Aus der Praxis - Amt für Kirchenmusik

50
gen lässt ihn weit über Tellerränder binnenkirchlicher
Tagesthemen blicken. Das Erkennen
der großen Fragen des Lebens durchwirkt sein
Denken und Musizieren.
Das Kollegium der Hochschule, die kirchenmusikalischen
Verbände und Institutionen sowie
die zahlreichen Kirchenmusiker, die er ausgebildet
hat, wünschen ihm alles Gute und Gottes Segen
– verbunden mit einem aufrichtigen Wort
des Dankes für seine vielfältigen Verdienste!
◆ Ursula Jochim, DKM –
Abschluss einer Fortbildung
Ursula Jochim, Dekanatskirchenmusikerin
im
Dekanat Heilbronn-Nekkarsulm,
hat ihre Fortbildung
zur Musiktherapeutin
(Practitioner) mit sehr
gutem Erfolg abgeschlossen.
1991 hat Ursula
Jochim die hauptamtlicheKirchenmusikerstelle
des damals noch selbständigen Dekanats
Neckarsulm übernommen. Der Aufbau der
Kantorei in Oedheim und ihre geschätzte Arbeit
im Dekanat hat sie geprägt. Mit der Leitung von
Diözesanchorfreizeiten und Kinderchortagen
war sie beauftragt und hat sich darüber einen
Namen weit über das Dekanat hinaus gemacht.
Ganz besonders liegt ihr die Arbeit mit Kindern
am Herzen. Vom Zwergenchor im Kindergarten
bis zum kirchlichen Kinder- und Jugendchor
stellten sich dann aber oft auch die Grenzen der
klassischen Chorarbeit ein. Denn wenn es um
das einzelne Kind geht, ist oft eine individuelle
Ansprache, Anleitung, Betreuung und Förderung
nötig. Das gemeinsame Einstudieren eines
Liedes mit noch so vielen zusätzlichen Elementen
stößt an Grenzen.
Ursula Jochim entschied sich deshalb für eine berufsbegleitende
Weiterbildung zur Musik thera -
peutin. In Neukirchen-Vluyn hat sie die zukunfts -
werkstatt therapie kreativ gGmbH (www.zu-
Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008
kunftswerkstatt-tk.de) kennen gelernt. In den zurückliegenden
zweieinhalb Jahren fanden am
Niederrhein an über 20 verlängerten Wochenenden
Seminare statt, die von weiteren Kursen, einer
regelmäßigen therapeutische Supervision
und Wahlpflichtseminaren ergänzt wurden. Im
Praktikum mit einem Vorschulkind mit Sprachdefizit
und mit ihrer Abschlussarbeit „Richtig anders
sein“ hat Ursula Jochim ihre Eignung für die
therapeutische Tätigkeit dokumentiert.
Neben ihrer fünfzigprozentigen Kirchenmusikerstelle
will sie zukünftig mit Menschen arbeiten,
die aus den unterschiedlichsten Gründen von
der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Sie sollen
sich über die Musik einen Zugang erarbeiten,
neue Wege für sich finden und damit besser zurecht
kommen. Hier eröffnet sich ein breites Feld,
denn die Musik hat – und das ist nichts Neues –
viele Möglichkeiten. ADHS und Demenz sind nur
zwei aktuelle Erscheinungsbilder, die in und mit
Musik begleitet werden können.
◆ Guido Mürmann ist neuer Dom -
kantor in Rottenburg
Dem vielseitigen Musiker
und Pädagogen liegt
besonders die Begegnung
junger Menschen
mit klassischer Musik
am Herzen
Rottenburg. 29. August
2008. Guido Mürmann
(36) wird neuer Domkantor
am Dom St. Martinus in Rottenburg. Der
Nachfolger von Bernhard Kugler, der seit Mai
dieses Jahres die Aurelius Sängerknaben in
Calw leitet, tritt seine neue Stelle am 1. September
an.
Guido Mürmann wurde 1972 im westfälischen
Werne geboren. Er studierte Germanistik an der
Universität Hannover, außerdem Schulmusik
mit Hauptfach Klavier und Kirchenmusik (A) an
der Hochschule für Musik und Theater Hanno-