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Aktuelle Themen aus den LKHs

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Hämorrhoi<strong>den</strong> –<br />

eine unangenehme Sache<br />

Hämorrhoi<strong>den</strong> sind eine in unserer Gesellschaft gar nicht so selten vorkommende<br />

Erkrankung. Obwohl es heutzutage bereits sehr schonende Behandlungsmetho<strong>den</strong><br />

gibt, scheuen sich viele Menschen – trotz Schmerzen<br />

– aufgrund der unangenehmen Lage, einen Arzt zu konsultieren. Dabei sind<br />

die Therapien im Frühstadium wesentlich unkomplizierter und risikoärmer.<br />

„Bei uns im LKH Bad Ischl beispielsweise führen wir seit drei Jahren eine äußerst<br />

erfolgreiche, schmerzfreie Operationsmethode durch, bei der die Patienten<br />

die Hämorrhoi<strong>den</strong> sozusagen im Schlaf verlieren”, möchte OA Dr.<br />

Norbert Stadlmayr von der Abteilung für Chirurgie Mut machen.<br />

Jeder Mensch hat im Bereich des Überganges<br />

vom Mastdarm zum After Gewebepolster,<br />

die reich an Blutgefäßen sind und zusätzlich<br />

zu <strong>den</strong> Muskeln als sicherer Verschluss des<br />

Afters dienen. Ein unkontrollierter Abgang<br />

von Win<strong>den</strong> und flüssigem Stuhl wird dadurch<br />

verhindert. Vergrößern sich diese Polster im<br />

Laufe der Zeit, entstehen so genannte Hämorrhoi<strong>den</strong>.<br />

Im Anfangsstadium sind sie noch<br />

nicht sichtbar, da sich die Hämorrhoidalpolster<br />

am Innenrad des Anal-kanals befin<strong>den</strong>.<br />

Bleiben sie jedoch unbehandelt, vergrößern<br />

sie sich im Laufe der Zeit, sodass sie in Form<br />

von Knoten am After sichtbar wer<strong>den</strong> und<br />

nicht mehr in <strong>den</strong> Analkanal zurückkehren<br />

können.<br />

„Befin<strong>den</strong> sich die Hämorrhoi<strong>den</strong> bereits in<br />

diesem Stadium – das heißt, die Schleimhaut<br />

am After ist bereits dermaßen überdehnt,<br />

dass sie sich nicht mehr zurückbildet –, ist<br />

meist ein größerer Eingriff nötig, der natürlich<br />

größere Risiken mit sich bringt. Ich kann daher<br />

allen Betroffenen nur ans Herz legen, erste<br />

Beschwer<strong>den</strong> ernst zu nehmen und kein falsches<br />

Schamgefühl zu haben. Denn bei etwa<br />

einem Drittel der Verdachtsfälle liegen andere,<br />

oftmals auch schwerwiegendere Erkrankungen<br />

des Darmtraktes wie zum Beispiel<br />

chronische Entzündungen, Schleimhautrisse<br />

oder selten auch bösartige Erkrankungen<br />

vor”, warnt OA Dr. Norbert Stadlmayr.<br />

Etwaige Anzeichen für<br />

Hämorrhoi<strong>den</strong><br />

„Zu <strong>den</strong> häufigsten Symptomen zählen hellrotes<br />

Blut am Stuhl, bei oder nach dem Stuhlgang<br />

Jucken am After, Schmerzen bei Stuhlgang<br />

sowie ein Fremdkörpergefühl am After.<br />

Liegen derartige Beschwer<strong>den</strong> vor, soll sofort<br />

ein Arzt konsultiert wer<strong>den</strong>. Am LKH Bad Ischl<br />

verzeichnen wir einen großen ambulanten<br />

Zulauf. Ca. 700 Personen wer<strong>den</strong> pro Jahr<br />

wegen Hämorrhoidal-Beschwer<strong>den</strong> untersucht,<br />

bei knapp der Hälfte der Patienten<br />

wird eine Operation empfohlen”, erklärt OA<br />

Dr. Norbert Stadlmayr, der vor drei Jahren<br />

erstmalig in Oberösterreich eine neue,<br />

schmerzfreie Operationsmethode einführte.<br />

Bisher operierte das Chirurgen-Team des LKH<br />

Bad Ischl etwa 1.000 Patienten, die nach<br />

dem 20-minütigen Eingriff sofort schmerz- und<br />

beschwerdefrei waren und bereits am nächsten<br />

Tag wieder ihre gewohnten Tätigkeiten<br />

aufnehmen konnten.<br />

Der Operateur OA Stadlmayr über das Gerät,<br />

das <strong>den</strong> schnellen Eingriff möglich macht: „Es<br />

handelt sich dabei um ein Rektoskop, mit<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Themen</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>LKHs</strong><br />

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dem man ultraschallgezielt die Blutzufuhr zu<br />

<strong>den</strong> Hämorrhoi<strong>den</strong> unterbin<strong>den</strong> kann. Das<br />

Gerät hat die Form einer Röhre, an deren<br />

Spitze sich ein kleiner Ultraschallkopf befindet,<br />

mit dessen Hilfe die Arterien punktgenau<br />

zu i<strong>den</strong>tifizieren sind. Sobald Zischlaute zu hören<br />

sind, weiß der Operateur, dass er die Arterie<br />

gefun<strong>den</strong> hat. Der Eingriff wird in einer<br />

so genannten R<strong>aus</strong>chnarkose durchgeführt,<br />

das heißt, die Hämorrhoi<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sozusagen<br />

im Schlaf entfernt.” Von <strong>den</strong> Patienten<br />

wird diese schmerzfreie Methode sehr begrüßt<br />

– für das Spätstadium ist sie allerdings<br />

nicht mehr geeignet.<br />

OA Dr. Nobert Stadlmayr,<br />

Chirurg am LKH Bad Ischl

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