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Finnland-Exkursion 2007 - Hochschule Rottenburg

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Im Süden <strong>Finnland</strong>s befindet sich fast nur<br />

Privatwald auf für finnische Verhältnisse<br />

überwiegend sehr guten und wüchsigen<br />

Standorten, während der Hauptanteil des<br />

Staatswaldes im Norden liegt.<br />

Problematisch im finnischen Privatwald stellen<br />

sich derzeit die durch Erbteilung entstehenden<br />

vielen kleinen Wälder dar. Diese Entwicklung<br />

ist neu in <strong>Finnland</strong> da früher das Erbe<br />

einheitlich an den ältesten Sohn weitergegeben<br />

wurde.<br />

Immer mehr Menschen zieht es auch vom Land<br />

in die Städte, was eine intensive Beratung der<br />

Waldbesitzer in Zukunft immer wichtiger<br />

werden lässt, um vorhandenes Rohstoff– und<br />

Energiepotential ausschöpfen zu können.<br />

Aufgrund aktueller Entwicklungen auf dem<br />

russischen Holzmarkt (v.a. Ausfuhrzölle) ist die<br />

finnische Holzwirtschaft immer mehr auf<br />

eigene Reserven angewiesen, um ihren Bedarf<br />

zu decken. Im Zuge dessen soll umso mehr<br />

Holz von privaten Waldbesitzern mobilisiert<br />

werden.<br />

In <strong>Finnland</strong> werden 6 Güteklassen zur<br />

Beurteilung der Bodenqualität/Bonität<br />

unterschieden, wobei diese durch Analyse der<br />

Bodenvegetation vor Ort angesprochen werden.<br />

Auf den drei besseren Bonitäten wird dabei<br />

häufig mit Birke und Fichte gearbeitet, und auf<br />

den weniger guten Standorten wird mit der<br />

Kiefer gewirtschaftet (zum Vergleich: der dGz<br />

auf einer Bonität zweiter Güte beträgt ca. 6-7<br />

Fm/J. u. ha).<br />

Die Hiebsreife wird in <strong>Finnland</strong> anhand des<br />

durchschnittlichen BHD eines Bestandes<br />

ermittelt, nicht über die Umtriebszeit. Dieser<br />

BA-Arten spezifische BHD spiegelt die<br />

größtmögliche Ausbeute (Holzerzeugung) in<br />

möglichst kurzer Zeit wieder. Der Baum wird<br />

geerntet bevor sein Zuwachs zu stark abfällt.<br />

Das garantiert die größt mögliche<br />

Joensuu, <strong>Finnland</strong>, 23.-30.09.<strong>2007</strong><br />

Kapitalverzinsung und größt mögliche<br />

wirtschaftliche Erlöse. Bei Birke beträgt dieser<br />

Hiebsreife-BHD z.B. ca. 27 cm.<br />

10<br />

Wenn ein Birken-Bestand über diesen BHD hin<br />

nicht geerntet wird, verschlechtert sich sein<br />

wirtschaftlicher Gewinn da in dieser Zeit schon<br />

wieder die nächste Generation etabliert werden<br />

könnte und der „Alte“ Bestand deutlich an<br />

Zuwachs verliert, der vorhandene Boden wird<br />

also nicht optimal genutzt.<br />

Der Holzverkauf findet in <strong>Finnland</strong> auf dem<br />

Stock statt, die Unternehmen haben dann 2<br />

Jahre Zeit, um das Holz zu ernten. Meist wird<br />

die Kulturneubegründung auch von derselben<br />

Firma gleich im Anschluss mit erledigt.<br />

Rückegassennetze haben sich noch nicht<br />

etablieren können. Ein Grund ist auch, dass die<br />

Holzente überwiegend im Winter bei tief<br />

gefrorenen Böden, stattfindet. Die Holzernte<br />

wird zu 99 % maschinell per Harvester<br />

durchgeführt wie auch die Pflanzung<br />

maschinell bewerkstelligt wird. Waldarbeiter<br />

sind da eher die große Ausnahme.<br />

Die Jagd ist in <strong>Finnland</strong> keine so<br />

prestigeträchtige Angelegenheit wie sie es in<br />

anderen teilen Europas ist. Wie es einer unserer<br />

Gastgeber-Studenten zu mir ausdrückte:<br />

„Hunting in Finland is more an natural thing!“,<br />

das sagt wohl alles. Jagd in <strong>Finnland</strong> ist eine,<br />

zwar in den Traditionen der Finnen tief<br />

verwurzelte aber trotzdem ganz natürliche und

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