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Musik und Gefühl als Objekt und Gestaltqualität ... - Herbert Bruhn

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MUSIK UND GEFÜHL ALS OBJEKT UND GESTALTQUALITÄT EINER WAHRNEHMUNGSHANDLUNGuntermauern: <strong>Musik</strong> sei ein „schönes Spiel der Empfindungen“ (Kant1977 [1790], §51), eine „Sprache unterster Empfindungen“ (ebd., §53<strong>und</strong> „von Empfindungen unbestimmter Ideen“ (ebd.).Zusammenfassend wird oft der Schluss gezogen, <strong>Musik</strong> seiGeschmackssache <strong>und</strong> außerdem kulturabhängig.Dieser Einstellung soll hier widersprochen werden. In der <strong>Musik</strong> gibtes, wie in allen anderen Künsten, Kriterien für <strong>Objekt</strong>ivität im Sinneintersubjektiver Übereinstimmung.- Intraindividuelle Stabilität: Subjekte haben eine Absicht, wennsie sich die materiellen Eigenschaften eines <strong>Objekt</strong> aneignen. Derintentionale Umgang mit den Umweltreizen ist wiederholbar.- Stabile Relationen zwischen den Wahrnehmungsobjekten:<strong>Objekt</strong>ivität ist nicht alleine an Materialbeschaffenheitenfestzumachen. Man nimmt zwischen den <strong>Objekt</strong>en regelhafteBeziehungen wahr, 21 die sowohl in der materiellen Welt <strong>als</strong> auchin der Anschauungswelt 22 bestehen oder aber übersummenhaft <strong>als</strong>Wesensmerkmal der Gestalt wahrgenommen werden.- Intersubjektive Subjekt-<strong>Objekt</strong>-Relation: Subjekte teilen denintentionalen <strong>und</strong> zielgerichteten Vorgang der Aneignung mitanderen Subjekten.Celibidaches Zugang zur <strong>Musik</strong> über die Phänomenologie istwissenschaftsgeschichtlich wohl auf die Wiener Schule von FranzBrentano zurückführbar. Höllwerth zeigt auf, wie in diesemgeschichtlichen Kontext drei methodische Forderungen an diePsychologie realisiert sind, die den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit<strong>und</strong> <strong>Objekt</strong>ivität sichern: 23- Eine Theorie der Erfahrung kommt ohne Vorannahmen amunmittelbaren Bewusstseinserleben aus.21 Vgl. Husserl 1987 [1928].22 Vgl. Metzger 1941.23 Vgl. Höllwerth, 2007, 97f.15

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