Seelsorge an der Fachklinik Stadtsteinach - Klinikum Kulmbach

10
Eine Flasche ist kein Ersatz fürs Stillen
Am Klinikum Kulmbach gibt es jetzt neue Kurse, wie Babys optimal ernährt werden
Auf seinem Weg, ein durch die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) und
die Unicef anerkanntes „Babyfreundliches
Krankenhaus“ zu werden, hat
die Frauenklinik am Klinikum Kulmbach
mit Ltd. Arzt Dr. Winfried Munz
einen weiteren Schritt geschafft: Drei
Kinderkrankenschwestern verfügen
jetzt über die sehr aufwendige und
hochwertige, weltweit anerkannte
Fortbildung zum „International Board
Certified Lactation Consultant“
(IBCLC). Die Stillberatung auf höchstem
fachlichen Niveau und auch eine
fundierte Beratung in Sachen „Beikost
fürs Baby“ fließen auch in zwei neue
Kurse ein, die das Klinikum ab sofort
im Rahmen seiner „Elternschule“ anbietet.
Die Kinderkrankenschwester Dagmar
Stephan war die erste aus Oberfranken,
die stolz das internationale
Zertifikat entgegennehmen konnte.
Jetzt verfügen mit Claudia Helm und
Veronika Gebert zwei weitere Kolleginnen
aus der Frauenklinik über
diese Zusatzqualifikation zur IBCLC.
Zu dritt bieten die drei Fachfrauen ab
sofort regelmäßige Kurse an: Einer
befasst sich mit dem Thema Stillen;
im anderen geht es um die optimale
Beikost, wenn das Baby dann älter ist.
Die Stillkurse umfassen vier Doppelstunden
und beginnen immer am ersten
Donnerstag eines Monats. Start
ist um 17 Uhr. Einmal im Quartal wird
darüber hinaus ein zweistündiger Kurs
angeboten, in dem es um die richtige
Zusatzernährung fürs Baby geht. Alle
Kursangebote sind kostenlos.
„Mit unseren Kursen wollen wir für
die Mütter wichtige Voraussetzungen
für einen guten Still-Start schaffen, damit
das Stillen zu einem schönen Erlebnis
für Mutter und Kind wird“, beschreibt
Claudia Helm das Anliegen,
das hinter diesen Bemühungen steht.
Stillen habe unbestritten große Vorteile
und fördere wie nichts anderes
die Mutter-Kind-Beziehung. Außerdem
sei Muttermilch anerkannt die
bestmögliche Ernährung für ein Baby.
Wie wichtig die Muttermilch für das
Gedeihen eines Säuglings ist, betont
auch der Kinderarzt am Klinikum, Dr.
Helmut Bock. Muttermilch, so der erfahrene
Arzt, sei unbestritten gesund
und enthalte wichtige Abwehrstoffe,
die es in künstlicher Babynahrung
nicht gibt. Nachgewiesen sei zudem,
dass Stillkinder weniger oft krank
werden. Gestillte Babys sind später
weniger oft von Übergewicht geplagt
und vieles mehr, das deutlich ins Gewicht
fällt. Aber auch für die jungen
Mütter ist Stillen nützlich, weiß Dr.
Bock: „Stillen vermindert das Risiko,
an Brustkrebs zu erkranken, die Gebärmutter
bildet sich schneller zurück
und auch die Gewichtsreduktion nach
Geburt funktioniert mit Stillen besser
als ohne.“ Und noch ein Argument sei
nicht von der Hand zu weisen, so Dr.
Bock: Wer stillt, spart sich in den ers-
Frauenklinik
Die Kinderkrankenschwestern Claudia Helm, Dagmar Stephan und Veronika Gebert
(von links) haben eine hochwertige Ausbildung zur Stillberatung absolviert.
Junge Mütter wie Tina Hempfling aus Stadtsteinach mit ihrem Sohn Finn profitieren
von diesem erweiterten Angebot.
ten sechs Monaten rund 500 Euro für
Babynahrung.
Trotzdem sei in Deutschland die Still-
Kultur mehr als 50 Jahre vernachlässigt
worden, beklagt Dr. Bock. Jetzt
gelte es, verschüttetes Wissen wieder
in die Bevölkerung zu bringen.
Weil es oft das Umfeld ist, das Mütter
von ihrem Vorsatz zum Stillen wieder
abbringt, werden in dem Stillberatungskurs
auch die Männer mit eingebunden.
In einer „Herrenrunde“
besprechen die werdenden Väter das
Thema mit Klinikseelsorger Wolfram
Schmidt und Dr. Bock, während die
Frauen sich mit den Stillebraterinnen
des Klinikums befassen.
Anmeldung:
Weitere Informationen und
Anmeldungen bei der Ambulanz
der Frauenklinik unter
09221/98-1901 und im Internet
unter www.klinikum-kulmbach.
de