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Sommer 2012 - Gemeinde Virgen

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48I Das Tourismusbüro informiert<br />

nungen oder Zimmer immer neue Herausforderungen<br />

zu: Online-Buchung,<br />

soziale Medien wie Facebook, Bewertungsplattformen<br />

etc.<br />

Das Wissen und die Zeit dafür lässt sich<br />

bei großen Betrieben mit speziell ausgebildetem<br />

Personal gut abdecken. Kleine<br />

Vermieter müssen das nebenbei im ohnehin<br />

gefüllten Alltag unterbringen.<br />

Gemeinsam mit dem langjährigen Schulungspartner,<br />

der Tiroler Firma tourismustraining.at<br />

haben die Osttiroler Privatvermieter,<br />

die Urlaub am Bauernhof<br />

Betriebe und die Nationalpark Partnerbetriebe<br />

den Herbst für maßgeschneiderte<br />

Weiterbildungsveranstaltungen<br />

in Lienz genutzt.<br />

Die Bezirksobfrau des Privatvermieter<br />

Verbands Tirol, Theresia Rainer, hat die<br />

verschiedenen Partner eingebunden und<br />

auch großzügige Förderungen durch<br />

den Privatvermieter Verband, den TVB<br />

Osttirol, die Nationalpark Partnerbetriebe<br />

und die Bezirkslandwirtschaftskammer<br />

Lienz erreicht.<br />

Die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt<br />

Lienz und die Hauptschule <strong>Virgen</strong><br />

bildeten den idealen Rahmen. Die<br />

stark besuchten Seminare wurden von<br />

Mag. Werner Gschwenter, dem Geschäftsführer<br />

von tourismustraining.at,<br />

selbst gehalten.<br />

Themenschwerpunkte waren:<br />

– Der erfolgreiche Internetauftritt und<br />

die eigene Homepage<br />

– Die Präsenz auf Social Media Plattformen<br />

wir Facebook sowie Bewertungsportalen<br />

und andere wichtige Trends<br />

– Das Angebot an den Gast als Schlüssel<br />

zur Buchung<br />

Mag. Gschwenter betonte, dass die Teilnehmer<br />

außergewöhnlich motiviert<br />

waren und sich die Internet-Aktivitäten<br />

der kleinen Betriebe durch den hohen<br />

persönlichen Einsatz mit so manchem<br />

Hotel leicht vergleichen lassen.<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Wie allen Virger Betrieben, bieten wir<br />

auch den PrivatzimmervermieterInnen<br />

die Möglichkeit, sich in unserer Zeitung<br />

zu präsentieren. Interessenten<br />

melden sich bitte bei der Redaktionsleitung.<br />

Sehr geehrter<br />

Herr Bürgermeister Ruggenthaler,<br />

ich war mit meiner Frau über Ostern im<br />

schönen <strong>Virgen</strong>tal. Wir lieben nicht nur<br />

die Berge. Uns interessieren ebenso die<br />

Menschen vor Ort sowie die lokale/<br />

regionale Kultur.<br />

Mit großem Bedauern und Erstaunen habe<br />

ich in der örtlichen Presse gelesen, dass der<br />

<strong>Sommer</strong>tourismus im <strong>Virgen</strong>tal im Zeitraum<br />

1991 bis 2011 um dramatische 50<br />

bis 55 % zurückgegangen ist. Das ist aus<br />

meiner Sicht besonders bedauerlich, weil<br />

<strong>Virgen</strong> doch ein Pionier des sog. „Sanften<br />

Tourismus“ war und das Bedürfnis nach<br />

Ruhe und Erholung in den Bergen über die<br />

letzten Jahre eher zugenommen hat.<br />

Bezogen auf unsere kürzlichen Urlaubserfahrungen<br />

sollte das <strong>Virgen</strong>tal doch<br />

eigentlich punkten können u. a. mit:<br />

– den freundlichen und hilfsbereiten<br />

Menschen vor Ort<br />

– der bekanntermaßen einmalig schönen<br />

Landschaft.<br />

– der wohltuenden, unaufgeregten kleingewerblichen<br />

Struktur<br />

– den diversen naturverträglichen Tourismusattraktionen<br />

– den vorbildlichen Umweltinitiativen<br />

– der Einbindung in den tollen Nationalpark<br />

Hohe Tauern.<br />

Warum dann die starken Rückgänge der<br />

Nächtigungs- und Touristenzahlen? Konkurrierender<br />

und boomender Pauschaltourismus<br />

und wanderfaule Kinder treffen<br />

nicht nur das <strong>Virgen</strong>tal, sondern auch<br />

andere Tourismusdestinationen. Ich bin<br />

mir unsicher in meiner Ursachenforschung<br />

und möchte Niemandem zu nahe treten.<br />

Aber vielleicht ergeben sich aus unseren<br />

jüngsten Eindrücken auch Hinweise auf<br />

Ursachen der überproportional schlechten<br />

Tourismusbilanz im <strong>Virgen</strong>tal.<br />

Meine Frau und ich hatten das Gefühl,<br />

dass manche Gastronomiebetriebe bei<br />

aller Freundlichkeit des Personals noch zu<br />

sehr die Atmosphäre der 60er-/70er-Jahre<br />

verbreiten. Dies gilt für die Einrichtung,<br />

die Musikberieselung bzw. die einge-<br />

Sicht von außen<br />

<strong>Virgen</strong>Aktiv<br />

Nachstehend möchten wir ein Schreiben eines <strong>Virgen</strong>-Urlaubers<br />

an unseren Bürgermeister vollinhaltlich abdrucken. Vielleicht regen die<br />

getätigten Beobachtungen zum Nachdenken an…<br />

schalteten Radiosender, die Speisenauswahl<br />

sowie die starke Präsenz von Rauchern.<br />

Dabei sind wir alles andere als<br />

Modernisierungsfanatiker und präferieren<br />

Bauernhöfe und kleine Pensionen als<br />

Beherbungsbetriebe (nebenbei bemerkt:<br />

das Cafe Sinne in <strong>Virgen</strong> ist uns vom Stil<br />

und Atmospähre her als modern im positiven<br />

Sinne aufgefallen). Mir ist durchaus<br />

bewusst, dass die von uns geschätzte, eher<br />

schwache Präsenz von „Wellness-Tempeln“<br />

im <strong>Virgen</strong>tal genau eine Ursache für die<br />

ungünstige Tourismusbilanz sein könnte.<br />

Zumindest ließe sich diese Schlussfolgerung<br />

indirekt aus der Analyse der Tourismussaison<br />

2010/11 von Tirol Werbung<br />

ziehen. Seit Jahren verzeichnen leider die<br />

kleinen, traditionellen Beherbungsbetriebe<br />

die stärksten Abwächse.<br />

Was wäre zu tun? Ich denke, eine behutsame<br />

Modernisierung täte dem Tal gut.<br />

Damit meine ich nicht das Zu-Pflastern<br />

mit gastronomischen Großbetrieben und<br />

Großinfrastruktur (Seilbahnen, Golfplätze,<br />

geteerte und für den Privatverkehr<br />

freigegebene Hüttenauffahrten). Ich stelle<br />

mir eine attraktivere Herausstellung der<br />

großen vorhandenen natürlichen Ressourcen<br />

und der bäuerlichen, handwerklichen<br />

und hochwertigen künstlerischen Kultur<br />

vor, beispielweise mehr geführte naturund<br />

kulturgebundene Wanderungen<br />

unter stärkerer Einbeziehung moderner<br />

Medien und von Mitmachangeboten<br />

(interaktiv), Naturcamps und Abenteuerevents<br />

für Kinder und Jugendliche,<br />

deutlichere Herausstellung und Vernetzung<br />

der lokalen Künstlerszene usw.<br />

Dies mag bei Ihnen nur ein müdes Lächeln<br />

auslösen angesichts Ihrer Erfahrungen und<br />

zahlreichen Bemühungen vor Ort. Mir<br />

war es jedenfalls ein Bedürfnis, unsere Eindrücke<br />

mitzuteilen. Wir wünschen uns<br />

und Ihnen eine positive Wende im <strong>Virgen</strong>tal-Tourismus<br />

und wollen dazu unseren<br />

kleinen Beitrag leisten.<br />

Mit besten Grüßen<br />

Hans-Georg Hesener, Taufkirchen,<br />

Deutschland

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