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JOSEFA 2006/gro§ - Verein für Frauen

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sion nimmt stetig zu. Sie sind der zweithäufigsteGrund für Invaliditätspensionen. UnsereLeistungsgesellschaft in der es wichtig ist,erfolgreich zu sein, viel zu arbeiten und keineSchwächen zu zeigen, fördert die Entstehungvon Depressionen. Sie gibt uns keine Zeit zumErholen und zum Aufladen der Batterien.Wenn man die Symptome einer Depressionhat, sollte man einE ÄrztIn aufsuchen, ambesten einE PsychiaterIn, denn diE ist SpezialistIndafür. Heute gibt es moderne Antidepressiva,mit denen man Depressionen behandelnkann. Die gefürchteten Nebenwirkungen,Sedierung (Ruhigstellung) und Gewichtszunahmetreten mit diesen neuen Präparatennicht auf. Es dauert mindestens 4 Wochen bissie zu wirken beginnen. Zum Unterschied vonBeruhigungsmitteln machen sie nicht abhängig.Wenn sie geholfen haben, sollte man sieüber mindestens 6 Monate weiter nehmen.Wenn die Stimmung besser geworden ist,empfiehlt sich eine Psychotherapie, um zuschauen, wie der Lebensstil verändert werdenkann. Psychotherapie und Medikamentehaben die besten Erfolgsaussichten.Depressionen sind eine Krankheit, die manbehandeln kann. Wer depressiv ist, ist nichtdumm. Menschen mit Depressionen, die gutbehandelt sind, können wieder arbeiten undein normales Leben leben.Die zweithäufigsten Erkrankungen sind Abhängigkeitserkrankungen(Sucht). In diesemBereich dominieren die Männer. DerAlkoholmissbrauch ist relativ häufig. Meist leidetdie Umgebung, Frau und Kinder unter demalkoholkranken Mann, der keine Krankheitseinsichthat. Im PSD Oberwart gibt es eine eigeneGruppe für Angehörige von Menschen mitAbhängigkeitserkrankungen. Bei <strong>Frauen</strong> ist dieMedikamentenabhängigkeit öfters anzutreffen.Eine zunehmende Gruppe sind <strong>Frauen</strong> mitPosttraumatischen Belastungsstörungen.Nach traumatisierenden Erlebnissen tretendiese auf, so z.B. bei Gewalt in der Familie, beigewalttätigen Ehemännern, bei Missbrauchserlebnissenoder Vergewaltigungen. Seit einigenMonaten betreuen wir vermehrt Flüchtlinge,die von Kriegsereignissen und Gewalttraumatisiert sind.Die psychiatrische Ambulanz ist Teil des PSDBurgenland, und wir arbeiten eng mit demPSD Oberwart, Güssing und Jennersdorfzusammen. Intensivere Kontakte bestehen zur<strong>Frauen</strong>beratungsstelle Oberwart, zur Interventionsstellegegen Gewalt in der Familie, zuniedergelassenen PsychotherapeutInnen, zumSozialhaus und zu Einrichtungen zur Behandlungvon Menschen mit Abhängigkeitssyndromen.OA Dr. GerhardMiksch, Facharzt fürPsychiatrie, Psychotherapeut,PsychiatrischeAmbulanz KH OW05/7979-328 75PSD Oberwart,03352/335 11Wahlarzt, Ordination: Sulzriegl 52;7431 Bad Tatzmannsdorf, 0664/242 86 16Sozialarbeit in derPsychiatrischen Ambulanz imKrankenhaus OberwartMein Name ist Romana Bauer. Ich bin seit fünfJahren Diplomsozialarbeiterin an der PsychiatrischenAmbulanz im Krankenhaus Oberwart.Gemeinsam mit meiner Tochter und meinemHund lebe ich im Südburgenland.In einer Fachzeitschrift wurde psychiatrischeSozialarbeit so definiert: "Sozialarbeit in derPsychiatrie zeichnet sich dadurch aus, dass siedie soziale Lage der Patienten und deren Beeinträchtigungenangemessen erfassen, und dasverzweigte Netz von Sozialleistungen problemorientierterschließen kann. Sozialarbeit istdamit auch eine ganz wesentliche Schnittstellezwischen außerklinischen Kontakt-,Betreuungs- und Versorgungssystemen".In meinem Berufsalltag bedeutet dies, dass ichals Schnittstelle zwischen Krankenhaus undambulanter Versorgung fungiere; z.B. habendie PatientInnen während eines stationärenAufenthalts die Möglichkeit zu einem psychosozialenGespräch mit mir, Erstgespräche werdenmeist durch die zuständigen Ärzte empfohlen.In jedem Fall wird eine Sozialanamneseerstellt, in der die Probleme der PatientInnenaufgelistet und die Ressourcen abgeklärt werden.Nach der Anamnese werden den Patient-Innen die Angebote der verschiedenen Hilfseinrichtungenaußerhalb des Krankenhausesvorgestellt und ihnen diese Adressen mitgegeben.Mit Einverständnis der PatientInnen kannauch ein Kontakt mit diversen sozialen Einrichtungendurch mich aufgenommen werden.Nach der Entlassung aus dem Krankenhauskönnen sich die Betroffenen an die zuständigeStelle wenden. Dies alles geschieht mit Einverständnisder PatientInnen und beruht auffreiwilliger Basis.PatientInnen kommen mit unterschiedlichenProblemen zu mir. Manche haben ein Suchtproblemoder finanzielle Probleme. Anderewiederum können aufgrund ihrer Erkrankungoder ihres hohen Alters sich zu Hause nichtmehr alleine versorgen. Viele kommen auch,weil sie familiäre Schwierigkeiten haben. Eskommt vor, dass PatientInnen mit ihrem Jobüberfordert sind und/oder sich beruflich neuorientieren möchten. Es gibt leider immermehr PatientInnen, die schon lange eine Arbeitsuchen und aus verschiedenen Gründenkeine finden. Die Liste der Probleme könnteunendlich lang fortgesetzt werden. DenPatientInnen, die zu mir kommen, versuche ichzu helfen. Viele fühlen sich zu diesem Zeitpunkt,indem sie Kontakt mit mir aufnehmen,noch nicht in der Lage, diese Hilfeleistungenanzunehmen. Vielleicht aus Angst, oder siesind aufgrund ihrer Erkrankung noch nichtstark genug dazu. Oft aber hilft schon dasberatende Gespräch und die Gewissheit, eineAdresse für später griffbereit zu haben.Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Krisenund Probleme jede und jeden treffen können.Scheuen Sie sich nicht, Hilfe von Fachleutenanzunehmen, um Ihr Leben wieder lebensundliebenswert zu machen.Romana BauerReparieren oder Heilen?Der Duden schreibt über die Herkunft desWortes "Medizin", es sei im 13. Jahrhundertaus dem Lateinischen entlehnt worden undbedeute Heilkunde, Heilmittel,Arznei; die indo-18 19

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