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JOSEFA 2006/gro§ - Verein für Frauen

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gend <strong>Frauen</strong> betrifft und während derMenopause eintritt, kardiovaskuläre Erkrankungensowie die steigende Zahl vonLungenkrebsfällen bei <strong>Frauen</strong> gelegt.Beim informellen Treffen der GesundheitsministerInnenam 25. und 26. April <strong>2006</strong> inWien wurde über die gender-spezifischen undgender-sensiblen Erkrankungen von <strong>Frauen</strong>sowie über die neuen Erkenntnisse derGender-Wissenschaft diskutiert. Ein wichtigesErgebnis ist die Initiierung eines neuen EUweiten<strong>Frauen</strong>gesundheitsberichts, der dieGesundheitsdaten aller 25 EU-Mitgliedsländerbeinhalten soll.Neben den biologischen Unterschieden sinddie psycho-sozialen Geschlechtsunterschiedewichtige Einflussfaktoren für die Gesundheit.Die Geschlechtsspezifität bestimmter Erkrankungenwie z.B. bei den zyklusabhängigenErkrankungen sowie die unterschiedlicheMedikamentenwirkung bei <strong>Frauen</strong> undMännern sind als wichtige Fragestellungen inder gender-spezifischen Medizin zu sehen.Herzinfarkt galt bislang als eine Männerkrankheit.Auf die geschlechtsspezifischeProblematik bei akutem Herzinfarkt wurde diemedizinische Forschung erst Anfang der 90erJahre aufmerksam. Die Diagnose "Herzinfarkt"wird bei <strong>Frauen</strong> seltener und später gestelltund die Inanspruchnahme der medizinischenHilfe erfolgt später. Außerdem gibt es dasPhänomen, dass <strong>Frauen</strong> im Durchschnitt 10Jahre später als Männer einen Herzinfarkterleiden und <strong>Frauen</strong> andere Symptome haben.An der Osteoporose lassen sich geschlechtsspezifischeUnterschiede durch das Nachlassendes Hormons Östrogen nach der Menopauseaufzeigen, welches eine starke Verringerungder Knochendichte mit sich bringt.<strong>Frauen</strong> haben ein doppelt so hohes Risiko wieMänner, an Osteoporose zu erkranken.Die Bedeutung der gender-spezifischen Gesundheitsversorgungvon <strong>Frauen</strong> sowie dieBeachtung der unterschiedlichen Bedürfnissevon Männern und <strong>Frauen</strong> sind ein wichtigerSchritt, um eine Fehl-, Unter- und Überversorgungzu vermeiden.Die Umsetzung eines EU-weiten hohenStandards einer geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung,die Erhebung von Gesundheitsdaten,die nach dem Geschlecht aufgeschlüsseltwerden und die Verstärkung dergeschlechtsspezifischen Forschung sind wichtigeAnliegen für die Zukunft der <strong>Frauen</strong>gesundheit.Dr. in Ines StammExpertin für <strong>Frauen</strong>gesundheit, BMGF IV/2Unsere Arbeit wird gefördert von:<strong>Frauen</strong>referat des Amtesder BurgenländischenLandesregierungBUNDESMINISTERIUM FÜRGESUNDHEIT UND FRAUENGesundheit undKrankheit haben einGeschlechtDie Gesundheit der Burgenländerinnen genießtin der burgenländischen Gesundheitspolitikgroße Aufmerksamkeit.Der Schwerpunkt des Landes im Bereich der<strong>Frauen</strong>gesundheit liegt in der frauenspezifischenGesundheitsvorsorge, Früherkennungund Implementierung frauenspezifischerAspekte in die medizinische Betreuung. Daswohl größte frauenspezifische Vorsorgeprojekt,das bisher in Angriff genommenwurde, ist das Mammographiescreening, dasvom Brustzentrum "Pannonia Süd" in Güssingorganisiert wird. Eine effektive und qualifizierteBrustkrebsfrüherkennung ist die besteMöglichkeit, die Brustkrebssterblichkeit zusenken und die Lebensqualität der betroffenen<strong>Frauen</strong> zu verbessern.<strong>Frauen</strong> müssen von der Medizin spezifischbehandelt werden.<strong>Frauen</strong> begeben sich öfter als Männer in medizinischeBehandlung. Sie nehmen 10 Prozentmehr ambulante medizinische Leistungen inAnspruch und wenden sich häufiger anFachärztInnen als Männer. Das hat allerdingsnicht nur mit ihrem höheren Gesundheitsbewusstseinzu tun, sondern auch mit derTatsache, dass sie doppelt so oft zum Arztgehen müssen wie Männer, damit ihre Symptomeernst genommen werden.Tatsächlich äußern sich zum Beispiel Beschwerdenim Bereich von Herz-Kreislauferkrankungenanders als bei Männern. So könnendie Symptome, die auf einen Herzinfarktdeuten, sich bei <strong>Frauen</strong> durch Schmerzen imOberbauch, durch Atemnot, Übelkeit oder Müdigkeitbemerkbar machen. Die charakteristischenBeschwerden wie Schmerzen im Brust-bereich, die in den linken Arm, die Schulter,den Rücken oder den Hals ausstrahlen, zeigensich bei <strong>Frauen</strong> seltener als bei Männer.Das sind Daten und Fakten, die uns verdeutlichenwie wichtig ein spezielles Programm für<strong>Frauen</strong>gesundheit ist.<strong>Frauen</strong> haben andere Bedürfnisse.Lange Zeit wurden <strong>Frauen</strong> von der Medizingenau so behandelt wie Männer. Dass <strong>Frauen</strong>andere Bedürfnisse, andere Krankheitsbilderaufgrund ihrer biologischen Konstitution undihrer Lebensverläufe haben, spiegelt sich inden Beratungen unserer <strong>Frauen</strong>beratungsstellenwider.Bei der Ausbildung der Menschen, die imGesundheitsbereich arbeiten, wird künftigmehr auf die unterschiedlichen Bedürfnissevon Männern und <strong>Frauen</strong> Rücksicht genommenwerden müssen.Ganz besonders wichtig ist Informationsarbeit.Ganzheitlichkeit in der Wahrnehmung, ein ressourcenorientierterBlick und Nachhaltigkeithinsichtlich der Wirkung bilden seit jeher dieGrundlage der Arbeit der <strong>Frauen</strong>beratungsstellen.Mit dem Projekt "LILith" wird imSommer und Herbst <strong>2006</strong> in der <strong>Frauen</strong>beratungsstelleOberwart ein speziellerSchwerpunkt im Bereich <strong>Frauen</strong>gesundheitsbildunggesetzt. Ich bin der <strong>Frauen</strong>beratungsstellefür das Projekt "Lilith", diese sehr wichtigeInformationsoffensive, sehr dankbar undbin davon überzeugt, dass sie von den Burgenländerinnensehr gut angenommen wird.GesundheitslandesratDr. Peter Rezar1011

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