Aktuelle Themen aus den LKHs
Aktuelle Themen aus den LKHs
Aktuelle Themen aus den LKHs
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lungenkrebs – ein heimtückischer<br />
Tumor<br />
Lungenkrebs zählt zu <strong>den</strong> häufigsten<br />
Krebsformen bei Männern,<br />
nimmt aber auch bei Frauen stark<br />
zu. Das Heimtückische am so genannten<br />
Bronchialkarzinom ist, dass<br />
es im Frühstadium kaum merkbare<br />
Symptome zeigt, für einen positiven<br />
Verlauf des Tumors ist eine rechtzeitige<br />
Diagnose allerdings entschei<strong>den</strong>d.<br />
Der sicherste Weg, das Risiko<br />
eines so genannten Bronchialkarzinoms<br />
zu minimieren, ist nach wie vor<br />
die Raucherentwöhnung, <strong>den</strong>n<br />
90 % der Tumore wer<strong>den</strong> durch Tabakrauch<br />
<strong>aus</strong>gelöst.<br />
Lungenkrebs zählt zu <strong>den</strong> häufigsten Krebserkrankungen<br />
überhaupt und entsteht aufgrund<br />
schädigender Einwirkungen an <strong>den</strong><br />
empfindlichen Schleimhäuten der Bronchien.<br />
Die Prognose ist aufgrund der meist<br />
späten Diagnose sehr schlecht: lediglich<br />
15 % der Betroffenen überleben nach dem<br />
Ausbruch der Krankheit die ersten fünf Jahre<br />
und bereits die Hälfte der Patienten hat zum<br />
Zeitpunkt der Diagnose Fernmetastasen.<br />
Hauptursache des Tumors ist nach wie vor<br />
der Tabakrauch, nur 5 % der Tumore wer<strong>den</strong><br />
durch krebserzeugende Arbeitsstoffe wie Asbest,<br />
Arsenverbindungen, Chrom, Nickel, Vinylchlorid<br />
oder Radioaktivität und andere<br />
schädigende Umwelteinflüsse erzeugt. Auch<br />
die genetische Veranlagung spielt für die<br />
Krebsentstehung eine Rolle.<br />
Lungenkrebs betraf lange Zeit großteils Männer,<br />
in <strong>den</strong> letzten Jahren erkrankten allerdings<br />
auch immer mehr Frauen an diesem<br />
heimtückischen Tumor. Pro 100.000 Einwohner<br />
sind es jährlich bereits 20 Frauen mit Lungenkrebs<br />
(Männer: 60). OA Dr. Walter Purkarthofer<br />
vom Pulmologischen und Psychiatrischen<br />
Zentrum Gmundnerberg zu dieser<br />
Entwicklung: „Der derzeitige Trend zeigt, dass<br />
immer mehr Frauen und vor allem junge<br />
Mädchen zu rauchen beginnen. Das Einstiegsalter<br />
liegt im Durchschnitt bei etwa 12,<br />
13 Jahren. Laut der HBSC-Studie liegen Österreich<br />
und Deutschland bei der Jugendraucherrate<br />
europaweit an der Spitze. Derartig<br />
junge RaucherInnen neigen dazu, eine<br />
starke Nikotinabhängigkeit zu entwickeln<br />
und tragen natürlich ein erhöhtes Risiko für<br />
chronische Atemwegserkrankungen und<br />
Lungenschä<strong>den</strong> mit sich und sind gefährdet,<br />
dass im Laufe der Jahre auch bei ihnen ein<br />
Bronchialkarzinom auftritt.” Meist tritt Lungenkrebs<br />
etwa ab dem 50. Lebensjahr auf, bei<br />
Frauen meist sogar schon etwas früher, und<br />
wird dann im höheren Alter noch häufiger diagnostiziert.<br />
Das Bronchialkarzinom ist äußerst schwierig<br />
frühzeitig zu erkennen, da es im Frühstadium<br />
keine typischen Symptome zeigt. Es gibt jedoch<br />
einige Signale, die auf eine etwaige Tumorerkrankung<br />
hinweisen: „Wichtige Anzeichen<br />
sind beispielsweise Reizhusten, eine Änderung<br />
des Raucherhustens, blutige Beimengungen<br />
beim Auswurf oder Kurzatmigkeit.<br />
Im späteren Stadium machen sich bereits<br />
Schmerzen im Brustkorb bemerkbar. Oft manifestiert<br />
sich ein Bronchialkarzinom auch<br />
durch wiederkehrende Lungenentzündungen,<br />
da der Tumor einen Bronchus verlegt<br />
und somit <strong>den</strong> Sekretabfluss blockiert, wodurch<br />
die Belüftung der Lungenanteile gestört<br />
wird”, so OA Purkarthofer. Er rät Risikogruppen<br />
(insbesondere Rauchern und beruflich<br />
Schadstoffexponierten), regelmäßig zur<br />
Vorsorgeuntersuchung zu gehen und bei etwaigen<br />
Beschwer<strong>den</strong> sofort einen Arzt zu<br />
konsultieren. Ab dem 50. Lebensjahr hat sich<br />
in Studien auch die Durchführung eines<br />
Screening-CT bei Risikopatienten bewährt.<br />
Dazu wer<strong>den</strong> spezielle Untersuchungsproto-<br />
kolle mit geringer Strahlenbelastung („Low-<br />
Dose-CT”) ohne Kontrastmittelgabe verwendet.<br />
Niemals zu spät zum Aufhören<br />
Je länger Menschen Nichtraucher sind, umso<br />
geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie<br />
an Lungenkrebs erkranken. OA Dr. Purkarthofer<br />
empfiehlt daher eine frühzeitige Raucherentwöhnung,<br />
wenn möglich vor dem 40. Lebensjahr,<br />
da die Tumorentwicklungszeit zwischen<br />
fünf und zehn Jahren liegt. Etwa zehn<br />
Jahre nach der Entwöhnung ist dann wieder<br />
das Risiko eines Nichtrauchers erreicht. Das<br />
Angebot einer Raucherentwöhnung gibt es<br />
beispielsweise ambulant am Pulmologischen<br />
Zentrum Gmundnerberg. Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
von 14.00 bis 16.00 Uhr bieten die Mediziner<br />
für Interessierte eine Kohlenmonoxidmessung<br />
und Lungenfunktionsprüfung (auf Wunsch<br />
auch ein Lungenröntgen) sowie ein anschließendes<br />
Beratungsgespräch mit Empfehlungen<br />
für ein Entwöhnungsprogramm an.<br />
Anmeldungen<br />
wer<strong>den</strong> unter der Telefonnummer<br />
07612/88811-320 entgegengenommen.<br />
Dr. Walter Purkarthofer, Oberarzt am<br />
Pulmologischen und Psychiatrischen<br />
Zentrum Gmundnerberg