Aktuelle Themen aus den LKHs
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Bereits 20 % der Kinder im Kindergartenalter<br />
klagen über Kopfschmerzen<br />
Bereits Kinder im Kindergartenalter haben regelmäßig<br />
Kopfschmerzen.<br />
„Bei etwa 60 % der Kinder, die unter Kopfschmerzen<br />
lei<strong>den</strong>, handelt es sich um Kopfschmerzen<br />
vom Spannungstyp – bei etwa<br />
12 % kann bereits von Migräne gesprochen<br />
wer<strong>den</strong>. Neben diesen bei<strong>den</strong> Formen tritt<br />
der Kopfschmerz auch im Zusammenhang<br />
mit grippalen Infekten und körperlicher Überanstrengung<br />
auf”, erklärt Dr. Ulrike Rossegg,<br />
Fachärztin für Neurologie und Kinderheilkunde<br />
an der Landes-Kinderklinik Linz. Darüber<br />
hin<strong>aus</strong> kann eine missbräuchliche Anwendung<br />
von Schmerzmitteln zu Dauerkopfschmerzen<br />
führen.<br />
Kopfschmerzen dokumentieren<br />
– Kopfschmerzkalender<br />
hilft<br />
Bei Auftreten von immer wiederkehren<strong>den</strong><br />
Kopfschmerzen empfiehlt sich ein <strong>aus</strong>führliches<br />
Gespräch mit <strong>den</strong> Spezialisten der Landes-Kinderklinik.<br />
In diesem Gespräch gilt es<br />
gemeinsam mit <strong>den</strong> Kindern <strong>den</strong> Kopfschmerz<br />
zu beschreiben und genauer zu<br />
analysieren – erst dann können bei Bedarf<br />
weitere diagnostische Untersuchungen eingeleitet<br />
wer<strong>den</strong>. Zur I<strong>den</strong>tifikation von individuellen<br />
Auslösern eignet sich die Dokumen-<br />
Die Anzahl der an Kopfschmerzen lei<strong>den</strong><strong>den</strong> Kinder hat in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />
dramatisch zugenommen: So klagen bereits über 20 % der Kinder im Kindergartenalter<br />
über gelegentliche Schmerzen im Kopf. Zu Ende der Volksschulzeit<br />
verfügen bereits mehr als die Hälfte aller Kinder über Kopfschmerzerfahrungen<br />
– bis zum 12. Lebensjahr steigt diese Zahl auf rund 90 %.<br />
tation in Form eines Kopfschmerzkalenders,<br />
<strong>den</strong> die Experten der Kinderklinik Linz <strong>den</strong> Eltern<br />
nach einem Erstgespräch übergeben.<br />
Dr. Rossegg über die Unterschiede der Migräne<br />
bei Kindern und Erwachsenen:<br />
„Die Migräne des Kindes zeichnet sich im<br />
Unterschied zu der Migräne bei Erwachsenen<br />
durch eine kürzere Dauer, eine seltenere<br />
Halbseitigkeit und durch ein häufigeres Auftreten<br />
von Stirnkopfschmerzen sowie gleichzeitiges<br />
Auftreten von Bauchschmerzen <strong>aus</strong>.<br />
Bei bis zu 50 % der Patienten besteht die Migräne<br />
nach Erstmanifestation im Kindesalter<br />
auch im Erwachsenenalter.”<br />
Mögliche Ursachen<br />
Die Kopfschmerz <strong>aus</strong>lösen<strong>den</strong> Faktoren sind<br />
unterschiedlich und reichen von zu wenig bis<br />
zu viel Schlaf über eine unregelmäßige Nahrungsaufnahme<br />
bis hin zu großem Leistungsdruck<br />
aufgrund von Schulstress oder etwa<br />
Schwierigkeiten beim Lernen, aber auch<br />
Konflikten in der Familie oder Ängsten.<br />
Bei <strong>den</strong> ersten Anzeichen von Migräne sollten<br />
sich die Kinder am besten gleich hinle-<br />
<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />
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gen – besonders geeignet ist dabei ein abgedunkelter<br />
und akustisch gedämpfter<br />
Raum. Unterstützend wirken darüber hin<strong>aus</strong><br />
das Auflegen eines kalten Tuches auf die<br />
Stirn und ein lokales Einmassieren von ein wenig<br />
Pfefferminzöl an <strong>den</strong> Schläfen, am Scheitel<br />
und im Nacken.<br />
In puncto prophylaktische Maßnahmen im<br />
Kampf gegen <strong>den</strong> Kopfschmerz bei Kindern<br />
bewährten sich vor allem verhaltensmedizinische<br />
Verfahren – wie das Biofeedback-Verfahren,<br />
das Entspannungsverfahren und die<br />
Verhaltenstherapie –, die von einigen Psychologen<br />
angeboten wer<strong>den</strong>.<br />
Dr. Ulrike Rossegg, Fachärztin für Neurologie und<br />
Kinderheilkunde an der Landes-Kinderklinik Linz