D 2 Junioren - beim FC Hennef 05
D 2 Junioren - beim FC Hennef 05
D 2 Junioren - beim FC Hennef 05
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Der Ursprung meiner Verbindung zum <strong>Hennef</strong>er<br />
Fußball liegt weit in meiner Kindheit. Mit fünf Jahren<br />
überzeugte ich meine Eltern davon, mich <strong>beim</strong><br />
damaligen Verein „<strong>FC</strong> Geistingen“ anzumelden.<br />
Meine ersten Ballkontakte hatte ich demnach auf<br />
dem Aschenplatz an der Beethovenstraße. Aufgrund<br />
der damals besseren sportlichen Perspektiven<br />
wechselte ich jedoch in der D-Jugend zur „TuRa<br />
<strong>Hennef</strong>“. In beiden Vereinen habe ich viel gelernt<br />
und Freunde gewonnen. Die Verbindungen von<br />
damals bestehen zu großen Teilen heute noch und<br />
selbst meine Wechsel in der B-Jugend zum 1. <strong>FC</strong><br />
Köln und später zum FV Bad Honnef haben dem<br />
keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, durch den<br />
Fußball in der höchsten deutschen Spielklasse der<br />
Jugend hatte ich beste Voraussetzungen in der ersten<br />
Mannschaft von „TuRa <strong>Hennef</strong>“ Fuß zu fassen.<br />
Die 1. Mannschaft der „TuRa“, der Rasenplatz, das<br />
alles waren großartige Eindrücke, die in der Jugend<br />
auf mich einwirkten. Für mich als kleiner Junge<br />
waren die Spieler der „Ersten“ immer Vorbilder – ich<br />
wollte auch mal ein Teil dieser Mannschaft sein.<br />
Spieler wie Dieter Fassbender, Chris Müller oder<br />
auch Jürgen Thomas waren für mich große Spielerpersönlichkeiten,<br />
die mich Sonntag für Sonntag<br />
beeindruckten.<br />
Dass ich dann 1999 tatsächlich Teil der ersten<br />
Mannschaft werden durfte, machte mich unheimlich<br />
stolz. Der damalige Trainer Armin Görgens<br />
holte mich in Verbindung mit dem damaligen<br />
Obmann Hajo Noppeney (heute 1. Vorsitzender)<br />
nach <strong>Hennef</strong> zurück. Voller Respekt und Zielstrebigkeit<br />
nahm ich diese Herausforderung gerne an.<br />
Viele Eindrücke wirkten sofort im ersten Jahr auf<br />
mich ein, aber auch als ich anfangs auf der Bank<br />
Platz nehmen musste, wusste ich, dass das meine<br />
Welt sein würde. Mit harter Arbeit, ruhigem Auftreten<br />
und Ehrgeiz schaffte ich dann bereits in der<br />
ersten Saison den Sprung in die Startelf. Am Ende<br />
dieser ersten Saison lernte ich umgehend das Business<br />
Fußball kennen. Unser Trainer Armin Görgens<br />
wechselte nach Dattenfeld und viele Spieler suchten<br />
neue Herausforderungen.<br />
Der neue Trainer Benno Jinkertz hatte sofort viel<br />
Arbeit bei der Zusammenstellung der neuen Mannschaft<br />
und Integration der Neuen ins <strong>Hennef</strong>er<br />
Umfeld. Aber nach einer Saison war dieser Prozess<br />
abgeschlossen und es bildete sich eine schlagkräftige<br />
junge Truppe mit ein paar Führungsfiguren<br />
heraus. Die Tatsache, dass ich von der Mannschaft<br />
zum Kapitän gewählt wurde, erfüllte mich schon<br />
mit großem Stolz. Dass ich für ein ganzes Jahrzehnt<br />
die ominöse Binde tragen durfte, konnte zu diesem<br />
Zeitpunkt noch niemand wissen. Damals war ich<br />
froh, mit Dirk Ratz einen alten Hasen an meiner<br />
Seite zu wissen, der in seinem Fußballer-Leben<br />
bereits vieles erlebt hatte und der gesamten Mannschaft,<br />
aber besonders mir als jungem Kapitän,<br />
immer weiterhelfen konnte. So wurde mir das<br />
Hineinwachsen in dieses Amt sehr erleichtert. In<br />
diese Zeit fiel dann auch die erste turbulente Saison,<br />
in der der „<strong>FC</strong> Geistingen“ und die „TuRa <strong>Hennef</strong>“<br />
in derselben Klasse spielten und demnach zwei<br />
heiße Derbys anstanden. Große Spiele mit wahnsinniger<br />
Zuschauerresonanz und bis heute nicht<br />
wieder erlebter Stimmung standen auf dem Programm.<br />
Am Ende konnte jede Mannschaft drei<br />
Punkte aus den Derbys mitnehmen.<br />
In den nächsten Jahren entwickelte sich eine<br />
starke Mannschaft, was sich dann auch im ersten<br />
Aufstieg in die Verbandsliga zeigte. Noch heute<br />
besteht der Kontakt zu vielen Spielern aus dieser<br />
Zeit, in der Regel treffen wir uns einmal im Jahr zum<br />
gemeinsamen Schauen des Champion-League-Finales.<br />
Eine kleine Tradition, die hoffentlich noch viele<br />
Jahre andauert.<br />
Im ersten Verbandsligajahr musste die junge<br />
Mannschaft leider feststellen, dass ihr die nötige<br />
Kaltschnäuzigkeit und Abgeklärtheit fehlte, um auf<br />
Anhieb in der neuen Klasse bestehen zu können.<br />
Um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben,<br />
versuchte unser damaliger Trainer Benno Jinkertz<br />
alles, jedoch machte er am Ende aus diesem Grund<br />
noch während der Saison den Weg für einen neuen<br />
Trainer frei. Er hatte die Hoffnung, uns damit vielleicht<br />
stark genug für den Klassenerhalt zu machen.<br />
Dass dieser Gedanke allerdings nach hinten losgehen<br />
würde, konnte zum damaligen Zeitpunkt niemand<br />
wissen. Die Mannschaft wurde auseinander<br />
gerissen und in ihrer bisher guten Entwicklung<br />
gestört. Erst als dann wieder ein Trainerwechsel<br />
vollzogen wurde und mit Chris Müller ein alter<br />
Bekannter den Posten übernahm, konnte zum<br />
Erfolgsrezept mit Spaß an Fußball zum Erfolg zu<br />
kommen, zurückgekehrt werden. Es wurde lange<br />
auf das Ziel Verbandsliga hingearbeitet, was dann in<br />
2006 auch erreicht wurde. Der Erfolgstrainer war<br />
damals Uwe Freitag, der Chris Müller beerbt hatte.<br />
Er führte uns zur Landesliga-Meisterschaft und dem<br />
damit verbundenen Aufstieg.<br />
Auch das erste Jahr in der Verbandsliga war<br />
äußerst erfolgreich mit einem unvergessenen Flutlichtspiel<br />
im Kölner Südstadion gegen Fortuna Köln,<br />
welches wir 4 : 1 gewinnen konnten. Aber auch<br />
diesmal ließ die Ernüchterung nicht lange auf sich<br />
warten. Im zweiten Jahr lief nichts wie es sollte,<br />
Uwe Freitag musste den Verein ver-<br />
lassen und auch sein Nachfolger Chris<br />
Müller verließ aus verständlichen<br />
Gründen, das jetzt kaum noch zu rettende<br />
Schiff. Was sich schlimm<br />
anhört, entwickelte sich aber zu<br />
einem Glückfall für den Verein, da<br />
Hermann-Josef Werres zur Winterpause<br />
08/09 die erste Mannschaft des<br />
<strong>FC</strong> <strong>Hennef</strong> <strong>05</strong> übernahm. Allerdings<br />
konnte auch er in der zweiten Saisonhälfte<br />
nicht die Scherben zusammenkehren,<br />
die die Mannschaft in der<br />
Hinrunde produziert hatte. Die Folge<br />
war der bittere Abstieg, der für den<br />
Verein getrost als Super-GAU bezeich-<br />
Immer ein Herz<br />
und eine Seele;<br />
Dieter Obst und<br />
Martin Gerards.<br />
1. Mannschaft<br />
Meine Zeit <strong>beim</strong> <strong>FC</strong>H<strong>05</strong> … (von Martin Gerards)<br />
net werden kann. Trotz dieses wahnsinnigen Rückschlags<br />
bündelte der Verein noch mal alle Kräfte,<br />
um diesen „Ausrutscher“ auszumerzen. Wie wir<br />
mittlerweile wissen, verlief dieser Versuch erfolgreich<br />
und die erste Mannschaft des <strong>FC</strong> <strong>Hennef</strong> <strong>05</strong><br />
wird in der neuen Saison wieder in der Mittelrheinliga<br />
spielen.<br />
Für mich persönlich ist die Zeit in der ersten<br />
Mannschaft mit dem Aufstieg und nach zehn Jahren<br />
Kapitän in diesem Sommer damit zu Ende gegangen.<br />
Eine erlebnisreiche, schöne und am Ende<br />
erfolgreiche Zeit ist jetzt für mich vorbei. Ich habe<br />
diesen Abschnitt mit einem lachenden und einem<br />
weinenden Auge hinter mir gelassen. Zum einen bin<br />
ich mir darüber im Klaren, dass ich nie wieder die<br />
tollen Erlebnisse des guten Fußballs erleben werde,<br />
zum anderen weiß ich aber auch, dass nun – mit<br />
meiner angestrebten, beruflichen Entwicklung – das<br />
richtige, endgültige Leben beginnt. Auf mich wartet<br />
so vieles und darauf freue ich mich.<br />
Ich möchte allerdings die Gelegenheit nutzen,<br />
ein persönliches Fazit meiner Zeit <strong>beim</strong> <strong>FC</strong> <strong>Hennef</strong><br />
<strong>05</strong> zu ziehen. Ich habe Menschen erlebt, die<br />
Ahnung von Fußball haben und Menschen, die mit<br />
Menschen umgehen können, leider aber auch das<br />
Gegenteil von beidem. Jedoch bleiben am Ende die<br />
Kontakte, die es wert sind, gepflegt zu werden und<br />
wenn man sich selbst treu bleibt, erhält man<br />
schließlich den Respekt, den man sich verdient.<br />
Ich möchte allen DANKE sagen, die mich in meiner<br />
Zeit <strong>beim</strong> <strong>FC</strong> <strong>Hennef</strong> <strong>05</strong> unterstützt haben, allen<br />
voran Dieter Obst, der die gesamte Zeit an meiner<br />
Seite war und alle meine Fußballer-Macken kennt;<br />
den Jungs, die mit mir auf dem Platz standen und<br />
mit denen ich immer viel Spaß hatte; den Trainern,<br />
die mir die nötige Rückendeckung gegeben haben;<br />
und den Offiziellen, die versuchen , den Verein in<br />
erfolgreiche Bahnen zu führen.<br />
Zuletzt bleibt da noch unser Fanclub, der die<br />
Mannschaft immer und überall unterstützt hat. Vielen<br />
DANK an ALLE! Ich bin nicht aus der Welt, ich<br />
werde zum Spaß noch meine Fußballschuhe schnüren<br />
und hoffe ein paar bekannte Gesichter des<br />
<strong>FC</strong>H<strong>05</strong> wieder zu sehen.<br />
Also, wir sehen uns, Euer Käpt`n.<br />
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