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Aktuelle Themen aus den LKHs

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Atemtest statt Magenspiegelung:<br />

Testverfahren besonders schonend<br />

für Patienten<br />

Der Atemtest: Besonders schonend für die Patienten<br />

Bei rund 50 % aller Menschen, die mit Magenschmerzen<br />

zu kämpfen haben, kann das<br />

Bakterium Helicobacter pylori als Auslöser<br />

genannt wer<strong>den</strong>. Dieser unliebsame „Mitbewohner”<br />

nistet sich in der Magenschleimhaut<br />

ein und ist zum größten Teil die Ursache für<br />

Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre<br />

und laut WHO Risikofaktor Nummer<br />

eins für Magenkarzinome. Beim Zwölffingerdarmgeschwür<br />

kann das Bakterium beispielsweise<br />

in 95 bis 100 % der Fälle nachgewiesen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Atemtest statt<br />

Magenspiegelung<br />

„War bisher unbedingt eine Magenspiegelung<br />

mit Gewebsentnahme notwendig, genügt<br />

nun ein einfacher Atemtest, der vom<br />

Computer <strong>aus</strong>gewertet wird, zur raschen und<br />

sicheren Erfassung einer Infektion mit dem<br />

Helicobacter pylori. Dieser nicht invasive<br />

13C-Atemtest – wie die Untersuchung korrekt<br />

heißt – stellt eine äußerst schonende Metho-<br />

Das Ennser Landes-Krankenh<strong>aus</strong> ermöglicht Patienten, die unter permanenten<br />

Magenbeschwer<strong>den</strong> lei<strong>den</strong>, seit mehr als drei Jahren das Untersuchungsangebot<br />

eines Atemtests. Aufgrund der gesammelten Erfahrungswerte<br />

der Ennser Spezialisten ist es nun an der Zeit, erste Bilanz zu ziehen: Eigenschaftswörter<br />

wie einfach, effektiv und besonders schonend treten dabei<br />

in <strong>den</strong> Vordergrund. Zeit, <strong>den</strong> Atemtest näher unter die Lupe zu nehmen.<br />

de zum Nachweis der Besiedelung des Magen-Darm-Traktes<br />

mit dem unliebsamen<br />

Keim dar”, erklärt Prim. Dr. Rainer Dejaco,<br />

Ärztlicher Direktor und Leiter der Abteilung für<br />

Innere Medizin des Ennser Krankenh<strong>aus</strong>es.<br />

Die praktische Durchführung dieses Atemtests<br />

sieht vor, dass der Patient zuerst auf<br />

nüchternen Magen einen Probebeutel mit<br />

seiner Atemluft füllt. Im Anschluss daran muss<br />

er ein Glas Orangensaft samt dem darin gelösten<br />

Kohlenstoff-markierten Harnstoff (geschmack-<br />

und geruchlos), der vom Keim abgebaut<br />

wird, zu sich nehmen. Weitere 30 Minuten<br />

später wird der zweite Probebeutel gefüllt<br />

und analysiert. Der Beweis beruht dabei<br />

auf einer Infrarotanalyse des speziellen Kohlenstoffatoms<br />

mit Namen C-13.<br />

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Atemtest<br />

einerseits eine deutliche Verbesserung<br />

hinsichtlich der Diagnostik ermöglicht und<br />

auf der anderen Seite vor allem in puncto<br />

Therapiekontrolle als unabdingbare Berei-<br />

cherung fungiert. Insbesondere die Nachkontrolle<br />

nach der Ausrottungsbehandlung<br />

des Keimes kann damit patientenfreundlich<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>. Gerade bei Jugendlichen<br />

ist dieses schonende Testverfahren unverzichtbar,<br />

völlig problemlos einsetzbar und<br />

hat die Gastroskopie (= Magenspiegelung)<br />

weitgehend ersetzt”, freut sich Prim. Dejaco.<br />

Nachdem das Bakterium Helicobacter pylori<br />

festgestellt wor<strong>den</strong> ist, wird versucht, dieses<br />

<strong>aus</strong>zurotten. Diese ein- bis zweiwöchige Therapie<br />

sieht die Einnahme verschie<strong>den</strong>er Antibiotika<br />

und eines Säureblockers – damit die<br />

Medikamente besser wirken – vor. Die Erfolgsquote<br />

der Ausrottungstherapie liegt bei über<br />

90 %. Eine neuerliche Infektion ist sehr selten,<br />

kann jedoch nie ganz <strong>aus</strong>geschlossen wer<strong>den</strong>.

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