30.11.2012 Aufrufe

Ergebnisse des DDA-Monitoringprogramms, Teil II - Dachverband ...

Ergebnisse des DDA-Monitoringprogramms, Teil II - Dachverband ...

Ergebnisse des DDA-Monitoringprogramms, Teil II - Dachverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

196 M. FLADE & J. SCHWARZ: Bestandsentwicklung von Waldvögeln in Deutschland 1989–2003<br />

ne Frühjahre/Sommer in den Vorjahren in Verbindung<br />

mit dem Ausbleiben von Spätfrösten, s. Kap. 2), auch<br />

bestimmte Nahrungstierpopulationen der Vögel (z. B.<br />

Ameisen) fördern. Nach den Beobachtungen von S.<br />

BAUMANN (pers. Mitt.) wirken z. B. blühende Eichen<br />

auf den Pirol bei der Nahrungssuche wie ein Magnet,<br />

möglicherweise durch Insekten in den Blüten; dies<br />

könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Nahrungsbedingungen<br />

in Jahren mit hoher Blühintensität der<br />

Eichen besonders günstig sind und sich positiv auf den<br />

Bruterfolg und dadurch auf den Bestand im nächsten<br />

Jahr auswirken.<br />

Denkbar ist auch eine indirekte Wirkungskette über<br />

den physiologischen Zustand der Waldbäume, der dann<br />

wiederum Voraussetzung für die Massenentfaltung<br />

z. B. phytophager oder xylobionter Wirbelloser sein<br />

könnte. So bedeuten Vollmasten durch den vermehrten<br />

Nährstoffverbrauch (bedeutende Festlegung von Kohlenhydraten<br />

und Mineralstoffen, Veratmungsverluste<br />

bei der Blüten- und Fruchtbildung) einen erheblichen<br />

physiologischen Stress für die Waldbäume, der sich<br />

in vermindertem Zuwachs, verminderter Blattmasse<br />

und beeinträchtigter Abwehrkraft gegenüber äußeren<br />

Einflüssen niederschlägt (KRAMER 1988; RÖHRIG &<br />

GUSSONE 1990).<br />

3.5. Bestandstrends 1989–2003<br />

Fast die Hälfte der 52 untersuchten Waldvogelarten hat<br />

im Untersuchungszeitraum signifikant zugenommen<br />

(21 Arten) oder zeigt deutlich positive Tendenzen (vier<br />

Arten); dem stehen nur 10 signifikant abnehmende Arten<br />

und drei Arten mit negativen Tendenzen gegenüber<br />

Tab. 9: Arten mit unterschiedlichen Bestandstrends (Punkt-Stopp-Zählung) in Wäldern (= Zählstopps von >75 % Wald<br />

umgeben) und außerhalb von Wäldern (= Waldanteil < 25 % pro Zählstopp); angegeben ist die mittlere jährliche Zu- oder<br />

Abnahme in % (TRIM, * = p < 0,05; ** = p < 0,01). Darunter ist keine Art, die in Wäldern eine positivere Entwicklung<br />

zeigt als außerhalb. – Species showing different point count index trends in forests (> 75% forest per stop) and outside<br />

forests (< 25% forest); figures indicate the average annual population change in % (TRIM, * = p < 0.05; ** = p < 0.01).<br />

There is not any species which does better in forests than outside.<br />

Art – species Trends Wälder u. außerhalb<br />

trends in and outside forests<br />

> 75 % Wald<br />

> 75% forest<br />

Unterschied<br />

difference<br />

< 25 % Wald<br />

< 25% forest<br />

1. Heidelerche Lullula arborea *) –5,6* ** +10,3**<br />

2. Schwanzmeise Aegithalos caudatus *) –4,8* ** +7,0**<br />

3. Sumpfmeise Parus palustris *) –2,5* * +6,3**<br />

4. Zilpzalp Phylloscopus collybita –0,6* ** +2,3**<br />

5. Rotkehlchen Erithacus rubecula –0,6* * +1,3**<br />

6. Grünspecht Picus viridis +0,2 ns * +6,4**<br />

7. Gartengrasmücke Sylvia borin –2,5 ns ** +4,2**<br />

8. Zaunkönig Troglodytes troglodytes +0,4 ns ** +3,6**<br />

9. Kohlmeise Parus major –0,5 ns * +1,0**<br />

10. Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla +2,4* * +5,5**<br />

11. Buntspecht Dendrocopos major +0,3* ns +2,8**<br />

12. Eichelhäher Garrulus glandarius +1,5 ns ns +3,2**<br />

13. Gimpel Pyrrhula pyrrhula +1,8 ns ns +4,7**<br />

14. Haubenmeise Parus cristatus *) +3,7* ns +8,3*<br />

15. Heckenbraunelle Prunella modularis +0,1 ns ns +2,1**<br />

16. Kleiber Sitta europaea –0,8 ns ns +2,6*<br />

17. Nachtigall Luscinia megarhynchos +2,9 ns ns +4,6**<br />

18. Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus *) +2,2* ns +4,9*<br />

19. Tannenmeise Parus ater +3,8 ns ns +7,1**<br />

20. Weidenmeise Parus montanus *) –4,2* ns +2,5 ns<br />

21. Wintergoldhähnchen Regulus regulus *) –1,1 ns ns +2,8 ns<br />

*) nur Daten 1991–2003 – data for 1991–2003 only.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!