IS-Juli/Aug-2008 - innovationspirit
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06 INNOVATIVES ÖSTERREICH<br />
Happy NEW BUSINESS, Happy Plating!<br />
2004 haben sich mit Martina Halmdienst sowie Selma und Wolfgang Hansal drei physikalische ChemikerInnen<br />
auf angewandte Forschung und Prozessentwicklung im Gebiet der elektrochemischen Oberflächentechnik<br />
spezialisiert und ein Unternehmen gegründet.<br />
i2b & GO: Mario Rauch, Selma Hansal, Adam Kozela, Katharina Klausberger, Christian Guttmann,<br />
Marlene Pichler, Andreas Rock, Andreas Wech, Wolfgang Hansal, Rudolf Dömötör, Matthias<br />
Schmid, Harald Hopfgartner (v.l.)<br />
Wie man neue Ideen zu realen Chancen<br />
macht, wird am Institut für Entrepreneurship<br />
und Innovation der WU Wien im<br />
Rahmen des Kurses „Business Planning“<br />
gelehrt. Studierende lernen, wie aus einer<br />
innovativen Geschäftsidee ein konkreter<br />
Businessplan entsteht. „Diese Kenntnisse<br />
werden international als die wichtigsten<br />
Fähigkeiten für innovative Gründer angesehen“,<br />
erklärt Prof. Franke vom Institut.<br />
Dabei bearbeiten die Studierenden mit<br />
Praxispartnern aus Technik oder Naturwissenschaften<br />
reale Gründungsideen.<br />
Der Praxisbezug erhöht die Ernsthaftigkeit<br />
des Projekts, sagt Franke: „Die<br />
Studierenden arbeiten höchst engagiert<br />
und motiviert und sind begeistert bei der<br />
Sache. Sie merken, dass ihre Arbeit nicht<br />
in irgendeinem Archiv verstaubt, denn sie<br />
können den Erfolg des Unternehmens auch<br />
nach Projektabschluss weiter mitverfolgen.“<br />
Durch die Vernetzung von Praxis und Lehre<br />
profitieren beide Seiten: die Ideengeber<br />
durch einen ausgearbeiteten Businessplan,<br />
und die Studierenden können bereits während<br />
des Studiums Kontakte zur Praxis<br />
festigen.<br />
Das findet auch Dr. Hansal, Geschäftsführer<br />
und wissenschaftlicher Leiter der<br />
Happy Plating GmbH: „Die Zusammenarbeit<br />
von Technikern und Wirtschaftsstudenten<br />
war stets höchst interessant und<br />
für beide Seiten befruchtend. Am Anfang<br />
war auf der Studentenseite meist eine gewisse<br />
Skepsis der neuen Technologie gegenüber<br />
spürbar. Sobald aber die Innovation verstanden<br />
wurde, schlug die Stimmung immer<br />
in Begeisterung um. Eine intensive Zusammenarbeit<br />
war die Folge, die zu einem<br />
wesentlich verbesserten Verständnis der<br />
jeweiligen Sichtweise und der Bedürfnisse<br />
führte. Am Ende des Projekts gab es jeweils<br />
nur noch ein Team aus unterschiedlichen<br />
Experten, das gemeinsam voller Einsatz<br />
an der Aufgabenstellung arbeitete.“<br />
Es wurden sowohl positive wie auch<br />
negative Szenarioanalysen akzeptiert. Während<br />
bei zwei Projekten ein deutliches<br />
„GO“ zu einem neuen Geschäftsfeld das<br />
Resultat der Arbeiten war, ergab die Risikoanalyse<br />
in einem Fall ein „NO-GO“. Die<br />
Ergebnisse dienten stets als Entscheidungsgrundlage,<br />
in jedem Fall wurde retrospektiv<br />
betrachtet somit richtig entschieden.<br />
Die Qualität der Planung war somit<br />
ausgezeichnet, und die Ergebnisse waren<br />
praxisrelevant.<br />
Happy Plating ist langjähriger Kooperationspartner<br />
des Instituts, mehrere Projekte<br />
wurden bereits gemeinsam durchgeführt.<br />
Happy Plating realisiert neue Verfahrenslösungen<br />
zur elektrochemischen Oberflächenbearbeitung,<br />
prüft deren industrielle<br />
Eignung durch rasche, präzise Prototypi-<br />
sierung und gliedert innovative Verfahren<br />
in bestehende Produktionen ein.<br />
Gepriesene Zusammenarbeit<br />
„Die Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
führte nicht nur zu einer wesentlichen Entscheidungshilfe<br />
für die weitere Entwicklung<br />
von Happy Plating, sondern wurde vielfach<br />
prämiert“, freut sich Hansal.<br />
Wurde bereits der in der ersten Zusammenarbeit<br />
entstandene Businessplan mit<br />
dem ersten Platz beim „i2b & GO!“ (WKÖ,<br />
Erste Bank und Sparkassen), dem größten<br />
österreichischen Businessplan-Wettbewerb,<br />
in der Studentenwertung ausgezeichnet,<br />
war das letztjährige Projekt zur Planung<br />
und Evaluierung einer auf mehreren Prozesserfindungen<br />
und Verfahrensinnovationen<br />
beruhenden Firmenerweiterung sogar noch<br />
erfolgreicher: Erste Plätze beim Wettbewerb<br />
i2b & GO in der Kategorie Technologie<br />
und in der Gesamtwertung aus 252 Einreichungen<br />
verdeutlichen die Qualität der<br />
Zusammenarbeit.<br />
Dem Businessplan liegt ein von der<br />
Happy Plating GmbH entwickeltes, weltweit<br />
einzigartiges galvanisches Verfahren<br />
zur Oberflächenbeschichtung zugrunde.<br />
Mithilfe dieses Verfahrens ist es etwa möglich,<br />
Aluminium die Oberflächenhärte von<br />
Stahl zu geben. Die attraktivsten Märkte<br />
für diese innovative Technologie sind Automobilindustrie,<br />
Luft- und Raumfahrt sowie<br />
Werkzeug- und Maschinenbau.<br />
Auch in Zukunft soll die Kooperation<br />
zwischen Happy Plating und dem Institut<br />
für Entrepreneurship und Innovation fortgesetzt<br />
werden.