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Aktuelle Themen aus den LKHs

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Patientenmagazin der gespag<br />

visite<br />

KLINISCHE SOZIALARBEIT<br />

DAS PHÄNOMEN DER SCHREIBABYS:<br />

10–30 % ALLER SÄUGLINGE BETROFFEN<br />

WENN DIE ARBEIT UNTER DIE HAUT GEHT<br />

AUSGABE NR 4<br />

DEZEMBER 2003


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die schönste Zeit des Jahres liegt hinter uns<br />

und wir freuen uns alle auf Weihnachten, das<br />

kommende Silvester und auf ein paar geruhsame<br />

Tage im Kreise unserer Lieben.<br />

Im Krankenh<strong>aus</strong> geht der Alltag manchmal<br />

spurlos an einem vorüber und Sie haben vielleicht<br />

nichts von der Hektik gespürt, die leider<br />

<strong>den</strong> bevorstehen<strong>den</strong> Feiertagen auch<br />

manchmal vorangeht. Sie haben das Recht<br />

dazu – gilt doch der Krankenh<strong>aus</strong>aufenthalt<br />

alleine Ihrer Genesung und Wiederherstellung.<br />

Unsere MitarbeiterInnen versuchen,<br />

Ihnen die Zeit im Krankenh<strong>aus</strong> so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten und auf Ihre Wünsche<br />

individuell einzugehen. Vielleicht kann<br />

auch die aktuelle Ausgabe des Patientenmagazins<br />

ein bisschen dazu beitragen, Ihnen<br />

die Zeit zu vertreiben.<br />

Machen Sie auch bei unserem Gewinnspiel<br />

auf Seite 43 mit und gewinnen Sie einen<br />

Reisegutschein der Raiffeisen Reisewelt im<br />

Wert von 350 Euro!<br />

Viel Glück dabei und vor allem ein gesegnetes<br />

Weihnachten und alles Gute für das Jahr<br />

2004!<br />

Ihre<br />

Jutta König<br />

Mag. Jutta König,<br />

Redaktionsleiterin<br />

Inhalt<br />

EDITORIAL 2<br />

VORSTANDSVORWORT 3<br />

GESPAG INFOS 4<br />

BERUFSBILDER IM KH 6<br />

PFLEGE 8<br />

AKTUELLE THEMEN AUS DEN LKHS 10<br />

SEITENBLICKE 28<br />

GESUNDHEITSTIPPS 32<br />

ONE DAY IN MY LIFE 38<br />

PERSONALITY STORIES 39<br />

GEWINNSPIEL 43<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Her<strong>aus</strong>geber: Oö. Gesundheits- und Spitals-AG (gespag),<br />

4020 Linz, Hafenstraße 47–51; DVR 2107870,<br />

Redaktionsteam: Birgit Auer, Christine Dörfel, Walter Haudum, Ulrike Jachs,<br />

Christine Jarzombek-Scheuchl, Johann Kaiserseder, Claudia Kl<strong>aus</strong>ner, Wolfgang Klinger,<br />

Andrea Medl, Doris Piringer, Mag. Herta Prandstätter, Renate Wagner, Maria Wallner<br />

ECC Publico Linz, Public Relations & Lobbying GmbH<br />

Layout: reklamebüro GmbH Linz<br />

Druck: h&s Druck, Ried i. Innkreis<br />

Bildnachweis: gespag, FL-Leutner, Leonding<br />

Titelbild: Aloisia Lechner, LKH Schärding<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Patientenmagazin<br />

der gespag-Unternehmensgruppe<br />

P.b.b. Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020 Linz


gespag –<br />

Gesundheit.<br />

Mit System.<br />

Geschätzte Patientinnen und Patienten!<br />

gespag-Krankenhäuser<br />

versorgen heuer knapp<br />

mehr als eine halbe Million<br />

PatientInnen<br />

Im laufen<strong>den</strong> Jahr zeichnet sich sowohl im<br />

stationären als auch im ambulanten Bereich<br />

eine weitere deutliche Leistungssteigerung<br />

ab. Noch nie wur<strong>den</strong> so viele Patienten in<br />

<strong>den</strong> 13 Landesspitälern an 16 Standorten<br />

medizinisch behandelt und pflegerisch versorgt.<br />

Insgesamt wer<strong>den</strong> wir heuer im Vergleich<br />

zum Vorjahr um rund 1,5 % mehr stationäre<br />

und rund 3,4 % mehr ambulante Patienten<br />

betreuen. 2003 wer<strong>den</strong> vor<strong>aus</strong>sichtlich rund<br />

503.000 Menschen in <strong>den</strong> oberösterreichischen<br />

Landesspitälern versorgt wor<strong>den</strong> sein.<br />

Wir haben aber nicht nur weitere Zuwächse<br />

bei der Zahl der PatientInnen. Durch das<br />

hohe Engagement unserer Mitarbeiter, die<br />

<strong>aus</strong>gezeichnete Ausbildung und die qualitativ<br />

sehr gute Ausstattung unserer Häuser<br />

steigt auch die Zahl und die Qualität der Leistungen<br />

laufend.<br />

Personalstand weiter<br />

<strong>aus</strong>gebaut<br />

Dr. Maximilian Koblmüller und Dr. Harald Geck, das Vorstandsteam der gespag<br />

Diese Zunahme an Leistungen hat auch zur<br />

Folge, dass der Personalstand laufend <strong>den</strong><br />

Bedürfnissen der Patienten angeglichen<br />

wird. Wir haben auch im Jahr 2003 speziell im<br />

Bereich des medizinischen und pflegerischen<br />

Personals aufgestockt und um 1,7 % mehr<br />

Mitarbeiter als im Vorjahr. Insgesamt sind nun<br />

7.559 MitarbeiterInnen (auf Basis Vollzeitbeschäftigter)<br />

um das Wohl unserer Patienten<br />

bemüht.<br />

Ausbildungsoffensive zur<br />

Nachwuchssicherung in<br />

<strong>den</strong> Gesundheitsberufen<br />

Mit vor<strong>aus</strong>sichtlich knapp 450 Absolventen<br />

im Jahr 2003 ist die gespag der mit Abstand<br />

wichtigste Ausbildner für Gesundheitsberufe<br />

in Oberösterreich. Der allgemeine Nachwuchsmangel<br />

in <strong>den</strong> pflegerischen und medizinisch-technischen<br />

Berufen veranlasst uns<br />

nun zu einer Offensive im Ausbildungsbereich<br />

mit der Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze.<br />

3<br />

Bis zum Jahr 2005 wer<strong>den</strong> 270 zusätzliche<br />

Ausbildungsplätze an <strong>den</strong> Schulen und Akademien<br />

geschaffen.<br />

Auch für die kommen<strong>den</strong> Jahre haben wir<br />

uns ein ambitioniertes Programm vorgenommen,<br />

um für Sie, liebe PatientInnen, eine bedarfsgerechte<br />

medizinische Versorgung in<br />

Oberösterreich anbieten zu können.<br />

Wir wünschen Ihnen an dieser Stelle schöne<br />

Weihnachtsfeiertage und vor allem ein<br />

glückliches und zufrie<strong>den</strong>es neues Jahr 2004!<br />

Dr. Harald Geck Dr. Maximilian Koblmüller


gespag-Apotheken arbeiten<br />

im Verbund<br />

Eine sehr wichtige Funktion bei der Versorgung unserer PatientInnen mit<br />

Arzneimitteln haben die vier Anstaltsapotheken der Krankenhäuser der<br />

gespag. Jeweils eine befindet sich im LKH Steyr, LKH Vöcklabruck, LKH Bad<br />

Ischl und in der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg.<br />

Mag. Gerhard Hackl<br />

Leiter der Anstaltsapotheke<br />

der Landes-Nervenklinik<br />

Wagner-Jauregg<br />

Hoch qualifizierte Teams in unseren Anstaltsapotheken<br />

beschäftigen sich dort mit vier<br />

Schwerpunktthemen:<br />

• Arzneimitteleinkauf<br />

• Arzneimittellogistik<br />

• Betreuung/Beratung bei der Anwendung<br />

von Arzneimitteln<br />

• Produktion von Arzneimitteln<br />

In <strong>den</strong> oben genannten „Geschäftsfeldern”<br />

der Anstaltsapotheken gab es zuletzt maßgebliche<br />

Änderungen. Die Einkaufsfunktion<br />

von Arzneimitteln beispielsweise nehmen die<br />

Leiter der Anstaltsapotheken der Landes-<br />

Nervenklinik Wagner-Jauregg, Mag. Gerhard<br />

Hackl, und des LKH Steyr, Mag. Gernot Idinger,<br />

wahr. Sie arbeiten täglich daran, dass die<br />

Krankenanstalten der gespag beste Preise<br />

und Konditionen für die benötigten Arzneimittel<br />

erhalten.<br />

Mag. Gernot Idinger<br />

Leiter der Anstaltsapotheke<br />

des LKH Steyr<br />

Mag. Hans-Peter Kranabitl<br />

Spezialist für die Arzneimittelherstellung<br />

im LKH Bad Ischl<br />

Die Produktion von Arzneimitteln konzentriert<br />

sich schwerpunktmäßig auf die Apotheke<br />

des LKH Bad Ischl. Mag. Hans-Peter Kranabitl<br />

ist ein weit über die gespag hin<strong>aus</strong> bekannter<br />

Spezialist für die Arzneimittelherstellung.<br />

Vor allem im Bereich von Nischenprodukten<br />

konnten wir damit die Erzeugung von Arzneimitteln<br />

in <strong>den</strong> letzten Jahren maßgeblich ankurbeln.<br />

Auch in der Arzneimittellogistik gab es maßgebliche<br />

Änderungen. Die Apotheke der<br />

LNK WJ versorgt mittlerweile neben <strong>den</strong> Stationen<br />

der Stammklinik auch direkt die Stationen<br />

Landes-Kinderklinik sowie die Landes-<br />

Frauenklinik und die Psychiatrische Klinik Wels.<br />

Das LKH Steyr bietet dem LKH Enns seit Juni<br />

dieses Jahres ein ähnliches Service. Bei der<br />

Steuerung und Lenkung des Einsatzes von<br />

Arzneimitteln stehen wesentliche Innovationen<br />

bevor: Nach dem neuen Krankenan-<br />

Mag. Andreas Seiringer<br />

Leiter der Anstaltsapotheke<br />

des LKH Vöcklabruck<br />

staltengesetz müssen in <strong>den</strong> Häusern Arzneimittelkommissionen<br />

errichtet wer<strong>den</strong>. Diese<br />

Arzneimittelkommissionen beraten über die<br />

in einer Krankenanstalt eingesetzten Produkte<br />

sowie die Modalitäten der Verabreichung.


Ausbildungsoffensive in<br />

<strong>den</strong> Ausbildungseinrichtungen<br />

der gespag<br />

Mit vor<strong>aus</strong>sichtlich knapp 450 Absolventen im<br />

Jahr 2003 ist die gespag der mit Abstand<br />

wichtigste Ausbildner für Gesundheitsberufe<br />

in Oberösterreich. Neben der klassischen Ausbildung<br />

zur Diplomkrankenschwester oder<br />

zum Diplompfleger an sieben Landes-Krankenhäusern<br />

bietet die gespag in ihren Spitälern<br />

aber auch viele andere Ausbildungen<br />

an. Dazu zählen:<br />

• Schule für Kinder- und Jugendlichenpflege<br />

an der Landes-Kinderklinik<br />

• Schule für psychiatrische Gesundheitsund<br />

Krankenpflege an der Landes-<br />

Nervenklink Wagner-Jauregg<br />

• Akademie für <strong>den</strong> Medizinisch-Technischen<br />

Laboratoriumsdienst am LKH Steyr<br />

• Akademie für <strong>den</strong> Radiologisch-<br />

Technischen Dienst am LKH Steyr und<br />

LKH Vöcklabruck<br />

• Akademie für <strong>den</strong> Physiotherapeutischen<br />

Dienst am LKH Steyr<br />

• Akademie für Ergotherapie an der<br />

Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg<br />

• Hebammenakademie an der Landes-<br />

Frauenklinik<br />

Davon profitiert ganz Oberösterreich, <strong>den</strong>n<br />

im Schnitt treten nur etwa 35 % der Absolvent-<br />

Innen ihren Dienst in <strong>den</strong> Krankenhäusern der<br />

gespag an. Der Rest teilt sich auf andere<br />

Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime bzw.<br />

andere soziale Einrichtungen auf. Das heißt,<br />

Nutznießer dieser qualitativ hochwertigen<br />

Ausbildung ist nicht nur die gespag selbst,<br />

sondern auch andere Krankenhäuser bzw.<br />

Pflegeheime kommen in <strong>den</strong> Genuss bes-tens<br />

<strong>aus</strong>gebildeten Personals. Land OÖ und die<br />

gespag lassen sich die Ausbildung ihres Berufsnachwuchses<br />

an Schulen und Akade-<br />

mien jährlich rund 11 Mio. Euro kosten. Der<br />

allgemeine Nachwuchsmangel in <strong>den</strong> pflegerischen<br />

und medizinisch-technischen Berufen<br />

veranlasst das Land OÖ mit der gespag<br />

nun zu einer Offensive im Ausbildungsbereich<br />

mit der Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze.<br />

Im Jahr 2004 und 2005 wer<strong>den</strong> jährlich zusätzlich<br />

70 Ausbildungsplätze an <strong>den</strong> Schulen<br />

für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege<br />

sowie insgesamt 20 Ausbildungsplätze<br />

an <strong>den</strong> Akademien geschaffen.<br />

Bereits mit 1. Oktober 2003 wur<strong>den</strong> zusätzlich<br />

108 Ausbildungsplätze durch das Aufstocken<br />

der Ausbildungskapazitäten geschaffen:<br />

An <strong>den</strong> sieben Schulen für allgemeine Gesundheits-<br />

und Krankenpflege wur<strong>den</strong> ab Oktober<br />

2003 insgesamt 30 zusätzliche Ausbildungsplätze<br />

zur 3-jährigen Ausbildung für diplomiertes<br />

Pflegepersonal angeboten. Die<br />

Schule für Kinder- und Jugendlichenpflege<br />

an der Landes-Kinderklinik hat im Herbst 2003<br />

ihre Schülerzahl von bisher 24 auf 38 pro Jahrgang<br />

aufgestockt und kann dadurch 14 zusätzliche<br />

Ausbildungsplätze für diese ebenso<br />

3-jährige Ausbildung anbieten. Die Radiologisch-Technischen<br />

Akademien in Steyr und<br />

Vöcklabruck haben ihre Ausbildungskapazitäten<br />

um je 5 Stu<strong>den</strong>tInnen erhöht.<br />

Die Schule für psychiatrische Gesundheitsund<br />

Krankenpflege an der Landes-Nervenklinik<br />

Wagner-Jauregg bietet eine zusätzliche<br />

Sonder<strong>aus</strong>bildung für 18 Personen zur Aufschulung<br />

von diplomierten Pflegefachkräften<br />

für die psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege<br />

an. Am LKH Freistadt wird zusätz-<br />

5<br />

lich eine berufsbegleitende Ausbildung zum<br />

Pflegehelfer und Altenfachbetreuer für <strong>den</strong><br />

extramuralen Bereich angeboten. Dieses Angebot<br />

bietet eine zusätzliche Ausbildungskapazität<br />

für 18 Personen. Zudem wird ein weiterer<br />

Zusatzkurs für Pflegehelfer und Altenfachbetreuer<br />

als berufsbegleitende Ausbildung<br />

für <strong>den</strong> Krankenh<strong>aus</strong>-Bereich für 18 Personen<br />

angeboten.<br />

Durch diese Offensive möchte die gespag<br />

<strong>den</strong> PatientInnen in Oberösterreich weiterhin<br />

die Versorgung durch hervorragend <strong>aus</strong>gebildetes<br />

Personal gewährleisten.<br />

MMag. Bettina Schneebauer,<br />

Mag. Eva Moser, Führung d. Schulen u. Akademien<br />

gespag


Die Klinische Sozialarbeit im<br />

Krankenh<strong>aus</strong><br />

Menschen, die sich in stationäre oder teilstationäre Behandlung begeben<br />

müssen, lei<strong>den</strong> häufig nicht nur an einer Erkrankung, sondern auch unter<br />

sehr schwierigen sozialen Bedingungen. Diese sozialen Probleme sind zum<br />

Teil Auslöser für Erkrankungen oder Krisen und andererseits oftmals die Folge.<br />

Häufige Auswirkungen aufgrund einer Erkrankung sind beispielsweise<br />

der Verlust des Arbeitsplatzes, finanzielle Not, Pflegebedürftigkeit, familiäre<br />

Probleme oder verringerte Belastungsfähigkeit. Die Zielsetzung der Klinischen<br />

SozialarbeiterInnen ist es daher, die Lebensqualität der PatientInnen<br />

sowie von deren Angehörigen zu erhalten bzw. zu verbessern.<br />

Die konkreten Angebote<br />

der Klinischen Sozialarbeit<br />

1. Rechtliche Beratung besonders in puncto<br />

Sozialversicherung, Arbeitsrecht, Pension,<br />

Pflegegeld, Scheidung, Sozialhilfe etc.<br />

2. Wohnen: Die Unterstützung der Klinischen<br />

SozialarbeiterInnen erstreckt sich dabei<br />

von der Erhaltung der aktuellen Wohnung<br />

bis hin zur Planung der Aufnahme in einer<br />

betreuten Einrichtung.<br />

3. Arbeit/berufliche Rehabilitation/Qualifizierungsmaßnahmen<br />

4. Organisation von regionalen Hilfsangeboten<br />

für die Zeit während oder nach der<br />

Behandlung wie Familienhilfe, psychosoziale<br />

Beratung, Altenhilfe, H<strong>aus</strong>krankenpflege.<br />

5. Beratung betreffend finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten,<br />

Heilbehelfe etc.<br />

6. Familien- und Paarberatung sowie Konfliktmoderation<br />

Die beste medizinische Behandlung, der gelungenste<br />

chirurgische Eingriff muss abgesichert<br />

wer<strong>den</strong> für die Zeit nach dem stationä-<br />

ren Aufenthalt. Und hier setzt die Klinische Sozialarbeit<br />

an. Klinische Sozialarbeit ist eines<br />

der ältesten therapeutischen Zusatzangebote<br />

an der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg.<br />

Vor 35 Jahren war eine einzige Sozialarbeiterin,<br />

sozusagen als Pionierin, für das gesamte<br />

Krankenh<strong>aus</strong> zuständig.<br />

Nunmehr arbeiten 16 SozialarbeiterInnen im<br />

Rahmen der Klinischen Sozialarbeit und beraten<br />

durchschnittlich 2.900 PatientInnen pro<br />

Jahr. Je nach Wochendienstzeit sind die Klinischen<br />

SozialarbeiterInnen für 1–2 Stationen<br />

zuständig und daher fix in die Behandlungsteams<br />

integriert.<br />

Häufig leiten sie alleine oder alternierend mit<br />

ÄrztInnen Patientengruppen. Dabei lernen<br />

diese einerseits ihre zuständigen SozialarbeiterInnen<br />

kennen und können andererseits<br />

innerhalb der Gruppe sozial relevante <strong>Themen</strong><br />

diskutieren. Dieser gegenseitige Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />

trägt oftmals zur Klärung sozialer<br />

Fragestellungen bei. „PatientInnen können<br />

sich bei offenen sozialen Fragen direkt<br />

an uns wen<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> meisten Fällen schreiben<br />

die ÄrztInnen der verschie<strong>den</strong>en Abtei-<br />

Dipl. Sozialarbeiterin Elisabeth Mair-Lengauer,<br />

Leiterin der Klinischen Sozialarbeit an der<br />

Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg<br />

lungen jedoch Zuweisungen oder schildern<br />

uns die Anliegen der PatientInnen im Rahmen<br />

der regelmäßigen Teambesprechungen”,<br />

erklärt Dipl. Sozialarbeiterin Elisabeth<br />

Mair-Lengauer, Leiterin der Klinischen Sozialarbeit<br />

an der Landes-Nervenklinik Wagner-<br />

Jauregg.<br />

Der Ablauf bei komplexen<br />

Problemstellungen<br />

Bei sehr komplexen Problemstellungen ist es<br />

anfangs notwendig, die momentane Lebenssituation<br />

der PatientInnen zu klären. Um ein<br />

möglichst umfassendes Bild vom Patienten,<br />

seiner Geschichte und seinen Problemlösungsstrategien<br />

zu erfahren, muss der Patient<br />

selbst, müssen seine Angehörigen oder eventuelle<br />

externe HelferInnen befragt wer<strong>den</strong>.<br />

Unabdingbar ist diesbezüglich auch der Aust<strong>aus</strong>ch<br />

im interdisziplinären Behandlungsteam.<br />

Im Anschluss wird mit <strong>den</strong> KlientInnen<br />

das weitere Vorgehen besprochen – Beratung,<br />

Begleitung und Motivation bil<strong>den</strong> dabei<br />

die Kernstücke.


Die Zielsetzungen der<br />

Klinischen Sozialarbeiter-<br />

Innen<br />

In der Arbeit mit <strong>den</strong> PatientInnen ist es für<br />

die Klinischen SozialarbeiterInnen sehr wichtig,<br />

einen Zusammenhang zwischen Lebenssituation<br />

und Erkrankung bzw. Krise herzustellen.<br />

Durch diese Bewusstwerdung können alle<br />

Beteiligten wichtige Erkenntnisse für das<br />

weitere Vorgehen gewinnen.<br />

Um diesen Beruf <strong>aus</strong>üben zu können, ist es<br />

wie in jedem anderen Bereich erforderlich,<br />

sich laufend fortzubil<strong>den</strong>, auch kleine Veränderungen<br />

beim Patienten wahrzunehmen,<br />

sich über Positives mit ihm zu freuen und Lern-<br />

Landes-Nervenklinik<br />

Wagner-Jauregg<br />

DSA Gerhard Aichhorn<br />

DSA Mag. Inge Barabasch-Hager<br />

DSA Monika Brandt<br />

DSA Gerda Eichlberger<br />

DSA Renate Grammer<br />

DSA Andrea Guntner-Steinkellner<br />

DSA Josef Haslinger<br />

DSA Hanna Hencl<br />

DSA Ursula Hörtenhuber<br />

DSA Maria Kappl<br />

DSA Renate Lehner<br />

DSA Margret Lengauer<br />

DSA Elisabeth Mair-Lengauer (Leiterin)<br />

felder anzusprechen. Kreativität in der Suche<br />

nach Lösungen, Ausdauer, Geduld, Konsequenz<br />

und Humor sind Eigenschaften, die<br />

ein/e klinische/r SozialarbeiterIn mit sich bringen<br />

sollte und die die Chance auf Erfolg und<br />

Zufrie<strong>den</strong>heit in der Arbeit fördern.<br />

Elisabeth Mair-Lengauer über ihre Tätigkeit in<br />

der Linzer Nervenklinik: „Als Sozialarbeiterin<br />

und Leiterin des Sozialdienstes arbeite ich<br />

nach 15 Jahren nach wie vor gerne im Krankenh<strong>aus</strong>,<br />

weil meine Arbeit für mich Sinn<br />

macht. Sie stimmt mit meinen politischen,<br />

persönlichen und philosophischen Werten<br />

überein, ich lerne je<strong>den</strong> Tag aufs Neue, habe<br />

mit vielen Menschen Kontakt und werde immer<br />

wieder aufs Neue gefordert. Mit meinen<br />

DSA Sabine Obermaier<br />

DSA Elisabeth Parzer (Leiterin-Stellv.)<br />

DSA Rainer Sandhacker<br />

Landes-Krankenh<strong>aus</strong><br />

Steyr<br />

DSA Monika Fink<br />

Landes-Krankenh<strong>aus</strong><br />

Vöcklabruck<br />

DSA Valerie Pecher<br />

Zentrum Gmundnerberg<br />

DSA Ulrike Laimer<br />

DSA Brigitte Neuhuber<br />

Berufsbilder im KH<br />

7<br />

Erfahrungen kann ich mich nach außen für<br />

die Rechte psychisch Erkrankter bzw. beeinträchtigter<br />

Menschen einsetzen. Mit dem<br />

Aufzeigen krank machender Faktoren leisten<br />

wir einen Beitrag zur verbesserten Prophylaxe.<br />

Mit all diesen Möglichkeiten kann ich<br />

auch weiterhin bei meinen Werten bleiben<br />

und damit glaubhaft für alle, die es mit mir zu<br />

tun haben, meinen Beruf <strong>aus</strong>üben.”<br />

Die Klinischen SozialarbeiterInnen in <strong>den</strong> Landes-Krankenhäusern der gespag:<br />

Landes-Krankenh<strong>aus</strong><br />

Rohrbach<br />

DSA Lydia Stögmüller<br />

Psychiatrische Klinik<br />

Wels<br />

DSA Barbara Mastbroek<br />

DSA Raimund Wiedner<br />

DSA Tina Füchslbauer


Vernetzte Pflege – Her<strong>aus</strong>forderung<br />

für die Zukunft<br />

Univ.-Prof. Dr. Mazal hielt ein sehr kurzweiliges Referat<br />

beim Tag der „Vernetzten Pflege” im LKH Steyr.<br />

Das Programm dieses Fortbildungstages war<br />

nicht nur dicht gedrängt, sondern auch sehr<br />

ambitioniert. Mehrere Ziele hatte man sich<br />

vorgenommen:<br />

• das Erkennen multifunktioneller Aufgaben<br />

der Pflege<br />

• die Darstellung neuer Wege im Gesundheitswesen<br />

• die Vermittlung von rechtlichen Grundlagen<br />

und deren Umsetzung<br />

• das Erkennen der Notwendigkeit einer<br />

nationalen und internationalen Vernetzung<br />

und Zusammenarbeit<br />

• die kritische Auseinandersetzung mit der<br />

Wahrnehmung von Selbstbild und Fremdbild<br />

in der Pflege<br />

• die Vernetzung mit allen Berufen im<br />

Gesundheitswesen<br />

All diese <strong>Themen</strong> und Ziele bil<strong>den</strong> tatsächlich<br />

spannende Her<strong>aus</strong>forderungen unserer Zeit<br />

im Hinblick auf unser Gesundheitssystem.<br />

Im Oktober fand im Ausbildungszentrum des Landes-Krankenh<strong>aus</strong>es Steyr<br />

bereits zum fünften Mal die Fortbildung der „Vernetzten Pflege” statt. Die<br />

Veranstalter dieses Tages – die Arbeitsgemeinschaft der PflegedirektorInnen<br />

und Pflegedienstleitungen in Oberösterreich – versuchten dabei die<br />

zahlreichen Aufgaben, die Anforderungen, mit <strong>den</strong>en das Pflegepersonal<br />

täglich konfrontiert ist, in einem größeren Zusammenhang zu betrachten.<br />

Ziel ist es, neue Wege und neue Ansätze in der Pflege zu beschreiten, ohne<br />

die großen Her<strong>aus</strong>forderungen, die sich im Gesundheitswesen in seiner Gesamtheit<br />

stellen, <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Augen zu verlieren. Durch die hochkarätigen Vortragen<strong>den</strong><br />

wurde dieser Tag zu einem vollen Erfolg.<br />

Hervorragende Referenten<br />

Mit einem Impulsreferat von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />

Mazal wurde der Tag gestartet. Der Experte<br />

befasste sich in seinem kurzweiligen<br />

Vortrag mit „Rechtlicher Haftungsfragen,<br />

Konsequenzen für <strong>den</strong> extramuralen Dienst/<br />

Entlassungsmanagement”. Die Ausführungen<br />

führten daraufhin zu einer regen Diskussion,<br />

die sich mit <strong>den</strong> konkreten Auswirkungen des<br />

Berufsrechts und der Organisationsverantwortung<br />

im Bereich der Pflege befasste. Dabei<br />

wur<strong>den</strong> sowohl der extramurale Bereich<br />

als auch die Pflege in <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />

kritisch durchleuchtet.<br />

Die Schweizer Biologin Dr. Petra Staps Dinkel<br />

stellte unter dem Thema Pflegephilosophie/<br />

Pflegerituale das Projekt „Eine Überprüfung<br />

hilft Ressourcen sparen!” vor. Die Ziele dieses<br />

Projekts lagen in einer Verminderung der Abfalls<br />

der Inkontinenzprodukte. Konkret galt es<br />

dabei Maßnahmen für praxisorientierte Beurteilungskriterien<br />

für derartige Produkte und<br />

die Verbesserungen im Zusammenhang mit<br />

Produktion, Transport und Verpackung zur<br />

Entlastung der Umwelt zu erarbeiten.<br />

Mit einem Impulsreferat „Pflege <strong>aus</strong> einem<br />

anderen Blickwinkel” von Mag. David Pfarrhofer<br />

(Institutsvorstand von market) und einer<br />

anschließen<strong>den</strong> Podiumsdiskussion über das<br />

Ansehen der Sozialberufe wurde der Nachmittag<br />

eröffnet. Franziska Mauhart präsentierte<br />

das Projekt SIMA – Gedächtnistraining in<br />

Kombination mit Bewegungs- und Kompetenztraining<br />

für ältere Menschen. SIMA wird<br />

seit zwei Jahren im Alten- und Pflegeheim<br />

Grünburg mit großem Erfolg praktiziert.<br />

„Vernetzte Pflege braucht vernetzte Ausbildung”<br />

(Friederike Kautz, Direktorin der Schule<br />

f. Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege<br />

Freistadt, und Frau Voraberger, Direktorin<br />

der Schule f. Allgemeine Gesundheits- und<br />

Krankenpflege Wels) – ein Referat, das die<br />

Professionalität im Spannungsfeld Theorie<br />

und Praxis darstellte – bildete <strong>den</strong> Abschluss<br />

des <strong>aus</strong>gezeichnet besuchten und erfolgreichen<br />

Fortbildungstages.


76 AbsolventInnen der gespag-<br />

Krankenpflegeschulen freuen sich<br />

auf ihren Einsatz<br />

Insgesamt 76 AbsolventInnen an<br />

<strong>den</strong> Gesundheits- und Krankenpflegeschulen<br />

in Rohrbach, Steyr, Vöcklabruck<br />

und Bad Ischl konnten in<br />

<strong>den</strong> vergangenen Wochen ihre heiß<br />

begehrten Diplome in Empfang<br />

nehmen und damit ihre dreijährige<br />

Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester<br />

oder zum diplomierten<br />

Krankenpfleger erfolgreich abschließen.<br />

20 AbsolventInnen der Schule für allgemeine<br />

Gesundheits- und Krankenpflege Rohrbach<br />

haben ihre dreijährige Berufs<strong>aus</strong>bildung mit<br />

bestem Erfolg abgeschlossen. Jede/r AbsolventIn<br />

hat eine berufsspezifische Fachbereichsarbeit<br />

der Diplom-Prüfungskommission<br />

Die SchülerInnen des dritten Jahrganges der Krankenpflegeschule<br />

Bad Ischl bei ihrem Abschlussball.<br />

präsentiert und eine praktische Diplomprüfung<br />

am Krankenbett abgelegt. Erfreulich:<br />

Bei der festlichen Diplomfeier konnten insgesamt<br />

sechs Auszeichnungen überreicht wer<strong>den</strong>.<br />

32 Absolventen in Steyr<br />

Auch in der Allgemeinen Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschule im Ausbildungszentrum<br />

des LKH Steyr konnten 32 AbsolventInnen<br />

heuer ihre Diplome entgegennehmen. Insgesamt<br />

konnten in Steyr zehn AbsolventInnen<br />

ihre Ausbildung mit <strong>aus</strong>gezeichnetem Erfolg,<br />

15 mit gutem Erfolg und sieben mit Erfolg bestehen.<br />

Während der dreijährigen Ausbildung<br />

setzten sich die 32 AbsolventInnen nicht nur<br />

mit theoretischen <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong>einander, sondern<br />

stellten ihre Fähigkeiten auch im Rah-<br />

Strahlende Gesichter: Die DiplomandInnen freuen<br />

sich gemeinsam mit ihren Ausbildnern über <strong>den</strong><br />

Erfolg.<br />

men der Praxisstun<strong>den</strong>, die sie im Steyrer<br />

Krankenh<strong>aus</strong> absolvierten, unter Beweis.<br />

Weiße Fahne in Vöcklabruck<br />

In der Schule in Vöcklabruck wehte heuer<br />

wieder die weiße Fahne. Das bedeutet, dass<br />

alle SchülerInnen die Abschlussprüfungen erfolgreich<br />

abgelegt haben. 22 Schülerinnen<br />

und 2 Schüler haben die dreijährige Ausbildung<br />

zur diplomierten Gesundheits- und<br />

Krankenschwester bzw. -pfleger erfolgreich<br />

abgeschlossen. Neun Schülerinnen erreichten<br />

einen <strong>aus</strong>gezeichneten Erfolg. Alle Diploman<strong>den</strong><br />

dankten mit strahlen<strong>den</strong> Gesichtern,<br />

<strong>den</strong>n sie sehen besten Berufs<strong>aus</strong>sichten<br />

entgegen.<br />

1. Reihe v. l. n.r.: Spalt Ingrid (Pflegelehrerin), Wagner Christina, Zoitl Ina, Jerabek<br />

Elisabeth (Pflegelehrerin), Nussbaumer Elfriede (Pflegelehrerin), Stadlmann<br />

Franz (Pflegelehrer), Ranhofer Ingrid (Pflegelehrerin), Duftschmid Alois (Stv.<br />

Kaufmännischer Direktor), Brenner Josefa (Schuldirektorin), Malirsch Sylvia<br />

(Pflegedirektorin), Mag. Moser Eva (gespag-Unternehmensleitung), Reichhold-<br />

Burger Gerlinde (Betriebsratsvorsitzende)<br />

2. Reihe v. l. n.r.: Mair Wolfgang (Pflegelehrer), Igelsböck Petra, Rücker Ulrike,<br />

Kritzinger Margret, Bogner Renate, Pratscher Florian, Thallinger Gabriele, Prim.<br />

Dr. Schiller Lothar (Med.-wiss. Leiter), Hirnböck Sabrina, Staudinger Barbara,<br />

Tomaschek Katharina, Lohninger Waltraud (Pflegelehrerin),<br />

Dr. H<strong>aus</strong>mann Clemens (Vortragender)<br />

3. Reihe v. l. n.r.: Preuner Thomas, Krautgasser Stefanie, Einzenberger Eva, Camurcu<br />

Eda, Pichler Christina, Fadljevic Marion, Kühberger Nicole, Steinmaurer<br />

Johanna, Kühberger Silvia, Neumüller Julia, Motoc Laura-Elena, Schönberg Teresa,<br />

Schöberl Elisabeth<br />

Die glücklichen AbsolventInnen der Steyrer Gesundheits-<br />

und Krankenpflegeschule.<br />

9<br />

Pflege


Atemtest statt Magenspiegelung:<br />

Testverfahren besonders schonend<br />

für Patienten<br />

Der Atemtest: Besonders schonend für die Patienten<br />

Bei rund 50 % aller Menschen, die mit Magenschmerzen<br />

zu kämpfen haben, kann das<br />

Bakterium Helicobacter pylori als Auslöser<br />

genannt wer<strong>den</strong>. Dieser unliebsame „Mitbewohner”<br />

nistet sich in der Magenschleimhaut<br />

ein und ist zum größten Teil die Ursache für<br />

Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre<br />

und laut WHO Risikofaktor Nummer<br />

eins für Magenkarzinome. Beim Zwölffingerdarmgeschwür<br />

kann das Bakterium beispielsweise<br />

in 95 bis 100 % der Fälle nachgewiesen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Atemtest statt<br />

Magenspiegelung<br />

„War bisher unbedingt eine Magenspiegelung<br />

mit Gewebsentnahme notwendig, genügt<br />

nun ein einfacher Atemtest, der vom<br />

Computer <strong>aus</strong>gewertet wird, zur raschen und<br />

sicheren Erfassung einer Infektion mit dem<br />

Helicobacter pylori. Dieser nicht invasive<br />

13C-Atemtest – wie die Untersuchung korrekt<br />

heißt – stellt eine äußerst schonende Metho-<br />

Das Ennser Landes-Krankenh<strong>aus</strong> ermöglicht Patienten, die unter permanenten<br />

Magenbeschwer<strong>den</strong> lei<strong>den</strong>, seit mehr als drei Jahren das Untersuchungsangebot<br />

eines Atemtests. Aufgrund der gesammelten Erfahrungswerte<br />

der Ennser Spezialisten ist es nun an der Zeit, erste Bilanz zu ziehen: Eigenschaftswörter<br />

wie einfach, effektiv und besonders schonend treten dabei<br />

in <strong>den</strong> Vordergrund. Zeit, <strong>den</strong> Atemtest näher unter die Lupe zu nehmen.<br />

de zum Nachweis der Besiedelung des Magen-Darm-Traktes<br />

mit dem unliebsamen<br />

Keim dar”, erklärt Prim. Dr. Rainer Dejaco,<br />

Ärztlicher Direktor und Leiter der Abteilung für<br />

Innere Medizin des Ennser Krankenh<strong>aus</strong>es.<br />

Die praktische Durchführung dieses Atemtests<br />

sieht vor, dass der Patient zuerst auf<br />

nüchternen Magen einen Probebeutel mit<br />

seiner Atemluft füllt. Im Anschluss daran muss<br />

er ein Glas Orangensaft samt dem darin gelösten<br />

Kohlenstoff-markierten Harnstoff (geschmack-<br />

und geruchlos), der vom Keim abgebaut<br />

wird, zu sich nehmen. Weitere 30 Minuten<br />

später wird der zweite Probebeutel gefüllt<br />

und analysiert. Der Beweis beruht dabei<br />

auf einer Infrarotanalyse des speziellen Kohlenstoffatoms<br />

mit Namen C-13.<br />

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Atemtest<br />

einerseits eine deutliche Verbesserung<br />

hinsichtlich der Diagnostik ermöglicht und<br />

auf der anderen Seite vor allem in puncto<br />

Therapiekontrolle als unabdingbare Berei-<br />

cherung fungiert. Insbesondere die Nachkontrolle<br />

nach der Ausrottungsbehandlung<br />

des Keimes kann damit patientenfreundlich<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>. Gerade bei Jugendlichen<br />

ist dieses schonende Testverfahren unverzichtbar,<br />

völlig problemlos einsetzbar und<br />

hat die Gastroskopie (= Magenspiegelung)<br />

weitgehend ersetzt”, freut sich Prim. Dejaco.<br />

Nachdem das Bakterium Helicobacter pylori<br />

festgestellt wor<strong>den</strong> ist, wird versucht, dieses<br />

<strong>aus</strong>zurotten. Diese ein- bis zweiwöchige Therapie<br />

sieht die Einnahme verschie<strong>den</strong>er Antibiotika<br />

und eines Säureblockers – damit die<br />

Medikamente besser wirken – vor. Die Erfolgsquote<br />

der Ausrottungstherapie liegt bei über<br />

90 %. Eine neuerliche Infektion ist sehr selten,<br />

kann jedoch nie ganz <strong>aus</strong>geschlossen wer<strong>den</strong>.


Bauchschmerzen –<br />

was tun?<br />

Prim. Dr. Hofer beschäftigt sich intensiv mit Störungen im Magen- und Darmbereich.<br />

Grundsätzlich wird der behandelnde Arzt<br />

das Beschwerdebild hinterfragen und aufnehmen,<br />

wobei es selbst für erfahrene Ärzte<br />

kein Leichtes ist, zwischen speiseröhrenbedingten<br />

oder herzbedingten Oberbauchbeschwer<strong>den</strong><br />

zu unterschei<strong>den</strong>. Es ist selbstverständlich<br />

auch nicht <strong>aus</strong>zuschließen, dass<br />

Bauchweh auch durch beide Faktoren<br />

gleichzeitig <strong>aus</strong>gelöst wer<strong>den</strong> kann.<br />

Speiseröhre-Druckmessung<br />

Mit Hilfe eines speziellen Katheters wird der<br />

Druck in der Speiseröhre gemessen. Dabei<br />

wer<strong>den</strong> dünne Katheter mit seitlichen Öffnungen<br />

im Magen platziert und dann langsam<br />

durch die Speiseröhre wieder her<strong>aus</strong>gezogen.<br />

An sechs speziellen Punkten wer<strong>den</strong><br />

dabei Messungen durchgeführt. Patienten<br />

mit Refluxkrankheit (z. B. Sodbrennen) haben<br />

im Mittel einen erniedrigten Druck gegenüber<br />

gesun<strong>den</strong> Personen. Bei Betroffenen, die<br />

hastig oder kalt schlucken, tritt der gegentei-<br />

lige Effekt auf: Bei ihnen erhöht sich dieser<br />

Druck um ein Vielfaches.<br />

pH-Metrie<br />

Die pH-Metrie ist ein einfaches Verfahren, um<br />

zu messen, wie viel Magenflüssigkeit in die<br />

Speiseröhre zurückrinnt. Die Methode wird<br />

auch bei Verdacht auf nächtliche Aspiration<br />

(Eindringen flüssiger oder fester Stoffe in die<br />

Atemwege) eingesetzt und kann mitunter<br />

Aufschluss über Erkrankungen des Atemwegsystems,<br />

z. B. Asthmaanfälle, geben.<br />

Bauchspeicheldrüsenfunktion<br />

Bei chronischer Bauchspeicheldrüsenerkrankung<br />

wird der so genannte Bauchspeicheldrüsenfunktionstest<br />

durchgeführt. Die laufende<br />

Messung der Stuhlmenge gibt Aufschlüsse<br />

darüber, ob eine Fehlfunktion vorliegt. Zur Abklärung<br />

von chronischen Durchfallserkrankungen<br />

wird ein Xylosetest (Xylose = Holzzu-<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

11<br />

„Bauchschmerzen” gehört sicherlich<br />

zu <strong>den</strong> so genannten „Volkskrankheiten”.<br />

Die Schwierigkeit in<br />

der Behandlung von Bauchschmerzen<br />

liegt daran, dass es die unterschiedlichsten<br />

Ursachen für diese<br />

Beschwer<strong>den</strong> gibt und viele davon<br />

derzeit noch nicht durch die bildgebende<br />

Diagnostik erfasst wer<strong>den</strong>.<br />

Nichtsdestotrotz verfügt die Medizin<br />

heute über sehr gute Metho<strong>den</strong>, diverse<br />

Bauchschmerzen zu lokalisieren<br />

und erfolgreich zu behandeln.<br />

cker) durchgeführt. Dabei wird Xylose verabreicht,<br />

die zu einem bestimmten Teil über die<br />

Niere wieder <strong>aus</strong>geschie<strong>den</strong> wird. Über einen<br />

Zeitraum von fünf Stun<strong>den</strong> wird der Urin des<br />

Betroffenen gesammelt. Dar<strong>aus</strong> lassen sich<br />

wieder Schlüsse über die Erkrankung ziehen.<br />

Laktosetoleranztest<br />

Die Beschwer<strong>den</strong> bei Patienten mit Mangel<br />

an Milchzucker spaltendem Ferment sind<br />

Blähungen und Durchfall nach dem Konsum<br />

von Milch- oder Milchprodukten. Laktase<br />

spaltet im Dünndarm Laktose in Glukose<br />

(Traubenzucker) und Galaktose (Milchzucker).<br />

Die Ausscheidung von Glukose ist bei<br />

einem Milchzuckerfermentmangel gestört,<br />

was sich im mangelhaften Anstieg des Blutzuckers<br />

nach Konsum von 50 g Laktose nachweisen<br />

lässt.


Behandlungsfall Migräne<br />

Dieser Kopfschmerztyp ist gekennzeichnet<br />

durch heftigste, meist halbseitige, pochende<br />

Schmerzen. Nicht selten wer<strong>den</strong> diese von<br />

Übelkeit und Erbrechen begleitet. Die Betroffenen<br />

suchen Ruhe und Dunkelheit, da jede<br />

Bewegung äußerst schmerzhaft und außerdem<br />

eine unangenehme Licht- und Lärmempfindlichkeit<br />

gegeben ist.<br />

Frauen öfter betroffen<br />

Die Migräne ist beim weiblichen Geschlecht<br />

beinahe dreimal häufiger als bei Männern<br />

anzutreffen. Der Erkrankungsbeginn ist variabel<br />

und liegt zumeist zwischen der Pubertät<br />

und dem 40. Lebensjahr. Im Übrigen kann die<br />

Migräne bereits im Kindesalter auftreten. Bei<br />

häufigen, das heißt öfter als einmal im Monat<br />

vorliegen<strong>den</strong> Kopfschmerzen – im Speziellen<br />

einer Migräne – sollte der Rat eines Facharztes<br />

für Neurologie eingeholt wer<strong>den</strong>.<br />

Dieser wird ein eingehendes Gespräch zur<br />

Krankengeschichte und zum Verlauf führen,<br />

eine neurologische Untersuchung durchführen<br />

und eine bildgebende Untersuchung –<br />

zumeist ist dabei eine Computertomografie<br />

des Gehirns <strong>aus</strong>reichend – veranlassen. Und<br />

zwar deshalb, weil die Migräne in seltenen<br />

Fällen durch organische Veränderungen des<br />

Gehirns hervorgerufen wer<strong>den</strong> kann. Zusätzlich<br />

sollte durch eine Blutabnahme die Funktion<br />

der inneren Organe überprüft, weiters<br />

der Blutdruck kontrolliert wer<strong>den</strong>.<br />

Stufenweise Behandlung<br />

Die Behandlung einer Migräne sollte nach einem<br />

Stufenschema erfolgen – gelegentliche<br />

Migräneattacken wer<strong>den</strong> vorerst durch Reizabschirmung<br />

(Abdunkeln des Zimmers) und<br />

kalte Umschläge auf Stirn und/oder Nacken<br />

behandelt. Allerdings sind diese Maßnahmen<br />

Etwa 50 % aller Menschen lei<strong>den</strong><br />

unter gelegentlichen oder häufigeren<br />

Kopfschmerzen. Dabei entwickeln<br />

rund 12 % aller Menschen einen<br />

besonders unangenehmen<br />

Kopfschmerztyp – die so genannte<br />

Migräne.<br />

für schwere Attacken zumeist nicht <strong>aus</strong>reichend.<br />

Für diese gibt es heute bereits eine Reihe von<br />

Medikamenten, welche eine Migräneattacke<br />

in der Regel <strong>aus</strong>reichend gut und rasch<br />

behandeln lassen. Umfangreiche Informationen<br />

zu <strong>den</strong> Medikamententypen und ihrer<br />

Wirkung und Nebenwirkung gibt der Arzt im<br />

Gespräch.<br />

Migräne ist zwar nicht heilbar, kann aber<br />

durch oben genannte Maßnahmen meistens<br />

gut therapiert bzw. die Anfallshäufigkeit in erträglichem<br />

Maße gehalten wer<strong>den</strong>.<br />

OA DDr. Sigbert Krieglsteiner


Bereits 20 % der Kinder im Kindergartenalter<br />

klagen über Kopfschmerzen<br />

Bereits Kinder im Kindergartenalter haben regelmäßig<br />

Kopfschmerzen.<br />

„Bei etwa 60 % der Kinder, die unter Kopfschmerzen<br />

lei<strong>den</strong>, handelt es sich um Kopfschmerzen<br />

vom Spannungstyp – bei etwa<br />

12 % kann bereits von Migräne gesprochen<br />

wer<strong>den</strong>. Neben diesen bei<strong>den</strong> Formen tritt<br />

der Kopfschmerz auch im Zusammenhang<br />

mit grippalen Infekten und körperlicher Überanstrengung<br />

auf”, erklärt Dr. Ulrike Rossegg,<br />

Fachärztin für Neurologie und Kinderheilkunde<br />

an der Landes-Kinderklinik Linz. Darüber<br />

hin<strong>aus</strong> kann eine missbräuchliche Anwendung<br />

von Schmerzmitteln zu Dauerkopfschmerzen<br />

führen.<br />

Kopfschmerzen dokumentieren<br />

– Kopfschmerzkalender<br />

hilft<br />

Bei Auftreten von immer wiederkehren<strong>den</strong><br />

Kopfschmerzen empfiehlt sich ein <strong>aus</strong>führliches<br />

Gespräch mit <strong>den</strong> Spezialisten der Landes-Kinderklinik.<br />

In diesem Gespräch gilt es<br />

gemeinsam mit <strong>den</strong> Kindern <strong>den</strong> Kopfschmerz<br />

zu beschreiben und genauer zu<br />

analysieren – erst dann können bei Bedarf<br />

weitere diagnostische Untersuchungen eingeleitet<br />

wer<strong>den</strong>. Zur I<strong>den</strong>tifikation von individuellen<br />

Auslösern eignet sich die Dokumen-<br />

Die Anzahl der an Kopfschmerzen lei<strong>den</strong><strong>den</strong> Kinder hat in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />

dramatisch zugenommen: So klagen bereits über 20 % der Kinder im Kindergartenalter<br />

über gelegentliche Schmerzen im Kopf. Zu Ende der Volksschulzeit<br />

verfügen bereits mehr als die Hälfte aller Kinder über Kopfschmerzerfahrungen<br />

– bis zum 12. Lebensjahr steigt diese Zahl auf rund 90 %.<br />

tation in Form eines Kopfschmerzkalenders,<br />

<strong>den</strong> die Experten der Kinderklinik Linz <strong>den</strong> Eltern<br />

nach einem Erstgespräch übergeben.<br />

Dr. Rossegg über die Unterschiede der Migräne<br />

bei Kindern und Erwachsenen:<br />

„Die Migräne des Kindes zeichnet sich im<br />

Unterschied zu der Migräne bei Erwachsenen<br />

durch eine kürzere Dauer, eine seltenere<br />

Halbseitigkeit und durch ein häufigeres Auftreten<br />

von Stirnkopfschmerzen sowie gleichzeitiges<br />

Auftreten von Bauchschmerzen <strong>aus</strong>.<br />

Bei bis zu 50 % der Patienten besteht die Migräne<br />

nach Erstmanifestation im Kindesalter<br />

auch im Erwachsenenalter.”<br />

Mögliche Ursachen<br />

Die Kopfschmerz <strong>aus</strong>lösen<strong>den</strong> Faktoren sind<br />

unterschiedlich und reichen von zu wenig bis<br />

zu viel Schlaf über eine unregelmäßige Nahrungsaufnahme<br />

bis hin zu großem Leistungsdruck<br />

aufgrund von Schulstress oder etwa<br />

Schwierigkeiten beim Lernen, aber auch<br />

Konflikten in der Familie oder Ängsten.<br />

Bei <strong>den</strong> ersten Anzeichen von Migräne sollten<br />

sich die Kinder am besten gleich hinle-<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

13<br />

gen – besonders geeignet ist dabei ein abgedunkelter<br />

und akustisch gedämpfter<br />

Raum. Unterstützend wirken darüber hin<strong>aus</strong><br />

das Auflegen eines kalten Tuches auf die<br />

Stirn und ein lokales Einmassieren von ein wenig<br />

Pfefferminzöl an <strong>den</strong> Schläfen, am Scheitel<br />

und im Nacken.<br />

In puncto prophylaktische Maßnahmen im<br />

Kampf gegen <strong>den</strong> Kopfschmerz bei Kindern<br />

bewährten sich vor allem verhaltensmedizinische<br />

Verfahren – wie das Biofeedback-Verfahren,<br />

das Entspannungsverfahren und die<br />

Verhaltenstherapie –, die von einigen Psychologen<br />

angeboten wer<strong>den</strong>.<br />

Dr. Ulrike Rossegg, Fachärztin für Neurologie und<br />

Kinderheilkunde an der Landes-Kinderklinik Linz


Lungenkrebs – ein heimtückischer<br />

Tumor<br />

Lungenkrebs zählt zu <strong>den</strong> häufigsten<br />

Krebsformen bei Männern,<br />

nimmt aber auch bei Frauen stark<br />

zu. Das Heimtückische am so genannten<br />

Bronchialkarzinom ist, dass<br />

es im Frühstadium kaum merkbare<br />

Symptome zeigt, für einen positiven<br />

Verlauf des Tumors ist eine rechtzeitige<br />

Diagnose allerdings entschei<strong>den</strong>d.<br />

Der sicherste Weg, das Risiko<br />

eines so genannten Bronchialkarzinoms<br />

zu minimieren, ist nach wie vor<br />

die Raucherentwöhnung, <strong>den</strong>n<br />

90 % der Tumore wer<strong>den</strong> durch Tabakrauch<br />

<strong>aus</strong>gelöst.<br />

Lungenkrebs zählt zu <strong>den</strong> häufigsten Krebserkrankungen<br />

überhaupt und entsteht aufgrund<br />

schädigender Einwirkungen an <strong>den</strong><br />

empfindlichen Schleimhäuten der Bronchien.<br />

Die Prognose ist aufgrund der meist<br />

späten Diagnose sehr schlecht: lediglich<br />

15 % der Betroffenen überleben nach dem<br />

Ausbruch der Krankheit die ersten fünf Jahre<br />

und bereits die Hälfte der Patienten hat zum<br />

Zeitpunkt der Diagnose Fernmetastasen.<br />

Hauptursache des Tumors ist nach wie vor<br />

der Tabakrauch, nur 5 % der Tumore wer<strong>den</strong><br />

durch krebserzeugende Arbeitsstoffe wie Asbest,<br />

Arsenverbindungen, Chrom, Nickel, Vinylchlorid<br />

oder Radioaktivität und andere<br />

schädigende Umwelteinflüsse erzeugt. Auch<br />

die genetische Veranlagung spielt für die<br />

Krebsentstehung eine Rolle.<br />

Lungenkrebs betraf lange Zeit großteils Männer,<br />

in <strong>den</strong> letzten Jahren erkrankten allerdings<br />

auch immer mehr Frauen an diesem<br />

heimtückischen Tumor. Pro 100.000 Einwohner<br />

sind es jährlich bereits 20 Frauen mit Lungenkrebs<br />

(Männer: 60). OA Dr. Walter Purkarthofer<br />

vom Pulmologischen und Psychiatrischen<br />

Zentrum Gmundnerberg zu dieser<br />

Entwicklung: „Der derzeitige Trend zeigt, dass<br />

immer mehr Frauen und vor allem junge<br />

Mädchen zu rauchen beginnen. Das Einstiegsalter<br />

liegt im Durchschnitt bei etwa 12,<br />

13 Jahren. Laut der HBSC-Studie liegen Österreich<br />

und Deutschland bei der Jugendraucherrate<br />

europaweit an der Spitze. Derartig<br />

junge RaucherInnen neigen dazu, eine<br />

starke Nikotinabhängigkeit zu entwickeln<br />

und tragen natürlich ein erhöhtes Risiko für<br />

chronische Atemwegserkrankungen und<br />

Lungenschä<strong>den</strong> mit sich und sind gefährdet,<br />

dass im Laufe der Jahre auch bei ihnen ein<br />

Bronchialkarzinom auftritt.” Meist tritt Lungenkrebs<br />

etwa ab dem 50. Lebensjahr auf, bei<br />

Frauen meist sogar schon etwas früher, und<br />

wird dann im höheren Alter noch häufiger diagnostiziert.<br />

Das Bronchialkarzinom ist äußerst schwierig<br />

frühzeitig zu erkennen, da es im Frühstadium<br />

keine typischen Symptome zeigt. Es gibt jedoch<br />

einige Signale, die auf eine etwaige Tumorerkrankung<br />

hinweisen: „Wichtige Anzeichen<br />

sind beispielsweise Reizhusten, eine Änderung<br />

des Raucherhustens, blutige Beimengungen<br />

beim Auswurf oder Kurzatmigkeit.<br />

Im späteren Stadium machen sich bereits<br />

Schmerzen im Brustkorb bemerkbar. Oft manifestiert<br />

sich ein Bronchialkarzinom auch<br />

durch wiederkehrende Lungenentzündungen,<br />

da der Tumor einen Bronchus verlegt<br />

und somit <strong>den</strong> Sekretabfluss blockiert, wodurch<br />

die Belüftung der Lungenanteile gestört<br />

wird”, so OA Purkarthofer. Er rät Risikogruppen<br />

(insbesondere Rauchern und beruflich<br />

Schadstoffexponierten), regelmäßig zur<br />

Vorsorgeuntersuchung zu gehen und bei etwaigen<br />

Beschwer<strong>den</strong> sofort einen Arzt zu<br />

konsultieren. Ab dem 50. Lebensjahr hat sich<br />

in Studien auch die Durchführung eines<br />

Screening-CT bei Risikopatienten bewährt.<br />

Dazu wer<strong>den</strong> spezielle Untersuchungsproto-<br />

kolle mit geringer Strahlenbelastung („Low-<br />

Dose-CT”) ohne Kontrastmittelgabe verwendet.<br />

Niemals zu spät zum Aufhören<br />

Je länger Menschen Nichtraucher sind, umso<br />

geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie<br />

an Lungenkrebs erkranken. OA Dr. Purkarthofer<br />

empfiehlt daher eine frühzeitige Raucherentwöhnung,<br />

wenn möglich vor dem 40. Lebensjahr,<br />

da die Tumorentwicklungszeit zwischen<br />

fünf und zehn Jahren liegt. Etwa zehn<br />

Jahre nach der Entwöhnung ist dann wieder<br />

das Risiko eines Nichtrauchers erreicht. Das<br />

Angebot einer Raucherentwöhnung gibt es<br />

beispielsweise ambulant am Pulmologischen<br />

Zentrum Gmundnerberg. Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />

von 14.00 bis 16.00 Uhr bieten die Mediziner<br />

für Interessierte eine Kohlenmonoxidmessung<br />

und Lungenfunktionsprüfung (auf Wunsch<br />

auch ein Lungenröntgen) sowie ein anschließendes<br />

Beratungsgespräch mit Empfehlungen<br />

für ein Entwöhnungsprogramm an.<br />

Anmeldungen<br />

wer<strong>den</strong> unter der Telefonnummer<br />

07612/88811-320 entgegengenommen.<br />

Dr. Walter Purkarthofer, Oberarzt am<br />

Pulmologischen und Psychiatrischen<br />

Zentrum Gmundnerberg


Dickdarmkrebs-Vorsorge<br />

rettet Leben<br />

So sieht der Darm bei einem gesun<strong>den</strong> Menschen<br />

<strong>aus</strong>.<br />

Derzeit läuft österreichweit eine<br />

Aufklärungs-Kampagne hinsichtlich<br />

Dickdarmkrebs, der sich auch das<br />

Landes-Krankenh<strong>aus</strong> Bad Ischl aktiv<br />

angeschlossen hat. Denn wird der<br />

Krebs rechtzeitig entdeckt, hat der<br />

betroffene Patient dank modernster<br />

Behandlungsmöglichkeiten <strong>aus</strong>gezeichnete<br />

Heilungschancen. Im LKH<br />

Bad Ischl stellen die Mediziner bei<br />

etwa 1.000 Koloskopien pro Jahr<br />

ca. 15-mal die Diagnose „Dickdarm-<br />

bzw. Mastdarmkrebs”.<br />

„Diese spezielle Krebserkrankung ist leider<br />

nicht mehr nur auf ältere Menschen beschränkt”,<br />

informiert OA Dr. Norbert Stadlmayr<br />

von der Abteilung für Chirurgie am LKH<br />

Bad Ischl, „Wir haben auch Fälle von Darmkrebs-Patienten,<br />

die zwischen 30 und 40 Jahre<br />

alt sind. Bei jüngeren Menschen entwickelt<br />

sich der Tumor leider über<strong>aus</strong> rasch, daher<br />

sind regelmäßige Kontrollen sehr wichtig, vor<br />

allem, wenn in der Familie bereits eine Dickdarmkrebs-Erkrankung<br />

vorliegt.” Sofern keine<br />

Familienmitglieder an diesem speziellen Tumor<br />

erkrankt sind, sollte mit regelmäßigen<br />

Vorsorge-Untersuchungen spätestens ab<br />

dem 45. Lebensjahr begonnen wer<strong>den</strong>.<br />

Ausschnitt eines erkrankten Darms: ein Dickdarmkarzinom<br />

Das Ischler Spital ist spezialisiert auf schmerzfreie<br />

Untersuchungsmetho<strong>den</strong> im Rahmen<br />

der Dickdarmkrebsvorsorge und -behandlung.<br />

„Angst ist daher völlig unbegründet”,<br />

will Stadlmayr die Patienten motivieren,<br />

„Ebenso wenig ist Angst vor einem möglichen<br />

positiven Befund angebracht, <strong>den</strong>n es<br />

gibt heute bereits beste Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Wichtig ist jedoch das frühzeitige<br />

Erkennen einer Krebserkrankung.”<br />

Veränderungen im Verdauungstrakt<br />

ernst nehmen<br />

In 80 % der Fälle zeigt das Dickdarmkrebs-<br />

Karzinom eine gutartige Vorstufe, Polypen,<br />

die leicht zu entdecken und rasch endoskopisch<br />

zu entfernen sind. Der Patient ist damit<br />

geheilt. „Doch weder die Polypen noch ein<br />

Tumor verursachen im Anfangsstadium<br />

Schmerzen, die einen Weg zum Arzt notwendig<br />

machen. Daher ist es wichtig, dass jede<br />

noch so kleine Veränderung im Verdauungstrakt<br />

vom Patienten ernst genommen und<br />

beobachtet wird”, erklärt der Chirurg.<br />

Als Alarmzeichen sollte der Patient auf je<strong>den</strong><br />

Fall Blut im Stuhl bzw. merkliche Stuhlveränderungen<br />

(z. B. mehrmalige Entleerung hinter-<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

15<br />

einander), die länger als drei bis vier Wochen<br />

anhalten, werten. Ursache dafür muss aber<br />

nicht unbedingt eine Krebserkrankung sein,<br />

auch ein harmloser Polyp oder eine Entzündung<br />

kann diese Beschwer<strong>den</strong> hervorrufen.<br />

Anmeldungen<br />

wer<strong>den</strong> unter der Telefonnummer<br />

06132/202-23330 entgegengenommen.<br />

OA Dr. Norbert Stadlmayr warnt, dass Dickdarmbzw.<br />

Mastdarmkrebs längst nicht mehr nur ältere<br />

Patienten betrifft.


Neues MRT-Gerät am LKH Steyr<br />

bringt Vorteile für Patienten<br />

und Mitarbeiter<br />

Prim. Dr. Harald Sandmayr mit dem neuen MRT-Gerät<br />

Im Zentralröntgeninstitut am Steyrer<br />

Landes-Krankenh<strong>aus</strong> kommt seit<br />

kurzer Zeit ein neues MRT-Gerät zum<br />

Einsatz. Neben <strong>den</strong> unzähligen<br />

Untersuchungsvorteilen ist vor allem<br />

der offene Bau und die helle Fensteröffnung<br />

beim Kopfbereich des<br />

Gerätes erwähnenswert. Aufgrund<br />

dieser baulichen Vorteile können ab<br />

sofort auch Patienten, die an Platzangst<br />

lei<strong>den</strong>, diese Untersuchung<br />

durchführen lassen.<br />

Prim. Dr. Harald Sandmayr, Leiter des Institutes<br />

für Radiologiediagnostik am LKH Steyr, über<br />

die Untersuchungsvorteile des neuen MRT-<br />

Gerätes: „Mit dem neuen MRT-Gerät ist es<br />

beispielsweise möglich, die Arterien insbesondere<br />

auch im Becken-, Bein und Fußbereich<br />

in sehr guter Qualität darzustellen. Diese<br />

Untersuchung war bis dato lediglich mit<br />

Hilfe einer Punktion einer Leistenarterie<br />

durchführbar, was eine stationäre Aufnahme<br />

notwendig machte. Heute können – dank<br />

des MRT-Gerätes – die gewünschten Ergebnisse<br />

völlig schmerzfrei und ohne Röntgendo-<br />

sis erreicht wer<strong>den</strong>. Auch in puncto Früherkennung<br />

unblutiger Schlaganfälle bringt das<br />

neue Gerät enorme Vorteile, was sich wiederum<br />

positiv auf die Therapieplanung <strong>aus</strong>wirkt.<br />

Vor<strong>aus</strong>schauend wird die Diagnostik des<br />

Herzens einen zentralen Aufgabenbereich<br />

einnehmen, Beispiele dafür sind die Abklärung<br />

eines möglichen Herzinfarktes bzw.<br />

möglicher Herzmuskelentzündungen.”


Plötzliche Ohnmacht:<br />

Neuartige Untersuchungsanlage<br />

ermöglicht sichere Diagnose<br />

OA Dr. Peter Gföllner mit einer Patientin am neuen Kipptisch.<br />

„Erschreckend bei immer wiederkehren<strong>den</strong><br />

Ohnmachtsanfällen ist die Tatsache, dass der<br />

Zeitpunkt bis zur Diagnosestellung oft sehr<br />

lange dauert. Mit anderen Worten, der Lei<strong>den</strong>sweg<br />

der Patienten erstreckt sich in <strong>den</strong><br />

meisten Fällen über viele Jahre – die Ungewissheit<br />

bei <strong>den</strong> Betroffenen ist daher enorm<br />

groß. Derzeit behandeln wir beispielsweise eine<br />

50-Jährige, die seit ihrem siebten Lebensjahr<br />

an immer wiederkehren<strong>den</strong> Ohnmachtsanfällen<br />

leidet. Ein weiteres Beispiel ist eine<br />

35-jährige Mutter, die rund sechsmal am Tag<br />

in Ohnmacht fällt. Die Ursachen dieser Erkrankung<br />

sind bis dato jedoch noch ungeklärt”,<br />

skizziert OA Dr. Peter Gföllner, Facharzt<br />

an der Abteilung Innere Medizin I im Steyrer<br />

Krankenh<strong>aus</strong>, die Problemstellungen dieses<br />

Krankheitsbildes.<br />

Ohnmachtsanfälle ohne<br />

jegliche Vorzeichen<br />

Gefährlich und dementsprechend ernst zu<br />

nehmen sind Ohnmachtsanfälle, wenn diese<br />

ohne jegliche Vorzeichen – sprich Schwindel –<br />

auftreten. In diesen Fällen kommt es oftmals<br />

zu Knochenbrüchen (z. B. Schädel-, Schulter-,<br />

oder Nasenbeinfrakturen).<br />

Das häufigste Motiv immer wiederkehrender<br />

Ohnmachtsanfälle stellt eine Minderdurchblutung<br />

des Gehirns dar – was im Fachjargon<br />

auch als Neurokardiogene Synkopen umschrieben<br />

wird. Früher wurde dieses Krankheitsbild<br />

nach einer sorgfältigen Anamnese<br />

und nach negativem Befund in verschie<strong>den</strong>en,<br />

zum Teil aufwändigen Untersuchungsverfahren<br />

(beispielsweise Langzeit-EKG,<br />

Elektrophysiologie) nur als Verdachts- oder<br />

Ausschlussdiagnose beschrieben.<br />

Mit dem Kipptischtest steht <strong>den</strong> Patienten<br />

nun ein effektives und sicheres Verfahren zur<br />

Abklärung von neurokardialen Ohnmachtsanfällen<br />

– <strong>aus</strong>gelöst durch eine gestörte<br />

Herz-Kreislauf-Funktion – zur Verfügung.<br />

Die Kipptischuntersuchung<br />

OA Dr. Peter Gföllner über die Funktionsweise<br />

der Kipptischuntersuchung: „Unter ständiger<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

17<br />

Es gibt Menschen, die seit Jahrzehnten an immer wiederkehren<strong>den</strong><br />

Ohnmachtsanfällen lei<strong>den</strong>. Ohnmachtsanfälle,<br />

die ohne jegliche Vorzeichen auftreten und die die<br />

Betroffenen in ihrer Lebensqualität massiv einschränken.<br />

Zur effektiven Klärung dieser immer wiederkehren<strong>den</strong><br />

Ohnmachtsanfälle bietet das Landes-Krankenh<strong>aus</strong> Steyr<br />

seinen Patienten seit Jahren die Möglichkeit einer „Kipptischuntersuchung”<br />

– seit kurzem steht eine neuartige<br />

Untersuchungsanlage zur Verfügung.<br />

Überwachung von EKG und Blutdruck wird<br />

auf einer kippbaren Patientenliege eine<br />

40-minütige Stehbelastung in 60° Neigung<br />

durchgeführt und damit das Herzkreislaufsystem<br />

provoziert. Kommt es während der Untersuchung<br />

zu einem Kollaps, so sprechen wir<br />

von einer neurokardialen Ohnmacht, die Aufschluss<br />

über eine gestörte Herz-Kreislauf-<br />

Funktion gibt. Das Sensationelle an der neuen<br />

Anlage ist, dass die Messung des Schlagvolumens<br />

des Herzens bzw. des Herzminutenvolumens<br />

Herzschlag für Herzschlag passiert<br />

und kontinuierlich aufgezeichnet wird.” Nach<br />

Feststellung dieses Defizits wird der Patient<br />

über seine Erkrankung aufgeklärt und muss<br />

mehrere Verhaltensregeln erlernen. Medikamentös<br />

stehen Betablocker und andere Medikamente<br />

zur Verfügung, um <strong>den</strong> gestörten<br />

Regelkreis zu durchbrechen. Einige Zeit später<br />

kann die Untersuchung dann unter Beibehaltung<br />

der Medikation wiederholt wer<strong>den</strong> –<br />

bei erfolgreicher Behandlung tritt jetzt keine<br />

Ohnmacht mehr auf.


Schmerzfreie<br />

Thrombolysetherapie bei<br />

akutem Herzinfarkt<br />

Dr. Sieglinde Lechner-Fuiko,<br />

Notärztin am LKH Steyr<br />

Je kürzer die Zeitspanne zwischen Infarktbeginn<br />

und Eintreffen des Notarztes ist, desto<br />

besser stehen die Chancen des Patienten.<br />

„Bei einem akuten Herzinfarkt können Minuten<br />

entschei<strong>den</strong>d sein”, erklärt Dr. Sieglinde<br />

Lechner-Fuiko, Notärztin am LKH Steyr. Innerhalb<br />

von sechs Stun<strong>den</strong> nach Eintreten der<br />

Symptome sollte mit der Therapie begonnen<br />

wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n je mehr Zeit vergeht, umso<br />

mehr Herzmuskelgewebe wird geschädigt.<br />

Trifft der Notarzt beim Infarktpatienten ein, ist<br />

rasches Handeln gefragt. „Nach der klinischen<br />

Untersuchung wird zur Diagnosesicherung<br />

ein komplettes EKG abgeleitet, um<br />

Durchblutungsstörungen des Herzmuskels<br />

festzustellen. Anschließend messen wir noch<br />

<strong>den</strong> Blutdruck und setzen eine intravenöse<br />

Verweilkanüle. Bevor mit der Thrombolysetherapie<br />

begonnen wer<strong>den</strong> kann, müssen wir jedoch<br />

die Zustimmung des Patienten einho-<br />

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute, <strong>den</strong>n je länger es dauert, bis der<br />

Patient eine adäquate Behandlung erhält, desto mehr Herzmuskelgewebe<br />

geht zu Grunde. Ein optimal eingespieltes Notarztteam sowie der rasche<br />

Therapiebeginn sind im Akutfall somit unerlässlich. Patienten des LKH Steyr<br />

steht beides zur Verfügung: Das eingespielte Notarztteam beginnt mit der<br />

Intensivtherapie unmittelbar nach Eintreffen beim Patienten. Bereits eine Injektion<br />

in gewichtsadaptierter Dosis des so genannten „Thrombolytikums”<br />

bewirkt eine Auflösung des Blutgerinnsels. Dank dieses prähospitalen Eingriffes<br />

gewinnt der Patient an Zeit – „time is muscle”.<br />

len. Anschließend, wenn die notwendigen<br />

Vor<strong>aus</strong>setzungen erfüllt sind, spritzen wir das<br />

Thrombolytikum direkt in die Vene, damit sich<br />

das Blutgerinnsel rasch auflöst”, erklärt Dr.<br />

Lechner-Fuiko die Vorgangsweise und betont,<br />

dass am LKH Steyr <strong>aus</strong>schließlich erfahrene<br />

und hauptberufliche Notärzte diese<br />

schmerzfreie Intensivtherapie durchführen.<br />

Sämtliche aktuellen Studiendaten, aber auch<br />

die Erfahrungswerte der Steyrer Notärztin belegen<br />

<strong>den</strong> deutlichen Vorteil dieser Behandlung<br />

für <strong>den</strong> Patienten: Zeitgewinn. Durch die<br />

Vorverlagerung der Therapie ist die Fahrt ins<br />

Krankenh<strong>aus</strong> kein Wettlauf mit der Zeit mehr.<br />

Männer sind öfter<br />

betroffen als Frauen<br />

Pro Jahr stellt das perfekt <strong>aus</strong>gebildete Notarztteam<br />

des LKH Steyr ca. 110-mal die Diagnose<br />

„Herzinfarkt”, wobei 60 Patienten im<br />

Notarztwagen und 50 in der Notaufnahme<br />

behandelt wer<strong>den</strong>. Das Durchschnittsalter<br />

der Infarkt-Patienten liegt zwischen 55 und 60<br />

Jahren, wobei Männer dreimal häufiger betroffen<br />

sind als Frauen.<br />

„Obwohl <strong>den</strong> meisten Menschen die Risikofaktoren<br />

durch<strong>aus</strong> bekannt sind, achten sie<br />

viel zu wenig auf eine gesunde Lebensführung.<br />

Übergewicht, Bewegungsarmut, Stress,<br />

Rauchen und zu einem gewissen Grad auch<br />

genetische Faktoren begünstigen Herzinfarkte”,<br />

erklärt Dr. Lechner-Fuiko. Regelmäßige<br />

körperliche Betätigung, Stressabbau sowie eine<br />

<strong>aus</strong>gewogene Ernährung sind die wesentlichen<br />

Faktoren für ein gesundes Herz.


Hämorrhoi<strong>den</strong> –<br />

eine unangenehme Sache<br />

Hämorrhoi<strong>den</strong> sind eine in unserer Gesellschaft gar nicht so selten vorkommende<br />

Erkrankung. Obwohl es heutzutage bereits sehr schonende Behandlungsmetho<strong>den</strong><br />

gibt, scheuen sich viele Menschen – trotz Schmerzen<br />

– aufgrund der unangenehmen Lage, einen Arzt zu konsultieren. Dabei sind<br />

die Therapien im Frühstadium wesentlich unkomplizierter und risikoärmer.<br />

„Bei uns im LKH Bad Ischl beispielsweise führen wir seit drei Jahren eine äußerst<br />

erfolgreiche, schmerzfreie Operationsmethode durch, bei der die Patienten<br />

die Hämorrhoi<strong>den</strong> sozusagen im Schlaf verlieren”, möchte OA Dr.<br />

Norbert Stadlmayr von der Abteilung für Chirurgie Mut machen.<br />

Jeder Mensch hat im Bereich des Überganges<br />

vom Mastdarm zum After Gewebepolster,<br />

die reich an Blutgefäßen sind und zusätzlich<br />

zu <strong>den</strong> Muskeln als sicherer Verschluss des<br />

Afters dienen. Ein unkontrollierter Abgang<br />

von Win<strong>den</strong> und flüssigem Stuhl wird dadurch<br />

verhindert. Vergrößern sich diese Polster im<br />

Laufe der Zeit, entstehen so genannte Hämorrhoi<strong>den</strong>.<br />

Im Anfangsstadium sind sie noch<br />

nicht sichtbar, da sich die Hämorrhoidalpolster<br />

am Innenrad des Anal-kanals befin<strong>den</strong>.<br />

Bleiben sie jedoch unbehandelt, vergrößern<br />

sie sich im Laufe der Zeit, sodass sie in Form<br />

von Knoten am After sichtbar wer<strong>den</strong> und<br />

nicht mehr in <strong>den</strong> Analkanal zurückkehren<br />

können.<br />

„Befin<strong>den</strong> sich die Hämorrhoi<strong>den</strong> bereits in<br />

diesem Stadium – das heißt, die Schleimhaut<br />

am After ist bereits dermaßen überdehnt,<br />

dass sie sich nicht mehr zurückbildet –, ist<br />

meist ein größerer Eingriff nötig, der natürlich<br />

größere Risiken mit sich bringt. Ich kann daher<br />

allen Betroffenen nur ans Herz legen, erste<br />

Beschwer<strong>den</strong> ernst zu nehmen und kein falsches<br />

Schamgefühl zu haben. Denn bei etwa<br />

einem Drittel der Verdachtsfälle liegen andere,<br />

oftmals auch schwerwiegendere Erkrankungen<br />

des Darmtraktes wie zum Beispiel<br />

chronische Entzündungen, Schleimhautrisse<br />

oder selten auch bösartige Erkrankungen<br />

vor”, warnt OA Dr. Norbert Stadlmayr.<br />

Etwaige Anzeichen für<br />

Hämorrhoi<strong>den</strong><br />

„Zu <strong>den</strong> häufigsten Symptomen zählen hellrotes<br />

Blut am Stuhl, bei oder nach dem Stuhlgang<br />

Jucken am After, Schmerzen bei Stuhlgang<br />

sowie ein Fremdkörpergefühl am After.<br />

Liegen derartige Beschwer<strong>den</strong> vor, soll sofort<br />

ein Arzt konsultiert wer<strong>den</strong>. Am LKH Bad Ischl<br />

verzeichnen wir einen großen ambulanten<br />

Zulauf. Ca. 700 Personen wer<strong>den</strong> pro Jahr<br />

wegen Hämorrhoidal-Beschwer<strong>den</strong> untersucht,<br />

bei knapp der Hälfte der Patienten<br />

wird eine Operation empfohlen”, erklärt OA<br />

Dr. Norbert Stadlmayr, der vor drei Jahren<br />

erstmalig in Oberösterreich eine neue,<br />

schmerzfreie Operationsmethode einführte.<br />

Bisher operierte das Chirurgen-Team des LKH<br />

Bad Ischl etwa 1.000 Patienten, die nach<br />

dem 20-minütigen Eingriff sofort schmerz- und<br />

beschwerdefrei waren und bereits am nächsten<br />

Tag wieder ihre gewohnten Tätigkeiten<br />

aufnehmen konnten.<br />

Der Operateur OA Stadlmayr über das Gerät,<br />

das <strong>den</strong> schnellen Eingriff möglich macht: „Es<br />

handelt sich dabei um ein Rektoskop, mit<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

19<br />

dem man ultraschallgezielt die Blutzufuhr zu<br />

<strong>den</strong> Hämorrhoi<strong>den</strong> unterbin<strong>den</strong> kann. Das<br />

Gerät hat die Form einer Röhre, an deren<br />

Spitze sich ein kleiner Ultraschallkopf befindet,<br />

mit dessen Hilfe die Arterien punktgenau<br />

zu i<strong>den</strong>tifizieren sind. Sobald Zischlaute zu hören<br />

sind, weiß der Operateur, dass er die Arterie<br />

gefun<strong>den</strong> hat. Der Eingriff wird in einer<br />

so genannten R<strong>aus</strong>chnarkose durchgeführt,<br />

das heißt, die Hämorrhoi<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sozusagen<br />

im Schlaf entfernt.” Von <strong>den</strong> Patienten<br />

wird diese schmerzfreie Methode sehr begrüßt<br />

– für das Spätstadium ist sie allerdings<br />

nicht mehr geeignet.<br />

OA Dr. Nobert Stadlmayr,<br />

Chirurg am LKH Bad Ischl


Nervenklinik Wagner-Jauregg erweitert<br />

mit gerontologischer Tagesklinik Angebot<br />

für Alterspatienten<br />

In <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en geriatrischen Behandlungszentren wird schon seit<br />

Jahren eine tagesklinische Betreuung für geriatrische Patienten angeboten.<br />

Seit Juli dieses Jahres gibt es auch in der Landes-Nervenklinik Wagner-<br />

Jauregg das Angebot einer tagesklinischen Betreuung von Alterspatienten.<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Friedrich Leblhuber, Leiter<br />

der Neurologisch-Psychiatrischen Gerontologie<br />

an der Linzer Nervenklinik, über die Zielgruppe<br />

der Gerontologischen Tagesklinik:<br />

„Behandelt wer<strong>den</strong> Patienten mit Alzheimer’scher<br />

Demenz und anderen Demenzformen<br />

im Alter, Patienten mit seniler Depression,<br />

Alterspsychose, Schmerzzustän<strong>den</strong> bei<br />

degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen<br />

und verschie<strong>den</strong>en Polyneuropathieformen<br />

im Alter sowie nach Schlaganfällen und Schädelhirntraumen.”<br />

Förderung und Erhaltung<br />

vorhan<strong>den</strong>er Ressourcen<br />

Das Fundament der ganzheitlichen Betreuung<br />

in der Gerontologischen Tagesklinik beinhaltet<br />

aktive Lebensgestaltung, Förderung<br />

und Erhaltung vorhan<strong>den</strong>er Ressourcen,<br />

Menschlichkeit, Selbstständigkeit, Selbstentscheidung<br />

und Selbstbestimmung. Therapieformen,<br />

die angeboten wer<strong>den</strong>, um diese<br />

Ziele zu erreichen, sind neben medikamentöser<br />

Therapie physio- und ergotherapeutische<br />

Maßnahmen, Hirnleistungstraining, Gruppentherapie,<br />

psychotherapeutische Interventionen,<br />

Zusammenarbeit, Beratung und Betreuung<br />

von Angehörigen. Um die Hintergründe<br />

der individuellen Lebensgeschichte eines je-<br />

<strong>den</strong> Patienten zu erfahren, sein Verhalten, seine<br />

Persönlichkeit und seine Reaktionsmotive<br />

zu verstehen, ist die intensive Zusammenarbeit<br />

mit <strong>den</strong> Angehörigen in diesem Abschnitt<br />

der Behandlung von besonders großer<br />

Bedeutung.<br />

Innerhalb der Tagesklinik ist ein multidisziplinäres<br />

Team ständig bemüht, neben medizinischer<br />

Basisversorgung vor allem die Mitbetreuung<br />

des Umfeldes der Patienten bis hin<br />

zur Reintegration zu H<strong>aus</strong>e konsequent zu<br />

unterstützen. „Diese neue Einrichtung erweist<br />

sich als wertvolle Ergänzung in der Behandlung<br />

bzw. Nachbehandlung von Alterspatienten,<br />

<strong>den</strong>n mit der Gerontologischen Tagesklinik<br />

gelingt es uns einerseits, stationäre Aufenthalte<br />

zu verkürzen, andererseits pflegende<br />

Angehörige zu entlasten und oftmals eine<br />

stationäre Wiederaufnahme zu verhindern”,<br />

freut sich Univ.-Doz. Leblhuber.<br />

Öffnungszeiten<br />

Die Öffnungszeiten der Gerontologischen Tagesklinik<br />

sind montags bis freitags jeweils von<br />

8.00 Uhr bis 16.00 Uhr – die durchschnittliche<br />

Behandlung erstreckt sich über einen Zeitraum<br />

von drei bis vier Wochen.<br />

Prim. Univ.-Doz. Friedrich Leblhuber,<br />

Leiter der Neurologisch-Psychiatrischen<br />

Gerontologie an der Linzer<br />

Nervenklinik


Erhöhung der geistigen Aktivität<br />

durch Gedächtnistraining<br />

Seit kurzem bietet das Zentrum für Akutgeriatrie und Innere Medizin Buchberg<br />

seinen Patienten zweimal wöchentlich ein Denk- und Gedächtnistraining<br />

nach Dr. Franziska Stengel an. Das im Rahmen der Psychotherapie in<br />

Gruppen durchgeführte Training soll eine Verbesserung der Denk- und Gedächtnisfunktion<br />

erzielen, um somit <strong>den</strong> geistigen Abbauprozess von Demenz-Patienten<br />

zu verzögern.<br />

Der wesentliche Schwerpunkt der Therapie<br />

liegt in der geistigen Mobilisierung und Aktivierung.<br />

Die TeilnehmerInnen erlernen spielerisch<br />

– ohne Stress und Leistungsdruck – hilfreiche<br />

Strategien, die ihnen zur Bewältigung<br />

des Alltages von Nutzen sind. Wie wissenschaftliche<br />

Untersuchungen zeigen, kann<br />

diese Art des Trainings Hirnleistungsstörungen<br />

vorbeugen und bereits bestehende verbessern.<br />

„Trainiert wer<strong>den</strong> alle Gedächtnisfunktionen<br />

sowie das gesamte Spektrum des Denkens.<br />

Die anregen<strong>den</strong> Übungen und Spiele fördern<br />

die Konzentration, steigern die Merkfähigkeit,<br />

trainieren die Wortfindung, sensibilisieren die<br />

Wahrnehmung, fördern assoziatives Denken<br />

und Erinnern, Denken in Zusammenhängen,<br />

Überlegen, Entschei<strong>den</strong> und Wiedererkennen.<br />

Die Hör-, Geruchs- und Tastübungen beziehen<br />

alle Sinne in das Training mit ein”, erklärt<br />

Dr. Renate Pfeifhofer, Klinische und Gesundheitspsychologin<br />

am Zentrum für Akutgeriatrie<br />

und Innere Medizin Buchberg, die<br />

Sinnhaftigkeit eines Denk- und Gedächtnistrainings.<br />

Kombination von Bewegung<br />

und Gedächtnistraining<br />

Die Einheiten sind grundsätzlich in der Form<br />

aufgebaut, dass zu Beginn immer so genannte<br />

„Bewegungsb<strong>aus</strong>teine” stehen. Denn laut<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist<br />

die Kombination von Bewegung und Gedächtnistraining<br />

für die geistige und körperliche<br />

Aktivierung am effektivsten.<br />

Ein wichtiger Stellenwert beim Denk- und Gedächtnistraining<br />

kommt auch der Kinesiologie<br />

zu. Spezielle Überkreuzbewegungen, wie<br />

beispielsweise gegengleiche Bewegungen<br />

von Armen und Beinen, aktivieren gleichzeitig<br />

die linke und rechte Gehirnhälfte.<br />

An diese Übungen schließen verschie<strong>den</strong>e<br />

Gedächtnisspiele an, wie Sprichwörter beginnen<br />

oder vollen<strong>den</strong>, Begriffe zuordnen (z. B.<br />

Tierlaute), Behauptungen als richtig oder<br />

falsch erkennen sowie jene Namen, Geräte<br />

etc. erraten, die z. B. mit dem Buchstaben „h”<br />

beginnen.<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

21<br />

Der Schwierigkeitsgrad der Spiele reicht von<br />

einfach bis schwer, wodurch ein individuelles<br />

Training in unterschiedlichen Gruppenzusammensetzungen<br />

ermöglicht wird. Die Dauer<br />

des Denk- und Gedächtnistrainings richtet<br />

sich nach dem Ausmaß der Krankheit und<br />

beläuft sich auf zwei bis sechs Einheiten.<br />

Dr. Renate Pfeifhofer, Klinische und Gesundheitspsychologin<br />

am Zentrum für Akutgeriatrie und<br />

Innere Medizin Buchberg


Erfolge bei der Behandlung<br />

von Bewegungsstörungen mit Botox<br />

Seit etwa 18 Monaten bietet das Landes-Krankenh<strong>aus</strong> Vöcklabruck seinen<br />

PatientInnen eine neue Therapieform zur Behandlung von Bewegungsstörungen<br />

an. Das Medikament Botulinum-Toxin (auch Botox genannt) hilft bei<br />

unwillkürlichen Muskelverspannungen und -verkrampfungen, die infolge<br />

von Störungen des normalen Spannungszustandes der Muskulatur auftreten.<br />

Seit der Einführung der Therapie im vergangenen Jahr haben bereits<br />

70 PatientInnen diese viel versprechende Behandlungsmethode in Anspruch<br />

genommen.<br />

Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Oberarzt an der<br />

Abteilung für Neurologie am LKH Vöcklabruck,<br />

über die Wirkungsweise von Botulinum-Toxin:<br />

„Wir injizieren das Medikament direkt<br />

in <strong>den</strong> betroffenen Muskel, sodass die<br />

Verbindungsstelle zwischen Nervenfaser und<br />

Muskel blockiert wird. In der Folge ist es unmöglich,<br />

dass die falschen Nervenimpulse,<br />

die zu <strong>den</strong> Beschwer<strong>den</strong> führten, neuerlich<br />

übertragen wer<strong>den</strong>.”<br />

Die Anwendungsgebiete von Botulinum-Toxin<br />

sind vielfältig. Sie reichen von Blinzeln, einseitigen<br />

Zuckungen der Gesichtsmuskulatur,<br />

Schreibkrampf, Schiefhals, Spastik bei Multipler<br />

Sklerose und Schlaganfall bis hin zu Spannungskopfschmerz,<br />

Migräne, bestimmten<br />

Rückenschmerz-Syndromen, übermäßigem<br />

Schwitzen und Faltenbildungen im Gesicht.<br />

Es gibt derzeit auf dem Markt kaum ein anderes<br />

Medikament mit einem derart breiten<br />

Anwendungsgebiet.<br />

Zufrie<strong>den</strong>stellende<br />

Ergebnisse<br />

Die Erfolgsquote der Behandlung hängt in<br />

erster Linie vom Krankheitsbild ab, ist meist<br />

aber sehr hoch: „Wir sind mit <strong>den</strong> Ergebnissen<br />

generell äußerst zufrie<strong>den</strong>. Bei etwa 70<br />

bis 80 % der Patienten spricht die Therapie<br />

gut an, allerdings lässt die Wirkung des Medikaments<br />

nach rund drei Monaten langsam<br />

nach – die Behandlung muss wiederholt wer<strong>den</strong>”,<br />

erklärt OA Mitrovic.<br />

Durch die gute Zusammenarbeit des Landes-<br />

Krankenh<strong>aus</strong>es Vöcklabruck mit <strong>den</strong> niedergelassenen<br />

Praktikern, Neurologen und Augenärzten<br />

<strong>aus</strong> der Umgebung nehmen seit<br />

der Einführung bereits 70 Patienten die Therapie<br />

regelmäßig in Anspruch.<br />

Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Oberarzt an der<br />

Abteilung für Neurologie im LKH Vöcklabruck<br />

Anmeldungen<br />

wer<strong>den</strong> unter Telefonnummer<br />

07672/700-5730 (Neurologische Ambulanz)<br />

entgegengenommen.


Das Phänomen der Schreibabys:<br />

10 bis 30 % aller Säuglinge<br />

sind betroffen<br />

10 bis 30 % aller Säuglinge sind so genannte „Schreibabys”.<br />

In <strong>den</strong> meisten Fällen treten diese unstillbaren<br />

Schrei- und Unruhephasen ab dem 7. bis<br />

10. Lebenstag bevorzugt in <strong>den</strong> Abendstun<strong>den</strong><br />

auf. „Den absoluten Höhepunkt erreichen<br />

diese Schreiphasen bei Neugeborenen<br />

mit etwa sechs Wochen, mit fortschreitender<br />

Entwicklung der Säuglinge gehen sie wieder<br />

zurück. Nach drei Monaten kann von einer<br />

Stunde täglich <strong>aus</strong>gegangen wer<strong>den</strong>”, erklärt<br />

OA Dr. Richard Seimann von der Neugeborenenabteilung<br />

der Linzer Kinderklinik.<br />

Aus Untersuchungen geht hervor, dass der Ernährungsmodus,Kohlenhydrateverdauungsprobleme<br />

und Kuhmilchprotein-Unverträglichkeit<br />

zwar Ursachen für die unstillbaren<br />

Schrei- und Unruhephasen sein können,<br />

jedoch in deutlich geringerem Maße als vermutet.<br />

OA Dr. Richard Seimann: „Bei über<br />

50 % der Schreikinder wur<strong>den</strong> entwicklungsneurologische<br />

Auffälligkeiten festgestellt, die<br />

sich jedoch mit zunehmendem Alter und fortschreitender<br />

neurologischer Ausreifung bis<br />

zum Ende des ersten Lebensjahres normalisierten.<br />

Eine dritte entschei<strong>den</strong>de Gruppe<br />

<strong>den</strong>kbarer Ursachen stellen erhöhte psycho-<br />

soziale Belastungen innerhalb der Familie<br />

dar. Übermäßige Ängste der Mutter, Partnerschaftskonflikte,<br />

mangelnde soziale Unterstützung<br />

usw. können mögliche Gründe für<br />

das Auftreten dieser unstillbaren Schrei- und<br />

Unruhephasen sein.”<br />

Erste adäquate Anlaufstelle:<br />

die Säuglingsambulanz<br />

an der Linzer Kinderklinik<br />

Die Experten unterschei<strong>den</strong> jedoch eindeutig<br />

zwischen zeitlich begrenztem exzessivem<br />

Schreien im frühen Säuglingsalter, das in <strong>den</strong><br />

meisten Fällen Ausdruck einer Unreife der<br />

kindlichen Verhaltensregulation ist, und einem<br />

Schreien, das über die magische 3-Monats<br />

Grenze hin<strong>aus</strong> anhält. Empfohlen wird in<br />

diesem Zusammenhang das Aufsuchen eines<br />

Kinderfacharztes, der von Beginn an in die jeweilige<br />

Problemsituation eingebun<strong>den</strong> ist.<br />

„Wir bieten diese erste Form der Abklärung<br />

und Betreuung in der Säuglings-Ambulanz<br />

an. Bei zunehmender Verschlechterung der<br />

Schreisituation und Erschöpfung der Neuge-<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

23<br />

Das Schreien eines Neugeborenen zählt wohl zu <strong>den</strong><br />

normalsten Dingen dieser Welt und zu <strong>den</strong> wenigen<br />

„Nebenwirkungen”, die das Elternwer<strong>den</strong> eben mit<br />

sich bringt. Beunruhigend wird das Schreien jedoch<br />

dann, wenn es sich über einen Zeitraum von mehr als<br />

vier Stun<strong>den</strong> erstreckt. Diese bis dato wenig erforschten<br />

exzessiven Schreiphasen bei Säuglingen treten<br />

bei 10 bis 30 % aller gesun<strong>den</strong> Neugeborenen in <strong>den</strong><br />

ersten Lebenswochen auf – die Experten sprechen<br />

dann von so genannten „Schreibabys”.<br />

borenen bzw. der Eltern ist oft auch eine stationäre<br />

Aufnahme von wenigen Tagen äußerst<br />

hilfreich”, so Dr. Seimann.<br />

Geregelter Tagesablauf<br />

und regelmäßige „Timeouts”<br />

empfehlenswert<br />

In der Regel führt eine gezielte Entwicklungsberatung<br />

innerhalb weniger Sitzungen zu<br />

einer erheblichen Verbesserung der Symptomatik<br />

und zu einer allgemeinen Entspannung<br />

des familiären Systems. Innerhalb dieser Sitzungen<br />

wird beispielsweise das richtige<br />

Handling des Neugeborenen besprochen.<br />

Zentraler Aspekt ist außerdem die Schaffung<br />

einer bestimmten Routine und die Gewöhnung<br />

des Babys daran – es gilt einen geregelten<br />

Tagesablauf zu bewirken und die<br />

Schreiphasen mit Spazierenfahren, Tragetuch<br />

etc. so gut wie möglich zu überbrücken. „Ein<br />

regelmäßiges ‚Time-out’ für die Mütter, als primäre<br />

Bezugspersonen sollte ebenfalls berücksichtigt<br />

wer<strong>den</strong>”, betont Seimann.<br />

OA Dr. Richard Seimann


Kinder und Jugendliche lernen<br />

das 1x1 des Diabetes<br />

In der Linzer Kinderklinik sind rund 130 Kinder und Jugendliche mit Diabetes<br />

in regelmäßiger ambulanter und wenn nötig auch stationärer Kontrolle. Ungefähr<br />

die Hälfte dieser Patienten nutzte bereits mehrmals die speziellen<br />

Schulungswochen während der Sommermonate an der Landes-Kinderklinik<br />

Linz. Diese Erfolgsbilanz der Diabetesschulungen unterstreicht einerseits <strong>den</strong><br />

großen Bedarf an Einrichtungen dieser Art und beweist auf der anderen Seite,<br />

dass diese Form der Hilfestellung von <strong>den</strong> Teilnehmern gerne angenommen<br />

wird. Nicht zuletzt auch deswegen, weil in diesen Wochen neben Beratung<br />

und Theorie auch die Unterhaltung einen großen Stellenwert einnimmt.<br />

Während der Schulungswochen erlernen<br />

die Kinder das 1x1 des Diabetes.<br />

Neben dem theoretischen Unterricht stehen<br />

Spiel, Spaß und Unterhaltung im Mittelpunkt.<br />

In <strong>den</strong> einwöchigen Schulungen wer<strong>den</strong> Kinder<br />

und Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren<br />

an der Linzer Kinderklinik stationär aufgenommen<br />

– gleichzeitig wird auch der notwendige<br />

Jahrescheck durchgeführt. In dieser<br />

Woche lernen die Kinder und Jugendlichen<br />

das 1x1 des Diabetes. Ausgerüstet mit diesem<br />

Wissen sollen sie zukünftig ihren Alltag<br />

mit Diabetes selbstständiger und problemloser<br />

meistern. Die Gruppen wer<strong>den</strong> mit rund<br />

10 bis 13 Kindern und Jugendlichen bewusst<br />

klein gehalten. Außerdem wird darauf geachtet,<br />

dass die Einteilung nach der Therapieform<br />

als auch nach dem Alter erfolgt. Der<br />

Umgang und das Berechnen der persönlich<br />

maßgeblichen Broteinheiten lässt sich in einer<br />

Gruppe „Gleichgesinnter” weit<strong>aus</strong> leichter<br />

und auch spielerischer erlernen. Welche täglichen<br />

Broteinheiten notwendig sind und wie<br />

sich die Wirkung von schnell und langsam resorbierbaren<br />

Kohlenhydraten zeigt, wird individuell<br />

mit der Diätassistentin abgestimmt.<br />

Trotz Diabetes das<br />

Leben genießen<br />

„Besonders wichtig ist für uns, dass die Kinder<br />

und Jugendlichen in dieser Zeit lernen, <strong>den</strong><br />

Diabetes nicht als Krankheit zu sehen, son-<br />

dern ihn als etwas‚ Eigenes, zu mir Gehörendes’<br />

zu akzeptieren”, erklärt die Leiterin der<br />

Diabetesschulungen, OÄ Dr. Maria Bauer,<br />

„auch mit Diabetes kann man das Leben in<br />

vollen Zügen genießen.” Daher stehen Spiel,<br />

Spaß und Unterhaltung neben dem theoretischen<br />

Unterricht im Mittelpunkt dieser Schulungswoche.<br />

Kino, Ausflüge und Restaurant-<br />

Besuche (auch McDonald`s) zeigen, dass Diabetes<br />

kein Grund ist, sich zu H<strong>aus</strong>e zu verstecken<br />

– ganz im Gegenteil: Sport ist ein<br />

wichtiger Bereich in der Diabetesschulung,<br />

<strong>den</strong>n sportliche Betätigung hat einen direkten<br />

Einfluss auf <strong>den</strong> Zuckerh<strong>aus</strong>halt. Wie man<br />

aber darauf reagiert, ist bei jedem Menschen<br />

verschie<strong>den</strong>. Der bewusste Umgang<br />

mit Freizeitaktivitäten und das Wissen um die<br />

Auswirkungen ist daher wichtig, um das Insulin<br />

beziehungsweise die Broteinheiten dementsprechend<br />

darauf abzustimmen.<br />

Während der gesamten Schulungszeit, während<br />

des Tages sowie in <strong>den</strong> Nachtstun<strong>den</strong>,<br />

wer<strong>den</strong> die Kinder und Jugendlichen von<br />

speziell geschultem Personal (Ärzte, Schwestern,<br />

Diabetesberater) begleitet.


Erhöhte Blutzuckerwerte während der<br />

Schwangerschaft bringt Komplikationen<br />

Manche Frauen lei<strong>den</strong> während der<br />

Schwangerschaft an erhöhten Blutzuckerwerten.<br />

Diese Form des Diabetes wird im<br />

Fachjargon als Gestationsdiabetes bezeichnet<br />

und wird im deutschen Sprachraum lediglich<br />

bei 10 % der Fälle als solche erkannt.<br />

Die Problematik dieser Erkrankung liegt eindeutig<br />

in der Diagnostik – OA Dr. Georg<br />

Obermayr von der Linzer Frauenklinik ergänzend<br />

dazu: „Die Symptome des Gestationsdiabetes<br />

sind zum einen unklar und uncharakteristisch.<br />

Auf der anderen Seite zählt eine<br />

Untersuchung zur Erkennung des Gestationsdiabetes<br />

nicht zu <strong>den</strong> routinemäßigen Untersuchungen<br />

während der Schwangerschaft.“<br />

Die Häufigkeit des Gestationsdiabetes liegt<br />

im deutschen Sprachraum bei 3 bis 5 %, wobei<br />

die Problematik der Diagnostik die Rate<br />

fälschlicherweise niedrig wirken lässt. „Diese<br />

Tatsache ist besonders paradox, da eine Erkennung<br />

grundsätzlich äußerst einfach und<br />

sicher feststellbar wäre. Mit dem so genannten<br />

Glukosetoleranztest in der 24. bis 28.<br />

Schwangerschaftswoche wird bei der Mutter<br />

der Nüchternblutzucker bestimmt, eine defi-<br />

Innerhalb der Ambulanz für Kinder- und Jugendgynäkologie<br />

bietet die Linzer Frauenklinik<br />

jungen Opfern – im Alter von 2 bis 15 Jahren<br />

– kompetente Untersuchung und Abklärung<br />

bei Verdacht von sexuellem Missbrauch. Entschei<strong>den</strong>d<br />

für die Experten an der Linzer Spezialklinik<br />

ist ein von Beginn an behutsamer<br />

Umgang mit <strong>den</strong> Opfern. „Um <strong>den</strong> Kindern<br />

bzw. Jugendlichen die Angst vor einer gynäkologischen<br />

Untersuchung zu nehmen, sprechen<br />

wir zuerst <strong>aus</strong>führlich mit ihnen. Im Anschluss<br />

an das Gespräch erklären wir <strong>den</strong><br />

nierte Menge Glukose (75 g) zugeführt und<br />

nach ein und zwei Stun<strong>den</strong> neuerlich der<br />

Blutzucker gemessen. Somit lassen sich erhöhte<br />

Blutzuckerwerte ohne Probleme rasch<br />

und effektiv feststellen”, erklärt Dr. Obermayr<br />

<strong>den</strong> Vorgang zur Testung des Blutzuckerwertes<br />

bei Schwangeren. Durch eine Früherkennung<br />

des Gestationsdiabetes lassen sich<br />

Früh- und Spätkomplikationen bei Mutter und<br />

Kind vermei<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong> Müttern können beispielsweise<br />

Hochdruckerkrankungen, Harnwegsinfekte<br />

und Frühgeburten als Frühkomplikationen<br />

auftreten, Kaiserschnittentbindungen<br />

sind wesentlich häufiger. Zu <strong>den</strong><br />

Spätfolgen zählt zweifelsohne das erhöhte<br />

Risiko einer Manifestation der Diabetes. Das<br />

Kind hat durch <strong>den</strong> erhöhten Insulinspiegel<br />

im Blut ein erhöhtes Geburtsgewicht, Komplikationen<br />

bei der Geburt sind dabei oftmals<br />

die Folge. Zusätzlich steigt das Risiko von Fehlbildungen.<br />

Für zwei Drittel der Frauen, bei<br />

<strong>den</strong>en ein Gestationsdiabetes festgestellt<br />

wurde, ist eine diätetische Intervention <strong>aus</strong>reichend<br />

– ein Drittel benötigt zur Stabilisierung<br />

des Blutzuckers zusätzlich <strong>den</strong> Boten-<br />

Missbrauchsambulanz an der<br />

Linzer Frauenklinik bietet<br />

individuelle Betreuung<br />

Kindern die Untersuchungsgeräte und deren<br />

Funktionsweise. Es besteht außerdem die<br />

Möglichkeit, via Kamera die Untersuchung<br />

mitzuverfolgen, um somit Schritt für Schritt zu<br />

erfahren, was gerade passiert. Bei Bedarf gibt<br />

es die Möglichkeit einer Narkoseuntersuchung”,<br />

erklärt Ass. Dr. Birgit Fromherz, Leiterin<br />

der Kinder- und Jugendgynäkologischen<br />

Ambulanz an der Linzer Frauenklinik. Da Zeit<br />

und Geduld in <strong>den</strong> kindergynäkologischen<br />

Sprechstun<strong>den</strong> einen zentralen Stellenwert<br />

einnehmen, fin<strong>den</strong> die Untersuchungen<br />

25<br />

stoff Insulin. Elisabeth Schwarzberger, Dipl. Diätassistentin<br />

und Ernährungsmed. Beraterin an<br />

der Landes-Frauenklinik, über die richtige Ernährung<br />

bei Schwangerschaftsdiabetes:<br />

„Die Ernährung sollte möglichst vielseitig und<br />

abwechslungsreich gestaltet, fettreiche (Paniertes<br />

und Frittiertes, fettes Fleisch, Schlagobers,<br />

Torten, etc.) und süße Lebensmittel<br />

(Süßigkeiten, Limona<strong>den</strong>, Eistees, Eis etc.) vermie<strong>den</strong>,<br />

die Aufnahme von Vollkornprodukten,<br />

reichlich Gemüse und Obst (5 x Tag) beachtet<br />

und das Motto ‚Trinken mit Verstand’<br />

(Mineral- und Leitungswasser, Früchte- und<br />

Kräutertee ohne Zucker- und Honigzugabe,<br />

dafür mit Zitronensaft) berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />

Ergänzt wer<strong>den</strong> sollte eine <strong>aus</strong>gewogene<br />

Ernährung durch jede Art von Bewegung,<br />

die <strong>den</strong> Frauen hilft, ihre Blutzuckerwerte<br />

zu senken (spazieren gehen, wandern,<br />

Gartenarbeit etc.).<br />

nach telefonischer Vereinbarung auch<br />

außerhalb der Ambulanzzeiten statt. Ambulanztermine<br />

wer<strong>den</strong>, je nach Problemlage<br />

und um so gut wie möglich auf das Klientel<br />

eingehen zu können, individuell vergeben.<br />

Neben der Ambulanz für Kinder- und Jugendgynäkologie<br />

an der Linzer Frauenklinik<br />

bietet sich die Abteilung für Kinder- und Jugendneuropsychiatrie<br />

der Linzer Kinderklinik<br />

als mögliche Anlaufstelle bei Verdacht auf<br />

sexuellen Missbrauch.<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong>


Atemschule Gmundnerberg –<br />

Patientenschulung als Therapie<br />

Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes und erhöhten Blutfetten spielen<br />

Schulungen der Betroffenen und von deren Angehörigen schon länger<br />

eine wichtige Rolle. Auch bei Erkrankungen der Atemwege (Asthma bronchiale,<br />

Chronische Bronchitis und Cystische Fibrose) sowie anderen pulmonalen<br />

Krankheitsbildern ergeben sich für <strong>den</strong> informierten und geschulten<br />

Patienten deutliche Vorteile im Therapieverlauf und eine nachweisbare<br />

Verbesserung seiner Behandlung. Aus diesem Grund startet das Pulmologische<br />

und Psychiatrische Zentrum Gmundnerberg nun mit einer Reihe von<br />

Patientenseminaren, die schwerpunktmäßig diese <strong>Themen</strong> behandeln.<br />

Dr. Walter Purkarthofer, OA am<br />

Pulmologischen und Psychiatrischen<br />

Zentrum Gmundnerberg<br />

Durch die richtige Anwendung der Medikamente<br />

und von medizinischen Hilfsmitteln sowie<br />

die kontinuierliche Selbstkontrolle mit<br />

dem „Peakflow-Meter” zeigt sich bei Asthmapatienten<br />

ein stabilerer Krankheitsverlauf und<br />

die Zahl der Krankenh<strong>aus</strong>einweisungen geht<br />

bei geschulten Patienten zurück. Auch bei Inhalationsallergien<br />

kann durch entsprechende<br />

Maßnahmen der Verlauf sehr günstig beeinflusst<br />

wer<strong>den</strong> (z. B. bei H<strong>aus</strong>staubmilbenallergie).<br />

Bei der Chronischen Bronchitis ist vor<br />

allem die rechtzeitige Erkennung von Infekten<br />

und deren Behandlung sehr effektiv. Auch eine<br />

allgemeine Trainingsberatung zur Erhaltung<br />

von Mobilität und Leistungsfähigkeit<br />

stellt ein Thema der Atemschulseminare dar.<br />

Informationen über<br />

Raucherentwöhnung<br />

und Schlaflabor<br />

Als wichtigste und wirksamste Maßnahme<br />

der Prävention ist die Raucherentwöhnung<br />

zu nennen, die durch neu entwickelte Hilfsmittel<br />

wesentlich einfacher gewor<strong>den</strong> ist.<br />

Durch sie ist auch eine Vermeidung von<br />

Krebserkrankungen möglich (z. B. Lungenund<br />

Kehlkopfkrebs). Als innovative Diagnoseform<br />

wird auch das Schlaflabor vorgestellt,<br />

um das so genannte Schlafapnoe-Syndrom<br />

(= Verschluss der oberen Luftwege durch Erschlaffen<br />

der Rachenmuskulatur im Schlaf)<br />

und nächtliche Atemstörungen zu diagnostizieren,<br />

die Ursache von Tagesmüdigkeit mit<br />

erhöhtem Unfallrisiko sowie verminderter Leistungsfähigkeit<br />

und Bluthochdruck sein können.<br />

„Im Rahmen der Atemschulseminare besteht<br />

die Möglichkeit, persönliche Fragen zum Thema<br />

zu stellen. Neben <strong>den</strong> Betroffenen sind<br />

natürlich auch die Angehörigen – als wichtige<br />

therapeutische Helfer an vorderster Front<br />

– herzlich eingela<strong>den</strong>”, erklärt OA Dr. Walter<br />

Purkarthofer vom Pulmologischen und Psychiatrischen<br />

Zentrum Gmundnerberg.<br />

Die nächsten Seminartermine<br />

auf einen Blick:<br />

02.02.2004 Infekte der Atemwege und<br />

Lunge – Vorbeugung und<br />

Behandlung<br />

02.03.2004 Allergien – Ursachen,<br />

Symptome, Austestung –<br />

Therapie – Prophylaxe<br />

06.04.2004 Sportmedizinische Leistungsdiagnostik,<br />

Trainings- und<br />

Ernährungsberatung<br />

04.05.2004 Raucherentwöhnung – mit<br />

Methode zum Ziel<br />

01.06.2004 Atemgymnastik – Wirbelsäulenturnen<br />

– Biofeedback<br />

Die Patientenseminare fin<strong>den</strong> von 15.00 bis<br />

16.00 Uhr im Schulungsraum des Pulmologischen<br />

Zentrums des LKH Vöcklabruck am<br />

Gmundnerberg statt. Die Teilnahme ist kostenlos,<br />

eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Weitere Informationen erhalten Interessierte<br />

unter der Telefonnummer 07612/88811-311<br />

bei Theresia Rührlinger, OA Dr. Walter Purkarthofer<br />

und <strong>den</strong> Ärzten des Pulmologischen<br />

Zentrums.


Schluckstörungen – Was tun?<br />

Isabella Geier unterstützt eine Patientin bei der<br />

Flüssigkeitsaufnahme.<br />

Stellen Sie sich kurz einmal vor, Sie<br />

hätten eine Halsentzündung, Ihr Rachen<br />

ist gerötet und jeder Schluck<br />

schmerzt oder noch schlimmer: Sie<br />

bekommen gar nichts mehr hinunter.<br />

Das Essen wird zur Qual, auch<br />

das Trinken fällt Ihnen schwer. Wie<br />

sehr haben Sie nun Spaß daran, gemeinsam<br />

mit Ihrer Familie oder Ihren<br />

Freun<strong>den</strong> das Mittagessen einzunehmen<br />

oder am Abend ein Glas<br />

Wein in geselliger Runde zu trinken?<br />

Der Schluckvorgang ist ein hochkomplexer<br />

und hochkomplizierter physiologischer Prozess,<br />

an dem eine Vielzahl von Muskeln, Nerven<br />

und Organen (Lippen, Wangen, Zunge, Gaumensegel,<br />

Rachen, Kehlkopf, Stimmbänder,<br />

Speiseröhre, ...) beteiligt sind. Meistens völlig<br />

unbemerkt, wiederholt sich der Schluckvorgang<br />

zwischen 600- und 2.000-mal pro Tag.<br />

Diese eindrucksvolle Zahl belegt, wie unangenehm<br />

es für <strong>den</strong> Betroffenen sein muss,<br />

wenn dieser Vorgang gestört ist.<br />

Von Schluckstörungen nicht betroffene Menschen<br />

sind selten gezwungen, sich über die<br />

enorme Wichtigkeit des Schluckens in ihrem<br />

Leben Gedanken machen zu müssen. Deshalb<br />

ist <strong>den</strong> meisten gar nicht bewusst, welche<br />

Beeinträchtigung eine Störung oder der<br />

totale Verlust der Fähigkeit des Schluckens<br />

für <strong>den</strong> jeweiligen Menschen bedeutet. „Probleme<br />

beim Essen und Trinken vermindern<br />

nicht nur entschie<strong>den</strong> die Lebensqualität,<br />

sondern bewirken in einigen Fällen sogar <strong>den</strong><br />

sozialen Rückzug <strong>aus</strong> der Gesellschaft. An die<br />

Stelle des Genusses frisch zubereiteter Mahlzeiten<br />

tritt die Angst vor dem Verschlucken”,<br />

erklärt Isabella Geier, diplomierte Logopädin<br />

am LKH Bad Ischl. Beim Verschlucken gelangt<br />

auch immer wieder Nahrung oder Speichel in<br />

die Lunge und verursacht Entzündungen.<br />

Gründe für die Entstehung von mehr oder<br />

weniger stark <strong>aus</strong>geprägten Schluckstörungen<br />

gibt es viele. Sie reichen von Erkrankungen<br />

des Gehirns (z. B. Schlaganfall, Schädel-<br />

Hirn-Trauma, MS, ...) bis zu altersbedingten<br />

Veränderungen wie Zahnverlust oder muskulären<br />

Schwächen. Aber auch nach Operationen<br />

oder Verletzungen im Kehlkopf-, Halsund<br />

Halswirbelsäulenbereich besteht das Risiko,<br />

eine Schluckstörung zu erlei<strong>den</strong>.<br />

Folgende Symptome könnten bereits Hinweise<br />

auf eine eventuelle Schluckstörung<br />

sein:<br />

• Verstärkte Verschleimung/Husten/<br />

Räusperzwang<br />

• Erschwerte Nahrungsaufnahme:<br />

Patient hustet beim Versuch der<br />

Nahrungsaufnahme – „Nahrung steckt<br />

im Hals”<br />

• Fremdkörpergefühl im Hals<br />

• Haltungsänderung beim Schlucken –<br />

Kopfneigen nach vorne oder zur Seite<br />

• Beeinträchtigung des Sprechvermögens<br />

bzw. Veränderung der Stimme<br />

• Aufstoßen/Sodbrennen<br />

• Angst oder Schmerzen beim Schlucken<br />

• Fieber unklarer Herkunft<br />

• Gewichtsabnahme<br />

Was man selbst beachten kann:<br />

• Der Hustenreflex muss erhalten sein.<br />

• Mahlzeiten sollten unter Aufsicht ein-<br />

genommen wer<strong>den</strong>, beim Verschlucken<br />

<strong>den</strong> Oberkörper nach vorne bringen,<br />

kräftig abhusten und NICHT auf <strong>den</strong><br />

Rücken klopfen!<br />

• Flüssigkeiten, die meist schwieriger zu<br />

schlucken sind (unkontrollierter Abfluss<br />

in <strong>den</strong> Rachen), können eingedickt<br />

wer<strong>den</strong> (Quick und Dick).<br />

• Vermei<strong>den</strong> Sie gemischte Konsistenzen –<br />

Nudelsuppe; flüssig und fest – sowie<br />

bröselige Speisen (Grießbrei).<br />

• Nach Möglichkeit eine aufrechte Sitzposition<br />

einnehmen.<br />

• Nur kleine Schlucke und Bissen in <strong>den</strong><br />

Mund nehmen und erst nach dem<br />

Schlucken wieder sprechen!<br />

• Speisereste <strong>aus</strong> dem Mund entfernen –<br />

regelmäßige Mundpflege.<br />

• Nach dem Essen ca. 20 Minuten aufrecht<br />

sitzen bleiben, räuspern und<br />

„leer” (= ohne Speisebrei) nachschlucken<br />

lassen.<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

27<br />

Patienten mit Schluckstörungen benötigen<br />

einen individuellen, auf ihre Bedürfnisse <strong>aus</strong>gerichteten<br />

Therapieplan, <strong>den</strong> die diplomierte<br />

Logopädin in Zusammenarbeit mit einem<br />

HNO-Arzt, der Diätassistentin und dem Pflegepersonal<br />

erstellt. Isabella Geier: „Ziel der Therapie<br />

ist die Wiederherstellung eines normalen<br />

Schluckablaufes. Ist dies <strong>aus</strong> bestimmten<br />

Grün<strong>den</strong> nicht mehr möglich, versuchen wir,<br />

die vorhan<strong>den</strong>en Fähigkeiten unserer Patienten<br />

so weit zu nutzen bzw. sogar zu verbessern,<br />

dass es ihnen mit Unterstützung gelingt,<br />

wieder Nahrung zu sich zu nehmen. In manchen<br />

Fällen ist es jedoch notwendig, Patienten<br />

über eine Sonde zu ernähren.” Erreicht<br />

wer<strong>den</strong> sollen diese Ziele unter anderem<br />

durch gezielte Reiz- und Mobilisationstechniken,<br />

das Erlernen von Ersatzstrategien, die<br />

Verbesserung des Mundschlusses und der<br />

Speichelkontrolle sowie Veränderungen in<br />

der Nahrungskonsistenz.


Seitenblicke auf Veranstaltungen<br />

Steyrer Messetage: LKH Steyr präsentierte umfassende<br />

Leistungen<br />

Der Ansturm am Stand der Kinderabteilung Gertrude Unger an der Informationsstelle<br />

15.000 Besucher konnte die heurige<br />

Steyrer Messe in drei Tagen verzeichnen.<br />

Erstmalig waren auch die<br />

Spezialisten des LKH Steyr mit einer<br />

Gesundheitsstraße vertreten und<br />

führten an Ort und Stelle Beratungen<br />

und Untersuchungen an interessierten<br />

Messebesuchern durch.<br />

Schwerpunkte setzte das Steyrer Krankenh<strong>aus</strong>es<br />

mit <strong>Themen</strong> wie „Übergewicht”,<br />

„Asthma” und „Unfallgefahr von Kindern”.<br />

Bei Erwachsenen stan<strong>den</strong> die Vorbeugung<br />

von Gefäßerkrankungen, Zuckerkrankheit,<br />

Bluthochdruck, Schlaganfall etc. im Vordergrund.<br />

Zusätzlich erhielten Interessierte Informationen<br />

über die Ausbildungsangebote<br />

der Akademien: Medizinisch-Technischer Laboratoriumsdienst<br />

und Radiologisch-Technischer<br />

Dienst.<br />

Innerhalb der Gesundheitsstraße nutzten<br />

rund 900 Besucher die Möglichkeit Blutdruck,<br />

Blutzucker, Cholesterin oder <strong>den</strong> Körperfettanteil<br />

von <strong>den</strong> Experten des LKH Steyr überprüfen<br />

zu lassen. Ultraschalluntersuchungen<br />

des Herzens und der Halsschlagadern rundeten<br />

das umfangreiche Angebot ab. Den Kindern<br />

stand auch eine Lungenfunktionsmessung<br />

zur Verfügung. Mit einem eigens für Kinder<br />

installierten „Unfallh<strong>aus</strong>” wurde die Unfallgefahr<br />

auf spielerische Art und Weise er-<br />

Univ.-Prof. Dr. Gunter Kleinberger bei einem Beratungsgespräch<br />

lebbar. Der Ansturm zeigte, wie groß das<br />

Interesse der Menschen an Gesundheitsthemen<br />

und Vorsorge ist.


LKH Enns präsentiert sich beim<br />

4. Ennser Gesundheitstag<br />

Riesenandrang herrschte beim Info-Zelt des<br />

LKH Enns am Ennser Gesundheitstag<br />

Gemeinsam mit „Frau in der Wirtschaft”<br />

veranstaltete das Landes-<br />

Krankenh<strong>aus</strong> Kirchdorf <strong>den</strong> diesjährigen<br />

Frauengesundheitstag – eine<br />

Informationsveranstaltung, die das<br />

weibliche Geschlecht und für diese<br />

Zielgruppe relevante <strong>Themen</strong> in <strong>den</strong><br />

Mittelpunkt stellte. Hunderte Gesundheitsinteressierte<br />

strömten in<br />

<strong>den</strong> Freizeitpark Micheldorf, um sich<br />

das reichhaltige Fachprogramm<br />

nicht entgehen zu lassen – unter ihnen<br />

auch Landesrätin Dr. Silvia Stöger,<br />

Landtagspräsi<strong>den</strong>tin Angela<br />

Orthner und Heidi Asamer,Vorsitzende<br />

von „Frau in der Wirtschaft”.<br />

Das Landes-Krankenh<strong>aus</strong> Enns wirkte auch<br />

beim heurigen 4. Ennser Gesundheitstag –<br />

der am 6. September von 9.00 bis 13.00 Uhr<br />

am Ennser Stadtplatz stattfand – aktiv mit:<br />

Das Programm bot Interessierten neben Blutzucker-,<br />

Cholesterin- und Blutdruckmessungen<br />

vor allem die Möglichkeit, mit <strong>den</strong> Experten<br />

des Ennser Krankenh<strong>aus</strong>es <strong>aus</strong> <strong>den</strong><br />

Bereichen Chirurgie, Unfallchirurgie und In-<br />

Frauengesundheitstag in Micheldorf war voller Erfolg<br />

Die Organisatoren vom Frauengesundheitstag: v. l.<br />

Hofr. Prim. Dr. F. Marberger (LKH Kirchdorf),<br />

Gaby Trinkl (Frau in der Wirtschaft), Christine Dörfel<br />

(LKH Kirchdorf) und der Organisator vom Männergesundheitstag,<br />

Univ.-Doz. Dr. Kurt Kerbl<br />

„Bei jedem unserer Vorträge konnten wir bis<br />

zu 350 ZuhörerInnen begeistern. Dies beweist,<br />

dass wir mit der <strong>Themen</strong><strong>aus</strong>wahl genau richtig<br />

lagen und absolut <strong>den</strong> Geist der Zeit getroffen<br />

haben”, freut sich HR Prim. Dr. Florian<br />

Marberger, Ärztlicher Direktor des Landes-<br />

Krankenh<strong>aus</strong>es Kirchdorf.<br />

Besonderen Andrang bemerkten die Organisatoren<br />

auch bei der so genannten „Gesundheitsstraße”<br />

des LKH Kirchdorf, wo bereits<br />

ab 8.30 Uhr Vollbetrieb herrschte. Den gan-<br />

Erfolg auf der ganzen Linie: der Frauengesundheitstag in Micheldorf<br />

29<br />

nere Medizin in Kontakt zu treten. Zusätzlich<br />

gewährte ein speziell <strong>aus</strong>gebildetes Pflegepersonal<br />

<strong>den</strong> Besuchern interessante Einblicke<br />

in die am LKH Enns neu eingeführte<br />

Übergangspflege.<br />

zen Tag über führte das medizinische Personal<br />

zahlreiche Blutdruck-, Cholesterin-, Blutzucker-<br />

oder Körperfettmessungen durch.<br />

Weiters wur<strong>den</strong> hunderte Füße auf Deformitäten<br />

kontrolliert sowie Sehstärke und Augendruck<br />

geprüft.<br />

Um beim diesjährigen Frauengesundheitstag<br />

das weibliche Geschlecht auch wirklich in<br />

<strong>den</strong> Mittelpunkt zu stellen, stand ganztägig<br />

eine Kinderbetreuung zur Verfügung, sodass<br />

die Muttis endlich Zeit für sich hatten.<br />

Seitenblicke


Seitenblicke auf Veranstaltungen<br />

Medizin vor Ort<br />

Neue Wege in der Zusammenarbeit und im Kontakt mit der Bevölkerung<br />

geht nun auch das Landes-Krankenh<strong>aus</strong> Vöcklabruck. Unter der Leitung von<br />

Prim. Dr. Friedrich Kroath bieten Experten dieses Schwerpunktkrankenh<strong>aus</strong>es<br />

in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des Bezirkes Vorträge an, die sich mit aktuellen medizinischen<br />

<strong>Themen</strong> <strong>aus</strong>einander setzen. Bereits rund 2.000 Menschen haben dieses<br />

Angebot genützt.<br />

Vor rund einem Jahr wurde Prim. Dr. Friedrich<br />

Kroath von der Ärztlichen Direktion des LKH<br />

Vöcklabruck mit dem Projekt „Medizin vor<br />

Ort” beauftragt. Ziel dieses Projektes war und<br />

ist, <strong>den</strong> Kontakt zur Bevölkerung im Bezirk<br />

Vöcklabruck zu intensivieren und durch <strong>aus</strong>gewählte<br />

Vorträge Rat und Hilfe für Betroffene<br />

zu bieten beziehungsweise als Gesundheitsunternehmen<br />

aktiv Prävention zu betreiben.<br />

Schon wenige Wochen nach dem Auf-<br />

Direktorin Roswitha Werner und zwei Polyschüler überreichen Prim. Dr. Friedrich Häckel einen<br />

Scheck über 450 Euro.<br />

Ein tolles Projekt stellten SchülerInnen und<br />

Lehrer der Polytechnischen Schule in Kirchdorf<br />

auf die Beine. Um die Probleme mit <strong>den</strong><br />

trag konnte Prim. Kroath <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> eine<br />

Liste von insgesamt 22 Vorträgen zu medizinischen<br />

<strong>Themen</strong> präsentieren. In <strong>den</strong> ersten<br />

rund sechs Monaten nutzten nicht weniger<br />

als 16 Kommunen dieses Angebot und boten<br />

ihren Bewohnern einen populärwissenschaftlichen<br />

Vortrag mit vielen Tipps und Infos durch<br />

einen Experten <strong>aus</strong> dem Landes-Krankenh<strong>aus</strong><br />

Vöcklabruck. Dass in der Bevölkerung<br />

der Bedarf an umfassender Information bei-<br />

Polytechnische Schule spendet Kirchdorfer<br />

Krankenh<strong>aus</strong> 450 Euro<br />

rauchen<strong>den</strong> Schülern in der Nähe des Schulgebäudes<br />

zu lösen, wurde mit <strong>den</strong> Eltern vereinbart,<br />

dass jeder Schüler, der beim Rau-<br />

spielsweise zu <strong>Themen</strong> wie Gelenksersatz, hoher<br />

Blutdruck, Harnverlust, Kreuzschmerzen<br />

oder plötzlicher Kindstod gegeben ist, zeigt<br />

die Tatsache, dass schon mehr als 2.000 Besucher<br />

bei diesen Veranstaltungen gezählt wer<strong>den</strong><br />

konnten. Die Vorträge wer<strong>den</strong> mittels<br />

Plakaten und in <strong>den</strong> jeweiligen Gemein<strong>den</strong>achrichten<br />

angekündigt. Es liegen bei jedem<br />

Vortrag auch kurze Zusammenfassungen<br />

in Form von Broschüren auf.<br />

chen in diesem Bereich ertappt wird, fünf Euro<br />

von seinem Taschengeld zahlen muss. Zielsetzung<br />

des Projektes der Polytechnischen<br />

Schule in Kirchdorf war es einerseits dem Problem<br />

rauchender Schüler im Bereich der<br />

Schule entgegenzuwirken und andererseits<br />

einen aktiven Beitrag für die Gesundheit zu<br />

leisten. Bisher wurde der „Spen<strong>den</strong>erlös” an<br />

die Kinderkrebshilfe überwiesen. Heuer wollte<br />

die Polytechnische Schule ein Projekt in der<br />

Region unterstützen und spendete das Geld<br />

der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

am LKH Kirchdorf. „Wir wer<strong>den</strong> damit pädagogisch<br />

wertvolles Spielzeug ankaufen”,<br />

freut sich Prim. Dr. Friedrich Häckel vom Kirchdorfer<br />

Krankenh<strong>aus</strong>.


Österreichischer Tourenwagenstaatsmeister<br />

zu Gast in der Linzer Kinderklinik:<br />

Kleine Patienten schnupperten Rennluft<br />

Pflegedirektorin Renate Ferchhumer, Manuel Karlinger<br />

und Florian Stadlbauer freuen sich über <strong>den</strong><br />

Besuch von Dieter Huber.<br />

„Kreide, Wasser & Öl“ –<br />

eine Ausstellung der besonderen Art<br />

Prim. Dr. Werner Kohnh<strong>aus</strong>er freut sich gemeinsam<br />

mit <strong>den</strong> drei Künstlerinnen über die gelungene<br />

Vernissage.<br />

Von 16. Oktober bis 30. November 2003 konnten<br />

Kunstinteressierte die Ausstellung „Beziehungsweisen”<br />

im Ischler Krankenh<strong>aus</strong> besuchen.<br />

Die Aussteller – 11 Angestellte des <strong>LKHs</strong><br />

– boten <strong>den</strong> Gästen ein breites Spektrum an<br />

unterschiedlichen Gestaltungsweisen. Von<br />

Drechslerarbeiten, Kreuzstichbildern, Schwarz-<br />

Weiß-Fotografien über Skulpturen und Keramik<br />

bis hin zu Puppen und Schmuck war für je<strong>den</strong><br />

Kunstliebhaber das Richtige dabei.<br />

Der österreichische Tourenwagenstaatsmeister<br />

2003 – Dieter Huber – ließ vor kurzem Kinderherzen<br />

höher schlagen: Mit seinem 235 PS<br />

starken grünen Honda Civic war er zu Besuch<br />

in der Linzer Kinderklinik und erfüllte so manchem<br />

kleinen Patienten einen lang gehegten<br />

Wunsch: Einmal in einem richtigen Rennauto<br />

sitzen zu dürfen. Gespannt und voller<br />

Vorfreude blickten einige kleine Patienten<br />

dem Besuch Dieter Hubers entgegen – ein<br />

echter Rennfahrer kommt schließlich nicht je-<br />

Die drei Oberösterreicherinnen Susanne<br />

Prock, Marianne Schiffbänker und Henriette<br />

E<strong>den</strong>gruber waren mit ihren ansprechen<strong>den</strong><br />

Bildern <strong>aus</strong> Kreide, Wasserfarben und Öl zu<br />

Gast im LKH Bad Ischl. Von 2. September bis<br />

12. Oktober 2003 bewunderten zahlreiche<br />

Besucher die Werke der drei Künstlerinnen im<br />

Verwaltungstrakt des H<strong>aus</strong>es. Marianne<br />

Schiffbänker war im LKH Bad Ischl mit ihren<br />

Kreide- und Aquarellbildern zu bestaunen.<br />

Die verheiratete Gmundnerin und Mutter von<br />

Ausstellung „Beziehungsweisen“ im Krankenh<strong>aus</strong> Bad Ischl<br />

31<br />

<strong>den</strong> Tag in ein Kinderkrankenh<strong>aus</strong>. Interessiert<br />

l<strong>aus</strong>chten sie <strong>den</strong> Erklärungen des österreichischen<br />

Tourenwagenstaatsmeisters und wichen<br />

ihm nicht mehr von der Seite. Der Höhepunkt<br />

des Besuches: Jedes Kind durfte sich<br />

einmal hinters Steuer des 235 PS starken<br />

Rennwagens setzen. Zum Abschluss schenkte<br />

der sympathische Oberösterreicher seinen<br />

Fans der Linzer Kinderklinik ein „Kapperl” – zur<br />

Erinnerung an einen ereignisreichen Vormittag,<br />

der viel zu „rasant” verging.<br />

drei Kindern wandte sich lange Zeit der Bauern-<br />

und Hinterglasmalerei zu, ehe sie sich<br />

<strong>den</strong> Kreidezeichnungen und der Aquarellmalerei<br />

widmete. Henriette E<strong>den</strong>gruber präsentierte<br />

ebenfalls Aquarellbilder. Die 1943 in<br />

Strobl geborene Mutter eines Kindes liebt die<br />

Vielfalt der Technik und die Gegensätze der<br />

Motive. Susanne Prock zeigte im Ischler Krankenh<strong>aus</strong><br />

ihre Werke <strong>aus</strong> Öl. Die 1963 in Hallstatt<br />

geborene gelernte Holz- und Steinbildhauerin<br />

ist verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Über 100 Besucher überzeugten sich<br />

bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung<br />

„Beziehungsweisen” am<br />

15. Oktober von <strong>den</strong> „heimlichen Talenten”<br />

folgender Krankenh<strong>aus</strong>mitarbeiter:<br />

1. Reihe v. l. n. r.: Ludwig Breidt, Hannelore<br />

Houdek, Dr. Susanne Witzany (musikalische<br />

Begleitung), Marianne Schiffbänker,<br />

Aloisia Aitenbichler, Gabriele Pomberger,<br />

Silvia Mayrhofer; 2. Reihe v. l. n. r.:<br />

Prim. Dr. Franz Thalhammer, Doris Kasberger,<br />

Dr. Claudia Wachter, Eva<br />

Gschwandtner, Georg Mathes, Hans<br />

Wimmer (musikalische Begleitung).<br />

Seitenblicke


Basenpulver – Sinn oder Unsinn<br />

Um das Säure-Basen-Milieu konstant zu halten bzw. wiederherzustellen, wird<br />

neuerdings als Wundermittel der verstärkte Einsatz von Basenpulver empfohlen.<br />

Obwohl bereits viele Menschen zu diesem Nahrungsergänzungspräparat<br />

greifen, sind sich die meisten über Wirkung und Nutzen im menschlichen<br />

Körper nicht bewusst. Regina Spitzbart, Diätassistentin und EMB am<br />

LKH Gmun<strong>den</strong>, widmet sich diesem zentralen Thema.<br />

Der Säure-Basen-H<strong>aus</strong>halt ist das Regulationssystem<br />

des menschlichen Körpers, das<br />

besonders auf Art und Menge der verzehrten<br />

Lebensmittel reagiert. Durch einseitige oder<br />

falsche Essgewohnheiten kann der Säuregehalt<br />

kurzfristig <strong>aus</strong> dem Gleichgewicht geraten,<br />

das Regenerationssystem des Säure-Basen-H<strong>aus</strong>haltes<br />

sorgt allerdings dafür, dass<br />

das Verhältnis von sauren und basischen Stoffen<br />

konstant bleibt. Störungen im Säure-Basen-H<strong>aus</strong>halt<br />

können verschie<strong>den</strong>e Ursachen<br />

haben, unter anderem falsche Ernährung<br />

oder mangelnde Ausscheidung.<br />

Körper kompensiert<br />

Säure- bzw. Basenüberschüsse<br />

Mittels einer Urinkontrolle oder per Blutabnahme<br />

kann der Säuregehalt im Körper ermittelt<br />

wer<strong>den</strong>. Wer abwechslungsreich isst,<br />

hat einen täglichen Säureüberschuss von ca.<br />

50 bis 80 mmol. Menschen, die sich vorwiegend<br />

mit Fast Food und wenig frischem Obst<br />

und Gemüse ernähren, produzieren einen<br />

Säureüberschuss von bis zu 150 mmol täglich.<br />

Die maximale Säure<strong>aus</strong>scheidungsfähigkeit<br />

der Niere unter chronisch erhöhter Säurestimulation<br />

(z. B. bei Erkrankungen) liegt bei 300<br />

bis 400 mmol am Tag. Praktisch bedeutet<br />

das, dass bei gesun<strong>den</strong> Erwachsenen die<br />

körpereigenen Regulationssysteme auch bei<br />

einseitiger Ernährung in der Lage sind, Säuren-<br />

bzw. Basenüberschüsse zu kompensieren<br />

und mit dem Urin <strong>aus</strong>zuschei<strong>den</strong>. Eine Ausnahme<br />

bil<strong>den</strong> allerdings ältere Menschen,<br />

Patienten mit bestimmten Erkrankungen<br />

(z. B. Entgleisungen des Diabetes, Nierenerkrankungen)<br />

und Extremsituationen (z. B. bei<br />

Hochleistungssportlern). Bei diesen Personengruppen<br />

kann es zu manifesten Schwankungen<br />

im Säure-Basen-Gleichgewicht kommen.<br />

Mit zunehmendem Alter leidet meist die<br />

Nierenfunktion, verbun<strong>den</strong> mit einer verminderten<br />

Säure<strong>aus</strong>scheidungskapazität über<br />

die Niere. Bleibt der Säuregehalt der Kost<br />

gleich, ist mit einer leichten Übersäuerung<br />

des Blutes zu rechnen. Derzeit ist wissenschaftlich<br />

nicht eindeutig bestätigt, ob sich<br />

dieser Zustand negativ auf <strong>den</strong> Körper <strong>aus</strong>wirkt.<br />

Für ein Plus an Wohlbefin<strong>den</strong> und ein<br />

stabiles Säure-Basen-Milieu empfehlen manche<br />

Ärzte und Heilpraktiker die tägliche Einnahme<br />

von ein bis zwei Esslöffel Basenpulver.<br />

Wichtig bei dieser Ernährungsform ist jedoch<br />

ein niedrigerer Verzehr von tierischem und<br />

pflanzlichem Eiweiß zugunsten von Obst, Gemüse<br />

und Fruchtsäften. Diese Empfehlungen<br />

entsprechen teilweise <strong>den</strong> allgemein gültigen<br />

Verzehrsempfehlungen für eine abwechslungsreiche<br />

und vollwertige Ernährung<br />

im Sinne der ÖGE (= Österreichische Gesellschaft<br />

für Ernährung). Eine abwechslungsreiche<br />

Kost mit mäßigem Genuss von Fleisch<br />

und anderen proteinreichen Lebensmitteln<br />

weist eine unterdurchschnittlich niedrige renale<br />

Säurebelastung auf.<br />

Wer braucht Basenpulver?<br />

Kein gesunder Mensch muss täglich für ein<br />

Plus an basischen Lebensmitteln durch <strong>den</strong><br />

Zusatz von Basenpulver zum Ausgleich des<br />

Säure-Basen-H<strong>aus</strong>halts sorgen. Lediglich für<br />

die bereits genannten Risikogruppen kann<br />

der Zusatz von Basenpulver möglicherweise<br />

nützlich sein. Doch wer sich nach <strong>den</strong> Regeln<br />

der ÖGE/DGE ernährt, kann auch hier ganz<br />

auf Basenpulver und Co. verzichten.<br />

Säurebil<strong>den</strong>de Lebensmittel<br />

Überwiegend säurebil<strong>den</strong>d sind die schwefelhaltigen<br />

Aminosäuren <strong>aus</strong> eiweißreichen<br />

Lebensmitteln:<br />

Käse, Schmelzkäse, Fleisch, Wurst, Getreide,<br />

viele Fertiggerichte, ...<br />

Basenbil<strong>den</strong>de Lebensmittel<br />

Basenbil<strong>den</strong>de Lebensmittel sind besonders<br />

reich an Kalium und anderen Mineralstoffen:<br />

Trockenobst, Marillen, Bananen, Kartoffeln, frisches<br />

Obst und Gemüse, Obst- und Gemüsesäfte,<br />

Nüsse, ...<br />

Quelle: Ernährung heute Nr. 1/2003<br />

Regina Spitzbart, Dipl. Diätassistentin<br />

& EMB am LKH Gmun<strong>den</strong>


Vorsicht Fieberblasen!<br />

Übertragen wer<strong>den</strong> diese Herpesviren meist<br />

durch direkten Kontakt, wie zum Beispiel<br />

beim Küssen oder Berühren der infizierten<br />

Stelle. Die primäre Infektion findet meist<br />

schon im Kleinkindalter (zwischen dem 10. Lebensmonat<br />

und dem 3. Lebensjahr) statt und<br />

verläuft in über 90 % der Fälle unscheinbar.<br />

Sie kann jedoch auch als Mundfäule mit<br />

schmerzhaften Bläschen und Aphthen im<br />

Mund, begleitet von Fieber und Schluckbeschwer<strong>den</strong>,<br />

auftreten. Das Virus gelangt über<br />

die Nervenbahnen zu <strong>den</strong> Nervenwurzeln.<br />

Hier bleibt es in einer Art Dämmerzustand, um<br />

bei geschwächtem Immunsystem wieder aktiv<br />

zu wer<strong>den</strong>.<br />

Verschie<strong>den</strong>e Auslöser<br />

Auslöser für eine Reaktivierung des Virus können<br />

unter anderem Fieber, massive Sonnenstrahlung,<br />

Menstruation, Magen-Darm-Störungen,<br />

extreme körperliche Anstrengung sowie<br />

hormonelle (Schwangerschaft) und psychische<br />

Faktoren sein. Die Herpesviren nutzen<br />

diese Chance, wandern zu <strong>den</strong> Lippen und<br />

beginnen sich zu vermehren. Ein Kribbeln, Jucken<br />

und ein leichtes Spannungsgefühl kündigen<br />

die Fieberblasen an. Fieberblasen können<br />

sehr schmerzhaft sein und sich bis zur Nase<br />

und im ganzen Mundbereich <strong>aus</strong>breiten.<br />

Vermei<strong>den</strong> Sie die Berührung der Fieberbläschen<br />

und waschen Sie sich nach Berührung<br />

die Hände, weiters sollten Sie keine Trinkgefäße<br />

mit anderen benutzen.<br />

Mögliche Komplikationen<br />

Mögliche Komplikationen sind unter anderem<br />

ein Übergreifen der Krankheit auf die Augen,<br />

eine Infektion der Wunde durch Bakterien<br />

oder selten bei Mitbeteiligung der Gesichtsnerven<br />

eine meist vorübergehende<br />

Lähmung im Gesicht. Bei besonders schweren<br />

Verläufen kann auch das Gehirn mit betroffen<br />

sein.<br />

Das Wachstum der Viren zu hemmen und damit<br />

das Abheilen der Fieberblasen zu be-<br />

33<br />

Neun von zehn Menschen sind davon<br />

betroffen und tragen sie in sich:<br />

Herpes simplex Typ I. Dieses Virus<br />

zeigt sein wahres Aussehen meist<br />

auf <strong>den</strong> Lippen oder manchmal<br />

auch im Mund und ist in Form von<br />

Fieberblasen für je<strong>den</strong> leicht erkennbar.<br />

schleunigen ist durch bestimmte Substanzen<br />

wie Virusstatika möglich. Wer<strong>den</strong> diese Virusstatika<br />

gleich bei <strong>den</strong> ersten Anzeichen aufgetragen,<br />

kann unter Umstän<strong>den</strong> sogar der<br />

Ausbruch der Fieberblasen verhindert wer<strong>den</strong>.<br />

Außerdem sollen Zubereitungen <strong>aus</strong><br />

Melissenextrakt Linderung verschaffen.<br />

Vorbeugung<br />

Zur Vorbeugung sind alle Maßnahmen geeignet,<br />

die das Immunsystem stärken. Das reicht<br />

von <strong>aus</strong>gewogener und vitaminreicher Ernährung<br />

über genügend Schlaf und Bewegung<br />

bis zum Bemühen um seelische Ausgeglichenheit.<br />

Wer zu Fieberblasen neigt, sollte<br />

bei starker Sonneneinstrahlung auch an die<br />

Lippen <strong>den</strong>ken, <strong>den</strong>n hier enthält die Haut<br />

keine schützen<strong>den</strong> Pigmente. Besonders im<br />

Hochgebirge oder am Meer brauchen die<br />

Lippen einen besonders hohen Lichtschutzfaktor.<br />

Ass. Dr. Romana Papek<br />

Gesundheitstipps


Schnarchen kann schwer krank<br />

machen<br />

Schnarchende Männer und Frauen wer<strong>den</strong> in der Gesellschaft nicht nur oft<br />

belächelt, sondern gelten meist auch noch als unliebsame Zimmergenossen.<br />

Schnarchen ist jedoch nicht nur ein unangenehmes Geräuschphänomen<br />

– es kann auch zu ernst zu nehmen<strong>den</strong> gesundheitlichen Schä<strong>den</strong><br />

durch Sauerstoff- und Schlafmangel führen. „Bei manchem Schnarcher<br />

kommt es zu Atemstillstän<strong>den</strong>, die bis zu 60 Sekun<strong>den</strong> dauern und in einer<br />

Nacht mehr als 100-mal auftreten können”, warnt Dr. Anton Buchacher, Konsiliarfacharzt<br />

und Leiter des Fachschwerpunktes HNO am LKH Bad Ischl.<br />

Aufgrund der ständigen Atemp<strong>aus</strong>en wird<br />

das Gehirn mit viel zu wenig Sauerstoff versorgt.<br />

Mögliche Folgen sind Gehirnschlag,<br />

Herzinfarkt, schwere Herzrhythmusstörungen,<br />

erhöhte Blutdruckwerte bis hin zu chronischem<br />

Bluthochdruck.<br />

Doch Schnarchen ist nicht gleich Schnarchen.<br />

Die Mediziner unterschei<strong>den</strong> grundsätzlich<br />

zwei Arten: einerseits das gleichmäßige,<br />

primäre Schnarchen, das die ganze oder<br />

einen Teil der Nacht andauert, oder die so<br />

genannte obstruktive Schlafapnoe (krankhaftes<br />

Schnarchen), die dadurch gekennzeichnet<br />

ist, dass das Schnarchen abrupt endet<br />

und ein Atemstillstand von 10 bis 60 Sekun<strong>den</strong><br />

folgt. Um ein Ersticken zu verhindern,<br />

führt die verminderte Sauerstoffzufuhr im Gehirn<br />

zu einer Weckreaktion, die sich durch tiefe<br />

Seufzer bzw. tiefes Luftschnappen äußert.<br />

„Das Gefährliche bei der krankhaften Form<br />

ist, dass der Patient selbst oft keine Ahnung<br />

hat. Wir empfehlen daher <strong>den</strong> Lebensgefährten,<br />

die Schlafgewohnheiten des Partners<br />

genau zu beobachten, um die bedrohlichen<br />

Atemstillstände festzustellen. Zur Absicherung<br />

der Diagnose muss sich der Schnarcher in einem<br />

Schlaflabor testen lassen”, so Dr. Buchacher.<br />

Verminderte Schlafqualität<br />

bleibt nicht<br />

ohne Folgen<br />

Die obstruktive Schlafapnoe hat meist erhebliche<br />

Auswirkungen auf das Befin<strong>den</strong> des Patienten<br />

am nächsten Tag. Betroffene fühlen<br />

sich wie gerädert, klagen über Leistungsschwäche,<br />

sind leicht reizbar und verspüren<br />

insbesondere in eintönigen Situationen eine<br />

extreme Müdigkeit. Die Selbst- und Fremdgefährdung,<br />

vor allem im Straßenverkehr, ist daher<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

Bei schweren Fällen der obstruktiven Schlafapnoe<br />

ist es notwendig, dass der Kranke<br />

während des Schlafens ständig eine Beatmungsmaske<br />

trägt. Die Maske wird über die<br />

Nase gestülpt und erzeugt einen Überdruck<br />

im Mundraum, wodurch ein Zusammenfallen<br />

der Atemwege verhindert wird. „Die Abhängigkeit<br />

von einem Beatmungsgerät wird von<br />

Patienten oft schwer toleriert, ist jedoch absolut<br />

lebensrettend”, will Dr. Buchacher motivieren.<br />

Beim einfachen Schnarchen hilft in<br />

vielen Fällen eine kleine Operation in Form<br />

einer Korrektur der Nasenscheidewand, der<br />

Entfernung von Nasenpolypen, Rachen- und<br />

Gaumenmandeln. Ferner gibt es eine spezielle<br />

Schnarch-Operation, bei der ein Teil des<br />

weichen Gaumens abgetragen wird. Alarmierend<br />

ist die Tatsache, dass bereits jedes<br />

zehnte Kind unter einer obstruktiven Schlaf-<br />

apnoe – hervorgerufen durch zu große Rachen-<br />

und Gaumenmandeln – leidet. Durch<br />

die rasche und einfache Entfernung dieser<br />

Gewebeteile erhöht sich nicht nur die Lebensqualität<br />

des Kindes – es wird wacher, frischer,<br />

lebensfroher –, sondern auch die Infektanfälligkeit<br />

verringert sich merklich.<br />

Unbehinderter Luftweg in gesunder Nasenhaupthöhle<br />

Einengung der Nasenhaupthöhle durch die Polypen<br />

und die verbogene Nasenscheidewand


Wenn die Arbeit unter die<br />

Haut geht<br />

Die Zahl der durch <strong>den</strong> Beruf <strong>aus</strong>gelösten oder dadurch verstärkten Hautkrankheiten nahm in <strong>den</strong> letzten Jahrzehnten<br />

deutlich zu. Diesen Anstieg der berufsbedingten Dermatosen führen die Mediziner des LKH Rohrbach einerseits<br />

auf die erhöhte Hautempfindlichkeit der Bevölkerung sowie andererseits auf die Einführung neuer Arbeitsstoffe<br />

zurück. Die am häufigsten betroffenen Berufsgruppen sind Friseure, Metallarbeiter, Gastgewerbepersonal,<br />

Reinigungsbedienstete, Krankenpflegepersonal, H<strong>aus</strong>frauen sowie Beschäftigte in der Lebensmittelbranche, wobei<br />

speziell Neurodermitispatienten mit ihrer äußerst sensiblen Haut gefährdet sind.<br />

Den ersten Platz unter <strong>den</strong> Berufshautkrankheiten<br />

nimmt das Ekzem ein, das zu 90 % auf<br />

<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> auftritt. Die Mediziner unterschei<strong>den</strong><br />

dabei zwischen dem Abnützungsekzem<br />

und dem allergischen Ekzem. Das Abnützungsekzem<br />

ist auf eine mechanische<br />

oder chemische Dauerschädigung der Haut<br />

durch Nassarbeiten, Arbeiten mit technischen<br />

Ölen oder Lösungsmitteln zurückzuführen.<br />

Die <strong>aus</strong>getrocknete bzw. entfettete Haut<br />

wird dabei durch <strong>den</strong> Abrieb mit Sand, Erde,<br />

Kies oder Zement zusätzlich geschädigt – Trockenheit<br />

und Schuppung an <strong>den</strong> Handrücken<br />

sowie verstärkte Hornhautbildung und<br />

Rissigkeit an <strong>den</strong> Handflächen sind die Folge.<br />

Häufig begünstigt ein Abnützungsekzem die<br />

zusätzliche Entwicklung eines kontaktallergischen<br />

Ekzems. OÄ Dr. Maria Geit, Konsiliarfachärztin<br />

für Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

am LKH Rohrbach, dazu: „Kontaktallergische<br />

Ekzeme kommen bei weniger als einem<br />

Viertel der Berufserkrankten vor. Sie wer<strong>den</strong><br />

häufig durch Nickel, gefolgt von Kobalt,<br />

Duftstoffen oder Chromaten, <strong>aus</strong>gelöst. Die<br />

Allergie entsteht oft erst im Laufe des Lebens<br />

und löst durch <strong>den</strong> regelmäßigen Berufskontakt<br />

allmählich Beschwer<strong>den</strong> <strong>aus</strong>.” Eine spezielle<br />

Form der allergischen Reaktion – der<br />

Nessel<strong>aus</strong>schlag – tritt sofort nach dem Kontakt<br />

mit dem Auslöser (Nahrungsmittel wie<br />

Obst, Mehl, Gewürze, Haare, Pflanzen oder<br />

Latexschuhe) auf. Betroffen sind vor allem Bäcker,<br />

Tierärzte, Tierpfleger sowie Gärtner und<br />

Krankenh<strong>aus</strong>personal.<br />

Besonders gefährdet:<br />

Neurodermitispatienten<br />

Überdurchschnittlich oft von berufsbedingten<br />

Hautkrankheiten betroffen sind Neurodermitispatienten.<br />

Aufgrund ihrer über<strong>aus</strong><br />

sensiblen Haut neigen sie verstärkt zu Abnützungs-<br />

und Kontaktekzemen – bereits bestehende<br />

Ekzeme wer<strong>den</strong> oft durch <strong>den</strong> Beruf<br />

noch verschlimmert. „Gefährdungen für die<br />

Haut sind dabei vor allem bei Friseuren, in der<br />

Lebensmittelbranche und im Spitalspflegedienst<br />

zu erwarten – dies sollte bei der Berufswahl<br />

unbedingt berücksichtigt wer<strong>den</strong>”, erklärt<br />

OA Dr. Christoph Stelzer, Konsiliarfacharzt<br />

für Haut- und Geschlechtskrankheiten am<br />

LKH Rohrbach.<br />

Um die Regeneration der Haut zu unterstützen,<br />

empfehlen die Mediziner, nach jeder<br />

Handwäsche eine rückfettende Pflege-<br />

OÄ Dr. Maria Geit, Konsiliarfachärztin für Haut- und<br />

Geschlechtskrankheiten am LKH Rohrbach<br />

35<br />

creme oder -salbe aufzutragen, insbesondere<br />

dann, wenn die Hände häufig gewaschen<br />

wer<strong>den</strong>. Bei stärkerer Belastung der Haut<br />

durch Reinigungs- oder Lösemittel gibt es eigene<br />

Schutzsalben für <strong>den</strong> privaten oder beruflichen<br />

Bereich, die vor Arbeitsbeginn aufgetragen<br />

wer<strong>den</strong> und wie ein künstlicher<br />

Handschuh einen Schutzfilm um die Hände<br />

bil<strong>den</strong>. In manchen Fällen sollten die Hände<br />

sogar mit Gummi- oder Lederhandschuhen<br />

geschützt wer<strong>den</strong>.<br />

„Das Hauptaugenmerk sollte jedoch auf jene<br />

Maßnahmen gelegt wer<strong>den</strong>, die <strong>den</strong> Kontakt<br />

mit schädigen<strong>den</strong> Substanzen verringern<br />

oder sogar verhindern. Dazu zählen in<br />

erster Linie präventive Schritte bzw. Änderungen<br />

am Arbeitsplatz, wobei im schlimmsten<br />

Fall auch ein Berufswechsel notwendig wer<strong>den</strong><br />

kann”, so Dr. Geit abschließend.<br />

OA Dr. Christoph Stelzer, Konsiliarfacharzt für Hautund<br />

Geschlechtskrankheiten am LKH Rohrbach<br />

Gesundheitstipps


Rückenschmerzen –<br />

Volkskrankheit Nr. 1<br />

Wer kennt sie nicht, die quälen<strong>den</strong><br />

Schmerzen in der Nacken- und<br />

Schulterregion, an der Brustwirbelsäule<br />

oder im Kreuz? Bereits mehr als<br />

80 % der Erwachsenen lei<strong>den</strong> an<br />

wiederkehren<strong>den</strong> oder chronischen<br />

Rückenschmerzen, die somit zu <strong>den</strong><br />

häufigsten Lei<strong>den</strong> der Menschen in<br />

<strong>den</strong> westlichen Industrieländern zählen.<br />

Sie beeinträchtigen nicht nur die<br />

Lebensqualität, sondern zählen –<br />

volkswirtschaftlich betrachtet – zu<br />

<strong>den</strong> teuersten Diagnosen, bedingt<br />

durch lang dauernde Behandlungen,<br />

Krankenstände und Frühpensionierungen.<br />

Rückenschmerzen sind in erster Linie die Folge<br />

eines Ungleichgewichtes zwischen Belastbarkeit<br />

der Wirbelsäule und <strong>den</strong> Arbeits- und Alltagsbelastungen.<br />

Auf die durch Bewegungsmangel<br />

geschwächten Wirbelsäulenstrukturen<br />

(Gelenke, Bandscheiben, Muskulatur, Bänder<br />

und Sehnen) treffen häufig Überbelastungen<br />

durch dauerndes Sitzen und Stehen,<br />

schweres Heben sowie monotone Bewegungen.<br />

Dies führt zu Fehlhaltungen, muskulären<br />

Schwächen und Dysbalancen bis hin zu irreversiblen<br />

organischen Veränderungen an <strong>den</strong><br />

Wirbeln und Bandscheiben.<br />

Dr. Claudia Klaffensteiner, Betriebsärztin am<br />

LKH Freistadt, empfiehlt, einerseits übermäßige<br />

Belastungen zu vermei<strong>den</strong>, andererseits<br />

für nötige <strong>aus</strong>gleichende Bewegung zu sorgen:<br />

„Wichtig ist, seinen Arbeitsplatz nach ergonomischen<br />

Gesichtspunkten zu gestalten.<br />

Das heißt konkret, haltungsfreundliches Mobiliar<br />

(Sessel, ...) einsetzen sowie richtige Arbeitshöhen<br />

bei Tischplatten, Bildschirmen, Bügeltischen<br />

etc. einstellen. Menschen mit einem<br />

vorwiegend sitzen<strong>den</strong> Arbeitsalltag sollten<br />

häufig die Sitzposition wechseln. Beim Zurücklehnen<br />

ist darauf zu achten, dass die Len<strong>den</strong>wirbelsäule<br />

guten Kontakt zur Rückenlehne<br />

hat sowie beide Füße am Bo<strong>den</strong> stehen.<br />

Wichtig ist auch die Vermeidung von statischen<br />

Haltearbeiten und wiederholten, einseitigen<br />

Bewegungsabläufen durch Wechseln<br />

der Tätigkeit oder regelmäßige P<strong>aus</strong>en.”<br />

Regelmäßig bewegen<br />

und Sport betreiben<br />

Ein besonderer Schwerpunkt bei der „Pflege”<br />

seiner Wirbelsäule kommt der regelmäßigen<br />

Bewegung zu. Dabei ist vor allem die richtige<br />

Auswahl der Sportart unter der Berücksichtigung<br />

von Alter, Gesundheitszustand und momentaner<br />

Leistungsfähigkeit von Bedeutung.<br />

Dr. Gerald Wolfschütz, Sportmediziner und Manualtherapeut,<br />

dazu: „Ältere Menschen sollten<br />

eher gelenksschonende Sportarten wie<br />

Schnellgehen oder Nordic Walken wählen<br />

und ruckartige Bewegungen sowie übertriebene<br />

Kraft- und Dehnreize vermei<strong>den</strong>.” Unverzichtbarer<br />

Bestandteil jeder Therapie bei Wirbelsäulenbeschwer<strong>den</strong><br />

ist das so genannte<br />

Koordinations- (Zusammenspiel der verschie-<br />

<strong>den</strong>en Muskeln und Muskelgruppen) und Geschicklichkeitstraining.<br />

Bereits fünf bis zehn Minuten<br />

am Tag reichen <strong>aus</strong> – hilfreiche Geräte<br />

sind zum Beispiel Kreisel oder Wippbretter.<br />

Aber auch verschie<strong>den</strong>e Ballsportarten tragen<br />

deutlich zur Verbesserung der Koordination<br />

und Geschicklichkeit bei. Regelmäßige<br />

Gymnastik- und Dehnübungen fördern die<br />

Beweglichkeit, Krafttraining (z. B. zuh<strong>aus</strong>e mit<br />

Hanteln, Therabändern, ... oder im Fitnessstudio)<br />

unterstützt <strong>den</strong> Aufbau eines schützen<strong>den</strong><br />

„Muskelkorsetts”. Wer nicht die Zeit findet,<br />

wöchentlich ein bis zwei Stun<strong>den</strong> zu trainieren,<br />

kann das Training auch auf kleinere<br />

Einheiten, z. B. mehrmals täglich fünf Minuten<br />

in der Arbeitsp<strong>aus</strong>e oder beim Fernsehen, aufteilen.<br />

Regelmäßiges Ausdauertraining in<br />

Form von Schwimmen, Laufen oder Walken ist<br />

ebenfalls wichtiger Bestandteil im Kampf gegen<br />

das Volkslei<strong>den</strong> Nummer eins. „Rückenschmerzen,<br />

aber auch Kopfschmerzen,<br />

Schwindel, Ohrgeräusche, Taubheitsgefühle,<br />

fortgeleitete Schmerzen in Armen oder Beinen<br />

sowie Muskelschwäche oder Lähmungen<br />

sind Alarmzeichen, die auf Störungen oder<br />

Schä<strong>den</strong> an der Wirbelsäule und Rückenmuskulatur<br />

hinweisen. Treten derartige Beschwer<strong>den</strong><br />

auf, sollte so schnell wie möglich ein Arzt<br />

konsultiert wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n je früher mit <strong>den</strong> bereits<br />

genannten Maßnahmen begonnen wird,<br />

desto eher können schwerwiegende Folgeschä<strong>den</strong><br />

vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>”, so Dr. Klaffensteiner<br />

abschließend.<br />

Beim Zurücklehnen ist darauf zu achten, dass die<br />

Len<strong>den</strong>wirbelsäule guten Kontakt zur Rückenlehne<br />

hat sowie beide Füße am Bo<strong>den</strong> stehen.


Nässe, Nebel, Grippezeit – mit<br />

bewährten H<strong>aus</strong>mitteln gesund<br />

durch die kalte Jahrezeit<br />

Mit Beginn der kalten Jahreszeit lässt<br />

auch die erste Erkältung nicht lange<br />

auf sich warten, <strong>den</strong>n der verstärkte<br />

Aufenthalt in geschlossenen Räumen<br />

und ein Mangel an Bewegung<br />

schwächen die Abwehrkräfte und<br />

somit das Immunsystem. Das Landes-Krankenh<strong>aus</strong><br />

Rohrbach setzt<br />

daher auf altbewährte H<strong>aus</strong>mittel,<br />

die helfen sollen, <strong>den</strong> ersten Anzeichen<br />

von Husten, Schnupfen oder<br />

Heiserkeit effektiv <strong>den</strong> Kampf anzusagen.<br />

Um einer Erkältung mit Erfolg vorzubeugen,<br />

gilt es einige Tipps, die die allgemeine Widerstandsfähigkeit<br />

stärken und eine mögliche<br />

Erkältung erst gar nicht <strong>aus</strong>brechen lassen, zu<br />

beachten. „Besonders geeignet ist in diesem<br />

Zusammenhang jede Form sportlicher Betätigung<br />

im Freien, <strong>den</strong>n frische Luft unterstützt<br />

die ‚Helfer’ unseres Immunsystems gegen<br />

Bakterien und Viren. Als angenehme Begleiterscheinung<br />

sportlicher Aktivitäten ist die<br />

‚psychotrope’ Wirkung anzuführen – mit anderen<br />

Worten fördert diese Form des Ausgleichs<br />

<strong>den</strong> Abbau von Spannungszustän<strong>den</strong><br />

und Depressionen”, erklärt Prim. Dr. Walter<br />

Schmid, Ärztlicher Direktor des Rohrbacher<br />

Krankenh<strong>aus</strong>es.<br />

Gesunde Ernährung<br />

entschei<strong>den</strong>d<br />

Neben <strong>aus</strong>reichender Bewegung gilt es eine<br />

<strong>aus</strong>gewogene und gesunde Ernährung in<br />

<strong>den</strong> Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.<br />

Um sicherzustellen, dass dem Körper<br />

<strong>aus</strong>reichend Vitamine und Spurenelemente<br />

zugeführt wer<strong>den</strong>, eignet sich der Verzehr<br />

von saisonalem Gemüse und die Zufuhr von<br />

Produkten mit günstiger Eiweißzusammenset-<br />

zung in Form von Kartoffeln, Topfen, Milch,<br />

Joghurt und Fleisch in mäßigen Mengen.<br />

„Zusätzlich ist die Deckung des Flüssigkeitsbedarfes<br />

– trotz der kalten Jahreszeit und eines<br />

verringerten Durstgefühls – von essenzieller<br />

Bedeutung. Leitungs- oder Mineralwasser, ungesüßte<br />

Tees und verdünnte Fruchtsäfte garantieren<br />

Herz- und Kreislaufstabilität sowie<br />

<strong>aus</strong>reichende Entschlackung”, betont Prim.<br />

Schmid. Auch die Pflanzenheilkunde ermöglicht<br />

alternative Behandlungsmetho<strong>den</strong>, um<br />

gesund durch die ungemütliche Zeit des Jahres<br />

zu kommen. Pflanzen wie Holunder und<br />

Lin<strong>den</strong>blüten genießen durch ihren schweißtreiben<strong>den</strong><br />

und resistenzsteigern<strong>den</strong> Effekt<br />

einen positiven Ruf. Sauna- und Dampfbadbesuche<br />

sind ebenso für ihren präventiven<br />

Charakter bekannt, <strong>den</strong>n Saunagänge erhöhen<br />

die Körpertemperatur und stärken gemeinsam<br />

mit Wechselduschen die körpereigenen<br />

Abwehrkräfte.<br />

Tipps und Tricks gegen<br />

Erkältungen<br />

Hat jedoch die Nase erst einmal zu tropfen<br />

begonnen, pocht der Kopf unentwegt, ist die<br />

Stimme angeschlagen und verstopft der<br />

Schleim die Bronchien, so ist von sportlichen<br />

Aktivitäten und Saunagängen strikt abzuraten.<br />

Prim. Schmid über sinnvolle Tipps bei ersten<br />

Erkältungsanzeichen: „Oberstes Gebot<br />

ist körperliche Schonung, viel Schlaf und<br />

reichlich Flüssigkeitszufuhr. Das Inhalieren von<br />

Teebaumöl lindert verstopfte Nasen, Halsschmerzen<br />

oder Husten. Gegen Schnupfen<br />

und Bronchitis bewähren sich außerdem<br />

Kopfdampfbäder mit Eukalyptus. Trinken<br />

Sie Hagebuttentee mit Zitrone, gesüßt mit Honig.<br />

Dazu empfiehlt sich die tägliche Einnahme<br />

von hohen Dosen Vitamin C. Das Essen<br />

sollte zu <strong>den</strong> üblichen Essenszeiten einge-<br />

37<br />

nommen wer<strong>den</strong> – mittags frisch gekochte<br />

Suppe wie etwa gut gesalzene Leberknödeloder<br />

Hühnersuppe. Zusätzlich zur Hustentherapie<br />

sollten hustenlösende Säfte oder Brusttee<br />

eingenommen wer<strong>den</strong>. Abends sind ein<br />

heißes Kräuterbad mit ätherischen Ölen und<br />

frühzeitiges Bettgehen hilfreich im Kampf gegen<br />

die Erkältung. Gerade in Anbetracht der<br />

zu empfehlen<strong>den</strong> Ruhe- und Schlafphasen<br />

sollte das Schlafzimmer mehrmals gründlich<br />

gelüftet wer<strong>den</strong>. Diese Mischung an regelmäßig<br />

durchgeführten Selbsthilfemaßnahmen<br />

kann bis zu drei Tage wiederholt wer<strong>den</strong>.<br />

Trotz dieser bewährten, effektiven und leicht<br />

einsetzbaren Heilmittel sollte bei hohem Fieber,<br />

starken Brustschmerzen und unstillbarem<br />

Husten ein Arzt zu Rate gezogen wer<strong>den</strong>”, so<br />

Prim. Schmid abschließend.<br />

Gesundheitstipps


One day in my life<br />

Chefkoch Gerald Donabauer gewährt Einblick in seinen Arbeitsalltag<br />

Gerald Donabauer ist seit September 1999 Küchenchef an der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, wo wir ihn an<br />

einem ganz normalen Arbeitstag begleitet haben …<br />

6.00 Uhr<br />

Der Arbeitstag von Gerald Donabauer beginnt.<br />

Seine allererste Aufgabe zu dieser frühen<br />

Stunde besteht darin, <strong>den</strong> aktuellen Personalspeiseplan<br />

ins Intranet zu stellen.<br />

10.00 Uhr<br />

Die Temperatur der Speisen wird vom Küchenchef<br />

höchstpersönlich kontrolliert. Zum Zeitpunkt<br />

der Ausspeisung müssen die Gerichte<br />

mit mindestens 75 °C auf die Teller kommen.<br />

Bevor die Ausspeisung des Mittagessens beginnt,<br />

kostet Gerald Donabauer noch einmal<br />

alle Speisen durch, ob sie auch wirklich <strong>den</strong><br />

hohen Anforderungen entsprechen. Insgesamt<br />

32 Speisewägen wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Küchenmitarbeitern<br />

befüllt und vom Hol- und<br />

Bringdienst zu <strong>den</strong> Stationen gebracht.<br />

6.10 Uhr<br />

Die Ausspeisung des Frühstücks beginnt. In einer<br />

guten Stunde wer<strong>den</strong> 600 Portionen <strong>aus</strong>gegeben<br />

– Gerald Donabauer überwacht<br />

<strong>den</strong> gesamten Ablauf.<br />

11.00 Uhr<br />

Die Personal<strong>aus</strong>speisung beginnt. Rund 400<br />

Menüs müssen bis zu diesem Zeitpunkt fertig<br />

sein. Speziell bei jüngeren Mitarbeitern lässt<br />

sich der Trend zu Vital-Gerichten und vegetarischer<br />

Kost erkennen.<br />

Nachdem seine Aufgaben in der Küche erledigt<br />

sind, widmet sich der Küchenchef <strong>den</strong><br />

Büroarbeiten. Er erstellt Dienstpläne und trifft<br />

alle wichtigen Vorbereitungen für <strong>den</strong> nächsten<br />

Tag.<br />

15.00 Uhr<br />

Dies ist das offizielle Ende des Arbeitstages von Gerald Donabauer. Nach neun Stun<strong>den</strong> Arbeit<br />

freut er sich auf einen gemütlichen Abend zu H<strong>aus</strong>e in Wilhering.<br />

8.00 Uhr<br />

Die Vorbereitungen für das Mittagsessen sind<br />

in vollem Gange. In knapp drei Stun<strong>den</strong> bereiten<br />

Gerald Donabauer und seine Mitarbeiter<br />

1.000 Gerichte zu, wobei vier verschie<strong>den</strong>e<br />

Menüs zur Auswahl stehen.<br />

13.30 Uhr<br />

Die Bedarfserhebung der Lagerlebensmittel<br />

steht auf dem Plan. Gemeinsam mit dem Lagerarbeiter<br />

Eberhard De-Lorenzo bespricht<br />

Gerald Donabauer die Bestellliste.


Personality Stories<br />

Dozent Dr. Tulzer und Primarius Dr. Arzt erhalten höchst dotierten Preis der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Kinderheilkunde<br />

Doz. Dr. Gerald Tulzer, Leiter der Abteilung für Kinderkardiologie<br />

an der Landes-Kinderklinik, die kleine<br />

Johanna mit ihren Eltern und Prim. Dr. Wolfgang<br />

Arzt, Leiter des Instituts für Pränatalmedizin<br />

an der Landes-Frauenklinik<br />

Die erfolgreich durchgeführte Operation einer<br />

verschlossenen Herzklappe bei einem<br />

Ungeborenen sorgte vor gut drei Jahren für<br />

Einen Teil seines Urlaubes im September hat<br />

der Gmundner Assistenzarzt Dr. Sabri Amedy<br />

in der Stadt Duhok im irakischen Kur<strong>den</strong>gebiet<br />

verbracht. Schon aufgrund der Region ist<br />

klar, dass Amedy dort nicht zum Freizeitvergnügen<br />

hingefahren ist, sondern um die Mitarbeiter<br />

des dortigen Krankenh<strong>aus</strong>es mit dem<br />

Umgang mit einem neuen Säuglingsultraschallgerät<br />

vertraut zu machen. Duhok ist eine<br />

Stadt mit 350.000 Einwohnern und liegt im<br />

Kur<strong>den</strong>gebiet des Irak. Dort hat Sabri Amedy<br />

1990 die ersten drei Monate seiner Turnusarzt<strong>aus</strong>bildung<br />

absolviert, wurde jedoch dann<br />

des Landes verwiesen. Im September dieses<br />

Jahres kehrte der heutige Assistenzarzt jedoch<br />

für drei Wochen in seine Heimat zurück,<br />

um seinen Kollegen eine wichtige Einschulung<br />

für <strong>den</strong> Gebrauch eines Säuglingsultraschallgerätes<br />

zu geben. „Die Schwierigkeiten<br />

Schlagzeilen. Die bei<strong>den</strong> durchführen<strong>den</strong><br />

Ärzte – Dozent Dr. Gerald Tulzer, Leiter des Departments<br />

für Kinder-Kardiologie an der Linzer<br />

Kinderklinik, und Prim. Dr. Wolfgang Arzt,<br />

Leiter des Instituts für Pränatalmedizin an der<br />

Linzer Frauenklinik – erhielten nun für ihre klinische<br />

Arbeit <strong>den</strong> höchstdotierten Preis der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Kinderheilkunde<br />

des Jahres 2002, der im Rahmen der<br />

kürzlich stattgefun<strong>den</strong>en Jahrestagung der<br />

Gesellschaft in Salzburg überreicht wurde.<br />

Weltweit sind bisher lediglich 13 intrauterine<br />

Eingriffe an Herzklappen bekannt, nur in<br />

sechs Fällen konnte – wie bei der kleinen Jo-<br />

Dr. Sabri Amedy leistet Hilfe für die Kinder in Kurdistan<br />

der Durchführung eines Neugeborenen-Hüftultraschalles<br />

bestehen darin, dass die meisten<br />

Geburten ambulant oder sogar zu H<strong>aus</strong>e<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>, außerdem sind keine<br />

or<strong>den</strong>tlichen Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen<br />

vorhan<strong>den</strong>. Eine angeborene Hüftdysplasie<br />

(= mangelnde Überdachung des Hüftkopfes,<br />

meist angeboren) besteht laut dortiger<br />

Ärzte sehr häufig, die meisten Patienten<br />

benötigen chirurgische Eingriffe, da der Behandlungsbeginn<br />

erst nach dem sechsten<br />

Lebensmonat angefangen wird. Gemeinsam<br />

mit <strong>den</strong> dortigen Ärzten haben wir mehrere<br />

Kinder geschallt und Diskussionen durchgeführt,<br />

wodurch die Ärzte jetzt sehr motiviert<br />

sind”, schildert Dr. Sabri Amedy vom LKH<br />

Gmun<strong>den</strong> seine Erlebnisse. Diese Aktion wurde<br />

unterstützt durch Prof. Reinhard Graf, Direktor<br />

des Krankenh<strong>aus</strong>es Stolzalpe. Er hat Dr.<br />

39<br />

hanna – auch eine enge Herzklappe erfolgreich<br />

gedehnt wer<strong>den</strong>. „Dieser Preis bedeutet<br />

selbstverständlich eine große Auszeichnung<br />

für mich und mein Team. Die größte<br />

Freude ist jedoch mit Sicherheit die kleine Johanna,<br />

die sich dank dieser Operation bester<br />

Gesundheit erfreut”, betont Doz. Dr.Tulzer, der<br />

<strong>den</strong> ersten Preis der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Kinderheilkunde erstmals im Jahr<br />

1992 erhielt. Gelistet wurde nach dem Impact<br />

Factor der Zeitschrift Lancet, in der die<br />

Arbeit auch erschienen ist. Der Preis ist mit<br />

rund 12.000 Euro dotiert.<br />

Amedy mit einigen Säuglingsultraschall-Büchern<br />

in englischer Sprache geholfen, sie als<br />

Geschenk für die Ärzte mitgegeben und er<br />

hat sich auch bereit erklärt für kurdische<br />

Kollegen, die Interesse an Einschulungen oder<br />

Trainings haben, einen Einführungskurs in<br />

Österreich zu veranstalten.<br />

Dr. Sabri Amedy<br />

Personality Stories


Im Porträt – der neue Leiter der Abteilung<br />

Psychiatrie IV an der Linzer Nervenklinik<br />

Mit September dieses Jahres wurde Prim.<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael Bach zum Leiter der Abteilung<br />

Psychiatrie IV bestellt. Im Gespräch<br />

erzählt der engagierte Mediziner und Vater<br />

zweier Kinder über seinen Wechsel in die Linzer<br />

Nervenklinik.<br />

Was hat Sie dazu bewogen, in die LNK zu<br />

wechseln – was hat Sie an Ihrem neuen Aufgabengebiet<br />

gereizt?<br />

Gereizt hat mich vor allem die Tatsache, dass<br />

ich mit der Leitung der Abteilung Psychiatrie<br />

IV die Verantwortung für eine ganze Region,<br />

nämlich für die Bezirke Steyr, Steyr-Land<br />

und Kirchdorf, übernehme. Somit habe ich<br />

die Möglichkeit, die psychiatrische Versorgung<br />

in dieser Region aktiv mitzugestalten. Im<br />

Jahr 2005 ist außerdem die Übersiedlung ins<br />

LKH Steyr vorgesehen. Dieser Aufbau, die Reorganisation<br />

und Umstrukturierung stellt für<br />

mich eine zusätzliche Her<strong>aus</strong>forderung dar.<br />

Welche Neuerungen möchten Sie in Ihrer Abteilung<br />

einführen?<br />

Durch die Übersiedlung kommen automatisch<br />

neue Aufgaben auf uns zu, ich <strong>den</strong>ke<br />

nur an die psychiatrische Mitversorgung und<br />

somit auch die psychosomatische Betreuung<br />

der Patienten des Steyrer Krankenh<strong>aus</strong>es. Vor<strong>aus</strong>setzung<br />

dafür ist eine gute interdisziplinäre<br />

Kooperation mit <strong>den</strong> anderen Fachbereichen<br />

im LKH Steyr, um die ich mich bemühen<br />

werde. Intensivieren möchte ich außerdem<br />

die Kooperation mit extramuralen Einrichtungen<br />

und niedergelassenen Ärzten.<br />

Die Arbeit mit psychisch Kranken bedeutet<br />

eine enorme emotionale Belastung. Wie gehen<br />

Sie damit um – wie entspannen Sie sich?<br />

Schon seit meiner Zeit im Gymnasium wollte<br />

ich Psychiater wer<strong>den</strong> und habe deshalb<br />

große Neugierde und Engagement mitge-<br />

Neuer Primar der Abteilung für Augenheilkunde<br />

und Optometrie am LKH Steyr: Dr. Felix Buder<br />

Mit Anfang November wurde Dr. Felix Buder<br />

zum neuen Primarius der Abteilung für<br />

Augenheilkunde und Optometrie am Landes-Krankenh<strong>aus</strong>es<br />

Steyr bestellt. Der gebürtige<br />

Linzer war zuletzt als Erster Oberarzt und<br />

stellvertretender Abteilungsleiter der Augenabteilung<br />

am Krankenh<strong>aus</strong> der Barmherzigen<br />

Brüder unter Prim. Univ.-Prof. Dr. Schönherr tätig.<br />

Der 41-jährige zweifache Familienvater<br />

absolvierte sein Medizinstudium an der Universität<br />

Wien, wo er 1988 promovierte. Nach<br />

seiner Ausbildung zum Facharzt für Augenheilkunde<br />

und Optometrie in Linz war er an<br />

der Universitätsaugenklinik unter Univ.-Prof. Dr.<br />

A. Kampik in München tätig. 1997 wurde Dr.<br />

Buder Oberarzt an der Augenabteilung des<br />

Krankenh<strong>aus</strong>es der Barmherzigen Brüder in<br />

Linz. Auf sich aufmerksam gemacht hat Felix<br />

Buder im Laufe seiner Karriere durch die<br />

Etablierung der Netzhaut-Glaskörperchirurgie<br />

im Schwerpunktkrankenh<strong>aus</strong> Linz, wo er<br />

von seinem damaligen Abteilungsleiter Prim.<br />

Dr. G. Hammer mit dem Aufbau und der Etablierung<br />

der Netzhaut- und Glaskörperchirurgie<br />

betraut wurde. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie<br />

und biomikroskopische Laser-Chirurgie<br />

(Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Susanne Binder)<br />

ist es gelungen, diese hoch spezialisierte<br />

Technik im eigenen H<strong>aus</strong> uneingeschränkt<br />

anbieten zu können. Durch die wegweisende<br />

Förderung des derzeitigen Vorstandes der<br />

Augenabteilung Linz – Univ.-Prof. Dr. U. Schönherr<br />

– erlangte OA Dr. Buder weitere fachspezifische<br />

Fähigkeiten in der ophthalmologischen<br />

Mikrochirurgie. Als erste Arbeitsziele seiner<br />

neuen Tätigkeit am Steyrer Krankenh<strong>aus</strong><br />

nennt Dr. Felix Buder das Halten des hohen Nive<strong>aus</strong><br />

der Augenabteilung und die Einführung<br />

neuer mikrochirurgischer Techniken, um<br />

dem öffentlichen Versorgungsauftrag weiterhin<br />

zu entsprechen. Zusätzlich ist Prim. Dr. Buder<br />

eine enge Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Abteilungen<br />

für Innere Medizin und Chirurgie zur<br />

bracht. Ich machte jedoch auch die Erfahrung,<br />

dass es sehr viel zu lernen gibt, um mit<br />

der Problematik richtig umzugehen. Entspannen<br />

kann ich mich bei Musik, beim Lesen,<br />

beim Joggen und vor allem in einer guten<br />

Partnerbeziehung.<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Bach<br />

Behandlung von Diabetes-Spätschä<strong>den</strong> ein<br />

zentrales Anliegen. Seine bisherigen Erfahrungen<br />

haben gezeigt, dass eine bestmögliche<br />

kollegiale Zusammenarbeit von Fachabteilungen<br />

und niedergelassenen Kollegen eine<br />

optimale, regionsübergreifende Spitalsversorgung<br />

der Patienten sichert.<br />

Neuer Primar am LKH Steyr: Dr. Felix Buder


Die Kollegiale Führung der Landes-Frauen- und<br />

Kinderklinik stellt sich vor<br />

Die zukünftige Kollegiale Führung der Landes-Frauen- und Kinderklinik<br />

Für die mit 2004 <strong>aus</strong> der Integration von Landes-Kinder-<br />

und Landes-Frauenklinik Linz an<br />

der Krankenh<strong>aus</strong>straße hervorgehende Landes-Frauen-<br />

und Kinderklinik Linz wurde die<br />

Kollegiale Führung per 1. Jänner 2004 bestellt.<br />

Die Funktion des Ärztlichen Direktors wird<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Kl<strong>aus</strong> Schmitt (54), seit Oktober<br />

2001 Ärztlicher Leiter der Landes-Kinderklinik<br />

Linz und wissenschaftlicher Leiter der<br />

Schule für Kinder- und Jugendlichenpflege<br />

Neuer Kaufmännischer Direktor am LKH Schärding<br />

Am 1. November 2003 trat Thomas Diebetsberger<br />

seinen Dienst als Kaufmännischer Direktor<br />

am LKH Schärding an. Thomas Diebetsberger<br />

war seit 1995 Bezirksgeschäftsleiter<br />

und Bezirksrettungskommandant des Bezirkes<br />

Schärding beim Österreichischen Roten<br />

Kreuz-Landesverband Oberösterreich, wo er<br />

für das Dienstleistungsangebot zuständig<br />

war. Auf <strong>den</strong> Abschluss der Bundeshandelsakademie<br />

Schärding folgte die Sanitätsgehilfen<strong>aus</strong>bildung<br />

beim Bundesheer. Von 1993<br />

bis1995 war Diebetsberger als Vertriebsassis-<br />

tent in der Halbleiter- und Mikrosystemtechnik-Branche<br />

beschäftigt. Mit seiner Lebenspartnerin<br />

wohnt der 30-Jährige in Schärding.<br />

Der Absolvent der Rot-Kreuz-Offiziers<strong>aus</strong>bildung<br />

bringt reichhaltige Führungserfahrung<br />

mit und folgt dem Kaufmännischen Direktor<br />

Karl-Heinz Reisinger, der mit Ende Oktober in<br />

<strong>den</strong> wohlverdienten Ruhestand wechselte.<br />

Thomas Diebetsberger, neuer Kaufmännischer<br />

Direktor am LKH Schärding<br />

41<br />

am H<strong>aus</strong>, übernehmen. Der Linzer, der sich in<br />

seiner medizinischen Laufbahn schwerpunktmäßig<br />

der Hämatologie/Onkologie und Endokrinologie<br />

widmet, ist verheiratet und hat zwei<br />

Kinder. Zum Kaufmännischen Direktor wird<br />

der bisherige kaufmännische Leiter der Kinderklinik,<br />

Franz Pusch, MAS (49), bestellt. Der<br />

Dipl. Krankenh<strong>aus</strong>-Betriebswirt war von 1985<br />

an in diesem H<strong>aus</strong> als stellvertretender Verwaltungsdirektor<br />

tätig und führt seit 1993 die<br />

kaufmännischen Belange. Franz Pusch, der<br />

sich im Zuge seiner Karriere in zahlreichen<br />

Lehrgängen in fachlicher und persönlichkeitsbil<strong>den</strong>der<br />

Hinsicht weiterbildete, ist in St.<br />

Martin im Mühlkreis zu H<strong>aus</strong>e, verheiratet und<br />

hat zwei Töchter. Die Funktion der Pflegedirektorin<br />

an der Landes-Frauen- und Kinderklinik<br />

Linz wird DGKS Klara Dienstl beklei<strong>den</strong>.<br />

DGKS Dienstl ist seit 2002 stellvertretende Pflegedirektorin<br />

der Landes-Frauenklinik Linz. Die<br />

38-Jährige absolvierte die Allgemeine Krankenpflegeschule<br />

des Roten Kreuzes in Steyr,<br />

war anschließend fünf Jahre auf gynäkologischen-<br />

und geburtshilflichen Abteilungen des<br />

Landes-Krankenh<strong>aus</strong>es Steyr tätig und wechselte<br />

1990 in die Landes-Frauenklinik. Die gebürtige<br />

Steyrerin ist verheiratet und lebt in<br />

Linz.<br />

Personality Stories


Land Oberösterreich kürte beste Sanitäterin:<br />

DGKS Daniela Bachmaier <strong>aus</strong> dem LKH Steyr <strong>aus</strong>gezeichnet<br />

„Das Rote Kreuz ist mein Leben” – so einen<br />

Satz <strong>aus</strong>zusprechen braucht einerseits Mut<br />

und andererseits wer<strong>den</strong> Menschen, die sich<br />

in <strong>den</strong> Dienst der Allgemeinheit stellen, immer<br />

seltener. Dies gilt jedoch nicht für die DGKS<br />

Daniela Bachmaier, die im Landes-Krankenh<strong>aus</strong><br />

Steyr, Abteilung für Innere Medizin I, und<br />

ehrenamtlich beim Roten Kreuz Steyr tätig ist.<br />

Beim diesjährigen Landesbewerb der Sanitätshilfe<br />

konnte sie nun ihr Know-how unter<br />

Beweis stellen und wurde mit dem Preis „Beste<br />

Sanitäterin des Landes Oberösterreich”<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Im Vordergrund des Wettbewerbes steht die<br />

Schulung der Mitarbeiter in möglichst realistischen<br />

Situationen, <strong>den</strong>n durch die Rückmeldungen<br />

der Versorgten können eventuelle<br />

Personality Stories<br />

Fehler erkannt und somit beim nächsten Mal<br />

vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Durch das bewusst stressbehaftete<br />

Agieren in wirklichkeitsnahen Notfallsituationen<br />

wird ein Trainingseffekt erreicht,<br />

der sich für zukünftige Patienten, Unfallopfer<br />

oder Hilfsbedürftige als äußerst vorteilhaft<br />

erweist. Das Spektrum der Stationen<br />

erstreckt sich dabei von kleinen Dramen <strong>aus</strong><br />

Arbeitsleben oder Freizeit bis zum Massenunfall.<br />

Die Aufgabenstellungen, die Daniela<br />

Bachmaier auf ihrem Weg zum Sieg meisterte,<br />

auf einen Blick: Ein umfangreicher Fragenkatalog,<br />

bei dem viel theoretisches Wissen<br />

unter Beweis gestellt wer<strong>den</strong> musste, bildete<br />

<strong>den</strong> ersten Teil des Wettbewerbes. Zum praktischen<br />

Teil zählte die Versorgung eines Verletzten,<br />

der nicht nur eine Schnittverletzung<br />

erlitten, sondern auch einer Strahlung <strong>aus</strong>ge-<br />

Dr. Nicola Lam – eine Ärztin bei Starmania<br />

Musik und Medizin – zwei Bereiche, die sich<br />

gut verstehen. Das dachte sich auch Nicola<br />

Lam und nahm kurzerhand eine Auszeit von<br />

ihrer Arbeit im Schärdinger Krankenh<strong>aus</strong>, um<br />

bei der zweiten Starmania-Staffel ihr musikalisches<br />

Talent unter Beweis zu stellen. Dass sie<br />

vor kurzem noch T<strong>aus</strong>ende Fans der „Neuen<br />

Generation” begeistern konnte, ist eher dem<br />

Zufall zu verdanken. „Als ich bei meiner Mutter<br />

in Niederösterreich zu Besuch war, fand in<br />

Vösendorf gerade ein so genanntes Walk-In-<br />

Casting statt”, erzählt die gebürtige Londonerin.<br />

Dank ihres großen Talentes hat es die<br />

junge Turnusärztin geschafft – sie kämpfte zusammen<br />

mit 40 TeilnehmerInnen um <strong>den</strong> Einzug<br />

ins Finale. Vor ihrem ersten Auftritt hatte<br />

die begeisterte Sängerin noch keine konkrete<br />

Vorstellung davon, was sie in der nächsten<br />

Zeit erwarten würde: „Ich hab die erste Staffel<br />

nicht mitverfolgt – lediglich Christl sagte<br />

mir etwas. Aber ich muss ehrlich zugeben,<br />

dass ich gar keine allzu großen Erwartungen<br />

hatte. Ich wollte einfach nur von der profes-<br />

sionellen Betreuung und der guten Ausbildung<br />

in Gesang und Tanz profitieren.” Diese<br />

Möglichkeit konnte sie auch zur Genüge <strong>aus</strong>schöpfen,<br />

<strong>den</strong>n die Tage vor <strong>den</strong> Auftritten<br />

waren dicht verplant mit Studioaufnahmen,<br />

Einstudieren der Choreographie, Interviews,<br />

Stylingberatung etc. Von frühmorgens bis<br />

spät in die Nacht wur<strong>den</strong> die Kandidaten<br />

bestmöglich auf ihren großen Auftritt vorbereitet.<br />

„Als ich dann schließlich auf der Bühne<br />

stand und meinen Song ,Broken Wings’ performte,<br />

war ich total müde und froh, dass die<br />

Woche dem Ende zuging”, schildert die junge<br />

Ärztin ihre Eindrücke. Wirkliche Ambitionen<br />

ein Star zu wer<strong>den</strong> hatte die Wahl-Schärdingerin<br />

allerdings nicht. Ihr vorrangiges Ziel<br />

war es stets, gut zu singen und auf der Bühne<br />

Spaß zu haben. „Dies ist mir bei meinem zweiten<br />

Auftritt gelungen. Mit ‚Fever’ konnte ich<br />

nicht nur das Lied bringen, das mir am Herzen<br />

lag – die Nummer war auch perfekt, um mit<br />

dem Publikum zu spielen und die Zuseher mit<br />

meiner Begeisterung anzustecken”, so Nicola<br />

setzt war, und ein fiktiver Großunfall, bei dem<br />

es galt, eine Katastrophe mit ca. 20 Verletzten<br />

zu bewältigen. Dabei waren unter anderem<br />

Wirbelsäulenverletzungen, Augenverletzungen<br />

und eine bevorstehende Geburt zu<br />

managen.<br />

Die stolze Siegerin: DGKS Daniela Bachmaier<br />

Lam. Obwohl sie es nicht ins Finale geschafft<br />

hat, ist die <strong>aus</strong> Niederösterreich stammende<br />

Medizinerin nicht sonderlich enttäuscht,<br />

<strong>den</strong>n ihren Beruf als Ärztin hätte sie sowieso<br />

nicht aufgeben wollen. Und in puncto Musik<br />

hat sie ebenfalls schon wieder Pläne: In naher<br />

Zukunft möchte sie bereits wieder mit guten<br />

Freun<strong>den</strong> und Bandkollegen auf der Bühne<br />

stehen.<br />

Dr. Nicola Lam begeisterte bei ihrem zweiten Auftritt<br />

mit „Fever” T<strong>aus</strong>ende Starmania-Fans.<br />

Copyright: ORF/Ali Schafler


Lissabon – die Stadt des Lichtes<br />

Die „Stadt des Lichts” wird oft als eine der<br />

schönsten Städte der Welt bezeichnet. Mit<br />

der Entdeckung des Seeweges nach Indien<br />

durch Vasco da Gama entwickelte sie sich<br />

zur reichsten Hauptstadt der „alten Welt”.<br />

Prunkvolle Adelspaläste und Kirchen zeugen<br />

noch heute vom Reichtum des 16. und 17.<br />

Jahrhunderts. An der Prachtstraße „Avenida<br />

da Liberdade” la<strong>den</strong> Boutiquen und Cafés<br />

zum Bummeln und Verweilen ein. Der Aufzug<br />

„Santa Justa” – Wahrzeichen Lissabons – verbindet<br />

Unter- und Oberstadt miteinander. Hier<br />

im „Bairro Alto” fin<strong>den</strong> Sie fast 300 Lokale. Von<br />

schick bis rustikal, es ist für je<strong>den</strong> etwas dabei.<br />

Nach einem Tag voller Entdeckungen und in<br />

schöner Umgebung haben Sie sicher ein<br />

schmackhaftes Essen verdient. Vom Nor<strong>den</strong><br />

bis zum Sü<strong>den</strong> Lissabons, d. h. von Leiria bis<br />

nach Setúbal, können Sie eine große Auswahl<br />

an gegrilltem Fisch, frischen Meeresfrüchten<br />

und <strong>den</strong> traditionellen Stockfisch genießen,<br />

<strong>den</strong> es in 365 Varianten gibt. Für Süßschnäbel<br />

gibt es wahre Köstlichkeiten, <strong>den</strong>n die Portugiesen<br />

sind berühmt für ihre Desserts. Auch<br />

Käseliebhaber fin<strong>den</strong> eine große Anzahl köstlicher<br />

Käsesorten. Lernen Sie aber auch unbedingt<br />

die herrlichen Weine kennen.<br />

Lissabon hat das ganze Jahr über ein mildes<br />

Klima. Angenehme Temperaturen la<strong>den</strong> zu einem<br />

Bummel am Fluss Rio Tejo oder zu einem<br />

Drink in einem der zahlreichen Straßencafés<br />

oder auf <strong>den</strong> Strandterrassen ein. Lissabon ist<br />

umgeben von <strong>aus</strong>gezeichneten Strän<strong>den</strong>, mit<br />

feinem Sand, ruhiger oder aufgewühlter See,<br />

man kann stun<strong>den</strong>lang Sonnenbäder nehmen<br />

oder sich mit Wassersportarten vergnü-<br />

Gewinnen Sie einen Reisegutschein der<br />

Raiffeisen Reisewelt im Wert von € 350,–<br />

Einfach Frage beantworten und Postkarte bis 05.03.04 (Datum des Poststempels)<br />

einsen<strong>den</strong>.<br />

Gewinnfrage:<br />

Wie viele Varianten des Stockfischs kann man in Lissabon genießen?<br />

Name:<br />

Adresse:<br />

Tel.:<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle ambulanten und stationären Patienten der <strong>LKHs</strong>; MitarbeiterInnen der gespag-Krankenhäuser<br />

sind zur Teilnahme nicht berechtigt. Der Rechtsweg ist <strong>aus</strong>geschlossen, Gewinne können nicht in bar abgelöst wer<strong>den</strong>!<br />

43<br />

gen. Doch der Strand lädt nicht nur zum Sonnenba<strong>den</strong><br />

und Schwimmen ein, sondern<br />

auch zum Besuch exzellenter Restaurants mit<br />

frischem Fisch und eisgekühlten Getränken.<br />

Lissabon bietet alles, was das Herz begehrt,<br />

für einen erholsamen Urlaub.<br />

Bitte<br />

<strong>aus</strong>reichend<br />

frankieren.<br />

Oö. Gesundheits- und Spitals-AG<br />

(gespag)<br />

PR & Kommunikation<br />

Hafenstraße 47–51<br />

4020 Linz<br />

Gewinner des Gewinnspiels <strong>aus</strong> der visite-Ausgabe 3: Maria Neumüller <strong>aus</strong> 4161 Ulrichsberg; WIR GRATULIEREN HERZLICH!<br />

✁<br />

Gewinnspiel

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