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Maestro - Schweizer Blasmusikverband

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Die <strong>Schweizer</strong> Zeitschrift für Blasmusik2-2008 unisono 5Eine internationale AusbildungDer junge Gian Battista Mantegazzi beginntim Alter von 11 Jahren in der Filarmonicaliberale di Riva San Vitale zu spielen. In dieserMusikgesellschaft und dem Spiel Bataillon94 alterniert er zwischen Posaune und Bariton.Sein Vater fördert sicherlich immer seinemusikalische Karriere, jedoch, von bäuerlicherVorsicht geprägt, fordert er auch von seinemSohn, zuerst eine Berufslehre als Maler zubeenden. Denn zu dieser Zeit haben diekünstlerischen Berufungen den etabliertenRuf, einen Mann nicht genügend zu ernähren.■ Exemplarisch für den Anfang des 20.Jahrhunderts, als die Leute Landesgrenzenviel einfacher überwinden, als man es sichheutzutage vorstellt, nimmt Gian BattistaMantegazzi während des Ersten WeltkriegsKurse am Konservatorium Genf. Später besuchter das Liceo Martini von Bologna, wo BlasorchesterTeil eines üblichen Kursus sind. Dorterhält er 1919 den Titel des «<strong>Maestro</strong>».■ Nach seiner Ausbildung beginnt der TessinerMusiker seine Karriere als Dirigent in Italien.Während fünf Jahren leitet er die Banda municipalevon Gênes-Nervi sowie die Musikschule«Giuiseppe Verdi».linzona» der offizielle Marsch des EidgenössischenSchützenfests, welches im TessinerHauptort stattfindet. Die Krise der 1930er-Jahre betrifft auch Mantegazzi. Seine Löhnewerden Opfer von Budgetkürzungen und ermuss eine dritte Musikgesellschaft finden. Esist dies ab 1938 der Musikverein HarmonieThalwil, den er bis zu seinem Tod leitet.Erfolg an der Landi 1939Bereits als Komponist anerkannt, erreichtMantegazzi anlässlich der Landessaustellung1939 in Zürich schweizweite Bekanntheit.Dort führt er das von seinem Heimatkantonbestellte «Festspiel» auf. Der Komponist undsein Werk «Sacra terra del Ticino» haben enormenErfolg, nicht zuletzt auch dank der wiedererstandenennationalen Werte. Währenddes Zweiten Weltkriegs erhält Mantegazzi denAuftrag, ein Armeespiel auf die Beine zu stellen.So vereint er im Jahr 1941 110 Bläser und30 Tambouren zum «Armee-Symphonie-Orchester», welches eine grosse Tournee inder italienischen und deutschen Schweiz absolviert.Die Formation ist auch beim berühmtenRütlirapport und beim grossen Umzugvon Luzern dabei. Viele Mitglieder vonMantegazzis drei Musikgesellschaften sind zudiesem Zeitpunkt ebenfalls Musiker desArmeeorchesters. Dies ruft so viel Neid undKritik hervor, dass es nach dem Schlusskonzertvom 1. August 1941 sogar aufgelöst wird.Mantegazzi trägt auch zum Erfolg desFilms «Bergführer Lorenz» von Eduard ProbstIn einer von Dr. WalterBiber verfasstenBiografie kann nochmehr über das Lebenvon Gian BattistaMantegazzi erfahrenwerden.bei. Er schreibt die Filmmusik dieser dramatischenRomanze. Dieser 74 Minuten langeschwarz-weisse Spielfilm wird mitten imKrieg, im Jahre 1943, produziert und feiert imganzen Land grosse Erfolge. Nach dem ZweitenWeltkrieg unternimmt der Tessiner <strong>Maestro</strong>mit seinen Musikgesellschaften mehrereReisen ins Ausland. So begeistert er beispielsweise1949 im italienischen Gênes-Nervi beinahe3000 Zuhörer in einem Freiluftkonzertmit der Harmonie Thalwil.Der Tessiner Komponist erhieltden Ehrenpreis der Stadt Zürich.In Zürich geehrtIm gleichen Jahr erhält Gian Battista Mantegazziden Ehrenpreis der Stadt Zürich. In derWirtschaftshauptstadt des Landes unterrichteter am Konservatorium und leitet die Direktionskursedes kantonalen Musikverbands.Das Werkverzeichnis von Gian Battista Mantegazzizählt 254 Werke, darunter 90 für Bläserformationen.Die meisten Kompositionenwerden vom Tessiner Verlag in Zürich herausgegeben.Gian Battista Mantegazzi stirbt am5. Februar 1958 in seiner Wahlstadt Zürich. Ineinem dem Tessiner <strong>Maestro</strong> gewidmetenWerk, «Gian Battista Mantegazzi 1889–1958profilo biografico» (1983), hebt Dr. WalterBiber hervor: «Die schöpferische Kraft Mantegazzisbasiert hauptsächlich auf der Erfindungvon ebenso originellen wie brillantenMelodien, welche in ihrer Substanz eineSymbiose zwischen nationaler Folklore unddem Belcanto der italienischen Opernmusikdarstellen.»■

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