30.11.2012 Aufrufe

Finnland-Exkursion 2007 - Hochschule Rottenburg

Finnland-Exkursion 2007 - Hochschule Rottenburg

Finnland-Exkursion 2007 - Hochschule Rottenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Kaski-System oder Schwendewirtschaft<br />

Hierbei handelt es sich um eine 250 Jahre alte<br />

Tradition, die das Landschaftsbild geprägt hat.<br />

Diese Tradition soll erhalten werden. Früher<br />

war es für die Bevölkerung notwendig, um dem<br />

kargen Boden Nahrung abzugewinnen. Heute<br />

ist es eine willkommene Abwechslung und<br />

immer von einem Fest begleitet.<br />

Es handelt sich um Kahlschlag einer Fläche, die<br />

nach einem Jahr abgebrannt wird. Es darf 3<br />

Tage vorher nicht regnen, damit das Reisig<br />

trocken ist. Früher sind die Beteiligten vor dem<br />

Abbrennen einmal im Uhrzeigersinn um die<br />

Fläche gegangen, dies sollte Glück bringen.<br />

Außerdem werden für den Abbrennvorgang<br />

traditionellerweise weiße Leinenkleider<br />

angelegt. Dann wird das Reisig angezündet.<br />

Durch den sich verbreitenden Rauch werden<br />

Insekten angelockt, die sich auf abgebranntes<br />

Holz spezialisiert haben.<br />

Es gibt 2 Arten von Verbrennungen:<br />

- Verbrennungen von Nadeln und Ästen<br />

- Verbrennung von Baumstämmen<br />

Nach dem Abbrennen wird die Asche verteilt<br />

und es wird Roggen und Rüben gesät.<br />

Nach der Roggenernte wird dieser in einem so<br />

genannten Trockenhaus in Rauch getrocknet,<br />

wobei darauf zu achten ist dass die Temperatur<br />

nicht über 50 °C steigt, da der Roggen sonst<br />

verdirbt.<br />

Nach einmaliger Ernte wird die Fläche der<br />

Sukzession überlassen. Erst entstehen<br />

Kräuterwiesen, dann stellt sich nach und nach<br />

ein Mischwald ein.<br />

Totholzerhöhung<br />

Um den Totholzanteil zu erhöhen, und um eine<br />

Entmischung der Wirtschaftswälder zu<br />

erreichen, wurden ab August 2005 Bäume in 5er<br />

Joensuu, <strong>Finnland</strong>, 23.-30.09.<strong>2007</strong><br />

Gruppen oder Streifen geringelt. Dieses<br />

Vorgehen wird wissenschaftlich begleitet und<br />

begutachtet.<br />

17<br />

Vor allem jüngere Kiefern und Fichten werden<br />

dazu ausgewählt, da in älteren Beständen schon<br />

genügend Totholz vorkommt. 4.000 – 5.000 der<br />

im Nationalpark Koli vorkommenden Spezies<br />

benötigen Totholz zum Überleben.<br />

Lücken in den Beständen sind erwünscht, um<br />

die Biodiversität zu fördern. Mittlerweile gibt es<br />

schon mehr als 10 % Totholzanteil in<br />

Nationalpark.<br />

Gräben werden entweder zugeschüttet oder<br />

man lässt sie natürlich durch Biber verstopfen,<br />

Allerdings entsteht hier das Problem der<br />

Wilderei auf den Biber.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!