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JOSEFA 2006/gro§ - Verein für Frauen

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e Räume sanierungsbedürftig oder anfälligsind, denen besondere Aufmerksamkeit geschenktwerden sollte.Unsere inneren Räume bedürfen ebenso dersorgsamen Pflege wie unsere Wohnungen, umein gutes Klima für gesundes, erfüllendesLeben zu ermöglichen.Eine Frau äußert im Rahmen einer Diskussionüber eigene Freiräume, dass sie oft anMigräne leidet. Im Laufe des Erzählenswird auch ihr selbst klar, dass sie geradenur in diesem Zustand von der Familieumsorgt wird und die Familienmitgliedersich um ihre Belange selbst kümmern.Als soziale Wesen müssen wir unseren Blickauch nach außen zu den anderen richten unduns mit der Umwelt und unseren Befindlichkeitenkonfrontieren."Gesundheit ist das bestmögliche Maßgeglückter Auseinandersetzung mit demSelbst, der Umwelt und den Mitmenschen"(Hildebrandt).Scheinbar rein körperliche, eher bei <strong>Frauen</strong>auftretende Funktionsstörungen wie wiederkehrendeHarninfekte bei mangelnder Abgrenzung,Herpesinfektionen bei Stress oderErschöpfungsdepressionen können ein Hinweisdarauf sein, dass die innere Wohnung mehrAufmerksamkeit braucht, um wieder ins Gleichgewichtzu kommen – gepaart mit derAuseinandersetzung mit und Abgrenzung vonäußerlichen Einflüssen aus Familie und sozialemUmfeld. Familie, FreundInnen, Berater-Innen und ÄrztInnen können allein kein Lichtin unser Wohl- oder Missbefinden bringen - dasind wir zuerst selbst gefordert. Die eigene Erinnerungist der Ausgangspunkt für alle weiterenVorgänge, die in der Umwelt oder alsPatientin mit mir passieren.Unsere Ableitung daraus besteht in der Überzeugung,dass es ebenso viele Gesundheitenund Wege dazu gibt, wie <strong>Frauen</strong> (und Männer)auf dieser Welt leben."Selbst sorgt die Frau" - unter diesem odereinem ähnlichen Motto könnte das Angebotder <strong>Frauen</strong>-, Mädchen- und Familienberatungsstellestehen, das der Vielfalt weiblichenLebens gerecht zu werden versucht. Dasbesondere dabei ist, dass die Ideen nicht aufdem Reißbrett entstehen, sondern sich ausden Wünschen und Bedürfnissen verschiedenster<strong>Frauen</strong> entwickelt haben. <strong>Frauen</strong> unterschiedlichstenAlters kommen beim Bauchtanz"zu ihrer Mitte", bestimmen im Wohlfühlturnenselbst das Maß ihrer Beweglichkeit,trauern im eigenen Tempo in einer Selbsthilfegruppeoder schreiben sich in einerSchreibwerkstatt die "Seele aus dem Leib".Im Hinblick auf psychosoziale, juristische odertherapeutische Unterstützung einerseits undandererseits - ebenso wichtig - profitieren<strong>Frauen</strong> durch den vorsichtigen und offenenUmgang bei gegenseitigen Rückmeldungen.Im Austausch und im Miteinander wird klarer,was gesund und was uns krank macht undwelchen Einfluss wir darauf nehmen können.Beeindruckt durch das wachsende Wissen von<strong>Frauen</strong> um ihre eigenen Bedürfnisse undWünsche, hat der <strong>Verein</strong> dieses Frühjahr einProjekt mit dem Titel "LILith-Lebendig imLeib" beim Bundesministerium für <strong>Frauen</strong>und Gesundheit eingereicht.Der Ausgangspunkt liegt in der Überzeugung,das die eigene Er-inner-ung jeder Frau unumgänglichist für das Heranwachsen einerneuen, gendersensiblen Medizin. Ebenso bildetder Diskurs mit MedizinerInnen einen wei-teren Grundstein für die Identifizierung weiblicherPräventionsbedürfnisse und Erfahrungenmit dem derzeitigen medizinischen Versorgungssystem.Die Vielfältigkeit, um deneigenen Er-inner-ungen auf die Spur zu kommen,soll durch ein buntes Workshopprogrammund spezielle <strong>Frauen</strong>klubkaffeeabendemit Vorträgen und Diskussionen gewährleistetwerden.Mit dem Schwerpunkt <strong>Frauen</strong>gesundheit alsHauptthema der österreichischen EU-Präsidentschaftwurde der Focus auf verstärkteForschung und Aufklärung über Endometriose,eine bislang unterschätzte undwenig bekannte gynäkologische Erkrankung,Osteoporose, eine Erkrankung die überwie-„<strong>Frauen</strong>gesundheitim Rahmen der österreichischenEU-Präsidentschaft im1. Halbjahr <strong>2006</strong>“Im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaftvom 1. Jänner <strong>2006</strong> bis 30. Juni<strong>2006</strong> war <strong>Frauen</strong>gesundheit neben demThema Diabetes Typ 2 das Schwerpunktthema.Internationale Beschlüsse wie eineentsprechende Empfehlung der WHO aus demJahr 1995 oder die von der Weltfrauenkonferenzin Peking beschlossene Aktionsplattform,die die gesundheitliche Stärkungder <strong>Frauen</strong> als eines ihrer zwölf strategischenZiele definiert, wurden dazu schon vor mehrals zehn Jahren gefasst. Bis vor wenigen JahrenDie Erfahrung vieler Jahre lehrt uns, dieEinmaligkeit jeder Frau im Blick auf Ressourcenund Möglichkeiten ernst zu nehmen. Sichgesund und wohlfühlen kann dort beginnen,wo <strong>Frauen</strong> bewusst wird,dass sie das Recht unddie Pflicht(!) haben, inerster Linie mit sich selbstsorgsam umzugehen.Claudia Griemannwurde <strong>Frauen</strong>gesundheit ausschließlich unterdem reproduktiven Aspekt gesehen. Erstekonkrete Ergebnisse waren die Veröffentlichungerster <strong>Frauen</strong>gesundheitsberichte, beispielsweisein Österreich und auch in der EUund die Entstehung von <strong>Frauen</strong>gesundheitszentrenund -instituten.Im zweiten österreichischen <strong>Frauen</strong>gesundheitsbericht2005/<strong>2006</strong> wird auf die Notwendigkeiteiner noch stärkeren Gender-Perspektive inder medizinischen Forschung und Praxis ebensoeingegangen, wie auf die Gesundheit von<strong>Frauen</strong> und Mädchen in unterschiedlichenLebensphasen, einzelne Krankheitsbilder unddie klassische frauenspezifische Gesundheitsversorgung.89

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