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steht der Himmel offen - 800 Jahre Kloster Oberschönenfeld - a3kultur

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09<br />

01. August bis 11. September 2011<br />

Die Stimmung <strong>der</strong> Landschaft<br />

»… hartnäckig den ersten Eindruck bewahren, <strong>der</strong> immer<br />

<strong>der</strong> beste ist«, riet einmal Eugène Boudin seinem<br />

Schüler Claude Monet beim gemeinsamen Malen in<br />

<strong>der</strong> Natur.<br />

Im zweiten Drittel des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts richteten einige<br />

französische Maler ihren Fokus in neuartiger Art<br />

und Weise auf die Natur. Ihr Interesse war letztlich<br />

dem enormen Wachstum <strong>der</strong> Städte infolge <strong>der</strong> Industrialisierung<br />

geschuldet. Eine dieser Städte war die<br />

französische Hauptstadt Paris, die bereits zu dieser<br />

Zeit neben ihrer industriellen Bedeutung auch den<br />

Ruf einer internationalen Künstlerstadt genoss. Gewissermaßen<br />

im Schatten <strong>der</strong> Metropole fanden sich im<br />

Wald von Fontainebleau einige Maler zusammen, die<br />

sich von <strong>der</strong> kulissenhaften Rolle <strong>der</strong> Landschaft in<br />

<strong>der</strong> akademischen Historienmalerei bewusst abzusetzen<br />

suchten. Ihr Ausgangspunkt war die kleine Stadt<br />

Barbizon am Rand eines Waldes. Eine naturgetreue<br />

Wie<strong>der</strong>gabe des Gesehenen war das Ziel <strong>der</strong> Barbizonisten,<br />

die sich in die Landschaft begaben und »plein<br />

air« arbeiteten. Ihre Errungenschaften in <strong>der</strong> Malerei<br />

sollten den Weg für die Generation <strong>der</strong> Impressionisten<br />

vorbereiten. Mehr als 50 <strong>Jahre</strong> nach dem künstlerischen<br />

Rat Boudins an Claude Monet sagte <strong>der</strong><br />

große Impressionist 1911 in einem Interview über diesen<br />

rückblickend: »Auf seine Vorhaltungen hin war ich<br />

bereit, mit ihm unter freiem <strong>Himmel</strong> zu malen. Ich<br />

Doppelpack<br />

schaute ihm mit einigem Misstrauen zu, dann schaute<br />

ich aufmerksamer hin, und dann war das auf einmal<br />

wie ein Schleier, <strong>der</strong> vor meinen Augen zerreißt: jetzt<br />

hatte ich es verstanden, ich hatte erfasst, was Malerei<br />

sein kann; einzig durch das Beispiel dieses Künstlers,<br />

von seiner Kunst und seiner Unabhängigkeit ergriffen,<br />

hat sich mein Schicksal als Maler entschieden … Dass<br />

ich ein Maler geworden bin, verdanke ich nur Boudin.«<br />

Die umfangreiche Sammlung <strong>der</strong> Barbizonisten aus<br />

<strong>der</strong> Oblastní galerie v Liberci veranschaulicht in eindrucksvoller<br />

Weise die Entwicklung <strong>der</strong> Landschaftsmalerei<br />

im Wald von Fontainebleau durch Werke von<br />

Charles Daubigny, Théodore Rousseau, Narcisse Diaz<br />

de la Peña, Emile Jacque, des Tiermalers Constant Troyon<br />

und vieler an<strong>der</strong>er. Zudem umfasst die Sammlung<br />

eine bedeutende Anzahl an Werken von Eugène Boudin,<br />

<strong>der</strong> als Vater <strong>der</strong> Pleinair-Küstenlandschaft gilt.<br />

Die Son<strong>der</strong>ausstellung »Die Stimmung <strong>der</strong> Landschaft<br />

– Malerei <strong>der</strong> Barbizonisten aus Liberec« ist noch bis<br />

zum 11. September in <strong>der</strong> Deutschen Barockgalerie im<br />

Schaezlerpalais zu sehen. Der Katalog mit zahlreichen<br />

farbigen Abbildungen liegt für 18 Euro an <strong>der</strong> Museumskasse<br />

aus.<br />

�www.kunstsammlungen-augsburg.de<br />

Der August wird ein guter Monat für Reggae in <strong>der</strong> Stadt. Neben einem Konzert des großartigen Luciano im Rahmen<br />

des Hohen Friedensfests am 8. August im Annahof werden am 13. August <strong>der</strong> legendäre U-Brown und <strong>der</strong> sympathische<br />

Prezident Brown gemeinsam in <strong>der</strong> Ballonfabrik auf <strong>der</strong> Bühne stehen. Die Party startet pünktlich um 23 Uhr<br />

mit Lenny Roots aus Hamburg. Der DJ begleitet die beiden Sänger bei ihrer Europatour. »Einmalig in <strong>der</strong> Augsburger<br />

Reggaegeschichte wird die Präsentation <strong>der</strong> einzelnen Songs sein«, verspricht <strong>der</strong> Veranstalter. »Wie in den frühen<br />

Zeiten des Dancehalls wird zuerst <strong>der</strong> Sänger sein Lied singen und danach dann <strong>der</strong> DJ über denselben Riddim (ein<br />

Instrumentalstück) toasten.«<br />

Berlin-Elektro-Swing-Balkan-Jazz<br />

Kanada, Israel und Frankreich sind die Herkunftslän<strong>der</strong> <strong>der</strong> in Berlin zusammengewürfelten Crew von versierten<br />

Musikern. Die Dirty Honkers verstehen es, elektronische und technologische Spielzeuge mit Swing, Rap, sexy Vocals<br />

und aufgemotzten Big-Band-Melodien zu einem explosiven Gemisch zu kombinieren. Die internationale Presse zeigt<br />

sich begeistert! Am 5. August starten die Dirty Honkers ab 21 Uhr im Provokationsraum/Jim Nieh durch.<br />

So schön kann Zerstörung sein<br />

Rund um das Hohe Friedensfest, das bekanntlich am<br />

8. August und nur in Augsburg begangen wird, bietet das<br />

Kulturamt <strong>der</strong> Stadt auch in diesem Jahr ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm mit Konzerten, Vorträgen,<br />

Theater, Tanz und Ausstellungen. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />

verdient heuer mit Sicherheit die vom 5. August bis einschließlich<br />

4. Oktober in <strong>der</strong> Toskanischen Säulenhalle<br />

präsentierte Schau »Tolerabilis«.<br />

Unter diesem etwas blumigen Titel verbirgt sich eine Gemeinschaftsausstellung<br />

von elf international agierenden<br />

Künstlern, die sich in ihrer Arbeit auch mit interkulturellen<br />

Themen beschäftigen. Die Herangehensweise ist<br />

dabei ebenso vielfältig wie die Ergebnisse. Als verbindendes<br />

Element könnten dabei <strong>der</strong> Humor o<strong>der</strong> die Kunst,<br />

sich selbst nie zu ernst zu nehmen, gelten, wie es zum<br />

Beispiel auch bei Nilbar Güreş’ Foto »Die Abzweigung« aus<br />

<strong>der</strong> Serie »TrabZONE« von 2010 deutlich <strong>der</strong> Fall ist.<br />

IMPRESSUM – <strong>a3kultur</strong><br />

Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.)<br />

Fotovorlage Titel: Scherz Verlag<br />

Illustrationen & Artwork: Nikola Schlichtherle<br />

Grafik: Nikola Schlichtherle, Andreas Holzmann<br />

Redaktionelle Mitarbeit: m.o. schmid (mos),<br />

Bettina Kohlen (bek), Peter Bommas (bom), Florian<br />

Pittroff (pif), Holger Kannler (kah), Fabian Pittroff (fap),<br />

Walter Novak (wan), Tantris Drameyr (tan), Mona von<br />

Stolzhirsch (von), Franz Dobler, Lena Posch (lea),<br />

Arno Löb (lob), Oliver Hausmann, Renate Baumiller-<br />

Guggenberger (rbg), Martin Vodalbra (mva)<br />

Schlussredaktion: Christiane Kühn<br />

Gastbeitrag: Katharina John, Tilmann Böttcher<br />

KULtUrNACHriCHtEN<br />

Veranstalter: Strehle & Schalowski GbR, Augsburg, Tel.:+49.(0)821.718812<br />

Zu welch seltsamen Bil<strong>der</strong>n nicht zuletzt <strong>der</strong> Glaube die<br />

Menschen animieren kann, führen Helmut und Johanna<br />

Kandl in ihren Videoinstallationen vor. Die Abbildung im<br />

Ausstellungskatalog von einer Gruppe Radfahrer mit auf<br />

den Rücken geschnallten Ikonen macht in jeden Fall<br />

schon einmal Lust auf die bei »Tolerabilis« gezeigten Filme<br />

<strong>der</strong> beiden.<br />

Olaf Nicolai, vielleicht <strong>der</strong> prominenteste Künstler <strong>der</strong><br />

Schau, ist mit dem Clip »Und jedem Ende wohnt ein Anfang<br />

inne« in <strong>der</strong> Säulenhalle präsent. Nicolai zitiert in<br />

seinem Videoloop eine Szene aus dem Film »Zabriskie<br />

Point« und jagt im Fünfminutentakt eine Villa in Steillage<br />

genüsslich langsam immer wie<strong>der</strong> in die Luft. Den Soundtrack<br />

dazu liefert <strong>der</strong> Popmusiker Robert Lippok. Im Ausstellungskatalog<br />

ist dazu zu lesen: »Die Kritik an einer<br />

westlich-materialistischen Konsumgesellschaft wird –<br />

auch wesentlich durch den Soundtrack bedingt – mit poetischen<br />

Momenten überlagert. So schön kann also Zerstörung<br />

sein.« (kaj)�www.kulturamt-augsburg.de<br />

Fotos, Kalen<strong>der</strong>, KKN, Mediathek: Kesselhaus, GOP, Kulturgipfel,<br />

S’ensemble Theater, Provokationsraum, Ballonfabrik,<br />

Kunstsammlungen Augsburg, Kulturamt, Kunstverein Augsburg,<br />

Bezirk Schwaben, Stadt Friedberg, Reinhard Gammel,<br />

VHS Augsburg<br />

Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt), Austraße 27,<br />

86153 Augsburg, Tel.: 0821 – 508 14 57<br />

www.<strong>a3kultur</strong>.de<br />

Druck: Mayer & Söhne, Oberbernbacher Weg 7, 86551 Aichach<br />

Anzeigen & Kontakt: jk@<strong>a3kultur</strong>.de<br />

studio a übernimmt für unverlangt eingesendete<br />

Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise<br />

die Meinung <strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>. Eine Verwertung <strong>der</strong><br />

urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen,<br />

Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich<br />

aus dem Urhebergesetz nichts an<strong>der</strong>es ergibt.<br />

ALLE INFOS & VVK IM INTERNET:<br />

EINTRITT<br />

GASWERK AUGSBURG<br />

OBERHAUSEN<br />

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