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Zeitschrift - Kommunalverlag

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<strong>Zeitschrift</strong><br />

Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich, Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />

Heft 08/2011<br />

Aktuelle Studie: Sechs von zehn Behörden in<br />

Deutschland fehlt Geld 463<br />

Herausforderung als Chance – digitale<br />

Kommunikation im öffentlichen Sektor 464<br />

Zukunftskonzepte der modernen<br />

Abfallwirtschaft 466<br />

Startschuss für neues Fernwärmenetz<br />

auf Zollverein 468<br />

Mit Kraft-Wärme-Kopplung kann NRW<br />

35 Prozent CO 2-Emissionen und Rohstoffe<br />

einsparen 470<br />

Umrüstung in großem Maßstab 470<br />

Natürliche Ressourcen werden<br />

knapp und teuer 471<br />

Stoffliche Verwertung von Altholz muss<br />

Vorrang haben 473<br />

Hako-Technik für eine saubere und gepflegte<br />

Bodetal-Stadt Thale 474<br />

IVECO Stralis CNG für eine saubere Stadt 477<br />

Richtfest bei der AWO in Mayen:<br />

Erstes teilunterirdisches Abfallsammelsystem<br />

MOLOK erfolgreich installiert 478<br />

Aus Hamburgs Hausmüll wird Rohstoff<br />

und Energie 479<br />

Hervorragende Sammelquote für Altbatterien 480<br />

Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau<br />

für Brennstoffzellenfahrzeuge weiter voran 482<br />

Mercedes Benz Unimog U 20 482<br />

Phosphor-Recycling macht Fortschritte 485<br />

Kurz und bündig:<br />

Neues VKU-kompakt erschienen 486<br />

Reststoffe werden Ressourcen 486<br />

Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:<br />

Haufe-Lexware GmbH & Co KG,<br />

Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg<br />

Aus Abfall wird Strom:<br />

Weitere BEKON-Trockenfermentationsanlage<br />

in der Schweiz geht ans Netz 487<br />

MVV Energie und RES Projects vereinbaren<br />

langfristige Zusammenarbeit bei Bau und<br />

Betrieb von Biomethananlagen 488<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz: VKU sieht<br />

Nachbesserungsbedarf 488<br />

Pilotaktion im Kreis Wesel erfolgreich 489<br />

Einweihung der ersten Trockenfermentation-<br />

Biogasanlage in Amerika 490<br />

Seit zwei Jahren mit Innovation erfolgreich:<br />

fokos bw® von der STEG 490<br />

Finanzierung für PPP-Projekt der A8<br />

zwischen Ulm und Augsburg gesichert 492<br />

100 Jahre GVV – Eine Geschichte des<br />

Sich-Versicherns 492<br />

Vereinfachte Abrechnungsprozesse für die<br />

Energiewirtschaft 493<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Einsatz 494<br />

Interview mit Markus Stark 495<br />

Zwei Jahre Bauzeit für vier Schulen:<br />

Gemeinsame Planung von öffentlicher und<br />

privater Hand spart zwölf Mio. Euro<br />

und zehn Jahre Zeit ein 496<br />

Technik für mehr Tatendrang 497<br />

Traffic Talks 2011: Mobilität neu denken 499<br />

Die Energiewende ist eine<br />

Generationenaufgabe 500<br />

Aus Verwaltung und Wirtschaft 501<br />

Aus der Industrie 526<br />

Veranstaltungen 535<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 461


<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />

der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />

Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />

Gegründet<br />

im Jahre 1910<br />

in Berlin<br />

Verlag<br />

Kommunal-Verlag<br />

Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />

Wuppertal<br />

Verlagsort Wuppertal Heft 08 2011<br />

Aktuelle Studie: Sechs von zehn Behörden in Deutschland fehlt Geld<br />

Die Finanznot der öffentlichen Verwaltung in Deutschland<br />

nimmt trotz konjunktureller Erholung und steigenden Steuereinnahmen<br />

weiterhin zu.<br />

61 Prozent der Entscheider in deutschen Behörden klassifizieren<br />

die Finanzentwicklung bis 2013 als derzeit größte Herausforderung.<br />

Besonders betroffen sind Landesbehörden. 85 Prozent der<br />

dortigen Verantwortlichen sehen die finanziellen Aussichten<br />

mit Sorge - doppelt so viele wie noch vor drei Jahren. In den<br />

Städten und Kommunen zeichnet sich in sechs von zehn<br />

Fällen ein ähnliches Bild ab. Allein 2010 stieg der von den<br />

Kämmerern verbuchte Fehlbetrag auf 7,7 Milliarden Euro an.<br />

Das ist ein Zuwachs von 500 Millionen Euro gegenüber dem<br />

Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Entscheider-<br />

Studie "Branchenkompass 2011 Public Services" von Steria<br />

Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.<br />

"Der positive Trend am Arbeitsmarkt und die damit verbundenen<br />

Steuer-Mehreinnahmen gehen an den Städten und<br />

Kommunen vorbei", sagt Peter Krolle, Verwaltungsexperte<br />

bei Steria Mummert Consulting. "Vom Lohnsteuerplus von<br />

16 Prozent profitiert zunächst der Bund. Die Gewerbesteuer,<br />

die sich auf Kommunalebene niederschlägt, zieht bei gleichbleibender<br />

konjunktureller Entwicklung erst in ein oder zwei<br />

Jahren nach. Zudem ist das Lohnsteuerplus auf Tarifanpassungen<br />

und den massiven Abbau von Kurzarbeit zurückzuführen,<br />

so dass es im Augenblick auch bei den Sozialausgaben<br />

nur zu geringen Entlastungen kommt."<br />

Vor diesem Hintergrund führen die Verwaltungen zunehmend<br />

Instrumente zur Optimierung der Finanzplanung ein,<br />

wie beispielsweise die kaufmännische Buchführung. Vier von<br />

zehn Behördenentscheidern geben spontan an, im eigenen<br />

Verwaltungsbereich durch entsprechende Maßnahmen die<br />

laufenden Ausgaben in den Griff bekommen zu wollen. Zur<br />

langfristigen Effizienzsteigerung im Behördenalltag planen<br />

21 Prozent der Dienststellen, im eigenen Haus die E-Govern-<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 463


ment-Angebote auszubauen. Darüber hinaus wollen 19 Prozent<br />

der Verwaltungen Programme entwickeln, um aktiv die<br />

Wirtschaft in ihrer Region zu fördern.<br />

Angesichts der angespannten finanziellen Situation planen<br />

die kommunalen Verwaltungen zudem, weitere Einschnitte<br />

bei öffentlichen Leistungen vorzunehmen und höhere Gebühren<br />

durchzusetzen. Zu den Betroffenen dürften vor allem die<br />

norddeutschen Bundesländer und Nordrhein-Westfalen gehören.<br />

"Drei von vier Kämmerern in Norddeutschland schätzen<br />

die Lage als ernst ein", so Verwaltungsexperte Krolle.<br />

"In Nordrhein-Westfalen stehen 70 Prozent der Städte und<br />

Kommunen vor leeren Kassen. In Ostdeutschland sind es 57<br />

Prozent. Im Vergleich steht Süddeutschland am besten da.<br />

Herausforderung als Chance –<br />

digitale Kommunikation im öffentlichen Sektor<br />

• Studie von Deutsche Post und re:publik zur Entwicklung der<br />

elektronischen Verwaltungskommunikation<br />

• Digitale Spaltung der Gesellschaft vermeiden<br />

• Sicherheit und Vertraulichkeit immer wichtiger<br />

Die digitale Spaltung der Gesellschaft ist eine echte Gefahr für<br />

die Umsetzung von E-Government-Strategien: Ältere, sozial<br />

schwache oder bildungsferne Bevölkerungsgruppen laufen<br />

Gefahr, durch die fortschreitende Digitalisierung ausgegrenzt<br />

zu werden. Dieser Gefahr lässt sich aber mit Hilfe hybrider<br />

Kommunikationslösungen begegnen. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt die Studie „Vertraulichkeit und Transparenz 2.0“ des<br />

Berliner Instituts für Zukunftspolitik re:publik. Gleichzeitig<br />

ist die EinhaltungfunktionierenderSicherheitsstandards<br />

von zentraler Bedeutung<br />

für den<br />

langfristigen Erfolg<br />

internetbasierter<br />

Verwaltungsangebote.<br />

Ein Lösungsansatz<br />

liegt laut<br />

der Untersuchung<br />

in der Anwendung<br />

möglichst benutzerfreundlicher<br />

Technologien zur<br />

sicheren Kommunikation<br />

im Internet.<br />

Komfortable, gut<br />

bedienbare Sicherheitsange<br />

Weniger als die Hälfte der dortigen Regionalverwaltungen<br />

plagen finanziellen Sorgen."<br />

Hintergrundinformationen<br />

Im Januar und Februar 2011 befragte forsa im Auftrag von<br />

Steria Mummert Consulting 100 Entscheider aus 100 großen<br />

deutschen Kommunal-, Landes- und Bundesverwaltungen<br />

zu Bürgerbeteiligung beziehungsweise E-Partizipation, zu<br />

E-Government sowie zu den aktuellen Herausforderungen<br />

und den bis 2013 geplanten Maßnahmen. Die Befragungen<br />

wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone<br />

Interview (CATI) durchgeführt.<br />

bote sind eine wichtige Voraussetzung, damit mehr Vertrauen<br />

ins Web aufgebaut wird und Bürger ihre Internetumgebung<br />

geschützter und verlässlicher gestalten können. Dies verbessert<br />

auch die Grundlagen für E-Government: Denn dann<br />

können Behördengänge auf elektronischem Wege nicht nur<br />

effizienter und schneller erfolgen, sondern auch sicherer.<br />

Deutschland hat demnach die Chance, sich als Trendsetter<br />

für Datentransparenz und -sicherheit zu positionieren. Für die<br />

im Auftrag der Deutschen Post durchgeführte Untersuchung<br />

wurden IT-Entscheider in Behörden auf Bundes-, Landes-<br />

und Kommunalebene sowie von entsprechenden Verbänden<br />

im Rahmen qualifizierter Telefoninterviews befragt.<br />

Die digitale Spaltung Deutschlands ist nach Meinung der befragten<br />

Experten eine sehr reale Gefahr. Gefragt sind daher<br />

nach Meinung der Experten Kommunikationsformen, die eine<br />

Koexistenz digitaler und analoger Medien zulassen. Diese<br />

sind in der Lage, den Bürger jeweils dort abzuholen, wo er in<br />

der digitalen Welt steht.<br />

Von mindestens ebensolcher Bedeutung ist die Sicherheit<br />

der elektronischen Anwendungen. Die täglichen Schlagzeilen<br />

sind beherrscht von Horrorszenarien über Datenklau,<br />

Identitätsdiebstahl und nicht genehmigte Sammlungen von<br />

Nutzerdaten durch Unternehmen. Das Vertrauen der Bürger<br />

in die elektronische Kommunikation ist dadurch vielfach erschüttert.<br />

Dem entgegen zu treten und hohe Datensicherheit<br />

zu garantieren ist ein Muss für den Erfolg des E-Government.<br />

Gerade das Thema elektronische Identität wird von den Studienteilnehmern<br />

als Herausforderung bewertet.<br />

Die Studie „Vertraulichkeit und Transparenz 2.0“ kann bei<br />

der Deutschen Post kostenlos bezogen werden. Kontakt:<br />

u.stotzem@deutschepost.de<br />

Weitere Informationen unter: www.dp-dhl.de.<br />

464 Kommunalwirtschaft 08/2011


Zukunftskonzepte der modernen Abfallwirtschaft<br />

Was Rohrpostsysteme und unterirdische Logistikzentren mit der Abfallentsorgung von morgen zu tun haben<br />

Das Abfallmanagement in den Städten und Metropolen der<br />

Zukunft stellt Städteplaner und Abfallwirtschaft schon heute<br />

vor große Herausforderungen.<br />

Denn eines gilt als sicher: Das Abfallaufkommen in den Städten<br />

wird in den nächsten Jahrzehnten rasant wachsen. Mit<br />

neuen Ideen und Visionen wird aus Zukunftsmusik aber bereits<br />

heute Realität.<br />

„Die Zukunft der Menschen wird in den Städten liegen“, erklärte<br />

im Jahr 2000 der damalige UNO-Generalsekretär Kofi<br />

Annan in Berlin anlässlich der Eröffnung der Weltkonferenz<br />

zur Zukunft der Städte. Wie richtig er damit lag, zeigt sich<br />

bereits zehn Jahre später: Jeder zweite Mensch lebt im Jahr<br />

2011 in einer Stadt. Bis 2030 wird dieser Anteil auf 60 Prozent<br />

steigen. So genannte Megacities, die mehr als drei Millionen<br />

Bürger aufweisen, werden weiter wachsen und neue<br />

Ballungszentren entstehen. Vor allem in den Entwicklungsländern,<br />

auf dem afrikanischen Kontinent und in China nimmt<br />

diese Entwicklung drastische Formen an.<br />

Während laut Expertenprognose die Zahl der Stadtbevölkerung<br />

in den Industrieländern von 2000 bis 2030 „nur“ von 900<br />

Millionen auf eine Milliarde anwachsen wird, gehen Schätzungen<br />

davon aus, dass afrikanische Städte pro Jahr um<br />

rund fünf Prozent wachsen. Das bedeutet: Hat in Afrika eine<br />

„statistisch ideale" Stadt im Jahr 2000 beispielsweise eine<br />

Millionen Einwohner, kann sich ihre Größe in etwa zwanzig<br />

Jahren verdoppeln. Und auch China wächst derzeit rasant:<br />

Das Ziel der chinesischen Regierung ist es, in den kommenden<br />

Jahrzehnten rund 400 Millionen Chinesen von Bauern zu<br />

Stadtbewohnern zu machen. Die Zahl der rund 120 Millionenstädte<br />

in China soll sich bis zum Jahr 2025 verdoppeln. Zusätzlich<br />

plant die chinesische Regierung bis zu ein Dutzend<br />

Megastädte mit 15 bis 20 Millionen Menschen.<br />

Mit der Explosion der Bevölkerungszahl wird das Abfallproblem<br />

akut wie nie. Nachhaltige Stadtentwicklung ist schon<br />

heute untrennbar mit intelligenten Lösungen für Umweltschutz,<br />

Abfallmanagement und Abwasser verbunden. Neben<br />

konkreten Maßnahmen wie Mülltrennung, Entsorgung und<br />

Recycling sind auch Zukunftsvisionen gefragt. Dass Visionen<br />

oftmals bereits zur Realität geworden sind, zeigen weltweit<br />

Beispiele für innovative Abfallkonzepte.<br />

VEZ – Chipkarte zur Abfallentsorgung<br />

Von der Rohrpost zur Öko-Oase<br />

In Schweden ist das System der Abfallentsorgung über Vakuumanlagen<br />

bereits seit den frühen sechziger Jahren bekannt<br />

und bis heute etabliert. Ein schwedischer Hersteller bietet<br />

dementsprechend High-Tech-Ausführungen der „Abfall-<br />

Rohrpost“ an: Mit Hilfe von Unterdruck gelangt der Abfall<br />

durch ein Rohrsystem an eine Sammelstelle am Rande der<br />

Häuserblocks und wird dort von Müllwagen abgeholt. Die Abfalltunnel<br />

ersparen den Bewohnern den Lärm von im Viertel<br />

kreisenden Müllfahrzeugen und Geruchsbelästigungen. Außerdem<br />

ist das System geschlossen gegenüber Ungeziefer<br />

und Ratten.<br />

Das Prinzip findet übrigens schon eifrige Nachahmer: Der<br />

Amsterdamer Stadtteil Almere, Barcelona, Hongkong, der<br />

Flughafen von Singapur oder der Altstadtkern von Palma de<br />

Mallorca nutzen das Vakuumsysteme ebenfalls.<br />

Aber nicht nur Europa entwickelt nachhaltige Abfallkonzepte:<br />

In der Wüste von Abu Dhabi soll bis zum Jahr 2025 unter<br />

dem Namen „Masdar City“ ein 22 Milliarden Dollar teures<br />

Ökostadt-Projekt auf einer Fläche von sechs Quadratkilometern<br />

entstehen. Geplant ist, dass dort rund 40.000 Menschen<br />

komplett klimaneutral auf dem rund 700 Hektar großen Areal<br />

leben und arbeiten.<br />

Der Abfall gelangt in Masdar City ebenfalls durch Vakuumröhren<br />

in eine unter der Stadt befindliche Sammelstelle, wo<br />

er sortiert wird, um anschließend verwertet zu werden. Restabfälle<br />

werden verbrannt oder in Fermentierungsanlagen<br />

in brennbares Gas umgewandelt, während zurückbleibende<br />

Feststoffe als Baumaterial genutzt werden sollen.<br />

Berlin praktiziert unterirdische Entsorgung<br />

am Potsdamer Platz<br />

Dass auch deutsche Städte mit modernem Know-how und<br />

einigen Ideen das Thema Abfallbeseitigung und Nutzung angehen,<br />

zeigt das Beispiel Berlin. Am Potsdamer Platz haben<br />

die Städteplaner aus Zukunftsmusik bereits Realität werden<br />

lassen. Denn dort gibt es keinen Abfall mehr: zumindest augenscheinlich.<br />

Das gesamte Müllaufkommen wird unterirdisch<br />

gesammelt und abtransportiert. In einem einzigartigen<br />

Logistikzentrum 15 Meter tief in den Katakomben des Potsdamer<br />

Platzes, befindet sich eine Welt fernab von Glamour<br />

und Lifestyle. Dort liegt das Herz des 6,8 Hektar großen<br />

Gebietes der Daimler City, mit unterirdischen Versorgungsgängen,<br />

die auf drei Etagen verteilt, eine Länge von fünf Kilometern<br />

vorweisen. Alle Waren für die rund 30 Restaurants<br />

und 130 Geschäfte an der Oberfläche werden dort zentral angeliefert,<br />

gleichzeitig wird aber auch der gesamte Abfall von<br />

dort aus entsorgt. Und das sind immerhin rund 3000 Tonnen<br />

jährlich.Seit 1998 betreibt das Recyclingunternehmen ALBA<br />

Group als einer der führenden europäischen Umweltdienstleister<br />

und Rohstoffanbieter das Logistikzentrum des Potsdamer<br />

Platzes. ALBA beschäftigt pro Schicht zehn Mitarbeiter,<br />

die sich um den reibungslosen Ablauf „unter Tage“ kümmern.<br />

Und das fast rund um die Uhr: Denn der Tag im VEZ ist lang<br />

und beginnt früh. Bereits ab fünf Uhr morgens werden die ersten<br />

Waren angeliefert. Trotz aller logistischen Planung kann<br />

es zum Stau an einer der 19 Laderampen kommen, der dann<br />

von den Mitarbeitern aufgelöst werden muss. Denn die Ent-<br />

466 Kommunalwirtschaft 08/2011


ladezeiten der LKW folgen einem akribischen Zeitplan: 30 bis<br />

40 Minuten sind pro Lastwagen angesetzt. Die letzten Lieferungen<br />

werden gegen 22 Uhr in Empfang genommen.<br />

In großen Containern werden die Abfälle gesammelt. Jeder<br />

Behälter ist mit einem Barcode versehen, um sie den verschiedenen<br />

Kunden zuordnen zu können. Der Abfall wird<br />

abgewogen, bevor er getrennt nach Schrott, Verpackungen<br />

und Papierresten, verladen wird. Der Preis der Entsorgung<br />

richtet sich nach Gewicht und kann problemlos dem Verursacher<br />

zugeordnet werden. Seit ein paar Jahren werden auch<br />

Essenreste aus der Gastronomie in eine Dehydrieranlage gegeben,<br />

die die Speisereste für die anschließende Produktion<br />

von Biogas vorbereitet.<br />

Die Art von „unsichtbarer“ Abfallentsorgung, wie sie am Potsdamer<br />

Platz praktiziert wird, ist ein Zukunftsmodell mit dem<br />

die Stadtplaner in der deutschen Hauptstadt die Attraktivität<br />

des Areals zu einem wesentlichen Teil gesteigert haben.<br />

Künftig wollen auch anderen Städte dem Beispiel folgen. Aus<br />

Kostengründen ist die unterirdische Abfallbeseitigung derzeit<br />

aber nur in Neubau-Projekten denkbar.<br />

Schatzsuche in den Städten<br />

Längst sind Städte aber nicht mehr nur Müllproduzenten,<br />

sondern vielmehr wichtige Rohstoffquellen. Denn der Abfall<br />

der Industrienationen birgt einige Schätze. Schon lange ist<br />

klar: Das Handy ist die ergiebigste Goldader der Welt. In nur<br />

41 Handys steckt die gleiche Menge des Edelmetalls wie<br />

in einer ganzen Tonne Golderz. Man muss also keine Berge<br />

sprengen oder aufwendig im Sand schürfen, um diesen<br />

Schatz zu heben. Experten sprechen dabei von „Urban Mining“,<br />

die Stadt wird zur Rohstoff-Mine. Und davon profitiert<br />

auch die deutsche Wirtschaft: Durch die Versorgung mit Sekundärrohstoffen<br />

aus dem Recycling werden jährlich zwölf<br />

Milliarden Euro eingespart.<br />

Deutschland ist führend im Bereich der Umwelt- und Recyclingtechnologien.<br />

Experten gehen sogar davon aus, dass<br />

diese so genannten „green technologies“ der Wachstumsmarkt<br />

der Zukunft weltweit sind. Bereits im Jahr 2020 könnte<br />

dieser Wirtschaftszweig die Automobilindustrie als wichtigste<br />

Export-Branche in Deutschland abgelöst haben. Und das mit<br />

Rohstoffen, die im wahrsten Sinne „auf oder unter der Straße<br />

liegen“.<br />

Zukunftskonzept „Geschlossener Kreislauf“<br />

Das Stichwort lautet: Ressourceneffizienz. Und das für die für<br />

die gesamte Prozesskette Rohstoffgewinnung, Produktion,<br />

Konsum und Recycling. Viele Unternehmen streben deshalb<br />

geschlossene Kreisläufe an, um bereits während der Produktion<br />

nachhaltig an die Verwertung des Endproduktes zu denken.<br />

Man spricht von „Recycling direkt am Band“: Es werden<br />

Produktionsabfälle gesammelt und anschließend zu neuen<br />

Rohstoffen verarbeitet: Die ALBA Group betreibt dieses Verfahren<br />

beispielsweise mit namhaften deutschen Automobilherstellern.Denkbar<br />

sind geschlossene Kreisläufe aber auch<br />

in alltäglicheren Situationen wie dem Einkauf. Dabei geht es<br />

gar nicht mehr um das Recycling von Abfällen, sondern um<br />

deren gänzliche Vermeidung. So bietet die Interseroh Pool-<br />

System GmbH Mehrweg-Transportverpackungen an, bei<br />

denen Abfälle durch Wegfall der Einwegkisten aus Holz oder<br />

Pappe gänzlich vermieden werden. Die Mehrwegkisten werden<br />

zu einem bedeutenden Teil aus recyceltem Kunststoff<br />

gewonnen. Dieser Kunststoff nennt sich Procyclen und ist als<br />

Sekundär-Rohstoff aus jederzeit vorhandenen gebrauchten<br />

Kunststoffen herstellbar. Und das in der gleichen Qualität wie<br />

Neuware. Außerdem sind die Procyclen-Kunststoffgranulate<br />

gegenüber herkömmlichen Rohstoffen planungssicher in<br />

Menge und Preis. Erst kürzlich hat eine große deutsche Baumarktkette<br />

Farbeimer eingeführt, die nahezu 100 Prozent aus<br />

dem neuartigen Recyclingmaterial bestehen.<br />

Abfallwirtschaft als Taktgeber<br />

Startschuss für neues Fernwärmenetz auf Zollverein<br />

Neuartig werden auch die Zukunftskonzepte der modernen<br />

Abfallwirtschaft sein, die übergreifend ansetzen müssen. So<br />

beginnt der Kreislauf in der Abfallvermeidung während der<br />

Produktion und der nahezu vollständigen Verwertung der<br />

gesammelten Stoffe. Entsorgungsdienstleister müssen dabei<br />

„über den Tellerrand schauen“ und als umfassender Servicepartner<br />

zur Seite stehen. Eine Aufgabe, die künftig immer<br />

wichtiger wird, denn was für Kofi Annan vor rund einem<br />

Jahrzehnt noch Zukunft war, ist heute bereits Alltag: Urbanisierung.<br />

Und die ist nicht mehr aufzuhalten. Das Augenmerk<br />

muss daher in Zukunft auf der sinnvollen Kanalisierung,<br />

Sammlung und Verwertung des Abfallaufkommens liegen.<br />

Auch oder gerade, wenn künftig Megacities das zu Hause<br />

der Menschen sein werden.<br />

Weiterer Baustein für die energieeffiziente Entwicklung des Standortes Kokerei Zollverein in Essen<br />

468 Kommunalwirtschaft 08/2011


Vertreter der STEAG Fernwärme GmbH und der RAG Montan<br />

Immobilien GmbH führten heute (Freitag, 15. Juli 2011)<br />

gemeinsam den symbolischen Spatenstich für den Bau der<br />

Fernwärmeleitung auf der Kokerei Zollverein in Essen-Katernberg<br />

durch. Mit dem Bau der Fernwärmetrasse wird ein<br />

weiterer wichtiger Schritt für die Entwicklung des Welterbe-<br />

Areals als moderner Immobilienstandort begangen. Über<br />

die neue Trasse soll schon ab dem kommenden Winter der<br />

Neubau der Unternehmenszentrale der RAG Montan Immobilien<br />

mit Wärme versorgt werden. Weitere schon vorhandene<br />

Verwaltungs- und Werkstattgebäude des Unternehmens sowie<br />

die denkmalgeschützten Bestandsgebäude der Stiftung<br />

Zollverein sollen zu Beginn der Heizperiode 2012/2013 an<br />

die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden. Mit der<br />

Baumaßnahmen ist die Grundvoraussetzung für die Versorgung<br />

weiterer Neuansiedlungen geschaffen.<br />

Die Fernwärmerschließung auf dem Areal der Kokerei Zollverein<br />

erfolgt über eine neu zu errichtende Wärmetransportleitung,<br />

ausgehend vom Anbindepunkt an „Tor 3“ an der<br />

Arendahls Wiese zum neuen Verwaltungsgebäude der RAG<br />

Montan Immobilien im Westen des Kokereiareals. Begonnen<br />

wurde mit dem Bau in der zweiten Juli-Woche. Die Länge der<br />

Fernwärmetrasse beträgt rund 750 m und kostet für diese<br />

erste Strecke ca. 0,4 Mio. EUR.<br />

Zunächst wird das neue Verwaltungsgebäude der RAG Montan<br />

Immobilien mit einer Wärmeleistung von 400 kW an die<br />

Fernwärmeversorgung angeschlossen. Mit dieser Leistung<br />

ist sichergestellt, dass der Wärmebedarf des Gebäudes mit<br />

einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 20 Grad auch<br />

bei minus 10 Grad sichergestellt ist. Die Erweiterung der<br />

Fernwärmeversorgung für die weiteren Bestandsgebäude auf<br />

dem Standort und die zukünftig Büroneubauten erfordert in<br />

den nächsten Jahren eine Verlängerung der Trasse um weitere<br />

550 m.Die gleichen Trassen werden auch für die Versorgung<br />

des Standortes mit Wasser und den verschiedenen Telekommunikationseinrichtungen<br />

genutzt.<br />

Die Fernwärmeleitungen werden in Kunststoffmantelrohrtechnik<br />

verlegt und sind für die Druckstufe PN 25 ausgelegt.<br />

Dieser technische Standard ist aufgrund des Drucks und der<br />

Hitze des transportierten Wassers sowie des künftig erforderlichen<br />

Wärmebedarfes auf dem Standort notwendig.<br />

Der Fernwärmeausbau der STEAG mit einer hoch effizienten<br />

Wärmedarbietung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit<br />

dem Primärenergiefaktor von 0,12 wird wesentliche Beiträge<br />

zu den Zielsetzungen „Erhöhung der Energieeffizienz“ und<br />

„Einsparung von Primärenergie“ leisten sowie zu einer deutlichen<br />

Reduzierung des CO2-Ausstoßes führen.<br />

Die Wärmeversorgung auf dem Kokerei Areal wird über die<br />

Nutzung der Abwärme (KWK) des STEAG-Heizkraftwerkes in<br />

Herne und der Müllverbrennungsanlage der RWE in Essen-<br />

Karnap sichergestellt.


Mit Kraft-Wärme-Kopplung kann NRW 35 Prozent CO2-Emissionen<br />

und Rohstoffe einsparen<br />

Neue Studie zeigt großes Potenzial bei gleichzeitiger Erzeugung von Wärme und Elektrizität<br />

Nordrhein-Westfalen bietet hervorragende Voraussetzungen<br />

für den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Eine neue<br />

Studie im Auftrag des NRW-Klimaschutzministeriums und<br />

der EnergieAgentur.NRW zeigt, dass in NRW ein beachtliches<br />

Potenzial besteht. Grundsätzlich können 35 Prozent der CO2-<br />

Emissionen und 35 Prozent der Rohstoffe eingespart werden,<br />

wenn Elektrizität und Wärme gleichzeitig produziert werden.<br />

„Hier liegt ein ungeheures Potenzial. Gerade die dicht besiedelten<br />

Ballungsräume an Rhein und Ruhr sind ideal, um Energie<br />

wirklich effizient einzusetzen. Während andere Bundesländer<br />

gute Standorte für Solarenergie oder Wasserkraft sind,<br />

ist NRW ein guter Standort für Kraft-Wärme-Kopplung. Wo<br />

sonst liegen Industrie und Wohngebäude oder Bürogebäude<br />

so nah zusammen wie bei uns. Das macht es einfach, die<br />

Wärme zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu bringen“,<br />

sagt Klimaschutzminister Johannes Remmel.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung ist eine der wichtigen Schlüsseltechnik<br />

für die Energiestruktur der Zukunft. Minister Johannes<br />

Remmel begrüßte daher die jüngsten Investitionsentscheidungen<br />

von Stadtwerken für den Bau neuer Gaskraftwerke<br />

als Basis für Kraft-Wärme-Kopplung. „Mit dem Beschluss<br />

etwa des Energieversorgers Trianel zur Errichtung eines<br />

Gaskraftwerkes in Krefeld sieht der Minister gute Chancen<br />

für eine Verbindung von Nah- und Fernwärme an der Rhein/<br />

Ruhr-Schiene. Remmel: „Die Fernwärmeunternehmen im<br />

Ruhrgebiet wollen eine Herausforderung angehen, die im<br />

Sinne von Klimaschutz, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit<br />

auf der Hand liegt: die Chance für ein technische und wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit auszuloten. Die Landesregierung<br />

wird dieses Engagement unterstützen.“<br />

Erstellt wurde die wissenschaftliche Studie vom Bremer Energie<br />

Institut, dem Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung,<br />

dem Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien<br />

IREES GmbH und der Energieberatung GmbH. Die<br />

Institute kommen zu dem Ergebnis, dass die Verdoppelung<br />

des Anteils der Kraft-Wärme-Kopplung an der Nettostromerzeugung<br />

in Nordrhein-Westfalen möglich ist. „Auf dieses<br />

ungeheure Potenzial können wir nicht verzichten, wenn wir<br />

die Energiewende beschleunigen wollen“, so Remmel. Bereits<br />

im Koalitionsvertrag hat die Landesregierung das Ziel<br />

formuliert, den Anteil der KWK an der Stromerzeugung bis<br />

2020 auf mehr als 25 Prozent zu erhöhen. Durch Kraft-Wärme-Kopplung<br />

wird bei der Produktion von Energie ein Teil in<br />

Strom umgewandelt und ins Netz eingespeist. Zugleich wird<br />

Wärme für die Heizung von Gebäuden und die Erwärmung<br />

von Brauchwasser erzeugt und vielfach über Nah- oder Fern-<br />

Umrüstung in großem Maßstab<br />

Etwa 31.000 Leuchten betreibt die Stadt Bielefeld, um ihre<br />

Straßen, Wege und Parkanlagen zu erhellen. Mehr als 5.000<br />

von ihnen werden gegen die effizienten VFL540 LED-Leuchten<br />

von WE-EF ausgetauscht.<br />

Dem regen Engagement für Klimaschutz und Kostenersparnis<br />

in Bielefelds Verwaltung ist es zu verdanken, dass bald<br />

mehrere Stadtviertel in den Genuss einer neuen Straßenbe-<br />

wärmeleitungen transportiert. Im Vergleich zu reinen stromerzeugenden<br />

Kraftwerken bedeutet dies eine höhere Ausnutzung<br />

der eingesetzten Brennstoffe, damit stellen moderne<br />

Heizkraftwerke eine sehr effiziente Art der Energieversorgung<br />

dar. Die Art des Brennstoffs kann variieren.<br />

Die Institute errechneten ein wirtschaftliches KWK-Potenzial<br />

in NRW von insgesamt 75 Terrawattstunden pro Jahr. Das<br />

entspricht rund 36 Prozent des landesweiten Nutzwärmebedarfs.<br />

Die erzeugte Strommenge läge für die Neuanlagen<br />

bei etwa 80 Terrawattstunden pro Jahr. Die Studie belegt,<br />

dass die KWK vor allem in Großstädten, also zum Beispiel in<br />

den Ballungsräumen und Großstädten wie Düsseldorf oder<br />

Essen eine wirtschaftliche Option ist: Rund zwei Drittel des<br />

wirtschaftlichen Potenzials entfallen auf Städte mit mehr als<br />

150.000 Einwohnern. Dagegen sind neue Fernwärmenetze<br />

für kleinere Kommunen in der Regel keine wirtschaftliche Lösung.<br />

Hier bieten sich dagegen einzelne KWK-Projekte an,<br />

zum Beispiel bei größeren Gewerbe- oder Dienstleistungsobjekten.<br />

„Wir müssen die Möglichkeiten der modernen Energieerzeugung<br />

und auch der Verteilung von Energie gezielt<br />

einsetzen“, sagt Minister Remmel. Die EnergieAgentur.NRW<br />

berät Kommunen und Investoren, welche Lösung für welches<br />

Projekt die richtige ist. „Aber neben Information brauchen wir<br />

auch Förderung. Um Planungssicherheit herzustellen, muss<br />

das KWK-Gesetz an die neuen Rahmenbedingungen angepasst<br />

und die Förderkonditionen verbessert werden“, fordert<br />

Remmel und fügt hinzu: „Während die Bundesregierung hier<br />

untätig geblieben ist, haben wir das Thema durch einen Bundesratsantrag<br />

auf die Tagesordnung gebracht. Wir brauchen<br />

KWK für eine moderne Energieversorgung. KWK begünstigt<br />

vor allem kleine und mittlere Energieversorger, etwa die<br />

Stadtwerke. Die Bundesregierung hingegen begünstigt vor<br />

allem die großen Energiekonzerne. Bundesumweltminister<br />

Röttgen muss hier Verantwortung für Nordrhein-Westfalen<br />

zeigen. Darauf werden wir drängen.“<br />

Im Bereich der industriellen KWK-Nutzung orten die Autoren<br />

der Studie zusätzliche Potenziale. So zeigt die Analyse, dass<br />

allein durch die Modernisierung der bereits bestehenden Anlagen<br />

eine Steigerung der Stromerzeugung um bis zu 12,7<br />

Terrawattstunden pro Jahr möglich ist. In 2008 lag die Stromerzeugung<br />

aus industrieller KWK bei 6,2 Terrawattstunden<br />

pro Jahr. Die Modernisierung der KWK-Anlagen betrifft vor<br />

allem die Unternehmen in der Chemie-, Ernährungs- und Papierindustrie<br />

– aber auch in der Metallerzeugung.<br />

Weitere Informationen unter: www.umwelt.nrw.de.<br />

leuchtung kommen. Im März 2011 hatten die Verantwortlichen<br />

einen Förderantrag beim Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit für den Wechsel von<br />

5.100 Leuchten in Wohn- und Anliegerstraßen gegen LED-<br />

Leuchten gestellt. Sofort nach der Bewilligung der Mittel, die<br />

40% der Gesamtinvestition betragen, initiierten sie eine öffentliche<br />

Ausschreibung, bei der WE-EF mit den VFL540 LED<br />

Straßenleuchten überzeugt hat.<br />

470 Kommunalwirtschaft 08/2011


5.151 Exemplare der VFL540 LED-Straßenleuchte werden in Bielefeld bis Dezember 2011<br />

installiert und dann für erhebliche Einsparungen bei Energie- und Wartungskosten sorgen.<br />

Die LED-Leuchten von WE-EF haben eine Nennleistungsaufnahme von lediglich 21W gegenüber<br />

89W der bisherigen Pilz-Opalglas-Leuchten. Zur zusätzlichen Einsparung bei den CO2-<br />

Emmissionen und dem Energieverbrauch wird die Leistung der Leuchten zwischen 22:30 Uhr<br />

und 04:30 Uhr noch einmal um die Hälfte reduziert. Die Einsparwerte betragen damit etwa<br />

jeweils 83 Prozent. Bezogen auf 5.151 Leuchten wird sich eine CO2-Einsparung von cirka<br />

830 Tonnen pro Jahr einstellen.<br />

Aber auch hinsichtlich der Lichtqualität ergeben sich spürbare Verbesserungen. Die LED-<br />

Leuchten werden die Verkehrsflächen deutlich gleichmäßiger erhellen, die jetzt teils ausgeprägten<br />

Hell- und Dunkelzonen gehören damit der Vergangenheit an. Um das Licht homogener<br />

auf Straßen und Wege zu lenken, müssen 4.440 Leuchtenmaste um etwa einen Meter<br />

auf eine Masthöhe von fünf Metern verlängert werden. Den hohen Werterhalt, den die Beibehaltung<br />

der vorhandenen Maste mit sich bringt, wissen die Verantwortlichen sehr zu schätzen,<br />

denn diesen Teil des Projektes muss die Stadt komplett aus eigenen Mitteln finanzieren.<br />

Die Leuchtenserie VFL540 von WE-EF umfasst Ausführungen in vielen verschiedenen Leistungsstufen<br />

mit unterschiedlichen Lichtströmen zwischen 1.200lm und 9.870lm. Sie können<br />

mit asymmetrisch seitlich abstrahlenden S60- bzw. S70- oder asymmetrisch vorwärts<br />

gerichteten A60-Linsen in OLC® Technik versehen werden. Hinsichtlich der Lichtfarbe hat<br />

der Kunde die Wahl zwischen 3.000K, 4.000K und 5.000K, also den Lichtfarben 830, 840 und<br />

750. Für die bedarfsgerechte Lichtsteuerung, z. B. in Form einer Nachtabsenkung, können<br />

die VFL Leuchten werkseitig auch mit einem softwaregesteuerten Eco Step Dim® Modul<br />

ausgestattet werden.<br />

Natürliche Ressourcen werden knapp und teuer<br />

Wir wissen, dass natürliche Ressourcen knapp und teuer werden und vom Menschen unnötig<br />

verursachte CO2-Belastungen den Treibhauseffekt verstärken. Die Umwelt braucht jetzt<br />

mehr Schutz denn je! Die Herausforderung besteht aktuell darin, den Klimawandel in Grenzen<br />

zu halten. Es stellt sich somit die Frage, welchen Beitrag die Abfallwirtschaft zur Senkung<br />

von Treibhausgasen leisten kann. SSI Schäfer, Neunkirchen/Siegerland, ist hier seit über 35<br />

Jahren richtungsweisend tätig und betrachtet die Grundsätze der Nachhaltigkeit als unternehmerische<br />

Aufgabe.Zur Ressourcenschonung und Verringerung der Umweltbelastungen<br />

gilt Abfallvermeidung stets als oberster Handlungsgrundsatz. Doch dass Abfall entsteht, ist<br />

aufgrund der heutigen Lebensgestaltung und wirtschaftlichen Aktivitäten nicht zu verhindern.<br />

Im Sinne der Lebensqualität und des ökologischen Gleichgewichtes ist es jedoch notwendig,<br />

sich der Abfälle anzunehmen, sie zugunsten der Ressourcenschonung zu nutzen, zu reduzieren,<br />

zu trennen oder wo dies nicht möglich ist, sie weitestgehend schadlos zu entsorgen. Dabei<br />

besteht die Kunst darin, den Schutz der Umwelt mit wirtschaftlich rentablen und individuell<br />

angepassten Verfahren derart zu vereinen, dass eine nachhaltige Entwicklung erzielt wird.<br />

So bietet SSI Schäfer im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes eine breite Palette an<br />

Behältersystemen, mit denen neben dem Restabfall wiederverwertbare Materialien umweltfreundlich<br />

und wirtschaftlich gesammelt und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden.<br />

SSI Schäfer hat eine<br />

breite Palette an<br />

Behältersystemen im<br />

Programm.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 471


Mit der beschlossenen Neufassung des Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallgesetzes wird nun europäisches Recht umgesetzt.<br />

Gemäß den Zielen der Ressourcenschonung rückt das Gesetz<br />

neben der Abfallvermeidung die Verwertung künftig noch<br />

stärker in den Fokus als bisher. Spätestens ab 2015 müssen<br />

alle Wertstoffe, d.h. Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfälle<br />

sowie Bioabfälle, getrennt gesammelt werden.<br />

Da Jahr für Jahr viele wiederverwertbare Abfälle über den<br />

Restmüll entsorgt werden, soll eine neue, sogenannte Wertstofftonne<br />

die kostbaren Schätze abfangen. Die Einführung<br />

soll bis spätestens 2015 erfolgen. Die Wertstofftonne wird neben<br />

Verpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen<br />

zusätzlich auch alle „stoffgleichen Nichtverpackungen“, etwa<br />

Kunststoffwannen, -spielzeug, Metallkochtöpfe, erfassen.<br />

Ob sie auch nicht-stoffgleiche Nichtverpackungen, wie z.B.<br />

Elektrokleingeräte, aufnimmt, wird von den Kommunen unterschiedlich<br />

geregelt.<br />

Doch wie sieht die neue Wertstofftonne aus? Zur Debatte<br />

steht entweder die Erweiterung der Sammlung in der bestehenden<br />

gelben Tonne (“Gelbe Tonne Plus“) oder die Einführung<br />

einer zusätzlichen Tonne. Seit über 30 Jahren befasst<br />

sich SSI Schäfer intensiv mit der Sammlung von Wertstoffen<br />

und unterstützt Kommunen und private Entsorger mit einer<br />

kompletten Behälterserie, u.a. für die Sammlung von Leichtverpackungen<br />

und Kunststoffen im Hol- und Bringsystem. Im<br />

Falle der Einführung einer neuen Tonne unterstützt SSI Schäfer<br />

Modellversuche und stellt – nach Vereinbarung – für einen<br />

Zeitraum von sechs Monaten kostenlos Behälter zur Verfügung<br />

- unabhängig der Farbe der neuen Tonne. Mit Hilfe der<br />

Modellversuche können kommunale und private Entsorger<br />

zunächst Erfahrungen bzgl. der Mengen und der anfallenden<br />

Kosten sammeln.<br />

Während bei Stoffströmen wie Altpapier, Glas, Verpackungen<br />

seit vielen Jahren effektiv getrennt und verwertet wird, besteht<br />

im Bereich der Bioabfallsammlung noch ein großer<br />

Nachholbedarf. Weniger als die Hälfte der Bundesbürger ist<br />

an die Biotonne angeschlossen. Gemäß des neuen Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallgesetzes muss jedoch auch bei Bioabfällen<br />

spätestens ab 2015 eine flächendeckende Getrenntsammlung<br />

erfolgen.<br />

Für die Behandlung der gesammelten Bioabfälle finden üblicherweise<br />

zwei Verfahren Anwendung: zum einen die ae-<br />

Das ausgeklügelte<br />

Belüftungssystem<br />

des Compostainers<br />

sorgt für eine aerobe,<br />

intensive Verrottung<br />

des Biomülls.<br />

robische Kompostierung, zum anderen die anaerobische<br />

Verarbeitung in Fermentern zur Herstellung von Methangas<br />

für die Energiegewinnung und Kompost aus Gärresten. Für<br />

beide Verfahren ist eine saubere Getrenntsammlung des<br />

Eingangsmaterials wichtig. Der von SSI Schäfer entwickelte<br />

Spezialbehälter für Bioabfälle, der Compostainer, hat sich<br />

hierfür mittlerweile im In- und Ausland für die 14tägige Abfuhr<br />

bestens bewährt.<br />

Bioabfälle haben einen erheblichen Wassergehalt, der im<br />

Zusammenhang mit der hohen Dichte ohne Luftzirkulation<br />

zu anaerobem Abbau und Fäulnis führt. Das ausgeklügelte<br />

Belüftungssystem des Compostainers sorgt für eine aerobe,<br />

intensive Verrottung des Biomülls bei bis zu 50°C im Behälter<br />

und damit gleichzeitig für weniger Geruchs- und Madenbildung.<br />

Der neutrale ph-Wert des Sickerwassers von 7,6<br />

(anstatt 5,0 wie bei unbelüfteten Abfallbehältern) begünstigt<br />

den Kompostiervorgang. Die hohe Wasserverdunstung im<br />

Compostainer führt zu einem deutlichen Masseverlust und<br />

damit zu einer Sammel- und Transportkostenersparnis von<br />

13 Prozent – ein weiterer Vorteil, der sich rechnet. Die Luftzirkulation<br />

im Compostainer wird erreicht durch Öffnungen<br />

an den seitlichen Wandungen und im Deckel sowie durch innenliegende<br />

Distanzstege am Korpus.<br />

Der Compostainer schafft damit die<br />

Voraussetzung für eine aerobe Sammlung<br />

des Biomülls und kann somit unbedenklich<br />

im 14-tägigen Rhythmus<br />

abgefahren werden.<br />

Am Ende des Kreislaufs wirtschaftlicher<br />

wie ökologisch sinnvoller Biomüllsammlung<br />

steht seine Verwertung.<br />

Durch die Sammlung im Compostainer<br />

entsteht ein für die Kompostierung<br />

günstiges Ausgangsmaterial, das als<br />

hochwertiger Naturstoff dem Kreislauf<br />

wieder zugeführt wird. Der SSI Schäfer-Behälter<br />

stellt somit ein wirtschaftliches,<br />

umwelt- und bürgerfreundliches<br />

Biomüll-Sammelsystem dar.<br />

Für die neue Wertstofftonne sind verschieden<br />

farbige Lösungen denkbar.<br />

472 Kommunalwirtschaft 08/2011


Stoffliche Verwertung von Altholz<br />

muss Vorrang haben<br />

"Die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes soll einen wesentlichen<br />

Beitrag dazu leisten, Ressourceneffizienz und Recycling<br />

zu stärken. Dabei soll, nach der Leitentscheidung des<br />

europäischen Gesetzgebers, dem Recycling ein Vorrang eingeräumt<br />

werden. Dieser Vorrang ist offensichtlich auch notwendig,<br />

da schon heute Überkapazitäten in der Verbrennung<br />

eine stoffliche Verwertung ausbremsen". Das erklärte bvse-<br />

Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock vor den Teilnehmern des<br />

2. Altholztages, der Ende Juni, unter Beteiligung des Verbandes<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), in<br />

Raunheim bei Frankfurt/Main stattfand.<br />

Eric Rehbock: "Jeder der eine Sortier- und Aufbereitungsanlage<br />

betreibt, konnte in den vergangenen Jahren spüren,<br />

wie sich der Zwang zur Auslastung der Verbrennung auf die<br />

Wirtschaftlichkeit zur stofflichen Aufbereitung ausgewirkt hat.<br />

Warum qualitätsgesichert aufwendig sortieren, wenn der Weg<br />

in die Müllverbrennungsanlage nah und günstig ist, dachte<br />

sich so mancher und schaltete seine Aufbereitungsanlage<br />

zwischenzeitlich ab. Die Situation entspannte sich aufgrund<br />

der guten konjunkturellen Entwicklungen in 2010 zwar wieder<br />

leicht, Entwarnung kann bis heute allerdings nicht gegeben<br />

werden."<br />

Dr. Frank Petersen vom Bundesumweltministerium, nahm<br />

diesen Ball durchaus auf. Er betonte, dass die Zielrichtung<br />

des Gesetzentwurfes der Bundesregierung laute: “Mehr Recycling,<br />

nicht mehr thermische Verwertung." Er verwies beim<br />

2. bvse-Altholztag darauf, dass bei einem Heizwert des Abfalls<br />

von 11.000 kJ/kg der Gleichrang zwischen energetischer<br />

und stofflicher Verwertung widerleglich vermutet werde. Trotz<br />

hohen Heizwertes könne eine stoffliche Verwertung durch die<br />

Behörde erzwungen werden, wenn dies die bessere Verwertungsart<br />

sei. Umgekehrt könne der Abfallbesitzer mit der gleichen<br />

Argumentation jedoch auch eine energetische Verwertung<br />

durchführen, wenn der Abfall einen Heizwert unterhalb<br />

von 11.000 kJ/kg habe.<br />

Nutzungskaskade durchsetzen<br />

Das allein reicht dem bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />

und Entsorgung e.V. zur Sicherung des Recycling-Vorrangs<br />

jedoch nicht aus, wie Andreas Habel in seinem Vortrag<br />

betonte. Der bvse-Referent warnte davor Rohstoffe leichtfertig<br />

zu verbrennen wenn sie noch stofflich genutzt werden<br />

könnten.<br />

Habel verwies darauf, dass die privaten Unternehmen der<br />

Abfallwirtschaft Verwertungstechnologien entwickelt und aufgebaut<br />

hätten, die es ermöglichen, aus stofflich nutzbarem<br />

Altholz hochwertige Sekundärrohstoffe herzustellen. Es sei<br />

längst eine Industrie mit ausgeprägten Wertschöpfungsketten<br />

entstanden.<br />

Habel: "Um diese Techniken anwenden zu können, sind diese<br />

Anlagen aber auf gesicherte Stoffströme hinsichtlich Quantität<br />

und Qualität angewiesen. Daher sprechen wir uns für die<br />

Kaskadennutzung von Holz aus. Althölzer, die aufgrund ihrer<br />

Beschaffenheit letztendlich nicht mehr stofflich recycelt werden<br />

können, gehören in hochwertige thermische Prozesse,<br />

wie speziell auf diesen Stoffstrom ausgerichtete Biomassekraftwerke<br />

oder Kraftwerke mit hoher Energieausbeute."<br />

Hier pflichtete Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer der<br />

Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. bei. Er wies darauf hin,<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 473


dass die Mehrfachnutzung schon immer praktiziert wurde.<br />

Deshalb sei die Kaskadennutzung erste Wahl aller Nutzungsstrategien.<br />

Zusätzliche Holzpotenziale als Beitrag zur Bewältigung<br />

der Energiewende stehen seiner Meinung nach jedenfalls<br />

nicht zur Verfügung. Dies gelte nicht nur für Deutschland,<br />

sondern europaweit und auch weltweit. Aufgrund der zunehmend<br />

knapper werdenden Ressource Holz müsse dessen<br />

Verwendung effizienter und ressourcenschonender als bisher<br />

erfolgen. Von daher setzte er sich dafür ein, dass Subventionen<br />

zur direkten Verbrennung gestoppt werden müssten.<br />

Eine Nutzungskonkurrenz zwischen stofflicher und energetischer<br />

Nutzung räumte Daniel Hölder vom Bundesverband<br />

Bioenergie e.V. durchaus ein. Nach seiner Aussage bestehe<br />

diese Konkurrenz aber hauptsächlich im Bereich der Wärmebereitstellung<br />

(Scheitholz), im Bereich der Stromerzeugung<br />

sehe er dagegen keine Nutzungskonkurrenz. Hölder begrüßte<br />

für seinen Verband, dass die Förderung von Bioenergieanlagen,<br />

die Altholz verwenden, eingestellt wird. Er betonte<br />

jedoch auch, dass Holz und feste Biomasse einen bedeutenden<br />

Beitrag zur umweltfreundlichen und nachhaltigen<br />

Stromversorgung leisten.<br />

Die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

Unter Leitung von Naemi Denz, stellvertretende VDMA-Geschäftsführerin,<br />

beschäftigte sich der 2. Altholztag auch mit<br />

den aktuellen Marktentwicklungen in Deutschland und Österreich.<br />

Peter Altmann von der Fritz Egger GmbH machte deutlich,<br />

dass die Verwertungskapazitäten das Altholzaufkommen<br />

von etwa 6,5 Millionen t./Jahr in Deutschland übersteigen.<br />

Das mache Importe nach Deutschland zwingend notwendig.<br />

Die Verfügbarkeit von Altholz schwanke zwischen Sommer<br />

und Winter sehr stark.<br />

Das sei ein Phänomen, so Altmann, welches durchaus auch<br />

für den Österreichischen Markt zutreffe, der ein Altholzaufkommen<br />

von 500.000 bis 600.000 t/Jahr aufweise. Altholzauf-<br />

kommen und der Bedarf der genehmigten Verwertungsanlagen<br />

stünden zwar in einem etwa ausgewogenen Verhältnis,<br />

jedoch beeinträchtige die verbreitete illegale Verbrennung<br />

von Altholz das Marktgeschehen, was immer wieder zu Engpässen<br />

führe.<br />

Ganz anders sehe, nach Aussage von Peter Altmann, die<br />

Marktsituation in der Schweiz aus. Auch hier gebe es zwar<br />

ein Altholzaufkommen von ca. 600.000 t/Jahr, doch ein Großteil<br />

dieser Menge werde exportiert. Hauptabnehmer sei hier<br />

Italien.<br />

In der Schweiz werde der Auf- und Ausbau der thermischen<br />

Verwertung von Altholz vorangetrieben. Im Winter werden signifikante<br />

Mengen den Kehrichtverbrennungsanlagen zugeführt.<br />

Qualität sichern mit einer VDI-Richtlinie<br />

Prof. Dr.-Ing. Uwe Görisch griff in seinem Vortrag die Qualitätssicherung<br />

im Bereich der Altholzverwertung auf. Er beklagte,<br />

dass es keine allgemein anerkannten Standards geben würde.<br />

Das führe in der Praxis zu einem sehr unterschiedlichen<br />

Vollzug der zuständigen Behörden in den Bundesländern und<br />

damit teilweise zu gravierenden Wettbewerbsverzerrungen.<br />

Dies betreffe sowohl die Genehmigungspraxis von Anlagen,<br />

als auch deren Überwachung. Als einen möglichen Ausweg<br />

aus diesem Dilemma stellte Görisch die Möglichkeit vor, eine<br />

VDI-Richtlinie zu erarbeiten, um so einen anerkannten Standard<br />

für die Branche zu setzen. Hieran könnten sich nicht<br />

nur die Unternehmen ausrichten, sondern ebenfalls die Vollzugsbehörden<br />

und Gerichte. Seine Empfehlung: "Entweder<br />

regeln andere uns, oder wir regeln vorausschauend selbst",<br />

stieß in der sich anschließenden Diskussion jedoch nicht nur<br />

auf Zustimmung. So wurde die Befürchtung geäußert, dass<br />

durch ein neues Regelwerk, auch neue Bürokratie und neue<br />

Schwierigkeiten auf die Betriebe zukommen könnten.<br />

Weitere Informationen unter: www.bvse.de.<br />

Hako-Technik für eine saubere und gepflegte Bodetal-Stadt Thale<br />

Sauberkeit als Teil der Tourismusförderung<br />

Der Harz als das höchste Gebirge Norddeutschlands bietet<br />

mit dem 1.141,1 m ü. NN messenden Brocken, nicht nur einen<br />

besonderen Anziehungspunkt für Wanderer, auch für<br />

den Liebhaber der germanischen Sagenwelt lohnt sich der<br />

Besuch. Zu den bekanntesten Ausgangspunkten für den<br />

Harztourismus gehört die Bodetal-Stadt Thale. Für Thales<br />

Bürgermeister, Thomas Balcerowski, ist die Förderung des<br />

Tourismus als beachtlicher Wirtschaftsfaktor eine Herzensangelegenheit.<br />

So achtet er nicht zuletzt als Thalenser Bürger<br />

auf ein sauberes und gepflegtes Outfit seiner Stadt. Zur Pflege<br />

des Kurparks sowie zum Reinigen der Gehwege und der<br />

städtischen Plätze trägt auch die Reinigungs- und Transporttechnik<br />

von Hako bei.<br />

„Mit der Gestaltung des etwa 4,5 km langen Mythenwegs“,<br />

schildert Bürgermeister Thomas Balcerowski, „haben wir<br />

uns eine zusätzliche Touristenattraktion geschaffen. Mit der<br />

Gestalt des einäugigen Göttervaters Wotan, der neben dem<br />

Rathaus aus dem Brunnen der Weisheit trinkt, wurde im Juli<br />

2004 das erste Figurenensemble des Mythenweges errichtet.<br />

Derzeit schmücken insgesamt zehn von unterschiedlichen<br />

Künstlern gestaltete Skulpturen mit entsprechenden Erklä-<br />

rungstafeln den attraktiven Themenweg. Beginnend mit der<br />

Bronzefigur des Harzgaugrafen Hessi, die unmittelbar vor<br />

dem Areal des ehemaligen Klosters liegt, kann man sich auf<br />

den Mythenweg begeben. Auf der Strecke bis zur Figur der<br />

Midgardschlange vor der Talstation der Kabinenbahn, die<br />

zum Hexentanzplatz führt, begegnet man als nächstes dem<br />

bereits erwähnten Wotan am Brunnen der Weisheit sowie<br />

dem im Kurpark aufgestellten Sleipunir und die Nornen, um<br />

nur einige Kunstwerke aufzuführen.“<br />

Gepflegte Parkflächen und Sauberkeit für Einwohner<br />

und Touristen<br />

„Sauberkeit“, betont Bürgermeister Thomas Balcerowski<br />

(Bild 1), „ist eine elementare Grundlage für einen Tourismusort.<br />

Es wäre geradezu ein Alptraum, wenn unsere Kunstwerke<br />

im hohen Gras untergehen würden. Zur Pflege unserer<br />

Straßen, Wege, Park-, Ruhe- und Kinderspielplätze bedienen<br />

wir uns der professionellen Hilfe unserer Abteilung Stadtwirtschaft,<br />

denn Sauberkeit und Grünflächenbearbeitung muss<br />

auf wirtschaftliche Weise erfolgen. Es geht dabei um Effizienz<br />

und Schnelligkeit. Wir haben unterschiedliche Wachs-<br />

474 Kommunalwirtschaft 08/2011


Hako-Citymaster 1200 im Kurpark vor der Kirche St.Petri<br />

tumsperioden im Jahr. So müssen wir im Frühjahr, wenn die<br />

Natur aufblüht, die Anlagen schnell in einen attraktiven Zustand<br />

bringen. So pflege ich auch eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Leiter der Abteilung Stadtwirtschaft, Matthias<br />

Nowak (Bild 1). Dass die Stadtwirtschaft ihre Aufgaben ernst<br />

nimmt, bestätigen uns immer wieder unsere Gäste. So wissen<br />

wir, dass wir mit dem Einsatz moderner Pflege-, Reinigungs-<br />

und Transporttechnik auf dem richtigen Weg sind. Die<br />

Auswahl der richtigen Technik übernehmen die Kollegen der<br />

Stadtwirtschaft. Ich weiß inzwischen, dass ich mich auf ihre<br />

Kompetenz voll verlassen kann und die Stadtwirtschaft weiß<br />

auch, dass ich mir auf dem Weg ins Rathaus den Zustand der<br />

Straßen genau ansehe und bei Problemen sofort zum Handy<br />

greife.“<br />

Gepflegter Kurpark<br />

Wir haben uns im Kurpark verabredet, weil er einfach eine<br />

Augenweide ist. Wenn man vor der Skulptur des achtbeinigen<br />

Pferdes Sleipnir, das der Sage nach Wotan leichtfüßig über<br />

Wolken, Wasser und Land trug, steht, schaut man linker Hand<br />

zur Kirche St. Petri und zum dahinter liegenden Berg, auf dem<br />

sich der Hexentanzplatz befindet. Rechter Hand erblickt man<br />

den Sessellift, der zur bekannten Roßtrappe führt. Im Kurpark<br />

wird deutlich, was die Hako-Technik, die der Stadtwirtschaft<br />

Thale zur Verfügung steht, zu leisten vermag. Zum Treffpunkt<br />

kamen Olaf Rein vom Multicar vertreibenden Kommunaltechnikzentrum<br />

Willerbach, Bürgermeister Thomas Balcerowski,<br />

Hans-Rainer Trippler vom Hako-Vertragshändler Schlotte,<br />

Matthias Nowak, Leiter der Abteilung Stadtwirtschaft (Bild 1),<br />

sowie die Mitarbeiter der Stadtwirtschaft Thale, die mit der<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 475


Hako-Technik und dem Universalgeräteträger FUMO Carrier<br />

täglich für ein gepflegtes Thale sorgen.<br />

Sauberer Rasenschnitt<br />

„Beim Kauf der Kommunaltechnik“, betont Matthias Nowak,<br />

„achten wir darauf, dass wir die Technik das ganze Jahr hindurch<br />

nutzen können. Deshalb haben wir zur Rasenpflege<br />

einen Hakotrac 3500 DA (Bild 2) gekauft. Der Frontbereich<br />

ist mit einer Frontaushebung mit Kuppeldreieck, zwei doppelwirkenden<br />

Hubzylindern und einer integrierten Frontzapfwelle<br />

ausgerüstet. Diese Ausrüstung ermöglicht die Aufnahme<br />

unterschiedlicher Anbaugeräte. Zum Rasenschnitt setzen wir<br />

ein Frontmähwerk mit einer Arbeitsbreite von 1,50 Meter ein.<br />

Das Schnittgut nehmen wir heckseitig über einen leistungsfähigen<br />

Gras- und Laubsauger auf. Die geräuschreduzierte<br />

Hochleistungsturbine wird über die Heckzapfwelle des Hakotracs<br />

3500 DA betrieben.“<br />

Zur Versorgung der hydraulischen Lenkung besitzt der Hakotrac<br />

eine separate Hydraulikpumpe. Das aufgenommene<br />

Schnittgut im 1200 Liter fassenden Sammelbehälter lässt<br />

sich bequem über die zwei Meter hohe Hochentleerung entsorgen<br />

(Bild 3). „Wir“, erzählt Maschinenfahrer Jens Zemmek,<br />

kippen das Schnittgut gleich auf unseren FUMO Carrier.“<br />

„Den Kleintraktor Hakotrac 3500 DA“, betont Matthias Nowak,<br />

„setzen wir das ganze Jahr ein. Neben der Rasenpflege<br />

erledigt er als kräftiges und zuverlässiges Zugfahrzeug unterschiedliche<br />

Transportaufgaben. Für den Winterdienst statten<br />

wir den Hakotrac frontseitig mit einem Federklappenräumschild<br />

aus und montieren heckseitig einen Aufsattel-Schleuderstreuer.“<br />

„Der Hakotrac 3500 DA“, ergänzt Rainer Trippler, „lässt sich<br />

beispielsweise bei Bedarf genauso gut mit einem Frontlader,<br />

einer Frontkehrmaschine oder einem Frontschlegelmäher fürs<br />

Scheiden von Wiesen komplettieren. Für die umweltverträgliche<br />

Arbeitsweise sorgt der wassergekühlte YANMAR 3-Zylinder<br />

Dieselmotor, der zuverlässig unter den Grenzwerten<br />

nach der Europäischen Richtlinie 97/68/EG Stufe IIIA bleibt.“<br />

Transporter für den universellen Einsatz<br />

„Mit dem FUMO Carrier (Bild 4) steht uns ein Universalfahrzeug<br />

zur Verfügung“, berichtet Matthias Nowak, „das wir<br />

nicht nur für sehr unterschiedliche Transportaufgaben einsetzen,<br />

sondern auch für den Winterdienst nutzen. Wir montieren<br />

im Winter frontseitig ein Federklappenräumschild und<br />

heckseitig einen Flachsilostreuer.“<br />

FUMO Carrier<br />

„Ausgerüstet mit einer 3-Kreis-Universalhydraulik“, fährt Olaf<br />

Rein, Multicar-Leistungszentrum Nordhausen, fort, „lässt<br />

sich der FUMO Carrier mit den unterschiedlichsten An- und<br />

Aufbaugeräten komplettieren. Bei einem maximalen Durchfluss<br />

von 80 Liter/Minute und einem Arbeitsdruck bis zu 200<br />

bar lassen sich günstigerweise mehrere Geräte gleichzeitig<br />

betreiben.“<br />

„Mit der möglichen Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h“,<br />

fügt FUMO-Fahrer Marian Pohl hinzu, „sind auf entsprechend<br />

Fahrwegen schnelle Wechsel der Einsatzorte möglich. Im<br />

Einsatz zeigt das Fahrzeug ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit<br />

an die Aufgaben. Beispielsweise ermöglicht sein<br />

3-Seiten-Kippaufbau, dass man Schüttgut-Baumaterialien,<br />

wie beispielsweise Splitt, Sand oder Kies stets so abkippen<br />

kann, dass man sie möglichst nah an der Verwendungsstelle<br />

zur Hand hat (Bild 5). Allradantrieb und Kriechgänge im<br />

Geschwindigkeitsbereich von 0,6 bis 16,5 km/h garantieren<br />

beste Ergebnisse beim Kehren und im Winterdienst.“ Zu<br />

den umweltfreundlichen Aufgaben gesellt sich eine umweltfreundliche<br />

Fahrweise. Die Abgase des Euro 5-Turbodieselmotors<br />

werden über einen Partikelfilter im geschlossenen<br />

System geführt.<br />

Sauberkeit auf allen Gehwegen und städtischen Plätzen<br />

Als der Hako-Vertragshändler Schlotte vor zwei Jahren der<br />

Stadtwirtschaft Thale einen Hako-Citymaster 1200 zum Test<br />

übergab, fuhr Bernd Kornitschky die Maschine vier Wochen<br />

lang. Sein fachkundiges Urteil danach lautete: „Das ist genau<br />

jene Maschine, die wir Fahrer zur Erledigung unserer<br />

Aufgaben brauchen. Sie ist bestens geeignet, die Gehwege<br />

unserer Stadt zu kehren. Sie ist formschön und doch so robust<br />

gebaut, dass wir sie jeden Tag einsetzen können. Sein<br />

Urteil führte zum Kauf eines Hako-Citymaster 1200 (Bild 6).<br />

Seit dem reinigt die Maschine nach einem Kehrplan Tag für<br />

Tag rund 20 km Gehwege, Parkplätze und andere städtische<br />

gepflasterte Plätze. Auch diese Maschine ist für den Wintereinsatz,<br />

bei dem frontseitig ein Federklappenräumschild und<br />

heckseitig ein Walzenstreuer montiert wird, bestens geeignet.“<br />

Für die zuverlässige Arbeit sorgt der wassergekühlte YAN-<br />

MAR 4-Zylinder-Dieselmotor. Er leistet bei 2600 U/min 33,0<br />

kW (45 PS). Er erfüllt die Abgasrichtlinie 97/68/EG Stufe IIIA,<br />

die strengsten, derzeit gültigen Vorgaben. Mit seiner Kraft<br />

treibt er zwei Hydraulikpumpen an: Eine für den technisch<br />

bewährten und bequem zu handhabenden hydrostatischen<br />

Fahrantrieb und die andere für den Antrieb des hydraulisch<br />

betriebenen Saugaggregats.<br />

„Der Hako-Citymaster 1200“, hebt Bernd Kornitschky hervor,<br />

„erfüllt sowohl bei Trockenheit als auch bei Regenwetter<br />

seine Aufgaben. Sprühdüsen über den Tellerbesen und dem<br />

Saugmund feuchten das Kehrgut an. Sowohl die Sprühdüsen<br />

über den Tellerbesen als auch die Sprühdüsen am Saugmund<br />

erhalten das Wasser aus dem 180 Liter fassenden<br />

Frischwassertank. Da die Staubbindung im 1000 Liter großen<br />

Kehrgutbehälter ebenfalls mit Wasser erfolgt, füllt man vor<br />

dem Kehren Wasser in den aus Edelstahl gefertigten Kehrgutbehälter.<br />

Im Normalfall sind das etwas 150 Liter Wasser,<br />

das bei trockenem Wetter als Umlaufwasser zum Saugmund<br />

fließt und zusammen mit dem Kehrgut zurück in den Behälter<br />

gelangt. Einen stets anspruchsvollen Beweis ihrer Leistungsfähigkeit<br />

liefert die Maschine alljährlich am Tag nach der in<br />

Thale und auf dem Hexentanzplatz ausgiebig gefeierten Walpurgisnacht<br />

ab. Bereits am nächsten Tag ist der Abfall in der<br />

Stadt beräumt. Auch hier leistet die mit einer Hubhöhe von<br />

476 Kommunalwirtschaft 08/2011


140 cm ausgestattete Hochentleerung des 1000 Liter großen<br />

Kehrgutbehälters beste Unterstützung bei einer effizienten<br />

Entsorgung des Kehrguts.“<br />

Entsprechend der reinigungstechnischen Aufgaben des städtischen<br />

Bauhofs erhielt der Hako-Citymaster 1200 einen fest<br />

installierten Hochdruckreiniger (Bild 7). Damit lassen sich bei-<br />

IVECO Stralis CNG für eine saubere Stadt<br />

Die Lebensqualität moderner Städte hängt von vielen Faktoren<br />

ab. Dabei hat Sauberkeit auf allen Ebenen die höchste<br />

Priorität. Dies gilt besonders für die Müll- und Abfallbeseitigung<br />

und die Straßenreinigung. Da für die Bewältigung<br />

dieser Anforderungen moderne Fahrzeuge benötigt werden,<br />

sollten diese ebenfalls höchsten Anforderungen genügen. Da<br />

Müll-Entsorgungsfahrzeuge mitten in den Städten in unmittelbarem<br />

Kontakt zu Menschen agieren, sollten diese Fahrzeuge<br />

so emissionsfrei wie möglich sein.<br />

Mit Erdgas betriebene Fahrzeuge werden diesem Anspruch<br />

ebenso gerecht, wie die überdurchschnittlich gesenkte akustische<br />

Belastung. Erdgas betriebene Fahrzeuge können<br />

heute schon zu Tageszeiten und in Stadtregionen fahren, wo<br />

normale Benzin- oder Dieselmodelle unangenehm auffallen.<br />

Die Stadt geht nun diesen für Mensch und Umwelt richtungweisenden<br />

Schritt.Aufgrund des starken (und als dauerhaft<br />

prognostizierten) Auseinenderdriftens von Diesel- und Erdgaspreis<br />

sind CNG Fahrzeuge eine sinnvolle und lohnende<br />

Alternative. Sowohl unter Umweltgesichtspunkten als auch<br />

spielsweise die aus Sandstein gemeißelten Nornen bestens<br />

sauber halten (Bild 8). Auf diese Weise erfüllt die vorgestellte<br />

Hako-Reinigungs-, Transport- und Pflegetechnik punktgenau<br />

die spezifischen Anforderungen dieses interessanten Touristenorts.<br />

Weitere Informationen unter: www.hako.com<br />

unter betriebswirtschaftlichen Aspekten. Im Transporterbereich<br />

ist Erdgas eine bereits etablierte Sache. Der Iveco<br />

Daily CNG ist mit dem dieselvergleichbaren Drehmoment von<br />

350 Nm zwischen 3,2 und 7 Tonnen bestens motorisiert. Im<br />

Schwer-LKW Bereich beginnt sich dieser Trend erst aufzubauen.<br />

Dort setzt Iveco jetzt mit Fahrzeugen bis theoretisch<br />

40 Tonnen Gesamtzuggewicht an. Bei Erdgasmotoren ist die<br />

thermische Belastung immer eine einschränkende Rahmenbedingung.<br />

Zur Leistungssteigerung des bewährten 270 PS<br />

Motors auf 330 PS hat Iveco etliche Maßnahmen ergriffen,<br />

um die für Investitionsgüter geforderte Zuverlässigkeit sicherzustellen.<br />

Die Kernpunkte sind: ein neues Verbrennungsverfahren<br />

mit neuem Zylinderkopf und neuer Nockenwelle sowie<br />

eine Einspritzung nach dem Prinzip der äußeren Gemischbildung<br />

aus einer für alle Zylinder gemeinsamen Druckschiene<br />

("Niederdruck-Common-Rail").<br />

Die zeitgesteuerte Einspritzung ermöglicht eine sog. "stöchiometrische"<br />

Verbrennung (Lambda = 1). Nur in diesem<br />

Zustand kann ein geregelter 3 Wega-Katalysator gefahren<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 477


werden, wie er aus dem PKW bekannt ist. Folge: minimale<br />

Stickoxide. Da Erdgas ohnehin sehr wenig Kohlenstoff hat<br />

(CH4), ist die Schadstoffbilanz extrem gut.<br />

Über eine geänderte Nockenwelle wurde der Verbrennungsprozess<br />

vom reinen Otto- auf einen Otto / Miller Prozess<br />

umgestellt. Um bei einer geringeren wirksamen Verdichtung<br />

die gleiche Leistung zu erzeugen, ist eine höhere Aufladung<br />

erforderlich. Über großzügig dimensionierte Kühlflächen wird<br />

dieser Luft soviel Wärme entzogen, dass trotz höherer Mo-<br />

Richtfest bei der AWO in Mayen:<br />

Erstes teilunterirdisches Abfallsammelsystem MOLOK erfolgreich installiert<br />

Tolle Optik, große Kapazität und mehr Hygiene – seit dem 16.<br />

Juni 2011 hat die Arbeiterwohlfahrt in Mayen ein Abfallsammelsystem,<br />

das all diese Kriterien erfüllt: das teilunterirdische<br />

Behältersystem MOLOK macht es möglich.<br />

Die Idee für das neue Abfallsammelsystem stammt vom Heimbeirat<br />

der AWO Mayen. Dieser schlägt Optimierungspotenzial<br />

für die Wohnanlage vor und ist gleichzeitig die Schnittstelle<br />

zur Heimleitung. Der Vorschlag das teilunterirdische Abfallsammelsystem<br />

MOLOK zu installieren, wurde von allen Seiten<br />

begrüßt. „Uns hat die Kombination aus Optik, Kapazität und<br />

Hygiene beim MOLOK-System angesprochen. Für uns war<br />

ausschlaggebend, dass alle anfallenden Abfallarten zu jeder<br />

Jahres- und Tageszeit ideal gelagert und entsorgt werden,<br />

um etwaige Lärm- oder Geruchsbelastungen auszuschließen.<br />

torleistung deutlich geringere Brennraumtemperaturen herrschen.<br />

De facto wurde "Arbeit nach außen verlagert", um die<br />

thermische Belastung gering zu halten. Vorteil: ca. 4% weniger<br />

Kraftstoffverbrauch.<br />

Ein Novum im Ottomotor ist auch die von Iveco entwickelte<br />

Auspuffklappenbremse. Sie reicht aus, um die Homologationsbedingungen<br />

für einen 40 Tonnen Zug zu erfüllen. Ein<br />

optional verfügbarer Retarder ist daher nicht mehr zwingend.<br />

Das konzernintern entwickelte Motorsteuergerät ermöglicht<br />

es, alle elektronischen Systeme identisch zum Diesel-Stralis<br />

anzubieten.<br />

Die Anwendung im LKW ist reichweitenbedingt nicht für den<br />

Fernverkehr gedacht, aber ideal und mehr als ausreichend für<br />

kommunale Anwendungen wie der Entsorgung einschließlich<br />

der Deponiefahrten. Aber auch für den schweren Verteilerverkehr.<br />

Für alle Anwendungen im Stadt- und Umlandbereich<br />

ist die Abgasqualität ein wahres grünes Argument. Außerdem<br />

- auch Lärm ist eine Emission - ist ein Erdgasfahrzeug<br />

aufgrund des Otto / Miller Prozesses sensationell leise. Und<br />

der Kunde spart aufgrund der günstigeren Kraftstoffpreise.<br />

Last but not least gilt volkswirtschaftlich: jedes verfahrene<br />

Kilogramm Erdgas nimmt tendenziell Druck vom Erdölpreis.<br />

Also ein klassisches Kosten- und Umwelt-Plus mit win-win<br />

Gemengelage.<br />

Hierfür ist das neue System ideal“, führt Karl-Werner Strohe,<br />

Heimleitung AWO Mayen die Vorteile MOLOKs in seiner Rede<br />

beim Richtfest aus. „Wir freuen uns sehr, dass sich die AWO<br />

Mayen für das neue Abfallsammelsystem MOLOK entschieden<br />

hat. Unser Dank gilt an dieser Stelle natürlich auch dem<br />

Heimbeirat, der sich für die Installation einsetzte“, ergänzt<br />

Harald Buchner, Geschäftsführer der SITA West GmbH.<br />

Auch für den kommunalen Bereich ist das teilunterirdische<br />

Abfallsammelsystem MOLOK interessant. So fasst Rolf<br />

Schumacher, Bürgermeister der Stadt Mayen, zusammen:<br />

„Das System ist im Prinzip genial einfach und hat eine Menge<br />

Vorteile auch für den kommunalen Bereich. In wohnortnahen<br />

Entsorgungszonen ist das System interessant, weil die<br />

bisherigen Behältnisstandorte oft auf Ablehnung durch die<br />

Anwohnerschaft stoßen. Für die Stadt<br />

Mayen ist die Eröffnung der ersten Anlage<br />

in der Stadt Anlass, sich mit den<br />

innovativen Unterflur-Systemen zur Abfallentsorgung<br />

vor Ort offensiv zu befassen<br />

und die künftigen Erfahrungen<br />

des AWO-Seniorenzentrums Mayen mit<br />

auszuwerten.“<br />

Hintergründe zum System<br />

Das MOLOK-System wurde vor 20 Jahren<br />

in Finnland entwickelt. Seit 1994<br />

wird dies in Belgien, Niederlande und<br />

Luxemburg vertrieben. Im Jahr 2007<br />

übernahm die SITA Gruppe das<br />

Unternehmen. In den Benelux-Ländern<br />

sind mittlerweile über 13.000 MOLOK-<br />

Behälter im Dienst.<br />

478 Kommunalwirtschaft 08/2011


GESCHÄFTSBERICHT 2010 DER STADTREINIGUNG HAMBURG:<br />

Aus Hamburgs Hausmüll wird Rohstoff und Energie<br />

„Müllvermeidung, Mülltrennung und Abfallverwertung gewinnen<br />

in Hamburg als Europas Umwelthauptstadt 2011 an<br />

Bedeutung. Immer mehr Hamburger Haushalte trennen ihren<br />

Müll und nutzen die Kostenvorteile der differenzierten und<br />

flächendeckenden Wertstoff-Sammelsysteme der Stadtreinigung<br />

Hamburg“, stellt Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau<br />

anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes 2010<br />

fest: „Die Stadtreinigung Hamburg hat die Voraussetzungen<br />

geschaffen, damit die Abfallfallwirtschaft in Hamburg ihre hohen<br />

Standards beim Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz<br />

weiter ausbauen kann.“<br />

Abfallaufkommen 2010<br />

Das Abfallaufkommen in Hamburg war 2010 insgesamt leicht<br />

rückläufig: Im vergangenen Jahr hat die Stadtreinigung Hamburg<br />

(SRH) rund 1.010.600 Tonnen Abfälle aus rund 885.000<br />

Hamburger Wohnungen und über 100.000 Gewerbebetrieben<br />

zuverlässig und umweltgerecht entsorgt (- 0,6 Prozent; 2009:<br />

1.016.900 t); davon wurden 449.200 Tonnen verwertet (2009:<br />

435.400 t). Einschließlich der in Hamburger Müllverbrennungsanlagen<br />

(MVA) behandelten rund 200.200 Tonnen Abfälle<br />

aus der Metropolregion, hat die SRH 2009 insgesamt<br />

rund 1.214.500 Tonnen Abfälle umweltgerecht verwertet und<br />

beseitigt (2009: 1.204.300 Tonnen; - 0,8 Prozent). Wie der jetzt<br />

veröffentlichte Geschäftsbericht 2010 der SRH zeigt, entsorgte<br />

die SRH im Jahr 2010 mit 643.600 Tonnen rund 12.700<br />

Tonnen (- 2 Prozent) weniger Haus- und Geschäftsmüll aus<br />

Hamburg als noch 2009 (656.300 t). SRH-Geschäftsführer Dr.<br />

Rüdiger Siechau: „War das abgelaufene Geschäftsjahr bei<br />

der Abfallmengenentwicklung noch durch konjunkturell bedingte<br />

Kaufzurückhaltung geprägt, macht sich die neue Konsumlust<br />

der Deutschen seit Anfang des laufenden Jahres<br />

auch in Hamburg durch erhöhte Abfallmengen bemerkbar.“<br />

Recyclinghöfe neu organisiert<br />

Bezogen auf die Gesamtmenge angenommener Abfälle erreichten<br />

die 14 Recyclinghöfe 2010 mit rund 102.300 Tonnen<br />

nicht das Ergebnis des Vorjahres (2009: 105.200 Tonnen;<br />

-3,1 Prozent). So brachten die Hamburger Haushalte weniger<br />

Kühlgeräte (1.380 t, - 14 Prozent), weniger Sperrmüll (31.100<br />

t; - 6,4 Prozent) und weniger Altmetall (7.880 t; - 6,9 Prozent)<br />

auf die Recyclinghöfe. Diese vermutlich auch konjunkturell<br />

bedingten Mengenrückgänge hat die Stadtreinigung Hamburg<br />

2010 zum Anlass genommen, das Dienstleistungsangebot<br />

und die Annahmelogistik auf den Recyclinghöfen zu verbessern.<br />

Mit der Inbetriebnahme eines neuen Recyclinghofs<br />

in Neugraben (Am Aschenland 11) wurde ein zukunftsweisender<br />

Standard für künftige Recyclinghöfe in Hamburg gesetzt.<br />

Gleichzeitig hat die SRH alle Recyclinghöfe zu einer<br />

zentral gelenkten Betriebseinheit zusammengefasst.<br />

Energie aus Müll<br />

Durch die Müllverbrennung wurden allein in der SRH-eigenen<br />

MVA Stellinger Moor 22,3 Millionen Kilowattstunden Strom<br />

(2009: 26,9 Mio. KWh) und 45,4 Millionen Kilowattstunden<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 479


Fernwärme (2009: 51 Mio. KWh) erzeugt und in die öffentlichen<br />

Netze eingespeist. Die MVA Stellinger Moor erzeugt<br />

darüber hinaus auch den Strom für den Betrieb der Anlage<br />

und unterschreitet alle genehmigten Grenzwerte für Schadstoffe<br />

deutlich. Aus den von der SRH eingesammelten und<br />

nicht stofflich verwerteten Abfällen entstehen insgesamt<br />

jährlich rund 1.414.000.000 Kilowattstunden Energie (Strom<br />

und Fernwärme). Hinzu kommen 18.220.000 Kilowattstunden<br />

jährlich aus regenerativen Energieerzeugungsanlagen<br />

(Bio- und Deponiegas, Windkraft, Solarkraftwerke) der SRH.<br />

In der Biogasanlage neben der MVA Stellinger Moor wurden<br />

2010 aus knapp 20.000 Tonnen verdorbenen Lebensmitteln<br />

und Speiseabfällen rund 2,9 Millionen Kubikmeter Biogas<br />

erzeugt. Mit diesem Biogas wird ein Blockheizkraftwerk betrieben,<br />

das 2010 rund 6.700 Megawattstunden Strom und<br />

6.800 Megawattstunden Fernwärme ins Netz abgegeben hat,<br />

genug Strom um damit rund 2.500 Mehrpersonenhaushalte<br />

mit Energie zu versorgen.<br />

Bioabfälle, die in den grünen SRH-Biotonnen gesammelt wurden,<br />

verarbeitet die Stadtreinigung Hamburg im Kompostwerk<br />

Bützberg zu hochwertigem Qualitätskompost. Zurzeit<br />

baut die Stadtreinigung Hamburg dort eine vorgeschaltete<br />

Trockenfermentationsanlage, die im Dezember 2011 in Betrieb<br />

gehen soll. Mit dieser Anlage wird vor der eigentlichen<br />

Kompostierung aus dem Bioabfall klimafreundliches Biogas<br />

erzeugt, das in das regionale Gasnetz eingespeist wird. SRH-<br />

Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau: „Gut getrennter und<br />

sortenrein gesammelter Abfall ist eine wichtige Rohstoffquelle<br />

für die stoffliche oder energetische Nutzung. Die Stadtreinigung<br />

Hamburg wandelt sich daher vom Entsorger zum Versorger,<br />

denn von Metallen, übers Holz bis zum Papier stellen<br />

wir Materialien zur Verfügung, deren Neugewinnung viel Energie<br />

kostet und klimaschädliches Kohlenstoffdioxid produziert.<br />

Wir schließen die Materialkreisläufe, schonen endliche<br />

Rohstoffreserven und erzeugen umweltfreundliche Energie.“<br />

Solides Ergebnis<br />

Die Umsatzerlöse 2010 in Höhe von rd. 330 Millionen Euro<br />

übertrafen die Umsatzerlöse des Vorjahres (2009: 320 Millionen<br />

Euro). Zurückzuführen ist dies unter anderem auf gestiegene<br />

Verwertungserlöse für Altpapier und andere Recyclingstoffe.<br />

Der Jahresüberschuss 2010 liegt mit 6,5 Millionen<br />

Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (2009: 5,8 Millionen<br />

Euro). SRH-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau: „Die<br />

SRH ist ein gesundes Unternehmen. Unser Ziel ist nicht die<br />

Hervorragende Sammelquote für Altbatterien<br />

Gewinnmaximierung sondern eine verlässliche, umwelt- und<br />

klimagerechte Abfallentsorgung für unsere privaten und gewerblichen<br />

Kunden in Hamburg zu fairen Gebühren.“<br />

Nachhaltige Personalpolitik<br />

Die Stadtreinigung Hamburg steht für eine verantwortungsvolle<br />

Personalpolitik. Dazu gehört auch ein vorbildlicher Gesundheits-<br />

und Arbeitsschutz für 2.435 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Die SRH bildet über den eigenen Bedarf hinaus<br />

aus. 60 Auszubildende (2009: 59), 7 Einsatzstellen für das<br />

Freiwillige Ökologische Jahr (2009: 7) und 187 beschäftigte<br />

Schwerbehinderte (7,9 Prozent) zeigen, dass die SRH ihre<br />

gesellschaftspolitische Verantwortung ernst nimmt. SRH-Geschäftsführer<br />

Dr. Rüdiger Siechau: „Die SRH ist ein wichtiger<br />

Arbeitgeber in Hamburg. Arbeitsmarktpolitisch bedeutsam ist<br />

auch die Beschäftigung von Menschen mit niedrigen Ausbildungsstandards.<br />

Unsere größte Herausforderung für die Zukunft<br />

ist die notwendige Anpassung an den demografischen<br />

Wandel. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter liegt heute<br />

bei 45,5 Jahren mit steigender Tendenz. Bei der schweren<br />

körperlichen Arbeit von Müllabfuhr und Straßenreinigung ist<br />

absehbar, dass eine Überalterung des Personals mittelfristig<br />

eine existenzielle Gefährdung des Unternehmens darstellt,<br />

der schnell entgegengewirkt werden muss. Die Anpassung<br />

an den demografischen Wandel wird daher ein Schwerpunkt<br />

unserer Personalarbeit sein.“<br />

Konzern- und Geschäftsbericht 2010<br />

Der 88 Seiten starke Geschäftsbericht 2010 gibt einen Einblick<br />

in die vielfältigen Aktivitäten der Stadtreinigung Hamburg<br />

und ihrer Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Anhand<br />

zahlreicher Daten und Fakten rund um die Abfallentsorgung,<br />

die Flächenreinigung und den Winterdienst vermittelt er einen<br />

leicht verständlichen Eindruck, wie die SRH als kommunales<br />

Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg verlässlich,<br />

krisensicher sowie klima- und umweltgerecht Dienstleistungen<br />

für die Bürgerinnen und Bürger Hamburgs erbringt.<br />

Der Geschäftsbericht 2010 kann bei der Stadtreinigung Hamburg<br />

per Mail an info@stadtreinigung-hh.de bestellt oder -<br />

wie alle Publikationen der SRH - auch von der Homepage<br />

Stadtreinigung Hamburg http://www.stadtreinigung-hh.de<br />

heruntergeladen werden. Die Fotos des Geschäftsberichts<br />

entstanden größtenteils im Miniaturwunderland Hamburg,<br />

denn auch im Kleinen gehören Hamburg und die Stadtreinigung<br />

zusammen.<br />

GRS Batterien veröffentlicht Jahresbericht 2010 / Gesetzliche Vorgaben übertroffen /<br />

Nutzerzahl des Rücknahmesystems verdoppelt<br />

Mit 14.507 Gewichtstonnen gesammelten Alt-Gerätebatterien<br />

bestätigt die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien<br />

(GRS Batterien) erneut die Vorreiterrolle als leistungsfähigstes<br />

Rücknahmesystem in Europa. Die Rücknahmemenge<br />

konnte insgesamt um 103 Gewichtstonnen Batterien gegenüber<br />

dem Vorjahr gesteigert werden. Dies entspricht einer<br />

Sammelquote von 44 Prozent für 2010.<br />

Die grüne Sammelbox ist zum Synonym für Batterierecycling<br />

geworden. Fast jede zweite Alt-Gerätebatterie wird auf diesem<br />

Wege über den Handel zurückgegeben.<br />

Bildnachweis: GRS Batterien<br />

480 Kommunalwirtschaft 08/2011


Schon heute übertrifft das System mit diesem Ergebnis die<br />

durch das Batteriegesetz definierten Vorgaben von 35 Prozent<br />

für 2012. Gleichzeitig wird die Vorgabe für 2016 in Höhe<br />

von 45 Prozent annähernd erreicht. „Gemeinsam mit unseren<br />

Partnern und Dienstleistern haben wir im vergangenen Jahr<br />

wieder hervorragende Sammel- und Verwertungsergebnisse<br />

erzielt. Dies geht auch darauf zurück, dass wir eine Vielzahl<br />

von Maßnahmen ergriffen haben, um die Stiftung GRS Batterien<br />

für die Herausforderungen der neuen Batteriegesetzgebung<br />

zukunftssicher aufzustellen. Somit optimieren wir stetig<br />

unsere Prozesse und halten die Entsorgungskostenbeiträge<br />

seit Jahren stabil“, sagt Georgios Chryssos, Vorstand Gemeinsames<br />

Rücknahmesystem Batterien. Auch die Verwertungsquote<br />

übersteigt die gesetzlichen Vorgaben. So konnten<br />

erneut nahezu alle eingesammelten Batterien und Akkus<br />

einer Verwertung zugeführt werden werden: Nur 0,4 Prozent<br />

aller erfassten Altbatterien mussten noch beseitigt werden.<br />

Etablierte Sammelstellen<br />

Die grüne Sammelbox von GRS Batterien befindet sich immer<br />

in Reichweite jedes Verbrauchers. Flächendeckend und<br />

bundesweit hat die Stiftung mehr als 170.000 Rücknahmestellen<br />

aufgebaut, 140.000 davon allein im Handel. Kein<br />

Wunder also, dass auch 2010 nahezu jede zweite Batterie<br />

(48 Prozent) über diesen Weg zurückgegeben wurde. 29<br />

Prozent der Alt-Gerätebatterien kamen über Gewerbe- und<br />

Industriebetriebe zurück. Die Kommunen sammelten 23 Prozent<br />

über ihre zahlreichen Rücknahmemöglichkeiten, wie<br />

etwa den Wertstoffhöfen. Die durchschnittliche bundesweite<br />

Rücknahmemenge pro Einwohner stieg auf 177 Gramm. Dies<br />

entspricht durchschnittlich etwa acht Batterien.<br />

Die zurückgenommenen Sekundärbatterien (wiederaufladbare<br />

Akkus) konnten im Verhältnis zu Primärbatterien im vergangenen<br />

Jahr um 7 Prozent zulegen. Vor allem Lithiumbatterien<br />

sind im Umlauf gestiegen: Hatten sie 2009 noch einen<br />

Anteil von zehn Prozent der in Verkehr gebrachten Sekundärbatterien,<br />

verbuchten sie in 2010 bereits 15 Prozent für<br />

sich. Auch in den kommenden Jahren ist mit einem weiteren<br />

Anstieg von Akkus, im Besonderen von Lithiumbatterien, zu<br />

rechnen.<br />

Nutzerzahl fast verdoppelt<br />

Die Anzahl der Vertragspartner, die dem Gemeinsamen Rücknahmesystem<br />

angeschlossen sind, hat sich 2010 fast verdoppelt.<br />

Inzwischen übernimmt GRS Batterien für über 2.400<br />

Batteriehersteller und -importeure die Produktverantwortung.<br />

Dies ist darauf zurückzuführen, dass erst auf Grundlage des<br />

neuen Batteriegesetzes viele Hersteller und Inverkehrbringer<br />

ihre rechtliche Rücknahmeverpflichtung erkannt haben.<br />

Erstmals seit dem 01.12.2009 ist eine Registrierung und Veröffentlichung<br />

von Herstellern und Batteriemarken beim Umweltbundesamt<br />

verbindlich vorgeschrieben.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 481


Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau für Brennstoffzellen-<br />

fahrzeuge weiter voran<br />

O Kooperation zum Bau von 20 Wasserstoff (H2)-Tankstellen<br />

in Deutschland<br />

vereinbart<br />

O Wesentlicher Beitrag für Deutschland als Leitmarkt für Elektromobilität<br />

O Wichtige Impulse für bestehende H2-Infrastruktur-Initiativen<br />

Der Automobilhersteller Daimler und der Technologiekonzern<br />

The Linde Group treiben den Infrastrukturaufbau für wasserstoffbetriebene<br />

Brennstoffzellen-Fahrzeuge weiter voran. Die<br />

beiden Unternehmen werden in den kommenden drei Jahren<br />

20 zusätzliche Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland<br />

errichten und damit die Versorgung der stetig wachsenden<br />

Anzahl von Brennstoffzellen-Fahrzeugen mit ausschließlich<br />

regenerativ erzeugtem Wasserstoff sicherstellen. Die Initiative<br />

bildet einen Brückenschlag zu den bestehenden Infrastrukturprojekten<br />

H2-Mobility und Clean Energy Partnership, die<br />

über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie (NIP) gefördert werden. Damit<br />

nimmt Deutschland bei der Wasserstoff-Infrastruktur im internationalen<br />

Vergleich die Spitzenposition ein. Durch die<br />

Initiative von Linde und Daimler, die mit Investitionen in zweistelliger<br />

Millionenhöhe verbunden ist, wird sich die Zahl der<br />

öffentlichen Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland mehr als<br />

verdreifachen. Die neuen Tankstationen sollen in den bestehenden<br />

Wasserstoff-Regionen Stuttgart, Berlin und Hamburg<br />

sowie entlang einer neuen durchgängigen Nord-Süd- und<br />

Ost-West-Verbindung entstehen. Ziel ist es, verkehrstechnisch<br />

günstig gelegene, bestehende Standorte unterschiedlicher<br />

Mineralölfirmen zu nutzen. Damit werden erstmals alle<br />

Orte in Deutschland mit einem Brennstoffzellenfahrzeug erreichbar<br />

sein. Ein Schwerpunkt des Infrastrukturausbaus wird<br />

in Baden-Württemberg liegen, denn 125 Jahre nach der Erfindung<br />

des Automobils soll von dort auch dessen Neuerfindung<br />

ausgehen.<br />

„In Verbindung mit der Brennstoffzelle wird Wasserstoff den<br />

Ausbau der Elektromobilität ganz wesentlich prägen“, erklärte<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Linde AG. „Wir freuen uns, gemeinsam mit Daimler diese<br />

Entwicklung maßgeblich gestalten zu können. Wir verstehen<br />

uns als Impulsgeber für bereits bestehende Initiativen wie H2<br />

Mobility und die Clean Energy Partnership (CEP) und wollen<br />

die Kommerzialisierung von Wasserstoff-Fahrzeugen gezielt<br />

unterstützen. Mit der konsequenten Weiterentwicklung der<br />

Mercedes Benz Unimog U 20<br />

Kompaktes Tanklöschfahrzeug für Waldbrandbekämpfung in Luxemburg<br />

O Zivilschutzbehörde im Grenzherzogtum Luxemburg baut<br />

auf Unimog<br />

O Zügiger Einsatz auch in sehr schwierigem Gelände<br />

O Effektive Ausnutzung des Löschwassers<br />

Einen Unimog U 20 hat die Zivilschutzbehörde in Luxemburg<br />

in Betrieb genommen. Das Tanklöschfahrzeug hat einen Aufbau<br />

der Gimaex-Schmitz Fire and Rescue GmbH in Wilnsdorf<br />

und wird den 2010 in Dienst gestellten Unimog U 5000 in<br />

der Waldbrandbekämpfung des Großherzogtums Luxemburg<br />

unterstützen.<br />

Wasserstoff-Technologie kann Deutschland eine Vorreiterrolle<br />

und die Industrieführerschaft auf dem Weg zu einer emissionsfreien<br />

Mobilität übernehmen.“<br />

„Die Brennstoffzelle bringt die Elektromobilität einen entscheidenden<br />

Schritt voran:<br />

Sie ermöglicht emissionsfreies Fahren mit großen Reichweiten<br />

bei kurzen Tankzeiten – und das nicht nur bei Pkw,<br />

sondern auch bei Nutzfahrzeugen. Gemeinsam mit Linde machen<br />

wir jetzt den nächsten Schritt: die Initialzündung in Sachen<br />

Infrastruktur. 20 neue Wasserstoff-Tankstellen werden<br />

dem Markt einen wichtigen Impuls geben“, erklärte Dr. Dieter<br />

Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter<br />

Mercedes-Benz Cars bei der Zieleinfahrt des Mercedes-Benz<br />

F-CELL World Drives in Stuttgart. Die erste Weltumrundung<br />

mit Brennstoffzellenfahrzeugen, die Ende Januar in Stuttgart<br />

begann, führte über vier Kontinente und 14 Länder. Jedes<br />

Fahrzeug hat dabei mehr als 30.000 Kilometer zurückgelegt.<br />

Linde begleitete als exklusiver Wasserstoff-Partner den F-<br />

CELL World Drive und stellte auf der gesamten Tour die mobile<br />

Wasserstoffversorgung der Null-Emissionen-Fahrzeuge<br />

sicher.<br />

Der Aufbau und die Inbetriebnahme der neuen Tankstellen<br />

starten bereits im Jahr 2012. Die gemeinsame Initiative<br />

von Daimler und Linde steht weiteren Industriepartnern,<br />

etwa aus der Mineralöl, Energie- oder Automobilindustrie,<br />

offen. Hintergrund: Die Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur<br />

in Deutschland Für die erfolgreiche Einführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen<br />

ist der Aufbau einer öffentlichen<br />

Wasserstoff-Infrastruktur entscheidend. Erste Zentren in<br />

Ballungsräumen wie Berlin und Hamburg, haben sich bereits<br />

etabliert. Von den zurzeit knapp 30 Wasserstoff-Tankstellen<br />

in Deutschland sind sieben in einem öffentlichen Tankstellenbetrieb<br />

integriert. Deutschland ist damit klarer Vorreiter<br />

in Europa. Bereits fünf bis zehn Tankstellen sind für eine<br />

kundenfreundliche erste Abdeckung einer Großstadt ausreichend.<br />

Die Verbindung dieser urbanen Zentren – wie etwa<br />

Berlin und Hamburg, Stuttgart und München – mit Korridoren<br />

auf den Hauptverkehrsadern stellt einen wesentlichen Schritt<br />

für einen flächendeckenden Ausbau einer öffentlichen H2-<br />

Infrastruktur dar.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.linde.com und www.daimler.com.<br />

Die besondere Eignung des Unimog U 20 für den Brandschutz<br />

liegt in seiner kompakten Abmessung (Radstand 2,7<br />

m, Fahrzeugbreite 2,15 Meter und – in diesem Falle Fahrzeuglänge<br />

5,50 m und Fahrzeughöhe 2,90 m) sowie im Pkwähnlichen<br />

Wendekreis von 12,6 m. Dies wirkt sich gerade<br />

beim Befahren enger Waldwege und bei Wendemanövern<br />

unter geringen Platzverhältnissen positiv aus. Ohnehin bietet<br />

der Unimog hervorragende Geländeeigenschaften: permanenter<br />

Allradantrieb, Portalachsen für hohe Bodenfreiheit,<br />

Differenzialsperren an beiden Achsen sowie das sperrbare<br />

Längsdifferenzial.<br />

482 Kommunalwirtschaft 08/2011


Kommunalwirtschaft 08/2011 483


Zügiger Einsatz auch in sehr schwierigem Gelände<br />

Hohe Böschungswinkel von 30 Grad hinten und 27 Grad vorn<br />

erlauben einen zügigen Einsatz auch in sehr schwierigem Gelände.<br />

Zudem sind die Module des Aufbaus in der Gewichtsverteilung<br />

auf dem maximal 9,3 t schweren Fahrzeug ideal<br />

platziert. Der 2000 Liter fassende Wassertank steht unmittelbar<br />

hinter dem Fahrerhaus, dahinter ist die feuerwehrtechnische<br />

Beladung untergebracht. Die spezielle Bereifung ist für<br />

Straße und Gelände gleichermaßen geeignet. Der Vierzylinder-Reihenmotor<br />

des Unimog U 20 leistet 110 kW (150 PS).<br />

Das Getriebe mit acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgängen<br />

eignet sich vor allem durch die Langsamfahreignschaften<br />

bestens im Gelände als auch für den „pump & roll“ Einsatz,<br />

dem löschen während der Fahrt. Lieferbar ist der Unimog U<br />

20 optional auch mit einem 130 kW (177 PS) starken Motor.<br />

Das modere Fahrerhaus erleichtert der Feuerwehrbesatzung<br />

in Truppstärke (1/2) durch komfortable Ausstattung und ausgefeilte<br />

Ergonomie die Arbeit nachhaltig.<br />

Effektive Ausnutzung des Löschwassers<br />

Der Aufbauhersteller Gimaex-Schmitz hat das TLF 10/20-1<br />

mit seinem viel beachteten One Seven® Druckluftschaumsystem<br />

ausgerüstet. Es erzeugt aus den mitgeführten 2000<br />

Litern Wasser insgesamt fast 14 000 Liter Löschmittel, ein<br />

wichtiger Aspekt bei der problematischen Wasserversorgung<br />

im Falle von Waldbränden. Das System führt über Druckluft<br />

dem Wasser ein Schaummittel zu, das aus einem Tropfen<br />

Wasser sieben Schaumblasen entstehen lässt. Ein wesentlicher<br />

Vorteil des Systems liegt weiterhin darin, daß mit einem<br />

kompakten und leichten Fahrzeug große Mengen an Löschmittel<br />

transportiert werden können. Das Löschmittel dringt<br />

tief in das Brandgut ein und bewirkt eine starke Durchfeuchtung.<br />

Insbesondere bei Waldbränden sind die Feuerwehren<br />

oft mit unter der Oberfläche schwelendem Feuer konfrontiert.<br />

Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Pumpe hat eine Nennleistung<br />

von 1000 l/min bei 10 bar. Die Abgabe des Lösch-<br />

mittels erfolgt über zwei Schnellangriffshaspeln mit einer maximalen<br />

Reichweite von 40 m. Eine Vorbauwinde mit einer<br />

maximalen Zugkraft von 5400 kg ergänzt die Ausstattung.<br />

Feuerwehrtradition beim Unimog<br />

Der Einsatz von Unimog bei der Feuerwehr hat eine lange<br />

Tradition. Nicht nur bei der Waldbrandbekämpfung, sondern<br />

auch beim Brandschutz im Tagebau, in Industriebetrieben,<br />

auf Flughäfen und auf der Schiene arbeiten auf der ganzen<br />

Welt Unimog der hochgeländegängigen Baureihe U 4000 und<br />

U 5000, der Geräteträger U 300/ U 400/ U 500 sowie der Unimog<br />

U 20 als treue und bewährte Helfer.<br />

60 Jahre Mercedes-Benz Unimog<br />

Zwei große Jubiläen kann der Unimog in diesem Jahr feiern:<br />

Vor 60 Jahren, genau am 3. Juni 1951, entstand in Gaggenau<br />

der erste Mercedes-Benz Unimog und im Dezember 2010 lief<br />

im Mercedes-Benz-Werk Wörth das 10 000ste Exemplar der<br />

Reihe U 300/ 400/U 500 vom Band. Mit höchster Geländegängigkeit<br />

durch Allradantrieb und Schnellfahreigenschaften<br />

auf der Straße war seinerzeit ein einzigartiges Fahrzeugkonzept<br />

geschaffen worden. Seitdem haben sich die Unimog<br />

nicht nur im Winterdienst, in der Grünflächenpflege sowie bei<br />

diversen Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau bewährt,<br />

sondern auch bei der Waldbrandbekämpfung und Baumverpflanzung,<br />

beim Profilieren von Gräben und Bohren von<br />

Erdlöchern sowie bei Rangierarbeiten auf der Schiene oder<br />

Rettungsdiensten in unwegsamem Gelände.<br />

Insgesamt liefen in 60 Jahren mehr als 380 000 Einheiten des<br />

„Universal-Motor-Geräts“ vom Band. Früher wurde der Unimog<br />

ausschließlich in Gaggenau produziert, seit 2002 befindet<br />

sich die Produktionsstätte jedoch in Wörth. Die Daimler<br />

AG feiert dieses Jubiläum 2011 mit vielfältigen Veranstaltungen.<br />

Weitere Informationen unter: www.mercedes-benz.com.<br />

Der Unimog U 20 mit<br />

seiner großen Bodenfreiheit<br />

und seiner<br />

grobstolligen Geländebereifung<br />

ist für jedes<br />

Gelände geeignet.<br />

Hinter dem Fahrerhaus<br />

befindet sich ein 2000<br />

Liter-Wassertank sowie<br />

eine vom Fahrzeugmotor<br />

betriebene<br />

Pumpe.<br />

484 Kommunalwirtschaft 08/2011


Phosphor-Recycling macht Fortschritte<br />

Wegweisendes Umweltprojekt in Bayern: technisch-wissenschaftliche Koordination am KIT –<br />

Pilotanlage geht in Betrieb<br />

Phosphor gehört zu den lebenswichtigen Elementen, ist endlich<br />

und nicht austauschbar. Die weltweit wirtschaftlich erschließbaren<br />

Reserven reichen noch circa 100 Jahre. Wissenschaftler<br />

am KIT haben nun ein Verfahren zur Rückgewinnung<br />

von Phosphor aus Abwasser weiterentwickelt, das die Stadt<br />

Neuburg in Bayern in einem Pilotprojekt im Klärwerk einsetzt.<br />

Am Donnerstag, 12. Mai, ging die Anlage in Betrieb.<br />

In Händen des Kompetenzzentrums für Materialfeuchte<br />

(CMM) am KIT liegt die technisch-wissenschaftliche Koordination<br />

des Projekts, das im Frühjahr vergangenen Jahres<br />

startete. Nun geht es in seine dritte und entscheidende Phase.<br />

Die Labor- und Halbtechnikversuche waren erfolgreich:<br />

„Sie lassen für den Pilotzeitraum auf der Kläranlage ebenfalls<br />

einen erfolgreichen Betrieb erwarten“, sagt der Leiter des<br />

CMM, Dr. Rainer Schuhmann.<br />

Ziel des Projektes ist es, Phosphor<br />

teilweise aus Abwasser<br />

auszusondern und als wieder<br />

verwertbares Produkt einen Rohphosphat-Ersatzstoff<br />

zu generieren.<br />

Dazu haben die Forscher um<br />

Schuhmann das P-RoC-Verfahren<br />

(Phosphorus Recovery from<br />

waste and process water by Crystallisation)<br />

weiterentwickelt.<br />

Damit lässt sich in der Abwasserphase<br />

gelöstes Phosphat<br />

mittels Kristallisation an Calcium-<br />

Silicat-Hydrat-Phasen (CSH)<br />

als phosphathaltiges Produkt zurückgewinnen.<br />

Dieses einfache<br />

und effektive Prinzip, so erklärt<br />

Schuhmann, „liefert ein pflanzenverfügbares<br />

Produkt, das zum<br />

Beispiel ohne weitere Aufbereitung<br />

als Düngemittel einsetzbar<br />

ist.“ Kooperationspartner im Projekt<br />

sind auch die Firma Cirkel<br />

GmbH & Co. KG aus Rheine und<br />

die HeidelbergCement AG.<br />

Läuft alles nach Plan, wird die<br />

Pilotphase in Neuburg in etwa in<br />

einem halben Jahr abgeschlossen<br />

sein. Danach erfolgt eine<br />

Evaluierung, die insbesondere<br />

auch Aufschluss geben soll über<br />

die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit<br />

des P-RoC-Verfahrens.<br />

„Dann wird man wissen, ob 20,<br />

30 oder noch mehr Prozent der<br />

jährlich anfallenden circa 30 Tonnen<br />

Phosphor aus dem Neuburger<br />

Abwasser zurückgewonnen<br />

werden können“, sagt Rainer<br />

Schuhmann.<br />

Eines sei jedoch schon jetzt sicher:<br />

„Die Qualität des recycelten<br />

Phosphors ist hervorragend, weil<br />

er vollständig pflanzenverfügbar ist und mehrere Pflanzennährstoffe<br />

zur Verfügung stellt.“<br />

Beurteilen wollen die Projektbeteiligten dann auch, ob sich<br />

mit der Phosphor-Rückgewinnung für Kommunen wie Neuburg<br />

eine lohnenswerte neue Einnahmequelle auftut. Immerhin<br />

stieg der Preis für die Tonne Phosphaterz an den Rohstoffbörsen<br />

von April 2007 bis August 2008 von 40 auf 430<br />

US-Dollar pro Tonne. Aktuell liegt er bei 120 US-Dollar pro<br />

Tonne.<br />

Weitere Informationen unter: www.kit.edu.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 485


Kurz und bündig: Neues VKU-kompakt erschienen<br />

Auf zwölf Seiten komprimiert, informiert das neue VKU-kompakt<br />

über die aktuelle Situation der kommunalen Ver- und<br />

Entsorgungsunternehmen. Die Statistikbroschüre des Verbandes<br />

kommunaler Unternehmen (VKU) erläutert unter anderem,<br />

wie viel Umsatz die VKU-Mitglieder in der jeweiligen<br />

Sparte Energie, Wasser/Abwasser sowie Abfallwirtschaft<br />

und Stadtreinigung 2009 gemacht haben (insgesamt 94 Milliarden<br />

Euro), wie viele Arbeitnehmer sie beschäftigten (insgesamt<br />

235.568 Beschäftigte) und wie viel sie im vorletzten<br />

Jahr investierten (insgesamt rund acht Milliarden Euro). Die<br />

meisten Beschäftigten der kommunalen Ver- und Entsorger<br />

arbeiten im Energiebereich (Strom, Gas, Wärme), nämlich<br />

knapp über 103.000. Im Bereich Wasser / Abwasser arbei-<br />

Reststoffe werden Ressourcen<br />

teten 30.700 und im Bereich Abfallwirtschaft sowie Stadtreinigung<br />

75.000 Menschen (gerundete Zahlen). Zudem bildeten<br />

die rund 1.400 VKU-Mitglieder insgesamt annähernd 11.000<br />

junge Menschen aus. Die kommunalen Energieversorger erwirtschafteten<br />

2009 Umsätze von rund 71 Milliarden Euro,<br />

die kommunale Wasserwirtschaft 8,8 Milliarden Euro und die<br />

kommunalen Abfallentsorger und Stadtreiniger 9,4 Milliarden<br />

Euro (Angaben gerundet). Die acht Milliarden Euro Gesamtinvestitionen<br />

verteilen sich wie folgt auf die Sparten: Energie:<br />

3,8 Milliarden Euro, Wasser/Abwasser: 1,9 Milliarden Euro sowie<br />

Abfallwirtschaft und Stadtreinigung: 1,1 Milliarden Euro.<br />

Weitere Informationen unter: www.vku.de/kompakt2011.<br />

Neue Wertschöpfungsketten für biogene Reststoffe durch verbesserte Technologien. ttz Bremerhaven startet<br />

Netzwerk mit Leuchtturmprojekten<br />

Biogene Reststoffe aus der Landwirtschaft, Nebenprodukte<br />

der Lebensmittelherstellung oder „biologische“ Abfälle von<br />

Kommunen fallen in Deutschland in großen Mengen an. Die<br />

Substanzen bleiben zumeist ungenutzt und verursachen hohe<br />

Entsorgungskosten. Und das, obwohl in ihnen ein großes Potential<br />

zur stofflichen und energetischen Verwertung steckt.<br />

Das „BIORES-Netzwerk“ möchte dieses Potential mit neuen<br />

Technologien und Verfahren fördern.<br />

Mit der bloßen Entsorgung von Reststoffen, Nebenprodukten<br />

und Abfällen verschenkt die verarbeitende Industrie wertvolles<br />

Biomassepotential. Um bislang ungenutzte biogene<br />

Stoffströme aus der Lebensmittelindustrie, der Entsorgungsbranche<br />

oder der Land- und Forstwirtschaft verwertbar zu<br />

machen, werden im vom ttz Bremerhaven geleiteten Netzwerk<br />

BIORES Produkte und Verfahren für die stoffliche und<br />

energetische Nutzung biogener Reststoffe entwickelt. Im<br />

BIORES-Netzwerk sind Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette<br />

rund um die Biomassenutzung vertreten -<br />

vom Produzenten über das verarbeitende Gewerbe bis zum<br />

Anlagenbauer und Dienstleister.<br />

Lernen am Modell mit Leuchtturmprojekten<br />

Das ttz Bremerhaven und seine Partner erarbeiten neue Konzepte<br />

für existierende Standorte und Entsorgungsströme,<br />

im Rahmen derer neue Verwertungstechnologien eingeführt<br />

werden. So sollen Leuchtturmprojekte entstehen, deren Rentabilität<br />

in Wirtschaftlichkeitsanalysen geprüft wird. Das ttz<br />

Bremerhaven wird zusammen mit den Netzwerkunternehmen<br />

Technologien entwickeln und erproben. Ziel ist die Etablierung<br />

neuer Wertschöpfungsketten rund um biogene Reststoffe im<br />

Verbund mit Firmen, Verbänden und Forschungsdienstleistern.<br />

Die Modellstandorte sind über das gesamte Bundesgebiet<br />

verteilt. Im Bereich Entsorgung wird die Nehlsen AG in<br />

Bremen einen Recyclingpark bereitstellen. Die Optimierung<br />

landwirtschaftlicher Reststoffströme wird in Niedersachsen<br />

beim Abwasserverband Braunschweig sowie in Bayern im<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld untersucht. Ein Leuchtturmprojekt<br />

aus der Lebensmittelwirtschaft wird noch ausgewählt.<br />

Mehr-Wert: Stoffliche vor energetischer Nutzung<br />

In BIORES werden Nebenprodukte als Wertstoffe betrachtet,<br />

da sie Grund- oder Rohstoffe anderer Produkte sein können.<br />

Die stoffliche Nutzung von Biomasse nutzt das große Potential<br />

von Reststoffen am effizientesten und hat deshalb Vorrang<br />

vor der thermischen Verwertung.<br />

Die bei der stofflichen Verarbeitung anfallenden Nebenprodukte<br />

können ihrerseits weiter verarbeitet oder durch speziell<br />

entwickelte Technologien aufbereitet und energetisch nutzbar<br />

gemacht werden. Mit Knowhow sollen so aus vermeintlichen<br />

„Reststoffen“ Verpackungsmaterialien, Baustoffe, Grund-<br />

oder Feinchemikalien, Dünger oder Futtermittel entstehen.<br />

Die Co-Feuerung in Kraftwerken oder dezentralen Kleinkraft-<br />

und Heizwerken sind potentielle Einsatzmöglichkeiten. Denkbar<br />

ist auch die Verarbeitung zu Pellets, Alkohol oder energetisch<br />

nutzbaren Gasen. Erst wenn das nicht mehr möglich ist,<br />

kommt eine Deponierung in Frage.<br />

Starke Partnerschaften über Branchen hinweg<br />

Das BIORES-Netzwerk bietet seinen Mitgliedern vielfältige<br />

Leistungen an. Hierzu gehören Marktrecherchen, Betriebs-<br />

und Produktanalysen sowie Strategie-Entwicklungen für die<br />

Markteinführung neuer Produkte und Verfahren. BIORES<br />

leistet eine unabhängige und praxisnahe Beratung bei Förderanträgen<br />

wie etwa im Bereich der Technologieentwicklungen.<br />

Außerdem verbreitet und bewirbt das Projekt das Thema<br />

biogene Reststoffe anhand der geplanten Leuchtturm-Projekte.<br />

Deshalb bietet das Netzwerk eine attraktive Onlinepräsenz<br />

(www.biores-netzwerk.de) mit den wichtigsten Informationen.<br />

Gefördert wird das Projekt „BIORES-Netzwerk“ vom Programm<br />

ZIM-NEMO des Bundeswirtschaftsministeriums.<br />

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden bei<br />

Produkt- und Verfahrensentwicklungen unterstützt. Projektpartner<br />

neben dem ttz Bremerhaven sind der Abwasserverband<br />

Braunschweig, Agrokraft GmbH, bvse-Bundesverband<br />

Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., florafuel AG, Herlt<br />

EnergieSysteme, N-Zyme BioTec GmbH, Nehlsen und Martin<br />

Braun Backmittel und Essenzen KG, Phytolutions GmbH<br />

sowie die Pusch AG.<br />

Weitere Informationen unter: www.ttz-bremerhaven.de und<br />

www.bvse.de.<br />

486 Kommunalwirtschaft 08/2011


Aus Abfall wird Strom:<br />

Weitere BEKON-Trockenfermentationsanlage in der Schweiz geht ans Netz<br />

O Offizielle Einweihung des Biomassezentrums Schluckhals<br />

im schweizerischen Spiez (Kanton Bern)<br />

O Die BEKON AG liefert der Oberland Energie AG innovative<br />

State-ofthe-art-Technologie<br />

O Biogas für die Stromerzeugung wird wirtschaftlich aus organischen<br />

Abfällen gewonnen<br />

Am Freitag, 12. August 2011, war es soweit: Auf dem Gelände<br />

der Oberland Energie AG wird in Anwesenheit der Regierungsrätin<br />

Barbara Egger, des Präsidenten der Gemeinde<br />

Spiez, Franz Arnold, und des Geschäftsleiters der AVAG AG<br />

Heiner Straubhaar sowie weiterer geladener Gäste aus Politik<br />

und Verwaltung das Biomassezentrum Schluckhals Spiez<br />

offiziell eingeweiht.<br />

Damit nimmt die innovative Anlage zur Gewinnung von Biogas<br />

aus Abfällen für die Strom- und Komposterzeugung unter<br />

Nutzung der Abwärme in einem Nahwärmenetz offiziell ihren<br />

Betrieb auf: Pro Jahr wird das Biomassezentrum rund 20.000<br />

t organische Abfälle, bei einer elektrischen Leistung von 840<br />

kW in der Spitze, verwerten und in hygienisierten Qualitätskompost<br />

umwandeln.<br />

Turnkey Anlagenbau in einem guten Jahr<br />

Gebaut wurde das Biomassezentrum im Auftrag des Schweizer<br />

Entsorgungskonzerns AVAG AG (der an der Oberland Energie<br />

AG 51 Prozent hält, 49 Prozent liegen bei der BKW FMB<br />

Energie AG) von der deutschen Firma BEKON. Letztere hat<br />

die Anlage mit einem Auftragswert von 8,6 Mio. CHF (etwa<br />

7,4 Mio. Euro) als Generalunternehmer in einem Zeitraum von<br />

15 Monaten fertiggestellt. Damit hat BEKON bereits die zweite<br />

Biogasanlage in der Schweiz schlüsselfertig errichtet. Im<br />

Oktober 2009 ging die Anlage der Alfred Müller AG in Baar<br />

(Kanton Zug) in Betrieb.<br />

Peter Lutz, Vorstand und CEO der BEKON sieht in der Ent-<br />

scheidung der AVAG AG „einen Beweis dafür, dass wir unsere<br />

weltweite Marktführerschaft in diesem Technologiesegment<br />

erfolgreich ausbauen. Unsere Biogasanlagen, die ausschließlich<br />

nach dem Prinzip der sogenannten „Trockenfermentierung“<br />

arbeiten, entsprechen höchsten Qualitätsstandards,<br />

sind absolut zuverlässig und ermöglichen unseren Kunden<br />

eine hohe Rentabilität bei der Behandlung ihrer organischen<br />

Abfälle.“<br />

Einzigartige Biogastechnologie<br />

Im Biomassezentrum Schluckhals Spiez kommen verschiedene<br />

patentierte BEKON-Technologien zum Einsatz, die eine<br />

sehr hohe Effizienz und Sicherheit im Betrieb garantieren, wie<br />

zum Beispiel:<br />

O Das Patent einer in dem Fermenter integrierten Heizung,<br />

welche die Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk (BHKW)<br />

nutzt, für einen gemäß Bioabfallverordnung hygienisierten<br />

Gärrest sorgt und damit den biologischen Prozess bei der<br />

nachgeschalteten Kompostierung beschleunigt<br />

O Das patentierte Sicherheitssystem, das höchste Betriebssicherheit<br />

der Anlagen gewährleistet<br />

Zudem vermeiden die von BEKON entwickelten Spülprozesse<br />

der Fermenter und das Absaugverfahren über den Biofilter,<br />

Geruchsemissionen während der Anlagenprozesse.<br />

Peter Lutz über die Zukunft der BEKON AG: „Unser Ziel ist es,<br />

gemeinsam mit unseren Kunden einen Beitrag zur Nutzung<br />

der Energie- und Rohstoffpotenziale der Abfälle zu leisten<br />

und so die Lebensgrundlagen für die nachfolgenden Generationen<br />

zu erhalten“. BEKON steht Kommunen und Abfallbehandlungsunternehmen<br />

nicht nur als Technologie-und Anlagenlieferant,<br />

sondern auch als möglicher Investmentpartner<br />

und Betreiber der Anlagen zur Seite.<br />

Weitere Informationen unter: www.bekon.eu.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 487


MVV Energie und RES Projects vereinbaren langfristige Zusammenarbeit<br />

bei Bau und Betrieb von Biomethananlagen<br />

Spatenstich für erste gemeinsame Anlage in Klein Wanzleben in Sachsen-Anhalt – Wichtiger Baustein zum<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie und<br />

der Münchener Projektentwickler RES Projects wollen bei<br />

Entwicklung, Bau und Betrieb von Biomethananlagen in<br />

Deutschland künftig eng zusammenarbeiten.<br />

Beim Spatenstich für die erste gemeinsame Anlage in Klein<br />

Wanzleben, 20 Kilometer südwestlich von Magdeburg (Bördekreis<br />

/ Sachsen-Anhalt), unterstrichen die beiden Unternehmen<br />

die Bedeutung der Biomethanerzeugung für den im<br />

Rahmen der Energiewende in Deutschland geplanten Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien.<br />

Dabei betonte der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie, Dr.<br />

Georg Müller, dass „die Einspeisung von Biomethan in das<br />

Erdgasnetz noch erhebliches Entwicklungspotenzial bietet<br />

und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verstetigung der<br />

schwankenden Erzeugung bei anderen erneuerbaren Energien<br />

leisten kann“. MVV Energie setze daher neben der<br />

Windkraft an Land einen besonderen Schwerpunkt ihrer<br />

Wachstumsstrategie auf die Nutzung von Biomasse. Das<br />

Unternehmen zählt dabei schon heute zu den Marktführern,<br />

vor allem im Bereich der Stromerzeugung aus Altholz, und<br />

betreibt auch bereits vier Biogasanlagen, bei denen in Contracting-Projekten<br />

direkt Strom und Wärme für benachbarte<br />

Industrie- und Gewerbekunden erzeugt wird.<br />

Die Bundesnetzagentur hat in ihrem jüngst vorgelegten Biogas-Monitoringbericht<br />

2011 hervorgehoben, dass das Einspeiseziel<br />

von 6 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2020 erst zu<br />

4,5 Prozent erreicht ist. RES Projects nimmt dabei eine Pionierrolle<br />

auf dem deutschen Markt ein. Das Unternehmen hatte<br />

2006 die erste Biomethananlage in Deutschland entwickelt<br />

und ans Netz gebracht. Geschäftsführer Dr. Andreas Seebach<br />

sieht auch aufgrund des im Rahmen der Energiewende<br />

novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz erhebliches Ausbaupotenzial.<br />

So rechne die Bundesregierung bis 2030 mit 10<br />

Milliarden Kubikmetern Bioerdgas. „Gemeinsam mit unserem<br />

Partner MVV Energie wollen wir die Entwicklung und das<br />

Wachstum beschleunigen und unsere Vorreiterrolle weiter<br />

ausbauen.“In der jetzt in Klein Wanzleben begonnenen Vergärungsanlage<br />

werden ab Sommer 2012 jährlich aus rund<br />

60.000 Tonnen Maissilage und Zuckerrübenschnitzel knapp<br />

6,3 Millionen Kubikmeter Biomethan erzeugt. Das entspricht<br />

dem Jahresheizwärmebedarf von gut 3.000 Einfamilienhäusern.<br />

Mais und Zuckerrüben für die Biogasproduktion werden auf<br />

Ackerflächen im Umkreis von 20 Kilometern rund um die<br />

neue Anlage angebaut. Neben der regionalen Landwirtschaft<br />

und dem benachbarten Werk der Nordzucker AG ist dabei<br />

die KWS SAAT AG, die nicht nur vor über 150 Jahren in Klein<br />

Wanzleben gegründet wurde sondern hier auch eine eigene<br />

Saatzuchtstation betreibt, wichtigster Substratlieferant. Der<br />

Vorstandssprecher der KWS, Philip von dem Bussche, verwies<br />

bei dem Spatenstich auf die schnelle Fermentierbarkeit<br />

und die gute Methanausbeute, die Zuckerrüben zu einem<br />

wertvollen Substrat für Biogasanlagen machen: „Mit der Zuckerrübe<br />

bietet sich gerade für größere Anlagen mit einem<br />

hohen Flächenbedarf die Möglichkeit, die Substratversorgung<br />

auf mehrere Kulturen und Konzepte aufzuteilen und<br />

damit das Versorgungsrisiko zu verringern. Darüber hinaus<br />

wird die Energiepflanzenfruchtfolge um eine weitere Kultur<br />

erweitert.“<br />

Das dabei erzeugte Biogas wird vor Ort zu Biomethan in Erdgasqualität<br />

aufbereitet und ins Netz eingespeist. Abnehmer<br />

ist mit der Münchener bmp greengas GmbH Deutschlands<br />

größter unabhängiger Biomethanhändler.<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz: VKU sieht Nachbesserungsbedarf<br />

Aus Sicht des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU)<br />

zeigt die beschlossene Gegenäußerung zum Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

die Kompromissbereitschaft der Bundesregierung<br />

in vielen Bereichen. Allerdings hält die Regierung an<br />

den für die Kommunen besonders wichtigen Regelungen zur<br />

Überlassungspflicht für Abfälle aus privaten Haushalten und<br />

zur gewerblichen Sammlung fest. „Wir sehen hier nach wie<br />

vor erheblichen Nachbesserungsbedarf“, sagt Hans-Joachim<br />

Reck, VKU-Hauptgeschäftsführer.<br />

Die Länderkammer hatte mit Beschluss vom 27. Mai 2011<br />

weitgehende Änderungen zu den Überlassungspflichten und<br />

zur gewerblichen Sammlung gefordert. Diese Anträge lehnt<br />

die Bundesregierung ab. Sie bleibt dabei, dass künftig auch<br />

private Abfallsammler die werthaltigen Stoffe aus den Abfällen<br />

privater Haushalte erfassen können. „Wir sind enttäuscht,<br />

dass die Bundesregierung die Appelle der Länder vollständig<br />

zurückgewiesen hat. Damit setzt die Bundesregierung gerade<br />

nicht die Abfallrahmenrichtlinie der Europäischen Union<br />

(EU) um, sondern liberalisiert die Hausmüllentsorgung, was<br />

zu Lasten des Verbrauchers geht“, so Reck weiter.<br />

„Falls das Gesetz so durchginge, bliebe den Kommunen in<br />

vielen Fällen wohl nur noch die verlustbringende Restabfallentsorgung“,<br />

erklärt Reck. „Die Folge wären Gebührenerhöhungen,<br />

weil Gewinne und Wertstofferlöse privatisiert und<br />

nicht mehr in Form sinkender Gebühren an den Bürger weitergegeben<br />

werden könnten.“<br />

Die Abfallentsorgung aus privaten Haushalten ist eine Aufgabe<br />

der Daseinsvorsorge, und das Europarecht lässt den<br />

EU-Mitgliedsstaaten einen weiten Spielraum bei der Ausgestaltung<br />

dieser Aufgaben zu. Auch der Lissabon-Vertrag<br />

erlaubt, diese Aufgabe den Kommunen zuzuweisen. „Es ist<br />

definitiv nicht richtig, dass das Europarecht dazu zwingt, privaten<br />

Sammlern ‚das Rosinenpicken’ zu erlauben. Hier werden<br />

rechtliche Gründe vorgeschoben, um politische Ziel zu<br />

kaschieren.“<br />

Der VKU begrüßt dagegen, dass die Bundesregierung bei<br />

der Wertstofftonne eingelenkt hat. Die Länder befürworteten<br />

die Ausweitung der Wertstofferfassung, lehnten jedoch einen<br />

gesetzlichen Zwang zur Einführung einer bundesweit<br />

488 Kommunalwirtschaft 08/2011


einheitlichen Wertstofftonne ab. Aus Sicht der Länder, die<br />

VKU und die kommunalen Spitzenverbände teilen, müssen<br />

die Kommunen selbst entscheiden können, wie die Wertstoffe<br />

eingesammelt werden. Dieser Auffassung scheint sich<br />

jetzt die Bundesregierung anzunähern. Reck: „Obwohl das<br />

PUR-Schaumdosenrecycling<br />

Pilotaktion im Kreis Wesel erfolgreich<br />

„Die erste Pilotaktion bundesweit zur Steigerung der Rücklaufquote<br />

von gebrauchten PUR-Schaumdosen war ein voller<br />

Erfolg.“ Mit diesem Fazit beendeten die PDR Recycling<br />

GmbH + Co KG, Thurnau (Nordbayern), die Abfallwirtschaftsbehörde<br />

des Kreises Wesel und die Kreis Weseler Abfallgesellschaft<br />

(KWA) ihr Aktionsprogramm im Kreis Wesel. Im Vorjahresvergleich<br />

wurden fast doppelt so viele PUR-Dosen zum<br />

Recycling abgegeben.<br />

Die Kooperationspartner hatten die Kampagne ins Leben<br />

gerufen, weil aus dem Kreisgebiet im Bundesvergleich unterdurchschnittlich<br />

wenig gebrauchte PUR-Schaumbehälter<br />

zum Recycling gelangten. Nach Beendigung der Aktion steht<br />

der Kreis bei der gesetzeskonformen Verwertung der Dosen<br />

gut da. Wurden im Jahr 2009 nur 6.684 der als Sonderabfall<br />

eingestuften Montageschaumdosen zum Recycling gegeben,<br />

steigerte sich die Anzahl dank der Mitmachkampagne im Jahr<br />

2010 auf 12.816. Und der Trend setzt sich fort. Bis Mai 2011<br />

wurden bereits 5.544 Dosen zum Recycling geschickt.<br />

Heimwerker ziehen mit<br />

Auffällig ist, dass besonders die Privatanwender das Recyclingangebot<br />

gut angenommen haben. In den ersten fünf Monaten<br />

2011 gaben die Heimwerker bereits mehr Bauschaumdosen<br />

zurück als im gesamten Jahr 2009. „Das zeigt, dass<br />

die Ausstattung der Wertstoffhöfe und Baumärkte mit speziellen<br />

Rückgabebehältern gute Früchte trägt“, freut sich PDR-<br />

Marketing- und Entsorgungslogistikleiter Rolf Apfeld über<br />

den Erfolg. Zum Aktionsstart hatten die Kooperationspartner<br />

als erstes die Rückgabemöglichkeiten von Einzeldosen für<br />

Privatanwender verbessert. Die auf die Verwertung von PUR-<br />

Schaumdosen spezialisierte PDR stattete die Wertstoffhöfe<br />

der Kommunen hierfür mit gekennzeichneten blaugrünen<br />

Rückgabestationen aus. Das vergrößerte die Zahl der öffentlich<br />

zugänglichen Behälter um die anderthalbfache Menge<br />

auf heute 25. „Damit ist der Kreis Wesel einer der wenigen,<br />

die über eine gute flächendeckende Versorgung von Rückgabestationen<br />

für die Bürger verfügen“, erläutert Apfeld und<br />

weist auf den kostenfreien Service seines Unternehmens für<br />

Kommunen, Baumärkte und Baustoffhändler hin. PDR stellt<br />

die 240-Liter-Tonnen zur Sammlung der PUR-Schaumdosen<br />

kostenlos zur Verfügung und übernimmt ihre Leerung - ebenfalls<br />

kostenfrei. Interessierte finden die Informationen hierzu<br />

auf www.pdr.de.<br />

Die gesammelten Dosen werden im PDR Recyclingwerk im<br />

nordbayerischen Thurnau zu ca. 95 Prozent stofflich verwertet<br />

und zu neuen Rohstoffen und Produkten verarbeitet. „Damit<br />

ist der Produktkreislauf in diesem Fall geschlossen. Das<br />

entspricht den Zielen einer nachhaltigen Wirtschaftsweise,<br />

wie wir sie bereits seit langem im Kreis Wesel unterstützen“,<br />

so Claudia Neukäter von der Kreisverwaltung Wesel.<br />

PUR-Schaumdosen, die auch als Montage- oder Bauschaum<br />

Thema Wertstofferfassung nicht im Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />

sondern in einem separaten Gesetz geregelt werden<br />

soll, betrachten wir das Einlenken der Bundesregierung als<br />

einen Schritt in die richtige Richtung und unterstützen das<br />

ausdrücklich.“<br />

bekannt sind, finden hauptsächlich bei Bau und Renovierung<br />

Einsatz, meist bei der Dämmung von Fenstern und Türen.<br />

Dachanschlüsse, Wanddurchbrüche und Öffnungen werden<br />

ebenfalls häufig damit ausgeschäumt. Nach Gebrauch sind<br />

die Dosen wegen ihrer flüssigen Restinhaltsstoffe als gefährlicher<br />

Abfall zur Verwertung eingestuft. Sie gehören also nicht<br />

in den Gelben Sack, den Restmüll oder den Baumischcontainer,<br />

sondern in die speziellen öffentlich zugänglichen Behälter.<br />

Betriebe, die PUR-Schaum kartonweise verwenden, können<br />

die gebrauchten Dosen auch kostenfrei direkt von PDR<br />

abholen lassen.<br />

Weitere Informationen unter: www.pdr.de.<br />

In Wesel nahmen die Verbraucher die Rückgabestationen für<br />

gebrauchte PUR-Schaumdosen gut an. Bildquelle: PDR<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 489


Einweihung der ersten Trockenfermentation-Biogasanlage in Amerika<br />

Deutsche Technologie macht Energiegewinnung aus Bio-Reststoffen möglich<br />

Am 18. Mai 2011 fand die feierliche Einweihung des ersten Biogas-Trockenfermenters<br />

in Amerika statt. Die Anlage ist nicht<br />

nur in den USA, sondern auf dem gesamten amerikanischen<br />

Kontinent die erste ihrer Art, bisher gibt es Nass- bzw. Güllefermenter.<br />

Die Biogas-Anlage wurde von BIOFerm Energy<br />

Systems, ein Unternehmen der Viessmann Group, realisiert.<br />

Auftraggeber des Projekts ist die University of Wisconsin<br />

Oshkosh, die bereits mehrfach für ihren umweltfreundlichen<br />

Campus ausgezeichnet wurde.<br />

Hauptredner der Einweihungsveranstaltung waren der Rektor<br />

der Universität, Richard Wells, und Joachim Janssen, Mitglied<br />

des Verwaltungsrats und CFO der Viessmann Group. Richard<br />

Wells stellte in seiner Ansprache das Ziel der Hochschule vor,<br />

Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu einem zentralen Thema<br />

zu machen – sowohl in der Lehre, als auch auf dem Unigelände.<br />

Joachim Janssen beschrieb in seinem Vortrag die Erfolge<br />

von Viessmann im Bereich Nachhaltigkeit sowie die Vorreiterrolle<br />

der deutschen Industrie in Bezug auf erneuerbare Energien.<br />

Die Teilnehmer der Veranstaltung signalisierten großes<br />

Interesse an den deutschen Erfahrungen und Erfolgen. Dies<br />

deckt sich mit dem Gesamtbild in den USA, wo regenerative<br />

Energiesysteme immer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.<br />

Die Errichtung der BIOFerm-Anlage ist ein wichtiger Schritt<br />

zur Schaffung eines CO2-neutralen Campus in Oshkosh. In<br />

vielen Aspekten gleicht sie der Biogasanlage in Allendorf<br />

(Eder), mit der Strom und Wärme für den Viessmann Unternehmensstammsitz<br />

produziert wird. Durch Reststoffe aus der<br />

Lebensmittelproduktion sowie Garten- und landwirtschaftliche<br />

Abfälle wird die Anlage in Oshkosh Elektrizität und Wärme<br />

ressourcenschonend produzieren. Jährlich wird eine Produktion<br />

von mehr als 2,3 Millionen kWh erwartet, mit denen<br />

8% des Strombedarfs der Universität, die insgesamt 13.600<br />

Studierende zählt, gedeckt werden können. Mit der von der<br />

Anlage produzierten Wärme werden die nahegelegenen Unigebäude<br />

beheizt.<br />

Zur Einweihung der Biogasanlage kamen mehr als 100 Gäste<br />

aus Industrie, Politik und von anderen Hochschulen. Die USA<br />

mit ihren bisher nur ca. 60 industriellen Biogasanlagen bieten<br />

ein enormes Potenzial für die umweltschonende und effiziente<br />

Energiegewinnung durch Biogasanlagen an.<br />

BIOFerm Energy Systems hat seit 2007 ein Büro in Madison<br />

und expandiert seitdem stetig. Für das laufende Jahr ist<br />

der Bau weiterer Trockenfermentations-Anlagen in den USA<br />

geplant. Die Projekte sind Teil der Strategie der Viessmann<br />

Group, die Trocken- und Nassfermentations-Technologien zu<br />

einem wichtigen Bestandteil der erneuerbaren Energiegewinnung<br />

in Nordamerika zu machen.<br />

Weitere Informationen unter: www.biofermenergy.com,<br />

www.viessmann.com und www.uwosh.edu/biodigester.<br />

Bild v.l.n.r.: Gemeinsam mit dem Universitätsrektor<br />

Richard Wells (4.v.r.) und dem<br />

stellvertretenden Rektor Thomas Sonnleitner<br />

(4.v.l.) weihte Joachim Janssen, Mitglied<br />

des Verwaltungsrats und CFO der Viessmann<br />

Group (3.v.l.) mit dem Durchtrennen<br />

des symbolischen Bandes die Biogasanlage<br />

ein. Ganz links im Bild Mark Rohloff, Bürgermeister<br />

der Stadt Oshkosh, daneben<br />

Nadeem Afghan, Geschäftsführer BIOFerm<br />

Energy Systems. Rechts freuen sich Studierende<br />

der Universität Wisconsin in Oshkosh<br />

über die zukunftsweisende Investition.<br />

Seit zwei Jahren mit Innovation erfolgreich: fokos bw® von der STEG<br />

Über die Hälfte aller Gemeinden prüft ihre Projekte mit fokos bw® auf Wirtschaftlichkeit<br />

Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Folgekostenrechner<br />

fokos bw® zu einer unverzichtbaren Planungshilfe für<br />

Kommunen bei der wirtschaftlichen Planung von Flächen<br />

entwickelt. Über die Hälfte der Gemeinden im Land benützt<br />

das Tool bereits. Dabei kann das Programm eine frühzeitige<br />

Kostenabschätzung und Wirtschaftlichkeitsberechnung für<br />

geplante Projekte ebenso detailgetreu abbilden wie Optimierungsbedarf<br />

bereits bestehender Flächen. Das Programm,<br />

inklusive aktuellem Update mit erweiterten Funktionen, wird<br />

Kommunen bei erstmaliger Verwendung kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Das Update bietet neben einer noch leichteren Handhabung<br />

vor allem differenziertere Analyseergebnisse und Zwischenauswertungen.<br />

Der Folgekostenrechner fokos bw® zeigt<br />

die für die wirtschaftliche Rentabilität wesentlichen Einflussgrößen<br />

auf und sorgt bereits im frühen Planungsstadium für<br />

die notwendige Transparenz. Dabei werden Planungs- und<br />

490 Kommunalwirtschaft 08/2011


Herstellungskosten den zu erwartenden<br />

Steuereinnahmen, Zuweisungen<br />

und Umlagen gegenüber<br />

gestellt. So kann fokos bw® eine<br />

detaillierte Abschätzung zur Wirtschaftlichkeit<br />

über einen Zeitraum<br />

von 25 Jahren erstellen. Des Weiteren<br />

ermittelt das Programm<br />

Nachfrageveränderungen bei Bildungs-<br />

und Betreuungseinrichtungen.<br />

„Aus Sicht des Siedlungs-<br />

und Flächenmanagements ist die<br />

frühzeitige Kostenabschätzung<br />

ein nicht mehr wegzudenkender<br />

Nachhaltigkeitsfaktor der Kommunen“,<br />

erklärt Prof. Dr. Alfred Ruther-<br />

Mehlis, Dekan des Studiengangs<br />

Stadtplanung an der Hochschule<br />

für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen-Geislingen,<br />

die gemeinsam<br />

mit der STEG Stadtentwicklung<br />

GmbH das Programm entwickelt<br />

hatte. Diese erfolgreiche Kooperation<br />

zwischen Wissenschaft und<br />

Wirtschaft ist auch einer der maßgeblichen Gründe, warum<br />

die STEG 2010 als eines der innovativsten Unternehmen im<br />

deutschen Mittelstand ausgezeichnet wurde.<br />

Unverzichtbar: Gemeinden schätzen Risiken<br />

vor Baubeginn ab<br />

Die Anwendung richtet sich in erster Linie an Vertreter der<br />

Fachbereiche Planung, Kämmerei, Liegenschaftswesen und<br />

Tiefbau in der kommunalen Verwaltung. „Wir bekräftigen unsere<br />

planerischen Ansätze mit den konkreten Ergebnissen<br />

der fokos bw® Analysen“, berichtet Dipl.-Ing. Winfried Müller,<br />

Stadtbaudirektor Stadt Ettlingen. „Die politischen Abwägungs-<br />

und Entscheidungsvorgänge können durch eine neue,<br />

vernetzte und anschauliche Darstellung von Auswirkungen<br />

unterstützt werden.“ Und damit befindet sich die Stadt Ettlingen<br />

in bester Gesellschaft: In den vergangenen zwei Jahren<br />

Innovationspreis 2010 für die STEG<br />

Der Benchmarking-Wettbewerb „TOP 100“ wird jährlich<br />

von der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Die Analyse<br />

beurteilt die Innovation der teilnehmenden mittelständischen<br />

Unternehmen in wissenschaftlicher Hinsicht. Die<br />

bewerteten Kategorien beinhalten bereits realisierte Innovationserfolge<br />

sowie das künftige Innovationspotenzial,<br />

das sich die Unternehmen durch die spezifische Ausgestaltung<br />

ihres Innovationsmanagements aufgebaut haben. Das<br />

Innovationsmanagement der STEG wurde insgesamt mit<br />

A+ geratet, was dem Unternehmen ein außergewöhnlich<br />

professionelles Verhalten bescheinigt (das Durchschnittsergebnis<br />

liegt bei A-). Die Wahrscheinlichkeit künftiger Innovationserfolge<br />

der Stuttgarter Stadtentwicklungsgesellschaft<br />

wurde innerhalb dieser Untersuchung als sehr hoch<br />

eingestuft.<br />

Von ca. 2.000 ausgewählten deutschen Unternehmen beteiligten<br />

sich 248 Unternehmen im September 2009 in einer<br />

ersten Qualifikationsrunde um den Titel des „Innovator des<br />

Jahres 2010“. 189 Unternehmen verfügten laut Jury über<br />

ein „hervorragendes Innovationspotenzial“ und wurden<br />

für die Finalrunde eingeladen. Im Juli vergangenen Jahres<br />

wurden die herausragenden innovativen TOP 100-Unternehmen<br />

gekürt.<br />

überprüften bereits über die Hälfte der Gemeinden im Land<br />

ihre Entscheidungskriterien bei der Entwicklung von Wohnbauflächen<br />

im Vorfeld mit dem fokos bw®. Um die Ausgabeergebnisse<br />

so objektiv wie nur möglich interpretieren zu<br />

können, waren in der Entwicklungsphase die Abstimmungsprozesse<br />

zwischen den Kunden und den Fachbereichen der<br />

Baulandentwicklung in der STEG sehr intensiv.<br />

Denn die Evaluierung der jeweiligen Kundenbedürfnisse und<br />

die zielorientierte Umsetzung in produktive Prozesse haben<br />

oberste Priorität im Unternehmen.<br />

Nachhaltigkeit wird zum Muss für die Standortsicherung<br />

Ein Grund für die hohe Akzeptanz des Rechners auf Excel-<br />

Basis sind die wertvollen Erkenntnisse zur Kalkulationssicherheit.<br />

Denn: Eine nachhaltige Flächenhaushaltpolitik<br />

wird immer mehr zum Muss für die Standortsicherung von<br />

Die Analyse des Innovationspotenzials umfasst<br />

vier Kategorien:<br />

1. Innovationsförderndes Top-Management: Hier wird untersucht,<br />

inwieweit die Geschäftsführung die Entstehung<br />

von Neuerungen fördert und für eine weitsichtige Unternehmensstrategie<br />

sorgt. Das Top-Management bringt sich<br />

in vorbildlicher Weise in Innovationsprojekte ein.<br />

2. Innovationsklima: Wie verhält es sich mit der Unternehmenskultur<br />

– fördert sie Kreativität, Lernwillen und Dynamik?<br />

Hohen Einfluss auf das positive Ergebnis haben die<br />

kreative Leistung der Mitarbeiter und die Anzahl der eingebrachten<br />

Ideen und Verbesserungsvorschläge.<br />

3. Innovative Prozesse/Organisation: Hier wird geprüft, ob<br />

die Prozessgestaltung tatsächlich sinnvoll auf das jeweilige<br />

Innovationsziel ausgerichtet ist. Dem Unternehmen wird<br />

ein hoher Professionalisierungsgrad bescheinigt, wenn es<br />

intensive Kooperationsaktivitäten aufweist.<br />

4. Innovationsmarketing: Dieser Punkt gliedert sich in Einbindung,<br />

Methodeneinsatz und Markteinführung – immer<br />

unter dem Aspekt, ob die Bedürfnisse des Kunden richtig<br />

verstanden und angegangen werden. Herausragend waren<br />

die Bereiche „Einbindung“ von Kunden und Mitarbeitern<br />

sowie deren Zeitanteil, der für innovative Projekte aufgewendet<br />

wird.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 491


Regionen, Städten und Gemeinden. Neue Baugebiete sollen<br />

junge Familien anziehen, die sowohl für finanzielle Sicherheit<br />

als auch für die soziale Attraktivität der Kommune sorgen. In<br />

der Regel stehen bei Wohnsiedlungsprojekten verschiedene<br />

Optionen zur Auswahl, wie z.B. Baulücken und Brachflächen<br />

im Innen- oder Siedlungsflächen im Außenbereich. Machbarkeitsanalysen<br />

zur Untersuchung der Flächepotenziale und<br />

Kosten-Nutzen-Optimierung bestehender Planungen bieten<br />

nachvollziehbare Szenarien für die Entwicklungpotenziale<br />

der Kommunen. Mit individuellen Stellschrauben lassen sich<br />

strategische Entscheidungskriterien für Wohnbauflächenentwicklung<br />

und Flächenmanagement nachhaltig begründen.<br />

Startgeschenk: Kommunen erhalten eine<br />

kostenfreie Version<br />

Für ein zielgerichtetes Flächen- und Ressourcenmanagement<br />

kann jede Kommune in Baden-Württemberg den Folgekos-<br />

tenrechner in aktueller Version einmalig und kostenfrei auf einer<br />

lizenzierten CD bei der STEG anfordern. Bereits jetzt haben<br />

über 300 Kommunen die Neuauflage des Folgerechners<br />

bestellt. Neben der Anwenderfreundlichkeit überzeugt das<br />

Planungsinstrument durch nachvollziehbare Berechnungen.<br />

Es bedarf nur weniger Eckdaten, die mit empirisch ermittelten<br />

Durchschnittswerten in Beziehung gesetzt werden können.<br />

Zur Vertiefung der Anwendung und zur exakten Interpretation<br />

der Ergebnisse können die Kommunen von den Erfahrungen<br />

der STEG profitieren. Der städtebauliche Dienstleister übernimmt<br />

die Funktion eines neutralen Beraters, der die Projekte<br />

auf Wunsch auch über die Planung hinaus begleitet und betreut.<br />

Schon die erste Version des fokos bw®. war, dank der<br />

Unterstützung des Umweltministeriums Baden-Württemberg<br />

und einer großen Marketingkampagne, ein Erfolg.<br />

Weitere Informationen unter: www.steg.de.<br />

Finanzierung für PPP-Projekt der A8 zwischen Ulm und Augsburg gesichert<br />

Bauarbeiten werden im Juli beginnen – Privates Konsortium wird den Betrieb der Strecke übernehmen<br />

Das Public-Private-Partnership-(PPP-)Straßenprojekt Autobahn<br />

8 (A8) zwischen Ulm und Augsburg hat planmäßig<br />

den Abschluss der Finanzierungsverhandlungen, den sogenannten<br />

Financial Close erreicht. Die beteiligten Unternehmen<br />

– HOCHTIEF PPP Solutions, eine Tochtergesellschaft<br />

von HOCHTIEF Concessions, und die STRABAG-SETochter<br />

HERMANN KIRCHNER Projektgesellschaft – hatten erst im<br />

April den Zuschlag erhalten. Nun werden die Partner den<br />

etwa 58 Kilometer langen Autobahnabschnitt planen, finanzieren,<br />

ausbauen sowie 30 Jahre lang betreiben und erhalten.<br />

Das Investitionsvolumen des Projekts liegt bei etwa 410 Mio.<br />

Euro.<br />

Schon im Juni wird die ausführende Bauarbeitsgemeinschaft<br />

(Bau-ARGE), an der HEILIT+WOERNER Bau, ebenfalls ein<br />

Unternehmen der STRABAGGruppe, sowie HOCHTIEF Solutions<br />

mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind, die Arbeiten<br />

aufnehmen. Zunächst richtet die Bau-ARGE im Bereich Zusmarshausen<br />

die Baustelle ein und beginnt mit zahlreichen<br />

Vorarbeiten: Dazu gehören unter anderem archäologische<br />

Bodenuntersuchungen sowie die Vorbereitung des Baufelds<br />

und der provisorischen Baustellenverkehrsführung. Darüber<br />

hinaus werden ab Juli im Bereich dreier Anschlussstellen<br />

Behelfsbrücken errichtet. Im September sollen dann die Erdbauarbeiten<br />

beginnen. Insgesamt werden die Baumaßnahmen<br />

etwa vier Jahre dauern.<br />

Die Konzessionsgesellschaft, an der HOCHTIEF PPP Solutions<br />

und HERMANN KIRCHNER Projektgesellschaft zu jeweils<br />

50 Prozent beteiligt sind, wird auch den Betrieb des<br />

Teilstücks übernehmen. Ab dem Konzessionsstart erhält das<br />

Konsortium den wesentlichen Teil der auf dem Abschnitt erhobenen<br />

Lkw-Maut. Diese Einnahmen refinanzieren die Investitionen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.hochtief.de, www.hochtiefconcessions.de,<br />

www.strabag.com und www.kirchner.de.<br />

100 Jahre GVV – Eine Geschichte des Sich-Versicherns<br />

Im Kreise von hochkarätigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft<br />

feierte die GVV-Kommunalversicherung ihr 100-jähriges<br />

Bestehen. Unter Ihnen war auch Bundespräsident a. D.<br />

Prof. Dr. Roman Herzog.<br />

1911, Jahr des Erlasses der Reichsversicherungsordnung<br />

und umfangreicher Streiks in ganz Europa: In dieser schwierigen<br />

Zeit beschlossen die Rheinisch-Westfälischen Gemeinden<br />

die Risiken ihrer Kommunen gemeinsam zu schultern und<br />

gründeten die heutige GVV-Kommunalversicherung. Heute<br />

sichern mehr als 6.000 Kommunen und kommunale Einrichtungen<br />

aus mehreren Bundesländern ihre immer komplexer<br />

gewordenen Risiken bei GVV-Kommunal ab. Genau auf den<br />

Gründungstag, am 20. Juni 2011, wurde das 100-jährige Bestehen<br />

in der Gründungsstätte, dem Gürzenich in Köln, gefeiert.<br />

Im Mittelpunkt des Festaktes stand die Laudatio des Bundes-<br />

präsidenten a. D. Prof. Dr. Roman Herzog zum Thema "Notwendigkeiten<br />

und Grenzen des Sozialstaates". Darin machte<br />

Prof. Herzog deutlich, dass sich ein Sozialstaat nicht nur über<br />

seine Ausgaben definiere, sondern auch darüber, welche Aufgaben<br />

unsere zukünftigen Generationen zu schultern haben.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Uwe Friedl lobte die wegweisende<br />

Gründung einer kommunalen Selbstversicherung.<br />

„Das Vertrauen in die Selbstregulierungskräfte der kommunalen<br />

Selbstverwaltung sei eine der Grundlagen dafür, dass<br />

die GVV auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten<br />

erfolgreich die von ihren Mitgliedern nicht selbst zu tragenden<br />

Risiken und Schäden abnimmt“ betonte GVV-Vorstandsvorsitzender<br />

Wolfgang Schwade.<br />

Erstmalig wurde im Rahmen des Festaktes wurde auch der<br />

GVV-Ehrenamtspreis verliehen:<br />

492 Kommunalwirtschaft 08/2011


1. Platz - Strahlende Kinderaugen Heinsberg<br />

e.V. mit 5.000 EUR Preisgeld<br />

2. Platz - Freiwilligenbörse der Gemeinde<br />

Kürten mit 3.000 EUR Preisgeld<br />

3. Platz - Internationale Kochgruppe der<br />

Stadt Vreden mit 2.000 EUR Preisgeld<br />

Sonderpreis - Paul-Kraemer-Schule<br />

der Stadt Frechen.<br />

Die Preisträger des GVV-Ehrenamtspreises<br />

2011 mit Bundespräsident a.D.<br />

Professor Dr. Roman Herzog und Wolfgang<br />

Schwade, Vorstandschef der GVV-<br />

Kommunalversicherung<br />

Vereinfachte Abrechnungsprozesse für die Energiewirtschaft<br />

Mit MaBiS hat der Gesetzgeber eine neue Regulierungsrunde<br />

bei Energieversorgern eingeläutet. Bevor diese zum 1. April<br />

in Kraft trat, haben viele Unternehmen und IT-Spezialisten die<br />

Abrechnungs- und Reklamationsprozesse überarbeitet. Die<br />

Erweiterung der SAP-Lösung für die Versorgungsindustrie<br />

schließt dabei funktionale Lücken im System.<br />

Nach den „Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung<br />

Strom“ (MaBiS) müssen die Marktteilnehmer<br />

einen vollautomatischen elektronischen Datenaustausch<br />

ermöglichen, der alle notwendigen Vorgänge einbezieht.<br />

Dazu gehören Bilanzkreisabrechnung und Klärungsabläufe;<br />

auch die EDIFACT-Nachrichtentypen, auf denen diese Prozesse<br />

basieren, wurden erweitert. Stromproduzenten und<br />

Netzbetreiber wickeln direkt miteinander ihre Netznutzungsrechnungen<br />

ab. Weil die Zahl der Anbieter in den vergangenen<br />

Jahren stark gestiegen ist und die Unternehmen in der<br />

Pflicht stehen, aktuelle Preise anzuwenden, hat die Komplexität<br />

zugenommen. Neben der Rechnungsabwicklung gilt es,<br />

auch Reklamationen zu bearbeiten. Die Branchenlösung SAP<br />

for Utilities (SAP IS-U) bietet hierfür ein stabiles Fundament,<br />

auf dem Experten die Feinarbeiten leisten und Branchenspezifika<br />

einbetten.<br />

Der Ettlinger Branchenspezialist cormeta hat diese Funktionalität<br />

nun erheblich ausgebaut. Jede einzelne Rechnung<br />

wird vom System auf mehrere Faktoren hin überprüft: Identifikation<br />

der Faktura, formale Prüfung, Datenübernahme,<br />

inhaltliche Prüfung und Vergleich der ene’t-Daten mit den<br />

Beträgen aus der Rechnung. Neu ist die Einbindung des<br />

Webportals der Get AG, ähnlich wie ene’t, ein Informationsdienstleister<br />

der Branche. Sämtliche, für die INVOIC-Verarbeitung<br />

relevanten BDEW-Artikelnummern (Bundesverband<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft) sind gleichfalls integriert.<br />

Evaluierungskriterien lassen sich individuell festlegen, beispielsweise<br />

Zählerpunkt, Name, Adresse des Verbrauchers,<br />

abgerechnete Mengen und Abrechnungszeiträume. Anhand<br />

dessen entscheidet das System, welche Fakturen es bereits<br />

bei der formalen Prüfung ablehnt. Die Netznutzungsentgelte<br />

(NN) werden per Schnittstelle in eigens dafür entwickelte<br />

IS-U-Tabellen innerhalb des Abrechnungssystems importiert.<br />

Der Upload der Daten kann täglich, monatlich, quartalsweise<br />

oder jährlich erfolgen und lässt sich auch manuell anstoßen.<br />

Das System prüft entweder bei jeder Rechnung, ob die zu<br />

Grunde gelegten NN-Tarife mit den ene’t-Daten übereinstimmen,<br />

oder wahlweise findet ein Abgleich mit den im Infoportal<br />

der Get AG hinterlegten Daten statt. Dabei verifiziert das<br />

System die Preise nicht nur auf den Netzbetreiber bezogen,<br />

sondern auch auf die jeweils abgerechneten Produkte.<br />

Bei Abweichungen wird der Posten automatisch ausgesteuert<br />

und im IS-U-System als offener Vorgang angezeigt. Der<br />

Sachbearbeiter muss ihn nun manuell überprüfen und gegebenenfalls<br />

korrigieren. Der Vergleich der Rechnungsbestandteile<br />

mit den veröffentlichten Preisen der Netzbetreiber erfolgt<br />

vor der Überführung der Rechnung in die Buchhaltung.<br />

Komplette Prüfung aller Rechnungen<br />

Die Rechnungseingangsprüfung umfasst aber mehr als nur<br />

die Verifizierung der Netznutzungsentgelte. Das Ergebnis<br />

wird zusätzlich mit dem in der Faktura übermittelten Betrag<br />

verglichen. Hier zeigt sich eine weitere Stärke der cormeta-<br />

Lösung: Die Genauigkeit des Vergleichs lässt sich durch<br />

entsprechendes Customizing selbst bestimmen. Somit sind<br />

Rundungsfehler beherrschbar. Auch die Plausibilität der Gesamtsumme<br />

wird kontrolliert. Fällt die Prüfung positiv aus<br />

– unter Berücksichtigung vorher festgelegter Toleranzen –,<br />

schreibt das System die Rechnung auf die Anlagefakten der<br />

entsprechenden Lieferanlage fort. Dadurch lassen sich die<br />

Daten exakt speichern und für weitere Arbeitsschritte bereithalten.<br />

Bei deren korrekter Prüfung werden die Rechnungen<br />

bis ins Vertragskontokorrent (Fi-CA) verbucht. Auch ein Storno<br />

der Rechnungsdaten auf den Anlagenfakten ist möglich.<br />

Integrierte Reklamationsprozesse<br />

Im Idealfall endet mit der Rechnungsstellung der Prozess.<br />

Gibt es Fehler, Abweichungen oder Unstimmigkeiten, wendet<br />

sich der Energielieferant mit einer Reklamation (REMADV)<br />

an den Netzbetreiber zurück. Einen dedizierten Prozess zur<br />

Reklamationsbehandlung gibt es aber im Standard der SAP-<br />

Branchenlösung nicht. „Es existieren keine detaillierten Workflows,<br />

um Reklamationen im SAP-System zu bearbeiten“, sagt<br />

Klaus Nitschke, Bereichsleiter Versorgungswirtschaft und<br />

CRM bei cormeta. Der Prozess endet stattdessen bei Reklamationseingang,<br />

Prüfung oder Abschluss. Die eigentliche Bearbeitung<br />

erfolgt bislang manuell, jede einzelne Reklamation<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 493


muss außerhalb des Systems behandelt werden. Die eigentlichen<br />

Bearbeitungsschritte bleiben außen vor, und hier setzt<br />

der Reklamationsavis von cormeta an. Anstelle händischer<br />

Prozesse übergibt ein Workflow die Reklamationsdaten. Im<br />

System wird dabei der Reklamationsgrund eingetragen, der<br />

sich aus einer Liste auswählen lässt. Sachbearbeiter erhalten<br />

mittels Workitem automatisch die Reklamationen, für die sie<br />

zuständig sind. Anhand der Reklamationsgründe entscheidet<br />

der Mitarbeiter, welche weiteren Schritte er einleitet.<br />

Bei der Installation des Workflows wird neben den Gründen<br />

auch hinterlegt, welche Folgeschritte jeweils aufgerufen werden<br />

können - beispielsweise, wenn der vorausgezahlte Betrag<br />

nicht stimmt oder Messwerte falsch sind. Diese Listen<br />

sind dynamisch erweiterbar und machen die Anwendung damit<br />

zukunftssicher. Über den Workflow werden pro Reklamationsavis<br />

die verschiedenen Stamm- und Bewegungsdaten<br />

zum Endkunden bereitgestellt. Das sind beispielsweise der<br />

Vertrag, die Anlage und der Zählpunkt. Im Workitem kann der<br />

Sachbearbeiter dann Daten ändern, Rechnungen anpassen<br />

oder stornieren. Was vorher nur über eine Stornierung der<br />

Rechnung und einer Neuanlage möglich war, geht nun in wenigen<br />

Schritten voll integriert. „Auf diese Weise minimieren<br />

sich Fehler bei der Übernahme der Daten, und die Sachbearbeiter<br />

können viel Zeit sparen“, sagt Klaus Nitschke, Bereichsleiter<br />

Versorgungswirtschaft und CRM bei cormeta. Von<br />

durchschnittlich 20 auf fünf Minuten lasse sich der Prozess<br />

Der Kunde hat die Wahl<br />

Als bisher einziger IT-Dienstleister der Versorgungsbranche<br />

bietet die cormeta wahlweise neben ene’t auch eine<br />

Anbindung an das Portal der GET AG an. Ene’t stellt<br />

de facto einen Branchenstandard dar, der die Netznutzungsentgelte<br />

stets auf Zählpunktebene aktuell hält und<br />

die jeweils gültige BDEW-Artikelnummer (Bundesverband<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft) mit dem richtigen<br />

Preis hinterlegt.<br />

verkürzen. Weitere Informationen unter: www.cormeta.de.<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Einsatz<br />

Für den Neubau der Bereichswache 31 in Frankfurt-Zeilsheim/Pfaffenwiese<br />

galt es, in allen Bereichen eine möglichst<br />

hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erzielen. In knapp<br />

einjähriger Bauzeit ist die neue Feuerwache entstanden, die<br />

sich in eine Fahrzeughalle und in einen zweigeschossigen Sozialtrakt<br />

gliedert. Das Gebäude verfügt über drei Fahrzeugstellplätze<br />

für Großfahrzeuge, eine Werkstatt, Ruhe- und Aufenthaltsräume,<br />

Büros, Waschräume, eine Küche und einen<br />

Sportraum. Der größte Vorteil: Die neue Wache gewährleistet<br />

eine schnellere Präsenz der 42 Feuerwehrleute – 39 Männer<br />

und drei Frauen – am jeweiligen Einsatzort.<br />

An die Beleuchtungsanlage stellten die Bauherren die zentrale<br />

Anforderung, dass die Beleuchtungsstärke nach DIN<br />

EN 12464 nicht überschritten wird. Der „Leitfaden elektrische<br />

Energie im Hochbau“ des Landes Hessen, der zu<br />

einem rationellen Einsatz elektrischer Energie in Dienstleistungsgebäuden<br />

beitragen soll, schreibt für die spezifische<br />

Anschlussleistung der Raumbeleuchtung einen Grenzwert<br />

von 2,5 W/m²/100lx vor. Die Esslinger Ingenieurleistungs-<br />

und -beratungs¬gesellschaft mbH führte unter anderem auf<br />

dieser Grundlage die Ausführungsplanung für den Neubau<br />

durch. Generell wurden Leuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten<br />

und effizienten T5-Leuchtstofflampen von<br />

Regiolux eingesetzt. Der Betriebswirkungs¬grad der ausgewählten<br />

Rasterleuchten lag bei über 80 Prozent.<br />

Das Einhalten der geforderten Anschlussleistung war für Christian<br />

Geithner von der beauftragten HBS Elektrobau GmbH,<br />

Oettersdorf, eine Herausforderung: „Bei der Montageplanung<br />

für das Objekt haben wir diese Forderungen noch vor dem<br />

Hintergrund einer wirtschaftlichen Projektabwicklung und der<br />

Einhaltung wesentlicher architektonischer Gesichtspunkte<br />

umgesetzt. Dabei überzeugten uns die Produkte der Firma<br />

Die GET AG bietet die gleiche Dienstleistung via Webportal<br />

an, während ene’t monatlich eine Excel-Datei zur<br />

Verfügung stellt. Die Informationen können bei der GET<br />

AG jederzeit bei Bedarf abgerufen werden. Die cormeta-<br />

Lösung schickt die zu prüfenden Rechnungen gebündelt<br />

via Webportal an die GET AG, anschließend kommen sie<br />

mit den angeforderten Preisen tagesaktuell zurück und<br />

werden im SAP-System weiter verarbeitet.<br />

Der Vorteil der cormeta-Anwendung liegt in der freien<br />

Wahl zwischen den zwei Dienstleistern. Unternehmen<br />

können sich für die Abrechnung von Netznutzungsentgelten<br />

sowohl bei Gas als auch Strom für einen der beiden<br />

entscheiden.<br />

Regiolux vor allem durch ihre hohe Qualität und Montagefreundlichkeit<br />

bei einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis“.<br />

In der Fahrzeughalle sorgt das Schnellmontage-Lichtbandsystem<br />

SDT von Regiolux für rationelle und zuverlässige<br />

Lichttechnik: 4 Reflektorlichtbänder 6-längig und 3 Reflektorlichtbänder<br />

2-längig (1x49W), mit weißem Reflektor SDR<br />

und zur Gewährleistung der Schutzart IP54 mit Feuchtraumfassungen<br />

und Glasschutzrohr sowie umlaufender Dichtung<br />

ausgestattet.<br />

Zwei weitere 2-längige Reflektorlichtbänder des SDT-Systems<br />

wurden auch im Lager installiert sowie eines in der<br />

Geräte-/Prüfwerkstatt. Die Fahrzeughalle ist – wie Treppenhäuser,<br />

Flure, der Rutschschacht und der Raum für Brandschutzkleidung<br />

– an das Leitungsnetz zur automatischen<br />

Anschaltung des Alarmlichts angeschlossen. Sofort mit Auslösen<br />

des Alarms schaltet hier das Licht zeitgleich auf 100<br />

Prozent, so dass im Ernstfall keine wertvolle Sekunde Zeit<br />

verloren geht.<br />

Für jeden Raum fand sich bei Regiolux die passende und<br />

effiziente Beleuchtungslösung: Extrem flache Universal-<br />

Einbauleuchten mit energiesparender Rastertechnik sind im<br />

Brandschutzraum (Variante UEX, 3x14W) sowie in den Büros<br />

und im Sportraum (Variante UED, 4x14W +3x14W) installiert.<br />

Die Variante UED ist mit hochglänzendem Raster mit Darklight-Spiegeloptik<br />

ausgestattet und bietet Bildschirmarbeitsplatz<br />

geeignete Entblendung. Die Leuchten sind auf Wunsch<br />

auch getrennt schaltbar oder dimmbar und bieten eine hohe<br />

Lichtausbeute.<br />

Der Rutschschacht wird von der Wandleuchte flow (2x36<br />

494 Kommunalwirtschaft 08/2011


W) mit Schutzart IP 40 von Regiolux sicher ausgeleuchtet.<br />

Der Technikraum ist mit der freistrahlenden Anbauleuchte PA<br />

(1x35W) ausgestattet, die Stiefelwäsche sowie die Brandmeldezentrale<br />

dagegen mit der Anbauleuchte LSAK (1x28W). Im<br />

Flur im Erdgeschoss sorgt die Einbauleuchte RSEX (1x28W)<br />

mit direkter Lichtverteilung durch Aluminium-Parabolraster<br />

– gekoppelt an einen Präsenzmelder – für bedarfsgerechtes<br />

Licht. In den Sanitärräumen kamen DESD Einbaudownlights<br />

(1x18W) – wiederum von Regiolux - zum Einsatz, ebenso im<br />

Windfang und in den Waschräumen (IP44). Für die Küche,<br />

Aufenthaltsräume und Vorratsraum fiel die Wahl auf die protection<br />

(4x14W, 3x14W), die mit opaler Abdeckung für angenehmes<br />

Licht sorgt – ihr Name ist in der Feuerwache Frankfurt-Zeilsheim<br />

Programm.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.regiolux.de<br />

Der Neubau der Bereichswache 31 in Frankfurt-Zeilsheim/Pfaffenwiese<br />

gewährleistet Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Die transparente Fassade<br />

der Fahrzeughalle wird durch MLF-Lichtleisten von Regiolux mit<br />

breitstrahlendem Spiegel attraktiv inszeniert.<br />

Fotos: Inga Paas für Regiolux<br />

Interview mit Markus Stark,<br />

Architekt BDA,<br />

starkarchitekten, Siegen:<br />

Herr Stark, Sie haben den Neubau<br />

der Bereichswache 31 geplant und<br />

auch die wesentlichen Eckpunkte<br />

für das Beleuchtungskonzept festgelegt.<br />

Welche speziellen Anforderungen<br />

muss die Beleuchtung in<br />

einer Feuerwache erfüllen?<br />

Mehr noch als bei anderen Objekten kommt es bei einer<br />

Feuerwache auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Beleuchtungsanlage<br />

an sowie auf Nachhaltigkeit, aber auch<br />

auf die Effizienz. Gerade im Alarmfall muss die Beleuchtung<br />

auf den Punkt funktionieren. Jeder Handgriff muss sitzen.<br />

Dabei ist die Sicherheit der Feuerwehrleute ein hohes Gut,<br />

denn nur mit einer funktionierenden Feuerwehr kann auch<br />

die Sicherheit der Bürger garantiert werden. Auch im "alltäglichen<br />

Gebrauch" muss die Beleuchtung ihren Zweck<br />

erfüllen. Insgesamt muss sie sich in das architektonische<br />

Gesamtkonzept integrieren. Dies gilt auch für die Außenwirkung<br />

eines Gebäudes.<br />

Welche konkreten Vorgaben der Stadt mussten eingehalten<br />

werden?<br />

In der Fahrzeughalle sorgt das Schnellmontage-Lichtbandsystem<br />

SDT von Regiolux mit Schutzart IP 54 und weißem Reflektor<br />

SDR auf wirtschaftliche Weise für effizientes Licht. Bei<br />

Alarm wird es sofort angeschaltet – zeitgleich mit dem Licht<br />

in Treppenhäusern, Fluren, Rutschschacht und im Raum für<br />

Brandschutzkleidung.<br />

Seitens der Stadt Frankfurt am Main gab es als Vorgabe die<br />

"Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen 2010". Diese sind je<br />

nach Nutzung umzusetzen. Hierbei ist die Nutzungsart Feuerwache<br />

eine besondere Funktion und die Ausführungsart<br />

ist im Einzelfall abzuwägen.<br />

Welchen Stellenwert nehmen für Sie Energieeffizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit ein?<br />

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind heute nicht mehr<br />

wegzudenken. Beide Aspekte müssen Bestandteil jeder<br />

Planung sein. Die Kunst besteht darin, die richtige Balance<br />

zwischen Wirtschaftlichkeit und Effizienz zu finden.<br />

Welche Anforderungen haben Sie an die Beleuchtung der<br />

unterschiedlichen Räume gestellt?<br />

Die Beleuchtung der Fahrzeughalle, Werkstatt, des Lagers<br />

etc. ist nach Funktionalität ausgerichtet. Im Alarmfall ist die<br />

Ausleuchtung und Zuverlässigkeit der inneren und äußeren<br />

Alarmwege wie Ruheräume, Flure, Rutschschacht, Fahrzeughallen<br />

und auch die Hofbeleuchtung extrem wichtig.<br />

Bei den Aufenthaltsräumen ist uns eine angenehme Lichtatmosphäre<br />

wichtig, da das Gebäude einer 24-Stunden-Nutzung<br />

unterliegt.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 495


Zwei Jahre Bauzeit für vier Schulen: Gemeinsame Planung von öffentlicher<br />

und privater Hand spart zwölf Mio. Euro und zehn Jahre Zeit ein<br />

40 Jahre und älter ist inzwischen die Bausubstanz der vier<br />

Schulen des Landkreises Hof in Naila, Münchberg und<br />

Helmbrechts – und dadurch nicht nur brüchig geworden,<br />

sondern auch energetisch ineffizient und problematisch im<br />

Hinblick auf Brandschutz und Fluchtwege. Grundsanierungen<br />

waren dringend notwendig, aber für den Hofer Haushalt nicht<br />

zu schultern. Zwölf Jahre, so rechnete man aus, würden die<br />

Sanierungsmaßnahmen und Neubauten dauern und Kosten<br />

von mindestens 67 Millionen Euro verschlingen. So wurden<br />

stattdessen lediglich die aufgetretenen Schäden behoben.<br />

Als sich die Lage jedoch weiter zuspitzte und auch der Platzmangel<br />

immer akuter wurde, entschieden sich die Verantwortlichen<br />

im Landratsamt für eine bislang einzigartige Vorgehensweise,<br />

die inzwischen als „Hofer Modell“ bekannt ist: Ein<br />

PPP-Projekt, bei dem der Landkreis die Finanzierung während<br />

des 20-jährigen Betriebes trägt, da er günstige kommunale<br />

Kredite und KfW-Darlehen nutzen kann. Er beauftragte<br />

die ARGE „PPP Schulen Landkreis Hof“, bestehend aus den<br />

Partnern Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Kasseker GmbH<br />

und HSG Zander GmbH, mit der Realisierung und dem späteren<br />

Betrieb. Im August 2009 wurde mit den Bauarbeiten begonnen,<br />

im Oktober 2011 werden sie planmäßig abgeschlossen<br />

sein. Die erste Schule wurde kürzlich fertig gestellt. Um<br />

die Baubeteiligten effizient koordinieren zu können, wurde ein<br />

so genannter Projektraum eingerichtet, den die PMG GmbH<br />

bereitstellte.<br />

Vier Schulen und zwei Turnhallen werden an drei Standorten<br />

grundsaniert und zum Teil neu gebaut. Die Bruttogrundfläche<br />

misst insgesamt mehr als 34.000 m2, die Freifläche rund<br />

60.000 m2. Die Sanierungen und Erweiterungen am ersten<br />

Gebäude, der staatlichen Realschule in der Stadt Helmbrechts,<br />

konnten bereits planmäßig nach nur 17 Monaten Bauzeit<br />

abgeschlossen werden. Momentan wird das Gymnasium<br />

Naila saniert, am gleichen Standort wurde eine Turnhalle<br />

rückgebaut, eine neue Realschule ist bereits errichtet. Hinzu<br />

kam hier der Bau einer gemeinsamen Zweifach-Turnhalle. Zur<br />

gleichen Zeit wird im Stadtteil Münchberg das denkmalgeschützte<br />

Gymnasium grundsaniert. Lediglich zwei Jahre Zeit<br />

haben die Baubeteiligten, um die größte Baumaßnahme in<br />

der Geschichte des Landkreises abzuschließen. „Damit ein<br />

solch komplexes Projekt auch gelingt, mussten wir einen<br />

Weg finden, alle Mitglieder des großen Planungsteams zu<br />

koordinieren und alle relevanten Daten auf effiziente Weise<br />

aufeinander abzustimmen“, sagt Martin Bumann, Gesamtprojektleiter<br />

der ARGE „PPP Schulen Landkreis Hof“ von Bilfinger<br />

Berger Hochbau GmbH.<br />

130 Baubeteiligte an drei Standorten gilt es<br />

zu koordinieren<br />

Etwa 130 Beteiligte sind für das Großprojekt an den drei<br />

Standorten im Einsatz. Sie alle stehen in der Verantwortung,<br />

den PPP-Vertrag innerhalb der kurzen Zeitspanne während<br />

des laufenden Schulbetriebs reibungslos abzuwickeln. Eine<br />

gemeinsame Plattform für die Architekten, Ingenieure und<br />

Handwerker sei daher unerlässlich, erläutert Bumann: „Eine<br />

der wichtigsten Aufgaben besteht darin, die Schnittstellen<br />

zwischen den Planern untereinander und den Ausführenden<br />

abzustimmen – und das an mehreren Baustandorten gleichzeitig.“<br />

Koordiniert werden die Beteiligten daher über einen<br />

virtuellen Projektraum, welchen die PMG GmbH eigens an<br />

die Anforderungen dieses Mammutprojekts anpasste. Sie<br />

erlaubt es allen Verantwortlichen, auf die relevanten Daten<br />

zugreifen zu können.<br />

„Jeder Beteiligte erhält ein eigenes Kennwort sowie einen individuellen<br />

Benutzernamen. Mit den Zugangsdaten kann er<br />

jederzeit von seinem eigenen PC aus die Daten einsehen und<br />

mit ihnen arbeiten“, erklärt Stefan Finkenzeller, der gemeinsam<br />

mit Mike Riegler die PMG Projektraum GmbH leitet und<br />

den Projektraum eProjectCare entwickelt hat. Zur Nutzung<br />

werden lediglich ein gängiger Browser und ein Internetzugang<br />

benötigt. Gespeichert werden die rund 45.000 Dokumente,<br />

Bilder, Baupläne und Architektenentwürfe mit einer<br />

Größe von insgesamt 80 GB auf einem Server, der sich in<br />

einem gesicherten Rechenzentrum in Süddeutschland befindet.<br />

Dank eines Online-Viewers, über den die Planbestände<br />

und CAD-Layer eingesehen werden können, muss kein<br />

spezielles Bearbeitungsprogramm auf die Rechner installiert<br />

werden. Mithilfe des Zusatzprodukts eShare kann außerdem<br />

der täglich anfallende Schriftverkehr eingescannt und automatisch<br />

in den Projektraum eingestellt werden.<br />

Projektraum hält Verantwortliche stets auf dem<br />

neuesten Stand<br />

„Bei der Datenverwaltung kommt es vor allem auf klare Strukturen<br />

und Bezeichnungen sowie zuverlässige Suchfunktionen<br />

an“, erklärt Gesamtprojektleiter Bumann. Da sich die eingestellten<br />

Dokumente ständig ändern und erneuern können,<br />

sei es für einen effizienten Workflow zudem wichtig, dass<br />

deren Status immer auf dem aktuellsten Stand ist und das<br />

Programm relevante Informationen an die betreffenden Projektbeteiligen<br />

weitergibt. „Die Transparenz über die aktuellen<br />

Planstände und Zulieferleistungen ist hier besonders entscheidend“,<br />

ergänzt Riegler. So werden in eProjectCare nicht<br />

nur Daten gespeichert, sondern er wird von den Mitgliedern<br />

der ARGE auch als interne Informationsplattform genutzt.<br />

496 Kommunalwirtschaft 08/2011


Hierbei wird beispielsweise ersichtlich, ob neue Planrevisionen<br />

rechtzeitig eingestellt wurden. „Dadurch, dass allen<br />

stets die neuesten Pläne zugänglich sind, können auch die<br />

Abläufe entsprechend den Planungsschritten genau koordiniert<br />

werden“, so Bumann.<br />

Ein Administrator, der den Überblick über alle Aufträge, Dokumentationen<br />

und Pläne hat, kümmert sich um die Abstimmung<br />

der Ablagestruktur, kontrolliert die Zugangsrechte der<br />

einzelnen Beteiligten zu den Daten, vermittelt bei Störungen<br />

und organisiert die An- und Abmeldung der Teilnehmer. „Indem<br />

Informationen gezielt an die entsprechenden Beteiligten<br />

weitergegeben werden, erhalten sie eine Übersicht über<br />

genau die Informationen, die für sie wichtig sind“, erläutert<br />

der IT-Architekt Finkenzeller. Auf diese Weise werden sie außerdem<br />

ständig automatisch über den aktuellen Zeitplan informiert.<br />

„Fehler in den Abläufen und Verzögerungen in der<br />

Kommunikation können so verhindert werden“, so der PMG-<br />

Geschäftsführer. Rund 113.000 Nachrichten wurden bisher<br />

über den Projektraum verschickt.<br />

Vorbildprojekt erhielt Förderpreis der bayerischen<br />

Bauindustrie<br />

Wenn im kommenden Sommer das neue Schuljahr beginnt,<br />

soll keiner der rund 2.700 Schüler mehr im Container unterrichtet<br />

werden – so sieht es der strenge Zeitplan der ARGE<br />

vor. Schon jetzt macht das inzwischen in ganz Bayern bekannte<br />

„Hofer Modell“ von sich reden, denn es reduziert sich<br />

nicht nur die Bauzeit von den ursprünglich veranschlagten<br />

zwölf auf zwei Jahre, sondern es werden auch Kosten in<br />

Höhe von zwölf Millionen Euro eingespart. Darüber hinaus<br />

ist das Projekt nach den Maßgaben einer lebenszyklusorientierten<br />

Planung konzipiert: Die Partner-Unternehmen haben<br />

sich verpflichtet, bis 2032 den Unterhalt der Gebäude zu<br />

übernehmen. Für ihre Vorbildfunktion erhielten der Landkreis<br />

und die ARGE im vergangenen Jahr sogar den Förderpreis<br />

der bayerischen Bauindustrie. Das Projekt zeichne sich aus<br />

durch ein „zielorientiertes Zusammenwirken schlauer und<br />

kreativer Köpfe“, begründete der Jurysprecher Prof. Dr.-Ing.<br />

Technik für mehr Tatendrang<br />

Chipkarte sorgt für Teilhabe und faire Bildungschancen<br />

Ein warmes Mittagessen in Kita und Schule, Nachhilfe, wenn<br />

die Versetzung gefährdet ist oder Mitmachen in Musik- und<br />

Turnverein: Darauf haben künftig 2,5 Millionen Kinder aus Geringverdienerfamilien<br />

einen Rechtsanspruch. Das „Bildungs-<br />

und Teilhabepaket“ sieht für diese Kinder Unterstützungsleistungen<br />

vor, die ihre sozialen Chancen verbessern sollen.<br />

Mit den Leistungen des Bildungspakets will die Regierung<br />

dafür sorgen, dass die Unterstützung, zum Beispiel für das<br />

warme Mittagessen, tatsächlich bei den Kindern ankommt.<br />

Die Leistungen sollen gezielt, möglichst einfach und mit wenig<br />

bürokratischem Aufwand „an das Kind“ gebracht werden<br />

– vor allem aber diskret. Kein Kind soll sich ausgegrenzt fühlen<br />

oder sich schämen, die Leistungen in Anspruch zu nehmen.<br />

Konkrete Vorgaben für die Umsetzung macht die Regierung<br />

bislang nicht. Nur eins steht fest: zuständig für die Organisation<br />

der Bildungshilfen sind die Kommunen. Städte und<br />

Gemeinden stehen nun vor der Frage, wie die Leistungen<br />

am einfachsten und mit wenig bürokratischem Aufwand aus-<br />

Josef Zimmermann, Ordinarius am Lehrstuhl für Prozessmanagement<br />

und Immobilienentwicklung an der Technischen<br />

Universität München gegenüber der Frankenpost die Verleihung<br />

des Preises. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro<br />

wurde in eine zusätzliche Ausstattung der Schulverwaltung<br />

investiert.<br />

gezahlt werden können. Bundesarbeitsministerin von der<br />

Leyen hatte hierfür eine elektronische Lösung in Form einer<br />

bundesweiten „Bildungschipkarte“ vorgeschlagen. In vielen<br />

Kommunen gibt es schon digitale Familien- oder Citycards,<br />

mit denen die Leistungsempfänger vergünstigte Tickets für<br />

Kultur- und Freizeitangebote erhalten können.<br />

Gute Karten für die Zukunft<br />

Über die Chipkarte der deutschen Kreditwirtschaft, die über<br />

88 Millionen Menschen schon in der Tasche haben, können<br />

auch Kinder ganz leicht von Sport- und Musikangeboten und<br />

einem Schulmittagessen profitieren. Die finanzielle Unterstützung<br />

läuft diskret ab und unterscheidet sich kaum von<br />

üblichen Zahlungsmethoden. Mit der Chipkarte können Sozialgutscheine<br />

für verschiedene Leistungen einfach und unauffällig<br />

angeboten werden. „Das bargeldlose Bezahlsystem<br />

mit der GeldKarte bietet eine Lösung, die den Kommunen<br />

viel Gestaltungsspielraum bei der technischen Umsetzung<br />

lässt“, erklärt Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der Initia-<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 497


tive GeldKarte. Der Besitzer der GeldKarte registriert sich mit<br />

seiner Chip-ID einmalig beim Träger der Subvention. So können<br />

Kinder und Familien, die die Kommune oder ein privater<br />

Träger unterstützen will, Wertpunkte für Bildungs-, Kultur und<br />

Freizeitangebote auf ihre GeldKarte speichern lassen und bei<br />

den teilnehmenden Akzeptanzstellen einlösen. Auch die Leistungen<br />

aus dem Bildungspaket können als Bildungspunkte -<br />

für Musikunterricht, Nachhilfe, Sport, Museumsbesuche etc.<br />

- auf die GeldKarte geladen und von den Akzeptanzstellen<br />

- Musikverein, Nachhilfeanbieter, Sportverein - im Zuge des<br />

Bezahlprozesses ausgelesen werden. Notwendig hierfür ist<br />

lediglich ein Chipkartenlesegerät. Neben der Nutzung des<br />

Chips auf den girocards der Banken und Sparkassen bieten<br />

so genannte White Cards eine kontounabhängige Lösung für<br />

die Empfänger der Bildungsleistungen.<br />

Stressfreie Mittagspause<br />

Zu den Leistungen aus dem Bildungspaket, die die Rathäuser<br />

Kindern aus sozial schwachen Familien anbieten, zählt auch<br />

die Schulverpflegung. Zahlreiche Schulen und Gemeinden in<br />

Deutschland haben bereits Übung in der Unterstützung sozial<br />

schwacher Schüler in der Schulmensa. Laut „Kinderreport<br />

Deutschland 2010“ des Deutschen Kinderhilfswerks leben<br />

rund drei Millionen Kinder hierzulande in Armut. Dies macht<br />

deutlich, dass sich vielerorts Familien das Schulessen für ihre<br />

Kinder nicht leisten können. Subventionen von öffentlichen<br />

und privaten Trägern leisten Abhilfe. In einer Online-Studie von<br />

EARSandEYES wurden im Juni 2011 im Auftrag der Initiative<br />

GeldKarte 300 Schüler deutschlandweit befragt: 20 Prozent<br />

der befragten Kinder erhalten das Mittagessen vergünstigt.<br />

Für die Umsetzung der Subventionen kommen verschiedene<br />

Möglichkeiten in Frage: Essensgutscheine, Ausweise, die die<br />

Auf eine Blick:<br />

GeldKarte als Trägerkarte für Subventionen<br />

• Diskret: Da mit der GeldKarte auf den girocards der Banken<br />

und Sparkassen ein gewöhnliches Bezahlmittel genutzt<br />

wird, bleibt die Bezuschussung diskret und sozial<br />

Schwache erfahren keine Ausgrenzung.<br />

• Wirtschaftsfaktor: Rund dreiviertel der Deutschen haben<br />

die GeldKarte bereits in der Tasche: Der Chip ist auf fast<br />

96 Prozent aller girocards vorhanden und wird von Banken<br />

und Sparkassen in der Regel kostenfrei ausgegeben.<br />

Die Herstellung spezieller eventuell stigmatisierender<br />

Karten entfällt.<br />

• Offenes System: Die GeldKarte ist auch außerhalb des<br />

subventionierten Bereichs einsetzbar. An über 600.000<br />

Akzeptanzstellen können mit der GeldKarte z.B. Fahrkarten<br />

im Nahverkehr oder Parkscheine erworben werden.<br />

Dies erleichtert die Ausweitung der Subventionen auf<br />

weitere Leistungen.<br />

• Gezielte Bezuschussung: Trotz dieses offenen Systems<br />

kann über das Hintergrundsystem die Nutzung der Subventionen<br />

auf bestimmte Akzeptanzstellen sowie Produkt-<br />

oder Leistungsgruppen eingeschränkt werden.<br />

• Für jeden verfügbar: Jeder Bürger hat ein Anrecht auf<br />

ein Girokonto in Deutschland (guthabenbasiert) und kann<br />

so die technische Infrastruktur nutzen. Sofern kein Konto<br />

eröffnet werden soll, können auch kontoungebundene<br />

GeldKarten eingesetzt werden.<br />

• Bewährte Technik: Die GeldKarte ist bereits seit knapp<br />

15 Jahren im Einsatz. Durch den Einsatz der bewährten<br />

GeldKarte-Technologie mit etablierter Infrastruktur reduziert<br />

sich das Risiko bei Entwicklung und Sicherheit des<br />

Systems auf ein Minimum.<br />

Kinder zu ermäßigten Preisen in der Schulmensa berechtigen,<br />

oder auch eine Überweisung auf das Konto der Eltern.<br />

Vor allem in der Schule ist es wichtig, dass die Kinder dabei<br />

keine Ausgrenzung erfahren. Zwischen Schülern werden soziale<br />

Unterschiede den Betroffenen deutlich vor Augen geführt,<br />

wenn sich Kinder aus sozial schwachen Familien etwa<br />

mit einer speziellen Essensmarke in die Warteschlange in der<br />

Mensa einreihen.<br />

Viele Schulen setzten bei der Umsetzung von Subventionen<br />

für das Mittagessen deshalb auf elektronische Lösungen wie<br />

sie auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen in<br />

Form einer bundesweiten „Bildungschipkarte“ vorgeschlagen<br />

hat. Rund 400 Schulen in Deutschland setzen zum Beispiel<br />

die GeldKarte in der Mensa ein. Mit der Chipkarte der deutschen<br />

Kreditwirtschaft lassen sich ärmere Schüler gezielt und<br />

diskret unterstützen. Als neutrales und einheitliches Bezahlmedium<br />

fördert sie in der Mensa ein gleichgestelltes Miteinander.<br />

Denn sie lässt die sozialen Unterschiede zwischen<br />

den Schülern nicht erkennbar werden. Mit Hilfe des Chips<br />

können Kinder aus sozial schwachen Familien staatliche<br />

Transferleistungen für die Schulverpflegung erhalten, ohne<br />

dass dies für die Mitschüler sichtbar wird: Die Mittagsunterstützung<br />

erfolgt diskret im Hintergrund des elektronischen<br />

Systems, beispielsweise durch die Ermäßigung der Essenspreise.<br />

Das Stigma „Essensmarke“ fällt somit weg.<br />

Elektronische Uniform für die Schulmensa<br />

Gute Erfahrungen mit der Umsetzung von Subventionen über<br />

die GeldKarte macht die Gesamtschule Hardt in Mönchengladbach.<br />

Etwa 250 Schüler besuchen täglich die Mensa und<br />

bezahlen ihr Mittagessen seit Anfang 2010 bargeldlos mit der<br />

GeldKarte. 70 von ihnen erhalten von der Stadt einen Zuschuss<br />

von 1,50 Euro pro Mahlzeit. Dazu registrieren sich die<br />

Schüler mit ihrer Chipkarte einmalig im Sekretariat der Schule.<br />

Zur Bezahlung in der Mensa stecken die Kinder ihre Geld-<br />

Karten in das Bezahlterminal. Das System erkennt anhand<br />

der Chip-ID, ob der Schüler zu einer Bezuschussung berechtigt<br />

ist. Am Monatsende werden die Essenssubventionen<br />

nachträglich auf das Konto der Eltern des Schülers überwiesen.<br />

„Der Chip wirkt wie eine elektronische Schuluniform: Die<br />

Schüler, die unser Mittagsangebot wahrnehmen, nutzen an<br />

der Mensakasse alle das gleiche Bezahlmittel", erklärt Schulleiter<br />

Bernd Schäferhenrich. "Kinder, die Zuschüsse erhalten,<br />

werden so an unserer Schule nicht ausgegrenzt und nehmen<br />

sorgenfrei am Mittagsessen teil.“<br />

Anstelle der nachträglichen Überweisung bezahlen bezuschusste<br />

Kinder in anderen Schulen bereits an der Mensakasse<br />

nur einen ermäßigten Preis. Auch hier erkennt das<br />

System über die Chip-ID die berechtigten Schüler und bucht<br />

automatisch einen geringeren Betrag von der GeldKarte ab.<br />

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Subventionen in<br />

Form von Wertpunkten im Sekretariat der Schule direkt auf<br />

die Karte zu speichern. In der Mensa kann der Schüler diese<br />

Punkte wie elektronische Gutscheine einlösen, ohne dass die<br />

anderen Kinder dies bemerken.<br />

An das elektronische GeldKarte-System können auch mehrere<br />

Mensen zugleich angebunden werden. So sind in Recklinghausen<br />

alle 28 Schulen der Stadt in einem GeldKarte-System<br />

zusammengefasst. Die Stadtverwaltung organisiert die Mittagsverpflegung<br />

an allen Schulen zentral, rechnet zwischen<br />

Caterer und Eltern ab und bezuschusst das Mittagessen für<br />

die Kinder von Empfängern des Arbeitslosengeldes II. Das<br />

GeldKarte-System vereinfacht die Verwaltung von Gebühren<br />

und Zuschüssen und schafft Transparenz.<br />

498 Kommunalwirtschaft 08/2011


Familienpass, Sozialkarte oder Kulturticket<br />

Über die GeldKarte als Trägerkarte für Sozialgutscheine und<br />

Subventionen aus dem Bildungspaket können Kommunen<br />

diverse Leistungen bei verschiedenen Akzeptanzstellen ziel-<br />

Traffic Talks 2011: Mobilität neu denken<br />

Wie können sich Busse und Bahnen als Trendsetter moderner<br />

Mobilität positionieren? Der internationale Mobilitätskongress<br />

Traffic Talks in Bonn zeigt der Branche, wo sie steht, und eröffnet<br />

ihr neue Perspektiven.<br />

Im September wird der einstige Bonner Bundestag zur Kulisse<br />

einer spannenden Diskussion um die Zukunft der Mobilität.<br />

Auf Einladung des nordrhein-westfälischen Wirtschafts-<br />

und Verkehrsministeriums treffen sich Entscheidungsträger<br />

aus Verkehrspolitik und -wirtschaft, Institutionen und Verbänden,<br />

Verkehrsunternehmen und -verbünden zu Traffic Talks,<br />

dem neuen internationalen Mobilitätskongress in Bonn. Die<br />

Veranstalter wollen die europaweite Mobilitätsdiskussion in<br />

neue Bahnen lenken. Dafür setzen sie auf ein unkonventionelles<br />

Kongressformat. Die Akteure der Bahn- und Verkehrswirtschaft<br />

treffen auf branchenfremde Querdenker und werden<br />

mit ungewöhnlichen Mobilitätsthesen von Philosophen,<br />

Trendforschern oder auch Online-Experten konfrontiert. Kontroverse<br />

Diskussionen brechen herkömmliche Betrachtungsweisen<br />

auf. Die Branche erhält neue Impulse und erweitert<br />

ihre Perspektiven für zukünftige Mobilität. Mit insgesamt zehn<br />

Foren bildet Traffic Talks 2011 die aktuelle Mobilitätsdiskussion<br />

ab und stellt diese in den Kontext gesellschaftlicher<br />

Trends und wirtschaftlicher Entwicklung.<br />

Die Grenzen der Mobilität<br />

Beim Hauptforum am Dienstag, 13. September, treten der<br />

Philosoph Peter Sloterdijk und der Stuttgart 21-Architekt<br />

Christoph Ingenhoven in den Dialog mit europäischen Bahnchefs<br />

wie Dr. Rüdiger Grube oder Mauro Moretti (Ferrovie dello<br />

Stato, Italien). Gemeinsam mit weiteren renommierten Referenten<br />

wie Lufthansa-Vorstand Stephan Gemkow oder Ingo<br />

Alphéus, Geschäftsführer RWE Effizienz, analysieren sie die<br />

gegenwärtige Entwicklung von Mobilität und Verkehrswachstum<br />

– und loten die „Grenzen der Mobilität“ im europaweiten<br />

Maßstab aus. Dabei stellen sich die vielleicht entscheidenden<br />

Fragen zukünftiger Mobilität: Wie viel Verkehr verträgt unsere<br />

Umwelt? Abgas- und Lärmemissionen, Energie- und Flächenverbrauch<br />

sind hier die Stichworte. Das Forum analysiert<br />

wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Begründungsansätze<br />

für mehr oder weniger Mobilität und entwirft neue Ideen<br />

für eine effiziente Stadt- und Raumplanung.<br />

Mobilität ohne Grenzen?<br />

Das zweite Hauptforum am Mittwoch, 14. September, entwickelt<br />

die Diskussion um die gesellschaftliche Wahrnehmung<br />

von Mobilität weiter und hinterfragt gängige Angebotsentwicklungen.<br />

Welche Rolle spielen die Interessen der Mobilitätsnutzer<br />

in der verkehrspolitischen und -wirtschaftlichen<br />

Realität? Trendforscher Dirk Bathen, Professor Dr. Andreas<br />

Knie vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen<br />

Wandel sowie PRO BAHN-Chef Karl Peter Naumann<br />

diskutieren mit VDV-Präsident Jürgen Fenske, DB-Vorstand<br />

Ulrich Homburg, Abellio-Chef Bernard Kemper und Veolia-COO<br />

Markus Resch. Busse und Bahnen als mögliche<br />

gerichtet anbieten. Je nach Bedarf vor Ort kann diskret das<br />

Mittagessen in der Schulmensa, die Teilnahme an Sport- und<br />

Musikverein oder Schulmaterial bezuschusst werden. Das<br />

System kann aber auch auf andere Bereiche, etwa den öffentlichen<br />

Nahverkehr, ausgeweitet werden.<br />

Trendsetter umweltbewusster, moderner Mobilität rücken<br />

dabei ebenso in den Blickpunkt wie die systemimmanenten<br />

Mobilitätsgrenzen, die zum Beispiel durch unterschiedliche<br />

Tarifsysteme und verschiedene Zuständigkeiten im Nah-<br />

und Fernverkehr gesetzt sind. Die Diskussion scheint mehr<br />

als notwendig, will der öffentliche Nahverkehr die sozialen,<br />

ökologischen und ökonomischen Ziele einer nachhaltigen<br />

Entwicklung nicht verfehlen. Damit verbindet sich ein weitgehender<br />

Paradigmenwechsel: Mobilität wird aus Nutzersicht<br />

definiert, das Verhältnis der zukünftigen Dienstleistungen von<br />

Bussen und Bahnen zum Individualverkehr wird neu ausgelotet.<br />

Von Web 2.0 bis Stuttgart 21<br />

Die insgesamt acht Nachmittagsforen vertiefen die in den beiden<br />

Hauptveranstaltungen aufgeworfenen Diskussionen und<br />

übersetzen diese in konkrete Fragestellungen. So wird CER-<br />

Chef Dr. Johannes Ludewig gemeinsam mit namhaften Referenten<br />

wie Dr. Peter Füglistaler, dem Direktor des Schweizerischen<br />

Bundesamts für Verkehr, oder Dr. Iris Henseler-Unger,<br />

Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, den europäischen<br />

Wettbewerb auf der Schiene analysieren. Vertreter führender<br />

Verkehrsunternehmen diskutieren über die Rahmenbedingungen<br />

der Fahrzeugzulassung, -beschaffung und -finanzierung.<br />

Der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments<br />

Prof. Dr. Hänsch und Boris Palmer, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Tübingen, stellen sich der Diskussion zum Thema<br />

Bürgerbeteiligung bei Großinfrastrukturprojekten. Unter dem<br />

Titel „Der Wettbewerb ums Geld“ rückt die Lobbyarbeit der<br />

Bus- und Bahnbranche in den Blickpunkt. Hier setzen sich<br />

die Fürsprecher des öffentlichen Verkehrs, Georg Brunnhuber<br />

von der Deutschen Bahn, Allianz pro Schiene-Geschäftsführer<br />

Dirk Flege und der neue VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver<br />

Wolff mit Vertretern der Automobilbranche sowie professionellen<br />

Lobbyisten auseinander. Neue Denkanstöße erhalten<br />

die Führungskräfte der Bahn- und Verkehrsbranche vom Managementexperten<br />

Dr. Reinhard K. Sprenger, und der Internetvisionär<br />

Dr. Andreas S. Weigend gibt Einblicke in innovative<br />

Web 2.0-Technologien für Bus und Bahn.<br />

Branchen-Treffpunkt<br />

Traffic Talks wird von den führenden Verbänden und Unternehmen<br />

der Bahn- und Verkehrswirtschaft getragen, so<br />

dass sich der Kongress als neuer Branchentreffpunkt etablieren<br />

wird. Unter anderem haben sich der VDV und der<br />

VDB, die Allianz pro Schiene, die BAG-SPNV, der Deutsche<br />

Verkehrssicherheitsrat und die DB in die inhaltliche Konzeption<br />

eingebunden. Als weiterer Partner von Traffic Talks<br />

wird die Gemeinschaft der europäischen Bahnen, CER, mit<br />

ihrer Vollversammlung nach Bonn kommen. Damit werden<br />

die Spitzenvertreter von über 80 europäischen Bahnen und<br />

Infrastrukturgesellschaften vor Ort sein. Über die Kongressforen<br />

hinaus bietet ein attraktives Rahmenprogramm Raum<br />

für Gespräche: Die nordrhein-westfälische Landesregierung<br />

lädt am Montag, 12. September, zum Empfang in die Bun-<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 499


deskunsthalle Bonn. Eine festliche Abendveranstaltung findet<br />

am Dienstag, 13. September, im Maritim Hotel Bonn statt.<br />

Aktionspartner im Dialog<br />

Ein offenes Dialogforum rundet das Programm von Traffic<br />

Talks ab. Vor und nach den Haupt- und Nachmittagsforen<br />

wird das Foyer des alten Bundestags zum Marktplatz und<br />

Treffpunkt. Unternehmen, Institutionen und Verbände können<br />

dort Kontakte pflegen und feste Netzwerke für neue,<br />

gemeinsame Projekte knüpfen. Interessierten Branchenpart-<br />

Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe<br />

Energieversorgung von morgen – Simmerath ist dabei<br />

„Der Umbau der Energieversorgung beginnt vor Ort“, so Simmeraths<br />

Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns. Herr Hermanns<br />

und der Rat wollen die Gemeinde im Süden der Städteregion<br />

Aachen zur Modellkommune der Energiewende machen.<br />

Zwei geplante Großinvestitionen in CO2-freie Stromversorgung<br />

sollen dies möglich machen. „Mit diesen beiden Projekten<br />

würde von Simmerath ausgehend ein beachtlicher Beitrag<br />

zur Energiewende in der Region erfolgen“, erläutert der<br />

Bürgermeister.<br />

In seiner Sitzung vom 7. Juli 2011 hat der Gemeinderat die Initiativen<br />

zur Prüfung der Realisierbarkeit dieser Großprojekte<br />

in der Gemeinde Simmerath begrüßt.<br />

Über 85 Millionen Euro können in einen Windpark mit ca.<br />

17 Windrädern im Wald bei Lammersdorf investiert werden.<br />

„Der neue NRW-Windenergieerlass gibt uns die Möglichkeit,<br />

hier innovative Wege zu beschreiten“, so Bürgermeister Hermanns.<br />

Mit der STAWAG Solar GmbH, einer Tochter des Projektentwicklers<br />

juwi aus Wörrstadt, der Aachener STAWAG<br />

und der enwor – energie und wasser vor Ort aus Herzogenrath,<br />

sowie dem langjährigen Partner ENERCON Windpark<br />

Strauch-Michelshof seien bereits erste Gespräche über die<br />

Realisierung des Windparks geführt worden.<br />

Eine Investition von ca. 700 Millionen Euro prüft das Aachener<br />

Stadtwerkenetzwerk Trianel in Simmerath. Trianel<br />

will untersuchen, ob sich die Fläche des Windparks nördlich<br />

der L 246 als Oberbeckenstandort für ein Wasserspeicherkraftwerk<br />

eignet. Als Unterbecken des Kraftwerks soll dann<br />

die Rurtalsperre dienen. Wasserspeicherkraftwerke pumpen<br />

nern bietet das Dialogforum eine ideale Gelegenheit, einem<br />

ausgesuchten Fachpublikum neuste Mobilitätskonzepte und<br />

innovative Produktentwicklungen vorzustellen. Informationen<br />

zu den Präsentationsmöglichkeiten gibt das Kongressbüro<br />

von Traffic Talks. Ansprechpartner ist Frank Herlitschka, herlitschka@cp-compartner.de,<br />

Tel.: 0201 1095 171.<br />

Weitere Informationen unter: www.traffictalks.de.<br />

Veranstaltungsort von Traffic Talks: historische Kulisse des<br />

alten Bundestages im World Conference Center Bonn<br />

bei geringem Stromverbrauch und hoher Stromeinspeisung<br />

durch Wind oder Sonne, Wasser von einem Unterbecken in<br />

ein höher gelegenes Oberbecken. Bei hoher Stromnachfrage<br />

wird das Wasser über ein unterirdisches Stollensystem in<br />

eine Turbine geleitet und erzeugt dabei Strom.<br />

Die Trianel-Planungen finden in engster Abstimmung mit dem<br />

WVER (Wasserverband Eifel-Rur) statt. Nach ersten Überlegungen<br />

könnte nördlich der Landstraße ein Oberbeckensee<br />

mit über 7 Millionen Kubikmetern Wasser errichtet werden.<br />

Zum Vergleich: Die Rurtalsperre hat bei einer Vollstau-Fläche<br />

von rund 780 Hektar Stauraum für 202 Millionen Kubikmeter<br />

Wasser. Über einen rund drei Kilometer langen Stollen<br />

könnten Oberbecken und Talsperre verbunden werden.<br />

Der Vorstand des WVER, Professor Dr. Ing. Wolfgang Firk,<br />

sieht in den bisherigen Planungen eine große Chance für die<br />

Region: „Speicherkraftwerke sind neben Wind und Sonne die<br />

dritte Säule der CO2-freien Energieversorgung.“ Der Standort<br />

eigne sich nach ersten Prüfungen ideal für ein Wasserspeicherkraftwerk.<br />

Auch nach Auffassung der nordrhein- westfälischen Landesregierung<br />

ist für die Energiewende und die Integration der<br />

Erneuerbaren Energien eine Neuausrichtung der Stromversorgung<br />

und des Stromnetzes einschließlich des Zubaus geeigneter<br />

Speichermöglichkeiten erforderlich. Abteilungsleiter<br />

Michael Geßner vom NRWMinisterium für Wirtschaft , Energie,<br />

Bauen, Wohnen und Verkehr, der Minister Harry K. Voigtsberger<br />

vertrat, begrüßte die Bestrebungen der Gemeinde<br />

Simmerath und der beteiligten Unternehmen als einen wich-<br />

500 Kommunalwirtschaft 08/2011


tigen Beitrag zur Energiewende. Der klimafreundliche Ausgleich<br />

der fluktuierenden Stromeinspeisung der Erneuerbaren<br />

Energien erfordert den massiven Ausbau von Stromspeichern.<br />

Derzeit stellen Pumpspeicherkraftwerke die effizienteste<br />

Anlagenart für die Bereitstellung von kurzfristig verfügbarer<br />

Regelenergie dar. Dabei sind die Anforderungen von<br />

Naturund Umweltschutz natürlich weiterhin zu beachten.<br />

„Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe“, erläutert<br />

für die Region der Städtregionsrat Helmut Etschenberg, „und<br />

jetzt ist der Zeitpunkt, Generationenaufgaben anzugehen.“<br />

Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />

MVV Energie erhält kommunale Aufträge für thermische Abfallverwertung<br />

in der Rhein-Neckar-Region<br />

Vergabe der Städte Mannheim und Heidelberg sowie des<br />

Rhein-Neckar-Kreises an Tochterunternehmen MVV Umwelt<br />

Ressourcen – Insgesamt rund 200.000 Jahrestonnen<br />

Die Städte Mannheim und Heidelberg sowie der Rhein-Neckar-Kreis<br />

haben nach getrennten europaweiten Ausschreibungen<br />

die Aufträge für die thermische Verwertung ihrer<br />

kommunalen Abfälle an die MVV Umwelt Ressourcen GmbH,<br />

eine Tochtergesellschaft der MVV Energie, vergeben. Das<br />

teilte das Unternehmen am Freitag in Mannheim mit. Die Vergabe<br />

war erforderlich, da die bisherigen Verträge im Dezember<br />

2012 enden. Die neuen Verträge für die Verwertung von<br />

insgesamt rund 200.000 Jahrestonnen Restabfällen werden<br />

zum Januar 2013 wirksam und haben eine Laufzeit von mindestens<br />

sechs, mit Verlängerung von höchstens elf Jahren.<br />

Für die MVV Energie ist das Ergebnis der europaweiten Ausschreibung<br />

nach den Worten ihres Vorstandsmitglieds Matthias<br />

Brückmann „ein nachhaltiger Vertrauensbeweis. Wir sind<br />

ein verlässlicher und kompetenter Partner der Kommunen in<br />

der Region und ihrer Bürger nicht nur im Bereich der Energie-<br />

und Wasserversorgung, sondern auch im Bereich der<br />

umweltfreundlichen und klimaschonenden Verwertung der in<br />

der Region anfallenden Abfälle.“ Die hoch effizienten Anlagen<br />

auf der Friesenheimer Insel in Mannheim sowie die professionelle<br />

Vermarktung der bei der Verbrennung erzeugten Energie<br />

sind, so Brückmann, wichtige Grundlagen des erfolgreichen<br />

Energiekonzepts.<br />

WELTEC Rechner optimiert Biogasanlagen online<br />

WELTEC BIOPOWER ermöglicht Biogasanlagen-Betreibern<br />

und Investoren mit einem neuen Online-Rechner die Wirtschaftlichkeit<br />

ihrer Anlagen zu überprüfen. Der Kalkulator<br />

verarbeitet die eingegebenen Daten vollkommen Herstellerunabhängig.<br />

Unter www.weltec-biopower.de erfahren die<br />

Nutzer durch die Eingabe weniger Kennzahlen in eine Maske<br />

umgehend, wie effizient ihre Anlage arbeitet und wie sich der<br />

Energieertrag steigern lässt.<br />

Die Eingabe der Daten in den Feldern ist standardisiert; die<br />

grafische Auswertung erfolgt schnell, neutral und kostenfrei.<br />

Bei falschen Angaben wird der Nutzer umgehend zur Kor-<br />

Das abfallbefeuerte Heizkraftwerk der MVV Energie wurde<br />

bereits 1965 in Betrieb genommen. Mit der Errichtung<br />

weiterer Kessel sicherte sich das Energieunternehmen am<br />

Standort Mannheim einen wichtigen Platz im Wettbewerb um<br />

die energetische Nutzung von Abfällen. Derzeit werden auf<br />

der Friesenheimer Insel jährlich über 600.000 Tonnen Abfall<br />

thermisch verwertet. Dabei werden sowohl mehr als 200.000<br />

Megawattstunden Strom, die ins Netz eingespeist werden,<br />

erzeugt als auch die entstehende Abwärme zur Erzeugung<br />

von mehr als 2 Millionen Tonnen Dampf genutzt, mit dem die<br />

benachbarte Industrie umweltfreundlich versorgt wird. Brückmann:<br />

„Dazu haben wir allein hier in Mannheim in den letzten<br />

20 Jahren insgesamt rund eine halbe Milliarde Euro investiert<br />

und hier zukunftssichere und hoch qualifizierte Arbeitsplätze<br />

direkt vor Ort geschaffen.“<br />

Mit einer jährlichen Kapazität von rund 1,6 Millionen Jahrestonnen<br />

an bundesweit fünf Standorten gehört die MVV Energie<br />

Gruppe im Bereich der thermischen Abfallverwertung zu<br />

den führenden Unternehmen in Deutschland. Dabei entsorgt<br />

das Unternehmen neben Industrieabfällen den Restabfall von<br />

21 kommunalen Gebietskörperschaften, in deren Einzugsgebiet<br />

rund fünf Millionen Einwohner leben. Im Januar hatte<br />

MVV Energie in einem ebenfalls europaweit ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb den Zuschlag zum Bau einer thermischen<br />

Restabfallverwertungsanlage im südenglischen Plymouth erhalten.<br />

Derzeit läuft dort das erforderliche Genehmigungsverfahren.<br />

Im Frühjahr 2012 soll mit dem Bau begonnen werden.<br />

rektur aufgefordert. Auf Basis der Ergebnisse kann ein kostenloses<br />

Beratungsgespräch angefordert werden. Nach der<br />

Eingabe der Daten zeigt eine graphische Auswertung, wie die<br />

Anlage optimiert werden kann. Auf Wunsch ist es möglich,<br />

die Zahlen anonym zu archivieren, um einen Datenabgleich<br />

zu einem späteren Zeitpunkt zu erleichtern. Über ein Betriebstagebuch<br />

können die Anwender täglich Daten zur Biologie<br />

oder zu Laufzeiten der Anlage eingeben. Das Instrument<br />

stellt zudem die Verbindung mit dem WELTEC Service her,<br />

sodass die Mitarbeiter ständig ein aktuelles Bild von der Anlage<br />

und möglichen Problemen in der Anlagenführung haben.<br />

Den Biogas-Rechner gibt es in zwei Versionen:<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 501


Der Standard-Biogas-Rechner<br />

- Anonyme Eingabe der Daten<br />

- Gesamtwirkungsgrad der Anlage wird kalkuliert und angezeigt<br />

- Biogasausbeute wird kalkuliert und angezeigt<br />

- Gesamtstromausbeute wird kalkuliert und angezeigt<br />

- Zusammenfassung aller Daten in einer Übersicht<br />

- Auf Wunsch: Beratungsgespräch.<br />

Der erweiterte Biogas-Rechner<br />

- Potentiale werden tabellarisch und grafisch angezeigt<br />

- Empfehlungen werden ausgesprochen<br />

- Teilnahme am Ranking „Effizienteste Anlage des Quartals“<br />

- Auf Wunsch: Beratungsgespräch<br />

- Auf Wunsch: Besuch eines WELTEC Mitarbeiters, Beratung<br />

zu Optimierungsmöglichkeiten.<br />

Unter www.weltec-biopower.de können Nutzer mit einem<br />

neuen Online-Rechner die Wirtschaftlichkeit ihrer Biogasanlagen<br />

überprüfen.<br />

Mit dem WELTEC<br />

Kalkulator erfährt<br />

man nach der<br />

Eingabe weniger<br />

Kennzahlen, wie<br />

effizient eine<br />

Biogasanlage ist.<br />

Erstes Prowindo - Branchenforum setzt energiepolitische Akzente<br />

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen übernimmt Schirmherrschaft<br />

Das Prowindo - Branchenforum Kunststofffenster setzt über<br />

den fachlichen Austausch hinaus wichtige Akzente in der<br />

öffentlichen Diskussion über Energieeinsparung und Klimaschutz.<br />

Wie die Organisatoren mitteilten, hat Bundesumweltminister<br />

Dr. Norbert Röttgen die Schirmherrschaft über die<br />

Veranstaltung übernommen, die vom 28. bis 29. September<br />

2011 im Wissenschafts-Zentrum Bonn stattfindet.<br />

Das Prowindo Branchenforum findet in dieser Form erstmalig<br />

statt. Die bisher separaten Fachsymposien der Prowindo -<br />

Allianz für das Kunststofffenster und des Kunststoff-Zentrum<br />

(SKZ) Würzburg, Veranstalter des Internationalen Kunststofffensterkongress,<br />

bündeln sich nun in einer gemeinsamen<br />

Plattform. Das zweitägige Symposium dient primär dem<br />

brancheninternen Erfahrungsaustausch in allen Phasen des<br />

Lebenszyklus von Kunststofffenstern sowie der persönlichen<br />

Begegnung unter Fachleuten. „Das neue Prowindo - Branchenforum<br />

Kunststofffenster erhebt darüber hinaus verstärkt<br />

seine Stimme in der breiten Öffentlichkeit in Deutschland und<br />

der EU, um den Stellenwert des marktführenden Produkts<br />

in Neubau und energetischer Gebäudesanierung gegenüber<br />

Verbrauchern, Bauexperten und Politikern mehr als bisher zu<br />

verdeutlichen“, so die Initiatoren.<br />

Weitere Informationen unter: www.prowindo.de.<br />

Das Entsorgungsunternehmen Schrader Speisefett Recycling setzt auf<br />

Telematik-Lösung von AIS<br />

Die Schrader Speisefett Recycling GmbH aus Seesen arbeitet<br />

seit Anfang Juli 2011 erfolgreich mit dem Telematik-System<br />

der AIS GmbH.<br />

Jedes Fahrzeug der Firma Schrader wurde mit einem robusten<br />

Handgerät ausgestattet - egal, ob Sprinter oder<br />

40-Tonner, ob für Behältergestellung, -tausch oder Abholung<br />

von Lebensmittelresten, Frittierfetten und anderen Abfällen.<br />

Die Geräte erlauben eine papierlose Disposition und Bearbeitung<br />

aller Aufträge in Echtzeit. Elementar ist dabei die<br />

detaillierte Dokumentation von Tausch oder Abholung voller<br />

Behälter sowie der Gestellung neuer. Die hohe Flexibilität<br />

des AIS-Systems ermöglichte eine schnelle und reibungslose<br />

Implementierung der neuen Lösung. Zum Einsatz kamen<br />

Standardmodule für den Entsorgungsbereich, die für das Unternehmen<br />

Schrader kundenspezifisch konfiguriert wurden.<br />

Das Besondere am AIS-System für den Entsorgungsbereich:<br />

Unterschiedliche unternehmens-spezifische Behälterarten<br />

können wiederum verschiedene Statusangaben erhalten wie<br />

beispielsweise: „Inhalt sortenrein“ oder „Nicht sortenrein.“<br />

Hinzu kommt, dass Schadensberichte von fehlbefüllten oder<br />

defekten Sammelbehältern dokumentiert werden. Ebenfalls<br />

digitalisiert und erfasst wird der exakte Füllgrad - ein für die<br />

Abrechnung unverzichtbarer Wert.<br />

Der Geschäftsführer Sven Schrader ist begeistert von der<br />

neuen Lösung: „Nach mehreren Fehlgriffen mit anderen Telematikanbietern<br />

haben wir in AIS nun den Partner gefunden,<br />

der uns wirklich versteht. Schon jetzt geht unsere Fehlerquote<br />

quasi gegen null. Von meinen Mitarbeitern wurde das System<br />

ebenfalls sofort angenommen – auf die Arbeitserleichterung<br />

möchten sie nicht mehr verzichten.<br />

Zusätzlich minimieren wir nun Papiereinsatz und Kommunikationskosten<br />

und sind dadurch in der Lage, unseren Kunden<br />

einen noch besseren Service zu bieten. Wir versprechen uns<br />

eine dauerhafte Optimierung in allen Abläufen.“<br />

Weitere Informationen unter: www.ais.de.<br />

502 Kommunalwirtschaft 08/2011


Advantech-DLoG: intelligente Flottenmanagementlösungen<br />

für die Entsorgungswirtschaft<br />

TREK-753: Prozessoptimierung und Kosteneinsparung durch effiziente Disposition<br />

Optimale Einsatzplanung: Moderne Unternehmen müssen<br />

ihren Fuhrpark effizient einsetzen, um dem zunehmenden<br />

Wettbewerbsdruck standzuhalten und ihre Wirtschaftlichkeit<br />

zu erhöhen– dies gilt auch für Recycling- und Entsorgungsunternehmen.<br />

Neue Technologien helfen ihnen dabei, die<br />

wachsenden Anforderungen bei Logistikprozessen durch<br />

eine verbesserte Disposition zu optimieren und in Ausnahmesituationen<br />

schnell reagieren zu können.<br />

Advantech-DLoG, Spezialist für die Entwicklung und Herstellung<br />

von In-Vehicle-Computing Lösungen, bietet für Entsorgungsunternehmen<br />

mit seinem 7-Zoll Fahrzeugterminal<br />

TREK-753 genau die richtige Lösung: von der Positionsbestimmung/Tracking,<br />

über Routenplanung und Kommunikation<br />

bis hin zur Datenerfassung und – übertragung. Wegen<br />

seiner extrem robusten Bauweise und Funktionsvielfalt eignet<br />

er sich ideal für den Einsatz in Entsorgungsflotten und ist ab<br />

sofort verfügbar.<br />

„Der Betrieb von Nutz- und Sonderfahrzeugen ist sehr kostenintensiv.<br />

Doch gerade im kommunalen Einsatz sind die<br />

Budgets besonders knapp bemessen, so dass hier Einsparpotenziale<br />

von zentraler Bedeutung sind und vollständig ausgeschöpft<br />

werden sollten“, so Sayed Maudodi, Produktmanager<br />

Fleet Management bei Advantech-DLoG. „Der TREK-753<br />

hilft Entsorgungsunternehmen bei einer wirtschaftlichen Flottenverwaltung<br />

durch effiziente Einsatzplanung sowie exzellente<br />

Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten.“<br />

Jedem Einsatz gewachsen<br />

Der TREK-753 arbeitet selbst in härtesten Umgebungen mit<br />

schwankenden Spannungen fehlerlos und zuverlässig. Sein<br />

Eingangsspannungsbereich reicht dabei von 6 bis 36 Volt,<br />

wodurch er verschiedenste Fahrzeugtypen unterstützt – wie<br />

die beiden Zertifizierungen nach ISO 7637-2 und SAE J1113<br />

bestätigen. Und auch starke Temperaturschwankungen von<br />

-30° bis 60° C können dem TREK-753 nichts anhaben.<br />

Die Flotte im Blick<br />

Das kompakte Fahrzeugterminal TREK-753 liefert dem Disponent<br />

über das GPSSignal die aktuelle Position der Fahrzeuge<br />

und bildet die Basis für eine optimale Routenplanung.<br />

EEG-Novelle<br />

Sollte es zu einem Fahrzeugausfall kommen, kann der Disponent<br />

schnell reagieren und die Touren neu verteilen. Außerdem<br />

können die gefahrenen Touren automatisch kontrolliert<br />

und dokumentiert werden. Auf diese Weise kann das Unternehmen<br />

prüfen, ob eventuell ein Zusammenlegung oder<br />

Aufteilung der Routen von Vorteil ist – so lässt sich ungenutztes<br />

Potential bestmöglich ausschöpfen und die Produktivität<br />

steigern. Dank seiner flexiblen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

via WLAN, WWAN, Bluetooth und GPS können Fahrer<br />

und Zentrale Nachrichten und Auftragstatus in Echtzeit übermitteln<br />

und sind so immer auf dem aktuellen Stand.<br />

Fahrzeuginformationen auf Abruf<br />

Eine weitere nützliche Funktionalität ist die CAN-Bus-Technologie,<br />

über die der Fahrer weitere Fahrzeuginformationen<br />

und Diagnosedaten wie beispielsweise Motorbetriebsstand,<br />

Spritverbrauch oder Kraftstofffüllstand vom Armaturenbrett<br />

aus abrufen kann. Dadurch kann der Fahrer bei Bedarf frühzeitig<br />

handeln und kostspielige Schäden oder sogar einen<br />

Fahrzeugausfall vermeiden. Die Daten können aber auch im<br />

Rahmen des Flottenmanagementsystems gesammelt und<br />

entsprechend der individuellen Vorgaben verarbeitet bzw.<br />

dargestellt werden.<br />

Verfügbarkeit<br />

Der TREK-753 ist ab sofort erhältlich.<br />

Weitere Informationen unter: www.advantech-dlog.com.<br />

Atomausstieg: Gesetz bremst Investitionen in Öko-Kraftwerke<br />

Säge- und Holzindustrie sieht Potenzial für Investitionen in<br />

Kraftwerke. Geplante Vergütung für den produzierten Strom<br />

ist allerdings zu gering. Kleine und mittelgroße Biomassekraftwerke<br />

werden benachteiligt.<br />

„Der jetzige Gesetzentwurf bietet für die Unternehmen der<br />

Säge- und Holzindustrie keine Anreize, Geld in die Stromproduktion<br />

aus Biomasse zu investieren“, mahnt Dr. Klaus<br />

Böltz, Präsident des Bundesverbandes Säge- und Holzindustrie<br />

Deutschland e. V. (BSHD). Anfang Juli soll die Neuauf-<br />

lage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bundestag<br />

verabschiedet werden. Böltz warnt: „Wir sehen bei zirka<br />

200 Betrieben unserer Branche ein Potenzial für Investitionen<br />

in neue Kraftwerke. Doch nach dem derzeitig vorliegenden<br />

Gesetzentwurf wird in der Sägeindustrie in kleine und mittelgroße<br />

Kraftwerke nicht investiert. Die Vergütung für den produzierten<br />

Strom ist zu niedrig!“<br />

Das neue Gesetz unterstützt nach Ansicht des BSHD eher die<br />

großen Energieversorger, anstatt die für eine Energiewende<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 503


notwendigen dezentralen Versorgungsstrukturen. Im Erfahrungsbericht<br />

zum EEG des Bundesumweltministeriums gibt<br />

es Rechenbeispiele für ausgesuchte Anlagen, die die Problematik<br />

der neuen Vergütungsstruktur aufzeigen: So wird beispielsweise<br />

eine Anlage mit einer elektrischen Kapazität von<br />

einem Megawatt, die mit Waldrestholz befeuert wird, nach<br />

altem EEG mit bis zu 17,79 Cent pro Kilowattstunde vergütet.<br />

Nach dem neuen Gesetz schrumpft diese Vergütung um mehr<br />

als drei Cent, auf 14,45 Cent pro Kilowattstunde. Aber gera-<br />

Köpfe sollen rauchen, nicht nur Schornsteine!<br />

Die Holzverwendung für energetische Zwecke ist an ihre<br />

Grenzen gestoßen<br />

Zur internationalen Leitmesse der Forst- und Holzwirtschaft<br />

LIGNA kamen in diesem Jahr 90.000 Besucher und 1.765<br />

Aussteller aus 52 Ländern. Auf der Messe wurde auch über<br />

die Zukunft der Holznutzung diskutiert. Zu einer der bestbesuchten<br />

Forum-Veranstaltungen lud der Verband der deutschen<br />

Holwerkstoffindustrie (VHI) für die Initiative „HOLZ verantwortungsvoll<br />

NUTZEN“ ein. Renommierte Experten aus<br />

Politik, Forschung und Praxis diskutierten am 2. Juni unter<br />

dem Titel „Bioenergie aus Holz – wo liegen die Grenzen?“, ob<br />

Holz im Zeitalter der Erneuerbaren Energien eine noch größere<br />

Rolle spielen kann. Das Fazit der engagierten Debatte zum<br />

„Internationalen Jahr des Waldes“: Die Grenzen sind bereits<br />

erreicht, denn das Verbrennen von Holz geht schon heute zulasten<br />

von Wertschöpfung, Arbeitsplätzen, Waldökologie und<br />

Klima. Politische Kurskorrekturen und intelligente Lösungen<br />

wie die Kaskadennutzung und das Recycling wurden angemahnt.<br />

Welche Perspektiven hat die Holzwirtschaft in Deutschland?<br />

Was sind die Risiken der energetischen Holznutzung durch<br />

Großkraftwerke? Welche Anreize oder Sanktionen sind politisch<br />

richtig oder falsch, um das Versorgungsdilemma zu beenden?<br />

90 Gäste verfolgten mit Spannung die Beiträge und<br />

die anschließende intensive Diskussion führender Experten.<br />

Nach drei Stunden dann das Fazit, gezogen von Prof. Arno<br />

Frühwald, Universität Hamburg: „Die Grenzen einer ökonomisch<br />

und ökologisch verträglichen Energieholznutzung sind<br />

bereits erreicht. Zusätzliche Holzpotentiale als Beitrag zur<br />

Bewältigung der Energiewende stehen nicht zur Verfügung.”<br />

Frühwald forderte die Entscheidungsträger auf, nicht nur die<br />

Schornsteine, sondern die Köpfe zu einer ressourcenscho-<br />

de diese Anlagengröße entspricht dem Potenzial typischer<br />

Sägewerksbetriebe. Der BSHD fordert: Rinde muss in die<br />

Einsatzstoffvergütungsklasse II aufgenommen werden und<br />

mit einem Vergütungssatz von acht Cent pro Kilowattstunde<br />

versehen werden, mindestens aber in die Einsatzstoffvergütungsklasse<br />

I zum allgemeinen Satz von sechs bzw. fünf Cent<br />

pro Kilowattstunde. Derzeit ist ein reduzierter Satz von 2,5<br />

Cent für Rinde vorgesehen. „Für die kleinen und mittelgroßen<br />

Betriebe kommt dabei erschwerend hinzu, dass sich die<br />

kalkulatorischen Voraussetzungen nicht verbessert haben. Im<br />

Gegenteil: Die Biomassepreise sind in der Zwischenzeit gestiegen“,<br />

so Böltz.<br />

Aktuell produziert die Säge- und Holzindustrie in nur 85 Biomassekraftwerken<br />

EEG-Strom aus fester Biomasse, für die<br />

es sonst in der Regel keine Verwendungsmöglichkeiten gibt.<br />

„Und während Strom aus Solarenergie und Windkraftwerken<br />

nur zur Verfügung steht, wenn die Sonne scheint oder<br />

Wind weht, liefert feste Biomasse Regelenergie, die benötigt<br />

wird, um Atomkraftwerke zu ersetzen“, fügt Böltz hinzu. Vor<br />

allem der Einsatz von Sägewerksrinde ist für die Stromproduktion<br />

in Biomassekraftwerken ökologisch vorteilhaft: Der<br />

energetische Rohstoff fällt während der Holzverarbeitung als<br />

Reststoff an und ist somit vor Ort direkt verfügbar. Unnötige<br />

Brennstofftransporte und die damit verbundenen Umweltbelastungen<br />

werden vermieden.<br />

Weitere Informationen unter: www.bshd.eu.<br />

nenden und verantwortungsvollen Nutzung von Holz rauchen<br />

zu lassen, um nicht unbedacht die Zukunft zu verheizen.<br />

Intelligente Lösungen fordern und fördern<br />

Die vom Publizisten Horst J. Schumacher moderierte Tagung<br />

gab aus ganz verschiedenen fachlichen Blickwinkeln zu bedenken,<br />

warum Holz als Problemlöser der Energiefrage im<br />

großen Stil ausscheidet. Entsprechend wurden die eingebundenen<br />

Bundestagsabgeordneten Dorothea Steiner, Umweltpolitische<br />

Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen,<br />

und Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates<br />

und für die CDU im Haushaltsausschuss,<br />

bestärkt, sich in anstehenden Gesetzesverfahren, wie dem<br />

Abfallrecht und der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG), für die Kaskadennutzung (Mehrfachnutzung,<br />

Recycling und Aufbereitung des Holzes bevor es schlussendlich<br />

für Energiezwecke verbrannt wird) und eine regulierte<br />

Kreislaufwirtschaft von Holz einzusetzen. Dazu müssen vorhandene<br />

politische Restriktionen abgebaut werden.<br />

Große Themenbreite der Vorträge<br />

Albrecht Bemmann von der TU Dresden wies darauf hin, dass<br />

mit der andauernden Steigerung der stofflichen und energetischen<br />

Nutzung von Holz in Deutschland die Versorgung<br />

von Holz verarbeitenden Unternehmen auf Grund natürlicher,<br />

naturschutzfachlicher und administrativer Beschränkungen<br />

zunehmend schwieriger werde. Eine Entlastung durch den<br />

Rohstoff-Giganten Russland sei nicht möglich, weil die Infrastruktur<br />

dort fehle. Während Importe ausschieden, stellten<br />

Kurzumtriebsplantagen (KUP) eine gewisse Perspektive<br />

dar. Allerdings dauere die Diskussion dazu schon zu lange,<br />

so dass keine nennenswerten Mengen zu erwarten sind. Die<br />

504 Kommunalwirtschaft 08/2011


Fakten zur Flächennutzung würden derweil andernorts – in<br />

der Landwirtschaft (Maisanbau) – geschaffen.<br />

Dr. Wendelin Weis, Fachgebiet Waldernährung und Wasserhaushalt<br />

der TU München, wies auf die zahlenmäßige Verfünffachung<br />

der Biomasse(heiz)kraftwerke zwischen 2000<br />

und 2010 hin und auf die spürbaren Folgen für den Wald.<br />

Eine intensivere Nutzung, die auch Rinde und Kronenmaterial<br />

einschließt, führe an vielen nährstoffarmen Standorten zu Degradation<br />

und Zuwachsrückgang.<br />

Dr. Justus von Geibler vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt,<br />

Energie kam zu dem Schluss, dass die politische Förderung<br />

falsche Impulse gibt: „Es werden starke Anreize zur<br />

direkten energetischen Umsetzung gegeben, die einer kaskadischen<br />

Nutzung entgegen stehen.“ Dipl. Forstwirt (TU)<br />

Bernhard Wern stellte ein regionales Konzept zum Ausbau<br />

der Bioenergieerzeugung aus Holz vor. Am Beispiel des Saarlands<br />

untersuchte sein Institut für Zukunftsenergiesysteme<br />

(IZES, Saarbrücken), wie Hemmnisse für die Holzkaskadennutzung<br />

ausgeräumt werden könnten, von der mangelnden<br />

Mobilisierung und KUP-Umsetzung über den ungezügelten<br />

Brennholzverkauf bis hin zu Kommunikation und Information.<br />

Diskussion schälte Handlungsbedarf heraus<br />

Die Podiumsdiskussion lief auf das Ergebnis zu, dass die stärkere<br />

Nutzung von Agrarrohstoffen und Holz eine Neuausrichtung<br />

der Förderpolitik dringend erforderlich mache. Michael<br />

Carus vom Nova-Institut (Hürth) konnte hierzu eine entsprechende<br />

Studie anführen. Das Podium sprach sich<br />

einhellig für mehr Ressourceneffizienz, Klimaschutz,<br />

Versorgungssicherheit und Beschäftigung aus.<br />

Der steigende Holzbedarf dürfe nicht zulasten des<br />

Waldes gehen, forderten Dorothea Steiner, Bündnis<br />

90/Die Grünen, und Johannes Enssle vom NABU.<br />

Enssle prognostizierte, dass KUP, Landschaftspflegeholz<br />

und eine moderate Waldrestholznutzung<br />

zwar dazu beitragen könnten, mehr Holz bereit zu<br />

stellen. Notwendig seien aber konsequente Wärmedämmung,<br />

effiziente Heiztechniken, mehr solarthermische<br />

Anlagen sowie Holzrecycling, um<br />

Energieholz einzusparen: „Die Energie, die wir nicht<br />

verbrauchen, ist die beste!“<br />

Hans Freiherr von der Goltz, Leiter des Regionalforstamts<br />

Oberes Sauerland (NRW), warnte ebenfalls<br />

vor einer Plünderung und Umstrukturierung<br />

Finanzdienstleister feiert Erfolgsgeschichte<br />

APRIL Financial Services feiert zehn erfolgreiche Jahre auf<br />

dem Markt für Finanzdienstleistungen. Firmengründer Volker<br />

Stegmann wechselt in den Aufsichtsrat.<br />

Die APRIL Financial Services AG hat seit ihrer Gründung als<br />

febs AG im Jahr 2001 viel erreicht: Mit einem Umsatz von<br />

rund 8 Mio. ; hat sie es zum größten Dienstleister für Restkreditversicherungen<br />

in Deutschland gebracht und zählt sogar<br />

zu den europäischen Spitzenunternehmen der Branche. Die<br />

Weichen dafür stellte maßgeblich der bisherige Vorstandsvorsitzende<br />

Volker Stegmann. Als Pionier der Restkreditversicherung<br />

setzte der diplomierte Mathematiker und Aktuar<br />

auf individuelle Qualitätsprodukte und Marktorientierung.<br />

Kernprodukt des unabhängigen Dienstleistungs- und Bera-<br />

der Wälder. Er zeigte sich aber überzeugt, dass das Modell<br />

der nachhaltigen multifunktionalen Forstwirtschaft „möglichst<br />

naturnah verwirklicht“ die Fülle der Ansprüche am besten<br />

befriedigen könne, auch bezüglich des Artenschutzes.<br />

Insellösungen und Flächenstilllegungen schloss er für den<br />

deutschen Wald aus. Umwelthistoriker Prof. Joachim Radkau<br />

(Universität Bielefeld), der mit einem historischen Rückblick<br />

in die Tagung eingeführt hatte, ergänzte, dass die Artenvielfalt<br />

in den Wirtschaftswäldern schon in früheren Zeiten stets<br />

höher gewesen sei als in ungenutzten Wäldern.<br />

Georg Schirmbeck (CDU) unterstützte als MdB und als Präsident<br />

des Deutschen Forstwirtschaftsrates den Gedanken der<br />

Kaskadennutzung. Er forderte vom Forst- und Holz-Clusters<br />

mehr Entschlossenheit, sich politisch Gehör zu verschaffen.<br />

MdB Dorothea Steiner leitete aus den fachlichen Darstellungen<br />

des Tages die Notwendigkeit ab, den NaWaRo-Bonus<br />

und die Holzenergie-Förderung, die „anfangs eine richtige<br />

Idee“ gewesen sei, zu korrigieren: „Effizienz und stoffliche<br />

Nutzung stehen immer am Anfang, energetische am Ende.“<br />

Dem fügte Hubertus Flötotto, Vorstandsvorsitzender des VHI<br />

und Vizepräsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates, hinzu:<br />

„Bei der Ressourcen-Einschätzung sind wir uns alle einig.<br />

Holz liefert bereits 2 % des Strom- und 6 % des Wärmebedarfs,<br />

was sich nicht mehr nennenswert steigern lässt. Jetzt<br />

heißt es, die Lehren umzusetzen und das EEG und das Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

entsprechend anzupassen.“<br />

Weitere Informationen unter: www.holz-verantwortung.de.<br />

tungsunternehmens war lange die klassische Restkreditversicherung,<br />

ergänzt um die Gewerbe-Restschuldversicherung<br />

sowie Payment Protection. Heute generiert der Dienstleister<br />

jedoch wesentliche Teile seines Umsatzes mit weiteren Produkten<br />

im Umfeld des Automobilsektors (z.B. GAP-Versicherung)<br />

und der umfassenden Bestandsverwaltung für Versicherer.<br />

„Wir sind stolz darauf, dass unser Name synonym für<br />

faire Produkte und optimale Kundenbetreuung steht“, betont<br />

Stegmann. Am 6. Juli 2011 wechselte er aktuell zum 10jährigen<br />

Firmenjubiläum aus dem aktiven Geschäft an die Spitze<br />

des Aufsichtsrats.<br />

Sein Nachfolger Lutz Göhler beschreitet ebenfalls innovative<br />

Wege: „Ein Meilenstein bei der Diversifizierung vom<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 505


B2B-Partner in Richtung B2C ist unsere Einkommenspolice<br />

„sicher&solvent“, mit der wir direkt Endkunden ansprechen“,<br />

erläutert der Geschäftsführer. „Einzigartig ist, dass man die<br />

Police direkt über unsere Internetplattform www.sicherundsolvent.de<br />

abschließen kann. Damit haben wir den Grundstein<br />

für den Aufbau eines umfassenden Produktportfolios im<br />

Internetvertrieb gelegt.“<br />

Rauch- und Wärmeabzug bei Flachdächern<br />

Von Dipl.-Ing. Bert Barkhausen, Produktmanager der Jet-<br />

Gruppe<br />

Ein effektiver Rauch- und Wärmeabzug (RWA) als Element<br />

des vorbeugenden Brandschutzes kann Menschenleben retten:<br />

Aus diesem Grund bieten einige Hersteller ergänzend zu<br />

ihrem Angebot an Tageslichtprodukten – wie beispielsweise<br />

Lichtkuppeln und Lichtbänder – auch verschiedene RWA-<br />

Systeme an. Diese sorgen mit ihren unterschiedlichen Beschlags-<br />

und Klappenarten im Brandfall dafür, dass toxische<br />

Rauchgase effektiv aus dem Gebäude geleitet werden. Das<br />

Regelwerk der DIN EN 12101-2:2003 dient dabei als Grundlage<br />

für die Entwicklung und Prüfung aller natürlichen Rauch-<br />

und Wärmeabzugsgeräte (NRWG).<br />

Die Sicherheit von Personen an Arbeitsplätzen und in öffentlichen<br />

Gebäuden ist integraler Bestandteil der Bauordnung.<br />

Damit liegt auch ein hohes Maß an Verantwortung im Bereich<br />

des vorbeugenden Brandschutzes bei Bauherren, Gebäudebetreibern<br />

und Planern. Besonders wichtig im Sinne des<br />

vorbeugenden Brandschutzes ist dabei ein fundiertes Brandschutzkonzept,<br />

das auf die effektive Entrauchung eines Gebäudes<br />

im Brandfall ausgerichtet ist. Denn neben Hitze sind<br />

es vor allem giftige Rauchgase, die schnell detektiert und<br />

verlässlich aus einem Gebäude abgeführt werden müssen.<br />

Sie bergen ein erhebliches Gesundheitsrisiko und sind die<br />

häufigste Ursache für „Brandopfer“. Die Hauptaufgabe des<br />

vorbeugenden Brandschutzes ist es daher, Rettungswege<br />

raucharm zu halten, damit Menschen ungehindert ins Freie<br />

gelangen können und die Feuerwehr einen gezielten Löschangriff<br />

vornehmen kann.<br />

Eine zentrale Rolle spielen dabei natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte<br />

(NRWG): Sie sorgen durch den Einsatz von<br />

mindestens einem automatischen Auslöseelement für eine<br />

unmittelbare Detektion und damit schnelle Entrauchung<br />

des jeweiligen Gebäudes im Brandfall. Das produktseitige<br />

Regelwerk dafür ist in der DIN EN 12101-2 festgehalten.<br />

Als Prüfungs-grundlage für natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte<br />

(NRWG) fordert sie den Einsatz kompletter<br />

Systemlösungen beziehungsweise Produkt-Kombinationen.<br />

Diese setzen sich zusammen aus einem Öffnungselement<br />

– im Flachdachbereich beispielsweise in Form einer Klappe<br />

oder einer Kuppel – sowie aus einem Beschlags- und einem<br />

Antriebssystem. Haben die Geräte das umfangreiche Prüfprogramm<br />

durchlaufen und ist ihre Leistung durch ein akkreditiertes<br />

Prüfinstitut zertifiziert, dürfen sie nach Bauregelliste<br />

B in Deutschland eingebaut werden. Das vom Hersteller aufgebrachte<br />

CE-Zeichen kennzeichnet das Produkt dabei als<br />

zulassungskonform.<br />

Bei Flachdächern bietet sich dabei der Einsatz von Lichtkuppeln<br />

sowie Lichtbändern an, wobei letztere – je nach Lichtbandbreite<br />

– mit First-, Voll-, Seiten- oder Doppelklappen<br />

ausgestattet sein können. In diese Dachöffnungen werden<br />

APRIL Financial Services ging 2001 als febs AG aus der XL<br />

Winterthur International Re hervor. Seit 2005 gehört das Unternehmen<br />

zur französischen APRIL Group und firmiert seit<br />

September 2007 als APRIL Financial Services AG.<br />

Weitere Informationen unter: www.april-fs.de.<br />

die RWA-Beschläge integriert. Sie sind mit Sensoren bestückt,<br />

die auf Rauch oder definierte Temperaturen reagieren<br />

und dann mit unterschiedlichen Techniken für die Öffnung der<br />

RWA-Geräte sorgen. Gemäß DIN EN 12102-2 wird für jedes<br />

NRWG eine aerodynamisch wirksame Öffnungsfläche ermittelt,<br />

die je nach Gerätetyp einen spezifischen Öffnungswinkel<br />

nach sich zieht. Für den Fachplaner ist die aerodynamisch<br />

wirksame Öffnungsfläche daher eine wichtige Größe für die<br />

RWA-Projektierung. Lichtbänder und -kuppeln werden darüber<br />

hinaus auch für die natürliche Ausleuchtung von Räumen<br />

mit Tageslicht eingesetzt. Installiert auf Flachdächern ermöglichen<br />

sie – beispielsweise in Industriehallen – einen ausgewogenen<br />

Tageslichteinfall, der zu mehr Wohlbefinden und<br />

Leistungsfähigkeit der Beschäftigten beiträgt. Auch in puncto<br />

Energieeffizienz entwickeln die Hersteller ihre Lichtkuppeln<br />

und -bänder kontinuierlich weiter, um den steigenden gesetzlichen<br />

und normativen Anforderungen in diesem Bereich gerecht<br />

zu werden. Über die verschiedenen Möglichkeiten der<br />

optimierten Wärmedämmung informieren die Fachberater<br />

des jeweiligen Herstellers.<br />

Normative Grundlagen für den Rauch- und Wärmeabzug<br />

Ein funktionierender Rauch- und Wärmeabzug ist Planungssache<br />

und unterliegt dem gültigen Baurecht. Zur Umsetzung<br />

stehen dem Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz verschiedene<br />

Normen und Methoden zur Verfügung, die dem aktuellen<br />

Stand der Technik entsprechen müssen. In Deutschland<br />

muss ein NRWG verpflichtend eingesetzt werden, wenn<br />

ein Gebäude mehr als 200 Quadratmeter Grundfläche aufweist<br />

und ein natürlicher Rauchabzug bauordnungsrechtlich<br />

geschuldet ist. Wo und in welcher Anzahl und Größe<br />

Rauchabzugsflächen im Dach und entsprechende Zuluftflächen<br />

vorzusehen sind, kann beispielsweise anhand der DIN<br />

18232-2 ermittelt werden. Die DIN EN 12101-2 legt zudem<br />

verschiedene Leistungsklassen – beispielsweise für Schnee-<br />

und Windlasten – fest. Mindestanforderungen, die ein NRWG<br />

erfüllen muss, existieren dabei in Deutschland nicht. Architekten<br />

und Planer sollten daher darauf achten, dass die Leistungsklassen<br />

eines RWA-Gerätes an die jeweiligen Umgebungsumstände<br />

des Objektes angepasst sind. In Regionen<br />

mit gewohnt hoher Schnee- und Windlast sollte daher eine<br />

entsprechend höhere NRWG-Klassifizierung angewendet<br />

werden als in Regionen mit weniger extremen Wetterlagen.<br />

Trends in der RWA-Technik<br />

Um die zahlreichen variierenden Anforderungen an die Konstruktion<br />

der RWA-Geräte und an die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten<br />

zu erfüllen, bieten verschiedene<br />

Hersteller unterschiedliche RWA-Geräte und -Techniken an.<br />

Bei der Betätigung von Öffnungselementen sind dabei pneumatische<br />

Beschläge weit verbreitet. Der Vorteil hierbei liegt<br />

in der relativ „einfachen“ und robusten Technik. Das autarke<br />

System funktioniert auch bei totalem Stromausfall unabhän-<br />

506 Kommunalwirtschaft 08/2011


gig von einer externen Spannungs¬versorgung problemlos,<br />

da die erforderliche Energie in Form von CO2 in Druckgasflaschen<br />

gespeichert und gesichert wird.<br />

Dem gegenüber steht die neuere Technik der elektromotorisch<br />

betätigten RWA-Beschläge. Sie bietet neben der<br />

Schutzfunktion im Brandfall auch die kombinierte Möglichkeit<br />

der täglichen Be- und Entlüftung. Das schafft – ohne den<br />

Einsatz zusätzlicher Öffnungsaggregate – ein angenehmes<br />

und ausgeglichenes Raumklima an Arbeitsplätzen oder in anderen<br />

Räumlichkeiten. Ein weiterer Vorteil der Elektro-RWA-<br />

Beschläge ist ihre Funktionalität beispielsweise auch bei<br />

niedrigen Temperaturen.<br />

Während die gespeicherte Energie in einem pneumatischen<br />

System mit sinkender Temperatur kontinuierlich abnimmt,<br />

halten die elektrischen Systeme ihre volle Funktionalität bis<br />

zu einer Temperatur von beispielsweise minus 15 Grad Celsius<br />

problemlos aufrecht. Ohne großen Aufwand gestaltet sich<br />

auch die Anbindung der Elektro-RWA-Steuerungstechnik an<br />

die jeweilige Gebäudeleit¬technik. Solche integrierten, übergeordneten<br />

Netzwerke sind im Vergleich zu Einzellösungen<br />

wirtschaftlicher und effizienter. Sie ermöglichen beispielsweise<br />

auch eine automatische Nachtauskühlung im Sommer zur<br />

Reduzierung von Kühllasten und Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

von Beschäftigten.<br />

Unterschiedliche System-Spannungen<br />

Elektromotorisch gesteuerte RWA-Beschläge sind – je nach<br />

Hersteller – als 24 Volt- bis 48 Volt-Version erhältlich und<br />

kommen vorzugsweise bei Gewerbebauten zum Einsatz.<br />

Die 48 Volt-Variante zeichnet sich gegenüber der 24 Volt-<br />

Technik durch ihre doppelte Spannung aus. Sie eignet sich<br />

damit insbesondere für den Einsatz bei anspruchsvollen<br />

Projekten – beispielsweise bei Öffnungselementen, die eine<br />

hohe Schneelast zu bewältigen haben oder wenn eine größere<br />

Anzahl von Öffnungselementen mit einem Steuergerät<br />

angesteuert werden sollen. Aufgrund der intelligenten Steuerung<br />

können die Laufströme bei der 48 Volt-Technik auf die<br />

Hälfte reduziert werden. Dies ermöglicht den Einsatz dünnerer<br />

Kabelquerschnitte, was die Installationskosten deutlich<br />

senkt und insgesamt die Projektkosten verringert. Zudem<br />

können die Steuerungszentralen mit ihrer höheren Leistung<br />

doppelt so viele RWA-Beschläge gleichzeitig ansteuern. Das<br />

minimiert insgesamt die Anzahl der Steuerungszentralen und<br />

reduziert den Installations- und Verkabelungsaufwand im Gebäude.<br />

Insgesamt stehen dem deutschen Markt eine Vielzahl verschiedener<br />

RWA-Lösungen für Flachdächer zur Verfügung.<br />

Damit können Fachplaner und Architekten für jedes Gebäude<br />

Flachdach mit Lichtbändern: Spezielle RWA-Beschläge ermöglichen<br />

die Öffnung der Lichtband-Klappen im Brandfall.<br />

Alternativ können sie auch zur täglichen Be- und Entlüftung<br />

eingesetzt werden. Foto: JET-Gruppe<br />

Lichtkuppeln mit integrierten 24 Volt-RWA-Beschlägen: Diese<br />

Technik eignet sich besonders für anspruchsvolle Objekte,<br />

bei denen beispielsweise besonders große Klappen geöffnet<br />

oder hohe Schneelasten bewältigt werden müssen.<br />

Foto: JET-Gruppe / Banz + Riecks Architekten<br />

den vorbeugenden Brandschutz individuell umsetzten und<br />

gleichzeitig zusätzliche technische, energetische und gestalterische<br />

Belange umsetzen. Dies gewährleistet die Sicherheit<br />

von Menschen, schützt wertvolle Gebäudesubstanz und bietet<br />

geldwerten Zusatznutzen.<br />

Weitere Informationen unter: www.jet-gruppe.de.<br />

Denkmalgeschützte Architektur – sicher vor Wasserschäden geschützt<br />

Die denkmalgeschützten Gebäude im Jugendstil spiegeln<br />

sich auf der Wasseroberfläche, ein 100 Jahre alter Landschaftsgarten<br />

umgibt die 20.000 Quadratmeter große Liegewiese:<br />

Im Volksbad Mönchengladbach lebt die Bäderwelt der<br />

zwanziger Jahre weiter. Schon seit 1926 zieht es Schwimmer<br />

und Sonnenhungrige in das charmante Freibad. In den letzten<br />

Jahren wurde es nach und nach saniert. Produkte des<br />

Spezialanbieters Gutjahr schützen dabei langfristig vor Schäden<br />

durch Wasser und Frost.<br />

Ein großes Sanierungsprojekt im Volksbad war das begeh-<br />

bare Dach des Jugendstilgebäudes und die dazugehörige<br />

Treppenanlage. Das rund 870 Quadratmeter große Dach war<br />

an vielen Stellen undicht, auf den 88 Treppenstufen hatten<br />

sich hässliche Kalkausblühungen gebildet. Die Herausforderung:<br />

eine niedrige Aufbauhöhe und ein straffer Zeitplan<br />

– denn die Sanierung sollte noch vor der Badesaison abgeschlossen<br />

sein.<br />

Der Bauherr, die Niederrheinische Versorgung und Verkehr<br />

AG (NVV), entschied sich für einen Aufbau mit Flächendrai-<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 507


nage, Drainagemörtel und „frisch in frisch“ verlegten Fliesen.<br />

Diese Lösung hatte der ausführende Meisterbetrieb, Fliesen-<br />

Lepping aus Vreden, zusammen mit den Firmen Gutjahr und<br />

PCI Augsburg entwickelt. „Der beratende Gutachter riet<br />

eigentlich zu einer normgerechten Abdichtung nach DIN<br />

18195-T5 unter einem losen verlegten Belag aus Keramikelementen<br />

auf Splittbett. Da die Flächen jedoch regelmäßig<br />

mit Hochdruckreinigern bearbeitet werden, kam ein lose<br />

verlegter Belag mit offenen Fugen nicht in Frage. Es musste<br />

ein fest verlegter Belag mit geschlossenen Fugen ausgeführt<br />

werden, der den zu erwartenden Beanspruchungen dauerhaft<br />

standhält“, sagt Gutjahr-Geschäftsführer Walter Gutjahr.<br />

Herzklopfen inklusive<br />

Die Besucher waren vom Hako-Auftritt begeistert. Multicar-<br />

Geländeparcours, Hako-Kehrparcours, Asphaltpatcher-<br />

Demonstration. Die Hako-Werke präsentierten sich auf der<br />

DemoPark 2011 ganz unter dem Motto „Hautnah erleben”.<br />

Der Andrang an Erlebnis-Hungrigen und Neugierigen war<br />

entsprechend groß. Auch der thüringische Landwirtschaftsminister<br />

Jürgen Reinholz besuchte bei seinem kleinen Eröffnungsrundgang<br />

den Hako-Stand und zeigte sich beeindruckt.<br />

Es sah schon waghalsig aus, als die beiden Multicar-Fahrzeuge<br />

die 45 Grad steile und fünf Meter hohe Rampe Zentimeter um<br />

Zentimeter hinauf und auch wieder herunter fuhren. Wer hier<br />

mitfahren wollte, musste allerdings Geduld aufbringen und erst<br />

einmal Schlange stehen. Doch das Warten wurde belohnt. Die<br />

Fahrt über Kippwinkel, Wippe, Rampe und Verschränkungswinkel<br />

war ein einmaliges Erlebnis mit Herzklopf-Garantie. Die<br />

Multicar-Fahrzeuge meisterten den Extrem-Parcours mühelos.<br />

So fühlte man sich trotz extremen Schräglagen stets sicher in<br />

seinem Multicar und bekam eine Ahnung davon, wie gelän-<br />

Passende Drainagen für jeden Einsatzbereich<br />

Auf den Flächen kam deshalb AquaDrain EK von Gutjahr<br />

zum Einsatz, auf der Treppe die Stufendrainage AquaDrain<br />

SD. Beide Systeme sind kapillarpassiv und stelzen den<br />

Belag komplett auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen<br />

großen Hohlraum, Wasser kann schneller und effektiver abfließen.<br />

Gleichzeitig gelangt Stauwasser auf der Abdichtung<br />

nicht mehr zurück in die Belagskonstruktion. Das vermeidet<br />

Schäden. Durch die Unterlüftung trocknet der Belag zudem<br />

schneller ab. Beide Systeme haben ein Spezialgittergewebe<br />

beziehungsweise Spezialvlies als Abdeckung, die dauerhaft<br />

wasserdurchlässig bleiben – ein großer Unterschied zu anderen<br />

Systemen. Das Besondere an AquaDrain SD ist zudem<br />

die Beschaffenheit: Die vorgeformten Winkelelemente lassen<br />

sich komplett als ein Teil auf den Treppen verarbeiten und<br />

müssen nicht extra zugeschnitten werden. Das spart Zeit und<br />

verhindert verarbeitungsbedingte Fehler, die bei mehrteiligen<br />

Systemen – vor allem im Übergang von Auftritt zu Stosstritt –<br />

auftreten können.<br />

Pünktlicher Start<br />

Insgesamt vier Wochen arbeiteten zehn Mitarbeiter von Fliesen-Lepping<br />

auf der flachdachartigen Dachterrasse und der<br />

Treppenanlage des Volksbades Mönchengladbach – mit Erfolg.<br />

Pünktlich zur Badesaison 2010 war alles fertig. „Durch<br />

die Jugendstil-Architektur und den historischen Park ist das<br />

Volksbad etwas ganz Besonderes. Und für uns war es ein tolles<br />

und spannendes Projekt“, so das Fazit von Walter Gutjahr.<br />

detauglich dieser kompakte Geräteträger und Transporter tatsächlich<br />

ist. Wer auf diesen Adrenalin-Kick verzichten und sich<br />

lieber in die Rolle des genießenden Beobachters schlüpfen<br />

wollte, nahm vor dem Hako-Kehrparcours Platz. Aus nächster<br />

Nähe konnte man erleben, wie ernst die Hako-Citymaster das<br />

Thema saubere Straßen und Wege nehmen. Der Citymaster<br />

1200 überwand spielend die Randsteine im Parcours, der Citymaster<br />

2000 3-Besen präsentierte das gleichzeitige Kehren<br />

in der zweiten Ebene und bewies, dass auch Blumenkübel für<br />

die 3-Besen-Technologie keine besondere Herausforderung<br />

darstellen.<br />

Die ausgestellten 30 Hako-Maschinen und Multicar-Geräteträger,<br />

ausgerüstet für die wichtigsten Anwendungen im Garten-<br />

und Landschaftsbau, in der Cityreinigung und Straßeninstandhaltung,<br />

demonstrierten eindrucksvoll die Einsatzvielfalt<br />

dieser beiden Marken. Im besonderen Interesse stand dabei<br />

auch der neue Multicar M 27. Weltpremiere hatte das Modell<br />

M 27 T mit der Option „leichter Winterdienst”. Ein kompakter<br />

Transporter mit integriertem Winterdienst-Paket, der ideal<br />

einsetzbar ist zum gelegentlichen Schneeräumen oder Abstumpfen<br />

von Betriebshöfen oder Parkplätzen.<br />

Ein Highlight war auch die regelmäßig stattfindende Demonstration<br />

des Multicar FUMO mit Asphaltpatcher. Innerhalb<br />

weniger Minuten wurden Löcher im Asphalt ausgebessert.<br />

Selbst kritische Besucher, die nach der Präsentation die Festigkeit<br />

der reparierten Flächen überprüften, zeigten sich von<br />

der Qualität der Ausführung positiv überrascht.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.hako.com und www.multicar.de.<br />

508 Kommunalwirtschaft 08/2011


AGR Gruppe mit einem “ordentlichen Jahr 2010”<br />

Die AGR Unternehmensgruppe hat einen Überblick über das<br />

Geschäftsjahr 2010 veröffentlicht. Beim Sommer-Pressegespräch<br />

des Unternehmens, dessen Kerntätigkeiten die Abfallverbrennung<br />

und Deponierung sind, sprach Geschäftsführer<br />

Joachim Ronge von einem “ordentlichen Geschäftsjahr”.<br />

Im Berichtsjahr erzielte der Konzern einen Umsatz von 152,1<br />

Mio. Euro (Vorjahr: 156,5 Mio. Euro) und einen Jahresüberschuss<br />

von 5,1 Mio. Euro. Dieser basiert auf einem positiven<br />

Betriebsergebnis. So lag das Ergebnis vor Steuern und Abschreibung<br />

(EBIT) bei 15,3 Mio. Euro inkl. Sondereffekten.<br />

Eine “ordentliche Entwicklung” sieht die AGR Geschäftsführung<br />

auch beim Eigenkapital des Konzerns mit 15,8 Mio. Euro<br />

nach 10,8 Mio. Euro in 2009. Dieses ist für die Finanzierung<br />

von Investitionen und Krediten sehr wichtig. Ronge: “Hier sind<br />

wir besser geworden, allerdings noch lange nicht am Ziel.”<br />

Der Bericht der Wirtschaftsprüfer von PwC zur Lage des<br />

AGR Konzerns zum Geschäftsjahr 2010 lässt sich auf die folgenden<br />

drei Punkte zusammenfassen:<br />

O weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis als Folge positiver<br />

Ergebnisentwicklung,<br />

O solide Liquiditätsausstattung,<br />

O Anstieg des normalisierten Ergebnisses der betrieblichen<br />

Tätigkeit.<br />

Die AGR Gruppe setzte 2010 im Rahmen der laufenden Weiterentwicklung<br />

ihre Konsolidierungsmaßnahmen fort. “Wir<br />

haben eine klare Strukturierung unserer Aktivitäten vorgenommen”,<br />

sagte Ronge. Dies seien die Geschäftsfelder Siedlungsabfall,<br />

Gewerbeabfall, Sonderabfall, Sekundärenergie<br />

und Unterstützung Kreislaufwirtschaft / Beratung. Daneben<br />

gab es im Jahr 2010 eine Vielzahl an operativen und organisatorischen<br />

Veränderungen in der Gruppe.<br />

Neben der AGR als Konzernmutter gehörten dem Konsolidierungskreis<br />

im Berichtsjahr 2010 13 voll konsolidierte und<br />

2 quotenkonsolidierte Gesellschaften an. In 2009 waren es<br />

noch 16 voll konsolidierte Töchter. Aktuell werden zudem die<br />

Tochtergesellschaften KAKO und BAD verschmolzen, die in<br />

ähnlichen bzw. sich ergänzenden Geschäftsfeldern arbeiten.<br />

Die Beteiligung am Containerdienst Somplatzki wurde Anfang<br />

2011 verkauft und damit das Portfolio weiter bereinigt.<br />

“Zu unserm Kurs der Konsolidierung gehört auch, dass wir<br />

das Unternehmen noch stärker als bisher regional ausrichten.<br />

Hierzu sind bereits einige erfolgreiche Schritte getan, weitere<br />

müssen und werden folgen”, erläuterte Ronge seine Zielsetzung.<br />

“Nach dem Umzug der Verwaltung Ende letzten Jahres<br />

wird Herten für uns zum Nukleus unserer Arbeit im und für<br />

das Ruhrgebiet.” So ziehe aktuell auch die Lambda Gesellschaft<br />

für Gastechnik, eine Tochtergesellschaft der AGR, von<br />

Wuppertal hierher.<br />

Zur Entwicklung in den Geschäftsfeldern im vergangenen<br />

Jahr erklärte Ronge: “Das RZR, unsere Verbrennungsanlage<br />

mit sechs Linien, ist weiter auf Kurs. Das Wirtschaftsjahr 2010<br />

war durchaus erfolgreich.” Es bestünden wesentliche Anlieferungsverträge<br />

zur langfristigen Auslastung der Anlage und<br />

es sei gelungen, den Anteil an kleinen und mittelständischen<br />

Containerdiensten stabil zu halten.<br />

Ronge: “Vor allem die Deponie in Gelsenkirchen, auf der wir<br />

mineralische und inerte Materialien annehmen und sicher ablagern,<br />

arbeitet heute mit guten, tragfähigen Strukturen und<br />

mit einem ausgewählten Portfolio.” Die gute Konjunktur habe<br />

im vergangenen Jahr sicherlich hierzu beigetragen.<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern sank im Jahresdurchschnitt<br />

2010 planmäßig auf 938 ohne Auszubildende, im Vorjahr<br />

waren es 978. Der Rückgang ist im Kern auf den Verkauf<br />

der Tochtergesellschaft EGR im Berichtsjahr zurückzuführen.<br />

Ronge dankte im Rahmen des Sommer-Pressegesprächs<br />

dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz-Dieter<br />

Klink “für seine ausgesprochen konstruktive Begleitung unserer<br />

Arbeit in den letzten sechs Jahren”.<br />

Trianel für den Umbau der Energiewirtschaft nachhaltig positioniert<br />

„Trianel ist für den Umbau der Energiewirtschaft hin zum „regenerativen<br />

Zeitalter“ in den kommenden Jahren bestens positioniert“,<br />

zieht Sven Becker, Sprecher der Trianel Geschäftsführung,<br />

eine positive Bilanz des Geschäftsjahres 2010 auf<br />

der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. „Wir haben das<br />

Jahr genutzt, um Trianel nachhaltig aufzustellen und zusätzliche<br />

Entwicklungsperspektiven zu schaffen.“ Dies zeigt sich<br />

zum einen an den Ergebniszahlen, dem fortgesetzten Mitarbeiterwachstum<br />

und der Verbreiterung der Kundenbasis.<br />

Heute sind über 100 Stadtwerke Gesellschafter der Trianel<br />

Gruppe bzw. Netzwerkpartner. Becker: „Zum anderen stehen<br />

wir den Stadtwerken bei der Entwicklung hin zu einem kundenorientierten<br />

Energiedienstleister mit unserem Projekt- und<br />

Produktportfolio, das wir ständig weiterentwickeln, als Partner<br />

zur Seite.“<br />

Das Geschäftsjahr 2010 verlief für die Aachener Trianel<br />

GmbH mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 6.559 T Euro<br />

sehr erfolgreich. Damit überschritt das Stadtwerkenetzwerk<br />

sowohl das Vorjahresergebnis um 20 % als auch die Planzahlen<br />

deutlich. Dr. Jörg Vogt, Geschäftsführer der Trianel<br />

GmbH: „Das Geschäftsjahr 2010 wurde im Schwerpunkt zur<br />

Konsolidierung und für Investitionen in die Zukunft genutzt.<br />

Das beste Jahresergebnis seit Unternehmens-gründung ist<br />

auf die verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

sowie auf einige positive Sondereffekte zurückzuführen. Es<br />

bestätigt aber vor allem die in den vergangenen Jahren eingeleitete<br />

Geschäftsausrichtung.“ Unter Berücksichtigung<br />

des Jahresüberschusses aus dem Geschäftsjahr 2010 sowie<br />

durch weitere Gesellschafterbeitritte konnte das Eigenkapital<br />

der Trianel GmbH zum 31. Dezember von 64,9 Mio. Euro um<br />

fast 12 % auf 72,5 Mio. Euro gesteigert werden:<br />

Der Umsatz der Trianel GmbH lag mit 2.574 Mio. Euro im Geschäftsjahr<br />

2010 unter dem Umsatz von 3.132 Mio. Euro in<br />

2009. Dieser Rückgang ist jedoch im Wesentlichen auf Preiseffekte<br />

zurückzuführen.<br />

Die Gewinnung zweier neuer Gesellschafter – der Ahauser<br />

Energie und Dienstleistungs GmbH sowie der Stadtwerke<br />

Aalen GmbH – ist als Beleg für die unverändert hohe Attraktivität<br />

des Trianel Geschäftsmodells zu werten. Damit waren<br />

49 kommunale Versorgungsunternehmen aus Deutschland,<br />

der Schweiz und Österreich Ende 2010 an der Trianel GmbH<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 509


unmittelbar beteiligt. Bereits Anfang des laufenden Jahres<br />

gewann Trianel mit der niederländischen HVC Groep aus Alkmaar<br />

den 50. Gesellschafter. Mit weiteren Stadtwerken werden<br />

derzeit Gespräche über einen Beitritt geführt.<br />

In allen Geschäftsbereichen, sowohl Upstream in der Erzeugung<br />

und Midstream im Bereich des Großhandels als auch<br />

Downstream im Bereich der Neuen Technologien hat Trianel<br />

wichtige Erfolge vorzuweisen.<br />

Upstream<br />

Nachdem die Finanzierung unter Beteiligung von elf Banken<br />

abgeschlossen wurde, fassten die 34 Gesellschafter den<br />

Baubeschluss für die erste Ausbaustufe des Offshore-Windparks<br />

Borkum West II mit einer Leistung von 200 Megawatt.<br />

Der Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen ist vor dem<br />

Hintergrund der Finanzkrise eine herausragende Leistung<br />

der Aachener Projektentwickler. Aufgrund der guten Bonität<br />

der Trianel GmbH und dem weiteren Zuspruch aus der Finanzwelt<br />

erwartet das Unternehmen auch in Zukunft keine<br />

Engpässe beim geplanten Ausbau des regenerativen Anteils<br />

im Erzeugungsportfolio.<br />

Beim Kohlekraftwerk Lünen wurden 2010 wichtige Baufortschritte<br />

realisiert, allerdings verzögerte sich der Baufortschritt<br />

durch die Insolvenz eines Partners im Baukonsortium. Trianel<br />

geht deshalb von einem verzögerten Beginn des Dauerbetriebs<br />

um mindestens vier Monate aus. Das Gesamtbudget<br />

wird nach derzeitiger Planung trotz der Verzögerung eingehalten.<br />

Darüber hinaus wurde mit den Stadtwerken Lünen ein<br />

Fernwärme-Liefervertrag abgeschlossen, so dass der Wirkungsgrad<br />

der KWK-Anlage auf gut 50 % steigen wird.<br />

Die Planungen für das KWK-Kraftwerksprojekt am Standort<br />

CHEMPARK Krefeld-Uerdingen wurden überarbeitet, Trianel<br />

projektiert nun eine GuD-Doppelblockanlage mit ganzjähriger<br />

Dampfauskopplung. „Dieses Projekt stellt für Stadtwerke<br />

durch seinen hohen Wirkungsgrad und seine gezielte<br />

Ausrichtung auf die volatilen Märkte der Zukunft eine ideale<br />

Ergänzung zum Engagement im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energie dar und wird beispielgebend für die zukünftige Investitionspolitik<br />

von Stadtwerken bei der Umgestaltung der<br />

deutschen Energiewirtschaft sein“, erläutert Becker die Zielrichtung<br />

des Projekts.<br />

Im Rahmen des Pumpspeicherkraftwerk-Projektes hat Trianel<br />

im Berichtsjahr mögliche Standorte identifiziert, so dass sich<br />

in diesem Jahr die weitere Projektentwicklung angeschlossen<br />

hat. Mit weiteren Ergebnissen der Projektkonkretisierung wird<br />

im Rahmen des laufenden Jahres gerechnet.<br />

Die Erweiterung der Gasspeicheranlage Epe wurde zum 1.<br />

Oktober 2010 erfolgreich abgeschlossen und der kommerzielle<br />

Betrieb der vierten Kaverne termingerecht aufgenommen.<br />

Insgesamt hat der Trianel Gasspeicher Epe eine Kapazität<br />

von 230 Mio. Kubikmetern. Ende 2010 übernahm<br />

außerdem die Frankfurter Gas-Union GmbH im Zuge einer<br />

strategischen Kooperation einen Gesellschaftsanteil der Trianel<br />

GmbH in Höhe von 10 % und ist damit 15. Gesellschafter<br />

am Trianel Gasspeicher Epe. Trianel hält immer noch 7,6 %<br />

an der Speichergesellschaft.<br />

Midstream<br />

Eine Hauptsäule des Trianel Produktportfolios ist das Versorgungsgeschäft.<br />

Schwerpunkt in den Geschäftsbereichen<br />

Strom- und Gaswirtschaft bildete in 2010 das Portfoliomanagement<br />

auf der Beschaffungs- und Erzeugungsseite. Wur-<br />

den 2010 bereits 70 Kundenportfolios über den Trianel Trading<br />

Floor bewirtschaftet, sind es Mitte 2011 bereits rund 100<br />

bewirtschaftete Kundenportfolios für Stadtwerke innerhalb<br />

und außerhalb der Trianel Gruppe.<br />

Im Rahmen der Unternehmensstrategie, den Umbau der<br />

Energiewirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit mit attraktiven<br />

Dienstleistungsangeboten zu begleiten, hat das Unternehmen<br />

seine Aktivitäten in Richtung Integration von regenerativen<br />

Erzeugungsanlagen in die bestehenden Energiemärkte<br />

maßgeblich vorangetrieben.<br />

Mit dem Beschluss zur Gründung der „Green Energy Systems<br />

GmbH“ (GESY) gemeinsam mit führenden deutschen Windparkbetreibern<br />

legte Trianel den Grundstein für den Einstieg<br />

in die Vermarktung von Grünstrom im Großhandelsmarkt.<br />

Schon im laufenden Jahr konnte Trianel sich als Marktführer<br />

bei der Direktvermarktung von Windenergie etablieren und<br />

somit wertvolle Erfahrung für den Ausbau der Position der<br />

GESY etablieren.<br />

Downstream<br />

Das in 2010 neu entwickelte Geschäftsfeld „Neue Technologien“<br />

soll die für Stadtwerke relevanten Zukunftsthemen und<br />

Trends systematisch analysieren und hieraus neue Produkte<br />

sowie Geschäftsmodelle für die endkundennahen Bereiche<br />

von Stadtwerken entwickeln. Zunächst stand das Thema<br />

Elektromobilität im Vordergrund.<br />

Dazu wurde 2010 das „Netzwerk e-Mobilität“ gegründet, in<br />

dem für Stadtwerke Geschäftsmodelle entwickelt und bewertet<br />

werden. Eine der konkreten Umsetzungen ist das<br />

Stadtwerke EnergieRad©, das als gemeinsames Produkt der<br />

Netzwerkpartner entwickelt und im Markt eingeführt wurde.<br />

In 2011 sollen weitere Produkte folgen und das Netzwerk<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

Gemeinsam mit zurzeit 41 Stadtwerken plant Trianel zudem<br />

die Einführung von intelligenten Zählern. Bis zum dritten<br />

Quartal 2011 will das Trianel Smart Metering Projekt ein<br />

umsetzungsfähiges Geschäftsmodell entwickeln. Dieses soll<br />

Stadtwerken gleich welcher Größe erlauben, ihre Kunden mit<br />

elektronischen Haushaltszählern auszustatten. Allein bei den<br />

aktuellen Netzwerkpartnern können 4 Mio. konventionelle<br />

Strom- und Gaszähler gegen Smart Meter ausgetauscht werden.<br />

„In absehbarer Zeit wird ein völlig neuer Markt für neue<br />

Tarife und Effizienzprodukte bei Energiedienstleistern entstehen“,<br />

betont Sven Becker, „Basis für diese Effizienzprodukte<br />

ist Smart Metering.“<br />

Weitere Themenfelder stellen Energieeffizienz und dezentrale<br />

Erzeugung dar, die im laufenden Geschäftsjahr weiter verfolgt<br />

werden.<br />

In den kommenden zwei Geschäftsjahren wird Trianel die erfolgreiche<br />

Strategie der letzten Jahre mit dem Ziel einer weiteren<br />

Stärkung und Stabilisierung des Unternehmens weiterführen.<br />

Auf der Agenda stehen die Forcierung des Ausbaus im<br />

Bereich der Erneuerbaren Energien mit der Entwicklung des<br />

Offshore-Windparks Borkum West II sowie der Aufbau eines<br />

Portfolios von Onshore-Windenergie für Stadtwerke, der Aufbau<br />

von Produkten und Dienstleistungen zur Verzahnung der<br />

Trianel mit den Stadtwerke-Vertrieben und die Ausarbeitung<br />

von Geschäftsmodellen für Stadtwerke zum nachhaltigen<br />

Umgang mit Energie. Für das Jahr 2011 erwartet Trianel, dass<br />

sich der stabile Wachstumstrend mit einer positiven Entwicklung<br />

des Unternehmensergebnisses fortsetzen wird.<br />

510 Kommunalwirtschaft 08/2011


„Ausgehend von den Erfordernissen der Stadtwerke wollen<br />

wir unsere Angebotspalette weiter ausbauen und dabei die<br />

bereits vorhandenen Kompetenzen nutzen“, erläutert Dr. Vogt<br />

die Ausrichtung des Unternehmens. „In den letzten Jahren<br />

haben wir gezeigt, dass wir ein gutes Verständnis der Energiemärkte<br />

mit den Bedürfnissen von Stadtwerken kombi-<br />

nieren können, sehr komplexe Prozesse beherrschen und<br />

uns schnell wandelnden Rahmenbedingungen und Kunden-<br />

wünschen anpassen können. Insofern sind wir überzeugt,<br />

dass wir uns auch zukünftig in dem existierenden Spannungsfeld<br />

der Energiewirtschaft sehr gut behaupten werden<br />

können.“<br />

Trianel unterstützt Stadtwerke bei wichtigen Zukunftsthemen<br />

Aus Sicht der Trianel ist die ökologische Energiewende nur<br />

durch die Kombination zentraler und dezentraler Strukturen<br />

umsetzbar. Bei der Erschließung von CO2-Minderungspotenzialen<br />

vor Ort spielen starke Stadtwerke eine bedeutende<br />

Rolle. „Dazu müssen sie sich vom kWh-Lieferanten hin zum<br />

modernen kundenorientierten Energiedienstleister entwickeln,<br />

der Verbraucherbedürfnisse versteht und beantwortet.<br />

Ihre große Kundennähe und Akzeptanz vor Ort kommen den<br />

Stadtwerken dabei in idealer Weise entgegen“, beschreibt<br />

Sven Becker, Sprecher der Trianel Geschäftsführung, die<br />

künftigen Aufgaben der Stadtwerke auf der Jahrespressekonferenz<br />

in Düsseldorf. „Damit sich Stadtwerke weiterhin<br />

erfolgreich in der Energiewende positionieren können, entwickeln<br />

wir in ihrem Auftrag nicht nur Lösungen für den Ausbau<br />

ihres Erzeugungsportfolios, sondern auch Geschäftsmodelle<br />

für die Themen Elektromobilität, Energieeffizienz, dezentrale<br />

Erzeugung, wie Mikro-Konzepte in der Kraftwärmekopplung<br />

(KWK), und Smart Metering.<br />

Mit 53 Netzwerkpartnern betreibt Trianel deutschlandweit<br />

das größte e-Mobilitätsnetzwerk für Stadtwerke. Das Netzwerk<br />

befähigt Energieversorger, sich als lokaler Partner für<br />

Elektromobilität im entstehenden Markt zu positionieren. Im<br />

Netzwerk werden marktreife Produkte und praxistaugliche<br />

Geschäftsmodelle entwickelt, erprobt und zeitnah umgesetzt.<br />

Erstes Produkt ist ein selbst entwickeltes Pedelec (Pedal<br />

Electric Cycle), das im Herbst 2010 im Markt eingeführt und<br />

bis heute von den Stadtwerken bereits rund 1.000mal bestellt<br />

wurde. Die Partner verfolgen dabei den Ansatz, das Stadtwerke<br />

EnergieRad© sowohl im eigenen Fuhrpark einzusetzen,<br />

als auch über den Fachhandel an Endkunden zu vertreiben.<br />

Zudem werden Mobilitätskonzepte entwickelt, in denen<br />

die Pedelecs in Verleihsysteme eingebunden werden um den<br />

ÖPNV zu ergänzen. Aktuell wird der Stadtwerke EnergieRoller©<br />

im Markt eingeführt, ein e-max Roller 90 S, der in einem<br />

umfangreichen Test für gut befunden wurde. Gemeinsam<br />

mit 41 Stadtwerken plant Trianel des Weiteren die Einführung<br />

von intelligenten Zählern. Ziel des Projekts Smart Metering<br />

ist es, bis zum dritten Quartal 2011 ein umsetzungsfähiges<br />

Geschäftsmodell zu entwickeln, das es Stadtwerken gleich<br />

welcher Größe erlaubt, kostenneutral alle Kunden mit elektronischen<br />

Haushaltszählern für alle Versorgungsprodukte<br />

auszustatten. 4 Mio. konventionelle Strom- und Gaszähler<br />

könnten dann gegen Smart Meter ausgetauscht werden, mit<br />

denen die Haushalte ihren Verbrauch kontrollieren und auf<br />

verbrauchsarme und kostengünstigere Zeiten umlenken können.<br />

„In absehbarer Zeit wird ein völlig neuer Markt für neue<br />

Tarife und Effizienzprodukte bei Energiedienstleistern entstehen“,<br />

betont Sven Becker. „Basis für diese Effizienzprodukte<br />

ist Smart Metering. Auch die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

fordert Stadtwerke, sich zukünftig stärker im<br />

Bereich Smart Metering zu engagieren.“ Zum anderen legt<br />

das Trianel Projekt den Grundstein für ein intelligentes Netz<br />

(Smart Grid). Denn ohne Smart Metering wird das regelbare<br />

Netz nicht realisierbar. Gleichzeitig verfügen Stadtwerke auch<br />

über neue Wege der Kundenbindung und können frühzeitig<br />

den nächsten Schritt in Richtung Smart Home gehen und ihren<br />

Kunden weitere Produkte anbieten.<br />

Auch der Bereich dezentrale Erzeugung durch Mini/Mikro-<br />

KWK-Anlagen ist ein attraktiver Zukunftsmarkt für Stadtwerke.<br />

Trianel plant, gemeinsam mit Stadtwerken Ende dieses<br />

Jahres ein Umsetzungskonzept zu erarbeiten. Damit sollen<br />

potenzielle Geschäftsbereiche analysiert und eine Markteintrittstrategie<br />

erarbeitet werden.<br />

Insgesamt sieht Trianel einen wachsenden Bedarf von Stadtwerken<br />

bei der Analyse von Trends, die sich im Umfeld der<br />

weiteren Orientierung der Energiewirtschaft und der Bevölkerung<br />

am Thema Nachhaltigkeit ergeben. „Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Stadtwerke zu sichern und ihnen neue<br />

Perspektiven zu eröffnen, wird Trianel als Dienstleistung für<br />

ihre Gesellschafter umfänglich Markt- und Trendentwicklungen<br />

sowie Entwicklungen im regulatorischen Umfeld<br />

beobachten. Dann wird es darum gehen, Geschäftsmodelle<br />

für die Stadtwerke im Hinblick darauf zu entwickeln, wie<br />

sie dem wachsenden Bedürfnis ihrer Kunden nach einem<br />

nachhaltigen Umgang mit Energie gerecht werden können“,<br />

beschreibt Sven Becker einen Schwerpunkt der künftigen<br />

Trianel Aktivitäten. „Aus der Zusammenarbeit mit den Stadtwerken<br />

werden sich für die Stadtwerke hohe Mehrwerte aus<br />

neuen Wertschöpfungsbereichen und für Trianel neue Dienstleistungen<br />

ergeben, die für alle Beteiligten ein kontinuierliches<br />

Unternehmenswachstum ermöglichen“.<br />

Trianel setzt im Erzeugungsportfolio auf einen Mix aus konventionellen<br />

und erneuerbaren Energien<br />

Die Trianel GmbH setzt gemeinsam mit den beteiligten Stadtwerken<br />

beim künftigen Ausbau ihres Erzeugungsportfolios<br />

konsequent auf regenerative Energien und auf Kraftwerkskapazitäten,<br />

die den Übergang in die weitgehend regenerative<br />

Energieerzeugung unterstützen. „Stadtwerke stehen aktiv<br />

dafür ein, die ökologische Energiewende voranzutreiben.<br />

Der mit dem Atomenergieausstieg einhergehende schnellere<br />

Übergang in das „regenerative Zeitalter“ bestätigt unser<br />

Vorgehen im Erzeugungsbereich. Wir sehen unsere Aufgabe<br />

darin, unseren Gesellschaftern Optionen zur Ausweitung ihrer<br />

Erzeugungskapazitäten sowohl konventionell als auch erneuerbar<br />

anzubieten“, erläutert Sven Becker, Sprecher der Tria-<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 511


nel Geschäftsführung, die Ausrichtung des Unternehmens im<br />

Upstream-Bereich auf der Jahrespressekonferenz.<br />

Mit dem am 1. August beginnenden Bau des Offshore-<br />

Windkraftwerks vor Borkum, dem ersten rein kommunalen<br />

Offshore-Projekt in Deutschland, leisten die 34 beteiligten<br />

Stadtwerke und Trianel einen Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung.<br />

Wesentliche Bauelemente sind bereits produziert;<br />

die ersten 10 Tripods sind ebenso im Bau. Alle Lieferanten<br />

liegen im Zeitplan, sodass von einem planmäßigen<br />

Baustart auszugehen ist. Dieser beginnt im kommenden Monat<br />

mit den Gründungsarbeiten 45 Kilometer vor der Küste<br />

Borkums. Bis Ende 2012 soll die komplette Inbetriebnahme<br />

des 1. Bauabschnitts von 200 MW erfolgen.<br />

Trianel sieht in Offshore-Windanlagen auch weiterhin eine der<br />

wichtigsten erneuerbaren Energieformen für die Stadtwerke<br />

und plant deshalb bereits jetzt die 2. Ausbaustufe von Borkum<br />

West II mit 40 Windanlagen. Dazu hat Trianel die europaweite<br />

Ausschreibung gestartet, die Projektentwicklung hat<br />

begonnen und setzt auf den Erfahrungen von Phase I auf.<br />

Phase II wird nach dem derzeitigen Planungsstand frühestens<br />

in 2015 ans Netz gehen können.<br />

Mit dem Engagement im Offshore-Bereich startet Trianel<br />

gleichzeitig den Aufbau einer Onshore-Position für ihre<br />

Gesellschafter. Über neue Geschäftsmodelle will Trianel<br />

gemeinsam mit den Stadtwerken durch den Erwerb von<br />

Onshore-Windparks maßgeblich zum geplanten Ausbau<br />

der Onshore-Windenergie beitragen. Zukünftig ist auch die<br />

Eigenentwicklung entsprechender Projekte geplant. Insgesamt<br />

sieht Trianel ausgezeichnete Chancen, das bestehende<br />

Know-how bei der Finanzierung und der Projektorganisation<br />

sowie die Erfahrung in der Bündelung von Interessen auf die<br />

neuen Projekte auszurichten.<br />

Für den voraussichtlichen Übergang ins „regenerative Zeitalter“<br />

werden aus Trianel Sicht aber auch Kohle und Gas<br />

noch mehrere Jahrzehnte das Fundament einer sicheren<br />

und wirtschaft-lichen Energieversorgung bilden. „Durch den<br />

Bau des Kohlekraftwerks Lünen und den geplanten Bau des<br />

Kraftwerks in Krefeld-Uerdingen wollen wir gemeinsam mit<br />

unseren Gesellschaftern deren Abhängigkeit vom nach wie<br />

vor bestehenden Erzeugungsoligopol verringern“, erläutert<br />

Becker das Vorgehen. „Nur so können wir Wettbewerb auf<br />

den Energiemärkten schaffen. Durch diese Maßnahmen zur<br />

Modernisierung des deutschen Kraftwerksparks leisten wir<br />

gleichzeitig einen merklichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz,<br />

da weniger Emissionen und CO2 je erzeugte Kilowattstunde<br />

entstehen.“ Die unsicheren energiepolitischen<br />

Rahmenbedingungen beeinträchtigen allerdings die Wirtschaftlichkeit<br />

von Kraftwerksneubauten und gefährden die<br />

von Trianel angestrebte Belebung des Wettbewerbs auf dem<br />

Erzeugungsmarkt.<br />

Die Bauarbeiten am Kohlekraftwerk Lünen schreiten weiter<br />

zügig voran. Im Frühjahr 2011 wurde mit dem 72 Meter hohen<br />

Flugaschesilo auf der Kraftwerksbaustelle am Lüner Stummhafen<br />

28 Monate nach dem ersten Spatenstich der letzte<br />

große Hochbau fertig gestellt. An und in allen Anlagenteilen<br />

laufen die technischen Ausbauten. Aufgrund der Insolvenz<br />

eines Partners im Baukonsortium ist es jedoch zu Verzögerungen<br />

gekommen, die auf ca. vier Monate geschätzt werden.<br />

Zurzeit sind durchschnittlich 1.400 Arbeiter auf der Baustelle<br />

beschäftigt. Fertig gestellt ist die Stromtrasse vom Kraftwerk<br />

zur neuen Schaltanlage in Waltrop.<br />

Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs über das<br />

Verbandsklagerecht bei immissionschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren<br />

von Mitte Mai dieses Jahres wertet<br />

Trianel als einen Beitrag zur Rechtssicherheit. In Erwartung<br />

des Urteils hat Trianel bereits eine sehr umfangreiche FFH-<br />

Verträglichkeitsuntersuchung durchgeführt, und verpflichtet<br />

sich freiwillig, Emissionen deutlich unterhalb der gesetzlichen<br />

Grenzwerte zu garantieren. Es ist deshalb nicht davon auszugehen,<br />

dass das Urteil Auswirkungen auf den Weiterbau<br />

und die für Anfang 2013 geplante Inbetriebnahme des Lüner<br />

Kraftwerks haben wird.<br />

Die Planungen zum hocheffizienten KWK-Kraftwerk im CH-<br />

EMPARK Krefeld-Uerdingen werden nach dem Votum der<br />

Gesellschafterversammlung vom 7. Juli nun mit dem Ziel fortgeführt,<br />

eine GuD-Doppelblockanlage zu realisieren. Zurzeit<br />

wird in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf der<br />

Scoping-Termin vorbereitet, um das Projekt mit den Trägern<br />

öffentlicher Belange abzustimmen.<br />

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Bedarfs an flexiblen<br />

Anlagen für den Ausgleich von fluktuierenden Erzeugungsleistungen<br />

aufgrund der Zunahme von erneuerbaren Energien<br />

ist Trianel gemeinsam mit 35 interessierten Stadtwerken in die<br />

Entwicklung eines Pumpspeicherkraftwerks eingestiegen. In<br />

einem ersten Schritt wurden naturschutzrechtlich unbedenkliche,<br />

wirtschaftlich betreibbare Standorte in Deutschland gesucht,<br />

die eine Leistung mit einem Richtwert von mindestens<br />

100 MW (bei sechs Stunden Betrieb) abbilden.<br />

Nach weitergehenden Analysen, u.a. einer topographischen<br />

und wirtschaftlichen Filterung, geht Trianel davon aus, noch<br />

im Sommer dieses Jahres bei in Frage kommenden Standorten<br />

das Genehmigungsverfahren einzuleiten. Erster potentieller<br />

Standort ist Simmerath in der Eifel. Die Gemeinde<br />

Simmerath, die Städteregion Aachen und das Land Nordrhein-Westfalen<br />

begrüßen das Projekt einhellig.<br />

Auch in der Integration der erneuerbaren Energien in Markt<br />

und Netze und der Umstellung der derzeitigen Grundlastversorgung<br />

auf ein flexibleres Erzeugungssystem sieht Trianel<br />

große Herausforderungen für die Energiewirtschaft. Bis 2020<br />

soll der Anteil erneuerbarer Energien am bundesdeutschen<br />

Bruttostromverbrauch von derzeit 17 auf 35 Prozent steigen.<br />

Den neuen Aufgaben haben sich Betreiber von Windkraftanlagen<br />

und Trianel angenommen und mit dem mittelständischen<br />

Kooperationsunternehmen „Green Energy Systems<br />

GmbH“ (GESY) eine Gesellschaft zur bedarfsgerechten Einspeisung<br />

und Direktvermarktung von erneuerbaren Energien<br />

gegründet. Auf Seiten der Windparkbetreiber sind 21 Projektentwickler<br />

aus Deutschland und Österreich beteiligt; die<br />

mehrere tausend MW Windleistung repräsentieren. Bereits<br />

heute sind erste Erfolge der Zusammenarbeit sichtbar.<br />

Im Juni wurden über 500 MW Windleistung direkt vermarktet.<br />

Damit war Trianel in Deutschland im ersten Halbjahr 2011<br />

abseits von staatlichen Subventionsstrukturen das erfolgreichste<br />

Unternehmen bei der Vermarktung von EEG-Strom<br />

aus Windenergie. Die Stadtwerke profitieren von ihrer Flexibilität,<br />

schnell auf neue Marktgegebenheiten reagieren zu<br />

können und beliefern in diesem Jahr ihre Endkunden mit<br />

Grünstrom aus heimischer Erzeugung. Dabei generieren sie<br />

zusätzlich Kostenvorteile für ihre Endkunden durch den Wegfall<br />

der EEG-Umlage.<br />

Langfristig sollen durch die Zusammenarbeit die volkswirtschaftlichen<br />

Kosten der Förderung der erneuerbaren Energien<br />

gesenkt, die Akzeptanz der erneuerbaren Energien durch<br />

innovative Grünstromprodukte für Stadtwerke erhöht und die<br />

512 Kommunalwirtschaft 08/2011


ökologische Energiewende durch einen Erzeuger- und Vermarktungsmittelstand<br />

geschafft werden. Mit der weiteren<br />

Entwicklung von Erzeugungsprojekten für Stadtwerke wird<br />

Trianel in den kommenden Jahren auch zusätzliche Dienstleistungen<br />

im Erzeugungsbereich aufbauen. Die sich durch die<br />

erwartete Novellierung des EEG eröffnenden Marktchancen<br />

bei der marktorientierten Bewirtschaftung von Strom aus erneuerbaren<br />

Quellen werden genauso genutzt wie das Potenzial<br />

bei der Bündelung und marktgerechten Konfektionierung<br />

der Arbeit und Leistung dezentraler Anlagen.<br />

ENERVIE Gruppe auf Wachstumskurs: 2010 bestes Ergebnis seit Bestehen<br />

• Umsatzerlöse über 1,4 Mrd. Euro - Operatives Ergebnis<br />

steigt auf 29 Mio. Euro<br />

• 17 Mio. Euro Dividende an überwiegend kommunale Aktionäre<br />

• Konsequente Neuausrichtung und konjunkturelle Erholung<br />

zeigen Wirkung:<br />

- „Projekt-Triathlon“ und erhöhter Energieabsatz verbessern<br />

Ertragslage<br />

• Wachstumsstrategie und Innovationsthemen:<br />

- Übernahme und Integration lekker Energie<br />

- Ausbau der Erzeugungskapazitäten im Bereich der<br />

Erneuerbaren Energien<br />

- Markteinführung E-Mobility: ENERVIE erster Anbieter<br />

für „Mobilität im Abo“<br />

Die ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG – der<br />

regionale Energieverbund der Mark-E Aktiengesellschaft, der<br />

Stadtwerke Lüdenscheid GmbH, der ENERVIE AssetNetWork<br />

GmbH im südlichen Nordrhein-Westfalen sowie der bundesweit<br />

tätigen lekker Energie GmbH – hat das Geschäftsjahr<br />

2010 mit dem bislang besten Ergebnis seit der Gründung<br />

2006 abgeschlossen. Dieses Fazit zieht die Unternehmensgruppe<br />

anlässlich der Bilanzpressekonferenz am 1. Juli 2011.<br />

Gründe hierfür sind insbesondere eine konsequente Neuausrichtung<br />

des Unternehmens im Rahmen der „Strategie 2020“<br />

sowie der allgemeine wirtschaftliche Erholungskurs verbunden<br />

mit einem wieder steigenden Energieverbrauch der Kunden.<br />

Dies führte dazu, dass im Geschäftsjahr 2010 bei einem<br />

Umsatz von über 1,4 Mrd. Euro das operative Ergebnis erneut<br />

deutlich auf 29 Mio. Euro anstieg. 17 Mio. Euro Dividende<br />

sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden.<br />

Für die Versorgung der insgesamt rund 700.000 Kunden,<br />

Verteilerunternehmen und Energiehandelspartner lieferte die<br />

ENERVIE Gruppe 2010 rund 14,4 Milliarden Kilowattstunden<br />

Strom, 6,7 Milliarden Kilowattstunden Gas, 506 Millionen<br />

Kilowattstunden Wärme und 17,6 Millionen Kubikmeter<br />

Trinkwasser. Die ENERVIE Gruppe gehört zu den größten<br />

unabhängigen Energiedienstleistern mit Eigenerzeugung in<br />

Nordrhein-Westfalen und steht auch bundesweit für effiziente<br />

Energielösungen. Außerdem deckt sie als eines von nur rund<br />

20 Unternehmen in Deutschland die gesamte Wertschöpfungskette<br />

im Energiemarkt ab. Über 80 Prozent der Aktien<br />

sind im Besitz der Städte und Gemeinden der Region, größte<br />

Aktionäre sind die Städte Hagen (43 %) und Lüdenscheid<br />

(24 %) sowie der Energieversorger RWE Deutschland Aktiengesellschaft<br />

(19 %). Zur ENERVIE Gruppe gehört auch die<br />

Netzgesellschaft ENERVIE AssetNetWork GmbH, die in Hagen,<br />

Lüdenscheid und der Märkischen Region für die Versorgung<br />

mit Strom, Gas und Trinkwasser Verteilungsnetze und<br />

-anlagen bereitstellt. Zudem gehört die lekker Energie GmbH<br />

mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2010 zum Unternehmensverbund<br />

der ENERVIE – Südwestfalen Energie und<br />

Wasser AG.<br />

ENERVIE Kennzahlen 2010 – Umsatzerlöse,<br />

Absatz und Ergebnis<br />

Zu den Umsatzerlösen des ENERVIE Konzerns 2010 in Höhe<br />

von insgesamt 1.443,2 Mio. Euro trugen Mark-E mit 1.034,1<br />

Mio. Euro, die Stadtwerke Lüdenscheid mit 112,7 Mio. Euro,<br />

die lekker Energie mit 246,4 Mio. Euro sowie die ENERVIE<br />

AssetNetWork mit 48,1 Mio. Euro bei. Auf andere Konzernunternehmen<br />

entfielen 1,9 Mio. Euro.<br />

Stromabsatz und -erlöse<br />

Der Stromabsatz 2010 im ENERVIE Konzern belief sich auf<br />

rund 14.413 Mio. Kilowattstunden (kWh) und nahm im Vergleich<br />

zum vorangegangenen Geschäftsjahr aufgrund der<br />

erstmaligen Einbeziehung der lekker Energie sowie günstigerer<br />

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen deutlich um 35,1<br />

Prozent zu. Die Umsatzerlöse aus dem Stromverkauf lagen<br />

bei 1.111,6 Mio. Euro und stiegen damit um 16,9 Prozent im<br />

Vergleich zum Vorjahr.<br />

Gasabsatz und -erlöse<br />

Der Gasabsatz stieg um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />

auf 6.666 Mio. kWh. Die Erlöse aus dem Gasverkauf sind<br />

leicht um 0,9 Prozent auf 227,6 Mio. Euro gesunken. Der<br />

gestiegene Gasabsatz konnte sich aufgrund von Preissenkungen<br />

in 2009, die direkt an die Kunden weitergereicht wurden,<br />

nicht in den Umsatzerlösen widerspiegeln.<br />

Wasserabsatz und -erlöse<br />

Die Trinkwasserabgabe 2010 an Endverbraucher betrug insgesamt<br />

17,6 Mio. m3. Die Erlöse aus der Sparte Wasser in<br />

Höhe von 37,0 Mio. Euro liegen annähernd auf dem Niveau<br />

des Vorjahres.<br />

Die übrigen Erlöse entfallen auf die Sparten Dampf-, Wärme-<br />

und Druckluftverkauf (11,8 Mio. Euro), Freizeitbetriebe (2,1<br />

Mio. Euro) sowie auf sonstige Umsatzerlöse (53,1 Mio. Euro).<br />

Jahresergebnis<br />

Im Einzelabschluss der ENERVIE zeigt sich 2010 ein Ergebnis<br />

der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 36,4 Mio. Euro<br />

(im Vorjahr 27,6 Mio. Euro). Das Ergebnis der ENERVIE liegt<br />

somit aufgrund der kontinuierlichen Verbesserung der Geschäftsabläufe<br />

sowie der verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

erheblich über dem Wert des Vorjahres.<br />

Nach Abzug der außerordentlichen Aufwendungen sowie<br />

der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verbleibt ein<br />

Jahresüberschuss von 24,4 Mio. Euro (im Vorjahr 20,3 Mio.<br />

Euro). Die Ergebnissituation der ENERVIE ist geprägt durch<br />

die Einzelergebnisse der operativen Einheiten Mark-E, Stadtwerke<br />

Lüdenscheid und ENERVIE AssetNetWork. Die lekker<br />

Energie ist dagegen nicht durch einen Ergebnisabführungsvertrag<br />

mit ENERVIE verbunden, so dass das Ergebnis der<br />

lekker Energie nicht in das Ergebnis der ENERVIE einfließt.<br />

Den Gewinnabführungen von Mark-E (47,5 Mio. Euro) und<br />

Stadtwerke Lüdenscheid (8,9 Mio. Euro) standen übernom-<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 513


mene Verluste der ENERVIE AssetNetWork (-17,0 Mio. Euro)<br />

gegenüber. Nach der Einstellung in andere Gewinnrücklagen<br />

(7,5 Mio. Euro) ergibt sich somit ein Bilanzgewinn von 17,0<br />

Mio. Euro. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor,<br />

diesen Betrag als Dividende auszuschütten und den verbleibenden<br />

Betrag auf neue Rechnung in das Geschäftsjahr 2011<br />

vorzutragen.<br />

Personal<br />

Zum 31.12.2010 waren 1.806 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den Unternehmen der ENERVIE Gruppe beschäftigt,<br />

davon 90 Auszubildende. Der Personalaufwand betrug<br />

109,0 Mio. Euro und ist gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen<br />

aufgrund der geänderten Bilanzierung durch das neue<br />

Bilanzmodernisierungsgesetz (BilMoG) sowie geringerer<br />

Rückstellungszuführungen im Personalbereich gesunken.<br />

Andererseits haben Entgelterhöhungen bei Mark-E und den<br />

Stadtwerken Lüdenscheid den Aufwand erhöht.<br />

Vertriebsaktivitäten – ENERVIE Verkauft<br />

Mit den Vertriebsmarken Mark-E, Stadtwerke Lüdenscheid<br />

und lekker Energie hat die ENERVIE Gruppe für die Versorgung<br />

der rund 700.000 Privat-, Geschäfts- und Industriekunden<br />

insbesondere Produkte für die Versorgung mit Strom,<br />

Gas und Wasser sowie den Bereich Dienstleistungen weiterentwickelt.<br />

Aufgrund der erhöhten EEG-Umlage (2,047 Ct/<br />

kWh), die vollständig an die Kunden weitergereicht wurde,<br />

stiegen die Strompreise zum 1. Januar 2010 an. Grund hierfür<br />

ist die weitere Zunahme des Anteils der Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien. Im Segment Gas haben Mark-E<br />

und die Stadtwerke Lüdenscheid eine Preiserhöhung zum 1.<br />

März 2010 vorgenommen, um die gestiegenen Bezugsaufwendungen<br />

wegen gestiegener Ölpreise zu kompensieren.<br />

Die Verbraucherpreise für Wasser konnten bei Mark-E und<br />

den Stadtwerken Lüdenscheid zum 1. Januar 2010 gesenkt<br />

werden, da der Biggebeitrag entfallen ist.<br />

Dem zunehmenden Wettbewerb begegneten die Vertriebsmarken<br />

der ENERVIE mit diversen Vertriebs- und Marketingmaßnahmen.<br />

So wurde bei Mark-E mit dem Start des neuen<br />

postleitzahlenscharfen Tarifsystems zum 1. April 2010 der<br />

Grundstein für eine überregionale Neukundengewinnung<br />

gelegt. Zudem wurden die Produkte der Mark-E durch eine<br />

Kombination einer langen Preisbindung mit einer kurzen Mindestvertragslaufzeit<br />

kundenfreundlicher gestaltet und der<br />

Internetauftritt durch die Integration von Tarifrechner und<br />

Vertragsabschlussfunktionalitäten zu einem Vertriebskanal<br />

ausgebaut.<br />

Die Stadtwerke Lüdenscheid wurden im Zuge der Markenneuausrichtung<br />

mit einem modernisierten Logo und dem neuen<br />

Claim „In der Stadt zu Hause“ ausgestattet. Zudem wurde<br />

zum 1. Dezember 2010 ein neuer Internetauftritt präsentiert,<br />

bei dem Serviceorientierung und Benutzerfreundlichkeit im<br />

Fokus stehen. Darüber hinaus bieten attraktive Fördermaßnahmen<br />

wie das Klimaschutzprogramm von Mark-E und<br />

Stadtwerken Lüdenscheid, das auch 2010 wieder Kunden in<br />

Hagen, Lüdenscheid und der Märkischen Region Anreize für<br />

private Investitionen zur CO2-Reduzierung bot, einen echten<br />

Mehrwert gegenüber Wettbewerbern.<br />

Im Zuge der Übernahme der Nuon Deutschland GmbH durch<br />

ENERVIE wurde im Sommer 2010 die Umbenennung des Unternehmens<br />

in lekker Energie GmbH erfolgreich durchgeführt.<br />

Damit wurde nicht nur eine offizielle Übernahmebedingung<br />

seitens der EU-Kommission erfüllt, sondern auch der Inte-<br />

grationsprozess in das Markenportfolio der ENERVIE Gruppe<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Innovative Projekte für die Energiezukunft: E-Mobility<br />

ENERVIE hat – insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels<br />

und der kritischen Diskussion um die Atomkraft<br />

– sein Engagement im Bereich E-Mobility in 2010 als neues<br />

Geschäftsfeld erschlossen und vorangetrieben. Bei Aktionstagen<br />

und Ausleihaktionen in Hagen und Lüdenscheid wurde<br />

der Öffentlichkeit das Thema nähergebracht. Über eine Beteiligung<br />

an dem Mobilitätsdienstleister The Mobility House<br />

Deutschland und dem erstmalig in Deutschland angebotenen<br />

Produkt „Mobilität im Abo“ nimmt ENERVIE hier eine Vorreiterrolle<br />

ein. Erste Kunden konnten bereits gewonnen werden,<br />

zudem investiert ENERVIE in den Ausbau der E-Fahrzeugflotte<br />

und hat bereits erste Ladestationen in Hagen und Lüdenscheid<br />

errichtet.<br />

ENERVIE Erzeugt<br />

Im Geschäftsjahr 2010 stieg die Stromerzeugung auf 3.424<br />

Mio. kWh (Vorjahr: 2.731 Mio. kWh) an. Die generelle technische<br />

Verfügbarkeit der Erzeugungsanlagen war hierbei<br />

sehr zufriedenstellend. Auch der Ausbau der regenerativen<br />

Stromerzeugung verlief planmäßig: So wurde eine erste<br />

Windkraftanlage mit 2,3 Megawatt Leistung in Schöneseiffen<br />

(Eifel) errichtet und mehrere Fotovoltaik-Anlagen in Betrieb<br />

genommen. Zur Modernisierung der Fernwärmeversorgung<br />

in Hagen-Emst begannen im Sommer 2010 die Arbeiten zur<br />

Errichtung eines neuen Blockheizkraftwerkes. Das Projekt<br />

mit einem Investitionsvolumen von rund 2 Mio. Euro erspart<br />

aufgrund modernster Technik und einer damit verbundenen<br />

deutlichen Effizienzsteigerung der Umwelt rund 6.000 Tonnen<br />

CO2 pro Jahr. Ebenfalls im Spätsommer 2010 begann<br />

die Sanierung der Wehranlage im Laufwasserkraftwerk Wilhelmsthal<br />

mit einem Investitionsvolumen von rund 1,8 Mio.<br />

Euro.<br />

ENERVIE bezieht Stellung zum Energiekonzept<br />

der Bundesregierung<br />

Das im Sommer 2010 von der Bundesregierung vorgestellt<br />

Energiekonzept mit den unter anderem zugesagten verlängerten<br />

Laufzeiten für Kernkraftwerke hatte direkte negative<br />

Auswirkungen auf die Vermarktung der Kraftwerke der ENER-<br />

VIE Gruppe. Um einer nachhaltigen Wettbewerbsverzerrung<br />

durch die Marktmacht weniger Marktteilnehmer entgegenzuwirken,<br />

engagiert sich das Unternehmen seit Oktober 2010<br />

in der Initiative „Pro Wettbewerb und Klimaschutz“. Das im<br />

Nachwege der Ereignisse in Japan durchgeführte Atom-<br />

Moratorium mit der Abschaltung von acht Anlagen sowie der<br />

nun beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie bis spätestens<br />

2022 bestätigt ENERVIE in ihrer Einschätzung, dass in<br />

Deutschland Kernkraftwerke auch kurzfristig vom Netz genommen<br />

werden können, ohne die Energieversorgung zu beeinträchtigen.<br />

ENERVIE Vernetzt<br />

ENERVIE AssetNetWork konnte die Pachtverträge für die<br />

Stromnetze in Plettenberg und Meinerzhagen verlängern.<br />

Zudem wurde ein neuer Pachtvertrag für das Gasnetz der<br />

Stadtwerke Kierspe abgeschlossen und ein Pachtvertrag<br />

für das Gasnetz der Stadtwerke Altena endverhandelt. Auch<br />

in 2010 hat ENERVIE Vernetzt diverse Netzprojekte umgesetzt<br />

bzw. begonnen. Hierzu zählen der Neubau der 110-kV-<br />

Ringschlussleitung Plettenberg-Holthausen bis Siesel, die<br />

514 Kommunalwirtschaft 08/2011


Erneuerung des Umspannwerkes Plettenberg-Holthausen,<br />

die Netzkapazitätserweiterung im Umspannwerk Garenfeld<br />

sowie der Neubau des Trinkwasserhochbehälters in der Nähe<br />

der Hasper Talsperre.<br />

ENERVIE AssetNetWork verzeichnet für die Energieversorgung<br />

im Netzgebiet weiterhin eine hohe Versorgungsqualität.<br />

Die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit der Stromversorgung<br />

lag im Jahr 2010 im ENERVIE Netzgebiet bei rund 23<br />

Minuten pro Jahr.<br />

Freizeitbetriebe<br />

Auch im Betriebsjahr 2010 besuchten wieder mehr als<br />

250.000 Besucher das Familienbad am Nattenberg. Im „Saunadorf“<br />

am Nattenberg waren die Besucherzahlen im Vergleich<br />

zum Vorjahr bei fast gleichbleibenden Umsätzen leicht<br />

rückläufig.<br />

Neue Aufbauorganisation mit drei Vorstandsressorts<br />

Hartwig Sander, als Vorstandsmitglied verantwortlich für das<br />

Ressort Infrastruktur und Services, verließ altersbedingt am<br />

31. März 2010 den ENERVIE Konzern. Zudem schied Dr. Rüdiger<br />

Bäumer, Technischer Vorstand der ENERVIE, zum 30.<br />

Juni 2010 ebenfalls altersbedingt aus dem Unternehmen aus.<br />

Verbunden mit diesen personellen Veränderungen wurden<br />

zum 1. April 2010 die Vorstandsressorts von vier auf drei verkleinert<br />

sowie neu aufgestellt. Diese organisatorischen Veränderungen<br />

hatten auch das Ziel, das Unternehmen klarer als<br />

bisher auf den Wettbewerb auszurichten, Prozesse effektiver<br />

zu gestalten und diese über die neue Organisationsstruktur<br />

abzubilden.<br />

Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher der ENERVIE und seit 1.<br />

September 2010 auch Vorstandssprecher der Mark-E, verantwortet<br />

in der neuen Aufbauorganisation das Ressort Kaufmännischer<br />

Vorstand. Wolfgang Struwe leitet das Ressort<br />

Vertriebsvorstand und wurde zudem mit Wirkung zum 1. Mai<br />

2010 zum Vorstandsmitglied der Mark-E bestimmt. Das Ressort<br />

Technischer Vorstand wird seit dem 1. September 2010<br />

von Erik Höhne als Nachfolger von Dr. Rüdiger Bäumer geleitet.<br />

Strategie und Wachstumsperspektiven<br />

Die erfolgreiche Entwicklung der ENERVIE Gruppe soll auch<br />

in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Das größte<br />

Wachstumspotenzial sieht ENERVIE dabei im Geschäftsfeld<br />

IT-Dienstleister DATEV setzt Wachstumslinie fort<br />

Wie in 2010 wird auch in diesem Jahr ein deutliches Umsatzwachstum<br />

erwartet – 570 Neueinstellungen beim Personal bis<br />

2012<br />

Der IT-Dienstleister DATEV eG hat 2010 ein solides Wachstum<br />

erreicht und erhöht für 2011 seine Ziele bei Umsatz und<br />

Mitarbeitern. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 3,9<br />

Prozent (Vorjahr: 3,5) auf 698,6 Mio. Euro. Damit überstand<br />

der Anbieter von Software und IT-Lösungen für Freie Berufe,<br />

mittelständische Unternehmen und Kommunen unbeschadet<br />

den konjunkturellen Einbruch, der in den vergangenen Jahren<br />

auch die ITK-Branche beeinträchtigt hatte. Für 2011 erwartet<br />

Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV eG, ein noch<br />

höheres Wachstum von 4,5 Prozent. „Angesichts unserer<br />

günstigen Entwicklung verfolgen wir mit mehr Nachdruck un-<br />

Erste Windkraftanlage (Enercon E-82) der ENERVIE Gruppe in<br />

Schöneseiffen (Eifel)<br />

Innovation, aber auch in den Bereichen Stromerzeugung und<br />

Handel. Insbesondere ein niedriges Strompreisniveau an<br />

Großhandelsmärkten wird allerdings kurzfristig zu niedrigen<br />

Deckungsbeiträgen im Erzeugungsbereich führen. Langfristig<br />

rechnet ENERVIE aber unter anderem aufgrund von steigenden<br />

Marktpreisen und weiterer Kostenoptimierung mit<br />

einer Ergebnisverbesserung. Durch gezielte Investitionen in<br />

weitere GuD-Kraftwerke und den Ausbau erneuerbarer Energien<br />

soll die ENERVIE Gruppe für die künftigen Anforderungen<br />

im Markt adäquat aufgestellt werden. Neben einer<br />

auf hohem Niveau fortgeführten Investitionstätigkeit im Bereich<br />

der Energie- und Wasserverteilung und dem Ausbau<br />

der Netzinfrastruktur ist auch perspektivisch der Ausbau des<br />

Handels- und Serviceportfolios geplant.<br />

sere Planungen und erhöhen unsere Ziele. Das hat auch zur<br />

Folge, dass wir vor allem für den Service- und Entwicklungsbereich<br />

im laufenden und kommenden Jahr nun 570 Stellen<br />

ausschreiben“, berichtete Kempf auf der Jahrespressekonferenz<br />

des Nürnberger Unternehmens. Im Jahr 2010 hat DATEV<br />

insgesamt 241 Neueinstellungen vorgenommen und damit<br />

frei werdende Arbeitsplätze sowie 106 neue Stellen besetzt.<br />

Zum Jahresende waren 5.844 (Vorjahr: 5.738) Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei dem IT-Dienstleister beschäftigt.<br />

Mit der Förderung von Teilzeit-Varianten bei Führungskräften<br />

und der Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen sollen insbesondere<br />

die Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen<br />

von Frauen unterstützt und die Arbeitgeberattraktivität<br />

gestärkt werden, meldet das laut Lünendonk-Ranking viertgrößte<br />

Softwarehaus in Deutschland.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 515


Mehr Mitglieder und neue Standorte<br />

Die Zahl der Mitglieder der Genossenschaft für Steuerberater,<br />

Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer betrug zum Ende<br />

des letzten Jahres 39.756, das waren 131 mehr als zum Jahresende<br />

2009 (39.625). Trotz der steigenden Zahl von Kanzleizusammenschlüssen,<br />

so Kempf, zeige sich daran das unverändert<br />

rege Interesse an den Leistungen der DATEV als<br />

genossenschaftlich organisierte Einrichtung.<br />

Im ersten Halbjahr 2011 setzte DATEV 371,2 Mio. Euro (Vorjahr:<br />

353,2) um. Dies bedeutet ein Umsatzwachstum von 5,1<br />

Prozent. Die Zahl der Angestellten stieg auf 5.870. Für das<br />

Gesamtjahr hob der DATEV-Vorstand die Umsatzprognose<br />

auf 730 Mio. Euro an.<br />

Auf Grund der positiven Geschäftsentwicklung und der gestiegenen<br />

Nachfrage in allen Produktgruppen investiert<br />

DATEV nicht nur in neue Technik, sondern auch in neue<br />

Standorte. Im Nürnberger Umland wurde ein etwa 1.000<br />

Quadratmeter umfassender Rechenzentrumsneubau angemietet.<br />

In direkter Nachbarschaft zum DATEV-Stammhaus<br />

in Nürnberg übernimmt die Genossenschaft ein Grundstück<br />

aus dem ehemaligen Besitz des Quelle-Konzerns. Dort soll<br />

ein Gebäude für bis zu 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

geschaffen werden.<br />

Das operative Ergebnis blieb in 2010 mit 40,6 Mio. Euro im<br />

Vergleich zu 2009 mit 41,4 Mio. Euro nahezu konstant. Davon<br />

fließen 32,1 Mio. Euro (Vorjahr: 38,6 Mio.), also fünf Prozent<br />

(Vorjahr: 6,2) des rückvergütungsfähigen Umsatzes, als genossenschaftliche<br />

Rückvergütung an die Mitglieder zurück.<br />

Zu dem positiven Ergebnis haben laut Kempf alle Geschäftsfelder<br />

beigetragen. So profitierte insbesondere der Bereich<br />

Software für personalwirtschaftliche Aufgaben von der konjunkturellen<br />

Erholung und der daraus resultierenden Zunahme<br />

der Zahl der Erwerbstätigen.<br />

Neue Impulse durch Cloud Computing<br />

Das zweithöchste absolute Umsatzplus erzielte DATEV laut<br />

Kempf mit der Produktgruppe Rechnungswesen, insbesondere<br />

mit den Lösungen für Unternehmen. „Vor allem bei den<br />

reinen Internet-Lösungen (Belegverwaltung online und Unternehmen<br />

online) machte sich der positive Trend zum Cloud<br />

Computing bemerkbar“, erläuterte Kempf. Die DATEV kann<br />

hier auf ihre langjährige Erfahrung zurückgreifen, die sie mit<br />

der zentralen Bereitstellung und dezentralen Nutzung der IT-<br />

Dienstleistungen hat, dem entscheidenden Merkmal beim<br />

Cloud Computing. Das Leitthema der diesjährigen CeBIT<br />

habe den klassischen Rechenzentrumsdienstleistungen, wie<br />

sie DATEV seit über 40 Jahren anbiete, neue Impulse gegeben.<br />

Nach einer vom Branchenverband BITKOM in Auftrag<br />

gegebenen Studie solle in Deutschland bis zum Jahr 2015<br />

der Umsatz mit solchen Lösungen im unternehmensnahen<br />

Bereich (B2B) von derzeit rund einer Mrd. auf acht Mrd. Euro<br />

steigen, berichtete Kempf, der kürzlich auch zum Präsidenten<br />

des Verbands der ITK-Branche gewählt worden war.<br />

DATEV setzt allerdings nicht allein auf Cloud. „Wir legen großen<br />

Wert darauf, weiterhin sowohl Cloud- als auch Inhouse-<br />

Anwendungen sowie eine Kombination aus beiden anzubieten,<br />

um unseren Anwendern selbst die Wahl zu lassen, was<br />

sie nutzen wollen“, erläuterte Kempf. Außerdem stelle DATEV<br />

sich dem Trend zu mobilen Anwendungen und der Kommunikation<br />

über Social Media-Kanäle. So werden in Kürze unter<br />

anderem Teile der Steuer-, Rechts- und Wirtschaftsdatenbank<br />

LEXinform für den mobilen Zugriff über die DATEV-App<br />

freigeschaltet.<br />

Starke Nachfrage nach Lösungen für Unternehmen<br />

Die neuen technischen Möglichkeiten, die sich unter anderem<br />

aus der flächendeckenden Verbreitung von schnellen Datenverbindungen<br />

ergeben, nutzt DATEV, um Kanzleien und Unternehmen<br />

neue IT-Lösungen für die effizientere Abwicklung<br />

von kaufmännischen Prozessen und die medienbruchfreie<br />

Kommunikation miteinander anzubieten. Die Cloud-Lösung<br />

Unternehmen online ist seit längerem erfolgreich im Markt.<br />

Zusätzlichen Erfolg verspricht sich DATEV von Mittelstand pro,<br />

der ersten Komplett-Lösung des Nürnberger IT-Dienstleisters<br />

für die kaufmännischen Prozesse in Unternehmen, die nun<br />

nach einer ausführlichen Testphase für den Markt freigegeben<br />

wurde. „Damit bieten wir eine Lösung an, die es insbesondere<br />

mittelständischen Unternehmen einfach macht, ihre betrieblichen<br />

Abläufe effizienter zu strukturieren und sie den Anforderungen<br />

des digitalen Zeitalters anzupassen“, erläuterte Kempf.<br />

Mit DATEV Mittelstand pro sollen nicht nur die kaufmännischen<br />

Arbeitsschritte fit für die Zukunft gemacht werden. Auch eine<br />

effizientere Zusammenarbeit zwischen Steuerberater und<br />

Mandantenunternehmen sieht DATEV als Ziel.<br />

Weitere Informationen unter: www.datev.de/presse.<br />

Ertragslage über den Erwartungen / Investitionen in neue Geschäftsfelder<br />

Die Zentek GmbH & Co. KG hat das Geschäftsjahr 2010 mit<br />

einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Das Kölner Entsorgungsunternehmen<br />

steigerte seinen Umsatz um 51, 5 Prozent<br />

auf 129,2 Mio. Euro (2009: 85,3 Mio. Euro). Das Ergebnis vor<br />

Steuern beträgt knapp 12,3 Mio. Euro, das ist ein Zuwachs<br />

von rund 94 Prozent.<br />

"Wir sind mit dem Jahr 2010 sehr zufrieden - insbesondere<br />

vor dem Hintergrund einer anhaltend preisaggressiven Wettbewerbssituation<br />

und dem daraus folgenden starken Preisdruck<br />

innerhalb der Branche", sagt Nils Röpke, Sprecher der<br />

Geschäftsführung von Zentek.<br />

Dabei erzielte Zentek Zuwächse in allen Geschäftsfeldern.<br />

Besonders deutlich konnte der Umsatz in den Bereichen<br />

Elektro- und Elektronikaltgeräte-Entsorgung (WEEE) sowie<br />

Transportverpackungen (TVP) gesteigert werden.<br />

Optimistischer Ausblick für die nächsten Jahre<br />

Röpke sieht in den bestehenden Geschäftsfeldern trotz<br />

eines starken Verdrängungswettbewerbs weitere Wachstumspotenziale.<br />

Dem verstärkten Margendruck begegnet Zentek<br />

mit einer weiteren Optimierung von betriebs- und netzwerkinternen<br />

Prozessen.<br />

"Wir bleiben auf Wachstumskurs. Ich rechne bereits im Jahr<br />

2013 mit einer annähernden Verdoppelung unseres Umsatzes<br />

auf 250 Mio. Euro", prognostiziert Röpke. "Dabei setzen wir<br />

zunehmend auf die Expansion in ausländische Märkte sowie<br />

516 Kommunalwirtschaft 08/2011


auf neue Geschäftsfelder, die auf unseren Kernkompetenzen<br />

basieren oder als Ergänzung zu den bestehenden Kerngeschäftsfeldern<br />

wirken", so der Zentek-Geschäftsführer weiter.<br />

Derzeit werden verschiedene Konzepte auf Machbarkeit<br />

überprüft und sollen zum Teil noch im laufenden Jahr umge-<br />

setzt werden. "Im Ergebnis heißt das", so Röpke, "dass die<br />

zukünftigen Aktivitäten der Zentek nicht zwangsläufig mit der<br />

Recyclingwirtschaft zusammenhängen müssen."<br />

Weitere Informationen unter: www.zentek.de.<br />

Betriebswirtschaftliche Steuerung der Kommune im Fokus<br />

Mit einem Fachvortrag zum Thema betriebswirtschaftliche<br />

Steuerung im „Konzern“ Kommune beteiligt sich die DA-<br />

TEV eG am diesjährigen KGSt-Forum in Nürnberg. Vor dem<br />

Hintergrund, dass durch die Einführung der Doppik bei der<br />

Führung von Kommunen und ihren Tochterbetrieben unterschiedliche<br />

Rechnungswesenkonzeptionen aufeinander stoßen<br />

können, zeigt ein Vergleich der Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />

(HGB) und der kommunalen Doppik die daraus<br />

resultierenden Konsequenzen für die Steuerung auf. Während<br />

die Mutterkommune nach den Maßgaben der kommunalen<br />

Haushaltsverordnung abgebildet wird, fallen deren Tochterbetriebe<br />

bundesland- und rechtsformabhängig häufig unter<br />

das HGB. Bei der Beurteilung ist zu berücksichtigen, dass die<br />

öffentliche Verwaltung anderen Zwecken dient als die Privatwirtschaft.<br />

In seinem Vortrag erläutert Bernd Eckstein, Leiter<br />

Vertrieb Public Sector bei der DATEV eG unter anderem die<br />

wichtige Rolle, die das Eigenkapital bei der Interpretation der<br />

Zahlen spielt – sowohl in absoluter als auch in relativer Höhe.<br />

Daraus resultiert eine besondere Bedeutung des Nettovermögens<br />

für die Steuerung eines kommunalen Unternehmens<br />

wie auch einer Stadt oder Gemeinde.<br />

Neben dem Vortrag ist DATEV auch in der begleitenden Fachausstellung<br />

vertreten. Am Stand 01/36 können sich Besucher<br />

des KGSt-Forums über das breite Produkt- und Leistungsspektrum<br />

des IT-Dienstleisters für den Public Sector informieren.<br />

Kern des Angebots ist das durchgängige, zertifizierte<br />

Softwarepaket rund um das kommunale Finanzwesen, die<br />

betriebswirtschaftliche Steuerung und die Personalwirtschaft<br />

für öffentliche Verwaltungen.<br />

Weitere Informationen unter: www.datev.de.<br />

Vom regionalen Pilotprojekt zum landesweiten Erfolgsfaktor<br />

NRW/EU.Mikrodarlehen schafft Arbeitsplätze mit kleinem Mitteleinsatz<br />

400 Kleinstkredite, 8 Millionen Euro Gesamtvolumen und<br />

über 500 Arbeitsplätze: das ist die positive Gesamtbilanz des<br />

NRW/EU.Mikrodarlehens, einem Darlehensangebot für<br />

Kleinstgründer, das von der NRW.BANK bereitgestellt und<br />

über die STARTERCENTER NRW beantragt wird. Alleine im<br />

Kammerbezirk der SIHK zu Hagen wurden über dieses Programm<br />

27 Unternehmen mit 35 Arbeitsplätzen neu gegründet<br />

bzw. gefestigt . Bis April 2011 noch in der Pilotphase läuft das<br />

Mikrodarlehen seitdem im Regelbetrieb.<br />

Kurt Buchwald, stellv. Hauptgeschäftsführer der SIHK zu Hagen,<br />

erklärt: „Das Mikrodarlehen ist in diesem Bereich ein einmaliges<br />

Produkt. Mikrodarlehensnehmer haben oftmals Probleme,<br />

bei einer anderen Bank einen Kredit zu bekommen.<br />

Da hilft ihnen das Mikrodarlehen weiter.“<br />

Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK, ergänzt:<br />

„Viele Kleinstgründer sind unternehmerisch oder kaufmännisch<br />

unerfahren. Die obligatorische Begleitberatung in<br />

den ersten zwei Jahren kann hier Fehler verhindern und so<br />

entscheidend zum Erfolg des Unternehmens beitragen.“ Beantragen<br />

kann das Darlehen, wer seinen Hauptwohnsitz in<br />

NRW hat und entweder eine selbstständige Tätigkeit als gewerbliches<br />

Unternehmen oder eine freiberufliche Tätigkeit in<br />

NRW aufnehmen möchte oder weniger als fünf Jahre ausübt.<br />

Anlaufstelle sind die örtlichen STARTERCENTER NRW. Sie<br />

beraten die Gründerinnen und Gründer und leiten anschließend<br />

den Antrag mit integriertem Gründungskonzept an die<br />

NRW.BANK weiter. Diese kann dann Darlehen zwischen<br />

5.000 Euro und 25.000 Euro bewilligen. Sicherheiten müssen<br />

nicht gestellt werden.<br />

Zum Hintergrund<br />

Die Unternehmungen, mit denen die Kleinstgründerinnen und<br />

-gründer starten, sind vielfältig. Sie reichen von klassischen<br />

Gastronomiebetrieben über Einzelhandelsunternehmen bis<br />

hin zu Online-Shops und Frisör-Salons. Auch Fotografen und<br />

Rechtsanwälte fragen das NRW/EU.Mikrodarlehen nach und<br />

lassen sich so auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen.<br />

Das NRW/EU.Mikrodarlehen startete im November 2008 in<br />

einer auf einzelne Regionen des Landes beschränkten Pilotphase.<br />

Seitdem bewilligte die NRW.BANK 400 Mikrodarlehen<br />

in einem Gesamtvolumen von knapp 8 Millionen Euro. Mithilfe<br />

der Kredite konnten über 500 Arbeitsplätze geschaffen<br />

bzw. gesichert werden. Rund 40 Prozent der Anträge stellten<br />

Frauen, 60 Prozent Männer.<br />

Die Mittel des Förderprogramms stammen je zur Hälfte vom<br />

Land Nordrhein-Westfalen und aus dem Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung (EFRE). Aus ihnen wurde ein revolvierender<br />

Fonds errichtet, so dass zurückgezahlte Mittel erneut<br />

als Mikrodarlehen an Kleinstgründerinnen und -gründer<br />

vergeben werden können.<br />

Mikrodarlehensnehmerin Susanne Arndt<br />

- Seit 2009 Inhaberin Modegeschäft „Glücksgriff“ in Menden.<br />

- Das Sortiment des Geschäfts umfasst „Young Fashion“ –<br />

modisch freche Outfits modebewusster Marken für junge<br />

Leute und jung gebliebene Damen.<br />

- Beim Probieren steht den Kunden das Glücksgriff-Team jederzeit<br />

mit kompetenter Beratung zur Seite. Ziel ist es für<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 517


jeden Kunden individuell das passende Outfit zusammenzustellen.<br />

- Für die Beschäftigung von Kindern und Begleitpersonen ist<br />

gesorgt: Für Kinder gibt es eine „Spielwiese“, für erwachsene<br />

Begleitpersonen eine Leseecke. So kann das Probieren<br />

der Kleidungsstücke in entspannter Atmosphäre erfolgen.<br />

- Durch das NRW/EU.Mikrodarlehen wurde ein Großteil des<br />

Warenlagers sowie das Inventar finanziert. Die Gründung<br />

wurde dadurch erst ermöglicht.<br />

- Internetadresse: www.mein-gluecksgriff.de<br />

Mikrodarlehensnehmer Senol Balik<br />

- Inhaber Internethandel „Campus Extraordinaire“ in Hagen.<br />

- Mikrodarlehen seit 2010.<br />

Wintershall investiert in heimische Erdölförderung<br />

Neue Erdölbohrung am Standort Landau / Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro<br />

Wintershall setzt weiter auf die deutsche Erdölförderung: Der<br />

größte deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent startet derzeit<br />

eine neue Bohrung am Standort Landau in der Pfalz. Vorgesehen<br />

ist, die Bohrung „Landau 2“, die bereits seit 1955 Erdöl<br />

fördert, in einer Tiefe von 800 Metern nach Westen abzulenken,<br />

um verbliebene Ölreserven in einer Lagerstättentiefe von<br />

1580 Metern zu erschließen. „Im Feld ist trotz der langen Förderdauer<br />

immer noch Öl vorhanden, das wir jetzt, mit den<br />

heutigen technischen Möglichkeiten, wirtschaftlich fördern<br />

können“, erklärt Rainer Ihl, Leiter des Wintershall-Standorts<br />

in Landau. Bis zum Jahr 2030 sollen so zusätzliche 15.000<br />

Tonnen Öl in der Pfalz gefördert werden.<br />

Die Bohrung „Landau 2a“, für die eine Bohrzeit von etwa drei<br />

Wochen eingeplant ist, dient gleichzeitig als Pilotprojekt für<br />

weitere Arbeiten. Rund 1,5 Millionen Euro investiert das Unternehmen<br />

in das Projekt. Aus dem Erdölbetrieb in Landau<br />

wurden seit 1955 rund 4,4 Millionen Tonnen Öl gefördert.<br />

Wintershall hält mit 50 Prozent die Betriebsführerschaft an<br />

der Lagerstätte, die andere Hälfte verteilt sich mit jeweils 25<br />

Prozent auf die Konsortialpartner MOBIL Erdöl Erdgas GmbH<br />

und die ITAG.<br />

Nach dem jetzigen Bohrprojekt sollen weitere Bohrungen folgen.<br />

„Daneben werden wir für eine effizientere Förderung das<br />

vorhandene Erdöl-Leitungsnetz in Landau kontinuierlich erneuern“,<br />

kündigt Ihl weitere Investitionen für den Wintershall-<br />

Standort an. In Landau befindet sich eines der größten Erdölfelder<br />

im Oberrheingraben. Das Erdölfeld setzt sich aus acht<br />

Schollen zusammen, auf die in den vergangenen Jahrzehnten<br />

rund 200 Bohrungen abgeteuft wurden, von denen 72 noch in<br />

Betrieb sind. Entdeckt wurde das Feld 1955, im gleichen Jahr<br />

startete auch die Förderung des Erdöls.<br />

- Senol Balik machte sein Hobby zum Beruf und vertreibt nun<br />

schwerpunktmäßig Herren-Unterwäsche im Internet.<br />

- Das Sortiment des Versandhandels umfasst Wäsche bekannter<br />

Marken wie z. B. HOM, D&G Dolce & Gabbana und<br />

Calvin Klein.<br />

- Seine Kunden sind überwiegend „Markenkäufer“ mit Qualitätsbewusstsein<br />

aus Deutschland, Österreich und den Benelux-Staaten.<br />

Sie stammen oft aus kleineren Gemeinden<br />

und Städten, in denen das Modeangebot der ansässigen<br />

Händler nicht vorhanden bzw. nicht sehr breit ist.<br />

- Der Bezug der Waren erfolgt direkt von den Herstellern und<br />

der Vertrieb im Anschluss bevorzugt über ebay.<br />

- Durch das NRW/EU.Mikrodarlehen konnte das exklusive<br />

Markenportfolio um weitere renommierte Marken erweitert<br />

werden.<br />

Wintershall-Standort versorgt örtliches Erlebnisbad<br />

Der Förderbetrieb in Landau erzeugt derzeit über 13 Millionen<br />

kWh geothermische Wärmeenergie, mit der auch das<br />

örtliche Erlebnisbad „La Ola“ seit Februar 2010 versorgt wird.<br />

Die Energie kommt aus einer ehemaligen, 1.100 Meter tiefen<br />

Bohrung, in der innerhalb eines geschlossenen Kreislaufes<br />

stündlich 22.000 Liter Wasser zirkulieren. Das erwärmte heiße<br />

Wasser wird über ein Steigrohr zu Tage gefördert und gelangt<br />

dann über eine Fernwärmeleitung in das nur 500 Meter<br />

entfernte Freizeitbad. Mit der Lage im Oberrheingraben hat<br />

Landau für die Gewinnung von geothermischer Energie ideale<br />

Voraussetzungen. Denn die Temperatur nimmt hier mit der<br />

Tiefe um durchschnittlich 4,7 Grad pro 100 Meter zu, deutlich<br />

über dem sonst üblichen, durchschnittlichen Temperaturanstieg<br />

von 3 Grad pro 100 Metern Tiefe.<br />

Produktion in Deutschland<br />

Der Anteil des hierzulande geförderten Erdöls ist im Vergleich<br />

zum deutschen Gesamtverbrauch zwar vergleichsweise gering<br />

– die heimische Produktion von etwa drei Millionen Tonnen<br />

pro Jahr deckt drei Prozent des hiesigen Bedarfs – dennoch<br />

unterstützt jede Förderung vor der ‚eigenen Haustür’ die<br />

Versorgungssicherheit. Ein großer Teil der Gesamtproduktion<br />

aus insgesamt 15 Ölfeldern in Deutschland wird von Wintershall<br />

gefördert. Auch in der Förderung von Erdgas aus derzeit<br />

über 35 Gasfeldern in Deutschland ist Wintershall aktiv.<br />

Der Jahresverbrauch von Erdgas beträgt in Deutschland rund<br />

100 Milliarden Kubikmeter, der Anteil der Eigenförderung liegt<br />

bei rund 15 Prozent.<br />

Weitere Informationen unter: www.wintershall.com.<br />

518 Kommunalwirtschaft 08/2011


Klimatechnik für Linienbusse seit Langem auf der Agenda<br />

VDV zeigt sich verwundert über Äußerungen der Deutschen Umwelthilfe zu CO2-Klimaanlagen in Linienbussen<br />

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeigt<br />

sich verwundert über die Äußerungen der Deutschen Umwelthilfe<br />

(DUH) zum Thema „umweltschonende Klimatechnik<br />

für neue Busse“. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch<br />

fordert den VDV mittels Pressemitteilung auf, die angeblichen<br />

Forderungen zahlreicher VDV-Mitgliedsunternehmen nach<br />

umweltschonender Klimatechnik bei den Busherstellern offensiv<br />

einzufordern.<br />

Oliver Wolff, VDV-Hauptgeschäftsführer, kritisiert die Ansprach<br />

über die Presse, zumal der DUH fachlich nicht auf<br />

der Höhe der Zeit ist. „Selbstverständlich beschäftigt sich<br />

der VDV, in dem rund 300 Busunternehmen organisiert sind,<br />

schon seit Langem und sehr intensiv mit der Frage nach<br />

Jury Entente Florale bereist blühende Städte<br />

Klimatechnik von ÖPNV-Linienbussen. Auch über die sogenannten<br />

CO2-Klimaanlagen und den Testeinsatz dieser Geräte<br />

findet ein regelmäßiger Informationsaustausch innerhalb<br />

des Verbandes statt. Der VDV verfügt zu diesem Zweck eigens<br />

über ein Industrieforum sowie über einen Ausschuss für<br />

Kraftfahrwesen. Allerdings decken sich unsere Erkenntnisse<br />

dabei nicht mit den Aussagen der Umwelthilfe, die „praktisch<br />

keine Fahrzeugausfälle infolge von Schäden an den Klimaanlagen<br />

und einen geringeren Verbrauch im Vergleich zu anderen<br />

Linienbussen im Betrieb“ festgestellt haben will. Die CO2-<br />

Klimageräte zeigen ganz im Gegenteil eine höhere Ausfallrate<br />

und auch der Spritverbrauch ist in den Fahrzeugen, in denen<br />

die Geräte zum Einsatz kommen höher als beim Betrieb herkömmlicher<br />

Klimaanlagen", so Oliver Wolff.<br />

Die Teilnehmerstädte des Bundeswettbewerbs „Unsere Stadt blüht auf“ präsentieren sich und ihre Leistungen.<br />

Die Jury Entente Florale startet die Bewertungsreise von<br />

13.7. bis 15.7.2011 durch die Städte, die am Bundeswettbewerb<br />

„Unsere Stadt blüht auf“ teilnehmen. Teltow, Ortenberg<br />

und Rheinfelden präsentieren ihr Grünpotenzial und stellen<br />

Projekte zur Grünentwicklung und Aktionen vor, die sie gemeinsam<br />

mit den Bürgern und anderen Akteuren realisiert<br />

haben. Zur Bewertung kommt dabei nicht nur der öffentliche,<br />

sondern auch der private und gewerbliche Bereich. Die Besichtigung<br />

schließt somit neben der Innenstadt, Parks und<br />

öffentlichen Freiflächen und Plätzen auch Friedhöfe, Privatgärten<br />

sowie Grünzüge in Gewerbegebieten ein. Auch Natur-,<br />

Umweltschutz, Maßnahmen zur Sicherung der biologischen<br />

Vielfalt sowie der Gesamteindruck der Kommune werden bewertet.<br />

„Mit dem Wettbewerb entsteht in den Teilnehmerkommunen<br />

eine Dynamik für mehr Grün, mehr Farbe und mehr Blumen,<br />

die häufig die Verantwortlichen selbst überrascht“, so der<br />

Komitee-Vorsitzende Erwin Beyer. Allein schon die Teilnahme<br />

am Wettbewerb wird so zu einem Gewinn. Für die Bewertung<br />

der Städte nimmt sich die Bewertungskommission jeweils<br />

fünf Stunden Zeit, lädt die unterschiedliche Akteure ein, ihre<br />

Projekte selbst vorzustellen und verschafft sich so ein umfassendes<br />

Bild vom Bürgerengagement sowie den „grünen“<br />

Qualitäten und der nachhaltigen Stadtentwicklung. Der Rei-<br />

gen an Aktivitäten rund um das Thema „Grün“ ist dabei mehr<br />

als bunt: es gibt gemeinschaftliche Pflanzaktionen mit Jung<br />

und Alt, Aktionen in Schulgärten, ‚grüne‘ Lesestunden, Pflanzenmärkte<br />

und eigene Wettbewerbe zu den schönsten Gärten<br />

oder dem gelungensten Blumenschmuck.<br />

Dem Bewertungskomitee von Entente Florale gehören Experten<br />

der Bereiche Gartenbau, Landschaftsbau, Stadtentwicklung,<br />

Grünplanung, Tourismus sowie Vertreter aus kommunalen<br />

Verwaltungen an. Sie bewerten dabei nach einem<br />

umfangreichen Kriterienkatalog. Für die Kommunen ist der<br />

Jurybesuch selbst ein wichtiger Moment des Wettbewerbs,<br />

denn nun darf mit Stolz präsentiert werden, was gemeinsam<br />

auf die Beine gestellt wurde – gegenüber den Juroren, aber<br />

auch den Medien, die öffentlichkeitswirksam darüber berichten.<br />

Abweichend vom jährlichen Rhythmus des Wettbewerbes<br />

und der Preisverleihung ist der Wettbewerb 2011 mit dem<br />

Wettbewerb 2012 bei der Auszeichnung der Teilnehmerkommunen<br />

zusammengefasst. Die diesjährigen Teilnehmer werden<br />

ihre Auszeichnungen 2012 bei der festlichen Abschlussveranstaltung<br />

entgegen nehmen.<br />

Weitere Informationen unter: www.entente-florale.de.<br />

NRW-Innenminister Jäger und NRW.BANK prämieren die 14 innovativsten<br />

Kommunen und Kreise Nordrhein-Westfalens<br />

Insgesamt 87 Beiträge zum NRW.BANK.Ideenwettbewerb eingereicht<br />

Bei dem unter der Schirmherrschaft von NRW-Innenminister<br />

Ralf Jäger zum dritten Mal veranstalteten Ideenwettbewerb<br />

wurden insgesamt 87 Projekte eingereicht. Ziel des Wettbewerbs<br />

ist, innovative kommunale Ideen für mehr Lebensqualität<br />

in Nordrhein-Westfalen bekannter zu machen und die<br />

Innovatoren zu vernetzen. Bewerben konnten sich die Teilnehmer<br />

in den Kategorien „Wohnen & Leben“, „Entwickeln &<br />

Schützen“ sowie „Gründen & Wachsen“. Ralf Jäger, Minister<br />

für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

sagte: „Die Innovationskraft NRWs ist ungebrochen.<br />

Auf ihr Engagement und ihre Schaffenskraft dürfen nicht nur<br />

die Preisträger stolz sein, sondern alle am Wettbewerb teilnehmenden<br />

Kreise, Städte und Gemeinden.“ Dietmar P. Binkowska,<br />

Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK: „Der<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 519


Ideenwettbewerb für Kommunen offenbart, wie groß das innovative<br />

Potenzial in den Kommunen Nordrhein-Westfalens<br />

ist. Veränderungen beginnen vor unserer Haustür.“<br />

Einer der Preisträger in der Kategorie „Wohnen & Leben“ ist<br />

zum Beispiel die Gemeinde Schermbeck. Im Rahmen der Initiative<br />

„Schermbeck für Schermbecker“ kümmern sich sogenannte<br />

Nachbarschaftsberater ehrenamtlich um Bürger in<br />

ihrer Nähe.<br />

Ein Preisträger der Kategorie „Gründen & Wachsen“ ist die<br />

Stadt Aachen. Mit dem Projekt „SWITCH“ können Studienabbrecher<br />

bestimmter Fachrichtungen in nur 18 Monaten eine<br />

duale Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung<br />

(IHK) absolvieren – ein bundesweit einzigartiges<br />

Modellprojekt. Durch „SWITCH“ bilden Unternehmen bereits<br />

vorqualifizierten Nachwuchs in kürzester Zeit zu Fachkräften<br />

aus und gewinnen somit hoch motivierte Auszubildende.<br />

In der Kategorie „Entwickeln & Schützen“ wird unter anderem<br />

der Rhein-Sieg-Kreis ausgezeichnet. Der Kreis hat ein<br />

Qualitätszertifikat für Kindergärten und KITAs eingeführt, die<br />

sich um eine gesunde Kinderentwicklung verdient machen.<br />

Im Blickpunkt stehen insbesondere eine ausgewogene Ernährung<br />

sowie Bewegungsmöglichkeiten und Ruhephasen,<br />

damit die Kinder Kraft für neue Aktivitäten und Lernprozesse<br />

schöpfen können.<br />

Einen Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches<br />

Engagement erhalten die Städte Köln und Wuppertal. In<br />

Wuppertal ist aus einem Netzwerk von Immobilieneigentümern<br />

und inhaltlich begleitet von der Stadtverwaltung eine<br />

Genossenschaft entstanden, die sich die Stabilisierung und<br />

Aufwertung der Elberfelder Nordstadt zum Ziel gesetzt hat.<br />

Mit der Kölner Initiative SenioAss wurde ein ehrenamtlicher<br />

Betreuungsdienst für Menschen mit Demenz aufgebaut.<br />

Alle prämierten Teilnehmer erwartet ein „Ideen-Mining-Workshop“<br />

der Uni Münster: Mithilfe von Kreativitätstechniken und<br />

unter professioneller Anleitung wird das Querdenken und das<br />

Finden neuer Lösungen geübt – damit den prämierten Ideen<br />

in Zukunft weitere folgen.<br />

Weitere Informationen gibt es unter:<br />

www.ideenwettbewerb2011.de.<br />

Die Gewinner des NRW.BANK.Ideenwettbewerbs 2011<br />

im Überblick:<br />

Preisträger in der Kategorie „Gründen & Wachsen“<br />

Aachen – SWITCH – Verkürzte Berufsausbildung für Studienabbrecher<br />

Altena – Altena 2015 und der „Eventaufzug zur Burg Altena“<br />

Lünen – Unser Lüner SchauKasten<br />

Kreis Gütersloh – KiWi – Wirtschaft kinderleicht<br />

Preisträger in der Kategorie „Entwickeln & Schützen“<br />

Dortmund – Konsultationskreis Energieeffizienz und<br />

Klimaschutz<br />

Remscheid – Wald 2.0<br />

Stadtlohn – Installation eines Blockheizkraftwerks am<br />

Frei- und Hallenbad<br />

Rhein-Sieg-Kreis – KITA Vital<br />

Preisträger in der Kategorie „Wohnen & Leben“<br />

Hamm – Stadtentwicklungskonzept „Im Westen was<br />

Neues“<br />

Ibbenbüren – STEP 2010<br />

Schermbeck – Schermbeck für Schermbecker<br />

Kreis Viersen – Bildungsoffensive 2020<br />

Sonderpreise für bürgerschaftliches Engagement<br />

Köln – ehrenamtlicher Betreuungsdienst Senio Ass<br />

Wuppertal – Quartiersaufwertung Elberfelder Nordstadt/<br />

Ölberg<br />

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen.<br />

Ihre drei Förderfelder sind „Gründen und Wachsen“, „Entwickeln<br />

und Schützen“ sowie „Wohnen und Leben“. Von ihren<br />

Sitzen Düsseldorf und Münster aus unterstützt sie Unternehmen,<br />

Kommunen und Menschen mit dem gesamten Spektrum<br />

kreditwirtschaftlicher Förderprodukte, angefangen von<br />

den Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU<br />

über Fremdkapital- bis hin zu Eigenkapitalfinanzierungen.<br />

Deutscher Architekturpreis 2011 für Wiederaufbau Neues Museum<br />

auf Berliner Museumsinsel<br />

Jury würdigt vorbildliches Konzept zur Sanierung historischer Bausubstanz<br />

David Chipperfield Architects ist der Träger des vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

und von der Bundesarchitektenkammer (BAK) ausgelobten<br />

Deutschen Architekturpreises 2011. E.ON Ruhrgas unterstützt<br />

den Architektenpreis als Hauptsponsor. Der Hauptpreis<br />

ist mit 30.000 Euro dotiert.<br />

Die mit namhaften Architekten besetzte Jury zeichnet das<br />

Berliner Architektenbüro von David Chipperfield für die architektonisch<br />

hoch anspruchsvolle und wegweisende Symbiose<br />

von kriegsbeschädigtem Baubestand und neuen baulichen<br />

Elementen aus. Die zukunftsweisende technische<br />

Ausrüstung des Gebäudes, insbesondere das verwendete<br />

innovative Energieversorgungskonzept mittels Kraft-Wärme-<br />

Kopplung und Fernwärme ist ein maßgebliches Element für<br />

die Auszeichnung. Gerade die energetische Sanierung von<br />

Baubestand wird zukünftig eine immer größere Rolle spielen<br />

bei der Erreichung der von der Bundesregierung beschlossenen<br />

energiepolitischen Ziele zur CO2-Einsparung in den<br />

nächsten Dekaden.<br />

Der Deutsche Architekturpreis wird seit 1971 vergeben. In<br />

diesem Jahr wurden insgesamt 226 Arbeiten durch die Jury<br />

begutachtet.<br />

Die prämierten Arbeiten im Überblick:<br />

Deutscher Architekturpreis 2011 (dotiert mit 30.000 Euro)<br />

Wiederaufbau Neues Museum, Museumsinsel Berlin<br />

David Chipperfield Architects, Berlin<br />

Auszeichnungen zum Deutschen Architekturpreis 2011<br />

Albertinum, Dresden, Sanierung und Neubau Zentraldepot<br />

520 Kommunalwirtschaft 08/2011


Volker Staab, Berlin<br />

Jüdisches Zentrum, München Synagoge, Gemeindezentrum<br />

und Museum<br />

Wandel Hoefer Lorch, Saarbrücken<br />

Wasserkraftwerk an der Iller, Kempten, Allgäu<br />

Michael Becker, Kempten<br />

Wohnanlage „BIGyard“, Berlin<br />

zanderroth architkten, Berlin<br />

Besuchergebäude Gedenkstätte, Dachau<br />

Florian Nagler Architekten, München<br />

Kundenbefragung attestiert SFirm hohen Nutzwert<br />

Anerkennungen zum Deutschen Architekturpreis 2011<br />

Wohnhaus, Eben im Bayerischen Wald, Sanierung<br />

Peter Hainerl. Architektur, München<br />

Wohngebäude „Stadtregal“, Ulm, Umbau<br />

Stefan Rapp, Ulm<br />

Bibliothek „Lesezeichen Salbke“, Magdeburg<br />

KARO* Architekten, Leipzig<br />

Wohn- und Geschäftshaus 0113 Brunnenstrasse, Berlin<br />

Brandlhuber + ERA, Emde Schneider, Berlin<br />

Grundschule „Schule auf Zeit“, München<br />

Fink + Jocher Architekten und Stadtplaner, München.<br />

Electronic-Banking-Software deckt Anforderungen von Unternehmen umfassend ab<br />

In einer repräsentativen Umfrage hat die Unternehmensberatung<br />

Consileon Berater, Produktmanager und Leiter der<br />

Electronic-Banking-Abteilungen von 14 Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

über die Bedeutung und Nutzung von<br />

Electronic Banking Software bei ihren Kunden befragt. Ein<br />

Schwerpunkt der Befragung befasste sich mit dem Einsatz<br />

von SFirm bei Firmen- und Gewerbekunden. Das modular<br />

aufgebaute Produkt ist ein exklusives Electronic-Banking-<br />

Angebot der Sparkassen-Finanzgruppe für Gewerbetreibende,<br />

mittelständische Unternehmen, großen Firmen und<br />

international tätige Konzernen. Durchgängig bescheinigten<br />

die befragten Institute SFirm ein hohes Maß an Zufriedenheit<br />

seitens ihrer Firmenkunden.<br />

Im Frühjahr 2011 hat das in Karlsruhe ansässige Beratungsunternehmen<br />

Consileon eine repräsentative Befragung in den<br />

Electronic-Banking-Abteilungen von 13 Sparkassen und einer<br />

Landesbank durchgeführt. Die befragten Institute verteilen<br />

sich über das gesamte Bundesgebiet und fungieren als<br />

Hausbank für mehrere tausend Unternehmen. Die Electronic-<br />

Banking-Abteilungen beraten und betreuen Firmenkunden<br />

bei der Automatisierung des Zahlungsverkehrs. Die meistgenutzte<br />

Software für das Electronic Banking ist bei den befragten<br />

Instituten SFirm. Die Software beziehen Unternehmen<br />

exklusiv bei Sparkassen und Landesbanken.<br />

13 der 14 befragten Institute bieten ihren Firmenkunden SFirm<br />

als bevorzugte Lösung für den elektronischen Zahlungsverkehr<br />

an. Die überwiegende Mehrheit der von ihnen betreuten<br />

Unternehmen nutzt die Software für das Electronic Banking.<br />

Allgemein wurde die Bedeutung einer Lösung für den elektronischen<br />

Zahlungsverkehr als sehr hoch eingeschätzt.<br />

Schnittstellen zu ERP-Systemen besonders wichtig<br />

Für die meisten größeren Unternehmen gehören Schnittstellen<br />

zu gängigen ERP-Systemen wie SAP und Oracle<br />

der Umfrage zufolge zu elementaren Anforderungen an eine<br />

Electronic-Banking-Software. Eine essenzielle Rolle spielen<br />

zudem Schnittstellen zu den Buchhaltungsprogrammen und<br />

kaufmännischer Software sowohl bei den kleineren als auch<br />

für die großen Unternehmen.<br />

Anhand konkreter Kundenanforderungen entscheiden die<br />

Sparkassen und Landesbanken selbst, welche SFirm-Module<br />

sie Unternehmen und Gewerbetreibenden anbieten. Grundlegende<br />

Funktionalitäten wie HBCI (Homebanking Computer Interface),<br />

EBICS (Electronic Banking Internet Communication<br />

Standard), Zahlungsverkehr im Inund Ausland sowie SEPA<br />

(Single Euro Payments Area) oder Disposition gehören bei<br />

allen zum Standardangebot. Die Electronic-Banking-Berater<br />

stellen daraus individuelle Lösungen für die Unternehmen zusammen.<br />

Über 90 Prozent der Institute, die der Befragung<br />

zufolge SFirm anbieten, nutzen auch das Cash Management<br />

Modul. Das neue Enterprise Modul für den Betrieb von SFirm<br />

als Mehr-Mandanten-Lösung wird bereits jetzt von mehr als<br />

der Hälfte der Institute angeboten.<br />

Hohe Zufriedenheit bei den Nutzern<br />

Alle befragten Institute gaben an, dass die Rückmeldungen<br />

der Anwender zu SFirm durchweg positiv ausfallen. Dies<br />

wurde übereinstimmend für die Kategorien „Einfache Bedienbarkeit“,<br />

„Funktionsund Leistungsumfang“ sowie „Schnittstellen<br />

zu ERP-Systemen“ festgestellt. Viele Institute sehen<br />

sowohl in der Modularität und feinen Konfigurierbarkeit von<br />

SFirm einen besonderen Vorteil als auch in der Stabilität und<br />

Performance des Systems. Die Qualität des Schulungs- und<br />

Supportangebots wurde wiederholt positiv hervorgehoben.<br />

Um das Angebot für Unternehmen weiter zu verbessern,<br />

wurden insbesondere Assistenten für die Exportschnittstellen<br />

angeregt. Außerdem standen Funktionen zur Einbindung von<br />

Kreditkartenkonten und von Depots bei der Wertpapierbank<br />

Deka sowie von LBSBausparkonten auf dem Wunschzettel.<br />

Im aktuellen SFirm-Release ist eine dieser Kundenanforderungen<br />

bereits umgesetzt: Die mittlerweile bei den meisten<br />

Sparkassen verfügbare Version 2.4 ermöglicht die Verwaltung<br />

von Kreditkartenkonten.<br />

Weitere Informationen unter: www.sfirm.de.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 521


TLG IMMOBILIEN errichtet „Winter’s Hotel“ am Checkpoint Charlie<br />

Die Niederlassung Berlin/Brandenburg der TLG IMMOBILI-<br />

EN wird ein Bestandsgebäude in der Zimmerstraße 88/89, in<br />

unmittelbarer Nähe zum Checkpoint Charlie, für die Winter’s<br />

Hotel Company in ein modernes 3-Sterne Hotel mit 144 Zimmern<br />

und 25 Appartements umbauen. Das Investitionsvolumen<br />

beträgt rd. 14 Mio. EUR. Für den Mietvertrag zwischen<br />

TLG und Winter’s war Engel & Völkers Gewerbe Berlin vermittelnd<br />

tätig.<br />

Der teilweise denkmalgeschützte Bestandsbau wird für das<br />

Hotel nahezu vollständig entkernt, saniert und das Vorderhaus<br />

sowie Teile des Seitenflügels um zwei zusätzliche Geschosse<br />

entsprechend der Berliner Traufhöhe aufgestockt.<br />

Das 2-geschossige Hofgebäude wird abgerissen und durch<br />

einen 5-geschossigen Neubau ersetzt. Die Bauarbeiten sollen<br />

Mitte Juli beginnen und im Oktober 2012 abgeschlossen<br />

sein. Die Eröffnung des Hotels ist für Dezember 2012 geplant.<br />

„Die zeitgemäße Umnutzung eines Bestandsgebäudes in<br />

dieser zentralen Lage war die konzeptionelle und planerische<br />

Aufgabenstellung. Mit einem innovativen Partner wie Winter’s<br />

an der Seite wird der Checkpoint Charlie der ideale Standort<br />

für ein Hotel mit einem besonderen Flair sein“ ist sich Jörg<br />

Lammersen, Niederlassungsleiter Berlin/Brandenburg der<br />

TLG IMMOBILIEN, sicher.<br />

Die Winter`s Hotel Company wurde 1993 gegründet und be-<br />

treibt derzeit vier Hotels in Berlin. Sie wurde 2009 durch das<br />

Treugast Institute of Applied Hospitality Sciences zum „Aufsteiger<br />

des Jahres“ gekürt. Mit Fertigstellung des Hotels in<br />

der Zimmerstraße bietet die Gruppe in Berlin dann rd. 650<br />

Zimmer an und wird rd. 170 Mitarbeiter, davon 40 Mitarbeiter<br />

in dem neuen Objekt, beschäftigen. Weitere Winter’s Hotels<br />

befinden sich in Offenbach und München.<br />

„Der Standort in unmittelbarer Nähe des Checkpoint Charlie<br />

hat uns sofort überzeugt. Hier können wir sowohl Touristen<br />

wie Geschäftsreisende optimal beherbergen“ sagt Gerhard<br />

Winter, Geschäftsführer der Winter’s Hotel Company und<br />

wird von seinem Kollegen Paul Müller ergänzt: „Was lag näher<br />

als an diesem Ort ein Hotel mit dem Namen „The Wall<br />

on Checkpoint Charlie“ zu eröffnen. Unser Thema hier in der<br />

Zimmerstraße wird sich in Design, Kommunikation und letztlich<br />

Markenbildung wiederfinden.“<br />

Die TLG IMMOBILIEN GmbH ist mit ihrem ausgewogenen<br />

Portfolio in den Segmenten Gewerbe, Büro, Einzelhandel<br />

und Wohnen die Nr. 1 für Immobilien in Ostdeutschland. Der<br />

Bestand der Niederlassung Berlin/Brandenburg der TLG IM-<br />

MOBILIEN umfasst rd. 200 Immobilienobjekte mit ca. 4.000<br />

Mieteinheiten und einem Anlagevermögen von rund 540 Mio.<br />

EUR.<br />

Weitere Informationen unter: www.tlg.de<br />

Mit dem Förderlotsen schnell und einfach zum passenden Förderprogramm<br />

Die neue Homepage der NRW.BANK (www.nrwbank.de) ist<br />

online. Wichtigste Neuerung: eine Produktdatenbank, in der<br />

der Nutzer schnell und einfach das für ihn passende Produkt<br />

findet. Der sogenannte Förderlotse umfasst über 350 Förderprogramme,<br />

die in Nordrhein-Westfalen angeboten werden.<br />

Zweite Neuerung ist ein so genanntes Fördermagazin. Hier<br />

werden über 100 verschiedene Förderfälle und Projekte aus<br />

NRW dargestellt. Ziel ist es, dem Nutzer auch einen thematischen<br />

Zugang zu Förderprodukten zu bieten.<br />

„Wir wollen noch mehr Licht in die nordrhein-westfälische<br />

Förderlandschaft bringen“, erklärt Dietmar P. Binkowska,<br />

Vorstandvorsitzender der NRW.BANK. „Der Förderlotse bildet<br />

die Förderprogramme umfassend und transparent ab.“<br />

Während die bisherige Anwendung auch schon 70 Programme<br />

umfasste, sind nun sogar über 350 mit wenigen<br />

Klicks auffindbar. „Neben den eigenen Programmen bilden<br />

wir auch Fremdprogramme ab, um dem Nutzer einen höheren<br />

Mehrwert zu bieten“, erklärt Binkowska. „Der Förderlotse ist<br />

ein gemeinsam bereitgestelltes Angebot der Landesregierung<br />

Nordrhein-Westfalens und der NRW.BANK.“<br />

Neben dem Förderlotsen gibt es auch ein Fördermagazin:<br />

Über 100 Artikel beschäftigen sich mit Projekten und Förderfällen,<br />

an denen die NRW.BANK beteiligt ist. Sie bieten so<br />

dem Nutzer einen thematischen Zugang zu den Produkten.<br />

Im Mittelpunkt: die Menschen aus unserer Region.<br />

Weitere Informationen unter: www.nrwbank.de.<br />

Commerz Real-Fonds übernimmt RWE-Höchstspannungsnetz<br />

O Infrastrukturfonds mit institutionellen Investoren erwirbt<br />

Mehrheit an Übertragungsnetzbetreiber Amprion<br />

O Kaufpreis beläuft sich auf rund 700 Millionen Euro<br />

O Ausbau der Asset-Klasse Infrastruktur; weitere Transaktionen<br />

geplant<br />

Die Commerz Real übernimmt gemeinsam mit einer Gruppe<br />

institutioneller Investoren die Mehrheit am RWE-Übertragungsnetzbetreiber<br />

Amprion. Eine in der Rechtsform der<br />

GmbH & Co. KG geführte Fondsgesellschaft der Commerz<br />

Real erwirbt hierzu einen Anteil von 74,9 Prozent an dem Unternehmen.<br />

Die Transaktion steht insbesondere noch unter<br />

dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates der RWE<br />

AG sowie der zuständigen Kartellbehörden. Der Abschluss<br />

der Transaktion wird für das dritte Quartal 2011 erwartet. Basis<br />

für den Kaufpreis ist eine Unternehmensbewertung von<br />

rund 1,3 Milliarden Euro.<br />

Mit einer Länge von rund 11.000 Kilometern sowie ca. 160<br />

Schalt- und Umspannanlagen zwischen Niedersachsen und<br />

der schweizerischen und österreichischen Grenze besitzt<br />

Amprion das längste Höchstspannungsnetz in Deutschland<br />

(220 kV und 380 kV). Es verbindet die Kraftwerke mit den<br />

Verbrauchsschwerpunkten und ist gleichzeitig wichtiger Be-<br />

522 Kommunalwirtschaft 08/2011


standteil des Übertragungsnetzes in Deutschland und Europa.<br />

Dabei wird ein Gebiet von über 73.000 km2 mit mehr als<br />

27 Millionen Menschen versorgt.<br />

Amprion wird künftig als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber<br />

(„Independent Transmission Operator“; ITO) im Sinne<br />

der derzeit noch in nationales Recht umzusetzenden neuen<br />

europäischen Enflechtungsvorgaben fungieren.<br />

In den kommenden Jahren soll das Höchstspannungsnetz<br />

weiter ausgebaut werden, um einen unterbrechungsfreien<br />

Betrieb zu garantieren sowie neue An- und Abnehmer anzuschließen.<br />

Vor diesem Hintergrund bestehen umfassende Investitionserfordernisse,<br />

für die im Zuge der Übertragung auf<br />

eine finanzstarke Investorengemeinschaft eine langfristig solide<br />

Planungs- und Realisierungsgrundlage geschaffen wird.<br />

Derzeitige Mitglieder des Investorenkonsortiums sind Unternehmen<br />

der Versicherungsbranche sowie Versorgungswerke:<br />

Gesellschaften der Munich Re- und Ergo-Gruppe, Swiss Life<br />

vertreten durch Swiss Life Deutschland, Talanx und ärztliche<br />

Versorgungswerke aus Westfalen-Lippe und Brandenburg.<br />

„Mit diesem Infrastrukturfonds erschließen wir für unsere institutionellen<br />

Investoren eine neue Asset-Klasse. Die Transaktion<br />

ist in dieser Form und Größenordnung in Deutschland<br />

bisher beispiellos“, erläutert Michael Bücker, Sprecher des<br />

Vorstands der Commerz Real AG. „Erstmals erhalten institutionelle<br />

Investoren über eine solche Fondskonstruktion Zugriff<br />

auf die stabilen Zahlungsflüsse aus Infrastrukturnetzen. Das<br />

Interesse an solchen Lösungen wächst: Aus einer Studie, die<br />

wir zu Beginn dieses Jahres gemeinsam mit der Steinbeis-<br />

Hochschule in Berlin durchgeführt haben, wissen wir, dass<br />

Infrastruktur-Assets als Anlageklasse für institutionelle Investoren<br />

immer wichtiger werden.“<br />

Die Commerz Real hat in den vergangenen Jahren bereits<br />

umfassend Infrastrukturerfahrung über strukturierte Finanzierungen<br />

und Infrastruktur-Leasingfonds auf kommunaler<br />

Erdgasleitung OPAL fertig gestellt<br />

Ebene gesammelt. Diese bringt sie nun in das Projekt ein und<br />

weitet sie auf das institutionelle Anlagegeschäft aus. Umfassendes<br />

Know-how ist zudem über den weiterhin als Minderheitsgesellschafter<br />

RWE gewährleistet. Der Energiekonzern<br />

beabsichtigt, den Minderheitsanteil von 25,1 Prozent langfristig<br />

zu halten. „Wir freuen uns sehr, dass RWE dem Unternehmen<br />

als starker Partner verbunden bleibt“, sagt Michael<br />

Bücker.<br />

Zudem verfügt RWE im Rahmen des Käuferkonsortiums zunächst<br />

noch über einen Anteil von 10,8 Prozent. Auch die<br />

Commerz Real hält zu Beginn noch einen Anteil von 13,0<br />

Prozent in den eigenen Büchern. Beide Seiten waren entschlossen,<br />

die Transaktion aufgrund der hohen Komplexität<br />

und aus Gründen der Vertraulichkeit zunächst nur mit einem<br />

sehr beschränkten Kreis von institutionellen Anlegern auf den<br />

Weg zu bringen.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Transaktion<br />

einen neuen Standard im Segment der Infrastrukturbeteiligungen<br />

definieren. Aufgrund des großen Investoreninteresses<br />

gehen wir von einer zügigen Platzierung der verbleibenden<br />

Tranche aus“, sagt Erich Seeger, im Vorstand der<br />

Commerz Real AG für die Konzeption, den Vertrieb und das<br />

Management der Anlageprodukte verantwortlich. „Im Zuge<br />

der eingeleiteten Energiewende in Deutschland kommt dem<br />

leistungsfähigen Stromtransport eine zunehmend hohe Bedeutung<br />

zu. Der Ausbau erneuerbarer Energien stellt, insbesondere<br />

im Bereich der Off-Shore-Windanlagen, besondere<br />

Anforderungen an die Übertragungsnetze. Die konkret<br />

geplante Zuständigkeit des Bundes für den beschleunigten<br />

Ausbau der Netze mit überregionaler Bedeutung unterstreicht<br />

dies. Unsere Zielsetzung ist es, institutionelle Investoren<br />

über den jetzt gestarteten Fonds und weitere Projekte dieser<br />

Art an den in Deutschland regulierten, stabilen Cash-flows<br />

aus Infrastrukturprojekten partizipieren zu lassen.“<br />

Beratend waren für die Commerz Real bei dieser Transaktion<br />

Clifford Chance, Ernst & Young, Bet und Marsh tätig.<br />

WINGAS-Gruppe schließt Bauarbeiten an der Anschlussleitung der Nord Stream ab /<br />

Nach Testphase Inbetriebnahme im Herbst<br />

Das Erdgas kann kommen: Nach 22 Monaten Bauzeit ist die<br />

größte Erdgasleitung Westeuropas, die Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung<br />

OPAL, jetzt fertig gestellt worden. Gemeinsam<br />

mit Henning Heidemanns, Staatssekretär im Ministerium<br />

für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes<br />

Brandenburg, gaben der Geschäftsführer der WINGAS, Dr.<br />

Gerhard König, und Henning R. Deters, Vorstandsmitglied<br />

der E.ON Ruhrgas, auf dem Gelände der OPAL-Verdichterstation<br />

in Baruth/Mark, südlich von Berlin, den Startschuss<br />

für die letzte von rund 50.000 Schweißnähten der über 470<br />

Kilometer langen Anschlussleitung der Nord Stream. „Mit der<br />

Unterstützung aller Beteiligten ist es uns gelungen, die OPAL<br />

planmäßig fertig zu stellen. Nun stehen wir bereit, das Erdgas<br />

aus den sibirischen Lagerstätten zu den Verbrauchern in<br />

Deutschland und in den europäischen Nachbarländern zu<br />

transportieren“, erklärte Gerhard König. Die OPAL-Leitung<br />

war in den vergangenen Monaten Deutschlands längste<br />

Baustelle. Bis zu 2.500 Arbeiter hatten seit September 2009<br />

zwischen Ostseeküste und Erzgebirge über 26.000 rund 18<br />

Meter lange und 15 Tonnen schwere Rohrsegmente verlegt.<br />

Nach einer Testphase wird die Pipeline im Herbst zusammen<br />

mit der Ostsee-Pipeline Nord Stream in Betrieb genommen.<br />

Insgesamt haben WINGAS und E.ON Ruhrgas über eine Milliarde<br />

Euro in das Energieinfrastrukturprojekt investiert.<br />

Regional hat sich die Erdgasleitung OPAL damit als wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor erwiesen: Die privatfinanzierte Milliardeninvestition<br />

belebte vor allem während der Wirtschaftskrise<br />

2009 und 2010 den regionalen Arbeitsmarkt und die Umsätze<br />

im Einzelhandel sowie im Hotellerie- und Gastgewerbe der<br />

umliegenden Gemeinden. Allein von den direkt beauftragten<br />

Baufirmen wurden während der Leitungsarbeiten mehr<br />

als 500 neue Mitarbeiter entlang der Trasse eingestellt. Vor<br />

allem in Brandenburg fanden zahlreiche Menschen neue Arbeitsplätze<br />

im Umfeld der Bauarbeiten. Gleichzeitig liefert die<br />

Realisierung der Pipeline eine Grundlage für eine neue leistungsfähige<br />

Kommunikationsinfrastruktur: Denn parallel zu<br />

der Erdgasleitung sind für die Überwachung und Steuerung<br />

der Erdgasströme Lichtwellenleiter verlegt worden, die für die<br />

öffentliche Telekommunikation mit genutzt werden können.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 523


Sie bieten eine Chance, die bisher zahlreichen „weißen Flecken“<br />

in der DSL-Anbindung in den überwiegend ländlichen<br />

Regionen entlang der Leitungstrasse zu beseitigen.<br />

Erdgasinfrastruktur gewinnt an Bedeutung<br />

Die Erdgasleitung OPAL verfügt über eine Transportkapazität<br />

von 36 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr, was rund<br />

einem Drittel des derzeitigen deutschen Jahresbedarfs an<br />

Erdgas entspricht. „Als wichtiger Partner der erneuerbaren<br />

Energien wird Erdgas im künftigen Energiemix eine wesentlich<br />

stärkere Rolle spielen“, sagte König zum Abschluss der<br />

OPAL-Bauarbeiten vor zahlreichen Gästen aus Politik und<br />

Wirtschaft. „Zusammen mit der Ostsee-Pipeline Nord Stream<br />

wird die OPAL einen wesentlichen Beitrag zur künftigen Erdgasversorgung<br />

in Deutschland und Europa leisten.“ Die OPAL<br />

führt von der Ostseeküste aus durch die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Brandenburg und Sachsen bis in die<br />

Tschechische Republik. In der Verdichterstation Radeland,<br />

die auf halber Strecke liegt, wird das Gas für den weiteren<br />

Transport komprimiert und verdichtet.<br />

„Insbesondere vor dem Hintergrund der Energiewende in<br />

Deutschland hat das Erdgasinfrastrukturprojekt OPAL zusätzlich<br />

an Bedeutung gewonnen“, erläuterte der brandenburgische<br />

Wirtschaftsstaatssekretär Heinemanns. In Groß-Köris<br />

(Landkreis Dahme-Spreewald) wird ein Teil des Erdgases aus<br />

der OPAL für die Versorgung des Großraumes Berlin-Brandenburg<br />

ausgespeist. „Die gut ausgebaute Erdgasinfrastruktur<br />

in Brandenburg kann künftig eine wichtige Rolle bei der<br />

Systemintegration der erneuerbaren Energien spielen“, zeigte<br />

sich der Staatssekretär zuversichtlich. „Erdgas als der fossile<br />

Energieträger mit den geringsten Emissionen sichert die<br />

schwankende Produktion der erneuerbaren Energien ab.<br />

Moderne, effiziente und schnell anfahrbare Gaskraftwerke<br />

werden zur Absicherung von Spitzenlasten und in Zeiten der<br />

Flaute benötigt“, betonte E.ON Ruhrgas-Vorstand Henning R.<br />

Deters die Bedeutung zusätzlicher Erdgasinfrastrukur.<br />

Verbindlich, vertraulich, verlässlich: Kommunen kommunizieren<br />

via E-Postbrief<br />

Kommunales Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe bietet E-Postbrief-Service<br />

Angeschlossene Kommunen des Verbandsgebiets können den E-Postbrief ab Sommer nutzen<br />

Das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe<br />

(krz) weitet seinen Service aus und bietet gemeinsam mit der<br />

Deutsche Post AG seinen Verbandsmitgliedern einen Anschluss<br />

an das E-Postbrief-System. Der ostwestfälische Serviceprovider,<br />

der zahlreiche Verwaltungen betreut, ist damit<br />

der erste deutsche Anbieter, der den E-Postbrief flächendeckend<br />

im Verbandsgebiet bereitstellt.<br />

Das neue Produkt der Deutschen Post ebnet Behörden und<br />

Bürgern den Weg zur sicheren vertraulichen Kommunikation<br />

im Internet. Bereits unmittelbar zur Markteinführung des E-<br />

Postbriefes hat sich das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg<br />

/ Lippe (krz) der neuen Technologie angenommen<br />

und arbeitet seit dem als strategischer Partner eng<br />

mit der Deutschen Post AG zusammen. Mit dem E-Postbrief<br />

können Anträge, Rechnungen, Bescheide, Urkunden oder<br />

andere Dokumente verlässlich, verbindlich und vertraulich<br />

über das Internet versendet und empfangen werden. Nun<br />

stellte das krz die gemeinsam mit der Deutschen Post realisierte<br />

mandantenfähige Lösung vor.<br />

„Unsere Anwender können jetzt von den Vorteilen des E-<br />

Postbriefs profitieren. Denn das innovative Produkt erleichtert<br />

die Kommunikationsprozesse der Kommunen erheblich und<br />

ermöglicht Kosteneinsparungen“, erläutert krz-Geschäftsführer<br />

Reinhold Harnisch. Über die Infrastrukturen des krz und<br />

der Deutschen Post lässt sich der E-Postbrief bequem erzeugen<br />

und über eine gesicherte Verbindung an Empfänger mit<br />

E-Postbrief Adresse versenden. Besitzt der Empfänger keine<br />

E-Postbrief Adresse, wird das Schreiben post- und portooptimiert<br />

gedruckt und von der Post klassisch per Briefbote<br />

zugestellt.<br />

Das krz setzt eine mandantenfähige Lösung des E-Postbriefs<br />

ein, die von der Deutschen Post speziell für die Anforderungen<br />

von Kommunen entwickelt wurde. Die Verbandskommunen<br />

können über die technische Anbindung zum krz E-<br />

Postbriefe versenden und empfangen. Dabei haben sie die<br />

Möglichkeit, Versand- und Empfangsoptionen nach ihren<br />

internen Standards zu konfigurieren. Die Administration erfolgt<br />

jedoch zentral und Kosten sparend beim krz. „Mit dem<br />

E-Postbrief können Verwaltungen enorme Einsparpotenziale<br />

realisieren. Vom Posteingang bis zum Versand läuft alles<br />

elektronisch. Das spart am Ende richtig Geld – im Idealfall<br />

bis zu 60 Prozent der Prozesskosten“, erklärt Ralph Wiegand,<br />

Mitglied des Bereichsvorstandes Brief Deutsche Post.<br />

Verträge bestehen zwischen dem Dienstleister krz und der<br />

Deutschen Post sowie dem Rechenzentrum und seinen Verbandsmitgliedern.<br />

Die Kommunen treffen lediglich Teilnahmevereinbarungen<br />

mit der Deutschen Post.<br />

524 Kommunalwirtschaft 08/2011


Energiehändlern drohen hohe Eigenkapitalanforderungen aus Brüssel<br />

BDEW: Unternehmen sollen in Zukunft den Handel mit Strom- und Gasmengen absichern /<br />

Wichtige Investitionen könnten aufgeschoben werden<br />

Die Europäische Kommission hat heute eine Überarbeitung<br />

des Regelwerks zur Eigenkapitalhinterlegung (Capital Requirements<br />

Directive - CRD) von Banken und Finanzinstituten<br />

vorgelegt. Die Brüsseler Behörde plant laut dieser Neufassung,<br />

die bisher geltenden Anforderungen an die Höhe des<br />

hinterlegten Eigenkapitals zu verschärfen. Von diesen Regeln<br />

werden möglicherweise in Zukunft auch Energiehändler betroffen<br />

sein, da mit der Reform der EU-Finanzmarktrichtlinie<br />

(Markets in Financial Instruments Directive - MiFID) Energiehandelsunternehmen<br />

zu aufsichtspflichtigen Finanzdienstleistern<br />

werden könnten. Somit würden Eigenkapitalvorschriften<br />

aus der CRD auch für sie gelten.<br />

"Würden die Vorstellungen der Kommission umgesetzt werden,<br />

dann müssten die Energieunternehmen sehr viel mehr<br />

Eigenkapital als bislang vorhalten, mit dem der Handel von<br />

Strom- oder Gasmengen sowie von CO2-Zertifikaten abgesichert<br />

werden müsste", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende<br />

der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der<br />

Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), anlässlich des Vorschlags<br />

der Kommission. Damit wäre unverhältnismäßig viel<br />

Kapital gebunden, was zu einer Einschränkung des sonstigen<br />

Geschäfts führen würde. Dies erschwere auch unnötig den<br />

Eintritt für neue Marktteilnehmer. Außerdem würde dann das<br />

Geld für wichtige Investitionsmaßnahmen fehlen. Industrieunternehmen<br />

unterschieden sich deutlich von Banken, da ihr<br />

Kapital in Anlagevermögen gebunden ist, so Müller.<br />

"Die Umsetzung dieser Richtlinie würde zu einschneidenden<br />

Veränderungen in der Energiebranche führen", fügte Müller<br />

hinzu. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt seien die Unternehmen<br />

auf gute Investitionsbedingungen, Planungssicherheit und<br />

auf Wettbewerb angewiesen. "Wir brauchen Investitionen in<br />

Erneuerbare Energien, konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke<br />

und neue Netze, um die Herausforderungen der Energiewende<br />

zu meistern", sagte die Vorsitzende der BDEW-<br />

Hauptgeschäftsführung. Diese Bemühungen würden durch<br />

die Vorstellungen der EU-Kommission konterkariert. Viele<br />

- gerade kleine und mittelständische - Energieunternehmen<br />

wären gezwungen, sich vom Energiehandel zurückzuziehen,<br />

BITKOM zum Aus für Elena<br />

Scharfe Kritik an der Hüh-Hott-Politik der Bundesregierung<br />

Der Hightech-Verband BITKOM kritisiert den Stopp des elektronischen<br />

Entgeltnachweises ELENA. BITKOM-Präsident<br />

Prof. Dieter Kempf kommentiert wie folgt:<br />

„Der Praxisbetrieb von Elena hat keinerlei Erkenntnisse zutage<br />

gefördert, die nicht vor dem Start dieses Systems bekannt<br />

gewesen wären. Es erstaunt uns, dass man mit großem Aufwand<br />

und nach langer Vorbereitungszeit ein modernes Verfahren<br />

einführt und dann handstreichartig wieder beendet.<br />

Anstatt das Rad zurückzudrehen, hätte man besser den<br />

Umfang der einzusammelnden Daten kritisch überprüft und<br />

Verbesserungen im laufenden Betrieb vorgenommen, wie das<br />

bei Technologieprojekten üblich ist. Die Wirtschaft hat im Vertrauen<br />

auf ein Bundesgesetz viel in ELENA investiert. Diese<br />

Investitionen der Wirtschaft, aber auch jene der Verwaltung<br />

was zu einer deutlichen Reduzierung des Wettbewerbs und<br />

sinkender Liquidität auf den Energiemärkten führen würde.<br />

Die Balance zwischen freiem Wettbewerb auf dem Energiemarkt<br />

und politischen Vorgaben und Zielen dürfe aber nicht<br />

aus der Balance geraten.<br />

Zum Hintergrund: Um das Risiko einer erneuten Finanzkrise<br />

zu verringern, bereitet die Europäische Kommission in Brüssel<br />

derzeit neue Regeln für den Finanzmarkt vor. Die Regeln<br />

für die Eigenkapitalhinterlegung galten dabei bislang nur für<br />

Akteure des Finanzmarkts.<br />

"Für den BDEW ist es vollkommen unverständlich, warum der<br />

Handel mit Strom und Gas genauso behandelt werden soll<br />

wie die sicher notwendigen Regelungen für Finanzmarktprodukte,<br />

die zum Teil ein hohes Ausfallrisiko aufweisen können.<br />

Der Energiehandel birgt - anders als Banken - kein systemisches<br />

Risiko in sich", erläuterte Müller. Weder hätten Energiehandelsunternehmen<br />

zur Finanzmarktkrise beigetragen,<br />

noch wäre bei Insolvenz einzelner Handelsfirmen die Energieversorgung<br />

gefährdet. Der Handel mit Finanzmarktprodukten<br />

sei etwas völlig anderes als der Handel mit physischen Produkten<br />

wie Strom- oder Gasmengen.<br />

Der BDEW hatte sich stets für ein maßgeschneidertes Regelwerk<br />

für den Energiebereich ausgesprochen. Ein solches<br />

Regelwerk steht nach der Einigung über die EU-Richtlinie für<br />

ein Markttransparenz- und Integritätsregime für den Energiehandel<br />

(REMIT - Regulation on Energy Market Integrity and<br />

Transparency) kurz vor der Verabschiedung. "Wir fordern die<br />

Europäische Kommission, das Europäische Parlament und<br />

den Rat der EU daher dringend auf, die bisher bestehenden<br />

Regelungen für den Energiehandel beizubehalten. Der BDEW<br />

hat dies in Brüssel bereits nachdrücklich gefordert. Wir werden<br />

uns in den kommenden Wochen intensiv für Regelungen<br />

einsetzen, die es auch kleinen und mittleren Unternehmen<br />

ermöglicht, weiter Handelsgeschäfte zu tätigen", so die Vorsitzende<br />

der BDEW-Hauptgeschäftsführung abschließend.<br />

Weitere Informationen unter: www.bdew.de.<br />

zum Aufbau der ELENA-Infrastruktur, werden damit obsolet.<br />

Noch schlimmer, die Wirtschaft trägt jetzt auch noch den Aufwand<br />

des Rückbaus! Mögliche Vorteile eines elektronischen<br />

Meldeverfahrens, wie z. B. der bessere Schutz der Privatsphäre<br />

der Arbeitsnehmer bleiben damit ungenutzt.<br />

Wir konnten in den letzten Jahren mehrfach beobachten,<br />

wie mit großem Aufwand Technologieprojekte eingeführt und<br />

dann plötzlich gestoppt wurden. Deutschland hinkt anderen<br />

Ländern im E-Government um Jahre hinterher und befindet<br />

sich im internationalen Vergleich auf einem beschämenden<br />

Platz im hinteren Mittelfeld. Die Verwaltung sollte schnellstmöglich<br />

und umfassend modernisiert werden. Dies würde<br />

Steuerzahler wie Unternehmen gleichermaßen entlasten. Die<br />

aktuelle Hüh-Hott-Politik muss beendet werden.“<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 525


Energiewende selber machen: Teilhabe an Erneuerbaren Energien<br />

schafft Akzeptanz<br />

Niebüll ausgezeichnet zur Energie-Kommune des Monats Juli<br />

„Bürgerbeteiligung ist der Schlüssel zur Akzeptanz der Erneuerbaren<br />

Energien“, sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der<br />

Agentur für Erneuerbare Energien. Dies werde am Beispiel<br />

der nordfriesischen Stadt Niebüll deutlich, die als „Energie-<br />

Kommune“ des Monats Juli 2011 ausgezeichnet worden ist.<br />

Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien<br />

vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem<br />

Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor. Ein<br />

animierter Kurzfilm zeigt am Beispiel eines Windparks in Niebüll,<br />

wie erfolgreiche Bürgerbeteiligung funktionieren kann.<br />

Niebüll mit seinen rund 9.300 Einwohnern liegt etwa 10 Kilometer<br />

von der Nordseeküste entfernt, unweit der Grenze<br />

zu Dänemark. Die Energiequelle Wind nutzen die Nordfriesen<br />

schon seit Jahrhunderten – ob zum Mehl mahlen, für die<br />

Schifffahrt oder aber heutzutage zur Stromproduktion. Und<br />

auch das Modell der direkten Teilhabe an Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />

hat in der Region Tradition. Mehr als 90 Prozent<br />

Windparks in der Region sind Bürgerwindparks – ein Spitzenwert<br />

in Deutschland. „Teilhabe schafft Akzeptanz“, weiß der<br />

Bürgermeister der Stadt Niebüll, Wilfried Bockholt. „Die Leute<br />

müssen sich mit den Anlagen identifizieren können.“<br />

Aus der Industrie<br />

Deshalb entschied die Niebüller Stadtverordnetenversammlung,<br />

dass Wind- und Solarparks hier ausschließlich in Bürgerhand<br />

realisiert werden sollen. Ein Großteil der Wertschöpfung<br />

verbleibt so in der Gemeinde und die Anwohner können<br />

einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />

Beim Bürgerwindpark in Niebüll können sich ausschließlich<br />

Menschen aus der Stadt und Umgebung beteiligen. Fast 900<br />

Bürger und die Stadt investierten zusammen drei Millionen<br />

Euro. Die restlichen Investitionskosten wurden über Kredite<br />

von regionalen Banken eingebracht. Der im Mai 2011 fertiggestellte<br />

Bürgerwindpark soll pro Jahr etwa 47 Millionen Kilowattstunden<br />

umweltfreundlichen Strom liefern. Damit können<br />

mehr als 13.000 typische Drei-Personen-Haushalte versorgt<br />

werden.<br />

„Bürgeranlagen bieten auch Kleinanlegern die Möglichkeit,<br />

ihr Geld regional und umweltfreundlich zu investieren“, meint<br />

Philipp Vohrer. „Jeder Teilhaber sieht, wo sein Geld angelegt<br />

ist und welchen Nutzen es bringt. Auf diese Weise können die<br />

Kommunen bei ihren Bürgern die Bereitschaft wecken, die<br />

Energiewende selber mitzugestalten.“<br />

Neuer Ansatz: GRS Batterien und stiftung ear erklären BattG und ElektroG<br />

im interaktiven G2 Infoforum<br />

Bewerbungen online bis jeweils vier Wochen vor dem jeweiligen<br />

Termin unter www.G2-Infoforum.de<br />

Endlich Klarheit: Die von GRS Batterien und der stiftung ear<br />

initiierte, deutschlandweite Veranstaltungsreihe G2 Infoforum<br />

räumt ab November mit Unklarheiten bezüglich des Batteriegesetzes<br />

(BattG) sowie Elektro- und Elektronikgerätegesetzes<br />

(ElektroG) auf. Ein Novum ist dabei das interaktive Konzept<br />

der Veranstaltung, denn die sich in der Praxis ergebenden<br />

Probleme werden individuell bearbeitet und beantwortet.<br />

Hierzu können sich seit August interessierte Hersteller, Vertreiber<br />

und Importeure auf der dazugehörigen Internetpräsenz<br />

www.G2-Infoforum.de mit ihren persönlichen Fragen für<br />

einen der sechs Workshops bewerben. Schon jetzt sind die<br />

Initiatoren mit der Resonanz zufrieden: Zahlreich eingegangene,<br />

detaillierte Fragen beispielsweise zur internationalen<br />

Registrierung nach BattG und/oder ElektroG, zum Anwendungsbereich<br />

(fällt ein Produkt unter das ElektroG) oder zu<br />

Abgrenzungsfragen (Geräte- oder Industriebatterie) zeugen<br />

sowohl von großem Interesse, als auch Unsicherheiten innerhalb<br />

der Branche.<br />

„Wir freuen uns sehr über die Vielfalt der Fragen, die uns<br />

erreichen. Diese zeigen uns nicht nur, dass Klärungsbedarf<br />

besteht, sondern auch, dass unser Ansatz richtig ist“, so Georgios<br />

Chryssos, Vorstand GRS Batterien. „Mit dem G2 Infoforum<br />

schaffen wir eine Plattform für alle nach BattG- und<br />

ElektroG-Verpflichteten und fördern damit den direkten Austausch<br />

mit uns und untereinander.“ Basis des G2 Infoforums<br />

ist daher auch das ausschließlich über die Website www.<br />

G2-Infoforum.de zentral gesteuerte Bewerbungsverfahren.<br />

Es ermöglicht schon vorab thematische Schwerpunkte zu ermitteln,<br />

um diese für die einzelnen Workshops professionell<br />

aufzubereiten. In Gruppen mit maximal 20 Teilnehmern und<br />

hochkarätigen Referenten wie dem ehemaligen Ministerialrat<br />

Hans-Jochen Lückefett, den Juristen Matthias Schleifenbaum,<br />

Dr. Juliane Hilf, Dr. Holger Jacobj sowie Sabina Gärtner-Nitsche<br />

von der stiftung ear und Dr. Imke Schneider (GRS<br />

Batterien) werden in den sechs einzelnen Veranstaltungen jeweils<br />

zehn bis fünfzehn unterschiedliche Fragen erörtert und<br />

selbst komplizierte Sachverhalte geklärt. „Wir verstehen das<br />

G2 Infoforum als praxisnahes Medium, das unseren Kunden<br />

unmittelbare Hilfestellung bei individuellen Themen bietet“,<br />

bestätigt Alexander Goldberg, Vorstand der stiftung ear. Alle<br />

in den Workshops erarbeiteten Ergebnisse rund um das Inverkehrbringen,<br />

die Rücknahme und die umweltverträgliche<br />

Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren sowie Elektrogeräten<br />

werden am Ende der Veranstaltungs-Reihe auch<br />

für Nichtteilnehmer auf der Website zum Download bereitgestellt.<br />

526 Kommunalwirtschaft 08/2011


Unterstützt wird das G2 Infoforum von Handelskammern,<br />

Verbänden und von verschiedenen Organisationen, wie dem<br />

Zentralverband der Elektrotechnik und Elektronikindustrie<br />

e.V. (ZVEI), dem Bundesverband Informations-wirtschaft, Te-<br />

Zuverlässig und zugelassen<br />

RAUDRIL Rail erhält Eisenbahn-Bundesamt (EBA) Zulassung<br />

Sorgfältig geplante Entwässerungsmaßnahmen sind für den<br />

modernen Gleisbau von hoher Bedeutung. Große Transportlasten<br />

und hohe Verkehrsgeschwindigkeiten stellen nicht nur<br />

Herausforderungen für den Oberbau dar, sondern erfordern<br />

einen bei jeder Wetterlage tragfähigen Unterbau. Nur so kann<br />

verhindert werden, dass keine dauerhaften Veränderungen<br />

der Gleislage auftreten. Anfallendes Niederschlagswasser ist<br />

daher schnell und sicher aus den Tragschichten abzuleiten.<br />

Für den Einsatz im Gleisbau hat REHAU deshalb das Vollwand-Sickerleitungsrohrsystem<br />

RAUDRIL Rail PP entwickelt.<br />

Es besteht aus unverwüstlichem Polypropylen PP-HM nach<br />

DIN EN 1852 und bietet Sicherheit für höchste Ansprüche.<br />

Die Rohre können direkt im Lastbereich von Gleiskörpern verbaut<br />

werden und stehen je nach statischen Erfordernissen in<br />

SN 8 oder SN 16 zur Verfügung.<br />

Das gesamte Rohrsystem ist gemäß den Anforderungen der<br />

DBS 918.064 nach der „Herstellerbezogenen Produktqualifikation“<br />

(HPQ) zur Entwässerung von Bahnanlagen der Deutschen<br />

Bahn (DB) AG zugelassen. Zusätzlich hat REHAU nun<br />

für RAUDRIL Rail PP SN 16 die Eisenbahn-Bundesamt Zulassung<br />

(21.41 Ibzit 23/04) erhalten. Hierdurch können die Rohre<br />

auch ohne Zustimmung im Einzelfall (ZiE) im Einflussbereich<br />

von Eisenbahnverkehrslasten und speziell im inneren Lastbereich<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Ansprüche der DB AG an Sickerleitungsrohre sind in<br />

den einschlägigen Richtlinien festgelegt. Es wird hierbei un-<br />

RAUDRIL Rail PP bietet Sicherheit für höchste Ansprüche.<br />

lekommunikation und neue Medien e. V. (BITKOM) sowie dem<br />

Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

e. V. (BGA).<br />

terschieden, für welchen Lastbereich das Material vorgesehen<br />

ist. Im Gleisbau wird zwischen „innerem Lastbereich“,<br />

„äußerem Lastbereich“ und „außerhalb Lastbereich“ unterschieden.<br />

Für eine optimale Anpassung an den jeweiligen<br />

Einsatzbereich ist RAUDRIL Rail PP in verschiedenen Ringsteifigkeitsklassen<br />

und Schlitzbreiten vorhanden.<br />

Zusätzlich bietet REHAU ein auf die verschiedenen Anwendungen<br />

abgestimmtes Schachtprogramm an. So steht Kunden<br />

ein durchdachtes Gesamtsystem für die Planung und<br />

den Bau von Sickerleitungen zur Verfügung.<br />

Das Geschäftsfeld Bau ist eine tragende Säule des weltweit<br />

tätigen Polymerverarbeiters REHAU. Branchenspezifisches<br />

Know-how aus den drei Geschäftsfeldern Bau, Automotive<br />

und Industrie vernetzt REHAU konsequent, um auf Produkt-,<br />

Beratungs- und Service-Ebene mit Innovationen und<br />

ausgereiften Systemangeboten seine weltweit führende Position<br />

zu stärken. REHAU Bau bietet zukunftsorientierte und<br />

ganzheitliche Lösungen für die Bauwirtschaft – vom privaten<br />

Wohnungsbau, über den Geschosswohnungsbau bis hin<br />

zum Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau. Innovative<br />

und zukunftsorientierte Lösungen für energieeffizientes Bauen<br />

und Sanieren sowie für Wassermanagement stehen dabei<br />

im Fokus. Rund 15.000 Mitarbeiter weltweit erzielen für RE-<br />

HAU Wachstum und Erfolg. An über 170 Standorten sucht<br />

das unabhängige Familienunternehmen die Nähe zum Markt<br />

und zum Kunden.<br />

Für RAUDRIL Rail PP SN 16 hat REHAU die Eisenbahn-Bundesamt<br />

Zulassung (21.41 Ibzit 23/04) erhalten.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 527


Lärmschutzwand lässt Hotelgäste ruhig schlafen<br />

VEGASONIC BAUT KOKO WALL IN SCHWÄBISCH HALL<br />

Schmale Baubreite, hoher Lärmschutz, KOKO WALL bewahrt<br />

Hotelgäste vor schlaflosen Nächten<br />

Die Hotelleitung des Ringhotels Hohenlohe in Schwäbisch<br />

Hall stand bei der Restaurierung einer Stadtvilla vor gleich<br />

zwei Problemen: Das stilvolle Gebäude, das zukünftig als<br />

2-Sterne-Unterkunft für weitere Hotelgäste dienen soll, liegt<br />

direkt an der B19, einer der am stärksten befahrenen Hauptstraßen<br />

Baden-Württembergs. Ohne einen passenden Lärmschutz<br />

ist es hier unmöglich, Gäste wohnen zu lassen.<br />

Dazu kommt, dass das Grundstück selbst über sehr wenig<br />

Platz verfügt. Etwas eng geht es auf dem Parkplatz zur Straße<br />

hin sowieso schon zu - doch gerade hier ist die Notwendigkeit<br />

des Lärmschutzes am höchsten. Die Lösung: eine Wand<br />

mit hohem Lärmschutzfaktor und schmaler Baubreite, die<br />

sich dazu noch gut der Umgebung anpasst. All das erfüllt die<br />

begrünbare KOKO WALL von vegasonic, der starken Lärmschutzmarke<br />

aus dem Hause HERAS ADRONIT.<br />

Die KOKO WALL dämmt den Schall um 30 dB und reduziert<br />

Strömungsflüsse und Windgeschwindigkeiten. Zudem absorbiert<br />

sie den Schall mit 7 dB, so dass dieser nicht zwischen<br />

Straße und Wand hin- und hergeworfen, sondern von der<br />

Wandverkleidung aufgenommen wird. Der Aufbau der Wand<br />

ist einfach, aber sehr effektiv: Eine nicht sichtbare, schalldämmende<br />

Stahlplatte sitzt fest zwischen Recyclingkunststoffrohren,<br />

die mit natürlichen Kokosfasern ummantelt sind.<br />

Diese „Sandwich-Konstruktion“ wird durch einen verzinkten<br />

Stahlrahmen sicher und stabil gehalten.<br />

Insgesamt ist die Wand gerade einmal acht Zentimeter breit<br />

und nimmt somit nur minimalen Platz in Anspruch - genau<br />

das, was das Hotel Hohenlohe braucht. Um noch weniger<br />

Platz als üblich mit der Lärmschutzwand zu belegen, änderte<br />

vegasonic in Schwäbisch Hall extra die Fundamente der<br />

Wand. So bleibt auf dem Parkplatz des Hotels genug Platz<br />

zum Rangieren der Autos bei hervorragendem Lärmschutz.<br />

Gute Begrünbarkeit<br />

Carpevigo-Gruppe setzt auf Mezzanine-Kapital<br />

8,0% Festzinsanlage erfolgreich platziert, 7,2 Mio Euro Kapitalzufluss<br />

für die Finanzierung von PV-Solarparks<br />

Die Carpevigo-Gruppe, ein Projektierer und Betreiber von Anlagen<br />

und Kraftwerken für die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien, setzt bei der Finanzierung von PV-Kraftwerken<br />

weiterhin auf einen Mix von Eigen- und Mezzaninekapital<br />

– und erzielt dabei eine beträchtliche Hebelwirkung.<br />

Zwei Jahre Laufzeit, 7,2 Mio. Euro Emissionsvolumen und<br />

acht Prozent Verzinsung lauten die Eckdaten der jüngsten<br />

Festzinsanlage, die der Projektentwickler aus dem oberbayerischen<br />

Holzkirchen über seine Carpevigo Finanzierungs<br />

GmbH & Co 2. KG erfolgreich am Markt platziert hat. Sie richtete<br />

sich vor allem an Privatinvestoren in Deutschland.<br />

Die Mittel aus dem Mezzanine-Darlehen fließen in konkrete,<br />

klar benannte Projekte und bleiben hier bis zum Abschluss<br />

der Baumaßnahmen, der Anbindung an das öffentliche<br />

Stromnetz und den Abschluss eines Pilotbetriebs gebunden.<br />

Die KOKO WALL kann schnell und einfach mit Kletterpflanzen<br />

wie Efeu oder Wein begrünt werden. Bei einer fachgerechten<br />

Anpflanzung und Pflege ist sie schon nach wenigen<br />

Vegetationsperioden üppig bewachsen. Viele Kommunen in<br />

Deutschland befürworten dieses Konzept bereits: Die Gemeinde<br />

Unterföhring beispielsweise bestätigt den guten optischen<br />

Eindruck durch die Begrünung und die dadurch entstandene<br />

Luftverbesserung am Rande eines Wohngebiets.<br />

Ebenso die Stadt Essen, die sich 2010 auch aufgrund der<br />

einfachen Begrünbarkeit für KOKO WALLs entlang einer viel<br />

befahrenen Ausbaustrecke entschieden hatte.<br />

Die KOKO WALL am Hotel Hohenlohe ist 4,50 hoch und 30<br />

Meter lang. Genug, um den Lärm von vielen tausend Autos<br />

abzuhalten, die täglich auf der Bundesstraße direkt am Hotel<br />

vorbeifahren. Im Februar 2011 stellt vegasonic die KOKO<br />

WALL erstmals in Schwäbisch Hall vor, im Mai wurde sie<br />

dann innerhalb nur weniger Tage aufgebaut.<br />

Danach erfolgt eine Refinanzierung über eine klassische Kreditfinanzierung.<br />

Eigen- und Mezzaninekapital werden frei und<br />

für die Finanzierung der nächsten Projekte genutzt. Diese<br />

sind für die Investoren nicht nur transparent, sie haben auch<br />

die Möglichkeit, nach Ende der Laufzeit in eine der realisierten<br />

Anlagen direkt zu investieren.<br />

Für Projektentwickler wie Investoren birgt dieses Modell<br />

zahlreiche Vorteile. Investoren wissen, wo konkret ihr Kapital<br />

eingesetzt wird oder zu einem Zeitpunkt gebunden ist. Sie<br />

kennen die Ertragssituation der Anlagen und die Werthaltigkeit<br />

des Investments. Die Carpevigo AG als Projektentwickler<br />

umgeht die Risikoaufschläge, die Banken vor und während<br />

der Bauphase zuschlagen, so denn in dieser Projektphase<br />

überhaupt mit vertretbarem Aufwand eine klassische Bankfinanzierung<br />

zu bekommen ist.<br />

Mit diesem Finanzierungsmodell hat die Carpevigo AG in<br />

diesen Tagen vier weitere Solarparks in Italien mit einer Leistung<br />

von gut fünf Megawatt fertig gestellt. Dabei setzt der<br />

528 Kommunalwirtschaft 08/2011


Projektentwickler nicht einseitig auf den besonders sonnenverwöhnten<br />

Absatz der italienischen Halbinsel. Auch wenn<br />

dort die geographischen Rahmenbedingungen mit einer Solarstrahlung<br />

von bis zu 1.750 kWh pro Quadratmeter und Jahr<br />

besonders attraktiv sind. Diversifikation lautet das Schlüsselwort.<br />

In der Toskana betreibt das Unternehmen zwei Solarparks<br />

bei einer Solarstrahlung von 1.450 kWh. „Der auf der<br />

ersten Blick deutlich niedrigeren Solarstrahlung stehen jedoch<br />

niedrigere Baukosten, kürzere Wege und eine besser<br />

ausgebaute Infrastruktur gegenüber“, erläutert Wolfgang<br />

Rehse, Geschäftsführer der Carpevigo Finanzierungs GmbH<br />

& Co 2. KG. „Unter dem Strich erreichen wir damit die gleichen<br />

Erträge und Renditen wie mit den Anlagen in Süditalien.<br />

Alles eine Frage der spezifischen Kosten.“<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Bereich so-<br />

lare Stromerzeugung sind in Italien nach Einschätzung von<br />

Carpevigo mit der jüngsten Revision des ´Conto Energia´<br />

nochmals anspruchsvoller geworden. Bei dem italienischen<br />

´Conto Energia´ handelt es sich um ein Gesetz, in dem ähnlich<br />

dem deutschen EEG Netzeinspeisung und Vergütung von<br />

Strom aus erneuerbaren Energien geregelt sind. „Für unser<br />

Engagement ausschlaggebend ist jedoch die Stabilität des<br />

Marktes“, erläutert Jens F. Neureuther, Vorstand der Carpevigo<br />

AG, die Strategie des Unternehmens. Bis Ende 2011 will<br />

die Gruppe in Italien weitere Anlagen mit einer Leistung von<br />

20 MW fertig stellen und ans Netz bringen.<br />

Die Platzierung des Mezzanine-Darlehens wurde von der<br />

Münchener HOFMANN-FINANZ Management GmbH betreut.<br />

Weitere Informationen unter: www.carpevigo.de.<br />

Mit Wasserstoff-Brennstoffzelle für eine saubere Umwelt<br />

Bis zu 30 Prozent weniger Dieselverbrauch bei der Abfallsammlung<br />

Es hat schon Tradition bei der Berliner Stadtreinigung: Innovation<br />

anzuregen und sie in Kooperation mit anderen Unternehmen<br />

umzusetzen. Aktuelles Beispiel ist die Entwicklung<br />

eines Brennstoffzellen-Antriebs für die Ladeanlage von Müllfahrzeugen.<br />

Mit der Berliner Firma Heliocentris Energiesysteme<br />

GmbH und dem Aufbautenhersteller FAUN wurde<br />

– gefördert durch das Bundesverkehrsministerium – ein Fahrzeug<br />

entwickelt, das deutlich leiser ist und bis zu 30 Prozent<br />

weniger Diesel verbraucht.<br />

Am heutigen Tag geht das Fahrzeug bei der BSR in den Testbetrieb.<br />

Zwei Jahre lang wird der weltweit erste Brennstoffzellen-Müllaster<br />

in Adlershof, Friedrichshain und Lichtenberg<br />

unter Alltagsbedingungen eingesetzt. Mit diesem Praxistest<br />

soll demonstriert werden, dass er beim Laden genauso gut<br />

funktioniert wie konventionelle Diesel-Fahrzeuge aber dabei<br />

null Kohlendioxyd, null Stickoxyd und auch null Feinstaub<br />

emittiert: Aus der Brennstoffzelle kommt nur noch Wasser.<br />

„Der Dieselmotor des Fahrgestells wird nur noch zum Fahren<br />

gebraucht und wird beim Laden des Abfalls abgeschaltet.<br />

Die elektrische Energie für den Ladevorgang kommt aus einer<br />

Brennstoffzelle, die im Fahrzeug integriert wurde“, erläutert<br />

Dr. Johannes F. Kirchhoff, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der FAUN-Gruppe, das Prinzip.<br />

Die Heliocentris Energiesysteme GmbH hat dafür eine sogenannte<br />

„Power-Box“ entwickelt, die ein 32 kW Brennstoffzellenaggregat<br />

sowie die für dessen Betrieb benötigten Wasserstofftanks,<br />

Luftversorgungs- und Kühlsysteme beinhaltet<br />

und diese hinter dem Führerhaus installiert. „Unser Ziel ist,<br />

die Serientauglichkeit der Lösung zu erproben. Dafür müssen<br />

wir nun den Prototypen auf Herz und Nieren im Alltagsbetrieb<br />

testen“, so Heliocentris-Vorstand Dr. András Gosztonyi.<br />

Das Bundesverkehrsministerium hat die Entwicklung des<br />

Prototyps im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms<br />

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mit rund<br />

800.000 Euro gefördert. „Wir wollen Mobilität ermöglichen<br />

und nicht verhindern. Deshalb brauchen wir nachhaltige Lösungen<br />

für den Verkehr der Zukunft. Die Elektromobilität mit<br />

Batterie und Brennstoffzelle bietet hier sinnvolle Alternativen.<br />

Das gilt insbesondere für den Stadtverkehr. Mit innovativen<br />

Technologien wie diesen tragen wir nicht nur zur Verringerung<br />

von umweltschädlichen Emissionen bei; wir sorgen auch<br />

dafür, dass es in unseren Städten leiser wird. Mit unseren<br />

Förderprogrammen unterstützen wir Wirtschaft und Wissenschaft<br />

bei Forschung, Entwicklung und Demonstration, damit<br />

solche Zukunftstechnologien auch ihren Weg in die Praxis<br />

finden. Allein im NIP stellen wir dafür 500 Mio. Euro für einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren zur Verfügung“, sagte Rainer Bomba<br />

Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung.<br />

Staatssekretär Dr. Jens-Peter Heuer, Senatsverwaltung für<br />

Wirtschaft, Technologie und Frauen, sieht in dem Brennstoffzellen-Fahrzeug<br />

einen wichtigen Beitrag zur umweltverträglichen<br />

Mobilität: „Heliocentris in Adlershof ist ein Berliner<br />

Unternehmen, das bei Energiespeicherlösungen mit seinen<br />

technologischen Entwicklungen an der Spitze steht. Das sind<br />

gute Voraussetzungen für Berlin als Modellstadt für Elektromobilität.“<br />

Koordiniert wird das NIP von der NOW GmbH,<br />

Nationale Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.<br />

Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Klaus Bonhoff: „Die<br />

Brennstoffzelle bietet Effizienzvorteile in den verschiedensten<br />

Anwendungen. Die Erprobung im Alltag ist für eine erfolgreiche<br />

Markteinführung entscheidend. Wir freuen uns hier<br />

über den Mut und die Pionierbereitschaft aller involvierten<br />

Experten.“<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 529


Andreas Scholz-Fleischmann, Personalvorstand der BSR –<br />

und verantwortlich für den BSR Fuhrpark – sieht der Testphase<br />

unter realen Einsatzbedingungen gespannt entgegen: „Die<br />

Berliner Stadtreinigung ist ein zukunftsorientiertes Unternehmen<br />

und schon seit vielen Jahren Vorreiter beim Einsatz innovativer<br />

Umweltschutztechnologien. Innovationen anzustoßen<br />

und zu fördern ist ein wichtiger Aspekt in unserer Strategie<br />

von niedrigen Gebühren und hohen ökologischen Standards.“<br />

FAUN ist Marktführer bei Abfallsammelfahrzeugen und Kehrmaschinen<br />

in Europa und liefert in dem Kooperationsprojekt<br />

den Aufbau zum Laden und Verpressen des Mülls und das<br />

technische Know-how des Hybridkonzepts bei der Energierückgewinnung.<br />

Der Stammsitz ist in Osterholz-Scharmbeck<br />

Auf die Plätze, fertig, Licht<br />

Sport- und Freizeitstätten profitieren von moderner Beleuchtung<br />

Sport spielt in der Freizeit vieler Menschen eine wichtige Rolle.<br />

Ob Fußball, Leichtathletik oder Indoor-Klettern, Experten<br />

zufolge sind über 35 Millionen Bundesbürger sportlich regelmäßig<br />

aktiv. Noch mehr Anhänger gibt es auf der Tribüne oder<br />

bei Übertragungen in TV und Internet.<br />

Damit Sportanlagen von der großen Nachfrage profitieren,<br />

sollte ihr Angebot Athleten und Publikum überzeugen – auch<br />

am Abend oder in überdachten Arenen. Gerade hier ist die<br />

richtige Beleuchtung gefragt. Der Einsatz von künstlichem<br />

Licht muss sorgfältig geplant werden. Er hängt ab von der<br />

Sportart, von der Geschwindigkeit der Bewegungsabläufe<br />

und der Position von Zuschauern oder Kameras, erklärt licht.<br />

de, die Fördergemeinschaft Gutes Licht.<br />

Moderne, effiziente Beleuchtungssysteme fördern die Atmosphäre<br />

in Sportanlagen. Zugleich können sie Energieverbrauch<br />

und Kosten senken. Dabei definiert die Norm DIN<br />

EN 12193 „Sportstättenbeleuchtung“ die lichttechnischen<br />

Mindestanforderungen für jede Sportart. Maßgeblich für die<br />

Allgemeinbeleuchtung ist der Standort einer Anlage: drinnen<br />

– das sind vor allem Sporthallen, draußen – das sind zu einem<br />

großen Teil Sportplätze.<br />

LED: niedrige Stromkosten, lange Lebensdauer<br />

In einer Mehrzweckhalle muss das Beleuchtungsniveau der<br />

Sportart entsprechen, die die höchsten Anforderungen an die<br />

Sehaufgabe stellt. Üblich ist eine regelmäßige Leuchten-An-<br />

Neueste Technik und Optionen für die Zukunft<br />

RMV Koblenz bestellt neue Bordrechner !<br />

700 Busse der RMV Koblenz werden mit neuer Fahrzeugrechner-Generation<br />

von ATRON ausgestattet<br />

Die RMV Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH ist seit vielen<br />

Jahren ATRON Kunde und hat derzeit ca. 700 ATRON-<br />

Fahrzeugrechner unterschiedlicher Baureihen im Einsatz. Im<br />

Interesse einer Modernisierung und im Ausblick auf künftige<br />

Optionen, wie z.B. RBL/ITCS, erhielt ATRON den Auftrag, in<br />

den Jahren 2011 und 2012 zunächst 450 Busse mit der neuen<br />

(Niedersachsen). Für FAUN arbeiten weltweit über 1000 Beschäftigte.<br />

Heliocentris Energiesysteme GmbH ist Spezialist für hybride<br />

Energiespeicherlösungen aus Brennstoffzellen, Batterien und<br />

Energiemanagement mit Sitz in Berlin Adlershof.<br />

Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />

GmbH (NOW) wurde 2008 gegründet. Die<br />

NOW GmbH ist verantwortlich für die Koordination und Steuerung<br />

des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff-<br />

und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und des Programms<br />

Modellregionen Elektromobilität des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />

ordnung. Hallenhöhe und die Art der Deckenkonstruktion bestimmen<br />

die Ausführung – Leuchten zum Einbau, zum Anbau<br />

oder abgehängt. In der Praxis bewähren sich Leuchten für<br />

Leuchtstofflampen, runde oder rechteckige Hallen-Reflektorleuchten<br />

und Scheinwerfer für Halogen-Metalldampflampen.<br />

Zu einer interessanten Alternative entwickeln sich Leuchten<br />

mit LEDs. Sie überzeugen durch eine lange Lebensdauer von<br />

bis zu 50.000 Stunden, niedrige Stromkosten und eine gute<br />

Farbwiedergabe.<br />

Zur Beleuchtung von Sportplätzen eignen sich runde oder<br />

rechteckige Scheinwerfer. Hinzu kommen Strahler mit asymmetrischer<br />

oder symmetrischer Lichtstärkeverteilung. Verbreitet<br />

ist die Montage der Leuchten auf vier oder sechs<br />

Masten, die längs der meist rechteckigen Spielfelder platziert<br />

werden. Die Vorgaben zur Beleuchtungsstärke und deren<br />

Gleichmäßigkeit richten sich nach dem Wettbewerbsniveau.<br />

So gibt es etwa im Fußball eine Spannweite von 75 Lux für<br />

den Schul- und Freizeitsport bis zu mehr als 2.000 Lux bei<br />

Spielen, die im TV technische Feinheiten wie Zoom und Superzeitlupe<br />

ermöglichen.<br />

Mehr Infos bietet das Heft 08 „Sport und Freizeit“ aus der<br />

Schriftenreihe „licht.wissen“ (62 Seiten, DIN A4, ISBN 978-3-<br />

926193-52-0). Das Heft kann im Internet unter www.licht.de/<br />

lichtwissen bestellt werden (dort auch kostenfreier Download<br />

der PDF-Datei) oder bei licht.de, Postfach 701261, 60591<br />

Frankfurt am Main, Bestell-Fax 069 98955-198.<br />

Fahrzeugrechnergeneration AFR4 auszustatten. Gleichzeitig<br />

wird die vorhandene Verkehrsbetriebs-Management-Software<br />

ATRIES um Funktionen wie Online-Datenkommunikation<br />

und die ASYST-Standardsoftware für das Gerätemonitoring<br />

erweitert. In den beiden Folgejahren sollen dann die<br />

Bordrechner der restlichen 250 Busse ersetzt werden.<br />

Die Kommunikation für die Datenver- und -entsorgung des<br />

AFR4 wird über UMTS erfolgen und ist damit um ein Viel-<br />

530 Kommunalwirtschaft 08/2011


faches schneller als mit GPRS/Edge. Zur Ermittlung der aktuellen<br />

Fahrzeugposition wird die logische Ortung in Kombination<br />

mit GPS verwendet und gewährleistet so eine genaue und<br />

zuverlässige Standortbestimmung. Im AFR4 ist außerdem<br />

bereits ein Funkmodul zur Ansteuerung von Lichtsignalanlagen<br />

sowie eine digitale Haltestellenansage (ELA) integriert.<br />

Ein wichtiges Entscheidungskriterium für die RMV war nicht<br />

zuletzt auch das superschnelle Druckwerk des AFR4, da der<br />

Bordrechner auch als Fahrscheindrucker dient und so dem<br />

Fahrer wertvolle Zeit beim Fahrscheinverkauf spart.<br />

RMV-Niederlassungsleiterin Dagmar Becker-Friedmann<br />

hat bereits die Zukunft im Blick: „Mit den neuen Fahrzeugrechnern<br />

bekommen wir den neuesten Stand der Technik in<br />

unsere Fahrzeuge, wobei uns die optionalen Erweiterungsmöglichkeiten<br />

des AFR4 wie E-Ticketing nach VDV-KA und<br />

umfangreiche Bordrechner-Funktionen ebenso beeindruckt<br />

haben wie die Möglichkeit zur Darstellung von Internetseiten<br />

auf dem Bordrechner.“<br />

Da sich ATRON schon seit 2005 intensiv mit dem Thema E-<br />

Ticketing und VDV-Kernapplikation befasst, machen die bei<br />

der Umsetzung zahlreicher Einstiegskontroll-systeme nach<br />

VDV-KA gewonnenen Erfahrungen das bayerische Unternehmen<br />

zu einem Vorreiter und kompetenten Partner auf diesem<br />

Gebiet.<br />

Projekt "colognE-mobil":<br />

Ergebnisse sind vielversprechend<br />

Zum Abschluss der ersten Phase ihres gemeinsamen Projekts<br />

„colognE-mobil“ haben Ford, die RheinEnergie, die Universität<br />

Duisburg-Essen und die Stadt Köln ihre bisherigen<br />

Ergebnisse vorgestellt und ein positives Fazit gezogen. Alle<br />

Akteure konnten dank der engen Zusammenarbeit wichtige<br />

Erkenntnisse für ihre jeweilige Branche gewinnen. Und für alle<br />

wurde während der vergangenen eineinhalb Jahre deutlich,<br />

das sich neue Mobilitätskonzepte nur umsetzen lassen, wenn<br />

Energieversorger, Fahrzeughersteller und Kommunen eng kooperieren.<br />

Für die RheinEnergie ist Elektromobilität integraler Bestandteil<br />

einer umfassenden und langfristigen Smart-Energy-Strategie.<br />

Dazu gehören der Aufbau größerer Erzeugungskapazitäten<br />

aus Windkraft, Biomasse und Photovoltaik ebenso wie<br />

die Einführung „intelligenter“ Zähler und Netze.<br />

Das Projekt „colognE-mobil“ hat gezeigt, dass die Kernkompetenzen<br />

eines Energieversorgers auch für den Ausbau der<br />

Elektromobilität in Köln und der Region unverzichtbar sind:<br />

Energieerzeugung und -lieferung aus regenerativen Quellen,<br />

Aufbau und Betrieb von Netzinfrastruktur, Mess- und Abrechnungswesen<br />

sowie Kundenservice sind entscheidende Faktoren<br />

eines neuen Mobilitätskonzepts.<br />

Inzwischen hat die RheinEnergie 14 Ladestationen bei Unternehmen<br />

installiert, die Testfahrzeuge einsetzen, sowie öffentlich<br />

zugängliche, wie die TankE in der Kölner Lungengasse.<br />

Die bisherigen Ergebnisse des Projekts zeigen jedoch, dass<br />

Ladevorgänge im weit überwiegenden Maß in Betrieben und<br />

zu Hause stattfinden. Folglich muss eine Ladeinfrastruktur<br />

Die RMV Koblenz als Tochtergesellschaft der DB Regio AG<br />

und der RMV-Beteiligungs GmbH mit Firmensitz in Koblenz<br />

bedient im öffentlichen Personenverkehr mit ihren Bussen<br />

die Landkreise Bad-Neuenahr-Ahrweiler, Altenkirchen, Westerwald,<br />

Neuwied, Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Rhein-<br />

Hunsrück, Rhein-Lahn, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg,<br />

Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und die kreisfreien Städte Koblenz<br />

und Trier.<br />

zunächst nicht zwingend flächendeckend, sondern vor allem<br />

bedarfsgerecht auf- und ausgebaut werden.<br />

Ferner hat sich herausgestellt, dass auch das Laden per Kabel<br />

im Alltagseinsatz noch verbesserungswürdig ist.<br />

Weitere Forschung seitens der Automobilindustrie, der Infrastruktur-Betreiber<br />

und der Wissenschaft ist daher unabdingbar.<br />

Auch wird sich in absehbarer Zeit eine öffentliche Ladeinfrastruktur<br />

kaum wirtschaftlich betreiben lassen, was bei<br />

weiteren Ausbauplänen berücksichtigt werden muss.<br />

Die zusätzliche Belastung der Netze ist hingegen unproblematisch:<br />

Angesichts der prognostizierten Zahl an Elektrofahrzeugen<br />

bis 2020 sind allenfalls lokale Ausbauten nötig. Heutige<br />

Kundenbetreuungs- und Abrechnungssysteme allerdings<br />

genügen den neuen Anforderungen noch nicht. Gefragt sind<br />

hier „Rundum“-Pakete, mit denen sich häusliche Stromlieferungen<br />

ebenso erfassen lassen wie der Ladestrom unterwegs.Mit<br />

dem E-Mobility-System hat die RheinEnergie einen<br />

Prototypen entwickelt, mit dem sich Abrechnungs- und Ladevorgänge<br />

jederzeit und überall übers eigene Mobiltelefon<br />

steuern lassen. Auch wäre es mit diesem System in Städten<br />

möglich, beispielsweise Parkgebühren zusammen mit dem<br />

Stromverbrauch abzurechnen.<br />

Die RheinEnergie wird sich im Bereich E-Mobilität weiter engagieren<br />

und in den kommenden Monaten beispielsweise<br />

Komplettlösungen für Firmenkunden und Kommunen (Lade-<br />

Infrastruktur, Abrechnung) entwickeln. Außerdem wird sie an<br />

der Entwicklung neuer regionaler Mobilitätskonzepte mitwirken.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 531


Innovationspreis 2011 für den FLEXIBUS<br />

Der FLEXIBUS ist das innovativste und kundenfreundlichste<br />

Angebot im ÖPNV, das 2011 in Deutschland angeboten<br />

wird. Dies stellte jetzt eine unabhängige, neutrale Fachjury<br />

des Verkehrsclub Deutschland (VCD) fest, der sich aktiv für<br />

umweltfreundliche, nachhaltige Mobilität einsetzt. Dass der<br />

FLEXIBUS gleichzeitig die Lebensqualität wie auch die Mobilitätsbedürfnisse<br />

der Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist<br />

ein weiterer wichtiger Aspekt, der dem FLEXIBUS den begehrten<br />

Innovationspreis in der Kategorie „Gesamtsystem“<br />

einbrachte.<br />

Preisverleihung in Berlin: Laudator Torsten Vogel von der PSI<br />

Berlin, Kerstin Haarmann, Bundesgeschäftsführerin des VCD,<br />

Josef Brandner, BBS Schapfl KG, Fridolin Kerler, VMK Verband<br />

mittelschwäbischer Kraftfahrzeuglinien e.V. (von links).<br />

Foto: Urheber VCD<br />

Ein erfolgreicher Auftritt<br />

Die Bilanz nach drei Tagen fällt überaus positiv aus. „Ein gelungener<br />

Auftritt“, sagt Holger Stehling, Leiter der Division<br />

Schmidt innerhalb der Aebi Schmidt Gruppe. „Mit unseren<br />

Exponaten und zahlreichen Neuheiten konnten wir sehr viele<br />

Entscheider auf uns und unsere Lösungen aufmerksam machen<br />

und das Wetter war traumhaft.“<br />

Auf dem Stand D432/433 präsentierte die Unternehmensgruppe<br />

ein breites Spektrum aus ihrem großen Sortiment:<br />

Das Angebot reichte von der drahtlos zu steuernden Streumaschine<br />

über kompakte Anhängestreuer, Kompakt- und<br />

Aufbaukehrmaschinen sowie Schneepflüge für alle Klimazonen<br />

bis hin zu Hanggeräteträgern, Transportern und Motormähern.<br />

Vier Neuheiten stachen auf dem Messestand besonders heraus:<br />

die Kompaktkehrmaschinen Swingo 200+ und Cleango<br />

500, eine neue Serie Anbaumaschinen für CLAAS-Kommunaltraktoren<br />

sowie der Transporter Viatrac Aebi VT450.<br />

Die Swingo 200+ besticht durch ihre kompakten Maße<br />

und hohe Wendigkeit. Mehrmals am Tag demonstrierte der<br />

Produktspezialist Sigurd Kohls auf der Fläche zwischen<br />

den beiden Ständen, wie handlich und alltagstauglich die<br />

Zwei-Kubikmeter-Kehrmaschine ist. Vor allem das absenkbare<br />

Fahrwerk, mit dem die Swingo 200+ auch niedrige Pas-<br />

„Uns freut besonders, dass das von uns selbst entwickelte<br />

Mobilitätssystem FLEXIBUS als Best-Practice-Modell ausgezeichnet<br />

wurde, das anderen Kommunen und Verkehrsunternehmen<br />

in Deutschland als moderne, zukunftsfähige<br />

Mobilitätsform empfohlen wurde“, so Josef Brandner,<br />

Geschäftsführer der BBS Schapfl KG und Fridolin Kerler,<br />

ehrenamtlicher Geschäftsführer des Verbandes Mittelschwäbischer<br />

Kraftfahrzeuglinien e. V. (VMK), die für das ÖP-<br />

NV-„Erfolgsmodell“ verantwortlich zeichnen und in Berlin die<br />

Auszeichnung entgegennahmen. Mit dem FLEXIBUS zeigt<br />

sich, dass individuelle Mobilität im ländlichen Raum auch<br />

ohne Auto möglich ist. Mit Hilfe des in weiten Teilen selbst<br />

entwickelten Software- und Telematiksystems fährt der FLE-<br />

XIBUS nur dort, wo und wann er gebraucht wird und erreicht<br />

Gemeinden, die sonst vom ÖPNV abgeschnitten wären. 2010<br />

beförderte der Flexibus 30.700 Fahrgäste, im ersten Halbjahr<br />

2011 waren es bereits 21.000. Zum Vergleich: Ohne FLEXI-<br />

BUS stiegen nur 6.000 Fahrgäste in den Bus. Das entspricht<br />

einer Steigerung der Fahrgastzahlen durch den FLEXIBUS<br />

um 400 %.<br />

Die hohe Akzeptanz hat alle Organisatoren beim Verkehrsunternehmen<br />

BBS, dem VMK, der Stadt und den Gemeinden<br />

der VG Krumbach (Aletshausen, Breitenthal, Deisenhausen,<br />

Ebershausen, Waltenhausen, Wiesenbach) wie auch<br />

im Landkreis Günzburg sehr positiv überrascht. Im Frühjahr<br />

schlossen sich die Gemeinden Neuburg/ Kammel und Ursberg<br />

mit allen Ortsteilen diesem System an. Aktuell denken<br />

weitere Städte und Gemeinden im und außerhalb des Landkreises<br />

Günzburg über die Einführung des FLEXIBUS nach.<br />

„Die Preisverleihung in Berlin ist wie ein Ritterschlag“, sagt<br />

Josef Brandner, „der dem FLEXIBUS plötzlich bundesweit in<br />

den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt“.<br />

sagen passieren und abkehren kann, stieß auf viele Nachfragen.<br />

Die Cleango 500, eine konsequente Weiterentwicklung der<br />

bewährten Cleango 400 wurde vor allem technisch aufgerüstet:<br />

Ein neuer Motor, eine veränderte Steuerung und viele<br />

kleine Details wie ein Gesundheitssitz für den Bediener sorgen<br />

dafür, dass die Cleango 500 weiterhin zu den beliebtesten<br />

Kompakten in der Klasse bis 4 m² zählt.<br />

Die Kooperation von Schmidt und CLAAS macht es möglich:<br />

Erstmals tauschte ein Traktor des norddeutschen Landmaschinenherstellers<br />

seine Hausfarbe gegen das Kommunalorange<br />

RAL 2011. Sichtbar gemacht wird damit eine Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Premium-Unternehmen.<br />

Schmidt bietet nicht nur effiziente Anbaumaschinen für den<br />

kommunalen Aufgabenbereich, sondern hat seit diesem Jahr<br />

gezielt auf die Leistungsparameter von CLAAS-Traktoren<br />

abgestimmte und damit optimal arbeitende Schneeräummaschinen,<br />

Streuer und Schneepflüge im Programm. „Diese Kooperation<br />

macht das Arbeiten noch wirtschaftlicher, sicherer<br />

und damit effizienter“, brachte es Holger Stehling auf den<br />

Punkt.<br />

Welche Leistung der Viatrac Aebi VT450 vollbringt, konnten<br />

die Besucher auf einem Parcours erleben. Tiefe Furchen,<br />

532 Kommunalwirtschaft 08/2011


Senken und Schräglagen stellten und stellen mit dem 98-Turbo-Diesel<br />

mit hydro-pneumatischer Einzelradfederung kein<br />

Problem dar.<br />

Charles Boné (Verkaufsleitung Deutschland): „Wir haben es<br />

mit dem VT 450 geschafft, komplexe Technik und Bedienerfreundlichkeit<br />

zusammenzuführen. Im modern gestalteten<br />

Cockpit lassen sich alle relevanten Funktionen im Bordcomputer<br />

programmieren und abrufen, oder sie werden auf einfachen<br />

Knopfdruck ausgeführt.“<br />

Viele Besucher aus Deutschland, Polen, Belgien, den Niederlanden<br />

sowie der Schweiz und Österreich nutzten die Messe<br />

und den großzügig dimensionierten Aebi Schmidt-Messestand<br />

zum Austausch und zur Informationsauffrischung. Eine<br />

sinnvolle Angelegenheit: „Wir haben in den vergangenen Jahren<br />

sehr stark in unsere Produkte investiert und zahlreiche<br />

Optimierungen verwirklicht, die wir gern vorgestellt haben“,<br />

so schließt Holger Stehling zufrieden.<br />

VRR und Niederrhein wachsen tariflich zusammen<br />

Zum 01.Januar 2012 wird der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />

(VRR) seine Ticketpreise um durchschnittlich 3,9 Prozent anheben.<br />

Das hat heute der VRR-Verwaltungsrat im Rathaus in<br />

Essen beschlossen. Erstmalig wird diese Preismaßnahme den<br />

gemeinsamen Tarifraum des VRR und der Verkehrsgemeinschaft<br />

Niederrhein (VGN) betreffen.<br />

Bereits im Frühjahr sind die strukturellen Rahmenbedingungen<br />

für eine tarifliche Neuordnung festgelegt worden.<br />

Das gemeinsame Tarif- und Ticketangebot für den gesamten<br />

Raum führt zu Vereinfachung für die Kunden, da komplexe<br />

Übergangsreglungen entfallen. Alle VRR-Tickets gelten dann<br />

in den Bussen und Bahnen im VRR und der VGN und somit<br />

im neuen Gesamtraum.<br />

Gemeinsam mit den politischen Entscheidungen aus dem<br />

März stehen nun sowohl die Geltungsbereiche als auch die<br />

Preise für den neuen Gesamtverbundraum (VGN + VRR) zum<br />

01. Januar 2012 fest. Es gibt eine neue fünfte Preisstufe E für<br />

die langen Relationen. Die Preisstufe D wird künftig in den<br />

zwei Geltungsbereichen Nord und Süd angeboten.<br />

Die Preismaßnahme von 3,9 Prozent im Durchschnitt betrifft<br />

das gesamte „neue“ Tarifangebot. „Es gilt bei einer Preisfestsetzung<br />

immer, den Spagat zwischen einer Marktverträglichkeit<br />

auf der einen Seite und der Ertragsoptimierung auf<br />

der anderen Seite zu schaffen“, erklärt VRR-Vorstand Klaus<br />

Vorgang. „Die Anpassungen dienen der Kompensation von<br />

Mehraufwendungen, um negative Ergebnisauswirkungen bei<br />

den Verkehrsunternehmen zu vermeiden und kommunale<br />

Haushalte nicht weiter zu belasten“, so Vorgang weiter.<br />

Die neue Preisstufe E<br />

Die neue Preisstufe E ersetzt eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Relationen mit sogenannten Relationspreistickets, welche<br />

augenblicklich im NRW-Tarif angeboten werden. Ab Januar<br />

2012 gibt es dann nur noch einen einheitlichen Preis bei der<br />

Preisstufe E von 15,10 Euro für ein Einzelticket. Zahlreiche<br />

Dauerkunden in den weitergehenden Relationen profitieren<br />

auch von Preissenkungen. So zahlen Fahrgäste, die zwischen<br />

Kleve und Düsseldorf pendeln, künftig für ihre Monatskarte,<br />

z.B. ein Ticket1000 nur noch 227,00 Euro anstatt 257,80 Euro<br />

pro Monat.<br />

ASH_Demopark2011_Claas_Anbauten<br />

Weitere Informationen unter: www.aebi-schmidt.com.<br />

Das ZusatzTicket<br />

Das heutige ZusatzTicket wird künftig in zwei Varianten angeboten.<br />

Die Variante für 2,40 Euro erweitert den Geltungsbereich<br />

aller Zeittickets in der Preisstufe A für Fahrten in die<br />

direkt an den jeweiligen Geltungsbereich angrenzende Stadt.<br />

Für alle weitergehende Fahrten, die Mitnahme eines Fahrrades<br />

oder die Nutzung der 1. Wagenklasse bei einzelnen<br />

Fahrten kostet das ZusatzTicket künftig 3,50 Euro.<br />

Tarifmaßnahmen im Einzelnen<br />

Die Ticket2000-Angebote steigen aufgrund der intensiven<br />

Inanspruchnahme der tariflich integrierten Zusatznutzen z.B.<br />

Übertragbarkeit oder verbundweite Gültigkeit, stärker als die<br />

vergleichbaren Ticket1000-Angebote. Ein Ticket2000-Abo in<br />

der Preisstufe A2 kostet künftig 59,64 Euro. Ein Ticket1000-<br />

Abo im selben Geltungsreich wird 54,38 Euro kosten. Die<br />

bisherige verbundweite Gültigkeit in allen Preisstufen abends<br />

und an Wochenenden beim Ticket2000 sowie beim YoungTicketPLUS<br />

ist neu definiert. Sie gilt entweder für die Region D-<br />

Nord (alter VGN–Raum plus angrenzende VRR–Tarifgebiete)<br />

oder die Region DSüd (alter VRR–Raum plus angrenzende<br />

VGN–Tarifgebiete). Die Ticketpreise in den Preisstufen C und<br />

D steigen etwas stärker an als in den Preisstufen A und B,<br />

um so einen weiteren Beitrag zur SPNV-Finanzierung und zur<br />

Harmonisierung der Preisniveaus im SPNV zu den Nachbarräumen<br />

zu leisten.<br />

Auch das BärenTicket kann künftig für die Region D-Nord<br />

oder D-Süd gewählt werden und kostet dann 68,35 Euro.<br />

Neben dieser regionsbezogenen Variante wird das Ticket für<br />

Senioren auch für den kompletten Verbundraum mit der neuen<br />

Preisstufe E zum Preis von 89,90 Euro angeboten. Gleiches<br />

gilt für das SchokoTicket. Für die Ausweitung auf VRRund<br />

VGN-Raum müssen jedoch auch die bislang vom Eigenanteil<br />

befreiten Kunden für diese Wahlleistung den gleichen Aufpreis<br />

in Höhe von 15 Euro entrichten wie die selbstzahlenden<br />

SchokoTicket-Kunden. Die beschlossene Tarifmaßnahme ist<br />

verbindlich bis Ende des Jahres 2012 festgeschrieben.<br />

Weitere Informationen unter: www.vrr.de.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 533


Erstes teilunterirdisches Abfallsammelsystem MOLOK erfolgreich installiert<br />

Tolle Optik, große Kapazität und mehr Hygiene – seit dem 16.<br />

Juni 2011 hat die Arbeiterwohlfahrt in Mayen ein Abfallsammelsystem,<br />

das all diese Kriterien erfüllt: das teilunterirdische<br />

Behältersystem MOLOK macht es möglich.<br />

Die Idee für das neue Abfallsammelsystem stammt vom Heimbeirat<br />

der AWO Mayen. Dieser schlägt Optimierungspotenzial<br />

für die Wohnanlage vor und ist gleichzeitig die Schnittstelle<br />

zur Heimleitung. Der Vorschlag das teilunterirdische Abfallsammelsystem<br />

MOLOK zu installieren, wurde von allen Seiten<br />

begrüßt. „Uns hat die Kombination aus Optik, Kapazität und<br />

Hygiene beim MOLOK-System angesprochen. Für uns war<br />

ausschlaggebend, dass alle anfallenden Abfallarten zu jeder<br />

Jahres- und Tageszeit ideal gelagert und entsorgt werden,<br />

um etwaige Lärm- oder Geruchsbelastungen auszuschließen.<br />

Hierfür ist das neue System ideal“, führt Karl-Werner Strohe,<br />

Heimleitung AWO Mayen die Vorteile MOLOKs in seiner Rede<br />

beim Richtfest aus. „Wir freuen uns sehr, dass sich die AWO<br />

Mayen für das neue Abfallsammelsystem MOLOK entschieden<br />

hat. Unser Dank gilt an dieser Stelle natürlich auch dem<br />

E-Mobilität<br />

Praxisorientierte Lösungen sind gefragt<br />

Kommunen und die ortsansässigen Energiedienstleister brauchen<br />

praxisorientierte Lösungen, um den Zukunftsmarkt e-<br />

Mobilität mittel- und langfristig für alle Seiten gewinnbringend<br />

zu besetzen. Das betonten anstelle der Vertreter von 70 Kommunen,<br />

Stadtwerken und Verkehrsbetrieben Cord Müller, Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Aalen, und Marc Fuchs, Leiter<br />

Marketing und Kommunikation der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm,<br />

bei einem Treffen in Ludwigsburg.<br />

„Elektromobilität muss in Deutschland viel sichtbarer werden.<br />

E-Roller sind nach den Pedelecs ein Schritt in die richtige<br />

Richtung“, so Manuel Woste, Leiter e-Mobilität bei der Trianel<br />

GmbH aus Aachen. Das für weitere Teilnehmer offene Netzwerk<br />

e-Mobilität und die zu ihm gehörenden 55 kommunalen<br />

Energie¬versorger leisten seit der Gründung vor rund einem<br />

Jahr praxisorientierte Arbeit, was die Nutzung der e-Mobilität<br />

unter Einbeziehung der Erneuerbaren Energien bzw. der dezentralen<br />

Erzeugung angeht. Über Kooperationen gestaltet<br />

Heimbeirat, der sich<br />

für die Installation<br />

einsetzte“, ergänzt<br />

Harald Buchner, Geschäftsführer<br />

der<br />

SITA West GmbH.<br />

Auch für den kommunalen<br />

Bereich ist<br />

das teilunterirdische<br />

Abfallsammelsystem<br />

MOLOK interessant.<br />

So fasst Rolf<br />

Schumacher, Bürgermeister<br />

der Stadt<br />

Mayen, zusammen:<br />

„Das System ist im<br />

Prinzip genial einfach<br />

und hat eine<br />

Menge Vorteile auch<br />

für den kommunalen<br />

Bereich. In wohnortnahenEntsorgungszonen<br />

ist das System interessant, weil die bisherigen Behältnisstandorte<br />

oft auf Ablehnung durch die Anwohnerschaft<br />

stoßen. Für die Stadt Mayen ist die Eröffnung der ersten Anlage<br />

in der Stadt Anlass, sich mit den innovativen Unterflur-<br />

Systemen zur Abfallentsorgung vor Ort offensiv zu befassen<br />

und die künftigen Erfahrungen des AWO-Seniorenzentrums<br />

Mayen mit auszuwerten.“<br />

Hintergründe zum System<br />

Das MOLOK-System wurde vor 20 Jahren in Finnland entwickelt.<br />

Seit 1994 wird dies in Belgien, Niederlande und Luxemburg<br />

vertrieben. Im Jahr 2007 übernahm die SITA Gruppe das<br />

Unternehmen. In den Benelux-Ländern sind mittlerweile über<br />

13.000 MOLOK-Behälter im Dienst.<br />

Weitere Informationen unter: www.sita-deutschland.de<br />

es praxistaugliche Produkte und. Das gemeinsame Vorgehen<br />

senkt die Kosten für jeden einzelnen Partner und schafft so<br />

Marktvorteile, die ein einzelnes Stadtwerk nur mit deutlich<br />

höherem Aufwand realisieren könnte.<br />

Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, dass bis 2020<br />

eine Million e-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs<br />

sein sollen. Allein für ein Bundesland wie Baden-Württemberg<br />

heißt dies, dass sich der Bestand von 406 aktuell<br />

zugelassenen e-PKW bis 2020 um das 250-fache erhöhen<br />

müsste. „Städte und Gemeinden sowie kommunale Energieversorger<br />

und Verkehrsunternehmen spielen im Bereich<br />

e-Mobilität eine Schlüsselrolle. Ohne die kommunalen Strukturen<br />

und den örtlichen Bezug kann Elektromobilität in den<br />

Städten und auf dem Land nicht attraktiv werden“, betont<br />

Manuel Woste.<br />

Erneuerbare Energien als tragende Säule der Mobilität auf<br />

534 Kommunalwirtschaft 08/2011


Strombasis und Stadtwerke als Partner der Kommunen werden<br />

in der Fläche dazu beitragen, dem Thema eine breite<br />

nutzerorientierte Basis zu geben. „Leuchtturmprojekte in den<br />

deutschen Metropolen helfen Know-how zu gewinnen. Vernetzte<br />

Projekte in der Fläche werden dazu führen, die vielen<br />

innerstädtischen Kurz-, aber auch die vielen kurzen Pendlerverkehre<br />

umweltschonender zu gestalten“, ist sich Woste<br />

sicher.<br />

Johannes Stingl, Beigeordneter des Gemeindetages Baden-<br />

Württemberg und einer der Veranstaltungspartner, ergänzt:<br />

„Unsere Städte und Gemeinden müssen ihre Innovationsfreude<br />

demonstrieren, um ihren Bürgern ein attraktives Lebensumfeld<br />

zu bieten.“ Schon heute fühlen sich etwa 60 %<br />

der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg durch<br />

Straßenverkehr belästigt, 12 % davon stark oder äußerst<br />

stark<br />

Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt,<br />

Klima und Energiewirtschaft ergänzte, dass Kommunen<br />

und Stadtwerke aufgerufen seien, als Vorreiter im Bereich<br />

der Elektromobilität zu agieren. Zum einen sei so ein wertvoller<br />

Beitrag zum Klimaschutz zu erreichen und zum Anderen<br />

sei es gerade für die ortsansässigen Automobilhersteller<br />

und Zulieferer wichtig, dass diese Technologie auf die Straße<br />

komme.<br />

Ministerialdirektor Hartmut Bäumer vom Ministerium für<br />

Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg betonte die<br />

wirtschaftliche Bedeutung des Themas für sein Bundesland:<br />

„Baden-Württemberg muss seine Position als Leitmarkt und<br />

Leitanbieter auch für die Mobilität der Zukunft erhalten.“ Dieses<br />

Ziel könne dadurch erreicht werden, dass die Auswirkungen<br />

des Systemwechsels zur Elektromobilität analysiert<br />

werden, Strategien zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

aufgezeigt und zukünftige Mobilitätslösungen durch eine<br />

Symbiose aus den drei Technologiefeldern Fahrzeugtechnologie,<br />

Energietechnologie und Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

sowie durch ein geändertes Mobilitätsverhalten<br />

gestaltet werden.<br />

Veranstaltungen<br />

IFAT ENTSORGA 2012 mit neuen Produktbereichen<br />

• Produktgruppen der Sekundärrohstoffanbieter und -abnehmer<br />

neu im Programm<br />

• Antriebstechnik und Zubehör ebenfalls neu aufgenommen<br />

Die IFAT ENTSORGA, die von 7. bis 11. Mai auf dem Gelände<br />

der Neuen Messe München stattfindet, baut ihr Portfolio weiter<br />

aus: Zur weltweit wichtigsten Fachmesse für Innovationen<br />

und Dienstleistungen in den Bereichen Wasser-, Abwasser-,<br />

Abfall- und Rohstoffwirtschaft werden „Sekundärrohstoffanbieter“<br />

und „Sekundärrohstoffabnehmer“ als neue Produktgruppen<br />

eingeführt.<br />

Das Ziel hierbei ist, die Unternehmen, die über Sekundärroh-<br />

„Die Bevölkerungsgruppe der heute 20-50jährigen bestimmt<br />

die Entwicklung der Mobilität der kommenden 20 Jahre“, ergänzte<br />

Franz Loogen, Geschäftsführer der e-Mobil BW. Viele<br />

junge Menschen setzten auf hohe Mobilität – verzichten aber<br />

häufig auf eigene Autos. Neue Mobilitätsmodelle seien erforderlich.<br />

Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands<br />

Erneuerbare Energien, hält intelligente Stromzähler im<br />

Fahrzeug für sinnvoll. Sie ermöglichen flexibles Laden und<br />

vielfältige Geschäftsmodelle für die Energieversorger.<br />

Wie sehr Elektromobilität die Ausgestaltung der Energieerzeugung<br />

sowie deren Verteilung und Nutzung beeinflussen<br />

kann, erläuterte Dr. Günther Ebert vom Fraunhofer-Institut<br />

für Solare Energiesysteme ISE. Er machte deutlich, dass sich<br />

der Energiebedarf von Elektrofahrzeugen in Grenzen halte<br />

und nicht den Rahmen unserer Energieversorgung sprenge.<br />

„Langfristig ist mit lokalem Ausbaubedarf bei den Netzen zu<br />

rechnen, aber in den nächsten Jahren werden den Kunden<br />

Ladevorgänge zu Hause oder beim Arbeitgeber ausreichen,<br />

um mobil zu sein.“ Mittelfristig werde auch zusätzliche Ladeinfrastruktur<br />

nötig, um die Kundenakzeptanz der e-Fahrzeuge<br />

zu erhöhen und Netzdienstleistungen zu ermöglichen.<br />

„Elektrofahrzeuge können in Zukunft einen nachhaltigen Beitrag<br />

zur Stabilisierung unserer Stromnetze leisten.“<br />

stoffe verfügen – wie zum Beispiel Kupfer aus Leitungen – mit<br />

Kunden zusammenzubringen, die diese für die Herstellung<br />

neuer Produkte benötigen. Anbieter und Abnehmer finden auf<br />

der IFAT ENTSORGA somit gleichermaßen eine ideale und<br />

zielgerichtete Plattform für Sekundärrohstoffe.<br />

Zusätzlich zu diesem Bereich sind auch die Antriebs- und Fluidtechnik,<br />

Aggregate und Zubehör, Verschleißteile neu in der<br />

Nomenklatur. In dieser Produktgruppe werden sich vor allem<br />

Zulieferer für die Maschinen-, Anlagen- und Gerätehersteller<br />

aus der Abfallentsorgung und dem Recycling präsentieren.<br />

Weitere Informationen unter: www.ifat.de.<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 535


Biogas 2011 – Branchentreff im Südwesten Deutschlands<br />

86% der Ausstellungsfläche bereits ausgebucht / Kongress-<br />

Eröffnung mit Prof. Dr. Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker<br />

und dem Präsidenten des Badischen Landwirtschaftlichen<br />

Hauptverbandes Werner Räpple / 20. Jahrestagung Biogas &<br />

Bioenergie in der Landwirtschaft<br />

Am 26. und 27. Oktober 2011 findet die Biogas - expo & congress<br />

zum vierten Mal in Offenburg statt. Parallel zur diesjährigen<br />

Fachmesse mit Kongress findet die 20. Jahrestagung<br />

„Biogas und Bioenergie in der Landwirtschaft“ auf dem<br />

Gelände der Messe Offenburg statt. „Die Kombination der<br />

beiden Veranstaltungen hat bereits im vergangenen Jahr die<br />

positiven Synergien klar aufgezeigt und wir freuen uns, die<br />

Zusammenarbeit weiter fortzusetzen“, erklärt Werner Bock,<br />

Geschäftsführer der Messe Offenburg.<br />

Insbesondere die Verknüpfung von Kongress und Fachmesse<br />

bietet den Fachbesuchern ideale Voraussetzungen, sich<br />

intensiv über Praxiserfahrungen und aktuelle Entwicklungen<br />

Ausstellerverzeichnis der aquanale 2011 online<br />

Internationales Who is Who vertreten - aquanale Twitter-Kanal gestartet<br />

Gut zwei Monate vor Beginn der aquanale 2011, der Internationalen<br />

Fachmesse für Sauna, Pool, Ambiente, ist das<br />

Ausstellerverzeichnis der Veranstaltung unter www.aquanale.<br />

de abrufbar. Auch in diesem Jahr ist das Who is Who der<br />

internationalen Schwimmbad- und Wellnessbranche vom 26.<br />

bis 29. Oktober in Köln vertreten. Insgesamt werden rund 300<br />

ausstellende Unternehmen im Oktober in der Koelnmesse<br />

erwartet. So zeigen im Sauna- und SPA-Bereich u. a. Klafs<br />

mit den Marken Röger und SSF sowie Corso, B+S Finnland<br />

Sauna, EOS, Alpha Industries, Unbescheiden, Schell, Wedi,<br />

Kelomestarit, Weise & Partner, Physiotherm, Villeroy & Boch<br />

oder Hilpert Präsenz. Zudem präsentiert auch die finnische<br />

Gruppe mit Ausstellern wie Spadealers, Saunasella oder<br />

Nikkarien spannende Neuheiten rund um das Thema Sauna.<br />

Auch im Schwimmbadbereich der aquanale 2011 reihen<br />

sich die Stände namhafter Hersteller aneinander. Dazu zählen<br />

beispielsweise Zodiac Pool Deutschland, Grando, Bayrol,<br />

Sopra, KWS, Speck Pumpen, Riviera Pool, Menerga, MTH,<br />

Fluidra, SET, Fluvo Schmalenberger, Behncke, Future Pool,<br />

Eichenwald, Bieri Alpha Covers, WDT, Caldera Spa, Aquacomet,<br />

de Fonteyn, osf, Hugo Lahme, Steinbach und Meranus.<br />

Darüber hinaus stellen nicht zuletzt auch junge innovative<br />

Unternehmen aus Deutschland wie Econlux, Vitro Sphere,<br />

Illumotion, biowaba oder aquatekten neben vielen weiteren<br />

Ausstellern dieser Gruppe aktuelle Trends rundum Schwimmbad<br />

und Wellness vor. Wer sich über die aquanale und die<br />

diesjährigen Trends und Themen informieren möchte, kann<br />

zu informieren und beraten zu lassen. Zudem werden Intensiv-Workshops<br />

zu den Themen Cofermentation und Gärrestbehandlung<br />

sowie Biogas als Kraftstoff angeboten. „Vor<br />

allem das Feedback der ausstellenden Wirtschaft zeigt die<br />

hohe Akzeptanz der Veranstaltung. Bereits heute sind 86%<br />

der Ausstellungsflächen vergeben“, berichtet Sandra Kircher,<br />

Projektleiterin der Biogas - expo & congress.<br />

Eröffnet wird die Veranstaltung am 26. Oktober von Herr Prof.<br />

Dr. Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker sowie Herr Werner<br />

Räpple, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen<br />

Hauptverbandes.<br />

Zu den Fachbesuchern der Biogas zählen insbesondere: Planer<br />

& Ingenieure, Land- & Forstwirtschaft, Lieferanten von<br />

Cofermenten, Unternehmen der Biogaswirtschaft, Kommunen<br />

& Verwaltungen, Stadtwerke & Energieversorger, Investoren<br />

& Betreiber sowie Wissenschaft & Forschung.<br />

Das Kongress- und Fachmesse-Ticket:<br />

1-Tages-Ticket: 28,00 Euro (Frühbucher-Vorteil bis zum 23.<br />

September 2011)<br />

2-Tages-Ticket: 48,00 Euro (Frühbucher-Vorteil bis zum 23.<br />

September 2011)<br />

Fachmesse-Ticket: 1-Tages-Ticket 8,00 Euro<br />

Veranstaltungsort und Veranstalter: Messe Offenburg,<br />

Schutterwälder Str. 3, 77656 Offenburg.<br />

Weitere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie online<br />

unter www.biogas-offenburg.de oder direkt bei der Messe<br />

Offenburg unter Fon +49 (0)781 - 9226 - 32 oder E-Mail: biogas@messeoffenburg.de.<br />

ergänzend zum Angebot der aquanale Homepage zudem seit<br />

neuestem auch dem Twitter-Kanal der aquanale unter http://<br />

www.twitter.com/aquanale folgen.<br />

Energieeffizienz, Natur, Komfort und Design – Trends der<br />

aquanale 2011<br />

Schon jetzt steht fest, dass die Themen Energieeffizienz, Natur,<br />

Komfort und Design zu den großen Trends der diesjährigen<br />

aquanale zählen werden. So sorgt das gestiegene Umweltbewusstsein<br />

dafür, dass die Kunden zunehmend Pools<br />

wünschen, die im Einklang mit der Natur stehen. Ressourcen<br />

schonende Technologien haben Hochkonjunktur. Egal ob<br />

energieeffiziente Wärmepumpen, Solarabsorber, Sonnenkollektoren<br />

oder Schwimmbadabdeckungen – was hilft, Energie<br />

zu sparen, ist gefragt wie nie. Dem Wunsch nach mehr<br />

Natur ist nicht zuletzt auch die steigende Nachfrage nach<br />

Schwimmteichen und Naturpools, die ganz oder teilweise<br />

auf biologische Wasseraufbereitung setzen, zu verdanken.<br />

Dennoch wird weiterhin auch auf traditionelle Wasserpflegeprodukte<br />

wie Chlor gesetzt. Vermehrt werden aber auch<br />

Alternativprodukte speziell für Menschen mit empfindlicher<br />

Haut angeboten. Zudem liegt ein Mehr an Komfort im Trend –<br />

sei es in Form von einfach zu bedienenden Poolsteuerungen<br />

oder auch von automatischen Poolreinigern. Mit Blick auf das<br />

Design lautet die Devise „schlichte Eleganz“: Puristische Formen,<br />

klare Linien und natürliche Farben sind im Kommen.<br />

536 Kommunalwirtschaft 08/2011


Das gilt nicht nur für das Schwimmbad, sondern auch für die<br />

Sauna. Seitdem die Sauna ihr Dasein als „Kellerkind“ immer<br />

öfter durch den Einzug in den zentralen Wohnbereich beendet,<br />

wird reine Zweckmäßigkeit durch Design und Komfort<br />

abgelöst. Hochwertige Baustoffe, eine moderne, ergonomische<br />

Innengestaltung und viel Glas machen Saunen heutzutage<br />

aus. Beleuchtungskonzepte mit LED-Technik sorgen<br />

für stimmungsvolles Licht, während Touchscreens eine<br />

kinderleichte Steuerung möglich machen. Neben der klassischen<br />

finnischen Sauna befinden sich zudem Multifunktionskabinen,<br />

Dampfbad und Schwitzgänge bei niedrigen<br />

Temperaturen auf dem Vormarsch – Wellnessanwendungen<br />

wie salzhaltiges Meeresklima oder Rassoul inklusive.<br />

Wasserboulevard zur FSB<br />

Ergänzt wird das Angebot der aquanale durch die FSB, die<br />

Internationale Fachmesse für Freiraum, Sport- und Bäderanlagen,<br />

die parallel zur aquanale vom 26. bis 28. Oktober<br />

2011 in den Hallen 11.1, 11.2, 11.3 und 3.2 stattfindet. Als<br />

räumliche Verknüpfung verbindet ein Wasserboulevard die<br />

Schwimmbadbereiche beider Messen. Attraktiv gestaltet<br />

– inklusive entsprechender Beschallung und Beduftung –<br />

schafft er einen fließenden Übergang zwischen den beiden<br />

direkt nebeneinander liegenden Hallen des öffentlichen und<br />

privaten Schwimmbadsektors. Damit sind alle Bereiche des<br />

Schwimmens – der private und öffentliche Schwimmbadbereich<br />

– in Köln komplett auf einer Plattform vertreten. Zudem<br />

bietet das 4. Kölner Schwimmbad- und Wellness-Forum<br />

für beide Fachmessen einen besonderen inhaltlichen Mehrwert.<br />

Weitere Informationen unter: www.aquanale.de.<br />

Anbindung an die Internationale Baufachmesse verspricht überdurchschnittliche<br />

Besucher-Resonanz<br />

Deutschland-Premiere zur DEUBAU 2012 in Essen: FöRa –<br />

Fachmesse für öffentliche Raumgestaltung<br />

Messekonzept in den Niederlanden und Belgien seit Jahren<br />

erfolgreich<br />

Die in den Niederlanden und Belgien bereits seit vielen Jahren<br />

erfolgreiche Fachmesse für öffentliche Raumgestaltung wird<br />

vom 11. bis 13. Januar 2012 erstmals zusammen mit der Internationalen<br />

Baufachmesse DEUBAU (10. bis 14. Januar 2012)<br />

in der Messe Essen in einer separaten Halle stattfinden. Messeveranstalter<br />

der FöRa ist ExpoProof aus den Niederlanden.<br />

Die FöRa 2012 - Fachmesse für öffentliche Raumgestaltung<br />

ist eine wichtige Kommunikationsplattform für Planer<br />

und Entscheider, die sich mit der Gestaltung und dem Erhalt<br />

von öffentlichen Räumen, Freizeitanlagen, Spielplätzen,<br />

Außen- und Grünanlagen und Verkehrsräumen befassen.<br />

Das Angebot der internationalen Fachmesse umfasst sechs<br />

Produktbereiche: Grünanlagen, Straßenbeläge, Spielgeräte,<br />

Stadtmöblierung, Beleuchtung und Beratung.<br />

Kommunale Entscheidungsträger, Landschaftsarchitekten,<br />

Landschaftsgärtner, Architekten, Stadt- und Raumplaner und<br />

Vertreter von Stadtmarketingorganisationen, Wirtschaftsförderungen,<br />

Verbänden, Verlagen und Wohnungsbauorganisationen<br />

erhalten auf der FöRa 2012 die Gelegenheit, neueste<br />

Produkte, Entwicklungen und Lösungen für eine moderne<br />

und lebenswerte Stadtentwicklung und ein sicheres Lebensumfeld<br />

kennen zu lernen.<br />

Ergänzt wird die Messe von aktuellen Fachvorträgen zu Themen<br />

des öffentlichen Raums. Durch die Anbindung an die<br />

DEUBAU, die im vergangenen Jahr 67.000 Besucher zählte,<br />

davon allein 3.000 Entscheidungsträger aus dem kommunalen<br />

Sektor, verspricht sich der Veranstalter eine qualitativ<br />

und quantitativ überdurchschnittliche Besucherresonanz.<br />

Der Messestandort Essen soll den angesprochenen Entscheidern<br />

aus dem dicht besiedelten Umfeld auch Gelegenheit geben,<br />

ihre eigenen Netzwerke zu pflegen und auszudehnen.<br />

Für die DEUBAU wiederum, 2012 die wichtigste Baufachmesse<br />

des Jahres in Deutschland, bedeutet die FöRa eine<br />

ideale Ergänzung und Ausweitung des Angebotes.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.oeffentlicheraumgestaltung.de.<br />

Die rechtssichere Auftragsvergabe – Aktuelle Entwicklungen, rechtliche<br />

Neuerungen und praktische Fragestellungen in den Kommunen<br />

Difu-Seminar, 1. - 2. September 2011 in Berlin<br />

Vor dem Hintergrund der nach wie vor angespannten kommunalen<br />

Haushalte gewinnt die wirtschaftliche und rechtssichere<br />

öffentliche Auftragsvergabe immer mehr an Bedeutung.<br />

Übergreifende Fragen nach der Reichweite und den Grenzen<br />

der Ausschreibungspflichten, aber auch konkrete Probleme,<br />

wie etwa bei der Leistungsbeschreibung oder im Wertungsverfahren,<br />

prägen zusehends die kommunale Vergabepraxis.<br />

Nach Abschluss der Vergaberechtsreform im Juni 2010 ist es<br />

an der Zeit, gesammelte Erfahrungen, nach wie vor bestehende<br />

Fallstricke des neuen Vergaberechts und die aktuelle<br />

Rechtsprechung unter Experten aus der kommunalen Praxis<br />

und der Rechtsberatung zu diskutieren. Hierbei wird auch der<br />

Ausblick auf anstehende Reformen nicht fehlen.<br />

Die Veranstaltung bezieht sich bewusst nicht auf einen einzelnen<br />

Vergabesektor, sondern orientiert sich an aktuellen<br />

vergaberechtlichen Schwerpunkten und Problemen der kommunalen<br />

Praxis des Vergabeverfahrens. Erörtert werden daher<br />

unter anderem folgende Fragen, die für die kommunale<br />

Auftragsvergabe von aktueller Relevanz sind:<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 537


O Welche Vorgaben bestehen für eine rechtssichere Leistungsbeschreibung<br />

und die Eignungsprüfung im Vergabeverfahren?<br />

O Wie kann ein Vergabemanagement zur Qualitätssteigerung<br />

und Kostensenkung beitragen?<br />

O Wie lassen sich umwelt- und sozialpolitische Ziele mit der<br />

öffentlichen Auftragsvergabe verfolgen?<br />

O Welche Möglichkeiten bestehen für eine gebündelte kommunale<br />

Nachfrage von Leistungen?<br />

O Inwiefern lassen sich vergabefreie „Inhouse-Geschäfte“ im<br />

Rahmen interkommunaler Kooperationen organisieren?<br />

O Welche Besonderheiten bestehen nach aktueller nationaler<br />

und europäischer Rechtslage für die Vergabe von Verkehrsdienstleistungen?<br />

Teilnehmerkreis:<br />

Oberbürgermeister, Bürgermeister und Dezernenten, Führungs-<br />

und Fachpersonal aus Beschaffungsstellen, Kämmereien,<br />

Rechtsämtern, Beteiligungsverwaltungen und kommunalen<br />

Unternehmen sowie Ratsmitglieder<br />

ORGATEC 2012 nimmt Fahrt auf<br />

Frühbucherrabatt bis Ende November 2011<br />

16 Monate bevor die ORGATEC 2012, Internationale Leitmesse<br />

für Office & Object, vom 23. bis 27. Oktober 2012 ihre<br />

Tore öffnet, nehmen die Vorbereitungen bereits deutlich Fahrt<br />

auf. Schon eine Woche nach Versand der Anmeldeunterlagen<br />

gingen zahlreiche Anmeldungen von Ausstellern ein. Täglich<br />

kommen weitere Anmeldungen von Neuausstellern, langjährigen<br />

ORGATEC-Ausstellern sowie zur Messe zurückkehrenden<br />

Unternehmen hinzu. „Die frühzeitige Rückmeldung so<br />

vieler Unternehmen ist nicht nur als Reaktion auf die erfolgreiche<br />

Veranstaltung 2010 zu werten, sondern unterstreicht<br />

auch, dass die ORGATEC unbestritten die international führende<br />

Messe für Büro- und Objektgestaltung ist“, kommentiert<br />

Stefan Kranefeld, Geschäftsbereichsleiter Gesundheit,<br />

Lifestyle und Objekt der Koelnmesse.<br />

„Die Branche nutzt die Messe daher, um Besuchern aus aller<br />

Welt neueste Lösungen und Innovationen zu präsentieren<br />

sowie aktuelle Trends zu diskutieren.“ Mit Blick auf eine zunehmend<br />

vernetzte, immer mobilere Arbeitswelt sowie das<br />

Werben um junge, hochqualifizierte Arbeitnehmer wird die<br />

kommende ORGATEC im Herbst 2012 insbesondere das<br />

Thema „Moderne Arbeitswelten“ in den Fokus rücken. Im<br />

Rahmen der Messe wird am Abend des 26. Oktobers 2012<br />

auch INSIGHT COLOGNE, die ORGATEC Night of Corporate<br />

Architecture, erneut aufgelegt. Dann können zum zweiten Mal<br />

im Kölner Stadtgebiet erfolgreich realisierte Büroprojekte mit<br />

anspruchsvollen Arbeits- und Kommunikationsräumen erkundet<br />

werden. Neu wird sein, dass es speziell für Messebesucher<br />

eigene geführte Touren mit mehr Fachinformationen<br />

geben wird. Nicht nur INSIGHT COLOGNE, auch die Competence<br />

Centre zu den Bereichen Licht, Boden, Akustik und<br />

Medientechnik werden fortgesetzt, nachdem diese 2010 auf<br />

sehr gute Resonanz stießen. Daraus resultierend haben insbesondere<br />

aus dem Bereich Licht bereits jetzt namhafte Anbieter<br />

deutliche Standvergrößerungen angemeldet.<br />

Die sehr guten Ergebnisse der Veranstaltung in 2010 haben<br />

dazu beigetragen, dass die ORGATEC ihre Leitfunktion für<br />

die internationale Büro- und Objekteinrichtungsbranche noch<br />

weiter festigen konnte. Rund 61.000 Besucher aus 110 Län-<br />

Leitung:<br />

Rüdiger Knipp, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin,<br />

Prof. Dr. Stephan Tomerius, Umwelt-Campus Birkenfeld der<br />

Fachhochschule Trier<br />

Programm:<br />

http://www.difu.de/sites/difu.de/files/archiv/<br />

veranstaltungen/11_vergaberecht.programm.pdf<br />

Online-Anmeldung:<br />

http://www.difu.de/webformular/seminaranmeldung-dierechtssichere-auftragsvergabe-01-02.html<br />

Veranstaltungsort:<br />

Deutsches Institut für Urbanistik<br />

Zimmerstr. 15, 10969 Berlin<br />

U-Bahn-Stationen: Kochstraße/Stadtmitte<br />

http://www.difu.de/institut/organisation/standort.html<br />

Ansprechpartnerin/Fragen zur Veranstaltung:<br />

Ina Kaube<br />

Telefon: 030/39001-259<br />

Telefax: 030/39001-268<br />

E-Mail: kaube@difu.de<br />

dern kamen 2010 zur Internationalen Leitmesse für Office &<br />

Object, um sich einen umfassenden Überblick über die Trends<br />

und Innovationen der weltweiten Branche für Büro- und Objekteinrichtung<br />

zu verschaffen. Insgesamt präsentierten 604<br />

Unternehmen aus 41 Ländern in den Kölner Messehallen ihre<br />

Lösungen. 60 Prozent der Anbieter und knapp 50 Prozent der<br />

Besucher kamen aus dem Ausland nach Köln. Überzeugt hat<br />

die Veranstaltung insbesondere durch ihre starke Internationalität<br />

sowie die Tatsache, dass die Messe zunehmend von<br />

hochkarätigen Entscheidern aus Industrie und Verwaltung zur<br />

Vorbereitung ihrer Investitionen im Büro- und Objektbereich<br />

genutzt wird. Denn neben dem Handel, Architekten und Innenarchitekten<br />

wurde die ORGATEC 2010 verstärkt von Fachbesuchern<br />

aus Nutzerunternehmen besucht. Das reichte von<br />

Repräsentanten großer Anwenderunternehmen wie Banken,<br />

Versicherungen, Krankenkassen, Unternehmen der Automobil-,<br />

Chemie-, Medien- und Telekommunikationsbranche bis<br />

hin zu großen Einzelhandelsketten oder auch Bundesbehörden.<br />

Knapp 90 Prozent der ORGATEC-Besucher gaben an,<br />

an den Beschaffungsentscheidungen ihrer Unternehmen beteiligt<br />

zu sein.<br />

Förderung für junge innovative Unternehmen<br />

aus Deutschland<br />

Aufgrund dieser Resultate zählt die ORGATEC erneut zu den<br />

exportorientierten deutschen Leitmessen, auf denen junge<br />

innovative Unternehmen aus Deutschland ihre Messeteilnahme<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

fördern lassen können. Ziel des Förderprogramms ist<br />

es insbesondere, durch die Messebeteiligung den Export<br />

neuer Produkte und Verfahren zu stärken. Förderfähig sind<br />

junge innovative Unternehmen, deren Unternehmenssitz in<br />

Deutschland liegt, die die gültige EU-Definition für ein kleines<br />

Unternehmen erfüllen (weniger als 50 Mitarbeiter oder einen<br />

Jahresumsatz von höchstens 10 Mio. Euro) und jünger als 10<br />

Jahre sind.<br />

Weitere Informationen unter: www.orgatec.de.<br />

538 Kommunalwirtschaft 08/2011


Nächster Halt: Umweltzone!<br />

1. Fachtagung „Hybridnahverkehrsbusse“ im Haus der Technik am 27. und 28. September 2011<br />

Hybridantriebe haben ihre Praxistauglichkeit bereits beweisen,<br />

denn die Kombination von Elektroantrieb und Verbrennungsmotor<br />

versöhnt die beiden vermeintlichen Gegensätze<br />

Umweltschutz und Reichweite miteinander. Es gibt viele<br />

Pluspunkte: Senkung der CO2-Emissionen, Reduzierung<br />

der Feinstaubbelastung durch Dieselantriebe, Betrieb in den<br />

großräumigen Umweltzonen der Ballungszentren und vor<br />

allem der Innenstädte und nicht zuletzt kostengünstiger Betrieb<br />

durch deutliche Kraftstoffeinsparungen. Warum sollten<br />

die Vorteile der Hybridantriebe nicht auch im öffentlichen Personennahverkehr<br />

mit Bussen genutzt werden?<br />

Die Tagung „Hybridnahverkehrsbusse“, die im September<br />

2011 erstmalig im Essener Haus der Technik stattfindet, greift<br />

dieses Thema auf und präsentiert in der Praxis bewährte als<br />

auch innovative und zukunftsweisende Lösungen. Das Spektrum<br />

umfasst umwelt- und verkehrspolitische Betrachtungen,<br />

aquanale 2011 – Ticketvorverkauf beginnt<br />

Effiziente Planung des Messebesuchs: Online-Katalog, -Terminplaner,<br />

-Wegplaner, Business-Matchmaking und aquanale App<br />

Der Online-Shop der aquanale, Internationale Fachmesse für<br />

Sauna, Pool, Ambiente, ist ab sofort geöffnet. Der Kartenkauf<br />

ist äußerst unkompliziert: Die E-Tickets können direkt<br />

nach erfolgreicher Registrierung und Bezahlung auf www.<br />

aquanale.de über den eigenen Computer ausgedruckt werden<br />

– der schnellste Weg, um vom 26. bis 29. Oktober 2011<br />

in Köln in die Messehallen der aquanale zu gelangen. Denn<br />

zusätzliches Anstehen an der Kasse entfällt. Wer seine Eintrittskarte<br />

im Online-Shop kauft, profitiert zudem von günstigeren<br />

Preisen und zahlt für die Tageskarte nur 16 Euro statt<br />

23 Euro an der Tageskasse. Gleichzeitig können auch Eintrittskartengutscheine<br />

im Online-Shop gegen eine kostenlose<br />

Eintrittskarte umgetauscht werden. Das hat den Vorteil, dass<br />

die Eintrittskarte zugleich Fahrausweis im öffentlichen Personennahverkehr<br />

des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS),<br />

so dass die Besucher bereits bei der Anreise kostenlos Busse<br />

und Bahnen in und um Köln nutzen können. Nicht zuletzt trägt<br />

auch das Mediapaket der Koelnmesse zur gezielten Messevorbereitung<br />

und zum effizienten Besuch der Veranstaltung<br />

bei. Denn um die Kontaktaufnahmen zwischen Besuchern<br />

und Ausstellern zu erleichtern, umfasst das Mediapaket verschiedene<br />

Services wie den Online-Messekatalog mit erweiterten<br />

Suchfunktionen, den Online-Terminplaner, den Online-<br />

Wegplaner, das Business-Matchmaking und nicht zuletzt eine<br />

eigene aquanale App.<br />

Hochwasserschutz auf der IFAT ENTSORGA 2012:<br />

Überschwemmungen besser überstehen<br />

• Hochwassergefahr – auch und gerade für Abwasserbehandlungsanlagen<br />

– steigt<br />

• IFAT ENTSORGA 2012 legt erneut einen Fokus auf das Thema<br />

Küsten- und Hochwasserschutz<br />

elektrischen Antriebsstränge und deren Komponenten, Energiespeicher,<br />

das Energiemanagement mit Simulationsmodellen<br />

sowie den Erfahrungsaustausch über Betriebserfahrungen<br />

mit Hybridnahverkehrsbussen. Eine begleitende<br />

Fachausstellung mit Vorführung des H2-Bus-NRW verspricht<br />

interessante Kontakte. Herr Robert Tencl, Geschäftsführer<br />

der Traktionssysteme Austria GmbH, wird die Abendveranstaltung<br />

eröffnen.<br />

Die Fachtagung am 27. und 28. September 2011 wird vom<br />

Haus der Technik in Kooperation mit der Traktionssysteme<br />

Austria GmbH veranstaltet. Es richtet sich an sowohl an Ingenieure<br />

und Entwickler aus der Automobilindustrie als auch<br />

an Vorstände und Betriebsleiter von Verkehrsbetrieben sowie<br />

Kommunal- und Umweltpolitiker.<br />

Weitere Informationen unter: www.hdt-essen.de.<br />

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung können die Besucher<br />

über den Online-Terminplaner einfach per E-Mail Terminanfragen<br />

an Aussteller schicken, während der Online-Wegplaner<br />

die optimale Route zu den favorisierten Ausstellern durch<br />

die Hallen zusammenstellt. Hinter dem Business-Matchmaking<br />

verbirgt sich darüber hinaus ein webbasiertes Tool, mit<br />

dem Besucher und Aussteller schon vor Beginn der aquanale<br />

2011 zu konkreten Anfragen und Angeboten in direkten Kontakt<br />

miteinander treten können.<br />

Derart gut vorbereitet können sich die Besucher auf der Messe<br />

selbst von der aquanale App führen lassen. Denn diese<br />

App für iPhone, Blackberry und weitere Betriebssysteme beinhaltet<br />

ein innovatives Navigationssystem für mobile Endgeräte<br />

und führt die Besucher dadurch zielsicher durch die<br />

Hallen und zu den entsprechenden Messeständen. Darüber<br />

hinaus vereint die App sämtliche Informationen zur aquanale<br />

– angefangen bei Öffnungszeiten, Preisen und Anreise, über<br />

die Ausstellersuche und das Rahmenprogramm bis hin zu den<br />

Gastronomieangeboten auf dem Messegelände. Die App wird<br />

den Nutzern kostenlos über die aquanale-Website angeboten,<br />

damit sie unterwegs oder in den Messehallen jederzeit auf<br />

wichtige Informationen rund um die Messe zugreifen können.<br />

Weitere Informationen unter: www.aquanale.de.<br />

Pumpen, Armaturen und die ganze Welt der abwassertechnischen<br />

Produkte, Systeme und Dienstleistungen sind seit<br />

jeher zentrale Ausstellungsbereiche der internationalen Umwelttechnologiemesse<br />

IFAT ENTSORGA, die vom 7. bis 11.<br />

Mai 2012 in München, stattfindet. Seit 2008 gehört auch der<br />

Kommunalwirtschaft 08/2011 539


Küsten- und Hochwasserschutz zu den festen Themen der<br />

IFAT ENTSORGA. Zurecht - gewinnt dieser Bereich doch immer<br />

mehr an Bedeutung:<br />

So werden künftig Hochwasser, wie sie Deutschland heute<br />

im Durchschnitt alle 50 Jahre erlebt, alle 25 Jahre eintreten.<br />

Das ist eines der Ergebnisse einer Klimastudie, die der Gesamtverband<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)<br />

zusammen mit Forschern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung,<br />

der Freien Universität Berlin und der Universität<br />

Köln im Mai dieses Jahres präsentierte. In der Folge<br />

rechnen die Versicherer mit einer drastischen Erhöhung der<br />

Schäden durch Flussüberschwemmungen und Sturzfluten<br />

bis zum Ende des Jahrhunderts: Die finstersten Prognosen<br />

lassen sogar eine Verdreifachung erwarten. Von welchen Kosten<br />

dann auszugehen ist, zeigt ein vergleichender Blick auf<br />

das Elbe-Donau-Hochwasser im Jahr 2002. Damals zahlten<br />

die Versicherungen nach Angabe des GDV 1,8 Milliarden Euro<br />

an die Geschädigten aus. Der volkswirtschaftliche Schaden<br />

lag bei mehr als elf Milliarden Euro.<br />

Um die Folgen der Überflutungen zu mindern, hat die Versicherungswirtschaft<br />

einen Forderungskatalog aufgestellt, der<br />

unter anderem eine Anpassung der Entwässerungssysteme<br />

verlangt. Auch die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall (DWA) betont die Bedeutung<br />

der Hochwasservorsorge bei Abwasseranlagen. So könnten<br />

durch vom Hochwasser geflutete Kanäle oder durch hochwasserbedingte<br />

Abflussbehinderungen tiefer liegende Gebiete<br />

direkt gefährdet werden. Viele Kanalnetzbetreiber reagieren<br />

auf die Herausforderungen künftiger Starkregen und<br />

Hochwassersituationen mit dem Bau von Rückhaltebecken,<br />

Stauraumkanälen, Absperreinrichtungen oder Hochwasserpumpwerken.<br />

gat 2011 – Technologie prägt Markt<br />

Größter gaswirtschaftlicher Kongress Deutschlands erörtert<br />

Potenzial von Gastechnologien für die Energiesysteme<br />

der Zukunft / Programm erschienen Erdgas hat eine klare<br />

Perspektive. Mit den Beschlüssen der Bundesregierung zur<br />

Energiewende eröffnen sich für Erdgas neue Chancen und<br />

Potenziale. Auf der gat 2011 vom 25. bis 26. Oktober 2011<br />

in Hamburg werden neueste Ergebnisse der DVGW-Innovationsoffensive<br />

und weitere technische, technisch-wirtschaftliche<br />

und politische Top-Themen diskutiert, zum Beispiel anhand<br />

der Fragen:<br />

- Welche Chancen ergeben sich für den Energieträger Erdgas<br />

Ein weiteres Risiko geht von überfluteten Kläranlagen aus.<br />

Durch ein Überspülen der Klärbecken kann ungeklärtes Abwasser<br />

in den Vorfluter gelangen mit unabsehbaren Folgen für<br />

die Umwelt. Um dem vorzubeugen, umgibt zum Beispiel das<br />

Wasserwirtschaftsamt Deggendorf das Klärwerk Straubing<br />

derzeit mit einem insgesamt 2,4 Kilometer langen Ringdeich.<br />

Der Schutzwall gegen die Donau, die in diesem Abschnitt fast<br />

jedes Jahr Hochwasser führt, wird nur an einer einzigen Stelle<br />

durch eine Zufahrtstraße unterbrochen. Diese „Schwachstelle“<br />

wird im Hochwasserfall mit einem Aluminium-Deichbalkenverschluss<br />

abgeschottet. Das rund neun Millionen Euro teure<br />

Projekt soll im Herbst 2012 abgeschlossen sein. Neben der<br />

Umwelt gilt es auch, die materiellen Werte der Abwasserwirtschaft<br />

selbst – also Technik und Bauten – gegen die Fluten<br />

zu schützen. Beispielsweise zerstörte im August 2010 in der<br />

Oberlausitz ein Extremhochwasser zwei Kläranlagen der<br />

Süd-Oberlausitzer Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft<br />

mbH. Eine davon wird gar nicht mehr<br />

aufgebaut, das hier zuvor behandelte Abwasser wird zukünftig<br />

zu einer anderen Kläranlage übergeleitet. Auf der zweiten<br />

Anlage in Zittau ist ein Schaden von rund 13 Millionen Euro<br />

entstanden. Hier laufen aktuell die Planungen für einen verbesserten<br />

Hochwasserschutz. Dazu zählen konzeptionelle<br />

Maßnahmen, wie das Höherlegen der elektro- und steuertechnischen<br />

Anlagen, sowie neue technische Lösungen, wie<br />

die Anschaffung von Pumpentechnik, die schadlos überflutet<br />

werden kann.<br />

Erstmalig organisiert die Messe München einen Gemeinschaftsstand<br />

„Küsten- und Hochwasserschutz“. Weitere Informationen<br />

hierzu sowie Anmeldeunterlagen erhalten interessierte<br />

Unternehmen unter der Telefonnummer 089 - 949 20260<br />

oder per E-Mail an: georg.moller@messe-muenchen.de<br />

Weitere Informationen unter www.ifat.de.<br />

angesichts der energiepolitischen Zäsur in Deutschland?<br />

- Wie werden sich die Gaswirtschaft und die Energieversorgung<br />

insgesamt durch die zunehmende Integration erneuerbarer<br />

Energien verändern?<br />

- Setzt der derzeitige regulatorische Rahmen die erforderlichen<br />

Anreize zum Umbau der Energieversorgung?<br />

Der größte gaswirtschaftliche Kongress mit Fachausstellung<br />

in Deutschland bietet wieder Gelegenheit, aktuelle Branchenentwicklungen<br />

mit namhaften Experten zu diskutieren.<br />

Weitere Informationen unter: www.gat-dvgw.de<br />

Verlag: Kommunal-Verlag – Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH –<br />

42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />

Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 – ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10<br />

Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal – Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />

Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 – ISSN Nr. 0450-7169<br />

Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />

Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />

Einzelheftpreis: 10,- 2, Jahresabonnementpreis 120,- 2 (inkl. MwSt) zzgl. Versandkosten,<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />

540 Kommunalwirtschaft 08/2011

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