Winteridylle im Wuppertaler Umland - Eigentümerjournal
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weder mit Salz gestreut noch salzhaltiger<br />
Schnee auf ihnen gelagert<br />
werden.<br />
IV. Verhinderung des Mieters<br />
Häufig sieht man sich als Eigentümer<br />
dem Einwand des Mieters<br />
ausgesetzt, dass dieser die Schneebeseitigung<br />
nicht durchführen<br />
kann, da er z.B. dann und dann <strong>im</strong><br />
Urlaub, beruflich verhindert oder<br />
aufgrund seines Alters bzw. Gesundheitszustandes<br />
hierzu nicht<br />
(mehr) in der Lage sei. Bei allen<br />
Fallgruppen bleibt aber die Verpflichtung<br />
des Mieters zum Winterdienst<br />
<strong>im</strong> vorgegebenen Umfange<br />
bestehen. Der Mieter ist verpflichtet,<br />
zur eigenen Kostenlast<br />
für Ersatzkräfte zu sorgen.<br />
Alter und gesundheitliche Be -<br />
einträchtigungen befreien den<br />
Mieter nicht von der Vertragspflicht,<br />
<strong>im</strong> Wechsel mit den anderen<br />
Mietparteien Schnee und Eis auf<br />
dem Grundstück und dem Bürgersteig<br />
zu beseitigen.<br />
(LG Wuppertal, Urteil vom<br />
20.5.1987 – 8 S 223/86)<br />
Bei dem Landgericht Wuppertal<br />
haben die <strong>Wuppertaler</strong> Richter bisher<br />
geurteilt, dass weder Alter<br />
noch Krankheit/Gebrechlichkeit<br />
von der Verpflichtung zur Durchführung<br />
des Winterdienstes entbindet.<br />
Vielmehr muss der Mieter<br />
zur eigenen Kostenlast für Ersatz<br />
sorgen.<br />
V. Winterdienst und Wohnungseigentum<br />
Be<strong>im</strong> Wohnungseigentum sind die<br />
einzelnen Wohnungseigentümer<br />
gemeinsam mit dem Winterdienst<br />
belastet. Im Falle eines Unfalls<br />
haften Sie dementsprechend. Im<br />
Übrigen tritt die Haftung auch<br />
dann ein, wenn lediglich ein Bewohner<br />
(z.B. auch ein Mieter) den<br />
Winterdienst vernachlässigt hat.<br />
Soweit ein Verwalter bestellt wurde,<br />
der nach dem Verwaltervertrag<br />
die Durchführung des Winterdienstes<br />
zu überwachen hat, ist<br />
hierdurch nicht die komplette<br />
Aufsichtspflicht abgewälzt worden.<br />
Vielmehr verlangt auch hier<br />
die Rechtsprechung, dass die Eigentümergemeinschaftstichprobenweise<br />
überwachen muss, ob<br />
der Verwalter seinen vertraglichen<br />
Verpflichtungen nachkommt.<br />
Der Winterdienst ist der gemeinschaftlichen<br />
Verwaltung zuzu -<br />
ordnen. Die tätige Mitwirkung<br />
(also selbst schaufeln) an dem<br />
Winterdienst können die Wohnungseigentümer<br />
nicht mehr -<br />
heitlich (auch nicht in einer Hausordnung)<br />
gefahrlos beschließen.<br />
Ein solcher Beschluss ist unter Beachtung<br />
der maßgeblichen Frist<br />
erfolgreich mit einer Anfechtungsklage<br />
angreifbar.<br />
Anderes gilt, wenn nach der Teilungserklärung<br />
oder einer Vereinbarung<br />
aller Wohnungseigentümer<br />
Eigentümer am Winterdienst<br />
mitarbeiten müssen. Diese Best<strong>im</strong>mungen<br />
haben in der Regel<br />
Bestand.<br />
Ass. D.I. W<strong>im</strong>mershoff<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
Benutzung der öffentlichen<br />
Kanalisation<br />
Allgemein besteht für alle Grundstückseigentümer<br />
die Pflicht, das<br />
Abwasser in die gemeindliche Kanalisation<br />
einzuleiten; dies gilt sowohl<br />
für das Schmutzwasser wie<br />
für das Regenwasser. Dafür sind<br />
dann Entwässerungsgebühren zu<br />
entrichten.<br />
Wenn ein Grundstückseigentümer<br />
diese Ausgabe sparen will, kann<br />
er keine Befreiung vom Anschlußund<br />
Benutzungszwang mit der<br />
Begründung erreichen, er wolle<br />
eine „Nutzwasserrückgewinnungsanlage“<br />
bauen (Beschluß<br />
des Oberverwaltungsgerichts<br />
Nordrhein-Westfalen vom<br />
14.7.2010 – 15 A 358/10 -).<br />
Auch ist jeder Grundstückseigentümer<br />
verpflichtet, für die Herstellung<br />
der Verbindung zum Kanal<br />
Anschlusskosten zu zahlen, die<br />
manchmal hoch sind. Selbst wenn<br />
die Anschlusskosten 25.000 € für<br />
ein Gebäude betragen, sind diese<br />
Kosten zumutbar. Dies gilt auch<br />
dann, wenn eine Kleinkläranlage<br />
vorhanden war, die stillgelegt<br />
werden musste. Auch wenn dafür<br />
ein hoher Investitionsaufwand erforderlich<br />
war, bestand der mit der<br />
Errichtung der Kleinkläranlage<br />
verfolgte Zweck allein darin, die<br />
vorzeitige Bebaubarkeit des<br />
Grundstücks herbeizuführen,<br />
wenn zu diesem Zeitpunkt kein<br />
öffentlicher Abwasserkanal der<br />
Gemeinde vor dem Grundstück<br />
Januar 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 7