2002 - Arbeitsbereich Nachrichtentechnik
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9 Abschied vom <strong>Arbeitsbereich</strong><br />
In der ersten Jahreshälfte ereilte unseren <strong>Arbeitsbereich</strong> eine schmerzhafte<br />
Nachricht: Ivor Krause, seit 1998 technischer Mitarbeiter und Experte für<br />
Analogtechnik, Digitalschaltungen, Platinenlayout, Radartechnik, knifflige<br />
mechanische Aufgaben sowie alles, was gefährlich oder verboten ist, kündigte<br />
sein Ausscheiden aus dem <strong>Arbeitsbereich</strong> an.<br />
Nach der anfänglichen Phase tiefer<br />
Verzweiflung gelangten wir zu der<br />
Erkenntnis, dass es in der Tat egoistisch<br />
wäre, der freien Wirtschaft einen<br />
solchen Mann länger vorzuenthalten.<br />
Mit dem Schlachtruf „Es muss ja auch<br />
ohne Ivor irgendwie gehen!“ machten<br />
wir uns ans Werk, ihm ein würdiges<br />
Abschiedsgeschenk zu entwerfen.<br />
Herbe Rückschläge blieben nicht aus:<br />
„Haben wir noch ultrahelle Leuchtdioden?“<br />
– „Wenn ja, dann hat sie<br />
Ivor!“ „Wo sind denn die Bauteile<br />
hin?“ – „Die hat Ivor zuletzt gehabt!“<br />
Dr.-Ing. humoris causa Ivor Krause<br />
„Kennt sich jemand mit dem Mikrocontroller aus?“ – „Frag doch mal Ivor!“<br />
„Kann uns jemand unterstützen?“ – „Ivor hat da einen ganz guten HiWi!“<br />
„Ist die Luft rein?“ – „Nein, Ivor kommt ständig hier vorbei!“<br />
Dennoch gelang es uns, den fehlenden Sachverstand durch erhöhten Personal-<br />
und Zeitaufwand zu kompensieren und das Projekt „Doktorhut Krause“ termingerecht<br />
zum Abschluss zu bringen.<br />
Am 20. Juni war es dann soweit: Ivor hatte zur Ausstandsfeier mit Sekt, Kaffee<br />
und Kuchen geladen. Nachdem das internationale Publikum andächtig den<br />
ergreifenden Abschiedsreden gelauscht und den Kuchen weitestgehend verspeist<br />
hatte, sollten Ivors Verdienste endlich die wohlverdiente formelle Anerkennung<br />
finden. In bereitwilliger Überschreitung unserer Kompetenzen verliehen wir<br />
Ivor feierlich den eigens für ihn erschaffenen akademischen Grad eines „Dr.-<br />
Ing. humoris causa“ und überreichten den mit zahlreichen elektronischen und<br />
mechanischen Funktionen versehenen Doktorhut. Der Abschied fiel beiden<br />
Seiten schwer. Am Ende stand die Erkenntnis: Es geht tatsächlich ohne Ivor –<br />
aber bei weitem nicht so gut!<br />
Mattias Lampe<br />
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