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ANGEBOTE<br />

Wellnessgruppen<br />

Entspannung leicht gemacht<br />

Wellness tut jedem gut. Wenn Beruf, Termine und Alltagshektik<br />

das eigene Wohlbefinden aus dem Gleichgewicht bringen,<br />

können Massagen, Bäder oder auch Entspannungstees<br />

wahre Wunder wirken und Körper und Geist positiv beeinflussen.<br />

Menschen, die psychisch erkrankt sind und sich daher in<br />

psychiatrischer Behandlung befinden, haben allerdings große<br />

Schwierigkeiten sich zu entspannen. Die LWL-Universitätsklinik<br />

Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik<br />

und Präventivmedizin bietet ihren Patienten daher in<br />

speziellen Wellnessgruppen ein besonderes Entspannungsprogramm<br />

an.<br />

Das Angebot der Wellnessgruppen in der LWL-Universitätsklinik<br />

Bochum besteht seit Herbst 2007 und ist vor allem für schwer an<br />

Psychose erkrankte Patienten gedacht. „In erster Linie richtet sich<br />

dieses Angebot an diejenigen, von denen wir meinen, dass sie<br />

von den Übungen profitieren können, die Probleme haben sich zu<br />

Sie bieten ihren Patienten ein spezielles Entspannungsprogramm an (v.l.n.r.):<br />

Sina Walde, Gabriela Mohlek und Monika Stein (Inga Poralla fehlt im Bild)<br />

Ergotherapie<br />

Durch Handeln zum Ziel<br />

„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters,<br />

die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung<br />

bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie<br />

bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung,<br />

Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu<br />

stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung<br />

und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im<br />

Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner<br />

Lebensqualität zu ermöglichen.“ (Verband für Ergotherapeuten,<br />

08/2007). Diesen Menschen die verlorengegangenen Fähigkeiten<br />

wieder nahe zu bringen oder kreative Potenziale zu wecken, ist<br />

Aufgabe der Ergotherapie in der LWL-Universitätsklinik Bochum<br />

für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Präventivmedizin.<br />

„To ergon“ stammt aus dem Griechischen und steht für Handlung,<br />

Werk, etwas leisten, etwas anregen, Aktivieren der eigenen Ideen.<br />

Die gemeinsamen Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind<br />

die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von psychischen<br />

(u.a. Antrieb, Belastbarkeit, Selbstständigkeit in der Tagesstrukturierung),<br />

kognitiven (wie Konzentration und Reaktionsvermögen),<br />

sozialen Funktionen (z.B. situationsgerechtes Verhalten,<br />

eigenständige Lebensführung), aber auch Funktionen wie Körperwahrnehmung,<br />

Wahrnehmungsverarbeitung und Realitätsbezogenheit.<br />

„Es gibt verschiedene Wege, Handlungsfähigkeiten für den Alltag,<br />

die unsere Patienten durch ihre Krankheit verloren haben, wieder<br />

zu erlangen“, erklärt Angela Döring, Sprecherin der ErgotherapeutInnen<br />

in der LWL-Universitätsklinik Bochum. Zu den<br />

Angeboten des neunköpfigen Teams zählen die offene Werk-<br />

entspannen und die lernen sollen, mit wenig Aufwand sich etwas<br />

Gutes zu tun“, umschreibt Monika Stein, pflegerische Leiterin der<br />

Station 7/8, die Zielgruppe ihrer beiden Wellnessgruppen.<br />

Auf Station 7/8 werden üblicherweise Frauen und Männer behandelt,<br />

die an einer Psychose erkrankt sind, aber auch Patientinnen<br />

und Patienten, die darüber hinaus mit Symptomen weiterer Erkrankungen<br />

zu kämpfen haben, z.B. mit Beeinträchtigungen infolge<br />

begleitender Depressionen, affektiver oder bipolarer Störungen.<br />

"Die Teilnahme an der Wellnessgruppe ist möglich, wenn die<br />

Patienten aktuell nicht zu sehr durch körperliche Unruhe beeinträchtigt<br />

sind und darüber hinaus Nähe in Form von Berührungen<br />

zulassen können. Dies ist häufig bereits in einer frühen Phase der<br />

Erkrankung möglich" betont Monika Stein.<br />

Das vierköpfige Team möchte den Betroffenen Anregungen für<br />

Entspannungsübungen und -anwendungen in den eigenen vier<br />

Wänden geben. „Unser Ziel ist es, das Selbstwertgefühl der<br />

Patienten zu steigern. Sie sollen sich und ihre Krankheit besser<br />

akzeptieren lernen“, so die stellvertretende Stationsleiterin<br />

Gabriela Mohlek. „Wir hoffen letztendlich auch, eine stationäre<br />

Wiederaufnahme unserer Patienten weitestgehend vermeiden zu<br />

können.“<br />

Zu den Übungen und Anwendungen gehören Einreibungen, verschiedene<br />

Gesichtsmasken, Hand- und Fußbäder, Entspannungstechniken,<br />

Sinnestraining, Entspannungsmusik und -tees.<br />

„Unsere Patienten genießen diese Zuwendungen und sind von<br />

dem Wellnessprogramm überzeugt“, freut sich Monika Stein über<br />

die gute Resonanz. Aus diesem Grund soll in naher Zukunft<br />

eigens ein von Mitarbeitern und Patienten gestalteter Wellnessraum<br />

eingerichtet werden – in warmen Farben, mit gemütlichen<br />

Sitzgelegenheiten und einer Musikanlage.<br />

Informationen unter der Tel.-Nr. 0234 5077-170<br />

gruppe, computergestütztes kognitives Training, die Gestaltungsgruppe,<br />

Gartengruppe sowie die Bewegungs- und Ernährungsgruppe.<br />

Mit Hilfe der Übungen und Anleitungen in den verschiedenen<br />

Gruppen sollen u.a. soziale Kompetenzen erarbeitet, verschiedene<br />

Grundarbeitsfähigkeiten trainiert und eine Auseinandersetzung<br />

mit Konflikten und Gefühlen ermöglicht werden.<br />

Die Angebote der Ergotherapie für ambulante Patienten werden<br />

per Heilmittelverordnung vom niedergelassenen Arzt oder einem<br />

Arzt der Institutsambulanz in der Klinik verschrieben.<br />

Informationen unter den Tel.-Nr. 0234 5077-145/166/188<br />

„Durch Handeln zum Ziel“ – darauf setzt das Team der Ergotherapie (v.l.n.r.):<br />

Artur Wanjek, Claudia Brüseke, Angela Döring, Mägie Becker, Anja Meier, Jaqueline<br />

Philipp und Gitti Dückershoff (auf dem Foto fehlen Eva Golloch und Michaele Mühlhausen)

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