FOTOSCHAU 2000 - Gemeinde Volders - Land Tirol

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VOLDERER GEMEINDEBLATT Seite 22 21. Dezember 2000 Blatt 2/2000 den. So wurden nach dem Unterbau (im Jahr 1999) nun auch die Seitenwände, die Decke (Akustikdecke) und der Vorhang neu angeschafft. Auch die Beleuchtung von Bühne und Saal wurde zum größten Teil erneuert. Gerade hier hat die Heimatbühne Volders einen wesentlichen Beitrag geleistet, in dem sie ihre - aus Eigenmitteln angeschaffte - Beleuchtungsanlage unentgeltlich in das Gesamtsystem eingebracht hat. Praktisch in letzter Minute wurde auch noch die neue Garderobe im Eingangsbereich eingebaut. ter Hauser, Waltraud Klingenschmid, Alfred Moser, Walter Pichler, Maria Posch, Martha Sponring, Erika Streiter und Gottfried Zöhr sind von Beginn an bei der Heimatbühne Volders und wurden dafür mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landesverbandes ausgezeichnet. Als absoluter Höhepunkt war aber die Ehrung von Franz Sieberer zu betrachten. 50 Jahre im Dienste des Tiroler Volksschauspieles und noch immer einer der Aktivsten - Hut ab vor so viel 25 Jahre Heimatbühne Volders: Obmann Ing. Erwin Posch überreicht Präsente für 25-jährige Mitgliedschaft bei der Heimatbühne Volders. Foto: Monika Posch In dem - wie Obmann Erwin Posch sagte - "kürzesten Rückblick, den es geben kann" - wurden wichtige Stationen in der Geschichte der Heimatbühne kurz angesprochen. Bildlich hervorragend unterstützt wurde dieser Rückblick durch eine Bilderschau im Foyer des Saales. Gratulation zu dieser Arbeit von Monika Posch. Nur wer selbst jemals Bilder am Computer eingescannt hat, weiß, was da geleistet wurde! Unter dem Programmpunkt Ehrungen konnten der Obmann, der Bürgermeister und der Landesobmann dann eine ganze Reihe von Mitgliedern für 25jährige Mitgliedschaft bei der Heimatbühne auszeichnen. Karl Angerer, Wal- Engagement. In seiner Laudatio überbrachte der Obmann des Landesverbandes auch die Glückwünsche der Kulturabteilung des Landes Tirol. Das Ehrenzeichen in Gold hat sich der "Franz" wirklich verdient. Dies zeigte auch der nicht enden wollende Applaus und die "Standing Ovations" des Publikums. Bürgermeister Harb überbrachte in einer sehr pointierten Rede die Glückwünsche der Gemeinde Volders an den jubilierenden Verein. In einer kurzen Diaschau - hervorragend kommentiert von Walter Pichler - wurden dem Publikum Einblicke in das Leben hinter der Bühne gewährt. Bilder, die Spaß bedeuten, von Brettern, die die Welt bedeuten. Den Abschluss des offiziellen Teiles bildete der Einakter "Der Naz" aus dem Zyklus "Die sieben Todsünden" von Franz Kranewitter. Und hier zeigten die Mitglieder der Heimatbühne Volders, was in ihnen steckt. Sie zeigten auch, dass es bei einem Theaterstück nie auf die Länge ankommt, sondern nur darauf, wie es gespielt wird. Logisch, dass sich alle schon auf die Aufführungen von vier der "Sieben Todsünden" ab 18.11.2000 freuten. Nach dem Jubiläumsprogramm gab es noch einen kleinen Imbiss für alle und dazu flotte Klänge der Voldertaler Musikanten, die den gesamten Abend musikalisch wieder einmal ausgezeichnet umrahmten. Erst gegen ein Uhr Früh erklang ein letztes Stück - das "Gute Nacht" - aus den Flügelhörnern von Georg Egger und Helmut Klingenschmid. Alles in allem ein schöner Abend. Vor allem deshalb, weil er in einem sehr familiären Rahmen und in einer sehr herzlichen Atmosphäre abgelaufen ist. Ich wünsche der Heimatbühne Volders auch in Zukunft viel Freude und Erfolg, viele schöne Aufführungen und natürlich das entsprechende Publikum dazu. Für mich als Kulturreferenten ist die Heimatbühne Volders einer der wichtigsten Kulturträger in unserer Gemeinde. Deshalb bin ich sehr dankbar für die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Verein und Gemeinde und wünsche uns allen, dass dies zumindest auch die kommenden 25 Jahre so bleibt. Walter Meixner Kulturreferent Die Termine für die nächsten Theaterveranstatungen finden Sie auf Seite 13 dieser Ausgabe (Veranstaltungen, Feste). Gespielt wird das heitere Stück: "Warmes Herz und kalte Güsse!"
VOLDERER GEMEINDEBLATT Blatt 2/2000 21. Dezember 2000 Seite 23 Jungbürgerfeier 2000 Berichte über solche Veranstaltungen zu schreiben ist wahrscheinlich nicht nur für den Kulturreferenten äußerst schwierig. Man wiederholt sich zu leicht, man schreibt viel, ohne wirklich etwas zu sagen. Daher mache ich den - zweifellos riskanten - Versuch, mich in die Rolle eines Betroffenen zu versetzen! Einladungen von offiziellen Stellen wie der Gemeinde an junge Menschen provozieren sehr häufig Fragen wie: Was soll das? Was soll ich dort? Muss ich da hingehen? Was muss ich anziehen? Warum muss ich mich anmelden? Was ist, wenn ... Nach entsprechenden Erkundigungen im Bekanntenkreis oder einfach auf Drängen der Eltern entschließe ich mich dann doch zur Jungbürgerfeier zu gehen. Die Neugier ist stärker als meine Vorbehalte, die Freude über die Einladung größer als die Unsicherheit. Logisch, hätte Vater oder Mutter vorher gesagt, das wird eine tolle Sache, ich hätte das vorsichtshalber einmal in Frage gestellt. Und dann ist es eigentlich gar nicht so schlimm wie ich vermutet habe. Ja es ist sogar ganz lässig. Der Herr Pfarrer spricht klare Worte in der Kirche, spricht die Sprache der jungen Menschen, unsere Sprache. Dazu zwar keine Musik aus der Disco, aber immerhin. Klaus, Ferdinand und Georg Markart, Werner Denifle und Stefan Holzknecht aus Inzing können was, das muss ich zugeben. Dann zum Schloss Friedberg. Warum ausgerechnet dahin. Und wie kommt man dahin? Aha, Taxi Federer wartet schon. Gut organisiert! Festakt im Schloss. Sicher wieder viel unnötiges Zeug, das man sich da anhören kann. Die "alten Herren" werden aus ihrer ach so ruhmreichen Vergangenheit erzählen. Kennt man doch schon. Aber der Herr Bürgermeister spricht mir aus dem Herzen. Hat eigentlich die gleichen Überlegungen angestellt wie ich? Hätt' ich ihm nicht zugetraut. Bez.Hauptmann Dr. Herbert Hauser Er hielt die Festrede bei der Jungbürgerfeier. Silvia Markart - wer ist das? Hast du ein Hobby? Was soll ich mit diesem Thema anfangen? Überhaupt: Was will mir ein 16-jähriges Mädchen erzählen? Und dann das! Ein Referat, dass mir fast schwindlig wird. Auch wenn ich mich anfangs noch dagegen wehren will. Ich bin fasziniert. Hut ab! Hätt' ich mir nicht gedacht. Aber jetzt der Bezirkshauptmann. Was soll der noch sagen? Es ist ja schon alles gesagt. Und dann führt er uns unsere Wünsche, Sorgen und Nöte eindrucksvoll vor Augen. Der kennt sich aus. War ja eigentlich nicht anders zu erwarten. Die Musikanten spielen plötzlich fetzige Rhythmen. Es passt aber sicher zu jungen Menschen wie wir es sind. Dann noch eine Gelöbnisformel nachsprechen und die Landeshymne singen. Wie in der Schule. Da wird nichts draus! Oder doch? Alle sprechen wir laut die Worte des Bürgermeisters nach - nur einmal holpern wir etwas. So, jetzt noch die Hände der hohen Herren drücken, ein Buch in Empfang nehmen - schaut sowieso nie jemand hinein - und dann ab zum Essen. Vorher noch die Landeshymne. Das wird was werden, wenn keiner singt? Doch genau das Gegenteil tritt ein! Wir alle singen laut und deutlich "Zu Mantua in Banden ...". Hab' das Lied schon einmal gehört. Muss in der Schule gewesen sein. Hab' aber gar nicht gewusst, dass das unsere Landeshymne ist. Der offzielle Teil ist vorüber. Hat eigentlich gar nicht so lange gedauert, wie ich befürchtet habe. Nun gibt es etwas zum Essen. Ich stell mich einmal auf Schnitzel und Pommes ein! Was kann man schon mehr erwarten? Doch dann ein Menü wie in einem Haubenlokal. Wer da keinen Hunger bekommt? Alles ist perfekt - Vorspeise und Suppe werden serviert, dann gibt es Buffet. Jeder kann nehmen was und wie viel er will. Familie Kuperion hat tolle Arbeit geleistet. Getränke - ja, einen Schluck Wein, ein Bier, am liebsten aber alkoholfrei, ich will ja morgen wieder klar denken können. Danach hat man wieder Zeit für Gespräche mit ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschülern. Viele habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen. Zwischendurch beginne ich zu überlegen. Was das alles wohl kostet? Warum macht das die Gemeinde? Sind wir wirklich so wichtig? Oder ist das nur ein Werbegag? Man kann mit den zahlreich anwesenden Gemeinderäten sprechen. Die sind ja auch nicht schrulliger als meine Eltern - also fast ganz normal. Schau mal einer an. Ich habe überhaupt erst heute erfahren, wie viele Gemeinderäte es gibt und welche Aufgaben sie zu erfüllen haben. Erstaunlich! Könnt' ich mir vielleicht auch einmal vorstellen. Aber bis dahin ist noch viel Zeit - oder? Schließlich neigt sich der Abend dem Ende zu. Die ersten Gäste verabschieden sich. Alle bedanken sich für die Einladung. Ich gehe auch. Ich habe auch allen Grund dazu. Ich habe das Glück in einer Gemeinde zu leben, die die Möglichkeit bietet, diese Feier in einem richtigen Schloss abzuhalten. Ich habe auch das Glück, Jungbürger in dieser Gemeinde zu sein. Und schließlich habe ich auch das Glück, trotz aller Zweifel hingegangen zu sein. Es hat sich gelohnt!
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