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Jugendsprache in Berlin-Neukölln: Wir sagen "Du ... - Theater Strahl

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Spaaaß! Materialien THEATER STRAHL BERLIN<br />

Betreiber – Helfer – Möglichmacher<br />

Typische Rollen <strong>in</strong><br />

Mobb<strong>in</strong>gprozessen<br />

Mitschüler<strong>in</strong>nen und Mitschüler distanzieren<br />

sich aus Sorge um das eigene Ansehen oft<br />

vom Opfer und sympathisieren mit dem<br />

„mächtigen“ Angreifer, den sie unterstützen<br />

und häufig werden sie sogar selbst zum Angreifer,<br />

um „beliebt“ zu se<strong>in</strong>.<br />

An jedem Mobb<strong>in</strong>gfall s<strong>in</strong>d pr<strong>in</strong>zipiell immer<br />

drei „Rollen“ oder Typen beteiligt: die Täter<br />

oder Betreiber, die Möglichmacher (die Mehrzahl<br />

der sche<strong>in</strong>bar Unbeteiligten) und das<br />

Opfer.<br />

Der Betreiber genießt meistens hohes Ansehen<br />

<strong>in</strong> der Gruppe. Er setzt die Standards für<br />

das Mobb<strong>in</strong>g und ist Vorbild. Die Helfer ahmen<br />

das Verhalten des Betreibers nach und<br />

sonnen sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ausstrahlung und se<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>fluss. Je mehr Personen sich am Mobb<strong>in</strong>g<br />

beteiligen, desto mehr reduziert sich das<br />

Schuldgefühl der E<strong>in</strong>zelnen<br />

Die Möglichmacher beobachten das Treiben<br />

hilflos und manchmal mit Abscheu, oft aber<br />

mit Gleichgültigkeit und Genugtuung. Meistens<br />

s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>fach nur froh, nicht selbst<br />

Opfer zu se<strong>in</strong>.<br />

Jungen und Mädchen mobben unterschiedlich.<br />

Jungen eher direkt und aggressiv, Mädchen<br />

eher subtil und <strong>in</strong>direkt.<br />

Quelle: Anti-Mobb<strong>in</strong>g-Fibel<br />

Wer ist besonders gefährdet Opfer<br />

zu werden?<br />

Gefährdet s<strong>in</strong>d vor allem K<strong>in</strong>der, die kle<strong>in</strong>er<br />

oder schwächer s<strong>in</strong>d als der <strong>Du</strong>rchschnitt. Die<br />

ängstlich oder schüchtern s<strong>in</strong>d. Die sozial nicht<br />

akzeptierte Merkmale haben (ke<strong>in</strong>e Markenkleidung,<br />

ärmlich aussehen usw.). Die selbst<br />

gerne „austeilen“.<br />

Der Mobb<strong>in</strong>gforscher Dan Olweus unterscheidet<br />

das passive und das provozierendes Opfer.<br />

E<strong>in</strong> passives Opfer fällt im Schulalltag dadurch<br />

auf, dass es deutlich unsicherer ist als se<strong>in</strong>e<br />

Altersgenossen. Olweus bestimmt Empf<strong>in</strong>dlichkeit,<br />

Vorsichtigkeit und Schweigsamkeit als<br />

weitere Merkmale. <strong>Du</strong>rch se<strong>in</strong>e zurückhaltende<br />

Art signalisiert das passive Opfer, dass es<br />

Übergriffen nur wenig entgegensetzen wird<br />

und Schikanen still erduldet.<br />

Seltener ist das sogenannte provozierende<br />

Opfer. Nach Olweus fällt es oft durch Unkonzentriertheit<br />

und Nervosität. Insbesondere<br />

K<strong>in</strong>der mit ADHS-Syndrom sähen sich demnach<br />

negativen Reaktionen ihrer Klassenkameraden<br />

ausgesetzt.<br />

Quelle: Mobb<strong>in</strong>g-Wiki.de<br />

Weitere Informationen zur Opfertypologie s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> der Anlage 1 „<strong>Du</strong> bist schlimm“ enthalten.<br />

Foto: Jörg Metzner<br />

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