12.07.2015 Aufrufe

Musik und Gefühl als Objekt und Gestaltqualität ... - Herbert Bruhn

Musik und Gefühl als Objekt und Gestaltqualität ... - Herbert Bruhn

Musik und Gefühl als Objekt und Gestaltqualität ... - Herbert Bruhn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

HERBERT BRUHNBeziehungen zwischen den Eigenschaften. Das hat zur Folge,dass eine Gestalt wiedererkannt wird, auch wenn es sich umandere Farben, andere Frequenzen handelt. Eine Melodie kannsomit in eine andere Tonart transponiert oder von anderenInstrumenten gespielt werden <strong>und</strong> wird doch immer noch <strong>als</strong>dieselbe Melodie erkannt.<strong>Objekt</strong>ivitätWahrnehmung <strong>und</strong> <strong>Objekt</strong>ivitätDie drei Ehrenfels-Prinzipien repräsentieren etwas, was StephanHöllwerth ‚<strong>Objekt</strong>ivität‘ nennt. 19 <strong>Musik</strong> setzt sich aus mehrerenakustischen Einzelereignissen zusammen, die sich im Erleben zu einerGanzheit zusammenschließen. Erst durch die Aneignung derUmweltklänge wird es möglich, dass in der Vorstellung aus denKlängen das <strong>Musik</strong>erlebnis entsteht.<strong>Musik</strong> wird vom <strong>Musik</strong>hörer <strong>als</strong> Gegenstand erlebt, der außerhalbvon sich existiert. Emotionen oder Gefühle bezieht der <strong>Musik</strong>hörerdirekt auf sich selbst. <strong>Musik</strong> erhält so ein hohes Maß an Subjektivität.Das haben insbesondere Vertreter der <strong>Musik</strong>ästhetik des 19.Jahrh<strong>und</strong>erts wie Carl Dahlhaus zu vertreten, die eineWeiterentwicklung der klassischen <strong>Musik</strong> allein in der sogenanntenNeuen <strong>Musik</strong>, der experimentellen Klassik der 1950er bis 1970erJahre, sahen. 20 Der dam<strong>als</strong> scharfe Ausschluss der Rockmusik <strong>als</strong>tatsächlich neuer <strong>Musik</strong> verunsicherte die Fachwelt, so dass auchheute noch Klassikfachleute kaum eine Aussage darüber wagen,welche <strong>Musik</strong> gut oder schlecht bezeichnet werden darf. Es scheintdem Fachmann, es gäbe kein objektives Maß mehr. Immanuel Kantwird herangezogen, die scheinbare Gesetzlosigkeit philosophisch zu19 Vgl. Höllwerth 2007.20 Der Autor verweist auf die Diskussion zwischen Carl Dahlhaus <strong>und</strong> HansHeinrich Eggebrecht aus dem Jahr 1985. Vgl. Dahlhaus/Eggebrecht 1985.14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!