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Arbeitspapier Partizipation - Ergotherapie Jacqueline Bürki

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2 AMPS Assessment of Motor & Process SkillsKurzbeschreibung:Das AMPS ist ein weltweit anerkanntes und validiertes Beobachtungsinstrument. Es misst und bewertet diemotorischen und prozesshaften Fähigkeiten von Handlungen anhand von genauen Beobachtungen.Der Patient muss mindestens zwei Tätigkeiten ausführen. Die Ergotherapeutin identifiziert mit dem Patientendie für ihn in Frage kommenden Handlungen.Die Therapeutin beobachtet und bewertet bei der gewählten Tätigkeit 16 motorische und 20 prozesshafteFähigkeiten des Klienten.Das AMPS zeigt Erfolge anhand von Grafiken und Skalen auf. Mithilfe einer zweiten Befunderhebung ist eineVerlaufsdokumentation mit vergleichbaren Zahlenwerten verfügbar.Das Assessment unterstützt bei der Planung effektiver Interventionen, da individuelle Ressourcen konkretanalysiert werden. Stellt sich beispielsweise heraus, dass dem Patienten organisatorische oder zeitlichePlanung schwer fällt, kann dies in der Therapie konkret beübt werden.PraktikabilitätPatientengruppe Zeitaufwand Kosten und AusbildungErwachsene und Kinder,unabhängig von Beeinträchtigung,Geschlecht und kulturellemHintergrund.Abhängig von der Erfahrung derTherapeutin 30 bis 60 MinutenErstmals 2008 Kurse inDeutschland, jedoch auf Englisch.Die Durchführung erfordert eine 5tägige Ausbildung.Die Kosten für die Ausbildungbewegen sich zwischen 910 und1100 Euro.ICF-Klassifizierung Reliabilität ValiditätMit AMPS werden insgesamt 85Tätigkeiten erfasst. Es können jenach Tätigkeit Aussagen zu denICF Items d114 bis d950 gemachtwerden.Es wurden zahlreiche Studien zurReliabilität durchgeführt. Somitkann das Assessment internationaldurchgeführt werden.Es existiert eine erste deutscheÜbersetzung. Das Assessment istinternational validiert (englischeFassung).Beurteilung – BemerkungenOhne Ausbildung nicht durchführbar.LiteraturBisher existiert nur wenig Literatur auf Deutsch. Die Übersetzung kann man unter amps-d@web.de erwerben.Arbeitsgruppe <strong>Partizipation</strong> Seite 3 von 10© Qualitätszirkel Kognitives Training ergobern - ergoteam 2010/2011 Praxis für <strong>Ergotherapie</strong> <strong>Jacqueline</strong> Bürki www.ergobern.ch


5 Nosger-SkalaNosger II wird spezifisch als Nurses‘ Observation Scale für Geriatric Patients bezeichnetKurzbeschreibung:Das Assessment prüft einzelne Verhaltens- und Leistungsbereiche des alltäglichen Lebens. Es wird beiVerdacht auf dementielle Entwicklung im Alter durchgeführt.Folgende Bereiche werden beurteilt: Gedächtnis IADL Instrumental Activities of Daily Living ADL Activities of Daily Living Stimmung Soziales Verhalten Störendes VerhaltenMit der Nosger Skala werden diese Punkte über den Zeitraum der letzten 2 Wochen beurteilt.Die Nosger-Skala ist kein <strong>Ergotherapie</strong> spezifisches Assessment. Es wird üblicherweise vonPflegefachpersonen einerseits und von Angehörigen andererseits durchgeführt. Die Antworten der beidenFragebogen werden anschliessend miteinander verglichen. Diese Beurteilung ergibt ein umfassenderes Bildder betroffenen Person.PraktikabilitätPatientengruppe Zeitaufwand Ausbildung + KostenÄltere Menschen zuhause oder inAlters- und Pflegeheimen.ca. 15 bis 20 MinutenBuchICF-Klassifizierung Reliabilität ValidiätICF Items d160, d175, d177, d210,d350ICF Items b1263, b1141Zuverlässigkeit nachgewiesen.Durchschnitt 0.86 (d.h. zwischen0.75 – 0.93)Brunner und Spiegel führten eineumfassende Validierung derNosger-Skala mit Aussenkriteriendurch(1990)Beurteilung – BemerkungenEinfach durchführbar, benötigt wenig Zeit, bedingt aber, dass man den Patienten, Bewohner, Klienten gutgenug kennt.LiteraturSehr viele Informationen können im Internet gefunden werden, so auch Literatur und Studienangaben.Arbeitsgruppe <strong>Partizipation</strong> Seite 6 von 10© Qualitätszirkel Kognitives Training ergobern - ergoteam 2010/2011 Praxis für <strong>Ergotherapie</strong> <strong>Jacqueline</strong> Bürki www.ergobern.ch


6 PRPPPerceive (Wahrnehmen) – Recall (Erinnern) – Plan (Planen) – Perform (Ausführen)Erfassung der Informationsverarbeitung im Rahmen von AlltagsaktivitätenKurzbeschreibung• Das PRPP-System der Aufgabenanalyse untersucht die kognitiven Kompetenzen und Probleme vonKlienten bei der Bewältigung alltagsrelevanter Tätigkeiten.• Es ist ein <strong>Ergotherapie</strong> spezifisches, handlungs- (nicht: funktions-) bezogenes Untersuchungssystem, dases ermöglicht, kognitive Störungen präzise zu erfassen, zu beschreiben und darauf aufbauendhandlungsbezogene Therapieziele zu entwickeln.• Das PRPP-System der Aufgabenanalyse ist ein Befunderhebungsinstrument, welches in zwei Stadienunterteilt ist. Im Stadium 1 wird eine Fehleranalyse bei Alltagshandlungen, sowie die quantitative Erfassungdes Fähigkeitsniveaus ermittelt. Im Stadium 2 werden die zu Grunde liegendenInformationsverarbeitungsstörungen erfasst und analysiert.PraktikabilitätPatientengruppe Zeitaufwand Kosten und AusbildungErwachsene und Kinder,unabhängig von Behinderung,Geschlecht, kulturellemHintergrundVorbesprechung ca. 30 Minuten,Durchführung je nach Tätigkeitca. 45 Minuten, Auswertung ca.60 MinutenStadium 1 kann ohne Kursdurchgeführt werden.Für die standardisierteDurchführung ist ein wöchigerGrundkurs bei den Gründerinnennotwendig.2 - Tägige Einführungsseminaredurch autorisierte Instruktorinnen,z.B. Ulrike Dünnwald im KlinikumOsnabrück (140 Euro), oder beiBildung in ZusammenarbeitDeutschland (195 Euro),ergoaustria Wien (474 Euro)ICF-Klassifizierung Reliabilität ValiditätICF Items d160, d175, d177, d210,d220, d230, d240, je nachAuswahl der TätigkeitICC für Intertester Reliabilität: 0.60ICC für Test Reliabiltät: 0.83 –0.88 je nach QuadrantBisher keine Übersetzung undValidität im deutschsprachigenRaumBeurteilung – BemerkungenFür Anfängerinnen bedeutet die Durchführung des PRPP einen zeitlichen Mehraufwand.Alltagshandlungen haben eine zentrale Bedeutung, die Durchführung der Analyse wirkt nicht so sehr alsTestsituation. Aus dem Befund können direkt Interventionen abgeleitet werden.Gutes Assessment mit guter Reliabilität für die Arbeit mit hirnverletzten Menschen.Arbeitsgruppe <strong>Partizipation</strong> Seite 7 von 10© Qualitätszirkel Kognitives Training ergobern - ergoteam 2010/2011 Praxis für <strong>Ergotherapie</strong> <strong>Jacqueline</strong> Bürki www.ergobern.ch


LiteraturDünnwald, Ulrike & Tetzlaff, Britta (2006) Das PRPP – System der Aufgabenanalyse. In: praxis ergotherapieJg. 19 (3), s. 144-150Nott, Melissa T. & Chapparo, Christine (2007) Measuring information processing in a client with extremeagitation following traumatic brain injury using the Perceive, Recall, Plan an d Perform System of TaskAnalysis. In: Australian Occupational Therapy JournalNott, Melissa T. et al. (2008) Reliability of the Perceive, Recall, Plan and Perform System of Task Analysis: Acriterion-referenced assessment. In: Australian Occupational Therapy JournalJurkowitsch A. & Ranka J. (2002) Occupational Performance Model of Australia (OPMA). In Habermann,Carola & Kolster, Friederike (Hrsg.), <strong>Ergotherapie</strong> im Arbeitsfeld Neurologie (S. 542-557), StuttgartVan Hooydonk, Elke & Oberauer, Brigitte (1998) Systematische Erfassung neuropsychologischer Defizite imAlltag – ein australisches Modell. In: <strong>Ergotherapie</strong> & Rehabilitation, Heft 3, s. 169-172Arbeitsgruppe <strong>Partizipation</strong> Seite 8 von 10© Qualitätszirkel Kognitives Training ergobern - ergoteam 2010/2011 Praxis für <strong>Ergotherapie</strong> <strong>Jacqueline</strong> Bürki www.ergobern.ch


7 Fragebogen zu den ICF-Items Aktivität und <strong>Partizipation</strong> d114 bis d240d114 Zuschauen Zuschauend115 Zuhören Zuhörend130 Nachahmen, nachmachen Nachahmen, nachmachend135 Üben Übend155 Fertigkeiten aneignen Kann zugehört/zugeschaut werden?Ist Interesse/Motivation da, etwas Neues zu lernenKann das Gesehene/Gehörte nachgemacht/umgesetzt werden?Kann das Neu gelernte behalten werden?Ist die Ausdauer für das notwendige Üben bis zur Beherrschung derFertigkeit vorhanden?d160d175AufmerksamkeitfokussierenEinfache und komplexeProbleme lösenKann sich der Patient auf eine Aufgabe konzentrieren?Lässt er sich ablenken von inneren oder äusseren Reizen?Kann der Patient während einer gewissen Zeit bei einem Thema / einerAufgabe bleiben?Wird nach einer Ablenkung wieder zum Thema / zur Aufgabezurückgekehrt?Kann der Patient das Problem erfassen?Werden verschiedene Lösungsstrategien abgewogen? / Hat erLösungsideen?Werden Hindernisse und Gefahren erkannt?Kann ein Lösungsweg ausgewählt werden?Wird dieser adäquat umgesetzt?Wird das Resultat kontrolliert?Können geplante Lösungswege wenn nötig flexibel der Situationangepasst werden?d177 Entscheidungen treffen Kann eine Wahl getroffen werden zwischen zwei bzw. mehrerenOptionen?Wird die Auswirkung der Entscheidung abgeschätzt?Werden Entscheidungen bewusst gefällt?d210 Einzelaufgabe Kann die Handlung begonnen werden?Übernimmt der Patient Verantwortung für die ihm übertragene Aufgabe?Schätzt er die erforderliche Zeit für die Aufgabe richtig/für ihn realistischein?Werden die Handlungsschritte in sinnvoller Reihenfolge durchgeführt?Kann die Handlung beendet werden?Ist die Aufgabe vollständig erfüllt?Arbeitsgruppe <strong>Partizipation</strong> Seite 9 von 10© Qualitätszirkel Kognitives Training ergobern - ergoteam 2010/2011 Praxis für <strong>Ergotherapie</strong> <strong>Jacqueline</strong> Bürki www.ergobern.ch


d220 Mehrfachaufgaben Behält der Patient die verschiedenen Teilaspekte der Aufgabe im Augeund bezieht sie in die Planung ein?Werden Prioritäten sinnvoll gesetzt?Werden wichtige Zusammenhänge erkannt? Werden daraus dierichtigen Konsequenzen gezogen? Werden diese in die Handlungeinbezogen?Können Dual-Task Aufgaben bewältigt werden?d230 Tägliche Routine Ist sich der Patient all seiner täglichen Aufgaben bewusst?Hat er einen Überblick über alle Aufgaben?Werden diese in einem Ablauf organisiert?Kann der Ablauf umgesetzt werden?Werden Termine eingehalten?Kann der Patient den Zeitaufwand für eine Aufgabe realistischeinschätzen?Kann die Zeiteinteilung flexibel angepasst werden?d240 Stress Bleibt der Patient unter Stress handlungsfähig?Kann er sich konzentrieren?Kann der Patient auch unter Stress die an ihn gestellte Aufgabeerfüllen?Behält er das Ziel in den Augen?Was wirkt stressauslösend für diesen Patienten?Wie wirkt sich der Stress aus?Wie reagiert er auf seine Umgebung unter Stress?Hat er ein Stress Management? Braucht er Unterstützung beim StessAbbau? Kann er den Stress selber wieder abbauen?Was wirkt sich negativ/positiv auf seinen Stress aus?Beurteilung – BemerkungenZiel: Unterstützung der Evaluation Checkliste Aktivität <strong>Partizipation</strong> 1 Lernen und Wissen anwenden ICF d114 bis ICF 177 Allgemeine Aufgaben und Anforderungen ICF d210 bis ICD d240© Qualitätszirkel ergobern 2006 (siehe unter www.ergobern.ch / Publikationen)LiteraturICF-Checkliste © WHO Weltgesundheitsorganisation 2003DIMDI, WHO-Kooperationszentrum für das System Internationaler Klassifikation (Hrsg.) (2005) ICFCheckliste ICF Aktivität <strong>Partizipation</strong> 1 Qualitätszirkel ergobern 2006Arbeitsgruppe <strong>Partizipation</strong> Seite 10 von 10© Qualitätszirkel Kognitives Training ergobern - ergoteam 2010/2011 Praxis für <strong>Ergotherapie</strong> <strong>Jacqueline</strong> Bürki www.ergobern.ch

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