Thüringer Lehrplan - Thillm

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4 - Die Handlungen sollen vom Lernenden möglichst selbstständig geplant, ausgeführt und bewertet werden. - Diese Handlungen sollen ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, z. B. tech- nische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische, rechtliche und soziale Aspekte einbeziehen. - Bei den sozialen Aspekten sollen z. B. Interessenerklärung und Konfliktbewältigung einbezogen werden. Die Umsetzung des Kompetenzmodells erfordert gleichzeitig ein erweitertes Leistungsverständnis, das mit der didaktisch-methodischen Kultur des Lernens verbunden ist und den Schülern handlungsorientiertes, entdeckendes Lernen ermöglicht. Diese neue Herangehensweise bedingt eine neue Schwerpunktsetzung bei der Leistungsförderung und Leistungsbeurteilung, wobei die Gesamtpersönlichkeit des Schülers in einem mehrdimensionalen sozialen Lernprozess in den Blick genommen werden soll. Die vom <strong>Lehrplan</strong> abgeleiteten und an den Schüler gestellten Anforderungen bilden dann die Basis der Leistungsbeurteilung, sie umfassen in verschiedenen Niveaustufen - Reproduktion in unveränderter Form - Reorganisation als Wiedergabe von Bekanntem in verändertem Zusammenhang - Transfer von Gelerntem auf vergleichbare Anwendungssituationen - Problembearbeitung Der Komplexitätsgrad und die Niveaustufen der vom Schüler zu bearbeitenden Aufgaben und die daraus abgeleiteten Beobachtungskriterien des Lehrers bestimmen die Schwerpunkte und Gewichtungen in der Bewertung. Der Unterricht im Fach Sozialwissenschaft am beruflichen Gymnasium zielt auf die grundlegende (allgemeine) Studierfähigkeit an Hochschulen und Universitäten. Dabei erfolgt eine besondere Orientierung an den fachrichtungsbezogenen Anforderungen im Studium und im späteren Berufsbereich. Es gilt daher: - fachliche Fähigkeiten, Erwartungen und Bedürfnisse der Schüler anzusprechen und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern - eine zeitgemäße Studienvorbereitung zu leisten und wissenschaftspropädeutisch zu arbeiten Das Unterrichtsfach Sozialwissenschaft orientiert sich an den Fachwissenschaften Pädagogik, Psychologie und Soziologie. Der Unterricht hat die Aufgabe, durch themen- und fachübergreifende Erarbeitung und Betrachtung von sozialwissenschaftlichen Inhalten die allgemeine Bildung zu erweitern. Die inhaltlichen Aspekte werden unter Einbeziehung der drei Fachdisziplinen ganzheitlich betrachtet und sollen ein selbstständiges Lernen ermöglichen. Die Schüler erwerben elementare Grundkenntnisse und arbeiten in exemplarischer Form mit ausgewählten wissenschaftlichen Methoden. Dabei soll nicht ein späteres Fachstudium vorweggenommen werden, vielmehr sollen die Schüler durch das Fach Sozialwissenschaft befähigt werden, ihr eigenes Erleben und Verhalten zu verstehen und sachbezogen an Diskussionen über sozialwissenschaftliche Probleme teilzunehmen. Lerngebiete und Lernziele sind verbindlich, die Reihenfolge der Umsetzung innerhalb des Schuljahres ist jedoch dem Fachlehrer freigestellt. Bei der Umsetzung der Lernziele im Unterricht sind die allgemeinen Lernziele (Punkt 4) entsprechend zu berücksichtigen.
4 Allgemeine Lernziele - Einsicht gewinnen, dass der Mensch Gegenstand sozialwissenschaftlicher Betrachtungen ist, die fachübergreifende Verfahrensweisen erfordern 5 - Bewusstsein entwickeln, dass Sozialwissenschaften menschliches Erleben und Verhalten in sozialen Situationen unter bestimmten Fragestellungen betrachten und mit Hilfe bestimmter Begriffe und Theorien zu erklären versuchen, ... - Bewusstsein für die Notwendigkeit von Theorienpluralität und von Wissenschaft als ständigem Diskussionsprozess entwickeln, ... - Einsicht gewinnen, dass sozialwissenschaftliche Kenntnisse eine Hilfe zur Wahrnehmung, Beschrei- bung, Beurteilung und Beeinflussung menschlichen Erlebens und Verhaltens in sozialen Situationen bieten - Bereitschaft und Fähigkeiten fördern, über die eigene Persönlichkeit zu reflektieren - Überblick über wissenschaftliche Verfahrensweisen, Möglichkeiten und Grenzen ... - weiter entwickelte Sach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz
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