Zeitschrift - Kommunalverlag
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<strong>Zeitschrift</strong><br />
Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich, Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />
Heft 08/2011<br />
Aktuelle Studie: Sechs von zehn Behörden in<br />
Deutschland fehlt Geld 463<br />
Herausforderung als Chance – digitale<br />
Kommunikation im öffentlichen Sektor 464<br />
Zukunftskonzepte der modernen<br />
Abfallwirtschaft 466<br />
Startschuss für neues Fernwärmenetz<br />
auf Zollverein 468<br />
Mit Kraft-Wärme-Kopplung kann NRW<br />
35 Prozent CO 2-Emissionen und Rohstoffe<br />
einsparen 470<br />
Umrüstung in großem Maßstab 470<br />
Natürliche Ressourcen werden<br />
knapp und teuer 471<br />
Stoffliche Verwertung von Altholz muss<br />
Vorrang haben 473<br />
Hako-Technik für eine saubere und gepflegte<br />
Bodetal-Stadt Thale 474<br />
IVECO Stralis CNG für eine saubere Stadt 477<br />
Richtfest bei der AWO in Mayen:<br />
Erstes teilunterirdisches Abfallsammelsystem<br />
MOLOK erfolgreich installiert 478<br />
Aus Hamburgs Hausmüll wird Rohstoff<br />
und Energie 479<br />
Hervorragende Sammelquote für Altbatterien 480<br />
Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau<br />
für Brennstoffzellenfahrzeuge weiter voran 482<br />
Mercedes Benz Unimog U 20 482<br />
Phosphor-Recycling macht Fortschritte 485<br />
Kurz und bündig:<br />
Neues VKU-kompakt erschienen 486<br />
Reststoffe werden Ressourcen 486<br />
Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:<br />
Haufe-Lexware GmbH & Co KG,<br />
Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg<br />
Aus Abfall wird Strom:<br />
Weitere BEKON-Trockenfermentationsanlage<br />
in der Schweiz geht ans Netz 487<br />
MVV Energie und RES Projects vereinbaren<br />
langfristige Zusammenarbeit bei Bau und<br />
Betrieb von Biomethananlagen 488<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz: VKU sieht<br />
Nachbesserungsbedarf 488<br />
Pilotaktion im Kreis Wesel erfolgreich 489<br />
Einweihung der ersten Trockenfermentation-<br />
Biogasanlage in Amerika 490<br />
Seit zwei Jahren mit Innovation erfolgreich:<br />
fokos bw® von der STEG 490<br />
Finanzierung für PPP-Projekt der A8<br />
zwischen Ulm und Augsburg gesichert 492<br />
100 Jahre GVV – Eine Geschichte des<br />
Sich-Versicherns 492<br />
Vereinfachte Abrechnungsprozesse für die<br />
Energiewirtschaft 493<br />
Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Einsatz 494<br />
Interview mit Markus Stark 495<br />
Zwei Jahre Bauzeit für vier Schulen:<br />
Gemeinsame Planung von öffentlicher und<br />
privater Hand spart zwölf Mio. Euro<br />
und zehn Jahre Zeit ein 496<br />
Technik für mehr Tatendrang 497<br />
Traffic Talks 2011: Mobilität neu denken 499<br />
Die Energiewende ist eine<br />
Generationenaufgabe 500<br />
Aus Verwaltung und Wirtschaft 501<br />
Aus der Industrie 526<br />
Veranstaltungen 535<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 461
<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />
der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />
Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />
Gegründet<br />
im Jahre 1910<br />
in Berlin<br />
Verlag<br />
Kommunal-Verlag<br />
Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />
Wuppertal<br />
Verlagsort Wuppertal Heft 08 2011<br />
Aktuelle Studie: Sechs von zehn Behörden in Deutschland fehlt Geld<br />
Die Finanznot der öffentlichen Verwaltung in Deutschland<br />
nimmt trotz konjunktureller Erholung und steigenden Steuereinnahmen<br />
weiterhin zu.<br />
61 Prozent der Entscheider in deutschen Behörden klassifizieren<br />
die Finanzentwicklung bis 2013 als derzeit größte Herausforderung.<br />
Besonders betroffen sind Landesbehörden. 85 Prozent der<br />
dortigen Verantwortlichen sehen die finanziellen Aussichten<br />
mit Sorge - doppelt so viele wie noch vor drei Jahren. In den<br />
Städten und Kommunen zeichnet sich in sechs von zehn<br />
Fällen ein ähnliches Bild ab. Allein 2010 stieg der von den<br />
Kämmerern verbuchte Fehlbetrag auf 7,7 Milliarden Euro an.<br />
Das ist ein Zuwachs von 500 Millionen Euro gegenüber dem<br />
Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Entscheider-<br />
Studie "Branchenkompass 2011 Public Services" von Steria<br />
Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.<br />
"Der positive Trend am Arbeitsmarkt und die damit verbundenen<br />
Steuer-Mehreinnahmen gehen an den Städten und<br />
Kommunen vorbei", sagt Peter Krolle, Verwaltungsexperte<br />
bei Steria Mummert Consulting. "Vom Lohnsteuerplus von<br />
16 Prozent profitiert zunächst der Bund. Die Gewerbesteuer,<br />
die sich auf Kommunalebene niederschlägt, zieht bei gleichbleibender<br />
konjunktureller Entwicklung erst in ein oder zwei<br />
Jahren nach. Zudem ist das Lohnsteuerplus auf Tarifanpassungen<br />
und den massiven Abbau von Kurzarbeit zurückzuführen,<br />
so dass es im Augenblick auch bei den Sozialausgaben<br />
nur zu geringen Entlastungen kommt."<br />
Vor diesem Hintergrund führen die Verwaltungen zunehmend<br />
Instrumente zur Optimierung der Finanzplanung ein,<br />
wie beispielsweise die kaufmännische Buchführung. Vier von<br />
zehn Behördenentscheidern geben spontan an, im eigenen<br />
Verwaltungsbereich durch entsprechende Maßnahmen die<br />
laufenden Ausgaben in den Griff bekommen zu wollen. Zur<br />
langfristigen Effizienzsteigerung im Behördenalltag planen<br />
21 Prozent der Dienststellen, im eigenen Haus die E-Govern-<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 463
ment-Angebote auszubauen. Darüber hinaus wollen 19 Prozent<br />
der Verwaltungen Programme entwickeln, um aktiv die<br />
Wirtschaft in ihrer Region zu fördern.<br />
Angesichts der angespannten finanziellen Situation planen<br />
die kommunalen Verwaltungen zudem, weitere Einschnitte<br />
bei öffentlichen Leistungen vorzunehmen und höhere Gebühren<br />
durchzusetzen. Zu den Betroffenen dürften vor allem die<br />
norddeutschen Bundesländer und Nordrhein-Westfalen gehören.<br />
"Drei von vier Kämmerern in Norddeutschland schätzen<br />
die Lage als ernst ein", so Verwaltungsexperte Krolle.<br />
"In Nordrhein-Westfalen stehen 70 Prozent der Städte und<br />
Kommunen vor leeren Kassen. In Ostdeutschland sind es 57<br />
Prozent. Im Vergleich steht Süddeutschland am besten da.<br />
Herausforderung als Chance –<br />
digitale Kommunikation im öffentlichen Sektor<br />
• Studie von Deutsche Post und re:publik zur Entwicklung der<br />
elektronischen Verwaltungskommunikation<br />
• Digitale Spaltung der Gesellschaft vermeiden<br />
• Sicherheit und Vertraulichkeit immer wichtiger<br />
Die digitale Spaltung der Gesellschaft ist eine echte Gefahr für<br />
die Umsetzung von E-Government-Strategien: Ältere, sozial<br />
schwache oder bildungsferne Bevölkerungsgruppen laufen<br />
Gefahr, durch die fortschreitende Digitalisierung ausgegrenzt<br />
zu werden. Dieser Gefahr lässt sich aber mit Hilfe hybrider<br />
Kommunikationslösungen begegnen. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt die Studie „Vertraulichkeit und Transparenz 2.0“ des<br />
Berliner Instituts für Zukunftspolitik re:publik. Gleichzeitig<br />
ist die EinhaltungfunktionierenderSicherheitsstandards<br />
von zentraler Bedeutung<br />
für den<br />
langfristigen Erfolg<br />
internetbasierter<br />
Verwaltungsangebote.<br />
Ein Lösungsansatz<br />
liegt laut<br />
der Untersuchung<br />
in der Anwendung<br />
möglichst benutzerfreundlicher<br />
Technologien zur<br />
sicheren Kommunikation<br />
im Internet.<br />
Komfortable, gut<br />
bedienbare Sicherheitsange<br />
Weniger als die Hälfte der dortigen Regionalverwaltungen<br />
plagen finanziellen Sorgen."<br />
Hintergrundinformationen<br />
Im Januar und Februar 2011 befragte forsa im Auftrag von<br />
Steria Mummert Consulting 100 Entscheider aus 100 großen<br />
deutschen Kommunal-, Landes- und Bundesverwaltungen<br />
zu Bürgerbeteiligung beziehungsweise E-Partizipation, zu<br />
E-Government sowie zu den aktuellen Herausforderungen<br />
und den bis 2013 geplanten Maßnahmen. Die Befragungen<br />
wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone<br />
Interview (CATI) durchgeführt.<br />
bote sind eine wichtige Voraussetzung, damit mehr Vertrauen<br />
ins Web aufgebaut wird und Bürger ihre Internetumgebung<br />
geschützter und verlässlicher gestalten können. Dies verbessert<br />
auch die Grundlagen für E-Government: Denn dann<br />
können Behördengänge auf elektronischem Wege nicht nur<br />
effizienter und schneller erfolgen, sondern auch sicherer.<br />
Deutschland hat demnach die Chance, sich als Trendsetter<br />
für Datentransparenz und -sicherheit zu positionieren. Für die<br />
im Auftrag der Deutschen Post durchgeführte Untersuchung<br />
wurden IT-Entscheider in Behörden auf Bundes-, Landes-<br />
und Kommunalebene sowie von entsprechenden Verbänden<br />
im Rahmen qualifizierter Telefoninterviews befragt.<br />
Die digitale Spaltung Deutschlands ist nach Meinung der befragten<br />
Experten eine sehr reale Gefahr. Gefragt sind daher<br />
nach Meinung der Experten Kommunikationsformen, die eine<br />
Koexistenz digitaler und analoger Medien zulassen. Diese<br />
sind in der Lage, den Bürger jeweils dort abzuholen, wo er in<br />
der digitalen Welt steht.<br />
Von mindestens ebensolcher Bedeutung ist die Sicherheit<br />
der elektronischen Anwendungen. Die täglichen Schlagzeilen<br />
sind beherrscht von Horrorszenarien über Datenklau,<br />
Identitätsdiebstahl und nicht genehmigte Sammlungen von<br />
Nutzerdaten durch Unternehmen. Das Vertrauen der Bürger<br />
in die elektronische Kommunikation ist dadurch vielfach erschüttert.<br />
Dem entgegen zu treten und hohe Datensicherheit<br />
zu garantieren ist ein Muss für den Erfolg des E-Government.<br />
Gerade das Thema elektronische Identität wird von den Studienteilnehmern<br />
als Herausforderung bewertet.<br />
Die Studie „Vertraulichkeit und Transparenz 2.0“ kann bei<br />
der Deutschen Post kostenlos bezogen werden. Kontakt:<br />
u.stotzem@deutschepost.de<br />
Weitere Informationen unter: www.dp-dhl.de.<br />
464 Kommunalwirtschaft 08/2011
Zukunftskonzepte der modernen Abfallwirtschaft<br />
Was Rohrpostsysteme und unterirdische Logistikzentren mit der Abfallentsorgung von morgen zu tun haben<br />
Das Abfallmanagement in den Städten und Metropolen der<br />
Zukunft stellt Städteplaner und Abfallwirtschaft schon heute<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Denn eines gilt als sicher: Das Abfallaufkommen in den Städten<br />
wird in den nächsten Jahrzehnten rasant wachsen. Mit<br />
neuen Ideen und Visionen wird aus Zukunftsmusik aber bereits<br />
heute Realität.<br />
„Die Zukunft der Menschen wird in den Städten liegen“, erklärte<br />
im Jahr 2000 der damalige UNO-Generalsekretär Kofi<br />
Annan in Berlin anlässlich der Eröffnung der Weltkonferenz<br />
zur Zukunft der Städte. Wie richtig er damit lag, zeigt sich<br />
bereits zehn Jahre später: Jeder zweite Mensch lebt im Jahr<br />
2011 in einer Stadt. Bis 2030 wird dieser Anteil auf 60 Prozent<br />
steigen. So genannte Megacities, die mehr als drei Millionen<br />
Bürger aufweisen, werden weiter wachsen und neue<br />
Ballungszentren entstehen. Vor allem in den Entwicklungsländern,<br />
auf dem afrikanischen Kontinent und in China nimmt<br />
diese Entwicklung drastische Formen an.<br />
Während laut Expertenprognose die Zahl der Stadtbevölkerung<br />
in den Industrieländern von 2000 bis 2030 „nur“ von 900<br />
Millionen auf eine Milliarde anwachsen wird, gehen Schätzungen<br />
davon aus, dass afrikanische Städte pro Jahr um<br />
rund fünf Prozent wachsen. Das bedeutet: Hat in Afrika eine<br />
„statistisch ideale" Stadt im Jahr 2000 beispielsweise eine<br />
Millionen Einwohner, kann sich ihre Größe in etwa zwanzig<br />
Jahren verdoppeln. Und auch China wächst derzeit rasant:<br />
Das Ziel der chinesischen Regierung ist es, in den kommenden<br />
Jahrzehnten rund 400 Millionen Chinesen von Bauern zu<br />
Stadtbewohnern zu machen. Die Zahl der rund 120 Millionenstädte<br />
in China soll sich bis zum Jahr 2025 verdoppeln. Zusätzlich<br />
plant die chinesische Regierung bis zu ein Dutzend<br />
Megastädte mit 15 bis 20 Millionen Menschen.<br />
Mit der Explosion der Bevölkerungszahl wird das Abfallproblem<br />
akut wie nie. Nachhaltige Stadtentwicklung ist schon<br />
heute untrennbar mit intelligenten Lösungen für Umweltschutz,<br />
Abfallmanagement und Abwasser verbunden. Neben<br />
konkreten Maßnahmen wie Mülltrennung, Entsorgung und<br />
Recycling sind auch Zukunftsvisionen gefragt. Dass Visionen<br />
oftmals bereits zur Realität geworden sind, zeigen weltweit<br />
Beispiele für innovative Abfallkonzepte.<br />
VEZ – Chipkarte zur Abfallentsorgung<br />
Von der Rohrpost zur Öko-Oase<br />
In Schweden ist das System der Abfallentsorgung über Vakuumanlagen<br />
bereits seit den frühen sechziger Jahren bekannt<br />
und bis heute etabliert. Ein schwedischer Hersteller bietet<br />
dementsprechend High-Tech-Ausführungen der „Abfall-<br />
Rohrpost“ an: Mit Hilfe von Unterdruck gelangt der Abfall<br />
durch ein Rohrsystem an eine Sammelstelle am Rande der<br />
Häuserblocks und wird dort von Müllwagen abgeholt. Die Abfalltunnel<br />
ersparen den Bewohnern den Lärm von im Viertel<br />
kreisenden Müllfahrzeugen und Geruchsbelästigungen. Außerdem<br />
ist das System geschlossen gegenüber Ungeziefer<br />
und Ratten.<br />
Das Prinzip findet übrigens schon eifrige Nachahmer: Der<br />
Amsterdamer Stadtteil Almere, Barcelona, Hongkong, der<br />
Flughafen von Singapur oder der Altstadtkern von Palma de<br />
Mallorca nutzen das Vakuumsysteme ebenfalls.<br />
Aber nicht nur Europa entwickelt nachhaltige Abfallkonzepte:<br />
In der Wüste von Abu Dhabi soll bis zum Jahr 2025 unter<br />
dem Namen „Masdar City“ ein 22 Milliarden Dollar teures<br />
Ökostadt-Projekt auf einer Fläche von sechs Quadratkilometern<br />
entstehen. Geplant ist, dass dort rund 40.000 Menschen<br />
komplett klimaneutral auf dem rund 700 Hektar großen Areal<br />
leben und arbeiten.<br />
Der Abfall gelangt in Masdar City ebenfalls durch Vakuumröhren<br />
in eine unter der Stadt befindliche Sammelstelle, wo<br />
er sortiert wird, um anschließend verwertet zu werden. Restabfälle<br />
werden verbrannt oder in Fermentierungsanlagen<br />
in brennbares Gas umgewandelt, während zurückbleibende<br />
Feststoffe als Baumaterial genutzt werden sollen.<br />
Berlin praktiziert unterirdische Entsorgung<br />
am Potsdamer Platz<br />
Dass auch deutsche Städte mit modernem Know-how und<br />
einigen Ideen das Thema Abfallbeseitigung und Nutzung angehen,<br />
zeigt das Beispiel Berlin. Am Potsdamer Platz haben<br />
die Städteplaner aus Zukunftsmusik bereits Realität werden<br />
lassen. Denn dort gibt es keinen Abfall mehr: zumindest augenscheinlich.<br />
Das gesamte Müllaufkommen wird unterirdisch<br />
gesammelt und abtransportiert. In einem einzigartigen<br />
Logistikzentrum 15 Meter tief in den Katakomben des Potsdamer<br />
Platzes, befindet sich eine Welt fernab von Glamour<br />
und Lifestyle. Dort liegt das Herz des 6,8 Hektar großen<br />
Gebietes der Daimler City, mit unterirdischen Versorgungsgängen,<br />
die auf drei Etagen verteilt, eine Länge von fünf Kilometern<br />
vorweisen. Alle Waren für die rund 30 Restaurants<br />
und 130 Geschäfte an der Oberfläche werden dort zentral angeliefert,<br />
gleichzeitig wird aber auch der gesamte Abfall von<br />
dort aus entsorgt. Und das sind immerhin rund 3000 Tonnen<br />
jährlich.Seit 1998 betreibt das Recyclingunternehmen ALBA<br />
Group als einer der führenden europäischen Umweltdienstleister<br />
und Rohstoffanbieter das Logistikzentrum des Potsdamer<br />
Platzes. ALBA beschäftigt pro Schicht zehn Mitarbeiter,<br />
die sich um den reibungslosen Ablauf „unter Tage“ kümmern.<br />
Und das fast rund um die Uhr: Denn der Tag im VEZ ist lang<br />
und beginnt früh. Bereits ab fünf Uhr morgens werden die ersten<br />
Waren angeliefert. Trotz aller logistischen Planung kann<br />
es zum Stau an einer der 19 Laderampen kommen, der dann<br />
von den Mitarbeitern aufgelöst werden muss. Denn die Ent-<br />
466 Kommunalwirtschaft 08/2011
ladezeiten der LKW folgen einem akribischen Zeitplan: 30 bis<br />
40 Minuten sind pro Lastwagen angesetzt. Die letzten Lieferungen<br />
werden gegen 22 Uhr in Empfang genommen.<br />
In großen Containern werden die Abfälle gesammelt. Jeder<br />
Behälter ist mit einem Barcode versehen, um sie den verschiedenen<br />
Kunden zuordnen zu können. Der Abfall wird<br />
abgewogen, bevor er getrennt nach Schrott, Verpackungen<br />
und Papierresten, verladen wird. Der Preis der Entsorgung<br />
richtet sich nach Gewicht und kann problemlos dem Verursacher<br />
zugeordnet werden. Seit ein paar Jahren werden auch<br />
Essenreste aus der Gastronomie in eine Dehydrieranlage gegeben,<br />
die die Speisereste für die anschließende Produktion<br />
von Biogas vorbereitet.<br />
Die Art von „unsichtbarer“ Abfallentsorgung, wie sie am Potsdamer<br />
Platz praktiziert wird, ist ein Zukunftsmodell mit dem<br />
die Stadtplaner in der deutschen Hauptstadt die Attraktivität<br />
des Areals zu einem wesentlichen Teil gesteigert haben.<br />
Künftig wollen auch anderen Städte dem Beispiel folgen. Aus<br />
Kostengründen ist die unterirdische Abfallbeseitigung derzeit<br />
aber nur in Neubau-Projekten denkbar.<br />
Schatzsuche in den Städten<br />
Längst sind Städte aber nicht mehr nur Müllproduzenten,<br />
sondern vielmehr wichtige Rohstoffquellen. Denn der Abfall<br />
der Industrienationen birgt einige Schätze. Schon lange ist<br />
klar: Das Handy ist die ergiebigste Goldader der Welt. In nur<br />
41 Handys steckt die gleiche Menge des Edelmetalls wie<br />
in einer ganzen Tonne Golderz. Man muss also keine Berge<br />
sprengen oder aufwendig im Sand schürfen, um diesen<br />
Schatz zu heben. Experten sprechen dabei von „Urban Mining“,<br />
die Stadt wird zur Rohstoff-Mine. Und davon profitiert<br />
auch die deutsche Wirtschaft: Durch die Versorgung mit Sekundärrohstoffen<br />
aus dem Recycling werden jährlich zwölf<br />
Milliarden Euro eingespart.<br />
Deutschland ist führend im Bereich der Umwelt- und Recyclingtechnologien.<br />
Experten gehen sogar davon aus, dass<br />
diese so genannten „green technologies“ der Wachstumsmarkt<br />
der Zukunft weltweit sind. Bereits im Jahr 2020 könnte<br />
dieser Wirtschaftszweig die Automobilindustrie als wichtigste<br />
Export-Branche in Deutschland abgelöst haben. Und das mit<br />
Rohstoffen, die im wahrsten Sinne „auf oder unter der Straße<br />
liegen“.<br />
Zukunftskonzept „Geschlossener Kreislauf“<br />
Das Stichwort lautet: Ressourceneffizienz. Und das für die für<br />
die gesamte Prozesskette Rohstoffgewinnung, Produktion,<br />
Konsum und Recycling. Viele Unternehmen streben deshalb<br />
geschlossene Kreisläufe an, um bereits während der Produktion<br />
nachhaltig an die Verwertung des Endproduktes zu denken.<br />
Man spricht von „Recycling direkt am Band“: Es werden<br />
Produktionsabfälle gesammelt und anschließend zu neuen<br />
Rohstoffen verarbeitet: Die ALBA Group betreibt dieses Verfahren<br />
beispielsweise mit namhaften deutschen Automobilherstellern.Denkbar<br />
sind geschlossene Kreisläufe aber auch<br />
in alltäglicheren Situationen wie dem Einkauf. Dabei geht es<br />
gar nicht mehr um das Recycling von Abfällen, sondern um<br />
deren gänzliche Vermeidung. So bietet die Interseroh Pool-<br />
System GmbH Mehrweg-Transportverpackungen an, bei<br />
denen Abfälle durch Wegfall der Einwegkisten aus Holz oder<br />
Pappe gänzlich vermieden werden. Die Mehrwegkisten werden<br />
zu einem bedeutenden Teil aus recyceltem Kunststoff<br />
gewonnen. Dieser Kunststoff nennt sich Procyclen und ist als<br />
Sekundär-Rohstoff aus jederzeit vorhandenen gebrauchten<br />
Kunststoffen herstellbar. Und das in der gleichen Qualität wie<br />
Neuware. Außerdem sind die Procyclen-Kunststoffgranulate<br />
gegenüber herkömmlichen Rohstoffen planungssicher in<br />
Menge und Preis. Erst kürzlich hat eine große deutsche Baumarktkette<br />
Farbeimer eingeführt, die nahezu 100 Prozent aus<br />
dem neuartigen Recyclingmaterial bestehen.<br />
Abfallwirtschaft als Taktgeber<br />
Startschuss für neues Fernwärmenetz auf Zollverein<br />
Neuartig werden auch die Zukunftskonzepte der modernen<br />
Abfallwirtschaft sein, die übergreifend ansetzen müssen. So<br />
beginnt der Kreislauf in der Abfallvermeidung während der<br />
Produktion und der nahezu vollständigen Verwertung der<br />
gesammelten Stoffe. Entsorgungsdienstleister müssen dabei<br />
„über den Tellerrand schauen“ und als umfassender Servicepartner<br />
zur Seite stehen. Eine Aufgabe, die künftig immer<br />
wichtiger wird, denn was für Kofi Annan vor rund einem<br />
Jahrzehnt noch Zukunft war, ist heute bereits Alltag: Urbanisierung.<br />
Und die ist nicht mehr aufzuhalten. Das Augenmerk<br />
muss daher in Zukunft auf der sinnvollen Kanalisierung,<br />
Sammlung und Verwertung des Abfallaufkommens liegen.<br />
Auch oder gerade, wenn künftig Megacities das zu Hause<br />
der Menschen sein werden.<br />
Weiterer Baustein für die energieeffiziente Entwicklung des Standortes Kokerei Zollverein in Essen<br />
468 Kommunalwirtschaft 08/2011
Vertreter der STEAG Fernwärme GmbH und der RAG Montan<br />
Immobilien GmbH führten heute (Freitag, 15. Juli 2011)<br />
gemeinsam den symbolischen Spatenstich für den Bau der<br />
Fernwärmeleitung auf der Kokerei Zollverein in Essen-Katernberg<br />
durch. Mit dem Bau der Fernwärmetrasse wird ein<br />
weiterer wichtiger Schritt für die Entwicklung des Welterbe-<br />
Areals als moderner Immobilienstandort begangen. Über<br />
die neue Trasse soll schon ab dem kommenden Winter der<br />
Neubau der Unternehmenszentrale der RAG Montan Immobilien<br />
mit Wärme versorgt werden. Weitere schon vorhandene<br />
Verwaltungs- und Werkstattgebäude des Unternehmens sowie<br />
die denkmalgeschützten Bestandsgebäude der Stiftung<br />
Zollverein sollen zu Beginn der Heizperiode 2012/2013 an<br />
die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden. Mit der<br />
Baumaßnahmen ist die Grundvoraussetzung für die Versorgung<br />
weiterer Neuansiedlungen geschaffen.<br />
Die Fernwärmerschließung auf dem Areal der Kokerei Zollverein<br />
erfolgt über eine neu zu errichtende Wärmetransportleitung,<br />
ausgehend vom Anbindepunkt an „Tor 3“ an der<br />
Arendahls Wiese zum neuen Verwaltungsgebäude der RAG<br />
Montan Immobilien im Westen des Kokereiareals. Begonnen<br />
wurde mit dem Bau in der zweiten Juli-Woche. Die Länge der<br />
Fernwärmetrasse beträgt rund 750 m und kostet für diese<br />
erste Strecke ca. 0,4 Mio. EUR.<br />
Zunächst wird das neue Verwaltungsgebäude der RAG Montan<br />
Immobilien mit einer Wärmeleistung von 400 kW an die<br />
Fernwärmeversorgung angeschlossen. Mit dieser Leistung<br />
ist sichergestellt, dass der Wärmebedarf des Gebäudes mit<br />
einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 20 Grad auch<br />
bei minus 10 Grad sichergestellt ist. Die Erweiterung der<br />
Fernwärmeversorgung für die weiteren Bestandsgebäude auf<br />
dem Standort und die zukünftig Büroneubauten erfordert in<br />
den nächsten Jahren eine Verlängerung der Trasse um weitere<br />
550 m.Die gleichen Trassen werden auch für die Versorgung<br />
des Standortes mit Wasser und den verschiedenen Telekommunikationseinrichtungen<br />
genutzt.<br />
Die Fernwärmeleitungen werden in Kunststoffmantelrohrtechnik<br />
verlegt und sind für die Druckstufe PN 25 ausgelegt.<br />
Dieser technische Standard ist aufgrund des Drucks und der<br />
Hitze des transportierten Wassers sowie des künftig erforderlichen<br />
Wärmebedarfes auf dem Standort notwendig.<br />
Der Fernwärmeausbau der STEAG mit einer hoch effizienten<br />
Wärmedarbietung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit<br />
dem Primärenergiefaktor von 0,12 wird wesentliche Beiträge<br />
zu den Zielsetzungen „Erhöhung der Energieeffizienz“ und<br />
„Einsparung von Primärenergie“ leisten sowie zu einer deutlichen<br />
Reduzierung des CO2-Ausstoßes führen.<br />
Die Wärmeversorgung auf dem Kokerei Areal wird über die<br />
Nutzung der Abwärme (KWK) des STEAG-Heizkraftwerkes in<br />
Herne und der Müllverbrennungsanlage der RWE in Essen-<br />
Karnap sichergestellt.
Mit Kraft-Wärme-Kopplung kann NRW 35 Prozent CO2-Emissionen<br />
und Rohstoffe einsparen<br />
Neue Studie zeigt großes Potenzial bei gleichzeitiger Erzeugung von Wärme und Elektrizität<br />
Nordrhein-Westfalen bietet hervorragende Voraussetzungen<br />
für den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Eine neue<br />
Studie im Auftrag des NRW-Klimaschutzministeriums und<br />
der EnergieAgentur.NRW zeigt, dass in NRW ein beachtliches<br />
Potenzial besteht. Grundsätzlich können 35 Prozent der CO2-<br />
Emissionen und 35 Prozent der Rohstoffe eingespart werden,<br />
wenn Elektrizität und Wärme gleichzeitig produziert werden.<br />
„Hier liegt ein ungeheures Potenzial. Gerade die dicht besiedelten<br />
Ballungsräume an Rhein und Ruhr sind ideal, um Energie<br />
wirklich effizient einzusetzen. Während andere Bundesländer<br />
gute Standorte für Solarenergie oder Wasserkraft sind,<br />
ist NRW ein guter Standort für Kraft-Wärme-Kopplung. Wo<br />
sonst liegen Industrie und Wohngebäude oder Bürogebäude<br />
so nah zusammen wie bei uns. Das macht es einfach, die<br />
Wärme zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu bringen“,<br />
sagt Klimaschutzminister Johannes Remmel.<br />
Kraft-Wärme-Kopplung ist eine der wichtigen Schlüsseltechnik<br />
für die Energiestruktur der Zukunft. Minister Johannes<br />
Remmel begrüßte daher die jüngsten Investitionsentscheidungen<br />
von Stadtwerken für den Bau neuer Gaskraftwerke<br />
als Basis für Kraft-Wärme-Kopplung. „Mit dem Beschluss<br />
etwa des Energieversorgers Trianel zur Errichtung eines<br />
Gaskraftwerkes in Krefeld sieht der Minister gute Chancen<br />
für eine Verbindung von Nah- und Fernwärme an der Rhein/<br />
Ruhr-Schiene. Remmel: „Die Fernwärmeunternehmen im<br />
Ruhrgebiet wollen eine Herausforderung angehen, die im<br />
Sinne von Klimaschutz, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit<br />
auf der Hand liegt: die Chance für ein technische und wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit auszuloten. Die Landesregierung<br />
wird dieses Engagement unterstützen.“<br />
Erstellt wurde die wissenschaftliche Studie vom Bremer Energie<br />
Institut, dem Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung,<br />
dem Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien<br />
IREES GmbH und der Energieberatung GmbH. Die<br />
Institute kommen zu dem Ergebnis, dass die Verdoppelung<br />
des Anteils der Kraft-Wärme-Kopplung an der Nettostromerzeugung<br />
in Nordrhein-Westfalen möglich ist. „Auf dieses<br />
ungeheure Potenzial können wir nicht verzichten, wenn wir<br />
die Energiewende beschleunigen wollen“, so Remmel. Bereits<br />
im Koalitionsvertrag hat die Landesregierung das Ziel<br />
formuliert, den Anteil der KWK an der Stromerzeugung bis<br />
2020 auf mehr als 25 Prozent zu erhöhen. Durch Kraft-Wärme-Kopplung<br />
wird bei der Produktion von Energie ein Teil in<br />
Strom umgewandelt und ins Netz eingespeist. Zugleich wird<br />
Wärme für die Heizung von Gebäuden und die Erwärmung<br />
von Brauchwasser erzeugt und vielfach über Nah- oder Fern-<br />
Umrüstung in großem Maßstab<br />
Etwa 31.000 Leuchten betreibt die Stadt Bielefeld, um ihre<br />
Straßen, Wege und Parkanlagen zu erhellen. Mehr als 5.000<br />
von ihnen werden gegen die effizienten VFL540 LED-Leuchten<br />
von WE-EF ausgetauscht.<br />
Dem regen Engagement für Klimaschutz und Kostenersparnis<br />
in Bielefelds Verwaltung ist es zu verdanken, dass bald<br />
mehrere Stadtviertel in den Genuss einer neuen Straßenbe-<br />
wärmeleitungen transportiert. Im Vergleich zu reinen stromerzeugenden<br />
Kraftwerken bedeutet dies eine höhere Ausnutzung<br />
der eingesetzten Brennstoffe, damit stellen moderne<br />
Heizkraftwerke eine sehr effiziente Art der Energieversorgung<br />
dar. Die Art des Brennstoffs kann variieren.<br />
Die Institute errechneten ein wirtschaftliches KWK-Potenzial<br />
in NRW von insgesamt 75 Terrawattstunden pro Jahr. Das<br />
entspricht rund 36 Prozent des landesweiten Nutzwärmebedarfs.<br />
Die erzeugte Strommenge läge für die Neuanlagen<br />
bei etwa 80 Terrawattstunden pro Jahr. Die Studie belegt,<br />
dass die KWK vor allem in Großstädten, also zum Beispiel in<br />
den Ballungsräumen und Großstädten wie Düsseldorf oder<br />
Essen eine wirtschaftliche Option ist: Rund zwei Drittel des<br />
wirtschaftlichen Potenzials entfallen auf Städte mit mehr als<br />
150.000 Einwohnern. Dagegen sind neue Fernwärmenetze<br />
für kleinere Kommunen in der Regel keine wirtschaftliche Lösung.<br />
Hier bieten sich dagegen einzelne KWK-Projekte an,<br />
zum Beispiel bei größeren Gewerbe- oder Dienstleistungsobjekten.<br />
„Wir müssen die Möglichkeiten der modernen Energieerzeugung<br />
und auch der Verteilung von Energie gezielt<br />
einsetzen“, sagt Minister Remmel. Die EnergieAgentur.NRW<br />
berät Kommunen und Investoren, welche Lösung für welches<br />
Projekt die richtige ist. „Aber neben Information brauchen wir<br />
auch Förderung. Um Planungssicherheit herzustellen, muss<br />
das KWK-Gesetz an die neuen Rahmenbedingungen angepasst<br />
und die Förderkonditionen verbessert werden“, fordert<br />
Remmel und fügt hinzu: „Während die Bundesregierung hier<br />
untätig geblieben ist, haben wir das Thema durch einen Bundesratsantrag<br />
auf die Tagesordnung gebracht. Wir brauchen<br />
KWK für eine moderne Energieversorgung. KWK begünstigt<br />
vor allem kleine und mittlere Energieversorger, etwa die<br />
Stadtwerke. Die Bundesregierung hingegen begünstigt vor<br />
allem die großen Energiekonzerne. Bundesumweltminister<br />
Röttgen muss hier Verantwortung für Nordrhein-Westfalen<br />
zeigen. Darauf werden wir drängen.“<br />
Im Bereich der industriellen KWK-Nutzung orten die Autoren<br />
der Studie zusätzliche Potenziale. So zeigt die Analyse, dass<br />
allein durch die Modernisierung der bereits bestehenden Anlagen<br />
eine Steigerung der Stromerzeugung um bis zu 12,7<br />
Terrawattstunden pro Jahr möglich ist. In 2008 lag die Stromerzeugung<br />
aus industrieller KWK bei 6,2 Terrawattstunden<br />
pro Jahr. Die Modernisierung der KWK-Anlagen betrifft vor<br />
allem die Unternehmen in der Chemie-, Ernährungs- und Papierindustrie<br />
– aber auch in der Metallerzeugung.<br />
Weitere Informationen unter: www.umwelt.nrw.de.<br />
leuchtung kommen. Im März 2011 hatten die Verantwortlichen<br />
einen Förderantrag beim Bundesministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit für den Wechsel von<br />
5.100 Leuchten in Wohn- und Anliegerstraßen gegen LED-<br />
Leuchten gestellt. Sofort nach der Bewilligung der Mittel, die<br />
40% der Gesamtinvestition betragen, initiierten sie eine öffentliche<br />
Ausschreibung, bei der WE-EF mit den VFL540 LED<br />
Straßenleuchten überzeugt hat.<br />
470 Kommunalwirtschaft 08/2011
5.151 Exemplare der VFL540 LED-Straßenleuchte werden in Bielefeld bis Dezember 2011<br />
installiert und dann für erhebliche Einsparungen bei Energie- und Wartungskosten sorgen.<br />
Die LED-Leuchten von WE-EF haben eine Nennleistungsaufnahme von lediglich 21W gegenüber<br />
89W der bisherigen Pilz-Opalglas-Leuchten. Zur zusätzlichen Einsparung bei den CO2-<br />
Emmissionen und dem Energieverbrauch wird die Leistung der Leuchten zwischen 22:30 Uhr<br />
und 04:30 Uhr noch einmal um die Hälfte reduziert. Die Einsparwerte betragen damit etwa<br />
jeweils 83 Prozent. Bezogen auf 5.151 Leuchten wird sich eine CO2-Einsparung von cirka<br />
830 Tonnen pro Jahr einstellen.<br />
Aber auch hinsichtlich der Lichtqualität ergeben sich spürbare Verbesserungen. Die LED-<br />
Leuchten werden die Verkehrsflächen deutlich gleichmäßiger erhellen, die jetzt teils ausgeprägten<br />
Hell- und Dunkelzonen gehören damit der Vergangenheit an. Um das Licht homogener<br />
auf Straßen und Wege zu lenken, müssen 4.440 Leuchtenmaste um etwa einen Meter<br />
auf eine Masthöhe von fünf Metern verlängert werden. Den hohen Werterhalt, den die Beibehaltung<br />
der vorhandenen Maste mit sich bringt, wissen die Verantwortlichen sehr zu schätzen,<br />
denn diesen Teil des Projektes muss die Stadt komplett aus eigenen Mitteln finanzieren.<br />
Die Leuchtenserie VFL540 von WE-EF umfasst Ausführungen in vielen verschiedenen Leistungsstufen<br />
mit unterschiedlichen Lichtströmen zwischen 1.200lm und 9.870lm. Sie können<br />
mit asymmetrisch seitlich abstrahlenden S60- bzw. S70- oder asymmetrisch vorwärts<br />
gerichteten A60-Linsen in OLC® Technik versehen werden. Hinsichtlich der Lichtfarbe hat<br />
der Kunde die Wahl zwischen 3.000K, 4.000K und 5.000K, also den Lichtfarben 830, 840 und<br />
750. Für die bedarfsgerechte Lichtsteuerung, z. B. in Form einer Nachtabsenkung, können<br />
die VFL Leuchten werkseitig auch mit einem softwaregesteuerten Eco Step Dim® Modul<br />
ausgestattet werden.<br />
Natürliche Ressourcen werden knapp und teuer<br />
Wir wissen, dass natürliche Ressourcen knapp und teuer werden und vom Menschen unnötig<br />
verursachte CO2-Belastungen den Treibhauseffekt verstärken. Die Umwelt braucht jetzt<br />
mehr Schutz denn je! Die Herausforderung besteht aktuell darin, den Klimawandel in Grenzen<br />
zu halten. Es stellt sich somit die Frage, welchen Beitrag die Abfallwirtschaft zur Senkung<br />
von Treibhausgasen leisten kann. SSI Schäfer, Neunkirchen/Siegerland, ist hier seit über 35<br />
Jahren richtungsweisend tätig und betrachtet die Grundsätze der Nachhaltigkeit als unternehmerische<br />
Aufgabe.Zur Ressourcenschonung und Verringerung der Umweltbelastungen<br />
gilt Abfallvermeidung stets als oberster Handlungsgrundsatz. Doch dass Abfall entsteht, ist<br />
aufgrund der heutigen Lebensgestaltung und wirtschaftlichen Aktivitäten nicht zu verhindern.<br />
Im Sinne der Lebensqualität und des ökologischen Gleichgewichtes ist es jedoch notwendig,<br />
sich der Abfälle anzunehmen, sie zugunsten der Ressourcenschonung zu nutzen, zu reduzieren,<br />
zu trennen oder wo dies nicht möglich ist, sie weitestgehend schadlos zu entsorgen. Dabei<br />
besteht die Kunst darin, den Schutz der Umwelt mit wirtschaftlich rentablen und individuell<br />
angepassten Verfahren derart zu vereinen, dass eine nachhaltige Entwicklung erzielt wird.<br />
So bietet SSI Schäfer im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes eine breite Palette an<br />
Behältersystemen, mit denen neben dem Restabfall wiederverwertbare Materialien umweltfreundlich<br />
und wirtschaftlich gesammelt und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden.<br />
SSI Schäfer hat eine<br />
breite Palette an<br />
Behältersystemen im<br />
Programm.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 471
Mit der beschlossenen Neufassung des Kreislaufwirtschafts-<br />
und Abfallgesetzes wird nun europäisches Recht umgesetzt.<br />
Gemäß den Zielen der Ressourcenschonung rückt das Gesetz<br />
neben der Abfallvermeidung die Verwertung künftig noch<br />
stärker in den Fokus als bisher. Spätestens ab 2015 müssen<br />
alle Wertstoffe, d.h. Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfälle<br />
sowie Bioabfälle, getrennt gesammelt werden.<br />
Da Jahr für Jahr viele wiederverwertbare Abfälle über den<br />
Restmüll entsorgt werden, soll eine neue, sogenannte Wertstofftonne<br />
die kostbaren Schätze abfangen. Die Einführung<br />
soll bis spätestens 2015 erfolgen. Die Wertstofftonne wird neben<br />
Verpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen<br />
zusätzlich auch alle „stoffgleichen Nichtverpackungen“, etwa<br />
Kunststoffwannen, -spielzeug, Metallkochtöpfe, erfassen.<br />
Ob sie auch nicht-stoffgleiche Nichtverpackungen, wie z.B.<br />
Elektrokleingeräte, aufnimmt, wird von den Kommunen unterschiedlich<br />
geregelt.<br />
Doch wie sieht die neue Wertstofftonne aus? Zur Debatte<br />
steht entweder die Erweiterung der Sammlung in der bestehenden<br />
gelben Tonne (“Gelbe Tonne Plus“) oder die Einführung<br />
einer zusätzlichen Tonne. Seit über 30 Jahren befasst<br />
sich SSI Schäfer intensiv mit der Sammlung von Wertstoffen<br />
und unterstützt Kommunen und private Entsorger mit einer<br />
kompletten Behälterserie, u.a. für die Sammlung von Leichtverpackungen<br />
und Kunststoffen im Hol- und Bringsystem. Im<br />
Falle der Einführung einer neuen Tonne unterstützt SSI Schäfer<br />
Modellversuche und stellt – nach Vereinbarung – für einen<br />
Zeitraum von sechs Monaten kostenlos Behälter zur Verfügung<br />
- unabhängig der Farbe der neuen Tonne. Mit Hilfe der<br />
Modellversuche können kommunale und private Entsorger<br />
zunächst Erfahrungen bzgl. der Mengen und der anfallenden<br />
Kosten sammeln.<br />
Während bei Stoffströmen wie Altpapier, Glas, Verpackungen<br />
seit vielen Jahren effektiv getrennt und verwertet wird, besteht<br />
im Bereich der Bioabfallsammlung noch ein großer<br />
Nachholbedarf. Weniger als die Hälfte der Bundesbürger ist<br />
an die Biotonne angeschlossen. Gemäß des neuen Kreislaufwirtschafts-<br />
und Abfallgesetzes muss jedoch auch bei Bioabfällen<br />
spätestens ab 2015 eine flächendeckende Getrenntsammlung<br />
erfolgen.<br />
Für die Behandlung der gesammelten Bioabfälle finden üblicherweise<br />
zwei Verfahren Anwendung: zum einen die ae-<br />
Das ausgeklügelte<br />
Belüftungssystem<br />
des Compostainers<br />
sorgt für eine aerobe,<br />
intensive Verrottung<br />
des Biomülls.<br />
robische Kompostierung, zum anderen die anaerobische<br />
Verarbeitung in Fermentern zur Herstellung von Methangas<br />
für die Energiegewinnung und Kompost aus Gärresten. Für<br />
beide Verfahren ist eine saubere Getrenntsammlung des<br />
Eingangsmaterials wichtig. Der von SSI Schäfer entwickelte<br />
Spezialbehälter für Bioabfälle, der Compostainer, hat sich<br />
hierfür mittlerweile im In- und Ausland für die 14tägige Abfuhr<br />
bestens bewährt.<br />
Bioabfälle haben einen erheblichen Wassergehalt, der im<br />
Zusammenhang mit der hohen Dichte ohne Luftzirkulation<br />
zu anaerobem Abbau und Fäulnis führt. Das ausgeklügelte<br />
Belüftungssystem des Compostainers sorgt für eine aerobe,<br />
intensive Verrottung des Biomülls bei bis zu 50°C im Behälter<br />
und damit gleichzeitig für weniger Geruchs- und Madenbildung.<br />
Der neutrale ph-Wert des Sickerwassers von 7,6<br />
(anstatt 5,0 wie bei unbelüfteten Abfallbehältern) begünstigt<br />
den Kompostiervorgang. Die hohe Wasserverdunstung im<br />
Compostainer führt zu einem deutlichen Masseverlust und<br />
damit zu einer Sammel- und Transportkostenersparnis von<br />
13 Prozent – ein weiterer Vorteil, der sich rechnet. Die Luftzirkulation<br />
im Compostainer wird erreicht durch Öffnungen<br />
an den seitlichen Wandungen und im Deckel sowie durch innenliegende<br />
Distanzstege am Korpus.<br />
Der Compostainer schafft damit die<br />
Voraussetzung für eine aerobe Sammlung<br />
des Biomülls und kann somit unbedenklich<br />
im 14-tägigen Rhythmus<br />
abgefahren werden.<br />
Am Ende des Kreislaufs wirtschaftlicher<br />
wie ökologisch sinnvoller Biomüllsammlung<br />
steht seine Verwertung.<br />
Durch die Sammlung im Compostainer<br />
entsteht ein für die Kompostierung<br />
günstiges Ausgangsmaterial, das als<br />
hochwertiger Naturstoff dem Kreislauf<br />
wieder zugeführt wird. Der SSI Schäfer-Behälter<br />
stellt somit ein wirtschaftliches,<br />
umwelt- und bürgerfreundliches<br />
Biomüll-Sammelsystem dar.<br />
Für die neue Wertstofftonne sind verschieden<br />
farbige Lösungen denkbar.<br />
472 Kommunalwirtschaft 08/2011
Stoffliche Verwertung von Altholz<br />
muss Vorrang haben<br />
"Die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes soll einen wesentlichen<br />
Beitrag dazu leisten, Ressourceneffizienz und Recycling<br />
zu stärken. Dabei soll, nach der Leitentscheidung des<br />
europäischen Gesetzgebers, dem Recycling ein Vorrang eingeräumt<br />
werden. Dieser Vorrang ist offensichtlich auch notwendig,<br />
da schon heute Überkapazitäten in der Verbrennung<br />
eine stoffliche Verwertung ausbremsen". Das erklärte bvse-<br />
Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock vor den Teilnehmern des<br />
2. Altholztages, der Ende Juni, unter Beteiligung des Verbandes<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), in<br />
Raunheim bei Frankfurt/Main stattfand.<br />
Eric Rehbock: "Jeder der eine Sortier- und Aufbereitungsanlage<br />
betreibt, konnte in den vergangenen Jahren spüren,<br />
wie sich der Zwang zur Auslastung der Verbrennung auf die<br />
Wirtschaftlichkeit zur stofflichen Aufbereitung ausgewirkt hat.<br />
Warum qualitätsgesichert aufwendig sortieren, wenn der Weg<br />
in die Müllverbrennungsanlage nah und günstig ist, dachte<br />
sich so mancher und schaltete seine Aufbereitungsanlage<br />
zwischenzeitlich ab. Die Situation entspannte sich aufgrund<br />
der guten konjunkturellen Entwicklungen in 2010 zwar wieder<br />
leicht, Entwarnung kann bis heute allerdings nicht gegeben<br />
werden."<br />
Dr. Frank Petersen vom Bundesumweltministerium, nahm<br />
diesen Ball durchaus auf. Er betonte, dass die Zielrichtung<br />
des Gesetzentwurfes der Bundesregierung laute: “Mehr Recycling,<br />
nicht mehr thermische Verwertung." Er verwies beim<br />
2. bvse-Altholztag darauf, dass bei einem Heizwert des Abfalls<br />
von 11.000 kJ/kg der Gleichrang zwischen energetischer<br />
und stofflicher Verwertung widerleglich vermutet werde. Trotz<br />
hohen Heizwertes könne eine stoffliche Verwertung durch die<br />
Behörde erzwungen werden, wenn dies die bessere Verwertungsart<br />
sei. Umgekehrt könne der Abfallbesitzer mit der gleichen<br />
Argumentation jedoch auch eine energetische Verwertung<br />
durchführen, wenn der Abfall einen Heizwert unterhalb<br />
von 11.000 kJ/kg habe.<br />
Nutzungskaskade durchsetzen<br />
Das allein reicht dem bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung e.V. zur Sicherung des Recycling-Vorrangs<br />
jedoch nicht aus, wie Andreas Habel in seinem Vortrag<br />
betonte. Der bvse-Referent warnte davor Rohstoffe leichtfertig<br />
zu verbrennen wenn sie noch stofflich genutzt werden<br />
könnten.<br />
Habel verwies darauf, dass die privaten Unternehmen der<br />
Abfallwirtschaft Verwertungstechnologien entwickelt und aufgebaut<br />
hätten, die es ermöglichen, aus stofflich nutzbarem<br />
Altholz hochwertige Sekundärrohstoffe herzustellen. Es sei<br />
längst eine Industrie mit ausgeprägten Wertschöpfungsketten<br />
entstanden.<br />
Habel: "Um diese Techniken anwenden zu können, sind diese<br />
Anlagen aber auf gesicherte Stoffströme hinsichtlich Quantität<br />
und Qualität angewiesen. Daher sprechen wir uns für die<br />
Kaskadennutzung von Holz aus. Althölzer, die aufgrund ihrer<br />
Beschaffenheit letztendlich nicht mehr stofflich recycelt werden<br />
können, gehören in hochwertige thermische Prozesse,<br />
wie speziell auf diesen Stoffstrom ausgerichtete Biomassekraftwerke<br />
oder Kraftwerke mit hoher Energieausbeute."<br />
Hier pflichtete Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer der<br />
Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. bei. Er wies darauf hin,<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 473
dass die Mehrfachnutzung schon immer praktiziert wurde.<br />
Deshalb sei die Kaskadennutzung erste Wahl aller Nutzungsstrategien.<br />
Zusätzliche Holzpotenziale als Beitrag zur Bewältigung<br />
der Energiewende stehen seiner Meinung nach jedenfalls<br />
nicht zur Verfügung. Dies gelte nicht nur für Deutschland,<br />
sondern europaweit und auch weltweit. Aufgrund der zunehmend<br />
knapper werdenden Ressource Holz müsse dessen<br />
Verwendung effizienter und ressourcenschonender als bisher<br />
erfolgen. Von daher setzte er sich dafür ein, dass Subventionen<br />
zur direkten Verbrennung gestoppt werden müssten.<br />
Eine Nutzungskonkurrenz zwischen stofflicher und energetischer<br />
Nutzung räumte Daniel Hölder vom Bundesverband<br />
Bioenergie e.V. durchaus ein. Nach seiner Aussage bestehe<br />
diese Konkurrenz aber hauptsächlich im Bereich der Wärmebereitstellung<br />
(Scheitholz), im Bereich der Stromerzeugung<br />
sehe er dagegen keine Nutzungskonkurrenz. Hölder begrüßte<br />
für seinen Verband, dass die Förderung von Bioenergieanlagen,<br />
die Altholz verwenden, eingestellt wird. Er betonte<br />
jedoch auch, dass Holz und feste Biomasse einen bedeutenden<br />
Beitrag zur umweltfreundlichen und nachhaltigen<br />
Stromversorgung leisten.<br />
Die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
Unter Leitung von Naemi Denz, stellvertretende VDMA-Geschäftsführerin,<br />
beschäftigte sich der 2. Altholztag auch mit<br />
den aktuellen Marktentwicklungen in Deutschland und Österreich.<br />
Peter Altmann von der Fritz Egger GmbH machte deutlich,<br />
dass die Verwertungskapazitäten das Altholzaufkommen<br />
von etwa 6,5 Millionen t./Jahr in Deutschland übersteigen.<br />
Das mache Importe nach Deutschland zwingend notwendig.<br />
Die Verfügbarkeit von Altholz schwanke zwischen Sommer<br />
und Winter sehr stark.<br />
Das sei ein Phänomen, so Altmann, welches durchaus auch<br />
für den Österreichischen Markt zutreffe, der ein Altholzaufkommen<br />
von 500.000 bis 600.000 t/Jahr aufweise. Altholzauf-<br />
kommen und der Bedarf der genehmigten Verwertungsanlagen<br />
stünden zwar in einem etwa ausgewogenen Verhältnis,<br />
jedoch beeinträchtige die verbreitete illegale Verbrennung<br />
von Altholz das Marktgeschehen, was immer wieder zu Engpässen<br />
führe.<br />
Ganz anders sehe, nach Aussage von Peter Altmann, die<br />
Marktsituation in der Schweiz aus. Auch hier gebe es zwar<br />
ein Altholzaufkommen von ca. 600.000 t/Jahr, doch ein Großteil<br />
dieser Menge werde exportiert. Hauptabnehmer sei hier<br />
Italien.<br />
In der Schweiz werde der Auf- und Ausbau der thermischen<br />
Verwertung von Altholz vorangetrieben. Im Winter werden signifikante<br />
Mengen den Kehrichtverbrennungsanlagen zugeführt.<br />
Qualität sichern mit einer VDI-Richtlinie<br />
Prof. Dr.-Ing. Uwe Görisch griff in seinem Vortrag die Qualitätssicherung<br />
im Bereich der Altholzverwertung auf. Er beklagte,<br />
dass es keine allgemein anerkannten Standards geben würde.<br />
Das führe in der Praxis zu einem sehr unterschiedlichen<br />
Vollzug der zuständigen Behörden in den Bundesländern und<br />
damit teilweise zu gravierenden Wettbewerbsverzerrungen.<br />
Dies betreffe sowohl die Genehmigungspraxis von Anlagen,<br />
als auch deren Überwachung. Als einen möglichen Ausweg<br />
aus diesem Dilemma stellte Görisch die Möglichkeit vor, eine<br />
VDI-Richtlinie zu erarbeiten, um so einen anerkannten Standard<br />
für die Branche zu setzen. Hieran könnten sich nicht<br />
nur die Unternehmen ausrichten, sondern ebenfalls die Vollzugsbehörden<br />
und Gerichte. Seine Empfehlung: "Entweder<br />
regeln andere uns, oder wir regeln vorausschauend selbst",<br />
stieß in der sich anschließenden Diskussion jedoch nicht nur<br />
auf Zustimmung. So wurde die Befürchtung geäußert, dass<br />
durch ein neues Regelwerk, auch neue Bürokratie und neue<br />
Schwierigkeiten auf die Betriebe zukommen könnten.<br />
Weitere Informationen unter: www.bvse.de.<br />
Hako-Technik für eine saubere und gepflegte Bodetal-Stadt Thale<br />
Sauberkeit als Teil der Tourismusförderung<br />
Der Harz als das höchste Gebirge Norddeutschlands bietet<br />
mit dem 1.141,1 m ü. NN messenden Brocken, nicht nur einen<br />
besonderen Anziehungspunkt für Wanderer, auch für<br />
den Liebhaber der germanischen Sagenwelt lohnt sich der<br />
Besuch. Zu den bekanntesten Ausgangspunkten für den<br />
Harztourismus gehört die Bodetal-Stadt Thale. Für Thales<br />
Bürgermeister, Thomas Balcerowski, ist die Förderung des<br />
Tourismus als beachtlicher Wirtschaftsfaktor eine Herzensangelegenheit.<br />
So achtet er nicht zuletzt als Thalenser Bürger<br />
auf ein sauberes und gepflegtes Outfit seiner Stadt. Zur Pflege<br />
des Kurparks sowie zum Reinigen der Gehwege und der<br />
städtischen Plätze trägt auch die Reinigungs- und Transporttechnik<br />
von Hako bei.<br />
„Mit der Gestaltung des etwa 4,5 km langen Mythenwegs“,<br />
schildert Bürgermeister Thomas Balcerowski, „haben wir<br />
uns eine zusätzliche Touristenattraktion geschaffen. Mit der<br />
Gestalt des einäugigen Göttervaters Wotan, der neben dem<br />
Rathaus aus dem Brunnen der Weisheit trinkt, wurde im Juli<br />
2004 das erste Figurenensemble des Mythenweges errichtet.<br />
Derzeit schmücken insgesamt zehn von unterschiedlichen<br />
Künstlern gestaltete Skulpturen mit entsprechenden Erklä-<br />
rungstafeln den attraktiven Themenweg. Beginnend mit der<br />
Bronzefigur des Harzgaugrafen Hessi, die unmittelbar vor<br />
dem Areal des ehemaligen Klosters liegt, kann man sich auf<br />
den Mythenweg begeben. Auf der Strecke bis zur Figur der<br />
Midgardschlange vor der Talstation der Kabinenbahn, die<br />
zum Hexentanzplatz führt, begegnet man als nächstes dem<br />
bereits erwähnten Wotan am Brunnen der Weisheit sowie<br />
dem im Kurpark aufgestellten Sleipunir und die Nornen, um<br />
nur einige Kunstwerke aufzuführen.“<br />
Gepflegte Parkflächen und Sauberkeit für Einwohner<br />
und Touristen<br />
„Sauberkeit“, betont Bürgermeister Thomas Balcerowski<br />
(Bild 1), „ist eine elementare Grundlage für einen Tourismusort.<br />
Es wäre geradezu ein Alptraum, wenn unsere Kunstwerke<br />
im hohen Gras untergehen würden. Zur Pflege unserer<br />
Straßen, Wege, Park-, Ruhe- und Kinderspielplätze bedienen<br />
wir uns der professionellen Hilfe unserer Abteilung Stadtwirtschaft,<br />
denn Sauberkeit und Grünflächenbearbeitung muss<br />
auf wirtschaftliche Weise erfolgen. Es geht dabei um Effizienz<br />
und Schnelligkeit. Wir haben unterschiedliche Wachs-<br />
474 Kommunalwirtschaft 08/2011
Hako-Citymaster 1200 im Kurpark vor der Kirche St.Petri<br />
tumsperioden im Jahr. So müssen wir im Frühjahr, wenn die<br />
Natur aufblüht, die Anlagen schnell in einen attraktiven Zustand<br />
bringen. So pflege ich auch eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Leiter der Abteilung Stadtwirtschaft, Matthias<br />
Nowak (Bild 1). Dass die Stadtwirtschaft ihre Aufgaben ernst<br />
nimmt, bestätigen uns immer wieder unsere Gäste. So wissen<br />
wir, dass wir mit dem Einsatz moderner Pflege-, Reinigungs-<br />
und Transporttechnik auf dem richtigen Weg sind. Die<br />
Auswahl der richtigen Technik übernehmen die Kollegen der<br />
Stadtwirtschaft. Ich weiß inzwischen, dass ich mich auf ihre<br />
Kompetenz voll verlassen kann und die Stadtwirtschaft weiß<br />
auch, dass ich mir auf dem Weg ins Rathaus den Zustand der<br />
Straßen genau ansehe und bei Problemen sofort zum Handy<br />
greife.“<br />
Gepflegter Kurpark<br />
Wir haben uns im Kurpark verabredet, weil er einfach eine<br />
Augenweide ist. Wenn man vor der Skulptur des achtbeinigen<br />
Pferdes Sleipnir, das der Sage nach Wotan leichtfüßig über<br />
Wolken, Wasser und Land trug, steht, schaut man linker Hand<br />
zur Kirche St. Petri und zum dahinter liegenden Berg, auf dem<br />
sich der Hexentanzplatz befindet. Rechter Hand erblickt man<br />
den Sessellift, der zur bekannten Roßtrappe führt. Im Kurpark<br />
wird deutlich, was die Hako-Technik, die der Stadtwirtschaft<br />
Thale zur Verfügung steht, zu leisten vermag. Zum Treffpunkt<br />
kamen Olaf Rein vom Multicar vertreibenden Kommunaltechnikzentrum<br />
Willerbach, Bürgermeister Thomas Balcerowski,<br />
Hans-Rainer Trippler vom Hako-Vertragshändler Schlotte,<br />
Matthias Nowak, Leiter der Abteilung Stadtwirtschaft (Bild 1),<br />
sowie die Mitarbeiter der Stadtwirtschaft Thale, die mit der<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 475
Hako-Technik und dem Universalgeräteträger FUMO Carrier<br />
täglich für ein gepflegtes Thale sorgen.<br />
Sauberer Rasenschnitt<br />
„Beim Kauf der Kommunaltechnik“, betont Matthias Nowak,<br />
„achten wir darauf, dass wir die Technik das ganze Jahr hindurch<br />
nutzen können. Deshalb haben wir zur Rasenpflege<br />
einen Hakotrac 3500 DA (Bild 2) gekauft. Der Frontbereich<br />
ist mit einer Frontaushebung mit Kuppeldreieck, zwei doppelwirkenden<br />
Hubzylindern und einer integrierten Frontzapfwelle<br />
ausgerüstet. Diese Ausrüstung ermöglicht die Aufnahme<br />
unterschiedlicher Anbaugeräte. Zum Rasenschnitt setzen wir<br />
ein Frontmähwerk mit einer Arbeitsbreite von 1,50 Meter ein.<br />
Das Schnittgut nehmen wir heckseitig über einen leistungsfähigen<br />
Gras- und Laubsauger auf. Die geräuschreduzierte<br />
Hochleistungsturbine wird über die Heckzapfwelle des Hakotracs<br />
3500 DA betrieben.“<br />
Zur Versorgung der hydraulischen Lenkung besitzt der Hakotrac<br />
eine separate Hydraulikpumpe. Das aufgenommene<br />
Schnittgut im 1200 Liter fassenden Sammelbehälter lässt<br />
sich bequem über die zwei Meter hohe Hochentleerung entsorgen<br />
(Bild 3). „Wir“, erzählt Maschinenfahrer Jens Zemmek,<br />
kippen das Schnittgut gleich auf unseren FUMO Carrier.“<br />
„Den Kleintraktor Hakotrac 3500 DA“, betont Matthias Nowak,<br />
„setzen wir das ganze Jahr ein. Neben der Rasenpflege<br />
erledigt er als kräftiges und zuverlässiges Zugfahrzeug unterschiedliche<br />
Transportaufgaben. Für den Winterdienst statten<br />
wir den Hakotrac frontseitig mit einem Federklappenräumschild<br />
aus und montieren heckseitig einen Aufsattel-Schleuderstreuer.“<br />
„Der Hakotrac 3500 DA“, ergänzt Rainer Trippler, „lässt sich<br />
beispielsweise bei Bedarf genauso gut mit einem Frontlader,<br />
einer Frontkehrmaschine oder einem Frontschlegelmäher fürs<br />
Scheiden von Wiesen komplettieren. Für die umweltverträgliche<br />
Arbeitsweise sorgt der wassergekühlte YANMAR 3-Zylinder<br />
Dieselmotor, der zuverlässig unter den Grenzwerten<br />
nach der Europäischen Richtlinie 97/68/EG Stufe IIIA bleibt.“<br />
Transporter für den universellen Einsatz<br />
„Mit dem FUMO Carrier (Bild 4) steht uns ein Universalfahrzeug<br />
zur Verfügung“, berichtet Matthias Nowak, „das wir<br />
nicht nur für sehr unterschiedliche Transportaufgaben einsetzen,<br />
sondern auch für den Winterdienst nutzen. Wir montieren<br />
im Winter frontseitig ein Federklappenräumschild und<br />
heckseitig einen Flachsilostreuer.“<br />
FUMO Carrier<br />
„Ausgerüstet mit einer 3-Kreis-Universalhydraulik“, fährt Olaf<br />
Rein, Multicar-Leistungszentrum Nordhausen, fort, „lässt<br />
sich der FUMO Carrier mit den unterschiedlichsten An- und<br />
Aufbaugeräten komplettieren. Bei einem maximalen Durchfluss<br />
von 80 Liter/Minute und einem Arbeitsdruck bis zu 200<br />
bar lassen sich günstigerweise mehrere Geräte gleichzeitig<br />
betreiben.“<br />
„Mit der möglichen Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h“,<br />
fügt FUMO-Fahrer Marian Pohl hinzu, „sind auf entsprechend<br />
Fahrwegen schnelle Wechsel der Einsatzorte möglich. Im<br />
Einsatz zeigt das Fahrzeug ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit<br />
an die Aufgaben. Beispielsweise ermöglicht sein<br />
3-Seiten-Kippaufbau, dass man Schüttgut-Baumaterialien,<br />
wie beispielsweise Splitt, Sand oder Kies stets so abkippen<br />
kann, dass man sie möglichst nah an der Verwendungsstelle<br />
zur Hand hat (Bild 5). Allradantrieb und Kriechgänge im<br />
Geschwindigkeitsbereich von 0,6 bis 16,5 km/h garantieren<br />
beste Ergebnisse beim Kehren und im Winterdienst.“ Zu<br />
den umweltfreundlichen Aufgaben gesellt sich eine umweltfreundliche<br />
Fahrweise. Die Abgase des Euro 5-Turbodieselmotors<br />
werden über einen Partikelfilter im geschlossenen<br />
System geführt.<br />
Sauberkeit auf allen Gehwegen und städtischen Plätzen<br />
Als der Hako-Vertragshändler Schlotte vor zwei Jahren der<br />
Stadtwirtschaft Thale einen Hako-Citymaster 1200 zum Test<br />
übergab, fuhr Bernd Kornitschky die Maschine vier Wochen<br />
lang. Sein fachkundiges Urteil danach lautete: „Das ist genau<br />
jene Maschine, die wir Fahrer zur Erledigung unserer<br />
Aufgaben brauchen. Sie ist bestens geeignet, die Gehwege<br />
unserer Stadt zu kehren. Sie ist formschön und doch so robust<br />
gebaut, dass wir sie jeden Tag einsetzen können. Sein<br />
Urteil führte zum Kauf eines Hako-Citymaster 1200 (Bild 6).<br />
Seit dem reinigt die Maschine nach einem Kehrplan Tag für<br />
Tag rund 20 km Gehwege, Parkplätze und andere städtische<br />
gepflasterte Plätze. Auch diese Maschine ist für den Wintereinsatz,<br />
bei dem frontseitig ein Federklappenräumschild und<br />
heckseitig ein Walzenstreuer montiert wird, bestens geeignet.“<br />
Für die zuverlässige Arbeit sorgt der wassergekühlte YAN-<br />
MAR 4-Zylinder-Dieselmotor. Er leistet bei 2600 U/min 33,0<br />
kW (45 PS). Er erfüllt die Abgasrichtlinie 97/68/EG Stufe IIIA,<br />
die strengsten, derzeit gültigen Vorgaben. Mit seiner Kraft<br />
treibt er zwei Hydraulikpumpen an: Eine für den technisch<br />
bewährten und bequem zu handhabenden hydrostatischen<br />
Fahrantrieb und die andere für den Antrieb des hydraulisch<br />
betriebenen Saugaggregats.<br />
„Der Hako-Citymaster 1200“, hebt Bernd Kornitschky hervor,<br />
„erfüllt sowohl bei Trockenheit als auch bei Regenwetter<br />
seine Aufgaben. Sprühdüsen über den Tellerbesen und dem<br />
Saugmund feuchten das Kehrgut an. Sowohl die Sprühdüsen<br />
über den Tellerbesen als auch die Sprühdüsen am Saugmund<br />
erhalten das Wasser aus dem 180 Liter fassenden<br />
Frischwassertank. Da die Staubbindung im 1000 Liter großen<br />
Kehrgutbehälter ebenfalls mit Wasser erfolgt, füllt man vor<br />
dem Kehren Wasser in den aus Edelstahl gefertigten Kehrgutbehälter.<br />
Im Normalfall sind das etwas 150 Liter Wasser,<br />
das bei trockenem Wetter als Umlaufwasser zum Saugmund<br />
fließt und zusammen mit dem Kehrgut zurück in den Behälter<br />
gelangt. Einen stets anspruchsvollen Beweis ihrer Leistungsfähigkeit<br />
liefert die Maschine alljährlich am Tag nach der in<br />
Thale und auf dem Hexentanzplatz ausgiebig gefeierten Walpurgisnacht<br />
ab. Bereits am nächsten Tag ist der Abfall in der<br />
Stadt beräumt. Auch hier leistet die mit einer Hubhöhe von<br />
476 Kommunalwirtschaft 08/2011
140 cm ausgestattete Hochentleerung des 1000 Liter großen<br />
Kehrgutbehälters beste Unterstützung bei einer effizienten<br />
Entsorgung des Kehrguts.“<br />
Entsprechend der reinigungstechnischen Aufgaben des städtischen<br />
Bauhofs erhielt der Hako-Citymaster 1200 einen fest<br />
installierten Hochdruckreiniger (Bild 7). Damit lassen sich bei-<br />
IVECO Stralis CNG für eine saubere Stadt<br />
Die Lebensqualität moderner Städte hängt von vielen Faktoren<br />
ab. Dabei hat Sauberkeit auf allen Ebenen die höchste<br />
Priorität. Dies gilt besonders für die Müll- und Abfallbeseitigung<br />
und die Straßenreinigung. Da für die Bewältigung<br />
dieser Anforderungen moderne Fahrzeuge benötigt werden,<br />
sollten diese ebenfalls höchsten Anforderungen genügen. Da<br />
Müll-Entsorgungsfahrzeuge mitten in den Städten in unmittelbarem<br />
Kontakt zu Menschen agieren, sollten diese Fahrzeuge<br />
so emissionsfrei wie möglich sein.<br />
Mit Erdgas betriebene Fahrzeuge werden diesem Anspruch<br />
ebenso gerecht, wie die überdurchschnittlich gesenkte akustische<br />
Belastung. Erdgas betriebene Fahrzeuge können<br />
heute schon zu Tageszeiten und in Stadtregionen fahren, wo<br />
normale Benzin- oder Dieselmodelle unangenehm auffallen.<br />
Die Stadt geht nun diesen für Mensch und Umwelt richtungweisenden<br />
Schritt.Aufgrund des starken (und als dauerhaft<br />
prognostizierten) Auseinenderdriftens von Diesel- und Erdgaspreis<br />
sind CNG Fahrzeuge eine sinnvolle und lohnende<br />
Alternative. Sowohl unter Umweltgesichtspunkten als auch<br />
spielsweise die aus Sandstein gemeißelten Nornen bestens<br />
sauber halten (Bild 8). Auf diese Weise erfüllt die vorgestellte<br />
Hako-Reinigungs-, Transport- und Pflegetechnik punktgenau<br />
die spezifischen Anforderungen dieses interessanten Touristenorts.<br />
Weitere Informationen unter: www.hako.com<br />
unter betriebswirtschaftlichen Aspekten. Im Transporterbereich<br />
ist Erdgas eine bereits etablierte Sache. Der Iveco<br />
Daily CNG ist mit dem dieselvergleichbaren Drehmoment von<br />
350 Nm zwischen 3,2 und 7 Tonnen bestens motorisiert. Im<br />
Schwer-LKW Bereich beginnt sich dieser Trend erst aufzubauen.<br />
Dort setzt Iveco jetzt mit Fahrzeugen bis theoretisch<br />
40 Tonnen Gesamtzuggewicht an. Bei Erdgasmotoren ist die<br />
thermische Belastung immer eine einschränkende Rahmenbedingung.<br />
Zur Leistungssteigerung des bewährten 270 PS<br />
Motors auf 330 PS hat Iveco etliche Maßnahmen ergriffen,<br />
um die für Investitionsgüter geforderte Zuverlässigkeit sicherzustellen.<br />
Die Kernpunkte sind: ein neues Verbrennungsverfahren<br />
mit neuem Zylinderkopf und neuer Nockenwelle sowie<br />
eine Einspritzung nach dem Prinzip der äußeren Gemischbildung<br />
aus einer für alle Zylinder gemeinsamen Druckschiene<br />
("Niederdruck-Common-Rail").<br />
Die zeitgesteuerte Einspritzung ermöglicht eine sog. "stöchiometrische"<br />
Verbrennung (Lambda = 1). Nur in diesem<br />
Zustand kann ein geregelter 3 Wega-Katalysator gefahren<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 477
werden, wie er aus dem PKW bekannt ist. Folge: minimale<br />
Stickoxide. Da Erdgas ohnehin sehr wenig Kohlenstoff hat<br />
(CH4), ist die Schadstoffbilanz extrem gut.<br />
Über eine geänderte Nockenwelle wurde der Verbrennungsprozess<br />
vom reinen Otto- auf einen Otto / Miller Prozess<br />
umgestellt. Um bei einer geringeren wirksamen Verdichtung<br />
die gleiche Leistung zu erzeugen, ist eine höhere Aufladung<br />
erforderlich. Über großzügig dimensionierte Kühlflächen wird<br />
dieser Luft soviel Wärme entzogen, dass trotz höherer Mo-<br />
Richtfest bei der AWO in Mayen:<br />
Erstes teilunterirdisches Abfallsammelsystem MOLOK erfolgreich installiert<br />
Tolle Optik, große Kapazität und mehr Hygiene – seit dem 16.<br />
Juni 2011 hat die Arbeiterwohlfahrt in Mayen ein Abfallsammelsystem,<br />
das all diese Kriterien erfüllt: das teilunterirdische<br />
Behältersystem MOLOK macht es möglich.<br />
Die Idee für das neue Abfallsammelsystem stammt vom Heimbeirat<br />
der AWO Mayen. Dieser schlägt Optimierungspotenzial<br />
für die Wohnanlage vor und ist gleichzeitig die Schnittstelle<br />
zur Heimleitung. Der Vorschlag das teilunterirdische Abfallsammelsystem<br />
MOLOK zu installieren, wurde von allen Seiten<br />
begrüßt. „Uns hat die Kombination aus Optik, Kapazität und<br />
Hygiene beim MOLOK-System angesprochen. Für uns war<br />
ausschlaggebend, dass alle anfallenden Abfallarten zu jeder<br />
Jahres- und Tageszeit ideal gelagert und entsorgt werden,<br />
um etwaige Lärm- oder Geruchsbelastungen auszuschließen.<br />
torleistung deutlich geringere Brennraumtemperaturen herrschen.<br />
De facto wurde "Arbeit nach außen verlagert", um die<br />
thermische Belastung gering zu halten. Vorteil: ca. 4% weniger<br />
Kraftstoffverbrauch.<br />
Ein Novum im Ottomotor ist auch die von Iveco entwickelte<br />
Auspuffklappenbremse. Sie reicht aus, um die Homologationsbedingungen<br />
für einen 40 Tonnen Zug zu erfüllen. Ein<br />
optional verfügbarer Retarder ist daher nicht mehr zwingend.<br />
Das konzernintern entwickelte Motorsteuergerät ermöglicht<br />
es, alle elektronischen Systeme identisch zum Diesel-Stralis<br />
anzubieten.<br />
Die Anwendung im LKW ist reichweitenbedingt nicht für den<br />
Fernverkehr gedacht, aber ideal und mehr als ausreichend für<br />
kommunale Anwendungen wie der Entsorgung einschließlich<br />
der Deponiefahrten. Aber auch für den schweren Verteilerverkehr.<br />
Für alle Anwendungen im Stadt- und Umlandbereich<br />
ist die Abgasqualität ein wahres grünes Argument. Außerdem<br />
- auch Lärm ist eine Emission - ist ein Erdgasfahrzeug<br />
aufgrund des Otto / Miller Prozesses sensationell leise. Und<br />
der Kunde spart aufgrund der günstigeren Kraftstoffpreise.<br />
Last but not least gilt volkswirtschaftlich: jedes verfahrene<br />
Kilogramm Erdgas nimmt tendenziell Druck vom Erdölpreis.<br />
Also ein klassisches Kosten- und Umwelt-Plus mit win-win<br />
Gemengelage.<br />
Hierfür ist das neue System ideal“, führt Karl-Werner Strohe,<br />
Heimleitung AWO Mayen die Vorteile MOLOKs in seiner Rede<br />
beim Richtfest aus. „Wir freuen uns sehr, dass sich die AWO<br />
Mayen für das neue Abfallsammelsystem MOLOK entschieden<br />
hat. Unser Dank gilt an dieser Stelle natürlich auch dem<br />
Heimbeirat, der sich für die Installation einsetzte“, ergänzt<br />
Harald Buchner, Geschäftsführer der SITA West GmbH.<br />
Auch für den kommunalen Bereich ist das teilunterirdische<br />
Abfallsammelsystem MOLOK interessant. So fasst Rolf<br />
Schumacher, Bürgermeister der Stadt Mayen, zusammen:<br />
„Das System ist im Prinzip genial einfach und hat eine Menge<br />
Vorteile auch für den kommunalen Bereich. In wohnortnahen<br />
Entsorgungszonen ist das System interessant, weil die<br />
bisherigen Behältnisstandorte oft auf Ablehnung durch die<br />
Anwohnerschaft stoßen. Für die Stadt<br />
Mayen ist die Eröffnung der ersten Anlage<br />
in der Stadt Anlass, sich mit den<br />
innovativen Unterflur-Systemen zur Abfallentsorgung<br />
vor Ort offensiv zu befassen<br />
und die künftigen Erfahrungen<br />
des AWO-Seniorenzentrums Mayen mit<br />
auszuwerten.“<br />
Hintergründe zum System<br />
Das MOLOK-System wurde vor 20 Jahren<br />
in Finnland entwickelt. Seit 1994<br />
wird dies in Belgien, Niederlande und<br />
Luxemburg vertrieben. Im Jahr 2007<br />
übernahm die SITA Gruppe das<br />
Unternehmen. In den Benelux-Ländern<br />
sind mittlerweile über 13.000 MOLOK-<br />
Behälter im Dienst.<br />
478 Kommunalwirtschaft 08/2011
GESCHÄFTSBERICHT 2010 DER STADTREINIGUNG HAMBURG:<br />
Aus Hamburgs Hausmüll wird Rohstoff und Energie<br />
„Müllvermeidung, Mülltrennung und Abfallverwertung gewinnen<br />
in Hamburg als Europas Umwelthauptstadt 2011 an<br />
Bedeutung. Immer mehr Hamburger Haushalte trennen ihren<br />
Müll und nutzen die Kostenvorteile der differenzierten und<br />
flächendeckenden Wertstoff-Sammelsysteme der Stadtreinigung<br />
Hamburg“, stellt Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau<br />
anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes 2010<br />
fest: „Die Stadtreinigung Hamburg hat die Voraussetzungen<br />
geschaffen, damit die Abfallfallwirtschaft in Hamburg ihre hohen<br />
Standards beim Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz<br />
weiter ausbauen kann.“<br />
Abfallaufkommen 2010<br />
Das Abfallaufkommen in Hamburg war 2010 insgesamt leicht<br />
rückläufig: Im vergangenen Jahr hat die Stadtreinigung Hamburg<br />
(SRH) rund 1.010.600 Tonnen Abfälle aus rund 885.000<br />
Hamburger Wohnungen und über 100.000 Gewerbebetrieben<br />
zuverlässig und umweltgerecht entsorgt (- 0,6 Prozent; 2009:<br />
1.016.900 t); davon wurden 449.200 Tonnen verwertet (2009:<br />
435.400 t). Einschließlich der in Hamburger Müllverbrennungsanlagen<br />
(MVA) behandelten rund 200.200 Tonnen Abfälle<br />
aus der Metropolregion, hat die SRH 2009 insgesamt<br />
rund 1.214.500 Tonnen Abfälle umweltgerecht verwertet und<br />
beseitigt (2009: 1.204.300 Tonnen; - 0,8 Prozent). Wie der jetzt<br />
veröffentlichte Geschäftsbericht 2010 der SRH zeigt, entsorgte<br />
die SRH im Jahr 2010 mit 643.600 Tonnen rund 12.700<br />
Tonnen (- 2 Prozent) weniger Haus- und Geschäftsmüll aus<br />
Hamburg als noch 2009 (656.300 t). SRH-Geschäftsführer Dr.<br />
Rüdiger Siechau: „War das abgelaufene Geschäftsjahr bei<br />
der Abfallmengenentwicklung noch durch konjunkturell bedingte<br />
Kaufzurückhaltung geprägt, macht sich die neue Konsumlust<br />
der Deutschen seit Anfang des laufenden Jahres<br />
auch in Hamburg durch erhöhte Abfallmengen bemerkbar.“<br />
Recyclinghöfe neu organisiert<br />
Bezogen auf die Gesamtmenge angenommener Abfälle erreichten<br />
die 14 Recyclinghöfe 2010 mit rund 102.300 Tonnen<br />
nicht das Ergebnis des Vorjahres (2009: 105.200 Tonnen;<br />
-3,1 Prozent). So brachten die Hamburger Haushalte weniger<br />
Kühlgeräte (1.380 t, - 14 Prozent), weniger Sperrmüll (31.100<br />
t; - 6,4 Prozent) und weniger Altmetall (7.880 t; - 6,9 Prozent)<br />
auf die Recyclinghöfe. Diese vermutlich auch konjunkturell<br />
bedingten Mengenrückgänge hat die Stadtreinigung Hamburg<br />
2010 zum Anlass genommen, das Dienstleistungsangebot<br />
und die Annahmelogistik auf den Recyclinghöfen zu verbessern.<br />
Mit der Inbetriebnahme eines neuen Recyclinghofs<br />
in Neugraben (Am Aschenland 11) wurde ein zukunftsweisender<br />
Standard für künftige Recyclinghöfe in Hamburg gesetzt.<br />
Gleichzeitig hat die SRH alle Recyclinghöfe zu einer<br />
zentral gelenkten Betriebseinheit zusammengefasst.<br />
Energie aus Müll<br />
Durch die Müllverbrennung wurden allein in der SRH-eigenen<br />
MVA Stellinger Moor 22,3 Millionen Kilowattstunden Strom<br />
(2009: 26,9 Mio. KWh) und 45,4 Millionen Kilowattstunden<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 479
Fernwärme (2009: 51 Mio. KWh) erzeugt und in die öffentlichen<br />
Netze eingespeist. Die MVA Stellinger Moor erzeugt<br />
darüber hinaus auch den Strom für den Betrieb der Anlage<br />
und unterschreitet alle genehmigten Grenzwerte für Schadstoffe<br />
deutlich. Aus den von der SRH eingesammelten und<br />
nicht stofflich verwerteten Abfällen entstehen insgesamt<br />
jährlich rund 1.414.000.000 Kilowattstunden Energie (Strom<br />
und Fernwärme). Hinzu kommen 18.220.000 Kilowattstunden<br />
jährlich aus regenerativen Energieerzeugungsanlagen<br />
(Bio- und Deponiegas, Windkraft, Solarkraftwerke) der SRH.<br />
In der Biogasanlage neben der MVA Stellinger Moor wurden<br />
2010 aus knapp 20.000 Tonnen verdorbenen Lebensmitteln<br />
und Speiseabfällen rund 2,9 Millionen Kubikmeter Biogas<br />
erzeugt. Mit diesem Biogas wird ein Blockheizkraftwerk betrieben,<br />
das 2010 rund 6.700 Megawattstunden Strom und<br />
6.800 Megawattstunden Fernwärme ins Netz abgegeben hat,<br />
genug Strom um damit rund 2.500 Mehrpersonenhaushalte<br />
mit Energie zu versorgen.<br />
Bioabfälle, die in den grünen SRH-Biotonnen gesammelt wurden,<br />
verarbeitet die Stadtreinigung Hamburg im Kompostwerk<br />
Bützberg zu hochwertigem Qualitätskompost. Zurzeit<br />
baut die Stadtreinigung Hamburg dort eine vorgeschaltete<br />
Trockenfermentationsanlage, die im Dezember 2011 in Betrieb<br />
gehen soll. Mit dieser Anlage wird vor der eigentlichen<br />
Kompostierung aus dem Bioabfall klimafreundliches Biogas<br />
erzeugt, das in das regionale Gasnetz eingespeist wird. SRH-<br />
Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau: „Gut getrennter und<br />
sortenrein gesammelter Abfall ist eine wichtige Rohstoffquelle<br />
für die stoffliche oder energetische Nutzung. Die Stadtreinigung<br />
Hamburg wandelt sich daher vom Entsorger zum Versorger,<br />
denn von Metallen, übers Holz bis zum Papier stellen<br />
wir Materialien zur Verfügung, deren Neugewinnung viel Energie<br />
kostet und klimaschädliches Kohlenstoffdioxid produziert.<br />
Wir schließen die Materialkreisläufe, schonen endliche<br />
Rohstoffreserven und erzeugen umweltfreundliche Energie.“<br />
Solides Ergebnis<br />
Die Umsatzerlöse 2010 in Höhe von rd. 330 Millionen Euro<br />
übertrafen die Umsatzerlöse des Vorjahres (2009: 320 Millionen<br />
Euro). Zurückzuführen ist dies unter anderem auf gestiegene<br />
Verwertungserlöse für Altpapier und andere Recyclingstoffe.<br />
Der Jahresüberschuss 2010 liegt mit 6,5 Millionen<br />
Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (2009: 5,8 Millionen<br />
Euro). SRH-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau: „Die<br />
SRH ist ein gesundes Unternehmen. Unser Ziel ist nicht die<br />
Hervorragende Sammelquote für Altbatterien<br />
Gewinnmaximierung sondern eine verlässliche, umwelt- und<br />
klimagerechte Abfallentsorgung für unsere privaten und gewerblichen<br />
Kunden in Hamburg zu fairen Gebühren.“<br />
Nachhaltige Personalpolitik<br />
Die Stadtreinigung Hamburg steht für eine verantwortungsvolle<br />
Personalpolitik. Dazu gehört auch ein vorbildlicher Gesundheits-<br />
und Arbeitsschutz für 2.435 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Die SRH bildet über den eigenen Bedarf hinaus<br />
aus. 60 Auszubildende (2009: 59), 7 Einsatzstellen für das<br />
Freiwillige Ökologische Jahr (2009: 7) und 187 beschäftigte<br />
Schwerbehinderte (7,9 Prozent) zeigen, dass die SRH ihre<br />
gesellschaftspolitische Verantwortung ernst nimmt. SRH-Geschäftsführer<br />
Dr. Rüdiger Siechau: „Die SRH ist ein wichtiger<br />
Arbeitgeber in Hamburg. Arbeitsmarktpolitisch bedeutsam ist<br />
auch die Beschäftigung von Menschen mit niedrigen Ausbildungsstandards.<br />
Unsere größte Herausforderung für die Zukunft<br />
ist die notwendige Anpassung an den demografischen<br />
Wandel. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter liegt heute<br />
bei 45,5 Jahren mit steigender Tendenz. Bei der schweren<br />
körperlichen Arbeit von Müllabfuhr und Straßenreinigung ist<br />
absehbar, dass eine Überalterung des Personals mittelfristig<br />
eine existenzielle Gefährdung des Unternehmens darstellt,<br />
der schnell entgegengewirkt werden muss. Die Anpassung<br />
an den demografischen Wandel wird daher ein Schwerpunkt<br />
unserer Personalarbeit sein.“<br />
Konzern- und Geschäftsbericht 2010<br />
Der 88 Seiten starke Geschäftsbericht 2010 gibt einen Einblick<br />
in die vielfältigen Aktivitäten der Stadtreinigung Hamburg<br />
und ihrer Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Anhand<br />
zahlreicher Daten und Fakten rund um die Abfallentsorgung,<br />
die Flächenreinigung und den Winterdienst vermittelt er einen<br />
leicht verständlichen Eindruck, wie die SRH als kommunales<br />
Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg verlässlich,<br />
krisensicher sowie klima- und umweltgerecht Dienstleistungen<br />
für die Bürgerinnen und Bürger Hamburgs erbringt.<br />
Der Geschäftsbericht 2010 kann bei der Stadtreinigung Hamburg<br />
per Mail an info@stadtreinigung-hh.de bestellt oder -<br />
wie alle Publikationen der SRH - auch von der Homepage<br />
Stadtreinigung Hamburg http://www.stadtreinigung-hh.de<br />
heruntergeladen werden. Die Fotos des Geschäftsberichts<br />
entstanden größtenteils im Miniaturwunderland Hamburg,<br />
denn auch im Kleinen gehören Hamburg und die Stadtreinigung<br />
zusammen.<br />
GRS Batterien veröffentlicht Jahresbericht 2010 / Gesetzliche Vorgaben übertroffen /<br />
Nutzerzahl des Rücknahmesystems verdoppelt<br />
Mit 14.507 Gewichtstonnen gesammelten Alt-Gerätebatterien<br />
bestätigt die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien<br />
(GRS Batterien) erneut die Vorreiterrolle als leistungsfähigstes<br />
Rücknahmesystem in Europa. Die Rücknahmemenge<br />
konnte insgesamt um 103 Gewichtstonnen Batterien gegenüber<br />
dem Vorjahr gesteigert werden. Dies entspricht einer<br />
Sammelquote von 44 Prozent für 2010.<br />
Die grüne Sammelbox ist zum Synonym für Batterierecycling<br />
geworden. Fast jede zweite Alt-Gerätebatterie wird auf diesem<br />
Wege über den Handel zurückgegeben.<br />
Bildnachweis: GRS Batterien<br />
480 Kommunalwirtschaft 08/2011
Schon heute übertrifft das System mit diesem Ergebnis die<br />
durch das Batteriegesetz definierten Vorgaben von 35 Prozent<br />
für 2012. Gleichzeitig wird die Vorgabe für 2016 in Höhe<br />
von 45 Prozent annähernd erreicht. „Gemeinsam mit unseren<br />
Partnern und Dienstleistern haben wir im vergangenen Jahr<br />
wieder hervorragende Sammel- und Verwertungsergebnisse<br />
erzielt. Dies geht auch darauf zurück, dass wir eine Vielzahl<br />
von Maßnahmen ergriffen haben, um die Stiftung GRS Batterien<br />
für die Herausforderungen der neuen Batteriegesetzgebung<br />
zukunftssicher aufzustellen. Somit optimieren wir stetig<br />
unsere Prozesse und halten die Entsorgungskostenbeiträge<br />
seit Jahren stabil“, sagt Georgios Chryssos, Vorstand Gemeinsames<br />
Rücknahmesystem Batterien. Auch die Verwertungsquote<br />
übersteigt die gesetzlichen Vorgaben. So konnten<br />
erneut nahezu alle eingesammelten Batterien und Akkus<br />
einer Verwertung zugeführt werden werden: Nur 0,4 Prozent<br />
aller erfassten Altbatterien mussten noch beseitigt werden.<br />
Etablierte Sammelstellen<br />
Die grüne Sammelbox von GRS Batterien befindet sich immer<br />
in Reichweite jedes Verbrauchers. Flächendeckend und<br />
bundesweit hat die Stiftung mehr als 170.000 Rücknahmestellen<br />
aufgebaut, 140.000 davon allein im Handel. Kein<br />
Wunder also, dass auch 2010 nahezu jede zweite Batterie<br />
(48 Prozent) über diesen Weg zurückgegeben wurde. 29<br />
Prozent der Alt-Gerätebatterien kamen über Gewerbe- und<br />
Industriebetriebe zurück. Die Kommunen sammelten 23 Prozent<br />
über ihre zahlreichen Rücknahmemöglichkeiten, wie<br />
etwa den Wertstoffhöfen. Die durchschnittliche bundesweite<br />
Rücknahmemenge pro Einwohner stieg auf 177 Gramm. Dies<br />
entspricht durchschnittlich etwa acht Batterien.<br />
Die zurückgenommenen Sekundärbatterien (wiederaufladbare<br />
Akkus) konnten im Verhältnis zu Primärbatterien im vergangenen<br />
Jahr um 7 Prozent zulegen. Vor allem Lithiumbatterien<br />
sind im Umlauf gestiegen: Hatten sie 2009 noch einen<br />
Anteil von zehn Prozent der in Verkehr gebrachten Sekundärbatterien,<br />
verbuchten sie in 2010 bereits 15 Prozent für<br />
sich. Auch in den kommenden Jahren ist mit einem weiteren<br />
Anstieg von Akkus, im Besonderen von Lithiumbatterien, zu<br />
rechnen.<br />
Nutzerzahl fast verdoppelt<br />
Die Anzahl der Vertragspartner, die dem Gemeinsamen Rücknahmesystem<br />
angeschlossen sind, hat sich 2010 fast verdoppelt.<br />
Inzwischen übernimmt GRS Batterien für über 2.400<br />
Batteriehersteller und -importeure die Produktverantwortung.<br />
Dies ist darauf zurückzuführen, dass erst auf Grundlage des<br />
neuen Batteriegesetzes viele Hersteller und Inverkehrbringer<br />
ihre rechtliche Rücknahmeverpflichtung erkannt haben.<br />
Erstmals seit dem 01.12.2009 ist eine Registrierung und Veröffentlichung<br />
von Herstellern und Batteriemarken beim Umweltbundesamt<br />
verbindlich vorgeschrieben.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 481
Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau für Brennstoffzellen-<br />
fahrzeuge weiter voran<br />
O Kooperation zum Bau von 20 Wasserstoff (H2)-Tankstellen<br />
in Deutschland<br />
vereinbart<br />
O Wesentlicher Beitrag für Deutschland als Leitmarkt für Elektromobilität<br />
O Wichtige Impulse für bestehende H2-Infrastruktur-Initiativen<br />
Der Automobilhersteller Daimler und der Technologiekonzern<br />
The Linde Group treiben den Infrastrukturaufbau für wasserstoffbetriebene<br />
Brennstoffzellen-Fahrzeuge weiter voran. Die<br />
beiden Unternehmen werden in den kommenden drei Jahren<br />
20 zusätzliche Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland<br />
errichten und damit die Versorgung der stetig wachsenden<br />
Anzahl von Brennstoffzellen-Fahrzeugen mit ausschließlich<br />
regenerativ erzeugtem Wasserstoff sicherstellen. Die Initiative<br />
bildet einen Brückenschlag zu den bestehenden Infrastrukturprojekten<br />
H2-Mobility und Clean Energy Partnership, die<br />
über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und<br />
Brennstoffzellentechnologie (NIP) gefördert werden. Damit<br />
nimmt Deutschland bei der Wasserstoff-Infrastruktur im internationalen<br />
Vergleich die Spitzenposition ein. Durch die<br />
Initiative von Linde und Daimler, die mit Investitionen in zweistelliger<br />
Millionenhöhe verbunden ist, wird sich die Zahl der<br />
öffentlichen Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland mehr als<br />
verdreifachen. Die neuen Tankstationen sollen in den bestehenden<br />
Wasserstoff-Regionen Stuttgart, Berlin und Hamburg<br />
sowie entlang einer neuen durchgängigen Nord-Süd- und<br />
Ost-West-Verbindung entstehen. Ziel ist es, verkehrstechnisch<br />
günstig gelegene, bestehende Standorte unterschiedlicher<br />
Mineralölfirmen zu nutzen. Damit werden erstmals alle<br />
Orte in Deutschland mit einem Brennstoffzellenfahrzeug erreichbar<br />
sein. Ein Schwerpunkt des Infrastrukturausbaus wird<br />
in Baden-Württemberg liegen, denn 125 Jahre nach der Erfindung<br />
des Automobils soll von dort auch dessen Neuerfindung<br />
ausgehen.<br />
„In Verbindung mit der Brennstoffzelle wird Wasserstoff den<br />
Ausbau der Elektromobilität ganz wesentlich prägen“, erklärte<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands<br />
der Linde AG. „Wir freuen uns, gemeinsam mit Daimler diese<br />
Entwicklung maßgeblich gestalten zu können. Wir verstehen<br />
uns als Impulsgeber für bereits bestehende Initiativen wie H2<br />
Mobility und die Clean Energy Partnership (CEP) und wollen<br />
die Kommerzialisierung von Wasserstoff-Fahrzeugen gezielt<br />
unterstützen. Mit der konsequenten Weiterentwicklung der<br />
Mercedes Benz Unimog U 20<br />
Kompaktes Tanklöschfahrzeug für Waldbrandbekämpfung in Luxemburg<br />
O Zivilschutzbehörde im Grenzherzogtum Luxemburg baut<br />
auf Unimog<br />
O Zügiger Einsatz auch in sehr schwierigem Gelände<br />
O Effektive Ausnutzung des Löschwassers<br />
Einen Unimog U 20 hat die Zivilschutzbehörde in Luxemburg<br />
in Betrieb genommen. Das Tanklöschfahrzeug hat einen Aufbau<br />
der Gimaex-Schmitz Fire and Rescue GmbH in Wilnsdorf<br />
und wird den 2010 in Dienst gestellten Unimog U 5000 in<br />
der Waldbrandbekämpfung des Großherzogtums Luxemburg<br />
unterstützen.<br />
Wasserstoff-Technologie kann Deutschland eine Vorreiterrolle<br />
und die Industrieführerschaft auf dem Weg zu einer emissionsfreien<br />
Mobilität übernehmen.“<br />
„Die Brennstoffzelle bringt die Elektromobilität einen entscheidenden<br />
Schritt voran:<br />
Sie ermöglicht emissionsfreies Fahren mit großen Reichweiten<br />
bei kurzen Tankzeiten – und das nicht nur bei Pkw,<br />
sondern auch bei Nutzfahrzeugen. Gemeinsam mit Linde machen<br />
wir jetzt den nächsten Schritt: die Initialzündung in Sachen<br />
Infrastruktur. 20 neue Wasserstoff-Tankstellen werden<br />
dem Markt einen wichtigen Impuls geben“, erklärte Dr. Dieter<br />
Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter<br />
Mercedes-Benz Cars bei der Zieleinfahrt des Mercedes-Benz<br />
F-CELL World Drives in Stuttgart. Die erste Weltumrundung<br />
mit Brennstoffzellenfahrzeugen, die Ende Januar in Stuttgart<br />
begann, führte über vier Kontinente und 14 Länder. Jedes<br />
Fahrzeug hat dabei mehr als 30.000 Kilometer zurückgelegt.<br />
Linde begleitete als exklusiver Wasserstoff-Partner den F-<br />
CELL World Drive und stellte auf der gesamten Tour die mobile<br />
Wasserstoffversorgung der Null-Emissionen-Fahrzeuge<br />
sicher.<br />
Der Aufbau und die Inbetriebnahme der neuen Tankstellen<br />
starten bereits im Jahr 2012. Die gemeinsame Initiative<br />
von Daimler und Linde steht weiteren Industriepartnern,<br />
etwa aus der Mineralöl, Energie- oder Automobilindustrie,<br />
offen. Hintergrund: Die Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur<br />
in Deutschland Für die erfolgreiche Einführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen<br />
ist der Aufbau einer öffentlichen<br />
Wasserstoff-Infrastruktur entscheidend. Erste Zentren in<br />
Ballungsräumen wie Berlin und Hamburg, haben sich bereits<br />
etabliert. Von den zurzeit knapp 30 Wasserstoff-Tankstellen<br />
in Deutschland sind sieben in einem öffentlichen Tankstellenbetrieb<br />
integriert. Deutschland ist damit klarer Vorreiter<br />
in Europa. Bereits fünf bis zehn Tankstellen sind für eine<br />
kundenfreundliche erste Abdeckung einer Großstadt ausreichend.<br />
Die Verbindung dieser urbanen Zentren – wie etwa<br />
Berlin und Hamburg, Stuttgart und München – mit Korridoren<br />
auf den Hauptverkehrsadern stellt einen wesentlichen Schritt<br />
für einen flächendeckenden Ausbau einer öffentlichen H2-<br />
Infrastruktur dar.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.linde.com und www.daimler.com.<br />
Die besondere Eignung des Unimog U 20 für den Brandschutz<br />
liegt in seiner kompakten Abmessung (Radstand 2,7<br />
m, Fahrzeugbreite 2,15 Meter und – in diesem Falle Fahrzeuglänge<br />
5,50 m und Fahrzeughöhe 2,90 m) sowie im Pkwähnlichen<br />
Wendekreis von 12,6 m. Dies wirkt sich gerade<br />
beim Befahren enger Waldwege und bei Wendemanövern<br />
unter geringen Platzverhältnissen positiv aus. Ohnehin bietet<br />
der Unimog hervorragende Geländeeigenschaften: permanenter<br />
Allradantrieb, Portalachsen für hohe Bodenfreiheit,<br />
Differenzialsperren an beiden Achsen sowie das sperrbare<br />
Längsdifferenzial.<br />
482 Kommunalwirtschaft 08/2011
Kommunalwirtschaft 08/2011 483
Zügiger Einsatz auch in sehr schwierigem Gelände<br />
Hohe Böschungswinkel von 30 Grad hinten und 27 Grad vorn<br />
erlauben einen zügigen Einsatz auch in sehr schwierigem Gelände.<br />
Zudem sind die Module des Aufbaus in der Gewichtsverteilung<br />
auf dem maximal 9,3 t schweren Fahrzeug ideal<br />
platziert. Der 2000 Liter fassende Wassertank steht unmittelbar<br />
hinter dem Fahrerhaus, dahinter ist die feuerwehrtechnische<br />
Beladung untergebracht. Die spezielle Bereifung ist für<br />
Straße und Gelände gleichermaßen geeignet. Der Vierzylinder-Reihenmotor<br />
des Unimog U 20 leistet 110 kW (150 PS).<br />
Das Getriebe mit acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgängen<br />
eignet sich vor allem durch die Langsamfahreignschaften<br />
bestens im Gelände als auch für den „pump & roll“ Einsatz,<br />
dem löschen während der Fahrt. Lieferbar ist der Unimog U<br />
20 optional auch mit einem 130 kW (177 PS) starken Motor.<br />
Das modere Fahrerhaus erleichtert der Feuerwehrbesatzung<br />
in Truppstärke (1/2) durch komfortable Ausstattung und ausgefeilte<br />
Ergonomie die Arbeit nachhaltig.<br />
Effektive Ausnutzung des Löschwassers<br />
Der Aufbauhersteller Gimaex-Schmitz hat das TLF 10/20-1<br />
mit seinem viel beachteten One Seven® Druckluftschaumsystem<br />
ausgerüstet. Es erzeugt aus den mitgeführten 2000<br />
Litern Wasser insgesamt fast 14 000 Liter Löschmittel, ein<br />
wichtiger Aspekt bei der problematischen Wasserversorgung<br />
im Falle von Waldbränden. Das System führt über Druckluft<br />
dem Wasser ein Schaummittel zu, das aus einem Tropfen<br />
Wasser sieben Schaumblasen entstehen lässt. Ein wesentlicher<br />
Vorteil des Systems liegt weiterhin darin, daß mit einem<br />
kompakten und leichten Fahrzeug große Mengen an Löschmittel<br />
transportiert werden können. Das Löschmittel dringt<br />
tief in das Brandgut ein und bewirkt eine starke Durchfeuchtung.<br />
Insbesondere bei Waldbränden sind die Feuerwehren<br />
oft mit unter der Oberfläche schwelendem Feuer konfrontiert.<br />
Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Pumpe hat eine Nennleistung<br />
von 1000 l/min bei 10 bar. Die Abgabe des Lösch-<br />
mittels erfolgt über zwei Schnellangriffshaspeln mit einer maximalen<br />
Reichweite von 40 m. Eine Vorbauwinde mit einer<br />
maximalen Zugkraft von 5400 kg ergänzt die Ausstattung.<br />
Feuerwehrtradition beim Unimog<br />
Der Einsatz von Unimog bei der Feuerwehr hat eine lange<br />
Tradition. Nicht nur bei der Waldbrandbekämpfung, sondern<br />
auch beim Brandschutz im Tagebau, in Industriebetrieben,<br />
auf Flughäfen und auf der Schiene arbeiten auf der ganzen<br />
Welt Unimog der hochgeländegängigen Baureihe U 4000 und<br />
U 5000, der Geräteträger U 300/ U 400/ U 500 sowie der Unimog<br />
U 20 als treue und bewährte Helfer.<br />
60 Jahre Mercedes-Benz Unimog<br />
Zwei große Jubiläen kann der Unimog in diesem Jahr feiern:<br />
Vor 60 Jahren, genau am 3. Juni 1951, entstand in Gaggenau<br />
der erste Mercedes-Benz Unimog und im Dezember 2010 lief<br />
im Mercedes-Benz-Werk Wörth das 10 000ste Exemplar der<br />
Reihe U 300/ 400/U 500 vom Band. Mit höchster Geländegängigkeit<br />
durch Allradantrieb und Schnellfahreigenschaften<br />
auf der Straße war seinerzeit ein einzigartiges Fahrzeugkonzept<br />
geschaffen worden. Seitdem haben sich die Unimog<br />
nicht nur im Winterdienst, in der Grünflächenpflege sowie bei<br />
diversen Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau bewährt,<br />
sondern auch bei der Waldbrandbekämpfung und Baumverpflanzung,<br />
beim Profilieren von Gräben und Bohren von<br />
Erdlöchern sowie bei Rangierarbeiten auf der Schiene oder<br />
Rettungsdiensten in unwegsamem Gelände.<br />
Insgesamt liefen in 60 Jahren mehr als 380 000 Einheiten des<br />
„Universal-Motor-Geräts“ vom Band. Früher wurde der Unimog<br />
ausschließlich in Gaggenau produziert, seit 2002 befindet<br />
sich die Produktionsstätte jedoch in Wörth. Die Daimler<br />
AG feiert dieses Jubiläum 2011 mit vielfältigen Veranstaltungen.<br />
Weitere Informationen unter: www.mercedes-benz.com.<br />
Der Unimog U 20 mit<br />
seiner großen Bodenfreiheit<br />
und seiner<br />
grobstolligen Geländebereifung<br />
ist für jedes<br />
Gelände geeignet.<br />
Hinter dem Fahrerhaus<br />
befindet sich ein 2000<br />
Liter-Wassertank sowie<br />
eine vom Fahrzeugmotor<br />
betriebene<br />
Pumpe.<br />
484 Kommunalwirtschaft 08/2011
Phosphor-Recycling macht Fortschritte<br />
Wegweisendes Umweltprojekt in Bayern: technisch-wissenschaftliche Koordination am KIT –<br />
Pilotanlage geht in Betrieb<br />
Phosphor gehört zu den lebenswichtigen Elementen, ist endlich<br />
und nicht austauschbar. Die weltweit wirtschaftlich erschließbaren<br />
Reserven reichen noch circa 100 Jahre. Wissenschaftler<br />
am KIT haben nun ein Verfahren zur Rückgewinnung<br />
von Phosphor aus Abwasser weiterentwickelt, das die Stadt<br />
Neuburg in Bayern in einem Pilotprojekt im Klärwerk einsetzt.<br />
Am Donnerstag, 12. Mai, ging die Anlage in Betrieb.<br />
In Händen des Kompetenzzentrums für Materialfeuchte<br />
(CMM) am KIT liegt die technisch-wissenschaftliche Koordination<br />
des Projekts, das im Frühjahr vergangenen Jahres<br />
startete. Nun geht es in seine dritte und entscheidende Phase.<br />
Die Labor- und Halbtechnikversuche waren erfolgreich:<br />
„Sie lassen für den Pilotzeitraum auf der Kläranlage ebenfalls<br />
einen erfolgreichen Betrieb erwarten“, sagt der Leiter des<br />
CMM, Dr. Rainer Schuhmann.<br />
Ziel des Projektes ist es, Phosphor<br />
teilweise aus Abwasser<br />
auszusondern und als wieder<br />
verwertbares Produkt einen Rohphosphat-Ersatzstoff<br />
zu generieren.<br />
Dazu haben die Forscher um<br />
Schuhmann das P-RoC-Verfahren<br />
(Phosphorus Recovery from<br />
waste and process water by Crystallisation)<br />
weiterentwickelt.<br />
Damit lässt sich in der Abwasserphase<br />
gelöstes Phosphat<br />
mittels Kristallisation an Calcium-<br />
Silicat-Hydrat-Phasen (CSH)<br />
als phosphathaltiges Produkt zurückgewinnen.<br />
Dieses einfache<br />
und effektive Prinzip, so erklärt<br />
Schuhmann, „liefert ein pflanzenverfügbares<br />
Produkt, das zum<br />
Beispiel ohne weitere Aufbereitung<br />
als Düngemittel einsetzbar<br />
ist.“ Kooperationspartner im Projekt<br />
sind auch die Firma Cirkel<br />
GmbH & Co. KG aus Rheine und<br />
die HeidelbergCement AG.<br />
Läuft alles nach Plan, wird die<br />
Pilotphase in Neuburg in etwa in<br />
einem halben Jahr abgeschlossen<br />
sein. Danach erfolgt eine<br />
Evaluierung, die insbesondere<br />
auch Aufschluss geben soll über<br />
die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit<br />
des P-RoC-Verfahrens.<br />
„Dann wird man wissen, ob 20,<br />
30 oder noch mehr Prozent der<br />
jährlich anfallenden circa 30 Tonnen<br />
Phosphor aus dem Neuburger<br />
Abwasser zurückgewonnen<br />
werden können“, sagt Rainer<br />
Schuhmann.<br />
Eines sei jedoch schon jetzt sicher:<br />
„Die Qualität des recycelten<br />
Phosphors ist hervorragend, weil<br />
er vollständig pflanzenverfügbar ist und mehrere Pflanzennährstoffe<br />
zur Verfügung stellt.“<br />
Beurteilen wollen die Projektbeteiligten dann auch, ob sich<br />
mit der Phosphor-Rückgewinnung für Kommunen wie Neuburg<br />
eine lohnenswerte neue Einnahmequelle auftut. Immerhin<br />
stieg der Preis für die Tonne Phosphaterz an den Rohstoffbörsen<br />
von April 2007 bis August 2008 von 40 auf 430<br />
US-Dollar pro Tonne. Aktuell liegt er bei 120 US-Dollar pro<br />
Tonne.<br />
Weitere Informationen unter: www.kit.edu.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 485
Kurz und bündig: Neues VKU-kompakt erschienen<br />
Auf zwölf Seiten komprimiert, informiert das neue VKU-kompakt<br />
über die aktuelle Situation der kommunalen Ver- und<br />
Entsorgungsunternehmen. Die Statistikbroschüre des Verbandes<br />
kommunaler Unternehmen (VKU) erläutert unter anderem,<br />
wie viel Umsatz die VKU-Mitglieder in der jeweiligen<br />
Sparte Energie, Wasser/Abwasser sowie Abfallwirtschaft<br />
und Stadtreinigung 2009 gemacht haben (insgesamt 94 Milliarden<br />
Euro), wie viele Arbeitnehmer sie beschäftigten (insgesamt<br />
235.568 Beschäftigte) und wie viel sie im vorletzten<br />
Jahr investierten (insgesamt rund acht Milliarden Euro). Die<br />
meisten Beschäftigten der kommunalen Ver- und Entsorger<br />
arbeiten im Energiebereich (Strom, Gas, Wärme), nämlich<br />
knapp über 103.000. Im Bereich Wasser / Abwasser arbei-<br />
Reststoffe werden Ressourcen<br />
teten 30.700 und im Bereich Abfallwirtschaft sowie Stadtreinigung<br />
75.000 Menschen (gerundete Zahlen). Zudem bildeten<br />
die rund 1.400 VKU-Mitglieder insgesamt annähernd 11.000<br />
junge Menschen aus. Die kommunalen Energieversorger erwirtschafteten<br />
2009 Umsätze von rund 71 Milliarden Euro,<br />
die kommunale Wasserwirtschaft 8,8 Milliarden Euro und die<br />
kommunalen Abfallentsorger und Stadtreiniger 9,4 Milliarden<br />
Euro (Angaben gerundet). Die acht Milliarden Euro Gesamtinvestitionen<br />
verteilen sich wie folgt auf die Sparten: Energie:<br />
3,8 Milliarden Euro, Wasser/Abwasser: 1,9 Milliarden Euro sowie<br />
Abfallwirtschaft und Stadtreinigung: 1,1 Milliarden Euro.<br />
Weitere Informationen unter: www.vku.de/kompakt2011.<br />
Neue Wertschöpfungsketten für biogene Reststoffe durch verbesserte Technologien. ttz Bremerhaven startet<br />
Netzwerk mit Leuchtturmprojekten<br />
Biogene Reststoffe aus der Landwirtschaft, Nebenprodukte<br />
der Lebensmittelherstellung oder „biologische“ Abfälle von<br />
Kommunen fallen in Deutschland in großen Mengen an. Die<br />
Substanzen bleiben zumeist ungenutzt und verursachen hohe<br />
Entsorgungskosten. Und das, obwohl in ihnen ein großes Potential<br />
zur stofflichen und energetischen Verwertung steckt.<br />
Das „BIORES-Netzwerk“ möchte dieses Potential mit neuen<br />
Technologien und Verfahren fördern.<br />
Mit der bloßen Entsorgung von Reststoffen, Nebenprodukten<br />
und Abfällen verschenkt die verarbeitende Industrie wertvolles<br />
Biomassepotential. Um bislang ungenutzte biogene<br />
Stoffströme aus der Lebensmittelindustrie, der Entsorgungsbranche<br />
oder der Land- und Forstwirtschaft verwertbar zu<br />
machen, werden im vom ttz Bremerhaven geleiteten Netzwerk<br />
BIORES Produkte und Verfahren für die stoffliche und<br />
energetische Nutzung biogener Reststoffe entwickelt. Im<br />
BIORES-Netzwerk sind Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette<br />
rund um die Biomassenutzung vertreten -<br />
vom Produzenten über das verarbeitende Gewerbe bis zum<br />
Anlagenbauer und Dienstleister.<br />
Lernen am Modell mit Leuchtturmprojekten<br />
Das ttz Bremerhaven und seine Partner erarbeiten neue Konzepte<br />
für existierende Standorte und Entsorgungsströme,<br />
im Rahmen derer neue Verwertungstechnologien eingeführt<br />
werden. So sollen Leuchtturmprojekte entstehen, deren Rentabilität<br />
in Wirtschaftlichkeitsanalysen geprüft wird. Das ttz<br />
Bremerhaven wird zusammen mit den Netzwerkunternehmen<br />
Technologien entwickeln und erproben. Ziel ist die Etablierung<br />
neuer Wertschöpfungsketten rund um biogene Reststoffe im<br />
Verbund mit Firmen, Verbänden und Forschungsdienstleistern.<br />
Die Modellstandorte sind über das gesamte Bundesgebiet<br />
verteilt. Im Bereich Entsorgung wird die Nehlsen AG in<br />
Bremen einen Recyclingpark bereitstellen. Die Optimierung<br />
landwirtschaftlicher Reststoffströme wird in Niedersachsen<br />
beim Abwasserverband Braunschweig sowie in Bayern im<br />
Landkreis Rhön-Grabfeld untersucht. Ein Leuchtturmprojekt<br />
aus der Lebensmittelwirtschaft wird noch ausgewählt.<br />
Mehr-Wert: Stoffliche vor energetischer Nutzung<br />
In BIORES werden Nebenprodukte als Wertstoffe betrachtet,<br />
da sie Grund- oder Rohstoffe anderer Produkte sein können.<br />
Die stoffliche Nutzung von Biomasse nutzt das große Potential<br />
von Reststoffen am effizientesten und hat deshalb Vorrang<br />
vor der thermischen Verwertung.<br />
Die bei der stofflichen Verarbeitung anfallenden Nebenprodukte<br />
können ihrerseits weiter verarbeitet oder durch speziell<br />
entwickelte Technologien aufbereitet und energetisch nutzbar<br />
gemacht werden. Mit Knowhow sollen so aus vermeintlichen<br />
„Reststoffen“ Verpackungsmaterialien, Baustoffe, Grund-<br />
oder Feinchemikalien, Dünger oder Futtermittel entstehen.<br />
Die Co-Feuerung in Kraftwerken oder dezentralen Kleinkraft-<br />
und Heizwerken sind potentielle Einsatzmöglichkeiten. Denkbar<br />
ist auch die Verarbeitung zu Pellets, Alkohol oder energetisch<br />
nutzbaren Gasen. Erst wenn das nicht mehr möglich ist,<br />
kommt eine Deponierung in Frage.<br />
Starke Partnerschaften über Branchen hinweg<br />
Das BIORES-Netzwerk bietet seinen Mitgliedern vielfältige<br />
Leistungen an. Hierzu gehören Marktrecherchen, Betriebs-<br />
und Produktanalysen sowie Strategie-Entwicklungen für die<br />
Markteinführung neuer Produkte und Verfahren. BIORES<br />
leistet eine unabhängige und praxisnahe Beratung bei Förderanträgen<br />
wie etwa im Bereich der Technologieentwicklungen.<br />
Außerdem verbreitet und bewirbt das Projekt das Thema<br />
biogene Reststoffe anhand der geplanten Leuchtturm-Projekte.<br />
Deshalb bietet das Netzwerk eine attraktive Onlinepräsenz<br />
(www.biores-netzwerk.de) mit den wichtigsten Informationen.<br />
Gefördert wird das Projekt „BIORES-Netzwerk“ vom Programm<br />
ZIM-NEMO des Bundeswirtschaftsministeriums.<br />
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden bei<br />
Produkt- und Verfahrensentwicklungen unterstützt. Projektpartner<br />
neben dem ttz Bremerhaven sind der Abwasserverband<br />
Braunschweig, Agrokraft GmbH, bvse-Bundesverband<br />
Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., florafuel AG, Herlt<br />
EnergieSysteme, N-Zyme BioTec GmbH, Nehlsen und Martin<br />
Braun Backmittel und Essenzen KG, Phytolutions GmbH<br />
sowie die Pusch AG.<br />
Weitere Informationen unter: www.ttz-bremerhaven.de und<br />
www.bvse.de.<br />
486 Kommunalwirtschaft 08/2011
Aus Abfall wird Strom:<br />
Weitere BEKON-Trockenfermentationsanlage in der Schweiz geht ans Netz<br />
O Offizielle Einweihung des Biomassezentrums Schluckhals<br />
im schweizerischen Spiez (Kanton Bern)<br />
O Die BEKON AG liefert der Oberland Energie AG innovative<br />
State-ofthe-art-Technologie<br />
O Biogas für die Stromerzeugung wird wirtschaftlich aus organischen<br />
Abfällen gewonnen<br />
Am Freitag, 12. August 2011, war es soweit: Auf dem Gelände<br />
der Oberland Energie AG wird in Anwesenheit der Regierungsrätin<br />
Barbara Egger, des Präsidenten der Gemeinde<br />
Spiez, Franz Arnold, und des Geschäftsleiters der AVAG AG<br />
Heiner Straubhaar sowie weiterer geladener Gäste aus Politik<br />
und Verwaltung das Biomassezentrum Schluckhals Spiez<br />
offiziell eingeweiht.<br />
Damit nimmt die innovative Anlage zur Gewinnung von Biogas<br />
aus Abfällen für die Strom- und Komposterzeugung unter<br />
Nutzung der Abwärme in einem Nahwärmenetz offiziell ihren<br />
Betrieb auf: Pro Jahr wird das Biomassezentrum rund 20.000<br />
t organische Abfälle, bei einer elektrischen Leistung von 840<br />
kW in der Spitze, verwerten und in hygienisierten Qualitätskompost<br />
umwandeln.<br />
Turnkey Anlagenbau in einem guten Jahr<br />
Gebaut wurde das Biomassezentrum im Auftrag des Schweizer<br />
Entsorgungskonzerns AVAG AG (der an der Oberland Energie<br />
AG 51 Prozent hält, 49 Prozent liegen bei der BKW FMB<br />
Energie AG) von der deutschen Firma BEKON. Letztere hat<br />
die Anlage mit einem Auftragswert von 8,6 Mio. CHF (etwa<br />
7,4 Mio. Euro) als Generalunternehmer in einem Zeitraum von<br />
15 Monaten fertiggestellt. Damit hat BEKON bereits die zweite<br />
Biogasanlage in der Schweiz schlüsselfertig errichtet. Im<br />
Oktober 2009 ging die Anlage der Alfred Müller AG in Baar<br />
(Kanton Zug) in Betrieb.<br />
Peter Lutz, Vorstand und CEO der BEKON sieht in der Ent-<br />
scheidung der AVAG AG „einen Beweis dafür, dass wir unsere<br />
weltweite Marktführerschaft in diesem Technologiesegment<br />
erfolgreich ausbauen. Unsere Biogasanlagen, die ausschließlich<br />
nach dem Prinzip der sogenannten „Trockenfermentierung“<br />
arbeiten, entsprechen höchsten Qualitätsstandards,<br />
sind absolut zuverlässig und ermöglichen unseren Kunden<br />
eine hohe Rentabilität bei der Behandlung ihrer organischen<br />
Abfälle.“<br />
Einzigartige Biogastechnologie<br />
Im Biomassezentrum Schluckhals Spiez kommen verschiedene<br />
patentierte BEKON-Technologien zum Einsatz, die eine<br />
sehr hohe Effizienz und Sicherheit im Betrieb garantieren, wie<br />
zum Beispiel:<br />
O Das Patent einer in dem Fermenter integrierten Heizung,<br />
welche die Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk (BHKW)<br />
nutzt, für einen gemäß Bioabfallverordnung hygienisierten<br />
Gärrest sorgt und damit den biologischen Prozess bei der<br />
nachgeschalteten Kompostierung beschleunigt<br />
O Das patentierte Sicherheitssystem, das höchste Betriebssicherheit<br />
der Anlagen gewährleistet<br />
Zudem vermeiden die von BEKON entwickelten Spülprozesse<br />
der Fermenter und das Absaugverfahren über den Biofilter,<br />
Geruchsemissionen während der Anlagenprozesse.<br />
Peter Lutz über die Zukunft der BEKON AG: „Unser Ziel ist es,<br />
gemeinsam mit unseren Kunden einen Beitrag zur Nutzung<br />
der Energie- und Rohstoffpotenziale der Abfälle zu leisten<br />
und so die Lebensgrundlagen für die nachfolgenden Generationen<br />
zu erhalten“. BEKON steht Kommunen und Abfallbehandlungsunternehmen<br />
nicht nur als Technologie-und Anlagenlieferant,<br />
sondern auch als möglicher Investmentpartner<br />
und Betreiber der Anlagen zur Seite.<br />
Weitere Informationen unter: www.bekon.eu.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 487
MVV Energie und RES Projects vereinbaren langfristige Zusammenarbeit<br />
bei Bau und Betrieb von Biomethananlagen<br />
Spatenstich für erste gemeinsame Anlage in Klein Wanzleben in Sachsen-Anhalt – Wichtiger Baustein zum<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie und<br />
der Münchener Projektentwickler RES Projects wollen bei<br />
Entwicklung, Bau und Betrieb von Biomethananlagen in<br />
Deutschland künftig eng zusammenarbeiten.<br />
Beim Spatenstich für die erste gemeinsame Anlage in Klein<br />
Wanzleben, 20 Kilometer südwestlich von Magdeburg (Bördekreis<br />
/ Sachsen-Anhalt), unterstrichen die beiden Unternehmen<br />
die Bedeutung der Biomethanerzeugung für den im<br />
Rahmen der Energiewende in Deutschland geplanten Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien.<br />
Dabei betonte der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie, Dr.<br />
Georg Müller, dass „die Einspeisung von Biomethan in das<br />
Erdgasnetz noch erhebliches Entwicklungspotenzial bietet<br />
und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verstetigung der<br />
schwankenden Erzeugung bei anderen erneuerbaren Energien<br />
leisten kann“. MVV Energie setze daher neben der<br />
Windkraft an Land einen besonderen Schwerpunkt ihrer<br />
Wachstumsstrategie auf die Nutzung von Biomasse. Das<br />
Unternehmen zählt dabei schon heute zu den Marktführern,<br />
vor allem im Bereich der Stromerzeugung aus Altholz, und<br />
betreibt auch bereits vier Biogasanlagen, bei denen in Contracting-Projekten<br />
direkt Strom und Wärme für benachbarte<br />
Industrie- und Gewerbekunden erzeugt wird.<br />
Die Bundesnetzagentur hat in ihrem jüngst vorgelegten Biogas-Monitoringbericht<br />
2011 hervorgehoben, dass das Einspeiseziel<br />
von 6 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2020 erst zu<br />
4,5 Prozent erreicht ist. RES Projects nimmt dabei eine Pionierrolle<br />
auf dem deutschen Markt ein. Das Unternehmen hatte<br />
2006 die erste Biomethananlage in Deutschland entwickelt<br />
und ans Netz gebracht. Geschäftsführer Dr. Andreas Seebach<br />
sieht auch aufgrund des im Rahmen der Energiewende<br />
novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz erhebliches Ausbaupotenzial.<br />
So rechne die Bundesregierung bis 2030 mit 10<br />
Milliarden Kubikmetern Bioerdgas. „Gemeinsam mit unserem<br />
Partner MVV Energie wollen wir die Entwicklung und das<br />
Wachstum beschleunigen und unsere Vorreiterrolle weiter<br />
ausbauen.“In der jetzt in Klein Wanzleben begonnenen Vergärungsanlage<br />
werden ab Sommer 2012 jährlich aus rund<br />
60.000 Tonnen Maissilage und Zuckerrübenschnitzel knapp<br />
6,3 Millionen Kubikmeter Biomethan erzeugt. Das entspricht<br />
dem Jahresheizwärmebedarf von gut 3.000 Einfamilienhäusern.<br />
Mais und Zuckerrüben für die Biogasproduktion werden auf<br />
Ackerflächen im Umkreis von 20 Kilometern rund um die<br />
neue Anlage angebaut. Neben der regionalen Landwirtschaft<br />
und dem benachbarten Werk der Nordzucker AG ist dabei<br />
die KWS SAAT AG, die nicht nur vor über 150 Jahren in Klein<br />
Wanzleben gegründet wurde sondern hier auch eine eigene<br />
Saatzuchtstation betreibt, wichtigster Substratlieferant. Der<br />
Vorstandssprecher der KWS, Philip von dem Bussche, verwies<br />
bei dem Spatenstich auf die schnelle Fermentierbarkeit<br />
und die gute Methanausbeute, die Zuckerrüben zu einem<br />
wertvollen Substrat für Biogasanlagen machen: „Mit der Zuckerrübe<br />
bietet sich gerade für größere Anlagen mit einem<br />
hohen Flächenbedarf die Möglichkeit, die Substratversorgung<br />
auf mehrere Kulturen und Konzepte aufzuteilen und<br />
damit das Versorgungsrisiko zu verringern. Darüber hinaus<br />
wird die Energiepflanzenfruchtfolge um eine weitere Kultur<br />
erweitert.“<br />
Das dabei erzeugte Biogas wird vor Ort zu Biomethan in Erdgasqualität<br />
aufbereitet und ins Netz eingespeist. Abnehmer<br />
ist mit der Münchener bmp greengas GmbH Deutschlands<br />
größter unabhängiger Biomethanhändler.<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz: VKU sieht Nachbesserungsbedarf<br />
Aus Sicht des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU)<br />
zeigt die beschlossene Gegenäußerung zum Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
die Kompromissbereitschaft der Bundesregierung<br />
in vielen Bereichen. Allerdings hält die Regierung an<br />
den für die Kommunen besonders wichtigen Regelungen zur<br />
Überlassungspflicht für Abfälle aus privaten Haushalten und<br />
zur gewerblichen Sammlung fest. „Wir sehen hier nach wie<br />
vor erheblichen Nachbesserungsbedarf“, sagt Hans-Joachim<br />
Reck, VKU-Hauptgeschäftsführer.<br />
Die Länderkammer hatte mit Beschluss vom 27. Mai 2011<br />
weitgehende Änderungen zu den Überlassungspflichten und<br />
zur gewerblichen Sammlung gefordert. Diese Anträge lehnt<br />
die Bundesregierung ab. Sie bleibt dabei, dass künftig auch<br />
private Abfallsammler die werthaltigen Stoffe aus den Abfällen<br />
privater Haushalte erfassen können. „Wir sind enttäuscht,<br />
dass die Bundesregierung die Appelle der Länder vollständig<br />
zurückgewiesen hat. Damit setzt die Bundesregierung gerade<br />
nicht die Abfallrahmenrichtlinie der Europäischen Union<br />
(EU) um, sondern liberalisiert die Hausmüllentsorgung, was<br />
zu Lasten des Verbrauchers geht“, so Reck weiter.<br />
„Falls das Gesetz so durchginge, bliebe den Kommunen in<br />
vielen Fällen wohl nur noch die verlustbringende Restabfallentsorgung“,<br />
erklärt Reck. „Die Folge wären Gebührenerhöhungen,<br />
weil Gewinne und Wertstofferlöse privatisiert und<br />
nicht mehr in Form sinkender Gebühren an den Bürger weitergegeben<br />
werden könnten.“<br />
Die Abfallentsorgung aus privaten Haushalten ist eine Aufgabe<br />
der Daseinsvorsorge, und das Europarecht lässt den<br />
EU-Mitgliedsstaaten einen weiten Spielraum bei der Ausgestaltung<br />
dieser Aufgaben zu. Auch der Lissabon-Vertrag<br />
erlaubt, diese Aufgabe den Kommunen zuzuweisen. „Es ist<br />
definitiv nicht richtig, dass das Europarecht dazu zwingt, privaten<br />
Sammlern ‚das Rosinenpicken’ zu erlauben. Hier werden<br />
rechtliche Gründe vorgeschoben, um politische Ziel zu<br />
kaschieren.“<br />
Der VKU begrüßt dagegen, dass die Bundesregierung bei<br />
der Wertstofftonne eingelenkt hat. Die Länder befürworteten<br />
die Ausweitung der Wertstofferfassung, lehnten jedoch einen<br />
gesetzlichen Zwang zur Einführung einer bundesweit<br />
488 Kommunalwirtschaft 08/2011
einheitlichen Wertstofftonne ab. Aus Sicht der Länder, die<br />
VKU und die kommunalen Spitzenverbände teilen, müssen<br />
die Kommunen selbst entscheiden können, wie die Wertstoffe<br />
eingesammelt werden. Dieser Auffassung scheint sich<br />
jetzt die Bundesregierung anzunähern. Reck: „Obwohl das<br />
PUR-Schaumdosenrecycling<br />
Pilotaktion im Kreis Wesel erfolgreich<br />
„Die erste Pilotaktion bundesweit zur Steigerung der Rücklaufquote<br />
von gebrauchten PUR-Schaumdosen war ein voller<br />
Erfolg.“ Mit diesem Fazit beendeten die PDR Recycling<br />
GmbH + Co KG, Thurnau (Nordbayern), die Abfallwirtschaftsbehörde<br />
des Kreises Wesel und die Kreis Weseler Abfallgesellschaft<br />
(KWA) ihr Aktionsprogramm im Kreis Wesel. Im Vorjahresvergleich<br />
wurden fast doppelt so viele PUR-Dosen zum<br />
Recycling abgegeben.<br />
Die Kooperationspartner hatten die Kampagne ins Leben<br />
gerufen, weil aus dem Kreisgebiet im Bundesvergleich unterdurchschnittlich<br />
wenig gebrauchte PUR-Schaumbehälter<br />
zum Recycling gelangten. Nach Beendigung der Aktion steht<br />
der Kreis bei der gesetzeskonformen Verwertung der Dosen<br />
gut da. Wurden im Jahr 2009 nur 6.684 der als Sonderabfall<br />
eingestuften Montageschaumdosen zum Recycling gegeben,<br />
steigerte sich die Anzahl dank der Mitmachkampagne im Jahr<br />
2010 auf 12.816. Und der Trend setzt sich fort. Bis Mai 2011<br />
wurden bereits 5.544 Dosen zum Recycling geschickt.<br />
Heimwerker ziehen mit<br />
Auffällig ist, dass besonders die Privatanwender das Recyclingangebot<br />
gut angenommen haben. In den ersten fünf Monaten<br />
2011 gaben die Heimwerker bereits mehr Bauschaumdosen<br />
zurück als im gesamten Jahr 2009. „Das zeigt, dass<br />
die Ausstattung der Wertstoffhöfe und Baumärkte mit speziellen<br />
Rückgabebehältern gute Früchte trägt“, freut sich PDR-<br />
Marketing- und Entsorgungslogistikleiter Rolf Apfeld über<br />
den Erfolg. Zum Aktionsstart hatten die Kooperationspartner<br />
als erstes die Rückgabemöglichkeiten von Einzeldosen für<br />
Privatanwender verbessert. Die auf die Verwertung von PUR-<br />
Schaumdosen spezialisierte PDR stattete die Wertstoffhöfe<br />
der Kommunen hierfür mit gekennzeichneten blaugrünen<br />
Rückgabestationen aus. Das vergrößerte die Zahl der öffentlich<br />
zugänglichen Behälter um die anderthalbfache Menge<br />
auf heute 25. „Damit ist der Kreis Wesel einer der wenigen,<br />
die über eine gute flächendeckende Versorgung von Rückgabestationen<br />
für die Bürger verfügen“, erläutert Apfeld und<br />
weist auf den kostenfreien Service seines Unternehmens für<br />
Kommunen, Baumärkte und Baustoffhändler hin. PDR stellt<br />
die 240-Liter-Tonnen zur Sammlung der PUR-Schaumdosen<br />
kostenlos zur Verfügung und übernimmt ihre Leerung - ebenfalls<br />
kostenfrei. Interessierte finden die Informationen hierzu<br />
auf www.pdr.de.<br />
Die gesammelten Dosen werden im PDR Recyclingwerk im<br />
nordbayerischen Thurnau zu ca. 95 Prozent stofflich verwertet<br />
und zu neuen Rohstoffen und Produkten verarbeitet. „Damit<br />
ist der Produktkreislauf in diesem Fall geschlossen. Das<br />
entspricht den Zielen einer nachhaltigen Wirtschaftsweise,<br />
wie wir sie bereits seit langem im Kreis Wesel unterstützen“,<br />
so Claudia Neukäter von der Kreisverwaltung Wesel.<br />
PUR-Schaumdosen, die auch als Montage- oder Bauschaum<br />
Thema Wertstofferfassung nicht im Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />
sondern in einem separaten Gesetz geregelt werden<br />
soll, betrachten wir das Einlenken der Bundesregierung als<br />
einen Schritt in die richtige Richtung und unterstützen das<br />
ausdrücklich.“<br />
bekannt sind, finden hauptsächlich bei Bau und Renovierung<br />
Einsatz, meist bei der Dämmung von Fenstern und Türen.<br />
Dachanschlüsse, Wanddurchbrüche und Öffnungen werden<br />
ebenfalls häufig damit ausgeschäumt. Nach Gebrauch sind<br />
die Dosen wegen ihrer flüssigen Restinhaltsstoffe als gefährlicher<br />
Abfall zur Verwertung eingestuft. Sie gehören also nicht<br />
in den Gelben Sack, den Restmüll oder den Baumischcontainer,<br />
sondern in die speziellen öffentlich zugänglichen Behälter.<br />
Betriebe, die PUR-Schaum kartonweise verwenden, können<br />
die gebrauchten Dosen auch kostenfrei direkt von PDR<br />
abholen lassen.<br />
Weitere Informationen unter: www.pdr.de.<br />
In Wesel nahmen die Verbraucher die Rückgabestationen für<br />
gebrauchte PUR-Schaumdosen gut an. Bildquelle: PDR<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 489
Einweihung der ersten Trockenfermentation-Biogasanlage in Amerika<br />
Deutsche Technologie macht Energiegewinnung aus Bio-Reststoffen möglich<br />
Am 18. Mai 2011 fand die feierliche Einweihung des ersten Biogas-Trockenfermenters<br />
in Amerika statt. Die Anlage ist nicht<br />
nur in den USA, sondern auf dem gesamten amerikanischen<br />
Kontinent die erste ihrer Art, bisher gibt es Nass- bzw. Güllefermenter.<br />
Die Biogas-Anlage wurde von BIOFerm Energy<br />
Systems, ein Unternehmen der Viessmann Group, realisiert.<br />
Auftraggeber des Projekts ist die University of Wisconsin<br />
Oshkosh, die bereits mehrfach für ihren umweltfreundlichen<br />
Campus ausgezeichnet wurde.<br />
Hauptredner der Einweihungsveranstaltung waren der Rektor<br />
der Universität, Richard Wells, und Joachim Janssen, Mitglied<br />
des Verwaltungsrats und CFO der Viessmann Group. Richard<br />
Wells stellte in seiner Ansprache das Ziel der Hochschule vor,<br />
Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu einem zentralen Thema<br />
zu machen – sowohl in der Lehre, als auch auf dem Unigelände.<br />
Joachim Janssen beschrieb in seinem Vortrag die Erfolge<br />
von Viessmann im Bereich Nachhaltigkeit sowie die Vorreiterrolle<br />
der deutschen Industrie in Bezug auf erneuerbare Energien.<br />
Die Teilnehmer der Veranstaltung signalisierten großes<br />
Interesse an den deutschen Erfahrungen und Erfolgen. Dies<br />
deckt sich mit dem Gesamtbild in den USA, wo regenerative<br />
Energiesysteme immer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.<br />
Die Errichtung der BIOFerm-Anlage ist ein wichtiger Schritt<br />
zur Schaffung eines CO2-neutralen Campus in Oshkosh. In<br />
vielen Aspekten gleicht sie der Biogasanlage in Allendorf<br />
(Eder), mit der Strom und Wärme für den Viessmann Unternehmensstammsitz<br />
produziert wird. Durch Reststoffe aus der<br />
Lebensmittelproduktion sowie Garten- und landwirtschaftliche<br />
Abfälle wird die Anlage in Oshkosh Elektrizität und Wärme<br />
ressourcenschonend produzieren. Jährlich wird eine Produktion<br />
von mehr als 2,3 Millionen kWh erwartet, mit denen<br />
8% des Strombedarfs der Universität, die insgesamt 13.600<br />
Studierende zählt, gedeckt werden können. Mit der von der<br />
Anlage produzierten Wärme werden die nahegelegenen Unigebäude<br />
beheizt.<br />
Zur Einweihung der Biogasanlage kamen mehr als 100 Gäste<br />
aus Industrie, Politik und von anderen Hochschulen. Die USA<br />
mit ihren bisher nur ca. 60 industriellen Biogasanlagen bieten<br />
ein enormes Potenzial für die umweltschonende und effiziente<br />
Energiegewinnung durch Biogasanlagen an.<br />
BIOFerm Energy Systems hat seit 2007 ein Büro in Madison<br />
und expandiert seitdem stetig. Für das laufende Jahr ist<br />
der Bau weiterer Trockenfermentations-Anlagen in den USA<br />
geplant. Die Projekte sind Teil der Strategie der Viessmann<br />
Group, die Trocken- und Nassfermentations-Technologien zu<br />
einem wichtigen Bestandteil der erneuerbaren Energiegewinnung<br />
in Nordamerika zu machen.<br />
Weitere Informationen unter: www.biofermenergy.com,<br />
www.viessmann.com und www.uwosh.edu/biodigester.<br />
Bild v.l.n.r.: Gemeinsam mit dem Universitätsrektor<br />
Richard Wells (4.v.r.) und dem<br />
stellvertretenden Rektor Thomas Sonnleitner<br />
(4.v.l.) weihte Joachim Janssen, Mitglied<br />
des Verwaltungsrats und CFO der Viessmann<br />
Group (3.v.l.) mit dem Durchtrennen<br />
des symbolischen Bandes die Biogasanlage<br />
ein. Ganz links im Bild Mark Rohloff, Bürgermeister<br />
der Stadt Oshkosh, daneben<br />
Nadeem Afghan, Geschäftsführer BIOFerm<br />
Energy Systems. Rechts freuen sich Studierende<br />
der Universität Wisconsin in Oshkosh<br />
über die zukunftsweisende Investition.<br />
Seit zwei Jahren mit Innovation erfolgreich: fokos bw® von der STEG<br />
Über die Hälfte aller Gemeinden prüft ihre Projekte mit fokos bw® auf Wirtschaftlichkeit<br />
Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Folgekostenrechner<br />
fokos bw® zu einer unverzichtbaren Planungshilfe für<br />
Kommunen bei der wirtschaftlichen Planung von Flächen<br />
entwickelt. Über die Hälfte der Gemeinden im Land benützt<br />
das Tool bereits. Dabei kann das Programm eine frühzeitige<br />
Kostenabschätzung und Wirtschaftlichkeitsberechnung für<br />
geplante Projekte ebenso detailgetreu abbilden wie Optimierungsbedarf<br />
bereits bestehender Flächen. Das Programm,<br />
inklusive aktuellem Update mit erweiterten Funktionen, wird<br />
Kommunen bei erstmaliger Verwendung kostenfrei zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Das Update bietet neben einer noch leichteren Handhabung<br />
vor allem differenziertere Analyseergebnisse und Zwischenauswertungen.<br />
Der Folgekostenrechner fokos bw® zeigt<br />
die für die wirtschaftliche Rentabilität wesentlichen Einflussgrößen<br />
auf und sorgt bereits im frühen Planungsstadium für<br />
die notwendige Transparenz. Dabei werden Planungs- und<br />
490 Kommunalwirtschaft 08/2011
Herstellungskosten den zu erwartenden<br />
Steuereinnahmen, Zuweisungen<br />
und Umlagen gegenüber<br />
gestellt. So kann fokos bw® eine<br />
detaillierte Abschätzung zur Wirtschaftlichkeit<br />
über einen Zeitraum<br />
von 25 Jahren erstellen. Des Weiteren<br />
ermittelt das Programm<br />
Nachfrageveränderungen bei Bildungs-<br />
und Betreuungseinrichtungen.<br />
„Aus Sicht des Siedlungs-<br />
und Flächenmanagements ist die<br />
frühzeitige Kostenabschätzung<br />
ein nicht mehr wegzudenkender<br />
Nachhaltigkeitsfaktor der Kommunen“,<br />
erklärt Prof. Dr. Alfred Ruther-<br />
Mehlis, Dekan des Studiengangs<br />
Stadtplanung an der Hochschule<br />
für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen-Geislingen,<br />
die gemeinsam<br />
mit der STEG Stadtentwicklung<br />
GmbH das Programm entwickelt<br />
hatte. Diese erfolgreiche Kooperation<br />
zwischen Wissenschaft und<br />
Wirtschaft ist auch einer der maßgeblichen Gründe, warum<br />
die STEG 2010 als eines der innovativsten Unternehmen im<br />
deutschen Mittelstand ausgezeichnet wurde.<br />
Unverzichtbar: Gemeinden schätzen Risiken<br />
vor Baubeginn ab<br />
Die Anwendung richtet sich in erster Linie an Vertreter der<br />
Fachbereiche Planung, Kämmerei, Liegenschaftswesen und<br />
Tiefbau in der kommunalen Verwaltung. „Wir bekräftigen unsere<br />
planerischen Ansätze mit den konkreten Ergebnissen<br />
der fokos bw® Analysen“, berichtet Dipl.-Ing. Winfried Müller,<br />
Stadtbaudirektor Stadt Ettlingen. „Die politischen Abwägungs-<br />
und Entscheidungsvorgänge können durch eine neue,<br />
vernetzte und anschauliche Darstellung von Auswirkungen<br />
unterstützt werden.“ Und damit befindet sich die Stadt Ettlingen<br />
in bester Gesellschaft: In den vergangenen zwei Jahren<br />
Innovationspreis 2010 für die STEG<br />
Der Benchmarking-Wettbewerb „TOP 100“ wird jährlich<br />
von der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Die Analyse<br />
beurteilt die Innovation der teilnehmenden mittelständischen<br />
Unternehmen in wissenschaftlicher Hinsicht. Die<br />
bewerteten Kategorien beinhalten bereits realisierte Innovationserfolge<br />
sowie das künftige Innovationspotenzial,<br />
das sich die Unternehmen durch die spezifische Ausgestaltung<br />
ihres Innovationsmanagements aufgebaut haben. Das<br />
Innovationsmanagement der STEG wurde insgesamt mit<br />
A+ geratet, was dem Unternehmen ein außergewöhnlich<br />
professionelles Verhalten bescheinigt (das Durchschnittsergebnis<br />
liegt bei A-). Die Wahrscheinlichkeit künftiger Innovationserfolge<br />
der Stuttgarter Stadtentwicklungsgesellschaft<br />
wurde innerhalb dieser Untersuchung als sehr hoch<br />
eingestuft.<br />
Von ca. 2.000 ausgewählten deutschen Unternehmen beteiligten<br />
sich 248 Unternehmen im September 2009 in einer<br />
ersten Qualifikationsrunde um den Titel des „Innovator des<br />
Jahres 2010“. 189 Unternehmen verfügten laut Jury über<br />
ein „hervorragendes Innovationspotenzial“ und wurden<br />
für die Finalrunde eingeladen. Im Juli vergangenen Jahres<br />
wurden die herausragenden innovativen TOP 100-Unternehmen<br />
gekürt.<br />
überprüften bereits über die Hälfte der Gemeinden im Land<br />
ihre Entscheidungskriterien bei der Entwicklung von Wohnbauflächen<br />
im Vorfeld mit dem fokos bw®. Um die Ausgabeergebnisse<br />
so objektiv wie nur möglich interpretieren zu<br />
können, waren in der Entwicklungsphase die Abstimmungsprozesse<br />
zwischen den Kunden und den Fachbereichen der<br />
Baulandentwicklung in der STEG sehr intensiv.<br />
Denn die Evaluierung der jeweiligen Kundenbedürfnisse und<br />
die zielorientierte Umsetzung in produktive Prozesse haben<br />
oberste Priorität im Unternehmen.<br />
Nachhaltigkeit wird zum Muss für die Standortsicherung<br />
Ein Grund für die hohe Akzeptanz des Rechners auf Excel-<br />
Basis sind die wertvollen Erkenntnisse zur Kalkulationssicherheit.<br />
Denn: Eine nachhaltige Flächenhaushaltpolitik<br />
wird immer mehr zum Muss für die Standortsicherung von<br />
Die Analyse des Innovationspotenzials umfasst<br />
vier Kategorien:<br />
1. Innovationsförderndes Top-Management: Hier wird untersucht,<br />
inwieweit die Geschäftsführung die Entstehung<br />
von Neuerungen fördert und für eine weitsichtige Unternehmensstrategie<br />
sorgt. Das Top-Management bringt sich<br />
in vorbildlicher Weise in Innovationsprojekte ein.<br />
2. Innovationsklima: Wie verhält es sich mit der Unternehmenskultur<br />
– fördert sie Kreativität, Lernwillen und Dynamik?<br />
Hohen Einfluss auf das positive Ergebnis haben die<br />
kreative Leistung der Mitarbeiter und die Anzahl der eingebrachten<br />
Ideen und Verbesserungsvorschläge.<br />
3. Innovative Prozesse/Organisation: Hier wird geprüft, ob<br />
die Prozessgestaltung tatsächlich sinnvoll auf das jeweilige<br />
Innovationsziel ausgerichtet ist. Dem Unternehmen wird<br />
ein hoher Professionalisierungsgrad bescheinigt, wenn es<br />
intensive Kooperationsaktivitäten aufweist.<br />
4. Innovationsmarketing: Dieser Punkt gliedert sich in Einbindung,<br />
Methodeneinsatz und Markteinführung – immer<br />
unter dem Aspekt, ob die Bedürfnisse des Kunden richtig<br />
verstanden und angegangen werden. Herausragend waren<br />
die Bereiche „Einbindung“ von Kunden und Mitarbeitern<br />
sowie deren Zeitanteil, der für innovative Projekte aufgewendet<br />
wird.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 491
Regionen, Städten und Gemeinden. Neue Baugebiete sollen<br />
junge Familien anziehen, die sowohl für finanzielle Sicherheit<br />
als auch für die soziale Attraktivität der Kommune sorgen. In<br />
der Regel stehen bei Wohnsiedlungsprojekten verschiedene<br />
Optionen zur Auswahl, wie z.B. Baulücken und Brachflächen<br />
im Innen- oder Siedlungsflächen im Außenbereich. Machbarkeitsanalysen<br />
zur Untersuchung der Flächepotenziale und<br />
Kosten-Nutzen-Optimierung bestehender Planungen bieten<br />
nachvollziehbare Szenarien für die Entwicklungpotenziale<br />
der Kommunen. Mit individuellen Stellschrauben lassen sich<br />
strategische Entscheidungskriterien für Wohnbauflächenentwicklung<br />
und Flächenmanagement nachhaltig begründen.<br />
Startgeschenk: Kommunen erhalten eine<br />
kostenfreie Version<br />
Für ein zielgerichtetes Flächen- und Ressourcenmanagement<br />
kann jede Kommune in Baden-Württemberg den Folgekos-<br />
tenrechner in aktueller Version einmalig und kostenfrei auf einer<br />
lizenzierten CD bei der STEG anfordern. Bereits jetzt haben<br />
über 300 Kommunen die Neuauflage des Folgerechners<br />
bestellt. Neben der Anwenderfreundlichkeit überzeugt das<br />
Planungsinstrument durch nachvollziehbare Berechnungen.<br />
Es bedarf nur weniger Eckdaten, die mit empirisch ermittelten<br />
Durchschnittswerten in Beziehung gesetzt werden können.<br />
Zur Vertiefung der Anwendung und zur exakten Interpretation<br />
der Ergebnisse können die Kommunen von den Erfahrungen<br />
der STEG profitieren. Der städtebauliche Dienstleister übernimmt<br />
die Funktion eines neutralen Beraters, der die Projekte<br />
auf Wunsch auch über die Planung hinaus begleitet und betreut.<br />
Schon die erste Version des fokos bw®. war, dank der<br />
Unterstützung des Umweltministeriums Baden-Württemberg<br />
und einer großen Marketingkampagne, ein Erfolg.<br />
Weitere Informationen unter: www.steg.de.<br />
Finanzierung für PPP-Projekt der A8 zwischen Ulm und Augsburg gesichert<br />
Bauarbeiten werden im Juli beginnen – Privates Konsortium wird den Betrieb der Strecke übernehmen<br />
Das Public-Private-Partnership-(PPP-)Straßenprojekt Autobahn<br />
8 (A8) zwischen Ulm und Augsburg hat planmäßig<br />
den Abschluss der Finanzierungsverhandlungen, den sogenannten<br />
Financial Close erreicht. Die beteiligten Unternehmen<br />
– HOCHTIEF PPP Solutions, eine Tochtergesellschaft<br />
von HOCHTIEF Concessions, und die STRABAG-SETochter<br />
HERMANN KIRCHNER Projektgesellschaft – hatten erst im<br />
April den Zuschlag erhalten. Nun werden die Partner den<br />
etwa 58 Kilometer langen Autobahnabschnitt planen, finanzieren,<br />
ausbauen sowie 30 Jahre lang betreiben und erhalten.<br />
Das Investitionsvolumen des Projekts liegt bei etwa 410 Mio.<br />
Euro.<br />
Schon im Juni wird die ausführende Bauarbeitsgemeinschaft<br />
(Bau-ARGE), an der HEILIT+WOERNER Bau, ebenfalls ein<br />
Unternehmen der STRABAGGruppe, sowie HOCHTIEF Solutions<br />
mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind, die Arbeiten<br />
aufnehmen. Zunächst richtet die Bau-ARGE im Bereich Zusmarshausen<br />
die Baustelle ein und beginnt mit zahlreichen<br />
Vorarbeiten: Dazu gehören unter anderem archäologische<br />
Bodenuntersuchungen sowie die Vorbereitung des Baufelds<br />
und der provisorischen Baustellenverkehrsführung. Darüber<br />
hinaus werden ab Juli im Bereich dreier Anschlussstellen<br />
Behelfsbrücken errichtet. Im September sollen dann die Erdbauarbeiten<br />
beginnen. Insgesamt werden die Baumaßnahmen<br />
etwa vier Jahre dauern.<br />
Die Konzessionsgesellschaft, an der HOCHTIEF PPP Solutions<br />
und HERMANN KIRCHNER Projektgesellschaft zu jeweils<br />
50 Prozent beteiligt sind, wird auch den Betrieb des<br />
Teilstücks übernehmen. Ab dem Konzessionsstart erhält das<br />
Konsortium den wesentlichen Teil der auf dem Abschnitt erhobenen<br />
Lkw-Maut. Diese Einnahmen refinanzieren die Investitionen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.hochtief.de, www.hochtiefconcessions.de,<br />
www.strabag.com und www.kirchner.de.<br />
100 Jahre GVV – Eine Geschichte des Sich-Versicherns<br />
Im Kreise von hochkarätigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft<br />
feierte die GVV-Kommunalversicherung ihr 100-jähriges<br />
Bestehen. Unter Ihnen war auch Bundespräsident a. D.<br />
Prof. Dr. Roman Herzog.<br />
1911, Jahr des Erlasses der Reichsversicherungsordnung<br />
und umfangreicher Streiks in ganz Europa: In dieser schwierigen<br />
Zeit beschlossen die Rheinisch-Westfälischen Gemeinden<br />
die Risiken ihrer Kommunen gemeinsam zu schultern und<br />
gründeten die heutige GVV-Kommunalversicherung. Heute<br />
sichern mehr als 6.000 Kommunen und kommunale Einrichtungen<br />
aus mehreren Bundesländern ihre immer komplexer<br />
gewordenen Risiken bei GVV-Kommunal ab. Genau auf den<br />
Gründungstag, am 20. Juni 2011, wurde das 100-jährige Bestehen<br />
in der Gründungsstätte, dem Gürzenich in Köln, gefeiert.<br />
Im Mittelpunkt des Festaktes stand die Laudatio des Bundes-<br />
präsidenten a. D. Prof. Dr. Roman Herzog zum Thema "Notwendigkeiten<br />
und Grenzen des Sozialstaates". Darin machte<br />
Prof. Herzog deutlich, dass sich ein Sozialstaat nicht nur über<br />
seine Ausgaben definiere, sondern auch darüber, welche Aufgaben<br />
unsere zukünftigen Generationen zu schultern haben.<br />
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Uwe Friedl lobte die wegweisende<br />
Gründung einer kommunalen Selbstversicherung.<br />
„Das Vertrauen in die Selbstregulierungskräfte der kommunalen<br />
Selbstverwaltung sei eine der Grundlagen dafür, dass<br />
die GVV auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten<br />
erfolgreich die von ihren Mitgliedern nicht selbst zu tragenden<br />
Risiken und Schäden abnimmt“ betonte GVV-Vorstandsvorsitzender<br />
Wolfgang Schwade.<br />
Erstmalig wurde im Rahmen des Festaktes wurde auch der<br />
GVV-Ehrenamtspreis verliehen:<br />
492 Kommunalwirtschaft 08/2011
1. Platz - Strahlende Kinderaugen Heinsberg<br />
e.V. mit 5.000 EUR Preisgeld<br />
2. Platz - Freiwilligenbörse der Gemeinde<br />
Kürten mit 3.000 EUR Preisgeld<br />
3. Platz - Internationale Kochgruppe der<br />
Stadt Vreden mit 2.000 EUR Preisgeld<br />
Sonderpreis - Paul-Kraemer-Schule<br />
der Stadt Frechen.<br />
Die Preisträger des GVV-Ehrenamtspreises<br />
2011 mit Bundespräsident a.D.<br />
Professor Dr. Roman Herzog und Wolfgang<br />
Schwade, Vorstandschef der GVV-<br />
Kommunalversicherung<br />
Vereinfachte Abrechnungsprozesse für die Energiewirtschaft<br />
Mit MaBiS hat der Gesetzgeber eine neue Regulierungsrunde<br />
bei Energieversorgern eingeläutet. Bevor diese zum 1. April<br />
in Kraft trat, haben viele Unternehmen und IT-Spezialisten die<br />
Abrechnungs- und Reklamationsprozesse überarbeitet. Die<br />
Erweiterung der SAP-Lösung für die Versorgungsindustrie<br />
schließt dabei funktionale Lücken im System.<br />
Nach den „Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung<br />
Strom“ (MaBiS) müssen die Marktteilnehmer<br />
einen vollautomatischen elektronischen Datenaustausch<br />
ermöglichen, der alle notwendigen Vorgänge einbezieht.<br />
Dazu gehören Bilanzkreisabrechnung und Klärungsabläufe;<br />
auch die EDIFACT-Nachrichtentypen, auf denen diese Prozesse<br />
basieren, wurden erweitert. Stromproduzenten und<br />
Netzbetreiber wickeln direkt miteinander ihre Netznutzungsrechnungen<br />
ab. Weil die Zahl der Anbieter in den vergangenen<br />
Jahren stark gestiegen ist und die Unternehmen in der<br />
Pflicht stehen, aktuelle Preise anzuwenden, hat die Komplexität<br />
zugenommen. Neben der Rechnungsabwicklung gilt es,<br />
auch Reklamationen zu bearbeiten. Die Branchenlösung SAP<br />
for Utilities (SAP IS-U) bietet hierfür ein stabiles Fundament,<br />
auf dem Experten die Feinarbeiten leisten und Branchenspezifika<br />
einbetten.<br />
Der Ettlinger Branchenspezialist cormeta hat diese Funktionalität<br />
nun erheblich ausgebaut. Jede einzelne Rechnung<br />
wird vom System auf mehrere Faktoren hin überprüft: Identifikation<br />
der Faktura, formale Prüfung, Datenübernahme,<br />
inhaltliche Prüfung und Vergleich der ene’t-Daten mit den<br />
Beträgen aus der Rechnung. Neu ist die Einbindung des<br />
Webportals der Get AG, ähnlich wie ene’t, ein Informationsdienstleister<br />
der Branche. Sämtliche, für die INVOIC-Verarbeitung<br />
relevanten BDEW-Artikelnummern (Bundesverband<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft) sind gleichfalls integriert.<br />
Evaluierungskriterien lassen sich individuell festlegen, beispielsweise<br />
Zählerpunkt, Name, Adresse des Verbrauchers,<br />
abgerechnete Mengen und Abrechnungszeiträume. Anhand<br />
dessen entscheidet das System, welche Fakturen es bereits<br />
bei der formalen Prüfung ablehnt. Die Netznutzungsentgelte<br />
(NN) werden per Schnittstelle in eigens dafür entwickelte<br />
IS-U-Tabellen innerhalb des Abrechnungssystems importiert.<br />
Der Upload der Daten kann täglich, monatlich, quartalsweise<br />
oder jährlich erfolgen und lässt sich auch manuell anstoßen.<br />
Das System prüft entweder bei jeder Rechnung, ob die zu<br />
Grunde gelegten NN-Tarife mit den ene’t-Daten übereinstimmen,<br />
oder wahlweise findet ein Abgleich mit den im Infoportal<br />
der Get AG hinterlegten Daten statt. Dabei verifiziert das<br />
System die Preise nicht nur auf den Netzbetreiber bezogen,<br />
sondern auch auf die jeweils abgerechneten Produkte.<br />
Bei Abweichungen wird der Posten automatisch ausgesteuert<br />
und im IS-U-System als offener Vorgang angezeigt. Der<br />
Sachbearbeiter muss ihn nun manuell überprüfen und gegebenenfalls<br />
korrigieren. Der Vergleich der Rechnungsbestandteile<br />
mit den veröffentlichten Preisen der Netzbetreiber erfolgt<br />
vor der Überführung der Rechnung in die Buchhaltung.<br />
Komplette Prüfung aller Rechnungen<br />
Die Rechnungseingangsprüfung umfasst aber mehr als nur<br />
die Verifizierung der Netznutzungsentgelte. Das Ergebnis<br />
wird zusätzlich mit dem in der Faktura übermittelten Betrag<br />
verglichen. Hier zeigt sich eine weitere Stärke der cormeta-<br />
Lösung: Die Genauigkeit des Vergleichs lässt sich durch<br />
entsprechendes Customizing selbst bestimmen. Somit sind<br />
Rundungsfehler beherrschbar. Auch die Plausibilität der Gesamtsumme<br />
wird kontrolliert. Fällt die Prüfung positiv aus<br />
– unter Berücksichtigung vorher festgelegter Toleranzen –,<br />
schreibt das System die Rechnung auf die Anlagefakten der<br />
entsprechenden Lieferanlage fort. Dadurch lassen sich die<br />
Daten exakt speichern und für weitere Arbeitsschritte bereithalten.<br />
Bei deren korrekter Prüfung werden die Rechnungen<br />
bis ins Vertragskontokorrent (Fi-CA) verbucht. Auch ein Storno<br />
der Rechnungsdaten auf den Anlagenfakten ist möglich.<br />
Integrierte Reklamationsprozesse<br />
Im Idealfall endet mit der Rechnungsstellung der Prozess.<br />
Gibt es Fehler, Abweichungen oder Unstimmigkeiten, wendet<br />
sich der Energielieferant mit einer Reklamation (REMADV)<br />
an den Netzbetreiber zurück. Einen dedizierten Prozess zur<br />
Reklamationsbehandlung gibt es aber im Standard der SAP-<br />
Branchenlösung nicht. „Es existieren keine detaillierten Workflows,<br />
um Reklamationen im SAP-System zu bearbeiten“, sagt<br />
Klaus Nitschke, Bereichsleiter Versorgungswirtschaft und<br />
CRM bei cormeta. Der Prozess endet stattdessen bei Reklamationseingang,<br />
Prüfung oder Abschluss. Die eigentliche Bearbeitung<br />
erfolgt bislang manuell, jede einzelne Reklamation<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 493
muss außerhalb des Systems behandelt werden. Die eigentlichen<br />
Bearbeitungsschritte bleiben außen vor, und hier setzt<br />
der Reklamationsavis von cormeta an. Anstelle händischer<br />
Prozesse übergibt ein Workflow die Reklamationsdaten. Im<br />
System wird dabei der Reklamationsgrund eingetragen, der<br />
sich aus einer Liste auswählen lässt. Sachbearbeiter erhalten<br />
mittels Workitem automatisch die Reklamationen, für die sie<br />
zuständig sind. Anhand der Reklamationsgründe entscheidet<br />
der Mitarbeiter, welche weiteren Schritte er einleitet.<br />
Bei der Installation des Workflows wird neben den Gründen<br />
auch hinterlegt, welche Folgeschritte jeweils aufgerufen werden<br />
können - beispielsweise, wenn der vorausgezahlte Betrag<br />
nicht stimmt oder Messwerte falsch sind. Diese Listen<br />
sind dynamisch erweiterbar und machen die Anwendung damit<br />
zukunftssicher. Über den Workflow werden pro Reklamationsavis<br />
die verschiedenen Stamm- und Bewegungsdaten<br />
zum Endkunden bereitgestellt. Das sind beispielsweise der<br />
Vertrag, die Anlage und der Zählpunkt. Im Workitem kann der<br />
Sachbearbeiter dann Daten ändern, Rechnungen anpassen<br />
oder stornieren. Was vorher nur über eine Stornierung der<br />
Rechnung und einer Neuanlage möglich war, geht nun in wenigen<br />
Schritten voll integriert. „Auf diese Weise minimieren<br />
sich Fehler bei der Übernahme der Daten, und die Sachbearbeiter<br />
können viel Zeit sparen“, sagt Klaus Nitschke, Bereichsleiter<br />
Versorgungswirtschaft und CRM bei cormeta. Von<br />
durchschnittlich 20 auf fünf Minuten lasse sich der Prozess<br />
Der Kunde hat die Wahl<br />
Als bisher einziger IT-Dienstleister der Versorgungsbranche<br />
bietet die cormeta wahlweise neben ene’t auch eine<br />
Anbindung an das Portal der GET AG an. Ene’t stellt<br />
de facto einen Branchenstandard dar, der die Netznutzungsentgelte<br />
stets auf Zählpunktebene aktuell hält und<br />
die jeweils gültige BDEW-Artikelnummer (Bundesverband<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft) mit dem richtigen<br />
Preis hinterlegt.<br />
verkürzen. Weitere Informationen unter: www.cormeta.de.<br />
Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Einsatz<br />
Für den Neubau der Bereichswache 31 in Frankfurt-Zeilsheim/Pfaffenwiese<br />
galt es, in allen Bereichen eine möglichst<br />
hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erzielen. In knapp<br />
einjähriger Bauzeit ist die neue Feuerwache entstanden, die<br />
sich in eine Fahrzeughalle und in einen zweigeschossigen Sozialtrakt<br />
gliedert. Das Gebäude verfügt über drei Fahrzeugstellplätze<br />
für Großfahrzeuge, eine Werkstatt, Ruhe- und Aufenthaltsräume,<br />
Büros, Waschräume, eine Küche und einen<br />
Sportraum. Der größte Vorteil: Die neue Wache gewährleistet<br />
eine schnellere Präsenz der 42 Feuerwehrleute – 39 Männer<br />
und drei Frauen – am jeweiligen Einsatzort.<br />
An die Beleuchtungsanlage stellten die Bauherren die zentrale<br />
Anforderung, dass die Beleuchtungsstärke nach DIN<br />
EN 12464 nicht überschritten wird. Der „Leitfaden elektrische<br />
Energie im Hochbau“ des Landes Hessen, der zu<br />
einem rationellen Einsatz elektrischer Energie in Dienstleistungsgebäuden<br />
beitragen soll, schreibt für die spezifische<br />
Anschlussleistung der Raumbeleuchtung einen Grenzwert<br />
von 2,5 W/m²/100lx vor. Die Esslinger Ingenieurleistungs-<br />
und -beratungs¬gesellschaft mbH führte unter anderem auf<br />
dieser Grundlage die Ausführungsplanung für den Neubau<br />
durch. Generell wurden Leuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten<br />
und effizienten T5-Leuchtstofflampen von<br />
Regiolux eingesetzt. Der Betriebswirkungs¬grad der ausgewählten<br />
Rasterleuchten lag bei über 80 Prozent.<br />
Das Einhalten der geforderten Anschlussleistung war für Christian<br />
Geithner von der beauftragten HBS Elektrobau GmbH,<br />
Oettersdorf, eine Herausforderung: „Bei der Montageplanung<br />
für das Objekt haben wir diese Forderungen noch vor dem<br />
Hintergrund einer wirtschaftlichen Projektabwicklung und der<br />
Einhaltung wesentlicher architektonischer Gesichtspunkte<br />
umgesetzt. Dabei überzeugten uns die Produkte der Firma<br />
Die GET AG bietet die gleiche Dienstleistung via Webportal<br />
an, während ene’t monatlich eine Excel-Datei zur<br />
Verfügung stellt. Die Informationen können bei der GET<br />
AG jederzeit bei Bedarf abgerufen werden. Die cormeta-<br />
Lösung schickt die zu prüfenden Rechnungen gebündelt<br />
via Webportal an die GET AG, anschließend kommen sie<br />
mit den angeforderten Preisen tagesaktuell zurück und<br />
werden im SAP-System weiter verarbeitet.<br />
Der Vorteil der cormeta-Anwendung liegt in der freien<br />
Wahl zwischen den zwei Dienstleistern. Unternehmen<br />
können sich für die Abrechnung von Netznutzungsentgelten<br />
sowohl bei Gas als auch Strom für einen der beiden<br />
entscheiden.<br />
Regiolux vor allem durch ihre hohe Qualität und Montagefreundlichkeit<br />
bei einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis“.<br />
In der Fahrzeughalle sorgt das Schnellmontage-Lichtbandsystem<br />
SDT von Regiolux für rationelle und zuverlässige<br />
Lichttechnik: 4 Reflektorlichtbänder 6-längig und 3 Reflektorlichtbänder<br />
2-längig (1x49W), mit weißem Reflektor SDR<br />
und zur Gewährleistung der Schutzart IP54 mit Feuchtraumfassungen<br />
und Glasschutzrohr sowie umlaufender Dichtung<br />
ausgestattet.<br />
Zwei weitere 2-längige Reflektorlichtbänder des SDT-Systems<br />
wurden auch im Lager installiert sowie eines in der<br />
Geräte-/Prüfwerkstatt. Die Fahrzeughalle ist – wie Treppenhäuser,<br />
Flure, der Rutschschacht und der Raum für Brandschutzkleidung<br />
– an das Leitungsnetz zur automatischen<br />
Anschaltung des Alarmlichts angeschlossen. Sofort mit Auslösen<br />
des Alarms schaltet hier das Licht zeitgleich auf 100<br />
Prozent, so dass im Ernstfall keine wertvolle Sekunde Zeit<br />
verloren geht.<br />
Für jeden Raum fand sich bei Regiolux die passende und<br />
effiziente Beleuchtungslösung: Extrem flache Universal-<br />
Einbauleuchten mit energiesparender Rastertechnik sind im<br />
Brandschutzraum (Variante UEX, 3x14W) sowie in den Büros<br />
und im Sportraum (Variante UED, 4x14W +3x14W) installiert.<br />
Die Variante UED ist mit hochglänzendem Raster mit Darklight-Spiegeloptik<br />
ausgestattet und bietet Bildschirmarbeitsplatz<br />
geeignete Entblendung. Die Leuchten sind auf Wunsch<br />
auch getrennt schaltbar oder dimmbar und bieten eine hohe<br />
Lichtausbeute.<br />
Der Rutschschacht wird von der Wandleuchte flow (2x36<br />
494 Kommunalwirtschaft 08/2011
W) mit Schutzart IP 40 von Regiolux sicher ausgeleuchtet.<br />
Der Technikraum ist mit der freistrahlenden Anbauleuchte PA<br />
(1x35W) ausgestattet, die Stiefelwäsche sowie die Brandmeldezentrale<br />
dagegen mit der Anbauleuchte LSAK (1x28W). Im<br />
Flur im Erdgeschoss sorgt die Einbauleuchte RSEX (1x28W)<br />
mit direkter Lichtverteilung durch Aluminium-Parabolraster<br />
– gekoppelt an einen Präsenzmelder – für bedarfsgerechtes<br />
Licht. In den Sanitärräumen kamen DESD Einbaudownlights<br />
(1x18W) – wiederum von Regiolux - zum Einsatz, ebenso im<br />
Windfang und in den Waschräumen (IP44). Für die Küche,<br />
Aufenthaltsräume und Vorratsraum fiel die Wahl auf die protection<br />
(4x14W, 3x14W), die mit opaler Abdeckung für angenehmes<br />
Licht sorgt – ihr Name ist in der Feuerwache Frankfurt-Zeilsheim<br />
Programm.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.regiolux.de<br />
Der Neubau der Bereichswache 31 in Frankfurt-Zeilsheim/Pfaffenwiese<br />
gewährleistet Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Die transparente Fassade<br />
der Fahrzeughalle wird durch MLF-Lichtleisten von Regiolux mit<br />
breitstrahlendem Spiegel attraktiv inszeniert.<br />
Fotos: Inga Paas für Regiolux<br />
Interview mit Markus Stark,<br />
Architekt BDA,<br />
starkarchitekten, Siegen:<br />
Herr Stark, Sie haben den Neubau<br />
der Bereichswache 31 geplant und<br />
auch die wesentlichen Eckpunkte<br />
für das Beleuchtungskonzept festgelegt.<br />
Welche speziellen Anforderungen<br />
muss die Beleuchtung in<br />
einer Feuerwache erfüllen?<br />
Mehr noch als bei anderen Objekten kommt es bei einer<br />
Feuerwache auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Beleuchtungsanlage<br />
an sowie auf Nachhaltigkeit, aber auch<br />
auf die Effizienz. Gerade im Alarmfall muss die Beleuchtung<br />
auf den Punkt funktionieren. Jeder Handgriff muss sitzen.<br />
Dabei ist die Sicherheit der Feuerwehrleute ein hohes Gut,<br />
denn nur mit einer funktionierenden Feuerwehr kann auch<br />
die Sicherheit der Bürger garantiert werden. Auch im "alltäglichen<br />
Gebrauch" muss die Beleuchtung ihren Zweck<br />
erfüllen. Insgesamt muss sie sich in das architektonische<br />
Gesamtkonzept integrieren. Dies gilt auch für die Außenwirkung<br />
eines Gebäudes.<br />
Welche konkreten Vorgaben der Stadt mussten eingehalten<br />
werden?<br />
In der Fahrzeughalle sorgt das Schnellmontage-Lichtbandsystem<br />
SDT von Regiolux mit Schutzart IP 54 und weißem Reflektor<br />
SDR auf wirtschaftliche Weise für effizientes Licht. Bei<br />
Alarm wird es sofort angeschaltet – zeitgleich mit dem Licht<br />
in Treppenhäusern, Fluren, Rutschschacht und im Raum für<br />
Brandschutzkleidung.<br />
Seitens der Stadt Frankfurt am Main gab es als Vorgabe die<br />
"Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen 2010". Diese sind je<br />
nach Nutzung umzusetzen. Hierbei ist die Nutzungsart Feuerwache<br />
eine besondere Funktion und die Ausführungsart<br />
ist im Einzelfall abzuwägen.<br />
Welchen Stellenwert nehmen für Sie Energieeffizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit ein?<br />
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind heute nicht mehr<br />
wegzudenken. Beide Aspekte müssen Bestandteil jeder<br />
Planung sein. Die Kunst besteht darin, die richtige Balance<br />
zwischen Wirtschaftlichkeit und Effizienz zu finden.<br />
Welche Anforderungen haben Sie an die Beleuchtung der<br />
unterschiedlichen Räume gestellt?<br />
Die Beleuchtung der Fahrzeughalle, Werkstatt, des Lagers<br />
etc. ist nach Funktionalität ausgerichtet. Im Alarmfall ist die<br />
Ausleuchtung und Zuverlässigkeit der inneren und äußeren<br />
Alarmwege wie Ruheräume, Flure, Rutschschacht, Fahrzeughallen<br />
und auch die Hofbeleuchtung extrem wichtig.<br />
Bei den Aufenthaltsräumen ist uns eine angenehme Lichtatmosphäre<br />
wichtig, da das Gebäude einer 24-Stunden-Nutzung<br />
unterliegt.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 495
Zwei Jahre Bauzeit für vier Schulen: Gemeinsame Planung von öffentlicher<br />
und privater Hand spart zwölf Mio. Euro und zehn Jahre Zeit ein<br />
40 Jahre und älter ist inzwischen die Bausubstanz der vier<br />
Schulen des Landkreises Hof in Naila, Münchberg und<br />
Helmbrechts – und dadurch nicht nur brüchig geworden,<br />
sondern auch energetisch ineffizient und problematisch im<br />
Hinblick auf Brandschutz und Fluchtwege. Grundsanierungen<br />
waren dringend notwendig, aber für den Hofer Haushalt nicht<br />
zu schultern. Zwölf Jahre, so rechnete man aus, würden die<br />
Sanierungsmaßnahmen und Neubauten dauern und Kosten<br />
von mindestens 67 Millionen Euro verschlingen. So wurden<br />
stattdessen lediglich die aufgetretenen Schäden behoben.<br />
Als sich die Lage jedoch weiter zuspitzte und auch der Platzmangel<br />
immer akuter wurde, entschieden sich die Verantwortlichen<br />
im Landratsamt für eine bislang einzigartige Vorgehensweise,<br />
die inzwischen als „Hofer Modell“ bekannt ist: Ein<br />
PPP-Projekt, bei dem der Landkreis die Finanzierung während<br />
des 20-jährigen Betriebes trägt, da er günstige kommunale<br />
Kredite und KfW-Darlehen nutzen kann. Er beauftragte<br />
die ARGE „PPP Schulen Landkreis Hof“, bestehend aus den<br />
Partnern Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Kasseker GmbH<br />
und HSG Zander GmbH, mit der Realisierung und dem späteren<br />
Betrieb. Im August 2009 wurde mit den Bauarbeiten begonnen,<br />
im Oktober 2011 werden sie planmäßig abgeschlossen<br />
sein. Die erste Schule wurde kürzlich fertig gestellt. Um<br />
die Baubeteiligten effizient koordinieren zu können, wurde ein<br />
so genannter Projektraum eingerichtet, den die PMG GmbH<br />
bereitstellte.<br />
Vier Schulen und zwei Turnhallen werden an drei Standorten<br />
grundsaniert und zum Teil neu gebaut. Die Bruttogrundfläche<br />
misst insgesamt mehr als 34.000 m2, die Freifläche rund<br />
60.000 m2. Die Sanierungen und Erweiterungen am ersten<br />
Gebäude, der staatlichen Realschule in der Stadt Helmbrechts,<br />
konnten bereits planmäßig nach nur 17 Monaten Bauzeit<br />
abgeschlossen werden. Momentan wird das Gymnasium<br />
Naila saniert, am gleichen Standort wurde eine Turnhalle<br />
rückgebaut, eine neue Realschule ist bereits errichtet. Hinzu<br />
kam hier der Bau einer gemeinsamen Zweifach-Turnhalle. Zur<br />
gleichen Zeit wird im Stadtteil Münchberg das denkmalgeschützte<br />
Gymnasium grundsaniert. Lediglich zwei Jahre Zeit<br />
haben die Baubeteiligten, um die größte Baumaßnahme in<br />
der Geschichte des Landkreises abzuschließen. „Damit ein<br />
solch komplexes Projekt auch gelingt, mussten wir einen<br />
Weg finden, alle Mitglieder des großen Planungsteams zu<br />
koordinieren und alle relevanten Daten auf effiziente Weise<br />
aufeinander abzustimmen“, sagt Martin Bumann, Gesamtprojektleiter<br />
der ARGE „PPP Schulen Landkreis Hof“ von Bilfinger<br />
Berger Hochbau GmbH.<br />
130 Baubeteiligte an drei Standorten gilt es<br />
zu koordinieren<br />
Etwa 130 Beteiligte sind für das Großprojekt an den drei<br />
Standorten im Einsatz. Sie alle stehen in der Verantwortung,<br />
den PPP-Vertrag innerhalb der kurzen Zeitspanne während<br />
des laufenden Schulbetriebs reibungslos abzuwickeln. Eine<br />
gemeinsame Plattform für die Architekten, Ingenieure und<br />
Handwerker sei daher unerlässlich, erläutert Bumann: „Eine<br />
der wichtigsten Aufgaben besteht darin, die Schnittstellen<br />
zwischen den Planern untereinander und den Ausführenden<br />
abzustimmen – und das an mehreren Baustandorten gleichzeitig.“<br />
Koordiniert werden die Beteiligten daher über einen<br />
virtuellen Projektraum, welchen die PMG GmbH eigens an<br />
die Anforderungen dieses Mammutprojekts anpasste. Sie<br />
erlaubt es allen Verantwortlichen, auf die relevanten Daten<br />
zugreifen zu können.<br />
„Jeder Beteiligte erhält ein eigenes Kennwort sowie einen individuellen<br />
Benutzernamen. Mit den Zugangsdaten kann er<br />
jederzeit von seinem eigenen PC aus die Daten einsehen und<br />
mit ihnen arbeiten“, erklärt Stefan Finkenzeller, der gemeinsam<br />
mit Mike Riegler die PMG Projektraum GmbH leitet und<br />
den Projektraum eProjectCare entwickelt hat. Zur Nutzung<br />
werden lediglich ein gängiger Browser und ein Internetzugang<br />
benötigt. Gespeichert werden die rund 45.000 Dokumente,<br />
Bilder, Baupläne und Architektenentwürfe mit einer<br />
Größe von insgesamt 80 GB auf einem Server, der sich in<br />
einem gesicherten Rechenzentrum in Süddeutschland befindet.<br />
Dank eines Online-Viewers, über den die Planbestände<br />
und CAD-Layer eingesehen werden können, muss kein<br />
spezielles Bearbeitungsprogramm auf die Rechner installiert<br />
werden. Mithilfe des Zusatzprodukts eShare kann außerdem<br />
der täglich anfallende Schriftverkehr eingescannt und automatisch<br />
in den Projektraum eingestellt werden.<br />
Projektraum hält Verantwortliche stets auf dem<br />
neuesten Stand<br />
„Bei der Datenverwaltung kommt es vor allem auf klare Strukturen<br />
und Bezeichnungen sowie zuverlässige Suchfunktionen<br />
an“, erklärt Gesamtprojektleiter Bumann. Da sich die eingestellten<br />
Dokumente ständig ändern und erneuern können,<br />
sei es für einen effizienten Workflow zudem wichtig, dass<br />
deren Status immer auf dem aktuellsten Stand ist und das<br />
Programm relevante Informationen an die betreffenden Projektbeteiligen<br />
weitergibt. „Die Transparenz über die aktuellen<br />
Planstände und Zulieferleistungen ist hier besonders entscheidend“,<br />
ergänzt Riegler. So werden in eProjectCare nicht<br />
nur Daten gespeichert, sondern er wird von den Mitgliedern<br />
der ARGE auch als interne Informationsplattform genutzt.<br />
496 Kommunalwirtschaft 08/2011
Hierbei wird beispielsweise ersichtlich, ob neue Planrevisionen<br />
rechtzeitig eingestellt wurden. „Dadurch, dass allen<br />
stets die neuesten Pläne zugänglich sind, können auch die<br />
Abläufe entsprechend den Planungsschritten genau koordiniert<br />
werden“, so Bumann.<br />
Ein Administrator, der den Überblick über alle Aufträge, Dokumentationen<br />
und Pläne hat, kümmert sich um die Abstimmung<br />
der Ablagestruktur, kontrolliert die Zugangsrechte der<br />
einzelnen Beteiligten zu den Daten, vermittelt bei Störungen<br />
und organisiert die An- und Abmeldung der Teilnehmer. „Indem<br />
Informationen gezielt an die entsprechenden Beteiligten<br />
weitergegeben werden, erhalten sie eine Übersicht über<br />
genau die Informationen, die für sie wichtig sind“, erläutert<br />
der IT-Architekt Finkenzeller. Auf diese Weise werden sie außerdem<br />
ständig automatisch über den aktuellen Zeitplan informiert.<br />
„Fehler in den Abläufen und Verzögerungen in der<br />
Kommunikation können so verhindert werden“, so der PMG-<br />
Geschäftsführer. Rund 113.000 Nachrichten wurden bisher<br />
über den Projektraum verschickt.<br />
Vorbildprojekt erhielt Förderpreis der bayerischen<br />
Bauindustrie<br />
Wenn im kommenden Sommer das neue Schuljahr beginnt,<br />
soll keiner der rund 2.700 Schüler mehr im Container unterrichtet<br />
werden – so sieht es der strenge Zeitplan der ARGE<br />
vor. Schon jetzt macht das inzwischen in ganz Bayern bekannte<br />
„Hofer Modell“ von sich reden, denn es reduziert sich<br />
nicht nur die Bauzeit von den ursprünglich veranschlagten<br />
zwölf auf zwei Jahre, sondern es werden auch Kosten in<br />
Höhe von zwölf Millionen Euro eingespart. Darüber hinaus<br />
ist das Projekt nach den Maßgaben einer lebenszyklusorientierten<br />
Planung konzipiert: Die Partner-Unternehmen haben<br />
sich verpflichtet, bis 2032 den Unterhalt der Gebäude zu<br />
übernehmen. Für ihre Vorbildfunktion erhielten der Landkreis<br />
und die ARGE im vergangenen Jahr sogar den Förderpreis<br />
der bayerischen Bauindustrie. Das Projekt zeichne sich aus<br />
durch ein „zielorientiertes Zusammenwirken schlauer und<br />
kreativer Köpfe“, begründete der Jurysprecher Prof. Dr.-Ing.<br />
Technik für mehr Tatendrang<br />
Chipkarte sorgt für Teilhabe und faire Bildungschancen<br />
Ein warmes Mittagessen in Kita und Schule, Nachhilfe, wenn<br />
die Versetzung gefährdet ist oder Mitmachen in Musik- und<br />
Turnverein: Darauf haben künftig 2,5 Millionen Kinder aus Geringverdienerfamilien<br />
einen Rechtsanspruch. Das „Bildungs-<br />
und Teilhabepaket“ sieht für diese Kinder Unterstützungsleistungen<br />
vor, die ihre sozialen Chancen verbessern sollen.<br />
Mit den Leistungen des Bildungspakets will die Regierung<br />
dafür sorgen, dass die Unterstützung, zum Beispiel für das<br />
warme Mittagessen, tatsächlich bei den Kindern ankommt.<br />
Die Leistungen sollen gezielt, möglichst einfach und mit wenig<br />
bürokratischem Aufwand „an das Kind“ gebracht werden<br />
– vor allem aber diskret. Kein Kind soll sich ausgegrenzt fühlen<br />
oder sich schämen, die Leistungen in Anspruch zu nehmen.<br />
Konkrete Vorgaben für die Umsetzung macht die Regierung<br />
bislang nicht. Nur eins steht fest: zuständig für die Organisation<br />
der Bildungshilfen sind die Kommunen. Städte und<br />
Gemeinden stehen nun vor der Frage, wie die Leistungen<br />
am einfachsten und mit wenig bürokratischem Aufwand aus-<br />
Josef Zimmermann, Ordinarius am Lehrstuhl für Prozessmanagement<br />
und Immobilienentwicklung an der Technischen<br />
Universität München gegenüber der Frankenpost die Verleihung<br />
des Preises. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro<br />
wurde in eine zusätzliche Ausstattung der Schulverwaltung<br />
investiert.<br />
gezahlt werden können. Bundesarbeitsministerin von der<br />
Leyen hatte hierfür eine elektronische Lösung in Form einer<br />
bundesweiten „Bildungschipkarte“ vorgeschlagen. In vielen<br />
Kommunen gibt es schon digitale Familien- oder Citycards,<br />
mit denen die Leistungsempfänger vergünstigte Tickets für<br />
Kultur- und Freizeitangebote erhalten können.<br />
Gute Karten für die Zukunft<br />
Über die Chipkarte der deutschen Kreditwirtschaft, die über<br />
88 Millionen Menschen schon in der Tasche haben, können<br />
auch Kinder ganz leicht von Sport- und Musikangeboten und<br />
einem Schulmittagessen profitieren. Die finanzielle Unterstützung<br />
läuft diskret ab und unterscheidet sich kaum von<br />
üblichen Zahlungsmethoden. Mit der Chipkarte können Sozialgutscheine<br />
für verschiedene Leistungen einfach und unauffällig<br />
angeboten werden. „Das bargeldlose Bezahlsystem<br />
mit der GeldKarte bietet eine Lösung, die den Kommunen<br />
viel Gestaltungsspielraum bei der technischen Umsetzung<br />
lässt“, erklärt Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der Initia-<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 497
tive GeldKarte. Der Besitzer der GeldKarte registriert sich mit<br />
seiner Chip-ID einmalig beim Träger der Subvention. So können<br />
Kinder und Familien, die die Kommune oder ein privater<br />
Träger unterstützen will, Wertpunkte für Bildungs-, Kultur und<br />
Freizeitangebote auf ihre GeldKarte speichern lassen und bei<br />
den teilnehmenden Akzeptanzstellen einlösen. Auch die Leistungen<br />
aus dem Bildungspaket können als Bildungspunkte -<br />
für Musikunterricht, Nachhilfe, Sport, Museumsbesuche etc.<br />
- auf die GeldKarte geladen und von den Akzeptanzstellen<br />
- Musikverein, Nachhilfeanbieter, Sportverein - im Zuge des<br />
Bezahlprozesses ausgelesen werden. Notwendig hierfür ist<br />
lediglich ein Chipkartenlesegerät. Neben der Nutzung des<br />
Chips auf den girocards der Banken und Sparkassen bieten<br />
so genannte White Cards eine kontounabhängige Lösung für<br />
die Empfänger der Bildungsleistungen.<br />
Stressfreie Mittagspause<br />
Zu den Leistungen aus dem Bildungspaket, die die Rathäuser<br />
Kindern aus sozial schwachen Familien anbieten, zählt auch<br />
die Schulverpflegung. Zahlreiche Schulen und Gemeinden in<br />
Deutschland haben bereits Übung in der Unterstützung sozial<br />
schwacher Schüler in der Schulmensa. Laut „Kinderreport<br />
Deutschland 2010“ des Deutschen Kinderhilfswerks leben<br />
rund drei Millionen Kinder hierzulande in Armut. Dies macht<br />
deutlich, dass sich vielerorts Familien das Schulessen für ihre<br />
Kinder nicht leisten können. Subventionen von öffentlichen<br />
und privaten Trägern leisten Abhilfe. In einer Online-Studie von<br />
EARSandEYES wurden im Juni 2011 im Auftrag der Initiative<br />
GeldKarte 300 Schüler deutschlandweit befragt: 20 Prozent<br />
der befragten Kinder erhalten das Mittagessen vergünstigt.<br />
Für die Umsetzung der Subventionen kommen verschiedene<br />
Möglichkeiten in Frage: Essensgutscheine, Ausweise, die die<br />
Auf eine Blick:<br />
GeldKarte als Trägerkarte für Subventionen<br />
• Diskret: Da mit der GeldKarte auf den girocards der Banken<br />
und Sparkassen ein gewöhnliches Bezahlmittel genutzt<br />
wird, bleibt die Bezuschussung diskret und sozial<br />
Schwache erfahren keine Ausgrenzung.<br />
• Wirtschaftsfaktor: Rund dreiviertel der Deutschen haben<br />
die GeldKarte bereits in der Tasche: Der Chip ist auf fast<br />
96 Prozent aller girocards vorhanden und wird von Banken<br />
und Sparkassen in der Regel kostenfrei ausgegeben.<br />
Die Herstellung spezieller eventuell stigmatisierender<br />
Karten entfällt.<br />
• Offenes System: Die GeldKarte ist auch außerhalb des<br />
subventionierten Bereichs einsetzbar. An über 600.000<br />
Akzeptanzstellen können mit der GeldKarte z.B. Fahrkarten<br />
im Nahverkehr oder Parkscheine erworben werden.<br />
Dies erleichtert die Ausweitung der Subventionen auf<br />
weitere Leistungen.<br />
• Gezielte Bezuschussung: Trotz dieses offenen Systems<br />
kann über das Hintergrundsystem die Nutzung der Subventionen<br />
auf bestimmte Akzeptanzstellen sowie Produkt-<br />
oder Leistungsgruppen eingeschränkt werden.<br />
• Für jeden verfügbar: Jeder Bürger hat ein Anrecht auf<br />
ein Girokonto in Deutschland (guthabenbasiert) und kann<br />
so die technische Infrastruktur nutzen. Sofern kein Konto<br />
eröffnet werden soll, können auch kontoungebundene<br />
GeldKarten eingesetzt werden.<br />
• Bewährte Technik: Die GeldKarte ist bereits seit knapp<br />
15 Jahren im Einsatz. Durch den Einsatz der bewährten<br />
GeldKarte-Technologie mit etablierter Infrastruktur reduziert<br />
sich das Risiko bei Entwicklung und Sicherheit des<br />
Systems auf ein Minimum.<br />
Kinder zu ermäßigten Preisen in der Schulmensa berechtigen,<br />
oder auch eine Überweisung auf das Konto der Eltern.<br />
Vor allem in der Schule ist es wichtig, dass die Kinder dabei<br />
keine Ausgrenzung erfahren. Zwischen Schülern werden soziale<br />
Unterschiede den Betroffenen deutlich vor Augen geführt,<br />
wenn sich Kinder aus sozial schwachen Familien etwa<br />
mit einer speziellen Essensmarke in die Warteschlange in der<br />
Mensa einreihen.<br />
Viele Schulen setzten bei der Umsetzung von Subventionen<br />
für das Mittagessen deshalb auf elektronische Lösungen wie<br />
sie auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen in<br />
Form einer bundesweiten „Bildungschipkarte“ vorgeschlagen<br />
hat. Rund 400 Schulen in Deutschland setzen zum Beispiel<br />
die GeldKarte in der Mensa ein. Mit der Chipkarte der deutschen<br />
Kreditwirtschaft lassen sich ärmere Schüler gezielt und<br />
diskret unterstützen. Als neutrales und einheitliches Bezahlmedium<br />
fördert sie in der Mensa ein gleichgestelltes Miteinander.<br />
Denn sie lässt die sozialen Unterschiede zwischen<br />
den Schülern nicht erkennbar werden. Mit Hilfe des Chips<br />
können Kinder aus sozial schwachen Familien staatliche<br />
Transferleistungen für die Schulverpflegung erhalten, ohne<br />
dass dies für die Mitschüler sichtbar wird: Die Mittagsunterstützung<br />
erfolgt diskret im Hintergrund des elektronischen<br />
Systems, beispielsweise durch die Ermäßigung der Essenspreise.<br />
Das Stigma „Essensmarke“ fällt somit weg.<br />
Elektronische Uniform für die Schulmensa<br />
Gute Erfahrungen mit der Umsetzung von Subventionen über<br />
die GeldKarte macht die Gesamtschule Hardt in Mönchengladbach.<br />
Etwa 250 Schüler besuchen täglich die Mensa und<br />
bezahlen ihr Mittagessen seit Anfang 2010 bargeldlos mit der<br />
GeldKarte. 70 von ihnen erhalten von der Stadt einen Zuschuss<br />
von 1,50 Euro pro Mahlzeit. Dazu registrieren sich die<br />
Schüler mit ihrer Chipkarte einmalig im Sekretariat der Schule.<br />
Zur Bezahlung in der Mensa stecken die Kinder ihre Geld-<br />
Karten in das Bezahlterminal. Das System erkennt anhand<br />
der Chip-ID, ob der Schüler zu einer Bezuschussung berechtigt<br />
ist. Am Monatsende werden die Essenssubventionen<br />
nachträglich auf das Konto der Eltern des Schülers überwiesen.<br />
„Der Chip wirkt wie eine elektronische Schuluniform: Die<br />
Schüler, die unser Mittagsangebot wahrnehmen, nutzen an<br />
der Mensakasse alle das gleiche Bezahlmittel", erklärt Schulleiter<br />
Bernd Schäferhenrich. "Kinder, die Zuschüsse erhalten,<br />
werden so an unserer Schule nicht ausgegrenzt und nehmen<br />
sorgenfrei am Mittagsessen teil.“<br />
Anstelle der nachträglichen Überweisung bezahlen bezuschusste<br />
Kinder in anderen Schulen bereits an der Mensakasse<br />
nur einen ermäßigten Preis. Auch hier erkennt das<br />
System über die Chip-ID die berechtigten Schüler und bucht<br />
automatisch einen geringeren Betrag von der GeldKarte ab.<br />
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Subventionen in<br />
Form von Wertpunkten im Sekretariat der Schule direkt auf<br />
die Karte zu speichern. In der Mensa kann der Schüler diese<br />
Punkte wie elektronische Gutscheine einlösen, ohne dass die<br />
anderen Kinder dies bemerken.<br />
An das elektronische GeldKarte-System können auch mehrere<br />
Mensen zugleich angebunden werden. So sind in Recklinghausen<br />
alle 28 Schulen der Stadt in einem GeldKarte-System<br />
zusammengefasst. Die Stadtverwaltung organisiert die Mittagsverpflegung<br />
an allen Schulen zentral, rechnet zwischen<br />
Caterer und Eltern ab und bezuschusst das Mittagessen für<br />
die Kinder von Empfängern des Arbeitslosengeldes II. Das<br />
GeldKarte-System vereinfacht die Verwaltung von Gebühren<br />
und Zuschüssen und schafft Transparenz.<br />
498 Kommunalwirtschaft 08/2011
Familienpass, Sozialkarte oder Kulturticket<br />
Über die GeldKarte als Trägerkarte für Sozialgutscheine und<br />
Subventionen aus dem Bildungspaket können Kommunen<br />
diverse Leistungen bei verschiedenen Akzeptanzstellen ziel-<br />
Traffic Talks 2011: Mobilität neu denken<br />
Wie können sich Busse und Bahnen als Trendsetter moderner<br />
Mobilität positionieren? Der internationale Mobilitätskongress<br />
Traffic Talks in Bonn zeigt der Branche, wo sie steht, und eröffnet<br />
ihr neue Perspektiven.<br />
Im September wird der einstige Bonner Bundestag zur Kulisse<br />
einer spannenden Diskussion um die Zukunft der Mobilität.<br />
Auf Einladung des nordrhein-westfälischen Wirtschafts-<br />
und Verkehrsministeriums treffen sich Entscheidungsträger<br />
aus Verkehrspolitik und -wirtschaft, Institutionen und Verbänden,<br />
Verkehrsunternehmen und -verbünden zu Traffic Talks,<br />
dem neuen internationalen Mobilitätskongress in Bonn. Die<br />
Veranstalter wollen die europaweite Mobilitätsdiskussion in<br />
neue Bahnen lenken. Dafür setzen sie auf ein unkonventionelles<br />
Kongressformat. Die Akteure der Bahn- und Verkehrswirtschaft<br />
treffen auf branchenfremde Querdenker und werden<br />
mit ungewöhnlichen Mobilitätsthesen von Philosophen,<br />
Trendforschern oder auch Online-Experten konfrontiert. Kontroverse<br />
Diskussionen brechen herkömmliche Betrachtungsweisen<br />
auf. Die Branche erhält neue Impulse und erweitert<br />
ihre Perspektiven für zukünftige Mobilität. Mit insgesamt zehn<br />
Foren bildet Traffic Talks 2011 die aktuelle Mobilitätsdiskussion<br />
ab und stellt diese in den Kontext gesellschaftlicher<br />
Trends und wirtschaftlicher Entwicklung.<br />
Die Grenzen der Mobilität<br />
Beim Hauptforum am Dienstag, 13. September, treten der<br />
Philosoph Peter Sloterdijk und der Stuttgart 21-Architekt<br />
Christoph Ingenhoven in den Dialog mit europäischen Bahnchefs<br />
wie Dr. Rüdiger Grube oder Mauro Moretti (Ferrovie dello<br />
Stato, Italien). Gemeinsam mit weiteren renommierten Referenten<br />
wie Lufthansa-Vorstand Stephan Gemkow oder Ingo<br />
Alphéus, Geschäftsführer RWE Effizienz, analysieren sie die<br />
gegenwärtige Entwicklung von Mobilität und Verkehrswachstum<br />
– und loten die „Grenzen der Mobilität“ im europaweiten<br />
Maßstab aus. Dabei stellen sich die vielleicht entscheidenden<br />
Fragen zukünftiger Mobilität: Wie viel Verkehr verträgt unsere<br />
Umwelt? Abgas- und Lärmemissionen, Energie- und Flächenverbrauch<br />
sind hier die Stichworte. Das Forum analysiert<br />
wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Begründungsansätze<br />
für mehr oder weniger Mobilität und entwirft neue Ideen<br />
für eine effiziente Stadt- und Raumplanung.<br />
Mobilität ohne Grenzen?<br />
Das zweite Hauptforum am Mittwoch, 14. September, entwickelt<br />
die Diskussion um die gesellschaftliche Wahrnehmung<br />
von Mobilität weiter und hinterfragt gängige Angebotsentwicklungen.<br />
Welche Rolle spielen die Interessen der Mobilitätsnutzer<br />
in der verkehrspolitischen und -wirtschaftlichen<br />
Realität? Trendforscher Dirk Bathen, Professor Dr. Andreas<br />
Knie vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen<br />
Wandel sowie PRO BAHN-Chef Karl Peter Naumann<br />
diskutieren mit VDV-Präsident Jürgen Fenske, DB-Vorstand<br />
Ulrich Homburg, Abellio-Chef Bernard Kemper und Veolia-COO<br />
Markus Resch. Busse und Bahnen als mögliche<br />
gerichtet anbieten. Je nach Bedarf vor Ort kann diskret das<br />
Mittagessen in der Schulmensa, die Teilnahme an Sport- und<br />
Musikverein oder Schulmaterial bezuschusst werden. Das<br />
System kann aber auch auf andere Bereiche, etwa den öffentlichen<br />
Nahverkehr, ausgeweitet werden.<br />
Trendsetter umweltbewusster, moderner Mobilität rücken<br />
dabei ebenso in den Blickpunkt wie die systemimmanenten<br />
Mobilitätsgrenzen, die zum Beispiel durch unterschiedliche<br />
Tarifsysteme und verschiedene Zuständigkeiten im Nah-<br />
und Fernverkehr gesetzt sind. Die Diskussion scheint mehr<br />
als notwendig, will der öffentliche Nahverkehr die sozialen,<br />
ökologischen und ökonomischen Ziele einer nachhaltigen<br />
Entwicklung nicht verfehlen. Damit verbindet sich ein weitgehender<br />
Paradigmenwechsel: Mobilität wird aus Nutzersicht<br />
definiert, das Verhältnis der zukünftigen Dienstleistungen von<br />
Bussen und Bahnen zum Individualverkehr wird neu ausgelotet.<br />
Von Web 2.0 bis Stuttgart 21<br />
Die insgesamt acht Nachmittagsforen vertiefen die in den beiden<br />
Hauptveranstaltungen aufgeworfenen Diskussionen und<br />
übersetzen diese in konkrete Fragestellungen. So wird CER-<br />
Chef Dr. Johannes Ludewig gemeinsam mit namhaften Referenten<br />
wie Dr. Peter Füglistaler, dem Direktor des Schweizerischen<br />
Bundesamts für Verkehr, oder Dr. Iris Henseler-Unger,<br />
Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, den europäischen<br />
Wettbewerb auf der Schiene analysieren. Vertreter führender<br />
Verkehrsunternehmen diskutieren über die Rahmenbedingungen<br />
der Fahrzeugzulassung, -beschaffung und -finanzierung.<br />
Der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments<br />
Prof. Dr. Hänsch und Boris Palmer, Oberbürgermeister<br />
der Stadt Tübingen, stellen sich der Diskussion zum Thema<br />
Bürgerbeteiligung bei Großinfrastrukturprojekten. Unter dem<br />
Titel „Der Wettbewerb ums Geld“ rückt die Lobbyarbeit der<br />
Bus- und Bahnbranche in den Blickpunkt. Hier setzen sich<br />
die Fürsprecher des öffentlichen Verkehrs, Georg Brunnhuber<br />
von der Deutschen Bahn, Allianz pro Schiene-Geschäftsführer<br />
Dirk Flege und der neue VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver<br />
Wolff mit Vertretern der Automobilbranche sowie professionellen<br />
Lobbyisten auseinander. Neue Denkanstöße erhalten<br />
die Führungskräfte der Bahn- und Verkehrsbranche vom Managementexperten<br />
Dr. Reinhard K. Sprenger, und der Internetvisionär<br />
Dr. Andreas S. Weigend gibt Einblicke in innovative<br />
Web 2.0-Technologien für Bus und Bahn.<br />
Branchen-Treffpunkt<br />
Traffic Talks wird von den führenden Verbänden und Unternehmen<br />
der Bahn- und Verkehrswirtschaft getragen, so<br />
dass sich der Kongress als neuer Branchentreffpunkt etablieren<br />
wird. Unter anderem haben sich der VDV und der<br />
VDB, die Allianz pro Schiene, die BAG-SPNV, der Deutsche<br />
Verkehrssicherheitsrat und die DB in die inhaltliche Konzeption<br />
eingebunden. Als weiterer Partner von Traffic Talks<br />
wird die Gemeinschaft der europäischen Bahnen, CER, mit<br />
ihrer Vollversammlung nach Bonn kommen. Damit werden<br />
die Spitzenvertreter von über 80 europäischen Bahnen und<br />
Infrastrukturgesellschaften vor Ort sein. Über die Kongressforen<br />
hinaus bietet ein attraktives Rahmenprogramm Raum<br />
für Gespräche: Die nordrhein-westfälische Landesregierung<br />
lädt am Montag, 12. September, zum Empfang in die Bun-<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 499
deskunsthalle Bonn. Eine festliche Abendveranstaltung findet<br />
am Dienstag, 13. September, im Maritim Hotel Bonn statt.<br />
Aktionspartner im Dialog<br />
Ein offenes Dialogforum rundet das Programm von Traffic<br />
Talks ab. Vor und nach den Haupt- und Nachmittagsforen<br />
wird das Foyer des alten Bundestags zum Marktplatz und<br />
Treffpunkt. Unternehmen, Institutionen und Verbände können<br />
dort Kontakte pflegen und feste Netzwerke für neue,<br />
gemeinsame Projekte knüpfen. Interessierten Branchenpart-<br />
Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe<br />
Energieversorgung von morgen – Simmerath ist dabei<br />
„Der Umbau der Energieversorgung beginnt vor Ort“, so Simmeraths<br />
Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns. Herr Hermanns<br />
und der Rat wollen die Gemeinde im Süden der Städteregion<br />
Aachen zur Modellkommune der Energiewende machen.<br />
Zwei geplante Großinvestitionen in CO2-freie Stromversorgung<br />
sollen dies möglich machen. „Mit diesen beiden Projekten<br />
würde von Simmerath ausgehend ein beachtlicher Beitrag<br />
zur Energiewende in der Region erfolgen“, erläutert der<br />
Bürgermeister.<br />
In seiner Sitzung vom 7. Juli 2011 hat der Gemeinderat die Initiativen<br />
zur Prüfung der Realisierbarkeit dieser Großprojekte<br />
in der Gemeinde Simmerath begrüßt.<br />
Über 85 Millionen Euro können in einen Windpark mit ca.<br />
17 Windrädern im Wald bei Lammersdorf investiert werden.<br />
„Der neue NRW-Windenergieerlass gibt uns die Möglichkeit,<br />
hier innovative Wege zu beschreiten“, so Bürgermeister Hermanns.<br />
Mit der STAWAG Solar GmbH, einer Tochter des Projektentwicklers<br />
juwi aus Wörrstadt, der Aachener STAWAG<br />
und der enwor – energie und wasser vor Ort aus Herzogenrath,<br />
sowie dem langjährigen Partner ENERCON Windpark<br />
Strauch-Michelshof seien bereits erste Gespräche über die<br />
Realisierung des Windparks geführt worden.<br />
Eine Investition von ca. 700 Millionen Euro prüft das Aachener<br />
Stadtwerkenetzwerk Trianel in Simmerath. Trianel<br />
will untersuchen, ob sich die Fläche des Windparks nördlich<br />
der L 246 als Oberbeckenstandort für ein Wasserspeicherkraftwerk<br />
eignet. Als Unterbecken des Kraftwerks soll dann<br />
die Rurtalsperre dienen. Wasserspeicherkraftwerke pumpen<br />
nern bietet das Dialogforum eine ideale Gelegenheit, einem<br />
ausgesuchten Fachpublikum neuste Mobilitätskonzepte und<br />
innovative Produktentwicklungen vorzustellen. Informationen<br />
zu den Präsentationsmöglichkeiten gibt das Kongressbüro<br />
von Traffic Talks. Ansprechpartner ist Frank Herlitschka, herlitschka@cp-compartner.de,<br />
Tel.: 0201 1095 171.<br />
Weitere Informationen unter: www.traffictalks.de.<br />
Veranstaltungsort von Traffic Talks: historische Kulisse des<br />
alten Bundestages im World Conference Center Bonn<br />
bei geringem Stromverbrauch und hoher Stromeinspeisung<br />
durch Wind oder Sonne, Wasser von einem Unterbecken in<br />
ein höher gelegenes Oberbecken. Bei hoher Stromnachfrage<br />
wird das Wasser über ein unterirdisches Stollensystem in<br />
eine Turbine geleitet und erzeugt dabei Strom.<br />
Die Trianel-Planungen finden in engster Abstimmung mit dem<br />
WVER (Wasserverband Eifel-Rur) statt. Nach ersten Überlegungen<br />
könnte nördlich der Landstraße ein Oberbeckensee<br />
mit über 7 Millionen Kubikmetern Wasser errichtet werden.<br />
Zum Vergleich: Die Rurtalsperre hat bei einer Vollstau-Fläche<br />
von rund 780 Hektar Stauraum für 202 Millionen Kubikmeter<br />
Wasser. Über einen rund drei Kilometer langen Stollen<br />
könnten Oberbecken und Talsperre verbunden werden.<br />
Der Vorstand des WVER, Professor Dr. Ing. Wolfgang Firk,<br />
sieht in den bisherigen Planungen eine große Chance für die<br />
Region: „Speicherkraftwerke sind neben Wind und Sonne die<br />
dritte Säule der CO2-freien Energieversorgung.“ Der Standort<br />
eigne sich nach ersten Prüfungen ideal für ein Wasserspeicherkraftwerk.<br />
Auch nach Auffassung der nordrhein- westfälischen Landesregierung<br />
ist für die Energiewende und die Integration der<br />
Erneuerbaren Energien eine Neuausrichtung der Stromversorgung<br />
und des Stromnetzes einschließlich des Zubaus geeigneter<br />
Speichermöglichkeiten erforderlich. Abteilungsleiter<br />
Michael Geßner vom NRWMinisterium für Wirtschaft , Energie,<br />
Bauen, Wohnen und Verkehr, der Minister Harry K. Voigtsberger<br />
vertrat, begrüßte die Bestrebungen der Gemeinde<br />
Simmerath und der beteiligten Unternehmen als einen wich-<br />
500 Kommunalwirtschaft 08/2011
tigen Beitrag zur Energiewende. Der klimafreundliche Ausgleich<br />
der fluktuierenden Stromeinspeisung der Erneuerbaren<br />
Energien erfordert den massiven Ausbau von Stromspeichern.<br />
Derzeit stellen Pumpspeicherkraftwerke die effizienteste<br />
Anlagenart für die Bereitstellung von kurzfristig verfügbarer<br />
Regelenergie dar. Dabei sind die Anforderungen von<br />
Naturund Umweltschutz natürlich weiterhin zu beachten.<br />
„Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe“, erläutert<br />
für die Region der Städtregionsrat Helmut Etschenberg, „und<br />
jetzt ist der Zeitpunkt, Generationenaufgaben anzugehen.“<br />
Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />
MVV Energie erhält kommunale Aufträge für thermische Abfallverwertung<br />
in der Rhein-Neckar-Region<br />
Vergabe der Städte Mannheim und Heidelberg sowie des<br />
Rhein-Neckar-Kreises an Tochterunternehmen MVV Umwelt<br />
Ressourcen – Insgesamt rund 200.000 Jahrestonnen<br />
Die Städte Mannheim und Heidelberg sowie der Rhein-Neckar-Kreis<br />
haben nach getrennten europaweiten Ausschreibungen<br />
die Aufträge für die thermische Verwertung ihrer<br />
kommunalen Abfälle an die MVV Umwelt Ressourcen GmbH,<br />
eine Tochtergesellschaft der MVV Energie, vergeben. Das<br />
teilte das Unternehmen am Freitag in Mannheim mit. Die Vergabe<br />
war erforderlich, da die bisherigen Verträge im Dezember<br />
2012 enden. Die neuen Verträge für die Verwertung von<br />
insgesamt rund 200.000 Jahrestonnen Restabfällen werden<br />
zum Januar 2013 wirksam und haben eine Laufzeit von mindestens<br />
sechs, mit Verlängerung von höchstens elf Jahren.<br />
Für die MVV Energie ist das Ergebnis der europaweiten Ausschreibung<br />
nach den Worten ihres Vorstandsmitglieds Matthias<br />
Brückmann „ein nachhaltiger Vertrauensbeweis. Wir sind<br />
ein verlässlicher und kompetenter Partner der Kommunen in<br />
der Region und ihrer Bürger nicht nur im Bereich der Energie-<br />
und Wasserversorgung, sondern auch im Bereich der<br />
umweltfreundlichen und klimaschonenden Verwertung der in<br />
der Region anfallenden Abfälle.“ Die hoch effizienten Anlagen<br />
auf der Friesenheimer Insel in Mannheim sowie die professionelle<br />
Vermarktung der bei der Verbrennung erzeugten Energie<br />
sind, so Brückmann, wichtige Grundlagen des erfolgreichen<br />
Energiekonzepts.<br />
WELTEC Rechner optimiert Biogasanlagen online<br />
WELTEC BIOPOWER ermöglicht Biogasanlagen-Betreibern<br />
und Investoren mit einem neuen Online-Rechner die Wirtschaftlichkeit<br />
ihrer Anlagen zu überprüfen. Der Kalkulator<br />
verarbeitet die eingegebenen Daten vollkommen Herstellerunabhängig.<br />
Unter www.weltec-biopower.de erfahren die<br />
Nutzer durch die Eingabe weniger Kennzahlen in eine Maske<br />
umgehend, wie effizient ihre Anlage arbeitet und wie sich der<br />
Energieertrag steigern lässt.<br />
Die Eingabe der Daten in den Feldern ist standardisiert; die<br />
grafische Auswertung erfolgt schnell, neutral und kostenfrei.<br />
Bei falschen Angaben wird der Nutzer umgehend zur Kor-<br />
Das abfallbefeuerte Heizkraftwerk der MVV Energie wurde<br />
bereits 1965 in Betrieb genommen. Mit der Errichtung<br />
weiterer Kessel sicherte sich das Energieunternehmen am<br />
Standort Mannheim einen wichtigen Platz im Wettbewerb um<br />
die energetische Nutzung von Abfällen. Derzeit werden auf<br />
der Friesenheimer Insel jährlich über 600.000 Tonnen Abfall<br />
thermisch verwertet. Dabei werden sowohl mehr als 200.000<br />
Megawattstunden Strom, die ins Netz eingespeist werden,<br />
erzeugt als auch die entstehende Abwärme zur Erzeugung<br />
von mehr als 2 Millionen Tonnen Dampf genutzt, mit dem die<br />
benachbarte Industrie umweltfreundlich versorgt wird. Brückmann:<br />
„Dazu haben wir allein hier in Mannheim in den letzten<br />
20 Jahren insgesamt rund eine halbe Milliarde Euro investiert<br />
und hier zukunftssichere und hoch qualifizierte Arbeitsplätze<br />
direkt vor Ort geschaffen.“<br />
Mit einer jährlichen Kapazität von rund 1,6 Millionen Jahrestonnen<br />
an bundesweit fünf Standorten gehört die MVV Energie<br />
Gruppe im Bereich der thermischen Abfallverwertung zu<br />
den führenden Unternehmen in Deutschland. Dabei entsorgt<br />
das Unternehmen neben Industrieabfällen den Restabfall von<br />
21 kommunalen Gebietskörperschaften, in deren Einzugsgebiet<br />
rund fünf Millionen Einwohner leben. Im Januar hatte<br />
MVV Energie in einem ebenfalls europaweit ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb den Zuschlag zum Bau einer thermischen<br />
Restabfallverwertungsanlage im südenglischen Plymouth erhalten.<br />
Derzeit läuft dort das erforderliche Genehmigungsverfahren.<br />
Im Frühjahr 2012 soll mit dem Bau begonnen werden.<br />
rektur aufgefordert. Auf Basis der Ergebnisse kann ein kostenloses<br />
Beratungsgespräch angefordert werden. Nach der<br />
Eingabe der Daten zeigt eine graphische Auswertung, wie die<br />
Anlage optimiert werden kann. Auf Wunsch ist es möglich,<br />
die Zahlen anonym zu archivieren, um einen Datenabgleich<br />
zu einem späteren Zeitpunkt zu erleichtern. Über ein Betriebstagebuch<br />
können die Anwender täglich Daten zur Biologie<br />
oder zu Laufzeiten der Anlage eingeben. Das Instrument<br />
stellt zudem die Verbindung mit dem WELTEC Service her,<br />
sodass die Mitarbeiter ständig ein aktuelles Bild von der Anlage<br />
und möglichen Problemen in der Anlagenführung haben.<br />
Den Biogas-Rechner gibt es in zwei Versionen:<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 501
Der Standard-Biogas-Rechner<br />
- Anonyme Eingabe der Daten<br />
- Gesamtwirkungsgrad der Anlage wird kalkuliert und angezeigt<br />
- Biogasausbeute wird kalkuliert und angezeigt<br />
- Gesamtstromausbeute wird kalkuliert und angezeigt<br />
- Zusammenfassung aller Daten in einer Übersicht<br />
- Auf Wunsch: Beratungsgespräch.<br />
Der erweiterte Biogas-Rechner<br />
- Potentiale werden tabellarisch und grafisch angezeigt<br />
- Empfehlungen werden ausgesprochen<br />
- Teilnahme am Ranking „Effizienteste Anlage des Quartals“<br />
- Auf Wunsch: Beratungsgespräch<br />
- Auf Wunsch: Besuch eines WELTEC Mitarbeiters, Beratung<br />
zu Optimierungsmöglichkeiten.<br />
Unter www.weltec-biopower.de können Nutzer mit einem<br />
neuen Online-Rechner die Wirtschaftlichkeit ihrer Biogasanlagen<br />
überprüfen.<br />
Mit dem WELTEC<br />
Kalkulator erfährt<br />
man nach der<br />
Eingabe weniger<br />
Kennzahlen, wie<br />
effizient eine<br />
Biogasanlage ist.<br />
Erstes Prowindo - Branchenforum setzt energiepolitische Akzente<br />
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen übernimmt Schirmherrschaft<br />
Das Prowindo - Branchenforum Kunststofffenster setzt über<br />
den fachlichen Austausch hinaus wichtige Akzente in der<br />
öffentlichen Diskussion über Energieeinsparung und Klimaschutz.<br />
Wie die Organisatoren mitteilten, hat Bundesumweltminister<br />
Dr. Norbert Röttgen die Schirmherrschaft über die<br />
Veranstaltung übernommen, die vom 28. bis 29. September<br />
2011 im Wissenschafts-Zentrum Bonn stattfindet.<br />
Das Prowindo Branchenforum findet in dieser Form erstmalig<br />
statt. Die bisher separaten Fachsymposien der Prowindo -<br />
Allianz für das Kunststofffenster und des Kunststoff-Zentrum<br />
(SKZ) Würzburg, Veranstalter des Internationalen Kunststofffensterkongress,<br />
bündeln sich nun in einer gemeinsamen<br />
Plattform. Das zweitägige Symposium dient primär dem<br />
brancheninternen Erfahrungsaustausch in allen Phasen des<br />
Lebenszyklus von Kunststofffenstern sowie der persönlichen<br />
Begegnung unter Fachleuten. „Das neue Prowindo - Branchenforum<br />
Kunststofffenster erhebt darüber hinaus verstärkt<br />
seine Stimme in der breiten Öffentlichkeit in Deutschland und<br />
der EU, um den Stellenwert des marktführenden Produkts<br />
in Neubau und energetischer Gebäudesanierung gegenüber<br />
Verbrauchern, Bauexperten und Politikern mehr als bisher zu<br />
verdeutlichen“, so die Initiatoren.<br />
Weitere Informationen unter: www.prowindo.de.<br />
Das Entsorgungsunternehmen Schrader Speisefett Recycling setzt auf<br />
Telematik-Lösung von AIS<br />
Die Schrader Speisefett Recycling GmbH aus Seesen arbeitet<br />
seit Anfang Juli 2011 erfolgreich mit dem Telematik-System<br />
der AIS GmbH.<br />
Jedes Fahrzeug der Firma Schrader wurde mit einem robusten<br />
Handgerät ausgestattet - egal, ob Sprinter oder<br />
40-Tonner, ob für Behältergestellung, -tausch oder Abholung<br />
von Lebensmittelresten, Frittierfetten und anderen Abfällen.<br />
Die Geräte erlauben eine papierlose Disposition und Bearbeitung<br />
aller Aufträge in Echtzeit. Elementar ist dabei die<br />
detaillierte Dokumentation von Tausch oder Abholung voller<br />
Behälter sowie der Gestellung neuer. Die hohe Flexibilität<br />
des AIS-Systems ermöglichte eine schnelle und reibungslose<br />
Implementierung der neuen Lösung. Zum Einsatz kamen<br />
Standardmodule für den Entsorgungsbereich, die für das Unternehmen<br />
Schrader kundenspezifisch konfiguriert wurden.<br />
Das Besondere am AIS-System für den Entsorgungsbereich:<br />
Unterschiedliche unternehmens-spezifische Behälterarten<br />
können wiederum verschiedene Statusangaben erhalten wie<br />
beispielsweise: „Inhalt sortenrein“ oder „Nicht sortenrein.“<br />
Hinzu kommt, dass Schadensberichte von fehlbefüllten oder<br />
defekten Sammelbehältern dokumentiert werden. Ebenfalls<br />
digitalisiert und erfasst wird der exakte Füllgrad - ein für die<br />
Abrechnung unverzichtbarer Wert.<br />
Der Geschäftsführer Sven Schrader ist begeistert von der<br />
neuen Lösung: „Nach mehreren Fehlgriffen mit anderen Telematikanbietern<br />
haben wir in AIS nun den Partner gefunden,<br />
der uns wirklich versteht. Schon jetzt geht unsere Fehlerquote<br />
quasi gegen null. Von meinen Mitarbeitern wurde das System<br />
ebenfalls sofort angenommen – auf die Arbeitserleichterung<br />
möchten sie nicht mehr verzichten.<br />
Zusätzlich minimieren wir nun Papiereinsatz und Kommunikationskosten<br />
und sind dadurch in der Lage, unseren Kunden<br />
einen noch besseren Service zu bieten. Wir versprechen uns<br />
eine dauerhafte Optimierung in allen Abläufen.“<br />
Weitere Informationen unter: www.ais.de.<br />
502 Kommunalwirtschaft 08/2011
Advantech-DLoG: intelligente Flottenmanagementlösungen<br />
für die Entsorgungswirtschaft<br />
TREK-753: Prozessoptimierung und Kosteneinsparung durch effiziente Disposition<br />
Optimale Einsatzplanung: Moderne Unternehmen müssen<br />
ihren Fuhrpark effizient einsetzen, um dem zunehmenden<br />
Wettbewerbsdruck standzuhalten und ihre Wirtschaftlichkeit<br />
zu erhöhen– dies gilt auch für Recycling- und Entsorgungsunternehmen.<br />
Neue Technologien helfen ihnen dabei, die<br />
wachsenden Anforderungen bei Logistikprozessen durch<br />
eine verbesserte Disposition zu optimieren und in Ausnahmesituationen<br />
schnell reagieren zu können.<br />
Advantech-DLoG, Spezialist für die Entwicklung und Herstellung<br />
von In-Vehicle-Computing Lösungen, bietet für Entsorgungsunternehmen<br />
mit seinem 7-Zoll Fahrzeugterminal<br />
TREK-753 genau die richtige Lösung: von der Positionsbestimmung/Tracking,<br />
über Routenplanung und Kommunikation<br />
bis hin zur Datenerfassung und – übertragung. Wegen<br />
seiner extrem robusten Bauweise und Funktionsvielfalt eignet<br />
er sich ideal für den Einsatz in Entsorgungsflotten und ist ab<br />
sofort verfügbar.<br />
„Der Betrieb von Nutz- und Sonderfahrzeugen ist sehr kostenintensiv.<br />
Doch gerade im kommunalen Einsatz sind die<br />
Budgets besonders knapp bemessen, so dass hier Einsparpotenziale<br />
von zentraler Bedeutung sind und vollständig ausgeschöpft<br />
werden sollten“, so Sayed Maudodi, Produktmanager<br />
Fleet Management bei Advantech-DLoG. „Der TREK-753<br />
hilft Entsorgungsunternehmen bei einer wirtschaftlichen Flottenverwaltung<br />
durch effiziente Einsatzplanung sowie exzellente<br />
Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten.“<br />
Jedem Einsatz gewachsen<br />
Der TREK-753 arbeitet selbst in härtesten Umgebungen mit<br />
schwankenden Spannungen fehlerlos und zuverlässig. Sein<br />
Eingangsspannungsbereich reicht dabei von 6 bis 36 Volt,<br />
wodurch er verschiedenste Fahrzeugtypen unterstützt – wie<br />
die beiden Zertifizierungen nach ISO 7637-2 und SAE J1113<br />
bestätigen. Und auch starke Temperaturschwankungen von<br />
-30° bis 60° C können dem TREK-753 nichts anhaben.<br />
Die Flotte im Blick<br />
Das kompakte Fahrzeugterminal TREK-753 liefert dem Disponent<br />
über das GPSSignal die aktuelle Position der Fahrzeuge<br />
und bildet die Basis für eine optimale Routenplanung.<br />
EEG-Novelle<br />
Sollte es zu einem Fahrzeugausfall kommen, kann der Disponent<br />
schnell reagieren und die Touren neu verteilen. Außerdem<br />
können die gefahrenen Touren automatisch kontrolliert<br />
und dokumentiert werden. Auf diese Weise kann das Unternehmen<br />
prüfen, ob eventuell ein Zusammenlegung oder<br />
Aufteilung der Routen von Vorteil ist – so lässt sich ungenutztes<br />
Potential bestmöglich ausschöpfen und die Produktivität<br />
steigern. Dank seiner flexiblen Kommunikationsmöglichkeiten<br />
via WLAN, WWAN, Bluetooth und GPS können Fahrer<br />
und Zentrale Nachrichten und Auftragstatus in Echtzeit übermitteln<br />
und sind so immer auf dem aktuellen Stand.<br />
Fahrzeuginformationen auf Abruf<br />
Eine weitere nützliche Funktionalität ist die CAN-Bus-Technologie,<br />
über die der Fahrer weitere Fahrzeuginformationen<br />
und Diagnosedaten wie beispielsweise Motorbetriebsstand,<br />
Spritverbrauch oder Kraftstofffüllstand vom Armaturenbrett<br />
aus abrufen kann. Dadurch kann der Fahrer bei Bedarf frühzeitig<br />
handeln und kostspielige Schäden oder sogar einen<br />
Fahrzeugausfall vermeiden. Die Daten können aber auch im<br />
Rahmen des Flottenmanagementsystems gesammelt und<br />
entsprechend der individuellen Vorgaben verarbeitet bzw.<br />
dargestellt werden.<br />
Verfügbarkeit<br />
Der TREK-753 ist ab sofort erhältlich.<br />
Weitere Informationen unter: www.advantech-dlog.com.<br />
Atomausstieg: Gesetz bremst Investitionen in Öko-Kraftwerke<br />
Säge- und Holzindustrie sieht Potenzial für Investitionen in<br />
Kraftwerke. Geplante Vergütung für den produzierten Strom<br />
ist allerdings zu gering. Kleine und mittelgroße Biomassekraftwerke<br />
werden benachteiligt.<br />
„Der jetzige Gesetzentwurf bietet für die Unternehmen der<br />
Säge- und Holzindustrie keine Anreize, Geld in die Stromproduktion<br />
aus Biomasse zu investieren“, mahnt Dr. Klaus<br />
Böltz, Präsident des Bundesverbandes Säge- und Holzindustrie<br />
Deutschland e. V. (BSHD). Anfang Juli soll die Neuauf-<br />
lage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bundestag<br />
verabschiedet werden. Böltz warnt: „Wir sehen bei zirka<br />
200 Betrieben unserer Branche ein Potenzial für Investitionen<br />
in neue Kraftwerke. Doch nach dem derzeitig vorliegenden<br />
Gesetzentwurf wird in der Sägeindustrie in kleine und mittelgroße<br />
Kraftwerke nicht investiert. Die Vergütung für den produzierten<br />
Strom ist zu niedrig!“<br />
Das neue Gesetz unterstützt nach Ansicht des BSHD eher die<br />
großen Energieversorger, anstatt die für eine Energiewende<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 503
notwendigen dezentralen Versorgungsstrukturen. Im Erfahrungsbericht<br />
zum EEG des Bundesumweltministeriums gibt<br />
es Rechenbeispiele für ausgesuchte Anlagen, die die Problematik<br />
der neuen Vergütungsstruktur aufzeigen: So wird beispielsweise<br />
eine Anlage mit einer elektrischen Kapazität von<br />
einem Megawatt, die mit Waldrestholz befeuert wird, nach<br />
altem EEG mit bis zu 17,79 Cent pro Kilowattstunde vergütet.<br />
Nach dem neuen Gesetz schrumpft diese Vergütung um mehr<br />
als drei Cent, auf 14,45 Cent pro Kilowattstunde. Aber gera-<br />
Köpfe sollen rauchen, nicht nur Schornsteine!<br />
Die Holzverwendung für energetische Zwecke ist an ihre<br />
Grenzen gestoßen<br />
Zur internationalen Leitmesse der Forst- und Holzwirtschaft<br />
LIGNA kamen in diesem Jahr 90.000 Besucher und 1.765<br />
Aussteller aus 52 Ländern. Auf der Messe wurde auch über<br />
die Zukunft der Holznutzung diskutiert. Zu einer der bestbesuchten<br />
Forum-Veranstaltungen lud der Verband der deutschen<br />
Holwerkstoffindustrie (VHI) für die Initiative „HOLZ verantwortungsvoll<br />
NUTZEN“ ein. Renommierte Experten aus<br />
Politik, Forschung und Praxis diskutierten am 2. Juni unter<br />
dem Titel „Bioenergie aus Holz – wo liegen die Grenzen?“, ob<br />
Holz im Zeitalter der Erneuerbaren Energien eine noch größere<br />
Rolle spielen kann. Das Fazit der engagierten Debatte zum<br />
„Internationalen Jahr des Waldes“: Die Grenzen sind bereits<br />
erreicht, denn das Verbrennen von Holz geht schon heute zulasten<br />
von Wertschöpfung, Arbeitsplätzen, Waldökologie und<br />
Klima. Politische Kurskorrekturen und intelligente Lösungen<br />
wie die Kaskadennutzung und das Recycling wurden angemahnt.<br />
Welche Perspektiven hat die Holzwirtschaft in Deutschland?<br />
Was sind die Risiken der energetischen Holznutzung durch<br />
Großkraftwerke? Welche Anreize oder Sanktionen sind politisch<br />
richtig oder falsch, um das Versorgungsdilemma zu beenden?<br />
90 Gäste verfolgten mit Spannung die Beiträge und<br />
die anschließende intensive Diskussion führender Experten.<br />
Nach drei Stunden dann das Fazit, gezogen von Prof. Arno<br />
Frühwald, Universität Hamburg: „Die Grenzen einer ökonomisch<br />
und ökologisch verträglichen Energieholznutzung sind<br />
bereits erreicht. Zusätzliche Holzpotentiale als Beitrag zur<br />
Bewältigung der Energiewende stehen nicht zur Verfügung.”<br />
Frühwald forderte die Entscheidungsträger auf, nicht nur die<br />
Schornsteine, sondern die Köpfe zu einer ressourcenscho-<br />
de diese Anlagengröße entspricht dem Potenzial typischer<br />
Sägewerksbetriebe. Der BSHD fordert: Rinde muss in die<br />
Einsatzstoffvergütungsklasse II aufgenommen werden und<br />
mit einem Vergütungssatz von acht Cent pro Kilowattstunde<br />
versehen werden, mindestens aber in die Einsatzstoffvergütungsklasse<br />
I zum allgemeinen Satz von sechs bzw. fünf Cent<br />
pro Kilowattstunde. Derzeit ist ein reduzierter Satz von 2,5<br />
Cent für Rinde vorgesehen. „Für die kleinen und mittelgroßen<br />
Betriebe kommt dabei erschwerend hinzu, dass sich die<br />
kalkulatorischen Voraussetzungen nicht verbessert haben. Im<br />
Gegenteil: Die Biomassepreise sind in der Zwischenzeit gestiegen“,<br />
so Böltz.<br />
Aktuell produziert die Säge- und Holzindustrie in nur 85 Biomassekraftwerken<br />
EEG-Strom aus fester Biomasse, für die<br />
es sonst in der Regel keine Verwendungsmöglichkeiten gibt.<br />
„Und während Strom aus Solarenergie und Windkraftwerken<br />
nur zur Verfügung steht, wenn die Sonne scheint oder<br />
Wind weht, liefert feste Biomasse Regelenergie, die benötigt<br />
wird, um Atomkraftwerke zu ersetzen“, fügt Böltz hinzu. Vor<br />
allem der Einsatz von Sägewerksrinde ist für die Stromproduktion<br />
in Biomassekraftwerken ökologisch vorteilhaft: Der<br />
energetische Rohstoff fällt während der Holzverarbeitung als<br />
Reststoff an und ist somit vor Ort direkt verfügbar. Unnötige<br />
Brennstofftransporte und die damit verbundenen Umweltbelastungen<br />
werden vermieden.<br />
Weitere Informationen unter: www.bshd.eu.<br />
nenden und verantwortungsvollen Nutzung von Holz rauchen<br />
zu lassen, um nicht unbedacht die Zukunft zu verheizen.<br />
Intelligente Lösungen fordern und fördern<br />
Die vom Publizisten Horst J. Schumacher moderierte Tagung<br />
gab aus ganz verschiedenen fachlichen Blickwinkeln zu bedenken,<br />
warum Holz als Problemlöser der Energiefrage im<br />
großen Stil ausscheidet. Entsprechend wurden die eingebundenen<br />
Bundestagsabgeordneten Dorothea Steiner, Umweltpolitische<br />
Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen,<br />
und Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates<br />
und für die CDU im Haushaltsausschuss,<br />
bestärkt, sich in anstehenden Gesetzesverfahren, wie dem<br />
Abfallrecht und der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG), für die Kaskadennutzung (Mehrfachnutzung,<br />
Recycling und Aufbereitung des Holzes bevor es schlussendlich<br />
für Energiezwecke verbrannt wird) und eine regulierte<br />
Kreislaufwirtschaft von Holz einzusetzen. Dazu müssen vorhandene<br />
politische Restriktionen abgebaut werden.<br />
Große Themenbreite der Vorträge<br />
Albrecht Bemmann von der TU Dresden wies darauf hin, dass<br />
mit der andauernden Steigerung der stofflichen und energetischen<br />
Nutzung von Holz in Deutschland die Versorgung<br />
von Holz verarbeitenden Unternehmen auf Grund natürlicher,<br />
naturschutzfachlicher und administrativer Beschränkungen<br />
zunehmend schwieriger werde. Eine Entlastung durch den<br />
Rohstoff-Giganten Russland sei nicht möglich, weil die Infrastruktur<br />
dort fehle. Während Importe ausschieden, stellten<br />
Kurzumtriebsplantagen (KUP) eine gewisse Perspektive<br />
dar. Allerdings dauere die Diskussion dazu schon zu lange,<br />
so dass keine nennenswerten Mengen zu erwarten sind. Die<br />
504 Kommunalwirtschaft 08/2011
Fakten zur Flächennutzung würden derweil andernorts – in<br />
der Landwirtschaft (Maisanbau) – geschaffen.<br />
Dr. Wendelin Weis, Fachgebiet Waldernährung und Wasserhaushalt<br />
der TU München, wies auf die zahlenmäßige Verfünffachung<br />
der Biomasse(heiz)kraftwerke zwischen 2000<br />
und 2010 hin und auf die spürbaren Folgen für den Wald.<br />
Eine intensivere Nutzung, die auch Rinde und Kronenmaterial<br />
einschließt, führe an vielen nährstoffarmen Standorten zu Degradation<br />
und Zuwachsrückgang.<br />
Dr. Justus von Geibler vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt,<br />
Energie kam zu dem Schluss, dass die politische Förderung<br />
falsche Impulse gibt: „Es werden starke Anreize zur<br />
direkten energetischen Umsetzung gegeben, die einer kaskadischen<br />
Nutzung entgegen stehen.“ Dipl. Forstwirt (TU)<br />
Bernhard Wern stellte ein regionales Konzept zum Ausbau<br />
der Bioenergieerzeugung aus Holz vor. Am Beispiel des Saarlands<br />
untersuchte sein Institut für Zukunftsenergiesysteme<br />
(IZES, Saarbrücken), wie Hemmnisse für die Holzkaskadennutzung<br />
ausgeräumt werden könnten, von der mangelnden<br />
Mobilisierung und KUP-Umsetzung über den ungezügelten<br />
Brennholzverkauf bis hin zu Kommunikation und Information.<br />
Diskussion schälte Handlungsbedarf heraus<br />
Die Podiumsdiskussion lief auf das Ergebnis zu, dass die stärkere<br />
Nutzung von Agrarrohstoffen und Holz eine Neuausrichtung<br />
der Förderpolitik dringend erforderlich mache. Michael<br />
Carus vom Nova-Institut (Hürth) konnte hierzu eine entsprechende<br />
Studie anführen. Das Podium sprach sich<br />
einhellig für mehr Ressourceneffizienz, Klimaschutz,<br />
Versorgungssicherheit und Beschäftigung aus.<br />
Der steigende Holzbedarf dürfe nicht zulasten des<br />
Waldes gehen, forderten Dorothea Steiner, Bündnis<br />
90/Die Grünen, und Johannes Enssle vom NABU.<br />
Enssle prognostizierte, dass KUP, Landschaftspflegeholz<br />
und eine moderate Waldrestholznutzung<br />
zwar dazu beitragen könnten, mehr Holz bereit zu<br />
stellen. Notwendig seien aber konsequente Wärmedämmung,<br />
effiziente Heiztechniken, mehr solarthermische<br />
Anlagen sowie Holzrecycling, um<br />
Energieholz einzusparen: „Die Energie, die wir nicht<br />
verbrauchen, ist die beste!“<br />
Hans Freiherr von der Goltz, Leiter des Regionalforstamts<br />
Oberes Sauerland (NRW), warnte ebenfalls<br />
vor einer Plünderung und Umstrukturierung<br />
Finanzdienstleister feiert Erfolgsgeschichte<br />
APRIL Financial Services feiert zehn erfolgreiche Jahre auf<br />
dem Markt für Finanzdienstleistungen. Firmengründer Volker<br />
Stegmann wechselt in den Aufsichtsrat.<br />
Die APRIL Financial Services AG hat seit ihrer Gründung als<br />
febs AG im Jahr 2001 viel erreicht: Mit einem Umsatz von<br />
rund 8 Mio. ; hat sie es zum größten Dienstleister für Restkreditversicherungen<br />
in Deutschland gebracht und zählt sogar<br />
zu den europäischen Spitzenunternehmen der Branche. Die<br />
Weichen dafür stellte maßgeblich der bisherige Vorstandsvorsitzende<br />
Volker Stegmann. Als Pionier der Restkreditversicherung<br />
setzte der diplomierte Mathematiker und Aktuar<br />
auf individuelle Qualitätsprodukte und Marktorientierung.<br />
Kernprodukt des unabhängigen Dienstleistungs- und Bera-<br />
der Wälder. Er zeigte sich aber überzeugt, dass das Modell<br />
der nachhaltigen multifunktionalen Forstwirtschaft „möglichst<br />
naturnah verwirklicht“ die Fülle der Ansprüche am besten<br />
befriedigen könne, auch bezüglich des Artenschutzes.<br />
Insellösungen und Flächenstilllegungen schloss er für den<br />
deutschen Wald aus. Umwelthistoriker Prof. Joachim Radkau<br />
(Universität Bielefeld), der mit einem historischen Rückblick<br />
in die Tagung eingeführt hatte, ergänzte, dass die Artenvielfalt<br />
in den Wirtschaftswäldern schon in früheren Zeiten stets<br />
höher gewesen sei als in ungenutzten Wäldern.<br />
Georg Schirmbeck (CDU) unterstützte als MdB und als Präsident<br />
des Deutschen Forstwirtschaftsrates den Gedanken der<br />
Kaskadennutzung. Er forderte vom Forst- und Holz-Clusters<br />
mehr Entschlossenheit, sich politisch Gehör zu verschaffen.<br />
MdB Dorothea Steiner leitete aus den fachlichen Darstellungen<br />
des Tages die Notwendigkeit ab, den NaWaRo-Bonus<br />
und die Holzenergie-Förderung, die „anfangs eine richtige<br />
Idee“ gewesen sei, zu korrigieren: „Effizienz und stoffliche<br />
Nutzung stehen immer am Anfang, energetische am Ende.“<br />
Dem fügte Hubertus Flötotto, Vorstandsvorsitzender des VHI<br />
und Vizepräsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates, hinzu:<br />
„Bei der Ressourcen-Einschätzung sind wir uns alle einig.<br />
Holz liefert bereits 2 % des Strom- und 6 % des Wärmebedarfs,<br />
was sich nicht mehr nennenswert steigern lässt. Jetzt<br />
heißt es, die Lehren umzusetzen und das EEG und das Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
entsprechend anzupassen.“<br />
Weitere Informationen unter: www.holz-verantwortung.de.<br />
tungsunternehmens war lange die klassische Restkreditversicherung,<br />
ergänzt um die Gewerbe-Restschuldversicherung<br />
sowie Payment Protection. Heute generiert der Dienstleister<br />
jedoch wesentliche Teile seines Umsatzes mit weiteren Produkten<br />
im Umfeld des Automobilsektors (z.B. GAP-Versicherung)<br />
und der umfassenden Bestandsverwaltung für Versicherer.<br />
„Wir sind stolz darauf, dass unser Name synonym für<br />
faire Produkte und optimale Kundenbetreuung steht“, betont<br />
Stegmann. Am 6. Juli 2011 wechselte er aktuell zum 10jährigen<br />
Firmenjubiläum aus dem aktiven Geschäft an die Spitze<br />
des Aufsichtsrats.<br />
Sein Nachfolger Lutz Göhler beschreitet ebenfalls innovative<br />
Wege: „Ein Meilenstein bei der Diversifizierung vom<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 505
B2B-Partner in Richtung B2C ist unsere Einkommenspolice<br />
„sicher&solvent“, mit der wir direkt Endkunden ansprechen“,<br />
erläutert der Geschäftsführer. „Einzigartig ist, dass man die<br />
Police direkt über unsere Internetplattform www.sicherundsolvent.de<br />
abschließen kann. Damit haben wir den Grundstein<br />
für den Aufbau eines umfassenden Produktportfolios im<br />
Internetvertrieb gelegt.“<br />
Rauch- und Wärmeabzug bei Flachdächern<br />
Von Dipl.-Ing. Bert Barkhausen, Produktmanager der Jet-<br />
Gruppe<br />
Ein effektiver Rauch- und Wärmeabzug (RWA) als Element<br />
des vorbeugenden Brandschutzes kann Menschenleben retten:<br />
Aus diesem Grund bieten einige Hersteller ergänzend zu<br />
ihrem Angebot an Tageslichtprodukten – wie beispielsweise<br />
Lichtkuppeln und Lichtbänder – auch verschiedene RWA-<br />
Systeme an. Diese sorgen mit ihren unterschiedlichen Beschlags-<br />
und Klappenarten im Brandfall dafür, dass toxische<br />
Rauchgase effektiv aus dem Gebäude geleitet werden. Das<br />
Regelwerk der DIN EN 12101-2:2003 dient dabei als Grundlage<br />
für die Entwicklung und Prüfung aller natürlichen Rauch-<br />
und Wärmeabzugsgeräte (NRWG).<br />
Die Sicherheit von Personen an Arbeitsplätzen und in öffentlichen<br />
Gebäuden ist integraler Bestandteil der Bauordnung.<br />
Damit liegt auch ein hohes Maß an Verantwortung im Bereich<br />
des vorbeugenden Brandschutzes bei Bauherren, Gebäudebetreibern<br />
und Planern. Besonders wichtig im Sinne des<br />
vorbeugenden Brandschutzes ist dabei ein fundiertes Brandschutzkonzept,<br />
das auf die effektive Entrauchung eines Gebäudes<br />
im Brandfall ausgerichtet ist. Denn neben Hitze sind<br />
es vor allem giftige Rauchgase, die schnell detektiert und<br />
verlässlich aus einem Gebäude abgeführt werden müssen.<br />
Sie bergen ein erhebliches Gesundheitsrisiko und sind die<br />
häufigste Ursache für „Brandopfer“. Die Hauptaufgabe des<br />
vorbeugenden Brandschutzes ist es daher, Rettungswege<br />
raucharm zu halten, damit Menschen ungehindert ins Freie<br />
gelangen können und die Feuerwehr einen gezielten Löschangriff<br />
vornehmen kann.<br />
Eine zentrale Rolle spielen dabei natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte<br />
(NRWG): Sie sorgen durch den Einsatz von<br />
mindestens einem automatischen Auslöseelement für eine<br />
unmittelbare Detektion und damit schnelle Entrauchung<br />
des jeweiligen Gebäudes im Brandfall. Das produktseitige<br />
Regelwerk dafür ist in der DIN EN 12101-2 festgehalten.<br />
Als Prüfungs-grundlage für natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte<br />
(NRWG) fordert sie den Einsatz kompletter<br />
Systemlösungen beziehungsweise Produkt-Kombinationen.<br />
Diese setzen sich zusammen aus einem Öffnungselement<br />
– im Flachdachbereich beispielsweise in Form einer Klappe<br />
oder einer Kuppel – sowie aus einem Beschlags- und einem<br />
Antriebssystem. Haben die Geräte das umfangreiche Prüfprogramm<br />
durchlaufen und ist ihre Leistung durch ein akkreditiertes<br />
Prüfinstitut zertifiziert, dürfen sie nach Bauregelliste<br />
B in Deutschland eingebaut werden. Das vom Hersteller aufgebrachte<br />
CE-Zeichen kennzeichnet das Produkt dabei als<br />
zulassungskonform.<br />
Bei Flachdächern bietet sich dabei der Einsatz von Lichtkuppeln<br />
sowie Lichtbändern an, wobei letztere – je nach Lichtbandbreite<br />
– mit First-, Voll-, Seiten- oder Doppelklappen<br />
ausgestattet sein können. In diese Dachöffnungen werden<br />
APRIL Financial Services ging 2001 als febs AG aus der XL<br />
Winterthur International Re hervor. Seit 2005 gehört das Unternehmen<br />
zur französischen APRIL Group und firmiert seit<br />
September 2007 als APRIL Financial Services AG.<br />
Weitere Informationen unter: www.april-fs.de.<br />
die RWA-Beschläge integriert. Sie sind mit Sensoren bestückt,<br />
die auf Rauch oder definierte Temperaturen reagieren<br />
und dann mit unterschiedlichen Techniken für die Öffnung der<br />
RWA-Geräte sorgen. Gemäß DIN EN 12102-2 wird für jedes<br />
NRWG eine aerodynamisch wirksame Öffnungsfläche ermittelt,<br />
die je nach Gerätetyp einen spezifischen Öffnungswinkel<br />
nach sich zieht. Für den Fachplaner ist die aerodynamisch<br />
wirksame Öffnungsfläche daher eine wichtige Größe für die<br />
RWA-Projektierung. Lichtbänder und -kuppeln werden darüber<br />
hinaus auch für die natürliche Ausleuchtung von Räumen<br />
mit Tageslicht eingesetzt. Installiert auf Flachdächern ermöglichen<br />
sie – beispielsweise in Industriehallen – einen ausgewogenen<br />
Tageslichteinfall, der zu mehr Wohlbefinden und<br />
Leistungsfähigkeit der Beschäftigten beiträgt. Auch in puncto<br />
Energieeffizienz entwickeln die Hersteller ihre Lichtkuppeln<br />
und -bänder kontinuierlich weiter, um den steigenden gesetzlichen<br />
und normativen Anforderungen in diesem Bereich gerecht<br />
zu werden. Über die verschiedenen Möglichkeiten der<br />
optimierten Wärmedämmung informieren die Fachberater<br />
des jeweiligen Herstellers.<br />
Normative Grundlagen für den Rauch- und Wärmeabzug<br />
Ein funktionierender Rauch- und Wärmeabzug ist Planungssache<br />
und unterliegt dem gültigen Baurecht. Zur Umsetzung<br />
stehen dem Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz verschiedene<br />
Normen und Methoden zur Verfügung, die dem aktuellen<br />
Stand der Technik entsprechen müssen. In Deutschland<br />
muss ein NRWG verpflichtend eingesetzt werden, wenn<br />
ein Gebäude mehr als 200 Quadratmeter Grundfläche aufweist<br />
und ein natürlicher Rauchabzug bauordnungsrechtlich<br />
geschuldet ist. Wo und in welcher Anzahl und Größe<br />
Rauchabzugsflächen im Dach und entsprechende Zuluftflächen<br />
vorzusehen sind, kann beispielsweise anhand der DIN<br />
18232-2 ermittelt werden. Die DIN EN 12101-2 legt zudem<br />
verschiedene Leistungsklassen – beispielsweise für Schnee-<br />
und Windlasten – fest. Mindestanforderungen, die ein NRWG<br />
erfüllen muss, existieren dabei in Deutschland nicht. Architekten<br />
und Planer sollten daher darauf achten, dass die Leistungsklassen<br />
eines RWA-Gerätes an die jeweiligen Umgebungsumstände<br />
des Objektes angepasst sind. In Regionen<br />
mit gewohnt hoher Schnee- und Windlast sollte daher eine<br />
entsprechend höhere NRWG-Klassifizierung angewendet<br />
werden als in Regionen mit weniger extremen Wetterlagen.<br />
Trends in der RWA-Technik<br />
Um die zahlreichen variierenden Anforderungen an die Konstruktion<br />
der RWA-Geräte und an die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten<br />
zu erfüllen, bieten verschiedene<br />
Hersteller unterschiedliche RWA-Geräte und -Techniken an.<br />
Bei der Betätigung von Öffnungselementen sind dabei pneumatische<br />
Beschläge weit verbreitet. Der Vorteil hierbei liegt<br />
in der relativ „einfachen“ und robusten Technik. Das autarke<br />
System funktioniert auch bei totalem Stromausfall unabhän-<br />
506 Kommunalwirtschaft 08/2011
gig von einer externen Spannungs¬versorgung problemlos,<br />
da die erforderliche Energie in Form von CO2 in Druckgasflaschen<br />
gespeichert und gesichert wird.<br />
Dem gegenüber steht die neuere Technik der elektromotorisch<br />
betätigten RWA-Beschläge. Sie bietet neben der<br />
Schutzfunktion im Brandfall auch die kombinierte Möglichkeit<br />
der täglichen Be- und Entlüftung. Das schafft – ohne den<br />
Einsatz zusätzlicher Öffnungsaggregate – ein angenehmes<br />
und ausgeglichenes Raumklima an Arbeitsplätzen oder in anderen<br />
Räumlichkeiten. Ein weiterer Vorteil der Elektro-RWA-<br />
Beschläge ist ihre Funktionalität beispielsweise auch bei<br />
niedrigen Temperaturen.<br />
Während die gespeicherte Energie in einem pneumatischen<br />
System mit sinkender Temperatur kontinuierlich abnimmt,<br />
halten die elektrischen Systeme ihre volle Funktionalität bis<br />
zu einer Temperatur von beispielsweise minus 15 Grad Celsius<br />
problemlos aufrecht. Ohne großen Aufwand gestaltet sich<br />
auch die Anbindung der Elektro-RWA-Steuerungstechnik an<br />
die jeweilige Gebäudeleit¬technik. Solche integrierten, übergeordneten<br />
Netzwerke sind im Vergleich zu Einzellösungen<br />
wirtschaftlicher und effizienter. Sie ermöglichen beispielsweise<br />
auch eine automatische Nachtauskühlung im Sommer zur<br />
Reduzierung von Kühllasten und Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />
von Beschäftigten.<br />
Unterschiedliche System-Spannungen<br />
Elektromotorisch gesteuerte RWA-Beschläge sind – je nach<br />
Hersteller – als 24 Volt- bis 48 Volt-Version erhältlich und<br />
kommen vorzugsweise bei Gewerbebauten zum Einsatz.<br />
Die 48 Volt-Variante zeichnet sich gegenüber der 24 Volt-<br />
Technik durch ihre doppelte Spannung aus. Sie eignet sich<br />
damit insbesondere für den Einsatz bei anspruchsvollen<br />
Projekten – beispielsweise bei Öffnungselementen, die eine<br />
hohe Schneelast zu bewältigen haben oder wenn eine größere<br />
Anzahl von Öffnungselementen mit einem Steuergerät<br />
angesteuert werden sollen. Aufgrund der intelligenten Steuerung<br />
können die Laufströme bei der 48 Volt-Technik auf die<br />
Hälfte reduziert werden. Dies ermöglicht den Einsatz dünnerer<br />
Kabelquerschnitte, was die Installationskosten deutlich<br />
senkt und insgesamt die Projektkosten verringert. Zudem<br />
können die Steuerungszentralen mit ihrer höheren Leistung<br />
doppelt so viele RWA-Beschläge gleichzeitig ansteuern. Das<br />
minimiert insgesamt die Anzahl der Steuerungszentralen und<br />
reduziert den Installations- und Verkabelungsaufwand im Gebäude.<br />
Insgesamt stehen dem deutschen Markt eine Vielzahl verschiedener<br />
RWA-Lösungen für Flachdächer zur Verfügung.<br />
Damit können Fachplaner und Architekten für jedes Gebäude<br />
Flachdach mit Lichtbändern: Spezielle RWA-Beschläge ermöglichen<br />
die Öffnung der Lichtband-Klappen im Brandfall.<br />
Alternativ können sie auch zur täglichen Be- und Entlüftung<br />
eingesetzt werden. Foto: JET-Gruppe<br />
Lichtkuppeln mit integrierten 24 Volt-RWA-Beschlägen: Diese<br />
Technik eignet sich besonders für anspruchsvolle Objekte,<br />
bei denen beispielsweise besonders große Klappen geöffnet<br />
oder hohe Schneelasten bewältigt werden müssen.<br />
Foto: JET-Gruppe / Banz + Riecks Architekten<br />
den vorbeugenden Brandschutz individuell umsetzten und<br />
gleichzeitig zusätzliche technische, energetische und gestalterische<br />
Belange umsetzen. Dies gewährleistet die Sicherheit<br />
von Menschen, schützt wertvolle Gebäudesubstanz und bietet<br />
geldwerten Zusatznutzen.<br />
Weitere Informationen unter: www.jet-gruppe.de.<br />
Denkmalgeschützte Architektur – sicher vor Wasserschäden geschützt<br />
Die denkmalgeschützten Gebäude im Jugendstil spiegeln<br />
sich auf der Wasseroberfläche, ein 100 Jahre alter Landschaftsgarten<br />
umgibt die 20.000 Quadratmeter große Liegewiese:<br />
Im Volksbad Mönchengladbach lebt die Bäderwelt der<br />
zwanziger Jahre weiter. Schon seit 1926 zieht es Schwimmer<br />
und Sonnenhungrige in das charmante Freibad. In den letzten<br />
Jahren wurde es nach und nach saniert. Produkte des<br />
Spezialanbieters Gutjahr schützen dabei langfristig vor Schäden<br />
durch Wasser und Frost.<br />
Ein großes Sanierungsprojekt im Volksbad war das begeh-<br />
bare Dach des Jugendstilgebäudes und die dazugehörige<br />
Treppenanlage. Das rund 870 Quadratmeter große Dach war<br />
an vielen Stellen undicht, auf den 88 Treppenstufen hatten<br />
sich hässliche Kalkausblühungen gebildet. Die Herausforderung:<br />
eine niedrige Aufbauhöhe und ein straffer Zeitplan<br />
– denn die Sanierung sollte noch vor der Badesaison abgeschlossen<br />
sein.<br />
Der Bauherr, die Niederrheinische Versorgung und Verkehr<br />
AG (NVV), entschied sich für einen Aufbau mit Flächendrai-<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 507
nage, Drainagemörtel und „frisch in frisch“ verlegten Fliesen.<br />
Diese Lösung hatte der ausführende Meisterbetrieb, Fliesen-<br />
Lepping aus Vreden, zusammen mit den Firmen Gutjahr und<br />
PCI Augsburg entwickelt. „Der beratende Gutachter riet<br />
eigentlich zu einer normgerechten Abdichtung nach DIN<br />
18195-T5 unter einem losen verlegten Belag aus Keramikelementen<br />
auf Splittbett. Da die Flächen jedoch regelmäßig<br />
mit Hochdruckreinigern bearbeitet werden, kam ein lose<br />
verlegter Belag mit offenen Fugen nicht in Frage. Es musste<br />
ein fest verlegter Belag mit geschlossenen Fugen ausgeführt<br />
werden, der den zu erwartenden Beanspruchungen dauerhaft<br />
standhält“, sagt Gutjahr-Geschäftsführer Walter Gutjahr.<br />
Herzklopfen inklusive<br />
Die Besucher waren vom Hako-Auftritt begeistert. Multicar-<br />
Geländeparcours, Hako-Kehrparcours, Asphaltpatcher-<br />
Demonstration. Die Hako-Werke präsentierten sich auf der<br />
DemoPark 2011 ganz unter dem Motto „Hautnah erleben”.<br />
Der Andrang an Erlebnis-Hungrigen und Neugierigen war<br />
entsprechend groß. Auch der thüringische Landwirtschaftsminister<br />
Jürgen Reinholz besuchte bei seinem kleinen Eröffnungsrundgang<br />
den Hako-Stand und zeigte sich beeindruckt.<br />
Es sah schon waghalsig aus, als die beiden Multicar-Fahrzeuge<br />
die 45 Grad steile und fünf Meter hohe Rampe Zentimeter um<br />
Zentimeter hinauf und auch wieder herunter fuhren. Wer hier<br />
mitfahren wollte, musste allerdings Geduld aufbringen und erst<br />
einmal Schlange stehen. Doch das Warten wurde belohnt. Die<br />
Fahrt über Kippwinkel, Wippe, Rampe und Verschränkungswinkel<br />
war ein einmaliges Erlebnis mit Herzklopf-Garantie. Die<br />
Multicar-Fahrzeuge meisterten den Extrem-Parcours mühelos.<br />
So fühlte man sich trotz extremen Schräglagen stets sicher in<br />
seinem Multicar und bekam eine Ahnung davon, wie gelän-<br />
Passende Drainagen für jeden Einsatzbereich<br />
Auf den Flächen kam deshalb AquaDrain EK von Gutjahr<br />
zum Einsatz, auf der Treppe die Stufendrainage AquaDrain<br />
SD. Beide Systeme sind kapillarpassiv und stelzen den<br />
Belag komplett auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen<br />
großen Hohlraum, Wasser kann schneller und effektiver abfließen.<br />
Gleichzeitig gelangt Stauwasser auf der Abdichtung<br />
nicht mehr zurück in die Belagskonstruktion. Das vermeidet<br />
Schäden. Durch die Unterlüftung trocknet der Belag zudem<br />
schneller ab. Beide Systeme haben ein Spezialgittergewebe<br />
beziehungsweise Spezialvlies als Abdeckung, die dauerhaft<br />
wasserdurchlässig bleiben – ein großer Unterschied zu anderen<br />
Systemen. Das Besondere an AquaDrain SD ist zudem<br />
die Beschaffenheit: Die vorgeformten Winkelelemente lassen<br />
sich komplett als ein Teil auf den Treppen verarbeiten und<br />
müssen nicht extra zugeschnitten werden. Das spart Zeit und<br />
verhindert verarbeitungsbedingte Fehler, die bei mehrteiligen<br />
Systemen – vor allem im Übergang von Auftritt zu Stosstritt –<br />
auftreten können.<br />
Pünktlicher Start<br />
Insgesamt vier Wochen arbeiteten zehn Mitarbeiter von Fliesen-Lepping<br />
auf der flachdachartigen Dachterrasse und der<br />
Treppenanlage des Volksbades Mönchengladbach – mit Erfolg.<br />
Pünktlich zur Badesaison 2010 war alles fertig. „Durch<br />
die Jugendstil-Architektur und den historischen Park ist das<br />
Volksbad etwas ganz Besonderes. Und für uns war es ein tolles<br />
und spannendes Projekt“, so das Fazit von Walter Gutjahr.<br />
detauglich dieser kompakte Geräteträger und Transporter tatsächlich<br />
ist. Wer auf diesen Adrenalin-Kick verzichten und sich<br />
lieber in die Rolle des genießenden Beobachters schlüpfen<br />
wollte, nahm vor dem Hako-Kehrparcours Platz. Aus nächster<br />
Nähe konnte man erleben, wie ernst die Hako-Citymaster das<br />
Thema saubere Straßen und Wege nehmen. Der Citymaster<br />
1200 überwand spielend die Randsteine im Parcours, der Citymaster<br />
2000 3-Besen präsentierte das gleichzeitige Kehren<br />
in der zweiten Ebene und bewies, dass auch Blumenkübel für<br />
die 3-Besen-Technologie keine besondere Herausforderung<br />
darstellen.<br />
Die ausgestellten 30 Hako-Maschinen und Multicar-Geräteträger,<br />
ausgerüstet für die wichtigsten Anwendungen im Garten-<br />
und Landschaftsbau, in der Cityreinigung und Straßeninstandhaltung,<br />
demonstrierten eindrucksvoll die Einsatzvielfalt<br />
dieser beiden Marken. Im besonderen Interesse stand dabei<br />
auch der neue Multicar M 27. Weltpremiere hatte das Modell<br />
M 27 T mit der Option „leichter Winterdienst”. Ein kompakter<br />
Transporter mit integriertem Winterdienst-Paket, der ideal<br />
einsetzbar ist zum gelegentlichen Schneeräumen oder Abstumpfen<br />
von Betriebshöfen oder Parkplätzen.<br />
Ein Highlight war auch die regelmäßig stattfindende Demonstration<br />
des Multicar FUMO mit Asphaltpatcher. Innerhalb<br />
weniger Minuten wurden Löcher im Asphalt ausgebessert.<br />
Selbst kritische Besucher, die nach der Präsentation die Festigkeit<br />
der reparierten Flächen überprüften, zeigten sich von<br />
der Qualität der Ausführung positiv überrascht.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.hako.com und www.multicar.de.<br />
508 Kommunalwirtschaft 08/2011
AGR Gruppe mit einem “ordentlichen Jahr 2010”<br />
Die AGR Unternehmensgruppe hat einen Überblick über das<br />
Geschäftsjahr 2010 veröffentlicht. Beim Sommer-Pressegespräch<br />
des Unternehmens, dessen Kerntätigkeiten die Abfallverbrennung<br />
und Deponierung sind, sprach Geschäftsführer<br />
Joachim Ronge von einem “ordentlichen Geschäftsjahr”.<br />
Im Berichtsjahr erzielte der Konzern einen Umsatz von 152,1<br />
Mio. Euro (Vorjahr: 156,5 Mio. Euro) und einen Jahresüberschuss<br />
von 5,1 Mio. Euro. Dieser basiert auf einem positiven<br />
Betriebsergebnis. So lag das Ergebnis vor Steuern und Abschreibung<br />
(EBIT) bei 15,3 Mio. Euro inkl. Sondereffekten.<br />
Eine “ordentliche Entwicklung” sieht die AGR Geschäftsführung<br />
auch beim Eigenkapital des Konzerns mit 15,8 Mio. Euro<br />
nach 10,8 Mio. Euro in 2009. Dieses ist für die Finanzierung<br />
von Investitionen und Krediten sehr wichtig. Ronge: “Hier sind<br />
wir besser geworden, allerdings noch lange nicht am Ziel.”<br />
Der Bericht der Wirtschaftsprüfer von PwC zur Lage des<br />
AGR Konzerns zum Geschäftsjahr 2010 lässt sich auf die folgenden<br />
drei Punkte zusammenfassen:<br />
O weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis als Folge positiver<br />
Ergebnisentwicklung,<br />
O solide Liquiditätsausstattung,<br />
O Anstieg des normalisierten Ergebnisses der betrieblichen<br />
Tätigkeit.<br />
Die AGR Gruppe setzte 2010 im Rahmen der laufenden Weiterentwicklung<br />
ihre Konsolidierungsmaßnahmen fort. “Wir<br />
haben eine klare Strukturierung unserer Aktivitäten vorgenommen”,<br />
sagte Ronge. Dies seien die Geschäftsfelder Siedlungsabfall,<br />
Gewerbeabfall, Sonderabfall, Sekundärenergie<br />
und Unterstützung Kreislaufwirtschaft / Beratung. Daneben<br />
gab es im Jahr 2010 eine Vielzahl an operativen und organisatorischen<br />
Veränderungen in der Gruppe.<br />
Neben der AGR als Konzernmutter gehörten dem Konsolidierungskreis<br />
im Berichtsjahr 2010 13 voll konsolidierte und<br />
2 quotenkonsolidierte Gesellschaften an. In 2009 waren es<br />
noch 16 voll konsolidierte Töchter. Aktuell werden zudem die<br />
Tochtergesellschaften KAKO und BAD verschmolzen, die in<br />
ähnlichen bzw. sich ergänzenden Geschäftsfeldern arbeiten.<br />
Die Beteiligung am Containerdienst Somplatzki wurde Anfang<br />
2011 verkauft und damit das Portfolio weiter bereinigt.<br />
“Zu unserm Kurs der Konsolidierung gehört auch, dass wir<br />
das Unternehmen noch stärker als bisher regional ausrichten.<br />
Hierzu sind bereits einige erfolgreiche Schritte getan, weitere<br />
müssen und werden folgen”, erläuterte Ronge seine Zielsetzung.<br />
“Nach dem Umzug der Verwaltung Ende letzten Jahres<br />
wird Herten für uns zum Nukleus unserer Arbeit im und für<br />
das Ruhrgebiet.” So ziehe aktuell auch die Lambda Gesellschaft<br />
für Gastechnik, eine Tochtergesellschaft der AGR, von<br />
Wuppertal hierher.<br />
Zur Entwicklung in den Geschäftsfeldern im vergangenen<br />
Jahr erklärte Ronge: “Das RZR, unsere Verbrennungsanlage<br />
mit sechs Linien, ist weiter auf Kurs. Das Wirtschaftsjahr 2010<br />
war durchaus erfolgreich.” Es bestünden wesentliche Anlieferungsverträge<br />
zur langfristigen Auslastung der Anlage und<br />
es sei gelungen, den Anteil an kleinen und mittelständischen<br />
Containerdiensten stabil zu halten.<br />
Ronge: “Vor allem die Deponie in Gelsenkirchen, auf der wir<br />
mineralische und inerte Materialien annehmen und sicher ablagern,<br />
arbeitet heute mit guten, tragfähigen Strukturen und<br />
mit einem ausgewählten Portfolio.” Die gute Konjunktur habe<br />
im vergangenen Jahr sicherlich hierzu beigetragen.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern sank im Jahresdurchschnitt<br />
2010 planmäßig auf 938 ohne Auszubildende, im Vorjahr<br />
waren es 978. Der Rückgang ist im Kern auf den Verkauf<br />
der Tochtergesellschaft EGR im Berichtsjahr zurückzuführen.<br />
Ronge dankte im Rahmen des Sommer-Pressegesprächs<br />
dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz-Dieter<br />
Klink “für seine ausgesprochen konstruktive Begleitung unserer<br />
Arbeit in den letzten sechs Jahren”.<br />
Trianel für den Umbau der Energiewirtschaft nachhaltig positioniert<br />
„Trianel ist für den Umbau der Energiewirtschaft hin zum „regenerativen<br />
Zeitalter“ in den kommenden Jahren bestens positioniert“,<br />
zieht Sven Becker, Sprecher der Trianel Geschäftsführung,<br />
eine positive Bilanz des Geschäftsjahres 2010 auf<br />
der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. „Wir haben das<br />
Jahr genutzt, um Trianel nachhaltig aufzustellen und zusätzliche<br />
Entwicklungsperspektiven zu schaffen.“ Dies zeigt sich<br />
zum einen an den Ergebniszahlen, dem fortgesetzten Mitarbeiterwachstum<br />
und der Verbreiterung der Kundenbasis.<br />
Heute sind über 100 Stadtwerke Gesellschafter der Trianel<br />
Gruppe bzw. Netzwerkpartner. Becker: „Zum anderen stehen<br />
wir den Stadtwerken bei der Entwicklung hin zu einem kundenorientierten<br />
Energiedienstleister mit unserem Projekt- und<br />
Produktportfolio, das wir ständig weiterentwickeln, als Partner<br />
zur Seite.“<br />
Das Geschäftsjahr 2010 verlief für die Aachener Trianel<br />
GmbH mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 6.559 T Euro<br />
sehr erfolgreich. Damit überschritt das Stadtwerkenetzwerk<br />
sowohl das Vorjahresergebnis um 20 % als auch die Planzahlen<br />
deutlich. Dr. Jörg Vogt, Geschäftsführer der Trianel<br />
GmbH: „Das Geschäftsjahr 2010 wurde im Schwerpunkt zur<br />
Konsolidierung und für Investitionen in die Zukunft genutzt.<br />
Das beste Jahresergebnis seit Unternehmens-gründung ist<br />
auf die verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
sowie auf einige positive Sondereffekte zurückzuführen. Es<br />
bestätigt aber vor allem die in den vergangenen Jahren eingeleitete<br />
Geschäftsausrichtung.“ Unter Berücksichtigung<br />
des Jahresüberschusses aus dem Geschäftsjahr 2010 sowie<br />
durch weitere Gesellschafterbeitritte konnte das Eigenkapital<br />
der Trianel GmbH zum 31. Dezember von 64,9 Mio. Euro um<br />
fast 12 % auf 72,5 Mio. Euro gesteigert werden:<br />
Der Umsatz der Trianel GmbH lag mit 2.574 Mio. Euro im Geschäftsjahr<br />
2010 unter dem Umsatz von 3.132 Mio. Euro in<br />
2009. Dieser Rückgang ist jedoch im Wesentlichen auf Preiseffekte<br />
zurückzuführen.<br />
Die Gewinnung zweier neuer Gesellschafter – der Ahauser<br />
Energie und Dienstleistungs GmbH sowie der Stadtwerke<br />
Aalen GmbH – ist als Beleg für die unverändert hohe Attraktivität<br />
des Trianel Geschäftsmodells zu werten. Damit waren<br />
49 kommunale Versorgungsunternehmen aus Deutschland,<br />
der Schweiz und Österreich Ende 2010 an der Trianel GmbH<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 509
unmittelbar beteiligt. Bereits Anfang des laufenden Jahres<br />
gewann Trianel mit der niederländischen HVC Groep aus Alkmaar<br />
den 50. Gesellschafter. Mit weiteren Stadtwerken werden<br />
derzeit Gespräche über einen Beitritt geführt.<br />
In allen Geschäftsbereichen, sowohl Upstream in der Erzeugung<br />
und Midstream im Bereich des Großhandels als auch<br />
Downstream im Bereich der Neuen Technologien hat Trianel<br />
wichtige Erfolge vorzuweisen.<br />
Upstream<br />
Nachdem die Finanzierung unter Beteiligung von elf Banken<br />
abgeschlossen wurde, fassten die 34 Gesellschafter den<br />
Baubeschluss für die erste Ausbaustufe des Offshore-Windparks<br />
Borkum West II mit einer Leistung von 200 Megawatt.<br />
Der Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen ist vor dem<br />
Hintergrund der Finanzkrise eine herausragende Leistung<br />
der Aachener Projektentwickler. Aufgrund der guten Bonität<br />
der Trianel GmbH und dem weiteren Zuspruch aus der Finanzwelt<br />
erwartet das Unternehmen auch in Zukunft keine<br />
Engpässe beim geplanten Ausbau des regenerativen Anteils<br />
im Erzeugungsportfolio.<br />
Beim Kohlekraftwerk Lünen wurden 2010 wichtige Baufortschritte<br />
realisiert, allerdings verzögerte sich der Baufortschritt<br />
durch die Insolvenz eines Partners im Baukonsortium. Trianel<br />
geht deshalb von einem verzögerten Beginn des Dauerbetriebs<br />
um mindestens vier Monate aus. Das Gesamtbudget<br />
wird nach derzeitiger Planung trotz der Verzögerung eingehalten.<br />
Darüber hinaus wurde mit den Stadtwerken Lünen ein<br />
Fernwärme-Liefervertrag abgeschlossen, so dass der Wirkungsgrad<br />
der KWK-Anlage auf gut 50 % steigen wird.<br />
Die Planungen für das KWK-Kraftwerksprojekt am Standort<br />
CHEMPARK Krefeld-Uerdingen wurden überarbeitet, Trianel<br />
projektiert nun eine GuD-Doppelblockanlage mit ganzjähriger<br />
Dampfauskopplung. „Dieses Projekt stellt für Stadtwerke<br />
durch seinen hohen Wirkungsgrad und seine gezielte<br />
Ausrichtung auf die volatilen Märkte der Zukunft eine ideale<br />
Ergänzung zum Engagement im Bereich der Erneuerbaren<br />
Energie dar und wird beispielgebend für die zukünftige Investitionspolitik<br />
von Stadtwerken bei der Umgestaltung der<br />
deutschen Energiewirtschaft sein“, erläutert Becker die Zielrichtung<br />
des Projekts.<br />
Im Rahmen des Pumpspeicherkraftwerk-Projektes hat Trianel<br />
im Berichtsjahr mögliche Standorte identifiziert, so dass sich<br />
in diesem Jahr die weitere Projektentwicklung angeschlossen<br />
hat. Mit weiteren Ergebnissen der Projektkonkretisierung wird<br />
im Rahmen des laufenden Jahres gerechnet.<br />
Die Erweiterung der Gasspeicheranlage Epe wurde zum 1.<br />
Oktober 2010 erfolgreich abgeschlossen und der kommerzielle<br />
Betrieb der vierten Kaverne termingerecht aufgenommen.<br />
Insgesamt hat der Trianel Gasspeicher Epe eine Kapazität<br />
von 230 Mio. Kubikmetern. Ende 2010 übernahm<br />
außerdem die Frankfurter Gas-Union GmbH im Zuge einer<br />
strategischen Kooperation einen Gesellschaftsanteil der Trianel<br />
GmbH in Höhe von 10 % und ist damit 15. Gesellschafter<br />
am Trianel Gasspeicher Epe. Trianel hält immer noch 7,6 %<br />
an der Speichergesellschaft.<br />
Midstream<br />
Eine Hauptsäule des Trianel Produktportfolios ist das Versorgungsgeschäft.<br />
Schwerpunkt in den Geschäftsbereichen<br />
Strom- und Gaswirtschaft bildete in 2010 das Portfoliomanagement<br />
auf der Beschaffungs- und Erzeugungsseite. Wur-<br />
den 2010 bereits 70 Kundenportfolios über den Trianel Trading<br />
Floor bewirtschaftet, sind es Mitte 2011 bereits rund 100<br />
bewirtschaftete Kundenportfolios für Stadtwerke innerhalb<br />
und außerhalb der Trianel Gruppe.<br />
Im Rahmen der Unternehmensstrategie, den Umbau der<br />
Energiewirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit mit attraktiven<br />
Dienstleistungsangeboten zu begleiten, hat das Unternehmen<br />
seine Aktivitäten in Richtung Integration von regenerativen<br />
Erzeugungsanlagen in die bestehenden Energiemärkte<br />
maßgeblich vorangetrieben.<br />
Mit dem Beschluss zur Gründung der „Green Energy Systems<br />
GmbH“ (GESY) gemeinsam mit führenden deutschen Windparkbetreibern<br />
legte Trianel den Grundstein für den Einstieg<br />
in die Vermarktung von Grünstrom im Großhandelsmarkt.<br />
Schon im laufenden Jahr konnte Trianel sich als Marktführer<br />
bei der Direktvermarktung von Windenergie etablieren und<br />
somit wertvolle Erfahrung für den Ausbau der Position der<br />
GESY etablieren.<br />
Downstream<br />
Das in 2010 neu entwickelte Geschäftsfeld „Neue Technologien“<br />
soll die für Stadtwerke relevanten Zukunftsthemen und<br />
Trends systematisch analysieren und hieraus neue Produkte<br />
sowie Geschäftsmodelle für die endkundennahen Bereiche<br />
von Stadtwerken entwickeln. Zunächst stand das Thema<br />
Elektromobilität im Vordergrund.<br />
Dazu wurde 2010 das „Netzwerk e-Mobilität“ gegründet, in<br />
dem für Stadtwerke Geschäftsmodelle entwickelt und bewertet<br />
werden. Eine der konkreten Umsetzungen ist das<br />
Stadtwerke EnergieRad©, das als gemeinsames Produkt der<br />
Netzwerkpartner entwickelt und im Markt eingeführt wurde.<br />
In 2011 sollen weitere Produkte folgen und das Netzwerk<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Gemeinsam mit zurzeit 41 Stadtwerken plant Trianel zudem<br />
die Einführung von intelligenten Zählern. Bis zum dritten<br />
Quartal 2011 will das Trianel Smart Metering Projekt ein<br />
umsetzungsfähiges Geschäftsmodell entwickeln. Dieses soll<br />
Stadtwerken gleich welcher Größe erlauben, ihre Kunden mit<br />
elektronischen Haushaltszählern auszustatten. Allein bei den<br />
aktuellen Netzwerkpartnern können 4 Mio. konventionelle<br />
Strom- und Gaszähler gegen Smart Meter ausgetauscht werden.<br />
„In absehbarer Zeit wird ein völlig neuer Markt für neue<br />
Tarife und Effizienzprodukte bei Energiedienstleistern entstehen“,<br />
betont Sven Becker, „Basis für diese Effizienzprodukte<br />
ist Smart Metering.“<br />
Weitere Themenfelder stellen Energieeffizienz und dezentrale<br />
Erzeugung dar, die im laufenden Geschäftsjahr weiter verfolgt<br />
werden.<br />
In den kommenden zwei Geschäftsjahren wird Trianel die erfolgreiche<br />
Strategie der letzten Jahre mit dem Ziel einer weiteren<br />
Stärkung und Stabilisierung des Unternehmens weiterführen.<br />
Auf der Agenda stehen die Forcierung des Ausbaus im<br />
Bereich der Erneuerbaren Energien mit der Entwicklung des<br />
Offshore-Windparks Borkum West II sowie der Aufbau eines<br />
Portfolios von Onshore-Windenergie für Stadtwerke, der Aufbau<br />
von Produkten und Dienstleistungen zur Verzahnung der<br />
Trianel mit den Stadtwerke-Vertrieben und die Ausarbeitung<br />
von Geschäftsmodellen für Stadtwerke zum nachhaltigen<br />
Umgang mit Energie. Für das Jahr 2011 erwartet Trianel, dass<br />
sich der stabile Wachstumstrend mit einer positiven Entwicklung<br />
des Unternehmensergebnisses fortsetzen wird.<br />
510 Kommunalwirtschaft 08/2011
„Ausgehend von den Erfordernissen der Stadtwerke wollen<br />
wir unsere Angebotspalette weiter ausbauen und dabei die<br />
bereits vorhandenen Kompetenzen nutzen“, erläutert Dr. Vogt<br />
die Ausrichtung des Unternehmens. „In den letzten Jahren<br />
haben wir gezeigt, dass wir ein gutes Verständnis der Energiemärkte<br />
mit den Bedürfnissen von Stadtwerken kombi-<br />
nieren können, sehr komplexe Prozesse beherrschen und<br />
uns schnell wandelnden Rahmenbedingungen und Kunden-<br />
wünschen anpassen können. Insofern sind wir überzeugt,<br />
dass wir uns auch zukünftig in dem existierenden Spannungsfeld<br />
der Energiewirtschaft sehr gut behaupten werden<br />
können.“<br />
Trianel unterstützt Stadtwerke bei wichtigen Zukunftsthemen<br />
Aus Sicht der Trianel ist die ökologische Energiewende nur<br />
durch die Kombination zentraler und dezentraler Strukturen<br />
umsetzbar. Bei der Erschließung von CO2-Minderungspotenzialen<br />
vor Ort spielen starke Stadtwerke eine bedeutende<br />
Rolle. „Dazu müssen sie sich vom kWh-Lieferanten hin zum<br />
modernen kundenorientierten Energiedienstleister entwickeln,<br />
der Verbraucherbedürfnisse versteht und beantwortet.<br />
Ihre große Kundennähe und Akzeptanz vor Ort kommen den<br />
Stadtwerken dabei in idealer Weise entgegen“, beschreibt<br />
Sven Becker, Sprecher der Trianel Geschäftsführung, die<br />
künftigen Aufgaben der Stadtwerke auf der Jahrespressekonferenz<br />
in Düsseldorf. „Damit sich Stadtwerke weiterhin<br />
erfolgreich in der Energiewende positionieren können, entwickeln<br />
wir in ihrem Auftrag nicht nur Lösungen für den Ausbau<br />
ihres Erzeugungsportfolios, sondern auch Geschäftsmodelle<br />
für die Themen Elektromobilität, Energieeffizienz, dezentrale<br />
Erzeugung, wie Mikro-Konzepte in der Kraftwärmekopplung<br />
(KWK), und Smart Metering.<br />
Mit 53 Netzwerkpartnern betreibt Trianel deutschlandweit<br />
das größte e-Mobilitätsnetzwerk für Stadtwerke. Das Netzwerk<br />
befähigt Energieversorger, sich als lokaler Partner für<br />
Elektromobilität im entstehenden Markt zu positionieren. Im<br />
Netzwerk werden marktreife Produkte und praxistaugliche<br />
Geschäftsmodelle entwickelt, erprobt und zeitnah umgesetzt.<br />
Erstes Produkt ist ein selbst entwickeltes Pedelec (Pedal<br />
Electric Cycle), das im Herbst 2010 im Markt eingeführt und<br />
bis heute von den Stadtwerken bereits rund 1.000mal bestellt<br />
wurde. Die Partner verfolgen dabei den Ansatz, das Stadtwerke<br />
EnergieRad© sowohl im eigenen Fuhrpark einzusetzen,<br />
als auch über den Fachhandel an Endkunden zu vertreiben.<br />
Zudem werden Mobilitätskonzepte entwickelt, in denen<br />
die Pedelecs in Verleihsysteme eingebunden werden um den<br />
ÖPNV zu ergänzen. Aktuell wird der Stadtwerke EnergieRoller©<br />
im Markt eingeführt, ein e-max Roller 90 S, der in einem<br />
umfangreichen Test für gut befunden wurde. Gemeinsam<br />
mit 41 Stadtwerken plant Trianel des Weiteren die Einführung<br />
von intelligenten Zählern. Ziel des Projekts Smart Metering<br />
ist es, bis zum dritten Quartal 2011 ein umsetzungsfähiges<br />
Geschäftsmodell zu entwickeln, das es Stadtwerken gleich<br />
welcher Größe erlaubt, kostenneutral alle Kunden mit elektronischen<br />
Haushaltszählern für alle Versorgungsprodukte<br />
auszustatten. 4 Mio. konventionelle Strom- und Gaszähler<br />
könnten dann gegen Smart Meter ausgetauscht werden, mit<br />
denen die Haushalte ihren Verbrauch kontrollieren und auf<br />
verbrauchsarme und kostengünstigere Zeiten umlenken können.<br />
„In absehbarer Zeit wird ein völlig neuer Markt für neue<br />
Tarife und Effizienzprodukte bei Energiedienstleistern entstehen“,<br />
betont Sven Becker. „Basis für diese Effizienzprodukte<br />
ist Smart Metering. Auch die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
fordert Stadtwerke, sich zukünftig stärker im<br />
Bereich Smart Metering zu engagieren.“ Zum anderen legt<br />
das Trianel Projekt den Grundstein für ein intelligentes Netz<br />
(Smart Grid). Denn ohne Smart Metering wird das regelbare<br />
Netz nicht realisierbar. Gleichzeitig verfügen Stadtwerke auch<br />
über neue Wege der Kundenbindung und können frühzeitig<br />
den nächsten Schritt in Richtung Smart Home gehen und ihren<br />
Kunden weitere Produkte anbieten.<br />
Auch der Bereich dezentrale Erzeugung durch Mini/Mikro-<br />
KWK-Anlagen ist ein attraktiver Zukunftsmarkt für Stadtwerke.<br />
Trianel plant, gemeinsam mit Stadtwerken Ende dieses<br />
Jahres ein Umsetzungskonzept zu erarbeiten. Damit sollen<br />
potenzielle Geschäftsbereiche analysiert und eine Markteintrittstrategie<br />
erarbeitet werden.<br />
Insgesamt sieht Trianel einen wachsenden Bedarf von Stadtwerken<br />
bei der Analyse von Trends, die sich im Umfeld der<br />
weiteren Orientierung der Energiewirtschaft und der Bevölkerung<br />
am Thema Nachhaltigkeit ergeben. „Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Stadtwerke zu sichern und ihnen neue<br />
Perspektiven zu eröffnen, wird Trianel als Dienstleistung für<br />
ihre Gesellschafter umfänglich Markt- und Trendentwicklungen<br />
sowie Entwicklungen im regulatorischen Umfeld<br />
beobachten. Dann wird es darum gehen, Geschäftsmodelle<br />
für die Stadtwerke im Hinblick darauf zu entwickeln, wie<br />
sie dem wachsenden Bedürfnis ihrer Kunden nach einem<br />
nachhaltigen Umgang mit Energie gerecht werden können“,<br />
beschreibt Sven Becker einen Schwerpunkt der künftigen<br />
Trianel Aktivitäten. „Aus der Zusammenarbeit mit den Stadtwerken<br />
werden sich für die Stadtwerke hohe Mehrwerte aus<br />
neuen Wertschöpfungsbereichen und für Trianel neue Dienstleistungen<br />
ergeben, die für alle Beteiligten ein kontinuierliches<br />
Unternehmenswachstum ermöglichen“.<br />
Trianel setzt im Erzeugungsportfolio auf einen Mix aus konventionellen<br />
und erneuerbaren Energien<br />
Die Trianel GmbH setzt gemeinsam mit den beteiligten Stadtwerken<br />
beim künftigen Ausbau ihres Erzeugungsportfolios<br />
konsequent auf regenerative Energien und auf Kraftwerkskapazitäten,<br />
die den Übergang in die weitgehend regenerative<br />
Energieerzeugung unterstützen. „Stadtwerke stehen aktiv<br />
dafür ein, die ökologische Energiewende voranzutreiben.<br />
Der mit dem Atomenergieausstieg einhergehende schnellere<br />
Übergang in das „regenerative Zeitalter“ bestätigt unser<br />
Vorgehen im Erzeugungsbereich. Wir sehen unsere Aufgabe<br />
darin, unseren Gesellschaftern Optionen zur Ausweitung ihrer<br />
Erzeugungskapazitäten sowohl konventionell als auch erneuerbar<br />
anzubieten“, erläutert Sven Becker, Sprecher der Tria-<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 511
nel Geschäftsführung, die Ausrichtung des Unternehmens im<br />
Upstream-Bereich auf der Jahrespressekonferenz.<br />
Mit dem am 1. August beginnenden Bau des Offshore-<br />
Windkraftwerks vor Borkum, dem ersten rein kommunalen<br />
Offshore-Projekt in Deutschland, leisten die 34 beteiligten<br />
Stadtwerke und Trianel einen Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung.<br />
Wesentliche Bauelemente sind bereits produziert;<br />
die ersten 10 Tripods sind ebenso im Bau. Alle Lieferanten<br />
liegen im Zeitplan, sodass von einem planmäßigen<br />
Baustart auszugehen ist. Dieser beginnt im kommenden Monat<br />
mit den Gründungsarbeiten 45 Kilometer vor der Küste<br />
Borkums. Bis Ende 2012 soll die komplette Inbetriebnahme<br />
des 1. Bauabschnitts von 200 MW erfolgen.<br />
Trianel sieht in Offshore-Windanlagen auch weiterhin eine der<br />
wichtigsten erneuerbaren Energieformen für die Stadtwerke<br />
und plant deshalb bereits jetzt die 2. Ausbaustufe von Borkum<br />
West II mit 40 Windanlagen. Dazu hat Trianel die europaweite<br />
Ausschreibung gestartet, die Projektentwicklung hat<br />
begonnen und setzt auf den Erfahrungen von Phase I auf.<br />
Phase II wird nach dem derzeitigen Planungsstand frühestens<br />
in 2015 ans Netz gehen können.<br />
Mit dem Engagement im Offshore-Bereich startet Trianel<br />
gleichzeitig den Aufbau einer Onshore-Position für ihre<br />
Gesellschafter. Über neue Geschäftsmodelle will Trianel<br />
gemeinsam mit den Stadtwerken durch den Erwerb von<br />
Onshore-Windparks maßgeblich zum geplanten Ausbau<br />
der Onshore-Windenergie beitragen. Zukünftig ist auch die<br />
Eigenentwicklung entsprechender Projekte geplant. Insgesamt<br />
sieht Trianel ausgezeichnete Chancen, das bestehende<br />
Know-how bei der Finanzierung und der Projektorganisation<br />
sowie die Erfahrung in der Bündelung von Interessen auf die<br />
neuen Projekte auszurichten.<br />
Für den voraussichtlichen Übergang ins „regenerative Zeitalter“<br />
werden aus Trianel Sicht aber auch Kohle und Gas<br />
noch mehrere Jahrzehnte das Fundament einer sicheren<br />
und wirtschaft-lichen Energieversorgung bilden. „Durch den<br />
Bau des Kohlekraftwerks Lünen und den geplanten Bau des<br />
Kraftwerks in Krefeld-Uerdingen wollen wir gemeinsam mit<br />
unseren Gesellschaftern deren Abhängigkeit vom nach wie<br />
vor bestehenden Erzeugungsoligopol verringern“, erläutert<br />
Becker das Vorgehen. „Nur so können wir Wettbewerb auf<br />
den Energiemärkten schaffen. Durch diese Maßnahmen zur<br />
Modernisierung des deutschen Kraftwerksparks leisten wir<br />
gleichzeitig einen merklichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz,<br />
da weniger Emissionen und CO2 je erzeugte Kilowattstunde<br />
entstehen.“ Die unsicheren energiepolitischen<br />
Rahmenbedingungen beeinträchtigen allerdings die Wirtschaftlichkeit<br />
von Kraftwerksneubauten und gefährden die<br />
von Trianel angestrebte Belebung des Wettbewerbs auf dem<br />
Erzeugungsmarkt.<br />
Die Bauarbeiten am Kohlekraftwerk Lünen schreiten weiter<br />
zügig voran. Im Frühjahr 2011 wurde mit dem 72 Meter hohen<br />
Flugaschesilo auf der Kraftwerksbaustelle am Lüner Stummhafen<br />
28 Monate nach dem ersten Spatenstich der letzte<br />
große Hochbau fertig gestellt. An und in allen Anlagenteilen<br />
laufen die technischen Ausbauten. Aufgrund der Insolvenz<br />
eines Partners im Baukonsortium ist es jedoch zu Verzögerungen<br />
gekommen, die auf ca. vier Monate geschätzt werden.<br />
Zurzeit sind durchschnittlich 1.400 Arbeiter auf der Baustelle<br />
beschäftigt. Fertig gestellt ist die Stromtrasse vom Kraftwerk<br />
zur neuen Schaltanlage in Waltrop.<br />
Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs über das<br />
Verbandsklagerecht bei immissionschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren<br />
von Mitte Mai dieses Jahres wertet<br />
Trianel als einen Beitrag zur Rechtssicherheit. In Erwartung<br />
des Urteils hat Trianel bereits eine sehr umfangreiche FFH-<br />
Verträglichkeitsuntersuchung durchgeführt, und verpflichtet<br />
sich freiwillig, Emissionen deutlich unterhalb der gesetzlichen<br />
Grenzwerte zu garantieren. Es ist deshalb nicht davon auszugehen,<br />
dass das Urteil Auswirkungen auf den Weiterbau<br />
und die für Anfang 2013 geplante Inbetriebnahme des Lüner<br />
Kraftwerks haben wird.<br />
Die Planungen zum hocheffizienten KWK-Kraftwerk im CH-<br />
EMPARK Krefeld-Uerdingen werden nach dem Votum der<br />
Gesellschafterversammlung vom 7. Juli nun mit dem Ziel fortgeführt,<br />
eine GuD-Doppelblockanlage zu realisieren. Zurzeit<br />
wird in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf der<br />
Scoping-Termin vorbereitet, um das Projekt mit den Trägern<br />
öffentlicher Belange abzustimmen.<br />
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Bedarfs an flexiblen<br />
Anlagen für den Ausgleich von fluktuierenden Erzeugungsleistungen<br />
aufgrund der Zunahme von erneuerbaren Energien<br />
ist Trianel gemeinsam mit 35 interessierten Stadtwerken in die<br />
Entwicklung eines Pumpspeicherkraftwerks eingestiegen. In<br />
einem ersten Schritt wurden naturschutzrechtlich unbedenkliche,<br />
wirtschaftlich betreibbare Standorte in Deutschland gesucht,<br />
die eine Leistung mit einem Richtwert von mindestens<br />
100 MW (bei sechs Stunden Betrieb) abbilden.<br />
Nach weitergehenden Analysen, u.a. einer topographischen<br />
und wirtschaftlichen Filterung, geht Trianel davon aus, noch<br />
im Sommer dieses Jahres bei in Frage kommenden Standorten<br />
das Genehmigungsverfahren einzuleiten. Erster potentieller<br />
Standort ist Simmerath in der Eifel. Die Gemeinde<br />
Simmerath, die Städteregion Aachen und das Land Nordrhein-Westfalen<br />
begrüßen das Projekt einhellig.<br />
Auch in der Integration der erneuerbaren Energien in Markt<br />
und Netze und der Umstellung der derzeitigen Grundlastversorgung<br />
auf ein flexibleres Erzeugungssystem sieht Trianel<br />
große Herausforderungen für die Energiewirtschaft. Bis 2020<br />
soll der Anteil erneuerbarer Energien am bundesdeutschen<br />
Bruttostromverbrauch von derzeit 17 auf 35 Prozent steigen.<br />
Den neuen Aufgaben haben sich Betreiber von Windkraftanlagen<br />
und Trianel angenommen und mit dem mittelständischen<br />
Kooperationsunternehmen „Green Energy Systems<br />
GmbH“ (GESY) eine Gesellschaft zur bedarfsgerechten Einspeisung<br />
und Direktvermarktung von erneuerbaren Energien<br />
gegründet. Auf Seiten der Windparkbetreiber sind 21 Projektentwickler<br />
aus Deutschland und Österreich beteiligt; die<br />
mehrere tausend MW Windleistung repräsentieren. Bereits<br />
heute sind erste Erfolge der Zusammenarbeit sichtbar.<br />
Im Juni wurden über 500 MW Windleistung direkt vermarktet.<br />
Damit war Trianel in Deutschland im ersten Halbjahr 2011<br />
abseits von staatlichen Subventionsstrukturen das erfolgreichste<br />
Unternehmen bei der Vermarktung von EEG-Strom<br />
aus Windenergie. Die Stadtwerke profitieren von ihrer Flexibilität,<br />
schnell auf neue Marktgegebenheiten reagieren zu<br />
können und beliefern in diesem Jahr ihre Endkunden mit<br />
Grünstrom aus heimischer Erzeugung. Dabei generieren sie<br />
zusätzlich Kostenvorteile für ihre Endkunden durch den Wegfall<br />
der EEG-Umlage.<br />
Langfristig sollen durch die Zusammenarbeit die volkswirtschaftlichen<br />
Kosten der Förderung der erneuerbaren Energien<br />
gesenkt, die Akzeptanz der erneuerbaren Energien durch<br />
innovative Grünstromprodukte für Stadtwerke erhöht und die<br />
512 Kommunalwirtschaft 08/2011
ökologische Energiewende durch einen Erzeuger- und Vermarktungsmittelstand<br />
geschafft werden. Mit der weiteren<br />
Entwicklung von Erzeugungsprojekten für Stadtwerke wird<br />
Trianel in den kommenden Jahren auch zusätzliche Dienstleistungen<br />
im Erzeugungsbereich aufbauen. Die sich durch die<br />
erwartete Novellierung des EEG eröffnenden Marktchancen<br />
bei der marktorientierten Bewirtschaftung von Strom aus erneuerbaren<br />
Quellen werden genauso genutzt wie das Potenzial<br />
bei der Bündelung und marktgerechten Konfektionierung<br />
der Arbeit und Leistung dezentraler Anlagen.<br />
ENERVIE Gruppe auf Wachstumskurs: 2010 bestes Ergebnis seit Bestehen<br />
• Umsatzerlöse über 1,4 Mrd. Euro - Operatives Ergebnis<br />
steigt auf 29 Mio. Euro<br />
• 17 Mio. Euro Dividende an überwiegend kommunale Aktionäre<br />
• Konsequente Neuausrichtung und konjunkturelle Erholung<br />
zeigen Wirkung:<br />
- „Projekt-Triathlon“ und erhöhter Energieabsatz verbessern<br />
Ertragslage<br />
• Wachstumsstrategie und Innovationsthemen:<br />
- Übernahme und Integration lekker Energie<br />
- Ausbau der Erzeugungskapazitäten im Bereich der<br />
Erneuerbaren Energien<br />
- Markteinführung E-Mobility: ENERVIE erster Anbieter<br />
für „Mobilität im Abo“<br />
Die ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG – der<br />
regionale Energieverbund der Mark-E Aktiengesellschaft, der<br />
Stadtwerke Lüdenscheid GmbH, der ENERVIE AssetNetWork<br />
GmbH im südlichen Nordrhein-Westfalen sowie der bundesweit<br />
tätigen lekker Energie GmbH – hat das Geschäftsjahr<br />
2010 mit dem bislang besten Ergebnis seit der Gründung<br />
2006 abgeschlossen. Dieses Fazit zieht die Unternehmensgruppe<br />
anlässlich der Bilanzpressekonferenz am 1. Juli 2011.<br />
Gründe hierfür sind insbesondere eine konsequente Neuausrichtung<br />
des Unternehmens im Rahmen der „Strategie 2020“<br />
sowie der allgemeine wirtschaftliche Erholungskurs verbunden<br />
mit einem wieder steigenden Energieverbrauch der Kunden.<br />
Dies führte dazu, dass im Geschäftsjahr 2010 bei einem<br />
Umsatz von über 1,4 Mrd. Euro das operative Ergebnis erneut<br />
deutlich auf 29 Mio. Euro anstieg. 17 Mio. Euro Dividende<br />
sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden.<br />
Für die Versorgung der insgesamt rund 700.000 Kunden,<br />
Verteilerunternehmen und Energiehandelspartner lieferte die<br />
ENERVIE Gruppe 2010 rund 14,4 Milliarden Kilowattstunden<br />
Strom, 6,7 Milliarden Kilowattstunden Gas, 506 Millionen<br />
Kilowattstunden Wärme und 17,6 Millionen Kubikmeter<br />
Trinkwasser. Die ENERVIE Gruppe gehört zu den größten<br />
unabhängigen Energiedienstleistern mit Eigenerzeugung in<br />
Nordrhein-Westfalen und steht auch bundesweit für effiziente<br />
Energielösungen. Außerdem deckt sie als eines von nur rund<br />
20 Unternehmen in Deutschland die gesamte Wertschöpfungskette<br />
im Energiemarkt ab. Über 80 Prozent der Aktien<br />
sind im Besitz der Städte und Gemeinden der Region, größte<br />
Aktionäre sind die Städte Hagen (43 %) und Lüdenscheid<br />
(24 %) sowie der Energieversorger RWE Deutschland Aktiengesellschaft<br />
(19 %). Zur ENERVIE Gruppe gehört auch die<br />
Netzgesellschaft ENERVIE AssetNetWork GmbH, die in Hagen,<br />
Lüdenscheid und der Märkischen Region für die Versorgung<br />
mit Strom, Gas und Trinkwasser Verteilungsnetze und<br />
-anlagen bereitstellt. Zudem gehört die lekker Energie GmbH<br />
mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2010 zum Unternehmensverbund<br />
der ENERVIE – Südwestfalen Energie und<br />
Wasser AG.<br />
ENERVIE Kennzahlen 2010 – Umsatzerlöse,<br />
Absatz und Ergebnis<br />
Zu den Umsatzerlösen des ENERVIE Konzerns 2010 in Höhe<br />
von insgesamt 1.443,2 Mio. Euro trugen Mark-E mit 1.034,1<br />
Mio. Euro, die Stadtwerke Lüdenscheid mit 112,7 Mio. Euro,<br />
die lekker Energie mit 246,4 Mio. Euro sowie die ENERVIE<br />
AssetNetWork mit 48,1 Mio. Euro bei. Auf andere Konzernunternehmen<br />
entfielen 1,9 Mio. Euro.<br />
Stromabsatz und -erlöse<br />
Der Stromabsatz 2010 im ENERVIE Konzern belief sich auf<br />
rund 14.413 Mio. Kilowattstunden (kWh) und nahm im Vergleich<br />
zum vorangegangenen Geschäftsjahr aufgrund der<br />
erstmaligen Einbeziehung der lekker Energie sowie günstigerer<br />
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen deutlich um 35,1<br />
Prozent zu. Die Umsatzerlöse aus dem Stromverkauf lagen<br />
bei 1.111,6 Mio. Euro und stiegen damit um 16,9 Prozent im<br />
Vergleich zum Vorjahr.<br />
Gasabsatz und -erlöse<br />
Der Gasabsatz stieg um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />
auf 6.666 Mio. kWh. Die Erlöse aus dem Gasverkauf sind<br />
leicht um 0,9 Prozent auf 227,6 Mio. Euro gesunken. Der<br />
gestiegene Gasabsatz konnte sich aufgrund von Preissenkungen<br />
in 2009, die direkt an die Kunden weitergereicht wurden,<br />
nicht in den Umsatzerlösen widerspiegeln.<br />
Wasserabsatz und -erlöse<br />
Die Trinkwasserabgabe 2010 an Endverbraucher betrug insgesamt<br />
17,6 Mio. m3. Die Erlöse aus der Sparte Wasser in<br />
Höhe von 37,0 Mio. Euro liegen annähernd auf dem Niveau<br />
des Vorjahres.<br />
Die übrigen Erlöse entfallen auf die Sparten Dampf-, Wärme-<br />
und Druckluftverkauf (11,8 Mio. Euro), Freizeitbetriebe (2,1<br />
Mio. Euro) sowie auf sonstige Umsatzerlöse (53,1 Mio. Euro).<br />
Jahresergebnis<br />
Im Einzelabschluss der ENERVIE zeigt sich 2010 ein Ergebnis<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 36,4 Mio. Euro<br />
(im Vorjahr 27,6 Mio. Euro). Das Ergebnis der ENERVIE liegt<br />
somit aufgrund der kontinuierlichen Verbesserung der Geschäftsabläufe<br />
sowie der verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
erheblich über dem Wert des Vorjahres.<br />
Nach Abzug der außerordentlichen Aufwendungen sowie<br />
der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verbleibt ein<br />
Jahresüberschuss von 24,4 Mio. Euro (im Vorjahr 20,3 Mio.<br />
Euro). Die Ergebnissituation der ENERVIE ist geprägt durch<br />
die Einzelergebnisse der operativen Einheiten Mark-E, Stadtwerke<br />
Lüdenscheid und ENERVIE AssetNetWork. Die lekker<br />
Energie ist dagegen nicht durch einen Ergebnisabführungsvertrag<br />
mit ENERVIE verbunden, so dass das Ergebnis der<br />
lekker Energie nicht in das Ergebnis der ENERVIE einfließt.<br />
Den Gewinnabführungen von Mark-E (47,5 Mio. Euro) und<br />
Stadtwerke Lüdenscheid (8,9 Mio. Euro) standen übernom-<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 513
mene Verluste der ENERVIE AssetNetWork (-17,0 Mio. Euro)<br />
gegenüber. Nach der Einstellung in andere Gewinnrücklagen<br />
(7,5 Mio. Euro) ergibt sich somit ein Bilanzgewinn von 17,0<br />
Mio. Euro. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor,<br />
diesen Betrag als Dividende auszuschütten und den verbleibenden<br />
Betrag auf neue Rechnung in das Geschäftsjahr 2011<br />
vorzutragen.<br />
Personal<br />
Zum 31.12.2010 waren 1.806 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in den Unternehmen der ENERVIE Gruppe beschäftigt,<br />
davon 90 Auszubildende. Der Personalaufwand betrug<br />
109,0 Mio. Euro und ist gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen<br />
aufgrund der geänderten Bilanzierung durch das neue<br />
Bilanzmodernisierungsgesetz (BilMoG) sowie geringerer<br />
Rückstellungszuführungen im Personalbereich gesunken.<br />
Andererseits haben Entgelterhöhungen bei Mark-E und den<br />
Stadtwerken Lüdenscheid den Aufwand erhöht.<br />
Vertriebsaktivitäten – ENERVIE Verkauft<br />
Mit den Vertriebsmarken Mark-E, Stadtwerke Lüdenscheid<br />
und lekker Energie hat die ENERVIE Gruppe für die Versorgung<br />
der rund 700.000 Privat-, Geschäfts- und Industriekunden<br />
insbesondere Produkte für die Versorgung mit Strom,<br />
Gas und Wasser sowie den Bereich Dienstleistungen weiterentwickelt.<br />
Aufgrund der erhöhten EEG-Umlage (2,047 Ct/<br />
kWh), die vollständig an die Kunden weitergereicht wurde,<br />
stiegen die Strompreise zum 1. Januar 2010 an. Grund hierfür<br />
ist die weitere Zunahme des Anteils der Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien. Im Segment Gas haben Mark-E<br />
und die Stadtwerke Lüdenscheid eine Preiserhöhung zum 1.<br />
März 2010 vorgenommen, um die gestiegenen Bezugsaufwendungen<br />
wegen gestiegener Ölpreise zu kompensieren.<br />
Die Verbraucherpreise für Wasser konnten bei Mark-E und<br />
den Stadtwerken Lüdenscheid zum 1. Januar 2010 gesenkt<br />
werden, da der Biggebeitrag entfallen ist.<br />
Dem zunehmenden Wettbewerb begegneten die Vertriebsmarken<br />
der ENERVIE mit diversen Vertriebs- und Marketingmaßnahmen.<br />
So wurde bei Mark-E mit dem Start des neuen<br />
postleitzahlenscharfen Tarifsystems zum 1. April 2010 der<br />
Grundstein für eine überregionale Neukundengewinnung<br />
gelegt. Zudem wurden die Produkte der Mark-E durch eine<br />
Kombination einer langen Preisbindung mit einer kurzen Mindestvertragslaufzeit<br />
kundenfreundlicher gestaltet und der<br />
Internetauftritt durch die Integration von Tarifrechner und<br />
Vertragsabschlussfunktionalitäten zu einem Vertriebskanal<br />
ausgebaut.<br />
Die Stadtwerke Lüdenscheid wurden im Zuge der Markenneuausrichtung<br />
mit einem modernisierten Logo und dem neuen<br />
Claim „In der Stadt zu Hause“ ausgestattet. Zudem wurde<br />
zum 1. Dezember 2010 ein neuer Internetauftritt präsentiert,<br />
bei dem Serviceorientierung und Benutzerfreundlichkeit im<br />
Fokus stehen. Darüber hinaus bieten attraktive Fördermaßnahmen<br />
wie das Klimaschutzprogramm von Mark-E und<br />
Stadtwerken Lüdenscheid, das auch 2010 wieder Kunden in<br />
Hagen, Lüdenscheid und der Märkischen Region Anreize für<br />
private Investitionen zur CO2-Reduzierung bot, einen echten<br />
Mehrwert gegenüber Wettbewerbern.<br />
Im Zuge der Übernahme der Nuon Deutschland GmbH durch<br />
ENERVIE wurde im Sommer 2010 die Umbenennung des Unternehmens<br />
in lekker Energie GmbH erfolgreich durchgeführt.<br />
Damit wurde nicht nur eine offizielle Übernahmebedingung<br />
seitens der EU-Kommission erfüllt, sondern auch der Inte-<br />
grationsprozess in das Markenportfolio der ENERVIE Gruppe<br />
erfolgreich abgeschlossen.<br />
Innovative Projekte für die Energiezukunft: E-Mobility<br />
ENERVIE hat – insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels<br />
und der kritischen Diskussion um die Atomkraft<br />
– sein Engagement im Bereich E-Mobility in 2010 als neues<br />
Geschäftsfeld erschlossen und vorangetrieben. Bei Aktionstagen<br />
und Ausleihaktionen in Hagen und Lüdenscheid wurde<br />
der Öffentlichkeit das Thema nähergebracht. Über eine Beteiligung<br />
an dem Mobilitätsdienstleister The Mobility House<br />
Deutschland und dem erstmalig in Deutschland angebotenen<br />
Produkt „Mobilität im Abo“ nimmt ENERVIE hier eine Vorreiterrolle<br />
ein. Erste Kunden konnten bereits gewonnen werden,<br />
zudem investiert ENERVIE in den Ausbau der E-Fahrzeugflotte<br />
und hat bereits erste Ladestationen in Hagen und Lüdenscheid<br />
errichtet.<br />
ENERVIE Erzeugt<br />
Im Geschäftsjahr 2010 stieg die Stromerzeugung auf 3.424<br />
Mio. kWh (Vorjahr: 2.731 Mio. kWh) an. Die generelle technische<br />
Verfügbarkeit der Erzeugungsanlagen war hierbei<br />
sehr zufriedenstellend. Auch der Ausbau der regenerativen<br />
Stromerzeugung verlief planmäßig: So wurde eine erste<br />
Windkraftanlage mit 2,3 Megawatt Leistung in Schöneseiffen<br />
(Eifel) errichtet und mehrere Fotovoltaik-Anlagen in Betrieb<br />
genommen. Zur Modernisierung der Fernwärmeversorgung<br />
in Hagen-Emst begannen im Sommer 2010 die Arbeiten zur<br />
Errichtung eines neuen Blockheizkraftwerkes. Das Projekt<br />
mit einem Investitionsvolumen von rund 2 Mio. Euro erspart<br />
aufgrund modernster Technik und einer damit verbundenen<br />
deutlichen Effizienzsteigerung der Umwelt rund 6.000 Tonnen<br />
CO2 pro Jahr. Ebenfalls im Spätsommer 2010 begann<br />
die Sanierung der Wehranlage im Laufwasserkraftwerk Wilhelmsthal<br />
mit einem Investitionsvolumen von rund 1,8 Mio.<br />
Euro.<br />
ENERVIE bezieht Stellung zum Energiekonzept<br />
der Bundesregierung<br />
Das im Sommer 2010 von der Bundesregierung vorgestellt<br />
Energiekonzept mit den unter anderem zugesagten verlängerten<br />
Laufzeiten für Kernkraftwerke hatte direkte negative<br />
Auswirkungen auf die Vermarktung der Kraftwerke der ENER-<br />
VIE Gruppe. Um einer nachhaltigen Wettbewerbsverzerrung<br />
durch die Marktmacht weniger Marktteilnehmer entgegenzuwirken,<br />
engagiert sich das Unternehmen seit Oktober 2010<br />
in der Initiative „Pro Wettbewerb und Klimaschutz“. Das im<br />
Nachwege der Ereignisse in Japan durchgeführte Atom-<br />
Moratorium mit der Abschaltung von acht Anlagen sowie der<br />
nun beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie bis spätestens<br />
2022 bestätigt ENERVIE in ihrer Einschätzung, dass in<br />
Deutschland Kernkraftwerke auch kurzfristig vom Netz genommen<br />
werden können, ohne die Energieversorgung zu beeinträchtigen.<br />
ENERVIE Vernetzt<br />
ENERVIE AssetNetWork konnte die Pachtverträge für die<br />
Stromnetze in Plettenberg und Meinerzhagen verlängern.<br />
Zudem wurde ein neuer Pachtvertrag für das Gasnetz der<br />
Stadtwerke Kierspe abgeschlossen und ein Pachtvertrag<br />
für das Gasnetz der Stadtwerke Altena endverhandelt. Auch<br />
in 2010 hat ENERVIE Vernetzt diverse Netzprojekte umgesetzt<br />
bzw. begonnen. Hierzu zählen der Neubau der 110-kV-<br />
Ringschlussleitung Plettenberg-Holthausen bis Siesel, die<br />
514 Kommunalwirtschaft 08/2011
Erneuerung des Umspannwerkes Plettenberg-Holthausen,<br />
die Netzkapazitätserweiterung im Umspannwerk Garenfeld<br />
sowie der Neubau des Trinkwasserhochbehälters in der Nähe<br />
der Hasper Talsperre.<br />
ENERVIE AssetNetWork verzeichnet für die Energieversorgung<br />
im Netzgebiet weiterhin eine hohe Versorgungsqualität.<br />
Die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit der Stromversorgung<br />
lag im Jahr 2010 im ENERVIE Netzgebiet bei rund 23<br />
Minuten pro Jahr.<br />
Freizeitbetriebe<br />
Auch im Betriebsjahr 2010 besuchten wieder mehr als<br />
250.000 Besucher das Familienbad am Nattenberg. Im „Saunadorf“<br />
am Nattenberg waren die Besucherzahlen im Vergleich<br />
zum Vorjahr bei fast gleichbleibenden Umsätzen leicht<br />
rückläufig.<br />
Neue Aufbauorganisation mit drei Vorstandsressorts<br />
Hartwig Sander, als Vorstandsmitglied verantwortlich für das<br />
Ressort Infrastruktur und Services, verließ altersbedingt am<br />
31. März 2010 den ENERVIE Konzern. Zudem schied Dr. Rüdiger<br />
Bäumer, Technischer Vorstand der ENERVIE, zum 30.<br />
Juni 2010 ebenfalls altersbedingt aus dem Unternehmen aus.<br />
Verbunden mit diesen personellen Veränderungen wurden<br />
zum 1. April 2010 die Vorstandsressorts von vier auf drei verkleinert<br />
sowie neu aufgestellt. Diese organisatorischen Veränderungen<br />
hatten auch das Ziel, das Unternehmen klarer als<br />
bisher auf den Wettbewerb auszurichten, Prozesse effektiver<br />
zu gestalten und diese über die neue Organisationsstruktur<br />
abzubilden.<br />
Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher der ENERVIE und seit 1.<br />
September 2010 auch Vorstandssprecher der Mark-E, verantwortet<br />
in der neuen Aufbauorganisation das Ressort Kaufmännischer<br />
Vorstand. Wolfgang Struwe leitet das Ressort<br />
Vertriebsvorstand und wurde zudem mit Wirkung zum 1. Mai<br />
2010 zum Vorstandsmitglied der Mark-E bestimmt. Das Ressort<br />
Technischer Vorstand wird seit dem 1. September 2010<br />
von Erik Höhne als Nachfolger von Dr. Rüdiger Bäumer geleitet.<br />
Strategie und Wachstumsperspektiven<br />
Die erfolgreiche Entwicklung der ENERVIE Gruppe soll auch<br />
in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Das größte<br />
Wachstumspotenzial sieht ENERVIE dabei im Geschäftsfeld<br />
IT-Dienstleister DATEV setzt Wachstumslinie fort<br />
Wie in 2010 wird auch in diesem Jahr ein deutliches Umsatzwachstum<br />
erwartet – 570 Neueinstellungen beim Personal bis<br />
2012<br />
Der IT-Dienstleister DATEV eG hat 2010 ein solides Wachstum<br />
erreicht und erhöht für 2011 seine Ziele bei Umsatz und<br />
Mitarbeitern. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 3,9<br />
Prozent (Vorjahr: 3,5) auf 698,6 Mio. Euro. Damit überstand<br />
der Anbieter von Software und IT-Lösungen für Freie Berufe,<br />
mittelständische Unternehmen und Kommunen unbeschadet<br />
den konjunkturellen Einbruch, der in den vergangenen Jahren<br />
auch die ITK-Branche beeinträchtigt hatte. Für 2011 erwartet<br />
Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV eG, ein noch<br />
höheres Wachstum von 4,5 Prozent. „Angesichts unserer<br />
günstigen Entwicklung verfolgen wir mit mehr Nachdruck un-<br />
Erste Windkraftanlage (Enercon E-82) der ENERVIE Gruppe in<br />
Schöneseiffen (Eifel)<br />
Innovation, aber auch in den Bereichen Stromerzeugung und<br />
Handel. Insbesondere ein niedriges Strompreisniveau an<br />
Großhandelsmärkten wird allerdings kurzfristig zu niedrigen<br />
Deckungsbeiträgen im Erzeugungsbereich führen. Langfristig<br />
rechnet ENERVIE aber unter anderem aufgrund von steigenden<br />
Marktpreisen und weiterer Kostenoptimierung mit<br />
einer Ergebnisverbesserung. Durch gezielte Investitionen in<br />
weitere GuD-Kraftwerke und den Ausbau erneuerbarer Energien<br />
soll die ENERVIE Gruppe für die künftigen Anforderungen<br />
im Markt adäquat aufgestellt werden. Neben einer<br />
auf hohem Niveau fortgeführten Investitionstätigkeit im Bereich<br />
der Energie- und Wasserverteilung und dem Ausbau<br />
der Netzinfrastruktur ist auch perspektivisch der Ausbau des<br />
Handels- und Serviceportfolios geplant.<br />
sere Planungen und erhöhen unsere Ziele. Das hat auch zur<br />
Folge, dass wir vor allem für den Service- und Entwicklungsbereich<br />
im laufenden und kommenden Jahr nun 570 Stellen<br />
ausschreiben“, berichtete Kempf auf der Jahrespressekonferenz<br />
des Nürnberger Unternehmens. Im Jahr 2010 hat DATEV<br />
insgesamt 241 Neueinstellungen vorgenommen und damit<br />
frei werdende Arbeitsplätze sowie 106 neue Stellen besetzt.<br />
Zum Jahresende waren 5.844 (Vorjahr: 5.738) Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bei dem IT-Dienstleister beschäftigt.<br />
Mit der Förderung von Teilzeit-Varianten bei Führungskräften<br />
und der Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen sollen insbesondere<br />
die Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen<br />
von Frauen unterstützt und die Arbeitgeberattraktivität<br />
gestärkt werden, meldet das laut Lünendonk-Ranking viertgrößte<br />
Softwarehaus in Deutschland.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 515
Mehr Mitglieder und neue Standorte<br />
Die Zahl der Mitglieder der Genossenschaft für Steuerberater,<br />
Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer betrug zum Ende<br />
des letzten Jahres 39.756, das waren 131 mehr als zum Jahresende<br />
2009 (39.625). Trotz der steigenden Zahl von Kanzleizusammenschlüssen,<br />
so Kempf, zeige sich daran das unverändert<br />
rege Interesse an den Leistungen der DATEV als<br />
genossenschaftlich organisierte Einrichtung.<br />
Im ersten Halbjahr 2011 setzte DATEV 371,2 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
353,2) um. Dies bedeutet ein Umsatzwachstum von 5,1<br />
Prozent. Die Zahl der Angestellten stieg auf 5.870. Für das<br />
Gesamtjahr hob der DATEV-Vorstand die Umsatzprognose<br />
auf 730 Mio. Euro an.<br />
Auf Grund der positiven Geschäftsentwicklung und der gestiegenen<br />
Nachfrage in allen Produktgruppen investiert<br />
DATEV nicht nur in neue Technik, sondern auch in neue<br />
Standorte. Im Nürnberger Umland wurde ein etwa 1.000<br />
Quadratmeter umfassender Rechenzentrumsneubau angemietet.<br />
In direkter Nachbarschaft zum DATEV-Stammhaus<br />
in Nürnberg übernimmt die Genossenschaft ein Grundstück<br />
aus dem ehemaligen Besitz des Quelle-Konzerns. Dort soll<br />
ein Gebäude für bis zu 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
geschaffen werden.<br />
Das operative Ergebnis blieb in 2010 mit 40,6 Mio. Euro im<br />
Vergleich zu 2009 mit 41,4 Mio. Euro nahezu konstant. Davon<br />
fließen 32,1 Mio. Euro (Vorjahr: 38,6 Mio.), also fünf Prozent<br />
(Vorjahr: 6,2) des rückvergütungsfähigen Umsatzes, als genossenschaftliche<br />
Rückvergütung an die Mitglieder zurück.<br />
Zu dem positiven Ergebnis haben laut Kempf alle Geschäftsfelder<br />
beigetragen. So profitierte insbesondere der Bereich<br />
Software für personalwirtschaftliche Aufgaben von der konjunkturellen<br />
Erholung und der daraus resultierenden Zunahme<br />
der Zahl der Erwerbstätigen.<br />
Neue Impulse durch Cloud Computing<br />
Das zweithöchste absolute Umsatzplus erzielte DATEV laut<br />
Kempf mit der Produktgruppe Rechnungswesen, insbesondere<br />
mit den Lösungen für Unternehmen. „Vor allem bei den<br />
reinen Internet-Lösungen (Belegverwaltung online und Unternehmen<br />
online) machte sich der positive Trend zum Cloud<br />
Computing bemerkbar“, erläuterte Kempf. Die DATEV kann<br />
hier auf ihre langjährige Erfahrung zurückgreifen, die sie mit<br />
der zentralen Bereitstellung und dezentralen Nutzung der IT-<br />
Dienstleistungen hat, dem entscheidenden Merkmal beim<br />
Cloud Computing. Das Leitthema der diesjährigen CeBIT<br />
habe den klassischen Rechenzentrumsdienstleistungen, wie<br />
sie DATEV seit über 40 Jahren anbiete, neue Impulse gegeben.<br />
Nach einer vom Branchenverband BITKOM in Auftrag<br />
gegebenen Studie solle in Deutschland bis zum Jahr 2015<br />
der Umsatz mit solchen Lösungen im unternehmensnahen<br />
Bereich (B2B) von derzeit rund einer Mrd. auf acht Mrd. Euro<br />
steigen, berichtete Kempf, der kürzlich auch zum Präsidenten<br />
des Verbands der ITK-Branche gewählt worden war.<br />
DATEV setzt allerdings nicht allein auf Cloud. „Wir legen großen<br />
Wert darauf, weiterhin sowohl Cloud- als auch Inhouse-<br />
Anwendungen sowie eine Kombination aus beiden anzubieten,<br />
um unseren Anwendern selbst die Wahl zu lassen, was<br />
sie nutzen wollen“, erläuterte Kempf. Außerdem stelle DATEV<br />
sich dem Trend zu mobilen Anwendungen und der Kommunikation<br />
über Social Media-Kanäle. So werden in Kürze unter<br />
anderem Teile der Steuer-, Rechts- und Wirtschaftsdatenbank<br />
LEXinform für den mobilen Zugriff über die DATEV-App<br />
freigeschaltet.<br />
Starke Nachfrage nach Lösungen für Unternehmen<br />
Die neuen technischen Möglichkeiten, die sich unter anderem<br />
aus der flächendeckenden Verbreitung von schnellen Datenverbindungen<br />
ergeben, nutzt DATEV, um Kanzleien und Unternehmen<br />
neue IT-Lösungen für die effizientere Abwicklung<br />
von kaufmännischen Prozessen und die medienbruchfreie<br />
Kommunikation miteinander anzubieten. Die Cloud-Lösung<br />
Unternehmen online ist seit längerem erfolgreich im Markt.<br />
Zusätzlichen Erfolg verspricht sich DATEV von Mittelstand pro,<br />
der ersten Komplett-Lösung des Nürnberger IT-Dienstleisters<br />
für die kaufmännischen Prozesse in Unternehmen, die nun<br />
nach einer ausführlichen Testphase für den Markt freigegeben<br />
wurde. „Damit bieten wir eine Lösung an, die es insbesondere<br />
mittelständischen Unternehmen einfach macht, ihre betrieblichen<br />
Abläufe effizienter zu strukturieren und sie den Anforderungen<br />
des digitalen Zeitalters anzupassen“, erläuterte Kempf.<br />
Mit DATEV Mittelstand pro sollen nicht nur die kaufmännischen<br />
Arbeitsschritte fit für die Zukunft gemacht werden. Auch eine<br />
effizientere Zusammenarbeit zwischen Steuerberater und<br />
Mandantenunternehmen sieht DATEV als Ziel.<br />
Weitere Informationen unter: www.datev.de/presse.<br />
Ertragslage über den Erwartungen / Investitionen in neue Geschäftsfelder<br />
Die Zentek GmbH & Co. KG hat das Geschäftsjahr 2010 mit<br />
einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Das Kölner Entsorgungsunternehmen<br />
steigerte seinen Umsatz um 51, 5 Prozent<br />
auf 129,2 Mio. Euro (2009: 85,3 Mio. Euro). Das Ergebnis vor<br />
Steuern beträgt knapp 12,3 Mio. Euro, das ist ein Zuwachs<br />
von rund 94 Prozent.<br />
"Wir sind mit dem Jahr 2010 sehr zufrieden - insbesondere<br />
vor dem Hintergrund einer anhaltend preisaggressiven Wettbewerbssituation<br />
und dem daraus folgenden starken Preisdruck<br />
innerhalb der Branche", sagt Nils Röpke, Sprecher der<br />
Geschäftsführung von Zentek.<br />
Dabei erzielte Zentek Zuwächse in allen Geschäftsfeldern.<br />
Besonders deutlich konnte der Umsatz in den Bereichen<br />
Elektro- und Elektronikaltgeräte-Entsorgung (WEEE) sowie<br />
Transportverpackungen (TVP) gesteigert werden.<br />
Optimistischer Ausblick für die nächsten Jahre<br />
Röpke sieht in den bestehenden Geschäftsfeldern trotz<br />
eines starken Verdrängungswettbewerbs weitere Wachstumspotenziale.<br />
Dem verstärkten Margendruck begegnet Zentek<br />
mit einer weiteren Optimierung von betriebs- und netzwerkinternen<br />
Prozessen.<br />
"Wir bleiben auf Wachstumskurs. Ich rechne bereits im Jahr<br />
2013 mit einer annähernden Verdoppelung unseres Umsatzes<br />
auf 250 Mio. Euro", prognostiziert Röpke. "Dabei setzen wir<br />
zunehmend auf die Expansion in ausländische Märkte sowie<br />
516 Kommunalwirtschaft 08/2011
auf neue Geschäftsfelder, die auf unseren Kernkompetenzen<br />
basieren oder als Ergänzung zu den bestehenden Kerngeschäftsfeldern<br />
wirken", so der Zentek-Geschäftsführer weiter.<br />
Derzeit werden verschiedene Konzepte auf Machbarkeit<br />
überprüft und sollen zum Teil noch im laufenden Jahr umge-<br />
setzt werden. "Im Ergebnis heißt das", so Röpke, "dass die<br />
zukünftigen Aktivitäten der Zentek nicht zwangsläufig mit der<br />
Recyclingwirtschaft zusammenhängen müssen."<br />
Weitere Informationen unter: www.zentek.de.<br />
Betriebswirtschaftliche Steuerung der Kommune im Fokus<br />
Mit einem Fachvortrag zum Thema betriebswirtschaftliche<br />
Steuerung im „Konzern“ Kommune beteiligt sich die DA-<br />
TEV eG am diesjährigen KGSt-Forum in Nürnberg. Vor dem<br />
Hintergrund, dass durch die Einführung der Doppik bei der<br />
Führung von Kommunen und ihren Tochterbetrieben unterschiedliche<br />
Rechnungswesenkonzeptionen aufeinander stoßen<br />
können, zeigt ein Vergleich der Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
(HGB) und der kommunalen Doppik die daraus<br />
resultierenden Konsequenzen für die Steuerung auf. Während<br />
die Mutterkommune nach den Maßgaben der kommunalen<br />
Haushaltsverordnung abgebildet wird, fallen deren Tochterbetriebe<br />
bundesland- und rechtsformabhängig häufig unter<br />
das HGB. Bei der Beurteilung ist zu berücksichtigen, dass die<br />
öffentliche Verwaltung anderen Zwecken dient als die Privatwirtschaft.<br />
In seinem Vortrag erläutert Bernd Eckstein, Leiter<br />
Vertrieb Public Sector bei der DATEV eG unter anderem die<br />
wichtige Rolle, die das Eigenkapital bei der Interpretation der<br />
Zahlen spielt – sowohl in absoluter als auch in relativer Höhe.<br />
Daraus resultiert eine besondere Bedeutung des Nettovermögens<br />
für die Steuerung eines kommunalen Unternehmens<br />
wie auch einer Stadt oder Gemeinde.<br />
Neben dem Vortrag ist DATEV auch in der begleitenden Fachausstellung<br />
vertreten. Am Stand 01/36 können sich Besucher<br />
des KGSt-Forums über das breite Produkt- und Leistungsspektrum<br />
des IT-Dienstleisters für den Public Sector informieren.<br />
Kern des Angebots ist das durchgängige, zertifizierte<br />
Softwarepaket rund um das kommunale Finanzwesen, die<br />
betriebswirtschaftliche Steuerung und die Personalwirtschaft<br />
für öffentliche Verwaltungen.<br />
Weitere Informationen unter: www.datev.de.<br />
Vom regionalen Pilotprojekt zum landesweiten Erfolgsfaktor<br />
NRW/EU.Mikrodarlehen schafft Arbeitsplätze mit kleinem Mitteleinsatz<br />
400 Kleinstkredite, 8 Millionen Euro Gesamtvolumen und<br />
über 500 Arbeitsplätze: das ist die positive Gesamtbilanz des<br />
NRW/EU.Mikrodarlehens, einem Darlehensangebot für<br />
Kleinstgründer, das von der NRW.BANK bereitgestellt und<br />
über die STARTERCENTER NRW beantragt wird. Alleine im<br />
Kammerbezirk der SIHK zu Hagen wurden über dieses Programm<br />
27 Unternehmen mit 35 Arbeitsplätzen neu gegründet<br />
bzw. gefestigt . Bis April 2011 noch in der Pilotphase läuft das<br />
Mikrodarlehen seitdem im Regelbetrieb.<br />
Kurt Buchwald, stellv. Hauptgeschäftsführer der SIHK zu Hagen,<br />
erklärt: „Das Mikrodarlehen ist in diesem Bereich ein einmaliges<br />
Produkt. Mikrodarlehensnehmer haben oftmals Probleme,<br />
bei einer anderen Bank einen Kredit zu bekommen.<br />
Da hilft ihnen das Mikrodarlehen weiter.“<br />
Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK, ergänzt:<br />
„Viele Kleinstgründer sind unternehmerisch oder kaufmännisch<br />
unerfahren. Die obligatorische Begleitberatung in<br />
den ersten zwei Jahren kann hier Fehler verhindern und so<br />
entscheidend zum Erfolg des Unternehmens beitragen.“ Beantragen<br />
kann das Darlehen, wer seinen Hauptwohnsitz in<br />
NRW hat und entweder eine selbstständige Tätigkeit als gewerbliches<br />
Unternehmen oder eine freiberufliche Tätigkeit in<br />
NRW aufnehmen möchte oder weniger als fünf Jahre ausübt.<br />
Anlaufstelle sind die örtlichen STARTERCENTER NRW. Sie<br />
beraten die Gründerinnen und Gründer und leiten anschließend<br />
den Antrag mit integriertem Gründungskonzept an die<br />
NRW.BANK weiter. Diese kann dann Darlehen zwischen<br />
5.000 Euro und 25.000 Euro bewilligen. Sicherheiten müssen<br />
nicht gestellt werden.<br />
Zum Hintergrund<br />
Die Unternehmungen, mit denen die Kleinstgründerinnen und<br />
-gründer starten, sind vielfältig. Sie reichen von klassischen<br />
Gastronomiebetrieben über Einzelhandelsunternehmen bis<br />
hin zu Online-Shops und Frisör-Salons. Auch Fotografen und<br />
Rechtsanwälte fragen das NRW/EU.Mikrodarlehen nach und<br />
lassen sich so auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen.<br />
Das NRW/EU.Mikrodarlehen startete im November 2008 in<br />
einer auf einzelne Regionen des Landes beschränkten Pilotphase.<br />
Seitdem bewilligte die NRW.BANK 400 Mikrodarlehen<br />
in einem Gesamtvolumen von knapp 8 Millionen Euro. Mithilfe<br />
der Kredite konnten über 500 Arbeitsplätze geschaffen<br />
bzw. gesichert werden. Rund 40 Prozent der Anträge stellten<br />
Frauen, 60 Prozent Männer.<br />
Die Mittel des Förderprogramms stammen je zur Hälfte vom<br />
Land Nordrhein-Westfalen und aus dem Europäischen Fonds<br />
für regionale Entwicklung (EFRE). Aus ihnen wurde ein revolvierender<br />
Fonds errichtet, so dass zurückgezahlte Mittel erneut<br />
als Mikrodarlehen an Kleinstgründerinnen und -gründer<br />
vergeben werden können.<br />
Mikrodarlehensnehmerin Susanne Arndt<br />
- Seit 2009 Inhaberin Modegeschäft „Glücksgriff“ in Menden.<br />
- Das Sortiment des Geschäfts umfasst „Young Fashion“ –<br />
modisch freche Outfits modebewusster Marken für junge<br />
Leute und jung gebliebene Damen.<br />
- Beim Probieren steht den Kunden das Glücksgriff-Team jederzeit<br />
mit kompetenter Beratung zur Seite. Ziel ist es für<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 517
jeden Kunden individuell das passende Outfit zusammenzustellen.<br />
- Für die Beschäftigung von Kindern und Begleitpersonen ist<br />
gesorgt: Für Kinder gibt es eine „Spielwiese“, für erwachsene<br />
Begleitpersonen eine Leseecke. So kann das Probieren<br />
der Kleidungsstücke in entspannter Atmosphäre erfolgen.<br />
- Durch das NRW/EU.Mikrodarlehen wurde ein Großteil des<br />
Warenlagers sowie das Inventar finanziert. Die Gründung<br />
wurde dadurch erst ermöglicht.<br />
- Internetadresse: www.mein-gluecksgriff.de<br />
Mikrodarlehensnehmer Senol Balik<br />
- Inhaber Internethandel „Campus Extraordinaire“ in Hagen.<br />
- Mikrodarlehen seit 2010.<br />
Wintershall investiert in heimische Erdölförderung<br />
Neue Erdölbohrung am Standort Landau / Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro<br />
Wintershall setzt weiter auf die deutsche Erdölförderung: Der<br />
größte deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent startet derzeit<br />
eine neue Bohrung am Standort Landau in der Pfalz. Vorgesehen<br />
ist, die Bohrung „Landau 2“, die bereits seit 1955 Erdöl<br />
fördert, in einer Tiefe von 800 Metern nach Westen abzulenken,<br />
um verbliebene Ölreserven in einer Lagerstättentiefe von<br />
1580 Metern zu erschließen. „Im Feld ist trotz der langen Förderdauer<br />
immer noch Öl vorhanden, das wir jetzt, mit den<br />
heutigen technischen Möglichkeiten, wirtschaftlich fördern<br />
können“, erklärt Rainer Ihl, Leiter des Wintershall-Standorts<br />
in Landau. Bis zum Jahr 2030 sollen so zusätzliche 15.000<br />
Tonnen Öl in der Pfalz gefördert werden.<br />
Die Bohrung „Landau 2a“, für die eine Bohrzeit von etwa drei<br />
Wochen eingeplant ist, dient gleichzeitig als Pilotprojekt für<br />
weitere Arbeiten. Rund 1,5 Millionen Euro investiert das Unternehmen<br />
in das Projekt. Aus dem Erdölbetrieb in Landau<br />
wurden seit 1955 rund 4,4 Millionen Tonnen Öl gefördert.<br />
Wintershall hält mit 50 Prozent die Betriebsführerschaft an<br />
der Lagerstätte, die andere Hälfte verteilt sich mit jeweils 25<br />
Prozent auf die Konsortialpartner MOBIL Erdöl Erdgas GmbH<br />
und die ITAG.<br />
Nach dem jetzigen Bohrprojekt sollen weitere Bohrungen folgen.<br />
„Daneben werden wir für eine effizientere Förderung das<br />
vorhandene Erdöl-Leitungsnetz in Landau kontinuierlich erneuern“,<br />
kündigt Ihl weitere Investitionen für den Wintershall-<br />
Standort an. In Landau befindet sich eines der größten Erdölfelder<br />
im Oberrheingraben. Das Erdölfeld setzt sich aus acht<br />
Schollen zusammen, auf die in den vergangenen Jahrzehnten<br />
rund 200 Bohrungen abgeteuft wurden, von denen 72 noch in<br />
Betrieb sind. Entdeckt wurde das Feld 1955, im gleichen Jahr<br />
startete auch die Förderung des Erdöls.<br />
- Senol Balik machte sein Hobby zum Beruf und vertreibt nun<br />
schwerpunktmäßig Herren-Unterwäsche im Internet.<br />
- Das Sortiment des Versandhandels umfasst Wäsche bekannter<br />
Marken wie z. B. HOM, D&G Dolce & Gabbana und<br />
Calvin Klein.<br />
- Seine Kunden sind überwiegend „Markenkäufer“ mit Qualitätsbewusstsein<br />
aus Deutschland, Österreich und den Benelux-Staaten.<br />
Sie stammen oft aus kleineren Gemeinden<br />
und Städten, in denen das Modeangebot der ansässigen<br />
Händler nicht vorhanden bzw. nicht sehr breit ist.<br />
- Der Bezug der Waren erfolgt direkt von den Herstellern und<br />
der Vertrieb im Anschluss bevorzugt über ebay.<br />
- Durch das NRW/EU.Mikrodarlehen konnte das exklusive<br />
Markenportfolio um weitere renommierte Marken erweitert<br />
werden.<br />
Wintershall-Standort versorgt örtliches Erlebnisbad<br />
Der Förderbetrieb in Landau erzeugt derzeit über 13 Millionen<br />
kWh geothermische Wärmeenergie, mit der auch das<br />
örtliche Erlebnisbad „La Ola“ seit Februar 2010 versorgt wird.<br />
Die Energie kommt aus einer ehemaligen, 1.100 Meter tiefen<br />
Bohrung, in der innerhalb eines geschlossenen Kreislaufes<br />
stündlich 22.000 Liter Wasser zirkulieren. Das erwärmte heiße<br />
Wasser wird über ein Steigrohr zu Tage gefördert und gelangt<br />
dann über eine Fernwärmeleitung in das nur 500 Meter<br />
entfernte Freizeitbad. Mit der Lage im Oberrheingraben hat<br />
Landau für die Gewinnung von geothermischer Energie ideale<br />
Voraussetzungen. Denn die Temperatur nimmt hier mit der<br />
Tiefe um durchschnittlich 4,7 Grad pro 100 Meter zu, deutlich<br />
über dem sonst üblichen, durchschnittlichen Temperaturanstieg<br />
von 3 Grad pro 100 Metern Tiefe.<br />
Produktion in Deutschland<br />
Der Anteil des hierzulande geförderten Erdöls ist im Vergleich<br />
zum deutschen Gesamtverbrauch zwar vergleichsweise gering<br />
– die heimische Produktion von etwa drei Millionen Tonnen<br />
pro Jahr deckt drei Prozent des hiesigen Bedarfs – dennoch<br />
unterstützt jede Förderung vor der ‚eigenen Haustür’ die<br />
Versorgungssicherheit. Ein großer Teil der Gesamtproduktion<br />
aus insgesamt 15 Ölfeldern in Deutschland wird von Wintershall<br />
gefördert. Auch in der Förderung von Erdgas aus derzeit<br />
über 35 Gasfeldern in Deutschland ist Wintershall aktiv.<br />
Der Jahresverbrauch von Erdgas beträgt in Deutschland rund<br />
100 Milliarden Kubikmeter, der Anteil der Eigenförderung liegt<br />
bei rund 15 Prozent.<br />
Weitere Informationen unter: www.wintershall.com.<br />
518 Kommunalwirtschaft 08/2011
Klimatechnik für Linienbusse seit Langem auf der Agenda<br />
VDV zeigt sich verwundert über Äußerungen der Deutschen Umwelthilfe zu CO2-Klimaanlagen in Linienbussen<br />
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeigt<br />
sich verwundert über die Äußerungen der Deutschen Umwelthilfe<br />
(DUH) zum Thema „umweltschonende Klimatechnik<br />
für neue Busse“. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch<br />
fordert den VDV mittels Pressemitteilung auf, die angeblichen<br />
Forderungen zahlreicher VDV-Mitgliedsunternehmen nach<br />
umweltschonender Klimatechnik bei den Busherstellern offensiv<br />
einzufordern.<br />
Oliver Wolff, VDV-Hauptgeschäftsführer, kritisiert die Ansprach<br />
über die Presse, zumal der DUH fachlich nicht auf<br />
der Höhe der Zeit ist. „Selbstverständlich beschäftigt sich<br />
der VDV, in dem rund 300 Busunternehmen organisiert sind,<br />
schon seit Langem und sehr intensiv mit der Frage nach<br />
Jury Entente Florale bereist blühende Städte<br />
Klimatechnik von ÖPNV-Linienbussen. Auch über die sogenannten<br />
CO2-Klimaanlagen und den Testeinsatz dieser Geräte<br />
findet ein regelmäßiger Informationsaustausch innerhalb<br />
des Verbandes statt. Der VDV verfügt zu diesem Zweck eigens<br />
über ein Industrieforum sowie über einen Ausschuss für<br />
Kraftfahrwesen. Allerdings decken sich unsere Erkenntnisse<br />
dabei nicht mit den Aussagen der Umwelthilfe, die „praktisch<br />
keine Fahrzeugausfälle infolge von Schäden an den Klimaanlagen<br />
und einen geringeren Verbrauch im Vergleich zu anderen<br />
Linienbussen im Betrieb“ festgestellt haben will. Die CO2-<br />
Klimageräte zeigen ganz im Gegenteil eine höhere Ausfallrate<br />
und auch der Spritverbrauch ist in den Fahrzeugen, in denen<br />
die Geräte zum Einsatz kommen höher als beim Betrieb herkömmlicher<br />
Klimaanlagen", so Oliver Wolff.<br />
Die Teilnehmerstädte des Bundeswettbewerbs „Unsere Stadt blüht auf“ präsentieren sich und ihre Leistungen.<br />
Die Jury Entente Florale startet die Bewertungsreise von<br />
13.7. bis 15.7.2011 durch die Städte, die am Bundeswettbewerb<br />
„Unsere Stadt blüht auf“ teilnehmen. Teltow, Ortenberg<br />
und Rheinfelden präsentieren ihr Grünpotenzial und stellen<br />
Projekte zur Grünentwicklung und Aktionen vor, die sie gemeinsam<br />
mit den Bürgern und anderen Akteuren realisiert<br />
haben. Zur Bewertung kommt dabei nicht nur der öffentliche,<br />
sondern auch der private und gewerbliche Bereich. Die Besichtigung<br />
schließt somit neben der Innenstadt, Parks und<br />
öffentlichen Freiflächen und Plätzen auch Friedhöfe, Privatgärten<br />
sowie Grünzüge in Gewerbegebieten ein. Auch Natur-,<br />
Umweltschutz, Maßnahmen zur Sicherung der biologischen<br />
Vielfalt sowie der Gesamteindruck der Kommune werden bewertet.<br />
„Mit dem Wettbewerb entsteht in den Teilnehmerkommunen<br />
eine Dynamik für mehr Grün, mehr Farbe und mehr Blumen,<br />
die häufig die Verantwortlichen selbst überrascht“, so der<br />
Komitee-Vorsitzende Erwin Beyer. Allein schon die Teilnahme<br />
am Wettbewerb wird so zu einem Gewinn. Für die Bewertung<br />
der Städte nimmt sich die Bewertungskommission jeweils<br />
fünf Stunden Zeit, lädt die unterschiedliche Akteure ein, ihre<br />
Projekte selbst vorzustellen und verschafft sich so ein umfassendes<br />
Bild vom Bürgerengagement sowie den „grünen“<br />
Qualitäten und der nachhaltigen Stadtentwicklung. Der Rei-<br />
gen an Aktivitäten rund um das Thema „Grün“ ist dabei mehr<br />
als bunt: es gibt gemeinschaftliche Pflanzaktionen mit Jung<br />
und Alt, Aktionen in Schulgärten, ‚grüne‘ Lesestunden, Pflanzenmärkte<br />
und eigene Wettbewerbe zu den schönsten Gärten<br />
oder dem gelungensten Blumenschmuck.<br />
Dem Bewertungskomitee von Entente Florale gehören Experten<br />
der Bereiche Gartenbau, Landschaftsbau, Stadtentwicklung,<br />
Grünplanung, Tourismus sowie Vertreter aus kommunalen<br />
Verwaltungen an. Sie bewerten dabei nach einem<br />
umfangreichen Kriterienkatalog. Für die Kommunen ist der<br />
Jurybesuch selbst ein wichtiger Moment des Wettbewerbs,<br />
denn nun darf mit Stolz präsentiert werden, was gemeinsam<br />
auf die Beine gestellt wurde – gegenüber den Juroren, aber<br />
auch den Medien, die öffentlichkeitswirksam darüber berichten.<br />
Abweichend vom jährlichen Rhythmus des Wettbewerbes<br />
und der Preisverleihung ist der Wettbewerb 2011 mit dem<br />
Wettbewerb 2012 bei der Auszeichnung der Teilnehmerkommunen<br />
zusammengefasst. Die diesjährigen Teilnehmer werden<br />
ihre Auszeichnungen 2012 bei der festlichen Abschlussveranstaltung<br />
entgegen nehmen.<br />
Weitere Informationen unter: www.entente-florale.de.<br />
NRW-Innenminister Jäger und NRW.BANK prämieren die 14 innovativsten<br />
Kommunen und Kreise Nordrhein-Westfalens<br />
Insgesamt 87 Beiträge zum NRW.BANK.Ideenwettbewerb eingereicht<br />
Bei dem unter der Schirmherrschaft von NRW-Innenminister<br />
Ralf Jäger zum dritten Mal veranstalteten Ideenwettbewerb<br />
wurden insgesamt 87 Projekte eingereicht. Ziel des Wettbewerbs<br />
ist, innovative kommunale Ideen für mehr Lebensqualität<br />
in Nordrhein-Westfalen bekannter zu machen und die<br />
Innovatoren zu vernetzen. Bewerben konnten sich die Teilnehmer<br />
in den Kategorien „Wohnen & Leben“, „Entwickeln &<br />
Schützen“ sowie „Gründen & Wachsen“. Ralf Jäger, Minister<br />
für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
sagte: „Die Innovationskraft NRWs ist ungebrochen.<br />
Auf ihr Engagement und ihre Schaffenskraft dürfen nicht nur<br />
die Preisträger stolz sein, sondern alle am Wettbewerb teilnehmenden<br />
Kreise, Städte und Gemeinden.“ Dietmar P. Binkowska,<br />
Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK: „Der<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 519
Ideenwettbewerb für Kommunen offenbart, wie groß das innovative<br />
Potenzial in den Kommunen Nordrhein-Westfalens<br />
ist. Veränderungen beginnen vor unserer Haustür.“<br />
Einer der Preisträger in der Kategorie „Wohnen & Leben“ ist<br />
zum Beispiel die Gemeinde Schermbeck. Im Rahmen der Initiative<br />
„Schermbeck für Schermbecker“ kümmern sich sogenannte<br />
Nachbarschaftsberater ehrenamtlich um Bürger in<br />
ihrer Nähe.<br />
Ein Preisträger der Kategorie „Gründen & Wachsen“ ist die<br />
Stadt Aachen. Mit dem Projekt „SWITCH“ können Studienabbrecher<br />
bestimmter Fachrichtungen in nur 18 Monaten eine<br />
duale Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung<br />
(IHK) absolvieren – ein bundesweit einzigartiges<br />
Modellprojekt. Durch „SWITCH“ bilden Unternehmen bereits<br />
vorqualifizierten Nachwuchs in kürzester Zeit zu Fachkräften<br />
aus und gewinnen somit hoch motivierte Auszubildende.<br />
In der Kategorie „Entwickeln & Schützen“ wird unter anderem<br />
der Rhein-Sieg-Kreis ausgezeichnet. Der Kreis hat ein<br />
Qualitätszertifikat für Kindergärten und KITAs eingeführt, die<br />
sich um eine gesunde Kinderentwicklung verdient machen.<br />
Im Blickpunkt stehen insbesondere eine ausgewogene Ernährung<br />
sowie Bewegungsmöglichkeiten und Ruhephasen,<br />
damit die Kinder Kraft für neue Aktivitäten und Lernprozesse<br />
schöpfen können.<br />
Einen Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches<br />
Engagement erhalten die Städte Köln und Wuppertal. In<br />
Wuppertal ist aus einem Netzwerk von Immobilieneigentümern<br />
und inhaltlich begleitet von der Stadtverwaltung eine<br />
Genossenschaft entstanden, die sich die Stabilisierung und<br />
Aufwertung der Elberfelder Nordstadt zum Ziel gesetzt hat.<br />
Mit der Kölner Initiative SenioAss wurde ein ehrenamtlicher<br />
Betreuungsdienst für Menschen mit Demenz aufgebaut.<br />
Alle prämierten Teilnehmer erwartet ein „Ideen-Mining-Workshop“<br />
der Uni Münster: Mithilfe von Kreativitätstechniken und<br />
unter professioneller Anleitung wird das Querdenken und das<br />
Finden neuer Lösungen geübt – damit den prämierten Ideen<br />
in Zukunft weitere folgen.<br />
Weitere Informationen gibt es unter:<br />
www.ideenwettbewerb2011.de.<br />
Die Gewinner des NRW.BANK.Ideenwettbewerbs 2011<br />
im Überblick:<br />
Preisträger in der Kategorie „Gründen & Wachsen“<br />
Aachen – SWITCH – Verkürzte Berufsausbildung für Studienabbrecher<br />
Altena – Altena 2015 und der „Eventaufzug zur Burg Altena“<br />
Lünen – Unser Lüner SchauKasten<br />
Kreis Gütersloh – KiWi – Wirtschaft kinderleicht<br />
Preisträger in der Kategorie „Entwickeln & Schützen“<br />
Dortmund – Konsultationskreis Energieeffizienz und<br />
Klimaschutz<br />
Remscheid – Wald 2.0<br />
Stadtlohn – Installation eines Blockheizkraftwerks am<br />
Frei- und Hallenbad<br />
Rhein-Sieg-Kreis – KITA Vital<br />
Preisträger in der Kategorie „Wohnen & Leben“<br />
Hamm – Stadtentwicklungskonzept „Im Westen was<br />
Neues“<br />
Ibbenbüren – STEP 2010<br />
Schermbeck – Schermbeck für Schermbecker<br />
Kreis Viersen – Bildungsoffensive 2020<br />
Sonderpreise für bürgerschaftliches Engagement<br />
Köln – ehrenamtlicher Betreuungsdienst Senio Ass<br />
Wuppertal – Quartiersaufwertung Elberfelder Nordstadt/<br />
Ölberg<br />
Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen.<br />
Ihre drei Förderfelder sind „Gründen und Wachsen“, „Entwickeln<br />
und Schützen“ sowie „Wohnen und Leben“. Von ihren<br />
Sitzen Düsseldorf und Münster aus unterstützt sie Unternehmen,<br />
Kommunen und Menschen mit dem gesamten Spektrum<br />
kreditwirtschaftlicher Förderprodukte, angefangen von<br />
den Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU<br />
über Fremdkapital- bis hin zu Eigenkapitalfinanzierungen.<br />
Deutscher Architekturpreis 2011 für Wiederaufbau Neues Museum<br />
auf Berliner Museumsinsel<br />
Jury würdigt vorbildliches Konzept zur Sanierung historischer Bausubstanz<br />
David Chipperfield Architects ist der Träger des vom Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />
und von der Bundesarchitektenkammer (BAK) ausgelobten<br />
Deutschen Architekturpreises 2011. E.ON Ruhrgas unterstützt<br />
den Architektenpreis als Hauptsponsor. Der Hauptpreis<br />
ist mit 30.000 Euro dotiert.<br />
Die mit namhaften Architekten besetzte Jury zeichnet das<br />
Berliner Architektenbüro von David Chipperfield für die architektonisch<br />
hoch anspruchsvolle und wegweisende Symbiose<br />
von kriegsbeschädigtem Baubestand und neuen baulichen<br />
Elementen aus. Die zukunftsweisende technische<br />
Ausrüstung des Gebäudes, insbesondere das verwendete<br />
innovative Energieversorgungskonzept mittels Kraft-Wärme-<br />
Kopplung und Fernwärme ist ein maßgebliches Element für<br />
die Auszeichnung. Gerade die energetische Sanierung von<br />
Baubestand wird zukünftig eine immer größere Rolle spielen<br />
bei der Erreichung der von der Bundesregierung beschlossenen<br />
energiepolitischen Ziele zur CO2-Einsparung in den<br />
nächsten Dekaden.<br />
Der Deutsche Architekturpreis wird seit 1971 vergeben. In<br />
diesem Jahr wurden insgesamt 226 Arbeiten durch die Jury<br />
begutachtet.<br />
Die prämierten Arbeiten im Überblick:<br />
Deutscher Architekturpreis 2011 (dotiert mit 30.000 Euro)<br />
Wiederaufbau Neues Museum, Museumsinsel Berlin<br />
David Chipperfield Architects, Berlin<br />
Auszeichnungen zum Deutschen Architekturpreis 2011<br />
Albertinum, Dresden, Sanierung und Neubau Zentraldepot<br />
520 Kommunalwirtschaft 08/2011
Volker Staab, Berlin<br />
Jüdisches Zentrum, München Synagoge, Gemeindezentrum<br />
und Museum<br />
Wandel Hoefer Lorch, Saarbrücken<br />
Wasserkraftwerk an der Iller, Kempten, Allgäu<br />
Michael Becker, Kempten<br />
Wohnanlage „BIGyard“, Berlin<br />
zanderroth architkten, Berlin<br />
Besuchergebäude Gedenkstätte, Dachau<br />
Florian Nagler Architekten, München<br />
Kundenbefragung attestiert SFirm hohen Nutzwert<br />
Anerkennungen zum Deutschen Architekturpreis 2011<br />
Wohnhaus, Eben im Bayerischen Wald, Sanierung<br />
Peter Hainerl. Architektur, München<br />
Wohngebäude „Stadtregal“, Ulm, Umbau<br />
Stefan Rapp, Ulm<br />
Bibliothek „Lesezeichen Salbke“, Magdeburg<br />
KARO* Architekten, Leipzig<br />
Wohn- und Geschäftshaus 0113 Brunnenstrasse, Berlin<br />
Brandlhuber + ERA, Emde Schneider, Berlin<br />
Grundschule „Schule auf Zeit“, München<br />
Fink + Jocher Architekten und Stadtplaner, München.<br />
Electronic-Banking-Software deckt Anforderungen von Unternehmen umfassend ab<br />
In einer repräsentativen Umfrage hat die Unternehmensberatung<br />
Consileon Berater, Produktmanager und Leiter der<br />
Electronic-Banking-Abteilungen von 14 Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
über die Bedeutung und Nutzung von<br />
Electronic Banking Software bei ihren Kunden befragt. Ein<br />
Schwerpunkt der Befragung befasste sich mit dem Einsatz<br />
von SFirm bei Firmen- und Gewerbekunden. Das modular<br />
aufgebaute Produkt ist ein exklusives Electronic-Banking-<br />
Angebot der Sparkassen-Finanzgruppe für Gewerbetreibende,<br />
mittelständische Unternehmen, großen Firmen und<br />
international tätige Konzernen. Durchgängig bescheinigten<br />
die befragten Institute SFirm ein hohes Maß an Zufriedenheit<br />
seitens ihrer Firmenkunden.<br />
Im Frühjahr 2011 hat das in Karlsruhe ansässige Beratungsunternehmen<br />
Consileon eine repräsentative Befragung in den<br />
Electronic-Banking-Abteilungen von 13 Sparkassen und einer<br />
Landesbank durchgeführt. Die befragten Institute verteilen<br />
sich über das gesamte Bundesgebiet und fungieren als<br />
Hausbank für mehrere tausend Unternehmen. Die Electronic-<br />
Banking-Abteilungen beraten und betreuen Firmenkunden<br />
bei der Automatisierung des Zahlungsverkehrs. Die meistgenutzte<br />
Software für das Electronic Banking ist bei den befragten<br />
Instituten SFirm. Die Software beziehen Unternehmen<br />
exklusiv bei Sparkassen und Landesbanken.<br />
13 der 14 befragten Institute bieten ihren Firmenkunden SFirm<br />
als bevorzugte Lösung für den elektronischen Zahlungsverkehr<br />
an. Die überwiegende Mehrheit der von ihnen betreuten<br />
Unternehmen nutzt die Software für das Electronic Banking.<br />
Allgemein wurde die Bedeutung einer Lösung für den elektronischen<br />
Zahlungsverkehr als sehr hoch eingeschätzt.<br />
Schnittstellen zu ERP-Systemen besonders wichtig<br />
Für die meisten größeren Unternehmen gehören Schnittstellen<br />
zu gängigen ERP-Systemen wie SAP und Oracle<br />
der Umfrage zufolge zu elementaren Anforderungen an eine<br />
Electronic-Banking-Software. Eine essenzielle Rolle spielen<br />
zudem Schnittstellen zu den Buchhaltungsprogrammen und<br />
kaufmännischer Software sowohl bei den kleineren als auch<br />
für die großen Unternehmen.<br />
Anhand konkreter Kundenanforderungen entscheiden die<br />
Sparkassen und Landesbanken selbst, welche SFirm-Module<br />
sie Unternehmen und Gewerbetreibenden anbieten. Grundlegende<br />
Funktionalitäten wie HBCI (Homebanking Computer Interface),<br />
EBICS (Electronic Banking Internet Communication<br />
Standard), Zahlungsverkehr im Inund Ausland sowie SEPA<br />
(Single Euro Payments Area) oder Disposition gehören bei<br />
allen zum Standardangebot. Die Electronic-Banking-Berater<br />
stellen daraus individuelle Lösungen für die Unternehmen zusammen.<br />
Über 90 Prozent der Institute, die der Befragung<br />
zufolge SFirm anbieten, nutzen auch das Cash Management<br />
Modul. Das neue Enterprise Modul für den Betrieb von SFirm<br />
als Mehr-Mandanten-Lösung wird bereits jetzt von mehr als<br />
der Hälfte der Institute angeboten.<br />
Hohe Zufriedenheit bei den Nutzern<br />
Alle befragten Institute gaben an, dass die Rückmeldungen<br />
der Anwender zu SFirm durchweg positiv ausfallen. Dies<br />
wurde übereinstimmend für die Kategorien „Einfache Bedienbarkeit“,<br />
„Funktionsund Leistungsumfang“ sowie „Schnittstellen<br />
zu ERP-Systemen“ festgestellt. Viele Institute sehen<br />
sowohl in der Modularität und feinen Konfigurierbarkeit von<br />
SFirm einen besonderen Vorteil als auch in der Stabilität und<br />
Performance des Systems. Die Qualität des Schulungs- und<br />
Supportangebots wurde wiederholt positiv hervorgehoben.<br />
Um das Angebot für Unternehmen weiter zu verbessern,<br />
wurden insbesondere Assistenten für die Exportschnittstellen<br />
angeregt. Außerdem standen Funktionen zur Einbindung von<br />
Kreditkartenkonten und von Depots bei der Wertpapierbank<br />
Deka sowie von LBSBausparkonten auf dem Wunschzettel.<br />
Im aktuellen SFirm-Release ist eine dieser Kundenanforderungen<br />
bereits umgesetzt: Die mittlerweile bei den meisten<br />
Sparkassen verfügbare Version 2.4 ermöglicht die Verwaltung<br />
von Kreditkartenkonten.<br />
Weitere Informationen unter: www.sfirm.de.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 521
TLG IMMOBILIEN errichtet „Winter’s Hotel“ am Checkpoint Charlie<br />
Die Niederlassung Berlin/Brandenburg der TLG IMMOBILI-<br />
EN wird ein Bestandsgebäude in der Zimmerstraße 88/89, in<br />
unmittelbarer Nähe zum Checkpoint Charlie, für die Winter’s<br />
Hotel Company in ein modernes 3-Sterne Hotel mit 144 Zimmern<br />
und 25 Appartements umbauen. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt rd. 14 Mio. EUR. Für den Mietvertrag zwischen<br />
TLG und Winter’s war Engel & Völkers Gewerbe Berlin vermittelnd<br />
tätig.<br />
Der teilweise denkmalgeschützte Bestandsbau wird für das<br />
Hotel nahezu vollständig entkernt, saniert und das Vorderhaus<br />
sowie Teile des Seitenflügels um zwei zusätzliche Geschosse<br />
entsprechend der Berliner Traufhöhe aufgestockt.<br />
Das 2-geschossige Hofgebäude wird abgerissen und durch<br />
einen 5-geschossigen Neubau ersetzt. Die Bauarbeiten sollen<br />
Mitte Juli beginnen und im Oktober 2012 abgeschlossen<br />
sein. Die Eröffnung des Hotels ist für Dezember 2012 geplant.<br />
„Die zeitgemäße Umnutzung eines Bestandsgebäudes in<br />
dieser zentralen Lage war die konzeptionelle und planerische<br />
Aufgabenstellung. Mit einem innovativen Partner wie Winter’s<br />
an der Seite wird der Checkpoint Charlie der ideale Standort<br />
für ein Hotel mit einem besonderen Flair sein“ ist sich Jörg<br />
Lammersen, Niederlassungsleiter Berlin/Brandenburg der<br />
TLG IMMOBILIEN, sicher.<br />
Die Winter`s Hotel Company wurde 1993 gegründet und be-<br />
treibt derzeit vier Hotels in Berlin. Sie wurde 2009 durch das<br />
Treugast Institute of Applied Hospitality Sciences zum „Aufsteiger<br />
des Jahres“ gekürt. Mit Fertigstellung des Hotels in<br />
der Zimmerstraße bietet die Gruppe in Berlin dann rd. 650<br />
Zimmer an und wird rd. 170 Mitarbeiter, davon 40 Mitarbeiter<br />
in dem neuen Objekt, beschäftigen. Weitere Winter’s Hotels<br />
befinden sich in Offenbach und München.<br />
„Der Standort in unmittelbarer Nähe des Checkpoint Charlie<br />
hat uns sofort überzeugt. Hier können wir sowohl Touristen<br />
wie Geschäftsreisende optimal beherbergen“ sagt Gerhard<br />
Winter, Geschäftsführer der Winter’s Hotel Company und<br />
wird von seinem Kollegen Paul Müller ergänzt: „Was lag näher<br />
als an diesem Ort ein Hotel mit dem Namen „The Wall<br />
on Checkpoint Charlie“ zu eröffnen. Unser Thema hier in der<br />
Zimmerstraße wird sich in Design, Kommunikation und letztlich<br />
Markenbildung wiederfinden.“<br />
Die TLG IMMOBILIEN GmbH ist mit ihrem ausgewogenen<br />
Portfolio in den Segmenten Gewerbe, Büro, Einzelhandel<br />
und Wohnen die Nr. 1 für Immobilien in Ostdeutschland. Der<br />
Bestand der Niederlassung Berlin/Brandenburg der TLG IM-<br />
MOBILIEN umfasst rd. 200 Immobilienobjekte mit ca. 4.000<br />
Mieteinheiten und einem Anlagevermögen von rund 540 Mio.<br />
EUR.<br />
Weitere Informationen unter: www.tlg.de<br />
Mit dem Förderlotsen schnell und einfach zum passenden Förderprogramm<br />
Die neue Homepage der NRW.BANK (www.nrwbank.de) ist<br />
online. Wichtigste Neuerung: eine Produktdatenbank, in der<br />
der Nutzer schnell und einfach das für ihn passende Produkt<br />
findet. Der sogenannte Förderlotse umfasst über 350 Förderprogramme,<br />
die in Nordrhein-Westfalen angeboten werden.<br />
Zweite Neuerung ist ein so genanntes Fördermagazin. Hier<br />
werden über 100 verschiedene Förderfälle und Projekte aus<br />
NRW dargestellt. Ziel ist es, dem Nutzer auch einen thematischen<br />
Zugang zu Förderprodukten zu bieten.<br />
„Wir wollen noch mehr Licht in die nordrhein-westfälische<br />
Förderlandschaft bringen“, erklärt Dietmar P. Binkowska,<br />
Vorstandvorsitzender der NRW.BANK. „Der Förderlotse bildet<br />
die Förderprogramme umfassend und transparent ab.“<br />
Während die bisherige Anwendung auch schon 70 Programme<br />
umfasste, sind nun sogar über 350 mit wenigen<br />
Klicks auffindbar. „Neben den eigenen Programmen bilden<br />
wir auch Fremdprogramme ab, um dem Nutzer einen höheren<br />
Mehrwert zu bieten“, erklärt Binkowska. „Der Förderlotse ist<br />
ein gemeinsam bereitgestelltes Angebot der Landesregierung<br />
Nordrhein-Westfalens und der NRW.BANK.“<br />
Neben dem Förderlotsen gibt es auch ein Fördermagazin:<br />
Über 100 Artikel beschäftigen sich mit Projekten und Förderfällen,<br />
an denen die NRW.BANK beteiligt ist. Sie bieten so<br />
dem Nutzer einen thematischen Zugang zu den Produkten.<br />
Im Mittelpunkt: die Menschen aus unserer Region.<br />
Weitere Informationen unter: www.nrwbank.de.<br />
Commerz Real-Fonds übernimmt RWE-Höchstspannungsnetz<br />
O Infrastrukturfonds mit institutionellen Investoren erwirbt<br />
Mehrheit an Übertragungsnetzbetreiber Amprion<br />
O Kaufpreis beläuft sich auf rund 700 Millionen Euro<br />
O Ausbau der Asset-Klasse Infrastruktur; weitere Transaktionen<br />
geplant<br />
Die Commerz Real übernimmt gemeinsam mit einer Gruppe<br />
institutioneller Investoren die Mehrheit am RWE-Übertragungsnetzbetreiber<br />
Amprion. Eine in der Rechtsform der<br />
GmbH & Co. KG geführte Fondsgesellschaft der Commerz<br />
Real erwirbt hierzu einen Anteil von 74,9 Prozent an dem Unternehmen.<br />
Die Transaktion steht insbesondere noch unter<br />
dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates der RWE<br />
AG sowie der zuständigen Kartellbehörden. Der Abschluss<br />
der Transaktion wird für das dritte Quartal 2011 erwartet. Basis<br />
für den Kaufpreis ist eine Unternehmensbewertung von<br />
rund 1,3 Milliarden Euro.<br />
Mit einer Länge von rund 11.000 Kilometern sowie ca. 160<br />
Schalt- und Umspannanlagen zwischen Niedersachsen und<br />
der schweizerischen und österreichischen Grenze besitzt<br />
Amprion das längste Höchstspannungsnetz in Deutschland<br />
(220 kV und 380 kV). Es verbindet die Kraftwerke mit den<br />
Verbrauchsschwerpunkten und ist gleichzeitig wichtiger Be-<br />
522 Kommunalwirtschaft 08/2011
standteil des Übertragungsnetzes in Deutschland und Europa.<br />
Dabei wird ein Gebiet von über 73.000 km2 mit mehr als<br />
27 Millionen Menschen versorgt.<br />
Amprion wird künftig als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber<br />
(„Independent Transmission Operator“; ITO) im Sinne<br />
der derzeit noch in nationales Recht umzusetzenden neuen<br />
europäischen Enflechtungsvorgaben fungieren.<br />
In den kommenden Jahren soll das Höchstspannungsnetz<br />
weiter ausgebaut werden, um einen unterbrechungsfreien<br />
Betrieb zu garantieren sowie neue An- und Abnehmer anzuschließen.<br />
Vor diesem Hintergrund bestehen umfassende Investitionserfordernisse,<br />
für die im Zuge der Übertragung auf<br />
eine finanzstarke Investorengemeinschaft eine langfristig solide<br />
Planungs- und Realisierungsgrundlage geschaffen wird.<br />
Derzeitige Mitglieder des Investorenkonsortiums sind Unternehmen<br />
der Versicherungsbranche sowie Versorgungswerke:<br />
Gesellschaften der Munich Re- und Ergo-Gruppe, Swiss Life<br />
vertreten durch Swiss Life Deutschland, Talanx und ärztliche<br />
Versorgungswerke aus Westfalen-Lippe und Brandenburg.<br />
„Mit diesem Infrastrukturfonds erschließen wir für unsere institutionellen<br />
Investoren eine neue Asset-Klasse. Die Transaktion<br />
ist in dieser Form und Größenordnung in Deutschland<br />
bisher beispiellos“, erläutert Michael Bücker, Sprecher des<br />
Vorstands der Commerz Real AG. „Erstmals erhalten institutionelle<br />
Investoren über eine solche Fondskonstruktion Zugriff<br />
auf die stabilen Zahlungsflüsse aus Infrastrukturnetzen. Das<br />
Interesse an solchen Lösungen wächst: Aus einer Studie, die<br />
wir zu Beginn dieses Jahres gemeinsam mit der Steinbeis-<br />
Hochschule in Berlin durchgeführt haben, wissen wir, dass<br />
Infrastruktur-Assets als Anlageklasse für institutionelle Investoren<br />
immer wichtiger werden.“<br />
Die Commerz Real hat in den vergangenen Jahren bereits<br />
umfassend Infrastrukturerfahrung über strukturierte Finanzierungen<br />
und Infrastruktur-Leasingfonds auf kommunaler<br />
Erdgasleitung OPAL fertig gestellt<br />
Ebene gesammelt. Diese bringt sie nun in das Projekt ein und<br />
weitet sie auf das institutionelle Anlagegeschäft aus. Umfassendes<br />
Know-how ist zudem über den weiterhin als Minderheitsgesellschafter<br />
RWE gewährleistet. Der Energiekonzern<br />
beabsichtigt, den Minderheitsanteil von 25,1 Prozent langfristig<br />
zu halten. „Wir freuen uns sehr, dass RWE dem Unternehmen<br />
als starker Partner verbunden bleibt“, sagt Michael<br />
Bücker.<br />
Zudem verfügt RWE im Rahmen des Käuferkonsortiums zunächst<br />
noch über einen Anteil von 10,8 Prozent. Auch die<br />
Commerz Real hält zu Beginn noch einen Anteil von 13,0<br />
Prozent in den eigenen Büchern. Beide Seiten waren entschlossen,<br />
die Transaktion aufgrund der hohen Komplexität<br />
und aus Gründen der Vertraulichkeit zunächst nur mit einem<br />
sehr beschränkten Kreis von institutionellen Anlegern auf den<br />
Weg zu bringen.<br />
„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Transaktion<br />
einen neuen Standard im Segment der Infrastrukturbeteiligungen<br />
definieren. Aufgrund des großen Investoreninteresses<br />
gehen wir von einer zügigen Platzierung der verbleibenden<br />
Tranche aus“, sagt Erich Seeger, im Vorstand der<br />
Commerz Real AG für die Konzeption, den Vertrieb und das<br />
Management der Anlageprodukte verantwortlich. „Im Zuge<br />
der eingeleiteten Energiewende in Deutschland kommt dem<br />
leistungsfähigen Stromtransport eine zunehmend hohe Bedeutung<br />
zu. Der Ausbau erneuerbarer Energien stellt, insbesondere<br />
im Bereich der Off-Shore-Windanlagen, besondere<br />
Anforderungen an die Übertragungsnetze. Die konkret<br />
geplante Zuständigkeit des Bundes für den beschleunigten<br />
Ausbau der Netze mit überregionaler Bedeutung unterstreicht<br />
dies. Unsere Zielsetzung ist es, institutionelle Investoren<br />
über den jetzt gestarteten Fonds und weitere Projekte dieser<br />
Art an den in Deutschland regulierten, stabilen Cash-flows<br />
aus Infrastrukturprojekten partizipieren zu lassen.“<br />
Beratend waren für die Commerz Real bei dieser Transaktion<br />
Clifford Chance, Ernst & Young, Bet und Marsh tätig.<br />
WINGAS-Gruppe schließt Bauarbeiten an der Anschlussleitung der Nord Stream ab /<br />
Nach Testphase Inbetriebnahme im Herbst<br />
Das Erdgas kann kommen: Nach 22 Monaten Bauzeit ist die<br />
größte Erdgasleitung Westeuropas, die Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung<br />
OPAL, jetzt fertig gestellt worden. Gemeinsam<br />
mit Henning Heidemanns, Staatssekretär im Ministerium<br />
für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes<br />
Brandenburg, gaben der Geschäftsführer der WINGAS, Dr.<br />
Gerhard König, und Henning R. Deters, Vorstandsmitglied<br />
der E.ON Ruhrgas, auf dem Gelände der OPAL-Verdichterstation<br />
in Baruth/Mark, südlich von Berlin, den Startschuss<br />
für die letzte von rund 50.000 Schweißnähten der über 470<br />
Kilometer langen Anschlussleitung der Nord Stream. „Mit der<br />
Unterstützung aller Beteiligten ist es uns gelungen, die OPAL<br />
planmäßig fertig zu stellen. Nun stehen wir bereit, das Erdgas<br />
aus den sibirischen Lagerstätten zu den Verbrauchern in<br />
Deutschland und in den europäischen Nachbarländern zu<br />
transportieren“, erklärte Gerhard König. Die OPAL-Leitung<br />
war in den vergangenen Monaten Deutschlands längste<br />
Baustelle. Bis zu 2.500 Arbeiter hatten seit September 2009<br />
zwischen Ostseeküste und Erzgebirge über 26.000 rund 18<br />
Meter lange und 15 Tonnen schwere Rohrsegmente verlegt.<br />
Nach einer Testphase wird die Pipeline im Herbst zusammen<br />
mit der Ostsee-Pipeline Nord Stream in Betrieb genommen.<br />
Insgesamt haben WINGAS und E.ON Ruhrgas über eine Milliarde<br />
Euro in das Energieinfrastrukturprojekt investiert.<br />
Regional hat sich die Erdgasleitung OPAL damit als wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor erwiesen: Die privatfinanzierte Milliardeninvestition<br />
belebte vor allem während der Wirtschaftskrise<br />
2009 und 2010 den regionalen Arbeitsmarkt und die Umsätze<br />
im Einzelhandel sowie im Hotellerie- und Gastgewerbe der<br />
umliegenden Gemeinden. Allein von den direkt beauftragten<br />
Baufirmen wurden während der Leitungsarbeiten mehr<br />
als 500 neue Mitarbeiter entlang der Trasse eingestellt. Vor<br />
allem in Brandenburg fanden zahlreiche Menschen neue Arbeitsplätze<br />
im Umfeld der Bauarbeiten. Gleichzeitig liefert die<br />
Realisierung der Pipeline eine Grundlage für eine neue leistungsfähige<br />
Kommunikationsinfrastruktur: Denn parallel zu<br />
der Erdgasleitung sind für die Überwachung und Steuerung<br />
der Erdgasströme Lichtwellenleiter verlegt worden, die für die<br />
öffentliche Telekommunikation mit genutzt werden können.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 523
Sie bieten eine Chance, die bisher zahlreichen „weißen Flecken“<br />
in der DSL-Anbindung in den überwiegend ländlichen<br />
Regionen entlang der Leitungstrasse zu beseitigen.<br />
Erdgasinfrastruktur gewinnt an Bedeutung<br />
Die Erdgasleitung OPAL verfügt über eine Transportkapazität<br />
von 36 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr, was rund<br />
einem Drittel des derzeitigen deutschen Jahresbedarfs an<br />
Erdgas entspricht. „Als wichtiger Partner der erneuerbaren<br />
Energien wird Erdgas im künftigen Energiemix eine wesentlich<br />
stärkere Rolle spielen“, sagte König zum Abschluss der<br />
OPAL-Bauarbeiten vor zahlreichen Gästen aus Politik und<br />
Wirtschaft. „Zusammen mit der Ostsee-Pipeline Nord Stream<br />
wird die OPAL einen wesentlichen Beitrag zur künftigen Erdgasversorgung<br />
in Deutschland und Europa leisten.“ Die OPAL<br />
führt von der Ostseeküste aus durch die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg und Sachsen bis in die<br />
Tschechische Republik. In der Verdichterstation Radeland,<br />
die auf halber Strecke liegt, wird das Gas für den weiteren<br />
Transport komprimiert und verdichtet.<br />
„Insbesondere vor dem Hintergrund der Energiewende in<br />
Deutschland hat das Erdgasinfrastrukturprojekt OPAL zusätzlich<br />
an Bedeutung gewonnen“, erläuterte der brandenburgische<br />
Wirtschaftsstaatssekretär Heinemanns. In Groß-Köris<br />
(Landkreis Dahme-Spreewald) wird ein Teil des Erdgases aus<br />
der OPAL für die Versorgung des Großraumes Berlin-Brandenburg<br />
ausgespeist. „Die gut ausgebaute Erdgasinfrastruktur<br />
in Brandenburg kann künftig eine wichtige Rolle bei der<br />
Systemintegration der erneuerbaren Energien spielen“, zeigte<br />
sich der Staatssekretär zuversichtlich. „Erdgas als der fossile<br />
Energieträger mit den geringsten Emissionen sichert die<br />
schwankende Produktion der erneuerbaren Energien ab.<br />
Moderne, effiziente und schnell anfahrbare Gaskraftwerke<br />
werden zur Absicherung von Spitzenlasten und in Zeiten der<br />
Flaute benötigt“, betonte E.ON Ruhrgas-Vorstand Henning R.<br />
Deters die Bedeutung zusätzlicher Erdgasinfrastrukur.<br />
Verbindlich, vertraulich, verlässlich: Kommunen kommunizieren<br />
via E-Postbrief<br />
Kommunales Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe bietet E-Postbrief-Service<br />
Angeschlossene Kommunen des Verbandsgebiets können den E-Postbrief ab Sommer nutzen<br />
Das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe<br />
(krz) weitet seinen Service aus und bietet gemeinsam mit der<br />
Deutsche Post AG seinen Verbandsmitgliedern einen Anschluss<br />
an das E-Postbrief-System. Der ostwestfälische Serviceprovider,<br />
der zahlreiche Verwaltungen betreut, ist damit<br />
der erste deutsche Anbieter, der den E-Postbrief flächendeckend<br />
im Verbandsgebiet bereitstellt.<br />
Das neue Produkt der Deutschen Post ebnet Behörden und<br />
Bürgern den Weg zur sicheren vertraulichen Kommunikation<br />
im Internet. Bereits unmittelbar zur Markteinführung des E-<br />
Postbriefes hat sich das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg<br />
/ Lippe (krz) der neuen Technologie angenommen<br />
und arbeitet seit dem als strategischer Partner eng<br />
mit der Deutschen Post AG zusammen. Mit dem E-Postbrief<br />
können Anträge, Rechnungen, Bescheide, Urkunden oder<br />
andere Dokumente verlässlich, verbindlich und vertraulich<br />
über das Internet versendet und empfangen werden. Nun<br />
stellte das krz die gemeinsam mit der Deutschen Post realisierte<br />
mandantenfähige Lösung vor.<br />
„Unsere Anwender können jetzt von den Vorteilen des E-<br />
Postbriefs profitieren. Denn das innovative Produkt erleichtert<br />
die Kommunikationsprozesse der Kommunen erheblich und<br />
ermöglicht Kosteneinsparungen“, erläutert krz-Geschäftsführer<br />
Reinhold Harnisch. Über die Infrastrukturen des krz und<br />
der Deutschen Post lässt sich der E-Postbrief bequem erzeugen<br />
und über eine gesicherte Verbindung an Empfänger mit<br />
E-Postbrief Adresse versenden. Besitzt der Empfänger keine<br />
E-Postbrief Adresse, wird das Schreiben post- und portooptimiert<br />
gedruckt und von der Post klassisch per Briefbote<br />
zugestellt.<br />
Das krz setzt eine mandantenfähige Lösung des E-Postbriefs<br />
ein, die von der Deutschen Post speziell für die Anforderungen<br />
von Kommunen entwickelt wurde. Die Verbandskommunen<br />
können über die technische Anbindung zum krz E-<br />
Postbriefe versenden und empfangen. Dabei haben sie die<br />
Möglichkeit, Versand- und Empfangsoptionen nach ihren<br />
internen Standards zu konfigurieren. Die Administration erfolgt<br />
jedoch zentral und Kosten sparend beim krz. „Mit dem<br />
E-Postbrief können Verwaltungen enorme Einsparpotenziale<br />
realisieren. Vom Posteingang bis zum Versand läuft alles<br />
elektronisch. Das spart am Ende richtig Geld – im Idealfall<br />
bis zu 60 Prozent der Prozesskosten“, erklärt Ralph Wiegand,<br />
Mitglied des Bereichsvorstandes Brief Deutsche Post.<br />
Verträge bestehen zwischen dem Dienstleister krz und der<br />
Deutschen Post sowie dem Rechenzentrum und seinen Verbandsmitgliedern.<br />
Die Kommunen treffen lediglich Teilnahmevereinbarungen<br />
mit der Deutschen Post.<br />
524 Kommunalwirtschaft 08/2011
Energiehändlern drohen hohe Eigenkapitalanforderungen aus Brüssel<br />
BDEW: Unternehmen sollen in Zukunft den Handel mit Strom- und Gasmengen absichern /<br />
Wichtige Investitionen könnten aufgeschoben werden<br />
Die Europäische Kommission hat heute eine Überarbeitung<br />
des Regelwerks zur Eigenkapitalhinterlegung (Capital Requirements<br />
Directive - CRD) von Banken und Finanzinstituten<br />
vorgelegt. Die Brüsseler Behörde plant laut dieser Neufassung,<br />
die bisher geltenden Anforderungen an die Höhe des<br />
hinterlegten Eigenkapitals zu verschärfen. Von diesen Regeln<br />
werden möglicherweise in Zukunft auch Energiehändler betroffen<br />
sein, da mit der Reform der EU-Finanzmarktrichtlinie<br />
(Markets in Financial Instruments Directive - MiFID) Energiehandelsunternehmen<br />
zu aufsichtspflichtigen Finanzdienstleistern<br />
werden könnten. Somit würden Eigenkapitalvorschriften<br />
aus der CRD auch für sie gelten.<br />
"Würden die Vorstellungen der Kommission umgesetzt werden,<br />
dann müssten die Energieunternehmen sehr viel mehr<br />
Eigenkapital als bislang vorhalten, mit dem der Handel von<br />
Strom- oder Gasmengen sowie von CO2-Zertifikaten abgesichert<br />
werden müsste", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende<br />
der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der<br />
Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), anlässlich des Vorschlags<br />
der Kommission. Damit wäre unverhältnismäßig viel<br />
Kapital gebunden, was zu einer Einschränkung des sonstigen<br />
Geschäfts führen würde. Dies erschwere auch unnötig den<br />
Eintritt für neue Marktteilnehmer. Außerdem würde dann das<br />
Geld für wichtige Investitionsmaßnahmen fehlen. Industrieunternehmen<br />
unterschieden sich deutlich von Banken, da ihr<br />
Kapital in Anlagevermögen gebunden ist, so Müller.<br />
"Die Umsetzung dieser Richtlinie würde zu einschneidenden<br />
Veränderungen in der Energiebranche führen", fügte Müller<br />
hinzu. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt seien die Unternehmen<br />
auf gute Investitionsbedingungen, Planungssicherheit und<br />
auf Wettbewerb angewiesen. "Wir brauchen Investitionen in<br />
Erneuerbare Energien, konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke<br />
und neue Netze, um die Herausforderungen der Energiewende<br />
zu meistern", sagte die Vorsitzende der BDEW-<br />
Hauptgeschäftsführung. Diese Bemühungen würden durch<br />
die Vorstellungen der EU-Kommission konterkariert. Viele<br />
- gerade kleine und mittelständische - Energieunternehmen<br />
wären gezwungen, sich vom Energiehandel zurückzuziehen,<br />
BITKOM zum Aus für Elena<br />
Scharfe Kritik an der Hüh-Hott-Politik der Bundesregierung<br />
Der Hightech-Verband BITKOM kritisiert den Stopp des elektronischen<br />
Entgeltnachweises ELENA. BITKOM-Präsident<br />
Prof. Dieter Kempf kommentiert wie folgt:<br />
„Der Praxisbetrieb von Elena hat keinerlei Erkenntnisse zutage<br />
gefördert, die nicht vor dem Start dieses Systems bekannt<br />
gewesen wären. Es erstaunt uns, dass man mit großem Aufwand<br />
und nach langer Vorbereitungszeit ein modernes Verfahren<br />
einführt und dann handstreichartig wieder beendet.<br />
Anstatt das Rad zurückzudrehen, hätte man besser den<br />
Umfang der einzusammelnden Daten kritisch überprüft und<br />
Verbesserungen im laufenden Betrieb vorgenommen, wie das<br />
bei Technologieprojekten üblich ist. Die Wirtschaft hat im Vertrauen<br />
auf ein Bundesgesetz viel in ELENA investiert. Diese<br />
Investitionen der Wirtschaft, aber auch jene der Verwaltung<br />
was zu einer deutlichen Reduzierung des Wettbewerbs und<br />
sinkender Liquidität auf den Energiemärkten führen würde.<br />
Die Balance zwischen freiem Wettbewerb auf dem Energiemarkt<br />
und politischen Vorgaben und Zielen dürfe aber nicht<br />
aus der Balance geraten.<br />
Zum Hintergrund: Um das Risiko einer erneuten Finanzkrise<br />
zu verringern, bereitet die Europäische Kommission in Brüssel<br />
derzeit neue Regeln für den Finanzmarkt vor. Die Regeln<br />
für die Eigenkapitalhinterlegung galten dabei bislang nur für<br />
Akteure des Finanzmarkts.<br />
"Für den BDEW ist es vollkommen unverständlich, warum der<br />
Handel mit Strom und Gas genauso behandelt werden soll<br />
wie die sicher notwendigen Regelungen für Finanzmarktprodukte,<br />
die zum Teil ein hohes Ausfallrisiko aufweisen können.<br />
Der Energiehandel birgt - anders als Banken - kein systemisches<br />
Risiko in sich", erläuterte Müller. Weder hätten Energiehandelsunternehmen<br />
zur Finanzmarktkrise beigetragen,<br />
noch wäre bei Insolvenz einzelner Handelsfirmen die Energieversorgung<br />
gefährdet. Der Handel mit Finanzmarktprodukten<br />
sei etwas völlig anderes als der Handel mit physischen Produkten<br />
wie Strom- oder Gasmengen.<br />
Der BDEW hatte sich stets für ein maßgeschneidertes Regelwerk<br />
für den Energiebereich ausgesprochen. Ein solches<br />
Regelwerk steht nach der Einigung über die EU-Richtlinie für<br />
ein Markttransparenz- und Integritätsregime für den Energiehandel<br />
(REMIT - Regulation on Energy Market Integrity and<br />
Transparency) kurz vor der Verabschiedung. "Wir fordern die<br />
Europäische Kommission, das Europäische Parlament und<br />
den Rat der EU daher dringend auf, die bisher bestehenden<br />
Regelungen für den Energiehandel beizubehalten. Der BDEW<br />
hat dies in Brüssel bereits nachdrücklich gefordert. Wir werden<br />
uns in den kommenden Wochen intensiv für Regelungen<br />
einsetzen, die es auch kleinen und mittleren Unternehmen<br />
ermöglicht, weiter Handelsgeschäfte zu tätigen", so die Vorsitzende<br />
der BDEW-Hauptgeschäftsführung abschließend.<br />
Weitere Informationen unter: www.bdew.de.<br />
zum Aufbau der ELENA-Infrastruktur, werden damit obsolet.<br />
Noch schlimmer, die Wirtschaft trägt jetzt auch noch den Aufwand<br />
des Rückbaus! Mögliche Vorteile eines elektronischen<br />
Meldeverfahrens, wie z. B. der bessere Schutz der Privatsphäre<br />
der Arbeitsnehmer bleiben damit ungenutzt.<br />
Wir konnten in den letzten Jahren mehrfach beobachten,<br />
wie mit großem Aufwand Technologieprojekte eingeführt und<br />
dann plötzlich gestoppt wurden. Deutschland hinkt anderen<br />
Ländern im E-Government um Jahre hinterher und befindet<br />
sich im internationalen Vergleich auf einem beschämenden<br />
Platz im hinteren Mittelfeld. Die Verwaltung sollte schnellstmöglich<br />
und umfassend modernisiert werden. Dies würde<br />
Steuerzahler wie Unternehmen gleichermaßen entlasten. Die<br />
aktuelle Hüh-Hott-Politik muss beendet werden.“<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 525
Energiewende selber machen: Teilhabe an Erneuerbaren Energien<br />
schafft Akzeptanz<br />
Niebüll ausgezeichnet zur Energie-Kommune des Monats Juli<br />
„Bürgerbeteiligung ist der Schlüssel zur Akzeptanz der Erneuerbaren<br />
Energien“, sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der<br />
Agentur für Erneuerbare Energien. Dies werde am Beispiel<br />
der nordfriesischen Stadt Niebüll deutlich, die als „Energie-<br />
Kommune“ des Monats Juli 2011 ausgezeichnet worden ist.<br />
Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien<br />
vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem<br />
Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor. Ein<br />
animierter Kurzfilm zeigt am Beispiel eines Windparks in Niebüll,<br />
wie erfolgreiche Bürgerbeteiligung funktionieren kann.<br />
Niebüll mit seinen rund 9.300 Einwohnern liegt etwa 10 Kilometer<br />
von der Nordseeküste entfernt, unweit der Grenze<br />
zu Dänemark. Die Energiequelle Wind nutzen die Nordfriesen<br />
schon seit Jahrhunderten – ob zum Mehl mahlen, für die<br />
Schifffahrt oder aber heutzutage zur Stromproduktion. Und<br />
auch das Modell der direkten Teilhabe an Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />
hat in der Region Tradition. Mehr als 90 Prozent<br />
Windparks in der Region sind Bürgerwindparks – ein Spitzenwert<br />
in Deutschland. „Teilhabe schafft Akzeptanz“, weiß der<br />
Bürgermeister der Stadt Niebüll, Wilfried Bockholt. „Die Leute<br />
müssen sich mit den Anlagen identifizieren können.“<br />
Aus der Industrie<br />
Deshalb entschied die Niebüller Stadtverordnetenversammlung,<br />
dass Wind- und Solarparks hier ausschließlich in Bürgerhand<br />
realisiert werden sollen. Ein Großteil der Wertschöpfung<br />
verbleibt so in der Gemeinde und die Anwohner können<br />
einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />
Beim Bürgerwindpark in Niebüll können sich ausschließlich<br />
Menschen aus der Stadt und Umgebung beteiligen. Fast 900<br />
Bürger und die Stadt investierten zusammen drei Millionen<br />
Euro. Die restlichen Investitionskosten wurden über Kredite<br />
von regionalen Banken eingebracht. Der im Mai 2011 fertiggestellte<br />
Bürgerwindpark soll pro Jahr etwa 47 Millionen Kilowattstunden<br />
umweltfreundlichen Strom liefern. Damit können<br />
mehr als 13.000 typische Drei-Personen-Haushalte versorgt<br />
werden.<br />
„Bürgeranlagen bieten auch Kleinanlegern die Möglichkeit,<br />
ihr Geld regional und umweltfreundlich zu investieren“, meint<br />
Philipp Vohrer. „Jeder Teilhaber sieht, wo sein Geld angelegt<br />
ist und welchen Nutzen es bringt. Auf diese Weise können die<br />
Kommunen bei ihren Bürgern die Bereitschaft wecken, die<br />
Energiewende selber mitzugestalten.“<br />
Neuer Ansatz: GRS Batterien und stiftung ear erklären BattG und ElektroG<br />
im interaktiven G2 Infoforum<br />
Bewerbungen online bis jeweils vier Wochen vor dem jeweiligen<br />
Termin unter www.G2-Infoforum.de<br />
Endlich Klarheit: Die von GRS Batterien und der stiftung ear<br />
initiierte, deutschlandweite Veranstaltungsreihe G2 Infoforum<br />
räumt ab November mit Unklarheiten bezüglich des Batteriegesetzes<br />
(BattG) sowie Elektro- und Elektronikgerätegesetzes<br />
(ElektroG) auf. Ein Novum ist dabei das interaktive Konzept<br />
der Veranstaltung, denn die sich in der Praxis ergebenden<br />
Probleme werden individuell bearbeitet und beantwortet.<br />
Hierzu können sich seit August interessierte Hersteller, Vertreiber<br />
und Importeure auf der dazugehörigen Internetpräsenz<br />
www.G2-Infoforum.de mit ihren persönlichen Fragen für<br />
einen der sechs Workshops bewerben. Schon jetzt sind die<br />
Initiatoren mit der Resonanz zufrieden: Zahlreich eingegangene,<br />
detaillierte Fragen beispielsweise zur internationalen<br />
Registrierung nach BattG und/oder ElektroG, zum Anwendungsbereich<br />
(fällt ein Produkt unter das ElektroG) oder zu<br />
Abgrenzungsfragen (Geräte- oder Industriebatterie) zeugen<br />
sowohl von großem Interesse, als auch Unsicherheiten innerhalb<br />
der Branche.<br />
„Wir freuen uns sehr über die Vielfalt der Fragen, die uns<br />
erreichen. Diese zeigen uns nicht nur, dass Klärungsbedarf<br />
besteht, sondern auch, dass unser Ansatz richtig ist“, so Georgios<br />
Chryssos, Vorstand GRS Batterien. „Mit dem G2 Infoforum<br />
schaffen wir eine Plattform für alle nach BattG- und<br />
ElektroG-Verpflichteten und fördern damit den direkten Austausch<br />
mit uns und untereinander.“ Basis des G2 Infoforums<br />
ist daher auch das ausschließlich über die Website www.<br />
G2-Infoforum.de zentral gesteuerte Bewerbungsverfahren.<br />
Es ermöglicht schon vorab thematische Schwerpunkte zu ermitteln,<br />
um diese für die einzelnen Workshops professionell<br />
aufzubereiten. In Gruppen mit maximal 20 Teilnehmern und<br />
hochkarätigen Referenten wie dem ehemaligen Ministerialrat<br />
Hans-Jochen Lückefett, den Juristen Matthias Schleifenbaum,<br />
Dr. Juliane Hilf, Dr. Holger Jacobj sowie Sabina Gärtner-Nitsche<br />
von der stiftung ear und Dr. Imke Schneider (GRS<br />
Batterien) werden in den sechs einzelnen Veranstaltungen jeweils<br />
zehn bis fünfzehn unterschiedliche Fragen erörtert und<br />
selbst komplizierte Sachverhalte geklärt. „Wir verstehen das<br />
G2 Infoforum als praxisnahes Medium, das unseren Kunden<br />
unmittelbare Hilfestellung bei individuellen Themen bietet“,<br />
bestätigt Alexander Goldberg, Vorstand der stiftung ear. Alle<br />
in den Workshops erarbeiteten Ergebnisse rund um das Inverkehrbringen,<br />
die Rücknahme und die umweltverträgliche<br />
Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren sowie Elektrogeräten<br />
werden am Ende der Veranstaltungs-Reihe auch<br />
für Nichtteilnehmer auf der Website zum Download bereitgestellt.<br />
526 Kommunalwirtschaft 08/2011
Unterstützt wird das G2 Infoforum von Handelskammern,<br />
Verbänden und von verschiedenen Organisationen, wie dem<br />
Zentralverband der Elektrotechnik und Elektronikindustrie<br />
e.V. (ZVEI), dem Bundesverband Informations-wirtschaft, Te-<br />
Zuverlässig und zugelassen<br />
RAUDRIL Rail erhält Eisenbahn-Bundesamt (EBA) Zulassung<br />
Sorgfältig geplante Entwässerungsmaßnahmen sind für den<br />
modernen Gleisbau von hoher Bedeutung. Große Transportlasten<br />
und hohe Verkehrsgeschwindigkeiten stellen nicht nur<br />
Herausforderungen für den Oberbau dar, sondern erfordern<br />
einen bei jeder Wetterlage tragfähigen Unterbau. Nur so kann<br />
verhindert werden, dass keine dauerhaften Veränderungen<br />
der Gleislage auftreten. Anfallendes Niederschlagswasser ist<br />
daher schnell und sicher aus den Tragschichten abzuleiten.<br />
Für den Einsatz im Gleisbau hat REHAU deshalb das Vollwand-Sickerleitungsrohrsystem<br />
RAUDRIL Rail PP entwickelt.<br />
Es besteht aus unverwüstlichem Polypropylen PP-HM nach<br />
DIN EN 1852 und bietet Sicherheit für höchste Ansprüche.<br />
Die Rohre können direkt im Lastbereich von Gleiskörpern verbaut<br />
werden und stehen je nach statischen Erfordernissen in<br />
SN 8 oder SN 16 zur Verfügung.<br />
Das gesamte Rohrsystem ist gemäß den Anforderungen der<br />
DBS 918.064 nach der „Herstellerbezogenen Produktqualifikation“<br />
(HPQ) zur Entwässerung von Bahnanlagen der Deutschen<br />
Bahn (DB) AG zugelassen. Zusätzlich hat REHAU nun<br />
für RAUDRIL Rail PP SN 16 die Eisenbahn-Bundesamt Zulassung<br />
(21.41 Ibzit 23/04) erhalten. Hierdurch können die Rohre<br />
auch ohne Zustimmung im Einzelfall (ZiE) im Einflussbereich<br />
von Eisenbahnverkehrslasten und speziell im inneren Lastbereich<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Ansprüche der DB AG an Sickerleitungsrohre sind in<br />
den einschlägigen Richtlinien festgelegt. Es wird hierbei un-<br />
RAUDRIL Rail PP bietet Sicherheit für höchste Ansprüche.<br />
lekommunikation und neue Medien e. V. (BITKOM) sowie dem<br />
Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />
e. V. (BGA).<br />
terschieden, für welchen Lastbereich das Material vorgesehen<br />
ist. Im Gleisbau wird zwischen „innerem Lastbereich“,<br />
„äußerem Lastbereich“ und „außerhalb Lastbereich“ unterschieden.<br />
Für eine optimale Anpassung an den jeweiligen<br />
Einsatzbereich ist RAUDRIL Rail PP in verschiedenen Ringsteifigkeitsklassen<br />
und Schlitzbreiten vorhanden.<br />
Zusätzlich bietet REHAU ein auf die verschiedenen Anwendungen<br />
abgestimmtes Schachtprogramm an. So steht Kunden<br />
ein durchdachtes Gesamtsystem für die Planung und<br />
den Bau von Sickerleitungen zur Verfügung.<br />
Das Geschäftsfeld Bau ist eine tragende Säule des weltweit<br />
tätigen Polymerverarbeiters REHAU. Branchenspezifisches<br />
Know-how aus den drei Geschäftsfeldern Bau, Automotive<br />
und Industrie vernetzt REHAU konsequent, um auf Produkt-,<br />
Beratungs- und Service-Ebene mit Innovationen und<br />
ausgereiften Systemangeboten seine weltweit führende Position<br />
zu stärken. REHAU Bau bietet zukunftsorientierte und<br />
ganzheitliche Lösungen für die Bauwirtschaft – vom privaten<br />
Wohnungsbau, über den Geschosswohnungsbau bis hin<br />
zum Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau. Innovative<br />
und zukunftsorientierte Lösungen für energieeffizientes Bauen<br />
und Sanieren sowie für Wassermanagement stehen dabei<br />
im Fokus. Rund 15.000 Mitarbeiter weltweit erzielen für RE-<br />
HAU Wachstum und Erfolg. An über 170 Standorten sucht<br />
das unabhängige Familienunternehmen die Nähe zum Markt<br />
und zum Kunden.<br />
Für RAUDRIL Rail PP SN 16 hat REHAU die Eisenbahn-Bundesamt<br />
Zulassung (21.41 Ibzit 23/04) erhalten.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 527
Lärmschutzwand lässt Hotelgäste ruhig schlafen<br />
VEGASONIC BAUT KOKO WALL IN SCHWÄBISCH HALL<br />
Schmale Baubreite, hoher Lärmschutz, KOKO WALL bewahrt<br />
Hotelgäste vor schlaflosen Nächten<br />
Die Hotelleitung des Ringhotels Hohenlohe in Schwäbisch<br />
Hall stand bei der Restaurierung einer Stadtvilla vor gleich<br />
zwei Problemen: Das stilvolle Gebäude, das zukünftig als<br />
2-Sterne-Unterkunft für weitere Hotelgäste dienen soll, liegt<br />
direkt an der B19, einer der am stärksten befahrenen Hauptstraßen<br />
Baden-Württembergs. Ohne einen passenden Lärmschutz<br />
ist es hier unmöglich, Gäste wohnen zu lassen.<br />
Dazu kommt, dass das Grundstück selbst über sehr wenig<br />
Platz verfügt. Etwas eng geht es auf dem Parkplatz zur Straße<br />
hin sowieso schon zu - doch gerade hier ist die Notwendigkeit<br />
des Lärmschutzes am höchsten. Die Lösung: eine Wand<br />
mit hohem Lärmschutzfaktor und schmaler Baubreite, die<br />
sich dazu noch gut der Umgebung anpasst. All das erfüllt die<br />
begrünbare KOKO WALL von vegasonic, der starken Lärmschutzmarke<br />
aus dem Hause HERAS ADRONIT.<br />
Die KOKO WALL dämmt den Schall um 30 dB und reduziert<br />
Strömungsflüsse und Windgeschwindigkeiten. Zudem absorbiert<br />
sie den Schall mit 7 dB, so dass dieser nicht zwischen<br />
Straße und Wand hin- und hergeworfen, sondern von der<br />
Wandverkleidung aufgenommen wird. Der Aufbau der Wand<br />
ist einfach, aber sehr effektiv: Eine nicht sichtbare, schalldämmende<br />
Stahlplatte sitzt fest zwischen Recyclingkunststoffrohren,<br />
die mit natürlichen Kokosfasern ummantelt sind.<br />
Diese „Sandwich-Konstruktion“ wird durch einen verzinkten<br />
Stahlrahmen sicher und stabil gehalten.<br />
Insgesamt ist die Wand gerade einmal acht Zentimeter breit<br />
und nimmt somit nur minimalen Platz in Anspruch - genau<br />
das, was das Hotel Hohenlohe braucht. Um noch weniger<br />
Platz als üblich mit der Lärmschutzwand zu belegen, änderte<br />
vegasonic in Schwäbisch Hall extra die Fundamente der<br />
Wand. So bleibt auf dem Parkplatz des Hotels genug Platz<br />
zum Rangieren der Autos bei hervorragendem Lärmschutz.<br />
Gute Begrünbarkeit<br />
Carpevigo-Gruppe setzt auf Mezzanine-Kapital<br />
8,0% Festzinsanlage erfolgreich platziert, 7,2 Mio Euro Kapitalzufluss<br />
für die Finanzierung von PV-Solarparks<br />
Die Carpevigo-Gruppe, ein Projektierer und Betreiber von Anlagen<br />
und Kraftwerken für die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien, setzt bei der Finanzierung von PV-Kraftwerken<br />
weiterhin auf einen Mix von Eigen- und Mezzaninekapital<br />
– und erzielt dabei eine beträchtliche Hebelwirkung.<br />
Zwei Jahre Laufzeit, 7,2 Mio. Euro Emissionsvolumen und<br />
acht Prozent Verzinsung lauten die Eckdaten der jüngsten<br />
Festzinsanlage, die der Projektentwickler aus dem oberbayerischen<br />
Holzkirchen über seine Carpevigo Finanzierungs<br />
GmbH & Co 2. KG erfolgreich am Markt platziert hat. Sie richtete<br />
sich vor allem an Privatinvestoren in Deutschland.<br />
Die Mittel aus dem Mezzanine-Darlehen fließen in konkrete,<br />
klar benannte Projekte und bleiben hier bis zum Abschluss<br />
der Baumaßnahmen, der Anbindung an das öffentliche<br />
Stromnetz und den Abschluss eines Pilotbetriebs gebunden.<br />
Die KOKO WALL kann schnell und einfach mit Kletterpflanzen<br />
wie Efeu oder Wein begrünt werden. Bei einer fachgerechten<br />
Anpflanzung und Pflege ist sie schon nach wenigen<br />
Vegetationsperioden üppig bewachsen. Viele Kommunen in<br />
Deutschland befürworten dieses Konzept bereits: Die Gemeinde<br />
Unterföhring beispielsweise bestätigt den guten optischen<br />
Eindruck durch die Begrünung und die dadurch entstandene<br />
Luftverbesserung am Rande eines Wohngebiets.<br />
Ebenso die Stadt Essen, die sich 2010 auch aufgrund der<br />
einfachen Begrünbarkeit für KOKO WALLs entlang einer viel<br />
befahrenen Ausbaustrecke entschieden hatte.<br />
Die KOKO WALL am Hotel Hohenlohe ist 4,50 hoch und 30<br />
Meter lang. Genug, um den Lärm von vielen tausend Autos<br />
abzuhalten, die täglich auf der Bundesstraße direkt am Hotel<br />
vorbeifahren. Im Februar 2011 stellt vegasonic die KOKO<br />
WALL erstmals in Schwäbisch Hall vor, im Mai wurde sie<br />
dann innerhalb nur weniger Tage aufgebaut.<br />
Danach erfolgt eine Refinanzierung über eine klassische Kreditfinanzierung.<br />
Eigen- und Mezzaninekapital werden frei und<br />
für die Finanzierung der nächsten Projekte genutzt. Diese<br />
sind für die Investoren nicht nur transparent, sie haben auch<br />
die Möglichkeit, nach Ende der Laufzeit in eine der realisierten<br />
Anlagen direkt zu investieren.<br />
Für Projektentwickler wie Investoren birgt dieses Modell<br />
zahlreiche Vorteile. Investoren wissen, wo konkret ihr Kapital<br />
eingesetzt wird oder zu einem Zeitpunkt gebunden ist. Sie<br />
kennen die Ertragssituation der Anlagen und die Werthaltigkeit<br />
des Investments. Die Carpevigo AG als Projektentwickler<br />
umgeht die Risikoaufschläge, die Banken vor und während<br />
der Bauphase zuschlagen, so denn in dieser Projektphase<br />
überhaupt mit vertretbarem Aufwand eine klassische Bankfinanzierung<br />
zu bekommen ist.<br />
Mit diesem Finanzierungsmodell hat die Carpevigo AG in<br />
diesen Tagen vier weitere Solarparks in Italien mit einer Leistung<br />
von gut fünf Megawatt fertig gestellt. Dabei setzt der<br />
528 Kommunalwirtschaft 08/2011
Projektentwickler nicht einseitig auf den besonders sonnenverwöhnten<br />
Absatz der italienischen Halbinsel. Auch wenn<br />
dort die geographischen Rahmenbedingungen mit einer Solarstrahlung<br />
von bis zu 1.750 kWh pro Quadratmeter und Jahr<br />
besonders attraktiv sind. Diversifikation lautet das Schlüsselwort.<br />
In der Toskana betreibt das Unternehmen zwei Solarparks<br />
bei einer Solarstrahlung von 1.450 kWh. „Der auf der<br />
ersten Blick deutlich niedrigeren Solarstrahlung stehen jedoch<br />
niedrigere Baukosten, kürzere Wege und eine besser<br />
ausgebaute Infrastruktur gegenüber“, erläutert Wolfgang<br />
Rehse, Geschäftsführer der Carpevigo Finanzierungs GmbH<br />
& Co 2. KG. „Unter dem Strich erreichen wir damit die gleichen<br />
Erträge und Renditen wie mit den Anlagen in Süditalien.<br />
Alles eine Frage der spezifischen Kosten.“<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Bereich so-<br />
lare Stromerzeugung sind in Italien nach Einschätzung von<br />
Carpevigo mit der jüngsten Revision des ´Conto Energia´<br />
nochmals anspruchsvoller geworden. Bei dem italienischen<br />
´Conto Energia´ handelt es sich um ein Gesetz, in dem ähnlich<br />
dem deutschen EEG Netzeinspeisung und Vergütung von<br />
Strom aus erneuerbaren Energien geregelt sind. „Für unser<br />
Engagement ausschlaggebend ist jedoch die Stabilität des<br />
Marktes“, erläutert Jens F. Neureuther, Vorstand der Carpevigo<br />
AG, die Strategie des Unternehmens. Bis Ende 2011 will<br />
die Gruppe in Italien weitere Anlagen mit einer Leistung von<br />
20 MW fertig stellen und ans Netz bringen.<br />
Die Platzierung des Mezzanine-Darlehens wurde von der<br />
Münchener HOFMANN-FINANZ Management GmbH betreut.<br />
Weitere Informationen unter: www.carpevigo.de.<br />
Mit Wasserstoff-Brennstoffzelle für eine saubere Umwelt<br />
Bis zu 30 Prozent weniger Dieselverbrauch bei der Abfallsammlung<br />
Es hat schon Tradition bei der Berliner Stadtreinigung: Innovation<br />
anzuregen und sie in Kooperation mit anderen Unternehmen<br />
umzusetzen. Aktuelles Beispiel ist die Entwicklung<br />
eines Brennstoffzellen-Antriebs für die Ladeanlage von Müllfahrzeugen.<br />
Mit der Berliner Firma Heliocentris Energiesysteme<br />
GmbH und dem Aufbautenhersteller FAUN wurde<br />
– gefördert durch das Bundesverkehrsministerium – ein Fahrzeug<br />
entwickelt, das deutlich leiser ist und bis zu 30 Prozent<br />
weniger Diesel verbraucht.<br />
Am heutigen Tag geht das Fahrzeug bei der BSR in den Testbetrieb.<br />
Zwei Jahre lang wird der weltweit erste Brennstoffzellen-Müllaster<br />
in Adlershof, Friedrichshain und Lichtenberg<br />
unter Alltagsbedingungen eingesetzt. Mit diesem Praxistest<br />
soll demonstriert werden, dass er beim Laden genauso gut<br />
funktioniert wie konventionelle Diesel-Fahrzeuge aber dabei<br />
null Kohlendioxyd, null Stickoxyd und auch null Feinstaub<br />
emittiert: Aus der Brennstoffzelle kommt nur noch Wasser.<br />
„Der Dieselmotor des Fahrgestells wird nur noch zum Fahren<br />
gebraucht und wird beim Laden des Abfalls abgeschaltet.<br />
Die elektrische Energie für den Ladevorgang kommt aus einer<br />
Brennstoffzelle, die im Fahrzeug integriert wurde“, erläutert<br />
Dr. Johannes F. Kirchhoff, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der FAUN-Gruppe, das Prinzip.<br />
Die Heliocentris Energiesysteme GmbH hat dafür eine sogenannte<br />
„Power-Box“ entwickelt, die ein 32 kW Brennstoffzellenaggregat<br />
sowie die für dessen Betrieb benötigten Wasserstofftanks,<br />
Luftversorgungs- und Kühlsysteme beinhaltet<br />
und diese hinter dem Führerhaus installiert. „Unser Ziel ist,<br />
die Serientauglichkeit der Lösung zu erproben. Dafür müssen<br />
wir nun den Prototypen auf Herz und Nieren im Alltagsbetrieb<br />
testen“, so Heliocentris-Vorstand Dr. András Gosztonyi.<br />
Das Bundesverkehrsministerium hat die Entwicklung des<br />
Prototyps im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms<br />
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mit rund<br />
800.000 Euro gefördert. „Wir wollen Mobilität ermöglichen<br />
und nicht verhindern. Deshalb brauchen wir nachhaltige Lösungen<br />
für den Verkehr der Zukunft. Die Elektromobilität mit<br />
Batterie und Brennstoffzelle bietet hier sinnvolle Alternativen.<br />
Das gilt insbesondere für den Stadtverkehr. Mit innovativen<br />
Technologien wie diesen tragen wir nicht nur zur Verringerung<br />
von umweltschädlichen Emissionen bei; wir sorgen auch<br />
dafür, dass es in unseren Städten leiser wird. Mit unseren<br />
Förderprogrammen unterstützen wir Wirtschaft und Wissenschaft<br />
bei Forschung, Entwicklung und Demonstration, damit<br />
solche Zukunftstechnologien auch ihren Weg in die Praxis<br />
finden. Allein im NIP stellen wir dafür 500 Mio. Euro für einen<br />
Zeitraum von zehn Jahren zur Verfügung“, sagte Rainer Bomba<br />
Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung.<br />
Staatssekretär Dr. Jens-Peter Heuer, Senatsverwaltung für<br />
Wirtschaft, Technologie und Frauen, sieht in dem Brennstoffzellen-Fahrzeug<br />
einen wichtigen Beitrag zur umweltverträglichen<br />
Mobilität: „Heliocentris in Adlershof ist ein Berliner<br />
Unternehmen, das bei Energiespeicherlösungen mit seinen<br />
technologischen Entwicklungen an der Spitze steht. Das sind<br />
gute Voraussetzungen für Berlin als Modellstadt für Elektromobilität.“<br />
Koordiniert wird das NIP von der NOW GmbH,<br />
Nationale Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.<br />
Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Klaus Bonhoff: „Die<br />
Brennstoffzelle bietet Effizienzvorteile in den verschiedensten<br />
Anwendungen. Die Erprobung im Alltag ist für eine erfolgreiche<br />
Markteinführung entscheidend. Wir freuen uns hier<br />
über den Mut und die Pionierbereitschaft aller involvierten<br />
Experten.“<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 529
Andreas Scholz-Fleischmann, Personalvorstand der BSR –<br />
und verantwortlich für den BSR Fuhrpark – sieht der Testphase<br />
unter realen Einsatzbedingungen gespannt entgegen: „Die<br />
Berliner Stadtreinigung ist ein zukunftsorientiertes Unternehmen<br />
und schon seit vielen Jahren Vorreiter beim Einsatz innovativer<br />
Umweltschutztechnologien. Innovationen anzustoßen<br />
und zu fördern ist ein wichtiger Aspekt in unserer Strategie<br />
von niedrigen Gebühren und hohen ökologischen Standards.“<br />
FAUN ist Marktführer bei Abfallsammelfahrzeugen und Kehrmaschinen<br />
in Europa und liefert in dem Kooperationsprojekt<br />
den Aufbau zum Laden und Verpressen des Mülls und das<br />
technische Know-how des Hybridkonzepts bei der Energierückgewinnung.<br />
Der Stammsitz ist in Osterholz-Scharmbeck<br />
Auf die Plätze, fertig, Licht<br />
Sport- und Freizeitstätten profitieren von moderner Beleuchtung<br />
Sport spielt in der Freizeit vieler Menschen eine wichtige Rolle.<br />
Ob Fußball, Leichtathletik oder Indoor-Klettern, Experten<br />
zufolge sind über 35 Millionen Bundesbürger sportlich regelmäßig<br />
aktiv. Noch mehr Anhänger gibt es auf der Tribüne oder<br />
bei Übertragungen in TV und Internet.<br />
Damit Sportanlagen von der großen Nachfrage profitieren,<br />
sollte ihr Angebot Athleten und Publikum überzeugen – auch<br />
am Abend oder in überdachten Arenen. Gerade hier ist die<br />
richtige Beleuchtung gefragt. Der Einsatz von künstlichem<br />
Licht muss sorgfältig geplant werden. Er hängt ab von der<br />
Sportart, von der Geschwindigkeit der Bewegungsabläufe<br />
und der Position von Zuschauern oder Kameras, erklärt licht.<br />
de, die Fördergemeinschaft Gutes Licht.<br />
Moderne, effiziente Beleuchtungssysteme fördern die Atmosphäre<br />
in Sportanlagen. Zugleich können sie Energieverbrauch<br />
und Kosten senken. Dabei definiert die Norm DIN<br />
EN 12193 „Sportstättenbeleuchtung“ die lichttechnischen<br />
Mindestanforderungen für jede Sportart. Maßgeblich für die<br />
Allgemeinbeleuchtung ist der Standort einer Anlage: drinnen<br />
– das sind vor allem Sporthallen, draußen – das sind zu einem<br />
großen Teil Sportplätze.<br />
LED: niedrige Stromkosten, lange Lebensdauer<br />
In einer Mehrzweckhalle muss das Beleuchtungsniveau der<br />
Sportart entsprechen, die die höchsten Anforderungen an die<br />
Sehaufgabe stellt. Üblich ist eine regelmäßige Leuchten-An-<br />
Neueste Technik und Optionen für die Zukunft<br />
RMV Koblenz bestellt neue Bordrechner !<br />
700 Busse der RMV Koblenz werden mit neuer Fahrzeugrechner-Generation<br />
von ATRON ausgestattet<br />
Die RMV Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH ist seit vielen<br />
Jahren ATRON Kunde und hat derzeit ca. 700 ATRON-<br />
Fahrzeugrechner unterschiedlicher Baureihen im Einsatz. Im<br />
Interesse einer Modernisierung und im Ausblick auf künftige<br />
Optionen, wie z.B. RBL/ITCS, erhielt ATRON den Auftrag, in<br />
den Jahren 2011 und 2012 zunächst 450 Busse mit der neuen<br />
(Niedersachsen). Für FAUN arbeiten weltweit über 1000 Beschäftigte.<br />
Heliocentris Energiesysteme GmbH ist Spezialist für hybride<br />
Energiespeicherlösungen aus Brennstoffzellen, Batterien und<br />
Energiemanagement mit Sitz in Berlin Adlershof.<br />
Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />
GmbH (NOW) wurde 2008 gegründet. Die<br />
NOW GmbH ist verantwortlich für die Koordination und Steuerung<br />
des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und des Programms<br />
Modellregionen Elektromobilität des Bundesministeriums für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />
ordnung. Hallenhöhe und die Art der Deckenkonstruktion bestimmen<br />
die Ausführung – Leuchten zum Einbau, zum Anbau<br />
oder abgehängt. In der Praxis bewähren sich Leuchten für<br />
Leuchtstofflampen, runde oder rechteckige Hallen-Reflektorleuchten<br />
und Scheinwerfer für Halogen-Metalldampflampen.<br />
Zu einer interessanten Alternative entwickeln sich Leuchten<br />
mit LEDs. Sie überzeugen durch eine lange Lebensdauer von<br />
bis zu 50.000 Stunden, niedrige Stromkosten und eine gute<br />
Farbwiedergabe.<br />
Zur Beleuchtung von Sportplätzen eignen sich runde oder<br />
rechteckige Scheinwerfer. Hinzu kommen Strahler mit asymmetrischer<br />
oder symmetrischer Lichtstärkeverteilung. Verbreitet<br />
ist die Montage der Leuchten auf vier oder sechs<br />
Masten, die längs der meist rechteckigen Spielfelder platziert<br />
werden. Die Vorgaben zur Beleuchtungsstärke und deren<br />
Gleichmäßigkeit richten sich nach dem Wettbewerbsniveau.<br />
So gibt es etwa im Fußball eine Spannweite von 75 Lux für<br />
den Schul- und Freizeitsport bis zu mehr als 2.000 Lux bei<br />
Spielen, die im TV technische Feinheiten wie Zoom und Superzeitlupe<br />
ermöglichen.<br />
Mehr Infos bietet das Heft 08 „Sport und Freizeit“ aus der<br />
Schriftenreihe „licht.wissen“ (62 Seiten, DIN A4, ISBN 978-3-<br />
926193-52-0). Das Heft kann im Internet unter www.licht.de/<br />
lichtwissen bestellt werden (dort auch kostenfreier Download<br />
der PDF-Datei) oder bei licht.de, Postfach 701261, 60591<br />
Frankfurt am Main, Bestell-Fax 069 98955-198.<br />
Fahrzeugrechnergeneration AFR4 auszustatten. Gleichzeitig<br />
wird die vorhandene Verkehrsbetriebs-Management-Software<br />
ATRIES um Funktionen wie Online-Datenkommunikation<br />
und die ASYST-Standardsoftware für das Gerätemonitoring<br />
erweitert. In den beiden Folgejahren sollen dann die<br />
Bordrechner der restlichen 250 Busse ersetzt werden.<br />
Die Kommunikation für die Datenver- und -entsorgung des<br />
AFR4 wird über UMTS erfolgen und ist damit um ein Viel-<br />
530 Kommunalwirtschaft 08/2011
faches schneller als mit GPRS/Edge. Zur Ermittlung der aktuellen<br />
Fahrzeugposition wird die logische Ortung in Kombination<br />
mit GPS verwendet und gewährleistet so eine genaue und<br />
zuverlässige Standortbestimmung. Im AFR4 ist außerdem<br />
bereits ein Funkmodul zur Ansteuerung von Lichtsignalanlagen<br />
sowie eine digitale Haltestellenansage (ELA) integriert.<br />
Ein wichtiges Entscheidungskriterium für die RMV war nicht<br />
zuletzt auch das superschnelle Druckwerk des AFR4, da der<br />
Bordrechner auch als Fahrscheindrucker dient und so dem<br />
Fahrer wertvolle Zeit beim Fahrscheinverkauf spart.<br />
RMV-Niederlassungsleiterin Dagmar Becker-Friedmann<br />
hat bereits die Zukunft im Blick: „Mit den neuen Fahrzeugrechnern<br />
bekommen wir den neuesten Stand der Technik in<br />
unsere Fahrzeuge, wobei uns die optionalen Erweiterungsmöglichkeiten<br />
des AFR4 wie E-Ticketing nach VDV-KA und<br />
umfangreiche Bordrechner-Funktionen ebenso beeindruckt<br />
haben wie die Möglichkeit zur Darstellung von Internetseiten<br />
auf dem Bordrechner.“<br />
Da sich ATRON schon seit 2005 intensiv mit dem Thema E-<br />
Ticketing und VDV-Kernapplikation befasst, machen die bei<br />
der Umsetzung zahlreicher Einstiegskontroll-systeme nach<br />
VDV-KA gewonnenen Erfahrungen das bayerische Unternehmen<br />
zu einem Vorreiter und kompetenten Partner auf diesem<br />
Gebiet.<br />
Projekt "colognE-mobil":<br />
Ergebnisse sind vielversprechend<br />
Zum Abschluss der ersten Phase ihres gemeinsamen Projekts<br />
„colognE-mobil“ haben Ford, die RheinEnergie, die Universität<br />
Duisburg-Essen und die Stadt Köln ihre bisherigen<br />
Ergebnisse vorgestellt und ein positives Fazit gezogen. Alle<br />
Akteure konnten dank der engen Zusammenarbeit wichtige<br />
Erkenntnisse für ihre jeweilige Branche gewinnen. Und für alle<br />
wurde während der vergangenen eineinhalb Jahre deutlich,<br />
das sich neue Mobilitätskonzepte nur umsetzen lassen, wenn<br />
Energieversorger, Fahrzeughersteller und Kommunen eng kooperieren.<br />
Für die RheinEnergie ist Elektromobilität integraler Bestandteil<br />
einer umfassenden und langfristigen Smart-Energy-Strategie.<br />
Dazu gehören der Aufbau größerer Erzeugungskapazitäten<br />
aus Windkraft, Biomasse und Photovoltaik ebenso wie<br />
die Einführung „intelligenter“ Zähler und Netze.<br />
Das Projekt „colognE-mobil“ hat gezeigt, dass die Kernkompetenzen<br />
eines Energieversorgers auch für den Ausbau der<br />
Elektromobilität in Köln und der Region unverzichtbar sind:<br />
Energieerzeugung und -lieferung aus regenerativen Quellen,<br />
Aufbau und Betrieb von Netzinfrastruktur, Mess- und Abrechnungswesen<br />
sowie Kundenservice sind entscheidende Faktoren<br />
eines neuen Mobilitätskonzepts.<br />
Inzwischen hat die RheinEnergie 14 Ladestationen bei Unternehmen<br />
installiert, die Testfahrzeuge einsetzen, sowie öffentlich<br />
zugängliche, wie die TankE in der Kölner Lungengasse.<br />
Die bisherigen Ergebnisse des Projekts zeigen jedoch, dass<br />
Ladevorgänge im weit überwiegenden Maß in Betrieben und<br />
zu Hause stattfinden. Folglich muss eine Ladeinfrastruktur<br />
Die RMV Koblenz als Tochtergesellschaft der DB Regio AG<br />
und der RMV-Beteiligungs GmbH mit Firmensitz in Koblenz<br />
bedient im öffentlichen Personenverkehr mit ihren Bussen<br />
die Landkreise Bad-Neuenahr-Ahrweiler, Altenkirchen, Westerwald,<br />
Neuwied, Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Rhein-<br />
Hunsrück, Rhein-Lahn, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg,<br />
Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und die kreisfreien Städte Koblenz<br />
und Trier.<br />
zunächst nicht zwingend flächendeckend, sondern vor allem<br />
bedarfsgerecht auf- und ausgebaut werden.<br />
Ferner hat sich herausgestellt, dass auch das Laden per Kabel<br />
im Alltagseinsatz noch verbesserungswürdig ist.<br />
Weitere Forschung seitens der Automobilindustrie, der Infrastruktur-Betreiber<br />
und der Wissenschaft ist daher unabdingbar.<br />
Auch wird sich in absehbarer Zeit eine öffentliche Ladeinfrastruktur<br />
kaum wirtschaftlich betreiben lassen, was bei<br />
weiteren Ausbauplänen berücksichtigt werden muss.<br />
Die zusätzliche Belastung der Netze ist hingegen unproblematisch:<br />
Angesichts der prognostizierten Zahl an Elektrofahrzeugen<br />
bis 2020 sind allenfalls lokale Ausbauten nötig. Heutige<br />
Kundenbetreuungs- und Abrechnungssysteme allerdings<br />
genügen den neuen Anforderungen noch nicht. Gefragt sind<br />
hier „Rundum“-Pakete, mit denen sich häusliche Stromlieferungen<br />
ebenso erfassen lassen wie der Ladestrom unterwegs.Mit<br />
dem E-Mobility-System hat die RheinEnergie einen<br />
Prototypen entwickelt, mit dem sich Abrechnungs- und Ladevorgänge<br />
jederzeit und überall übers eigene Mobiltelefon<br />
steuern lassen. Auch wäre es mit diesem System in Städten<br />
möglich, beispielsweise Parkgebühren zusammen mit dem<br />
Stromverbrauch abzurechnen.<br />
Die RheinEnergie wird sich im Bereich E-Mobilität weiter engagieren<br />
und in den kommenden Monaten beispielsweise<br />
Komplettlösungen für Firmenkunden und Kommunen (Lade-<br />
Infrastruktur, Abrechnung) entwickeln. Außerdem wird sie an<br />
der Entwicklung neuer regionaler Mobilitätskonzepte mitwirken.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 531
Innovationspreis 2011 für den FLEXIBUS<br />
Der FLEXIBUS ist das innovativste und kundenfreundlichste<br />
Angebot im ÖPNV, das 2011 in Deutschland angeboten<br />
wird. Dies stellte jetzt eine unabhängige, neutrale Fachjury<br />
des Verkehrsclub Deutschland (VCD) fest, der sich aktiv für<br />
umweltfreundliche, nachhaltige Mobilität einsetzt. Dass der<br />
FLEXIBUS gleichzeitig die Lebensqualität wie auch die Mobilitätsbedürfnisse<br />
der Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist<br />
ein weiterer wichtiger Aspekt, der dem FLEXIBUS den begehrten<br />
Innovationspreis in der Kategorie „Gesamtsystem“<br />
einbrachte.<br />
Preisverleihung in Berlin: Laudator Torsten Vogel von der PSI<br />
Berlin, Kerstin Haarmann, Bundesgeschäftsführerin des VCD,<br />
Josef Brandner, BBS Schapfl KG, Fridolin Kerler, VMK Verband<br />
mittelschwäbischer Kraftfahrzeuglinien e.V. (von links).<br />
Foto: Urheber VCD<br />
Ein erfolgreicher Auftritt<br />
Die Bilanz nach drei Tagen fällt überaus positiv aus. „Ein gelungener<br />
Auftritt“, sagt Holger Stehling, Leiter der Division<br />
Schmidt innerhalb der Aebi Schmidt Gruppe. „Mit unseren<br />
Exponaten und zahlreichen Neuheiten konnten wir sehr viele<br />
Entscheider auf uns und unsere Lösungen aufmerksam machen<br />
und das Wetter war traumhaft.“<br />
Auf dem Stand D432/433 präsentierte die Unternehmensgruppe<br />
ein breites Spektrum aus ihrem großen Sortiment:<br />
Das Angebot reichte von der drahtlos zu steuernden Streumaschine<br />
über kompakte Anhängestreuer, Kompakt- und<br />
Aufbaukehrmaschinen sowie Schneepflüge für alle Klimazonen<br />
bis hin zu Hanggeräteträgern, Transportern und Motormähern.<br />
Vier Neuheiten stachen auf dem Messestand besonders heraus:<br />
die Kompaktkehrmaschinen Swingo 200+ und Cleango<br />
500, eine neue Serie Anbaumaschinen für CLAAS-Kommunaltraktoren<br />
sowie der Transporter Viatrac Aebi VT450.<br />
Die Swingo 200+ besticht durch ihre kompakten Maße<br />
und hohe Wendigkeit. Mehrmals am Tag demonstrierte der<br />
Produktspezialist Sigurd Kohls auf der Fläche zwischen<br />
den beiden Ständen, wie handlich und alltagstauglich die<br />
Zwei-Kubikmeter-Kehrmaschine ist. Vor allem das absenkbare<br />
Fahrwerk, mit dem die Swingo 200+ auch niedrige Pas-<br />
„Uns freut besonders, dass das von uns selbst entwickelte<br />
Mobilitätssystem FLEXIBUS als Best-Practice-Modell ausgezeichnet<br />
wurde, das anderen Kommunen und Verkehrsunternehmen<br />
in Deutschland als moderne, zukunftsfähige<br />
Mobilitätsform empfohlen wurde“, so Josef Brandner,<br />
Geschäftsführer der BBS Schapfl KG und Fridolin Kerler,<br />
ehrenamtlicher Geschäftsführer des Verbandes Mittelschwäbischer<br />
Kraftfahrzeuglinien e. V. (VMK), die für das ÖP-<br />
NV-„Erfolgsmodell“ verantwortlich zeichnen und in Berlin die<br />
Auszeichnung entgegennahmen. Mit dem FLEXIBUS zeigt<br />
sich, dass individuelle Mobilität im ländlichen Raum auch<br />
ohne Auto möglich ist. Mit Hilfe des in weiten Teilen selbst<br />
entwickelten Software- und Telematiksystems fährt der FLE-<br />
XIBUS nur dort, wo und wann er gebraucht wird und erreicht<br />
Gemeinden, die sonst vom ÖPNV abgeschnitten wären. 2010<br />
beförderte der Flexibus 30.700 Fahrgäste, im ersten Halbjahr<br />
2011 waren es bereits 21.000. Zum Vergleich: Ohne FLEXI-<br />
BUS stiegen nur 6.000 Fahrgäste in den Bus. Das entspricht<br />
einer Steigerung der Fahrgastzahlen durch den FLEXIBUS<br />
um 400 %.<br />
Die hohe Akzeptanz hat alle Organisatoren beim Verkehrsunternehmen<br />
BBS, dem VMK, der Stadt und den Gemeinden<br />
der VG Krumbach (Aletshausen, Breitenthal, Deisenhausen,<br />
Ebershausen, Waltenhausen, Wiesenbach) wie auch<br />
im Landkreis Günzburg sehr positiv überrascht. Im Frühjahr<br />
schlossen sich die Gemeinden Neuburg/ Kammel und Ursberg<br />
mit allen Ortsteilen diesem System an. Aktuell denken<br />
weitere Städte und Gemeinden im und außerhalb des Landkreises<br />
Günzburg über die Einführung des FLEXIBUS nach.<br />
„Die Preisverleihung in Berlin ist wie ein Ritterschlag“, sagt<br />
Josef Brandner, „der dem FLEXIBUS plötzlich bundesweit in<br />
den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt“.<br />
sagen passieren und abkehren kann, stieß auf viele Nachfragen.<br />
Die Cleango 500, eine konsequente Weiterentwicklung der<br />
bewährten Cleango 400 wurde vor allem technisch aufgerüstet:<br />
Ein neuer Motor, eine veränderte Steuerung und viele<br />
kleine Details wie ein Gesundheitssitz für den Bediener sorgen<br />
dafür, dass die Cleango 500 weiterhin zu den beliebtesten<br />
Kompakten in der Klasse bis 4 m² zählt.<br />
Die Kooperation von Schmidt und CLAAS macht es möglich:<br />
Erstmals tauschte ein Traktor des norddeutschen Landmaschinenherstellers<br />
seine Hausfarbe gegen das Kommunalorange<br />
RAL 2011. Sichtbar gemacht wird damit eine Zusammenarbeit<br />
zwischen den beiden Premium-Unternehmen.<br />
Schmidt bietet nicht nur effiziente Anbaumaschinen für den<br />
kommunalen Aufgabenbereich, sondern hat seit diesem Jahr<br />
gezielt auf die Leistungsparameter von CLAAS-Traktoren<br />
abgestimmte und damit optimal arbeitende Schneeräummaschinen,<br />
Streuer und Schneepflüge im Programm. „Diese Kooperation<br />
macht das Arbeiten noch wirtschaftlicher, sicherer<br />
und damit effizienter“, brachte es Holger Stehling auf den<br />
Punkt.<br />
Welche Leistung der Viatrac Aebi VT450 vollbringt, konnten<br />
die Besucher auf einem Parcours erleben. Tiefe Furchen,<br />
532 Kommunalwirtschaft 08/2011
Senken und Schräglagen stellten und stellen mit dem 98-Turbo-Diesel<br />
mit hydro-pneumatischer Einzelradfederung kein<br />
Problem dar.<br />
Charles Boné (Verkaufsleitung Deutschland): „Wir haben es<br />
mit dem VT 450 geschafft, komplexe Technik und Bedienerfreundlichkeit<br />
zusammenzuführen. Im modern gestalteten<br />
Cockpit lassen sich alle relevanten Funktionen im Bordcomputer<br />
programmieren und abrufen, oder sie werden auf einfachen<br />
Knopfdruck ausgeführt.“<br />
Viele Besucher aus Deutschland, Polen, Belgien, den Niederlanden<br />
sowie der Schweiz und Österreich nutzten die Messe<br />
und den großzügig dimensionierten Aebi Schmidt-Messestand<br />
zum Austausch und zur Informationsauffrischung. Eine<br />
sinnvolle Angelegenheit: „Wir haben in den vergangenen Jahren<br />
sehr stark in unsere Produkte investiert und zahlreiche<br />
Optimierungen verwirklicht, die wir gern vorgestellt haben“,<br />
so schließt Holger Stehling zufrieden.<br />
VRR und Niederrhein wachsen tariflich zusammen<br />
Zum 01.Januar 2012 wird der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />
(VRR) seine Ticketpreise um durchschnittlich 3,9 Prozent anheben.<br />
Das hat heute der VRR-Verwaltungsrat im Rathaus in<br />
Essen beschlossen. Erstmalig wird diese Preismaßnahme den<br />
gemeinsamen Tarifraum des VRR und der Verkehrsgemeinschaft<br />
Niederrhein (VGN) betreffen.<br />
Bereits im Frühjahr sind die strukturellen Rahmenbedingungen<br />
für eine tarifliche Neuordnung festgelegt worden.<br />
Das gemeinsame Tarif- und Ticketangebot für den gesamten<br />
Raum führt zu Vereinfachung für die Kunden, da komplexe<br />
Übergangsreglungen entfallen. Alle VRR-Tickets gelten dann<br />
in den Bussen und Bahnen im VRR und der VGN und somit<br />
im neuen Gesamtraum.<br />
Gemeinsam mit den politischen Entscheidungen aus dem<br />
März stehen nun sowohl die Geltungsbereiche als auch die<br />
Preise für den neuen Gesamtverbundraum (VGN + VRR) zum<br />
01. Januar 2012 fest. Es gibt eine neue fünfte Preisstufe E für<br />
die langen Relationen. Die Preisstufe D wird künftig in den<br />
zwei Geltungsbereichen Nord und Süd angeboten.<br />
Die Preismaßnahme von 3,9 Prozent im Durchschnitt betrifft<br />
das gesamte „neue“ Tarifangebot. „Es gilt bei einer Preisfestsetzung<br />
immer, den Spagat zwischen einer Marktverträglichkeit<br />
auf der einen Seite und der Ertragsoptimierung auf<br />
der anderen Seite zu schaffen“, erklärt VRR-Vorstand Klaus<br />
Vorgang. „Die Anpassungen dienen der Kompensation von<br />
Mehraufwendungen, um negative Ergebnisauswirkungen bei<br />
den Verkehrsunternehmen zu vermeiden und kommunale<br />
Haushalte nicht weiter zu belasten“, so Vorgang weiter.<br />
Die neue Preisstufe E<br />
Die neue Preisstufe E ersetzt eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Relationen mit sogenannten Relationspreistickets, welche<br />
augenblicklich im NRW-Tarif angeboten werden. Ab Januar<br />
2012 gibt es dann nur noch einen einheitlichen Preis bei der<br />
Preisstufe E von 15,10 Euro für ein Einzelticket. Zahlreiche<br />
Dauerkunden in den weitergehenden Relationen profitieren<br />
auch von Preissenkungen. So zahlen Fahrgäste, die zwischen<br />
Kleve und Düsseldorf pendeln, künftig für ihre Monatskarte,<br />
z.B. ein Ticket1000 nur noch 227,00 Euro anstatt 257,80 Euro<br />
pro Monat.<br />
ASH_Demopark2011_Claas_Anbauten<br />
Weitere Informationen unter: www.aebi-schmidt.com.<br />
Das ZusatzTicket<br />
Das heutige ZusatzTicket wird künftig in zwei Varianten angeboten.<br />
Die Variante für 2,40 Euro erweitert den Geltungsbereich<br />
aller Zeittickets in der Preisstufe A für Fahrten in die<br />
direkt an den jeweiligen Geltungsbereich angrenzende Stadt.<br />
Für alle weitergehende Fahrten, die Mitnahme eines Fahrrades<br />
oder die Nutzung der 1. Wagenklasse bei einzelnen<br />
Fahrten kostet das ZusatzTicket künftig 3,50 Euro.<br />
Tarifmaßnahmen im Einzelnen<br />
Die Ticket2000-Angebote steigen aufgrund der intensiven<br />
Inanspruchnahme der tariflich integrierten Zusatznutzen z.B.<br />
Übertragbarkeit oder verbundweite Gültigkeit, stärker als die<br />
vergleichbaren Ticket1000-Angebote. Ein Ticket2000-Abo in<br />
der Preisstufe A2 kostet künftig 59,64 Euro. Ein Ticket1000-<br />
Abo im selben Geltungsreich wird 54,38 Euro kosten. Die<br />
bisherige verbundweite Gültigkeit in allen Preisstufen abends<br />
und an Wochenenden beim Ticket2000 sowie beim YoungTicketPLUS<br />
ist neu definiert. Sie gilt entweder für die Region D-<br />
Nord (alter VGN–Raum plus angrenzende VRR–Tarifgebiete)<br />
oder die Region DSüd (alter VRR–Raum plus angrenzende<br />
VGN–Tarifgebiete). Die Ticketpreise in den Preisstufen C und<br />
D steigen etwas stärker an als in den Preisstufen A und B,<br />
um so einen weiteren Beitrag zur SPNV-Finanzierung und zur<br />
Harmonisierung der Preisniveaus im SPNV zu den Nachbarräumen<br />
zu leisten.<br />
Auch das BärenTicket kann künftig für die Region D-Nord<br />
oder D-Süd gewählt werden und kostet dann 68,35 Euro.<br />
Neben dieser regionsbezogenen Variante wird das Ticket für<br />
Senioren auch für den kompletten Verbundraum mit der neuen<br />
Preisstufe E zum Preis von 89,90 Euro angeboten. Gleiches<br />
gilt für das SchokoTicket. Für die Ausweitung auf VRRund<br />
VGN-Raum müssen jedoch auch die bislang vom Eigenanteil<br />
befreiten Kunden für diese Wahlleistung den gleichen Aufpreis<br />
in Höhe von 15 Euro entrichten wie die selbstzahlenden<br />
SchokoTicket-Kunden. Die beschlossene Tarifmaßnahme ist<br />
verbindlich bis Ende des Jahres 2012 festgeschrieben.<br />
Weitere Informationen unter: www.vrr.de.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 533
Erstes teilunterirdisches Abfallsammelsystem MOLOK erfolgreich installiert<br />
Tolle Optik, große Kapazität und mehr Hygiene – seit dem 16.<br />
Juni 2011 hat die Arbeiterwohlfahrt in Mayen ein Abfallsammelsystem,<br />
das all diese Kriterien erfüllt: das teilunterirdische<br />
Behältersystem MOLOK macht es möglich.<br />
Die Idee für das neue Abfallsammelsystem stammt vom Heimbeirat<br />
der AWO Mayen. Dieser schlägt Optimierungspotenzial<br />
für die Wohnanlage vor und ist gleichzeitig die Schnittstelle<br />
zur Heimleitung. Der Vorschlag das teilunterirdische Abfallsammelsystem<br />
MOLOK zu installieren, wurde von allen Seiten<br />
begrüßt. „Uns hat die Kombination aus Optik, Kapazität und<br />
Hygiene beim MOLOK-System angesprochen. Für uns war<br />
ausschlaggebend, dass alle anfallenden Abfallarten zu jeder<br />
Jahres- und Tageszeit ideal gelagert und entsorgt werden,<br />
um etwaige Lärm- oder Geruchsbelastungen auszuschließen.<br />
Hierfür ist das neue System ideal“, führt Karl-Werner Strohe,<br />
Heimleitung AWO Mayen die Vorteile MOLOKs in seiner Rede<br />
beim Richtfest aus. „Wir freuen uns sehr, dass sich die AWO<br />
Mayen für das neue Abfallsammelsystem MOLOK entschieden<br />
hat. Unser Dank gilt an dieser Stelle natürlich auch dem<br />
E-Mobilität<br />
Praxisorientierte Lösungen sind gefragt<br />
Kommunen und die ortsansässigen Energiedienstleister brauchen<br />
praxisorientierte Lösungen, um den Zukunftsmarkt e-<br />
Mobilität mittel- und langfristig für alle Seiten gewinnbringend<br />
zu besetzen. Das betonten anstelle der Vertreter von 70 Kommunen,<br />
Stadtwerken und Verkehrsbetrieben Cord Müller, Geschäftsführer<br />
der Stadtwerke Aalen, und Marc Fuchs, Leiter<br />
Marketing und Kommunikation der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm,<br />
bei einem Treffen in Ludwigsburg.<br />
„Elektromobilität muss in Deutschland viel sichtbarer werden.<br />
E-Roller sind nach den Pedelecs ein Schritt in die richtige<br />
Richtung“, so Manuel Woste, Leiter e-Mobilität bei der Trianel<br />
GmbH aus Aachen. Das für weitere Teilnehmer offene Netzwerk<br />
e-Mobilität und die zu ihm gehörenden 55 kommunalen<br />
Energie¬versorger leisten seit der Gründung vor rund einem<br />
Jahr praxisorientierte Arbeit, was die Nutzung der e-Mobilität<br />
unter Einbeziehung der Erneuerbaren Energien bzw. der dezentralen<br />
Erzeugung angeht. Über Kooperationen gestaltet<br />
Heimbeirat, der sich<br />
für die Installation<br />
einsetzte“, ergänzt<br />
Harald Buchner, Geschäftsführer<br />
der<br />
SITA West GmbH.<br />
Auch für den kommunalen<br />
Bereich ist<br />
das teilunterirdische<br />
Abfallsammelsystem<br />
MOLOK interessant.<br />
So fasst Rolf<br />
Schumacher, Bürgermeister<br />
der Stadt<br />
Mayen, zusammen:<br />
„Das System ist im<br />
Prinzip genial einfach<br />
und hat eine<br />
Menge Vorteile auch<br />
für den kommunalen<br />
Bereich. In wohnortnahenEntsorgungszonen<br />
ist das System interessant, weil die bisherigen Behältnisstandorte<br />
oft auf Ablehnung durch die Anwohnerschaft<br />
stoßen. Für die Stadt Mayen ist die Eröffnung der ersten Anlage<br />
in der Stadt Anlass, sich mit den innovativen Unterflur-<br />
Systemen zur Abfallentsorgung vor Ort offensiv zu befassen<br />
und die künftigen Erfahrungen des AWO-Seniorenzentrums<br />
Mayen mit auszuwerten.“<br />
Hintergründe zum System<br />
Das MOLOK-System wurde vor 20 Jahren in Finnland entwickelt.<br />
Seit 1994 wird dies in Belgien, Niederlande und Luxemburg<br />
vertrieben. Im Jahr 2007 übernahm die SITA Gruppe das<br />
Unternehmen. In den Benelux-Ländern sind mittlerweile über<br />
13.000 MOLOK-Behälter im Dienst.<br />
Weitere Informationen unter: www.sita-deutschland.de<br />
es praxistaugliche Produkte und. Das gemeinsame Vorgehen<br />
senkt die Kosten für jeden einzelnen Partner und schafft so<br />
Marktvorteile, die ein einzelnes Stadtwerk nur mit deutlich<br />
höherem Aufwand realisieren könnte.<br />
Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, dass bis 2020<br />
eine Million e-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs<br />
sein sollen. Allein für ein Bundesland wie Baden-Württemberg<br />
heißt dies, dass sich der Bestand von 406 aktuell<br />
zugelassenen e-PKW bis 2020 um das 250-fache erhöhen<br />
müsste. „Städte und Gemeinden sowie kommunale Energieversorger<br />
und Verkehrsunternehmen spielen im Bereich<br />
e-Mobilität eine Schlüsselrolle. Ohne die kommunalen Strukturen<br />
und den örtlichen Bezug kann Elektromobilität in den<br />
Städten und auf dem Land nicht attraktiv werden“, betont<br />
Manuel Woste.<br />
Erneuerbare Energien als tragende Säule der Mobilität auf<br />
534 Kommunalwirtschaft 08/2011
Strombasis und Stadtwerke als Partner der Kommunen werden<br />
in der Fläche dazu beitragen, dem Thema eine breite<br />
nutzerorientierte Basis zu geben. „Leuchtturmprojekte in den<br />
deutschen Metropolen helfen Know-how zu gewinnen. Vernetzte<br />
Projekte in der Fläche werden dazu führen, die vielen<br />
innerstädtischen Kurz-, aber auch die vielen kurzen Pendlerverkehre<br />
umweltschonender zu gestalten“, ist sich Woste<br />
sicher.<br />
Johannes Stingl, Beigeordneter des Gemeindetages Baden-<br />
Württemberg und einer der Veranstaltungspartner, ergänzt:<br />
„Unsere Städte und Gemeinden müssen ihre Innovationsfreude<br />
demonstrieren, um ihren Bürgern ein attraktives Lebensumfeld<br />
zu bieten.“ Schon heute fühlen sich etwa 60 %<br />
der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg durch<br />
Straßenverkehr belästigt, 12 % davon stark oder äußerst<br />
stark<br />
Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt,<br />
Klima und Energiewirtschaft ergänzte, dass Kommunen<br />
und Stadtwerke aufgerufen seien, als Vorreiter im Bereich<br />
der Elektromobilität zu agieren. Zum einen sei so ein wertvoller<br />
Beitrag zum Klimaschutz zu erreichen und zum Anderen<br />
sei es gerade für die ortsansässigen Automobilhersteller<br />
und Zulieferer wichtig, dass diese Technologie auf die Straße<br />
komme.<br />
Ministerialdirektor Hartmut Bäumer vom Ministerium für<br />
Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg betonte die<br />
wirtschaftliche Bedeutung des Themas für sein Bundesland:<br />
„Baden-Württemberg muss seine Position als Leitmarkt und<br />
Leitanbieter auch für die Mobilität der Zukunft erhalten.“ Dieses<br />
Ziel könne dadurch erreicht werden, dass die Auswirkungen<br />
des Systemwechsels zur Elektromobilität analysiert<br />
werden, Strategien zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
aufgezeigt und zukünftige Mobilitätslösungen durch eine<br />
Symbiose aus den drei Technologiefeldern Fahrzeugtechnologie,<br />
Energietechnologie und Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
sowie durch ein geändertes Mobilitätsverhalten<br />
gestaltet werden.<br />
Veranstaltungen<br />
IFAT ENTSORGA 2012 mit neuen Produktbereichen<br />
• Produktgruppen der Sekundärrohstoffanbieter und -abnehmer<br />
neu im Programm<br />
• Antriebstechnik und Zubehör ebenfalls neu aufgenommen<br />
Die IFAT ENTSORGA, die von 7. bis 11. Mai auf dem Gelände<br />
der Neuen Messe München stattfindet, baut ihr Portfolio weiter<br />
aus: Zur weltweit wichtigsten Fachmesse für Innovationen<br />
und Dienstleistungen in den Bereichen Wasser-, Abwasser-,<br />
Abfall- und Rohstoffwirtschaft werden „Sekundärrohstoffanbieter“<br />
und „Sekundärrohstoffabnehmer“ als neue Produktgruppen<br />
eingeführt.<br />
Das Ziel hierbei ist, die Unternehmen, die über Sekundärroh-<br />
„Die Bevölkerungsgruppe der heute 20-50jährigen bestimmt<br />
die Entwicklung der Mobilität der kommenden 20 Jahre“, ergänzte<br />
Franz Loogen, Geschäftsführer der e-Mobil BW. Viele<br />
junge Menschen setzten auf hohe Mobilität – verzichten aber<br />
häufig auf eigene Autos. Neue Mobilitätsmodelle seien erforderlich.<br />
Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands<br />
Erneuerbare Energien, hält intelligente Stromzähler im<br />
Fahrzeug für sinnvoll. Sie ermöglichen flexibles Laden und<br />
vielfältige Geschäftsmodelle für die Energieversorger.<br />
Wie sehr Elektromobilität die Ausgestaltung der Energieerzeugung<br />
sowie deren Verteilung und Nutzung beeinflussen<br />
kann, erläuterte Dr. Günther Ebert vom Fraunhofer-Institut<br />
für Solare Energiesysteme ISE. Er machte deutlich, dass sich<br />
der Energiebedarf von Elektrofahrzeugen in Grenzen halte<br />
und nicht den Rahmen unserer Energieversorgung sprenge.<br />
„Langfristig ist mit lokalem Ausbaubedarf bei den Netzen zu<br />
rechnen, aber in den nächsten Jahren werden den Kunden<br />
Ladevorgänge zu Hause oder beim Arbeitgeber ausreichen,<br />
um mobil zu sein.“ Mittelfristig werde auch zusätzliche Ladeinfrastruktur<br />
nötig, um die Kundenakzeptanz der e-Fahrzeuge<br />
zu erhöhen und Netzdienstleistungen zu ermöglichen.<br />
„Elektrofahrzeuge können in Zukunft einen nachhaltigen Beitrag<br />
zur Stabilisierung unserer Stromnetze leisten.“<br />
stoffe verfügen – wie zum Beispiel Kupfer aus Leitungen – mit<br />
Kunden zusammenzubringen, die diese für die Herstellung<br />
neuer Produkte benötigen. Anbieter und Abnehmer finden auf<br />
der IFAT ENTSORGA somit gleichermaßen eine ideale und<br />
zielgerichtete Plattform für Sekundärrohstoffe.<br />
Zusätzlich zu diesem Bereich sind auch die Antriebs- und Fluidtechnik,<br />
Aggregate und Zubehör, Verschleißteile neu in der<br />
Nomenklatur. In dieser Produktgruppe werden sich vor allem<br />
Zulieferer für die Maschinen-, Anlagen- und Gerätehersteller<br />
aus der Abfallentsorgung und dem Recycling präsentieren.<br />
Weitere Informationen unter: www.ifat.de.<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 535
Biogas 2011 – Branchentreff im Südwesten Deutschlands<br />
86% der Ausstellungsfläche bereits ausgebucht / Kongress-<br />
Eröffnung mit Prof. Dr. Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker<br />
und dem Präsidenten des Badischen Landwirtschaftlichen<br />
Hauptverbandes Werner Räpple / 20. Jahrestagung Biogas &<br />
Bioenergie in der Landwirtschaft<br />
Am 26. und 27. Oktober 2011 findet die Biogas - expo & congress<br />
zum vierten Mal in Offenburg statt. Parallel zur diesjährigen<br />
Fachmesse mit Kongress findet die 20. Jahrestagung<br />
„Biogas und Bioenergie in der Landwirtschaft“ auf dem<br />
Gelände der Messe Offenburg statt. „Die Kombination der<br />
beiden Veranstaltungen hat bereits im vergangenen Jahr die<br />
positiven Synergien klar aufgezeigt und wir freuen uns, die<br />
Zusammenarbeit weiter fortzusetzen“, erklärt Werner Bock,<br />
Geschäftsführer der Messe Offenburg.<br />
Insbesondere die Verknüpfung von Kongress und Fachmesse<br />
bietet den Fachbesuchern ideale Voraussetzungen, sich<br />
intensiv über Praxiserfahrungen und aktuelle Entwicklungen<br />
Ausstellerverzeichnis der aquanale 2011 online<br />
Internationales Who is Who vertreten - aquanale Twitter-Kanal gestartet<br />
Gut zwei Monate vor Beginn der aquanale 2011, der Internationalen<br />
Fachmesse für Sauna, Pool, Ambiente, ist das<br />
Ausstellerverzeichnis der Veranstaltung unter www.aquanale.<br />
de abrufbar. Auch in diesem Jahr ist das Who is Who der<br />
internationalen Schwimmbad- und Wellnessbranche vom 26.<br />
bis 29. Oktober in Köln vertreten. Insgesamt werden rund 300<br />
ausstellende Unternehmen im Oktober in der Koelnmesse<br />
erwartet. So zeigen im Sauna- und SPA-Bereich u. a. Klafs<br />
mit den Marken Röger und SSF sowie Corso, B+S Finnland<br />
Sauna, EOS, Alpha Industries, Unbescheiden, Schell, Wedi,<br />
Kelomestarit, Weise & Partner, Physiotherm, Villeroy & Boch<br />
oder Hilpert Präsenz. Zudem präsentiert auch die finnische<br />
Gruppe mit Ausstellern wie Spadealers, Saunasella oder<br />
Nikkarien spannende Neuheiten rund um das Thema Sauna.<br />
Auch im Schwimmbadbereich der aquanale 2011 reihen<br />
sich die Stände namhafter Hersteller aneinander. Dazu zählen<br />
beispielsweise Zodiac Pool Deutschland, Grando, Bayrol,<br />
Sopra, KWS, Speck Pumpen, Riviera Pool, Menerga, MTH,<br />
Fluidra, SET, Fluvo Schmalenberger, Behncke, Future Pool,<br />
Eichenwald, Bieri Alpha Covers, WDT, Caldera Spa, Aquacomet,<br />
de Fonteyn, osf, Hugo Lahme, Steinbach und Meranus.<br />
Darüber hinaus stellen nicht zuletzt auch junge innovative<br />
Unternehmen aus Deutschland wie Econlux, Vitro Sphere,<br />
Illumotion, biowaba oder aquatekten neben vielen weiteren<br />
Ausstellern dieser Gruppe aktuelle Trends rundum Schwimmbad<br />
und Wellness vor. Wer sich über die aquanale und die<br />
diesjährigen Trends und Themen informieren möchte, kann<br />
zu informieren und beraten zu lassen. Zudem werden Intensiv-Workshops<br />
zu den Themen Cofermentation und Gärrestbehandlung<br />
sowie Biogas als Kraftstoff angeboten. „Vor<br />
allem das Feedback der ausstellenden Wirtschaft zeigt die<br />
hohe Akzeptanz der Veranstaltung. Bereits heute sind 86%<br />
der Ausstellungsflächen vergeben“, berichtet Sandra Kircher,<br />
Projektleiterin der Biogas - expo & congress.<br />
Eröffnet wird die Veranstaltung am 26. Oktober von Herr Prof.<br />
Dr. Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker sowie Herr Werner<br />
Räpple, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen<br />
Hauptverbandes.<br />
Zu den Fachbesuchern der Biogas zählen insbesondere: Planer<br />
& Ingenieure, Land- & Forstwirtschaft, Lieferanten von<br />
Cofermenten, Unternehmen der Biogaswirtschaft, Kommunen<br />
& Verwaltungen, Stadtwerke & Energieversorger, Investoren<br />
& Betreiber sowie Wissenschaft & Forschung.<br />
Das Kongress- und Fachmesse-Ticket:<br />
1-Tages-Ticket: 28,00 Euro (Frühbucher-Vorteil bis zum 23.<br />
September 2011)<br />
2-Tages-Ticket: 48,00 Euro (Frühbucher-Vorteil bis zum 23.<br />
September 2011)<br />
Fachmesse-Ticket: 1-Tages-Ticket 8,00 Euro<br />
Veranstaltungsort und Veranstalter: Messe Offenburg,<br />
Schutterwälder Str. 3, 77656 Offenburg.<br />
Weitere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie online<br />
unter www.biogas-offenburg.de oder direkt bei der Messe<br />
Offenburg unter Fon +49 (0)781 - 9226 - 32 oder E-Mail: biogas@messeoffenburg.de.<br />
ergänzend zum Angebot der aquanale Homepage zudem seit<br />
neuestem auch dem Twitter-Kanal der aquanale unter http://<br />
www.twitter.com/aquanale folgen.<br />
Energieeffizienz, Natur, Komfort und Design – Trends der<br />
aquanale 2011<br />
Schon jetzt steht fest, dass die Themen Energieeffizienz, Natur,<br />
Komfort und Design zu den großen Trends der diesjährigen<br />
aquanale zählen werden. So sorgt das gestiegene Umweltbewusstsein<br />
dafür, dass die Kunden zunehmend Pools<br />
wünschen, die im Einklang mit der Natur stehen. Ressourcen<br />
schonende Technologien haben Hochkonjunktur. Egal ob<br />
energieeffiziente Wärmepumpen, Solarabsorber, Sonnenkollektoren<br />
oder Schwimmbadabdeckungen – was hilft, Energie<br />
zu sparen, ist gefragt wie nie. Dem Wunsch nach mehr<br />
Natur ist nicht zuletzt auch die steigende Nachfrage nach<br />
Schwimmteichen und Naturpools, die ganz oder teilweise<br />
auf biologische Wasseraufbereitung setzen, zu verdanken.<br />
Dennoch wird weiterhin auch auf traditionelle Wasserpflegeprodukte<br />
wie Chlor gesetzt. Vermehrt werden aber auch<br />
Alternativprodukte speziell für Menschen mit empfindlicher<br />
Haut angeboten. Zudem liegt ein Mehr an Komfort im Trend –<br />
sei es in Form von einfach zu bedienenden Poolsteuerungen<br />
oder auch von automatischen Poolreinigern. Mit Blick auf das<br />
Design lautet die Devise „schlichte Eleganz“: Puristische Formen,<br />
klare Linien und natürliche Farben sind im Kommen.<br />
536 Kommunalwirtschaft 08/2011
Das gilt nicht nur für das Schwimmbad, sondern auch für die<br />
Sauna. Seitdem die Sauna ihr Dasein als „Kellerkind“ immer<br />
öfter durch den Einzug in den zentralen Wohnbereich beendet,<br />
wird reine Zweckmäßigkeit durch Design und Komfort<br />
abgelöst. Hochwertige Baustoffe, eine moderne, ergonomische<br />
Innengestaltung und viel Glas machen Saunen heutzutage<br />
aus. Beleuchtungskonzepte mit LED-Technik sorgen<br />
für stimmungsvolles Licht, während Touchscreens eine<br />
kinderleichte Steuerung möglich machen. Neben der klassischen<br />
finnischen Sauna befinden sich zudem Multifunktionskabinen,<br />
Dampfbad und Schwitzgänge bei niedrigen<br />
Temperaturen auf dem Vormarsch – Wellnessanwendungen<br />
wie salzhaltiges Meeresklima oder Rassoul inklusive.<br />
Wasserboulevard zur FSB<br />
Ergänzt wird das Angebot der aquanale durch die FSB, die<br />
Internationale Fachmesse für Freiraum, Sport- und Bäderanlagen,<br />
die parallel zur aquanale vom 26. bis 28. Oktober<br />
2011 in den Hallen 11.1, 11.2, 11.3 und 3.2 stattfindet. Als<br />
räumliche Verknüpfung verbindet ein Wasserboulevard die<br />
Schwimmbadbereiche beider Messen. Attraktiv gestaltet<br />
– inklusive entsprechender Beschallung und Beduftung –<br />
schafft er einen fließenden Übergang zwischen den beiden<br />
direkt nebeneinander liegenden Hallen des öffentlichen und<br />
privaten Schwimmbadsektors. Damit sind alle Bereiche des<br />
Schwimmens – der private und öffentliche Schwimmbadbereich<br />
– in Köln komplett auf einer Plattform vertreten. Zudem<br />
bietet das 4. Kölner Schwimmbad- und Wellness-Forum<br />
für beide Fachmessen einen besonderen inhaltlichen Mehrwert.<br />
Weitere Informationen unter: www.aquanale.de.<br />
Anbindung an die Internationale Baufachmesse verspricht überdurchschnittliche<br />
Besucher-Resonanz<br />
Deutschland-Premiere zur DEUBAU 2012 in Essen: FöRa –<br />
Fachmesse für öffentliche Raumgestaltung<br />
Messekonzept in den Niederlanden und Belgien seit Jahren<br />
erfolgreich<br />
Die in den Niederlanden und Belgien bereits seit vielen Jahren<br />
erfolgreiche Fachmesse für öffentliche Raumgestaltung wird<br />
vom 11. bis 13. Januar 2012 erstmals zusammen mit der Internationalen<br />
Baufachmesse DEUBAU (10. bis 14. Januar 2012)<br />
in der Messe Essen in einer separaten Halle stattfinden. Messeveranstalter<br />
der FöRa ist ExpoProof aus den Niederlanden.<br />
Die FöRa 2012 - Fachmesse für öffentliche Raumgestaltung<br />
ist eine wichtige Kommunikationsplattform für Planer<br />
und Entscheider, die sich mit der Gestaltung und dem Erhalt<br />
von öffentlichen Räumen, Freizeitanlagen, Spielplätzen,<br />
Außen- und Grünanlagen und Verkehrsräumen befassen.<br />
Das Angebot der internationalen Fachmesse umfasst sechs<br />
Produktbereiche: Grünanlagen, Straßenbeläge, Spielgeräte,<br />
Stadtmöblierung, Beleuchtung und Beratung.<br />
Kommunale Entscheidungsträger, Landschaftsarchitekten,<br />
Landschaftsgärtner, Architekten, Stadt- und Raumplaner und<br />
Vertreter von Stadtmarketingorganisationen, Wirtschaftsförderungen,<br />
Verbänden, Verlagen und Wohnungsbauorganisationen<br />
erhalten auf der FöRa 2012 die Gelegenheit, neueste<br />
Produkte, Entwicklungen und Lösungen für eine moderne<br />
und lebenswerte Stadtentwicklung und ein sicheres Lebensumfeld<br />
kennen zu lernen.<br />
Ergänzt wird die Messe von aktuellen Fachvorträgen zu Themen<br />
des öffentlichen Raums. Durch die Anbindung an die<br />
DEUBAU, die im vergangenen Jahr 67.000 Besucher zählte,<br />
davon allein 3.000 Entscheidungsträger aus dem kommunalen<br />
Sektor, verspricht sich der Veranstalter eine qualitativ<br />
und quantitativ überdurchschnittliche Besucherresonanz.<br />
Der Messestandort Essen soll den angesprochenen Entscheidern<br />
aus dem dicht besiedelten Umfeld auch Gelegenheit geben,<br />
ihre eigenen Netzwerke zu pflegen und auszudehnen.<br />
Für die DEUBAU wiederum, 2012 die wichtigste Baufachmesse<br />
des Jahres in Deutschland, bedeutet die FöRa eine<br />
ideale Ergänzung und Ausweitung des Angebotes.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.oeffentlicheraumgestaltung.de.<br />
Die rechtssichere Auftragsvergabe – Aktuelle Entwicklungen, rechtliche<br />
Neuerungen und praktische Fragestellungen in den Kommunen<br />
Difu-Seminar, 1. - 2. September 2011 in Berlin<br />
Vor dem Hintergrund der nach wie vor angespannten kommunalen<br />
Haushalte gewinnt die wirtschaftliche und rechtssichere<br />
öffentliche Auftragsvergabe immer mehr an Bedeutung.<br />
Übergreifende Fragen nach der Reichweite und den Grenzen<br />
der Ausschreibungspflichten, aber auch konkrete Probleme,<br />
wie etwa bei der Leistungsbeschreibung oder im Wertungsverfahren,<br />
prägen zusehends die kommunale Vergabepraxis.<br />
Nach Abschluss der Vergaberechtsreform im Juni 2010 ist es<br />
an der Zeit, gesammelte Erfahrungen, nach wie vor bestehende<br />
Fallstricke des neuen Vergaberechts und die aktuelle<br />
Rechtsprechung unter Experten aus der kommunalen Praxis<br />
und der Rechtsberatung zu diskutieren. Hierbei wird auch der<br />
Ausblick auf anstehende Reformen nicht fehlen.<br />
Die Veranstaltung bezieht sich bewusst nicht auf einen einzelnen<br />
Vergabesektor, sondern orientiert sich an aktuellen<br />
vergaberechtlichen Schwerpunkten und Problemen der kommunalen<br />
Praxis des Vergabeverfahrens. Erörtert werden daher<br />
unter anderem folgende Fragen, die für die kommunale<br />
Auftragsvergabe von aktueller Relevanz sind:<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 537
O Welche Vorgaben bestehen für eine rechtssichere Leistungsbeschreibung<br />
und die Eignungsprüfung im Vergabeverfahren?<br />
O Wie kann ein Vergabemanagement zur Qualitätssteigerung<br />
und Kostensenkung beitragen?<br />
O Wie lassen sich umwelt- und sozialpolitische Ziele mit der<br />
öffentlichen Auftragsvergabe verfolgen?<br />
O Welche Möglichkeiten bestehen für eine gebündelte kommunale<br />
Nachfrage von Leistungen?<br />
O Inwiefern lassen sich vergabefreie „Inhouse-Geschäfte“ im<br />
Rahmen interkommunaler Kooperationen organisieren?<br />
O Welche Besonderheiten bestehen nach aktueller nationaler<br />
und europäischer Rechtslage für die Vergabe von Verkehrsdienstleistungen?<br />
Teilnehmerkreis:<br />
Oberbürgermeister, Bürgermeister und Dezernenten, Führungs-<br />
und Fachpersonal aus Beschaffungsstellen, Kämmereien,<br />
Rechtsämtern, Beteiligungsverwaltungen und kommunalen<br />
Unternehmen sowie Ratsmitglieder<br />
ORGATEC 2012 nimmt Fahrt auf<br />
Frühbucherrabatt bis Ende November 2011<br />
16 Monate bevor die ORGATEC 2012, Internationale Leitmesse<br />
für Office & Object, vom 23. bis 27. Oktober 2012 ihre<br />
Tore öffnet, nehmen die Vorbereitungen bereits deutlich Fahrt<br />
auf. Schon eine Woche nach Versand der Anmeldeunterlagen<br />
gingen zahlreiche Anmeldungen von Ausstellern ein. Täglich<br />
kommen weitere Anmeldungen von Neuausstellern, langjährigen<br />
ORGATEC-Ausstellern sowie zur Messe zurückkehrenden<br />
Unternehmen hinzu. „Die frühzeitige Rückmeldung so<br />
vieler Unternehmen ist nicht nur als Reaktion auf die erfolgreiche<br />
Veranstaltung 2010 zu werten, sondern unterstreicht<br />
auch, dass die ORGATEC unbestritten die international führende<br />
Messe für Büro- und Objektgestaltung ist“, kommentiert<br />
Stefan Kranefeld, Geschäftsbereichsleiter Gesundheit,<br />
Lifestyle und Objekt der Koelnmesse.<br />
„Die Branche nutzt die Messe daher, um Besuchern aus aller<br />
Welt neueste Lösungen und Innovationen zu präsentieren<br />
sowie aktuelle Trends zu diskutieren.“ Mit Blick auf eine zunehmend<br />
vernetzte, immer mobilere Arbeitswelt sowie das<br />
Werben um junge, hochqualifizierte Arbeitnehmer wird die<br />
kommende ORGATEC im Herbst 2012 insbesondere das<br />
Thema „Moderne Arbeitswelten“ in den Fokus rücken. Im<br />
Rahmen der Messe wird am Abend des 26. Oktobers 2012<br />
auch INSIGHT COLOGNE, die ORGATEC Night of Corporate<br />
Architecture, erneut aufgelegt. Dann können zum zweiten Mal<br />
im Kölner Stadtgebiet erfolgreich realisierte Büroprojekte mit<br />
anspruchsvollen Arbeits- und Kommunikationsräumen erkundet<br />
werden. Neu wird sein, dass es speziell für Messebesucher<br />
eigene geführte Touren mit mehr Fachinformationen<br />
geben wird. Nicht nur INSIGHT COLOGNE, auch die Competence<br />
Centre zu den Bereichen Licht, Boden, Akustik und<br />
Medientechnik werden fortgesetzt, nachdem diese 2010 auf<br />
sehr gute Resonanz stießen. Daraus resultierend haben insbesondere<br />
aus dem Bereich Licht bereits jetzt namhafte Anbieter<br />
deutliche Standvergrößerungen angemeldet.<br />
Die sehr guten Ergebnisse der Veranstaltung in 2010 haben<br />
dazu beigetragen, dass die ORGATEC ihre Leitfunktion für<br />
die internationale Büro- und Objekteinrichtungsbranche noch<br />
weiter festigen konnte. Rund 61.000 Besucher aus 110 Län-<br />
Leitung:<br />
Rüdiger Knipp, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin,<br />
Prof. Dr. Stephan Tomerius, Umwelt-Campus Birkenfeld der<br />
Fachhochschule Trier<br />
Programm:<br />
http://www.difu.de/sites/difu.de/files/archiv/<br />
veranstaltungen/11_vergaberecht.programm.pdf<br />
Online-Anmeldung:<br />
http://www.difu.de/webformular/seminaranmeldung-dierechtssichere-auftragsvergabe-01-02.html<br />
Veranstaltungsort:<br />
Deutsches Institut für Urbanistik<br />
Zimmerstr. 15, 10969 Berlin<br />
U-Bahn-Stationen: Kochstraße/Stadtmitte<br />
http://www.difu.de/institut/organisation/standort.html<br />
Ansprechpartnerin/Fragen zur Veranstaltung:<br />
Ina Kaube<br />
Telefon: 030/39001-259<br />
Telefax: 030/39001-268<br />
E-Mail: kaube@difu.de<br />
dern kamen 2010 zur Internationalen Leitmesse für Office &<br />
Object, um sich einen umfassenden Überblick über die Trends<br />
und Innovationen der weltweiten Branche für Büro- und Objekteinrichtung<br />
zu verschaffen. Insgesamt präsentierten 604<br />
Unternehmen aus 41 Ländern in den Kölner Messehallen ihre<br />
Lösungen. 60 Prozent der Anbieter und knapp 50 Prozent der<br />
Besucher kamen aus dem Ausland nach Köln. Überzeugt hat<br />
die Veranstaltung insbesondere durch ihre starke Internationalität<br />
sowie die Tatsache, dass die Messe zunehmend von<br />
hochkarätigen Entscheidern aus Industrie und Verwaltung zur<br />
Vorbereitung ihrer Investitionen im Büro- und Objektbereich<br />
genutzt wird. Denn neben dem Handel, Architekten und Innenarchitekten<br />
wurde die ORGATEC 2010 verstärkt von Fachbesuchern<br />
aus Nutzerunternehmen besucht. Das reichte von<br />
Repräsentanten großer Anwenderunternehmen wie Banken,<br />
Versicherungen, Krankenkassen, Unternehmen der Automobil-,<br />
Chemie-, Medien- und Telekommunikationsbranche bis<br />
hin zu großen Einzelhandelsketten oder auch Bundesbehörden.<br />
Knapp 90 Prozent der ORGATEC-Besucher gaben an,<br />
an den Beschaffungsentscheidungen ihrer Unternehmen beteiligt<br />
zu sein.<br />
Förderung für junge innovative Unternehmen<br />
aus Deutschland<br />
Aufgrund dieser Resultate zählt die ORGATEC erneut zu den<br />
exportorientierten deutschen Leitmessen, auf denen junge<br />
innovative Unternehmen aus Deutschland ihre Messeteilnahme<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
fördern lassen können. Ziel des Förderprogramms ist<br />
es insbesondere, durch die Messebeteiligung den Export<br />
neuer Produkte und Verfahren zu stärken. Förderfähig sind<br />
junge innovative Unternehmen, deren Unternehmenssitz in<br />
Deutschland liegt, die die gültige EU-Definition für ein kleines<br />
Unternehmen erfüllen (weniger als 50 Mitarbeiter oder einen<br />
Jahresumsatz von höchstens 10 Mio. Euro) und jünger als 10<br />
Jahre sind.<br />
Weitere Informationen unter: www.orgatec.de.<br />
538 Kommunalwirtschaft 08/2011
Nächster Halt: Umweltzone!<br />
1. Fachtagung „Hybridnahverkehrsbusse“ im Haus der Technik am 27. und 28. September 2011<br />
Hybridantriebe haben ihre Praxistauglichkeit bereits beweisen,<br />
denn die Kombination von Elektroantrieb und Verbrennungsmotor<br />
versöhnt die beiden vermeintlichen Gegensätze<br />
Umweltschutz und Reichweite miteinander. Es gibt viele<br />
Pluspunkte: Senkung der CO2-Emissionen, Reduzierung<br />
der Feinstaubbelastung durch Dieselantriebe, Betrieb in den<br />
großräumigen Umweltzonen der Ballungszentren und vor<br />
allem der Innenstädte und nicht zuletzt kostengünstiger Betrieb<br />
durch deutliche Kraftstoffeinsparungen. Warum sollten<br />
die Vorteile der Hybridantriebe nicht auch im öffentlichen Personennahverkehr<br />
mit Bussen genutzt werden?<br />
Die Tagung „Hybridnahverkehrsbusse“, die im September<br />
2011 erstmalig im Essener Haus der Technik stattfindet, greift<br />
dieses Thema auf und präsentiert in der Praxis bewährte als<br />
auch innovative und zukunftsweisende Lösungen. Das Spektrum<br />
umfasst umwelt- und verkehrspolitische Betrachtungen,<br />
aquanale 2011 – Ticketvorverkauf beginnt<br />
Effiziente Planung des Messebesuchs: Online-Katalog, -Terminplaner,<br />
-Wegplaner, Business-Matchmaking und aquanale App<br />
Der Online-Shop der aquanale, Internationale Fachmesse für<br />
Sauna, Pool, Ambiente, ist ab sofort geöffnet. Der Kartenkauf<br />
ist äußerst unkompliziert: Die E-Tickets können direkt<br />
nach erfolgreicher Registrierung und Bezahlung auf www.<br />
aquanale.de über den eigenen Computer ausgedruckt werden<br />
– der schnellste Weg, um vom 26. bis 29. Oktober 2011<br />
in Köln in die Messehallen der aquanale zu gelangen. Denn<br />
zusätzliches Anstehen an der Kasse entfällt. Wer seine Eintrittskarte<br />
im Online-Shop kauft, profitiert zudem von günstigeren<br />
Preisen und zahlt für die Tageskarte nur 16 Euro statt<br />
23 Euro an der Tageskasse. Gleichzeitig können auch Eintrittskartengutscheine<br />
im Online-Shop gegen eine kostenlose<br />
Eintrittskarte umgetauscht werden. Das hat den Vorteil, dass<br />
die Eintrittskarte zugleich Fahrausweis im öffentlichen Personennahverkehr<br />
des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS),<br />
so dass die Besucher bereits bei der Anreise kostenlos Busse<br />
und Bahnen in und um Köln nutzen können. Nicht zuletzt trägt<br />
auch das Mediapaket der Koelnmesse zur gezielten Messevorbereitung<br />
und zum effizienten Besuch der Veranstaltung<br />
bei. Denn um die Kontaktaufnahmen zwischen Besuchern<br />
und Ausstellern zu erleichtern, umfasst das Mediapaket verschiedene<br />
Services wie den Online-Messekatalog mit erweiterten<br />
Suchfunktionen, den Online-Terminplaner, den Online-<br />
Wegplaner, das Business-Matchmaking und nicht zuletzt eine<br />
eigene aquanale App.<br />
Hochwasserschutz auf der IFAT ENTSORGA 2012:<br />
Überschwemmungen besser überstehen<br />
• Hochwassergefahr – auch und gerade für Abwasserbehandlungsanlagen<br />
– steigt<br />
• IFAT ENTSORGA 2012 legt erneut einen Fokus auf das Thema<br />
Küsten- und Hochwasserschutz<br />
elektrischen Antriebsstränge und deren Komponenten, Energiespeicher,<br />
das Energiemanagement mit Simulationsmodellen<br />
sowie den Erfahrungsaustausch über Betriebserfahrungen<br />
mit Hybridnahverkehrsbussen. Eine begleitende<br />
Fachausstellung mit Vorführung des H2-Bus-NRW verspricht<br />
interessante Kontakte. Herr Robert Tencl, Geschäftsführer<br />
der Traktionssysteme Austria GmbH, wird die Abendveranstaltung<br />
eröffnen.<br />
Die Fachtagung am 27. und 28. September 2011 wird vom<br />
Haus der Technik in Kooperation mit der Traktionssysteme<br />
Austria GmbH veranstaltet. Es richtet sich an sowohl an Ingenieure<br />
und Entwickler aus der Automobilindustrie als auch<br />
an Vorstände und Betriebsleiter von Verkehrsbetrieben sowie<br />
Kommunal- und Umweltpolitiker.<br />
Weitere Informationen unter: www.hdt-essen.de.<br />
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung können die Besucher<br />
über den Online-Terminplaner einfach per E-Mail Terminanfragen<br />
an Aussteller schicken, während der Online-Wegplaner<br />
die optimale Route zu den favorisierten Ausstellern durch<br />
die Hallen zusammenstellt. Hinter dem Business-Matchmaking<br />
verbirgt sich darüber hinaus ein webbasiertes Tool, mit<br />
dem Besucher und Aussteller schon vor Beginn der aquanale<br />
2011 zu konkreten Anfragen und Angeboten in direkten Kontakt<br />
miteinander treten können.<br />
Derart gut vorbereitet können sich die Besucher auf der Messe<br />
selbst von der aquanale App führen lassen. Denn diese<br />
App für iPhone, Blackberry und weitere Betriebssysteme beinhaltet<br />
ein innovatives Navigationssystem für mobile Endgeräte<br />
und führt die Besucher dadurch zielsicher durch die<br />
Hallen und zu den entsprechenden Messeständen. Darüber<br />
hinaus vereint die App sämtliche Informationen zur aquanale<br />
– angefangen bei Öffnungszeiten, Preisen und Anreise, über<br />
die Ausstellersuche und das Rahmenprogramm bis hin zu den<br />
Gastronomieangeboten auf dem Messegelände. Die App wird<br />
den Nutzern kostenlos über die aquanale-Website angeboten,<br />
damit sie unterwegs oder in den Messehallen jederzeit auf<br />
wichtige Informationen rund um die Messe zugreifen können.<br />
Weitere Informationen unter: www.aquanale.de.<br />
Pumpen, Armaturen und die ganze Welt der abwassertechnischen<br />
Produkte, Systeme und Dienstleistungen sind seit<br />
jeher zentrale Ausstellungsbereiche der internationalen Umwelttechnologiemesse<br />
IFAT ENTSORGA, die vom 7. bis 11.<br />
Mai 2012 in München, stattfindet. Seit 2008 gehört auch der<br />
Kommunalwirtschaft 08/2011 539
Küsten- und Hochwasserschutz zu den festen Themen der<br />
IFAT ENTSORGA. Zurecht - gewinnt dieser Bereich doch immer<br />
mehr an Bedeutung:<br />
So werden künftig Hochwasser, wie sie Deutschland heute<br />
im Durchschnitt alle 50 Jahre erlebt, alle 25 Jahre eintreten.<br />
Das ist eines der Ergebnisse einer Klimastudie, die der Gesamtverband<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)<br />
zusammen mit Forschern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung,<br />
der Freien Universität Berlin und der Universität<br />
Köln im Mai dieses Jahres präsentierte. In der Folge<br />
rechnen die Versicherer mit einer drastischen Erhöhung der<br />
Schäden durch Flussüberschwemmungen und Sturzfluten<br />
bis zum Ende des Jahrhunderts: Die finstersten Prognosen<br />
lassen sogar eine Verdreifachung erwarten. Von welchen Kosten<br />
dann auszugehen ist, zeigt ein vergleichender Blick auf<br />
das Elbe-Donau-Hochwasser im Jahr 2002. Damals zahlten<br />
die Versicherungen nach Angabe des GDV 1,8 Milliarden Euro<br />
an die Geschädigten aus. Der volkswirtschaftliche Schaden<br />
lag bei mehr als elf Milliarden Euro.<br />
Um die Folgen der Überflutungen zu mindern, hat die Versicherungswirtschaft<br />
einen Forderungskatalog aufgestellt, der<br />
unter anderem eine Anpassung der Entwässerungssysteme<br />
verlangt. Auch die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall (DWA) betont die Bedeutung<br />
der Hochwasservorsorge bei Abwasseranlagen. So könnten<br />
durch vom Hochwasser geflutete Kanäle oder durch hochwasserbedingte<br />
Abflussbehinderungen tiefer liegende Gebiete<br />
direkt gefährdet werden. Viele Kanalnetzbetreiber reagieren<br />
auf die Herausforderungen künftiger Starkregen und<br />
Hochwassersituationen mit dem Bau von Rückhaltebecken,<br />
Stauraumkanälen, Absperreinrichtungen oder Hochwasserpumpwerken.<br />
gat 2011 – Technologie prägt Markt<br />
Größter gaswirtschaftlicher Kongress Deutschlands erörtert<br />
Potenzial von Gastechnologien für die Energiesysteme<br />
der Zukunft / Programm erschienen Erdgas hat eine klare<br />
Perspektive. Mit den Beschlüssen der Bundesregierung zur<br />
Energiewende eröffnen sich für Erdgas neue Chancen und<br />
Potenziale. Auf der gat 2011 vom 25. bis 26. Oktober 2011<br />
in Hamburg werden neueste Ergebnisse der DVGW-Innovationsoffensive<br />
und weitere technische, technisch-wirtschaftliche<br />
und politische Top-Themen diskutiert, zum Beispiel anhand<br />
der Fragen:<br />
- Welche Chancen ergeben sich für den Energieträger Erdgas<br />
Ein weiteres Risiko geht von überfluteten Kläranlagen aus.<br />
Durch ein Überspülen der Klärbecken kann ungeklärtes Abwasser<br />
in den Vorfluter gelangen mit unabsehbaren Folgen für<br />
die Umwelt. Um dem vorzubeugen, umgibt zum Beispiel das<br />
Wasserwirtschaftsamt Deggendorf das Klärwerk Straubing<br />
derzeit mit einem insgesamt 2,4 Kilometer langen Ringdeich.<br />
Der Schutzwall gegen die Donau, die in diesem Abschnitt fast<br />
jedes Jahr Hochwasser führt, wird nur an einer einzigen Stelle<br />
durch eine Zufahrtstraße unterbrochen. Diese „Schwachstelle“<br />
wird im Hochwasserfall mit einem Aluminium-Deichbalkenverschluss<br />
abgeschottet. Das rund neun Millionen Euro teure<br />
Projekt soll im Herbst 2012 abgeschlossen sein. Neben der<br />
Umwelt gilt es auch, die materiellen Werte der Abwasserwirtschaft<br />
selbst – also Technik und Bauten – gegen die Fluten<br />
zu schützen. Beispielsweise zerstörte im August 2010 in der<br />
Oberlausitz ein Extremhochwasser zwei Kläranlagen der<br />
Süd-Oberlausitzer Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft<br />
mbH. Eine davon wird gar nicht mehr<br />
aufgebaut, das hier zuvor behandelte Abwasser wird zukünftig<br />
zu einer anderen Kläranlage übergeleitet. Auf der zweiten<br />
Anlage in Zittau ist ein Schaden von rund 13 Millionen Euro<br />
entstanden. Hier laufen aktuell die Planungen für einen verbesserten<br />
Hochwasserschutz. Dazu zählen konzeptionelle<br />
Maßnahmen, wie das Höherlegen der elektro- und steuertechnischen<br />
Anlagen, sowie neue technische Lösungen, wie<br />
die Anschaffung von Pumpentechnik, die schadlos überflutet<br />
werden kann.<br />
Erstmalig organisiert die Messe München einen Gemeinschaftsstand<br />
„Küsten- und Hochwasserschutz“. Weitere Informationen<br />
hierzu sowie Anmeldeunterlagen erhalten interessierte<br />
Unternehmen unter der Telefonnummer 089 - 949 20260<br />
oder per E-Mail an: georg.moller@messe-muenchen.de<br />
Weitere Informationen unter www.ifat.de.<br />
angesichts der energiepolitischen Zäsur in Deutschland?<br />
- Wie werden sich die Gaswirtschaft und die Energieversorgung<br />
insgesamt durch die zunehmende Integration erneuerbarer<br />
Energien verändern?<br />
- Setzt der derzeitige regulatorische Rahmen die erforderlichen<br />
Anreize zum Umbau der Energieversorgung?<br />
Der größte gaswirtschaftliche Kongress mit Fachausstellung<br />
in Deutschland bietet wieder Gelegenheit, aktuelle Branchenentwicklungen<br />
mit namhaften Experten zu diskutieren.<br />
Weitere Informationen unter: www.gat-dvgw.de<br />
Verlag: Kommunal-Verlag – Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH –<br />
42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />
Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 – ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10<br />
Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal – Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />
Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 – ISSN Nr. 0450-7169<br />
Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />
Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />
Einzelheftpreis: 10,- 2, Jahresabonnementpreis 120,- 2 (inkl. MwSt) zzgl. Versandkosten,<br />
Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />
540 Kommunalwirtschaft 08/2011