EEWärmeG 2011 + EnEV - ENEV-Online.de
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Melita Tuschinski (Hrsg.)<br />
Kurz-Info und Praxis-Dialog:<br />
(UQHXHUEDUH (QHUJLHQ :lUPHJHVHW] XQG<br />
Energieeinspar-Verordnung anwen<strong>de</strong>n<br />
hEHUEOLFN ,QIRUPDWLRQHQ $QWZRUWHQ DXI 3UD[LVIUDJHQ XQG &KHFN-<br />
OLVWHQ I U %HUDWHU $UFKLWHNWHQ 3ODQHU %DXKHUUHQ XQG 9HUZDOWHU<br />
YRQ *HElXGHQ www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong>
EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong><br />
Kurz-Info und Praxis-Dialog<br />
Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>)<br />
und Energieeinspar-Verordnung (<strong>EnEV</strong>) parallel anwen<strong>de</strong>n<br />
Erg‰nzte Ausgabe: 19. November 2012<br />
‹berblick, Informationen, Antworten auf Praxisfragen und Checklisten<br />
f¸r Berater, Architekten, Planer, Bauherrn und Verwalter von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart<br />
www.tuschinski.<strong>de</strong> | www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.)<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong>: Kurz-Info und Praxis-Dialog<br />
Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) und Energieeinspar-<br />
Verordnung (<strong>EnEV</strong>) parallel anwen<strong>de</strong>n<br />
‹berblick, Informationen, Antworten auf Praxisfragen und Checklisten f¸r<br />
Berater, Architekten, Planer, Bauherren und Verwalter von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
© Gestaltung Titelseite: Margarete Mattes, KommunikationsDesign, M¸nchen<br />
© Foto Titelseite: Melita Tuschinski<br />
© Herausgeber:<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin<br />
Bebelstrasse 78, D-70173 Stuttgart, 3.OG<br />
Telefon: + 49 (0) 711 / 6 15 49 26<br />
Telefax: + 49 (0) 711 / 6 15 49 27<br />
E-Mail: info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong><br />
Wichtige Hinweise:<br />
Alle Angaben und Daten in dieser Publikation haben <strong>de</strong>r Herausgeber und die Autoren<br />
nach bestem Wissen erstellt und sorgf‰ltig ¸berpr¸ft. Dennoch kˆnnen wir inhaltliche<br />
Fehler nicht vollst‰ndig ausschlieflen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche<br />
Verpflichtungen o<strong>de</strong>r Gew‰hr. Wir ¸bernehmen keinerlei Verantwortung und Haftung f¸r<br />
inhaltliche Unrichtigkeiten o<strong>de</strong>r Unvollst‰ndigkeiten. Bitte beachten Sie auch, dass<br />
s‰mtliche Verwertungsrechte <strong>de</strong>r Publikation ausschliefllich bei <strong>de</strong>m Herausgeber liegen.<br />
Bei einigen Fragen und Antworten fin<strong>de</strong>n Sie auch Links auf Webseiten in <strong>EnEV</strong>-online<br />
sowie auf externe Webseiten, f¸r <strong>de</strong>ren Inhalte wir nicht verantwortlich sind. F¸r alle<br />
unsere Informationen auf <strong>de</strong>n Webseiten von <strong>EnEV</strong>-online gelten unsere Allgemeinen<br />
Gesch‰ftsbedingungen: http://service.enev-online.<strong>de</strong>/portal/tuschinski_agb_2009.03.pdf<br />
Diese Publikation bieten wir als kostenfreien Download im Fachportal <strong>EnEV</strong>-online an:<br />
service.enev-online.<strong>de</strong>/bestellen/tuschinski_<strong>2011</strong>_eewaermegesetz_<strong>2011</strong>_plus_enev.pdf
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.1 Einleitung<br />
Melita Tuschinski<br />
www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong><br />
Was ist neu?<br />
1.3 News: Neue BMU-<br />
Auslegung: EEW‰rmeG<br />
auf Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gast-<br />
streitkr‰fte anwen<strong>de</strong>n<br />
Anlage A 13: Praxis-Dialog:<br />
Anbau an 70-er Jahre Haus<br />
aus Porenbeton planen<br />
19. November 2012<br />
Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />
wer heute baut, muss ein energieeffizientes Geb‰u<strong>de</strong> errichten ñ<br />
wie es die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) for<strong>de</strong>rt:<br />
Der Jahres-Prim‰renergiebedarf zum Heizen, Wassererw‰rmen, K¸h-<br />
len und ggf. auch Beleuchten darf einen Hˆchstwert nicht ¸berschrei-<br />
ten und die Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle muss sehr gut w‰rmeged‰mmt sein.<br />
Novelliertes W‰rmegesetz <strong>2011</strong> in Kraft<br />
Parallel zur <strong>EnEV</strong> muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer auch das Erneuerbare<br />
Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) erf¸llen: Die benˆtigte<br />
W‰rme und K‰lte zum Heizen, Warmwasser und K¸hlen muss er teil-<br />
weise ¸ber erneuerbare Energien <strong>de</strong>cken ñ Sonnenenergie, Erd- und<br />
Umweltw‰rme, Biomasse - o<strong>de</strong>r die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s<br />
durch anerkannte Ersatzmaflnahmen steigern.<br />
Wie hilft Ihnen unsere Brosch¸re?<br />
� Update: Sie wollen auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n bleiben zum W‰rmegesetz?<br />
Abonnieren Sie unseren � kostenfreien <strong>EnEV</strong>-Newsletter.<br />
� ƒn<strong>de</strong>rungen: Sie Interessieren die Neuerungen <strong>de</strong>s Gesetzes?<br />
Lesen Sie unseren Artikel (1.5) und Interview mit J. Fischer (1.6).<br />
� ‹berblick: Sie wollen sich einen allgemeinen Eindruck verschaffen?<br />
Sehen Sie sich unsere gesamte Brosch¸re an.<br />
� Gesetzestext: Sie suchen eine Erkl‰rung zu einem Abschnitt?<br />
In <strong>de</strong>r rechten Spalte sind die Paragraphen angegeben (ab 2.1).<br />
� Praxis: Sie interessiert wie man das Gesetz praktisch anwen<strong>de</strong>t?<br />
Bl‰ttern Sie direkt zu unseren Fragen und Antworten (Anhang A).<br />
� Interesse: Sie sind Architekt, Planer, Eigent¸mer o<strong>de</strong>r Verwalter?<br />
Sehen Sie sich unsere Checklisten an (Anh‰nge B, C, D).<br />
� Sponsoring: Sie bieten Produkte und Dienste f¸r die Anwendung <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes an? Pr‰sentieren Sie sich als Sponsor (Anhang E).<br />
� Ihre eigenen Fragen: Sie wen<strong>de</strong>n das W‰rmegesetz professionell an?<br />
Auf Ihre Praxis-Fragen antworten wir ausf¸hrlich in unserem<br />
� <strong>Online</strong>-Workshop f¸r Premium-News Abonnenten.<br />
Ich w¸nsche Ihnen eine anregen<strong>de</strong> Lekt¸re und viel Erfolg!<br />
Melita Tuschinski<br />
Dipl.-Ing./UT, Freie Architektin<br />
Autorin und Herausgeberin www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.2 Inhalt - Seite 1 von 2<br />
Inhalts¸bersicht Seite<br />
1. Einf¸hrung und aktuelle Nachrichten<br />
Editorial Wie nutzt Ihnen unsere neue Brosch¸re? 1.1<br />
Inhalt Auf welche Fragen antwortet unsere Brosch¸re? 1.2<br />
Aktuelles Was gibt es Neues zum W‰rmegesetz <strong>2011</strong>? 1.3<br />
‹bersicht EEW‰rmeG <strong>2011</strong> o<strong>de</strong>r EEW‰rmeG 2009 ñ welche Fassung gilt? 1.4<br />
‹bersicht Wie nutzen Bauherren und Eigent¸mer die erneuerbaren Energien? 1.5<br />
Artikel Was ist neu und ge‰n<strong>de</strong>rt im novellierten W‰rmegesetz? 1.6<br />
Interview Zwˆlf Fragen und Antworten zum novellierten EEW‰rmeG <strong>2011</strong> 1.7<br />
2. Fragen und Antworten zum W‰rmegesetz <strong>2011</strong><br />
Bezeichnung Wie heiflt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> offiziell? 2.1<br />
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen<br />
ß 1 Was bezweckt das novellierte W‰rmegesetz <strong>2011</strong>? 2.3<br />
ß 1 Welches Ziel strebt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> an? 2.5<br />
ß 1a Welche Rolle spielen ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> im Sinne <strong>de</strong>s Gesetzes? 2.6<br />
ß 2 Welche erneuerbaren Energien erkennt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> an? 2.7<br />
ß 2 Wie <strong>de</strong>finiert das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> die relevanten Begriffe? 2.10<br />
Teil 2 Erneuerbare Energien nutzen<br />
ß 3 Wer ist verpflichtet erneuerbare Energien zu nutzen? 2.16<br />
ß 4 F¸r welche Geb‰u<strong>de</strong> gilt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong>? 2.19<br />
ß 4 Welche Geb‰u<strong>de</strong> fallen nutzungsbedingt nicht unter das Gesetz? 2.20<br />
ß 5 Neubau ñ wie hoch muss <strong>de</strong>r Anteil erneuerbarer Energien sein? 2.22<br />
ß 5a<br />
Baubestand ñ wie hoch muss <strong>de</strong>r Anteil erneuerbarer Energien bei<br />
grundlegend sanierten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n sein?<br />
ß 6 Wie kˆnnen Eigent¸mer mehrere Geb‰u<strong>de</strong> zusammen versorgen? 2.28<br />
ß 7 Welche Ersatzmaflnahmen kˆnnen Eigent¸mer durchf¸hren? 2.29<br />
ß 8<br />
Wie kˆnnen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erneuerbare Energien und Ersatz-<br />
maflnahmen miteinan<strong>de</strong>r kombinieren?<br />
ß 9 Welche Ausnahmen erlaubt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong>? 2.36<br />
ß 10 Welche Nachweise m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erbringen? 2.40<br />
ß 10a Wie m¸ssen die Eigent¸mer von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n informieren? 2.46<br />
ß 11 Wer ¸berpr¸ft ob Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer das W‰rmegesetz einhalten? 2.46<br />
ß 12 Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig f¸r das W‰rmegesetz in <strong>de</strong>r Praxis? 2.47<br />
2.25<br />
2.33
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.2 Inhalt - Seite 2 von 2<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong> Fragen und Antworten zum W‰rmegesetz <strong>2011</strong> Seite<br />
Teil 3 Staatliche finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
ß 13 Welche finanziellen Fˆr<strong>de</strong>rmittel kˆnnen Eigent¸mer wahrnehmen? 2.48<br />
ß 14 F¸r welche Maflnahmen kˆnnen Eigent¸mer Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r erhalten? 2.49<br />
ß 15 Wie ber¸cksichtigt die Fˆr<strong>de</strong>rung die Nutzungspflicht? 2.51<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
ß 16 M¸ssen Eigent¸mer ihre Neubauten an ˆffentliche Netze anschlieflen? 2.53<br />
ß 16a Wer pr¸ft die qualifizierten Installateure f¸r erneuerbare Energien? 2.53<br />
ß 17 Welche Buflgel<strong>de</strong>r drohen im Fall von Ordnungswidrigkeiten? 2.54<br />
ß 18 Wie wird das W‰rmegesetz weiterentwickelt? 2.56<br />
ß 18a Wie tragen die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r zur Entwicklung <strong>de</strong>s Gesetzes bei? 2.57<br />
ß 19 F¸r welche Bauvorhaben gilt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong>? 2.58<br />
ß 20 Seit wann ist das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> in Kraft? 2.60<br />
Anlage Was m¸ssen betroffene Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer bei <strong>de</strong>r Nutzung von<br />
erneuerbaren Energien sowie bei <strong>de</strong>n Ersatzmaflnahmen beachten?<br />
I Solare Strahlungsenergie ñ wie m¸ssen Eigent¸mer sie nutzen? 2.63<br />
II Biomasse ñ wie m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen? 2.65<br />
II Gasfˆrmige Biomasse - wie m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen? 2.66<br />
II Fl¸ssige Biomasse ñ wie m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen? 2.69<br />
II Feste Biomasse ñ wie m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen? 2.71<br />
III Erdw‰rme und Umweltw‰rme ñ wie m¸ssen Eigent¸mer sie nutzen? 2.73<br />
IV K‰lte aus erneuerbaren Energien ñ wie m¸ssen Eigent¸mer sie nutzen? 2.78<br />
V Abw‰rme ñ wie m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen? 2.80<br />
VI Kraft-W‰rme-Kopplung ñ wie m¸ssen Eigent¸mer sie nutzen? 2.82<br />
VII Energiesparmaflnahmen ñ was m¸ssen Eigent¸mer beachten? 2.84<br />
VIII Geb‰u<strong>de</strong> an ein Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz anschlieflen ñ<br />
was m¸ssen Eigent¸mer dabei beachten?<br />
3. Anh‰nge: Praxis-Dialog, Checklisten und Hinweise Anhang<br />
Praxis-Dialog Praxis-Dialog: Fachleute fragen und unsere Experten antworten. A<br />
Checkliste Praxis-Tipps f¸r Fachleute - Architekten, Planer und Energieberater B<br />
Checkliste Praxis-Tipps f¸r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer und Immobilienverwalter C<br />
Checkliste Praxis-Tipps f¸r Eigent¸mer ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> D<br />
Profile Die Info-Partner und Sponsoren stellen sich kurz vor E<br />
2.62<br />
2.87
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 1 von 9<br />
19. November 2012<br />
Was gibt es Neues zum W‰rmegesetz <strong>2011</strong>?<br />
Autorin: Dipl.-Ing.UT Melita Tuschinski, Freie Architektin, Stuttgart<br />
Hier erfahren Sie ¸ber n¸tzliche Praxishilfen sowie ¸ber<br />
aktuelle Initiativen und Aktionen zur Fortschreibung <strong>de</strong>s<br />
Gesetzes.<br />
19. November 2012 BMU: Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> auf die<br />
Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gaststreitkr‰fte anwen<strong>de</strong>n - neue<br />
Auslegungshilfe zum EEW‰rmeG <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>r Praxis<br />
Wer neu baut muss das EEW‰rmeG erf¸llen, d.h. <strong>de</strong>n Bedarf an<br />
Heizung, Warmwasser und K¸hlung teilweise ¸ber erneuerbare<br />
Energien <strong>de</strong>cken o<strong>de</strong>r die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s ¸ber<br />
anerkennte Ersatzmaflnahmen erhˆhen.<br />
Dies gilt auch f¸r Neubauten <strong>de</strong>r Gaststreitkr‰fte ñ es sei <strong>de</strong>nn, sie<br />
bil<strong>de</strong>n Ausnahmen im Sinn <strong>de</strong>s Gesetzes - wie die Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>swehr, ÑÖ die <strong>de</strong>r Lagerung von milit‰rischen o<strong>de</strong>r zivilen<br />
G¸tern dienenÖì ñ o<strong>de</strong>r ÑÖsoweit die Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG <strong>de</strong>r Art und <strong>de</strong>m Hauptzweck <strong>de</strong>r T‰tigkeit<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr entgegenstehtÖì o<strong>de</strong>r sie wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r<br />
Nutzungspflicht auf Antrag befreit.<br />
Im Baubestand verpflichtet das W‰rmegesetz die ˆffentliche Hand,<br />
dass sie die Geb‰u<strong>de</strong>, die sich in ihrem Eigentum befin<strong>de</strong>n, im Falle<br />
einer grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung auch teilweise durch erneuerbare<br />
Energiequellen heizt und/o<strong>de</strong>r k¸hlt. Bei <strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Gaststreitkr‰fte entf‰llt diese Nutzungspflicht, wenn sie sich im<br />
Eigentum eines an<strong>de</strong>ren Staates befin<strong>de</strong>n.<br />
Die ausf¸hrlichen ‹berlegungen und Fragen die es zu beantworten<br />
gilt um festzustellen ob das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> f¸r Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Gaststreitkr‰fte greift hat das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium in seinem<br />
zweiten Vollzugshinweis (Nr. 2 / 2012) verˆffentlicht.<br />
Achtung: Diese Auslegungshilfe gibt die unverbindliche Ansicht <strong>de</strong>s<br />
BMU wie<strong>de</strong>r. Verpflichtete nach <strong>de</strong>m EEW‰rmegesetz und<br />
Mitarbeiter <strong>de</strong>r Baubehˆr<strong>de</strong>n kˆnnen sich daran orientieren.<br />
� www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong> | Gesetze / Verordnungen<br />
| W‰rmegesetz EEW‰rmeG | Anwendungshinweise zum Vollzug
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 2 von 9<br />
7. August 2012 BMU: Massenbilanzierung von Biomethan - neue<br />
Auslegungshilfe zur Nutzung gasfˆrmiger Biomasse<br />
als erneuerbare Energie im Sinne <strong>de</strong>s EEW‰rmeG<br />
Verpflichtete nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz kˆnnen auch gasfˆrmige<br />
Biomasse ñ Biogas ñ als erneuerbare Energie nutzen. Das Gesetz<br />
regelt in seiner Anlage zu <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an die Nutzung von<br />
Erneuerbaren Energien und Ersatzmaflnahmen unter Nummer II<br />
(Biomasse), 1. (Gasfˆrmige Biomasse) was sie beachten m¸ssen.<br />
Bei Neubauten ñ d.h. bei neu zu errichteten Geb‰u<strong>de</strong>n ñ wird Biogas<br />
nur in Kraft-W‰rme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) genutzt.<br />
Bei umfassend sanierten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n wird Biogas<br />
entwe<strong>de</strong>r in KWK-Anlagen genutzt o<strong>de</strong>r in Heizkesseln, die <strong>de</strong>r<br />
besten verf¸gbaren Technik entsprechen.<br />
Verpflichtete nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz kˆnnen auch Biogas nutzen,<br />
das auf Erdgasqualit‰t aufbereitet wird (Biomethan) und ¸ber das<br />
Erdgasnetz verteilt wird. Allerdings muss das entnommene<br />
Biomethan am En<strong>de</strong> eines Kalen<strong>de</strong>rjahres im W‰rme‰quivalent<br />
<strong>de</strong>rjenigen Menge von Gas aus Biomasse entsprechen, das an<br />
an<strong>de</strong>rer Stelle in das Gasnetz eingespeist wur<strong>de</strong>. Auch muss <strong>de</strong>r<br />
gesamte Transport und Vertrieb <strong>de</strong>s Biomethans von <strong>de</strong>r<br />
Herstellung, ¸ber die Einspeisung und Transport im Erdgasnetz bis<br />
zur Entnahme nachvollziehbar dokumentiert wer<strong>de</strong>n anhand eines<br />
Massenbilanzsystems.<br />
Wie dieser Prozess in <strong>de</strong>r Praxis konkret ablaufen soll erl‰utert <strong>de</strong>r<br />
neue Anwendungshinweis <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums (BMU)<br />
vom 29. Juni 2012.<br />
Achtung: Diese Auslegungshilfe gibt die unverbindliche Ansicht <strong>de</strong>s<br />
BMU wie<strong>de</strong>r. Verpflichtete nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz und Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>r Baubehˆr<strong>de</strong>n kˆnnen sich daran orientieren.<br />
� www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong> | Gesetze / Verordnungen<br />
| W‰rmegesetz EEW‰rmeG | Anwendungshinweise zum Vollzug<br />
18. Juli 2012 Praxiserfahrungen in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>rn<br />
mit <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes<br />
Das Erneuerbare-Energie-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>)<br />
verpflichtet die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r in ß 18a (Berichte <strong>de</strong>r L‰n<strong>de</strong>r) <strong>de</strong>m<br />
zust‰ndigen Bun<strong>de</strong>sumweltministerium (BMU) erstmals bis Mitte <strong>de</strong>s<br />
Jahres <strong>2011</strong>, dann bis En<strong>de</strong> April 2013 und danach regelm‰flig alle<br />
zwei Jahre zu berichten welche Erfahrungen sie mit <strong>de</strong>m Gesetz in<br />
<strong>de</strong>r Praxis gemacht haben.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 3 von 9<br />
Diese Berichte sollen insbeson<strong>de</strong>re auf folgen<strong>de</strong> Fragen antworten:<br />
� Welche Erfahrungen hat das Bun<strong>de</strong>sland mit <strong>de</strong>r Vorbildfunktion<br />
von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n gesammelt? (Die Antwort auf diese<br />
Frage ist allerdings nur ab <strong>de</strong>m Bericht aus <strong>de</strong>m Jahr 2013<br />
verpflichtend, weil die Erf¸llung <strong>de</strong>r Vorbildfunktion mit einer<br />
zeitlichen Verzˆgerung in Kraft getreten war.)<br />
� Hat das Bun<strong>de</strong>sland bereits eigene Regelungen getroffen o<strong>de</strong>r<br />
plant es eigene Regelungen einzuf¸hren zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Erzeugung von W‰rme und K‰lte aus erneuerbaren Energien?<br />
� Hat das Bun<strong>de</strong>sland f¸r bestehen<strong>de</strong> ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> eigene<br />
Regelungen getroffen, die vom W‰rmegesetz abweichen?<br />
� Hat das Bun<strong>de</strong>sland f¸r privatwirtschaftliche Bestandsgeb‰u<strong>de</strong><br />
die Pflicht zur Nutzung von erneuerbaren Energien eingef¸hrt?<br />
� Wie verl‰uft <strong>de</strong>r Vollzug <strong>de</strong>s Gesetzes im Bun<strong>de</strong>sland?<br />
Auf <strong>de</strong>n Webseiten <strong>de</strong>s BMU fin<strong>de</strong>n Interessierte die Berichte, die<br />
soweit vorliegen. Es f‰llt auf, dass noch nicht alle Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r<br />
vertreten sind, beispielsweise Nordrhein-Westfalen o<strong>de</strong>r Bremen.<br />
� www.bmu.<strong>de</strong> | EEW‰rmeG | Berichte <strong>de</strong>r L‰n<strong>de</strong>r<br />
9. Mai 2012 Bun<strong>de</strong>stag befasst sich mit Fragen zum Bericht <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung zum W‰rmegesetz in <strong>de</strong>r Praxis<br />
Das Erneuerbare-Energie-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>)<br />
verpflichtet die Bun<strong>de</strong>sregierung in ß 18 (Erfahrungsbericht) <strong>de</strong>m<br />
Bun<strong>de</strong>stag bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres <strong>2011</strong> und danach alle vier Jahre zu<br />
berichten welche Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Gesetz in <strong>de</strong>r Praxis<br />
gemacht wur<strong>de</strong>n. Diese Berichte sollen insbeson<strong>de</strong>re auf folgen<strong>de</strong><br />
Fragen antworten:<br />
� Wie ist <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Markteinf¸hrung von Anlagen zur<br />
Erzeugung von W‰rme und K‰lte aus Erneuerbaren Energien im<br />
Hinblick auf die Erreichung <strong>de</strong>s Zwecks und Ziels <strong>de</strong>s Gesetzes?<br />
� Wie gestalten sich die technische Entwicklung, die<br />
Kostenentwicklung und die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen?<br />
� Wie hoch ist die eingesparte Menge Mineralˆl und Erdgas sowie<br />
die dadurch reduzierten Emissionen von Treibhausgasen?<br />
� Wie verl‰uft <strong>de</strong>r Vollzug <strong>de</strong>s Gesetzes?<br />
Desgleichen soll die Bun<strong>de</strong>sregierung in ihren Berichten auch<br />
Vorschl‰ge zur weiteren Entwicklung <strong>de</strong>s Gesetzes unterbreiten.<br />
Weil dieser Bericht noch immer nicht vorliegt, haben drei SPD-<br />
Bun<strong>de</strong>stagsabgeordnete Fragen f¸r die Plenarsitzung <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>stages vom 9. Mai 2012 eingereicht.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 4 von 9<br />
Wir geben hier die Fragen vollst‰ndig wi<strong>de</strong>r sowie eine Antwort<br />
auszugsweise, weil die zweite und dritte Frage eine ausf¸hrliche<br />
Debatte auslˆste.<br />
Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Bun<strong>de</strong>stags-Dokument ñ in diesem Fall im Protokoll zur<br />
Plenarsitzung.<br />
5. Frage <strong>de</strong>s Abgeordneten Dirk Becker (SPD): ÑAus welchen<br />
Gr¸n<strong>de</strong>n sah sich die Bun<strong>de</strong>sregierung bisher auflerstan<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n<br />
bis En<strong>de</strong> <strong>2011</strong> gesetzlich gefor<strong>de</strong>rten Erfahrungsbericht zum<br />
Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG) vorzulegen,<br />
und wann beabsichtigt die Bun<strong>de</strong>sregierung, in dieser<br />
Legislaturperio<strong>de</strong> einen Vorschlag f¸r eine Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Gesetzes zu unterbreiten?ì<br />
Antwort von Katherina Reiche, Parl. Staatssekret‰rin beim<br />
Bun<strong>de</strong>sminister f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:<br />
ÑDie Arbeiten am Erfahrungsbericht zum Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz haben sich verzˆgert, da aufgrund <strong>de</strong>r komplexen<br />
Sachzusammenh‰nge im W‰rmemarkt und <strong>de</strong>r schwierigen<br />
Datenlage bei dieser erstmaligen Erfahrungsanalyse erg‰nzen<strong>de</strong><br />
fachliche Forschungsarbeiten notwendig waren. Daher wird <strong>de</strong>r<br />
Erfahrungsbericht zum Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz<br />
voraussichtlich Mitte 2012 <strong>de</strong>m Deutschen Bun<strong>de</strong>stag vorgelegt<br />
wer<strong>de</strong>n kˆnnen.ì<br />
6. Frage <strong>de</strong>s Abgeordneten Dirk Becker (SPD): ÑWie sch‰tzt die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung jeweils die Einbeziehung <strong>de</strong>s<br />
Geb‰u<strong>de</strong>bestan<strong>de</strong>s in die gesetzliche Verpflichtung zur Nutzung<br />
erneuerbarer Energien bei <strong>de</strong>r Erzeugung von Heizw‰rme und<br />
Warmwasser sowie die Schaffung eines haushaltsunabh‰ngigen<br />
Fˆr<strong>de</strong>rinstruments auf <strong>de</strong>r Basis einer Umlage auf fossile<br />
Brennstoffe (sogenannte W‰rmepr‰mie) in das EEW‰rmeG ein,<br />
und auf worauf st¸tzt sie diese Einsch‰tzung jeweils?ì<br />
7. Frage <strong>de</strong>r Abgeordneten Ute Vogt (SPD): ÑWelche Anstrengungen<br />
unternimmt das Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit (BMU), damit das Marktanreizprogramm<br />
f¸r erneuerbare Energien und die nationale<br />
Klimaschutzinitiative auch zuk¸nftig fortgesetzt wer<strong>de</strong>n kˆnnen,<br />
und wie bewertet das BMU die K¸rzungen beim<br />
Marktanreizprogramm im Energie- und Klimafonds im Hinblick<br />
auf die Auswirkungen auf Arbeitspl‰tze, vor allem im Handwerk<br />
und in kleinen und mittleren Unternehmen?ì<br />
Die Antworten auf diese bei<strong>de</strong>n letzten Fragen lˆsten eine Debatte<br />
aus, die Sie in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Dokument nachlesen kˆnnen.<br />
� www.bun<strong>de</strong>stag.<strong>de</strong> | Plenarprotokoll 17/177 vom 09.05.2012
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 5 von 9<br />
18. Januar 2012<br />
9. August <strong>2011</strong><br />
Baurecht: Bauherren m¸ssen seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2012<br />
zus‰tzlich auch mit angeben wie sie bei ihren<br />
Bauvorhaben das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> erf¸llen<br />
Als letztes Jahr das bun<strong>de</strong>sweite Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz novelliert wur<strong>de</strong>, ‰n<strong>de</strong>rte das entsprechen<strong>de</strong><br />
Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien (EAG EE <strong>2011</strong>)<br />
auch das Hochbaustatistikgesetz - ab 1. Januar 2012. Nun ist es<br />
soweit.<br />
Im Artikel 5a (ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Hochbaustatistikgesetzes) regelte das<br />
Gesetz, dass Bauherren f¸r ihre Bauvorhaben auch die Art <strong>de</strong>r<br />
Warmwasserbereitung und die daf¸r vorgesehene Energie angeben,<br />
sowie zu <strong>de</strong>n L¸ftungs- und K¸hlungs-Anlagen die gefor<strong>de</strong>rten<br />
Informationen angeben und auch die Art und Weise wie sie das<br />
gelten<strong>de</strong> Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes (EEW‰rmeG)<br />
erf¸llen.<br />
Den entsprechen<strong>de</strong>n Erhebungsbogen f¸r Baugenehmigungen<br />
kˆnnen Architekten und Planer f¸r ihre Auftraggeber online<br />
ausf¸llen und einsen<strong>de</strong>n. Das Land Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg hat im<br />
Internet die Plattform ÑBaut‰tigkeitsstatistik-<strong>Online</strong>Ñ daf¸r<br />
entwickelt, die <strong>de</strong>n Statischen ƒmtern <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r L‰n<strong>de</strong>r<br />
dient.<br />
Die Plattform ÑBaut‰tigkeitsstatistik-<strong>Online</strong>ì bietet <strong>de</strong>n Nutzern<br />
folgen<strong>de</strong> Mˆglichkeiten:<br />
- Den Erhebungsbogen f¸r Baugenehmigungen online ausf¸llen<br />
und anschlieflend ausdrucken.<br />
- Den Blanko-Erhebungsbogen f¸r Baugenehmigungen<br />
o<strong>de</strong>r Abgang ausdrucken.<br />
- Die Erl‰uterungen f¸r die Baugenehmigungs- o<strong>de</strong>r die<br />
Abgangserhebung ausdrucken.<br />
� www.statistik-bw.<strong>de</strong>/baut/HTML/in<strong>de</strong>x.htm<br />
Das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern hat auf seiner<br />
folgen<strong>de</strong>n Webseite sehr ausf¸hrlich erkl‰rt, welche Vorteile die<br />
Plattform ÑBaut‰tigkeitsstatistik-<strong>Online</strong>ì bietet.<br />
� formular.statistik-mv.<strong>de</strong>/formularservice_bautaetigkeit.htm<br />
Politik BW: Umweltminister Franz Untersteller zieht<br />
erste Bilanz zum Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz<br />
Um <strong>de</strong>n Anteil erneuerbarer Energien an <strong>de</strong>r W‰rmeversorgung bei<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong>n zu erhˆhen, gilt in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg das<br />
lan<strong>de</strong>sweite Erneuerbare-W‰rme-Gesetz, EW‰rmeG. Es verpflichtet
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 6 von 9<br />
30. Juli <strong>2011</strong><br />
Eigent¸mer nach einer nˆtigen Erneuerung ihrer Heizungsanlage<br />
min<strong>de</strong>stens zehn Prozent <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs ihrer Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
aus erneuerbaren Quellen zu <strong>de</strong>cken. Um das Gesetz auf seine<br />
Wirkung hin zu ¸berpr¸fen und gegebenenfalls zu novellieren, hat<br />
das Umweltministerium jetzt einen Erfahrungsbericht<br />
verˆffentlicht.<br />
In <strong>de</strong>n n‰chsten Wochen pr¸ft das Umweltministerium wie dieser<br />
erneuerbare Energieanteil noch erhˆht wer<strong>de</strong>n kann. Ab 2013 soll<br />
dann ein novelliertes Gesetz vorliegen.<br />
� www.um.ba<strong>de</strong>n-wuerttemberg.<strong>de</strong> | Presseinfo vom 09.08.<strong>2011</strong><br />
Baurecht: Das Baugesetzbuch wur<strong>de</strong> ge‰n<strong>de</strong>rt im<br />
Sinne <strong>de</strong>s Klimaschutzes in St‰dten und Gemein<strong>de</strong>n<br />
Nach <strong>de</strong>m Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Klimaschutzes bei <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung in <strong>de</strong>n St‰dten und Gemein<strong>de</strong>n, welches am<br />
30.07.<strong>2011</strong> in Kraft getreten ist, kˆnnen Kommunen bei <strong>de</strong>r<br />
Planung von Bauvorhaben Klimaschutzaspekte st‰rker<br />
ber¸cksichtigen.<br />
Neben Einzelgeb‰u<strong>de</strong>n sollen vor allem innerst‰dtische<br />
Altbauquartiere energieeffizienter wer<strong>de</strong>n. Weil Bauherren bei<br />
Vorhaben vereinzelt mit Baurecht in Konflikt kommen kˆnnen ñ<br />
etwa, wenn ein saniertes Geb‰u<strong>de</strong> durch W‰rmed‰mmung dicker<br />
wird als zuvor ñ, wird eine nachtr‰gliche W‰rmed‰mmung<br />
bauplanungsrechtlich beg¸nstigt: So kˆnnen etwa geringf¸gige<br />
Abweichungen von <strong>de</strong>m festgesetzten Mafl <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
zul‰ssig sein. Auch die Zul‰ssigkeit von Photovoltaik-Anlagen im<br />
Auflenbereich an o<strong>de</strong>r auf Geb‰u<strong>de</strong>n wird erleichtert.<br />
Als Beispiel lautet <strong>de</strong>r ß 248 (Son<strong>de</strong>rregelung zur sparsamen und<br />
effizienten Nutzung von Energie) wie folgt: ÑIn Gebieten mit<br />
Bebauungspl‰nen o<strong>de</strong>r Satzungen nach ß 34 Absatz 4 Satz 1<br />
Nummer 2 o<strong>de</strong>r 3 sind bei Maflnahmen an bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
zum Zwecke <strong>de</strong>r Energieeinsparung geringf¸gige Abweichungen von<br />
<strong>de</strong>m festgesetzten Mafl <strong>de</strong>r baulichen Nutzung, <strong>de</strong>r Bauweise und<br />
<strong>de</strong>r ¸berbaubaren Grundst¸cksfl‰che zul‰ssig, soweit dies mit<br />
nachbarlichen Interessen und baukulturellen Belangen vereinbar<br />
ist. Satz 1 gilt entsprechend f¸r Anlagen zur Nutzung solarer<br />
Strahlungsenergie in, an und auf Dach- und Auflenwandfl‰chen. In<br />
<strong>de</strong>n im Zusammenhang bebauten Ortsteilen gelten die S‰tze 1 und<br />
2 entsprechend f¸r Abweichungen vom Erfor<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>s Einf¸gens in<br />
die Eigenart <strong>de</strong>r n‰heren Umgebung (ß 34 Absatz 1 Satz 1).ì<br />
Informationen zu <strong>de</strong>m neuen Gesetz und seinen Konsequenzen<br />
fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Webseiten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sbauministeriums.<br />
Das Gesetz selbst kˆnnen Sie entwe<strong>de</strong>r kostenfrei als Leseversion<br />
auf <strong>de</strong>n Webseiten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sanzeiger-Verlages einsehen o<strong>de</strong>r
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 7 von 9<br />
8. Juli <strong>2011</strong><br />
6. Juli <strong>2011</strong><br />
30. Juni <strong>2011</strong><br />
kostenpflichtig als Druckversion o<strong>de</strong>r als Pd-Volltext bestellen. Das<br />
Gesetz wur<strong>de</strong> verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Teil I, Nr. 39, vom<br />
29. Juli <strong>2011</strong>, ab Seite 1509.<br />
� www.bmvbs.<strong>de</strong> | Energiewen<strong>de</strong> � www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
Politik: Erneuerbare Energien f¸r alle Bausanierungen<br />
- Bun<strong>de</strong>srat entschlossen das W‰rmegesetz zu ‰n<strong>de</strong>rn<br />
Der Bun<strong>de</strong>srat hat am 8. Juli <strong>2011</strong> im Zuge <strong>de</strong>r Neuregelung <strong>de</strong>s<br />
Rechtsrahmens f¸r die Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Stromerzeugung aus<br />
erneuerbaren Energien folgen<strong>de</strong> Entschlieflung gefasst: Zum Artikel<br />
7 (ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG) heiflt es in <strong>de</strong>m Dokument: ÑDie<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung wird aufgefor<strong>de</strong>rt, unverz¸glich eine<br />
Gesetzesinitiative f¸r ein Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz als<br />
marktfinanziertes Anreizmo<strong>de</strong>ll zu ergreifen. Dieses sollte<br />
insbeson<strong>de</strong>re Wirkung f¸r <strong>de</strong>n Altbaubestand entfalten.ì Der<br />
Bun<strong>de</strong>srat begr¸n<strong>de</strong>t diese Auffor<strong>de</strong>rung folgen<strong>de</strong>rmaflen: ÑDie<br />
Energiewen<strong>de</strong> muss in einem ganzheitlichen Ansatz verfolgt wer<strong>de</strong>n<br />
und darf sich nicht allein auf <strong>de</strong>n Stromsektor konzentrieren. Dabei<br />
bietet <strong>de</strong>r Einsatz erneuerbarer Energien im Altbaubestand das<br />
grˆflte Potenzial, die zuk¸nftigen klimapolitischen Ziele tats‰chlich<br />
zu erreichen.ì<br />
� www.bun<strong>de</strong>srat.<strong>de</strong> | Drucksache 392/11 (Beschluss)<br />
Praxis: Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r bereichten zu ihren<br />
Erfahrungen mit <strong>de</strong>m ersten W‰rmegesetz 2009<br />
Das novellierte W‰rmegesetz <strong>2011</strong> regelt im ß 18a (Berichte <strong>de</strong>r<br />
L‰n<strong>de</strong>r), dass die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r bis zum 30. Juni <strong>2011</strong> ¸ber ihre<br />
Erfahrungen mit <strong>de</strong>m ersten W‰rmegesetz 2009 berichten. Die<br />
n‰chsten Berichte sind am 30. April 2013 f‰llig und danach alle<br />
zwei Jahre. Das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium verˆffentlicht die<br />
eingegangnen Berichte auf seinen Webseiten. Die L‰n<strong>de</strong>r berichten<br />
¸ber ihre Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Vollzug <strong>de</strong>s EEW‰rmeG, ihre<br />
eigenen lan<strong>de</strong>srechtlichen Bestimmungen zum W‰rme- und<br />
K‰ltemarkt. K¸nftig wer<strong>de</strong>n sie - ab 2013 ñ auch ¸ber ihre<br />
Erfahrungen mit <strong>de</strong>r neuen Vorbildfunktion f¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
bei <strong>de</strong>r Nutzung erneuerbarer Energien berichten.<br />
� www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong> | Berichte <strong>de</strong>r L‰n<strong>de</strong>r<br />
Studie: Mietrechtliche Umsetzung <strong>de</strong>r Vorbildfunktion<br />
ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz <strong>2011</strong><br />
Das neue W‰rmegesetz nimmt die ˆffentliche Hand erheblich in die
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 8 von 9<br />
1. Juni <strong>2011</strong><br />
18. M‰rz <strong>2011</strong><br />
Pflicht. Sie m¸ssen erneuerbare Energien vorbildlich nutzen, auch<br />
bei <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong>. Diese gilt<br />
auch f¸r Geb‰u<strong>de</strong>, die die ˆffentliche Hand seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong><br />
anmietet. In diesem Fall muss <strong>de</strong>r Mietvertrag auch die<br />
Vorbildfunktion ber¸cksichtigen. Die Berliner Rechtsanw‰ltin<br />
Margarete von Oppen und Herrn Prof. Dr. Stefan Klinski haben die<br />
mietvertragliche Umsetzung <strong>de</strong>r Vorbildfunktion im Auftrag <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums untersucht und aufbereitet. Sie<br />
beschreiben, wie die Vorbildfunktion in <strong>de</strong>n Mietvertr‰gen<br />
ber¸cksichtigt wer<strong>de</strong>n kann, und helfen mit konkreten<br />
Musterformulierungen f¸r die ˆffentliche Hand, insbeson<strong>de</strong>re f¸r<br />
die betroffenen Kommunen.<br />
� www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong> | Mietrechtliche Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r Vorbildfunktion ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong><br />
AGFW-Arbeitshilfe: Fernw‰rme energetisch bewerten<br />
und W‰rmegesetz <strong>2011</strong> nachweislich erf¸llen<br />
Bauherren kˆnnen ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz<br />
<strong>2011</strong> auch erf¸llen, wenn ihr Geb‰u<strong>de</strong> Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte<br />
bezieht, die teilweise aus erneuerbaren Energie, Abw‰rme o<strong>de</strong>r<br />
hocheffizienten Kraft-W‰rme-Kopplung KWK-Anlagen stammt.<br />
Eine neue, kostenfreie Arbeitshilfe bietet <strong>de</strong>r<br />
Energieeffizienzverband f¸r W‰rme, K‰lte und KWK (AGFW) an: Das<br />
neue AGFW Arbeitsblatt FW 309, Teil 5 hilft Fachleuten,<br />
Netzbetreibern und Behˆr<strong>de</strong>n die Fernw‰rme energetisch zu<br />
bewerten und nachzuweisen, dass ein Geb‰u<strong>de</strong> das W‰rmegesetz<br />
<strong>2011</strong> erf¸llt.<br />
Eine Excel-Datei mit Musterbescheinigungen und Berechnungshilfen<br />
erg‰nzt das Arbeitsblatt, welches <strong>de</strong>r AGFW in enger Abstimmung<br />
mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sumweltministerium (BMU) verfasst hat. Die<br />
Erl‰uterungen zum neuen Arbeitsblatt zeigen auch anhand von<br />
Beispielen, wie das neue AGFW-Arbeitsblatt als Praxishilfe dienen<br />
kann.<br />
� AGFW-Fachartikel: EEW‰rme und EEK‰lte<br />
� www.agfw.<strong>de</strong> | EEW‰rmeG und Fernw‰rme<br />
Vollzugshilfe: Hinweis zur Nutzung von Fernw‰rme<br />
und Fernk‰lte im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetz <strong>2011</strong><br />
Das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium beantwortet in <strong>de</strong>m Dokument<br />
(Hinweis Nr. 1/<strong>2011</strong>) insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong> Fragen: Zu welchem<br />
Prozentsatz muss <strong>de</strong>r W‰rme- und K‰lteenergiebedarf eines<br />
Neubaus durch die Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n?<br />
Welche Qualit‰t muss die Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte insgesamt
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.3 Neues zum EEW‰rmeG ñ Seite 9 von 9<br />
aufweisen? Inwiefern kˆnnen bei<strong>de</strong> Voraussetzungen durch<br />
Kombinationen erf¸llt wer<strong>de</strong>n? Welche Folgen hat ein<br />
nachtr‰glicher Wegfall <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Voraussetzungen? Welche<br />
Voraussetzungen gelten f¸r die Nachweise im Sinne <strong>de</strong>s ß 10 <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes <strong>2011</strong>?<br />
� www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong> | EEW‰rmeG Hinweis 1/<strong>2011</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.4 Gelten<strong>de</strong> Gesetzes-Fassung<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong> o<strong>de</strong>r EEW‰rmeG 2009?<br />
Welche Fassung <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes gilt f¸r Bauvorhaben?<br />
BAUVORHABEN Maflgeblicher Zeitpunkt Welche Fassung gilt?<br />
Bauantrag o<strong>de</strong>r Antrag auf<br />
Zustimmung<br />
Bauanzeige<br />
Kenntnisgabe Verfahren<br />
genehmigungsfrei,<br />
anzeigefrei, verfahrensfrei<br />
vom 1. Jan. 2009<br />
bis 30. April <strong>2011</strong><br />
Bauantrag o<strong>de</strong>r<br />
Antrag auf<br />
Zustimmung<br />
eingereicht<br />
vom 1. Mai <strong>2011</strong> bis<br />
31. Okt. <strong>2011</strong><br />
ab 1. Mai <strong>2011</strong><br />
genehmigungsbed¸rftig<br />
ab<br />
1. Nov. <strong>2011</strong><br />
Bauantrag o<strong>de</strong>r Antrag auf Zustimmung<br />
eingereicht<br />
Bauantrag o<strong>de</strong>r Antrag<br />
auf Zustimmung<br />
eingereicht *)<br />
Bauantrag o<strong>de</strong>r<br />
Antrag auf<br />
Zustimmung<br />
eingereicht *)<br />
EEW‰rmeG 2009 EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
EEW‰rmeG 2009<br />
Bauanzeige erstattet EEW‰rmeG 2009<br />
Bauvorhaben <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong> zur<br />
Kenntnis gebracht<br />
Bauausf¸hrung<br />
begonnen<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
+ ß 10 Nachweise<br />
EEW‰rmeG 2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
Bauanzeige erstattet EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
Bauanzeige<br />
erstattet *)<br />
Bauanzeige<br />
erstattet *)<br />
nicht genehmigungsbed¸rftig<br />
Bauvorhaben <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> zur Kenntnis<br />
gebracht<br />
Bauvorhaben <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong> zur<br />
Kenntnis gebracht *)<br />
Bauvorhaben<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
zur Kenntnis<br />
gebracht *)<br />
EEW‰rmeG 2009<br />
EEW‰rmeG 2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
+ ß 10 Nachweise<br />
EEW‰rmeG 2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
+ ß 10 Nachweise<br />
EEW‰rmeG 2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
Bauausf¸hrung begonnen EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
Bauausf¸hrung<br />
begonnen *)<br />
Bauausf¸hrung<br />
begonnen *)<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
+ ß 10 Nachweise<br />
EEW‰rmeG 2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
*) In <strong>de</strong>njenigen Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>rn, die zum W‰rmegesetz 2009 abweichen<strong>de</strong> Regelungen zum ß 10 (Nachweise) getroffen haben, gilt dieser<br />
Paragraph noch bis En<strong>de</strong> Oktober <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>r Çaltení Fassung nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG 2009. Dieses ist beispielsweise in Nordrhein-Westfalen<br />
(NRW) o<strong>de</strong>r in Bremen <strong>de</strong>r Fall.<br />
Tabelle 1: Das EEW‰rmegesetz <strong>2011</strong> gilt seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit. Achtung: F¸r Baumaflnahmen f¸r<br />
ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> gelten geson<strong>de</strong>rte Fristen.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.5 ‹bersicht Nutzungspflichten<br />
Wie m¸ssen verpflichtete Bauherren und Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
die erneuerbaren Energien nutzen, damit sie das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> erf¸llen?<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
Erneuerbare<br />
Energie<br />
Solarenergie<br />
Biogas<br />
Fl¸ssige Biomasse<br />
Feste Biomasse<br />
Geothermie und<br />
Umweltw‰rme<br />
Erneuerbare K‰lte<br />
Wie wird sie gem‰fl <strong>de</strong>m erneuerten<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong> genutzt?<br />
Solarthermischen Anlagen mit Fl¸ssigkeiten<br />
als W‰rmetr‰ger mit <strong>de</strong>m europ‰ischen Pr¸f-<br />
zeichen ÑSolar Keymarkì zertifiziert.<br />
Als Ersatzmaflnahme nur wenn solarthermi-<br />
sche Anlagen mit einer Fl‰che von min<strong>de</strong>stens<br />
0,06 m / m Nutzfl‰che.<br />
Neubau: in Kraft-W‰rme-Kopplungs-Anlagen.<br />
Bestand: in KWK-Anlagen o<strong>de</strong>r in Heizkesseln<br />
<strong>de</strong>r besten verf¸gbaren Technik, nutzen.<br />
Nachhaltig erzeugtes Bioˆl in Heizkesseln<br />
nutzen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r besten verf¸gbaren Technik<br />
entspricht.<br />
Effiziente Heizungs- und Warmwasseranlagen<br />
nutzen, <strong>de</strong>ren Umwandlungswirkungsgrad<br />
bestimmte Werte erreicht.<br />
Effiziente Biomassekessel o<strong>de</strong>r automatisch<br />
beschickten Biomasseofen mit Wasser als<br />
W‰rmetr‰ger nutzen.<br />
Effiziente W‰rmepumpen mit nachvollziehba-<br />
rem Betrieb und Pr¸fzeichen: Umweltzeichen<br />
ÑEuroblumeì, ÑBlauer Engelì o<strong>de</strong>r European<br />
Quality Label for Heat Pumpsì.<br />
Die K‰lte muss <strong>de</strong>r Raumk¸hlung dienen und<br />
<strong>de</strong>r En<strong>de</strong>nergieverbrauch f¸r ihre Erzeugung,<br />
R¸ckk¸hlung und Verteilung muss nach <strong>de</strong>r<br />
besten verf¸gbaren Technik gesenkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die K‰lte muss auch technisch nutzbar ge-<br />
macht wer<strong>de</strong>n:<br />
- entwe<strong>de</strong>r direkt aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, Grundwasser,<br />
Oberfl‰chenwasser,<br />
- o<strong>de</strong>r indirekt aus W‰rme, die aus anerkann-<br />
ten erneuerbaren Energien entstammt.<br />
Deckungsrate W‰rme- und K‰lteenergiebedarf<br />
Neubau<br />
Alle Neubauten 15 %<br />
--------------------<br />
Kleine Wohnh‰user<br />
0,04 m / Nutzfl‰che<br />
--------------------<br />
Grofle Wohnh‰user<br />
0,03 m / Nutzfl‰che<br />
Grundlegend renovierte<br />
ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
min<strong>de</strong>stens 30 % min<strong>de</strong>stens 25 %<br />
min<strong>de</strong>stens 50 % min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
min<strong>de</strong>stens 50 % min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
min<strong>de</strong>stens 50 % min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
Direkte K‰lteerzeugung<br />
aus EE - Anteil wie oben.<br />
--------------------<br />
K‰lte indirekt durch<br />
W‰rmezufuhr, Anteil wie<br />
W‰rmeerzeugung aus<br />
Energietr‰ger.<br />
-----------------------<br />
K‰lte direkt durch Ge-<br />
othermie o<strong>de</strong>r Umwelt-<br />
w‰rme ñ min<strong>de</strong>stens 50 %<br />
min<strong>de</strong>stens 15 %
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 1 von 12<br />
Melita Tuschinski<br />
www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong><br />
4. Mai 2012<br />
Heizen und K¸hlen mit erneuerbaren Energien:<br />
Was ‰n<strong>de</strong>rt die Novelle <strong>de</strong>s Erneuerbare-<br />
Energien-W‰rmegesetzes EEW‰rmeG <strong>2011</strong>?<br />
Autorin: Dipl.-Ing.UT Melita Tuschinski, Freie Architektin, Stuttgart<br />
Wer heute einen Bauantrag einreicht muss ein energieeffizien-<br />
tes Geb‰u<strong>de</strong> errichten ñ wie es die Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong> 2009) for<strong>de</strong>rt. Parallel dazu muss er das erneuerte W‰r-<br />
megesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) erf¸llen, d.h. einen Teil <strong>de</strong>r benˆ-<br />
tigte W‰rme und K‰lte ¸ber erneuerbare Energiequellen <strong>de</strong>cken<br />
o<strong>de</strong>r die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s durch anerkannte Er-<br />
satzmaflnahmen steigern. Betraf das erste W‰rmegesetz 2009<br />
vorwiegend Neubauten, gilt die Novelle nun auch f¸r die umfas-<br />
sen<strong>de</strong> Sanierung ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong>. Der Beitrag erl‰utert die<br />
wichtigsten ƒn<strong>de</strong>rungen und Neuerungen <strong>de</strong>s Gesetzes.<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong> erkun<strong>de</strong>n<br />
Wer sich mit <strong>de</strong>m novellierten W‰rmegesetz <strong>2011</strong> befasst muss sich<br />
mit Geduld wappnen: Das Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt hat am 15. April <strong>2011</strong><br />
nur was neu und ge‰n<strong>de</strong>rt ist im Vergleich zum ersten, bun<strong>de</strong>swei-<br />
ten W‰rmegesetz (EEW‰rmeG 2009) verk¸n<strong>de</strong>t.<br />
Auch ist die Novelle im neuen Europarechtsanpassungsgesetz Er-<br />
neuerbare Energien (EAG EE <strong>2011</strong>) integriert. Dieses Artikelgesetz<br />
‰n<strong>de</strong>rt Ñauf einen Streichì gleich f¸nf <strong>de</strong>utsche Vorschriften:<br />
� das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG),<br />
� das Erneuerbare Energien-W‰rmegesetzes (EEW‰rmeG),<br />
� das Energiestatistikgesetz (EnStaG),<br />
� das Baugesetzbuch (BauGB),<br />
� das Hochbaustatistikgesetz (HBauStatG).<br />
Der letzte Artikel regelt das Inkrafttreten dieser Gesetze.<br />
Das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium (BMU) hat auf seinen Webseiten<br />
auch eine konsolidierte Fassung <strong>de</strong>s erneuerten W‰rmegesetzes als<br />
Pdf-Datei verˆffentlicht. Im Fachportal www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n<br />
Interessierte das novellierte Gesetz auch als Webseiten in Html-<br />
Format. An <strong>de</strong>r roten Schriftfarbe kˆnnen sie sofort erkennen, was<br />
in <strong>de</strong>r neuen Fassung neu und ge‰n<strong>de</strong>rt ist.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 2 von 12<br />
Erneuerbare Energien f¸r Europa<br />
Der ausf¸hrliche Titel <strong>de</strong>s neuen Artikelgesetzes zeigt <strong>de</strong>n aktuel-<br />
len Anlass: ÑUmsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellenì. Diese 46 Sei-<br />
ten umfassen<strong>de</strong> EU-Richtlinie hat das Amtsblatt <strong>de</strong>r Europ‰ischen<br />
Union bereits am 23. April 2009 verk¸n<strong>de</strong>t. Die B¸rger <strong>de</strong>r einzel-<br />
nen Mitgliedsstaaten sind jedoch nicht direkt angesprochen. Die<br />
EU-Richtlinie verpflichtet <strong>de</strong>ren Regierungen entsprechen<strong>de</strong> Geset-<br />
ze, Verordnungen o<strong>de</strong>r Normen zu erlassen o<strong>de</strong>r zu ver‰n<strong>de</strong>rn,<br />
damit sie die EU-Ziele und <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Zeitplan erf¸llen.<br />
Die weitsichtige Energieversorgung und <strong>de</strong>r Umweltschutz gehˆrten<br />
schon seit Beginn <strong>de</strong>r Europ‰ischen Gemeinschaft zu <strong>de</strong>ren Haupt-<br />
anliegen. Im Geb‰u<strong>de</strong>bereich sieht die Europ‰ische Union heute<br />
insbeson<strong>de</strong>re in einer gesteigerten Energieeffizienz und in <strong>de</strong>r Nut-<br />
zung erneuerbarer Energien reelle Chancen. Denn nach menschli-<br />
chem Ermessen kˆnnen wir nur auf erneuerbare Energien als uner-<br />
schˆpfliche Quellen bauen, die Umwelt schonen und uns von aus-<br />
l‰ndischen Energieimporten befreien.<br />
Daf¸r hat die Europ‰ische Union das Ziel verabschie<strong>de</strong>t, dass im<br />
Jahr 2020 die erneuerbaren Energien min<strong>de</strong>stens 20 Prozent <strong>de</strong>s<br />
Brutto-En<strong>de</strong>nergieverbrauchs <strong>de</strong>r Gemeinschaft <strong>de</strong>cken. Durch die<br />
EU-Richtlinie verpflichtet sie ihre Mitgliedsstaaten <strong>de</strong>n Energiever-<br />
brauch (Strom, Kraftstoffe / Verkehr, W‰rme / K‰lte) zu reduzie-<br />
ren. In <strong>de</strong>r Anlage listet die Richtlinie f¸r je<strong>de</strong>s Land die nationalen<br />
Gesamtziele, d.h. <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r erneuerbaren Quellen am End-<br />
energieverbrauch im Jahr 2020. Deutschland muss <strong>de</strong>mnach von 5,8<br />
Prozent im Jahr 2005 bis 2020 auf min<strong>de</strong>stens 18 Prozent erhˆhen.<br />
Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat am 4. August 2010 <strong>de</strong>r Europ‰ischen Kom-<br />
mission ¸ber <strong>de</strong>n ÑNationalen Aktionsplan f¸r erneuerbare Energieì<br />
mitgeteilt, dass sie sogar 19,6 Prozent anstrebt.<br />
Geb‰u<strong>de</strong> 2020 - schrittweise zum Ziel<br />
Die EU-Richtlinie regelt erstmals auch die W‰rme- und K‰lteerzeu-<br />
gung aus erneuerbaren Energien im Baubereich und verpflichtet<br />
ihre Mitgliedstaaten diese Ziele durch rechtliche Rahmenbedingun-<br />
gen zu erreichen, allerdings in folgen<strong>de</strong>n drei Stufen gestaffelt:<br />
1. Erneuerbare Energien nutzen o<strong>de</strong>r Energieeffizienz steigern:<br />
Diese Anfor<strong>de</strong>rung gilt seit <strong>de</strong>m 5. Dezember 2010. Alternativ<br />
zur Nutzung erneuerbarer Energien in Geb‰u<strong>de</strong>n kˆnnen die Mit-<br />
gliedsl‰n<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>ren Energieeffizienz steigern, insbeson<strong>de</strong>re<br />
durch Kraft-W‰rme-Kopplung (KWK) sowie durch Qualit‰tsanfor-<br />
<strong>de</strong>rungen wie Passiv-, Niedrigenergie- o<strong>de</strong>r Nullenergiehaus.<br />
Diese Stufe hat Deutschland bereits durch das erste EEW‰rmeG<br />
2009 erf¸llt. Die Novelle <strong>2011</strong> passt lediglich einige Details an.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 3 von 12<br />
2. ÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong> nutzen erneuerbare Energien vorbildlich.<br />
Diese Anfor<strong>de</strong>rung gilt ab <strong>de</strong>m 1. Januar 2012. Auch diese Stufe<br />
haben wir in Deutschland mit <strong>de</strong>m ersten EEW‰rmeG 2009 f¸r<br />
neu erbaute ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> erreicht. Allerdings for<strong>de</strong>rt die<br />
EU-Richtlinie, dass ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> auch bei grˆfleren Sa-<br />
nierungen als vorbildliche Nutzer von erneuerbarer Energien<br />
wirken und dass sie die B¸rger auch ausf¸hrlich dar¸ber infor-<br />
mieren. Das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> setzt diese EU-For<strong>de</strong>rung um.<br />
3. Erneuerbare Energien im Neubau und saniertem Bestand.<br />
Diese dritte Stufe m¸ssen die EU-Mitgliedsl‰n<strong>de</strong>r bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Jahres 2014 umsetzen. Ab 2015 sollen alle Bestandsbauten er-<br />
neuerbare Energien nutzen, wenn sie umfassend saniert wer-<br />
<strong>de</strong>n. Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat diese EU-Anfor<strong>de</strong>rung bis zum<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2014 zur¸ckgestellt, was die Opposition heftig<br />
kritisiert hat. Erst nach <strong>de</strong>m Erfahrungsbericht <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sl‰n-<br />
<strong>de</strong>r zum aktuellen W‰rmegesetz will die Bun<strong>de</strong>sregierung die<br />
weiteren ƒn<strong>de</strong>rungen angehen sowie die k¸nftige finanzielle<br />
Fˆr<strong>de</strong>rung f¸r die Jahre 2013 und 2014 kl‰ren. Das W‰rmege-<br />
setz <strong>2011</strong> sichert die Fˆr<strong>de</strong>rmittel im Rahmen <strong>de</strong>s Marktan-<br />
reizprogramms (MAP) zun‰chst bis En<strong>de</strong> n‰chsten Jahres.<br />
Die Neuerungen auf einen Blick<br />
Die neu hingekommenen Paragraphen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong><br />
zeigen welche wesentlichen Neuerungen das Gesetz umfasst:<br />
� ß1a (Vorbildfunktion ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong>). Sie sollen vorzei-<br />
gen wie man erneuerbare Energien vorbildlich nutzt.<br />
� ß 5a (Anteil Erneuerbarer Energien bei grundlegend renovierten<br />
ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n). Sie sollen als Vorreiter wirken.<br />
� ß 10a (Information ¸ber die Vorbildfunktion). Die ˆffentliche<br />
Hand informiert die B¸rger, beispielsweise im Internet.<br />
� ß 16a (Installateure f¸r Erneuerbare Energien). Spezialisierte<br />
Installateure f¸r Anlagen zur Nutzung erneuerbaren Energien<br />
sind gefragt. Die Handwerkskammern kˆnnen Regeln f¸r die<br />
Pr¸fung von Fortbildungen im Sinne <strong>de</strong>r EU-Richtlinie erlassen.<br />
� ß 18a (Berichte <strong>de</strong>r L‰n<strong>de</strong>r). Damit die Bun<strong>de</strong>sregierung ihrer-<br />
seits <strong>de</strong>r Europ‰ischen Kommission mel<strong>de</strong>n kann muss sie zu-<br />
n‰chst die Berichte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r auswerten, die erstmals<br />
am 30. Juni dieses Jahres f‰llig waren, allerdings ohne Angaben<br />
zur neuen Vorbildfunktion ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong>.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 4 von 12<br />
Wie m¸ssen Bauherren und Eigent¸mer die erneuerbaren Energien nutzen?<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
Erneuerbare<br />
Energie<br />
Solarenergie<br />
Biogas<br />
Fl¸ssige Biomasse<br />
Feste Biomasse<br />
Geothermie und<br />
Umweltw‰rme<br />
Erneuerbare K‰lte<br />
Wie wird sie gem‰fl <strong>de</strong>m erneuerten<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong> genutzt?<br />
Solarthermischen Anlagen mit Fl¸ssigkeiten<br />
als W‰rmetr‰ger mit <strong>de</strong>m europ‰ischen Pr¸f-<br />
zeichen ÑSolar Keymarkì zertifiziert.<br />
Als Ersatzmaflnahme nur wenn solarthermi-<br />
sche Anlagen mit einer Fl‰che von min<strong>de</strong>stens<br />
0,06 m / m Nutzfl‰che.<br />
Neubau: in Kraft-W‰rme-Kopplungs-Anlagen.<br />
Bestand: in KWK-Anlagen o<strong>de</strong>r in Heizkesseln<br />
<strong>de</strong>r besten verf¸gbaren Technik, nutzen.<br />
Nachhaltig erzeugtes Bioˆl in Heizkesseln<br />
nutzen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r besten verf¸gbaren Technik<br />
entspricht.<br />
Effiziente Heizungs- und Warmwasseranlagen<br />
nutzen, <strong>de</strong>ren Umwandlungswirkungsgrad<br />
bestimmte Werte erreicht.<br />
Effiziente Biomassekessel o<strong>de</strong>r automatisch<br />
beschickten Biomasseofen mit Wasser als<br />
W‰rmetr‰ger nutzen.<br />
Effiziente W‰rmepumpen mit nachvollziehba-<br />
rem Betrieb und Pr¸fzeichen: Umweltzeichen<br />
ÑEuroblumeì, ÑBlauer Engelì o<strong>de</strong>r European<br />
Quality Label for Heat Pumpsì.<br />
Die K‰lte muss <strong>de</strong>r Raumk¸hlung dienen und<br />
<strong>de</strong>r En<strong>de</strong>nergieverbrauch f¸r ihre Erzeugung,<br />
R¸ckk¸hlung und Verteilung muss nach <strong>de</strong>r<br />
besten verf¸gbaren Technik gesenkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die K‰lte muss auch technisch nutzbar ge-<br />
macht wer<strong>de</strong>n:<br />
- entwe<strong>de</strong>r direkt aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, Grundwasser,<br />
Oberfl‰chenwasser,<br />
- o<strong>de</strong>r indirekt aus W‰rme, die ihrerseits aus<br />
anerkannten erneuerbaren Energien ent-<br />
stammt.<br />
Deckungsrate W‰rme- und K‰lteenergiebedarf<br />
Neubau<br />
Alle Neubauten 15 %<br />
--------------------<br />
Kleine Wohnh‰user<br />
0,04 m / Nutzfl‰che<br />
--------------------<br />
Grofle Wohnh‰user<br />
0,03 m / Nutzfl‰che<br />
Grundlegend renovierte<br />
ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
min<strong>de</strong>stens 30 % min<strong>de</strong>stens 25 %<br />
min<strong>de</strong>stens 50 % min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
min<strong>de</strong>stens 50 % min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
min<strong>de</strong>stens 50 % min<strong>de</strong>stens 15 %<br />
Direkte K‰lteerzeugung<br />
aus EE - Anteil wie oben.<br />
--------------------<br />
K‰lte indirekt durch<br />
W‰rmezufuhr, Anteil wie<br />
W‰rmeerzeugung aus<br />
Energietr‰ger.<br />
-----------------------<br />
K‰lte direkt durch Ge-<br />
othermie o<strong>de</strong>r Umwelt-<br />
w‰rme ñ<br />
min<strong>de</strong>stens 50 %<br />
min<strong>de</strong>stens 15 %
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 5 von 12<br />
Erneuerbare K‰lte im Blick<br />
Eigentlich m¸sste die Novelle ÑErneuerbare-Energien-W‰rme- und<br />
K‰ltegesetzì heiflen, <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>m gesamten W‰rmegesetz <strong>2011</strong><br />
erscheint je<strong>de</strong>s Mal, wenn von ÑW‰rmeì die Re<strong>de</strong> ist die neue Er-<br />
g‰nzung Ñund K‰lteì. Sprach das W‰rmegesetz 2009 noch von<br />
ÑNetzen <strong>de</strong>r Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rmeversorgungì, pr‰zisiert die No-<br />
velle ÑW‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetzeì und spricht von <strong>de</strong>r Ñinsgesamt<br />
verteilten W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lteì.<br />
Die Begriffe ÑFernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lteì <strong>de</strong>finiert das erneuerte<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong> als diejenige ÑW‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte, die in Form<br />
von Dampf, heiflem Wasser o<strong>de</strong>r kalten Fl¸ssigkeiten durch ein<br />
W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetz verteilt wirdì. Zwar war die erneuerbare<br />
K‰lte auch im ersten W‰rmegesetz 2009 bereits inbegriffen, jedoch<br />
leicht zu ¸bersehen. Diese Gefahr besteht nun nicht mehr, weil das<br />
neue W‰rmegesetz ausdr¸cklich ÑW‰rme und K‰lteì o<strong>de</strong>r ÑW‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarfì auff¸hrt.<br />
Die Novelle <strong>de</strong>finiert ÑErneuerbare K‰lteì als die K‰lte aus erneu-<br />
erbaren Energien, die entwe<strong>de</strong>r direkt <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
Wasser entnommen und technisch nutzbar gemacht wird o<strong>de</strong>r die<br />
indirekt aus W‰rme technisch nutzbar gemacht wird, die ihrerseits<br />
aus erneuerbaren Energien entstammt (Geothermie, Umweltw‰r-<br />
me, Solarw‰rme o<strong>de</strong>r W‰rme aus Biomasse).<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong> einen Schritt voraus<br />
Es ist nicht das erste Mal, dass ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r EU eine<br />
energetische Son<strong>de</strong>rrolle spielen. Bereits die Energieeinsparverord-<br />
nung (<strong>EnEV</strong> 2007) ñ sie setzte die EU-Richtlinie f¸r energieeffiziente<br />
Geb‰u<strong>de</strong> um - verpflichtete die Eigent¸mer bestimmter Dienstleis-<br />
tungsgeb‰u<strong>de</strong> einen Energieausweis gut sichtbar auszuh‰ngen wenn<br />
viele B¸rger sie besuchen, weil sie darin auf ¸ber 1.000 Quadrat-<br />
metern ˆffentliche Dienste wahrnehmen kˆnnen.<br />
Auch die neue EU-Richtlinie f¸r erneuerbare Energien baut auf die<br />
Vorbildwirkung ˆffentlicher Bauten. Die Novelle <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes nimmt die ˆffentliche Hand vielfach in die Pflicht, r‰umt ihr<br />
jedoch auch etliche Ausnahmeregeln ein. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um<br />
Bun<strong>de</strong>s-, Lan<strong>de</strong>s- und Kommunalbauten sowohl in Deutschland als<br />
auch im Ausland ñ wenn sie Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand sind.<br />
Diese Vorbildrolle beschr‰nkt sich allerdings nur auf bestimmte<br />
Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>, wenn die ˆffentliche Hand <strong>de</strong>ren Eigent¸mer<br />
o<strong>de</strong>r Besitzer ist und wenn die Bauten f¸r bestimmte Aufgaben<br />
(Gesetzgebung, vollziehen<strong>de</strong> Gewalt, Rechtspflege) genutzt wer-<br />
<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r als ˆffentliche Einrichtung dienen.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 6 von 12<br />
Was ist <strong>de</strong>r Unterschied zwischen ÑEigent¸merì und ÑBesitzerì?<br />
Dem Eigent¸mer gehˆrt das Geb‰u<strong>de</strong>. Er darf es vermieten, ver-<br />
kaufen und vererben. Der Besitzer bewohnt, benutzt bzw. besitzt<br />
das Geb‰u<strong>de</strong> beispielsweise als Mieter o<strong>de</strong>r P‰chter. Wenn <strong>de</strong>r<br />
Eigent¸mer sein Geb‰u<strong>de</strong> selbst bewohnt o<strong>de</strong>r benutzt, wird er<br />
auch zu <strong>de</strong>ssen Besitzer.<br />
Typische ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> sind die Dienstsitze von Ministerien,<br />
Rath‰usern, Finanz‰mtern o<strong>de</strong>r Kreiswehrersatz‰mtern. Wohnh‰u-<br />
ser gehˆren also nicht dazu, auch wenn sie von <strong>de</strong>r ˆffentlichen<br />
Hand erbaut und finanziell gefˆr<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, beispielsweise als<br />
sozialer Wohnungsbau.<br />
Wenn ˆffentliche Unternehmen ihre Dienste im freien Wettbewerb<br />
mit privaten Unternehmen leisten, bil<strong>de</strong>n ihre Geb‰u<strong>de</strong> auch eine<br />
Ausnahme zur Vorbildfunktion nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz <strong>2011</strong>, insbe-<br />
son<strong>de</strong>re wenn sie Speisen und Getr‰nke abgeben sowie Produkti-<br />
ons-, Lager- o<strong>de</strong>r Vertriebsbauten umfassen. Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Land-<br />
und Forstwirtschaft o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Gartenbaus sowie zur Versorgung mit<br />
Energie o<strong>de</strong>r Wasser bil<strong>de</strong>n auch Ausnahmen, genau wie die Bauten<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, die milit‰rische o<strong>de</strong>r zivile G¸ter lagern. Wenn<br />
ein Geb‰u<strong>de</strong> nicht vollst‰ndig son<strong>de</strong>rn nur ¸berwiegend als ˆffent-<br />
liches Geb‰u<strong>de</strong> genutzt wird, ist es ein Ñgemischt genutztes Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>ì im Sinn <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong>.<br />
Unterschiedliche Regeln im Baubestand<br />
Auch das erneuerte W‰rmegesetz <strong>2011</strong> gilt vorwiegend f¸r Neubau-<br />
ten. Im Baubestand greift das Gesetz nur wenn ein ˆffentliches<br />
Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird. Dann muss die ˆffentliche<br />
Hand als Eigent¸merin daf¸r sorgen sowie als Besitzerin sicherstel-<br />
len, dass <strong>de</strong>r W‰rme- und K‰lteenergiebedarf <strong>de</strong>s sanierten Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>s die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes erf¸llt, wie folgt:<br />
� Biogas muss min<strong>de</strong>stens 25 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteener-<br />
giebedarfs <strong>de</strong>s sanierten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>s <strong>de</strong>cken.<br />
� Solarenergie, feste o<strong>de</strong>r fl¸ssige Biomasse, Geothermie, Um-<br />
weltw‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte aus erneuerbaren Energien m¸ssen je-<br />
weils min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebe-<br />
darfs <strong>de</strong>s sanierten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>s <strong>de</strong>cken.<br />
Diese Regeln gelten auch dann, wenn die ˆffentliche Hand ihre<br />
ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong> im Ausland umfassend saniert.<br />
Das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> bezeichnet die umfassend energetisch sa-<br />
nierten Bestandsbauten als Ñgrundlegend renoviertì und setzt da-<br />
mit <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r EU-Richtlinie Ñgrˆflere Renovierungì in<br />
Deutschland um. Ein Bestandsbau wird im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes<br />
<strong>2011</strong> grundlegend renoviert, wenn man innerhalb von zwei Jahren
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 7 von 12<br />
sowohl seine Heizungsanlage als auch seine Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle min<strong>de</strong>s-<br />
tens folgen<strong>de</strong>rmaflen energetisch saniert:<br />
� Heizung: Heizkessel wird ausgetauscht o<strong>de</strong>r Heizungsanlage<br />
wird auf einen an<strong>de</strong>ren fossilen Energietr‰ger umgestellt.<br />
� Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle: ‹ber ein F¸nftel (mehr als 20 Prozent) <strong>de</strong>r<br />
Oberfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s wird saniert und zwar <strong>de</strong>rmaflen,<br />
dass sich das energetische Verhalten <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s verbessert.<br />
Es f‰llt auf, dass das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> und die aktuelle <strong>EnEV</strong> 2009<br />
mit unterschiedlichen Maflst‰ben arbeiten. Die <strong>EnEV</strong> greift bei <strong>de</strong>r<br />
Sanierung <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle nur dann, wenn mehr als ein Zehntel<br />
(10 Prozent) <strong>de</strong>r gesamten Bauteilfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s (Auflen-<br />
wand, Dach, Fenster) energetisch ver‰n<strong>de</strong>rt wird. Praktisch be<strong>de</strong>u-<br />
tet dies, dass Fachleute bei ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n im Bestand<br />
zwei verschie<strong>de</strong>ne Berechnungen durchf¸hren m¸ssen um festzu-<br />
stellen ob die <strong>EnEV</strong> und das W‰rmegesetz jeweils greifen.<br />
Nutzungspflicht nun auch im Baubestand<br />
Wer ein neues Haus o<strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong> baut muss nach wie vor die Nut-<br />
zungspflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen o<strong>de</strong>r die Energieef-<br />
fizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s durch anerkannte Ersatzmaflnahmen steigern.<br />
Das novellierte W‰rmegesetz hat die Nutzungspflicht nun auch f¸r<br />
<strong>de</strong>n Baubestand erweitert, wie folgt:<br />
� Renovieren - ˆffentlichen Hand ist Eigent¸merin: Die ˆffentli-<br />
che Hand muss <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf von ˆffent-<br />
lichen Bestandsbauten - die ihr Eigentum sind - teilweise durch<br />
erneuerbare Energien <strong>de</strong>cken, wenn sie diese grundlegend re-<br />
noviert sei es in Deutschland o<strong>de</strong>r im Ausland.<br />
� Renovieren - ˆffentliche Hand ist Besitzerin: Wenn die ˆffentli-<br />
che Hand nur Besitzerin eines ˆffentlichen Bestandsgeb‰u<strong>de</strong>s<br />
ist, muss sie sicherstellen, dass im Falle einer grundlegen<strong>de</strong>n<br />
Renovierung <strong>de</strong>r Eigent¸mer die vorbildliche Nutzungsfunktion<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llt.<br />
� Neu mieten o<strong>de</strong>r pachten: Wenn die ˆffentliche Hand Geb‰u<strong>de</strong><br />
neu mietet o<strong>de</strong>r pachtet kommen in erster Linie solche Bauten<br />
in Betracht, die bereits erneuerbare Energien vorbildlich nut-<br />
zen. In zweiter Reihe folgen die Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>ren Eigent¸mer die<br />
sich verpflichten, dass sie die vorbildliche Nutzungspflicht im<br />
Falle einer grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung erf¸llen wer<strong>de</strong>n.<br />
� L‰n<strong>de</strong>rregeln: Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r kˆnnen f¸r ˆffentliche Geb‰u-<br />
<strong>de</strong> im Bestand ñ jedoch nicht f¸r die Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s - ei-<br />
gene Regeln aufstellen, wie die die Vorbildfunktion erf¸llen<br />
kˆnnen. Auch kˆnnen sie f¸r alle Geb‰u<strong>de</strong> im Bestand Pflichten<br />
einf¸hren, wie die Eigent¸mer erneuerbare Energien nutzen
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 8 von 12<br />
m¸ssen. In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg gilt beispielsweise das Erneu-<br />
erbare-W‰rme-Gesetz (EW‰rmeG BW 2008) jedoch nur im<br />
Wohnbestand. Seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2010 m¸ssen die Eigent¸mer<br />
von Wohngeb‰u<strong>de</strong>n min<strong>de</strong>stens 10 Prozent <strong>de</strong>s j‰hrlichen W‰r-<br />
mebedarfs durch erneuerbare Energien <strong>de</strong>cken, wenn sie die<br />
Heizungsanlage ihres Hauses austauschen.<br />
Ausnahmen erheblich erweitert<br />
Das W‰rmegesetz listet im ß 4 (Geltungsbereich <strong>de</strong>r Nutzungs-<br />
pflicht) auch s‰mtliche Geb‰u<strong>de</strong>, die aufgrund ihrer Nutzung nicht<br />
unter dieses Gesetz fallen. Die Novelle erweitert diese Reihe um<br />
die Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.<br />
Aus Sicherheitsgr¸n<strong>de</strong>n und aufgrund wehrtechnischer Begebenhei-<br />
ten sollen sie keine erneuerbarer Energien nutzen m¸ssen, wenn<br />
dies mit <strong>de</strong>r Art und <strong>de</strong>m Hauptzweck <strong>de</strong>r T‰tigkeit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>s-<br />
wehr unvereinbar ist. Diese Ausnahme von <strong>de</strong>r grunds‰tzlichen<br />
Nutzungspflicht sollten Fachleute jedoch sehr eng auslegen ñ wie<br />
die Bun<strong>de</strong>sregierung in ihrer Begr¸ndung empfiehlt.<br />
Die Gesetzesnovelle hat auch die Ausnahmen erheblich erweitert:<br />
Grundlegend renovierte ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die eigentlich erneu-<br />
erbare Energien vorbildlich nutzen m¸ssten, befreit das W‰rmege-<br />
setz in folgen<strong>de</strong>n F‰llen von <strong>de</strong>r Nutzungspflicht:<br />
� Die Pflichten <strong>de</strong>s Denkmalschutzes sprechen dagegen.<br />
� An<strong>de</strong>re ˆffentlich-rechtliche Pflichten wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />
� Die Nutzung ist im Einzelfall technisch unmˆglich.<br />
� Der Aufwand w¸r<strong>de</strong> zu einer unbilligen H‰rte f¸hren.<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die Eigentum o<strong>de</strong>r Besitz einer Gemein<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r eines Gemein<strong>de</strong>verban<strong>de</strong>s sind, befreit das W‰rmegesetz auch<br />
von <strong>de</strong>r Vorbildfunktion wenn die Gemein<strong>de</strong> ¸berschul<strong>de</strong>t ist o<strong>de</strong>r<br />
wenn die Nutzung erneuerbarer Energien o<strong>de</strong>r die Durchf¸hrung<br />
von Ersatzmaflnahmen zu einer ‹berschuldung f¸hren w¸r<strong>de</strong>.<br />
Ausgenommen sind auch bestimmte ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> im Aus-<br />
land, bei <strong>de</strong>nen das W‰rmegesetz zwar greifen w¸r<strong>de</strong> weil sie neu<br />
gebaut o<strong>de</strong>r grundlegend renoviert wer<strong>de</strong>n. Wenn am Belegen-<br />
heitsort jedoch ¸berwiegen<strong>de</strong> Gr¸n<strong>de</strong> dagegen sprechen, nimmt<br />
das Gesetz sie von diesen Pflichten aus.<br />
÷ffentlichkeit als Nachweis-Pr¸fer<br />
Eigent¸mer, <strong>de</strong>ren Bauvorhaben unter das W‰rmegesetz fallen<br />
m¸ssen anhand von Nachweisen belegen, dass sie ihre Pflichten<br />
erf¸llt haben und weiterhin erf¸llen. Nur die ˆffentliche Hand ist<br />
von <strong>de</strong>r allgemeinen Nachweispflicht befreit, weil sie die B¸rger im
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 9 von 12<br />
Internet o<strong>de</strong>r auf eine an<strong>de</strong>re Art und Weise informiert. Der ÷f-<br />
fentlichkeit ¸bernimmt in diesem Fall die ÑPr¸ffunktionì. Das<br />
W‰rmegesetz verpflichtet die ˆffentliche Hand insbeson<strong>de</strong>re ¸ber<br />
die gefor<strong>de</strong>rte Nutzung von Biomasse 15 Kalen<strong>de</strong>rjahre lang ab <strong>de</strong>r<br />
Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Heizungsanlage o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Abschlusses einer<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung zu informieren. Wenn ein ˆffentliches<br />
Geb‰u<strong>de</strong> zwar grundlegend renoviert wird, jedoch die Nutzungs-<br />
pflicht wegen unbilliger H‰rte entf‰llt, muss die ˆffentliche Hand<br />
die B¸rger auch ¸ber die durchgef¸hrten Wirtschaftlichkeits-<br />
Berechnungen und die zugrun<strong>de</strong> gelegten Annahmen informieren.<br />
Bund verspricht passen<strong>de</strong> Formulare<br />
Damit das Nachweisverfahren bun<strong>de</strong>sweit einfacher und einheitli-<br />
cher abl‰uft kann das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium einvernehmlich<br />
mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sbauministerium durch eine Verordnung zum W‰r-<br />
megesetz passen<strong>de</strong> Formulare f¸r Nachweise, Anzeigen o<strong>de</strong>r Be-<br />
scheinigungen einf¸hren.<br />
Das klingt auf <strong>de</strong>n ersten Blick vielversprechend. Das W‰rmegesetz<br />
<strong>2011</strong> r‰umt jedoch damit auch das Recht ein, dass die Verpflichte-<br />
ten zus‰tzliche Daten gegen¸ber <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> nachweisen m¸ssen,<br />
damit die Nutzungspflicht besser ¸berwacht wird. Personenbezoge-<br />
ne Daten sollen dabei entsprechend gesch¸tzt wer<strong>de</strong>n. Die neue<br />
Verordnung soll auch for<strong>de</strong>rn kˆnnen, dass Verpflichtete zus‰tzli-<br />
che Nachweise vorlegen und aufbewahren m¸ssen und dass sie <strong>de</strong>n<br />
Anteil <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien am W‰rme- und K‰lteenergiebe-<br />
darf <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s nachweisen. Wenn ein Geb‰u<strong>de</strong> W‰rmepumpen<br />
nutzt, muss ein Fachmann <strong>de</strong>n Anteil gem‰fl <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> im An-<br />
hang <strong>de</strong>r EU-Richtlinie berechnen.<br />
Ob und wann diese Verordnung zum W‰rmegesetz tats‰chlich<br />
kommt ist jedoch noch ungewiss.<br />
EEW‰rmegesetz <strong>2011</strong> greift gestaffelt<br />
Am 1. Mai <strong>2011</strong> ist das novellierte W‰rmegesetz in Kraft getreten<br />
und das das erste W‰rmegesetz 2009 abgelˆst. In <strong>de</strong>n ‹bergangs-<br />
vorschriften regelt das Gesetz welche Fassung f¸r einzelne Bauvor-<br />
haben jeweils greift.<br />
Bei genehmigungspflichtigen Bauvorhaben ist das Datum maflgeb-<br />
lich, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Bauherr <strong>de</strong>n Bauantrag o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Antrag auf Zu-<br />
stimmung eingereicht hat. Bei Bauvorhaben im Kenntnisgabever-<br />
fahren gilt das Datum wann <strong>de</strong>r Bauherr die Behˆr<strong>de</strong> informiert<br />
hat. Und bei Bauvorhaben, f¸r die we<strong>de</strong>r eine Genehmigung noch<br />
eine Kenntnisgabe benˆtigt wird, gilt das Datum wann <strong>de</strong>r Bauherr<br />
o<strong>de</strong>r Eigent¸mer tats‰chlich mit <strong>de</strong>n Baumaflnahmen begonnen
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 10 von 12<br />
hat. Die Tabelle 1 (Seite 1.2) zeigt eine ‹bersicht f¸r alle Arten<br />
von Bauvorhaben.<br />
Gestaffelt greift das W‰rmegesetz allerdings in solchen Bun<strong>de</strong>sl‰n-<br />
<strong>de</strong>rn, in <strong>de</strong>nen geson<strong>de</strong>rte Regeln f¸r Anwendung <strong>de</strong>s ß 10 (Nach-<br />
weise) gelten. In diesen L‰n<strong>de</strong>rn gilt <strong>de</strong>r ß 10 (Nachweise) noch bis<br />
En<strong>de</strong> Oktober in <strong>de</strong>r Ñaltenì Fassung nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz 2009.<br />
In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist dieses beispielsweise <strong>de</strong>r Fall.<br />
Hier gilt seit <strong>de</strong>m 24. Dezember 2009 das ÑGesetz zur Durchf¸hrung<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sgesetzes zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰r-<br />
mebereich in Nordrhein-Westfalen (EEW‰rmeG-DG NRW)ì.<br />
Nicht die zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn haupts‰chlich bestimmte<br />
Sachkundige nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz vollziehen hier das Gesetz. Es<br />
sind Fachleute, die gem‰fl <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong><br />
2009 ß 21) Energieausweise im Bestand ausstellen f¸r Verkauf und<br />
Neuvermietung sowie als ˆffentlichen Aushang.<br />
Die zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong>n in NRW - kreisfreie St‰dte, grofle und<br />
mittlere kreisangehˆrigen St‰dte und die Kreise f¸r die ¸brigen<br />
kreisangehˆrigen Gemein<strong>de</strong>n - ¸berwachen <strong>de</strong>n Vollzug nur noch<br />
ganz allgemein: Sie ¸berpr¸fen die Nachweise f¸r die Nutzung von<br />
Biomasse, nehmen Anzeigen f¸r die Befreiung entgegen, erteilen<br />
Ausnahmegenehmigungen und verfolgen Ordnungswidrigkeiten.<br />
Son<strong>de</strong>rfristen f¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
Die EU-Richtlinie for<strong>de</strong>rt, dass die ˆffentliche Hand ab Anfang<br />
n‰chsten Jahres ñ also ab 1. Januar 2012- ihre Vorbildrolle in <strong>de</strong>r<br />
Nutzung erneuerbarer Energien wahrnimmt.<br />
Das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> setzt diese For<strong>de</strong>rung folgen<strong>de</strong>rmaflen um:<br />
� Was gilt ab 1. Juli <strong>2011</strong>?<br />
F¸r Bauvorhaben die einen Bauantrag, Antrag auf Zustimmung<br />
o<strong>de</strong>r Kenntnisgabe erfor<strong>de</strong>rn greift das W‰rmegesetz ab <strong>de</strong>m 1.<br />
Juli <strong>2011</strong>. Maflgeblich ist <strong>de</strong>r Zeitpunkt, wann <strong>de</strong>r Bauantrag<br />
gestellt, das Bauvorhaben angezeigt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> zur<br />
Kenntnis gebracht wird. Es ist davon auszugehen, dass die tat-<br />
s‰chliche Ausf¸hrung <strong>de</strong>s Neubaus o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Baumaflnahmen im<br />
Bestand bis Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2012 beginnen kˆnnten.<br />
� Was gilt ab 1. Januar 2012?<br />
F¸r Bauvorhaben, die we<strong>de</strong>r einer Genehmigung, Anzeige o<strong>de</strong>r<br />
ein sonstiges baurechtliches Verfahren benˆtigen, greift das<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong> ab <strong>de</strong>m Annfang <strong>de</strong>s Jahres 2012. Bei dieser<br />
Art von Bauvorhaben ist maflgeblich <strong>de</strong>r Zeitpunkt, wann <strong>de</strong>r<br />
Eigent¸mer tats‰chlich mit <strong>de</strong>n Baumaflnahmen beginnt.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 11 von 12<br />
Die EU-Richtlinie for<strong>de</strong>rt nicht direkt, dass die ˆffentliche Hand<br />
auch diejenige Geb‰u<strong>de</strong>, die sie als Mieterin o<strong>de</strong>r P‰chterin besitzt<br />
in die Nutzungspflicht mit einschlieflt. Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat<br />
jedoch auch gegen die Empfehlung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates daran festge-<br />
halten, dass bei <strong>de</strong>r Renovierung dieser ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong> sie<br />
sicherstellen muss, dass <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Vorbildfunktion im Sinn<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> erf¸llt.<br />
� Was gilt ab 1. Mai <strong>2011</strong>?<br />
Fazit<br />
Die am 1. Mai <strong>2011</strong> bestehen<strong>de</strong>n Miet- und Pachtvertr‰ge <strong>de</strong>r ˆf-<br />
fentlichen Hand f¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die an<strong>de</strong>ren Eigent¸-<br />
mern gehˆren, verschont das W‰rmegesetz bis zum Ablauf <strong>de</strong>s<br />
Vertrages von ihren Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Neu Miet- und Pachtvertr‰ge darf sie jedoch nur f¸r Geb‰u<strong>de</strong><br />
abschlieflen, die entwe<strong>de</strong>r die vorbildliche Nutzung erneuerba-<br />
rer Energien bereits anwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Eigent¸mer sich ver-<br />
pflichten, im Falle einer grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung die Vorbild-<br />
funktion im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> zu erf¸llen.<br />
Das novellierte W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) weitet die Reihe<br />
<strong>de</strong>r Verpflichteten erheblich aus: Die Vertreter <strong>de</strong>r ˆffentlichen<br />
Hand m¸ssen nun auch Experten f¸r die Belange <strong>de</strong>r erneuerbaren<br />
Energien einschalten, wenn sie bestimmte ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
umfassend energetisch sanieren.<br />
F¸r Fachleute erˆffnen sich durch das novellierte W‰rmegesetz<br />
<strong>2011</strong> vielfache Chancen f¸r Auftr‰ge zur Beratung, Planung, Nach-<br />
weisf¸hrung, Bauausf¸hrung, Installation und ‹berpr¸fung von<br />
technischen Anlagen f¸r erneuerbare Energien.<br />
Im Vergleich zum ersten W‰rmegesetz gelten jedoch vielfache ƒn-<br />
<strong>de</strong>rungen und Neuerungen. In diesem Artikel haben wir nur die<br />
wichtigsten Aspekte aufgef¸hrt.<br />
Als Fachleute sollten sich unverz¸glich kundig machen und sich<br />
einen Wissensvorsprung in diesem zukunftsorientierten Bereich <strong>de</strong>r<br />
erneuerbaren Energien im Neubau und Baubestand sichern.<br />
Ich w¸nsche Ihnen viel Erfolg!<br />
Melita Tuschinski<br />
www.tuschinski.<strong>de</strong>, www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.6 ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ Seite 12 von 12<br />
Quellenhinweise:<br />
� EU-Richtlinie EE 2009: Richtlinie 2009/28/EG <strong>de</strong>s Europ‰ischen<br />
Parlaments und <strong>de</strong>s Rates vom 23. April 2009 zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur ƒn<strong>de</strong>-<br />
rung und anschlieflen<strong>de</strong>n Aufhebung <strong>de</strong>r Richtlinien<br />
2001/77/EG und 2003/30/EG, verk¸n<strong>de</strong>t im Amtblatt <strong>de</strong>r Euro-<br />
p‰ischen Union, L 140 vom 5. Juni 2009, Seite 16 bis 62.<br />
� EAG EE <strong>2011</strong>: Gesetz zur Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG<br />
zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quel-<br />
len (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG<br />
EE) vom 12. April <strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun-<br />
<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, Sei-<br />
te 619 bis 635. Es ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft,<br />
� EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien<br />
im W‰rmebereich (Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz - EE-<br />
W‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18.<br />
August 2008. Das EEW‰rmeG war vom 1. Januar 2009 bis ein-<br />
schliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
� EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und<br />
Artikel 6 Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ<br />
EAG EE vom 12. April <strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Seite 623.<br />
Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
� EW‰rmeG BW 2008: Gesetz zur Nutzung erneuerbarer W‰rme-<br />
energie in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg (Erneuerbare-W‰rme-Gesetz ñ<br />
EW‰rmeG) vom 20. November 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im Gesetzblatt<br />
f¸r Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg, Jahrgang 2007, Nr. 19, am 23. No-<br />
vember 2008, Seite 531 bis 533, www.lan<strong>de</strong>srecht-bw.<strong>de</strong><br />
� EEW‰rmeG-DG NRW 2009: Gesetz zur Durchf¸hrung <strong>de</strong>s Bun-<br />
<strong>de</strong>sgesetzes zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebe-<br />
reich in Nordrhein-Westfalen (EEW‰rmeG-DG NRW) vom 17. De-<br />
zember 2009, GV. NRW., Nr. 75, am 23. Dezember 2009, Seite<br />
875. Es gilt seit 24. Dezember 2009. https://recht.nrw.<strong>de</strong><br />
� <strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur<br />
ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnungì vom 29. April 2009,<br />
verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in<br />
Kˆln, Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30.<br />
April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m 1. Oktober 2009 in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.org
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.7 Interview zum EEW‰rmeG <strong>2011</strong> - Seite 1 von 5<br />
1. Herr Fischer, als Referent im<br />
Bun<strong>de</strong>sumweltministerium be-<br />
fassen Sie sich im Referat<br />
KI III 2 mit fachlichen Fragen zu<br />
erneuerbaren W‰rmetechnolo-<br />
gien, insbeson<strong>de</strong>re Solarther-<br />
mie und W‰rmepumpen, sowie<br />
<strong>de</strong>m EEW‰rmeG. Wie haben Sie<br />
die Novellierung <strong>de</strong>s W‰rmege-<br />
setzes <strong>2011</strong> begleitet?<br />
Fischer: Als f¸r die technisch-<br />
fachliche Seite zust‰ndiger Refe-<br />
rent war ich an <strong>de</strong>r Vorbereitung<br />
und anschlieflen<strong>de</strong>n Erarbeitung<br />
<strong>de</strong>s Referentenentwurfs seit An-<br />
fang 2010 beteiligt. Dabei muss-<br />
ten die Randbedingungen <strong>de</strong>r<br />
europ‰ischen Erneuerbaren-<br />
Energien-Richtlinie (2009/28/EG)<br />
in das <strong>de</strong>utsche Recht ¸berf¸hrt<br />
wer<strong>de</strong>n, und dabei immer auf<br />
eine fachlich und ˆkologisch<br />
sinnvolle Umsetzung geachtet<br />
wer<strong>de</strong>n, in enger Abstimmung<br />
mit wissenschaftlichen Beratern<br />
und Fachkollegen. Nach <strong>de</strong>m<br />
Kabinettsbeschluss musste auch<br />
das Gesetzgebungsverfahren in<br />
Bun<strong>de</strong>stag und Bun<strong>de</strong>srat beglei-<br />
tet wer<strong>de</strong>n.<br />
27. April <strong>2011</strong><br />
12 Fragen und Antworten<br />
zum EEW‰rmegesetz <strong>2011</strong><br />
.<br />
Die Novelle <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes<br />
(EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) tritt am 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft<br />
Interview mit Dipl.-Ing. Jan Fischer, Referent im Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Berlin.<br />
Autorin: Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, seit<br />
1999 Herausgeberin und Autorin <strong>de</strong>s Fachportals www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong><br />
2. Welche Anl‰sse haben dazu<br />
gef¸hrt, dass das erste EEW‰r-<br />
meG 2009 seit letztem Jahr<br />
novelliert wur<strong>de</strong>?<br />
Fischer: Der wesentliche Grund<br />
zur Novellierung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG<br />
(aber auch <strong>de</strong>s EEG und an<strong>de</strong>rer<br />
Gesetze) ergab sich daraus, dass<br />
die Vorgaben <strong>de</strong>r europ‰ischen<br />
Erneuerbaren-Energien-Richtlinie<br />
umzusetzen waren, insbeson<strong>de</strong>re<br />
zur Einf¸hrung einer Vorbildfunk-<br />
tion f¸r ÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong> ab<br />
<strong>de</strong>m 1. Januar <strong>2011</strong>. Mit <strong>de</strong>m<br />
Gesetzentwurf <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregie-<br />
rung haben wir aufler<strong>de</strong>m Pr‰zi-<br />
sierungen f¸r einige ¸berwiegend<br />
bereits bestehen<strong>de</strong> Regelungen<br />
vorgeschlagen, die <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stag<br />
nun im Wesentlichen ¸bernom-<br />
men hat.<br />
3. Sollte das novellierte Gesetz<br />
nicht treffen<strong>de</strong>r ÑEEW‰rme-<br />
und EEK‰ltegesetzì heiflen? Das<br />
erste Gesetz umfasste auch die<br />
K‰lte aus erneuerbaren Ener-<br />
gien, dies war jedoch erst Ñauf<br />
<strong>de</strong>n zweitenì Blick zu erken-<br />
nen. Inwieweit hat sich <strong>de</strong>r<br />
Stellenwert <strong>de</strong>r erneuerbaren<br />
K‰lte in <strong>de</strong>r Gesetzes-Novelle<br />
gewan<strong>de</strong>lt und welche Gr¸n<strong>de</strong><br />
stecken dahinter?<br />
Fischer: Man kˆnnte es in <strong>de</strong>r Tat<br />
so nennen, aber <strong>de</strong>r Schwerpunkt<br />
liegt weiterhin auf <strong>de</strong>r erneuer-<br />
baren W‰rme, und <strong>de</strong>r Name ist<br />
schon lang genug. F¸r <strong>de</strong>n etwas<br />
erhˆhten Stellenwert <strong>de</strong>r K‰lte<br />
im Gesetz gibt es zwei wesentli-<br />
che Gr¸n<strong>de</strong>:<br />
� Zum einen erfor<strong>de</strong>rt die<br />
Gleichwertigkeit von W‰rme<br />
und K‰lte, wie sie in <strong>de</strong>r EU-<br />
Richtlinie zum Ausdruck<br />
kommt, etliche Erg‰nzungen<br />
im Gesetz.<br />
� Zum zweiten gab es in <strong>de</strong>m<br />
bisherigen Gesetzestext eini-<br />
ge sprachliche Unklarheiten.<br />
Bei<strong>de</strong>s erfor<strong>de</strong>rte einige Pr‰zisie-<br />
rungen und die Einf¸hrung <strong>de</strong>r<br />
Definition f¸r ÑK‰lte aus erneu-<br />
erbaren Energienì, die es norma-<br />
tiv bisher nicht gab, sowie die<br />
Umbenennung <strong>de</strong>s bisherigen<br />
ÑW‰rmeenergiebedarfsì in <strong>de</strong>n
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.7 Interview zum EEW‰rmeG <strong>2011</strong> - Seite 2 von 5<br />
ÑW‰rme- und K‰lteenergiebe-<br />
darfì. Damit wird klar, dass die<br />
Summe aus W‰rme- und K‰ltebe-<br />
darf zusammengenommen dar-<br />
¸ber bestimmt, wie viel erneuer-<br />
bare W‰rme und/o<strong>de</strong>r K‰lte man<br />
einsetzen muss.<br />
In <strong>de</strong>n ƒn<strong>de</strong>rungen kommt auch<br />
das Anliegen zum Ausdruck, im<br />
Bereich <strong>de</strong>r K‰lte <strong>de</strong>n Umstieg in<br />
Richtung Effizienz und Erneuer-<br />
barer Energien verst‰rkt anzuge-<br />
hen, gera<strong>de</strong> im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>.<br />
4. Worauf sollten Planer bei <strong>de</strong>r<br />
Anwendung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG<br />
<strong>2011</strong> in Bezug auf erneuerbare<br />
K‰lte beson<strong>de</strong>rs achten?<br />
Fischer: Die Grunds‰tze sind in ß<br />
5 Absatz 5 (zu Pflichtanteilen)<br />
und in Nummer IV <strong>de</strong>r Anlage<br />
(weitere Bedingungen) beschrie-<br />
ben: anrechenbare ÑK‰lte aus<br />
erneuerbaren Energienì ist nur<br />
dann vorhan<strong>de</strong>n, wenn die K‰lte<br />
1. entwe<strong>de</strong>r durch Ñ unmittel-<br />
bare K‰lteentnahmeì aus<br />
<strong>de</strong>m Erdreich o<strong>de</strong>r Oberfl‰-<br />
chengew‰ssern gewonnen<br />
wird (nicht aber aus <strong>de</strong>r<br />
Luft), o<strong>de</strong>r wenn<br />
2. die K‰lte aus erneuerbarer<br />
W‰rme im Sinne <strong>de</strong>s EEW‰r-<br />
meG erzeugt wird, z.B. in-<br />
<strong>de</strong>m thermische K‰ltema-<br />
schinen mit solarer W‰rme,<br />
Erdw‰rme o<strong>de</strong>r Biomasse-<br />
w‰rme angetrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Gesetz l‰sst nur solche Lˆ-<br />
sungen zu, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r End-<br />
energieverbrauch f¸r die Erzeu-<br />
gung, R¸ckk¸hlung und Vertei-<br />
lung <strong>de</strong>r K‰lte nach <strong>de</strong>r besten<br />
verf¸gbaren Technik gesenkt<br />
wur<strong>de</strong>. Damit soll insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r Einsatz von ineffizienten<br />
Antrieben und R¸ckk¸hleinrich-<br />
tungen unterbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Wichtig f¸r die Bilanzierung ist<br />
noch, dass bei K‰ltenutzung die<br />
Nutzk‰lte, nicht die Antriebs-<br />
w‰rme, auf <strong>de</strong>n Pflichtanteil<br />
angerechnet wird. Wird eine<br />
Anlage zur W‰rme- und zur K‰l-<br />
teerzeugung genutzt, kann<br />
selbstverst‰ndlich kombiniert<br />
wer<strong>de</strong>n, auch Kombinationen mit<br />
an<strong>de</strong>ren K‰lteerzeugern sind<br />
zul‰ssig. Dabei gilt f¸r die Kom-<br />
bination, wie bisher auch, dass<br />
die anteiligen Pflichterf¸llungen<br />
(o<strong>de</strong>r Erf¸llungsgra<strong>de</strong>) sich zu<br />
min<strong>de</strong>stens 100 Prozent addieren<br />
m¸ssen.<br />
Schliefllich gilt aufler<strong>de</strong>m: Nicht<br />
nur ÑK‰lte aus erneuerbaren<br />
Energienì ist zul‰ssig, son<strong>de</strong>rn<br />
auch ÑK‰lte aus zul‰ssigen Er-<br />
satzmaflnahmenì. Dabei gelten<br />
ansonsten die gleichen Grunds‰t-<br />
ze wie eben genannt. Zul‰ssig ist<br />
z.B. K‰lte aus Absorptionsk‰lte-<br />
maschinen, die mit Abw‰rme,<br />
KWK-W‰rme o<strong>de</strong>r Fernw‰rme<br />
(sofern diese die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>-<br />
rungen nach Anlage VIII erf¸llt)<br />
angetrieben wer<strong>de</strong>n, sofern diese<br />
effizient arbeiten, o<strong>de</strong>r ÑK‰lte-<br />
r¸ckgewinnungì o<strong>de</strong>r K¸hlung<br />
mit kaltem Abwasser/Abluft.<br />
5. Gibt es weitere Bedingungen,<br />
die bei <strong>de</strong>r Planung von K‰lte-<br />
o<strong>de</strong>r Klimatisierungsanlagen<br />
zuk¸nftig zu beachten sind?<br />
Fischer: Nur ein paar Beispiele:<br />
Zun‰chst einmal gilt weiterhin<br />
<strong>de</strong>r Grundsatz: Das EEW‰rmeG<br />
erlaubt technologieoffen die<br />
beliebige Kombination verschie-<br />
<strong>de</strong>ner Techniken, auch bei <strong>de</strong>r<br />
K‰lteerzeugung. Also auch die<br />
Kombination regenerativer Tech-<br />
niken mit Kompressionsk‰ltema-<br />
schinen. F¸r die Nutzungspflicht<br />
anrechenbar sind aber nur be-<br />
stimmte Optionen.<br />
Kompressionsk‰ltemaschinen<br />
selber waren we<strong>de</strong>r bisher noch<br />
zuk¸nftig als erneuerbare Energie<br />
zu werten und kˆnnen daher<br />
nicht f¸r die Nutzungspflicht<br />
nach EEW‰rmeG angerechnet<br />
wer<strong>de</strong>n. Gem‰fl <strong>de</strong>r neuen Num-<br />
mer IV <strong>de</strong>r Anlage zum EEW‰r-<br />
meG stellen sie keine zul‰ssige<br />
Ñerneuerbare K‰lteì bereit, da<br />
es sich nicht um eine Ñ unmittel-<br />
bare K‰lteentnahme aus <strong>de</strong>m<br />
Erdbo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r aus Grund- o<strong>de</strong>r<br />
Oberfl‰chenwasserì (EEW‰rmeG<br />
neu, Anlage IV.1.a) aa)) han<strong>de</strong>lt.<br />
Der in <strong>de</strong>r DIN V 18599 bestimm-<br />
te Ñregenerative Anteil <strong>de</strong>r K‰l-<br />
teerzeugungì ist in diesem Zu-<br />
sammenhang irrelevant.<br />
Wenn die Abw‰rme einer K‰lte-<br />
maschine zu Heizzwecken o<strong>de</strong>r<br />
Warmwassererzeugung genutzt<br />
wird (vor Ort o<strong>de</strong>r in einem<br />
Netz), ist dies jedoch als ÑEr-<br />
satzmaflnahmeAbw‰rmenut- zungì zul‰ssig.<br />
Reversible W‰rmepumpen, die in<br />
<strong>de</strong>r Heizperio<strong>de</strong> W‰rme und im<br />
Sommer K‰lte bereitstellen, er-<br />
f¸llen dann die Nutzungspflicht,<br />
wenn ¸ber das Jahr insgesamt<br />
min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>s W‰r-<br />
me- und K‰lteenergiebedarfs<br />
hieraus stammt. Dabei darf aller-<br />
dings nur die K‰lteabgabe bei<br />
passivem Betrieb gerechnet wer-<br />
<strong>de</strong>n, da sonst wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r gleiche
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.7 Interview zum EEW‰rmeG <strong>2011</strong> - Seite 3 von 5<br />
Zustand vorliegt wie bei einer<br />
Kompressionsk‰ltemaschine.<br />
Bei <strong>de</strong>n erneuerbaren K‰ltetech-<br />
niken, die ÑUmgebungsk‰lteì<br />
nutzen, ist zu beachten, dass<br />
Maflnahmen wie die kontrollierte<br />
Nachtl¸ftung o<strong>de</strong>r die Freie K¸h-<br />
lung ¸ber K¸hlt¸rme (ohne Um-<br />
weg ¸ber das Erdreich) zuk¸nftig<br />
nicht die Nutzungspflicht <strong>de</strong>s<br />
EEW‰rmeG erf¸llt. An<strong>de</strong>rs ver-<br />
h‰lt es sich mit erdgekoppelten<br />
o<strong>de</strong>r wassergekoppelten Anlagen<br />
wie beispielsweise Erdson<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Erdpf‰hlen, die zur Beton-<br />
aktivierung verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
o<strong>de</strong>r Erdw‰rmetauschern, ¸ber<br />
die eine Vortemperierung <strong>de</strong>r<br />
Luft vorgenommen wird.<br />
6. Das novellierte Gesetz nimmt<br />
die ˆffentliche Hand nun auch<br />
in die Pflicht, erneuerbare<br />
Energien einzusetzen, wenn sie<br />
ihre Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend sa-<br />
niert. Dabei f‰llt auf, dass die<br />
Definition f¸r eine Ñgrundle-<br />
gen<strong>de</strong> Sanierungì von <strong>de</strong>r Defi-<br />
nition <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) abweicht.<br />
Die <strong>EnEV</strong> <strong>de</strong>finiert als Grenze<br />
10 Prozent <strong>de</strong>r Fl‰che eines<br />
Bauteils und das EEW‰rmeG<br />
<strong>2011</strong> setzt als Limit 20 Prozent<br />
<strong>de</strong>r gesamten Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle<br />
fest. Was sagen Sie zu dieser<br />
Diskrepanz?<br />
Fischer: Es ergab sich hier ein-<br />
fach die Notwendigkeit, eine<br />
Definition f¸r <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Richtli-<br />
nie verwen<strong>de</strong>ten Begriff <strong>de</strong>r<br />
Ñgrundlegen<strong>de</strong>n Renovierungì zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Hierzu wur<strong>de</strong> eine Anlei-<br />
he bei <strong>de</strong>r novellierten Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>effizienzrichtlinie genommen,<br />
die die Grenze f¸r eine grundle-<br />
gen<strong>de</strong> Renovierung bei 25 % <strong>de</strong>r<br />
Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle ansetzt. In Abw‰-<br />
gung verschie<strong>de</strong>ner Gesichts-<br />
punkte wur<strong>de</strong> im Ergebnis die<br />
Grenze von 20 % <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸l-<br />
le angesetzt.<br />
Eine direkte Vergleichbarkeit mit<br />
<strong>de</strong>r 10-Prozent-Bauteilgrenze <strong>de</strong>r<br />
<strong>EnEV</strong> ist nicht gegeben, aber<br />
diese gilt nat¸rlich zus‰tzlich f¸r<br />
die betroffenen ˆffentlichen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>. Die Vorbildfunktion,<br />
und damit die Nutzungspflicht f¸r<br />
erneuerbare Energien f¸r W‰r-<br />
me/K‰lte, tritt erst ein, wenn<br />
auch noch <strong>de</strong>r Austausch eines<br />
Heizkessels im zeitlichen Zusam-<br />
menhang von bis zu zwei Jahren<br />
hinzutritt. Damit liegt also eine<br />
grundlegen<strong>de</strong> Renovierung nur<br />
bei wirklich grˆfleren Maflnahmen<br />
an Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle und Heizungsan-<br />
lage vor.<br />
7. Zur¸ck zu <strong>de</strong>n ˆffentlichen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>r einen Seite<br />
nimmt das Gesetz sie erheblich<br />
in die Pflicht, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Seite sind <strong>de</strong>rmaflen viele Aus-<br />
nahmen mˆglich, dass unwill-<br />
k¸rlich <strong>de</strong>r Eindruck entsteht,<br />
dass die ˆffentliche Hand sehr<br />
Ñschonungsbed¸rftigì sei. Dabei<br />
sollte sie jedoch als Vorbild<br />
dienen und <strong>de</strong>r freien Wirt-<br />
schaft vorf¸hren, wie man es<br />
besser machen kann. Stimmt<br />
dieser Eindruck, o<strong>de</strong>r hat es<br />
an<strong>de</strong>re Gr¸n<strong>de</strong> f¸r die vielen<br />
Ausnahmeregeln?<br />
Fischer: Der Eindruck mag auf-<br />
grund <strong>de</strong>r L‰nge <strong>de</strong>r eingef¸gten<br />
Passagen entstehen, trifft so<br />
jedoch nicht zu. Im Laufe <strong>de</strong>s<br />
Gesetzgebungsverfahrens musste<br />
die angespannte finanzielle Situ-<br />
ation vieler Kommunen, die ja<br />
die Hauptbetroffenen <strong>de</strong>s Geset-<br />
zes sind, ber¸cksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Daher sind Mˆglichkeiten f¸r<br />
Ausnahmen und Befreiungen for-<br />
muliert wor<strong>de</strong>n. Hierbei wur<strong>de</strong><br />
ganz klar darauf geachtet, dass<br />
die Kommunen nur unter be-<br />
stimmten klar <strong>de</strong>finierten Um-<br />
st‰n<strong>de</strong>n Ausnahmen in Anspruch<br />
nehmen kˆnnen.<br />
‹berschul<strong>de</strong>te Kommunen kˆn-<br />
nen eine Befreiung leichter errei-<br />
chen, m¸ssen die Entscheidung<br />
aber ˆffentlich machen und be-<br />
gr¸n<strong>de</strong>n; bei an<strong>de</strong>ren Kommunen<br />
ist eine Befreiung aufgrund unbil-<br />
liger H‰rte nur gegeben, wenn<br />
je<strong>de</strong> mˆgliche Maflnahme zur<br />
Nutzungspflicht zu nicht uner-<br />
heblichen Mehrkosten im Ver-<br />
gleich zu einer Renovierung nach<br />
<strong>EnEV</strong> f¸hrt. Meistens wird es mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit wenigs-<br />
tens eine Maflnahme geben, die<br />
nur unerhebliche Mehrkosten mit<br />
sich bringt. Wichtig ist, dass hier<br />
das ÑMehrkosten-Kriteriumì<br />
greift, an<strong>de</strong>rs als <strong>de</strong>r Wirtschaft-<br />
lichkeitsbegriff <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>.<br />
8. Die <strong>EnEV</strong> for<strong>de</strong>rt energieeffi-<br />
ziente Geb‰u<strong>de</strong> und das EE-<br />
W‰rmeG for<strong>de</strong>rt parallel dazu,<br />
dass Bauherrn die Energie f¸r<br />
Heizung und K¸hlung teilweise<br />
regenerativ ab<strong>de</strong>cken. Im ß 5<br />
(Anteil Erneuerbarer Energien<br />
bei neuen Geb‰u<strong>de</strong>n) regelt <strong>de</strong>r<br />
neuen Absatz 5 wie hoch <strong>de</strong>r<br />
Anteil <strong>de</strong>r erneuerbaren K‰lte<br />
sein muss, damit betroffene<br />
Bauherrn ihre Pflicht erf¸llen.<br />
Kˆnnten Sie bitte diese Rege-<br />
lung kurz zusammenfassend<br />
erl‰utern.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.7 Interview zum EEW‰rmeG <strong>2011</strong> - Seite 4 von 5<br />
Fischer: Wichtig f¸r das Ver-<br />
st‰ndnis ist zun‰chst einmal, dass<br />
alle Pflichtanteile immer auf die<br />
Summe aus W‰rme- und K‰l-<br />
teenergiebedarf bezogen sind<br />
und mit <strong>de</strong>r K‰lte, nicht <strong>de</strong>r<br />
W‰rme gerechnet wer<strong>de</strong>n. ß 5<br />
Absatz 5 bestimmt nun Folgen-<br />
<strong>de</strong>s:<br />
1. Die Pflichtanteile f¸r erneu-<br />
erbare K‰lte bei Neubauten<br />
sind die gleichen wie f¸r er-<br />
neuerbare W‰rme aus <strong>de</strong>m<br />
gleichen ÑUrsprungsenergie-<br />
tr‰gerì (siehe ß 5 Abs‰tze 1<br />
bis 4), also 15% bei Solar-<br />
thermie, 30% bei Biogas aus<br />
KWK und 50% aus sonstiger<br />
Biomasse o<strong>de</strong>r Geother-<br />
mie/Umweltw‰rme.<br />
2. Differenziert wird nach Nut-<br />
zung von a) erneuerbarer<br />
W‰rme zur anschlieflen<strong>de</strong>n<br />
K‰lteerzeugung sowie von b)<br />
direkter K‰ltenutzung (bei<br />
Geothermie und Umwelt-<br />
w‰rme). Damit wer<strong>de</strong>n zu-<br />
n‰chst nur die bei<strong>de</strong>n prinzi-<br />
piellen Mˆglichkeiten darge-<br />
stellt; gesetzestechnisch ist<br />
dies nˆtig, weil die Ersatz-<br />
maflnahmen Abw‰rme, KWK<br />
und Fernw‰rme hierauf Be-<br />
zug nehmen, d.h. auch K‰lte<br />
aus Abw‰rme, aus Kraft-<br />
W‰rme-K‰ltekopplung o<strong>de</strong>r<br />
Fernw‰rme (bzw. Fernk‰lte)<br />
ist zul‰ssig (siehe ƒn<strong>de</strong>run-<br />
gen in ß 7).<br />
Einige Beispiele:<br />
a) Wird Solarw‰rme zur K‰lteer-<br />
zeugung genutzt, muss hie-<br />
raus K‰lte in Hˆhe von 15%<br />
<strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteener-<br />
giebedarfs erzeugt und ge-<br />
nutzt wer<strong>de</strong>n. D.h. die 15%<br />
ergeben sich daraus, dass die<br />
W‰rme urspr¸nglich aus Sola-<br />
rer Strahlungsenergie<br />
stammt.<br />
b) Analog gilt bei K‰lte aus ei-<br />
ner Biogas-Kraft-W‰rme-<br />
K‰ltekopplungsanlage ein<br />
Pflichtanteil von 30% K‰lte<br />
am W‰rme- und K‰lteener-<br />
giebedarf.<br />
c) Bei K‰lte aus Geothermie<br />
o<strong>de</strong>r Umweltw‰rme (z.B.<br />
durch Nutzung von Erdw‰r-<br />
metauschern, durch passive<br />
K¸hlfunktion bei W‰rmepum-<br />
pen o<strong>de</strong>r Nutzung von kaltem<br />
Grund- und Oberfl‰chenwas-<br />
ser) gelten 50 Prozent<br />
Pflichtanteil.<br />
Weitere Nebenbedingungen sind<br />
in Anlage IV geregelt.<br />
9. Wer das EEW‰rmegesetz er-<br />
f¸llen muss ist verpflichtet,<br />
auch die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Nachweise zu liefern. Daf¸r soll<br />
das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />
zusammen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-<br />
bauministerium nun auch For-<br />
mulare f¸r Nachweise, Anzeigen<br />
und Bescheinigungen einf¸hren.<br />
Allerdings, bringt das novellier-<br />
te Gesetz etliche Erg‰nzungen<br />
dazu, dass leicht <strong>de</strong>r Eindruck<br />
entsteht, dass es nicht einfa-<br />
cher son<strong>de</strong>rn eher komplizier-<br />
ter wird (weitere Daten anfor-<br />
<strong>de</strong>rn, an<strong>de</strong>re Nachweise, usw.)<br />
Wann d¸rfen die Verpflichteten<br />
mit diesen Formularen von<br />
Ihnen rechnen und inwieweit<br />
wer<strong>de</strong>n sie tats‰chlich verein-<br />
fachend wirken?<br />
Fischer: Komplizierter soll es<br />
nicht wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn im Gegen-<br />
teil kˆnnten solche bun<strong>de</strong>sein-<br />
heitlichen Formulare <strong>de</strong>n Vollzug<br />
durch die L‰n<strong>de</strong>r vereinheitlichen<br />
helfen. Hierzu gibt es bisher noch<br />
keine konkreten Planungen.<br />
10. Ein Schwerpunkt <strong>de</strong>s EE-<br />
W‰rmegesetzes bleibt nach wie<br />
vor die finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
von Bauherren und Eigent¸mer<br />
von Geb‰u<strong>de</strong>n, wenn sie die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Gesetzes<br />
Ѹbererf¸llenì. Was hat sich<br />
dabei konkret ge‰n<strong>de</strong>rt und was<br />
ist gleich geblieben?<br />
Fischer: Es hat sich lediglich <strong>de</strong>r<br />
durch das EEW‰rmeG f¸r die<br />
Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Marktanreizpro-<br />
gramms (MAP) gesetzte Min<strong>de</strong>st-<br />
standard leicht ge‰n<strong>de</strong>rt. So<br />
mussten als Rahmen unter an<strong>de</strong>-<br />
rem Min<strong>de</strong>stwirkungsgra<strong>de</strong> f¸r<br />
Holzfeuerungen o<strong>de</strong>r Pr¸fsiegel<br />
f¸r W‰rmepumpen gesetzlich<br />
verankert wer<strong>de</strong>n. Der finanzielle<br />
Rahmen und das Verh‰ltnis von<br />
Nutzungspflicht zu Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
bleiben unver‰n<strong>de</strong>rt, d.h. bei<br />
quantitativer o<strong>de</strong>r qualitativer<br />
‹bererf¸llung <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stanfor-<br />
<strong>de</strong>rung ist eine Fˆr<strong>de</strong>rung wei-<br />
terhin mˆglich. Auch ˆffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong>, die einer Nutzungs-<br />
pflicht unterliegen, kˆnnen unter<br />
diesen Bedingungen weiter ge-<br />
fˆr<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Davon unabh‰n-<br />
gig sind Investitionen in Neubau-<br />
ten seit Juli 2010 im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
MAP nicht mehr fˆr<strong>de</strong>rf‰hig. Die<br />
Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien wur<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong><br />
zum 15. M‰rz <strong>2011</strong> ¸berarbeitet:<br />
mit besseren Konditionen f¸r<br />
Solarthermie, vor allem in Kom-<br />
bination mit einem Kesseltausch,<br />
und ge‰n<strong>de</strong>rten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
f¸r W‰rmepumpen.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.7 Interview zum EEW‰rmeG <strong>2011</strong> - Seite 5 von 5<br />
11. Wie bei je<strong>de</strong>m novellierten<br />
Gesetz kˆnnen Verpflichtete<br />
auch in diesem Fall ‹bergangs-<br />
fristen wahrnehmen. Worauf<br />
sollen sich betroffene Bauher-<br />
ren und beraten<strong>de</strong>, planen<strong>de</strong><br />
Fachleute einstellen?<br />
Fischer: Zun‰chst sollten sich alle<br />
Interessierten darauf einstellen,<br />
dass das novellierte EEW‰rmeG<br />
am 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft tritt.<br />
Weiterhin gilt, dass die Nut-<br />
zungspflicht f¸r alle Bauvorha-<br />
ben, <strong>de</strong>ren Bauantrag o<strong>de</strong>r Bau-<br />
anzeige vor <strong>de</strong>m 1. Januar 2009<br />
eingereicht wur<strong>de</strong>, nicht anzu-<br />
wen<strong>de</strong>n ist. Allgemein ist das<br />
Gesetz in <strong>de</strong>r jeweiligen Fassung<br />
zum Datum <strong>de</strong>r Bau- o<strong>de</strong>r Zu-<br />
stimmungsantragstellung,Bau- anzeige o<strong>de</strong>r Kenntnisgabe o<strong>de</strong>r<br />
bei genehmigungsfreien Vorhaben<br />
zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Baubeginns<br />
anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
12. Welche Fristen und Termine<br />
sollten Bauherren und Eigent¸-<br />
mer von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
insbeson<strong>de</strong>re beachten?<br />
Fischer: Ein wichtiger Stichtag,<br />
aber nur f¸r ˆffentliche Bauher-<br />
ren, ist <strong>de</strong>r 1. Juli <strong>2011</strong>: f¸r Mafl-<br />
nahmen an Bestandsbauten, f¸r<br />
die vorher <strong>de</strong>r Bauantrag o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Antrag auf Zustimmung ge-<br />
stellt o<strong>de</strong>r die Bauanzeige erstat-<br />
tet ist, gilt die Nutzungspflicht<br />
bei grundlegen<strong>de</strong>r Renovierung<br />
nicht; bei Errichtung ˆffentlicher<br />
Geb‰u<strong>de</strong> gilt die Nutzungspflicht<br />
zwar bereits seit 1. Januar 2009,<br />
aber bei Neubauten mit Bauan-<br />
trag usw. ab <strong>de</strong>m 1. Juli <strong>2011</strong><br />
gelten versch‰rfte Anfor<strong>de</strong>rung<br />
an <strong>de</strong>n W‰rmeschutz gem‰fl An-<br />
lage VII (neu), wenn hierdurch<br />
die Nutzungspflicht erf¸llt wer-<br />
<strong>de</strong>n soll.<br />
Wichtig ist noch, dass die Vor-<br />
bildfunktion f¸r ˆffentliche Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> auch neu angemietete<br />
Geb‰u<strong>de</strong>, die die ˆffentliche<br />
Hand f¸r bestimmte Zwecke<br />
nutzt, erfasst. Neue Mietvertr‰-<br />
ge, die ab <strong>de</strong>m 1.Mai <strong>2011</strong> abge-<br />
schlossen wer<strong>de</strong>n, sollen bevor-<br />
zugt in Geb‰u<strong>de</strong>n, die bereits<br />
erneuerbare Energien nutzen,<br />
abgeschlossen wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r,<br />
soweit dies nicht mˆglich ist,<br />
m¸ssen vertraglich sicherstellen,<br />
dass das Geb‰u<strong>de</strong> im Falle <strong>de</strong>r<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung die<br />
Vorbildfunktion erf¸llt. Hierzu<br />
l‰sst das BMU gera<strong>de</strong> eine Mus-<br />
terklausel erarbeiten, die in K¸r-<br />
ze allen Kommunen zug‰nglich<br />
gemacht wird.<br />
Herr Fischer, danke f¸r Ihre<br />
aufschlussreichen Antworten!<br />
Kontakt f¸r weitere Fragen:<br />
Dipl.-Ing. Jan Fischer, Referent<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r Umwelt, Natur-<br />
schutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />
Alexan<strong>de</strong>rstrafle 3, D-10178 Berlin<br />
Referat KI III 2: Solarenergie, Biomasse,<br />
Geothermie; Markteinf¸hrungsprogramme<br />
f¸r erneuerbare Energien<br />
E-Mail: jan.fischer@bmu.bund.<strong>de</strong><br />
Internet: www.bmu.<strong>de</strong><br />
Kontakt zur Autorin:<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur<br />
mit Internet-Medien, Melita Tuschinski,<br />
Dipl.-Ing.UT Fr. Architektin<br />
Bebelstrasse 78, D-70193 Stuttgart<br />
Telefon: + 49 (0) 7 11 / 6 15 49 26<br />
E-Mail: info@tuschinski.<strong>de</strong><br />
Internet: www.tuschinski.<strong>de</strong>,<br />
www.<strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong><br />
Rechtliche Hinweise:<br />
S‰mtliche Verwertungsrechte dieser<br />
Publikation liegen beim Institut f¸r Ener-<br />
gie-Effiziente Architektur mit Internet-<br />
Medien, Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT,<br />
Freie Architektin, Stuttgart. Sie d¸rfen<br />
diese Publikation we<strong>de</strong>r an Dritte weiter-<br />
geben, noch gewerblich nutzen.<br />
Wir weisen ausdr¸cklich darauf hin, dass<br />
die Antworten <strong>de</strong>n Wissensstand <strong>de</strong>s<br />
angegebenen Datums (27. April <strong>2011</strong>)<br />
wi<strong>de</strong>rspiegeln. S‰mtliche Antworten und<br />
Informationen wur<strong>de</strong>n nach bestem Wis-<br />
sen erteilt. F¸r die Richtigkeit und/o<strong>de</strong>r<br />
Vollst‰ndigkeit <strong>de</strong>r erteilten Informatio-<br />
nen ¸bernehmen wir keine Haftung.<br />
Ebenso wenig kˆnnen wir f¸r die Fehler-<br />
freiheit <strong>de</strong>r verˆffentlichten Informatio-<br />
nen und Materialien einstehen.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.1 von 2.87<br />
Einleitung Bezeichnung<br />
Wie heiflt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> offiziell?<br />
Titel Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz <strong>2011</strong> 1 EEW‰rmeG<br />
Bezeichnung Das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> heiflt offiziell:<br />
Gesetzgebung-<br />
Verfahren<br />
Verk¸ndung und<br />
Offizieller Text<br />
ÑGesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebe-<br />
reich (Erneuerbare Energien-W‰rmegesetz ñ EEW‰rmeG)ì<br />
In dieser Brosch¸re nennen wir es kurz ÑW‰rmegesetz <strong>2011</strong>ì.<br />
Damit meinen wir das bun<strong>de</strong>sweite W‰rmegesetz, nicht zu ver-<br />
wechseln mit <strong>de</strong>m Erneuerbare-W‰rme-Gesetz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Ba-<br />
<strong>de</strong>n-W¸rttemberg ñ abgek¸rzt: EW‰rmeG BW. 2<br />
Wer nachvollziehen will, wie das novellierte Gesetz Schritt f¸r<br />
Schritt die parlamentarischen H¸r<strong>de</strong>n durchlaufen hat, fin<strong>de</strong>t<br />
auf <strong>de</strong>n Web-Seiten <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages eine hilfreiche<br />
‹bersicht sowie alle Dokumente als Volltexte in Pdf-Format.<br />
� www.bun<strong>de</strong>stag.<strong>de</strong> � Dokumente � Drucksachen<br />
� Thematische Suche � Energie<br />
Wer sich mit <strong>de</strong>m neuen W‰rmegesetz <strong>2011</strong> befasst muss sowohl<br />
das erste W‰rmegesetz 2009 3 als auch die verk¸n<strong>de</strong>ten ƒn<strong>de</strong>run-<br />
gen <strong>de</strong>r Novelle beachten. Die rechtsverbindlichen Texte <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes sind jeweils im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt im Bun<strong>de</strong>san-<br />
zeiger Verlag in Kˆln erschienen. In <strong>EnEV</strong>-online fin<strong>de</strong>n Sie diese<br />
Texte auch, jedoch nur als Leseversionen, d.h. Sie kˆnnen sie<br />
am Bildschirm lesen, jedoch nicht ausdrucken. Diese Dokumente<br />
kˆnnen Sie bei Interesse vom Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag kosten-<br />
pflichtig beziehen in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Formaten:<br />
W‰rmegesetz<br />
Bun<strong>de</strong>stag<br />
Bun<strong>de</strong>s-<br />
gesetzblatt<br />
1 EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz - EE-<br />
W‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18.<br />
August 2008, ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, Seite 619 -<br />
635. Es ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
2 EW‰rmeG BW 2008: Gesetz zur Nutzung erneuerbarer W‰rmeenergie in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg (Erneuerbare-W‰rme-Gesetz ñ<br />
EW‰rmeG) vom 20. November 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im Gesetzblatt f¸r Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg, Jahrgang 2007, Nr. 19, am 23. November<br />
2008, Seite 531 bis 533. Das EW‰rmeG BW ist seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2008 in Kraft. www.lan<strong>de</strong>srecht-bw.<strong>de</strong><br />
3 EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz - EE-<br />
W‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18.<br />
August 2008. Das EEW‰rmeG war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.2 von 2.87<br />
Konsolidierte,<br />
nichtamtliche Fassung<br />
- als Druckversionen auf Papier per Post,<br />
- als Pdf-Dateien per E-Mail.<br />
� www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
Das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium (BMU) hat auf seinen Webseiten<br />
eine konsolidierte Fassung <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> als Pdf-<br />
Datei verˆffentlicht. Im Fachportal <strong>EnEV</strong>-online.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n Sie<br />
das ge‰n<strong>de</strong>rte Gesetz auch als Webseiten in Html-Format.<br />
An <strong>de</strong>r roten Schriftfarbe kˆnnen Sie sofort erkennen, was in <strong>de</strong>r<br />
novellierten W‰rmegesetz-Fassung neu und ge‰n<strong>de</strong>rt ist.<br />
� www.bmu.<strong>de</strong> � www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
EEW‰rmeG 2009 Das erste bun<strong>de</strong>sweite W‰rmegesetz 2009 4 wur<strong>de</strong> am 18. August<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
EAG EE <strong>2011</strong><br />
2008 im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt verk¸n<strong>de</strong>t. Es war vom 1. Januar<br />
2009 bis En<strong>de</strong> einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft.<br />
Im Bun<strong>de</strong>sland Nordrhein-Westfalen (NRW) gilt <strong>de</strong>r ß 10 (Nach-<br />
weise) noch bis En<strong>de</strong> Oktober <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>r Ñalten Fassungì nach<br />
<strong>de</strong>m ersten W‰rmegesetz 2009, weil in NRW seit <strong>de</strong>m 24. De-<br />
zember 2009 eine Son<strong>de</strong>rregel zur Umsetzung <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes gilt. 5 Ab 1. November <strong>2011</strong> gilt auch in NRW das gesamte<br />
novellierte W‰rmegesetz <strong>2011</strong>.<br />
Die ƒn<strong>de</strong>rungen und Neuerungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> im<br />
Vergleich zum W‰rmegesetz 2009 wur<strong>de</strong>n am 15. April <strong>2011</strong> im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, im Rahmen <strong>de</strong>s neuen Europarechtsanpas-<br />
sungsgesetz Erneuerbare Energien (EAG EE <strong>2011</strong>) verk¸n<strong>de</strong>t. 6<br />
F¸nf <strong>de</strong>utsche Gesetze ‰n<strong>de</strong>rt dieses neue Artikelgesetz Ñauf<br />
einen Streichì. Diese sind:<br />
� das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG),<br />
� das Erneuerbare Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG),<br />
� das Energiestatistikgesetz (EnStaG),<br />
� das Baugesetzbuch (BauGB) und<br />
� das Hochbaustatistikgesetz (HBauStatG).<br />
BMU<br />
<strong>EnEV</strong>-online<br />
BGBl I Nr. 36<br />
S. 1658-1665<br />
BGBl I Nr. 17<br />
S. 619-635<br />
4 EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz - EE-<br />
W‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18.<br />
August 2008. Das EEW‰rmeG war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
5 EEW‰rmeG-DG NRW 2009: Gesetz zur Durchf¸hrung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sgesetzes zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich<br />
in Nordrhein-Westfalen (EEW‰rmeG-DG NRW) vom 17. Dezember 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Gesetz- und Verordnungsblatt f¸r<br />
das Land Nordrhein-Westfalen GV. NRW., Nr. 75, am 23. Dezember 2009, Seite 875. Es gilt seit 24. Dezember 2009. Internet:<br />
https://recht.nrw.<strong>de</strong><br />
6 EAG EE <strong>2011</strong>: Gesetz zur Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerbaren<br />
Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April <strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, Seite 619 bis 635. Es ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in<br />
Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.3 von 2.87<br />
Je<strong>de</strong>m Gesetz widmet das EAG EE <strong>2011</strong> einen Artikel. Der letzte<br />
Artikel regelt wann diese f¸nf Novellen jeweils in Kraft treten.<br />
� www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen<br />
Was bezweckt das W‰rmegesetz?<br />
Allgemeines ß 1 Zweck und Ziel <strong>de</strong>s Gesetzes ß 1<br />
Zweck Die Europ‰ische Union das Ziel verabschie<strong>de</strong>t, dass im Jahr<br />
2020 die erneuerbaren Energiequellen min<strong>de</strong>stens 20 Prozent<br />
<strong>de</strong>s Brutto-En<strong>de</strong>nergieverbrauchs <strong>de</strong>r EU <strong>de</strong>cken wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r EU-Richtlinie 7 verpflichtet sie ihre Mitgliedstaaten <strong>de</strong>n<br />
Brutto-En<strong>de</strong>nergieverbrauch (Strom, Kraftstoffe / Verkehr,<br />
W‰rme / K‰lte) zu reduzieren. Im Anhang listet sie f¸r je<strong>de</strong>s<br />
Land die nationalen Gesamtziele f¸r <strong>de</strong>n Anteil von Energien<br />
aus erneuerbaren Quellen am En<strong>de</strong>nergieverbrauch 2020.<br />
Deutschland muss von einer Deckungsrate von 5,8 Prozent im<br />
Jahr 2005 auf min<strong>de</strong>stens 18 Prozent bis 2020 erhˆhen. Die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung hat am 4. August 2010 <strong>de</strong>r EU Kommission<br />
¸ber <strong>de</strong>n ÑNationalen Aktionsplan f¸r erneuerbare Energieì<br />
mitgeteilt, dass sie sogar 19,6 Prozent erneuerbare Energien<br />
anstrebt. Die Novelle <strong>de</strong>s Erneuerbaren-Energien-<br />
W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> ist ein Schritt in diese Richtung.<br />
� www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
Klimaschutz � Klima sch¸tzen:<br />
Welche Absichten, welchen Zweck verfolgt die Bun<strong>de</strong>sregie-<br />
rung mit <strong>de</strong>m neuen W‰rmegesetz? Sie verfolgt in <strong>de</strong>r Tat<br />
mehrere Absichten, die sich auch teilweise ¸berschnei<strong>de</strong>n.<br />
Heizungsabgase kennen keine L‰n<strong>de</strong>rgrenzen. Nur l‰n<strong>de</strong>r-<br />
¸bergreifen<strong>de</strong> Maflnahmen bringen einen nachhaltigen Er-<br />
folg. Deshalb gehˆrte <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r Umwelt und <strong>de</strong>s Kli-<br />
mas bereits bei <strong>de</strong>r Gr¸ndung <strong>de</strong>r Europ‰ischen Gemein-<br />
7<br />
EU-Richtlinie EE 2009: Richtlinie 2009/28/EG <strong>de</strong>s Europ‰ischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates vom 23. April 2009 zur Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur ƒn<strong>de</strong>rung und anschlieflen<strong>de</strong>n Aufhebung <strong>de</strong>r Richtlinien<br />
2001/77/EG und 2003/30/EG, verk¸n<strong>de</strong>t im Amtblatt <strong>de</strong>r Europ‰ischen Union, L 140 vom 5. Juni 2009, Seite 16 bis 62.<br />
ß 1 (1)<br />
ß 1 (1)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.4 von 2.87<br />
schaft zu einer ihrer Hauptziele.<br />
Ressourcen � Fossile Energiequellen schonen:<br />
In Deutschland heizen wir heute nach wie vor vorwiegend<br />
mit fossilen Energien, wie Heizˆl, Erdgas o<strong>de</strong>r Kohle. Die-<br />
se Quellen sind nicht unendlich verf¸gbar. Durch das<br />
W‰rmegesetz beabsichtigt die Bun<strong>de</strong>sregierung, dass wir<br />
die endlichen, fossilen Energiequellen schonen und zu-<br />
nehmend auf erneuerbare ñ nach menschlichem Ermessen<br />
ñ unendlich verf¸gbare Energiequellen umsteigen.<br />
Energieimporte � Abh‰ngigkeit von Energieimporten min<strong>de</strong>rn:<br />
Als im Winter 2007 /2008 das Erdgas nicht mehr problem-<br />
los nach Europa strˆmte, hat es sich wohl manch ein<br />
Hauseigent¸mer gew¸nscht, nicht vom Energieimport aus<br />
an<strong>de</strong>ren L‰n<strong>de</strong>rn abzuh‰ngen. Auch wie viel wir f¸r das<br />
importierte Erdˆl und Erdgas zahlen h‰ngt vom Welt-<br />
marktpreis ab. Die schwanken<strong>de</strong>n Energiepreise kˆnnen<br />
private o<strong>de</strong>r industrielle Verbraucher vor finanzielle Un-<br />
w‰gbarkeiten stellen. Um dies zu verhin<strong>de</strong>rt, verfolgt die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung mit <strong>de</strong>m W‰rmegesetz auch das Ziel,<br />
dass wir k¸nftig weniger von Energieimporten abh‰ngen.<br />
Energieversorgung � Nachhaltige Energieversorgung ermˆglichen:<br />
Technologien f¸r<br />
erneuerbare Energien<br />
Was be<strong>de</strong>utet Ñnachhaltigì? Wer einen Wald nachhaltig be-<br />
wirtschaftet, wird ihm immer nur so viel Holz entnehmen,<br />
wie erneut nachwachsen kann. Wer mit seinem Kapital<br />
nachhaltig umgeht, wird nur von <strong>de</strong>n Ertr‰gen leben und<br />
nicht das Kapital selbst aufzehren. Wenn wir alle nachhaltig<br />
han<strong>de</strong>ln, wer<strong>de</strong>n wir unser Bed¸rfnisse befriedigen und da-<br />
f¸r sorgen, dass auch zuk¸nftige Generationen nicht darben<br />
m¸ssen. Mit Blick auf die Energien, die wir f¸r die W‰rme<br />
und K‰lte in unseren Geb‰u<strong>de</strong>n benˆtigen, kˆnnen wir w‰h-<br />
len zwischen <strong>de</strong>n endlichen, fossilen Energien und <strong>de</strong>n unbe-<br />
grenzt verf¸gbaren erneuerbaren Energien. Letztere belas-<br />
ten auch die Umwelt weniger und sind daher nahhaltiger.<br />
� Technologien f¸r erneuerbare W‰rme und K‰lte weiterent-<br />
wickeln: Wer sich grunds‰tzlich dar¸ber informieren will,<br />
wie die Energie aus Sonne, Er<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Luft in nutzbare W‰r-<br />
me o<strong>de</strong>r K‰lte f¸r unsere Geb‰u<strong>de</strong> verwan<strong>de</strong>lt wird, fin<strong>de</strong>t<br />
in <strong>de</strong>n Publikationen <strong>de</strong>r Reihe ÑbasisEnergieì <strong>de</strong>s Informati-<br />
onsdienstes BINE (Energieforschung f¸r die Praxis) sehr klare<br />
und anschauliche Erl‰uterungen dazu.<br />
� www.bine.info � Publikationen � BasisEnergie<br />
Mit <strong>de</strong>m W‰rmegesetz will die Bun<strong>de</strong>sregierung auch dazu<br />
ß 1 (1)<br />
ß 1 (1)<br />
ß 1 (1)<br />
ß 1 (1)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.5 von 2.87<br />
beitragen, dass sich die Technologien f¸r W‰rme und K‰lte<br />
aus erneuerbaren Energien weiterentwickeln. Sie sollen ins-<br />
beson<strong>de</strong>re wirtschaftlicher wer<strong>de</strong>n, d.h. die erneuerbare<br />
W‰rme und K‰lte f¸r Geb‰u<strong>de</strong> soll mit geringeren Kosten<br />
verbun<strong>de</strong>n sein und sich f¸r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer Ñrechnenì.<br />
Daf¸r fˆr<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Bund <strong>de</strong>n Einsatz innovativer Technolo-<br />
gien, damit diese schnellstmˆglich auch preislich mit <strong>de</strong>n<br />
konventionellen Energien Schritt halten kˆnnen.<br />
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen<br />
Welches Ziel strebt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> an?<br />
Allgemeines ß 1 Zweck und Ziel <strong>de</strong>s Gesetzes ß 1<br />
Ziele Damit die Bun<strong>de</strong>sregierung die Ziele <strong>de</strong>r EU-Richtlinie und ihre<br />
Absichten erreicht, hat sie das W‰rmegesetz 2009 novelliert.<br />
Dieses soll auch dazu beitragen, dass die erneuerbaren Energien<br />
bis zum Jahr 2020 unseren Energieverbrauch f¸r W‰rme und<br />
K‰lte zu 14 Prozent <strong>de</strong>cken f¸r:<br />
� Raumw‰rme (f¸r behagliche Innenr‰ume in Geb‰u<strong>de</strong>n),<br />
� Raumk‰lte (f¸r behagliche Innenr‰ume in Geb‰u<strong>de</strong>n),<br />
� Prozessw‰rme (f¸r technische Verfahren),<br />
� Warmwasser (f¸r private und industrielle Nutzung).<br />
Prozessw‰rme Achtung: Diese Liste erfasst auch die Prozessw‰rme und sie<br />
macht tats‰chlich fast ein Drittel <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰ltebedarfs<br />
in Deutschland aus. Das W‰rmegesetz ber¸cksichtigt allerdings<br />
we<strong>de</strong>r Prozessw‰rme noch Prozessk‰lte in Geb‰u<strong>de</strong>n. Diese ge-<br />
hˆrt also nicht zu <strong>de</strong>n Nutzungspflichten, wenn ein Bauherr ei-<br />
nen Bauantrag f¸r ein neues Industrie- o<strong>de</strong>r Produktions-<br />
Geb‰u<strong>de</strong> einreicht.<br />
ß 1 (2)<br />
ß 1 (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.6 von 2.87<br />
Wirtschaftlichkeit Wenn Sie sich mit <strong>de</strong>m Thema ÑErneuerbare W‰rme und K‰lteì<br />
befassen, wissen Sie bereits seit Jahren, dass die grˆflte H¸r<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Praxis die Wirtschaftlichkeit darstellt, die weit verbreite-<br />
te Meinung, dass sich die Technologien f¸r erneuerbare W‰rme<br />
und K‰lte Ñnicht rechnenì. Bauherrn und Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
m¸ssen jedoch wirtschaftlich <strong>de</strong>nken, planen und han<strong>de</strong>ln wenn<br />
sie in ein Bauvorhaben investieren. Als Fachmann m¸ssen Sie<br />
Ihre Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rmaflen beraten, dass sie ñ beispielsweise die<br />
Mehrkosten f¸r eine Solaranlage, eine W‰rmepumpe, eine<br />
Holzpellet-Heizung o<strong>de</strong>r eine sonstige neue Technologie - ¸ber<br />
die ersparten Kosten f¸r Heizˆl, Erdgas o<strong>de</strong>r Kohle wie<strong>de</strong>r einho-<br />
len. Diesen Grundsatz ber¸cksichtigt auch das W‰rmegesetz.<br />
Die Bun<strong>de</strong>sregierung will die gesteckten Ziele nur mit solchen<br />
Maflnahmen erreichen, die f¸r die betroffenen Bauherren o<strong>de</strong>r<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer wirtschaftlich vertretbar sind.<br />
Ersatzmaflnahmen In Sinne <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r erneuerbaren W‰rme und<br />
K‰lte sind auch die Ersatzmaflnahmen zu sehen, welches das<br />
W‰rmegesetz f¸r Bauherrn erˆffnet. Sie steigern die Energieeffi-<br />
zienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s und die EU-Richtlinie r‰umt auch dieser Art<br />
von Maflnahmen eine hohe Priorit‰t zu.<br />
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen<br />
Welche Rolle spielen ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>?<br />
Allgemeines ß 1a Vorbildfunktion ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong><br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
in Deutschland<br />
Wie es die EU-Richtlinie EE 2009 for<strong>de</strong>rt, spielen ˆffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong> eine herausragen<strong>de</strong> Rolle, wenn es um die Nutzung<br />
erneuerbarer Energien f¸r W‰rme und K‰lte geht. Sie sollen als<br />
Vorbil<strong>de</strong>r wirken sowohl bei Neubauten, als auch bei <strong>de</strong>r<br />
Die ˆffentliche Hand soll anhand bestimmter ˆffentlicher Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>n B¸rgern praktisch zeigen, wie man erneuerbare Ener-<br />
gien f¸r W‰rme und K‰lte vorbildlich nutzten kann.<br />
ß 1 (2)<br />
ß 1 (2)<br />
ß 1a
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.7 von 2.87<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
im Ausland<br />
ß 9 Ausnahmen (3)<br />
Definitionen<br />
ß 2 Begriffe (2) Nr. 5<br />
ß 2 Begriffe (2) Nr. 6<br />
Auch ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> im Ausland sollen diese Vorbildrolle<br />
erf¸llen, wenn sie Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand sind.<br />
Wenn am Belegenheitsort eines ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>s im Aus-<br />
land jedoch ¸berwiegen<strong>de</strong> Gr¸n<strong>de</strong> gegen die Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz <strong>2011</strong> sprechen, erkennt das Gesetz die-<br />
sen Einzelfall als Ausnahme an.<br />
Was die Begriffe шffentliche Geb‰u<strong>de</strong>ì und шffentliche Handì<br />
im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes be<strong>de</strong>uten, <strong>de</strong>finiert das im n‰chs-<br />
ten Paragraphen.<br />
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen<br />
Welche erneuerbaren Energien erkennt das<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong> an?<br />
Allgemeines ß 2 Begriffsbestimmungen<br />
Erneuerbare<br />
Energien<br />
Wie bei je<strong>de</strong>m Gesetz m¸ssen wir zun‰chst erfahren, um welche<br />
Begriffe es sich han<strong>de</strong>lt, wie das Gesetz sie <strong>de</strong>finiert und insbe-<br />
son<strong>de</strong>re wie es sie eingrenzt, damit keine Irrt¸mer entstehen.<br />
Im W‰rmegesetz erfahren wir eingangs welche erneuerbaren<br />
Energien das Gesetz anerkennt. Es sind folgen<strong>de</strong> Energiequellen:<br />
1. W‰rme aus <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n ñ Geothermie,<br />
2. W‰rme aus Luft und <strong>de</strong>m Wasser, die wir technisch<br />
nutzbar machen, allerdings ohne Abw‰rme ñ Umwelt-<br />
w‰rme,<br />
3. W‰rme von <strong>de</strong>r Sonne ñ solare Strahlungsenergie,<br />
4. W‰rme aus Biomasse ñ fest, fl¸ssig o<strong>de</strong>r gasfˆrmig.<br />
5. K‰lte aus erneuerbaren Energien.<br />
ß 2<br />
ß 2 (1)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.8 von 2.87<br />
Geothermie Wie bekannt, steigt die Temperatur im Erdreich, je mehr wir uns<br />
<strong>de</strong>m Erdinneren n‰hern. Mit Hilfe von Erdson<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Erdkolle-<br />
ktoren kˆnnen wir diese W‰rme ¸ber W‰rmepumpen technisch<br />
nutzen und unsere Geb‰u<strong>de</strong> damit heizen und klimatisieren.<br />
Das W‰rmegesetz erkennt diese W‰rme, die wir <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n<br />
entnehmen, als erneuerbare Energie an. Der Begriff ÑGeother-<br />
mieì umfasst im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes sowohl die oberfl‰-<br />
chennahe Geothermie als auch die Tiefengeothermie.<br />
Die Erdw‰rme nahe <strong>de</strong>r Erdoberfl‰che ist teilweise eine Um-<br />
weltw‰rme, weil sie sich von <strong>de</strong>r Luft und <strong>de</strong>m Wasser erw‰rmt.<br />
Das W‰rmegesetz sieht sie jedoch auch als Geothermie an.<br />
Umweltw‰rme Die W‰rme aus <strong>de</strong>r Luft und aus Gew‰ssern kˆnnen wir mit Hilfe<br />
Abw‰rme ist<br />
Ersatzmaflnahme<br />
ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
Nr. 1. a<br />
Anlage Nr. V. Abw‰rme<br />
von W‰rmepumpen technisch nutzbar machen und unsere Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> damit heizen o<strong>de</strong>r klimatisieren. Das W‰rmegesetz er-<br />
kennt diese W‰rme als erneuerbare Energie an, allerdings mit<br />
folgen<strong>de</strong>r Ausnahme:<br />
Abw‰rme ist keine erneuerbare Umweltw‰rme im Sinne <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes. Wenn ein Bauherr o<strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
eine L¸ftung mit W‰rmer¸ckgewinnung installiert, sieht das<br />
W‰rmegesetz dieses als eine Maflnahme um die Energieeffizienz<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s zu steigern. Deshalb erlaubt das Gesetz diese<br />
Maflnahme als Ersatz zur Nutzung erneuerbarer Energien. Die<br />
genauen Konditionen, die Bauherrn und Planer beachten m¸s-<br />
sen, regelt das W‰rmegesetz in seiner Anlage.<br />
Sonnenw‰rme Die W‰rme <strong>de</strong>r Sonnenstrahlen nutzen wir in Geb‰u<strong>de</strong>n heute<br />
auf vielf‰ltige Weise um unsere Innenr‰ume zu erw‰rmen o<strong>de</strong>r<br />
zu klimatisieren:<br />
� ¸ber Fenster und Bauteile,<br />
� ¸ber Solarkollektoren,<br />
� ¸ber sonstige technische Systeme.<br />
ß 2 (1) Nr. 1<br />
ß 2 (1) Nr. 2<br />
ß 2 (1) Nr. 2<br />
ß 2 (1) Nr. 3
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.9 von 2.87<br />
Solare<br />
Strahlungsenergie<br />
Das W‰rmegesetz erkennt jedoch nur diejenige solare Strah-<br />
lungsenergie als erneuerbare Energie an, die wir uns durch tech-<br />
nische Systeme nutzbar machen. Die passiven, solaren W‰rme-<br />
gewinne durch die Sonneneinstrahlung durch die Fenster erkennt<br />
das W‰rmegesetz nicht als erneuerbare Energie an.<br />
In <strong>de</strong>r berechneten Energiebilanz eines Neubaus sind diese passi-<br />
ven, solaren W‰rmegewinne jedoch ¸ber die Nachweismetho<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) auch mit ber¸cksichtigt.<br />
Das W‰rmegesetz <strong>de</strong>finiert <strong>de</strong>n Begriff Ñsolare Strahlungsener-<br />
gieì technologieoffen und beschr‰nkt sich nicht nur auf die So-<br />
larthermie, auf die bekannten Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Solarkollektoren.<br />
Biomasse Je nach<strong>de</strong>m, in welchem Zustand die Biomasse ist wenn sie in<br />
K‰lte aus<br />
erneuerbarer<br />
Energie<br />
ß 2 (1) Nr. 1 bis 4<br />
<strong>de</strong>n Apparat eintritt, <strong>de</strong>r die W‰rme erzeugt, unterschei<strong>de</strong>t das<br />
Gesetz zwischen fester, fl¸ssiger und gasfˆrmiger Biomasse.<br />
Das W‰rmegesetz erkennt nur die folgen<strong>de</strong>n Biomassen als er-<br />
neuerbare Energien an:<br />
� Biomasse im Sinne <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n Biomassenverordnung 8 ,<br />
� biologisch abbaubare Abf‰lle aus Haushalt und Industrie,<br />
� Biogas aus M¸llhal<strong>de</strong>n - Deponiegas,<br />
� Biogas aus Kl‰ranlagen - Kl‰rgas,<br />
� Kl‰rschlamm im Sinne <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n Kl‰rschlammVO 9<br />
� Bioˆl aus Pflanzen - Pflanzenˆlmethylester.<br />
Als Ñerneuerbare K‰lteì erkennt das W‰rmegesetz die folgen<strong>de</strong><br />
K‰lte aus erneuerbaren Energiequellen an:<br />
� K‰lte die wir <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Wasser entnehmen<br />
und uns technisch nutzbar machen,<br />
� K‰lte die wir uns aus W‰rme technisch nutzbar machen, die<br />
ihrerseits aus anerkannten erneuerbaren Energien stammt.<br />
ß 2 (1) Nr. 3<br />
ß 2 (1) Nr. 4<br />
ß 2 (1) 4.a<br />
ß 2 (1) 4.b<br />
ß 2 (1) 4.c<br />
ß 2 (1) 4.d<br />
ß 2 (1) 4.e<br />
ß 2 (1) 4.f<br />
ß 2 (1) Nr. 5<br />
8 BiomasseV 2005: Biomasseverordnung vom 21. Juni 2001, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Teil 1, Seite 1234, ge‰n<strong>de</strong>rt durch<br />
die Verordnung vom 9. August 2005, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Teil I, Seite 2419, in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung.<br />
9 AbfKl‰rV 2008: Kl‰rschlammverordnung vom 15. April 1992, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Teil I, Seite 912, zuletzt ge‰n<strong>de</strong>rt<br />
durch Artikel 4 <strong>de</strong>r Verordnung vom 20. Oktober 2006, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Teil I, Seite 2298, 2007, Teil I,<br />
Seite 2316, in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.10 von 2.87<br />
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen<br />
Wie <strong>de</strong>finiert das W‰rmegesetz relevante Begriffe?<br />
Allgemeines ß 2 Begriffsbestimmungen ß 2<br />
Definitionen Das W‰rmegesetz gilt parallel zur Energieeinsparverordnung f¸r<br />
Abw‰rme<br />
ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
Nr. 1. a<br />
Anlage Nr. V. Abw‰rme<br />
Geb‰u<strong>de</strong> (<strong>EnEV</strong>) und <strong>de</strong>finiert einige relevante Begriffe in<strong>de</strong>m es<br />
direkt auf die <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung verweist.<br />
Achtung: In manchen Aspekten bezieht sich das W‰rmegesetz<br />
direkt auf die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>), die am 1. Mai<br />
<strong>2011</strong> in Kraft war. Dieses ist die <strong>EnEV</strong> 2009. Sie ist seit <strong>de</strong>m 1.<br />
Oktober 2009 in Kraft. 10<br />
Obwohl wir in Geb‰u<strong>de</strong>n zum Heizen und Wasser-Erw‰rmen<br />
W‰rme benˆtigen, verlieren wir viel W‰rme ñ beispielsweise<br />
wenn wir in <strong>de</strong>r kalten Jahreszeit die Fenster ˆffnen um zu l¸f-<br />
ten. Wer jedoch mechanisch l¸ftet und die W‰rme aus <strong>de</strong>r Fort-<br />
luft wie<strong>de</strong>r zur¸ckgewinnt, kann diese Abw‰rme nutzen.<br />
Das W‰rmegesetz erkennt die Abw‰rme, die wir aus technischen<br />
Prozessen und aus baulichen Anlagen entnehmen nicht als er-<br />
neuerbare Energien an, weil sie keinen nat¸rlichen Ursprung<br />
hat. Es w¸rdigt sie jedoch als Ersatzmaflnahme, mit <strong>de</strong>nen Bau-<br />
herrn die Energieeffizienz <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>s steigern kˆnnen, in<strong>de</strong>m<br />
sie W‰rme aus <strong>de</strong>r Abluft o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Abwasserstrom entnehmen:<br />
� Abwasserw‰rme,<br />
� in Fortluft enthaltene W‰rme,<br />
� W‰rme aus mechanischer L¸ftung mit W‰rmer¸ckgewinnung,<br />
� vergleichbare W‰rme nicht nat¸rlichen Ursprungs,<br />
� industrielle Abw‰rme.<br />
Weil die Abw‰rme keinen nat¸rlichen Ursprung hat, kˆnnen Bau-<br />
herrn diese ñ im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes - nur im Rahmen von<br />
Ersatzmaflnahmen nutzen. Die genauen Konditionen, die Bau-<br />
herrn und Planer beachten m¸ssen, regelt das W‰rmegesetz in<br />
<strong>de</strong>r Anlage.<br />
ß 2 (1) Nr. 1<br />
10 <strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die Verordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t<br />
im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 ist seit 1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-normen.<strong>de</strong>, www.enev-online.org
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.11 von 2.87<br />
Fernw‰rme<br />
Fernk‰lte<br />
Grundlegen<strong>de</strong><br />
Renovierung<br />
Grundlegen<strong>de</strong><br />
Renovierung<br />
Nutzfl‰che<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, ß 2 Nr. 14<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, ß 2 Nr. 15<br />
Das novellierte W‰rmegesetz spricht nicht mehr von ÑNah- und<br />
Fernw‰rmenetzenì ñ wie die vorhergehen<strong>de</strong> Fassung, son<strong>de</strong>rn<br />
von ÑNetzen f¸r Fernw‰rme und Fernk‰lteì.<br />
Als Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte sieht das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> die-<br />
jenige W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte an, die durch ein W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰lte-<br />
netz verteilt wird, sei es in Form von Dampf, ¸ber heifles Wasser<br />
o<strong>de</strong>r ¸ber kalte Fl¸ssigkeiten.<br />
Das W‰rmegesetz nimmt nun auch die ˆffentliche Hand in die<br />
Pflicht, wenn sie ihre ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong> umfassend saniert.<br />
Der Begriff ÑRenovierungì entstammt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Fassung <strong>de</strong>r<br />
EU-Richtlinie. Sie spricht von Ñgrˆfleren Renovierungsarbeitenì.<br />
Das W‰rmegesetz pr‰gt <strong>de</strong>n Begriff Ñumfassen<strong>de</strong> Renovierungì<br />
und meint damit bestimmte bauliche und anlagentechnische<br />
Sanierungsmaflnahem, die hˆchstens zwei Jahre zeitlich ausei-<br />
nan<strong>de</strong>r liegen d¸rfen.<br />
Ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>mnach im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmege-<br />
setzes <strong>2011</strong> grundlegend renoviert, wenn es alle drei folgen<strong>de</strong>n<br />
Bedingungen erf¸llt:<br />
1. Heizungs-Sanierung:<br />
Der Heizkessel wird ausgetauscht o<strong>de</strong>r die Heizungsanlage<br />
wird auf einen an<strong>de</strong>ren fossilen Energietr‰ger umgestellt.<br />
2. Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle-Sanierung:<br />
‹ber ein F¸nftel (mehr als 20 Prozent) <strong>de</strong>r Oberfl‰che <strong>de</strong>r<br />
Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle wird renoviert und zwar mit Baumaflnahmen,<br />
die das energetische Verhalten <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s verbessern.<br />
3. Zeitrahmen:<br />
Die bei<strong>de</strong>n Sanierungs-Maflnahmen wer<strong>de</strong>n innerhalb von<br />
hˆchstens zwei Jahren durchgef¸hrt.<br />
Das W‰rmegesetz <strong>de</strong>finiert und verwen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Begriff ÑNutzfl‰-<br />
cheì in direktem Bezug auf die Definitionen <strong>de</strong>r Energieeinspar-<br />
verordnung (<strong>EnEV</strong>) in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung. Zurzeit ist<br />
es die <strong>EnEV</strong> 2009. Sie gilt seit <strong>de</strong>m 1. Oktober 2009 und soll vor-<br />
rausichtlich von <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2012 abgelˆst wer<strong>de</strong>n.<br />
Das novellierte W‰rmegesetz verwen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Oberbegriff ÑNutz-<br />
fl‰cheì f¸r folgen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>fl‰chen:<br />
� Geb‰u<strong>de</strong>nutzfl‰che bei Wohngeb‰u<strong>de</strong>n (WG),<br />
� Nettogrundfl‰che bei Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>n (NWG).<br />
ß 2 (2) Nr. 2<br />
ß 2 (2) Nr. 3<br />
ß 2 (2) Nr. 3<br />
ß 2 (2) Nr. 3.a<br />
ß 2 (2) Nr. 3.b<br />
ß 2 (2) Nr. 3<br />
ß 2 (2) Nr. 4<br />
ß 2 (2) Nr. 4.a<br />
ß 2 (2) Nr. 4.b
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.12 von 2.87<br />
÷ffentliches<br />
Geb‰u<strong>de</strong><br />
Ausnahmen<br />
Gemischt<br />
genutzte Geb‰u<strong>de</strong><br />
Als ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> erkennt das W‰rmegesetz nur diejeni-<br />
gen Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> an, die folgen<strong>de</strong> Bedingungen erf¸llen:<br />
1. Die ˆffentliche Hand ist entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Eigent¸mer o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Besitzer <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s. Der Unterschied zwischen <strong>de</strong>n bei-<br />
<strong>de</strong>n Begriffen ÑEigent¸merì und ÑBesitzerì ist folgen<strong>de</strong>r:<br />
Dem Eigent¸mer gehˆrt das Geb‰u<strong>de</strong>. Er darf es verkaufen,<br />
vermieten, vererben usw. Der Besitzer bewohnt, benutzt,<br />
besitzt das Geb‰u<strong>de</strong>. Ein Mieter ist beispielsweise ein Besit-<br />
zer <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s. Dieses gehˆrt jedoch weiterhin <strong>de</strong>m Ei-<br />
gent¸mer. Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer das Geb‰u<strong>de</strong> auch selbst<br />
bewohnt, bzw. benutzt, dann ist er auch <strong>de</strong>ssen Besitzer.<br />
Zur¸ck zur ˆffentlichen Hand: Wenn ein Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong><br />
also <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand gehˆrt o<strong>de</strong>r von ihr benutzt wird<br />
erf¸llt es die erste Bedingung, die es als ˆffentliches Geb‰u-<br />
<strong>de</strong> im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes qualifiziert.<br />
2. Das Geb‰u<strong>de</strong> wird f¸r eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Aufgaben genutzt:<br />
- Gesetzgebung,<br />
- vollziehen<strong>de</strong> Gewalt,<br />
- Rechtspflege,<br />
o<strong>de</strong>r das Geb‰u<strong>de</strong> dient als ˆffentliche Einrichtung.<br />
Geb‰u<strong>de</strong> von ˆffentlichen Unternehmen bil<strong>de</strong>n eine Ausnahme,<br />
wenn sie ihre Dienste im freien Wettbewerb mit privaten Unter-<br />
nehmen leisten. Dazu gehˆren ˆffentliche Unternehmen:<br />
� die Getr‰nke und Essen anbieten,<br />
� f¸r Produktion, Lagerung und Vertrieb von G¸tern,<br />
� f¸r Land- und Forstwirtschaft o<strong>de</strong>r f¸r <strong>de</strong>m Gartenbau,<br />
� die zur Versorgung mit Energie o<strong>de</strong>r Wasser dienen.<br />
Auch Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr - in <strong>de</strong>nen milit‰rische o<strong>de</strong>r zivi-<br />
le G¸ter lagern - sind keine шffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>ì im Sinne <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes <strong>2011</strong>.<br />
Als Ñgemischt genutzte Geb‰u<strong>de</strong>ì <strong>de</strong>finiert das W‰rmegesetz<br />
<strong>2011</strong> ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die ¸berwiegend f¸r Aufgaben o<strong>de</strong>r<br />
Einrichtungen genutzt wer<strong>de</strong>n, welche das Gesetz weiter oben<br />
unter ß 2, Absatz (2), Nr. 5 anerkennt.<br />
ß 2 (2)<br />
ß 2 (2) Nr. 5.a<br />
ß 2 (2) Nr. 5.b<br />
ß 2 (2) Nr. 5
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.13 von 2.87<br />
÷ffentliche Hand Als шffentliche Handì erkennt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> je<strong>de</strong> in-<br />
l‰ndische Kˆrperschaft, Personenvereinigung o<strong>de</strong>r Vermˆgens-<br />
masse <strong>de</strong>s ˆffentlichen Rechts an. Eine Ausnahme bil<strong>de</strong>n aller-<br />
dings Religionsgemeinschaften.<br />
Auch Kˆrperschaft, Personenvereinigung o<strong>de</strong>r Vermˆgensmasse<br />
<strong>de</strong>s Privatrechts, erkennt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> als ˆffentliche<br />
Hand an, wenn eine o<strong>de</strong>r mehrer Personen (inl‰ndische Kˆrper-<br />
schaft, Personenvereinigung o<strong>de</strong>r Vermˆgensmasse <strong>de</strong>s ˆffentli-<br />
chen Rechts, jedoch keine Religionsgemeinschaften) allein o<strong>de</strong>r<br />
zusammen unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Bedin-<br />
gungen erf¸llen:<br />
� Sie besitzen die Mehrheit <strong>de</strong>s gezeichneten Kapitals.<br />
� Sie verf¸gen ¸ber die Mehrheit <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Anteilen verbun-<br />
<strong>de</strong>nen Stimmrechten.<br />
� Sie kˆnnen mehr als die H‰lfte <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Verwal-<br />
tungs-, Leitungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgans bestellen.<br />
ß 2 (2) Nr. 6.a<br />
ß 2 (2) Nr. 6.b<br />
ß 2 (2)<br />
Nr. 6.b.aa<br />
Nr. 6.b.bb<br />
Nr. 6.b.cc
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.14 von 2.87<br />
Sachkundiger<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, ß 21<br />
Ausstellung Energie-<br />
ausweise im Bestand<br />
EEW‰rmeG ß 16a<br />
Installateure f¸r<br />
Erneuerbare Energien<br />
EU-Richtlinie EE 2009<br />
Artikel 14 (3) Info<br />
und Ausbildung<br />
Verpflichteter<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
Als Sachkundige erkennt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> folgen<strong>de</strong> Fach-<br />
leute an:<br />
� Fachleute, die gem‰fl <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n Energieeinsparverord-<br />
nung Energieausweise f¸r Bestandsbauten ausstellen - bei<br />
Verkauf, Neuvermietung o<strong>de</strong>r als ˆffentlicher Aushang. Da-<br />
bei unterschei<strong>de</strong>t das W‰rmegesetz genau wie die <strong>EnEV</strong> ob<br />
ein Sachkundiger nur f¸r Wohngeb‰u<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r auch f¸r Nicht-<br />
wohngeb‰u<strong>de</strong> ausstellungsberechtigt ist.<br />
� Fachleute, die nach <strong>de</strong>n Fortbildungspr¸fungsregelungen <strong>de</strong>r<br />
Handwerkskammern zertifiziert sind und zwar gem‰fl <strong>de</strong>n<br />
speziellen, neuen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes.<br />
� Fachleute, die nach einem Zertifizierungs- o<strong>de</strong>r gleichwerti-<br />
gen Qualifikationssystem in einem an<strong>de</strong>ren EU-Mitgliedstaat<br />
o<strong>de</strong>r einem an<strong>de</strong>ren Vertragsstaat <strong>de</strong>s Abkommens ¸ber <strong>de</strong>n<br />
Europ‰ischen Wirtschaftsraum gepr¸ft wur<strong>de</strong>n, wie es die<br />
EU-Richtlinie for<strong>de</strong>rt:<br />
ÑDie Mitgliedstaaten stellen sicher, dass bis zum 31. Dezem-<br />
ber 2012 Zertifizierungssysteme o<strong>de</strong>r gleichwertige Qualifika-<br />
tionssysteme f¸r Installateure von kleinen Biomassekesseln<br />
und -ˆfen, solaren Fotovoltaik- und Solarw‰rmesystemen,<br />
oberfl‰chennahen geothermischen Systemen und W‰rme-<br />
pumpen zur Verf¸gung stehen o<strong>de</strong>r stehen wer<strong>de</strong>n. Diese Sys-<br />
teme kˆnnen die bestehen<strong>de</strong>n Systeme und Strukturen gege-<br />
benenfalls ber¸cksichtigen und sind auf die in Anhang IV fest-<br />
gelegten Kriterien zu st¸tzen. Je<strong>de</strong>r Mitgliedstaat erkennt die<br />
von an<strong>de</strong>ren Mitgliedstaaten gem‰fl diesen Kriterien vorge-<br />
nommenen Zertifizierungen an.ì<br />
Aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes sind ÑVerpflichteteì diejeni-<br />
gen Personen, die durch das Gesetz verpflichtet sind erneuerba-<br />
rer Energien zu nutzen, entwe<strong>de</strong>r im Neubau, o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
ß 2 (2) Nr. 7<br />
ß 2 (2) Nr. 7.a<br />
ß 2 (2)<br />
Nr. 7.b.aa<br />
ß 2 (2)<br />
Nr. 7.b.bb<br />
ß 2 (2) Nr. 8
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.15 von 2.87<br />
W‰rme- o<strong>de</strong>r<br />
K‰lteenergiebedarf<br />
<strong>EnEV</strong>, Anlage 1 (WG)<br />
<strong>EnEV</strong>, Anlage 2 (NWG)<br />
Bekanntmachungen<br />
Als W‰rme- und K‰lteenergiebedarf erkennt das W‰rmegesetz<br />
die Summe folgen<strong>de</strong>r energetischen Geb‰u<strong>de</strong>kennwerte an:<br />
� W‰rmeenergiebedarf: Die j‰hrlich benˆtigte W‰rmemenge<br />
f¸r Heizung und Warmwasserbereitung einschliefllich <strong>de</strong>s<br />
thermischen Aufwands f¸r die ‹bergabe, Verteilung und<br />
Speicherung.<br />
� K‰lteenergiebedarf: Die j‰hrlich benˆtigte K‰ltemenge f¸r<br />
die Raumk¸hlung einschliefllich <strong>de</strong>s thermischen Aufwands<br />
f¸r die ‹bergabe, Verteilung und Speicherung.<br />
Berechnet wird <strong>de</strong>r W‰rme- und K‰lteenergiebedarf nach <strong>de</strong>n<br />
technischen Regeln <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>), je-<br />
weils entsprechend f¸r Wohngeb‰u<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>.<br />
Soweit die <strong>EnEV</strong> in diesen bei<strong>de</strong>n Anlagen keine technischen<br />
Regeln f¸r die Berechnung bestimmter Anteile <strong>de</strong>s W‰rme- und<br />
K‰lteenergiebedarfs umfasst, m¸ssen Fachleute nach <strong>de</strong>n aner-<br />
kannten Regeln <strong>de</strong>r Technik berechnen.<br />
Das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium (BMU) kann im Einvernehmen mit<br />
<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sbauministerium (BMVBS) im Bun<strong>de</strong>sanzeiger auch<br />
Bekanntmachungen verˆffentlichen und auf Publikationen von<br />
sachverst‰ndigen Stellen hinweisen, die ¸ber diese anerkannten<br />
Regeln <strong>de</strong>r Technik informieren.<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong> Wohngeb‰u<strong>de</strong> sind aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes diejenigen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>, die ¸berwiegend <strong>de</strong>m Wohnen dienen. Dazu gehˆren<br />
auch Wohn-, Alten- und Pflegeheime sowie ‰hnlichen Einrich-<br />
tungen. Sie sind auch Wohngeb‰u<strong>de</strong> im Sinne dieses Gesetzes.<br />
Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> Alle Geb‰u<strong>de</strong>, die nicht <strong>de</strong>m Wohnen dienen stuft das W‰rmege-<br />
setz als Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> ein.<br />
ß 2 (2) Nr. 9<br />
ß 2 (2) Nr. 9.a<br />
ß 2 (2) Nr. 9.b<br />
ß 2 (2) Nr. 10.a<br />
ß 2 (2) Nr. 10.b
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.16 von 2.87<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Wer ist verpflichtet<br />
Nutzung EE ß 3 Nutzungspflicht<br />
Verpflichtete<br />
Neubau<br />
ß 4 Geltungsbereich<br />
ß 4, Nr. 1. bis 10.<br />
ß 4, Nr. 11.<br />
Nutzungspflicht<br />
ß 5 Neubau, ß 5a Bestand<br />
Anlagen I. bis IV.<br />
ß 8 Kombinationen<br />
ß 6 Mehrere Geb‰u<strong>de</strong><br />
ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
Anlagen V. bis VIII.<br />
ß 10 Nachweise<br />
erneuerbare Energien zu nutzen?<br />
Bauherren, Eigent¸mer und Vertreter <strong>de</strong>r ˆffentliche Hand m¸s-<br />
sen bei Neubau und sonstigen Baumaflnahmen ggf. anteilig er-<br />
neuerbare Energien nutzen, o<strong>de</strong>r anerkannte Ersatzmaflnahmen<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz <strong>2011</strong> durchf¸hren.<br />
Verpflichtete im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes sind die Eigent¸mer<br />
von <strong>de</strong>njenigen Geb‰u<strong>de</strong>n, die unter das W‰rmegesetz fallen.<br />
Dieses betrifft sowohl ˆffentliche wie nichtˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
Damit ein Geb‰u<strong>de</strong> unter das W‰rmegesetz f‰llt, muss es fol-<br />
gen<strong>de</strong> Bedingungen erf¸llen:<br />
� Die Nutzfl‰che ist grˆfler als 50 Quadratmeter (m ).<br />
� Es wird unter Einsatz von Energie beheizt o<strong>de</strong>r gek¸hlt.<br />
� Die Nutzung bil<strong>de</strong>t keine Ausnahme vom W‰rmegesetz.<br />
� Es ist ein Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, die Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz steht jedoch in keinem Gegensatz<br />
zu <strong>de</strong>m Hauptzweck <strong>de</strong>r T‰tigkeit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.<br />
Verpflichtete m¸ssen <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf teil-<br />
weise mit erneuerbaren Energien <strong>de</strong>cken. Das Gesetz regelt:<br />
� wie hoch <strong>de</strong>r Anteil an erneuerbaren Energien sein muss,<br />
� unter welchen Bedingungen man diese Energien nutzt,<br />
� wie man verschie<strong>de</strong>ne Nutzungen miteinan<strong>de</strong>r kombiniert,<br />
� wie man mehrere Geb‰u<strong>de</strong> zusammen betrachtet,<br />
� welche Ersatzmaflnahmen das W‰rmegesetz anerkennt,<br />
� wie man anerkannte Ersatzmaflnahmen anwen<strong>de</strong>t,<br />
� welche Nachweise Verpflichtet benˆtigen, usw.,<br />
ß 3<br />
ß 3 (1)<br />
ß 3 (1)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.17 von 2.87<br />
Neubau ˆffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong> im Ausland<br />
ß 19 ‹bergangs-<br />
vorschrift (3)<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
grundlegend renoviert<br />
Eigentum in Deutschland<br />
o<strong>de</strong>r im Ausland<br />
ß 2 (2) 5.b.<br />
ß 2 (2) 5.a.<br />
ß 2 (2) 3.<br />
ß 2 (2) 3.a<br />
ß 2 (2) 3.b<br />
Zeitplan gestaffelt<br />
ß 19 (3)<br />
‹bergangsvorschriften<br />
Wenn die ˆffentliche Hand als Eigent¸merin im Ausland neue<br />
Geb‰u<strong>de</strong> errichtet, muss sie die Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰r-<br />
megesetz beachten.<br />
Diese Pflicht greift allerdings nur ab 1. Juli <strong>2011</strong>. Maflgeblich ist<br />
<strong>de</strong>r Zeitpunkt wann die ˆffentliche Hand <strong>de</strong>n Bauantrag o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Antrag auf Zustimmungen stellt, o<strong>de</strong>r die Bauanzeige erstattet.<br />
Wenn das Vorhaben nach <strong>de</strong>m Kenntnisgabeverfahren l‰uft,<br />
spielt <strong>de</strong>r Zeitpunkt wann es die ˆffentliche Hand <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong><br />
es zur Kenntnis gebracht hat, eine maflgebliche Rolle.<br />
Bei Baumaflnahmen im Bestand gelten nun neue Regeln f¸r ˆf-<br />
fentliche Geb‰u<strong>de</strong>, wenn sie umfassend saniert wer<strong>de</strong>n. Dabei<br />
greift das W‰rmegesetz sowohl bei solchen Bauten, die <strong>de</strong>r ˆf-<br />
fentlichen Hand gehˆren (Eigentum) als auch bei Geb‰u<strong>de</strong>, die<br />
sie gemietet, gepachtet o<strong>de</strong>r sonst wie nutzt (Besitz).<br />
Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer eines ˆffentlichen Bestandsgeb‰u<strong>de</strong>s die<br />
ˆffentliche Hand ist, muss sie im Falle einer grundlegen<strong>de</strong>n Re-<br />
novierung <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf teilweise durch<br />
erneuerbaren Energien <strong>de</strong>cken, wie das W‰rmegesetz es for<strong>de</strong>rt.<br />
Dieses gilt auch f¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> im Ausland, wenn sie<br />
Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand sind.<br />
Diese Anfor<strong>de</strong>rung greift, wenn Folgen<strong>de</strong>s zutrifft:<br />
� Es han<strong>de</strong>lt sich um ein bestehen<strong>de</strong>s Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>.<br />
� Das Geb‰u<strong>de</strong> steht in Deutschland o<strong>de</strong>r im Ausland.<br />
� Aufgrund <strong>de</strong>r Nutzung ist es ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
� Eigent¸mer <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s ist die ˆffentliche Hand.<br />
� Innerhalb von zwei Jahren wird es saniert:<br />
- Heizung wird erneuert o<strong>de</strong>r auf einen an<strong>de</strong>ren<br />
fossilen Energietr‰ger umgestellt,<br />
- Mehr als ein F¸nftel (20 Prozent) <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle<br />
wird energetisch saniert.<br />
Diese Pflicht greift allerdings gestaffelt:<br />
� Genehmigungspflichtige Bauvorhaben ab 1. Juli <strong>2011</strong>,<br />
� Bauvorhaben mit Kenntnisgabe-Verfahren ab 1. Juli <strong>2011</strong>,<br />
� Vorhaben ohne Genehmigung, Anzeige usw. ab 1. Jan. <strong>2011</strong>.<br />
ß 3 (1) 2. Satz<br />
ß 3 (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.18 von 2.87<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong>:<br />
gemietet / gepachtet<br />
Bestehen<strong>de</strong> Vertr‰ge<br />
ß 19 (4)<br />
‹bergangsvorschriften<br />
Neue Miet- und<br />
Pachtvertr‰ge<br />
ß 3 (2) Nutzungspflicht<br />
bei Sanierung<br />
ß 3 (2) Nutzungspflicht<br />
bei Sanierung<br />
‹bergangsweise<br />
Die ˆffentliche Hand muss nun auch sicherstellen, dass beste-<br />
hen<strong>de</strong>, ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die sie nur als Mieterin, P‰chterin<br />
o<strong>de</strong>r sonst wie als Besitzerin nutzt, auch erneuerbare Energien<br />
nutzen wie das W‰rmegesetz es verlangt, auch wenn sie nicht<br />
die Eigent¸merin ist. Allerdings gilt diese Anfor<strong>de</strong>rung nur wenn<br />
die Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wer<strong>de</strong>n.<br />
F¸r diejenigen Miet- und Pachtvertr‰ge, die am 1. Mai <strong>2011</strong> be-<br />
stehen, gilt diese Anfor<strong>de</strong>rung allerdings nicht bis zum Ablauf<br />
dieser Vertr‰ge.<br />
Wenn die ˆffentliche Hand neue Vertr‰ge mit Eigent¸mern ab-<br />
schlieflt, <strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong> sie als Mieterin o<strong>de</strong>r P‰chterin in Besitz<br />
nimmt, muss sie sicherstellen, dass sie folgen<strong>de</strong>s beachtet:<br />
� In erster Linie solche Geb‰u<strong>de</strong> anmieten o<strong>de</strong>r pachten, die<br />
bereits erneuerbare Energien nutzen, wie das W‰rmegesetz<br />
es for<strong>de</strong>rt.<br />
� In zweiter Linie erst solche Geb‰u<strong>de</strong> anmieten o<strong>de</strong>r pach-<br />
ten, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Eigent¸mer sich verpflichten, dass er im<br />
Falle einer grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes erf¸llt.<br />
Wenn die ˆffentliche Hand ein Geb‰u<strong>de</strong> nur ¸bergangsweise<br />
anmietet, greifen diese allerdings Anfor<strong>de</strong>rung nicht.<br />
Baubestand F¸r Eigent¸mer von ‰lteren und neueren Bauten, die nicht als<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
im Bestand<br />
ß 1a Vorbildfunktion<br />
Nichtˆffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong> im Bestand<br />
Neubauten unter das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> fallen, gelten die Rege-<br />
lungen <strong>de</strong>s jeweiligen Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s.<br />
Das novellierte W‰rmegesetz erˆffnet <strong>de</strong>n L‰n<strong>de</strong>rn noch aus-<br />
dr¸cklicher die Mˆglichkeit, dass sie f¸r bereits errichtete Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> ñ d.h. ÑBestandsbautenì - eigene Regeln aufstellen.<br />
F¸r bereits erbaute ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> ñ allerdings nicht f¸r<br />
die ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s ñ kˆnnen die L‰n<strong>de</strong>r selbst<br />
bestimmen wie diese Bauten die Vorbildfunktion erf¸llen m¸s-<br />
sen. Den Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>rn ist es erlaubt, dass sie zu diesem Zweck<br />
in ihren relevanten Vorschriften auch von <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> abweichen.<br />
Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r kˆnnen in ihren diesbez¸glichen Vorschriften<br />
auch f¸r nichtˆffentliche Bestandsbauten eine Nutzungspflicht<br />
f¸r erneuerbare Energien einf¸hren.<br />
ß 3 (3)<br />
ß 3 (3) Nr. 1<br />
ß 3 (3) Nr. 2<br />
ß 3 (4)<br />
ß 3 (4) Nr. 1<br />
ß 3 (4) Nr. 2
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.19 von 2.87<br />
EW‰rmeG BW In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg for<strong>de</strong>rt beispielsweise das Erneuerbare-<br />
W‰rme-Gesetz BW 11 , dass Eigent¸mer von Wohngeb‰u<strong>de</strong>n im<br />
Bestand einen Teil <strong>de</strong>r W‰rme durch erneuerbare Energien <strong>de</strong>-<br />
cken, wenn sie ihre Heizungsanlage austauschen. Diese Pflicht<br />
gilt allerdings erst seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2010.<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE<br />
ß 4 Geltungsbereich<br />
Nr. 1. bis 11.<br />
ß 9 Ausnahmen<br />
Betroffene Geb‰u<strong>de</strong><br />
F¸r welche Geb‰u<strong>de</strong> gilt das W‰rmegesetz?<br />
ß 4 Geltungsbereich <strong>de</strong>r Nutzungspflicht<br />
Bei <strong>de</strong>r Frage, ob ein Geb‰u<strong>de</strong> unter das W‰rmegesetz f‰llt, sind<br />
die Antworten auf folgen<strong>de</strong> Fragen maflgeblich:<br />
� Wie grofl ist die Nutzfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s?<br />
Das W‰rmegesetz betrifft nur diejenigen Geb‰u<strong>de</strong>, <strong>de</strong>ren<br />
Nutzfl‰che ¸ber 50 Quadratmeter (m ) betr‰gt.<br />
� Wie wird das Geb‰u<strong>de</strong> klimatisiert?<br />
Damit ein Geb‰u<strong>de</strong> unter das W‰rmegesetz f‰llt, muss es un-<br />
ter Einsatz von Energie beheizt o<strong>de</strong>r gek¸hlt wer<strong>de</strong>n.<br />
� Wie wird das Geb‰u<strong>de</strong> genutzt?<br />
Genau wie die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) listet das<br />
W‰rmegesetz eine Reihe von Geb‰u<strong>de</strong>n, die durch die Art ih-<br />
rer zweckbestimmten Nutzung eine Ausnahme bil<strong>de</strong>n.<br />
� Entf‰llt die Nutzungspflicht aus anerkannten Gr¸n<strong>de</strong>n?<br />
Das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> weitet die Reihe von anerkannten<br />
Gr¸n<strong>de</strong>n erheblich aus, die dazu f¸hren, dass die Nutzungs-<br />
pflicht nach <strong>de</strong>m Gesetz f¸r bestimmte Geb‰u<strong>de</strong> entf‰llt.<br />
Damit ein Geb‰u<strong>de</strong> unter das W‰rmegesetz f‰llt, muss es also<br />
die folgen<strong>de</strong> Bedingungen erf¸llen:<br />
� Die Nutzfl‰che ist grˆfler als 50 Quadratmeter (m ).<br />
11 EW‰rmeG BW 2008: Gesetz zur Nutzung erneuerbarer W‰rmeenergie in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg (Erneuerbare-W‰rme-Gesetz ñ<br />
EW‰rmeG) vom 20. November 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im Gesetzblatt f¸r Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg, Jahrgang 2007, Nr. 19, am 23. November<br />
2008, Seite 531 bis 533. Das EW‰rmeG BW ist seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2008 in Kraft. www.lan<strong>de</strong>srecht-bw.<strong>de</strong><br />
ß 4<br />
ß 4
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.20 von 2.87<br />
ß 4 Geltungsbereich<br />
ß 9 Ausnahmen<br />
� Es wird unter Einsatz von Energie beheizt o<strong>de</strong>r gek¸hlt.<br />
� Seine Nutzung bil<strong>de</strong>t keine Ausnahme vom W‰rmegesetz.<br />
� Es sprechen we<strong>de</strong>r anerkannte Gr¸n<strong>de</strong> gegen die<br />
Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz noch wur<strong>de</strong> eine<br />
Befreiungsantrag gestellt und bewilligt.<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Welche Geb‰u<strong>de</strong> fallen wegen ihrer Nutzung<br />
nicht unter das W‰rmegesetz?<br />
Nutzung EE ß 4 Geltungsbereich <strong>de</strong>r Nutzungspflicht ß 4<br />
Ausnahmen<br />
ß 3 (1) o<strong>de</strong>r (2)<br />
Genau wie die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) listet das W‰r-<br />
megesetz eine Reihe von Geb‰u<strong>de</strong>n, die durch die Art ihrer<br />
zweckbestimmten Nutzung eine Ausnahme bil<strong>de</strong>n.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Ausnahme-Geb‰u<strong>de</strong> fallen also nicht unter das<br />
W‰rmegesetz. Diese Ausnahmen kˆnnen Fachleute, Eigent¸mer<br />
und Bauherren anhand <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>r Fragen i<strong>de</strong>ntifizieren:<br />
Landwirtschaftsbau � St‰lle und ‰hnliche landwirtschaftliche Nutzgeb‰u<strong>de</strong><br />
Wird das Geb‰u<strong>de</strong> ¸berwiegend zur Aufzucht o<strong>de</strong>r zur Hal-<br />
tung von Tieren genutzt?<br />
Betriebsgeb‰u<strong>de</strong> � Nutzgeb‰u<strong>de</strong> mit ¸berm‰fligem Auflenluftbedarf<br />
Muss das Geb‰u<strong>de</strong> w‰hrend seiner Nutzung groflfl‰chig und<br />
lang anhaltend offen gehalten wer<strong>de</strong>n?<br />
Unterirdischer Bau � Unterirdische Bauten<br />
Befin<strong>de</strong>t sich das Geb‰u<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Bau unter <strong>de</strong>r Erdoberfl‰che?<br />
Gew‰chshaus � Unterglasanlagen und Kulturr‰ume<br />
Wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Anlage o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>m Kulturraum Pflanzen auf-<br />
gezogen, vermehrt o<strong>de</strong>r verkauft?<br />
Gelegenheitsbau � Beson<strong>de</strong>re Konstruktionen<br />
Han<strong>de</strong>lt es sich um eine Traglufthalle o<strong>de</strong>r ein Zelt?<br />
ß 4 Nr. 1<br />
ß 4 Nr. 2<br />
ß 4 Nr. 3<br />
ß 4 Nr. 4<br />
ß 4 Nr. 5
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.21 von 2.87<br />
Provisorischer Bau � Flexible und provisorische Bauten<br />
Wird das Geb‰u<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>rholt aufgestellt und zerlegt?<br />
Ist ein Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>rmaflen geplant, dass es nur hˆchstens<br />
zwei Jahre lang genutzt wird?<br />
Religiˆser Bauten � Religiˆse Geb‰u<strong>de</strong><br />
Ferienhaus<br />
Wochenendhaus<br />
Han<strong>de</strong>lt es sich um eine Kirche? Wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong><br />
Gottesdienste abgehalten o<strong>de</strong>r dient es an<strong>de</strong>ren religiˆsen<br />
Zwecken?<br />
� Wenig genutzte Wohnh‰user<br />
Ist das Wohngeb‰u<strong>de</strong> als Ferien- o<strong>de</strong>r Wochenendhaus nur<br />
f¸r eine begrenzte Nutzungsdauer, d.h. f¸r hˆchstens vier<br />
Monate j‰hrlich bestimmt?<br />
Betriebsbauten � Nutzgeb‰u<strong>de</strong> mit niedriger Innentemperatur<br />
Han<strong>de</strong>lt es sich um ein Betriebsgeb‰u<strong>de</strong>, das handwerklich,<br />
landwirtschaftlich, gewerblich o<strong>de</strong>r industriell genutzt wird?<br />
Wenn eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Aussagen auf dieses Geb‰u<strong>de</strong> zu-<br />
trifft, f‰llt es nicht unter das W‰rmegesetz:<br />
- Das Geb‰u<strong>de</strong> wird unter 12 Grad Celsius ( C) beheizt.<br />
- Das Geb‰u<strong>de</strong> wird j‰hrlich unter vier Monaten beheizt<br />
sowie j‰hrlich unter zwei Monaten gek¸hlt.<br />
Emissionshan<strong>de</strong>l � Treibhausgas-Emissions-Han<strong>de</strong>ls-Gesetz 12<br />
Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>swehr<br />
Han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong> um einen Teil o<strong>de</strong>r eine<br />
Nebeneinrichtung einer Anlage, die unter das Treibhausgas-<br />
Emissions-Han<strong>de</strong>ls-Gesetzes f‰llt? Diese Anlagen m¸ssen f¸r<br />
ihren gesamten Kohlendioxid-Ausstofl Emissionsberechtigun-<br />
gen abgeben. Wenn das Unternehmen anstatt fossiler Brenn-<br />
stoffe jedoch Erneuerbare Energien nutzt, verringert sich die<br />
Abgabepflicht entsprechend. Somit besteht f¸r die Unter-<br />
nehmen bereits <strong>de</strong>r Anreiz, <strong>de</strong>n W‰rmeenergiebedarf mˆg-<br />
lichst ¸ber Erneuerbare Energien zu <strong>de</strong>cken.<br />
� Bestimmte Bun<strong>de</strong>swehr-Bauten<br />
Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr nimmt das W‰rmegesetz unter be-<br />
stimmten Bedingungen auch von <strong>de</strong>n Nutzungspflichten ñ so-<br />
wohl f¸r Neubauten als auch f¸r Bestandsbauten ñ aus.<br />
Dies ist <strong>de</strong>r Fall, wenn die Pflichterf¸llung nach diesem Ge-<br />
setz im Gegensatz zur Art und zu <strong>de</strong>m Hauptzweck <strong>de</strong>r T‰-<br />
tigkeit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr steht.<br />
ß 4 Nr. 6<br />
ß 4 Nr. 7<br />
ß 4 Nr. 8<br />
ß 4 Nr. 9<br />
ß 4 Nr. 10<br />
ß 4 Nr. 11<br />
12 TEHG 2007: Treibhausgas-Emissionshan<strong>de</strong>lsgesetzes vom 8. Juli 2004, Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Teil 1, Seite 1578, zuletzt ge‰n<strong>de</strong>rt<br />
durch Artikel 19a Nr. 3 <strong>de</strong>s Gesetzes vom 21. Dezember 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Teil 1, Seite 3089, in <strong>de</strong>r jeweils<br />
gelten<strong>de</strong>n Fassung. Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Kˆln, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.22 von 2.87<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Neubau ñ wie hoch muss <strong>de</strong>r Anteil<br />
erneuerbarer Energien sein?<br />
Nutzung EE ß 5 Anteil Erneuerbarer Energien<br />
Solarenergie<br />
15 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. I<br />
Solare Strahlungsenergie<br />
Zus‰tzliche<br />
Son<strong>de</strong>rregel f¸r<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
Bauherren und Eigent¸mer, die vom W‰rmegesetz verpflichtet<br />
wer<strong>de</strong>n, kˆnnen prinzipiell frei w‰hlen, welche Art von aner-<br />
kannten erneuerbaren Energien sie nutzen o<strong>de</strong>r welche <strong>de</strong>r opti-<br />
onalen Ersatzmaflnahmen sie durchf¸hren. Weil die Investitions-<br />
und Brennstoffkosten jedoch je nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r erneuerbaren<br />
Energien stark variieren kˆnnen, regelt das W‰rmegesetz wie<br />
grofl <strong>de</strong>r erneuerbare Anteil sein muss, damit die Betroffenen<br />
ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
� Solare Strahlungsenergie:<br />
Min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen Verpflichtete durch Sonnenenergie<br />
<strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmege-<br />
setz erf¸llen. Allerdings z‰hlt nur die aktive Nutzung <strong>de</strong>r so-<br />
laren Strahlungsenergie. Passive Solargewinne durch Fenster<br />
und Auflenbauteile erkennt das Gesetz nicht an.<br />
Wer als Verpflichteter die Sonnenenergie nutzt muss auch die<br />
speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten. Die-<br />
se Regeln gelten sowohl f¸r Wohn- als auch f¸r Nichtwohnge-<br />
b‰u<strong>de</strong>, die unter das EEW‰rmeG fallen.<br />
F¸r Wohngeb‰u<strong>de</strong> regelt das W‰rmegesetz die Erf¸llung <strong>de</strong>r<br />
Nutzungspflicht auch ¸ber eine alternative Son<strong>de</strong>rregel. Die-<br />
se setzt als Min<strong>de</strong>stgrˆfle die Aperturfl‰che <strong>de</strong>s Sonnenkollek-<br />
tors im Verh‰ltnis zur Nutzfl‰che <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Wohn-<br />
hauses. Das Gesetz unterschei<strong>de</strong>t dabei zwischen kleinen<br />
Wohnh‰usern und groflen Wohngeb‰u<strong>de</strong>n, wie folgt:<br />
ß 5<br />
ß 5 (1)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.23 von 2.87<br />
Biogas<br />
30 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. II.1<br />
Gasfˆrmige Biomasse<br />
Fl¸ssige Biomasse<br />
50 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. II.2<br />
Fl¸ssige Biomasse<br />
Feste Biomasse<br />
50 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. II.3<br />
Feste Biomasse<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
Alle neuen<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
Alternative<br />
Son<strong>de</strong>rregel<br />
EEW‰rmeG durch Nutzung<br />
von Solarenergie erf¸llen<br />
15 % Deckungsanteil<br />
Kleine Wohngeb‰u<strong>de</strong>:<br />
Einfamilienhaus /<br />
Zweifamilienhaus<br />
Grofle Wohngeb‰u<strong>de</strong>:<br />
min<strong>de</strong>stens 3 Woh-<br />
nungen<br />
Solarkollektoren:<br />
0,04 Quadratmeter<br />
(m ) *) **)<br />
Solarkollektoren:<br />
0,03 Quadratmeter<br />
(m ) *) **)<br />
*) Min<strong>de</strong>stgrˆfle <strong>de</strong>r Aperturfl‰che je m Wohnhaus-Nutzfl‰che<br />
**) Achtung: Die einzelnen Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r kˆnnen auch hˆhere<br />
Min<strong>de</strong>stfl‰chen f¸r Solarkollektoren festlegen.<br />
� Gasfˆrmige Biomasse:<br />
Min<strong>de</strong>stens 30 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen verpflichtete Eigent¸mer ggf. durch<br />
Biogas <strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m<br />
W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
Wer als Verpflichteter Biogas nutzt muss auch die speziellen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
� Fl¸ssige Biomasse:<br />
Min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen verpflichtete Eigent¸mer ggf. durch<br />
fl¸ssige Biomasse <strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
Wer als Verpflichteter fl¸ssige Biomasse nutzt muss auch<br />
die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
� Feste Biomasse:<br />
Min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen verpflichtete Eigent¸mer durch feste<br />
Biomasse <strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m<br />
Gesetz erf¸llen.<br />
Wer als Verpflichteter feste Biomasse nutzt muss auch die<br />
speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
ß 5 (2)<br />
ß 5 (3)<br />
Nr. 1<br />
ß 5 (3) Nr. 2
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.24 von 2.87<br />
Geothermie<br />
50 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. III Geothermie<br />
und Umweltw‰rme<br />
Umweltw‰rme<br />
50 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. III Geothermie<br />
und Umweltw‰rme<br />
� Geothermie:<br />
Min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen verpflichtete Eigent¸mer durch Ge-<br />
othermie <strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m<br />
Gesetz erf¸llen.<br />
Wer als Verpflichteter Geothermie nutzt muss auch die spe-<br />
ziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
� Umweltw‰rme:<br />
Min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen verpflichtete Eigent¸mer durch Um-<br />
weltw‰rme <strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m<br />
W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
Wer als Verpflichteter Umweltw‰rme nutzt muss auch die<br />
speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
Erneuerbare K‰lte � K‰lte aus Erneuerbaren Energien nutzen:<br />
Wer K‰lte aus erneuerbaren Energien nutzt, muss beachten,<br />
dass <strong>de</strong>r pflichtm‰flige Min<strong>de</strong>stanteil am W‰rme- und K‰l-<br />
teenergiebedarf unterschiedlich hoch ist, je nach<strong>de</strong>m wie<br />
die benˆtigte K‰lte erzeugt, bzw. bereitgestellt wird:<br />
K‰lte aus anerkanntenerneuerbaren Energien erzeugt:<br />
- Solare Strahlungsenergie ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Gasfˆrmige Biomasse - min<strong>de</strong>stens 30 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Fl¸ssige Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Feste Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Geothermie ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Umweltw‰rme ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken.<br />
Erneuerbare K‰lte K‰lte mittels einer thermischen K‰lteerzeugungsanlage<br />
durch die direkte Zufuhr von W‰rme erzeugt. Die W‰rme<br />
entstammt ihrerseits aus folgen<strong>de</strong>n Energiequellen:<br />
- Solare Strahlungsenergie ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Gasfˆrmige Biomasse - min<strong>de</strong>stens 30 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Fl¸ssige Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Feste Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Geothermie ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Umweltw‰rme ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken.<br />
K‰lte unmittelbar durch die Nutzung von Geothermie o<strong>de</strong>r<br />
Umweltw‰rme bereitgestellt:<br />
- Geothermie ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Umweltw‰rme ñ min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>cken.<br />
ß 5 (4)<br />
ß 5 (4)<br />
ß 5 (4)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.25 von 2.87<br />
Anlage, Nr. IV K‰lte aus<br />
erneuerbaren Energien<br />
Wer als Verpflichteter nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz K‰lte aus er-<br />
neuerbaren Energien nutzt muss auch die speziellen Anfor-<br />
<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Gesetzes beachten.<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE<br />
Nutzungspflicht nach<br />
ß 3 Nutzung (2)<br />
Nichtˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
ß 3 Nutzungspflicht (1)<br />
ß 5 Neubau<br />
Biogas min<strong>de</strong>stens<br />
25 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage Nr. II.1 Biogas<br />
Baubestand ñ wie hoch ist <strong>de</strong>r Anteil<br />
erneuerbarer Energien bei grundlegend<br />
sanierten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n?<br />
ß 5a Anteil Erneuerbarer Energien bei grundlegend renovier-<br />
ten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> nimmt soweit nur die ˆffentliche Hand in<br />
die Pflicht, wenn bestimmte ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>n umfassend<br />
saniert wer<strong>de</strong>n.<br />
Achtung: Auch wer ein bestehen<strong>de</strong>s, nichtˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong><br />
groflfl‰chig anbaut o<strong>de</strong>r ausbaut, muss ggf. die Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen. Allerdings greifen in solchen<br />
F‰llen die Neubau-Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes.<br />
� Biogas nutzen:<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird<br />
und danach gasfˆrmige Biomasse als erneuerbare Energie<br />
nutzt, muss <strong>de</strong>r Verpflichtete min<strong>de</strong>stens 25 Prozent <strong>de</strong>s<br />
W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs damit <strong>de</strong>cken.<br />
Auch muss er die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes, wie sie in <strong>de</strong>r Anlage geregelt sind, beachten.<br />
ß 5a<br />
ß 5a (1)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.26 von 2.87<br />
Solarenergie<br />
15 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. I Solare<br />
Strahlungsenergie<br />
Fl¸ssige Biomasse<br />
15 Prozent <strong>de</strong>cken<br />
Anlage, Nr. II.2<br />
Fl¸ssige Biomasse<br />
Feste Biomasse<br />
15 Prozent Deckung<br />
Anlage, Nr. II.3<br />
Feste Biomasse<br />
Geothermie<br />
15 Prozent Deckung<br />
Anlage, Nr. III Geothermie<br />
und Umweltw‰rme<br />
Umweltw‰rme<br />
15 Prozent Deckung<br />
� Solare Strahlungsenergie:<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird<br />
und danach solare Strahlungsenergie als erneuerbare Energie<br />
genutzt wird, muss <strong>de</strong>r Verpflichtete min<strong>de</strong>stens 15 Prozent<br />
<strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarf damit <strong>de</strong>cken.<br />
Allerdings z‰hlt nur die aktive Nutzung <strong>de</strong>r solaren Strah-<br />
lungsenergie. Die passiven Solargewinne durch Fenster und<br />
Auflenbauteile erkennt das W‰rmegesetz nicht an.<br />
Wer als Verpflichteter die Sonnenenergie nutzt muss auch die<br />
speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
� Fl¸ssige Biomasse:<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird<br />
und danach fl¸ssige Biomasse als erneuerbare Energie nutzt,<br />
muss <strong>de</strong>r Verpflichtete min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarf damit <strong>de</strong>cken.<br />
Wer als Verpflichteter fl¸ssige Biomasse nutzt muss auch<br />
die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
� Feste Biomasse:<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird<br />
und danach feste Biomasse als erneuerbare Energie nutzt,<br />
muss <strong>de</strong>r Verpflichtete min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarf damit <strong>de</strong>cken.<br />
Wer als Verpflichteter feste Biomasse nutzt muss auch die<br />
speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
� Geothermie:<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird<br />
und danach Geothermie als erneuerbare Energie nutzt, muss<br />
<strong>de</strong>r Verpflichtete min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und<br />
K‰lteenergiebedarf damit <strong>de</strong>cken.<br />
Wer als Verpflichteter Geothermie nutzt muss auch die spe-<br />
ziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
� Umweltw‰rme:<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird<br />
und danach Umweltw‰rme als erneuerbare Energie nutzt,<br />
muss <strong>de</strong>r Verpflichtete min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarf damit <strong>de</strong>cken.<br />
ß 5a (2)<br />
ß 5a (2)<br />
ß 5a (2)<br />
ß 5a (2)<br />
ß 5a (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.27 von 2.87<br />
Anlage, Nr. III Geothermie<br />
und Umweltw‰rme<br />
Wer als Verpflichteter Umweltw‰rme nutzt muss auch die<br />
speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
Erneuerbare K‰lte � K‰lte aus Erneuerbaren Energien:<br />
Anlage, Nr. IV<br />
Erneuerbare K‰lte<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert wird<br />
und danach K‰lte aus erneuerbaren Energien nutzt, muss<br />
beachten, dass <strong>de</strong>r pflichtm‰flige Min<strong>de</strong>stanteil am W‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarf unterschiedlich hoch ist, je nach<strong>de</strong>m<br />
wie die benˆtigte K‰lte erzeugt und bereitgestellt wird:<br />
- K‰lte aus anerkanntenerneuerbaren Energien erzeugt:<br />
- Solare Strahlungsenergie ñ mind. 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Gasfˆrmige Biomasse - min<strong>de</strong>stens 25 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Fl¸ssige Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Feste Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Geothermie ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Umweltw‰rme ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken.<br />
- K‰lte mittels einer thermischen K‰lteerzeugungsanlage<br />
durch die direkte Zufuhr von W‰rme erzeugt. Die W‰r-<br />
me entstammt ihrerseits aus folgen<strong>de</strong>n Energiequellen:<br />
- Solare Strahlungsenergie ñ mind. 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Gasfˆrmige Biomasse - min<strong>de</strong>stens 25 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Fl¸ssige Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Feste Biomasse ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Geothermie ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Umweltw‰rme ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken.<br />
- K‰lte unmittelbar durch die Nutzung von Geothermie<br />
o<strong>de</strong>r Umweltw‰rme bereitgestellt:<br />
- Geothermie ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken,<br />
- Umweltw‰rme ñ min<strong>de</strong>stens 15 Prozent <strong>de</strong>cken.<br />
Wer als Verpflichteter K‰lte aus erneuerbaren Energien<br />
nutzt muss auch die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
gesetzes beachten.<br />
ß 5a (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.28 von 2.87<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE<br />
Quartiersbezogene<br />
Lˆsungen<br />
ß 3 , Abs. 1<br />
ß 5 Anteile EE<br />
Nachbarn d¸rfen<br />
nicht behin<strong>de</strong>rn<br />
Nachbargrundst¸ck<br />
nutzen und betreten<br />
Leitungen ¸ber<br />
Grundst¸ck f¸hren<br />
Entsch‰digung<br />
Wie kˆnnen Eigent¸mer mehrere Geb‰u<strong>de</strong><br />
zusammen versorgen?<br />
ß 6 Versorgung mehrerer Geb‰u<strong>de</strong><br />
Das W‰rmegesetz erlaubt auch quartiersbezogene Lˆsungen:<br />
F¸r mehrere Geb‰u<strong>de</strong>, die einem o<strong>de</strong>r mehreren Eigent¸mern<br />
gehˆren, kˆnnen die Verpflichteten ihre Nutzungspflichten nach<br />
<strong>de</strong>m W‰rmegesetz gemeinsam erf¸llen. Die Geb‰u<strong>de</strong> kˆnnen auf<br />
einem Grundst¸ck, in r‰umlichem Zusammenhang im Quartier<br />
o<strong>de</strong>r ñ bei ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n ñ in einer Liegenschaft stehen.<br />
Die Eigent¸mer m¸ssen insgesamt <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteener-<br />
giebedarf <strong>de</strong>rmaflen mit erneuerbaren Energien <strong>de</strong>cken, dass sie<br />
insgesamt die Summe <strong>de</strong>r einzelnen Nutzungspflichten erf¸llen.<br />
Wenn die Verpflichteten einer Gemeinschafslˆsung eine o<strong>de</strong>r<br />
auch mehrere Anlagen betreiben, mit <strong>de</strong>nen sie W‰rme o<strong>de</strong>r<br />
K‰lte aus erneuerbaren Energien erzeugen, kann es notwendig<br />
sein, dass sie die Grundst¸cke von dazwischen liegen<strong>de</strong>n, unbe-<br />
teiligten Nachbarn betreten o<strong>de</strong>r dass sie sogar Leitungen ¸ber<br />
<strong>de</strong>ren Grundst¸cke f¸hren.<br />
F¸r diese F‰lle sieht das W‰rmegesetz ausdr¸cklich vor, dass die<br />
Verpflichteten <strong>de</strong>r Gemeinschaftslˆsung die Grundst¸cke <strong>de</strong>r<br />
unbeteiligten Nachbarn - soweit notwendig ñ auch nutzen und<br />
insbeson<strong>de</strong>re betreten d¸rfen. Die Nachbarn m¸ssen dieses in<br />
zumutbarem Umfang auch dul<strong>de</strong>n.<br />
Die dazwischen liegen<strong>de</strong>n, unbeteiligten Nachbarn m¸ssen <strong>de</strong>n<br />
Verpflichteten bei Bedarf auch erlauben, dass sie Leitungen f¸r<br />
ihre Gemeinschaftslˆsung ¸ber ihre Grundst¸cke f¸hren.<br />
F¸r dieses Entgegenkommen r‰umt das W‰rmegesetz <strong>de</strong>n be-<br />
troffenen Nachbarn das Recht ein, dass sie von <strong>de</strong>n Beteiligten<br />
an <strong>de</strong>r Gemeinschaftslˆsung angemessen entsch‰digt wer<strong>de</strong>n.<br />
ß 6<br />
ß 6 (1)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.29 von 2.87<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Bestandssanierung<br />
ß 5 Neubau<br />
ß 5a Grundl. Sanierung<br />
Bei ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n kˆnnen die Verpflichteten ihrer Nut-<br />
zungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz ñ sei es f¸r Neubau o<strong>de</strong>r f¸r<br />
grundlegen<strong>de</strong> Renovierung im Bestand ñ nachkommen, wenn ihre<br />
Geb‰u<strong>de</strong> in einer Liegenschaft stehen und sie <strong>de</strong>ren W‰rme- und<br />
K‰lteenergiebedarf insgesamt <strong>de</strong>rmaflen <strong>de</strong>cken, dass sie die<br />
Summe <strong>de</strong>r einzelnen Verpflichtungen erf¸llen.<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE<br />
Neubau o<strong>de</strong>r grund-<br />
legen<strong>de</strong> Sanierung<br />
ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong><br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) ÷ffentliche Geb.<br />
grundlegend saniert<br />
Abw‰rme<br />
50 Prozent Deckung<br />
Welche Ersatzmaflnahmen kˆnnen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer durchf¸hren?<br />
ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n kˆnnen ihre Nutzungspflicht nach<br />
<strong>de</strong>m W‰rmegesetz auch erf¸llen, wenn sie die Energieeffizienz<br />
ihres Geb‰u<strong>de</strong>s durch eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Maflnahmen steigern:<br />
� Abw‰rme nutzen,<br />
� Kraft-W‰rme-Kopplung (KWK) nutzen,<br />
� Geb‰u<strong>de</strong> energetisch besser als es die gelten<strong>de</strong> <strong>EnEV</strong> for<strong>de</strong>rt<br />
planen und bauen,<br />
� Geb‰u<strong>de</strong> an ein Fernw‰rm- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz anschlieflen.<br />
Diese Ersatzmaflnahmen erkennt das W‰rmegesetz ñ unter be-<br />
stimmten Bedingungen - sowohl f¸r Neubauten, als auch bei <strong>de</strong>r<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n an.<br />
Abw‰rme als Ersatzmaflnahme:<br />
� Deckungsanteil:<br />
Min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen verpflichtete Eigent¸mer durch Ab-<br />
w‰rme <strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m<br />
W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
ß 6 (2)<br />
ß 7<br />
ß 7 (1)<br />
ß 7 (1) Nr. 1.a
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.30 von 2.87<br />
ß 5 Neubau (5) Satz 3 � Erneuerbare K‰lte:<br />
ß 6 (1) Satz 1<br />
Neubau<br />
ß 6 (2) Neubau<br />
o<strong>de</strong>r Sanierung<br />
Anlage, Nr. V<br />
Abw‰rme<br />
Wird die K‰lte mit Hilfe einer thermischen K‰lteerzeugungs-<br />
anlage erzeugt, unter direkter Zufuhr von W‰rme, gilt <strong>de</strong>r<br />
Anteil, <strong>de</strong>r auch im Falle einer reinen W‰rmeerzeugung (oh-<br />
ne K‰lteerzeugung) aus <strong>de</strong>m gleichen Energietr‰ger gilt.<br />
� Mehrere Geb‰u<strong>de</strong>:<br />
Verpflichtete kˆnnen ihre Nutzungspflicht auch gemeinsam<br />
nachkommen, wenn ihre Geb‰u<strong>de</strong> in r‰umlichem Zusam-<br />
menhang stehen. Sie m¸ssen in diesem Fall ihren W‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarf insgesamt <strong>de</strong>rmaflen <strong>de</strong>cken, dass<br />
sie die Summe ihrer einzelnen Nutzungspflichten erf¸llen.<br />
� ÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong>:<br />
Bei ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n kˆnnen die Verpflichteten ihrer<br />
Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz ñ sei es f¸r Neubau-<br />
ten o<strong>de</strong>r f¸r die grundlegen<strong>de</strong> Renovierung von Bestandsbau-<br />
ten ñ nachkommen, wenn ihre Geb‰u<strong>de</strong> in einer Liegenschaft<br />
stehen und sie <strong>de</strong>ren W‰rme- und K‰lteenergiebedarf insge-<br />
samt <strong>de</strong>rmaflen <strong>de</strong>cken, dass sie die Summe <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Verpflichtungen nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
� Anfor<strong>de</strong>rung an die Abw‰rme-Nutzung:<br />
Wer als Verpflichteter Abw‰rme als Ersatzmaflnahme nutzt<br />
muss auch die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes<br />
beachten, wie sie in <strong>de</strong>r Anlage geregelt sind.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.31 von 2.87<br />
KWK-Anlagen<br />
50 Prozent Deckung<br />
ß 5 Neubau (5) Satz 3<br />
ß 6 (1) Satz 1<br />
Neubau<br />
ß 6 (2) Neubau<br />
o<strong>de</strong>r Sanierung<br />
Anlage, Nr. VI<br />
Kraft-W‰rme-Kopplung<br />
Energiespar-<br />
Maflnahmen<br />
Anlage, Nr. VII Maflnahmen<br />
zur Energieeinsparung<br />
Kraft-W‰rme-Kopplung als Ersatzmaflnahme:<br />
� Deckungsanteil:<br />
Min<strong>de</strong>stens 50 Prozent <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s m¸ssen verpflichtete Eigent¸mer aus Kraft-<br />
W‰rme-Kopplungsanlagen (KWK) <strong>de</strong>cken, damit sie ihre Nut-<br />
zungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
� Erneuerbare K‰lte:<br />
Wird die K‰lte mit Hilfe einer thermischen K‰lteerzeugungs-<br />
anlage erzeugt, unter direkter Zufuhr von W‰rme, gilt <strong>de</strong>r<br />
Anteil, <strong>de</strong>r auch im Falle einer reinen W‰rmeerzeugung (oh-<br />
ne K‰lteerzeugung) aus <strong>de</strong>m gleichen Energietr‰ger gilt.<br />
� Mehrere Geb‰u<strong>de</strong>:<br />
Verpflichtete kˆnnen ihre Nutzungspflicht auch gemeinsam<br />
nachkommen, wenn ihre Geb‰u<strong>de</strong> in r‰umlichem Zusam-<br />
menhang stehen. Sie m¸ssen in diesem Fall ihren W‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarf insgesamt <strong>de</strong>rmaflen <strong>de</strong>cken, dass<br />
sie die Summe ihrer einzelnen Nutzungspflichten erf¸llen.<br />
� ÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong>:<br />
Bei ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n kˆnnen die Verpflichteten ihrer<br />
Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz ñ sei es f¸r Neubau-<br />
ten o<strong>de</strong>r f¸r die grundlegen<strong>de</strong> Renovierung von Bestandsbau-<br />
ten ñ nachkommen, wenn ihre Geb‰u<strong>de</strong> in einer Liegenschaft<br />
stehen und sie <strong>de</strong>ren W‰rme- und K‰lteenergiebedarf insge-<br />
samt <strong>de</strong>rmaflen <strong>de</strong>cken, dass sie die Summe <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Verpflichtungen nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
� Anfor<strong>de</strong>rungen an die KWK-Nutzung:<br />
Wer als Verpflichteter die W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte aus KWK-<br />
Anlagen als Ersatzmaflnahme nutzt muss auch die speziellen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
Energiespar-Maflnahmen als Ersatz:<br />
Wer als verpflichtete Eigent¸mer die Energiesparmaflnahmen<br />
am Geb‰u<strong>de</strong> als Ersatzmaflnahmen durchf¸hrt, muss die spe-<br />
ziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
ß 7 (19 Nr. 1.b<br />
ß 7 (1) Nr. 2
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.32 von 2.87<br />
Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r<br />
Fernk‰ltenetz<br />
ß 5 Neubau<br />
ß 5a Bestand<br />
Anlage, Nr. VIII<br />
Fernw‰rme o<strong>de</strong>r<br />
Fernk‰lte<br />
Solarthermischer<br />
Ertrag an<strong>de</strong>ren<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n zuleiten<br />
Nur bei Sanierung<br />
ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong><br />
Auch Dritte mˆglich<br />
ß 3 Absatz 1 bis 4<br />
Nutzungspflicht<br />
Anschluss an Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz als Ersatz:<br />
Deckungsanteil:<br />
Der W‰rme- und K‰lteenergiebedarf muss min<strong>de</strong>stens in <strong>de</strong>r<br />
folgen<strong>de</strong>n Hˆhe anteilig ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n:<br />
- Maflgeblicher Anteil ist <strong>de</strong>r Nutzungsanteil <strong>de</strong>n das<br />
W‰rmegesetz bei Neubau und grundlegen<strong>de</strong>r Sanierung<br />
von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n for<strong>de</strong>rt, f¸r die erneuerbare<br />
Energie aus <strong>de</strong>r die Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte ganz o-<br />
<strong>de</strong>r teilweise stammt.<br />
- Bei <strong>de</strong>r Berechnung wird nur die bezogene Menge <strong>de</strong>r<br />
Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte angerechnet, die rechnerisch<br />
aus Erneuerbaren Energien, aus Anlagen zur Nutzung<br />
von Abw‰rme o<strong>de</strong>r aus KWK-Anlagen stammt.<br />
� Anfor<strong>de</strong>rungen an Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenutzung:<br />
Wer als verpflichtete Eigent¸mer sein Geb‰u<strong>de</strong> als Ersatz-<br />
maflnahme an ein W‰rmenetz anschlieflt, muss die speziel-<br />
len Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes beachten.<br />
Solarthermische Anlagen als anerkannte Ersatzmaflnahme:<br />
� ÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renoviert:<br />
Die ˆffentliche Hand kann ihre Nutzungspflicht im Falle ei-<br />
ner grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung eines ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>s -<br />
<strong>de</strong>ssen Eigent¸merin sie ist ñ auch dadurch erf¸llen, in<strong>de</strong>m<br />
sie auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s solarthermische Anlagen in-<br />
stalliert, <strong>de</strong>ren erzeugte W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte jedoch von an-<br />
<strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong>n genutzt wird.<br />
� Betreiber:<br />
Diese solarthermischen Anlagen kann <strong>de</strong>r Eigent¸mer selbst<br />
betreiben o<strong>de</strong>r sie kˆnnen von Dritten betrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
� Nicht als W‰rmegesetz-Erf¸llung anerkannt:<br />
Die Eigent¸mer <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r solarthermische Er-<br />
trag zugute kommt kˆnnen diese Solarenergie-Nutzung sich<br />
jedoch nicht als Pflichterf¸llung nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz<br />
<strong>2011</strong> anerkennen lassen.<br />
ß 7 (1) Nr. 3<br />
ß 7 (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.33 von 2.87<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE ß 8 Kombination<br />
kombinieren erlaubt<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong><br />
Kombination<br />
berechnen<br />
Wie kˆnnen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
erneuerbare Energien und Ersatzmaflnahmen<br />
miteinan<strong>de</strong>r kombinieren?<br />
Verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer d¸rfen auch mehrere Erneu-<br />
erbare Energien sowie auch anerkannte Ersatzmaflnahmen un-<br />
tereinan<strong>de</strong>r und miteinan<strong>de</strong>r kombinieren.<br />
Sie kˆnnen ihren Pflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz auch nach-<br />
kommen, in<strong>de</strong>m sie unterschiedliche Erneuerbare Energien nut-<br />
zen und sie auch mit anerkannten Ersatzmaflnahmen kombinie-<br />
ren. Wichtig ist dabei, dass die Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die entspre-<br />
chen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen dieses Gesetzes f¸r die Erneuerbaren<br />
Energie beachten. Auch mit <strong>de</strong>n anerkannten Ersatzmaflnahmen<br />
kˆnnen sie die Nutzung <strong>de</strong>r Erneuerbaren Energien kombinieren.<br />
Beispielsweise kˆnnte ein Bauherr eine Solaranlage (solare<br />
Strahlungsenergie) sowie einen Pellets-Ofen (feste Biomasse)<br />
kombinieren und seinen W‰rmebedarf auf diese Weise <strong>de</strong>cken.<br />
O<strong>de</strong>rkˆnnte eine Solaranlage eingeplant wer<strong>de</strong>n kombiniert mit<br />
<strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>-Unterschreitung als anerkannte Ersatzmaflnahme.<br />
Wie berechnet <strong>de</strong>r Fachmann diese Kombinationen nach <strong>de</strong>m<br />
W‰rmegesetz? Das Prinzip ist ganz einfach:<br />
Das W‰rmegesetz schreibt f¸r je<strong>de</strong> Art <strong>de</strong>r Erneuerbaren Energie<br />
sowie f¸r die anerkannten Ersatzmaflnahmen genau vor, welchen<br />
Anteil am W‰rmeenergiebedarf <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Eigent¸mer<br />
damit <strong>de</strong>cken muss, damit er seine Pflicht erf¸llt.<br />
ß 8<br />
ß 8 (1)<br />
ß 8 (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.34 von 2.87<br />
Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien<br />
� Solarenergie:<br />
- Wohn- und Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> 15 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
- Ein- und Zweifamilienh‰user 0,04 m / m Nutzfl‰che<br />
- Mehrfamilienh‰user 0,03 m / m Nutzfl‰che<br />
� Biogas 30 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
� Fl¸ssige Biomasse 50 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
� Feste Biomasse 50 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
� Geothermie 50 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
� Umweltw‰rme 50 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
� Erneuerbare K‰lte siehe ß 5, Absatz 5<br />
Ersatzmaflnahmen Ersatzmaflnahmen (Achtung: Bei Nutzung von erneuerbarer K‰lte<br />
gelten geson<strong>de</strong>rte Bedingungen):<br />
� Abw‰rme 50 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
� Kraft-W‰rme-Kopplung 50 Prozent <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
� <strong>EnEV</strong> unterschreiten 15 Prozent <strong>de</strong>s Standards<br />
� Fernw‰rme- und Fernk‰ltenetze:<br />
- Anlage nutzt Abw‰rme 50 Prozent<br />
- KWK-Anlagen 50 Prozent<br />
- Kombination <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n 50 Prozent<br />
Im Falle eines konkreten Bauvorhabens, stellen diese Pflicht-<br />
Anteile eine berechnete W‰rmeenergiemenge dar, die <strong>de</strong>r<br />
Fachmann ermittelt hat. Diese Menge stellt jeweils die 100-<br />
prozentige Erf¸llung <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes mit <strong>de</strong>r bestimmten<br />
Erneuerbaren Energie o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r bestimmten Ersatzmaflnah-<br />
me dar. Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer seiner Pflicht durch eine Kombi-<br />
nation nachkommt, m¸ssen die einzelnen Nutzungen insgesamt<br />
100 Prozent ergeben, wie an folgen<strong>de</strong>m Beispiel erkl‰rt.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.35 von 2.87<br />
Praxisbeispiel:<br />
Einfamilienhaus<br />
Solarenergie<br />
Ein Mann baut ein neues Einfamilienhaus mit einer Nutzfl‰che<br />
von 150 Quadratmetern (m ). Er will f¸r die Erw‰rmung <strong>de</strong>s<br />
Warmwassers eine Solaranlage auf <strong>de</strong>m Dach installieren sowie<br />
f¸r die Raumheizung die Erdw‰rme durch Geothermie nutzen.<br />
� Solarenergie ñ 66,66 Prozent:<br />
Nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz m¸sste die Aperturfl‰che <strong>de</strong>r Solar-<br />
anlage 0,04 Quadratmeter pro Quadratmeter Nutzfl‰che <strong>de</strong>s<br />
Wohnhauses betragen.<br />
(150 m Nutzfl‰che) � (0,04 m Aperturfl‰che)<br />
= 6 m Aperturfl‰che Solarkollektor insgesamt<br />
Diese 6 m Aperturfl‰che Solarkollektoren stellen die voll-<br />
st‰ndige Erf¸llung <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes dar. Der Eigent¸mer<br />
mˆchte jedoch nur 4 m Solarkollektoren installieren. D.h. er<br />
<strong>de</strong>ckt nur 66,66 Prozent seiner Solarenergie-Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz damit ab und es bleiben noch 33,33<br />
Prozent ¸brig, die er mit Geothermie ab<strong>de</strong>cken will.<br />
Geothermie � Geothermie ñ 33,33 Prozent:<br />
Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer Geothermie nutzt, for<strong>de</strong>rt das W‰r-<br />
megesetz, dass er min<strong>de</strong>stens die H‰lfte <strong>de</strong>s gesamten W‰r-<br />
meenergiebedarfs damit ab<strong>de</strong>ckt, d.h. 50 Prozent. Der Ei-<br />
gent¸mer hat jedoch bereits zwei Drittel seiner Nutzungs-<br />
pflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz durch die Solarkollektoren<br />
abge<strong>de</strong>ckt und muss nur noch ein Drittel, bzw. 33,33 Prozent<br />
seiner ÑGeothermie-Nutzungspflichtì nachkommen. Ein Drit-<br />
tel von 50 Prozent sind 16,66 Prozent.<br />
Fazit: Der Eigent¸mer muss seine Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m<br />
W‰rmegesetz g‰nzlich, d.h. insgesamt zu 100 Prozent erf¸llen:<br />
66,66 % Solarenergie - 4 m Aperturfl‰che Solarkollektor<br />
33,33 % Geothermie - 16,66 % vom W‰rmeenergiebedarf
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.36 von 2.87<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE ß 9 Ausnahmen<br />
Rechtlich unmˆglich<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 7 Ersatzmaflahmen<br />
Welche Ausnahmen erlaubt das W‰rmegesetz?<br />
In bestimmten F‰llen m¸ssen verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
das W‰rmegesetz nicht erf¸llen. Diese Ausnahme-Situationen<br />
kˆnnen verschie<strong>de</strong>ne Ursachen haben:<br />
An<strong>de</strong>re ˆffentlich-rechtliche Pflichten sprechen dagegen:<br />
Ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer muss we<strong>de</strong>r erneuer-<br />
bare Energie nutzen, noch anerkannte Ersatzmaflnahmen<br />
durchf¸hren, wenn er an<strong>de</strong>ren ˆffentlich-rechtlichen Pflich-<br />
ten nachkommen muss, die im Gegensatz zum W‰rmegesetz<br />
stehen. Dieses kˆnnte beispielsweise <strong>de</strong>r Fall sein, wenn er<br />
die Bestimmungen <strong>de</strong>s Denkmalschutzes beachten muss.<br />
Nachweise ß 10 (4) Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer seine Heizung ñ die keine<br />
erneuerbaren Energien nutzen ñ installiert hat, muss er sp‰-<br />
testens nach drei Monaten <strong>de</strong>r zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong> anzeigen,<br />
dass er wegen <strong>de</strong>r entgegenstehen<strong>de</strong>n ˆffentlich-rechtlichen<br />
Pflichten die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes nicht erf¸l-<br />
len konnte. Wenn die Behˆr<strong>de</strong> diese Situation jedoch bereits<br />
kennt, muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer keine Anzeige vorlegen.<br />
Technisch unmˆglich Im Einzelfall ist es technisch unmˆglich:<br />
Ein verpflichtetes Bauherr, bzw. Eigent¸mer muss we<strong>de</strong>r er-<br />
neuerbare Energien nutzen, noch Ersatzmaflnahmen nach<br />
<strong>de</strong>m W‰rmegesetz durchf¸hren, wenn dieses f¸r sein Geb‰u-<br />
<strong>de</strong> technisch unmˆglich ist.<br />
Nachweise ß 10 (4) Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer seine Heizung ñ die keine<br />
erneuerbaren Energien nutzt ñ installiert und in Betrieb ge-<br />
nommen hat, muss er innerhalb von drei Monaten <strong>de</strong>r zust‰n-<br />
digen Behˆr<strong>de</strong> eine Anzeige vorlegen, weshalb er das W‰rme-<br />
gesetz aus technischen Gr¸n<strong>de</strong>n nicht erf¸llen konnte. Dieser<br />
Anzeige muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer auch die Bescheinigung<br />
eines Sachkundigen beilegen.<br />
ß 9<br />
ß 9 (1) Nr. 1.a<br />
ß 9 (1) Nr. 1.b
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.37 von 2.87<br />
Befreiung auf Antrag<br />
bei Neubauten<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
Auf Antrag wegen Aufwand o<strong>de</strong>r unbilliger H‰rte befreit:<br />
Das W‰rmegesetz beruht auf <strong>de</strong>m Prinzip, dass die Nutzung<br />
von erneuerbaren Energien und die Durchf¸hrung von Ersatz-<br />
maflnahmen f¸r die verpflichteten Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer nor-<br />
malerweise wirtschaftlich sind.<br />
Ein verpflichteter Eigent¸mer muss das W‰rmegesetz aus-<br />
nahmsweise nicht erf¸llen, wenn die zust‰ndige Behˆr<strong>de</strong> ihn<br />
auf Antrag davon befreit.<br />
In seinem Antrag muss er nachweisen, dass er f¸r sein Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> we<strong>de</strong>r erneuerbare Energien nutzen noch anerkannte<br />
Energiesparmaflnahmen durchf¸hren kann, weil seine beson-<br />
<strong>de</strong>ren Umst‰n<strong>de</strong> einen unangemessenen Aufwand erfor<strong>de</strong>rn<br />
w¸r<strong>de</strong>n und es zu einer unbilligen H‰rte f¸hren w¸r<strong>de</strong>.<br />
Befreiungskriterien Im konkreten Einzelfall entschei<strong>de</strong>t die Behˆr<strong>de</strong> ob sie <strong>de</strong>n ver-<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
grundlegend saniert<br />
ß 3 (2) Nutzungspflicht<br />
bei Sanierung<br />
ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
ß 5a Anteil EE im Bestand<br />
ß 6 (2) Mehrere Geb‰u<strong>de</strong><br />
pflichteten Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer auf Antrag befreit und er das<br />
W‰rmegesetz ausnahmsweise nicht erf¸llen muss. Die Vertreter<br />
<strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> orientieren sich dabei an folgen<strong>de</strong>n Aspekten:<br />
� Wie sind die persˆnlichen Umst‰n<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Anragstellers?<br />
� Wie sind die sachlichen Umst‰n<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>s Stan-<br />
dortes und <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Bebauung?<br />
� F¸hrt eine beson<strong>de</strong>rs ung¸nstige bauliche Situation zu erheb-<br />
lichen Mehrbelastungen f¸r <strong>de</strong>n Eigent¸mer?<br />
� Wie lange wird das Geb‰u<strong>de</strong> voraussichtlich genutzt?<br />
Zur Erinnerung: Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer eines ˆffentlichen Be-<br />
standsgeb‰u<strong>de</strong>s die ˆffentliche Hand ist, muss sie im Falle einer<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf<br />
teilweise durch erneuerbaren Energien <strong>de</strong>cken, wie das W‰rme-<br />
gesetz es for<strong>de</strong>rt. Dieses gilt auch f¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> im<br />
Ausland, wenn sie Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand sind.<br />
In bestimmten F‰llen muss die ˆffentliche Hand diese Pflichten<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nicht erf¸llen. Diese Ausnahme-<br />
Situationen kˆnnen verschie<strong>de</strong>ne Ursachen haben:<br />
ß 9 (1) Nr. 2<br />
ß 9 (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.38 von 2.87<br />
Rechtlich unmˆglich<br />
An<strong>de</strong>re ˆffentlich-rechtliche Pflichten sprechen dagegen:<br />
Die ˆffentliche Hand muss bei grundlegen<strong>de</strong>r Sanierung ihrer<br />
Geb‰u<strong>de</strong> ihrer Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nicht<br />
nachkommen wenn ihre Erf¸llung o<strong>de</strong>r die Durchf¸hrung von<br />
anerkannten Ersatzmaflnahmen ihren rechtlichen Pflichten im<br />
Sinne <strong>de</strong>s Denkmalschutzes o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re ˆffentlich-<br />
rechtlichen Pflichten dagegen sprechen.<br />
Technisch unmˆglich Im Einzelfall ist es technisch unmˆglich:<br />
Die ˆffentliche Hand muss bei grundlegen<strong>de</strong>r Sanierung ihrer<br />
Geb‰u<strong>de</strong> ihrer Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nicht<br />
nachkommen wenn ihre Erf¸llung o<strong>de</strong>r die Durchf¸hrung von<br />
anerkannten Ersatzmaflnahmen im Einzelfall technisch un-<br />
mˆglich ist.<br />
Unbillige H‰rte Unangemessener Aufwand f¸hrt zu unbilliger H‰rte:<br />
Information ¸ber<br />
Vorbildfunktion<br />
ß 10a Nr. 2<br />
Die ˆffentliche Hand muss bei grundlegen<strong>de</strong>r Sanierung ihrer<br />
Geb‰u<strong>de</strong> ihrer Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nicht<br />
nachkommen wenn ihre Erf¸llung o<strong>de</strong>r die Durchf¸hrung von<br />
anerkannten Ersatzmaflnahmen im Einzelfall wegen <strong>de</strong>r be-<br />
son<strong>de</strong>ren Umst‰n<strong>de</strong> durch einen unangemessenen Aufwand<br />
o<strong>de</strong>r in einer an<strong>de</strong>ren Art und Weise zu einer unbilligen H‰rte<br />
f¸hren w¸r<strong>de</strong>.<br />
Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re f¸r <strong>de</strong>n Fall, wenn je<strong>de</strong> Maflnahme,<br />
mit <strong>de</strong>r die ˆffentliche Hand ihrer Nutzungspflicht nachkom-<br />
men kann, mit erheblichen Mehrkosten verbun<strong>de</strong>n ist.<br />
Diese Mehrkosten beziehen sich auf die Differenz zwischen<br />
<strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung unter Ber¸cksich-<br />
tigung <strong>de</strong>r Vorbildfunktion und <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n<br />
Renovierung ohne Ber¸cksichtigung <strong>de</strong>r Vorbildfunktion.<br />
Die Berechnung muss alle Kosten und Einsparungen ber¸ck-<br />
sichtigen. Dies umfasst auch diejenigen Kosten und Einspa-<br />
rungen, die innerhalb <strong>de</strong>r ¸blichen Nutzungsdauer <strong>de</strong>r Anla-<br />
gen o<strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>teile zu erwarten sind.<br />
Die ˆffentliche Hand muss im Falle einer unbilligen H‰rte<br />
keinen Antrag auf Befreiung stelle, jedoch die ÷ffentlichkeit<br />
dar¸ber informieren, wie sie ihre Vorbildfunktion erf¸llt.<br />
Wenn dieser Ausnahmefall eintritt ñ <strong>de</strong>r sie daran hin<strong>de</strong>rt die<br />
Vorbildfunktion zu erf¸llen - muss sie die Berechnungen und<br />
die zugrun<strong>de</strong> gelegten Annahmen auch verˆffentlichen.<br />
ß 9 (2) Nr. 1.a<br />
ß 9 (2) Nr. 1.b<br />
ß 9 (2) Nr. 2
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.39 von 2.87<br />
Ausnahme f¸r<br />
Gemein<strong>de</strong>n<br />
ß 3 (2) Nutzungspflicht<br />
bei Sanierung<br />
‹berschuldung ‹berschuldung:<br />
Erhebliche Mehrkosten Erhebliche Mehrkosten:<br />
Beschluss <strong>de</strong>r erheb-<br />
lichen Mehrkosten<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
im Ausland im Eigentum<br />
<strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die Eigentum o<strong>de</strong>r Besitz einer Gemein<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r eines Gemein<strong>de</strong>verban<strong>de</strong>s sind nimmt das W‰rmegesetz<br />
auch von <strong>de</strong>r Nutzungspflicht bei grundlegen<strong>de</strong>r Renovierung<br />
aus, wenn alle folgen<strong>de</strong> Bedingungen erf¸llt sind:<br />
Die Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>verband sind zum Zeitpunkt<br />
<strong>de</strong>s Beginns <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung ¸berschul<strong>de</strong>t o-<br />
<strong>de</strong>r w¸r<strong>de</strong>n sich durch die Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht und<br />
durch die Durchf¸hrung von Ersatzmaflnahmen ¸berschul<strong>de</strong>n.<br />
Je<strong>de</strong> Maflnahme, mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>ver-<br />
band ihrer Nutzungspflicht nachkommen kann, sind mit er-<br />
heblichen Mehrkosten verbun<strong>de</strong>n.<br />
Diese Mehrkosten beziehen sich auf die Differenz zwischen<br />
<strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung unter Ber¸cksich-<br />
tigung <strong>de</strong>r Vorbildfunktion und <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n<br />
Renovierung ohne Ber¸cksichtigung <strong>de</strong>r Vorbildfunktion.<br />
Die Berechnung muss alle Kosten und Einsparungen ber¸ck-<br />
sichtigen. Dies umfasst auch diejenigen Kosten und Einspa-<br />
rungen, die innerhalb <strong>de</strong>r ¸blichen Nutzungsdauer <strong>de</strong>r Anla-<br />
gen o<strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>teile zu erwarten sind.<br />
Beschluss zu erheblichen Mehrkosten:<br />
Die Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>verband stellt durch Be-<br />
schluss fest, dass die Voraussetzung f¸r erhebliche Mehrkos-<br />
ten (siehe weiter oben) vorliegt. Dabei bleiben die jeweiligen<br />
Regelungen zur Beschlussfassung unber¸hrt.<br />
Die ˆffentliche Hand muss f¸r ihre Geb‰u<strong>de</strong> im Ausland - we<strong>de</strong>r<br />
f¸r Neubauten noch bei grundlegend renovierten Bestandsbauten<br />
- das W‰rmegesetz erf¸llen, wenn am Standort <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s<br />
¸berwiegen<strong>de</strong> Gr¸n<strong>de</strong> gegen die Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht<br />
sowie gegen die Durchf¸hrung von anerkannten Ersatzmaflnah-<br />
men sprechen.<br />
ß 9 (2a)<br />
ß 9 (2a) Nr. 1<br />
ß 9 (2a) Nr. 2<br />
ß 9 (2a) Nr. 3<br />
ß 9 (3)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.40 von 2.87<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE ß 10 Nachweise<br />
NEUBAU:<br />
Nachweise erbringen<br />
und Fristen einhalten<br />
ß 5 Neubau (2) (3)<br />
ß 10 (2)<br />
Welche Nachweise m¸ssen verpflichtete<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erbringen?<br />
Das W‰rmegesetz gilt bun<strong>de</strong>sweit. Ob und wie <strong>de</strong>r einzelne,<br />
verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer das Gesetz erf¸llt ¸berpr¸fen<br />
die zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong>n anhand <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Nachweise.<br />
Der verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer muss die gefor<strong>de</strong>rten<br />
Nachweise erbringen und die Fristen entsprechend einhalten.<br />
Dabei muss er insbeson<strong>de</strong>re auf folgen<strong>de</strong> drei Aspekte achten:<br />
1. Biomasse nutzen im Neubau:<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer Biomasse als<br />
erneuerbare Energie nutzt, muss er darauf achten, dass er<br />
sowohl <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stanteil nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llt, als<br />
auch die Anfor<strong>de</strong>rungen an die gelieferte Biomasse, wie sie<br />
das Gesetz weiter unten - im zweiten Absatz - for<strong>de</strong>rt.<br />
Anlage Nr. I bis VIII 2. Anfor<strong>de</strong>rungen an Nachweise:<br />
ß 9 (1) Nr. 1<br />
ß 10 (4)<br />
÷ffentliche Hand<br />
keine Nachweise<br />
ß 9 (1) Nr. 2 Ausnahmen<br />
Quartierslˆsungen<br />
ß 6<br />
F¸r alle Nachweise, die das W‰rmegesetz for<strong>de</strong>rt, muss <strong>de</strong>r<br />
Eigent¸mer beachten wann er sie <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegt, wie<br />
lange er sie aufbewahrt und welche zus‰tzlichen Nachweise<br />
die (mˆgliche) Verordnung zum W‰rmgesetz for<strong>de</strong>rt.<br />
3. Ausnahme nachweisen:<br />
Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer seine Pflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz<br />
nicht erf¸llen kann, muss er die gefor<strong>de</strong>rten Schritte unter-<br />
nehmen und die vorgeschriebenen Fristen einhalten , wie sie<br />
das Gesetz weiter unten - im vierten Absatz - for<strong>de</strong>rt.<br />
F¸r die ˆffentliche Hand gelten diese drei Regeln nicht:<br />
Nur wenn die ˆffentliche Hand sich als Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
aufgrund einer unbilligen H‰rte von <strong>de</strong>n Nutzungspflichten nach<br />
<strong>de</strong>m W‰rmegesetz selber befreit, muss sie die Berechnungen<br />
und die angenommenen Ausgangsdaten verˆffentlichen.<br />
Wenn mehrere Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer eine gemeinsame Lˆsung<br />
anstreben, reicht es, wenn ein Eigent¸mer f¸r die gesamte Ge-<br />
meinschaft nachweist, dass sie die Nutzungspflicht erf¸llen.<br />
Kombinationen Wenn ein Eigent¸mer seiner Pflicht nachkommt in<strong>de</strong>m er mehre-<br />
ß 10<br />
ß 10 (1)<br />
ß 10 (1) Nr. 1<br />
ß 10 (1) Nr. 2<br />
ß 10 (1) Nr. 3
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.41 von 2.87<br />
ß 8 re erneuerbarer Energien kombiniert o<strong>de</strong>r auch Ersatzmaflnah-<br />
Biomasse beziehen<br />
gasfˆrmig / fl¸ssig<br />
Abrechnungen<br />
Anlage Nr. II. 4<br />
Biomasse Nachweise<br />
Feste Biomasse<br />
beziehen<br />
Nachweise gem‰fl<br />
Anlage W‰rmegesetz<br />
Spezielle<br />
Nachweise<br />
men durchf¸hrt, muss er f¸r je<strong>de</strong> Nutzung und f¸r je<strong>de</strong> Ersatz-<br />
maflnahmen die gefor<strong>de</strong>rten Nachweise erbringen.<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer eine Heizungsanla-<br />
ge in Betrieb nimmt und sich daf¸r mit gasfˆrmiger o<strong>de</strong>r fl¸ssi-<br />
ger Biomasse beliefern l‰sst, gilt die Abrechnung <strong>de</strong>s Brennstoff-<br />
lieferanten als Nachweis, dass er das W‰rmegesetz erf¸llt.<br />
Dabei muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer auf folgen<strong>de</strong> Aspekte achten:<br />
� Inhaltliche Vorgaben:<br />
Die Abrechnung muss bestimmte Bescheinigungen enthalten,<br />
wie sie das W‰rmegesetz for<strong>de</strong>rt.<br />
� Fristen:<br />
Die Abrechnungen <strong>de</strong>s Brennstofflieferanten muss <strong>de</strong>r Eigen-<br />
t¸mer f¸r die ersten 15 Jahre aufbewahren und folgen<strong>de</strong>r-<br />
maflen damit umgehen:<br />
- F¸r die ersten f¸nf Jahre muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Ab-<br />
rechnungen <strong>de</strong>r zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong> vorlegen und zwar<br />
jeweils bis sp‰testens am 30. Juni <strong>de</strong>s folgen<strong>de</strong>n Jahres.<br />
- F¸r die n‰chsten zehn Jahre muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die<br />
Abrechnungen jeweils min<strong>de</strong>stens f¸nf Jahre ab <strong>de</strong>r Lie-<br />
ferung aufbewahren und sie <strong>de</strong>r zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong><br />
erst dann vorlegen, wenn diese sie verlangt.<br />
Wenn ein Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sich feste Biomasse liefern l‰sst,<br />
gelten die Abrechnungen <strong>de</strong>s Brennstofflieferanten ggf. als<br />
Nachweise im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes. Er muss diese die ers-<br />
ten 15 Jahre ñ ab <strong>de</strong>m Zeitpunkt wann er die Heizungsanlage in<br />
Betrieb genommen hat - folgen<strong>de</strong>rmaflen damit umgehen:<br />
� Nachweise aufbewahren:<br />
Die Abrechnungen muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer jeweils min<strong>de</strong>stens<br />
f¸nf Jahre ab <strong>de</strong>r Lieferung aufbewahren und sie <strong>de</strong>r zust‰n-<br />
digen Behˆr<strong>de</strong> erst dann vorlegen, wenn diese sie verlangt.<br />
In <strong>de</strong>r Anlage zum W‰rmegesetz fin<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
jeweils die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen wenn sie erneuerbare<br />
Energien pflichtweise nutzen o<strong>de</strong>r wenn sie alternativ anerkann-<br />
te Ersatzmaflnahmen zur Energieeinsparung durchf¸hren.<br />
F¸r je<strong>de</strong> einzelne Nutzung f¸hrt das W‰rmegesetz auch auf, wie<br />
die Eigent¸mer nachweisen kˆnnen, dass sie die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
ß 10 (2)<br />
ß 10 (2) Nr. 1<br />
ß 10 (2) Nr. 1.a<br />
ß 10 (2) Nr. 1.b<br />
aa.<br />
bb.<br />
ß 10 (2) Nr. 2<br />
ß 10 (2) Nr. 2.a<br />
ß 10 (2) Nr. 2.a<br />
ß 10 (2) Nr. 2.b<br />
ß 10 (3)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.42 von 2.87<br />
Fristen einhalten<br />
ß 10 (3) Nr. 1.<br />
ß 10 (3) Nr. 2.<br />
ß 10 (6) Satz 3, Nr. 3<br />
Anlage Nr. I.2<br />
Anlage Nr. II.5<br />
Anlage Nr. III.3<br />
Anlage Nr. IV.2<br />
Anlage Nr. V.5<br />
Anlage Nr. VI.3<br />
Anlage Nr. VII.5<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen einhalten.<br />
F¸r die folgen<strong>de</strong>n Nachweise m¸ssen die Verpflichteten die wei-<br />
ter unten - unter ß 10 (3) Nr. 1. und Nr. 2. - aufgef¸hrten Fris-<br />
ten einhalten.<br />
Achtung: Dieses gilt nur f¸r die folgen<strong>de</strong>n Nachweise, sofern die<br />
zust‰ndigen Bun<strong>de</strong>sministerien durch Rechtsverordnung keine<br />
an<strong>de</strong>ren Nachweise for<strong>de</strong>rn. Ausnahme bil<strong>de</strong>n auch die Her-<br />
kunftsnachweise f¸r W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte aus Erneuerbaren Ener-<br />
gien nach Artikel 15 <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG.<br />
� Solare Strahlungsenergie:<br />
F¸r Solaranlage: Zertifikat ÑSolar Keymarkì.<br />
� Biomasse:<br />
F¸r KWK-Anlagen o<strong>de</strong>r Heizkessel: Bescheinigung eines Sach-<br />
kundigen, <strong>de</strong>s Anlagenherstellers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fachbetriebs, <strong>de</strong>r<br />
die Anlage eingebaut.<br />
� Geothermie:<br />
F¸r W‰rmepumpen: Bescheinigung eines Sachkundigen und<br />
das Umweltzeichen ÑEuroblumeì, das Umweltzeichen ÑBlau-<br />
er Engelì, das Pr¸fzeichen ÑEuropean Quality Label for Heat<br />
Pumpsì o<strong>de</strong>r ein gleichwertiger Nachweis.<br />
� K‰lte aus Erneuerbaren Energien:<br />
F¸r die Einhaltung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes:<br />
Bescheinigung eines Sachkundigen<br />
� Abw‰rme:<br />
- F¸r W‰rmepumpen: Bescheinigung eines Sachkundigen<br />
und Umweltzeichen ÑEuroblumeì, Umweltzeichen<br />
ÑBlauer Engelì, Pr¸fzeichen ÑEuropean Quality Label<br />
for Heat Pumpsì o<strong>de</strong>r ein gleichwertiger Nachweis.<br />
- F¸r raumlufttechnische Anlagen mit W‰rmer¸ckgewin-<br />
nung: Bescheinigung eines Sachkundigen o<strong>de</strong>r Beschei-<br />
nigung <strong>de</strong>s Anlagenherstellers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fachbetriebs,<br />
<strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat.<br />
� Kraft-W‰rme-Kopplung:<br />
- F¸r KWK-Anlage die <strong>de</strong>r Verpflichtete selbst betreibt:<br />
Bescheinigung eines Sachkundigen, <strong>de</strong>s Anlagenherstel-<br />
lers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fachbetriebs, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat<br />
- F¸r KWK-Anlage die <strong>de</strong>r Verpflichtete nicht selbst be-<br />
treibt: Bescheinigung <strong>de</strong>s Anlagenbetreibers.<br />
� Maflnahmen zur Einsparung von Energie:
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.43 von 2.87<br />
Anlage Nr. VIII.2<br />
Nachweise<br />
vorlegen<br />
Nachweise<br />
aufbewahren<br />
Ausnahmen<br />
nachweisen<br />
ß 9 (1) Nr. 1.<br />
ß 3 (1) Nutzungspflicht<br />
ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
F¸r ÑBesser-als-<strong>EnEV</strong>-Standardì: Energieausweis nach ß 18<br />
<strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (Ausstellung auf <strong>de</strong>r Grundla-<br />
ge <strong>de</strong>s Energiebedarfs)<br />
� Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte:<br />
F¸r Bezug <strong>de</strong>r Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte: Bescheinigung <strong>de</strong>s<br />
W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetzbetreibers.<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer eine Heizungsanla-<br />
ge in Betrieb nimmt, muss er die gefor<strong>de</strong>rten Nachweise <strong>de</strong>r<br />
zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong> innerhalb <strong>de</strong>r ersten drei Monate <strong>de</strong>s Folge-<br />
jahres ñ d.h. bis En<strong>de</strong> M‰rz <strong>de</strong>s n‰chsten Jahres - vorlegen.<br />
Danach muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> immer<br />
dann vorlegen, wenn diese sie verlangt.<br />
Wenn die zust‰ndige Behˆr<strong>de</strong> die nachgewiesenen Tatsachen<br />
bereits kennt ñ weil sie beispielsweise im Planungsprozess inten-<br />
siv mit eingebun<strong>de</strong>n war ñ muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise<br />
<strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> nicht vorlegen.<br />
Diese Nachweise verwahrt entwe<strong>de</strong>r die Behˆr<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ver-<br />
pflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer hebt sie selber auf.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise selbst aufbewahrt, muss er<br />
sie min<strong>de</strong>stens f¸nf Jahre lang verwahren. Als Beginn dieser f¸nf<br />
Jahre gilt <strong>de</strong>r Zeitpunkt, wann er die Heizungsanlage in Betrieb<br />
genommen hat.<br />
Wenn die zust‰ndige Behˆr<strong>de</strong> die nachgewiesenen Tatsachen<br />
bereits kennt ñ weil sie beispielsweise im Planungsprozess inten-<br />
siv mit eingebun<strong>de</strong>n war ñ muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise<br />
nicht aufbewahren.<br />
Wenn ein verpflichteter Eigent¸mer die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes ausnahmsweise nicht erf¸llen muss o<strong>de</strong>r nicht<br />
erf¸llen kann, weil an<strong>de</strong>re ˆffentlich-rechtliche Pflichten entge-<br />
genstehen o<strong>de</strong>r weil es technisch unmˆglich ist, gelten f¸r ihn<br />
folgen<strong>de</strong> Nachweis-Regeln:<br />
� Anzeige als Nachweis: Als Nachweis gilt die Anzeige <strong>de</strong>s Ei-<br />
gent¸mers, die er bei <strong>de</strong>r zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong> einreicht.<br />
Diese muss er innerhalb von drei Monaten ñ ab <strong>de</strong>m Zeit-<br />
punkt wo er seine Heizungsanlage in Betrieb genommen hat<br />
ñ bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> einreichen.<br />
� Inhalt <strong>de</strong>r Anzeige: In seinem Schreiben erl‰utert <strong>de</strong>r ver-<br />
pflichtete Eigent¸mer weshalb er im Falle seines Bauvorha-<br />
bens die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes nicht erf¸llt. Er<br />
erkl‰rt weshalb er we<strong>de</strong>r erneuerbare Energien nutzt, noch<br />
ß 10 (3) Nr. 1<br />
ß 10 (3) Nr. 2.<br />
ß 10 (4)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.44 von 2.87<br />
ß 9 (1) Nr. 1. a.<br />
ß 9 (1) Nr. 1. b.<br />
Angaben richtig<br />
und vollst‰ndig<br />
energiesparen<strong>de</strong> Ersatzmaflnahmen durchf¸hrt.<br />
� Argumente: Der Eigent¸mer begr¸n<strong>de</strong>t in seiner Anzeige<br />
weshalb er seinen Pflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nicht<br />
nachkommen muss o<strong>de</strong>r nicht nachkommen kann. Als Argu-<br />
mente kann er daf¸r folgen<strong>de</strong> Aspekte auff¸hren:<br />
- Rechtliche Gr¸n<strong>de</strong>: Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer priorit‰r an<strong>de</strong>-<br />
ren ˆffentlich-rechtlichen Pflichten nachkommen muss,<br />
die im Wi<strong>de</strong>rspruch zum W‰rmegesetz stehen, erl‰utert<br />
er in seiner Anzeige diesen Sachverhalt. Diese Situation<br />
kˆnnte sich ergeben, wenn die Bestimmungen <strong>de</strong>s<br />
Denkmalschutzes <strong>de</strong>m Eigent¸mer nicht erlauben, dass<br />
er Erneuerbare Energien im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes<br />
nutzt o<strong>de</strong>r energiesparen<strong>de</strong> Ersatzmaflnahmen durch-<br />
f¸hrt.<br />
Wenn die Behˆr<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Sachverhalt bereits kennt, muss<br />
<strong>de</strong>r Eigent¸mer keine Anzeige erstatten.<br />
- Technische Gr¸n<strong>de</strong>: Wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes wegen technischen Aspekten<br />
nicht erf¸llen kann, muss er diesen Sachverhalt in seiner<br />
Anzeige an die Behˆr<strong>de</strong> erkl‰ren. Der Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸-<br />
mer muss genau begr¸n<strong>de</strong>n, weshalb es in seinem Ein-<br />
zelfall f¸r das Geb‰u<strong>de</strong> technisch unmˆglich ist die<br />
Pflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz zu erf¸llen.<br />
Seiner Anzeige muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer auch die Bescheini-<br />
gung eines Sachkundigen beilegen, in <strong>de</strong>r dieser best‰-<br />
tigt, dass es technisch unmˆglich ist, das W‰rmegesetz in<br />
diesem Einzelfall zu erf¸llen.<br />
Dass die Angaben in <strong>de</strong>n Nachweisen, Anzeigen und Bescheini-<br />
gungen nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz richtig und vollst‰ndig sein m¸s-<br />
sen, sollte eigentlich selbstverst‰ndlich sein.<br />
Das W‰rmegesetz weist ausdr¸cklich darauf hin, dass es verbo-<br />
ten ist in <strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten Dokumente Angaben zu machen, die<br />
nicht richtig o<strong>de</strong>r nicht vollst‰ndig sind. Dieses bezieht sich auf:<br />
Nachweise, Anzeigen und Bescheinigungen.<br />
Die Aussteller dieser Dokumente sind je nach Fall:<br />
- <strong>de</strong>r verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer selbst,<br />
- ein Sachkundiger nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz,<br />
- <strong>de</strong>r Hersteller <strong>de</strong>r eingebauten Anlage,<br />
- <strong>de</strong>r Fachbetrieb, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat,<br />
- <strong>de</strong>r Betreiber einer angeschlossenen Anlagen o<strong>de</strong>r W‰rmenetz,<br />
- <strong>de</strong>r Lieferant f¸r die verwen<strong>de</strong>ten Brennstoffe.<br />
ß 10 (5)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.45 von 2.87<br />
Formulare f¸r<br />
Nachweise, Anzeigen<br />
und Bescheinigungen<br />
Weitere Nachweise<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 9 (1) Nr. 1<br />
Anteil EE <strong>de</strong>s<br />
Geb‰u<strong>de</strong>s ausweisen<br />
An<strong>de</strong>re Nachweise<br />
for<strong>de</strong>rn anstatt:<br />
Nachweise nach Anlage<br />
Nummern I.2, II.5, III.3,<br />
IV.2, V.5, VI.3 und VIII.2<br />
Das W‰rmegesetz gilt f¸r ganz Deutschland. Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r<br />
sind jedoch daf¸r verantwortlich, wie es in <strong>de</strong>r Praxis umgesetzt<br />
wird. Damit das Nachweisverfahren bun<strong>de</strong>sweit einfacher und<br />
einheitlicher verl‰uft, erm‰chtigt das W‰rmegesetz das Bun<strong>de</strong>s-<br />
umweltministerium (BMU), dass es einvernehmlich mit <strong>de</strong>m Bun-<br />
<strong>de</strong>sbauministerium (BMVBS) einheitliche Formulare f¸r Nachwei-<br />
se, Anzeigen o<strong>de</strong>r Bescheinigungen einf¸hrt. Eine Ausnahme<br />
bil<strong>de</strong>t allerdings <strong>de</strong>r Bedarfs-Energieausweis, als Nachweis im<br />
Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes. F¸r diesen kann die Rechtsverordnung<br />
keine neuen Formulare einf¸hren, <strong>de</strong>nn die Energieeinsparver-<br />
ordnung (<strong>EnEV</strong>) regelt diese Belange.<br />
F¸r die Einf¸hrung <strong>de</strong>r einheitlichen Formulare f¸r Nachweise,<br />
Anzeigen o<strong>de</strong>r Bescheinigungen soll eine neue Rechtsverordnung<br />
- mit Zustimmung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates - <strong>de</strong>n gesetzlichen Rahmen<br />
bil<strong>de</strong>n. Sie kann allerdings Folgen<strong>de</strong>s vorsehen:<br />
� Zus‰tzliche Daten nachweisen:<br />
Verpflichtete Eigent¸mer m¸ssten ggf. ¸ber bestimmte<br />
Nachweise, Anzeigen o<strong>de</strong>r Bescheinigungen hinaus weitere<br />
Daten gegen¸ber <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> nachweisen, soweit dies f¸r<br />
die ‹berwachung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht f¸r Neubauten nach<br />
o<strong>de</strong>r ihr Entfallen nach erfor<strong>de</strong>rlich w‰re. Allerdings w¸r<strong>de</strong><br />
dabei die regeln zum Schutz <strong>de</strong>r personenbezogener Daten<br />
mit einbezogen sein. Die ˆffentliche Hand w‰re allerdings<br />
von dieser zus‰tzlichen Pflicht von Daten-Bekantmachungen<br />
ausgenommen.<br />
� Anteil <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien am W‰rme- und K‰l-<br />
teenergiebedarf <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s im Nachweis ausweisen:<br />
Wenn verpflichtete Eigent¸mer W‰rmepumpen nutzen w¸r-<br />
<strong>de</strong>n, m¸sste man ggf. <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien<br />
wie in <strong>de</strong>r EU-Richtlinie 13 , Anhang VII (Ber¸cksichtigung von<br />
Energie aus W‰rmepumpen) berechnen.<br />
� An<strong>de</strong>re Nachweise for<strong>de</strong>rn:<br />
Die Rechtsverordnung kˆnnte auch for<strong>de</strong>rn, dass verpflichte-<br />
te Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer an<strong>de</strong>re Nachweise erbringen m¸ssten<br />
als soweit im W‰rmegesetz gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Diese Nach-<br />
weise m¸ssten sie ggf. <strong>de</strong>r zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong> vorlegen<br />
und entsprechend aufbewahren.<br />
13<br />
EU-Richtlinie EE 2009: Richtlinie 2009/28/EG <strong>de</strong>s Europ‰ischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates vom 23. April 2009 zur Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur ƒn<strong>de</strong>rung und anschlieflen<strong>de</strong>n Aufhebung <strong>de</strong>r Richtlinien<br />
2001/77/EG und 2003/30/EG, verk¸n<strong>de</strong>t im Amtblatt <strong>de</strong>r Europ‰ischen Union, L 140 vom 5. Juni 2009, Seite 16 bis 62.<br />
ß 10 (6)<br />
ß 10 (6)<br />
ß 10 (6)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.46 von 2.87<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE<br />
Vorbildfunktion<br />
ß 1a<br />
ß 1<br />
Biomasse 15 Kalen<strong>de</strong>r-<br />
jahre lang informieren<br />
ß 5 (2) o<strong>de</strong>r (3) Neubau<br />
ß 5a Bestands-Sanierung<br />
Ausnahmen wegen<br />
unbilliger H‰rte<br />
ß 9 (2) Nr. 2<br />
Wie m¸ssen die Eigent¸mer von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
die B¸rger ¸ber ihre Vorbildfunktion informieren?<br />
ß 10a Information ¸ber die Vorbildfunktion<br />
Die ˆffentliche Hand muss die B¸rger dar¸ber informieren, wie<br />
sie ihre Vorbildfunktion erf¸llt. Sie kann die ÷ffentlichkeit im<br />
Internet o<strong>de</strong>r auf sonstige geeignete Art und Weise informieren.<br />
Dieses kann sie auch im Rahmen ihrer Informationspflicht nach<br />
<strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r L‰n<strong>de</strong>r ¸ber <strong>de</strong>n Zugang zu Um-<br />
weltinformationen erf¸llen.<br />
Wenn die ˆffentliche Hand ihre Nutzungspflichten nach <strong>de</strong>m<br />
W‰rmegesetz erf¸llt, in<strong>de</strong>m sie Biomasse nutzt, muss sie insbe-<br />
son<strong>de</strong>re dar¸ber informieren wie sie <strong>de</strong>n vorgesehenen Min<strong>de</strong>s-<br />
tanteils in <strong>de</strong>n ersten 15 Kalen<strong>de</strong>rjahren ab <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r Inbe-<br />
triebnahme <strong>de</strong>r Heizungsanlage o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Abschlusses <strong>de</strong>r grund-<br />
legen<strong>de</strong>n Renovierung ab<strong>de</strong>ckt.<br />
Wenn die ˆffentliche Hand ihrer Nutzungspflicht nicht nach-<br />
kommt, weil eine Ausnahme aufgrund einer unbilligen H‰rte<br />
vorliegt, muss sie die B¸rger auch ¸ber die entsprechen<strong>de</strong>n Be-<br />
rechnung und die zugrun<strong>de</strong> gelegten Annahmen informieren.<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE ß 11 ‹berpr¸fung<br />
Wer ¸berpr¸ft ob die Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
das W‰rmegesetz einhalten?<br />
Das W‰rmegesetz gilt bun<strong>de</strong>sweit. F¸r die praktische Anwendung<br />
ß 10a<br />
ß 10a Nr. 1<br />
ß 10a Nr. 2<br />
ß 11
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.47 von 2.87<br />
Kontrolle<br />
Stichproben<br />
Kontrolleur darf<br />
Grundst¸ck und<br />
Wohnung betreten<br />
sind jedoch die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r zust‰ndig mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Behˆr<strong>de</strong>n.<br />
Die Vertreter <strong>de</strong>r zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong>n m¸ssen jedoch nicht in<br />
je<strong>de</strong>m einzelnen Fall ¸berpr¸fen, ob <strong>de</strong>r betroffene Geb‰u<strong>de</strong>ei-<br />
gent¸mer seine Pflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llt. Es<br />
gen¸gt, wenn sie sich durch geeignete Stichproben ¸berzeugen,<br />
dass die Verpflichteten das W‰rmegesetz befolgen.<br />
Auch die gefor<strong>de</strong>rten Nachweise muss die zust‰ndige Behˆr<strong>de</strong><br />
nicht alle ¸berpr¸fen. Es gen¸gt, wenn sie diese Dokumente<br />
stichprobenartig kontrolliert und sich davon ¸berzeugt, dass sie<br />
richtig sind und dass die Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer ihren Pflichten<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz wie gefor<strong>de</strong>rt nachkommen.<br />
Die Kontrolleure ñ d.h. diejenigen Personen, die beauftragt sind<br />
<strong>de</strong>n Vollzug <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes zu ¸berpr¸fen - ¸berzeugen sich<br />
vor Ort ob und wie die verpflichteten Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sei-<br />
nen Pflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nachkommt.<br />
Diese Kontrolleure d¸rfen ñ w‰hrend sie ihr Amt aus¸ben ñ auch<br />
die Grundst¸cke, die baulichen Anlagen sowie die Wohnungen<br />
<strong>de</strong>r verpflichteten Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer betreten um sich von<br />
<strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten Gegebenheiten selbst zu ¸berzeugen.<br />
Das W‰rmegesetz hebt zu diesem Zweck auch das Grundrecht<br />
<strong>de</strong>r Unverletzlichkeit <strong>de</strong>r Wohnung ñ wie es im 13. Artikel <strong>de</strong>s<br />
Grundgesetzes verankert ist ñ auf.<br />
Teil 2 Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
Nutzung EE ß 12 Zust‰ndigkeit<br />
Lan<strong>de</strong>srecht gilt<br />
Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig f¸r<br />
das W‰rmegesetz in <strong>de</strong>r Praxis?<br />
Das W‰rmegesetz gilt bun<strong>de</strong>sweit. F¸r die praktische Anwendung<br />
sind jedoch die einzelnen Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r verantwortlich.<br />
Welche Behˆr<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n einzelnen Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>rn f¸r <strong>de</strong>n Vollzug<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes jeweils zust‰ndig ist richtet sich nach <strong>de</strong>m<br />
jeweiligen Lan<strong>de</strong>srecht. Diese ƒmter informieren auf ihren Web-<br />
seiten auch welche Behˆr<strong>de</strong> f¸r die Umsetzung <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
ß 11 (1)<br />
ß 11 (2)<br />
ß 12<br />
ß 12
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.48 von 2.87<br />
Oberste Baubehˆr<strong>de</strong>n<br />
Architektenkammern<br />
Ingenieurkammern<br />
zes zust‰ndig ist.<br />
In <strong>EnEV</strong>-online fin<strong>de</strong>n Sie eine ‹bersicht <strong>de</strong>r Obersten Baubehˆr-<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r einzelnen Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r.<br />
� www.enev-online.<strong>de</strong>/enev/<br />
enev_vollzug_anwendung_bun<strong>de</strong>slaen<strong>de</strong>r.htm<br />
Teil 3 Finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
Finanzhilfen ß 13 Fˆr<strong>de</strong>rmittel<br />
Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien<br />
Welche finanziellen Fˆr<strong>de</strong>rmittel kˆnnen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer wahrnehmen?<br />
Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat das neue W‰rmegesetz auch auf <strong>de</strong>m<br />
Prinzip Ñfor<strong>de</strong>rn und fˆr<strong>de</strong>rnì aufgebaut.<br />
Das Gesetz legt fest, dass <strong>de</strong>r Bund f¸r die Nutzung von erneuer-<br />
baren Energien f¸r die Erzeugung von W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte bis zu<br />
500 Millionen Euro j‰hrlich als Fˆr<strong>de</strong>rmittel bereitstellt bis ein-<br />
schliefllich 2012.<br />
Die Fˆr<strong>de</strong>rung wird durch Verwaltungsvorschriften geregelt.<br />
Diese erl‰sst das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium (BMU) im Einver-<br />
nehmen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sfinanzministerium (BMF). Es sind die<br />
Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien zum Marktanreizprogramm, welches die Nut-<br />
zung von erneuerbaren Energien im Geb‰u<strong>de</strong>bereich fˆr<strong>de</strong>rt.<br />
Die Fˆr<strong>de</strong>rprogramme f¸hren folgen<strong>de</strong> Institutionen durch:<br />
� BAFA - das Bun<strong>de</strong>samt f¸r Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) in Eschborn (www.bafa.<strong>de</strong>),<br />
� KfW ñ die KfW-Fˆr<strong>de</strong>rbank in Berlin und Frankfurt am Main<br />
(www.kfw-foe<strong>de</strong>rbank.<strong>de</strong>) ñ ehemals bekannt als die Kredit-<br />
anstalt f¸r Wie<strong>de</strong>raufbau.<br />
Teil 3 Finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
ß 13<br />
ß 13
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.49 von 2.87<br />
F¸r welche Maflnahmen kˆnnen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r erhalten?<br />
Finanzhilfen ß 14 Gefˆr<strong>de</strong>rte Maflnahmen<br />
Das W‰rmegesetz antwortet auf die Frage nach <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>rmˆg-<br />
lichkeiten recht offen, damit k¸nftig auch Technologien finanzi-<br />
ell gefˆr<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, die wir heute im Detail noch nicht kennen<br />
und nutzen. Generell fˆr<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Bund Maflnahmen mit <strong>de</strong>nen in<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n W‰rme aus erneuerbaren Energien genutzt wird. Ins-<br />
beson<strong>de</strong>re erhalten Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r wenn sie<br />
folgen<strong>de</strong> Anlagen erstmals einbauen o<strong>de</strong>r erweitern:<br />
Solarenergie � Solarthermische Anlagen, ß 14 (1) Nr. 1<br />
Biomasse � Anlagen zur Nutzung von Biomasse, ß 14 (1) Nr. 2<br />
Geothermie<br />
Umweltw‰rme<br />
� Anlagen zur Nutzung von Geothermie,<br />
� Anlagen zur Nutzung von Umweltw‰rme.<br />
W‰rmenetze aus EE � W‰rmenetzen, Speichern und ‹bergabestationen f¸r W‰r-<br />
menutzer, wenn sie auch aus solarthermischen Anlagen, An-<br />
lagen zur Nutzung von Biomasse, Geothermie o<strong>de</strong>r Umwelt-<br />
w‰rme gespeist wer<strong>de</strong>n.<br />
Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien Nach <strong>de</strong>m W‰rmgesetz sind folgen<strong>de</strong> Anlagen fˆr<strong>de</strong>rf‰hig, aller-<br />
dings nur insoweit die Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien nicht an<strong>de</strong>rs bestimmen:<br />
Solarenergie Solarthermische Anlagen mit Fl¸ssigkeiten als W‰rmetr‰ger:<br />
Diese Anlagen sind nur fˆr<strong>de</strong>rf‰hig, wenn sie mit <strong>de</strong>m europ‰-<br />
ischen Pr¸fzeichen ÑSolar Keymarkì zertifiziert sind. Die Zer-<br />
tifizierung muss nach <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Normen erfolgen 14 :<br />
- DIN EN 12975-1 (2006-06)<br />
- DIN EN12975-2 (2006-06)<br />
- DIN EN 12976-1 (2006-04)<br />
- DIN EN12976-2 (2006-04)<br />
Feste Biomasse Anlagen zur Nutzung von fester Biomasse:<br />
Diese Anlagen nur fˆr<strong>de</strong>rf‰hig, wenn ihr Umwandlungs-<br />
wirkungsgrad min<strong>de</strong>stens folgen<strong>de</strong> Werte erreicht:<br />
ß 14<br />
ß 14 (1) Nr. 3<br />
ß 14 (1) Nr. 4<br />
ß 14 (2)<br />
ß 14 (2) Nr. 1<br />
ß 14 (2) Nr. 2<br />
Nutzungspflicht � 89 Prozent bei Anlagen zur Heizung o<strong>de</strong>r Warmwasserberei- ß 14 (2)<br />
14 Alle zitierten DIN-Normen sind im Beuth Verlag GmbH, Berlin und Kˆln, verˆffentlicht und beim Deutschen Patentamt in<br />
M¸nchen archiviert. Internet: www.beuth.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.50 von 2.87<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Bestand<br />
Nicht zur Erf¸llung<br />
<strong>de</strong>r Nutzungspflicht<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Bestand<br />
We<strong>de</strong>r Heizung noch<br />
Warmwasser erw‰rmen<br />
tung, die <strong>de</strong>r Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht dienen f¸r Neu-<br />
bau o<strong>de</strong>r f¸r bestehen<strong>de</strong> ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die sich im<br />
Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand befin<strong>de</strong>n.<br />
� 85 Prozent bei Anlagen zur Heizung o<strong>de</strong>r Warmwasserberei-<br />
tung, die nicht <strong>de</strong>r Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht dienen f¸r<br />
Neubau o<strong>de</strong>r f¸r bestehen<strong>de</strong> ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die sich<br />
im Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand befin<strong>de</strong>n.<br />
� 70 Prozent bei Anlagen, die nicht <strong>de</strong>r Heizung o<strong>de</strong>r Warm-<br />
wasserbereitung dienen.<br />
Der Umwandlungswirkungsgrad wird folgen<strong>de</strong>rmaflen ermittelt:<br />
� F¸r Biomassekessel wird <strong>de</strong>r Kesselwirkungsgrad berechnet<br />
nach <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r DIN EN 303-5 (1999-06) 15 .<br />
� F¸r Biomasseˆfen wird <strong>de</strong>r feuerungstechnische Wirkungs-<br />
grad berechnet nach <strong>de</strong>r DIN EN 14785 (2006-09) 16 .<br />
� In <strong>de</strong>n ¸brigen F‰llen wird <strong>de</strong>r Wirkungsgrad nach <strong>de</strong>n aner-<br />
kannten Regeln <strong>de</strong>r Technik berechnet.<br />
ß 13 Satz 2 Die Verwaltungsvorschriften, bzw. Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien kˆnnen ab-<br />
Geothermie<br />
Umweltw‰rme<br />
Abw‰rme<br />
weichend auch Anlagen mit einem niedrigeren Min<strong>de</strong>stumwand-<br />
lungswirkungsgrad festlegen, wenn diese Anlagen beson<strong>de</strong>re<br />
Umweltanfor<strong>de</strong>rungen erf¸llen.<br />
W‰rmepumpen f¸r Geothermie, Umweltw‰rme o<strong>de</strong>r Abw‰rme:<br />
Diese Anlagen nur fˆr<strong>de</strong>rf‰hig, wenn sie mit einem <strong>de</strong>r fol-<br />
gen<strong>de</strong>n Zeichen ausgezeichnet sind:<br />
Nr. 2.a<br />
ß 14 (2)<br />
Nr. 2.b<br />
ß 14 (2)<br />
Nr. 2.c<br />
ß 14 (2) Nr. 3<br />
� gemeinschaftliches Umweltzeichen ÑEuroblumeì 17 , ß 14 (2) Nr. 3.a<br />
� Umweltzeichen ÑBlauer Engelì 18 o<strong>de</strong>r ß 14 (2) Nr. 3.b<br />
� Pr¸fzeichen ÑEuropean Quality Label for Heat Pumpsì ß 14 (2) Nr. 3.c<br />
15 DIN EN 303-5 Heizkessel - Teil 5: Heizkessel f¸r feste Brennstoffe, hand- und automatisch beschickte Feuerungen, Nenn-<br />
W‰rmeleistung bis 300 kW - Begriffe, Anfor<strong>de</strong>rungen, Pr¸fung und Kennzeichnung; Deutsche Fassung EN 303-5:1999, Ausgabedatum:<br />
1999-06, Beuth Verlag Berlin, www.beuth.<strong>de</strong><br />
16 DIN EN 14785 (2006-09) - Raumheizer zur Verfeuerung von Holzpellets - Anfor<strong>de</strong>rungen und Pr¸fverfahren; Deutsche Fassung<br />
EN 14785:2006, Berichtigungen zu DIN EN 14785:2006-09, Beuth Verlag Berlin, www.beuth.<strong>de</strong><br />
17 Das EG-Umweltzeichen ÑEuroblumeì wird vergeben nach <strong>de</strong>r Entscheidung 2007/742/EG <strong>de</strong>r Kommission vom 9. November<br />
2007 zur Festlegung <strong>de</strong>r Umweltkriterien f¸r die Vergabe <strong>de</strong>s EG-Umweltzeichens an Elektro-, Gasmotor- o<strong>de</strong>r Gasabsorptionsw‰rmepumpen<br />
(ABl. L 301 vom 20.11.2007, S. 14).<br />
18 Das Umweltzeichen ÑBlauer Engelì wird vergeben nach <strong>de</strong>n Vergabegrundlagen RAL-UZ 118 ÑEnergiesparen<strong>de</strong> W‰rmepumpen<br />
nach <strong>de</strong>m Absorptionsprinzip, <strong>de</strong>m Adsorptionsprinzip o<strong>de</strong>r mit verbrennungsmotorisch angetriebenen Verdichternì (2008-03)<br />
und RAL-UZ 121 ÑEnergiesparen<strong>de</strong> W‰rmepumpen mit elektrisch angetriebenen Verdichternì (2008-05). Die Vergabegrundlagen<br />
kˆnnen bei <strong>de</strong>m RAL Deutschen Institut f¸r G¸tesicherung und Kennzeichnung e.V., Sankt Augustin, bezogen wer<strong>de</strong>n.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.51 von 2.87<br />
(Version 1.3) 19 .<br />
Teil 3 Finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
Wie ber¸cksichtigt die Fˆr<strong>de</strong>rung die<br />
Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
Finanzhilfen ß 15 Verh‰ltnis zu Nutzungspflichten ß 15<br />
Keine Fˆr<strong>de</strong>rung f¸r<br />
Pflichterf¸llung<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Bestand<br />
ß 3 (4) Nr. 2 Lan<strong>de</strong>srecht<br />
Grunds‰tzlich kann <strong>de</strong>r Bund nicht Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r gew‰hren, da-<br />
mit seine B¸rger o<strong>de</strong>r die ˆffentliche Hand ihre Pflichten nach<br />
<strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n Gesetzen erf¸llen. Dasselbe gilt f¸r die Pflichter-<br />
f¸llung nach <strong>de</strong>n Regelungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r, wie es bei-<br />
spielsweise das Erneuerbare-W‰rme-Gesetz EW‰rmeG BW <strong>de</strong>r<br />
Fall ist.<br />
Fˆr<strong>de</strong>rung mˆglich Wie kann <strong>de</strong>r Bund die Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer verpflichten Erneu-<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
¸berschreiten<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Bestand<br />
ß 3 (4) Nr. 2 Lan<strong>de</strong>srecht<br />
erbare Energien zu nutzen und sie parallel trotz<strong>de</strong>m auch finan-<br />
ziell fˆr<strong>de</strong>rn? Die Antwort liegt in <strong>de</strong>n Maflst‰ben <strong>de</strong>r gesetzli-<br />
chen Anfor<strong>de</strong>rungen. Wer als Verpflichteter mehr leistet als das<br />
W‰rmegesetz von ihm for<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>r kann vom Bund belohnt wer-<br />
<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m er in <strong>de</strong>n Genuss von Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>rn gelangt.<br />
F¸r welche Maflnahmen kˆnnen Betroffene Fˆr<strong>de</strong>rgeld erhalten?<br />
In <strong>de</strong>r Anlage zum W‰rmegesetz fin<strong>de</strong>n verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>ei-<br />
gent¸mer f¸r je<strong>de</strong> Art <strong>de</strong>r anerkannten Energie-Nutzung (solare<br />
Strahlungsenergie, Biomasse, Geothermie, Umweltw‰rme, Ab-<br />
w‰rme und Kraft-W‰rme-Kopplung) die genauen Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
die sie einhalten m¸ssen, damit sie ihre Pflichten erf¸llen.<br />
Wenn sie bei ihrem Bauvorhaben o<strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong> diese Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen ¸bertreffen, kˆnnen sie ggf. Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r erhalten. Sie<br />
kˆnnen ihre Pflichten auf folgen<strong>de</strong> Art und Weise ¸berschreiten:<br />
� eine anspruchsvollere Technik einsetzen als gefor<strong>de</strong>rt,<br />
ß 15 (1)<br />
ß 15 (2)<br />
ß 15 (2)<br />
19<br />
Das Pr¸fzeichen ÑEuropean Quality Label for Heat Pumpsì wird vergeben nach <strong>de</strong>n Vergabegrundlagen <strong>de</strong>r ÑEuropean Heat<br />
Pump Associationì (EHPA) f¸r W‰rmepumpen mit Direktverdampfung <strong>de</strong>s K‰ltemittels (Version 1.3, 2009-02), f¸r Wasser/Wasser-<br />
und Sole/Wasser-W‰rmepumpen (Version 1.3, 2010-02) sowie f¸r Luft/Wasser-W‰rmepumpen (Version 1.3, 2010-<br />
02). Die Vergabegrundlagen sind zu beziehen bei EH-PA, Rue díArlon 63-67, B-1040 Br¸ssel, Internet: www.ehpa.org
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.52 von 2.87<br />
Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Gesamtmaflnahme<br />
� einen grˆfleren Anteil mit erneuerbaren Energien <strong>de</strong>cken,<br />
� Maflnahmen durchf¸hren im Verbund mit weiteren Maflnah-<br />
men durchf¸hren, die die Energieeffizienz steigern,<br />
� Solarthermische Anlagen nicht nur f¸r die Erw‰rmung <strong>de</strong>s<br />
Wassers son<strong>de</strong>rn auch f¸r die Heizung nutzen,<br />
� Maflnahmen zur Nutzung von Tiefengeothermie.<br />
In <strong>de</strong>n aufgef¸hrten F‰llen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Eigent¸mer ggf. die<br />
Fˆr<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n Bund beantragen kann, ist es auch mˆglich,<br />
dass die entsprechen<strong>de</strong> Gesamtmaflnahme gefˆr<strong>de</strong>rt wird.<br />
Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien Der Bund fˆr<strong>de</strong>rt also die Nutzung von Erneuerbaren Energien f¸r<br />
An<strong>de</strong>re Fˆr<strong>de</strong>rungen<br />
bleiben unber¸hrt<br />
die Deckung <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs in Geb‰u<strong>de</strong>n.<br />
Wie sich diese Fˆr<strong>de</strong>rung im Detail gestaltet, regeln die ÑRicht-<br />
linien zur Fˆr<strong>de</strong>rung von Maflnahmen zur Nutzung erneuerbarer<br />
Energien im W‰rmemarktì. Sie antworten auch folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />
- Welche Maflnahmen fˆr<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Bund?<br />
- Welche Bedingungen m¸ssen dabei beachtet wer<strong>de</strong>n?<br />
- Wer, wann und wie kann einen Antrag einreichen?<br />
- Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Antragsteller beilegen?<br />
Informationen dazu fin<strong>de</strong>n Sie im Internet auf <strong>de</strong>n Webseiten<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Institutionen, die die Fˆr<strong>de</strong>rprogramme durchf¸hren:<br />
BAFA � Energie � Erneuerbare Energien<br />
KfW � KfW-Programme Erneuerbare Energien<br />
Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r fˆr<strong>de</strong>rn auch die Nutzung von erneuerbaren<br />
Energien in Geb‰u<strong>de</strong>n. Auch verschie<strong>de</strong>ne Kreditinstitute, wie<br />
die KfW-Fˆr<strong>de</strong>rbank an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Bund o<strong>de</strong>r auch das entspre-<br />
chen<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>sland beteiligt sind, fˆr<strong>de</strong>rn Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer,<br />
wenn sie erneuerbare Energien f¸r <strong>de</strong>n W‰rmebedarf nutzen.<br />
Die Fˆr<strong>de</strong>rung durch das W‰rmegesetz beeinflusst diese an<strong>de</strong>ren<br />
Fˆr<strong>de</strong>rungen nicht - darauf weist das Gesetz ausdr¸cklich hin.<br />
ß 15 (3)<br />
ß 15 (4)<br />
ß 15 (5)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.53 von 2.87<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
M¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer ihre Neubauten<br />
an ˆffentliche W‰rmenetze anschlieflen?<br />
Schlussbestimmung ß 16 Anschluss und Benutzungszwang<br />
Anschluss an Netz<br />
schont das Klima<br />
Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r kˆnnen - durch ihre lan<strong>de</strong>srechtlichen Regeln -<br />
die Eigent¸mer ggf. bereits zwingen, dass sie ihr Geb‰u<strong>de</strong> an ein<br />
ˆffentliches Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz anschlieflen.<br />
Das W‰rmegesetz erg‰nzt nun diese Mˆglichkeit auch zum Zweck<br />
<strong>de</strong>s Klima- und Ressourcen-Schutzes. Die Gemein<strong>de</strong>n kˆnnen nun<br />
die Eigent¸mer zwingen, ihre Geb‰u<strong>de</strong> in bestimmten F‰llen an<br />
ein ˆffentliches Netz zur Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰lteversorgung<br />
anzuschlieflen, wenn dadurch das Klima gesch¸tzt wird und die<br />
Energie-Ressourcen geschont wer<strong>de</strong>n.<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
Schlussbestimmung<br />
ß 42a<br />
Handwerksordnung<br />
Richtlinie 2009/28/EG<br />
Anhangs IV<br />
Wer pr¸ft die qualifizierten Installateure f¸r<br />
erneuerbare Energien?<br />
ß 16a Installateure f¸r Erneuerbare Energien<br />
Installateure f¸r <strong>de</strong>n Einbau von W‰rmepumpen o<strong>de</strong>r von Anla-<br />
gen zur Erzeugung von Strom, W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte aus Biomasse,<br />
solarer Strahlungsenergie o<strong>de</strong>r Geothermie sind gefragt.<br />
Das W‰rmegesetz erˆffnet <strong>de</strong>n Handwerkskammern die Mˆglich-<br />
keit, dass sie entsprechen<strong>de</strong> Fortbildungspr¸fungsregelungen<br />
erlassen gem‰fl <strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>r Handwerksordnung und <strong>de</strong>r<br />
EU-Richtlinie f¸r erneuerbare Energien. 20<br />
20<br />
EU-Richtlinie EE 2009: Richtlinie 2009/28/EG <strong>de</strong>s Europ‰ischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates vom 23. April 2009 zur Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur ƒn<strong>de</strong>rung und anschlieflen<strong>de</strong>n Aufhebung <strong>de</strong>r Richtlinien<br />
2001/77/EG und 2003/30/EG, verk¸n<strong>de</strong>t im Amtblatt <strong>de</strong>r Europ‰ischen Union, L 140 vom 5. Juni 2009, Seite 16 bis 62.<br />
ß 16<br />
ß 16<br />
ß 16a
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.54 von 2.87<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
Welche Buflgel<strong>de</strong>r drohen<br />
im Fall von Ordnungswidrigkeiten?<br />
Schlussbestimmung ß 17 Buflgeldvorschriften<br />
Vors‰tzlich o<strong>de</strong>r<br />
leichtfertig<br />
Nutzungspflicht<br />
nicht erf¸llen<br />
Nachweis nicht<br />
korrekt erbringen<br />
Das W‰rmegesetz betrifft die verpflichteten Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸-<br />
mer, die Sachkundigen, die Nachweise ausstellen, die Hersteller<br />
<strong>de</strong>r Anlagen zur Nutzung <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien o<strong>de</strong>r zur<br />
Durchf¸hrung <strong>de</strong>r Ersatzmaflnahmen sowie die Mitarbeiter <strong>de</strong>r<br />
Fachbetriebe, die die Anlagen einbauen. Ferner sind auch die<br />
Betreiber <strong>de</strong>r Anlagen und die Brennstofflieferanten betroffen.<br />
Sie alle m¸ssen ihre Aufgaben, Nachweise und Bescheinigungen<br />
<strong>de</strong>rmaflen erbringen, wie das W‰rmegesetz es for<strong>de</strong>rt.<br />
Wer han<strong>de</strong>lt ordnungswidrig im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes und<br />
muss ggf. mit Buflgeld rechnen?<br />
Wer vors‰tzlich o<strong>de</strong>r leichtfertig eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Taten<br />
begeht, <strong>de</strong>r han<strong>de</strong>lt ordnungswidrig im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes.<br />
� W‰rme- und K‰lteenergiebedarf nicht o<strong>de</strong>r nicht richtig mit<br />
erneuerbaren Energien <strong>de</strong>cken: Wenn ein verpflichtete Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>eigent¸mer we<strong>de</strong>r erneuerbare Energien nutzt, noch<br />
Ersatzmaflnahmen durchf¸hrt han<strong>de</strong>lt er ordnungswidrig,<br />
wenn sein Einzelfall keine Ausnahme im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmege-<br />
setzes darstellt. Auch wenn er seine Nutzungspflicht zwar<br />
erf¸llen jedoch nicht richtig ñ genau wie das W‰rmegesetz es<br />
for<strong>de</strong>rt ñ droht ihm Buflgeld.<br />
Buflgeld bis 50.000 Euro: Bei <strong>de</strong>r Hˆhe <strong>de</strong>s Buflgel<strong>de</strong>s kommt<br />
es auch darauf an, ob <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer vors‰tzlich<br />
o<strong>de</strong>r leichtfertig gehan<strong>de</strong>lt hat.<br />
� Nachweise nicht, nicht richtig, unvollst‰ndig o<strong>de</strong>r nicht<br />
rechtzeitig erbringen: Die Nachweise sind f¸r die praktische<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s neues W‰rmegesetzes beson<strong>de</strong>rs wichtig.<br />
Deshalb drohen einem verpflichteten Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
Buflgel<strong>de</strong>r, wenn er die Nachweise folgen<strong>de</strong>rmaflen erbringt:<br />
- ¸berhaupt nicht,<br />
- nicht richtig ñ in <strong>de</strong>r Art und Weise wie gefor<strong>de</strong>rt,<br />
- nicht vollst‰ndig - wie vom W‰rmegesetz gefor<strong>de</strong>rt,<br />
ß 17<br />
ß 17 (1)<br />
ß 17 (1)<br />
Nr. 1.<br />
ß 17 (1)<br />
Nr. 2.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.55 von 2.87<br />
Nachweis nicht<br />
aufbewahren<br />
Angaben unrichtig<br />
o<strong>de</strong>r unvollst‰ndig<br />
Buflgeld droht:<br />
- bis 20.000 Euro<br />
- bis 50.000 Euro<br />
- nicht rechtzeitig ñ innerhalb <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Fristen.<br />
Buflgeld bis 50.000 Euro: Bei <strong>de</strong>r Hˆhe <strong>de</strong>s Buflgel<strong>de</strong>s kommt<br />
es auch darauf an, ob <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer vors‰tzlich<br />
o<strong>de</strong>r leichtfertig gehan<strong>de</strong>lt hat.<br />
� Nachweise nicht o<strong>de</strong>r nicht wie gefor<strong>de</strong>rt aufbewahren:<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer gelieferte Bio-<br />
masse ñ gasfˆrmig, fl¸ssig o<strong>de</strong>r fest ñ nutzt, muss er die Ab-<br />
rechnungen <strong>de</strong>s Brennstofflieferanten die ersten f¸nfzehn<br />
Kalen<strong>de</strong>rjahre als Nachweise aufbewahren. Als Beginn gilt<br />
<strong>de</strong>r Zeitpunkt, ab wann <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Hei-<br />
zungsanlage in Betrieb genommen hat. Die Abrechnungen<br />
muss er dabei jeweils min<strong>de</strong>stens f¸nf Jahre lang aufbewah-<br />
ren ab <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Lieferung. Wenn <strong>de</strong>r Verpflichtete<br />
diese Regeln <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes nicht befolgt han<strong>de</strong>lt er<br />
ordnungswidrig und kann mit Buflgeld bestraft wer<strong>de</strong>n.<br />
Buflgeld bis 20.000 Euro: Etwas mil<strong>de</strong>r bestraft das W‰rme-<br />
gesetz die Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer wenn sie die Abrechnungen<br />
<strong>de</strong>r Brennstofflieferanten nicht wie gefor<strong>de</strong>rt aufbewahren.<br />
Bei <strong>de</strong>r Hˆhe <strong>de</strong>s Buflgel<strong>de</strong>s kommt es auch darauf an, ob<br />
<strong>de</strong>r Verpflichtete vors‰tzlich o<strong>de</strong>r leichtfertig gehan<strong>de</strong>lt hat.<br />
� Angaben im Nachweis, Anzeige o<strong>de</strong>r Bescheinigung unrichtig<br />
o<strong>de</strong>r unvollst‰ndig machen: Dass die Angaben in <strong>de</strong>n Nach-<br />
weisen, Anzeigen o<strong>de</strong>r Bescheinigungen nach <strong>de</strong>m W‰rmege-<br />
setz richtig und vollst‰ndig sein m¸sse sollte eigentlich<br />
selbstverst‰ndlich sein. Nichts<strong>de</strong>stotrotz weist das Gesetz<br />
ausdr¸cklich darauf hin, dass <strong>de</strong>r Aussteller eines Nachwei-<br />
ses, einer Anzeige o<strong>de</strong>r Bescheinigung ordnungswidrig han-<br />
<strong>de</strong>lt, wenn die Angaben nicht richtig o<strong>de</strong>r unvollst‰ndig sind.<br />
Buflgeld bis 50.000 Euro: Bei <strong>de</strong>r Hˆhe <strong>de</strong>s Buflgel<strong>de</strong>s kommt<br />
es auch darauf an, ob <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer vors‰tzlich<br />
o<strong>de</strong>r leichtfertig gehan<strong>de</strong>lt hat.<br />
Das W‰rmegesetz stuft die Ordnungswidrigkeiten in leichtere<br />
und schwerere Vergehen ein. Dementsprechend droht das Ge-<br />
setz mit Buflgeld, das in einigen F‰llen bis zu 20.000 Euro hoch<br />
ausfallen kann und in an<strong>de</strong>ren F‰llen bis zu 50.000 Euro, je<br />
nach<strong>de</strong>m um welche Ordnungswidrigkeit es sich han<strong>de</strong>lt.<br />
Die folgen<strong>de</strong> ‹bersicht zeigt <strong>de</strong>n Buflgeldkatalog auf einen Blick:<br />
ß 17 (1)<br />
Nr. 3.<br />
ß 17 (1)<br />
Nr. 4.<br />
ß 17 (2)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.56 von 2.87<br />
Buflgeld-Katalog<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong><br />
LZ Wer vors‰tzlich o<strong>de</strong>r leichtfertig han<strong>de</strong>lt, begeht<br />
eine Ordnungswidrigkeit im Sinne <strong>de</strong>s EEW‰rmeG<br />
1. Ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n<br />
W‰rme- und K‰lteenergiebedarf seines Geb‰u<strong>de</strong> gar<br />
nicht o<strong>de</strong>r nicht wie gefor<strong>de</strong>rt mit Erneuerbaren<br />
Energien.<br />
2. Ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erbringt die<br />
gefor<strong>de</strong>rten Nachweise gar nicht, nicht richtig,<br />
unvollst‰ndig o<strong>de</strong>r nicht rechtzeitig.<br />
3. Ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer bezieht von<br />
einem Brennstofflieferanten f¸r seine Heizung gasfˆrmige,<br />
fl¸ssige o<strong>de</strong>r feste Biomasse. Nach <strong>de</strong>r<br />
Inbetriebnahmen seiner Heizungsanlage bewahrt er<br />
jedoch die Abrechnungen f¸r die Brennstofflieferungen<br />
nicht wie gefor<strong>de</strong>rt die ersten f¸nfzehn<br />
Jahre auf und zwar jeweils f¸nf Jahre nach <strong>de</strong>m<br />
Datum <strong>de</strong>r jeweiligen Lieferung.<br />
4. Ein Aussteller von Nachweisen, Anzeigen o<strong>de</strong>r Bescheinigungen<br />
im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes macht<br />
in diesen Dokumenten Angaben, die nicht richtig<br />
o<strong>de</strong>r unvollst‰ndig sind.<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
Schlussbestimmung ß 18 Erfahrungsbericht<br />
Berichte <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
Buflgeld<br />
maximal<br />
50.000 Euro<br />
50.000 Euro<br />
20.000 Euro<br />
50.000 Euro<br />
Wie wird das W‰rmegesetz weiter entwickelt?<br />
Das W‰rmegesetz sieht auch vor, dass die Bun<strong>de</strong>sregierung <strong>de</strong>m<br />
Deutschen Bun<strong>de</strong>stag sp‰testens drei Jahre nach <strong>de</strong>m Inkrafttre-<br />
ten <strong>de</strong>s ersten W‰rmegesetzes (also bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>r-<br />
jahres <strong>2011</strong>) einen Erfahrungsbericht vorlegt. Danach soll die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung alle vier Jahre <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>stag berichten.<br />
Hier nochmals die Fristen f¸r die Berichte im ‹berblick:<br />
1. Bericht bis 31. Dezember <strong>2011</strong>,<br />
2. Bericht bis 31. Dezember 2015, 2019, 2023, usw.<br />
Inhalt <strong>de</strong>r Berichte In ihren Berichten wird die Bun<strong>de</strong>sregierung <strong>de</strong>m Deutschen<br />
Bun<strong>de</strong>stag insbeson<strong>de</strong>re ¸ber folgen<strong>de</strong> Aspekte informieren:<br />
ß 18
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.57 von 2.87<br />
Markteinf¸hrung<br />
EE-Technologien<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
EE-Technologien<br />
Ressourcen und<br />
Umwelt schonen<br />
� Wie ist <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r Markteinf¸hrung von Anlagen zur Er-<br />
zeugung von W‰rme und K‰lte aus Erneuerbaren Energien<br />
mit Blick auf <strong>de</strong>n Zweck und das Ziel <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes?<br />
Das W‰rmegesetz dient <strong>de</strong>m Zweck die Energieversorgung<br />
nachhaltig zu entwickeln. Damit dieser Zweck wirtschaftlich<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n kann, zielt das W‰rmegesetz darauf hin,<br />
<strong>de</strong>n Anteil erneuerbarer Energien am En<strong>de</strong>nergieverbrauch<br />
f¸r W‰rme (Raum-, K¸hl-, Prozessw‰rme und Warmwasser)<br />
bis zum Jahr 2010 auf 14 Prozent zu erhˆhen.<br />
� Wie ist <strong>de</strong>r aktuelle Stand <strong>de</strong>r technischen Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Anlagen f¸r W‰rme und K‰lte aus Erneuerbaren Energien?<br />
� Wie gestalten sich die Kostenentwicklung und die Wirt-<br />
schaftlichkeit <strong>de</strong>r Anlagen f¸r W‰rme und K‰lte aus erneu-<br />
erbaren Energien?<br />
� Welche Mengen von endlichen, fossilen Brennstoffen - Mine-<br />
ralˆl und Erdgas ñ wur<strong>de</strong>n durch die Anwendung <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
gesetzes eingespart?<br />
� Um wie viel wur<strong>de</strong>n dadurch die Emissionen von Treibhaus-<br />
gasen reduziert und damit die Luftverschmutzung gesenkt?<br />
Vollzug W‰rmegesetz � Wie erfolgreich verl‰uft <strong>de</strong>r Vollzug <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes in<br />
Vorschl‰ge zur<br />
Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Praxis?<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
Schlussbestimmung<br />
ß 18 Erfahrungsbericht<br />
Die Bun<strong>de</strong>sregierung wird ¸ber <strong>de</strong>n Entwicklungsstand zum W‰r-<br />
megesetz in <strong>de</strong>r Praxis berichten und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>stag auch vor-<br />
schlagen wie das Gesetz weiter entwickelt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Wie tragen die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r zur Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Gesetzes bei?<br />
ß 18a Berichte <strong>de</strong>r L‰n<strong>de</strong>r<br />
Damit die Bun<strong>de</strong>sregierung die Berichte nach Artikel 22 (Be-<br />
richterstattung durch die Mitgliedstaaten) <strong>de</strong>r Richtlinie<br />
2009/28/EG und <strong>de</strong>n Erfahrungsbericht erstellen kann, berichten<br />
ß 18 Nr. 1.<br />
ß 18 Nr. 2.<br />
ß 18 Nr. 3.<br />
ß 18 Nr. 4.<br />
ß 18a
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.58 von 2.87<br />
ihr die L‰n<strong>de</strong>r nach folgen<strong>de</strong>m Zeitplan:<br />
� bis zum 30. Juni <strong>2011</strong>,<br />
� bis zum 30. April 2013,<br />
� danach alle zwei Jahre.<br />
Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r berichten dabei ¸ber alle folgen<strong>de</strong>n Aspekte:<br />
ß 1a Vorbildfunktion � die Erfahrungen mit bestimmten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n in<br />
ß 3 (4)<br />
<strong>de</strong>r vorbildlichen Nutzung erneuerbarer Energien,<br />
� die getroffenen o<strong>de</strong>r geplanten Regelungen zur Fˆr<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Erzeugung von W‰rme und K‰lte aus erneuerbaren Ener-<br />
gien, insbeson<strong>de</strong>re Regelungen die die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r selbst<br />
erlassen haben,<br />
ß 18a Nr. 1<br />
ß 18a Nr. 2<br />
� <strong>de</strong>n Vollzug dieses Gesetzes. ß 18a Nr. 3<br />
Ausnahme Im ersten Bericht, <strong>de</strong>n die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r bis En<strong>de</strong> Juni <strong>2011</strong> ab-<br />
geben haben, mussten Sie verst‰ndlicherweise noch nicht ¸ber<br />
die Vorbildfunktion bestimmter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> berichten.<br />
Das W‰rmegesetz weist auch speziell darauf hin, dass die Be-<br />
richte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r keine personenbezogenen Daten enthal-<br />
ten d¸rfen.<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
F¸r welche Bauvorhaben<br />
gilt das W‰rmegesetz <strong>2011</strong>?<br />
Schlussbestimmung ß 19 ‹bergangsvorschrift<br />
Das erste W‰rmegesetz ist am 1. Januar 2009 in Kraft getreten.<br />
Es galt bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong>. Das novellierte W‰rme-<br />
gesetz ist am 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft getreten.<br />
ß 19
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.59 von 2.87<br />
Bauantrag<br />
Bauanzeige<br />
ß 3 (1) Satz 1<br />
Kenntnisgabe<br />
Bauausf¸hrung<br />
ß 3 (1) Satz 1<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
ß 3 (1) Satz 2<br />
Neubau Ausland<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
Anlage Nr. VII.2<br />
Energieeinsparung<br />
Ab 1. Juli <strong>2011</strong><br />
Ab 1. Januar 2012<br />
Am 1. Mai <strong>2011</strong><br />
Ausnahme laufen<strong>de</strong><br />
� W‰rmegesetz gilt nicht vor 2009:<br />
Die Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz gilt nicht f¸r<br />
Bauvorhaben, f¸r die <strong>de</strong>r Bauherr bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2008<br />
einen <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Schritte unternommen hat:<br />
- <strong>de</strong>n Bauantrag eingereicht,<br />
- <strong>de</strong>n Antrag auf Zustimmung eingereicht,<br />
- die Bauanzeige erstattet.<br />
� W‰rmegesetz gilt nicht vor 2009:<br />
Die Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz gilt nicht f¸r<br />
Bauvorhaben, f¸r die <strong>de</strong>r Bauherr bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2008<br />
einen <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Schritte unternommen hat:<br />
- <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> zur Kenntnis gebracht ñ bei nicht genehmi-<br />
gungsbed¸rftigen Bauvorhaben, die nach <strong>de</strong>s Bauordnungs-<br />
rechts <strong>de</strong>r Baubehˆr<strong>de</strong> zur Kenntnis zu bringen sind,<br />
- mit <strong>de</strong>r Bauausf¸hrung begonnen - bei nicht genehmi-<br />
gungsbed¸rftige, insbeson<strong>de</strong>re genehmigungs-, anzeige- und<br />
verfahrensfreie Bauvorhaben.<br />
� W‰rmegesetz greift gestaffelt:<br />
Die ˆffentliche Hand nimmt das novellierte W‰rmegesetz in<br />
vielfacher Weise in die Pflicht. Diese neuen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
gelten jedoch erst ab <strong>de</strong>m 1. Juli <strong>2011</strong>, wie folgt:<br />
- die Pflicht erneuerbare Energien zu nutzen bei Neubau<br />
ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> im Ausland,<br />
- die Pflicht erneuerbare Energien zu nutzen bei<br />
grundlegen<strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong> die sich<br />
im Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand befin<strong>de</strong>n,<br />
- strengere Maflst‰be bei <strong>de</strong>r Anerkennung von Energie-<br />
sparmaflnahmen als Ersatzmaflnahmen nach <strong>de</strong>m Gesetz.<br />
Diese Pflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz greifen erst f¸r Bau-<br />
vorhaben, f¸r die die ˆffentliche Hand am 1. Juli <strong>2011</strong> o<strong>de</strong>r<br />
sp‰ter einen <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Schritte unternimmt:<br />
- <strong>de</strong>n Bauantrag einreichen,<br />
- <strong>de</strong>n Antrag auf Zustimmung einreichen,<br />
- die Bauanzeige erstatten,<br />
- <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> zur Kenntnis bringen.<br />
Diese Pflichten nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz greifen f¸r genehmi-<br />
gungs-, anzeige- und verfahrensfreie Bauvorhaben f¸r Neubau<br />
und grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n,<br />
wenn die ˆffentliche Hand am 1. Januar 2012 o<strong>de</strong>r sp‰ter mit<br />
<strong>de</strong>r Bauausf¸hrung beginnt.<br />
� ÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend renovieren:<br />
Das W‰rmegesetz verpflichtet die ˆffentliche Hand sicherzu-<br />
ß 19 (1)<br />
ß 19 (2)<br />
ß 19 (3)<br />
ß 19 (4)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.60 von 2.87<br />
Miet- und Pachtvertr‰ge<br />
ß 3 (3)<br />
EEW‰rmeG 2009<br />
(1.1.2009 bis 30.4.<strong>2011</strong>)<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong><br />
(ab 1.5.<strong>2011</strong>)<br />
stellen, dass auch bei diejenigen ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong> - die<br />
sich nicht in ihrem Eigentum befin<strong>de</strong>n, die sie jedoch als Be-<br />
sitzerin nutzt ¸ber Miet- o<strong>de</strong>r Pachtvertr‰ge ñ im Falle einer<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung erneuerbare Energien vorbildlich<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Regel gilt allerdings nicht f¸r die am 1. Mai <strong>2011</strong> beste-<br />
hen<strong>de</strong>n Miet- und Pachtvertr‰ge <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand mit<br />
<strong>de</strong>n Eigent¸mern <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>. Diese Ausnahme erstreckt<br />
sich bis zum Ablauf dieser Miet- o<strong>de</strong>r Pachtverh‰ltnisse.<br />
� Gelten<strong>de</strong> Fassung <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes:<br />
Das erste W‰rmegesetz (EEW‰rmeG 2009) galt vom 1. Januar<br />
2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong>. Das novellierte W‰r-<br />
megesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) gilt seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong>.<br />
F¸r die Frage, welche Fassung <strong>de</strong>s Gesetzes f¸r ein Bauvor-<br />
haben gilt, ist maflgeblich <strong>de</strong>r Zeitpunkt, wann <strong>de</strong>r Bauherr<br />
o<strong>de</strong>r Eigent¸mer folgen<strong>de</strong> Schritte unternommen hat:<br />
- <strong>de</strong>n Bauantrag o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Antrag auf Zustimmung einge-<br />
reicht ñ bei genehmigungspflichtigen Bauvorhaben,<br />
- <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> die Bauanzeige erstattet,<br />
- <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> zur Kenntnis gebracht ñ bei nicht genehmi-<br />
gungsbed¸rftigen Bauvorhaben nach <strong>de</strong>m Kenntnisgabe-<br />
verfahren,<br />
mit <strong>de</strong>r Bauausf¸hrung begonnen - bei nicht genehmi-<br />
gungsbed¸rftige, insbeson<strong>de</strong>re genehmigungs-, anzeige-<br />
und verfahrensfreie Bauvorhaben.<br />
Je nach<strong>de</strong>m, wann <strong>de</strong>r Bauherr <strong>de</strong>mnach diese Schritte ge-<br />
nau unternommen hat, gilt das W‰rmegesetz 2009 o<strong>de</strong>r das<br />
W‰rmegesetz <strong>2011</strong>.<br />
Teil 4 Schlussbestimmungen<br />
Schlussbestimmung ß 20 Inkrafttreten<br />
Seit wann ist das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> in Kraft?<br />
Das W‰rmegesetz ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit in Kraft,<br />
ß 19 (5)<br />
ß 20
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.61 von 2.87<br />
Inkrafttreten<br />
Ausnahme ß 10<br />
(Nachweise) in NRW<br />
gilt ab 1. Nov. <strong>2011</strong><br />
mit folgen<strong>de</strong>r Ausnahme:<br />
In <strong>de</strong>njenigen Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>rn, die abweichen<strong>de</strong> Regelungen zum<br />
Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes EEW‰rmeG 2009, ß 10<br />
(Nachweise) getroffen haben, tritt <strong>de</strong>r ge‰n<strong>de</strong>rte ß 10 (Nachwei-<br />
se) erst am 1. November <strong>2011</strong> in Kraft.<br />
In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist dieses beispielsweise <strong>de</strong>r Fall.<br />
Hier gilt seit <strong>de</strong>m 24. Dezember 2009 das ÑGesetz zur Durchf¸h-<br />
rung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sgesetzes zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien<br />
im W‰rmebereich in Nordrhein-Westfalen (EEW‰rmeG-DG<br />
NRW)ì. Nicht die zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn haupts‰chlich<br />
bestimmte Sachkundige nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz vollziehen in<br />
NRW das W‰rmegesetz. Es sind Fachleute, die gem‰fl <strong>de</strong>r Ener-<br />
gieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) ß 21 (Ausstellungsberechti-<br />
gung f¸r bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>) Energieausweise f¸r Wohn- und<br />
Nichtwohnbestand ausstellen. Die zust‰ndigen Behˆr<strong>de</strong>n ¸ber-<br />
wachen <strong>de</strong>n Vollzug ganz allgemein: Sie ¸berpr¸fen die Nach-<br />
weise f¸r die Nutzung von Biomasse, nehmen Anzeigen f¸r die<br />
Befreiung entgegen, erteilen Ausnahmegenehmigungen und ver-<br />
folgen Ordnungswidrigkeiten.<br />
ß 20
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.62 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Was m¸ssen Betroffene Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
bei <strong>de</strong>r Nutzung von erneuerbaren Energien<br />
und bei <strong>de</strong>n Ersatzmaflnahmen beachten?<br />
Anlage Anfor<strong>de</strong>rungen an die Nutzung von Erneuerbaren Energien<br />
und Ersatzmaflnahmen<br />
In <strong>de</strong>r Anlage zum Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz fin<strong>de</strong>n<br />
verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer, interessierte Fachleute, be-<br />
auftragte Sachkundige, Anlagenbetreiber und Lieferanten von<br />
Brennstoffen die genauen Anfor<strong>de</strong>rungen f¸r die Nutzung von<br />
erneuerbaren Energien, Abw‰rme und Kraft-W‰rme-Kopplung<br />
sowie zu <strong>de</strong>n Energieeinsparmaflnahmen und W‰rmenetzen.<br />
Diese Anfor<strong>de</strong>rungen muss <strong>de</strong>r verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
kennen und ber¸cksichtigen, damit er seine Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz wie gefor<strong>de</strong>rt erf¸llt.<br />
Die Anlage zum W‰rmegesetz umfasst folgen<strong>de</strong> Teile:<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an die Nutzung erneuerbarer Energien:<br />
Anlage<br />
Sonnenenergie � Solare Strahlungsenergie Anlage Nr. I<br />
Biomasse � Gasfˆrmige, fl¸ssige und feste Biomasse Anlage Nr. II<br />
Erd- und Umweltw‰rme � Geothermie und Umweltw‰rme Anlage Nr. III<br />
Erneuerbare K‰lte � K‰lte aus Erneuerbaren Energien<br />
Anfor<strong>de</strong>rung an die Durchf¸hrung von anerkannte Ersatzmafl-<br />
nahmen zur Steigerung <strong>de</strong>r Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s:<br />
Abw‰rme nutzen � Nutzung von Abw‰rme durch W‰rmepumpen, durch L¸ftung<br />
mit W‰rmer¸ckgewinnung o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Anlagen<br />
Kraft-W‰rme-Kopplung � Nutzung von hocheffizienten Anlagen zur Kraft-W‰rme-<br />
Kopplung - KWK-Anlagen<br />
Anlage Nr. IV<br />
Anlage Nr. V<br />
Anlage Nr. VI<br />
Energieeffizienz steigern � Durchf¸hrung von Maflnahmen zur Einsparung von Energie Anlage Nr. VII<br />
W‰rme- und K‰ltenetze � Anschluss an Netze f¸r Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte Anlage Nr. VIII
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.63 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Solare Strahlungsenergie ñ wie m¸ssen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen?<br />
Anlage I Solare Strahlungsenergie<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong> und<br />
Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong><br />
Nutzungspflicht<br />
gem‰fl ß 5 (1)<br />
Alternative Regel<br />
Kleines Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
1 o<strong>de</strong>r 2 Wohnungen<br />
Alternative Regel<br />
Grofles Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
ab drei Wohnungen<br />
Wenn verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die solare Strahlungs-<br />
energie aktiv nutzen um ihren W‰rme- und K‰ltebedarf im Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>cken, m¸ssen sie folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰r-<br />
megesetzes ber¸cksichtigen:<br />
� Wohn- und Nichtwohnbauten - Deckungsanteil beachten:<br />
F¸r Wohn- und Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> gilt die allgemeine Regel,<br />
dass ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer min<strong>de</strong>stens 15<br />
Prozent <strong>de</strong>s W‰rmeenergiebedarfs durch solare Strahlungs-<br />
energie <strong>de</strong>cken muss, damit er seine Nutzungspflicht nach<br />
<strong>de</strong>m Gesetz erf¸llt.<br />
� Wohngeb‰u<strong>de</strong> ñ Anzahl <strong>de</strong>r Wohnungen beachten:<br />
F¸r Wohngeb‰u<strong>de</strong> gelten alternativ auch die Son<strong>de</strong>rregelun-<br />
gen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes. Der verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸-<br />
mer muss dabei ber¸cksichtigen, ob es sich um ein kleines<br />
Wohnhaus o<strong>de</strong>r um ein grofles Wohngeb‰u<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt.<br />
Als Maflstab gilt die Anzahl <strong>de</strong>r Wohnungen im Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
- kleines Wohnhaus ñ mit hˆchstens zwei Wohnungen,<br />
- grofles Wohnhaus ñ ab drei Wohnungen im Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
� Min<strong>de</strong>stkollektorfl‰che:<br />
Wenn ein verpflichteter Eigent¸mer eines kleinen Wohnhau-<br />
ses solarthermische Anlagen nutzt, kann er seine Nutzungs-<br />
pflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz auch erf¸llen, wenn er min-<br />
<strong>de</strong>stens 0,04 Quadratmeter Aperturfl‰che Solarkollektoren<br />
je Quadratmeter Wohnhaus-Nutzfl‰che installiert.<br />
Achtung: Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r kˆnnen auch hˆhere Min<strong>de</strong>stfl‰-<br />
chen festlegen, die <strong>de</strong>r Eigent¸mer beachten muss.<br />
� Min<strong>de</strong>stkollektorfl‰che:<br />
Wenn ein verpflichteter Eigent¸mer eines groflen Wohnge-<br />
b‰u<strong>de</strong>s solarthermische Anlagen nutzt, kann er auch seine<br />
Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen, wenn er<br />
min<strong>de</strong>stens 0,03 Quadratmeter Aperturfl‰che Solarkollekt-<br />
oren je Quadratmeter Wohnhaus-Nutzfl‰che installiert.<br />
Anlage<br />
Nr. I<br />
Anlage<br />
Nr. I.1.a.aa<br />
Anlage<br />
Nr. I.1.a.bb
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.64 von 2.87<br />
Achtung: Die Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r kˆnnen auch hˆhere Min<strong>de</strong>stfl‰-<br />
chen festlegen, die <strong>de</strong>r Eigent¸mer beachten muss.<br />
ß 7 (2) Ersatzmaflnahme � Anerkennung als Ersatzmaflnahme:<br />
ß 3 (1) (2) (Neubau)<br />
ß 7 (2) Ersatzmaflnahme<br />
Die Nutzung von solarthermischen Anlagen kann <strong>de</strong>r Eigen-<br />
t¸mer nur dann als Ersatzmaflnahme zur Energieeinsparung<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz angeben, wenn die Aperturfl‰che<br />
<strong>de</strong>r Solaranlage min<strong>de</strong>stens 0,06 Quadratmeter je Quadrat-<br />
meter Nutzfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s betr‰gt.<br />
� Europ‰isches Zertifikat:<br />
Die Nutzung von solarthermischen Anlagen mit Fl¸ssigkeiten<br />
als W‰rmetr‰ger kann <strong>de</strong>r Eigent¸mer nur dann als Pflichter-<br />
f¸llung nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz angeben, wenn die Anlagen<br />
mit <strong>de</strong>m europ‰ischen Pr¸fzeichen ÑSolar Keymarkì zertifi-<br />
ziert sind. Die Zertifizierung muss nach DIN EN 12975-1<br />
(2006-06), 12975-2 (2006-06), 12976-1 (2006-04) und 12976-2<br />
(2006-04) erfolgen.<br />
ß 10 Abs. 3 � Zertifikat ÑSolar Keymarkì:<br />
Dieses Pr¸fzeichen gilt - f¸r solarthermische Anlagen mit<br />
Fl¸ssigkeiten als W‰rmetr‰ger - als Nachweis im Sinne <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes.<br />
Anlage<br />
Nr. I.1.b<br />
Anlage<br />
Nr. I.1.c<br />
Anlage Nr.I.2
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.65 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Anlage II Biomasse<br />
Biomasse ñ wie m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
sie als erneuerbare Energie nutzen?<br />
Wenn verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer Biomasse als erneuerba-<br />
re Energie nutzen um ihren W‰rme- und K‰ltebedarf im Geb‰u<strong>de</strong><br />
zu <strong>de</strong>cken, m¸ssen sie die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes<br />
ber¸cksichtigen.<br />
Je nach <strong>de</strong>m Aggregatzustand <strong>de</strong>r Biomasse in <strong>de</strong>m Augenblick<br />
wenn sie in die Heizungsanlage eintritt, stellt das W‰rmegesetz<br />
unterschiedliche Anfor<strong>de</strong>rungen an die Nutzung f¸r die Deckung<br />
<strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs in Geb‰u<strong>de</strong>n.<br />
Gasfˆrmige Biomasse � Biomasse in gasfˆrmigem Aggregatzustand ñ<br />
beispielsweise Biogas<br />
Fl¸ssige Biomasse � Biomasse in fl¸ssigem Aggregatzustand ñ<br />
beispielsweise Bioˆl<br />
Feste Biomasse � Biomasse in festem Aggregatzustand ñ<br />
Nachweis f¸r<br />
gelieferte Biomasse<br />
Nachweis f¸r sonstige<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
beispielsweise St¸ckholz o<strong>de</strong>r Holzpellets<br />
Die Abrechnungen <strong>de</strong>r Brennstofflieferanten, mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>eigent¸mer nachweist, dass er die Nutzungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llt hat m¸ssen ggf. bestimmte Be-<br />
scheinigungen enthalten. Auf <strong>de</strong>n n‰chsten Seiten fin<strong>de</strong>n Sie<br />
jeweils die Einzelheiten aufgef¸hrt f¸r:<br />
- gasfˆrmige Biomasse,<br />
- fl¸ssige Biomasse,<br />
- feste Biomasse.<br />
Nachweis im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes ist die Bescheinigung<br />
eines Sachkundigen, <strong>de</strong>s Anlagenherstellers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fachbe-<br />
triebs, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat.<br />
Auf <strong>de</strong>n n‰chsten Seiten fin<strong>de</strong>n Sie jeweils die gefor<strong>de</strong>rten<br />
Nachweise f¸r die folgen<strong>de</strong>n erneuerbaren Energiequellen:<br />
- gasfˆrmige Biomasse,<br />
- fl¸ssige Biomasse,<br />
- feste Biomasse.<br />
Anlage Nr. II<br />
Anlage Nr. II.1<br />
Anlage Nr. II.2<br />
Anlage Nr. II.3<br />
Anlage Nr. II.4<br />
Anlage Nr. II.5
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.66 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Anlage<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
KWK-Anlage<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
KWK-Anlage o<strong>de</strong>r<br />
effizienter Heizkessel<br />
ß 3 (2) Renovierung<br />
Gasfˆrmige Biomasse ñ wie m¸ssen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen?<br />
II 1. Gasfˆrmige Biomasse<br />
Wenn verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer gasfˆrmige Biomasse<br />
nutzen um <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰ltebedarf im Geb‰u<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>cken,<br />
m¸ssen sie folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen ber¸cksichtigen:<br />
� In Neubau KWK-Anlage nutzen:<br />
Verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer m¸ssen die gasfˆrmige Bi-<br />
omasse als erneuerbare Energie in einer Anlage zur Kraft-<br />
W‰rme-Kopplung (KWK-Anlage) nutzen, damit sie die Anfor-<br />
<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes erf¸llen.<br />
� Bei Sanierung KWK-Anlage o<strong>de</strong>r Heizkessel nutzen:<br />
Das novellierte W‰rmegesetz verpflichtet die ˆffentliche<br />
Hand, wenn sie diejenigen ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> grundlegend<br />
renoviert, die sich in ihrem Eigentum befin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n W‰rme-<br />
und K‰lteenergiebedarf auch anteilig durch erneuerbare<br />
Energien zu <strong>de</strong>cken. Wenn die ˆffentliche Hand daf¸r gas-<br />
fˆrmige Biomasse nutzt, dann muss sie diese entwe<strong>de</strong>r in ei-<br />
ner KWK-Anlage o<strong>de</strong>r in einem Heizkessel nutzen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
besten verf¸gbaren Technik entspricht.<br />
Biomethan � Anfor<strong>de</strong>rungen an Biomethan:<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer gasfˆrmige Bi-<br />
omasse nutzt, die auf Erdgasqualit‰t aufbereitet und einge-<br />
speist wor<strong>de</strong>n ist (Biomethan), muss er die folgen<strong>de</strong>n Anfor-<br />
<strong>de</strong>rungen beachten:<br />
- Bei Neubau nur in KWK-Anlage nutzen (siehe oben),<br />
- Bei grundlegen<strong>de</strong>r Sanierung ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> ent-<br />
we<strong>de</strong>r in KWK-Anlage o<strong>de</strong>r in einem Heizkessel <strong>de</strong>r bes-<br />
ten verf¸gbaren Technik nutzen,<br />
- Die folgen<strong>de</strong>n Bedingungen m¸ssen alle erf¸llt sein:<br />
Anlage Nr.II.1<br />
Anlage<br />
Nr.II.1.a<br />
Anlage<br />
Nr.II.1.b<br />
Anlage<br />
Nr.II.1.c
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.67 von 2.87<br />
EEG Anlage<br />
Nr. I.1 a, b, c<br />
Nachweise<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
ß 3 (3) Vertr‰ge<br />
ß 10 (2) Nr. 1 (Nachweise)<br />
Bescheinigung<br />
Anlage II. 1.c<br />
� Erneuerbare-Energien-Gesetz beachten:<br />
Bei <strong>de</strong>r Aufbereitung und Einspeisung <strong>de</strong>s Biome-<br />
thans m¸ssen die Voraussetzungen nach <strong>de</strong>m Er-<br />
neuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 21 - in <strong>de</strong>r jeweils<br />
gelten<strong>de</strong>n Fassung ñ eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
� Massenbilanz beachten:<br />
Die Menge <strong>de</strong>s entnommenen Biomethans muss im<br />
W‰rme‰quivalent am En<strong>de</strong> eines Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />
<strong>de</strong>r Menge von Gas aus Biomasse entsprechen, das<br />
an an<strong>de</strong>rer Stelle in das Gasnetz eingespeist wor-<br />
<strong>de</strong>n ist. F¸r <strong>de</strong>n gesamten Transport und Vertrieb<br />
<strong>de</strong>s Biomethans angefangen von seiner Herstellung,<br />
¸ber seine Einspeisung in das Erdgasnetz und sei-<br />
nem Transport im Erdgasnetz bis zu seiner Ent-<br />
nahme aus <strong>de</strong>m Erdgasnetz m¸ssen Massenbilanz-<br />
systeme verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an gelieferte Biomasse erf¸llen:<br />
Verpflichtete Eigent¸mer m¸ssen anhand <strong>de</strong>r Abrechnungen<br />
<strong>de</strong>r Brennstofflieferanten nachweisen, dass sie ihre Nut-<br />
zungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen.<br />
Dieses gilt f¸r die folgen<strong>de</strong>n F‰lle:<br />
- grundlegen<strong>de</strong> Sanierung bestimmter ˆffentlicher Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> sowohl in Deutschland als auch im Ausland,<br />
- f¸r die ˆffentlichen Hand, wenn sie neue Miet- o<strong>de</strong>r<br />
Pachtvertr‰ge f¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> abschlieflen, die<br />
an<strong>de</strong>ren Eigent¸mern gehˆren.<br />
Damit die Abrechnungen <strong>de</strong>r Brennstofflieferanten als Nach-<br />
weise im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes gelten, m¸ssen sie fol-<br />
gen<strong>de</strong> Bescheinigungen umfassen:<br />
- Anfor<strong>de</strong>rungen an Biomethan wur<strong>de</strong>n eingehalten:<br />
- Bei Neubau nur in KWK-Anlage nutzen (siehe oben),<br />
- Bei grundlegen<strong>de</strong>r Sanierung ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong><br />
entwe<strong>de</strong>r in KWK-Anlage o<strong>de</strong>r in einem Heizkessel<br />
Anlage<br />
Nr.II.1.c.aa<br />
Anlage<br />
Nr.II.1.c.bb<br />
Anlage<br />
Nr.II.4<br />
Anlage<br />
Nr.II.4.a<br />
21 EEG <strong>2011</strong>: Erneuerbare-Energien-Gesetz - Gesetz zur Neuregelung <strong>de</strong>s Rechts <strong>de</strong>r Erneuerbaren Energien im Strombereich<br />
und zur ƒn<strong>de</strong>rung damit zusammenh‰ngen<strong>de</strong>r Vorschriften vom 25. Oktober 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger<br />
Verlag in Kˆln, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 49, Seite 2074 bis 2100, am 31. Oktober 2008 zuletzt ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel<br />
1 <strong>de</strong>s Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April <strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, Seite 619 bis 635. Es ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in<br />
Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.68 von 2.87<br />
Nachweise<br />
ß 10 (3)<br />
<strong>de</strong>r besten verf¸gbaren Technik nutzen,<br />
- Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wur<strong>de</strong> beachtet:<br />
Bei <strong>de</strong>r Aufbereitung und Einspeisung <strong>de</strong>s Biomethans<br />
m¸ssen wur<strong>de</strong>n die Voraussetzungen nach <strong>de</strong>m Erneu-<br />
erbare-Energien-Gesetz (EEG) 22 - in <strong>de</strong>r jeweils gelten-<br />
<strong>de</strong>n Fassung ñ eingehalten.<br />
- Die gefor<strong>de</strong>rte Massenbilanz wur<strong>de</strong> eingehalten:<br />
Die Menge <strong>de</strong>s entnommenen Biomethans entspricht<br />
im W‰rme‰quivalent am En<strong>de</strong> eines Kalen<strong>de</strong>rjahres <strong>de</strong>r<br />
Menge von Gas aus Biomasse, das an an<strong>de</strong>rer Stelle in<br />
das Gasnetz eingespeist wor<strong>de</strong>n ist. F¸r <strong>de</strong>n gesamten<br />
Transport und Vertrieb <strong>de</strong>s Biomethans angefangen von<br />
seiner Herstellung, ¸ber seine Einspeisung in das Erd-<br />
gasnetz und seinem Transport im Erdgasnetz bis zu sei-<br />
ner Entnahme aus <strong>de</strong>m Erdgasnetz wur<strong>de</strong>n die gefor-<br />
<strong>de</strong>rten Massenbilanzsysteme verwen<strong>de</strong>t.<br />
Nachweis im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes ist die Bescheinigung<br />
- eines Sachkundigen,<br />
- <strong>de</strong>s Anlagenherstellers o<strong>de</strong>r<br />
- <strong>de</strong>s Fachbetriebs, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat.<br />
Anlage II 5<br />
22 EEG <strong>2011</strong>: Gesetz zur Neuregelung <strong>de</strong>s Rechts <strong>de</strong>r Erneuerbaren Energien im Strombereich und zur ƒn<strong>de</strong>rung damit zusammenh‰ngen<strong>de</strong>r<br />
Vorschriften vom 25. Oktober 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang<br />
2008, Teil I, Nr. 49, Seite 2074 bis 2100, am 31. Oktober 2008 zuletzt ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 1 <strong>de</strong>s Europarechtsanpassungsgesetz<br />
Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April <strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang<br />
<strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, Seite 619 bis 635. Es ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.69 von 2.87<br />
Teil 5 Anlagen<br />
Anlage<br />
Effiziente Heizkessel<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
Fl¸ssige Biomasse ñ wie m¸ssen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen?<br />
II 2. Fl¸ssige Biomasse<br />
Wenn verpflichtete Eigent¸mer o<strong>de</strong>r die ˆffentliche Hand fl¸ssi-<br />
ge Biomasse nutzen um ihren W‰rme- und K‰ltebedarf im Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>cken, m¸ssen sie folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen beachten:<br />
� Nutzung in technisch hochwertigen Heizkesseln:<br />
Der verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer darf die fl¸ssige Bio-<br />
masse nur in einem Heizkessel verwen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r besten<br />
verf¸gbaren Technik entspricht.<br />
� Nachhaltigkeit und Umweltschutz:<br />
Die Nutzung von fl¸ssiger Biomasse gilt nur dann als Erf¸l-<br />
lung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz, wenn die<br />
zur W‰rmeerzeugung eingesetzte Biomasse auch die folgen-<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen alle erf¸llt:<br />
Nachhaltige Erzeugung - Nachhaltigkeitsverordnung beachten:<br />
BioSt-NachV ß 8<br />
BioSt-NachV ß 10<br />
BioSt-NachV<br />
Anlage 1, Nr. 4<br />
Die gelieferte fl¸ssige Biomasse muss die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an einen nachhaltigen Anbau und eine nachhaltige Her-<br />
stellung gem‰fl <strong>de</strong>r Biomassestrom-Nachhaltigkeits-<br />
Verordnung (BioSt-NachV) 23 erf¸llen.<br />
- Umweltbelastung senken:<br />
Die gelieferte fl¸ssige Biomasse erf¸llt das Treibhausgas-<br />
Min<strong>de</strong>rungspotenzial, das bei <strong>de</strong>r W‰rmeerzeugung in ent-<br />
sprechen<strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r Biomassestrom-<br />
Nachhaltigkeitsverordnung min<strong>de</strong>stens erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
muss. ß 10 dieser Verordnung ist nicht anzuwen<strong>de</strong>n. Bei<br />
<strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Treibhausgas-Min<strong>de</strong>rungspotenzials ist<br />
<strong>de</strong>r Vergleichswert f¸r Fossilbrennstoffe (EF) gem‰fl <strong>de</strong>r<br />
Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung zu berechnen:<br />
- f¸r fl¸ssige Biomasse, die zur W‰rmeerzeugung<br />
verwen<strong>de</strong>t wird, 77 g CO2eq/MJ und<br />
Anlage II Nr. 2<br />
Anlage II<br />
Nr. 2.a<br />
Anlage II<br />
Nr. 2.b<br />
Anlage II<br />
Nr. 2.b.aa<br />
23 BioSt-NachV: Verordnung ¸ber Anfor<strong>de</strong>rungen an eine nachhaltige Herstellung von fl¸ssiger Biomasse zur Stromerzeugung<br />
(Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung - BioSt-NachV), 23. Juli 2009 (BGBl. I S. 2174), zuletzt ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 5<br />
<strong>de</strong>s Gesetzes zur Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz<br />
Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April <strong>2011</strong> (BGBl. I S. 619)
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.70 von 2.87<br />
Nachweis f¸r<br />
gelieferte Biomasse<br />
BioSt-NachV ß 14<br />
BioSt-NachV ß 42<br />
BioSt-NachV<br />
ß 21 (1) Satz 2<br />
Nachweis Nutzung<br />
fl¸ssige Biomasse<br />
- f¸r fl¸ssige Biomasse, die zur W‰rmeerzeugung in Kraft-<br />
W‰rme-Kopplung verwen<strong>de</strong>t wird, 85 g CO2eq/MJ.<br />
� Nachweis <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen an gelieferte Biomasse:<br />
Verpflichtete Eigent¸mer m¸ssen anhand <strong>de</strong>r Abrechnungen<br />
<strong>de</strong>r Brennstofflieferanten nachweisen, dass sie ihre Nut-<br />
zungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz erf¸llen. Diese Abrech-<br />
nung muss die folgen<strong>de</strong>n Bescheinigungen umfassen:<br />
- Einen anerkannten Nachweis nach <strong>de</strong>r Biomassestrom-<br />
Nachhaltigkeitsverordnung. Enth‰lt dieser Nachweis bei <strong>de</strong>n<br />
Angaben zum Treibhausgas-Min<strong>de</strong>rungspotenzial nicht <strong>de</strong>n<br />
Vergleichswert f¸r die Verwendung, f¸r die die fl¸ssige Bio-<br />
masse eingesetzt wird, m¸ssen die Verpflichteten nachwei-<br />
sen, dass die eingesetzte fl¸ssige Biomasse das Treibhaus-<br />
gas-Min<strong>de</strong>rungspotenzial auch bei dieser Verwendung auf-<br />
weist.<br />
Dies kann durch die Stelle, die <strong>de</strong>n Nachweis ausgestellt hat,<br />
o<strong>de</strong>r durch eine Zertifizierungsstelle, die nach ß 42 <strong>de</strong>r Bio-<br />
massestrom-Nachhaltigkeitsverordnung anerkannt ist, be-<br />
scheinigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Sofern die Bun<strong>de</strong>sanstalt f¸r Landwirtschaft und Ern‰hrung<br />
eine Metho<strong>de</strong> zur Umrechnung <strong>de</strong>s Treibhausgas-<br />
Min<strong>de</strong>rungspotenzials f¸r unterschiedliche Verwendungen im<br />
elektronischen Bun<strong>de</strong>sanzeiger nach ß 21 Absatz 1 Satz 2 <strong>de</strong>r<br />
Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung bekannt macht,<br />
kann auch dies als Nachweis nach Satz 1 dienen.<br />
� Nachweise f¸r die Nutzung in hocheffizientem Heizkessel:<br />
Folgen<strong>de</strong> Fachleute kˆnnen eine Bescheinigung ausstellen,<br />
dass die fl¸ssige Biomasse im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes in<br />
einem Heizkessel <strong>de</strong>r bestverf¸gbaren Technik erfolgt:<br />
- ein Sachkundiger, o<strong>de</strong>r<br />
- <strong>de</strong>r Hersteller <strong>de</strong>r Heizungs-Anlage, o<strong>de</strong>r<br />
- <strong>de</strong>r Fachbetrieb, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat.<br />
Anlage II Nr. 5
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.71 von 2.87<br />
Teil 5 Anlagen<br />
Feste Biomasse ñ wie m¸ssen<br />
Anlage II 3. Feste Biomasse<br />
Effiziente Anlage<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
ß 14 (2) Nr. 2 Satz 2<br />
Effiziente Heizkessel<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen?<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer feste Biomasse als<br />
Erneuerbare Energie nutzt um seinen W‰rme- und K‰ltebedarf<br />
im Geb‰u<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>cken, muss er folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes erf¸llen.<br />
Effiziente Heizungs- und Warmwasser anlagen verwen<strong>de</strong>n:<br />
Die Nutzung von fester Biomasse gilt nur dann als Erf¸llung<br />
<strong>de</strong>r Pflicht f¸r Neubau und die grundlegen<strong>de</strong> Renovierung be-<br />
stimmter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> wenn <strong>de</strong>r berechnete Um-<br />
wandlungswirkungsgrad folgen<strong>de</strong> Werte nicht unterschreitet:<br />
� 86 Prozent bei Anlagen zur Heizung o<strong>de</strong>r Warmwasserbe-<br />
reitung mit einer Leistung bis einschliefllich 50 Kilowatt,<br />
� 88 Prozent bei Anlagen zur Heizung o<strong>de</strong>r Warmwasserbe-<br />
reitung mit einer Leistung ¸ber 50 Kilowatt o<strong>de</strong>r<br />
� 70 Prozent bei Anlagen, die nicht <strong>de</strong>r Heizung o<strong>de</strong>r<br />
Warmwasserbereitung dienen.<br />
Der Umwandlungswirkungsgrad ist im Falle von Biomassekes-<br />
seln <strong>de</strong>r nach DIN EN 303-5 (1999-06) ermittelte Kesselwir-<br />
kungsgrad, im Falle von Biomasseˆfen <strong>de</strong>r nach DIN EN 14785<br />
(2006-09) ermittelte feuerungstechnische Wirkungsgrad und<br />
in <strong>de</strong>n ¸brigen F‰llen <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r<br />
Technik berechnete Wirkungsgrad.<br />
Effiziente Heizkessel verwen<strong>de</strong>n:<br />
Die Nutzung von fester Biomasse beim Betrieb von Feue-<br />
rungsanlagen im Sinne <strong>de</strong>r Verordnung ¸ber kleine und mitt-<br />
lere Feuerungsanlagen (BImSchV) 24 in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n<br />
Fassung gilt auch als Erf¸llung <strong>de</strong>r Pflicht nach <strong>de</strong>m W‰rme-<br />
gesetz, wenn folgen<strong>de</strong> Bedingungen alle erf¸llt sind:<br />
Anlage Nr.II.3<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.a<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.a.aa<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.a.bb<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.a.cc<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.b<br />
24 BImSchV: Verordnung ¸ber kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV), vom 26. Januar 2010, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>s-<br />
gesetzblatt, Teil I, Seite 38, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Kˆln. Internet: www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.72 von 2.87<br />
BImSchV ß 3 (1)<br />
Nr. 4, 5, 5a o<strong>de</strong>r 8<br />
Nachweis Nutzung<br />
feste Biomasse<br />
� die Nutzung erfolgt entwe<strong>de</strong>r in einem Biomassekessel<br />
o<strong>de</strong>r in einem automatisch beschickten Biomasseofen mit<br />
Wasser als W‰rmetr‰ger,<br />
� die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Verordnung ¸ber kleine und mitt-<br />
lere Feuerungsanlagen (BImSchV) 25 sind erf¸llt wer<strong>de</strong>n.<br />
� Es wird ausschliefllich Biomasse nach <strong>de</strong>r Verordnung<br />
¸ber kleine und mittlere Feuerungsanlagen (BImSchV)<br />
eingesetzt wird.<br />
� Nachweise f¸r die Nutzung in hocheffizientem Heizungsanla-<br />
gen und Heizkesseln:<br />
Folgen<strong>de</strong> Fachleute kˆnnen eine Bescheinigung ausstellen,<br />
dass die feste Biomasse im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes in ei-<br />
nem Heizkessel <strong>de</strong>r bestverf¸gbaren Technik erfolgt:<br />
- ein Sachkundiger, o<strong>de</strong>r<br />
- <strong>de</strong>r Hersteller <strong>de</strong>r Heizungs-Anlage, o<strong>de</strong>r<br />
- <strong>de</strong>r Fachbetrieb, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat.<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.b.aa<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.b.bb<br />
Anlage<br />
Nr. II.3.b.cc<br />
Anlage II Nr. 5<br />
25 BImSchV: Verordnung ¸ber kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV), vom 26. Januar 2010, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>s-<br />
gesetzblatt, Teil I, Seite 38, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Kˆln. Internet: www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.73 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Anlage<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
W‰rmepumpe<br />
elektrisch<br />
Anlage III.1.b<br />
Anlage III.1.c<br />
Erdw‰rme und Umweltw‰rme ñ wie m¸ssen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen?<br />
III. Geothermie und Umweltw‰rme<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Erdw‰rme o<strong>de</strong>r<br />
die Umweltw‰rme nutzt um <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰ltebedarf in<br />
seinem Geb‰u<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>cken, muss er folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes ber¸cksichtigen:<br />
Wenn <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer Geothermie und Umweltw‰rme<br />
durch elektrisch angetriebene W‰rmepumpen nutzt, muss er im<br />
Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes Folgen<strong>de</strong>s beachten:<br />
� Effiziente W‰rmepumpe:<br />
Als Maflstab gilt die Jahresarbeitszahl, mit <strong>de</strong>r die W‰rme-<br />
pumpe die nutzbare W‰rmemenge bereitstellt. Wie hoch die<br />
Jahresarbeitszahl sein muss, regelt das W‰rmegesetz.<br />
� Nachvollziehbarer Betrieb.<br />
Die W‰rmepumpe muss zu diesem Zweck mit einem Z‰hler<br />
ausgestattet sein. Welche Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Z‰hler genau<br />
erf¸llen muss, regelt das W‰rmegesetz.<br />
� Qualit‰ts-Zeichen:<br />
Die W‰rmepumpe muss mit <strong>de</strong>m gemeinschaftlichen Um-<br />
weltzeichen ÑEuroblumeì, <strong>de</strong>m Umweltzeichen ÑBlauer En-<br />
gelì o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Pr¸fzeichen ÑEuropean Quality Label for Heat<br />
Pumpsì (Version 1.3) ausgezeichnet sein o<strong>de</strong>r die Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen nach europ‰ischen o<strong>de</strong>r gemeinschaftlichen Normen<br />
erf¸llen, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen f¸r die Vergabe dieser Zei-<br />
chen entsprechen und in <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien genannt sind.<br />
Jahresarbeitszahl Wie hoch muss die Jahresarbeitszahl <strong>de</strong>r W‰rmepumpe sein?<br />
Die folgen<strong>de</strong> ‹bersicht zeigt die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
gesetzes an die Leistung <strong>de</strong>r W‰rmepumpen, wenn ein Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>eigent¸mer Geothermie o<strong>de</strong>r Umweltw‰rme nutzt.<br />
W‰rmepumpe Jahresarbeitszahl<br />
Luft/Wasser-W‰rmepumpe 3,5<br />
Luft/Luft-W‰rmepumpe 3,5<br />
Anlage<br />
Nr. III<br />
Anlage<br />
Nr. III.1.a<br />
Anlage<br />
Nr. III.1.b
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.74 von 2.87<br />
Jahresarbeitszahl<br />
berechnen<br />
Umfassen<strong>de</strong><br />
Sanierung<br />
ß 3 (2)<br />
allen an<strong>de</strong>ren W‰rmepumpen 4,0<br />
Wenn <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer das Warmwasser f¸r das Geb‰u<strong>de</strong><br />
durch die W‰rmepumpe o<strong>de</strong>r zu einem Groflteil durch an<strong>de</strong>re<br />
Erneuerbare Energien erw‰rmt, ‰n<strong>de</strong>rt sich die Obergrenze f¸r<br />
die Jahresarbeitszahl <strong>de</strong>r W‰rmepumpe wie folgt:<br />
W‰rmepumpe Jahresarbeitszahl<br />
Luft/Wasser-W‰rmepumpe 3,3<br />
Luft/Luft-W‰rmepumpe 3,3<br />
allen an<strong>de</strong>ren W‰rmepumpen 3,8<br />
Wie berechnet man die Jahresarbeitszahl <strong>de</strong>r W‰rmepumpe?<br />
Die Jahresarbeitszahl berechnet <strong>de</strong>r Fachmann nach <strong>de</strong>n an-<br />
erkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik und ber¸cksichtigt dabei die<br />
folgen<strong>de</strong>n technischen Parameter:<br />
- Leistungszahl <strong>de</strong>r W‰rmepumpe,<br />
- Pumpstrombedarf f¸r die Erschlieflung <strong>de</strong>r W‰rmequelle,<br />
- Auslegungs-Vorlauf-Temperatur <strong>de</strong>r Heizungsanlage,<br />
- bei Luft/Luft-W‰rmepumpen die Auslegungs-<br />
Zulauftemperatur f¸r die jeweilige Heizungsanlage,<br />
- bei Sole/Wasser-W‰rmepumpen die Soleeintritts-<br />
Temperatur,<br />
- bei Wasser/ Wasser-W‰rmepumpen die prim‰rseitige<br />
Wassereintritts-Temperatur,<br />
- bei Luft/Wasser-W‰rmepumpen auch die Klimaregion,<br />
- bei Luft/Luft-W‰rmepumpen auch die Klimaregion.<br />
Son<strong>de</strong>rkonditionen f¸r die grundlegen<strong>de</strong> Renovierung ˆffentli-<br />
cher Geb‰u<strong>de</strong>, die Eigentum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand sind:<br />
Das W‰rmegesetz verpflichtet die ˆffentliche Hand, dass sie<br />
im Falle <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung <strong>de</strong>r ˆffentlichen Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>, die sich in ihrem Eigentum befin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n W‰rme- und<br />
K‰lteenergiebedarf auch teilweise durch erneuerbare Ener-<br />
gien <strong>de</strong>ckt. Dies gilt auch f¸r ihre ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong> im<br />
Ausland, wenn sie grundlegend renoviert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das W‰rmegesetz r‰umt <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand folgen<strong>de</strong> Son-<br />
<strong>de</strong>rkondition ein:
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.75 von 2.87<br />
Messeinrichtungen:<br />
W‰rmemengenz‰hler<br />
und Stromz‰hler<br />
Die Jahresarbeitszahl verringert sich bei W‰rmepumpen in<br />
bereits errichteten Geb‰u<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>nen ˆffentliche Hand<br />
ihre Nutzungspflicht erf¸llen soll um <strong>de</strong>n Wert 0,2.<br />
Die folgen<strong>de</strong> ‹bersicht zeigt die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
gesetzes an die Leistung <strong>de</strong>r W‰rmepumpen, wenn die ˆf-<br />
fentliche Hand bei <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung ihrer ˆf-<br />
fentlichen Geb‰u<strong>de</strong> Geothermie o<strong>de</strong>r Umweltw‰rme nutzt.<br />
W‰rmepumpe Jahresarbeitszahl<br />
Luft/Wasser-W‰rmepumpe 3,3<br />
Luft/Luft-W‰rmepumpe 3,3<br />
allen an<strong>de</strong>ren W‰rmepumpen 3,8<br />
Wenn die ˆffentliche Hand als verpflichteter Eigent¸mer das<br />
Warmwasser f¸r das Geb‰u<strong>de</strong> durch die W‰rmepumpe o<strong>de</strong>r<br />
zu einem Groflteil durch an<strong>de</strong>re Erneuerbare Energien er-<br />
w‰rmt, ‰n<strong>de</strong>rt sich die Obergrenze f¸r die Jahresarbeitszahl<br />
<strong>de</strong>r W‰rmepumpe wie folgt:<br />
W‰rmepumpe Jahresarbeitszahl<br />
Luft/Wasser-W‰rmepumpe 3,1<br />
Luft/Luft-W‰rmepumpe 3,1<br />
allen an<strong>de</strong>ren W‰rmepumpen 3,6<br />
Die W‰rmepumpe muss im Betrieb nachvollziehbar sein.<br />
Wenn ein Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Erdw‰rme o<strong>de</strong>r die Um-<br />
weltw‰rme ¸ber Geothermie, bzw. ¸ber W‰rmepumpen<br />
nutzt, m¸ssen diese mit folgen<strong>de</strong>n Z‰hlern ausgestattet sein:<br />
- W‰rmemengenz‰hler und<br />
- Stromz‰hler.<br />
Keine Z‰hler Ausnahmen:<br />
Anhand <strong>de</strong>r gemessenen Werte kann <strong>de</strong>r Fachmann berech-<br />
nen, wie hoch die Jahresarbeitszahl <strong>de</strong>r W‰rmepumpen ist.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n W‰rmepumpen sind von <strong>de</strong>r Z‰hler-Pflicht be-<br />
freit, jedoch nur wenn die Vorlauftemperatur <strong>de</strong>r Heizungs-<br />
anlage nachweislich hˆchstens 35 Grad Celsius ( C) betr‰gt.<br />
In diesem Fall m¸ssen die folgen<strong>de</strong>n W‰rmepumpen keine<br />
Z‰hler ñ we<strong>de</strong>r f¸r die W‰rmemenge, noch f¸r <strong>de</strong>n Strom -<br />
aufweisen:<br />
Anlage<br />
Nr. III.1.c
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.76 von 2.87<br />
W‰rmepumpe mit<br />
fossilen Brennstoffen<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
Anlage III Nr. 1.b<br />
Satz 4 und 5<br />
Messeinrichtungen:<br />
W‰rmemengenz‰hler<br />
und Brennstoffz‰hler<br />
- Sole/Wasser-W‰rmepumpe und<br />
- Wasser/Wasser-W‰rmepumpen.<br />
Wenn <strong>de</strong>r verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer o<strong>de</strong>r die ˆffentliche<br />
Hand Geothermie o<strong>de</strong>r Umweltw‰rme durch W‰rmepumpen<br />
nutzt, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben wer<strong>de</strong>n, m¸ssen<br />
sie im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes die folgen<strong>de</strong>n technischen As-<br />
pekte beachten:<br />
� Die W‰rmepumpe muss sehr effizient sein:<br />
Als Maflstab gilt die Jahresarbeitszahl, mit <strong>de</strong>r die W‰rme-<br />
pumpe die nutzbare W‰rmemenge bereitstellt.<br />
Die Jahresarbeitszahl muss min<strong>de</strong>stens 1,2 betragen.<br />
Die Jahresarbeitszahl berechnet <strong>de</strong>r Fachmann nach <strong>de</strong>n an-<br />
erkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik und ber¸cksichtigt dabei die<br />
folgen<strong>de</strong>n technischen Parameter:<br />
ñ Leistungszahl <strong>de</strong>r W‰rmepumpe,<br />
ñ Pumpstrombedarf f¸r die Erschlieflung <strong>de</strong>r W‰rmequelle,<br />
ñ Auslegungs-Vorlauf-Temperatur <strong>de</strong>r Heizungsanlage,<br />
ñ bei Luft/Luft-W‰rmepumpen die Auslegungs-<br />
Zulauftemperatur f¸r die jeweilige Heizungsanlage,<br />
ñ bei Sole/Wasser-W‰rmepumpen die Soleeintritts-<br />
Temperatur,<br />
ñ bei Wasser/ Wasser-W‰rmepumpen die prim‰rseitige<br />
Wassereintritts-Temperatur,<br />
ñ bei Luft/Wasser-W‰rmepumpen auch die Klimaregion,<br />
ñ bei Luft/Luft-W‰rmepumpen auch die Klimaregion.<br />
� Die W‰rmepumpe muss im Betrieb nachvollziehbar sein.<br />
Zu diesem Zweck muss die W‰rmepumpe ausgestattet sein<br />
mit zwei speziellen Messeinrichtungen:<br />
- W‰rmemengenz‰hler und<br />
- Brennstoffz‰hler.<br />
Anhand <strong>de</strong>r gemessenen Werte kann <strong>de</strong>r Fachmann berech-<br />
nen, wie hoch die Jahresarbeitszahl <strong>de</strong>r W‰rmepumpen ist.<br />
Anlage<br />
Nr. III.2
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.77 von 2.87<br />
Qualit‰tszeichen<br />
ß 13 Satz 2<br />
Nachweise<br />
ß 10 (3)<br />
� W‰rmepumpe muss ausgezeichnet sein:<br />
Die W‰rmepumpe muss entwe<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m gemeinschaftli-<br />
chen Umweltzeichen ÑEuroblumeì o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Umweltzeichen<br />
ÑBlauer Engelì ausgezeichnet sein o<strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen nach<br />
europ‰ischen o<strong>de</strong>r gemeinschaftlichen Normen erf¸llt, die<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen f¸r die Vergabe dieser Zeichen entspre-<br />
chen und in <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien genannt sind.<br />
Bescheinigung eines Sachkundigen:<br />
Als Nachweise im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes gilt die Beschei-<br />
nigung eines Sachkundigen und ein <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Zeichen:<br />
- Umweltzeichen ÑEuroblumeì,<br />
- Umweltzeichen ÑBlauer Engelì,<br />
- Pr¸fzeichen ÑEuropean Quality Label for Heat Pumpsì<br />
- gleichwertiger Nachweis.<br />
Anlage<br />
Nr. III.3
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.78 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
K‰lte aus erneuerbaren Energien ñ<br />
wie m¸ssen Eigent¸mer sie nutzen?<br />
Anlage IV. K‰lte aus Erneuerbaren Energien<br />
Neubau und ˆffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong> im Bestand<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
K‰ltetechnik<br />
ß 2 (1) Nr. 1 bis 4<br />
K‰ltenutzung<br />
ß 2 (2) Nr. 9.b<br />
Wenn Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n K‰lte aus erneuerbaren Ener-<br />
gien nutzen um ihre Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz zu<br />
erf¸llen, m¸ssen sie folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen beachten:<br />
Die Nutzung von K‰lte aus Erneuerbaren Energien gilt nur dann<br />
als Erf¸llung <strong>de</strong>r Pflicht f¸r Neubauten und bei <strong>de</strong>r grundlegen-<br />
<strong>de</strong>n Renovierung von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n, die sich im Eigen-<br />
tum <strong>de</strong>r ˆffentlichen Hand befin<strong>de</strong>n, wenn die folgen<strong>de</strong>n drei<br />
Bedingungen alle erf¸llt sind:<br />
� Technik: Die K‰lte wird durch eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />
Mˆglichkeiten technisch nutzbar gemacht:<br />
- durch unmittelbare K‰lteentnahme aus <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r aus Grund- o<strong>de</strong>r Oberfl‰chenwasser,<br />
- durch thermische K‰lteerzeugung mit W‰rme aus er-<br />
neuerbaren Energien, welche das W‰rmegesetz aner-<br />
kennt (solare Strahlungsenergie, Biomasse, Geothermie<br />
und Umweltw‰rme.<br />
� Nutzung: Die K‰lte wird zur Deckung <strong>de</strong>s K‰ltebedarfs f¸r<br />
Raumk¸hlung im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes genutzt.<br />
Energieeinsparung � Effizienz: Der En<strong>de</strong>nergieverbrauch f¸r die Erzeugung <strong>de</strong>r<br />
Nutzungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
Anlage Nr. I bis III<br />
ß 3 (1) Neubau<br />
ß 3 (2) Sanierung<br />
K‰lte, die R¸ckk¸hlung und die Verteilung <strong>de</strong>r K‰lte wur<strong>de</strong><br />
nach <strong>de</strong>r jeweils besten verf¸gbaren Technik gesenkt.<br />
� Anfor<strong>de</strong>rung an die Nutzung <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien:<br />
F¸r die einzelnen erneuerbaren Energien muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>-<br />
eigent¸mer ggf. die technischen Anfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s W‰rmege-<br />
setzes beachten, wie sie in <strong>de</strong>r Anlage jeweils geregelt sind.<br />
� Anrechenbare K‰ltemenge zur Nutzungspflicht-Erf¸llung:<br />
F¸r die Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmege-<br />
setz wird die K‰ltemenge aufgrund <strong>de</strong>r technisch nutzbar<br />
gemachten K‰lte angerechnet. Die W‰rme, die f¸r <strong>de</strong>n An-<br />
trieb <strong>de</strong>r thermischen K‰lteerzeugungsanlagen genutzt wird,<br />
wird jedoch nicht angerechnet.<br />
Anlage<br />
Nr. IV<br />
Anlage<br />
Nr. IV.1<br />
Anlage<br />
Nr. IV.1.a<br />
Nr. IV.1.a.aa<br />
Nr. IV.1.a.bb<br />
Anlage<br />
Nr. IV.1.b<br />
Anlage<br />
Nr. IV.1.c
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.79 von 2.87<br />
Bescheinigung<br />
ß 10 (3) Nachweise<br />
� Nachweis: Wenn ein Verpflichteter erneuerbare K‰lte nutzt<br />
um seine Pflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz zu erf¸llen, gilt als<br />
Nachweis die Bescheinigung eines Sachkundigen.<br />
Anlage<br />
Nr. IV.2
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.80 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Anlage V. Abw‰rme<br />
W‰rmepumpen<br />
Anlage Nr. III.1.<br />
und Nr. III.2<br />
L¸ftung mit W‰rme-<br />
R¸ckgewinnung WRG<br />
Abw‰rme ñ wie m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
sie als Ersatzmaflnahme nutzen?<br />
Wenn verpflichtete Eigent¸mer die Abw‰rme als Ersatzmaflnah-<br />
me nutzen um ihren W‰rme- und K‰ltebedarf im Geb‰u<strong>de</strong> zu<br />
<strong>de</strong>cken, m¸ssen sie folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen beachten:<br />
Abw‰rme durch W‰rmepumpen:<br />
Wenn <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Abw‰rme durch W‰rme-<br />
pumpen nutzt, gelten die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes<br />
f¸r Geothermie und jedoch ohne die speziellen Anfor<strong>de</strong>run-<br />
gen an die Nachweise von W‰rmepumpen.<br />
Abw‰rme durch L¸ftung mit W‰rmer¸ckgewinnung (WRG):<br />
Wenn ein Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Abw‰rme durch eine raum-<br />
lufttechnische Anlage nutzt, die die W‰rme wie<strong>de</strong>r zur¸ck<br />
gewinnt, gilt dieses als Ersatzmaflnahme nach <strong>de</strong>m W‰rmege-<br />
setz, wenn die Anlage auch die folgen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen er-<br />
f¸llt:<br />
Effiziente Anlage � Hohe W‰rmer¸ckgewinnung:<br />
Hohe Leistung � Hohe Leistung:<br />
K‰lte<br />
Anlage Nr. IV.1<br />
Ausnahme von Satz 1<br />
Buchstabe a<br />
Stand <strong>de</strong>r Technik<br />
beachten<br />
Die L¸ftungsanlage muss sehr effizient arbeiten. Ihr W‰rme-<br />
r¸ckgewinnungsgrad muss min<strong>de</strong>stens 70 Prozent betragen.<br />
Der Maflstab f¸r die Leistung <strong>de</strong>r Anlage ist die Leistungs-<br />
zahl. Sie wird berechnet aus <strong>de</strong>m Verh‰ltnis von <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r<br />
gewonnenen, bzw. genutzten W‰rme zu <strong>de</strong>m Stromeinsatz<br />
f¸r <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r raumlufttechnischen Anlage.<br />
Diese Leistungszahl muss min<strong>de</strong>stens 10 betragen.<br />
K‰lte aus Anlagen <strong>de</strong>nen Abw‰rme zugef¸hrt wird:<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer K‰lte nutzt, die<br />
durch Anlagen technisch nutzbar gemacht wird, <strong>de</strong>nen unmit-<br />
telbar Abw‰rme zugef¸hrt wird, muss er die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes f¸r K‰lte aus erneuerbaren Energien ent-<br />
sprechend beachten.<br />
Anlage<br />
Nr. V<br />
Anlage<br />
Nr. V.1<br />
Anlage<br />
Nr. V.2<br />
Anlage<br />
Nr. V.2.a<br />
Anlage<br />
Nr. V.2.b<br />
Anlage<br />
Nr. V.3<br />
An<strong>de</strong>re Anlagen nutzen: Anlage
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.81 von 2.87<br />
ß 7 (1) Nr. 1 a<br />
Bescheinigungen<br />
ß 10 (3) Nachweise<br />
Wenn <strong>de</strong>r verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer an<strong>de</strong>re Anlagen<br />
einsetzt um Abw‰rme zu nutzen, muss dieses nach <strong>de</strong>m Stand<br />
<strong>de</strong>r Technik erfolgen.<br />
Nachweise f¸r Abw‰rmenutzung:<br />
� W‰rmepumpen:<br />
Wenn im Geb‰u<strong>de</strong> die Abw‰rme ¸ber W‰rmepumpen genutzt<br />
wird gilt als Nachweise im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes die Be-<br />
scheinigung eines Sachkundigen und das Umweltzeichen ÑEu-<br />
roblumeì, das Umweltzeichen ÑBlauer Engelì, das Pr¸fzei-<br />
chen ÑEuropean Quality Label for Heat Pumpsì o<strong>de</strong>r ein<br />
gleichwertiger Nachweis.<br />
� L¸ftungsanlagen mit WRG:<br />
Wenn ein Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Abw‰rme durch eine<br />
raumlufttechnische Anlage nutzt gilt als Nachweis im Sinne<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes eine Bescheinigung ausgestellt von:<br />
- einem Sachkundigen, o<strong>de</strong>r<br />
- von <strong>de</strong>m Anlagenherstellers, o<strong>de</strong>r<br />
- von <strong>de</strong>m Fachbetrieb, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat<br />
� K‰lte aus Anlagen <strong>de</strong>nen Abw‰rme zugef¸hrt wird:<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer K‰lte nutzt, die<br />
durch Anlagen technisch nutzbar gemacht wird, <strong>de</strong>nen un-<br />
mittelbar Abw‰rme zugef¸hrt wird gilt als Nachweis im Sinne<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes die Bescheinigung eines Sachkundigen.<br />
� An<strong>de</strong>re Anlagen nutzen:<br />
Wenn <strong>de</strong>r verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer an<strong>de</strong>re Anlagen<br />
einsetzt um Abw‰rme zu nutzen wird gilt als Nachweis im<br />
Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes die Bescheinigung eines Sachkun-<br />
digen.<br />
Nr. V.4<br />
Anlage Nr. V.5<br />
Anl. Nr. V.5.a<br />
Anl. Nr. V.5.b<br />
Anl. Nr. V.5.c<br />
Anl. Nr. V.5.c
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.82 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Abschnitt<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
KWK-Nutzung<br />
ß 3 (1) (2)<br />
ß 7 (1) Nr. 1.b<br />
Hocheffiziente<br />
KWK-Anlagen<br />
ß 3 (1) (2)<br />
ß 7 (1) Nr. 1.b<br />
Nummer IV.1<br />
aufler Satz 1 a.<br />
Nachweise<br />
ß 10 (3)<br />
Selbstbetriebene<br />
KWK-Anlagen<br />
Kraft-W‰rme-Kopplung ñ wie m¸ssen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer sie nutzen?<br />
VI. Kraft-W‰rme-Kopplung<br />
Wenn ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Kraft-W‰rme-<br />
Kopplung als Ersatzmaflnahme nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nutzt um<br />
seinen W‰rme- und K‰ltebedarf im Geb‰u<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>cken, muss er<br />
folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen ber¸cksichtigen:<br />
� Hocheffiziente KWK-Anlage nutzen:<br />
Ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erf¸llt sein Pflicht<br />
nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz nur unter <strong>de</strong>r Voraussetzung, dass<br />
die KWK-Anlage hocheffizient ist im Sinne <strong>de</strong>r EU-Richtlinie<br />
¸ber die Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kraft-W‰rme-Kopplung im Energie-<br />
binnenmarkt 26 .<br />
� Hocheffiziente KWK-Anlagen unter einem Megawatt:<br />
Wenn <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer KWK-Anlagen mit einer<br />
elektrischen Leistung unter einem Megawatt nutzt, muss<br />
diese hocheffizient sein. Als Maflstab gilt die Prim‰renergie-<br />
einsparung im Sinne <strong>de</strong>s Anhangs III <strong>de</strong>r EU-Richtlinie zur<br />
Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kraft-W‰rme-Kopplung 20 .<br />
� K‰lte aus KWK mit W‰rmezufuhr:<br />
Ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer kann seine Nutzungs-<br />
pflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz durch Ersatzmaflnahme erf¸l-<br />
len wenn er K‰lte nutzt, die durch Anlagen technisch nutz-<br />
bar gemacht wird, <strong>de</strong>nen unmittelbar W‰rme aus einer<br />
hocheffizienten KWK-Anlage zugef¸hrt wird. Dabei gelten<br />
auch die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes an K‰lte aus er-<br />
neuerbaren Energien, wie sie in <strong>de</strong>r Anlage geregelt sind.<br />
Dem verpflichteten Eigent¸mer kann eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Be-<br />
scheinigungen als Nachweis <strong>de</strong>r Nutzung von W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte<br />
aus Kraft-W‰rme-Kopplung im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes dienen:<br />
� KWK-Anlage selbst betreiben:<br />
Wenn <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer selbst eines Kraft-W‰rme-<br />
Anlage<br />
Nr. VI<br />
Anlage<br />
Nr. VI.1<br />
Anlage<br />
Nr. VI.1<br />
Anlage<br />
Nr. VI.2<br />
Anlage<br />
Nr. VI.3<br />
Anlage<br />
26 EU-Richtlinie Kraft-W‰rme-Kopplung: Richtlinie 2004/8/EG <strong>de</strong>s Europ‰ischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates vom 11. Februar 2004<br />
¸ber die Fˆr<strong>de</strong>rung einer am Nutzw‰rmebedarf orientierten Kraft-W‰rme-Kopplung im Energiebinnenmarkt, ge‰n<strong>de</strong>rt gem‰fl<br />
<strong>de</strong>r ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Richtlinie 92/94/EWG, verk¸n<strong>de</strong>t m Amtsblatt <strong>de</strong>r Europ‰ischen Union, Nr. L, Seite 50.
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.83 von 2.87<br />
Fremdbetriebene<br />
KWK-Anlagen<br />
Kopplungs-Anlage betreibt, kˆnnen folgen<strong>de</strong>n Fachleute ihm<br />
eine Bescheinigung als Nachweis im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes ausstellen:<br />
- ein Sachkundigen, o<strong>de</strong>r<br />
- <strong>de</strong>r Hersteller <strong>de</strong>r Anlage, o<strong>de</strong>r<br />
- <strong>de</strong>r Fachbetriebs, <strong>de</strong>r die Anlage eingebaut hat.<br />
� KWK-Anlage nicht selbst betreiben:<br />
Wenn <strong>de</strong>r verpflichtete Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Kraft-<br />
W‰rme-Kopplungs-Anlage nicht selbst betreibt, gilt die Be-<br />
scheinigung <strong>de</strong>s Anlagenbetreibers als Nachweis im Sinne <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes.<br />
Nr. VI.2.a<br />
Anlage<br />
Nr. VI.2.b
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.84 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Anlage<br />
Anerkannte<br />
Ersatzmaflnahmen<br />
Alternative Energiesparmaflnahmen ñ was<br />
m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer beachten?<br />
VII. Maflnahmen zur Einsparung von Energie<br />
Verpflichtete Eigent¸mer kˆnnen auch ihre Nutzungspflichten<br />
nach <strong>de</strong>m Gesetz auch erf¸llen, in<strong>de</strong>m sie die Energieeffizienz<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s <strong>de</strong>rmaflen steigern, dass sie noch energieeffizien-<br />
ter bauen als es die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) for<strong>de</strong>rt.<br />
ß 7 (1) Nr. 2 Damit die Energiesparmaflnahmen tats‰chlich als Ersatzmafl-<br />
Prim‰renergiebedarf<br />
reduzieren<br />
Transmissionw‰rme-<br />
verluste min<strong>de</strong>rn<br />
÷ffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
ß 19 (3) Fristen!<br />
ß 7 (1) Nr. 2<br />
nahme gem‰fl W‰rmegesetz gelten, muss das fertig errichtete<br />
Geb‰u<strong>de</strong> die folgen<strong>de</strong>n Bedingungen erf¸llen:<br />
� Jahres-Prim‰renergiebedarf strenger als <strong>EnEV</strong>-Standard:<br />
Das Geb‰u<strong>de</strong> muss <strong>de</strong>n Hˆchstwert <strong>de</strong>s Jahres-Prim‰r-<br />
energiebedarfs - nach <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n Energieeinsparverord-<br />
nung (<strong>EnEV</strong>) - um min<strong>de</strong>stens 15 Prozent unterschreiten.<br />
� Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle besser d‰mmen als <strong>EnEV</strong>-Standard:<br />
Das Geb‰u<strong>de</strong> muss die jeweiligen f¸r das konkrete Geb‰u<strong>de</strong><br />
zu erf¸llen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> an die W‰rmed‰m-<br />
mung <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle um min<strong>de</strong>stens 15 Prozent unter-<br />
schreiten.<br />
Maflnahmen zur Einsparung von Energie gelten bei ˆffentlichen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n nur dann als Ersatzmaflnahme nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz<br />
wenn eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Bedingungen erf¸llt ist.<br />
� Neubau:<br />
Bei <strong>de</strong>r Errichtung ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r Transmis-<br />
sionsw‰rmetransferkoeffizient um min<strong>de</strong>stens 30 Prozent<br />
unterschritten.<br />
� Grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung:<br />
Wenn ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> umfassend saniert wird muss<br />
es <strong>de</strong>n 1,4-fachen Wert <strong>de</strong>s maximalen Transmissionsw‰r-<br />
metransferkoeffizienten um min<strong>de</strong>stens 20 Prozent unter-<br />
schreiten. Alternativ kann das ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Renovierung auch die Neubau-Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
gem‰fl <strong>EnEV</strong> 2009, ß 4 (Anfor<strong>de</strong>rungen an Nichtwohngeb‰u-<br />
<strong>de</strong>) in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung erf¸llen.<br />
Anlage<br />
Nr. VII<br />
Anlage<br />
Nr. VII.1<br />
Anlage<br />
Nr. VII.1.a<br />
Anlage<br />
Nr. VII.1.b<br />
Anlage<br />
Nr. VII.2<br />
Nr. VII.2.a<br />
Nr. VII.2.b
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.85 von 2.87<br />
Hˆheren W‰rmeschutz<br />
gew‰hrleisten<br />
<strong>EnEV</strong> 2009<br />
Anlage 2, Tabelle 1<br />
ß 7 (1) Nr. 2<br />
Anlage Nr. I bis VI<br />
Neubau: hˆchste<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
unterschreiten<br />
Nachweis<br />
Energieausweis<br />
� Definition <strong>de</strong>s W‰rmeschutz-Kennwertes:<br />
Der Transmissionsw‰rmetransferkoeffizient ist <strong>de</strong>r spezifi-<br />
sche, auf die w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che bezoge-<br />
ne Transmissionsw‰rmetransferkoeffizient <strong>de</strong>s Referenzge-<br />
b‰u<strong>de</strong>s gleicher Geometrie, Nettogrundfl‰che, Ausrichtung<br />
und Nutzung einschliefllich <strong>de</strong>r Anordnung <strong>de</strong>r Nutzungsein-<br />
heiten gem‰fl Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009), Anlage<br />
2 (Anfor<strong>de</strong>rungen an Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>), Tabelle 1 (Ausf¸h-<br />
rung <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s).<br />
� Berechung <strong>de</strong>s W‰rmeschutz-Kennwertes:<br />
Der Transmissionsw‰rmetransferkoeffizient wird nach Num-<br />
mer 6.2 <strong>de</strong>r DIN V 18599-2 (2007-02) 27 , die w‰rme¸bertra-<br />
gen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che wird nach DIN EN ISO 13789 (1999-<br />
10) 28 , Fall ÑAuflenabmessungì, ermittelt, so dass alle ther-<br />
misch konditionierten R‰ume <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s von dieser Fl‰-<br />
che umschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
� Nutzungsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes erf¸llen:<br />
Maflnahmen zur Einsparung von Energie, bei <strong>de</strong>nen ganz o<strong>de</strong>r<br />
teilweise Erneuerbare Energien, Abw‰rme o<strong>de</strong>r W‰rme aus<br />
Kraft-W‰rme-Kopplung genutzt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n W‰rme- und<br />
K‰lteenergiebedarf zu <strong>de</strong>cken, gelten unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />
Nummern 1 o<strong>de</strong>r 2 nur dann als Ersatzmaflnahme, wenn sie<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Anlage <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes erf¸llen.<br />
� Hˆchste W‰rmeschutz-Anfor<strong>de</strong>rung erf¸llen:<br />
Wenn f¸r das neu errichtete Geb‰u<strong>de</strong> eines verpflichteten<br />
Eigent¸mers an<strong>de</strong>re Rechtsvorschriften hˆhere Anfor<strong>de</strong>run-<br />
gen an <strong>de</strong>n baulichen W‰rmeschutz als die Energieeinspar-<br />
verordnung stellen, muss er die entsprechen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>run-<br />
gen um 15 Prozent im Sinne <strong>de</strong>r Energieeinsparung unter-<br />
schreiten. Dies gilt f¸r alle neu erbaute Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
� Energieausweis auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Energiebedarfs: Wenn<br />
ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Energieeinsparung<br />
als anerkannte Maflnahme im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes<br />
durchf¸hrt, gilt <strong>de</strong>r Bedarfs-Energieausweis gem‰fl <strong>de</strong>r gel-<br />
ten<strong>de</strong>n Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) als Nachweis.<br />
Anlage<br />
Nr. VII.3<br />
Anlage<br />
Nr. VII.4<br />
Anlage<br />
Nr. VII.5<br />
27 DIN V 18599-2 (2007-02): Energetische Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n - Berechnung <strong>de</strong>s Nutz-, End- und Prim‰renergiebedarfs f¸r<br />
Heizung, K¸hlung, L¸ftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung - Teil 2: Nutzenergiebedarf f¸r Heizen und K¸hlen von Geb‰u<strong>de</strong>zonen,<br />
Beuth Verlag Berlin, Februar 2007, Internet: www.beuth.<strong>de</strong><br />
28 DIN EN ISO 13789 (1999-10) : W‰rmetechnisches Verhalten von Geb‰u<strong>de</strong>n - Spezifischer Transmissions- und L¸ftungsw‰rmedurchgangskoeffizient<br />
- Berechnungsverfahren (ISO 13789:2007); Deutsche Fassung EN ISO 13789:2007, Beuth-Verlag, Berlin,<br />
April 2008
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.86 von 2.87<br />
Teil 5 Anlage<br />
Anschluss an Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz -<br />
was m¸ssen Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer beachten?<br />
Anlage VIII. Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte<br />
Nutzung von<br />
W‰rmenetzen<br />
Wenn ein verpflichteter Eigent¸mer sein Geb‰u<strong>de</strong> an ein Fern-<br />
w‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz anschlieflt um seinen W‰rme- und<br />
K‰ltebedarf im Geb‰u<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>cken, muss er folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes ber¸cksichtigen.<br />
Die Nutzung von Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰lte gilt nur dann als<br />
Ersatzmaflnahme im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes, wenn die in <strong>de</strong>m<br />
W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetz insgesamt verteile W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte die<br />
folgen<strong>de</strong>n Bedingungen erf¸llt:<br />
W‰rme aus EE Erneuerbare Energien nutzen:<br />
Die in <strong>de</strong>m W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetz insgesamt verteile W‰r-<br />
me o<strong>de</strong>r K‰lte muss zu einem wesentlichen Teil aus erneu-<br />
erbaren Energie stammen.*)<br />
Der Eigent¸mer muss auch Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes f¸r die Nutzung erneuerbarer Energien beachten, wie sie<br />
in <strong>de</strong>r Anlage Nr. I bis IV <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes geregelt sind.<br />
*) Wann ein Anteil aus Erneuerbaren Energien Ñwesentlichì<br />
ist, legt das W‰rmegesetz nicht direkt fest. Die offizielle Be-<br />
gr¸ndung zum W‰rmegesetz 2009 gab als Richtgrˆfle die<br />
Nutzungsanteile nach ß 5 (Anteil Erneuerbarer Energien) an.<br />
Das be<strong>de</strong>utet, dass beispielsweise auch solar unterst¸tzte<br />
Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetze in Betracht kommen, wenn<br />
<strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r solar erzeugten W‰rme im Netz von <strong>de</strong>r Grˆ-<br />
flenordnung her <strong>de</strong>m Nutzungsanteil nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz<br />
entspricht, d.h. 15 Prozent.<br />
Abw‰rme � Abw‰rme nutzen:<br />
Die in <strong>de</strong>m W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetz insgesamt verteile W‰r-<br />
me o<strong>de</strong>r K‰lte muss min<strong>de</strong>stens zur H‰lfte, d.h. 50 Prozent<br />
o<strong>de</strong>r mehr aus Anlagen zur Nutzung von Abw‰rme stammen.<br />
Der Eigent¸mer muss auch Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes f¸r die Ersatzmaflnahmen beachten, wie sie in <strong>de</strong>r Anla-<br />
ge Nr. V <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes geregelt sind.<br />
Anlage<br />
Nr. VIII<br />
Anlage<br />
Nr. VIII.1<br />
Anlage<br />
Nr. VIII.1.a<br />
Anlage<br />
Nr. VIII.1.b
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Seite 2.87 von 2.87<br />
KWK-Anlagen � Kraft-W‰rme-Kopplung nutzen:<br />
Die in <strong>de</strong>m W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetz insgesamt verteile W‰r-<br />
me o<strong>de</strong>r K‰lte muss min<strong>de</strong>stens zur H‰lfte, d.h. 50 Prozent<br />
o<strong>de</strong>r mehr aus KWK-Anlagen stammen.<br />
Der Eigent¸mer muss auch Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes f¸r die Ersatzmaflnahmen beachten, wie sie in <strong>de</strong>r Anla-<br />
ge Nr. VI <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes geregelt sind.<br />
Kombinationen Kombinationen erlaubt:<br />
Nachweise<br />
ß 10 (3)<br />
Die in <strong>de</strong>m W‰rme- o<strong>de</strong>r K‰ltenetz insgesamt verteile W‰r-<br />
me o<strong>de</strong>r K‰lte muss zu min<strong>de</strong>stens 50 Prozent durch eine<br />
Kombination <strong>de</strong>r oben genannten Maflnahmen stammen:<br />
- Erneuerbare Energie,<br />
- Abw‰rme-Nutzung,<br />
- Kraft-W‰rme-Kopplung (KWK).<br />
Der Eigent¸mer muss auch Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegeset-<br />
zes f¸r die Nutzung erneuerbarer Energien und <strong>de</strong>r Ersatz-<br />
maflnahmen beachten, wie sie in <strong>de</strong>r Anlage Nr. I bis VI <strong>de</strong>s<br />
W‰rmegesetzes geregelt sind.<br />
� Nachweis vom Betreiber:<br />
Bezieht ein verpflichteter Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die W‰rme<br />
o<strong>de</strong>r K‰lte f¸r sein Geb‰u<strong>de</strong> aus einem Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r<br />
Fernk‰ltenetz gilt die Bescheinigung <strong>de</strong>s Netzbetreibers als<br />
Nachweis im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes.<br />
Anlage<br />
Nr. VIII.1.c<br />
Anlage<br />
Nr. VIII.1.d<br />
Anlage<br />
Nr. VIII.2
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anlage A - Inhalts¸bersicht<br />
Praxis-Dialog<br />
EEW‰rmeG + <strong>EnEV</strong> Experten antworten auf Praxisfragen<br />
1 Sind erneuerbare Energien f¸r ein neu gebautes Wohnhaus<br />
zwingend vorgeschrieben?<br />
2 Gemischt genutzte Geb‰u<strong>de</strong> in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg:<br />
Heizung im Neubau und Heizung erneuern im Baubestand<br />
3 Photovoltaikanlage in Neubau einplanen und dabei die <strong>EnEV</strong> 2009<br />
und das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> ber¸cksichtigen<br />
4 <strong>EnEV</strong>-Nachweis anhand DIN V 18599 f¸r Dachausbau<br />
im Wohnbestand mit gleichzeitiger Heizungserneuerung<br />
5 Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 bei groflem Dachausbau<br />
mit Erneuerung <strong>de</strong>r Heizung f¸r das gesamte Wohnhaus<br />
6 Nachweis nach <strong>EnEV</strong> 2009 und nach <strong>de</strong>m Erneuerbare-<br />
Energien-W‰rmegesetz f¸r neues Schulgeb‰u<strong>de</strong> f¸hren<br />
7 Kin<strong>de</strong>rtagesst‰tte als Anbau an Gemein<strong>de</strong>zentrum planen<br />
mit Beheizung ¸ber das bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong><br />
8 Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz mit Solaranlage<br />
und Unterschreitung <strong>de</strong>s <strong>EnEV</strong>-Standards erf¸llen<br />
9 <strong>EnEV</strong> und EEW‰rmeG erf¸llen: Neue Doppelhaush‰lfte<br />
mit Gas-Brennwerttherme und thermischer Solaranlage<br />
10 Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> und <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes an<br />
einen groflen Anbau an ein Krankenhaus, Klinikkomplex<br />
11 EEW‰rmeG <strong>2011</strong> erf¸llen f¸r neues Wohnhaus mit<br />
Solaranlage und L¸ftung mit W‰rmer¸ckgewinnung<br />
12 Neu geplantes Massage- und Rehabilitations-Zentrum<br />
von <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen nach EEW‰rmeG <strong>2011</strong> befreien<br />
Seite<br />
A.01<br />
A.02<br />
A.03<br />
A.04<br />
A.05<br />
A.06<br />
A.07<br />
A.08<br />
A.09<br />
A.10<br />
A.11<br />
A.12
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.01 ñ Seite 1 von 5<br />
02.06.<strong>2011</strong><br />
Sind erneuerbaren Energien f¸r ein neu<br />
geplanten Wohnhaus zwingend vorgeschrieben?<br />
Autorin: Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart<br />
Ein Architekt berichtet:<br />
Ein potentieller Auftraggeber hat die Absicht, ein Einfamilienhaus zu bauen.<br />
Den Bauantrag wollen sie im Sommer <strong>2011</strong> bei <strong>de</strong>r Baubehˆr<strong>de</strong> einreichen.<br />
Um Energie zu sparen, haben sie sich entschie<strong>de</strong>n, das Haus nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>r<br />
KfW-Fˆr<strong>de</strong>rung zu bauen. (www.kfw-foer<strong>de</strong>rbank.<strong>de</strong>)<br />
Die Erf¸llung dieser For<strong>de</strong>rungen f¸hrt durch die Maflnahmen zur W‰rmed‰mmung bei<br />
<strong>de</strong>n W‰n<strong>de</strong>n und Fenstern bereits zu erheblichen Energieeinsparungen.<br />
Sind die Bauherren trotz<strong>de</strong>m gezwungen nach <strong>de</strong>m Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz (W‰rmegesetz <strong>2011</strong>) auch erneuerbare Energie zu nutzen?<br />
Aspekte:<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, <strong>EnEV</strong> 2009, KfW, Effizienzhaus, KfW-Effizienzhaus, W‰rmegesetz, <strong>2011</strong>,<br />
EEW‰rmeG, EEW‰rmegesetz, Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz, erneuerbare,<br />
Energie, Energien, Wohnhaus, Neubau, neu, Wohnungsbau, Wohnbau, Wohngeb‰u-<br />
<strong>de</strong>, Solar, Solarenergie, Geothermie, Umweltw‰rme, Biomasse, Ersatzmaflnahme, Er-<br />
satzmaflnahmen, <strong>EnEV</strong>-Standard, Nachweis, Energieausweis, <strong>EnEV</strong>-Nachweis, Sach-<br />
verst‰ndiger<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.01 ñ Seite 2 von 5<br />
ANTWORT:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2009 m¸ssen Bauherrn nicht nur die Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong>) beachten, son<strong>de</strong>rn parallel dazu auch das Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz (EEW‰rmeG) erf¸llen.<br />
Aktuell gelten folgen<strong>de</strong> Fassungen: <strong>EnEV</strong> 2009 und EEW‰rmeG <strong>2011</strong>.<br />
Die <strong>EnEV</strong> 2009 for<strong>de</strong>rt energieeffiziente neue Wohngeb‰u<strong>de</strong>. Als Maflstab gelten:<br />
� <strong>de</strong>r Jahres-Prim‰renergiebedarf f¸r die Heizung, Warmwasser, L¸ftung und<br />
ggf. auch K¸hlung <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>, und<br />
� die mittleren W‰rmedurchgangskoeffizienten <strong>de</strong>r w‰rme¸bertragen<strong>de</strong>n Um-<br />
fassungsfl‰che (U-Werte Auflenbauteile).<br />
Diese bei<strong>de</strong>n energetischen Kennwerte d¸rfen die erlaubten Hˆchstwerte gem‰fl<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 nicht ¸berschreiten.<br />
Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> for<strong>de</strong>rt, dass die Bauherren, bzw. die Eigent¸mer von neuen<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong>n, einen Teil <strong>de</strong>r benˆtigten W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte zum Heizen, K¸hlen<br />
und Wassererw‰rmen im Geb‰u<strong>de</strong> durch regenerative Energiequellen <strong>de</strong>cken. Al-<br />
ternativ erlaubt das Gesetz ihnen, dass sie die Energieeffizienz ihres Geb‰u<strong>de</strong>s<br />
durch anerkannte Ersatzmaflnahmen steigern.<br />
KfW-Effizienzhaus 70: Auf das Thema <strong>de</strong>r KfW-Fˆr<strong>de</strong>rung geht die Autorin in ihrer<br />
Antwort nicht n‰her ein. Aktuell muss ein KfW-Effizienzhaus 70 beispielsweise fol-<br />
gen<strong>de</strong> Kriterien erf¸llen:<br />
� Der Jahres-Prim‰renergiebedarf (QP) betr‰gt max. 70 Prozent (%) <strong>de</strong>s Wertes<br />
f¸r das Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s nach <strong>EnEV</strong> 2009, Anlage 1 (Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong>), Tabelle 1 (Ausf¸hrung <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s).<br />
� Der Transmissionsw‰rmeverlust (HíT) betr‰gt max. 85 % <strong>de</strong>s Wertes f¸r das Re-<br />
ferenzgeb‰u<strong>de</strong>s nach <strong>EnEV</strong> 2009, Anlage 1 (Anfor<strong>de</strong>rungen an Wohngeb‰u<strong>de</strong>),<br />
Tabelle 1 (Ausf¸hrung <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s).<br />
� Der Transmissionsw‰rmeverlust (HíT) darf nicht hˆher sein als es die Energie-<br />
einsparverordnung <strong>EnEV</strong> 2009 in <strong>de</strong>r Anlage 1 (Anfor<strong>de</strong>rungen an Wohngeb‰u-<br />
<strong>de</strong>), Tabelle 2 (Hˆchstwerte <strong>de</strong>s spezifischen, auf die w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Um-<br />
fassungsfl‰che bezogenen Transmissionsw‰rmeverlusts) erlaubt.<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.01 ñ Seite 3 von 5<br />
1. W‰rmegesetz <strong>2011</strong> f¸r neues Wohnhaus erf¸llen<br />
Auch das ge‰n<strong>de</strong>rte Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz - W‰rmegesetz <strong>2011</strong> -<br />
verpflichtet Bauherren <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰ltebedarf ihrer Neubauten f¸r die Raum-<br />
heizung, das Warmwassererw‰rmen und die K¸hlung teilweise durch erneuerbare<br />
Energien zu <strong>de</strong>cken. Dabei erkennt das Gesetz folgen<strong>de</strong> erneuerbare Energie an:<br />
� Solarenergie,<br />
� Biomasse,<br />
� Geothermie,<br />
� Umweltw‰rme,<br />
� erneuerbare K‰lte.<br />
Allerdings erkennt auch das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> auch gewisse Ersatzmaflnahmen<br />
an, mit <strong>de</strong>nen die Bauherren die Energieeffizienz ihrer Neubauten steigern kˆnnen.<br />
Eine dieser Maflnahmen ist die "<strong>EnEV</strong>-‹bererf¸llung", d.h. das Haus wird energieef-<br />
fizienter geplant und gebaut wird als es die jeweils gelten<strong>de</strong> <strong>EnEV</strong> for<strong>de</strong>rt.<br />
Die <strong>EnEV</strong> 2009 setzt als Maflstab f¸r die Energieeffizienz die zwei folgen<strong>de</strong>n Kenn-<br />
werte ein, f¸r die sie Hˆchstwerte vorgibt, die ein Neubau nicht ¸berschreiten darf:<br />
- Jahres-Prim‰renergiebedarf <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s mitsamt <strong>de</strong>r Anlagentechnik,<br />
- W‰rmeverlust durch die Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle, d.h. <strong>de</strong>r spezifische, auf die w‰rme-<br />
¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che bezogenen Transmissionsw‰rmeverlust.<br />
2. Neubau Wohnhaus - <strong>EnEV</strong>-Unterschreitung als Ersatzmaflnahme erf¸llen<br />
Damit die Energiesparmaflnahmen tats‰chlich als Ersatzmaflnahme gem‰fl W‰r-<br />
megesetz <strong>2011</strong> gelten, muss das fertig errichtete Wohnhaus die folgen<strong>de</strong>n Bedin-<br />
gungen erf¸llen:<br />
� Jahres-Prim‰renergiebedarf geringer als <strong>EnEV</strong> erlaubt:<br />
Das Geb‰u<strong>de</strong> muss <strong>de</strong>n Hˆchstwert <strong>de</strong>s Jahres-Prim‰renergiebedarfs - nach<br />
<strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) - um min<strong>de</strong>stens 15<br />
Prozent unterschreiten.<br />
� W‰rmeverluste durch Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle geringer als <strong>EnEV</strong> erlaubt:<br />
Das Wohngeb‰u<strong>de</strong> muss die jeweiligen f¸r das konkrete Geb‰u<strong>de</strong> zu erf¸l-<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.01 ñ Seite 4 von 5<br />
Fazit:<br />
len<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 an die W‰rmed‰mmung <strong>de</strong>r Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>h¸lle um min<strong>de</strong>stens 15 Prozent unterschreiten.<br />
� Achtung: Wenn <strong>de</strong>r Bauherr f¸r sein neues Wohnhaus nach an<strong>de</strong>ren<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Rechtsvorschriften noch hˆhere Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n bauli-<br />
chen W‰rmeschutz erf¸llen muss als es die <strong>EnEV</strong> 2009 for<strong>de</strong>rt,<br />
muss er die entsprechen<strong>de</strong>n hˆheren Anfor<strong>de</strong>rungen um 15<br />
Prozent im Sinne <strong>de</strong>r Energieeinsparung unterschreiten.<br />
� Erneuerbare Energien und an<strong>de</strong>re Ersatzmaflnahmen wie vorgeschrieben:<br />
Wenn <strong>de</strong>r Bauherr bei seinem neuen Wohnhaus doch auch erneuerbare<br />
Energien, Abw‰rme o<strong>de</strong>r W‰rme aus Kraft-W‰rme-Kopplung teilweise nutzt,<br />
die <strong>de</strong>r Fachmann bei <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>-Berechnung <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergie-<br />
bedarfs ber¸cksichtigt, muss er f¸r diese auch die Nutzungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> beachten, wie das Gesetz sie in <strong>de</strong>r Anlage regelt.<br />
� Nachweis aufgrund <strong>de</strong>s Bedarfs-Energieausweise:<br />
Als Nachweis, dass <strong>de</strong>r Bauherr auch das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> erf¸llt hat gilt<br />
im Falle dieser Ersatzmaflnahme <strong>de</strong>r Bedarfs-Energieausweis nach <strong>EnEV</strong><br />
2009, ß 18 (Ausstellung auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Energiebedarfs).<br />
Der ausstellungsberechtigte Fachmann, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Bauherr f¸r die Planung und<br />
Nachweisf¸hrung <strong>de</strong>s neuen Wohnhauses beauftragt hat, muss nachweisen,<br />
dass das fertig erbaute Haus die von <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n <strong>EnEV</strong> vorgegebenen<br />
Hˆchstwerte entsprechend unterschreitet ñ wie weiter oben erl‰utert.<br />
Das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (W‰rmegesetz <strong>2011</strong>) verpflichtet <strong>de</strong>n<br />
Bauherrn <strong>de</strong>s neuen Wohnhauses nicht zwingend teilweise erneuerbare Energien<br />
zu nutzen zum Heizen, Erw‰rmen <strong>de</strong>s Warmwassers sowie ggf. zum K¸hlen.<br />
Das Gesetz erˆffnet ihm auch die Option, als anerkannte Ersatzmaflnahme das<br />
Wohnhaus energieeffizienter und besser w‰rmeged‰mmt zu bauen, als es die gel-<br />
ten<strong>de</strong> Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) for<strong>de</strong>rt.<br />
Als Nachweis, dass <strong>de</strong>r Bauherr die entsprechen<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmege-<br />
setzes <strong>2011</strong> erf¸llt hat, dient ihm <strong>de</strong>r Energieausweis nach <strong>EnEV</strong> 2009 auf <strong>de</strong>r<br />
Grundlage <strong>de</strong>s Energiebedarfs.<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.01 ñ Seite 5 von 5<br />
Quellen:<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Die <strong>EnEV</strong> 2007 war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. Sep-<br />
tember 2009 in Kraft. Internet: www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.net<br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.org<br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623, Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.02 ñ Seite 1 von 12<br />
02.06.<strong>2011</strong><br />
Gemischt genutzte Geb‰u<strong>de</strong> in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg:<br />
Heizung erneuern im Bestand und Heizung in Neubau<br />
Welche Anfor<strong>de</strong>rungen muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer, bzw. <strong>de</strong>r Bauherr erf¸llen?<br />
Autorin: Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Ein Bauingenieur ber‰t <strong>de</strong>n Eigent¸mer eines bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s. Das Bestands-<br />
geb‰u<strong>de</strong> wird zu 80 Prozent (%) gewerblich genutzt und die restlichen 20 % sind Woh-<br />
nungen. Der Eigent¸mer will die alte Heizung erneuern, d.h. gegen eine neue Heizung<br />
austauschen. Das Geb‰u<strong>de</strong> steht in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg, wo seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2008<br />
das Erneuerbare-W‰rme-Lan<strong>de</strong>sgesetz (EW‰rmeG) gilt.<br />
Auf Bun<strong>de</strong>sebene gilt seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> das ge‰n<strong>de</strong>rte Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ñ kurz: W‰rmegesetz <strong>2011</strong>) sowie seit <strong>de</strong>m 1. Okto-<br />
ber 2009 die neue Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009). Der Bauingenieur fragt uns<br />
ob in diesem Fall die W‰rmegesetze <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg<br />
greifen und welche Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Eigent¸mer erf¸llen muss. Alternativ interessie-<br />
ren ihn auch die Anfor<strong>de</strong>rungen im Falle eines neu geplanten und gebauten Geb‰u<strong>de</strong>s<br />
mit gemischter Nutzung, das auch in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg steht.<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, Energieeinsparverordnung, bestehen<strong>de</strong>s, Geb‰u<strong>de</strong>, Bestand, Baube-<br />
stand, Altbau, Nutzung, gemischt, Gewerbe, gewerblich, Wohnung, Wohnungen, woh-<br />
nen, Bund, bun<strong>de</strong>sweit, Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz, <strong>2011</strong>, EEW‰rmeG, W‰r-<br />
megesetz, Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg, BW, EW‰rmeG, Lan<strong>de</strong>sgesetz, lan<strong>de</strong>sweit, Erneuer-<br />
bare-W‰rme-Lan<strong>de</strong>sgesetz, Heizung, Anlagentechnik, heizen, erneuern, ersetzen, aus-<br />
tauschen, Pflicht, Pflichten, Anfor<strong>de</strong>rung, Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
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Chancen:<br />
Ein Bauingenieur ber‰t <strong>de</strong>n Eigent¸mer eines bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s.<br />
Das Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> wird zu 80 Prozent (%) gewerblich genutzt und die restlichen 20<br />
% sind Wohnungen. Der Eigent¸mer will die alte Heizung erneuern, d.h. gegen eine<br />
neue Heizung austauschen.<br />
Probleme + Praxis:<br />
Fragen:<br />
Das gemischt genutzte Geb‰u<strong>de</strong> steht in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg, wo seit <strong>de</strong>m 1. Januar<br />
2008 das Erneuerbare-W‰rme-Lan<strong>de</strong>sgesetz (EW‰rmeG) gilt.<br />
Auf Bun<strong>de</strong>sebene gilt seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> das ge‰n<strong>de</strong>rte Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz (EEW‰rmeG ñ kurz: W‰rmegesetz <strong>2011</strong>) sowie seit <strong>de</strong>m 1. Oktober<br />
2009 die neue Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009).<br />
Den Bauherrn interessiert welche Regeln er bei <strong>de</strong>r Heizungserneuerung beachten<br />
muss sowie welche Anfor<strong>de</strong>rungen ein neu geplantes und gebautes Geb‰u<strong>de</strong>s mit ge-<br />
mischter Nutzung erf¸llen m¸sste, wenn <strong>de</strong>r Standort auch in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg liegt.<br />
1. Welche Anfor<strong>de</strong>rungen muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer erf¸llen, wenn er die Heizung in<br />
<strong>de</strong>m gemischt genutzten Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg erneuert?<br />
2. Welche Anfor<strong>de</strong>rungen muss <strong>de</strong>r Bauherr im Falle eines neu gebauten Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>s mit gemischter Nutzung und Standort in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg erf¸llen?<br />
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ANTWORT:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich: Folgen<strong>de</strong> Vorschriften gelten in BW parallel.<br />
1. Das Erneuerbare W‰rme-Gesetz Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg gilt seit 1. Januar 2008.<br />
� Neubau: Das Lan<strong>de</strong>sgesetz verpflichtet Bauherren in ihren neu gebauten<br />
Wohnh‰usern die W‰rme f¸r Heizung und Warmwasser teilweise durch er-<br />
neuerbare Energien zu <strong>de</strong>cken (Sonne, Geothermie, Biomasse, Biogas o<strong>de</strong>r<br />
Bioˆl). Alternativ kˆnnen sie diese Nutzungspflicht auch durch anerkannte Er-<br />
satzmaflnahmen erf¸llen. Wenn ein gemischt genutztes Geb‰u<strong>de</strong> ¸berwie-<br />
gend Wohnzwecken dient, gilt das Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz BW entsprechend<br />
anteilig f¸r <strong>de</strong>n W‰rmebedarf dieses Geb‰u<strong>de</strong>teils.<br />
� Bestand: Eigent¸mer von bestehen<strong>de</strong>n Wohnbauten sind ebenfalls betroffen,<br />
wenn sie seit Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2010 die Heizungsanlage erneuern, d.h.<br />
wenn sie <strong>de</strong>n Kessel o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren zentralen W‰rmeerzeuger austau-<br />
schen. Dient ein gemischt genutztes Geb‰u<strong>de</strong> ¸berwiegend zu Wohnzwe-<br />
cken, gilt das Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz BW entsprechend anteilig f¸r <strong>de</strong>n W‰r-<br />
mebedarf dieses Geb‰u<strong>de</strong>teils, wenn die Heizung ausgetauscht wird.<br />
2. Das ge‰n<strong>de</strong>rte Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz gilt seit 1. Mai <strong>2011</strong>.<br />
� Neubau: Dieses Bun<strong>de</strong>sgesetz verpflichtet Bauherren in ihren neu gebauten<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n die W‰rme o<strong>de</strong>r K‰lte f¸r Heizung, Warmwasser und K¸hlung teil-<br />
weise durch erneuerbare Energiequellen zu <strong>de</strong>cken. Alternativ kˆnnen sie die<br />
Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s durch gewisse, anerkannte Ersatzmaflnah-<br />
men steigern.<br />
� Bestand: Eigent¸mer von bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>n kˆnnen ebenfalls betroffen<br />
sein, wenn sie einen groflfl‰chigen Anbau o<strong>de</strong>r Ausbau planen. Das Bun<strong>de</strong>s-<br />
umweltministerium (BMU) hat zu dieser Problematik einen Anwendungshin-<br />
weis verˆffentlicht. Das ge‰n<strong>de</strong>rte W‰rmegesetz <strong>2011</strong> greift auch wenn ein ˆf-<br />
fentliches Geb‰u<strong>de</strong> umfassend saniert wird. Es erˆffnet <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>rn<br />
die Mˆglichkeit, dass sie eigene Regeln f¸r alle Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> erlassen.<br />
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3. Die Energieeinsparverordnung <strong>EnEV</strong> 2009 gilt bun<strong>de</strong>sweit seit 1. Oktober 2009.<br />
� Neubau: Die <strong>EnEV</strong> 2009 verpflichtet Bauherren energieeffiziente Neubauten<br />
zu errichten: Der Prim‰renergiebedarf f¸r Heizung, L¸ftung, Klimatisierung<br />
und ggf. auch Beleuchtung sowie <strong>de</strong>r W‰rmesch¸tz <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle d¸rfen<br />
die vorgegebenen Maximal-Werte nicht ¸bersteigen.<br />
� Bestand: Eigent¸mer von Bestandsbauten sich von <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 ebenfalls<br />
betroffen durch Nachr¸stpflichten bei Heizungsanlagen, Leitungen, Armatu-<br />
ren und obere Geschoss<strong>de</strong>cken, durch Anfor<strong>de</strong>rungen bei Sanierung <strong>de</strong>r Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>h¸lle o<strong>de</strong>r Erweiterungen, usw.<br />
1. Heizung erneuern in gemischt genutztem Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> in BW<br />
Von <strong>de</strong>n oben genannten Vorschriften haben die bun<strong>de</strong>sweit gelten<strong>de</strong>n Regelungen<br />
<strong>de</strong>n Vorrang, d.h. die <strong>EnEV</strong> 2009 sowie das W‰rmegesetz <strong>2011</strong>, bzw. 2009.<br />
Was for<strong>de</strong>rn diese Vorschriften, wenn <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Heizung erneuert?<br />
1.1 <strong>EnEV</strong> 2009 bei Heizungserneuerung beachten<br />
Die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) regelt die Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
neue o<strong>de</strong>r ausgetauschte Heizungsanlagen im vierten Abschnitt (Anlagen-<br />
technik) und in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Anlagen:<br />
- Heizungsanlage: ß 13 (Inbetriebnahme von Heizkesseln und sonstigen<br />
W‰rmeerzeugersystemen) und Anlage 4a (Anfor<strong>de</strong>rungen an die Inbe-<br />
triebnahme von Heizkesseln und sonstigen W‰rmeerzeugersystemen),<br />
- Leitungen, Armaturen, Regelungen: ß 14 (Verteilungseinrichtungen und<br />
Warmwasseranlagen) und Anlage 5 (Anfor<strong>de</strong>rungen an die W‰rme-<br />
d‰mmung von Rohrleitungen und Armaturen).<br />
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Heizungsanlage:<br />
Fachleute und Eigent¸mer m¸ssen folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen beachten:<br />
� CE-Kennzeichnung: Die <strong>EnEV</strong> for<strong>de</strong>rt, dass Heizkessel f¸r fl¸ssige o<strong>de</strong>r<br />
gasfˆrmige Brennstoffe - mit einer Nennleistung von min<strong>de</strong>stens 4 Kilo-<br />
watt bis hˆchstens 400 Kilowatt - in Geb‰u<strong>de</strong>n nur eingebaut wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn sie mit einer CE-Kennzeichnung versehen sind gem‰fl <strong>de</strong>r ent-<br />
sprechen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Verordnung, o<strong>de</strong>r EU-Richtlinie. Auch Heizkes-<br />
sel, die aus Ger‰ten zusammengef¸gt sind, d¸rfen nur eingebaut wer-<br />
<strong>de</strong>n, wenn die entsprechen<strong>de</strong>n Parameter aus <strong>de</strong>n beiliegen<strong>de</strong>n EG-<br />
Konformit‰ts-Erkl‰rungen beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
� Energieeffiziente Heizkessel: Der Eigent¸mer darf nur energieeffiziente<br />
Heizkessel in Geb‰u<strong>de</strong>n einbauen, d.h. wenn er die Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
die Inbetriebnahme von Heizkesseln und sonstigen W‰rmeerzeugersys-<br />
temen erf¸llt. Diese Anfor<strong>de</strong>rungen listet die <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Anlage 4a (An-<br />
for<strong>de</strong>rungen an die Inbetriebnahme von Heizkesseln und sonstigen<br />
W‰rmeerzeugersystemen).<br />
� Energieeffiziente W‰rmeerzeugersysteme: Wenn in einem Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Eigent¸mer ein elektrisches Speicherheizsystem aufler Betrieb nehmen<br />
muss, weil die <strong>EnEV</strong> 2009 ihn dazu verpflichtet, gelten die oben genann-<br />
ten Anfor<strong>de</strong>rungen auch f¸r sonstige W‰rmeerzeugersysteme mit einer<br />
Heizleistung ¸ber 20 Watt pro Quadratmeter Nutzfl‰che (W/m ).<br />
� Ausnahmen Bestand: F¸r bestimmte Bestandsbauten erlaubt die <strong>EnEV</strong><br />
auch eine Ausnahme: Diese m¸ssen die Anfor<strong>de</strong>rungen nicht erf¸llen,<br />
wenn ihr Jahres-Prim‰renergiebedarf <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>s Jahres-<br />
Prim‰renergiebedarfs <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s um<br />
hˆchstens 40 Prozent (%) ¸bersteigt.<br />
� Ausnahmen CE-Kennzeichnung: Folgen<strong>de</strong> Heizkessel benˆtigen aller-<br />
dings keine CE-Kennzeichnung:<br />
- einzeln produzierte Heizkessel,<br />
- Heizkessel f¸r marktun¸bliche fl¸ssige o<strong>de</strong>r gasfˆrmige Brennstof-<br />
fe,<br />
- Anlagen, mit <strong>de</strong>nen nur das warme Wasser bereitet wird,<br />
- K¸chenher<strong>de</strong>,<br />
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- Ger‰te, die haupts‰chlich ausgelegt sind um <strong>de</strong>n Raum in <strong>de</strong>m sie<br />
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aufgestellt sind zu beheizen die jedoch auch Warmwasser f¸r die<br />
Zentralheizung und f¸r sonstigen Gebrauch liefern,<br />
- Ger‰te mit einer Nennleistung unter 6 Kilowatt, die Warmwasser-<br />
speichersysteme mit Schwerkraftumlauf versorgen.<br />
� W‰rmeschutz Heizkessel: Folgen<strong>de</strong> Heizkessel d¸rfen Eigent¸mer nur<br />
dann einbauen o<strong>de</strong>r aufstellen zur sp‰teren Inbetriebnahme, wenn sie<br />
nach <strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik w‰rmeged‰mmt sind:<br />
- Heizkessel mit einer Nennleistung unter 4 Kilowatt (kW),<br />
- Heizkessel mit einer Nennleistung ¸ber 400 Kilowatt (kW),<br />
- Ausnahme-Heizkessel gem‰fl <strong>de</strong>m oben beschriebenen Absatz 3.<br />
Leitungen, Armaturen, Regelungen:<br />
Die <strong>EnEV</strong> 2009 regelt die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Leitungen und Armaturen<br />
von Heizungsanlagen sowie <strong>de</strong>r notwendigen Regelungseinrichtungen im<br />
vierten Abschnitt (Anlagentechnik) im ß 14 (Verteilungseinrichtungen und<br />
Warmwasseranlagen) sowie in <strong>de</strong>r Anlage 5 (Anfor<strong>de</strong>rungen an die W‰rme-<br />
d‰mmung von Rohrleitungen und Armaturen).<br />
Fachleute und Eigent¸mer m¸ssen folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen beachten:<br />
� Zentralheizungen: Die Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n m¸ssen Zentralheizun-<br />
gen mit zentralen automatischen Einrichtungen zur Verringerung und Ab-<br />
schaltung <strong>de</strong>r W‰rmezufuhr sowie zur Ein- und Ausschaltung elektrischer<br />
Antriebe in Abh‰ngigkeit von <strong>de</strong>r Auflentemperatur o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren<br />
geeigneten F¸hrungsgrˆfle und <strong>de</strong>r Zeit ausstatten.<br />
� Regelungen nachr¸sten: Wenn im Baubestand diese Ausstattungen feh-<br />
len, muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer sie nachr¸sten. Bei Wasserheizungen, die ohne<br />
W‰rme¸bertrager an eine Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rmeversorgung angeschlos-<br />
sen sind, gilt die Anfor<strong>de</strong>rung als erf¸llt, wenn die Vorlauftemperatur <strong>de</strong>s<br />
Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rmenetzes in Abh‰ngigkeit von <strong>de</strong>r Auflentemperatur<br />
und <strong>de</strong>r Zeit durch entsprechen<strong>de</strong> Einrichtungen in <strong>de</strong>r zentralen Erzeu-<br />
gungsanlage geregelt wird.<br />
� Raumweise Regelung: Heizungstechnischen Anlagen mit Wasser als<br />
W‰rmetr‰ger m¸ssen mit automatischen, raumweisen Regelung ausges-<br />
tattet sein. Dies gilt nicht f¸r Einzelheizger‰te f¸r feste o<strong>de</strong>r fl¸ssige<br />
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Brennstoffe. Mit Ausnahme von Wohngeb‰u<strong>de</strong>n ist auch f¸r Gruppen von<br />
R‰umen gleicher Art und Nutzung eine Gruppenregelung erlaubt.<br />
� Alte Fuflbo<strong>de</strong>nheizung: Fuflbo<strong>de</strong>nheizungen in Geb‰u<strong>de</strong>n, die vor <strong>de</strong>m 1.<br />
Februar 2002 eingebaut wur<strong>de</strong>n, d¸rfen Regelungen zur raumweisen An-<br />
passung <strong>de</strong>r W‰rmeleistung an die Heizlast erhalten. Im Baubestand<br />
muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer diese Regelungen ggf. nachr¸sten.<br />
� Umw‰lzpumpen: In Zentralheizungen mit mehr als 25 Kilowatt Nennleis-<br />
tung m¸ssen die Umw‰lzpumpen <strong>de</strong>r Heizkreise bei Einbau und bei Er-<br />
setzung so ausgestattet sein, dass die elektrische Leistungsaufnahme<br />
<strong>de</strong>m betriebsbedingten Fˆr<strong>de</strong>rbedarf selbstt‰tig in min<strong>de</strong>stens drei Stufen<br />
angepasst wird, soweit f¸r die Heizkessel keine sicherheitstechnischen<br />
Be<strong>de</strong>nken entgegenstehen.<br />
� Zirkulationspumpen: Die Zirkulationspumpen in Warmwasseranlagen m¸s-<br />
sen mit automatischer Ein- und Ausschaltung eingebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
� Leitungen: Wenn in einem Geb‰u<strong>de</strong> W‰rmeverteilungs- und Warmwas-<br />
serleitungen sowie von Armaturen eingebaut o<strong>de</strong>r ersetzt wer<strong>de</strong>n, muss<br />
man sie gem‰fl <strong>de</strong>n <strong>EnEV</strong>-Anfor<strong>de</strong>rungen w‰rmed‰mmen.<br />
� Speicher: Wenn Warmwasserspeicher neu eingebaut o<strong>de</strong>r ersetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
m¸ssen sie nach <strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik w‰rmeged‰mmt<br />
sein.<br />
1.2 Bun<strong>de</strong>sweites W‰rmegesetz <strong>2011</strong> bei Heizungserneuerung beachten<br />
Eine <strong>de</strong>r Neuerungen <strong>de</strong>s ge‰n<strong>de</strong>rte W‰rmegesetz <strong>2011</strong> ist die Pflicht, bei<br />
grundlegend renovierten ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n auch erneuerbare Energien<br />
zu nutzen. In unserem Praxisfall han<strong>de</strong>lt es sich jedoch nicht um ein ˆffentli-<br />
ches Geb‰u<strong>de</strong>. Woran erkannt man ob es sich um ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong><br />
han<strong>de</strong>lt?<br />
Als ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> erkennt das W‰rmegesetz nur diejenigen Nichtwohn-<br />
geb‰u<strong>de</strong> an, die folgen<strong>de</strong> Bedingungen erf¸llen:<br />
� Die ˆffentliche Hand ist entwe<strong>de</strong>r Eigent¸mer o<strong>de</strong>r Besitzer <strong>de</strong>s Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>s. Der Unterschied zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Begriffen ÑEigent¸merì und<br />
ÑBesitzerì ist folgen<strong>de</strong>r: Dem Eigent¸mer gehˆrt das Geb‰u<strong>de</strong>. Er darf es<br />
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verkaufen, vermieten, vererben usw. Der Besitzer bewohnt, benutzt, be-<br />
sitzt das Geb‰u<strong>de</strong>. Ein Mieter ist beispielsweise ein Besitzer <strong>de</strong>s Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>s. Dieses gehˆrt jedoch weiterhin <strong>de</strong>m Eigent¸mer. Wenn dieser das<br />
Geb‰u<strong>de</strong> auch selbst bewohnt, benutzt, dann ist er auch <strong>de</strong>ssen Besitzer.<br />
Zur¸ck zur ˆffentlichen Hand: Wenn ein Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> also <strong>de</strong>r ˆf-<br />
fentlichen Hand gehˆrt o<strong>de</strong>r von ihr benutzt wird erf¸llt es die erste Bedin-<br />
gung, die es als ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong>.<br />
� Die Nutzung <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s entspricht folgen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Das Geb‰u<strong>de</strong> wird entwe<strong>de</strong>r f¸r Aufgaben <strong>de</strong>r Gesetzgebung, <strong>de</strong>r vollzie-<br />
hen<strong>de</strong>n Gewalt, <strong>de</strong>r Rechtspflege genutzt, o<strong>de</strong>r das Geb‰u<strong>de</strong> dient als ˆf-<br />
fentliche Einrichtung.<br />
Geb‰u<strong>de</strong> von ˆffentlichen Unternehmen bil<strong>de</strong>n eine Ausnahme, wenn sie ihre<br />
Dienste im freien Wettbewerb mit privaten Unternehmen leisten. Dazu gehˆ-<br />
ren ˆffentliche Unternehmen:<br />
� die Getr‰nke und Essen anbieten,<br />
� f¸r Produktion, Lagerung und Vertrieb von G¸tern,<br />
� f¸r Land- und Forstwirtschaft o<strong>de</strong>r f¸r <strong>de</strong>m Gartenbau,<br />
� die zur Versorgung mit Energie o<strong>de</strong>r Wasser dienen.<br />
Auch Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr - in <strong>de</strong>nen milit‰rische o<strong>de</strong>r zivile G¸ter la-<br />
gern - sind keine шffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>ì im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>2011</strong>.<br />
Als Ñgemischt genutzte Geb‰u<strong>de</strong>ì <strong>de</strong>finiert das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> ˆffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong>, die ¸berwiegend f¸r Aufgaben o<strong>de</strong>r Einrichtungen genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
welche das Gesetz ñ wie weiter oben beschrieben- anerkennt.<br />
1.3. W‰rmegesetz BW bei Heizungserneuerung beachten<br />
In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg gilt seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2008 das Erneuerbare W‰rme-<br />
Gesetz BW. Eigent¸mer von bestehen<strong>de</strong>n Wohnbauten sind ebenfalls betrof-<br />
fen, wenn sie seit Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2010 die Heizungsanlage erneuern, d.h.<br />
wenn sie <strong>de</strong>n Kessel o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren zentralen W‰rmeerzeuger austau-<br />
schen.<br />
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Dient ein gemischt genutztes Geb‰u<strong>de</strong> ¸berwiegend zu Wohnzwecken, greift<br />
das Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz BW entsprechend anteilig f¸r <strong>de</strong>n W‰rmebedarf<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>teils, wenn die Heizung ausgetauscht wird.<br />
In unserem Praxisfall wer<strong>de</strong>n 20 %, d.h. ein F¸nftel <strong>de</strong>s gemischt genutzten<br />
Geb‰u<strong>de</strong>s zu Wohnzwecken genutzt. Das be<strong>de</strong>utet, dass die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sgesetzes nicht greifen, weil es nur f¸r diejenigen Geb‰u<strong>de</strong> gilt, die<br />
¸berwiegend zu Wohnzwecken genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das EW‰rmeG BW regelt diese Einschr‰nkung im ß 2 (Anwendungsbereich):<br />
ÑDieses Gesetz gilt f¸r Geb‰u<strong>de</strong>, die ¸berwiegend zu Wohnzwecken genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, einschliefllich Wohn-, Alten- und Pflegeheime.ì<br />
2. Heizung in Neubau einbauen und in Betrieb nehmen<br />
Wer einen Neubau errichtet und eine Heizung installiert und in Betrieb nimmt, muss<br />
auch die anfangs genannten Regelungen beachten.<br />
2.1. <strong>EnEV</strong> 2009 bei Heizung in Neubau beachten<br />
Wer in einem Neubau erstmalig eine Heizung installiert mit <strong>de</strong>m Zweck sie<br />
zu nutzen, muss auch alle Anfor<strong>de</strong>rungen beachten, die weiter oben unter<br />
<strong>de</strong>m Punkt 1.1 aufgef¸hrt sind. Dieses betrifft sowohl die Heizungsanlage<br />
selbst, als auch <strong>de</strong>ren Leitungen, Armaturen und Regelungseinrichtungen.<br />
Dabei bezieht sich die <strong>EnEV</strong> 2009 auf Heizkessel, die mit fl¸ssigen o<strong>de</strong>r<br />
gasfˆrmigen Brennstoffen beschickt wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren Nennleistung min-<br />
<strong>de</strong>stens vier Kilowatt und hˆchstens 400 Kilowatt betr‰gt. Heizkessel, mit<br />
einer Nennleistung unter vier Kilowatt o<strong>de</strong>r ¸ber 400 Kilowatt sowie die<br />
ÑAusnahme-Heizkessel nach <strong>EnEV</strong>ì m¸ssen nach <strong>de</strong>n anerkannten Regeln<br />
<strong>de</strong>r Technik w‰rmeged‰mmt sein.<br />
2.2. Bun<strong>de</strong>sweites W‰rmegesetz bei Heizung in Neubau beachten<br />
Wer ein neues Geb‰u<strong>de</strong> erbaut muss ggf. die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rme-<br />
gesetzes beachten. Das be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Teil <strong>de</strong>s W‰r-<br />
mebedarfs f¸r Heizung, K¸hlung und Warmwassererw‰rmung <strong>de</strong>s Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>s ¸ber erneuerbare Energien <strong>de</strong>cken muss o<strong>de</strong>r alternativ, mit anerkann-<br />
ten Maflnahmen die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s steigern kann.<br />
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Fazit:<br />
Ob das W‰rmegesetz in <strong>de</strong>r ersten Fassung von 2009 o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r ge‰n<strong>de</strong>r-<br />
ten Fassung von <strong>2011</strong> gilt h‰ngt davon ab, wann <strong>de</strong>r Bauherr <strong>de</strong>n Bauan-<br />
trag o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Antrag auf Zustimmung bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> eingereicht hat.<br />
Eine ‹bersicht f¸r nichtˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n Sie auch in <strong>EnEV</strong>-online:<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/eewaermeg2009_o<strong>de</strong>r_eewaermeg<strong>2011</strong>_fuer_bauvorhaben.htm<br />
Details zu <strong>de</strong>m bun<strong>de</strong>sweiten W‰rmegesetz <strong>2011</strong> und W‰rmegesetz <strong>2011</strong><br />
fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>n kostenfreien Brosch¸ren <strong>de</strong>r Autorin mit ÑKurzinfo EE-<br />
W‰rmeG ñ Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz + <strong>EnEV</strong>ì im Internet unter:<br />
http://service.enev-online.<strong>de</strong>/bestellen/waermegesetz_eewaermeg_2009.htm<br />
2.3. W‰rmegesetz BW bei Heizung in Neubau beachten<br />
Wer in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg ein neues Wohngeb‰u<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ein gemischt ge-<br />
nutztes neues Geb‰u<strong>de</strong> baut, welches ¸berwiegend zum Wohnen genutzt<br />
wird, muss die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes BW beachten.<br />
Das be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Teil <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs f¸r Hei-<br />
zung und Warmwassererw‰rmung ¸ber erneuerbare Energien <strong>de</strong>ckt o<strong>de</strong>r<br />
dass er alternativ, die Energieeffizienz seines Wohnbaus mit anerkannten<br />
Ersatzmaflnahmen steigert.<br />
F¸r die Details zu <strong>de</strong>m lan<strong>de</strong>sweiten W‰rmegesetz BW verweist die Autorin<br />
auf die Informationen <strong>de</strong>s Umweltministeriums Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg unter<br />
<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Adresse: www.uvm.ba<strong>de</strong>n-wuerttemberg.<strong>de</strong>/servlet/is/60561/<br />
Wer als Bauherr o<strong>de</strong>r Eigent¸mer in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg in einem gemischt genutzten<br />
Neubau eine Heizung in Betrieb nimmt o<strong>de</strong>r in einem gemischt genutzten Bestandsbau<br />
erneuert, muss die drei gelten<strong>de</strong>n Regelungen kennen und beachten:<br />
� <strong>EnEV</strong> 2009: Die bun<strong>de</strong>sweite Energie-Einspar-Verordnung for<strong>de</strong>rt sowohl bei<br />
Neubauten als auch bei Heizungserneuerung im Bestand, dass die Heizungs-<br />
anlage ggf. bestimmte Auflagen erf¸llt sowie dass <strong>de</strong>ren Leitungen, Armaturen<br />
und Regelungen gewissen Anfor<strong>de</strong>rungen gen¸gen. Dabei bezieht sich die<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 auf Heizkessel, die mit fl¸ssigen o<strong>de</strong>r gasfˆrmigen Brennstoffen<br />
beschickt wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren Nennleistung min<strong>de</strong>stens vier Kilowatt und hˆchs-<br />
tens 400 Kilowatt betr‰gt. Heizkessel, mit einer Nennleistung unter vier Kilowatt<br />
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Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.02 ñ Seite 11 von 12<br />
Quellen:<br />
o<strong>de</strong>r ¸ber 400 Kilowatt sowie die ÑAusnahme-Heizkessel nach <strong>EnEV</strong>ì m¸ssen<br />
nach <strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik w‰rmeged‰mmt sein.<br />
� EEW‰rmeG 2009 + <strong>2011</strong>: Das bun<strong>de</strong>sweite Erneuerbare-Energien-W‰rme-<br />
Gesetz greift f¸r alle Neubauten und bei <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung be-<br />
stimmter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> im Bestand und verpflichtet <strong>de</strong>n Eigent¸mer ei-<br />
nen Teil <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs f¸r Heizung, K¸hlung und Warmwassererw‰rmung<br />
<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s ¸ber erneuerbare Energien zu <strong>de</strong>cken (solare Strahlungsener-<br />
gie, Biomasse, Geothermie, erneuerbare K‰lte) o<strong>de</strong>r alternativ, die Energieeffi-<br />
zienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s mit anerkannten Maflnahmen zu steigern.<br />
� EW‰rmeG 2008 BW ge‰n<strong>de</strong>rt durch EW‰rmeVO 2009 BW. In Ba<strong>de</strong>n-<br />
W¸rttemberg gilt das Erneuerbare-W‰rme-Gesetz Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg nur f¸r<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong> sowie anteilig f¸r diejenigen gemischt genutzten Geb‰u<strong>de</strong>, die<br />
¸berwiegend <strong>de</strong>m Wohnen dienen. F¸r betroffene Neubauten und Bestands-<br />
bauten ñ allerdings bei Letzteren nur wenn die Heizung erneuert wird - for<strong>de</strong>rt<br />
das Lan<strong>de</strong>sgesetz, dass <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Teil <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs f¸r die<br />
Raumheizung und Warmwassererw‰rmung ¸ber erneuerbare Energien <strong>de</strong>ckt<br />
(Biomasse, Solarthermie, W‰rmepumpe, Bioˆl, Biogas) o<strong>de</strong>r alternativ, dass er<br />
die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s ¸ber anerkannte Maflnahmen steigert.<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Die <strong>EnEV</strong> 2007 war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. Sep-<br />
tember 2009 in Kraft. Internet: www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.02 ñ Seite 12 von 12<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623, Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
EW‰rmeG BW: Gesetz zur Nutzung erneuerbarer W‰rmeenergie in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg (Er-<br />
neuerbare-W‰rme-Gesetz ñ EW‰rmeG) vom 20 November 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im Gesetzblatt vom<br />
23. November 2007, Nr. 19, Seite 531 bis 534. Das EW‰rmeG ist seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2008 in<br />
Kraft. Es wur<strong>de</strong> inzwischen ge‰n<strong>de</strong>rt durch die Verordnung <strong>de</strong>s Umweltministeriums zum Er-<br />
neuerbare-W‰rme-Gesetz (EW‰rmeVO) vom 8. Dezember 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Gesetzblatt vom<br />
22. Dezember 2009, Nr. 22, Seite 769 bis 770. Internet: www.uvm.ba<strong>de</strong>n-wuerttemberg.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG f¸r An- und Umbauten: Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi-<br />
cherheit (BMU) (Herausgeber): Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetzes hier: Anwendung auf An- und Umbauten (Hinweis Nr. 2/2010), Berlin, 11. Mai<br />
2010. www.bmu.<strong>de</strong><br />
Wichtige Hinweise:<br />
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liegen beim Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-<br />
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tums wi<strong>de</strong>rspiegeln. S‰mtliche Antworten, bzw. Informationen wur-<br />
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02.06.<strong>2011</strong><br />
Photovoltaikanlage in Neubau einplanen -<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 und W‰rmegesetz <strong>2011</strong> ber¸cksichtigen<br />
Autorin: Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart<br />
Frage einer Architektin:<br />
Aspekte:<br />
In unserem Ingenieurb¸ro planen wir zurzeit etliche Neubauten - sowohl Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
als auch Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>. Wir ber¸cksichtigen dabei die neue Energieeinsparver-<br />
ordnung <strong>EnEV</strong> 2009 und erf¸llen parallel dazu auch das ge‰n<strong>de</strong>rte, gelten<strong>de</strong> Erneuer-<br />
bare-Energien-W‰rmegesetz EEW‰rmeG <strong>2011</strong> - kurz: W‰rmegesetz <strong>2011</strong>.<br />
Erf¸llt eine eingeplante Photovoltaikanlage auch das W‰rmegesetz <strong>2011</strong> f¸r Geb‰u<strong>de</strong>?<br />
W‰rmegesetz, <strong>2011</strong>, EEW‰rmeG, Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz, <strong>EnEV</strong>, 2009,<br />
Energieeinsparverordnung, Photovoltaik, Fotovoltaik, Anlage, Neubau, Wohnbau,<br />
Wohngeb‰u<strong>de</strong>, Wohnungsbau, Nichtwohnbau, Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>, Energiebedarf,<br />
Strom, aus, erneuerbare, Quellen, berechnen, En<strong>de</strong>nergiebedarf,<br />
ANTWORT:<br />
1. <strong>EnEV</strong> 2009 und W‰rmegesetz <strong>2011</strong> parallel erf¸llen<br />
Ich gehe davon aus, dass Sie die aktuelle Energieeinsparverordnung <strong>EnEV</strong> 2009<br />
gut kennen, auch <strong>de</strong>n ß 5 (Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien).<br />
Dieser besagt, dass Sie <strong>de</strong>n elektrischen Strom - <strong>de</strong>n die Photovoltaikanlage produ-<br />
ziert - bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s En<strong>de</strong>nergiebedarfs ber¸cksichtigen d¸rfen, wenn <strong>de</strong>r<br />
Strom im unmittelbaren r‰umlichen Zusammenhang zu <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong> erzeugt wird<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.03 ñ Seite 2 von 3<br />
Fazit:<br />
und wenn er vorrangig im Geb‰u<strong>de</strong> selbst genutzt wird. Auch darf nur die ¸ber-<br />
sch¸ssige Energiemenge in ein ˆffentliches Netz eingespeist wer<strong>de</strong>n.<br />
Allerdings d¸rfen Sie hˆchstens diejenige Strommenge bei <strong>de</strong>r Energiebilanz be-<br />
r¸cksichtigen, welche <strong>de</strong>m berechneten Strombedarf <strong>de</strong>r jeweiligen Nutzung ent-<br />
spricht. Dabei versteht es sich von selbst, dass Sie nur diejenige Strommenge be-<br />
r¸cksichtigen, die f¸r <strong>EnEV</strong>-relevante Zwecke im Geb‰u<strong>de</strong> genutzt wird.<br />
Zur Erinnerung: Die Energie f¸r Produktionsprozesse f‰llt nicht unter die <strong>EnEV</strong>.<br />
Die <strong>EnEV</strong> 2009 regelt im ß 1 (Anwendungsbereich), Absatz 1: ÑDer Energieeinsatz<br />
f¸r Produktionsprozessen in Geb‰u<strong>de</strong>n ist nicht Gegenstand dieser Verordnungì.<br />
2. W‰rmegesetz <strong>2011</strong> erkennt nur thermische Solaranlagen an<br />
Die Frage nach Photovoltaikanlagen in Verbindung mit <strong>de</strong>m W‰rmegesetz ist eine<br />
h‰ufige Frage von Fachleuten und Auftraggebern. Die Antwort gibt die Bezeichnung<br />
<strong>de</strong>s W‰rmegesetzes selber: Es geht um die notwendige W‰rme im Geb‰u<strong>de</strong> zum<br />
Beheizen, K¸hlen o<strong>de</strong>r das Erw‰rmen <strong>de</strong>s Warmwassers. Das Gesetz for<strong>de</strong>rt, dass<br />
Eigent¸mer diesen Bedarf teilweise durch erneuerbare Energien <strong>de</strong>cken.<br />
Die solare Strahlungsenergie ist eine <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien, die das W‰rme-<br />
gesetz anerkennt, mit folgen<strong>de</strong>r Einschr‰nkung: Die Umwandlung <strong>de</strong>r Solareinstrah-<br />
lung in W‰rme muss technisch erfolgen, d.h. die passive W‰rmegewinne ¸ber Fens-<br />
ter und Bauteile gilt nicht als W‰rmgewinn im Sinne <strong>de</strong>s Gesetzes. Die <strong>EnEV</strong> be-<br />
r¸cksichtigt diese passiven W‰rmegewinne bei <strong>de</strong>r Energiebedarfsberechnung.<br />
Wenn ein Bauherr seinen W‰rmebedarf im Geb‰u<strong>de</strong> teilweise o<strong>de</strong>r ganz mit Hilfe<br />
<strong>de</strong>r solaren Strahlungsenergie <strong>de</strong>ckt - d.h. durch Solaranlagen, die die Solarstrah-<br />
lung technisch in W‰rme umwan<strong>de</strong>ln - dann kˆnnten Sie als Architektin diese Anla-<br />
gen bei <strong>de</strong>m Nachweis nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz auch ber¸cksichtigen.<br />
Wie die R¸cksprache mit <strong>de</strong>r Architektin zeigte, soll die Photovoltaikanlage nur<br />
Strom produzieren, <strong>de</strong>r im Geb‰u<strong>de</strong> f¸r vielf‰ltige Zwecke genutzt wird.<br />
Die eingeplante Photovoltaikanlage erf¸llt nicht die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Erneuerbare-<br />
Energien-W‰rmegesetzes EEW‰rmeG <strong>2011</strong> f¸r Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.03 ñ Seite 3 von 3<br />
Quellen:<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Die <strong>EnEV</strong> 2007 war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. Sep-<br />
tember 2009 in Kraft. Internet: www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.net<br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.org<br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623, Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.04 ñ Seite 1 von 9<br />
04.06.<strong>2011</strong><br />
<strong>EnEV</strong>-Nachweis anhand DIN V 18599 f¸r Dachausbau<br />
im Wohnbestand mit gleichzeitiger Heizungserneuerung<br />
Autor: Dipl.-Ing. Torsten Schoch, Xella Technologie und Forschung, Kloster Lehnin<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Eine Ingenieurin <strong>de</strong>r Bauphysik begleitet die Sanierung eines bestehen<strong>de</strong>n Wohnhau-<br />
ses und soll auch <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Nachweis gem‰fl <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong> 2009) f¸hren. Dabei wen<strong>de</strong>t sie das Rechenverfahren gem‰fl DIN V 18599<br />
(Energetische Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n) an. Der Eigent¸mer will das Dach <strong>de</strong>s Hau-<br />
ses zu einer neuen Wohnung ausbauen lassen und bei dieser Gelegenheit auch die<br />
Heizungsanlage f¸r das gesamte Wohngeb‰u<strong>de</strong> erneuern. Die Auflenh¸lle <strong>de</strong>s Hauses<br />
soll ñ bis auf das Dachgeschoss ñ w‰rmetechnisch unber¸hrt bleiben. Welches Be-<br />
rechnungsverfahren ist erfor<strong>de</strong>rlich ist um <strong>de</strong>n Jahres-Prim‰renergiebedarf <strong>de</strong>s Aus-<br />
baus darzulegen? Wie kann die Fragestellerin <strong>de</strong>n baurechtlich nˆtigen W‰rmeschutz-<br />
nachweis f¸r <strong>de</strong>n Dachausbau f¸hren?<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, Energieeinsparverordnung, Wohnbau, Wohnhaus, Wohnungsbau, Wohn-<br />
geb‰u<strong>de</strong>, Bestand, Baubestand, Altbau, Dach, Ausbau, ausbauen, Dachausbau,<br />
<strong>EnEV</strong>-Nachweis, nachweisen, Energieausweis, berechnen, erstellen, ausstellen, Re-<br />
chenmetho<strong>de</strong>, DIN, V, 18599, 4108-6, 4701-10, Referenzgeb‰u<strong>de</strong>, Wohnnutzung,<br />
W‰rmeschutz, Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle, W‰rmebr¸cken, Anlagentechnik, Heizung, erneuern,<br />
Heizungsanlage, erneuert, EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>, erneuerbare, Energie, W‰rme, Gesetz,<br />
W‰rmegesetz, Energieeinsparungsgesetz, EnEG, Wirtschaftlichkeit, offizielle, Ausle-<br />
gung, DIBt, Fachkommission, Bautechnik,<br />
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Chancen:<br />
Praxis:<br />
Probleme:<br />
Eine Ingenieurin <strong>de</strong>r Bauphysik begleitet die Sanierung eines Wohnhauses im Bestand<br />
und soll auch <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Nachweis gem‰fl <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong> 2009) f¸hren. Dabei wen<strong>de</strong>t sie das Rechenverfahren gem‰fl DIN V 18599<br />
(Energetische Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n) an.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich um ein bestehen<strong>de</strong>s Wohngeb‰u<strong>de</strong>. Der Eigent¸mer will das Dach zu<br />
einer neuen Wohnung ausbauen lassen und bei dieser Gelegenheit auch die Hei-<br />
zungsanlage f¸r das gesamte Wohnhaus erneuern. Die Auflenh¸lle <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s soll<br />
ñ bis auf das Dachgeschoss ñ w‰rmetechnisch unber¸hrt bleiben.<br />
In <strong>de</strong>n Auslegungsfragen zur Energieeinsparverordnung wird in Bezug auf ß 9 Absatz 5<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 und <strong>de</strong>n Auslegungen <strong>de</strong>r DIBt Staffel 12 darauf hingewiesen, dass bei ei-<br />
ner Geb‰u<strong>de</strong>erweiterung mit einer Nutzfl‰chenerweiterung von mehr als 50 m ohne<br />
gleichzeitige Erneuerung <strong>de</strong>r zentralen anlagentechnischen Komponenten im Sinne <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaftlichkeit eine Verbesserung <strong>de</strong>r Qualit‰t <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Auflenbauteile nicht<br />
zwingend vorzunehmen ist.<br />
Die Fragestellerin kennt die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 die an <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s<br />
Dachgeschosses bez¸glich <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle und <strong>de</strong>r Anlagentechnik.<br />
Problematisch erweist sich f¸r sie allerdings die Nachweisf¸hrung nach DIN V 18599<br />
(Energetische Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n). Es stellt sich die Frage, welches Berech-<br />
nungsverfahren erfor<strong>de</strong>rlich ist um <strong>de</strong>n Jahres-Prim‰renergiebedarf <strong>de</strong>s Ausbaus dar-<br />
zulegen.<br />
Als energiesparrechtlichen Nachweis wird die Fragestellerin einen Bedarfs-<br />
Energieausweis ausstellen. Allerdings erlaubt die <strong>EnEV</strong> 2009 ß17 (Ausstellung und<br />
Verwendung von Energieausweisen), Absatz 3 <strong>de</strong>n Energieausweis nur f¸r das gesam-<br />
te Geb‰u<strong>de</strong> auszustellen. Einen Energieausweis f¸r einzelne Geb‰u<strong>de</strong>teile sieht die<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 nur im ß 22 (Gemischt genutzte Geb‰u<strong>de</strong>) vor.<br />
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Fragen:<br />
1. Welches Berechnungsverfahren ist erfor<strong>de</strong>rlich ist um <strong>de</strong>n Jahres-<br />
Prim‰renergiebedarf <strong>de</strong>s Ausbaus darzulegen?<br />
2. Wie kann die Fragestellerin <strong>de</strong>n baurechtlich nˆtigen W‰rmeschutznachweis f¸r<br />
ANTWORTEN:<br />
<strong>de</strong>n Dachausbau f¸hren?<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen, die im Falle einer Erweiterung <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s um beheizte o<strong>de</strong>r<br />
gek¸hlte R‰ume einzuhalten sind, regelt die <strong>EnEV</strong> 2009 im ß 9 (ƒn<strong>de</strong>rung, Erweite-<br />
rung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n).<br />
Die Fachkommission Bautechnik hat in ihren Auslegungen zur <strong>EnEV</strong> 2009 soweit<br />
nur <strong>de</strong>n Fall erl‰utert, wenn bei einer Erweiterung (Ausbau) eines Geb‰u<strong>de</strong>s die<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Anlagentechnik nicht erneuert wird.<br />
F¸r diesen Fall wird f¸r die Berechnung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen zugrun<strong>de</strong> zu legen<strong>de</strong><br />
Referenzgeb‰u<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Geb‰u<strong>de</strong> hinsichtlich Anlagentechnik und<br />
Luftdichtheit gleichgesetzt. F¸r die Auflenbauteile <strong>de</strong>s hinzukommen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>-<br />
teils (Ausbau) wird in <strong>de</strong>r Gesamtheit eine Qualit‰t <strong>de</strong>r Ausf¸hrung verlangt, wie sie<br />
sich aus <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> beschriebenen Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s ergibt.<br />
1. Was for<strong>de</strong>rt die <strong>EnEV</strong> 2009 im Falle eines Dachausbaus?<br />
F¸r Dachausbau nach <strong>EnEV</strong> 2009 ist <strong>de</strong>r ß 9 (ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau<br />
von Geb‰u<strong>de</strong>n) zu beachten, wie folgt:<br />
� Zitat: <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9 ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
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Ñ(5) Ist in F‰llen <strong>de</strong>s Absatzes 4 (Erweiterung o<strong>de</strong>r Ausbau) die hinzu-<br />
kommen<strong>de</strong> zusammenh‰ngen<strong>de</strong> Nutzfl‰che grˆfler als 50 Quadrat-<br />
meter, sind die betroffenen Auflenbauteile so auszuf¸hren, dass <strong>de</strong>r<br />
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neue Geb‰u<strong>de</strong>teil die Vorschriften f¸r zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> nach ß<br />
3 o<strong>de</strong>r ß 4 einh‰lt. ì<br />
Im Falle eines Dachgeschoss-Ausbaus ist somit f¸r <strong>de</strong>n ausgebauten Teil <strong>de</strong>r<br />
Nachweis <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>s Prim‰renergiebedarfs und <strong>de</strong>s maximalen auf die<br />
w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che bezogenen spezifischen Transmissions-<br />
w‰rmeverlust zu f¸hren.<br />
W‰rmebr¸cken und die Luftdichtheit wer<strong>de</strong>n von ß 9 nicht erfasst, was gem‰fl Aus-<br />
legung <strong>de</strong>r FK Bautechnik dazu f¸hrt, dass f¸r <strong>de</strong>n neu hinzukommen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>-<br />
teil die Nachweisf¸hrung anhand <strong>de</strong>r f¸r <strong>de</strong>n Dachausbau gew‰hlten Ausf¸hrung zu<br />
f¸hren sind.<br />
2. Offizielle Auslegung ber¸cksichtigt nur Ausbau ohne Heizungserneuerung.<br />
Die FK Bautechnik hat bislang nur f¸r <strong>de</strong>n Fall eine Auslegung <strong>de</strong>s ß 9 vorgenom-<br />
men, wenn die vorhan<strong>de</strong>ne Anlagentechnik im Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> nicht ver‰n<strong>de</strong>rt<br />
wird. In <strong>de</strong>r Auslegung heiflt es dazu:<br />
� Zitat: DIBt: Auslegung vom 23.02.2010 zur <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9 Absatz 5,<br />
Berechnung <strong>de</strong>s Jahres - Prim‰renergiebedarfs im Falle von<br />
Erweiterungs- o<strong>de</strong>r Ausbaumaflnahmen<br />
ÑFrage: Nach ß 9 Absatz 5 <strong>EnEV</strong> 2009 sind bei <strong>de</strong>r Erweiterung und <strong>de</strong>m<br />
Antwort: 1. Ö<br />
Ausbau eines Geb‰u<strong>de</strong>s um beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte R‰ume mit<br />
zusammenh‰ngend mehr als 50 m Nutzfl‰che die betroffenen<br />
Auflenbauteile so auszuf¸hren, dass <strong>de</strong>r neue Geb‰u<strong>de</strong>teil die<br />
Vorschriften f¸r zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> nach ß 3 o<strong>de</strong>r ß 4 <strong>EnEV</strong><br />
2009 einh‰lt. Wie ist in diesen F‰llen bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Jah-<br />
res - Prim‰renergiebedarfs zu verfahren?<br />
2. Ö<br />
3. Bei einer Erweiterungs- und Ausbaumaflnahme im Sinne <strong>de</strong>s ß<br />
9 Absatz 5 <strong>EnEV</strong> ohne gleichzeitige Erneuerung <strong>de</strong>r zentralen<br />
anlagentechnischen Komponenten (z.B. Aufstockung, Ausbau<br />
<strong>de</strong>s Dachgeschosses) kann die gefor<strong>de</strong>rte energetische Quali-<br />
t‰t ausschliefllich durch Verbesserung an <strong>de</strong>n Auflenbauteilen<br />
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<strong>de</strong>s neuen Geb‰u<strong>de</strong>teils und an <strong>de</strong>n auf diesen Geb‰u<strong>de</strong>teil<br />
anfallen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>zentralen anlagentechnischen Komponenten er-<br />
reicht wer<strong>de</strong>n Dies stˆflt regelm‰flig an die Grenzen <strong>de</strong>r wirt-<br />
schaftlichen Vertretbarkeit. Der Verordnungsgeber hatte jedoch<br />
bei F‰llen nach ß 6 Absatz 5 <strong>EnEV</strong> nicht die Absicht, Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen zu stellen, die zwangsl‰ufig zu einer Ausweitung <strong>de</strong>r<br />
Maflnahme auf Teile <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s f¸hren, um<br />
die energetische Anfor<strong>de</strong>rungen nach ß 9 Absatz 5 <strong>EnEV</strong> zu er-<br />
f¸llen; auch w¸r<strong>de</strong> dies regelm‰flig nicht <strong>de</strong>m Wirtschaftlich-<br />
keitsgebot <strong>de</strong>s ß 5 Energieeinsparungsgesetz entsprechen.ì<br />
Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r letzte Absatz <strong>de</strong>r Begr¸ndung gibt einen Anhaltspunkt f¸r <strong>de</strong>n Fall,<br />
dass im Zuge <strong>de</strong>r Ausbaumaflnahmen auch die Anlagentechnik <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n<br />
Geb‰u<strong>de</strong>s erneuert wird (entwe<strong>de</strong>r im Zusammenhang mit einer Nachr¸stpflicht o-<br />
<strong>de</strong>r freiwillig), <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Verordnungsgeber verlangt keinerlei ‹bertragung <strong>de</strong>r Anfor-<br />
<strong>de</strong>rungen auf bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
Zu<strong>de</strong>m ist zu beachten, dass die Referenzanlage nach <strong>EnEV</strong>, Anhang 1 (Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen an Wohngeb‰u<strong>de</strong>) auch Anlagen-Komponenten mit erneuerbarer Energie ñ<br />
Solarthermie f¸r die TW-Erw‰rmung - enth‰lt.<br />
Das EEW‰rmeG bezieht sich im Falle von nicht-ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n jedoch aus-<br />
schliefllich auf neu zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> und gem‰fl Auslegung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>smi-<br />
nisteriums f¸r Umwelt und Reaktorsicherheit ist ein Ausbau nicht als neu zu errich-<br />
ten<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong> anzusehen. Demgem‰fl w‰ren aufwendige Kompensationsmafl-<br />
nahmen an <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle <strong>de</strong>s Dachausbaus erfor<strong>de</strong>rlich, wenn keine erneuer-<br />
bare Energien zum Einsatz k‰men, was <strong>de</strong>m Wirtschaftlichkeitsgebot <strong>de</strong>s EEG wi-<br />
<strong>de</strong>rspr‰che.<br />
Unter Beachtung dieser Eingangspr‰missen ist ohne ‹bertragung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>run-<br />
gen auf das Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> nur <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>nkbar, im Falle einer Erneuerung <strong>de</strong>r<br />
Anlagentechnik im Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> diese als Grundlage <strong>de</strong>r Ausf¸hrung <strong>de</strong>s Refe-<br />
renzgeb‰u<strong>de</strong>s anzunehmen.<br />
F¸r die neu hinzukommen<strong>de</strong> Anlagentechnik ist <strong>de</strong>r Abschnitt 4 (Anlagen <strong>de</strong>r Hei-<br />
zungs-, K¸hl - und Raumlufttechnik sowie <strong>de</strong>r Warmwasserversorgung) <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> zu<br />
beachten. Die hier aufgef¸hrten Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen sind einzuhalten und bei <strong>de</strong>r<br />
Berechnung <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
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Wer<strong>de</strong>n Teile <strong>de</strong>r Anlagentechnik nicht ver‰n<strong>de</strong>rt, so sind f¸r diese im Zusammen-<br />
hang mit <strong>de</strong>r Berechnung gesicherte Erfahrungswerte zu verwen<strong>de</strong>n, die vom Bun-<br />
<strong>de</strong>sministerium f¸r Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung nach ß 9 Absatz 2 <strong>EnEV</strong> be-<br />
kannt gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
F¸r die Auflenbauteile, f¸r die Luftdichtheit und f¸r die Ber¸cksichtigung <strong>de</strong>r W‰r-<br />
mebr¸cken gelten die Anfor<strong>de</strong>rungen wie f¸r <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r FK ausgelegten Fall einer<br />
nicht vorgesehenen ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anlagentechnik. F¸r die Auflenbauteile sind f¸r<br />
das Referenzgeb‰u<strong>de</strong> die Werte nach Anhang 1 Tabelle 1 maflgebend, W‰rmebr¸-<br />
cken und Luftdichtheit sind wie beim auszuf¸hren<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>teil anzunehmen.<br />
3. Wie wird <strong>de</strong>r Prim‰renergiebedarf berechnet?<br />
Die Ermittlung <strong>de</strong>s Prim‰renergiebedarfs kann wahlweise nach DIN V 18599 (Ener-<br />
getische Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r nach DIN V 4108-6 (W‰rmeschutz und<br />
Energie-Einsparung in Geb‰u<strong>de</strong>n - Teil 6: Berechnung <strong>de</strong>s Jahresheizw‰rme- und<br />
<strong>de</strong>s Jahresheizenergiebedarfs) / DIN V 4701-10 (Energetische Bewertung heiz- und<br />
raumlufttechnischer Anlagen - Teil 10: Heizung, Trinkwassererw‰rmung, L¸ftung) er-<br />
folgen.<br />
Das Referenzgeb‰u<strong>de</strong> ist dabei <strong>de</strong>n ver‰n<strong>de</strong>rten Bedingungen anzupassen, was<br />
aber bei <strong>de</strong>r geschlossenen Verwendung <strong>de</strong>r Referenzausf¸hrung in einigen PC-<br />
Programmen zu Problemen f¸hren kann.<br />
Wer<strong>de</strong>n Teile <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Anlage im Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> (beispielsweise Trink-<br />
warmwasserspeicher) nicht ge‰n<strong>de</strong>rt, so ist die Anwendung <strong>de</strong>r DIN V 18599 zu<br />
empfehlen, da hierorts auch Kennwerte f¸r alte Anlagen enthalten sind, die eine<br />
energetische Bewertung ermˆglichen.<br />
Der Nachweis <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>s Grenzwertes <strong>de</strong>s spezifischen Transmissions-<br />
w‰rmeverlustes erfolgt auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r DIN V 4108-6 mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>, Anlage<br />
1 (Anfor<strong>de</strong>rungen an Wohngeb‰u<strong>de</strong>) in Tabelle 2 (Hˆchstwerte <strong>de</strong>s spezifischen,<br />
auf die w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che bezogenen Transmissionsw‰rmever-<br />
lusts) Zeile 4 (Erweiterungen und Ausbauten von Wohngeb‰u<strong>de</strong>n gem‰fl ß 9 Abs. 5)<br />
ausgewiesenen Hˆchstwerten.<br />
Der spezifische Transmissionsw‰rmeverlusts TíH darf <strong>de</strong>mnach hˆchsten 0,65 Watt<br />
pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m K)) betragen.<br />
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3. Energieausweis nur f¸r das gesamte Geb‰u<strong>de</strong> ausstellen.<br />
Fazit:<br />
Energieausweise sind nach <strong>EnEV</strong> 2009, ß 17 (Grunds‰tze <strong>de</strong>s Energieausweises),<br />
grunds‰tzlich f¸r das ganze Geb‰u<strong>de</strong> auszustellen. Lediglich im Falle einer ge-<br />
mischten Geb‰u<strong>de</strong>nutzung gem‰fl <strong>EnEV</strong> ß 22 (Gemischt genutzte Geb‰u<strong>de</strong>) kˆn-<br />
nen Ausweise f¸r Geb‰u<strong>de</strong>teile ausgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
� Zitat: <strong>EnEV</strong> 2009, ß 17 Grunds‰tze <strong>de</strong>s Energieausweises<br />
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Ñ(3) Energieausweise wer<strong>de</strong>n f¸r Geb‰u<strong>de</strong> ausgestellt. Sie sind f¸r Teile<br />
von Geb‰u<strong>de</strong>n auszustellen, wenn die Teile nach ß 22 getrennt zu be-<br />
han<strong>de</strong>ln sind.ì<br />
Da es sich in <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Fall nicht um eine gemischte Geb‰u<strong>de</strong>nutzung han-<br />
<strong>de</strong>lt, ist im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Dachausbaus kein Energieaus-<br />
weis auszustellen. Wenn <strong>de</strong>r Haus-Eigent¸mer einen Energieausweis benˆtigt, weil<br />
<strong>de</strong>r das neu ausgebaute Dach o<strong>de</strong>r das gesamte Geb‰u<strong>de</strong> verkaufen o<strong>de</strong>r neu ver-<br />
mieten will, sollte ein Energieausweis f¸r das gesamte Geb‰u<strong>de</strong> ausgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Nachweis eines Dachausbaus mit gleichzeitiger ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anlagentechnik<br />
am bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong> hat f¸r <strong>de</strong>n neu hinzukommen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>teil auf <strong>de</strong>r<br />
Grundlage <strong>de</strong>s Nachweises <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>s zul‰ssigen Prim‰renergiebedarfs<br />
und <strong>de</strong>s spezifischen Transmissionsw‰rmeverlustes zu erfolgen.<br />
Als Referenzgeb‰u<strong>de</strong> unter Beachtung <strong>de</strong>s Wirtschaftlichkeitsgebotes nach <strong>de</strong>m<br />
Energieeinsparungsgesetz (EnEG 2009), ß 5 (Gemeinsame Voraussetzungen f¸r<br />
Rechtsverordnungen) und <strong>de</strong>s begrenzten Anwendungsbereiches <strong>de</strong>s EEW‰rmeG<br />
im Falle von nicht-ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n ist ein Geb‰u<strong>de</strong> anzunehmen, was hin-<br />
sichtlich Anlagentechnik <strong>de</strong>m ge‰n<strong>de</strong>rten Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> entspricht. Der W‰r-<br />
mebr¸ckeneinfluss und die Luftdichtheit sind auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s neu hinzukommen-<br />
<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>teils auch f¸r das Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s anzunehmen. Diese Vorgehens-<br />
weise vermei<strong>de</strong>t die ‹bertragung von Anfor<strong>de</strong>rungen auf das Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> und<br />
eine Einhaltung <strong>de</strong>s in ß 9 EnEG postulierten Wirtschaftlichkeitsgebotes.<br />
� Hinweis: Die dargestellte Vorgehensweise ist eine Sachmeinung <strong>de</strong>s Autors.<br />
Sie ersetzt nicht eine k¸nftige Auslegung durch die FK Bautechnik.<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.04 ñ Seite 8 von 9<br />
Quellen:<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. September 2009 in<br />
Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
DIN V 18599: Deutsches Institut f¸r Normung e.V. (DIN, Herausgeber): DIN V 18599 Energeti-<br />
sche Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n - Berechnung <strong>de</strong>s Nutz-, End- und Prim‰renergiebedarfs f¸r<br />
Heizung, K¸hlung, L¸ftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung, Beuth Verlag Berlin, Vornorm,<br />
Februar 2007. Internet: www.enev-normen.<strong>de</strong>, www.beuth.<strong>de</strong><br />
DIN V 4108-6: DIN Deutsches Institut f¸r Normung e.V. (Herausgeber): DIN V 4108 W‰rme-<br />
schutz und Energie-Einsparung in Geb‰u<strong>de</strong>n - Teil 6: Berechnung <strong>de</strong>s Jahresheizw‰rme- und<br />
<strong>de</strong>s Jahresheizenergiebedarfs, Beuth Verlag Berlin, Vornorm, Juni 2003. Diese Vornorm wur<strong>de</strong><br />
ge‰n<strong>de</strong>rt durch Berichtigungen zu DIN V 4108-6:2003-06, Beuth Verlag, M‰rz 2004, www.enev-<br />
normen.<strong>de</strong><br />
DIN V 4701-10: DIN Deutsches Institut f¸r Normung e.V. (Herausgeber): DIN V 4701-10, Ener-<br />
getische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen - Teil 10: Heizung, Trinkwasserer-<br />
w‰rmung, L¸ftung, Beuth Verlag Berlin, Vornorm, August 2003. Diese Vornorm wur<strong>de</strong> ge‰n<strong>de</strong>rt<br />
durch die ƒn<strong>de</strong>rung DIN V 4701-10/A1: 2006-12, Beuth Verlag, Dezember 2006, www.enev-<br />
normen.<strong>de</strong>, www.beuth.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623. Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.04 ñ Seite 9 von 9<br />
EnEG 2009: Drittes Gesetz zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Energieeinsparungsgesetzes, vom 28. M‰rz<br />
2009, Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Kˆln, Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 17, Seite<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.05 ñ Seite 1 von 8<br />
04.06.<strong>2011</strong><br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 bei groflem Dachausbau<br />
mit Erneuerung <strong>de</strong>r Heizung f¸r das gesamte Wohnhaus<br />
Autor: Dipl.-Ing. Torsten Schoch, Xella Technologie und Forschung, Kloster Lehnin<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Eine Ingenieurin <strong>de</strong>r Bauphysik plant <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s Dachgeschosses eines Mehrfa-<br />
milienwohnhauses im Bestand und soll auch die erfor<strong>de</strong>rlichen Nachweise gem‰fl<br />
Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) f¸hren. Die neu ausgebaute Nutzfl‰che wird<br />
¸ber 50 Quadratmeter (m ) betragen. Der Eigent¸mer will im Zuge dieser Baumafl-<br />
nahme auch die Heizungsanlage f¸r das gesamte Geb‰u<strong>de</strong> erneuern. Allerdings will<br />
<strong>de</strong>r Eigent¸mer, dass die nicht betroffenen Auflenbauteile <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle we<strong>de</strong>r sa-<br />
niert noch erneuert wer<strong>de</strong>n. Die Ingenieurin kennt die offizielle Auslegung, die besagt,<br />
dass bei einer Geb‰u<strong>de</strong>erweiterung mit einer Nutzfl‰chenerweiterung von mehr als 50<br />
m ohne gleichzeitige Erneuerung <strong>de</strong>r zentralen anlagentechnischen Komponenten im<br />
Sinne <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit eine Verbesserung <strong>de</strong>r Qualit‰t <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Auflen-<br />
bauteile nicht zwingend vorzunehmen ist. Sie fragt uns wie in diesem Praxisfall vorzu-<br />
gehen ist, bei einer Ausbaumaflnahme von mehr als 50 m Nutzfl‰che und einer zu-<br />
s‰tzlichen Erneuerung <strong>de</strong>r haustechnischen Anlage f¸r das gesamte Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, Energieausweis, Wohngeb‰u<strong>de</strong>, Wohnungsbau, Wohnhaus, Haus, Wohn-<br />
haus, Dach, Ausbau, Dachausbau, ausbauen, Bestand, Altbau, Heizung, Heizkessel,<br />
erneuern, mo<strong>de</strong>rnisieren, Anfor<strong>de</strong>rungen, neuer, Jahres-Prim‰renergiebedarf, Heiz-<br />
kessel, Verteilung, Rohre, d‰mmen, D‰mmung, Anfor<strong>de</strong>rung, for<strong>de</strong>rn, Armaturen, Kes-<br />
sel, Heizung, EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>, EnEG, Erneuerbare, Energien, W‰rmegesetz, Ener-<br />
gieeinsparung, Energieeinsparungsgesetz, Wirtschaftlichkeit<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.05 ñ Seite 2 von 8<br />
Chancen:<br />
Praxis:<br />
Probleme:<br />
Eine Ingenieurin <strong>de</strong>r Bauphysik plant <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s Dachgeschosses eines Mehrfa-<br />
milienwohnhauses im Bestand und soll auch die erfor<strong>de</strong>rlichen Nachweise gem‰fl<br />
Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) f¸hren.<br />
Die neu ausgebaute Nutzfl‰che <strong>de</strong>s Dachgeschosses <strong>de</strong>s Mehrfamilienwohnhauses<br />
wird ¸ber 50 Quadratmeter (m ) betragen. Der Eigent¸mer will im Zuge dieser Bau-<br />
maflnahme auch die Heizungsanlage f¸r das gesamte Geb‰u<strong>de</strong> erneuern. Allerdings<br />
will <strong>de</strong>r Eigent¸mer, dass die nicht betroffenen Auflenbauteile <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle we<strong>de</strong>r<br />
saniert noch erneuert wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n Auslegungsfragen zur Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) zum ß 9 (ƒn<strong>de</strong>-<br />
rung, Erweiterung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n), Absatz 5 wird in <strong>de</strong>r 12. Staffel darauf<br />
hingewiesen, dass bei einer Nutzfl‰chenerweiterung von mehr als 50 m - ohne gleich-<br />
zeitige Erneuerung <strong>de</strong>r zentralen anlagentechnischen Komponenten - im Sinne <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaftlichkeit eine Verbesserung <strong>de</strong>r Qualit‰t <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Auflenbauteile nicht<br />
zwingend vorzunehmen ist, wie auch aus <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>m Zitat ersichtlich:<br />
� Zitat: DIBt: Auslegung zur <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9 Absatz 5, vom 23.02.2010<br />
ÑFrage: Nach ß 9 Absatz 5 <strong>EnEV</strong> 2009 sind bei <strong>de</strong>r Erweiterung und <strong>de</strong>m Ausbau<br />
eines Geb‰u<strong>de</strong>s um beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte R‰ume mit zusammenh‰ngend mehr<br />
als 50 m Nutzfl‰che die betroffenen Auflenbauteile so auszuf¸hren, dass <strong>de</strong>r neue<br />
Geb‰u<strong>de</strong>teil die Vorschriften f¸r zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> nach ß 3 o<strong>de</strong>r ß 4 <strong>EnEV</strong><br />
2009 einh‰lt. Wie ist in diesen F‰llen bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Jahres-<br />
Prim‰renergiebedarfs zu verfahren?<br />
Antwort:<br />
Ö<br />
3. Bei einer Erweiterungs- o<strong>de</strong>r Ausbaumaflnahme im Sinne <strong>de</strong>s ß 9 Absatz<br />
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5 <strong>EnEV</strong> ohne gleichzeitige Erneuerung <strong>de</strong>r zentralen anlagentechnischen<br />
Komponenten (z. B. Aufstockung, Ausbau <strong>de</strong>s Dachgeschosses) kann die<br />
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Frage:<br />
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gefor<strong>de</strong>rte energetische Qualit‰t ausschliefllich durch Verbesserungen an<br />
<strong>de</strong>n Auflenbauteilen <strong>de</strong>s neuen Geb‰u<strong>de</strong>teils und an <strong>de</strong>n auf diesen Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>teil entfallen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>zentralen anlagentechnischen Komponenten er-<br />
reicht wer<strong>de</strong>n. Dies stˆflt regelm‰flig an die Grenzen <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />
Vertretbarkeit. Der Verordnungsgeber hatte jedoch bei F‰llen nach ß 9 Ab-<br />
satz 5 <strong>EnEV</strong> nicht die Absicht, Anfor<strong>de</strong>rungen zu stellen, die zwangsl‰ufig<br />
zu einer Ausweitung <strong>de</strong>r Maflnahme auf Teile <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s<br />
f¸hren, um die energetischen Anfor<strong>de</strong>rungen nach ß 9 Absatz 5 <strong>EnEV</strong> zu<br />
erf¸llen; auch w¸r<strong>de</strong> dies regelm‰flig nicht <strong>de</strong>m Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
<strong>de</strong>s ß 5 Energieeinsparungsgesetz entsprechen.ì<br />
Wie ist in F‰llen einer Geb‰u<strong>de</strong>erweiterungs- o<strong>de</strong>r Ausbaumaflnahme von ¸ber 50 m<br />
Nutzfl‰che und einer zus‰tzlichen Erneuerung <strong>de</strong>r haustechnischen Anlage f¸r das ge-<br />
samte Geb‰u<strong>de</strong> vorzugehen?<br />
ANTWORTEN:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Wird die Nutzfl‰che eines bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s um mehr als 50 m erweitert, so<br />
gelten gem‰fl Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) f¸r <strong>de</strong>n neuen Geb‰u<strong>de</strong>teil<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen f¸r zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
Die <strong>EnEV</strong> beschr‰nkt die Anfor<strong>de</strong>rungen auf die Notwendigkeit <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>s<br />
Prim‰renergiebedarfs, <strong>de</strong>s spezifischen auf die w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungs-<br />
fl‰che bezogenen Transmissionsw‰rmeverlustes und die Einhaltung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen an <strong>de</strong>n sommerlichen W‰rmeschutz.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Nachweisstruktur, die eine Ableitung <strong>de</strong>s Maximalwertes <strong>de</strong>s Prim‰r-<br />
energiebedarfs auf <strong>de</strong>r Basis eines vom Verordnungsgeber <strong>de</strong>finierten Referenzge-<br />
b‰u<strong>de</strong>s vorsieht, treten immer dann Schwierigkeiten in <strong>de</strong>r Nachweisf¸hrung auf,<br />
wenn <strong>de</strong>r neue zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>teil und das Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> ¸ber eine<br />
gemeinsame Anlagentechnik f¸r Heizung und Trinkwarmwasser verf¸gen.<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.05 ñ Seite 4 von 8<br />
Die ÇArbeitsgruppe <strong>EnEV</strong>í <strong>de</strong>r ÇFachkommission Bautechnikí <strong>de</strong>r Bauministerkonfe-<br />
renz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>r hat, wie oben zitiert, eine Auslegung f¸r <strong>de</strong>njenigen Fall vor-<br />
genommen, wenn die Anlagentechnik nicht ver‰n<strong>de</strong>rt wird. In diesem Fall ist die<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Anlagentechnik als Referenzanlage statt <strong>de</strong>r f¸r das Referenzgeb‰u<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>finierten anzunehmen.<br />
Insofern ist die Auslegung ausschliefllich auf <strong>de</strong>n intendierten Regelungsgegens-<br />
tand anzuwen<strong>de</strong>n und es bleibt zun‰chst offen, wie im Falle eines Wechsels <strong>de</strong>r An-<br />
lagentechnik im zeitlichen Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Erweiterungsmaflnahmen vorzu-<br />
gehen ist.<br />
1. Was for<strong>de</strong>rt die <strong>EnEV</strong> 2009 f¸r bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>?<br />
Anlagentechnik und Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle ver‰n<strong>de</strong>rn: Die <strong>EnEV</strong> 2009 beinhaltet keine<br />
Kombinationsregel, die im Falle einer Maflnahme an <strong>de</strong>r Anlagentechnik <strong>de</strong>s be-<br />
stehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s auch Maflnahmen an <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle vorsieht.<br />
Alte Heizungen erneuern: Die Nachr¸stverpflichtung f¸r Heizw‰rmeerzeuger richtet<br />
sich ausschliefllich an bestimmte Heizungen, die vor <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> <strong>de</strong>finierten<br />
Stichtag (1. Oktober 1978) eingebaut wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Rohre und Armaturen d‰mmen: Des Weiteren for<strong>de</strong>rt die <strong>EnEV</strong> 2009 auch Nachr¸s-<br />
tungen an <strong>de</strong>njenigen W‰rmeverteilungseinrichtungen, die bislang unged‰mmt,<br />
jedoch zug‰nglich sind.<br />
� Zitat: <strong>EnEV</strong> 2009, ß 10 Nachr¸stung bei Anlagen und Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Ñ(1) Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n d¸rfen Heizkessel, die mit fl¸ssigen o<strong>de</strong>r<br />
gasfˆrmigen Brennstoffen beschickt wer<strong>de</strong>n und vor <strong>de</strong>m 1.10.1978<br />
eingebaut o<strong>de</strong>r aufgestellt wor<strong>de</strong>n sind, nicht mehr betreiben.<br />
(2) Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n m¸ssen daf¸r sorgen, dass bei heizungs-<br />
technischen Anlagen bisher unged‰mmte, zug‰ngliche W‰rmevertei-<br />
lungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen, die sich nicht in<br />
beheizten R‰umen befin<strong>de</strong>n, nach Anlage 5 zur Begrenzung <strong>de</strong>r<br />
W‰rmeabgabe begrenzt wer<strong>de</strong>n.Ñ<br />
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� Zitat: <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9 ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Ñ(1) ƒn<strong>de</strong>rungen im Sinne <strong>de</strong>r Anlage 3 Nummer 1 bis 6 bei beheizten o-<br />
(2) Ö<br />
<strong>de</strong>r gek¸hlten R‰umen von Geb‰u<strong>de</strong>n sind so auszuf¸hren, dass die<br />
in <strong>de</strong>r Anlage 3 festgelegten W‰rmedurchgangskoeffizienten <strong>de</strong>r be-<br />
troffenen Auflenbauteile nicht ¸berschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Absatz 1 ist nicht anzuwen<strong>de</strong>n auf ƒn<strong>de</strong>rungen von Auflenbauteilen,<br />
wenn die Fl‰che <strong>de</strong>r ge‰n<strong>de</strong>rten Bauteile nicht mehr als 10 vom Hun-<br />
<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r gesamten jeweiligen Bauteilfl‰che <strong>de</strong>r gesamten jeweiligen<br />
Bauteilfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s betreffen.ì<br />
2. Was for<strong>de</strong>rt die <strong>EnEV</strong> 2009 bei Inbetriebnahme neuer Heizungen?<br />
Die <strong>EnEV</strong> beinhaltet f¸r <strong>de</strong>n Fall einer Inbetriebnahme von neuen Heizkesseln o<strong>de</strong>r<br />
sonstigen W‰rmeerzeugersystemen weitere Anfor<strong>de</strong>rungen. So wird auf eine ‹ber-<br />
einstimmung mit <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n Regelungen aus <strong>de</strong>m Bauproduktengesetz hinge-<br />
wiesen, weiterhin wer<strong>de</strong>n technische Min<strong>de</strong>ststandards <strong>de</strong>finiert im Zusammenhang<br />
mit Anlage 4a <strong>de</strong>r Verordnung (Anfor<strong>de</strong>rungen an die Inbetriebnahme von Heizkes-<br />
seln und sonstigen W‰rmeerzeugersystemen). Wer<strong>de</strong>n Verteilungsanlagen und<br />
Warmwasseranlagen in ein Geb‰u<strong>de</strong> eingebaut, so sind die Anfor<strong>de</strong>rungen nach ß<br />
14 (Verteilungseinrichtungen und Warmwasseranlagen) einzuhalten.<br />
Aus bei<strong>de</strong>n Paragraphen ist jedoch keine Verpflichtung abzuleiten, die besagt, dass<br />
bei einem Einbau einer neuen Heizungsanlage o<strong>de</strong>r einer Anlage f¸r die Warmwas-<br />
sererzeugung das in <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> Anlage 1 (Anfor<strong>de</strong>rungen an Wohngeb‰u<strong>de</strong>) be-<br />
schriebene technische Niveau <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s zu erreichen ist.<br />
In <strong>de</strong>r Praxis ist es mˆglich, dass nur Teile <strong>de</strong>r Anlage ersetzt wer<strong>de</strong>n, was regel-<br />
m‰flig dazu f¸hren wird, dass die neue Anlage in <strong>de</strong>r energetischen Bewertung hin-<br />
ter <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s zur¸ckbleibt. Auch ist festzuhalten, dass die Refe-<br />
renzanlage einen Teil <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs mit erneuerbarer Energie (Solaranlage f¸r<br />
die Warmwasserbereitung) <strong>de</strong>ckt. Die ‹bereinstimmung mit <strong>de</strong>r Referenzanlage w‰-<br />
re <strong>de</strong>mzufolge nur mˆglich, wenn die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEW‰rmG<br />
2009) enthaltene Nutzungspflicht auf bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> ¸bertragen wird, was<br />
aber ausschliefllich nur f¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, die grundlegend renoviert wer<strong>de</strong>n,<br />
vorgesehen ist.<br />
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3. Muss die neue Heizung bestimmte Energieeffizienz-Anfor<strong>de</strong>rungen erf¸llen?<br />
Fazit:<br />
F¸r <strong>de</strong>n Fall einer Geb‰u<strong>de</strong>erweiterung im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Teilerneuerung<br />
o<strong>de</strong>r vollst‰ndigen Erneuerung <strong>de</strong>r Anlagentechnik im Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>r<br />
Voraussetzung, dass <strong>de</strong>r neue Geb‰u<strong>de</strong>teil und das Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> die Anlagen-<br />
technik gemeinsam nutzen, kann auch unter Beachtung <strong>de</strong>s Wirtschaftlichkeitsge-<br />
botes nach ß 5 <strong>de</strong>s Energieeinsparungsgesetzes (EnEG 2009) nicht davon ausge-<br />
gangen wer<strong>de</strong>n, dass die energetische Qualit‰t <strong>de</strong>r neuen Anlage <strong>de</strong>r Referenzan-<br />
lage zu entsprechen hat. Eine solche indirekte Nachr¸stverpflichtung sieht <strong>de</strong>r Ge-<br />
setzgeber nicht vor.<br />
Wird im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Erweiterung eines Geb‰u<strong>de</strong>s um mehr als 50 m<br />
Nutzfl‰che (beheizte und/o<strong>de</strong>r gek¸hlte Fl‰che) die f¸r bei<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>teile W‰rme und<br />
Warmwasser liefern<strong>de</strong> Anlage im vorhan<strong>de</strong>nen Geb‰u<strong>de</strong> vollst‰ndig o<strong>de</strong>r teilweise er-<br />
setzt, so gelten f¸r die einzubauen<strong>de</strong> Anlagentechnik nur die Anfor<strong>de</strong>rungen nach<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 ß 13 (Inbetriebnahme von Heizkesseln und sonstigen W‰rmeerzeugersys-<br />
temen) und ß 14 (Verteilungseinrichtungen und Warmwasseranlagen) sowie Anlage 4a<br />
(Anfor<strong>de</strong>rungen an die Inbetriebnahme von Heizkesseln und sonstigen W‰rmeerzeu-<br />
gersystemen).<br />
Da sich auch in diesem Fall die Maflnahmen am neuen Geb‰u<strong>de</strong> nur auf die w‰rme-<br />
¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che beziehen kˆnnen, gelten grunds‰tzlich die in <strong>de</strong>r Aus-<br />
legung <strong>de</strong>r FK Bautechnik get‰tigten Aussagen auch f¸r diesen Fall. Der Unterschied<br />
ist lediglich darin zu sehen, dass bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>m Refe-<br />
renzgeb‰u<strong>de</strong> f¸r dieses die Anlagentechnik anzusetzen ist, die sich unter Einbezie-<br />
hung <strong>de</strong>r ƒn<strong>de</strong>rungen im Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> ergibt.<br />
Als w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s ist in <strong>de</strong>r Anlage 1<br />
(Anfor<strong>de</strong>rungen an Wohngeb‰u<strong>de</strong>), Tabelle 1 (Ausf¸hrung <strong>de</strong>s Referenzgeb‰u<strong>de</strong>s )<br />
vorgegebene zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.05 ñ Seite 7 von 8<br />
Hinweis <strong>de</strong>s Autors:<br />
Quellen:<br />
Die Antwort kann nicht die von <strong>de</strong>r FK Bautechnik noch f¸r diesen Anwendungsfall vor-<br />
zunehmen<strong>de</strong> Auslegung ersetzen. Aufgrund <strong>de</strong>r sich bieten<strong>de</strong>n Sachlage ist aber unter<br />
ausreichen<strong>de</strong>n W¸rdigung bislang vorgenommener Auslegungen und <strong>de</strong>r ßß <strong>de</strong>s<br />
Energieeinsparungsgesetz eine abweichen<strong>de</strong> Interpretation nicht wahrscheinlich. Sollte<br />
die FK Bautechnik diesen Fall an<strong>de</strong>rs betrachten als in dieser Antwort impliziert, so<br />
kann unter Hinweis auf das Wirtschaftlichkeitsgebot je<strong>de</strong>rzeit eine Befreiung von zu-<br />
s‰tzlichen Maflnahmen an <strong>de</strong>r Anlagentechnik <strong>de</strong>s Bestandsgeb‰u<strong>de</strong>s erwirkt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. September 2009 in<br />
Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623, Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
EnEG 2009: Drittes Gesetz zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Energieeinsparungsgesetzes, vom 28. M‰rz<br />
2009, Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Kˆln, Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 17, Seite<br />
643-645, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.05 ñ Seite 8 von 8<br />
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Antworten <strong>de</strong>r Autoren <strong>de</strong>n Wissensstand <strong>de</strong>s angegebenen Da-<br />
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<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Autoren nach bestem Wissen und Gewissen erteilt.<br />
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nen ¸bernehmen wir jedoch keine Haftung. Ebenso wenig kˆnnen<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.06 ñ Seite 1 von 6<br />
04.06.<strong>2011</strong><br />
Nachweis nach <strong>EnEV</strong> 2009 und nach W‰rmegesetz<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong> f¸r neues Schulgeb‰u<strong>de</strong> f¸hren<br />
Autor: Michael Brie<strong>de</strong>n-Segler, Gesch‰ftsf¸hrer e&u energieb¸ro gmbh, Bielefeld<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Ein Bauingenieur hat <strong>de</strong>n Auftrag erhalten f¸r ein neu geplantes Schulgeb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
Nachweis gem‰fl Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) und <strong>de</strong>s Erneuerbaren-<br />
Energien-W‰rmegesetzes (EEW‰rmeG) zu f¸hren. Der Neubau soll unter Einsatz<br />
Gasbrennwerttechnik geheizt wer<strong>de</strong>n. Die Qualit‰t <strong>de</strong>r Auflenbauteile entspricht <strong>de</strong>m<br />
<strong>EnEV</strong>-Standard und auch <strong>de</strong>r Nachweis <strong>de</strong>r Prim‰renergie unter Ber¸cksichtigung <strong>de</strong>r<br />
Anlagentechnik entspricht <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009. Lediglich die Vorgaben<br />
<strong>de</strong>s EEW‰rmeG wer<strong>de</strong>n sowohl durch fehlen<strong>de</strong> Nutzung regenerativen Energien wie<br />
auch durch die Ersatzmaflnahme - 15 Prozent (%) energieeffizienter als <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>-<br />
Standard - nicht erf¸llt. Der Einsatz regenerativer Energien (Solarenergie, Biogas,<br />
usw.) ist in diesem Fall unwirtschaftlich bzw. nicht mˆglich. Um die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
EEW‰rmeG zu erf¸llen wird ¸ber <strong>de</strong>n Einsatz von L¸ftungsanlagen mit W‰rmer¸ckge-<br />
winnung (WRG) in Einzelzonen sowie einer zus‰tzlichen Luft-W‰rme-Pumpe zum<br />
Brennwertkessel nachgedacht. Der Bauingenieur fragt uns wie das W‰rmegesetz <strong>de</strong>n<br />
Heizw‰rmebedarf <strong>de</strong>finiert. Wie kann er in diesem <strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten 50-prozentigen An-<br />
teil aus Luftw‰rmepumpe und W‰rmer¸ckgewinnung nachweisen?<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, <strong>EnEV</strong> 2009, Energieeinsparverordnung, Energieausweis, Nachweis,<br />
<strong>EnEV</strong>-Nachweis, Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz, EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>, Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen, Neubau, Nichtwohnbau, Nichtwohnungsbau, Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>, Schulbau,<br />
Schulgeb‰u<strong>de</strong>, zu, errichten, errichten<strong>de</strong>s, bauen, planen, aufbauen, L¸ftung, L¸f-<br />
tungsanlage, Anlagentechnik, W‰rmr¸ckgewinnung, Ersatzmaflnahme, Unterschrei-<br />
tung, unterschreiten, <strong>EnEV</strong>-Standard, energieeffizienter, als, <strong>EnEV</strong>, 15, Prozent, %,<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.06 ñ Seite 2 von 6<br />
Chancen:<br />
Praxis:<br />
Probleme<br />
Fragen:<br />
Kombination, nachweisen, W‰rmebedarf, <strong>de</strong>cken, Deckung, erf¸llen, Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
Anfor<strong>de</strong>rung, Einsatz, Luft-Wasser-W‰rmepumpe, Nutzung, Umweltw‰rme<br />
Ein Bauingenieur hat <strong>de</strong>n Auftrag erhalten f¸r ein neu geplantes Schulgeb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
Nachweis gem‰fl Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) und <strong>de</strong>s Erneuerbaren-<br />
Energien-W‰rmegesetzes (EEW‰rmeG) zu f¸hren.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich um ein zu errichten<strong>de</strong>s Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>. Geplant ist <strong>de</strong>r Neubau ei-<br />
nes Schulgeb‰u<strong>de</strong>s mit Einsatz von Gasbrennwerttechnik. Die Qualit‰t <strong>de</strong>r Auflenbau-<br />
teile entspricht <strong>de</strong>m <strong>EnEV</strong>-Standard und auch <strong>de</strong>r Nachweis <strong>de</strong>r Prim‰renergie unter<br />
Ber¸cksichtigung <strong>de</strong>r Anlagentechnik entspricht <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009. Le-<br />
diglich die Vorgaben <strong>de</strong>s EEW‰rmeG wer<strong>de</strong>n sowohl durch fehlen<strong>de</strong> Nutzung regene-<br />
rativen Energien wie auch durch die Ersatzmaflnahme (15 % energieeffizienter als <strong>de</strong>r<br />
<strong>EnEV</strong>-Standard) nicht erf¸llt.<br />
Der Einsatz regenerativer Energien (Solarenergie, Biogas, usw.) ist in diesem Fall un-<br />
wirtschaftlich bzw. nicht mˆglich. Zur Erf¸llung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG wird<br />
¸ber <strong>de</strong>n Einsatz von L¸ftungsanlagen mit WRG in Einzelzonen sowie einer zus‰tzli-<br />
chen Luft-W‰rme-Pumpe zum Brennwertkessel nachgedacht. Laut W‰rmegesetz m¸s-<br />
sen 50 % <strong>de</strong>s W‰rmeenergiebedarfs durch Umweltw‰rme ge<strong>de</strong>ckt sein.<br />
� Wie ist <strong>de</strong>r Heizw‰rmebedarf im Sinne <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes <strong>de</strong>finiert (nach <strong>EnEV</strong>,<br />
Heizlastermittlung, o.‰.)?<br />
� Wie kann <strong>de</strong>r angedachte 50-prozentige Anteil aus Luftw‰rmepumpe und W‰rme-<br />
r¸ckgewinnung nachgewiesen wer<strong>de</strong>n?<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.06 ñ Seite 3 von 6<br />
ANTWORTEN:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Parallel zu <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung sind auch die Anfor-<br />
<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes einzuhalten. Falls <strong>de</strong>r Einsatz<br />
erneuerbarer Energien nicht mˆglich ist, sind Ersatzmaflnahmen zul‰ssig.<br />
1. Ersatzmaflnahme im Sinne <strong>de</strong>s EEW‰rmeG durchf¸hren<br />
Das EEW‰rmeG l‰sst folgen<strong>de</strong> Ersatzmaflnahmen zu, die zu <strong>de</strong>n genannten Antei-<br />
len zur Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs beitragen m¸ssen:<br />
� Zitat: EEW‰rmeG ß 7 Ersatzmaflnahmen<br />
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1. <strong>de</strong>n W‰rmeenergiebedarf zu min<strong>de</strong>stens 50 Prozent<br />
a. aus Anlagen zur Nutzung von Abw‰rme nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer IV <strong>de</strong>r<br />
Anlage zu diesem Gesetz o<strong>de</strong>r<br />
b. unmittelbar aus Kraft-W‰rme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) nach Mafl-<br />
gabe <strong>de</strong>r Nummer V <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz <strong>de</strong>cken,<br />
2. Maflnahmen zur Einsparung von Energie nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer VI <strong>de</strong>r<br />
Anlage zu diesem Gesetz treffen o<strong>de</strong>r<br />
3. <strong>de</strong>n W‰rmeenergiebedarf unmittelbar aus einem Netz <strong>de</strong>r Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rme-<br />
versorgung nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer VII <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz <strong>de</strong>-<br />
cken.ì<br />
2. Ersatzmaflnahmen und Nutzung erneuerbarer Energien kombinieren<br />
Mˆglich ist es zu<strong>de</strong>m, Maflnahmen zum Einsatz erneuerbarer Energien sowie Er-<br />
satzmaflnahmen zu kombinieren<br />
� Zitat: EEW‰rmeG, ß 8 Kombination<br />
Ñ(1) Erneuerbare Energien und Ersatzmaflnahmen nach ß 7 kˆnnen zur Erf¸llung<br />
<strong>de</strong>r Pflicht nach ß 3 Abs. 1 untereinan<strong>de</strong>r und miteinan<strong>de</strong>r kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Die prozentualen Anteile <strong>de</strong>r tats‰chlichen Nutzung <strong>de</strong>r einzelnen Erneuerba-<br />
ren Energien und Ersatzmaflnahmen im Sinne <strong>de</strong>s Absatzes 1 im Verh‰ltnis zu<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.06 ñ Seite 4 von 6<br />
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<strong>de</strong>r jeweils nach diesem Gesetz vorgesehenen Nutzung m¸ssen in <strong>de</strong>r Summe<br />
100 ergeben.ì<br />
3. W‰rmebedarf anteilig durch erneuerbare Energien <strong>de</strong>cken<br />
Das EEW‰rmeG for<strong>de</strong>rt, dass entsprechen<strong>de</strong> Anteile <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs, <strong>de</strong>r zur<br />
Beheizung, Warmwasserbereitung und gegebenenfalls f¸r K¸hlung erfor<strong>de</strong>rlich ist,<br />
durch erneuerbare Energien abge<strong>de</strong>ckt wird.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG, ß 2: Begriffsbestimmungen<br />
Ñ(2) Im Sinne dieses Gesetzes ist<br />
1. Ö<br />
9. W‰rme- und K‰lteenergiebedarf die Summe<br />
a) <strong>de</strong>r zur Deckung <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs f¸r Heizung und Warmwasserberei-<br />
tung j‰hrlich benˆtigten W‰rmemenge und<br />
b) <strong>de</strong>r zur Deckung <strong>de</strong>s K‰ltebedarfs f¸r Raumk¸hlung j‰hrlich benˆtigten<br />
K‰ltemenge,<br />
jeweils einschliefllich <strong>de</strong>s thermischen Aufwands f¸r ‹bergabe, Verteilung<br />
und Speicherung. Der W‰rme- und K‰lteenergiebedarf wird nach <strong>de</strong>n techni-<br />
schen Regeln be-rechnet, die <strong>de</strong>n Anlagen 1 und 2 zur Energieeinsparver-<br />
ordnung zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n. ,ì<br />
Hieraus ergibt sich, dass nicht die Heizlast betrachtet wird, son<strong>de</strong>rn die j‰hrliche<br />
W‰rmemenge.<br />
4. Anteil <strong>de</strong>r W‰rme<strong>de</strong>ckung planen, berechnen und nachweisen<br />
Hieraus ergibt sich, dass die vom Fragesteller anvisierten Maflnahmen die ent-<br />
sprechen<strong>de</strong>n Anteile <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs nach ß 2, Abs. 2, <strong>de</strong>s EEW‰rmeG ab-<br />
ge<strong>de</strong>ckt m¸ssen.<br />
Da mehrere Maflnahmen geplant sind (L¸ftungsanlage mit WRG und Einsatz ei-<br />
ner Luft-Wasser-W‰rmepumpe zur Nutzung von Umweltw‰rme) ist eine Kombi-<br />
nation <strong>de</strong>r Maflnahmen zul‰ssig.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Planung ist <strong>de</strong>r Beitrag <strong>de</strong>r jeweiligen Maflnahmen zu quantifizie-<br />
ren. Dabei ist die jeweilige j‰hrliche W‰rmemenge zu ber¸cksichtigen. ‹blicher-<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.06 ñ Seite 5 von 6<br />
Fazit:<br />
Quellen:<br />
weise erfolgt ein solcher Nachweis mit Hilfe von EDV-Programmen zur Berech-<br />
nung <strong>de</strong>s <strong>EnEV</strong>-Nachweises.<br />
Seit Anfang <strong>de</strong>r Jahres 2009 m¸ssen Bauherren parallel zur Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong>) auch das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG) erf¸llen. Die Ein-<br />
haltung <strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG spielt eine wichtige Rolle f¸r die Energieef-<br />
fizienz von Geb‰u<strong>de</strong>n. Der entsprechen<strong>de</strong> Nachweis kann durch <strong>de</strong>n Einsatz erneuer-<br />
barer Energien o<strong>de</strong>r durch Ersatzmaflnahmen erfolgen, wobei eine Kombination ver-<br />
schie<strong>de</strong>ner Maflnahmen auch erlaubt ist.<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 01.10.2007 bis einschliefllich 30.09.2009 in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623. Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
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Wichtige Hinweise:<br />
Bitte beachten Sie: S‰mtliche Verwertungsrechte dieser Publikation<br />
liegen beim Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-<br />
Medien, Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart.<br />
Sie d¸rfen diese Publikation we<strong>de</strong>r an Dritte weitergeben, noch<br />
gewerblich nutzen. Wir weisen ausdr¸cklich darauf hin, dass die<br />
Antworten <strong>de</strong>r Autoren <strong>de</strong>n Wissensstand <strong>de</strong>s angegebenen Da-<br />
tums wi<strong>de</strong>rspiegeln. S‰mtliche Antworten, bzw. Informationen wur-<br />
<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Autoren nach bestem Wissen und Gewissen erteilt.<br />
F¸r die Richtigkeit und/o<strong>de</strong>r Vollst‰ndigkeit <strong>de</strong>r erteilten Informatio-<br />
nen ¸bernehmen wir jedoch keine Haftung. Ebenso wenig kˆnnen<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.07 ñ Seite 1 von 6<br />
04.06.<strong>2011</strong><br />
Kin<strong>de</strong>rtagesst‰tte als Anbau an Gemein<strong>de</strong>zentrum<br />
planen mit Beheizung ¸ber das bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong><br />
Autoren: Michael Brie<strong>de</strong>n-Segler, Gesch‰ftsf¸hrer e&u energieb¸ro gmbh, Bielefeld,<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Chancen:<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart<br />
Ein Bauingenieur kooperiert mit einem Architekten bei <strong>de</strong>r Planung einer neuen Kin<strong>de</strong>r-<br />
tagesst‰tte (kurz: Kita). Er f¸hrt auch die Berechnungen gem‰fl Energieeinsparverord-<br />
nung (<strong>EnEV</strong> 2009) und stellt die gefor<strong>de</strong>rten <strong>EnEV</strong>-Nachweise aus. Die neue Kita wird<br />
an ein bestehen<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>zentrum angebaut, <strong>de</strong>ren Heizungsanlage auch <strong>de</strong>n<br />
neuen Anbau mit W‰rme versorgen wird. Der Bauingenieur fragt uns, ob in diesem<br />
Praxisfall auch das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) greift.<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, Energieeinsparverordnung, Energieausweis, <strong>EnEV</strong>-Nachweis, Nachweis,<br />
nachweisen, berechnen, ausstellen, erstellen, Bestand, Baubestand, Altbau, Gemein-<br />
<strong>de</strong>zentrum, Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>, Nichtwohnbau, Zentrum, Anbau, anbauen, Kita, Kin-<br />
<strong>de</strong>rtagesst‰tte, Heizung, Heizungsanlage, bestehend, bestehen<strong>de</strong>, EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>,<br />
Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz, erneuerbare, erneuerbar, Energie, Energien,<br />
Gesetz, W‰rme, heizen, erf¸llen, Anfor<strong>de</strong>rungen, for<strong>de</strong>rn<br />
Ein Bauingenieur kooperiert mit einem Architekten bei <strong>de</strong>r Planung einer neuen Kin<strong>de</strong>r-<br />
tagesst‰tte (Kita). Er f¸hrt auch die Berechnungen gem‰fl Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong> 2009) und stellt die gefor<strong>de</strong>rten <strong>EnEV</strong>-Nachweise aus.<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.07 ñ Seite 2 von 6<br />
Praxis:<br />
Probleme<br />
Fragen:<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich bei diesem Praxisfall um eine neue Kin<strong>de</strong>rtagesst‰tte (Kita). Die be-<br />
heizte Nutzfl‰che wird ¸ber 50 Quadratmeter (m ) grofl sein. Die neue Kita wird an ein<br />
bestehen<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>zentrum angebaut, <strong>de</strong>ren Heizungsanlage auch <strong>de</strong>n neuen An-<br />
bau mit W‰rme versorgen wird.<br />
Die <strong>EnEV</strong> 2009 for<strong>de</strong>rt im ß 9 (ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n),<br />
Absatz 5, dass bei groflen Anbauten im Baubestand die Auflenbauteile <strong>de</strong>s neuen Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>teils <strong>de</strong>rmaflen geplant und erbaute wer<strong>de</strong>n, dass dieser neue Geb‰u<strong>de</strong>teil die<br />
Neubau-Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 einh‰lt - in unserem Fall ñ gem‰fl ß 4 (Anfor-<br />
<strong>de</strong>rungen an Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>).<br />
Seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2009 gilt jedoch bun<strong>de</strong>sweit f¸r Neubauten auch das Erneuerbare-<br />
Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG). Es verpflichtet Bauherrn, dass sie ihre neu er-<br />
bauten Geb‰u<strong>de</strong> teilweise mit erneuerbaren Energien heizen, k¸hlen o<strong>de</strong>r mit Warm-<br />
wasser versorgen.<br />
Greift in diesem Fall auch das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG 2009)<br />
o<strong>de</strong>r muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer nur die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) erf¸llen?<br />
ANTWORT:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Das aktuelle, bun<strong>de</strong>sweite Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>)<br />
gilt grunds‰tzlich nur f¸r Neubauten, sofern es sich nicht um ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong><br />
han<strong>de</strong>lt. Dies ist bei <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Maflnahme nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
F¸r Bestandsbauten r‰umt das Gesetz <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sl‰n<strong>de</strong>rn das Recht eigene Lan-<br />
<strong>de</strong>sregelungen einzuf¸hren. In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg beispielsweise verpflichtet das<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.07 ñ Seite 3 von 6<br />
EW‰rmeG BW die Besitzer von Wohnh‰usern ggf. bei <strong>de</strong>r Heizungserneuerung<br />
auch erneuerbare Energien zu ber¸cksichtigen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Definition eines Neubaus orientiert sich das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> danach, ob<br />
die Baumaflnahme nach <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) un-<br />
ter <strong>de</strong>n ß 4 (Neubau von Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>n ß 9 (ƒn<strong>de</strong>rung, Erwei-<br />
terung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n) f‰llt.<br />
Zu beachten ist, dass die <strong>EnEV</strong> nicht von Anbauten spricht, son<strong>de</strong>rn nur von ƒn<strong>de</strong>-<br />
rung, Erweiterung und Ausbau. Ein ÑAnbauì ist aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 somit<br />
eine ÑErweiterung eines Geb‰u<strong>de</strong>s um beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte R‰ume mit zusam-<br />
menh‰ngend Ö Nutzfl‰cheì. Dabei ist es wichtig, wie grofl diese neu hinzugekom-<br />
mene Nutzfl‰che ist. Ist sie ¸ber 50 Quadratmeter grofl, muss <strong>de</strong>r neue Anbau die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen wie f¸r ein Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> erf¸llen, gem‰fl <strong>EnEV</strong> 2009, ß 4 (An-<br />
for<strong>de</strong>rungen an Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>).<br />
1. Neues Geb‰u<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Baumaflnahme im Bestand?<br />
Das EEW‰rmeG gilt <strong>de</strong>mnach f¸r Neubauten. Wie ist jedoch die Situation im Falle<br />
unserer Kita, die nach <strong>EnEV</strong> 2009 auch ñ als grofler Anbau im Bestand ñ die Neu-<br />
bau-Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 erf¸llen muss?<br />
Greift hier das EEW‰rmeG? Muss <strong>de</strong>r Bauherr <strong>de</strong>mnach auch erneuerbare Ener-<br />
gien eingesetzt bzw. anerkannte Ersatzmaflnahmen hierf¸r durchf¸hren?<br />
Ob das EEW‰rmeG greift h‰ngt davon ab, ob <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten ein neues Geb‰u<strong>de</strong><br />
ist o<strong>de</strong>r lediglich eine Baumaflnahme im Bestand, d.h. Erweiterung eines bestehen-<br />
<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s im Sinne <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009.<br />
Das Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat hierzu<br />
im Jahr 2010 in einer Auslegung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG festgestellt:<br />
� Zitat: BMU: Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
W‰rmegesetzes: Anwendung auf An- und Umbauten (Hinweis Nr. 2/2010)<br />
Ñ2. Anbauten<br />
Anbauten an bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> fallen nur unter die Nutzungspflicht<br />
<strong>de</strong>s ß 3 Abs. 1 EEW‰rmeG, wenn <strong>de</strong>r Anbau ein selbst‰ndiges neues<br />
Geb‰u<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>t, also <strong>de</strong>r Anbau selbst die Voraussetzungen eines Ge-<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.07 ñ Seite 4 von 6<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
b‰u<strong>de</strong>s im o. a. Sinne erf¸llt. Dies ist im Einzelfall anhand <strong>de</strong>r Gesamt-<br />
schau <strong>de</strong>r Umst‰n<strong>de</strong> zu beurteilen.<br />
Beispiele: Der Anbau eines Hobbyraums, Wintergarten o<strong>de</strong>r Arbeitszim-<br />
mers schafft kein neues Geb‰u<strong>de</strong> und lˆst die Nutzungspflicht nach ß 3<br />
Abs. 1 EEW‰rmeG nicht aus.<br />
Der Anbau einer Doppelhaush‰lfte schafft in <strong>de</strong>r Regel ein neues Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> und lˆst die Nutzungspflicht nach ß 3 Abs. 1 EEW‰rmeG aus.<br />
Ungeachtet <strong>de</strong>ssen ist weiter zu pr¸fen, ob <strong>de</strong>r Anbau die Voraussetzun-<br />
gen nach ß 4 EEW‰rmeG erf¸llt. Sofern das angebaute Geb‰u<strong>de</strong> dann<br />
unter die Nutzungspflicht <strong>de</strong>s ß 3 Abs. 1 EEW‰rmeG f‰llt, muss <strong>de</strong>r<br />
W‰rmeenergiebedarf nur f¸r das neu errichtete Geb‰u<strong>de</strong> geson<strong>de</strong>rt er-<br />
mittelt wer<strong>de</strong>n.ì<br />
2. Woran erkannt man ein selbstst‰ndigen Geb‰u<strong>de</strong> im Bestand?<br />
Wie erkannt man, ob ein Geb‰u<strong>de</strong> die Voraussetzungen f¸r die Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG 2009 erf¸llt? Als Kriterien, wann von man vom Vorliegen ei-<br />
nes neuen Geb‰u<strong>de</strong>s sprechen kann, ist dort ebenfalls ausgef¸hrt:<br />
� Zitat: BMU: Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetzes: Anwendung auf An- und Umbauten (Hinweis Nr. 2/2010)<br />
ÑF¸r das Vorliegen eines neuen Geb‰u<strong>de</strong>s kˆnnen z. B. sprechen:<br />
� die selbst‰ndige Nutzbarkeit;<br />
� ein trennbarer r‰umlicher und funktionaler Zusammenhang,<br />
� die Abgrenzung durch die w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che,<br />
� eine eigene Hausnummer,<br />
� die Eigentumsgrenzen,<br />
� ein eigener Eingang,<br />
� die Trennung durch Brandw‰n<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
� eine eigenst‰ndige W‰rmeversorgung.ì<br />
3. F¸hrt die gemeinsame Trennwand zum Ausschluss <strong>de</strong>r Nutzungspflicht?<br />
Aus <strong>de</strong>r oben zitierten Liste <strong>de</strong>r Kriterien ist ein<strong>de</strong>utig erkennbar, dass allein das<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein einer gemeinsamen Trennwand einen neu erbauten Anbau nicht zu<br />
einer Baumaflnahme im Bestand (Erweiterung) wer<strong>de</strong>n l‰sst.<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.07 ñ Seite 5 von 6<br />
Fazit:<br />
Quellen:<br />
Eine Erweiterung liegt vielmehr nur dann vor, wenn es einen funktionalen Zusam-<br />
menhang <strong>de</strong>s alten und neuen Geb‰u<strong>de</strong>teils gibt beispielsweise durch einen ge-<br />
meinsamen Raumluftverbund.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich im vorliegen<strong>de</strong>n Fall um einen Kin<strong>de</strong>rtagesst‰tte, die an ein Ge-<br />
mein<strong>de</strong>haus angebaut wird. Damit d¸rften die meisten <strong>de</strong>r oben genannten Kriterien<br />
daf¸r erf¸llt sein, so dass es sich ñ im Sinne <strong>de</strong>s EEW‰rmeG 2009 - um ein eigen-<br />
st‰ndiges neues Geb‰u<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt.<br />
Somit ist das EEW‰rmeG einzuhalten, auch wenn bei<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> durch eine ge-<br />
meinsame Heizungsanlage versorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das EEW‰rmeG betrifft grunds‰tzlich nur Neubauten, sofern es sich nicht um ˆf-<br />
fentliche Geb‰u<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt. Bei groflfl‰chigen Anbauten ñ wie in diesem Fall die Kita<br />
ñ wenn die <strong>EnEV</strong> 2009 <strong>de</strong>n Neubau-Standard for<strong>de</strong>rt, ist es aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s W‰r-<br />
megesetzes wichtig zu erkennen, ob es sich um ein eigenst‰ndiges Geb‰u<strong>de</strong> han-<br />
<strong>de</strong>lt. Wenn dieses zutrifft, muss <strong>de</strong>r Bauherr f¸r <strong>de</strong>n Anbau auch die Nutzungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG erf¸llen.<br />
In unserem Fall teilen sich die neu angebaute Kita und das bestehen<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong>-<br />
haus eine Trennwand. Lediglich das Vorhan<strong>de</strong>nsein einer gemeinsamen Auflen-<br />
wand begr¸n<strong>de</strong>t nicht die Einstufung <strong>de</strong>s neu erbauten Kita als Erweiterung, d.h. als<br />
Ñnicht-selbstst‰ndiges Geb‰u<strong>de</strong>ì aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s EEW‰rmeG. In diesem Fall<br />
m¸sste <strong>de</strong>r Bauherr seiner Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG nachkommen.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Planer jedoch ¸berzeugend darstellen w¸r<strong>de</strong>, dass es sich bei bei<strong>de</strong>n<br />
Geb‰u<strong>de</strong>teilen (bestehen<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>zentrum und neuer Kita-Anbau) um eine<br />
strukturelle Einheit als Geb‰u<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt, w¸r<strong>de</strong> das EEW‰rmeG 2009 nicht greifen.<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.07 ñ Seite 6 von 6<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. September 2009 in<br />
Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623. Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Anwendungshinweise zum<br />
Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes hier: Anwendung auf An- und Umbauten<br />
(Hinweis Nr. 2/2010). Sie fin<strong>de</strong>n das Dokument im Internet unter:<br />
www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/anwendungshinweise_umbauten_bf.pdf<br />
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04.06.<strong>2011</strong><br />
Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz mit Solaranlage<br />
und Unterschreitung <strong>de</strong>s <strong>EnEV</strong>-Standards erf¸llen<br />
Autor: Michael Brie<strong>de</strong>n-Segler, Gesch‰ftsf¸hrer e&u energieb¸ro gmbh, Bielefeld<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Ein Diplom-Ingenieur, Architekt plant neue Wohn- und Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>. Dabei be-<br />
r¸cksichtigt er sowohl die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 200) als auch das Erneu-<br />
erbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) und stellt die gefor<strong>de</strong>rten Nachwei-<br />
se aus. Bauherren kˆnnen das EEW‰rmeG auch erf¸llen, in<strong>de</strong>m sie erneuerbare Ener-<br />
gien nutzen und parallel dazu mit anerkannten Ersatzmaflnahmen die Energieeffizienz<br />
<strong>de</strong>s Neubaus steigern. Im konkreten Praxisfall ist eine thermische Solaranlage einbaut<br />
die halb so grofl ist wie vom EEW‰rmeG gefor<strong>de</strong>rt. Der geplante Neubau Ѹbererf¸lltì<br />
zu<strong>de</strong>m die <strong>EnEV</strong>-Anfor<strong>de</strong>rungen zu 7,5 Prozent (%), d.h. die H‰lfte von 15 % (Jahres-<br />
Prim‰renergiebedarf und W‰rmeschutz <strong>de</strong>r Auflenh¸lle), wie es das EEW‰rmeG als<br />
Ersatzmaflnahme anerkennt. Der Architekt stellte jedoch fest: Die Solarnutzung wirkt<br />
sich innerhalb <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>-Berechnung bereits reduzierend auf das Ergebnis f¸r <strong>de</strong>n Jah-<br />
res-Prim‰renergiebedarf (Qp) aus. Dieser m¸sste jedoch ñ genau wie <strong>de</strong>r spezifische<br />
Transmissionsw‰rmeverlust (HT) um 7,5 % unter <strong>de</strong>r Hˆchstgrenze nach <strong>EnEV</strong> 2009<br />
liegen. Dies ist aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Architekten eine Ñrechnerische Doppelnutzungì <strong>de</strong>r<br />
Solaranlage. Ist seine Metho<strong>de</strong>, wie er <strong>de</strong>n Nachweis f¸hrt und berechnet richtig?<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, Energieeinsparverordnung, EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>, Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz, Neubau, neu, Geb‰u<strong>de</strong>, Wohngeb‰u<strong>de</strong>, Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>, zu, errich-<br />
ten, Nachweis, nachweisen, f¸hren, berechnen, Berechnung, Pflicht, Solaranlage,<br />
Aperturfl‰che, Sonnenenergie, <strong>EnEV</strong>-Standard, unterschreiten, ¸bererf¸llen, Prim‰r-<br />
energiebedarf, Jahres-Prim‰renergiebedarf, Qp, Transmissionsw‰rmeverlust, HT,<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.08 ñ Seite 2 von 5<br />
Chancen:<br />
Praxis:<br />
Probleme<br />
Fragen:<br />
Ein Diplom-Ingenieur, Architekt plant neue Wohn- und Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>. Dabei be-<br />
r¸cksichtigt er sowohl die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 200) als auch das Erneu-<br />
erbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) und stellt die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Nachweise aus.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Erf¸llung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG bei <strong>de</strong>r Konzeption <strong>de</strong>r thermischen H¸lle<br />
und <strong>de</strong>r Anlagentechnik von Neubauten ist die Kombination unterschiedlicher anteiliger<br />
Maflnahmen ausdr¸cklich auch von Ersatzmaflnahmen mˆglich.<br />
Fallbeispiel: 50 % <strong>de</strong>r Nutzungspflicht wer<strong>de</strong>n ¸ber solare Trinkwassererw‰rmung (50<br />
% <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Aperturfl‰che) erf¸llt, die ÑRestpflichtì wird mittels 50-%-er Erf¸llung<br />
<strong>de</strong>r Ersatzmaflnahme ÑUnterschreitung <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>-Werteì erbracht, d.h. gleichzeitige<br />
Unterschreitung <strong>de</strong>r Maximalwerte HT und Qp um 7,5 %.<br />
Der Architekt stellt jedoch fest: Die oben genannte Solarnutzung wirkt sich innerhalb<br />
<strong>de</strong>r W‰rmeschutzberechnung nach <strong>EnEV</strong> bereits reduzierend auf das Rechenergebnis<br />
f¸r <strong>de</strong>n Qp-Wert aus, welcher (ebenso wie <strong>de</strong>r HT-Wert) um 7,5% unter <strong>de</strong>m maximal<br />
zul‰ssigen Wert gem‰fl <strong>EnEV</strong> 2009 liegen muss. Dies ist aus seiner Sicht eine Ñrech-<br />
nerische Doppelnutzungì <strong>de</strong>r Solaranlage.<br />
Ist ein Nachweis wie unter ÑPraxisì beschrieben korrekt?<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.08 ñ Seite 3 von 5<br />
ANTWORTEN:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) soll sicherstellen,<br />
dass erneuerbare Energien grunds‰tzlich bei Neubauten verwandt wer<strong>de</strong>n, soweit<br />
dies mˆglich ist. Alternativ stehen Bauherren auch Kompensationsmaflnahmen als<br />
anerkannte Ersatzmaflnahmen offen, sofern keine vollst‰ndige Erf¸llung <strong>de</strong>s EE-<br />
W‰rmeG durch <strong>de</strong>n Einsatz erneuerbarer Energien mˆglich o<strong>de</strong>r sinnvoll ist.<br />
1. EEW‰rmeG durch Kombination von Maflnahmen erf¸llen<br />
Kann die Anfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG nicht durch eine einzelne Maflnahme (bei-<br />
spielsweise solare Trinkwassererw‰rmung) erreicht wer<strong>de</strong>n, so ist eine Kombination<br />
von mehreren Maflnahmen mˆglich. Dies gilt auch f¸r die im EEW‰rmeG <strong>de</strong>finierten<br />
Kompensationsmaflnahmen.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG, ß 8 Kombination, Abs. 1<br />
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Ñ(1) Erneuerbare Energien und Ersatzmaflnahmennach ß 7 kˆnnen zur Erf¸llung<br />
<strong>de</strong>r Pflicht nach ß 3Abs. 1 untereinan<strong>de</strong>r und miteinan<strong>de</strong>r kombiniert wer<strong>de</strong>n.ì<br />
2. EEW‰rmeG durch Unterschreiten <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>-Anfor<strong>de</strong>rungen erf¸llen<br />
Die Unterschreitung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> um min<strong>de</strong>stens 15 % gilt ebenfalls<br />
als Kompensationsmaflnahme, sofern es sich nicht um ein ˆffentliches Geb‰ud e<br />
han<strong>de</strong>lt. Diese Unterschreitung muss sowohl f¸r die Grenzwerte bez¸glich <strong>de</strong>r Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong>h¸lle als auch f¸r <strong>de</strong>n maximale zul‰ssigen Prim‰renergiebedarf nachgewie-<br />
sen wer<strong>de</strong>n.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG, Anhang VII. Maflnahmen zur Einsparung von Energie<br />
Ñ1. Maflnahmen zur Einsparung von Energie gelten nur dann als Ersatzmafl-<br />
nahme nach ß 7, Absatz 1 Nummer. 2, wenn damit bei <strong>de</strong>r Errichtung von<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
a) <strong>de</strong>r jeweilige Hˆchstwert <strong>de</strong>s Jahres-Prim‰renergiebedarfs und<br />
b) die jeweiligen f¸r das konkrete Geb‰u<strong>de</strong> zu erf¸llen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die W‰rmed‰mmung <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle<br />
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Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung um<br />
min<strong>de</strong>stens 15 Prozent unterschritten wer<strong>de</strong>n.ì<br />
3. Erf¸llung <strong>de</strong>r Ersatzmaflnahme Ñ<strong>EnEV</strong>-Unterschreitungì nachweisen<br />
Fazit:<br />
Quellen:<br />
Bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Nachweises darf ñ wie vom Fragesteller richtig festgestellt<br />
ñ auch die vorhan<strong>de</strong>ne solare Trinkwassererw‰rmung mit in <strong>de</strong>n erreichten Wert f¸r<br />
<strong>de</strong>n spezifischen Jahres-Prim‰renergiebedarf eingerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />
� Achtung: Insofern fin<strong>de</strong>t tats‰chlich in gewisser Weise<br />
eine doppelte Ber¸cksichtigung statt.<br />
Allerdings sollte beachtet wer<strong>de</strong>n, dass ohne <strong>de</strong>n Einsatz von solarer W‰rmeenergie<br />
schon die Einhaltung <strong>de</strong>s spezifischen Prim‰renergiebedarfs gem‰fl <strong>EnEV</strong> 2009 oft<br />
schwierig ist, geschweige <strong>de</strong>nn dass eine Unterschreitung <strong>de</strong>s Grenzwertes um 15<br />
% hierdurch erreicht wird.<br />
Der Einsatz einer solaren Trinkwassererw‰rmung darf sowohl zur Anrechnung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG 2009 als auch im Rahmen <strong>de</strong>r Be-<br />
rechnungen nach <strong>EnEV</strong> 2009 ber¸cksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dies kann ñ sofern die Unterschreitung <strong>de</strong>s <strong>EnEV</strong>-Grenzwertes als Kompensati-<br />
onsmaflnahme im Rahmen <strong>de</strong>r Erf¸llung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG ber¸cksichtigt wird -<br />
ggfls. zu einer doppelten Anrechnung f¸hren.<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. September 2009 in<br />
Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.08 ñ Seite 5 von 5<br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623. Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
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tums wi<strong>de</strong>rspiegeln. S‰mtliche Antworten, bzw. Informationen wur-<br />
<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Autoren nach bestem Wissen und Gewissen erteilt.<br />
F¸r die Richtigkeit und/o<strong>de</strong>r Vollst‰ndigkeit <strong>de</strong>r erteilten Informatio-<br />
nen ¸bernehmen wir jedoch keine Haftung. Ebenso wenig kˆnnen<br />
wir f¸r die Fehlerfreiheit <strong>de</strong>r verˆffentlichten Materialien o<strong>de</strong>r sons-<br />
tiger Informationen einstehen.<br />
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Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong><br />
Weitere Informationen:<br />
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Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski<br />
Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin<br />
Bebelstrafle 78, 3. OG<br />
D-70193 Stuttgart<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.09 ñ Seite 1 von 7<br />
04.06.<strong>2011</strong><br />
<strong>EnEV</strong> und EEW‰rmeG erf¸llen: Neue Doppelhaush‰lfte<br />
mit Gas-Brennwerttherme und thermischer Solaranlage<br />
Autor: Michael Brie<strong>de</strong>n-Segler, Gesch‰ftsf¸hrer e&u energieb¸ro gmbh, Bielefeld<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Chancen:<br />
Ein Bauunternehmen plant und realisiert Wohn- und Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> und stellt auch<br />
die erfor<strong>de</strong>rlichen Energie-Nachweise aus. Es han<strong>de</strong>lt sich im konkreten Fall um ein<br />
neu zu errechten<strong>de</strong>s Wohngeb‰u<strong>de</strong> und zwar eine Doppelhaush‰lfte. Bislang haben<br />
sie zur Erf¸llung <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes (EEW‰rmeG) solarther-<br />
mische Anlagen in Verbindung mit Gas-Brennwertthermen eingesetzt. Der Fachmann<br />
stellte jedoch fest, dass bei dieser Berechnung h‰ufig Grˆflen von Solarkollektoren er-<br />
reicht wer<strong>de</strong>n, die aus seiner Sicht nicht notwendig und wirtschaftlich f¸r die reine<br />
Brauchwassererw‰rmung sind. Er fragt uns ob es zul‰ssig ist, die Solaranlagen anhand<br />
<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r tats‰chlichen Nutzer im Wohngeb‰u<strong>de</strong> zu dimensionieren.<br />
<strong>EnEV</strong>, Energieeinsparverordnung, EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>, Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz, Solar, Sonne, Solaranlage, Heizung, heizen, Warmwasser, Warmwas-<br />
sererw‰rmung, Kollektor, Kollektorfl‰che, dimensionieren, berechnen, 15, Prozent, %,<br />
Nutzer, Nutzung, Anzahl, Nutzeranzahl, nachweisen, Nachweis, korrekt,<br />
Ein Bauunternehmen plant und realisiert Wohn- und Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> und stellt auch<br />
die erfor<strong>de</strong>rlichen Energie-Nachweise aus.<br />
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Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.09 ñ Seite 2 von 7<br />
Praxis + Probleme:<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich um ein neu zu errechten<strong>de</strong>s Wohngeb‰u<strong>de</strong> und zwar eine Doppel-<br />
haush‰lfte. Der Planer fragt uns ob ihre nachfolgen<strong>de</strong> geplante Vorgehensweise<br />
rechtskonform und richtig ist:<br />
Bislang haben sie zur Erf¸llung <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes (EEW‰r-<br />
meG) solarthermische Anlagen in Verbindung mit Gas-Brennwertthermen eingesetzt.<br />
F¸r die Grˆfle <strong>de</strong>r Solaranlage haben sie auf die im Gesetz Anlage 1 (Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Nutzung von Erneuerbaren Energien, Abw‰rme und Kraft-W‰rme-Kopplung so-<br />
wie an Energieeinsparmaflnahmen und W‰rmenetze) genannte Berechnungsgrˆfle<br />
von 0,04 Quadratmeter (m ) Aperturfl‰che pro m Nutzfl‰che zur¸ckgegriffen.<br />
Problem: Der Fachmann stellte jedoch fest, dass bei dieser Berechnung h‰ufig Grˆflen<br />
von Solarkollektoren erreicht wer<strong>de</strong>n, die aus seiner Sicht nicht notwendig und wirt-<br />
schaftlich f¸r die reine Brauchwassererw‰rmung sind, weil sie ¸berdimensioniert sind.<br />
Da die erfor<strong>de</strong>rliche Ab<strong>de</strong>ckung von 15 Prozent (%) erneuerbarer Energie mit Solaran-<br />
lagen auch durch zum Teil <strong>de</strong>utlich kleinere Kollektoren erreicht wer<strong>de</strong>n kann, w¸r<strong>de</strong>n<br />
sie zuk¸nftig die tats‰chlich notwendige Kollektorfl‰che <strong>de</strong>tailliert berechnen lassen.<br />
Geplante Vorgehensweise:<br />
1. Zuerst wird <strong>de</strong>r W‰rmebedarf <strong>de</strong>s geplanten Neubaus ermittelt (W‰rmebedarfs-<br />
berechnung nach Energieeinsparverordnung <strong>EnEV</strong> 2009).<br />
2. Danach wer<strong>de</strong>n die daraus resultieren<strong>de</strong>n 15% ermittelt.<br />
Beispiel: Prim‰renergiebedarf vorhan<strong>de</strong>n (Qìp,vorh.) 66,4kWh/m x Bezugsfl‰che (AN)<br />
204,96 m = Prim‰renergiebedarf <strong>de</strong>s gesamten Geb‰u<strong>de</strong>s pro Jahr 13.609,34<br />
kWh/a 0,15 = 15% = 2.041,40 kWh (Dieser Wert muss durch die Solaranlage ab-<br />
ge<strong>de</strong>ckt sein).<br />
Der Solaranlagenlieferant <strong>de</strong>s Fragestellers berechnet <strong>de</strong>n Brauchwasserbedarf an-<br />
hand <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Nutzer (pro Nutzer 40 Liter pro Tag) und die benˆtigte Kollek-<br />
torfl‰che unter Ber¸cksichtigung <strong>de</strong>r Ausrichtung.<br />
Beispiel: Bei einem F¸nf-Personen-Haushalt betr‰gt die Brauchwassermenge pro<br />
Tag ca. 200 Liter (l). Die abgegebene Energie <strong>de</strong>s Kollektors an das Brauchwasser<br />
(Leitungsverluste sind bereits ber¸cksichtigt) betr‰gt 2.204,38 Kilowattstun<strong>de</strong>n<br />
(kWh). Somit w¸r<strong>de</strong> die Solaranlage <strong>de</strong>n W‰rmeenergiebedarf <strong>de</strong>s Hauses zu 16,19<br />
% <strong>de</strong>cken und das EEW‰rmeG w‰re eingehalten.<br />
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Fragen:<br />
ANTWORTEN:<br />
1. Ist die geplante Vorgehensweise rechtskonform und richtig?<br />
2. Ist die angenommene Brauchwassermenge pro Nutzer realistisch?<br />
3. Was passiert, wenn z.B. durch Auszug <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bauchwasserbedarf sinkt<br />
und dadurch die 15 % nicht mehr erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />
4. Gibt es eine Berechnungsgrundlage nach <strong>de</strong>r die Nutzer festgelegt wer<strong>de</strong>n, un-<br />
abh‰ngig von <strong>de</strong>r tats‰chlichen Bewohnerzahl?<br />
5. Kann die Berechnung <strong>de</strong>r Bezugsfl‰che (AN) auch nach <strong>de</strong>r tats‰chlichen be-<br />
heizten Fl‰che angesetzt wer<strong>de</strong>n?<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Bauherren m¸ssen bei Neubauvorhaben, die <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong><br />
2009) unterliegen, auch die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) einhalten. Dabei sind grunds‰tzlich normierte<br />
Randbedingungen zu beachten, d.h. nutzerspezifische Einfl¸sse spielen keine Rolle.<br />
1. Definition <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs nach EEW‰rmeG<br />
Im EEW‰rmeG ist als eine Mˆglichkeit <strong>de</strong>r Erf¸llung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen festgelegt,<br />
dass 15 Prozent (%) <strong>de</strong>s W‰rmeenergiebedarfs f¸r Heizung und Warmwasser durch<br />
solare Strahlungsenergie bereit gestellt wird.<br />
Die Definition dieses W‰rmeenergiebedarfs lautet:<br />
� Zitat: EEW‰rmeG, ß 2 Begriffsbestimmungen<br />
Ñ(2) Im Sinne dieses Gesetzes ist<br />
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9. W‰rme- und K‰lteenergiebedarf die Summe<br />
a) <strong>de</strong>r zur Deckung <strong>de</strong>s W‰rmebedarfs f¸r Heizung und Warm-<br />
wasserbereitung j‰hrlich benˆtigten W‰rmemenge und<br />
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b) <strong>de</strong>r zur Deckung <strong>de</strong>s K‰ltebedarfs f¸r Raumk¸hlung j‰hrlich be-<br />
nˆtigten K‰ltemenge,<br />
jeweils einschliefllich <strong>de</strong>s thermischen Aufwands f¸r ‹bergabe,<br />
Verteilung und Speicherung. Der W‰rme- und K‰lteenergiebedarf<br />
wird nach <strong>de</strong>n technischen Regeln berechnet, die <strong>de</strong>n Anlagen 1<br />
und 2 zur Energieeinsparverordnung zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n. ì<br />
Entschei<strong>de</strong>nd ist hier <strong>de</strong>r direkte Bezug auf die jeweils gelten<strong>de</strong> <strong>EnEV</strong>, d.h. die Be-<br />
rechnung <strong>de</strong>s W‰rmeenergiebedarfs erfolgt nach <strong>de</strong>n Recheng‰ngen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>.<br />
2. Berechnung <strong>de</strong>s W‰rmeenergiebedarfs f¸r Warmwasser nach <strong>EnEV</strong><br />
Die Berechnung <strong>de</strong>s W‰rmenergiebedarfs f¸r die Beheizung erfolgt entsprechend<br />
<strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> Anlagen 1 (Wohngeb‰u<strong>de</strong>) und Anlage 2 (Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>). Auf die<br />
Berechnung <strong>de</strong>s Heizw‰rmebedarfs soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
F¸r die Berechnung <strong>de</strong>s W‰rmeenergiebedarfs f¸r Warmwasser f¸r Wohngeb‰u<strong>de</strong> ñ<br />
im vorliegen<strong>de</strong>n Fall han<strong>de</strong>lt es sich um ein solches - sind normierte Bedarfe zu<br />
Grun<strong>de</strong> zu legen.<br />
Erfolgt die Berechnung auf Basis <strong>de</strong>r DIN 4108 (W‰rmeschutz und Energie-<br />
Einsparung in Geb‰u<strong>de</strong>n), Teil 6 (Berechnung <strong>de</strong>s Jahresheizw‰rme- und <strong>de</strong>s Jah-<br />
resheizenergiebedarfs) in Verbindung mit <strong>de</strong>r DIN V 4701 (Energetische Bewertung<br />
heiz- und raumlufttechnischer Anlagen), Teil 10 (Heizung, Trinkwassererw‰rmung,<br />
L¸ftung), so ist als Nutzenergiebedarf f¸r Warmwasser ein Wert von 12,5 Kilowatt-<br />
stun<strong>de</strong>n pro Quadratmeter und Jahr (kWh/(m a)) zu Grun<strong>de</strong> zu legen.<br />
Erfolgt die Berechnung nach DIN V 18599 (Energetische Bewertung von Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>n), so liegt dieser Bedarf bei 12 kWh/(m a) f¸r Einfamilienh‰user bzw. bei 16<br />
kWh/(m a) bei Mehrfamilienh‰usern (vergleiche dazu: DIN V 18599 (Energetische<br />
Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n), Teil 10 (Nutzungsrandbedingungen, Klimadaten), Tabel-<br />
le 3 (Richtwerte <strong>de</strong>r Nutzungsrandbedingungen f¸r die Berechnung <strong>de</strong>s Energiebe-<br />
darfs von Wohngeb‰u<strong>de</strong>n)).<br />
Aufbauend auf diesem Trinkwasserw‰rmebedarf ist <strong>de</strong>r Energieaufwand f¸r ‹ber-<br />
gabe, Verteilung und Speichrung hinzu zu rechnen; im Ergebnis ergibt sich <strong>de</strong>r<br />
W‰rmeenergiebedarf f¸r Trinkwassererw‰rmung.<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.09 ñ Seite 5 von 7<br />
� Hieraus folgt, dass <strong>de</strong>r vom Fragesteller vorgeschlagene Rechengang falsch ist.<br />
Der Trinkwasserw‰rmebedarf darf nicht nach <strong>de</strong>n real vorhan<strong>de</strong>nen Bewohnern<br />
berechnet wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn ergibt sich normiert aus <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>nutzfl‰che (AN).<br />
Hieraus folgt auch, dass es bei Auszug <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r keine Ver‰n<strong>de</strong>rung im anzu-<br />
setzen<strong>de</strong>n Trinkwasserw‰rmebedarf gibt.<br />
3. Berechnung <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>nutzfl‰che AN<br />
Fazit:<br />
Antwort zu Frage 5 (Kann die Berechnung <strong>de</strong>r Bezugsfl‰che (AN) auch nach <strong>de</strong>r tat-<br />
s‰chlichen beheizten Fl‰che angesetzt wer<strong>de</strong>n?)<br />
Die Geb‰u<strong>de</strong>nutzfl‰che AN errechnet sich aus <strong>de</strong>m nach beheizten Geb‰u<strong>de</strong>volu-<br />
men (Ve) nach folgen<strong>de</strong>r Formel:<br />
AN = 0,32 * Ve.<br />
� Zitat: <strong>EnEV</strong> 2009, Anlage 1: Anfor<strong>de</strong>rungen an Wohngeb‰u<strong>de</strong><br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
1. Hˆchstwerte <strong>de</strong>s Jahres-Prim‰renergiebedarfs und <strong>de</strong>s spezifischen<br />
Transmissionsw‰rmeverlusts<br />
1.3. Definition <strong>de</strong>r Bezugsgrˆflen<br />
Ñ1.3.3 Die Geb‰u<strong>de</strong>nutzfl‰che A in m wird bei Wohngeb‰u<strong>de</strong>n<br />
N<br />
wie folgt ermittelt: AN = 0,32 * Ve<br />
mit A N<br />
Geb‰u<strong>de</strong>nutzfl‰che in m<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong><br />
V e<br />
beheiztes Geb‰u<strong>de</strong>volumen in m . ì<br />
F¸r Nachweise nach <strong>EnEV</strong> bzw. nach EEW‰rmeG wer<strong>de</strong>n die Geb‰u<strong>de</strong> unabh‰n-<br />
gig von nutzerspezifischen ƒn<strong>de</strong>rungen betrachtet.<br />
Es erfolgt eine Bewertung <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r installierten technischen Einrich-<br />
tungen nach normierten Randbedingungen.<br />
Dies bezieht sich sowohl auf die Anzahl <strong>de</strong>r Bewohner als auch auf <strong>de</strong>ren konkretes<br />
Verhalten.
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.09 ñ Seite 6 von 7<br />
Quellen:<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. September 2009 in<br />
Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623. Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
DIN V 4108-6: DIN Deutsches Institut f¸r Normung e.V. (Herausgeber): DIN V 4108 W‰rme-<br />
schutz und Energie-Einsparung in Geb‰u<strong>de</strong>n - Teil 6: Berechnung <strong>de</strong>s Jahresheizw‰rme- und<br />
<strong>de</strong>s Jahresheizenergiebedarfs, Beuth Verlag Berlin, Vornorm, Juni 2003. Diese Vornorm wur<strong>de</strong><br />
ge‰n<strong>de</strong>rt durch Berichtigungen zu DIN V 4108-6:2003-06, Beuth Verlag, M‰rz 2004, www.enev-<br />
normen.<strong>de</strong><br />
DIN V 4701-10: DIN Deutsches Institut f¸r Normung e.V. (Herausgeber): DIN V 4701-10, Ener-<br />
getische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen - Teil 10: Heizung, Trinkwasserer-<br />
w‰rmung, L¸ftung, Beuth Verlag Berlin, Vornorm, August 2003. Diese Vornorm wur<strong>de</strong> ge‰n<strong>de</strong>rt<br />
durch die ƒn<strong>de</strong>rung DIN V 4701-10/A1: 2006-12, Beuth Verlag, Dezember 2006, www.enev-<br />
normen.<strong>de</strong>, www.beuth.<strong>de</strong><br />
DIN V 18599: Deutsches Institut f¸r Normung e.V. (DIN, Herausgeber): DIN V 18599 Energeti-<br />
sche Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n - Berechnung <strong>de</strong>s Nutz-, End- und Prim‰renergiebedarfs f¸r<br />
Heizung, K¸hlung, L¸ftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung, Beuth Verlag Berlin, Vornorm,<br />
Februar 2007. Internet: www.enev-normen.<strong>de</strong>, www.beuth.<strong>de</strong><br />
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04.06.<strong>2011</strong><br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> und <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes an<br />
einen groflen Anbau an ein Krankenhaus, Klinikkomplex<br />
Autor: Michael Brie<strong>de</strong>n-Segler, Gesch‰ftsf¸hrer e&u energieb¸ro gmbh, Bielefeld<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Ein Diplomingenieur <strong>de</strong>r Fachrichtung Technische Geb‰u<strong>de</strong>ausr¸stung (TGA) begleitet<br />
die Planung <strong>de</strong>r Erweiterung eines bestehen<strong>de</strong>n Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>s. Ein Kranken-<br />
haus erh‰lt einen Anbau mit einer Fl‰che von 2.000 Quadratmetern (m ). Das neue<br />
dreistˆckige Geb‰u<strong>de</strong> wird neben <strong>de</strong>m alten Klinikkomplex errichtet und mittels ge-<br />
schlossener Br¸cken mit <strong>de</strong>m Bettenhaus verbun<strong>de</strong>n. Die gesamte Versorgung mit<br />
Heizung, W‰rmwasser, K‰lte und Strom wird ¸ber die Technik im Hauptgeb‰u<strong>de</strong> ge-<br />
w‰hrleistet. Daf¸r wer<strong>de</strong>n allerdings keine neuen Heizkessel eingebaut. Der Fachmann<br />
fragt uns ob dieses neue Geb‰u<strong>de</strong> auch unter das Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) f‰llt. Die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) er-<br />
ˆffnet <strong>de</strong>n Planern auch die Mˆglichkeit <strong>de</strong>n Strom aus erneuerbareren Energien im<br />
Geb‰u<strong>de</strong> zu ber¸cksichtigen. Der Fachmann stellt sich die Frage, ob man die Energie-<br />
versorgung als W‰rmenetz <strong>de</strong>klarieren kann, wenn <strong>de</strong>r neue Anbau die <strong>EnEV</strong> 2009 ß 5<br />
(Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien) einhalten muss.<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, Energieeinsparverordnung, Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>, Nichtwohnbau, Kranken-<br />
haus, Klinik, Klinikkomplex, Komplex, Anbau, Bettenbau, Erweiterung, Bestand, Bau-<br />
bestand, Altbau, Anfor<strong>de</strong>rungen, Nachweise, nachweisen, <strong>EnEV</strong>-Nachweis, ß, 5, an-<br />
rechnen, Anrechnung, Strom, erneuerbare, Energien, W‰rmegesetz, EEW‰rmeG,<br />
<strong>2011</strong>, Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz, Gesetz, erf¸llen, Solarstrom, Heiztechnik,<br />
Heizung, W‰rmenetz, Warmwasser, K¸hlung<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.10 ñ Seite 2 von 7<br />
Chancen:<br />
Praxis:<br />
Probleme:<br />
Fragen:<br />
Ein Diplomingenieur <strong>de</strong>r Fachrichtung Technische Geb‰u<strong>de</strong>ausr¸stung (TGA) begleitet<br />
die Planung <strong>de</strong>r Erweiterung eines bestehen<strong>de</strong>n Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>s. Dabei f¸hrt er<br />
auch die Nachweise gem‰fl <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 sowie <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> durch.<br />
Ein Krankenhaus erh‰lt einen Anbau mit einer Fl‰che von 2.000 Quadratmetern (m ).<br />
Das neue dreistˆckige Geb‰u<strong>de</strong> wird neben <strong>de</strong>m alten Klinikkomplex errichtet und mit-<br />
tels geschlossener Br¸cken mit <strong>de</strong>m Bettenhaus verbun<strong>de</strong>n. Die gesamte Versorgung<br />
mit Heizung, W‰rmwasser, K‰lte und Strom wird ¸ber die Technik im Hauptgeb‰u<strong>de</strong><br />
gew‰hrleistet. Daf¸r wer<strong>de</strong>n allerdings keine neuen Heizkessel eingebaut.<br />
Seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> gilt bun<strong>de</strong>sweit das neue W‰rmegesetz <strong>2011</strong>. Es erfor<strong>de</strong>rt bei<br />
neuen Geb‰u<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Eigent¸mer seine W‰rme f¸r Heizung, Warmwasser und<br />
K¸hlung teilweise ¸ber erneuerbare Energien <strong>de</strong>ckt o<strong>de</strong>r mit anerkannten Ersatzmafl-<br />
nahmen die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s steigert. Es stellt sich die Frage ob bei<br />
<strong>de</strong>m groflen Krankenhaus-Anbau auch das W‰rmegesetz eingehalten wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) erˆffnet <strong>de</strong>n Planern auch die Mˆglichkeit<br />
<strong>de</strong>n Strom aus erneuerbareren Energien im Geb‰u<strong>de</strong> zu ber¸cksichtigen.<br />
1. F‰llt <strong>de</strong>r grofle Anbau unter das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> auch wenn man keinen neu-<br />
en Heizkessel in <strong>de</strong>n Hauptbau einbaut?<br />
2. Wenn das Geb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>n ß 5 (Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Ener-<br />
gien) <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 einhalten muss, kann man die Energieversorgung als<br />
W‰rmenetz <strong>de</strong>klarieren?<br />
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Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.10 ñ Seite 3 von 7<br />
ANTWORTEN:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) unterschei<strong>de</strong>t ganz klar zwischen Bau-<br />
maflnahmen f¸r einen Neubau (zu errichten<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>) und Maflnahmen im<br />
Baubestand (ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung o<strong>de</strong>r Ausbau eines bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s).<br />
� Neubau: Wird ein Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong> mit einer Nutzfl‰che von ¸ber 50 Quadrat-<br />
metern (m ) neu errichtet, muss es in fertig errichtetem Zustand die Anfor<strong>de</strong>run-<br />
gen nach <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009, ß 4 (Anfor<strong>de</strong>rungen an Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>) erf¸llen.<br />
Auch sind die gefor<strong>de</strong>rten <strong>EnEV</strong>-Nachweise zu f¸hren. Der Planer muss dabei<br />
nachweisen, dass das <strong>de</strong>r W‰rmeschutz <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle (bauteilbezogenen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen gem‰fl Anlage 2, Tabelle 2) und <strong>de</strong>r Prim‰renergiebedarf<br />
(Hˆchstwerte gem‰fl Anlage 2, Tabelle 1) <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> entspre-<br />
chen. In diesem Fall ist auch zus‰tzlich das EEW‰rmeG einzuhalten.<br />
� Baubestand: Han<strong>de</strong>lt es sich dagegen um eine Erweiterung eines bestehen<strong>de</strong>n<br />
Geb‰u<strong>de</strong>s, sind die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 ß 9 (ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung<br />
und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n) zu erf¸llen.<br />
1. Das EEW‰rmeG bezieht sich prim‰r auf Neubauten<br />
Das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz EEW‰rmeG <strong>2011</strong> bezieht sich auf Neu-<br />
bauten, sofern es sich nicht um ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt. Bei ˆffentlichen<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n kommt das EEW‰rmeG auch bei umfassen<strong>de</strong>r Sanierung zur Anwen-<br />
dung, was aber hier nicht <strong>de</strong>r Fall ist.<br />
Im ß 3 (Nutzungspflicht) <strong>de</strong>s EEW‰rmeG heiflt es hierzu:<br />
� Zitat: EEW‰rmeG <strong>2011</strong>, ß 3 Nutzungspflicht<br />
Hieraus folgt:<br />
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Ñ(1) Die Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n nach ß 4, die neuerrichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
(Verpflichtete) m¸ssen <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf durch die<br />
anteilige Nutzung von Erneuerbaren Energien nach Maflgabe <strong>de</strong>r ßß<br />
5 und 6 <strong>de</strong>cken.ì<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.10 ñ Seite 4 von 7<br />
� Neubau: Wird das geplante Geb‰u<strong>de</strong> als Neubau eingestuft, f‰llt es auch unter<br />
das EEW‰rmeG. In diesem Fall muss auch die Einhaltung dieses Gesetzes nach-<br />
gewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
� Bestand: Han<strong>de</strong>lt es sich um eine Erweiterung o<strong>de</strong>r einen Ausbau <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>-<br />
nen Geb‰u<strong>de</strong>s gem‰fl <strong>EnEV</strong> 2009 ß 9 (ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau von<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n), f‰llt diese Erweiterung nicht unter das EEW‰rmeG und es muss auch<br />
kein Nachweis nach EEW‰rmeG gef¸hrt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Wann wird eine Erweiterung im Bestand als Neubau eingestuft?<br />
Wie eingangs erkl‰rt, unterschei<strong>de</strong>t die <strong>EnEV</strong> 2009 zwischen Baumaflnahmen f¸r<br />
Neubau o<strong>de</strong>r im Baubestand. Allerdings ist die Einstufung in <strong>de</strong>r Praxis (Neubau<br />
o<strong>de</strong>r Erweiterung) in <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> nicht ein<strong>de</strong>utig geregelt.<br />
� Zitat: <strong>EnEV</strong>, ß 9 ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
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Ñ(4) Bei <strong>de</strong>r Erweiterung und <strong>de</strong>m Ausbau eines Geb‰u<strong>de</strong>s um beheizte<br />
o<strong>de</strong>r gek¸hlte R‰ume mit zusammenh‰ngend min<strong>de</strong>stens 15 und<br />
hˆchstens 50 Quadratmetern Nutzfl‰che sind die betroffenen Auflen-<br />
bauteile so auszuf¸hren, dass die in Anlage 3 festgelegten W‰rme-<br />
durchgangskoeffizienten nicht ¸berschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Ist in F‰llen <strong>de</strong>s Absatzes 4 die hinzukommen<strong>de</strong> zusammenh‰ngen<strong>de</strong><br />
Nutzfl‰che grˆfler als 50 Quadratmeter, sind die betroffenen Auflen-<br />
bauteile so auszuf¸hren, dass <strong>de</strong>r neue Geb‰u<strong>de</strong>teil die Vorschriften<br />
f¸r zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> nach ß 3 o<strong>de</strong>r ß 4 einh‰lt.ì<br />
Die Abgrenzung eines Geb‰u<strong>de</strong>s bil<strong>de</strong>t seine w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> H¸lle (Auflen-<br />
w‰n<strong>de</strong>, Fenster, T¸ren, Dach, Decken usw.) Als Regel f¸r die Einstufung hat sich in<br />
<strong>de</strong>r Praxis folgen<strong>de</strong> Vorgehensweise bew‰hrt:<br />
� Neubau: Der neue und <strong>de</strong>r alte Geb‰u<strong>de</strong>teil haben keine gemeinsame, w‰rme-<br />
¸bertragen<strong>de</strong> H¸lle.<br />
� Bestandserweiterung: Grenzen bei<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> aneinan<strong>de</strong>r und ist ein ‹bergang<br />
vom alten zum neuen Geb‰u<strong>de</strong> ¸ber beheizte Fl‰chen <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>h¸lle mˆglich,<br />
kann eine Einstufung als Erweiterung <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Geb‰u<strong>de</strong>s erfolgen.<br />
Grunds‰tzlich ist aber dann auch eine Einstufung als Neubau mˆglich.<br />
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In unserem konkreten Fall han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>m neuen Geb‰u<strong>de</strong>teil nach Aussa-<br />
gen <strong>de</strong>s Planers um ein separat stehen<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>, das mit <strong>de</strong>m alten Geb‰u<strong>de</strong><br />
¸ber einen Br¸ckengang verbun<strong>de</strong>n ist. F¸r die Einstufung als Neubau o<strong>de</strong>r Baube-<br />
stand ist ausschlaggebend, ob dieser geplante Br¸ckengang beheizt wird.<br />
� Br¸ckengang unbeheizt: In diesem Fall han<strong>de</strong>lt es sich um ein eigenst‰ndiges<br />
neues Geb‰u<strong>de</strong> - ein Neubau. Die beheizten Fl‰chen bei<strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong> grenzen<br />
nicht aneinan<strong>de</strong>r. Der Anbau ist offensichtlich keine Erweiterung <strong>de</strong>r beheizten<br />
Fl‰che bzw. <strong>de</strong>s beheizten Volumens <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Altbaus.<br />
� Br¸ckengang beheizt: Dieses w‰re ein Grenzfall f¸r <strong>de</strong>n es keine ein<strong>de</strong>utigen<br />
Festlegungen gibt. Hier liegt es in <strong>de</strong>r Entscheidungskompetenz <strong>de</strong>s Planers, wie<br />
<strong>de</strong>r neue Geb‰u<strong>de</strong>teil eingestuft wird. Die Einstufung muss er allerdings entspre-<br />
chend begr¸n<strong>de</strong>n.<br />
3. Die Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien<br />
Die <strong>EnEV</strong> 2009 regelt im ß 5 (Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien)<br />
die Mˆglichkeit Strom aus erneuerbaren Energie unter bestimmten Umst‰n<strong>de</strong>n<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Nachweises gem‰fl <strong>EnEV</strong> anzurechnen.<br />
Es besteht jedoch keine Verbindung zwischen dieser Optionen und <strong>de</strong>m Erneu-<br />
erbare-Energien-W‰rmegesetz EEW‰rmeG. Letzteres ber¸cksichtigt nur die<br />
Energien f¸r die Raumheizung, Raumk¸hlung o<strong>de</strong>r Warmwassererw‰rmung.<br />
� Zitat: <strong>EnEV</strong> 2009, ß 5 Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien<br />
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ÑWird in zu errichten<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>n Strom aus erneuerbaren Energien ein-<br />
gesetzt, darf <strong>de</strong>r Strom in <strong>de</strong>n Berechnungen nach ß 3 Absatz 3 und ß 4 Ab-<br />
satz 3 von <strong>de</strong>m En<strong>de</strong>nergiebedarf abgezogen wer<strong>de</strong>n, wenn er<br />
1. im unmittelbaren r‰umlichen Zusammenhang zu <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong> erzeugt<br />
und<br />
2. vorrangig in <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong> selbst genutzt und nur die ¸bersch¸ssige<br />
Energiemenge in ein ˆffentliches Netz eingespeist<br />
wird. Es darf hˆchstens die Strommenge nach Satz 1 angerechnet wer<strong>de</strong>n,<br />
die <strong>de</strong>m berechneten Strombedarf <strong>de</strong>r jeweiligen Nutzung entspricht.ì<br />
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Fazit:<br />
Quellen:<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>EnEV</strong>-Nachweises <strong>de</strong>s neuen Geb‰u<strong>de</strong>teils kˆnnte beispiels-<br />
weise Solarstrom ber¸cksichtigt wer<strong>de</strong>n. Dies gilt allerdings nur f¸r <strong>de</strong>n Fall,<br />
wenn dieser Strom die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s ß 5 erf¸llt. Dies kˆnnte <strong>de</strong>r Fall sein,<br />
wenn auf <strong>de</strong>m Altgeb‰u<strong>de</strong> eine Fotovoltaikanlage existiert, die entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s ß 5 ans Stromnetzangeschlossen und wenn gleichzeitig<br />
die Stromversorgung <strong>de</strong>s neuen Geb‰u<strong>de</strong>s ¸ber das bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> mit<br />
erfolgt. Dieses ist allerdings unabh‰ngig von <strong>de</strong>r W‰rmeversorgung zu sehen.<br />
Das W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) bezieht sich nur auf Neubauten gem‰fl<br />
Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) ß 4 (Anfor<strong>de</strong>rungen an neu errichtete<br />
Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>). Bei <strong>de</strong>r Einstufung, ob es sich um einen Neubau o<strong>de</strong>r eine Er-<br />
weiterung han<strong>de</strong>lt, kann <strong>de</strong>r Planer einen erheblichen Interpretationsspielraum nut-<br />
zen. Wenn er <strong>de</strong>n Anbau als Erweiterung im Bestand interpretiert muss die Voraus-<br />
setzung erf¸llt sein, dass die beheizten Nutzfl‰chen aneinan<strong>de</strong>r grenzen.<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. September 2009 in<br />
Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.10 ñ Seite 7 von 7<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623. Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
EEW‰rmeG f¸r An- und Umbauten: Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi-<br />
cherheit (BMU): Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz<br />
hier: Anwendung auf An- und Umbauten (Hinweis Nr. 2/2010), www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong><br />
DIN V 18599: Deutsches Institut f¸r Normung e.V. (DIN, Herausgeber): DIN V 18599 Energeti-<br />
sche Bewertung von Geb‰u<strong>de</strong>n - Berechnung <strong>de</strong>s Nutz-, End- und Prim‰renergiebedarfs f¸r<br />
Heizung, K¸hlung, L¸ftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung, Beuth Verlag Berlin, Vornorm,<br />
Februar 2007. Internet: www.enev-normen.<strong>de</strong>, www.beuth.<strong>de</strong><br />
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11.06.<strong>2011</strong><br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong> erf¸llen f¸r neues Wohnhaus mit<br />
Solaranlage und L¸ftung mit W‰rmer¸ckgewinnung<br />
Autor: Michael Brie<strong>de</strong>n-Segler, Gesch‰ftsf¸hrer e&u energieb¸ro gmbh, Bielefeld<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Chancen:<br />
Ein Bauingenieur begleitet die Planung eines neuen Wohnhauses und stellt auch die<br />
Nachweise gem‰fl Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) und Erneuerbare-<br />
Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) aus. Der Planer hat <strong>de</strong>m Bauherrn vorge-<br />
schlagen, das EEW‰rmeG durch Einsatz einer Solaranlage zu erf¸llen. Der Bauherr<br />
w¸nscht sich jedoch eher eine L¸ftungsanlage mit W‰rmer¸ckgewinnung (WRG). Der<br />
Fachmann fragt uns inwieweit <strong>de</strong>r Bauherr das EEW‰rmegesetz <strong>2011</strong> mit einer L¸f-<br />
tungsanlage mit WRG erf¸llen kˆnnte.<br />
Wohnbau, Wohnungsbau, Wohngeb‰u<strong>de</strong>, Neubau, neu, erbauen, errichten, Wohn-<br />
haus, Haus, W‰rmegesetz, EEW‰rmegesetz, Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz,<br />
EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>, Pflicht, Nutzungspflicht, erf¸llen, Solaranlage, solar, Sonne, Son-<br />
nenenergie, Energie, erneuerbar, erneuerbare, Nachweis, nachweisen, L¸ftung, l¸ften,<br />
L¸ftungsanlage, W‰rmer¸ckgewinnung, WRG, Abw‰rme,<br />
Ein Bauingenieur begleitet die Planung eines neuen Wohnhauses und stellt auch die<br />
Nachweise gem‰fl Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) und Erneuerbare-<br />
Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) aus.<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.11 ñ Seite 2 von 5<br />
Praxis:<br />
Probleme<br />
Fragen:<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich um ein neues Wohnhaus, welches jetzt geplant wird. Den Bauantrag<br />
hat <strong>de</strong>r Bauherr nach <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> eingereicht, d.h. das fertig erbaute Wohnge-<br />
b‰u<strong>de</strong> muss sowohl die <strong>EnEV</strong> 2009 als auch das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> erf¸llen.<br />
Der Planer hat <strong>de</strong>m Bauherrn vorgeschlagen, das EEW‰rmeG durch Einsatz einer So-<br />
laranlage zu erf¸llen. Der Bauherr w¸nscht sich jedoch eher eine L¸ftungsanlage mit<br />
W‰rmer¸ckgewinnung (WRG).<br />
Wie sind die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetzes mit <strong>de</strong>m Ein-<br />
bau einer L¸ftungsanlage mit W‰rmer¸ckgewinnung zu erf¸llen?<br />
ANTWORT:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Beim Neubau eines Geb‰u<strong>de</strong>s verpflichtet das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz<br />
(EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) <strong>de</strong>n Eigent¸mer, dass er einen bestimmten Anteil <strong>de</strong>s Energie-<br />
bedarfs zum Heizen, Warmwasserbereiten und K¸hlen durch erneuerbare Energien<br />
ab<strong>de</strong>ckt.<br />
Alternativ erlaubt das EEW‰rmegesetz auch, dass <strong>de</strong>r Eigent¸mer seine Pflicht er-<br />
f¸llt, in<strong>de</strong>m er die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s durch bestimmte Energiespar-<br />
maflnahmen ñ als anerkannte Ersatzmaflnahmen - steigert.<br />
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1. W‰rmer¸ckgewinnung als Ersatzmaflnahme zum EEW‰rmegesetz<br />
Der Einsatz einer L¸ftungsanlage zur W‰rmer¸ckgewinnung wird unter bestimmten<br />
Umst‰n<strong>de</strong>n als Ersatzmaflnahme anerkannt. Dabei wird die W‰rmer¸ckgewinnung<br />
als Abw‰rmenutzung eingestuft.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG <strong>2011</strong>, ß 7 (Ersatzmaflnahmen)<br />
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Ñ(1) Die Pflicht nach ß 3 Absatz 1 o<strong>de</strong>r 2 gilt als erf¸llt, wenn Verpflichtete<br />
1. <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf zu min<strong>de</strong>stens 50 Prozent<br />
a. aus Anlagen zur Nutzung von Abw‰rme nach Maflgabe<br />
<strong>de</strong>r Nummer V <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz Ö <strong>de</strong>cken;ì<br />
Die Anlage zur W‰rmer¸ckgewinnung muss <strong>de</strong>mnach 50 Prozent (%) <strong>de</strong>s gesamten<br />
Energiebedarfs f¸r Heizung, Warmwasser o<strong>de</strong>r K‰lte ab<strong>de</strong>cken, um als Ersatzmafl-<br />
nahme anerkannt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Technische Anfor<strong>de</strong>rungen an Abw‰rmenutzung<br />
Damit die W‰rmer¸ckgewinnung vom EEW‰rmegesetz als Ersatzmaflnahme aner-<br />
kannt wird, m¸ssen bestimmte technische Anfor<strong>de</strong>rungen erf¸llt wer<strong>de</strong>.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG <strong>2011</strong>, Anlage V (Abw‰rme), Nr. 2<br />
Ñ2. Sofern Abw‰rme durch raumlufttechnische Anlagen mit W‰rmer¸ck-<br />
gewinnung genutzt wird, gilt diese Nutzung nur dann als Ersatzmafl-<br />
nahme nach ß 7 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe a, wenn<br />
a) <strong>de</strong>r W‰rmer¸ckgewinnungsgrad <strong>de</strong>r Anlage min<strong>de</strong>stens 70<br />
Prozent und<br />
b) die Leistungszahl, die aus <strong>de</strong>m Verh‰ltnis von <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r<br />
W‰rmer¸ckgewinnung stammen<strong>de</strong>n und genutzten W‰rme<br />
zum Stromeinsatz f¸r <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r raumlufttechnischen An-<br />
lage ermittelt wird, min<strong>de</strong>stens 10<br />
betragen.ì<br />
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Sofern die W‰rmer¸ckgewinnung <strong>de</strong>r L¸ftungsanlage anerkannt wer<strong>de</strong>n soll, m¸s-<br />
sen daher diese bei<strong>de</strong>n technischen Rahmenbedingungen eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Wird eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rung nicht erf¸llt, ist eine Anerkennung nicht mˆglich.<br />
Die Einhaltung ist ¸brigens auch nachzuweisen.<br />
3. Kombinationsmˆglichkeiten nutzen<br />
Fazit:<br />
Sofern eine Maflnahme allein nicht zur Einhaltung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG ausreicht, so ist<br />
die Kombination verschie<strong>de</strong>ner Maflnahmen mˆglich.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG <strong>2011</strong>, ß 8 (Kombination)<br />
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(1) Erneuerbare Energien und Ersatzmaflnahmen nach ß 7 kˆnnen zur<br />
Erf¸llung <strong>de</strong>r Pflicht nach ß 3 Absatz 1 o<strong>de</strong>r 2 untereinan<strong>de</strong>r und mit-<br />
einan<strong>de</strong>r kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Die prozentualen Anteile <strong>de</strong>r tats‰chlichen Nutzung <strong>de</strong>r einzelnen Er-<br />
neuerbaren Energien und Ersatzmaflnahmen im Sinne <strong>de</strong>s Absatzes<br />
1 im Verh‰ltnis zu <strong>de</strong>r jeweils nach diesem Gesetz vorgesehenen Nut-<br />
zung m¸ssen in <strong>de</strong>r Summe 100 ergeben.ì<br />
Voraussetzung daf¸r, dass die L¸ftungsanlage mit W‰rmer¸ckgewinnung in diesem<br />
Sinne angerechnet wer<strong>de</strong>n kann, ist aber, dass die technischen Min<strong>de</strong>stbedingun-<br />
gen, die unter Punkt 2 dargestellt sind, vollst‰ndig erf¸llt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine L¸ftungsanlage mit W‰rmer¸ckgewinnung kann als Ersatzmaflnahme im Sinne<br />
<strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> anerkannt wer<strong>de</strong>n, wenn bestimmte technische Min<strong>de</strong>stan-<br />
for<strong>de</strong>rungen erf¸llt sind.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Planung ist zu pr¸fen, ob diese Ersatzmaflnahme allein ausreicht<br />
o<strong>de</strong>r mit weiteren Maflnahmen kombiniert wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.11 ñ Seite 5 von 5<br />
Quellen:<br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623. Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
Wichtige rechtliche Hinweise:<br />
Bitte beachten Sie: S‰mtliche Verwertungsrechte dieser Publikation liegen<br />
beim Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien, Melita<br />
Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart. Sie d¸rfen diese Pub-<br />
likation we<strong>de</strong>r an Dritte weitergeben, noch gewerblich nutzen.<br />
Wir weisen ausdr¸cklich darauf hin, dass die Antworten <strong>de</strong>r Autoren <strong>de</strong>n<br />
Wissensstand <strong>de</strong>s angegebenen Datums wi<strong>de</strong>rspiegeln. S‰mtliche Antwor-<br />
ten, bzw. Informationen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Autoren nach bestem Wissen<br />
erteilt. F¸r die Richtigkeit und/o<strong>de</strong>r Vollst‰ndigkeit <strong>de</strong>r erteilten Informatio-<br />
nen ¸bernehmen wir keine Haftung. Ebenso wenig kˆnnen wir f¸r die Feh-<br />
lerfreiheit <strong>de</strong>r verˆffentlichten Informationen und Materialien einstehen.<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong><br />
Weitere Informationen:<br />
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Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski<br />
Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin<br />
Bebelstrafle 78, 3. OG<br />
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Tel.: + 49 (0) 711 / 6 15 49 26<br />
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22.09.<strong>2011</strong><br />
Neu geplantes Massage- und Rehabilitations-Zentrum<br />
von <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen nach EEW‰rmeG <strong>2011</strong> befreien<br />
Autor: Michael Brie<strong>de</strong>n-Segler, Gesch‰ftsf¸hrer e&u energieb¸ro gmbh, Bielefeld<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Ein Architekt plant ein neues Massage- und Rehabilitationszentrum und f¸hrt auch die<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Nachweise gem‰fl Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) sowie Er-<br />
neuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>). W‰hrend die <strong>EnEV</strong> 2009 ein<br />
energieeffizientes Geb‰u<strong>de</strong> for<strong>de</strong>rt, verlangt das EEW‰rmeG <strong>2011</strong>, dass <strong>de</strong>r Bauherr,<br />
bzw. Eigent¸mer <strong>de</strong>s Neubaus, einen Teil <strong>de</strong>r benˆtigten W‰rme f¸r die Heizung und<br />
f¸r das Erw‰rmen <strong>de</strong>s Trinkwassers ¸ber erneuerbare Energien <strong>de</strong>ckt.<br />
Die Praxis zeigt jedoch, dass in <strong>de</strong>m neuen Massage- und Rehabilitationszentrum ei-<br />
gentlich kein warmes Wasser benˆtigt wird. F¸r die Raumheizung ist soweit eine Gas-<br />
Brennwert-Heizung vorgesehen. Muss <strong>de</strong>r Architekt in <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m EE-<br />
W‰rmeG <strong>2011</strong> auch eine solare Heizungsunterst¸tzung einplanen? Angesichts <strong>de</strong>r ak-<br />
tuellen wirtschaftlichen Anschaffungs- und Installationskosten w¸r<strong>de</strong> die Preisdifferenz<br />
zu einer Luft-Wasser-W‰rmepumpe ca. 19.000 Euro betragen. Kˆnnte sich <strong>de</strong>r Bau-<br />
herr, bzw. Eigent¸mer von <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG <strong>2011</strong> befreien?<br />
<strong>EnEV</strong>, 2009, Energieeinsparverordnung, Energieausweis, <strong>EnEV</strong>-Nachweis, EEW‰r-<br />
meG, <strong>2011</strong>, Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz, W‰rmegesetz, Nichtwohnbau,<br />
Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>, Massagezentrum, Massage, massieren, Rehabilitationszentrum,<br />
Rehabilitation, rehabilitieren, Gesundheit, gesund, krank, Krankheit, Wasser, warm,<br />
Warmwasser, Heizung, heizen, Heizungsanlage, Anlagentechnik, Technik, solar, sola-<br />
re, W‰rmepumpe, Luft, Luft-Wasser, Preis, Preisdifferenz, befreien, Befreiung, Gas,<br />
Brennwert, Brennwert-Heizung, Gas-Brennwert, Gas-Brennwert-Heizung, Bauherr<br />
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Chancen:<br />
Praxis:<br />
Probleme<br />
Fragen:<br />
Ein Architekt plant ein neues Massage- und Rehabilitationszentrum. Er f¸hrt alle Archi-<br />
tektenleistungen 1-8 gem‰fl <strong>de</strong>r Honorarordnung f¸r Architekten und Ingenieure (HOAI)<br />
durch. Der Architekt stellt auch die gefor<strong>de</strong>rten Nachweise gem‰fl Energieeinsparver-<br />
ordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) sowie Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>).<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich um ein neues Massage- und Rehabilitationszentrum, das jetzt geplant<br />
wird und danach erbaut wer<strong>de</strong>n soll. Aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> 2009 han<strong>de</strong>lt es sich bei<br />
<strong>de</strong>m Neubau um ein Ñzu errichten<strong>de</strong>s Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>ì.<br />
W‰hrend die <strong>EnEV</strong> 2009 ein energieeffizientes Geb‰u<strong>de</strong> for<strong>de</strong>rt, verlangt das EEW‰r-<br />
meG <strong>2011</strong>, dass <strong>de</strong>r Bauherr, bzw. Eigent¸mer <strong>de</strong>s Neubaus, einen Teil <strong>de</strong>r benˆtigten<br />
W‰rme f¸r die Heizung und f¸r das Erw‰rmen <strong>de</strong>s Trinkwassers ¸ber erneuerbare<br />
Energien <strong>de</strong>ckt. Alternativ erlaubt das Gesetz auch, dass er die Energieeffizienz <strong>de</strong>s<br />
neuen Nichtwohngeb‰u<strong>de</strong>s durch bestimmte anerkannte Ersatzmaflnahmen erhˆht.<br />
Die Praxis zeigt jedoch, dass in <strong>de</strong>m neuen Massage- und Rehabilitationszentrum ei-<br />
gentlich kein warmes Wasser benˆtigt wird. F¸r die Raumheizung ist soweit eine Gas-<br />
Brennwert Heizung geplant.<br />
Angesichts <strong>de</strong>r aktuellen wirtschaftlichen Anschaffungs- und Installationskosten w¸r<strong>de</strong><br />
die Preisdifferenz zu einer Luft-Wasser-W‰rmepumpe ca. 19.000 Euro betragen.<br />
Muss <strong>de</strong>r Architekt in <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG <strong>2011</strong> auch eine solare Hei-<br />
zungsunterst¸tzung einplanen o<strong>de</strong>r kann sich <strong>de</strong>r Eigent¸mer von <strong>de</strong>n Pflichten nach<br />
<strong>de</strong>m EEW‰rmeG befreien lassen?<br />
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ANTWORT:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Beim Neubau eines Geb‰u<strong>de</strong>s verpflichtet das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz<br />
(EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) <strong>de</strong>n Eigent¸mer, dass er einen bestimmten Anteil <strong>de</strong>s Energie-<br />
bedarfs zum Heizen, Warmwasserbereiten und K¸hlen durch erneuerbare Energien<br />
ab<strong>de</strong>ckt.<br />
Alternativ erlaubt das EEW‰rmeG auch, dass <strong>de</strong>r Eigent¸mer seine Pflicht erf¸llt,<br />
in<strong>de</strong>m er die Energieeffizienz <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s durch bestimmte Energiesparmafl-<br />
nahmen ñ als anerkannte Ersatzmaflnahmen - steigert.<br />
Die jeweiligen Maflnahmen kˆnnen miteinan<strong>de</strong>r kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />
1. Welcher W‰rmebedarf ist nach <strong>de</strong>m EEW‰rmeG <strong>2011</strong> zu ber¸cksichtigen?<br />
Grunds‰tzlich muss im Rahmen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ein Anteil <strong>de</strong>s gesamten<br />
Energiebedarfs f¸r W‰rme- und K‰lteanwendungen durch erneuerbare Energien<br />
abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG <strong>2011</strong>, ß 3 Nutzungspflicht<br />
Ñ(1) Die Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n nach ß 4, die neu errichtet wer<strong>de</strong>n, m¸s-<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
sen <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf durch die anteilige Nutzung von<br />
Erneuerbaren Energien nach Maflgabe <strong>de</strong>r ßß 5 und 6 <strong>de</strong>cken.Ö.ì<br />
Liegt in einem Geb‰u<strong>de</strong> ñ wie es in diesem Bauvorhaben <strong>de</strong>r Fall ist ñ kein Warm-<br />
wasserbedarfs vor, so besteht trotz<strong>de</strong>m die Pflicht zur anteiligen Nutzung erneuer-<br />
barer Energien. Insofern kommt in diesem Fall keine Befreiung in Frage.<br />
2. Welche erneuerbaren Energien kˆnnen genutzt wer<strong>de</strong>n?<br />
Als erneuerbare Energien im Sinne <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> gelten:<br />
� solare Strahlungsenergie<br />
� gasfˆrmige, fl¸ssige o<strong>de</strong>r feste Biomasse<br />
� Geothermie und Umweltw‰rme.<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.12 ñ Seite 4 von 6<br />
Diese Energien m¸ssen mit unterschiedlichen Anteilen eingesetzt wer<strong>de</strong>n, um die<br />
Anerkennung im Rahmen <strong>de</strong>s EEW‰rmeG zu erreichen.<br />
� Zitat: EEW‰rmeG, 5 Anteil Erneuerbarer Energien bei neuen Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Ñ(1) Bei Nutzung von solarer Strahlungsenergie nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer I<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
<strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz wird die Pflicht nach ß 3 Abs. 1 dadurch er-<br />
f¸llt, dass <strong>de</strong>r W‰rme- und K‰lteenergiebedarf zu min<strong>de</strong>stens 15 Prozent<br />
hieraus ge<strong>de</strong>ckt wird.<br />
(2) Bei Nutzung von gasfˆrmiger Biomasse nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer II.1<br />
<strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz wird die Pflicht nach ß 3 Abs. 1 dadurch er-<br />
f¸llt, dass <strong>de</strong>r W‰rme- und K‰lteenergiebedarf zu min<strong>de</strong>stens 30 Prozent<br />
hieraus ge<strong>de</strong>ckt wird.<br />
(3) Bei Nutzung von<br />
1. fl¸ssiger Biomasse nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer II.2 <strong>de</strong>r Anlage zu<br />
diesem Gesetz und<br />
2. fester Biomasse nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer II.3 <strong>de</strong>r Anlage zu die-<br />
sem Gesetz<br />
wird die Pflicht nach ß 3 Abs. 1 dadurch erf¸llt, dass <strong>de</strong>r W‰rme- und K‰l-<br />
teenergiebedarf zu min<strong>de</strong>stens 50 Prozent hieraus ge<strong>de</strong>ckt wird.<br />
(4) Bei Nutzung von Geothermie und Umweltw‰rme nach Maflgabe <strong>de</strong>r<br />
Nummer III <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz wird die Pflicht nach ß 3 Abs. 1<br />
dadurch erf¸llt, dass <strong>de</strong>r W‰rme- und K‰lteenergiebedarf zu min<strong>de</strong>stens<br />
50 Prozent aus <strong>de</strong>n Anlagen zur Nutzung dieser Energien ge<strong>de</strong>ckt wird.ì<br />
3. Welche Ersatzmaflnahmen kennt das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> an?<br />
Reicht <strong>de</strong>r Einsatz erneuerbarer Energien nicht aus, um die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
EEW‰rmeG zu erf¸llen, so kˆnnen entsprechend EEW‰rmeG, ß 7 (Ersatzmaflnah-<br />
men) ergriffen wer<strong>de</strong>n. Hierzu z‰hlen beispielsweise:<br />
� Die Nutzung von Abw‰rme o<strong>de</strong>r Kraft-W‰rme-Kopplung in bestimmtem Um-<br />
fang,<br />
� die Unterschreitung <strong>de</strong>s Anfor<strong>de</strong>rungsniveaus <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> um 15 Prozent (%).<br />
� Zitat: EEW‰rmeG, ß 7, Ersatzmaflnahmen<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.12 ñ Seite 5 von 6<br />
Fazit:<br />
Quellen:<br />
Ñ(1) Die Pflicht nach ß 3 Absatz 1 o<strong>de</strong>r 2 gilt als erf¸llt, wenn Verpflichtete<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
1. <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf zu min<strong>de</strong>stens 50 Prozent<br />
a) aus Anlagen zur Nutzung von Abw‰rme nach Maflgabe <strong>de</strong>r<br />
Nummer V <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz o<strong>de</strong>r<br />
b) aus Kraft-W‰rme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) nach Mafl-<br />
gabe <strong>de</strong>r Nummer VI <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz<br />
<strong>de</strong>cken; ß 5 Absatz 5 Satz 3, ß 6 Absatz 1 Satz 1 und ß 6 Absatz 2<br />
gelten entsprechend,<br />
2. Maflnahmen zur Einsparung von Energie nach Maflgabe <strong>de</strong>r Num-<br />
mer VII <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Gesetz treffen o<strong>de</strong>r<br />
3. Fernw‰rme o<strong>de</strong>r Fernk‰lte nach Maflgabe <strong>de</strong>r Nummer VIII <strong>de</strong>r An-<br />
lage zu diesem Gesetz beziehen und <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergie-<br />
bedarf min<strong>de</strong>stens in Hˆhe <strong>de</strong>s Anteils nach <strong>de</strong>n S‰tzen 2 und hier-<br />
aus <strong>de</strong>cken. Ö.ì<br />
Mit diesen mˆglichen Ersatzmaflnahmen ist in <strong>de</strong>r Regel eine wirtschaftliche Erf¸l-<br />
lung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG <strong>2011</strong> mˆglich.<br />
Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Einsatz erneuerbarer Energien zu einem be-<br />
stimmten Prozentsatz zur Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteenergiebedarfs. Dies<br />
gilt auch, wenn kein warmwasserbedarf vorliegt. Alternativ sind Ersatzmaflnahmen<br />
mˆglich. Damit sollte eine wirtschaftliche Erf¸llung <strong>de</strong>s EEW‰rmeG mˆglich sein.<br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong> Seite 5 von 6
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A.12 ñ Seite 6 von 6<br />
te 623, Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
Wichtige rechtliche Hinweise:<br />
Bitte beachten Sie: S‰mtliche Verwertungsrechte dieser Publikation liegen<br />
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Wir weisen ausdr¸cklich darauf hin, dass die Antworten <strong>de</strong>r Autoren <strong>de</strong>n<br />
Wissensstand <strong>de</strong>s angegebenen Datums wi<strong>de</strong>rspiegeln. S‰mtliche Antwor-<br />
ten, bzw. Informationen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Autoren nach bestem Wissen<br />
erteilt. F¸r die Richtigkeit und/o<strong>de</strong>r Vollst‰ndigkeit <strong>de</strong>r erteilten Informatio-<br />
nen ¸bernehmen wir keine Haftung. Ebenso wenig kˆnnen wir f¸r die Feh-<br />
lerfreiheit <strong>de</strong>r verˆffentlichten Informationen und Materialien einstehen.<br />
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18.11.2012<br />
Was fragen Auftraggeber:<br />
Anbau an 70-er Jahre Wohnhaus aus Porenbeton-<br />
Steinen nach <strong>EnEV</strong> und EEW‰rmeG planen und bauen<br />
Autor: Dipl.-Ing. Torsten Schoch, Xella Technologie und Forschung, Kloster Lehnin<br />
Kurzinfo:<br />
Aspekte:<br />
Eine Eigent¸merin mˆchte ihr 35 Jahre altes Haus durch zus‰tzlichen Wohnraum er-<br />
weitern. Daf¸r soll die vorhan<strong>de</strong>ne Terrasse aufgestockt wer<strong>de</strong>n. Der Anbau w¸r<strong>de</strong> 40<br />
Quadratmeter (m ) mehr Wohnraum ergeben. Das Haus weist 35 Zentimeter (cm) di-<br />
cke Auflenw‰n<strong>de</strong> aus Porenbeton-Steinen auf. Ein erstes Gespr‰ch mit einem Ener-<br />
gieberater ergab, dass die Eigent¸merin eine Brennwerttherme mit Solaranlage instal-<br />
lieren sollte, die voraussichtlich 20.000 Euro kosten w¸r<strong>de</strong>. Insgesamt sollte <strong>de</strong>r Anbau<br />
ñ laut erster Sch‰tzung - 100.000 Euro kosten. F¸r diese Summe kˆnnte sich die Ei-<br />
gent¸merin ñ aus ihrer Sicht - bereits ein neues Haus errichten.<br />
Sie wen<strong>de</strong>t sich an uns mit folgen<strong>de</strong>n Fragen:<br />
1. Muss sie infolge <strong>de</strong>s Anbaus auch das gesamte bestehen<strong>de</strong> Wohnhaus d‰mmen?<br />
2. Muss sie wegen <strong>de</strong>s Anbaus eine Brennwerttherme mit Solaranlage installieren?<br />
3. Welche energetischen Anfor<strong>de</strong>rungen muss sie tats‰chlich ber¸cksichtigen?<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, Energieeinsparverordnung, EEW‰rmeG, <strong>2011</strong>, Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetz, Wohnhaus, Haus, Wohngeb‰u<strong>de</strong>, Wohnimmobilie, Bestand, Altbau,<br />
Baubestand, Porenbeton, Konstruktion, Massivbau, Anbau, planen, bauen, energeti-<br />
sche, Vorgaben, einhalten<br />
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ANTWORTEN:<br />
Zun‰chst grunds‰tzlich:<br />
Wer ein bestehen<strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong> erweitert muss die energiesparrechtlichen Anfor<strong>de</strong>-<br />
rungen <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong> 2009) sowie <strong>de</strong>s Erneuerbaren-<br />
Energien-W‰rmegesetzes (EEW‰rmeG <strong>2011</strong>) erf¸llen.<br />
1. Groflfl‰chigen Anbau nach <strong>EnEV</strong> planen und bauen<br />
Die Vorschriften, die bei einer Erweiterung eines Geb‰u<strong>de</strong>s einzuhalten sind, regelt<br />
die <strong>EnEV</strong> 2009 im ß 9 (ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n).<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n geht <strong>de</strong>r Autor davon aus, dass es sich um eine Geb‰u<strong>de</strong>erweiterung<br />
mit einer hinzukommen<strong>de</strong>n Nutzfl‰che von mehr als 50 m han<strong>de</strong>lt. Abgeleitet ist<br />
diese Annahme aus einem ¸blicherweise ansetzbaren Korrelationsfaktor zwischen<br />
Wohn- und Nutzfl‰che im Bereich von 1,2 bis 1,35.<br />
Demnach erg‰be sich in diesem Fall eine Nutzfl‰che von 48 bis 54 m . Am En<strong>de</strong><br />
dieses Dokumentes gibt <strong>de</strong>r Autor auch Hinweise f¸r <strong>de</strong>n Fall, dass es sich um eine<br />
hinzukommen<strong>de</strong> Nutzfl‰che von hˆchstens 50 m han<strong>de</strong>lt.<br />
� Zitat: <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9 ƒn<strong>de</strong>rung, Erweiterung und Ausbau von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Ñ(5) Ist in F‰llen <strong>de</strong>s Absatzes 4 (hier gemeint ist die Erweiterung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Ausbau eines Geb‰u<strong>de</strong>s um beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte R‰ume) die hin-<br />
zukommen<strong>de</strong> zusammenh‰ngen<strong>de</strong> Nutzfl‰che grˆfler als 50 m , sind<br />
die betroffenen Auflenbauteile so auszuf¸hren, dass <strong>de</strong>r neue Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>teil die Vorschriften f¸r zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> nach ß 3 o<strong>de</strong>r 4<br />
einh‰lt.ì<br />
Die ßß 3 und 4 <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> regeln die Anfor<strong>de</strong>rungen an Wohn- bzw. Nichtwohnge-<br />
b‰u<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>m hier zu entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Fall tr‰fe <strong>de</strong>r ß 3 zu. In diesem wird geregelt,<br />
dass das neue Wohngeb‰u<strong>de</strong> <strong>de</strong>n max. Prim‰renergiebedarfs eines Referenzge-<br />
b‰u<strong>de</strong>s gleicher Geometrie, Geb‰u<strong>de</strong>nutzfl‰che und Ausrichtung mit <strong>de</strong>r in Anlage 1<br />
Tabelle 1 angegebenen technischen Referenzausbildung nicht ¸berschreiten darf.<br />
Fernerhin ist <strong>de</strong>r maximale - auf die w‰rme¸bertragen<strong>de</strong> Umfassungsfl‰che bezo-<br />
gene - Transmissionsw‰rmeverlust nach Anhang 1 Tabelle 2 und <strong>de</strong>r sommerliche<br />
W‰rmeschutz nach Anlage 1 Nummer 3 einzuhalten.<br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A. 13 - Seite 3 von 6<br />
� Achtung: Damit ist zun‰chst einmal festzustellen, dass die Anfor<strong>de</strong>rungen auf<br />
je<strong>de</strong>n Fall nur f¸r <strong>de</strong>n hinzukommen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>teil gelten. Eine D‰mmpflicht<br />
f¸r das bestehen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> besteht nicht.<br />
Die Fachkommission Bautechnik <strong>de</strong>r Bauministerkonferenz hat im Teil 14 zur Aus-<br />
legung <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> auch Hinweise zu <strong>de</strong>m Fall gegeben, dass bei einer Erweiterung<br />
die Anlagentechnik <strong>de</strong>s alten Geb‰u<strong>de</strong>s weiter genutzt wer<strong>de</strong>n soll. In diesem Fall<br />
kann bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Prim‰renergiebedarfs die gemeinsam genutzte Anla-<br />
gentechnik auch f¸r das Referenzgeb‰u<strong>de</strong> verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Eine Pflicht, die vor-<br />
schreibt, dass im Zuge <strong>de</strong>s Anbaus die gemeinsam genutzte Anlagentechnik <strong>de</strong>s<br />
bestehen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnisiert wer<strong>de</strong>n muss, besteht daher nicht.<br />
Aus dieser Auslegung ist kein Erfor<strong>de</strong>rnis abzuleiten, eine Brennwerttherme mit<br />
Solaranlage zu installieren.<br />
� Hinweis: Sollte es sich bei <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Heizungsanlage um eine Anlage<br />
han<strong>de</strong>ln, die vor <strong>de</strong>m 1.Oktober 1978 aufgestellt bzw. eingebaut wor<strong>de</strong>n ist,<br />
so greift neben ß 9 auch <strong>de</strong>r ß 10 ñ Nachr¸stung bei Anlagen und Geb‰u<strong>de</strong>n.<br />
Ist <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong> Heizkessel kein Nie<strong>de</strong>rtemperatur- o<strong>de</strong>r Brennwert-<br />
Heizkessel, so ist er auszutauschen, wenn seine Nennleistung nicht kleiner<br />
als 4 kW und nicht grˆfler als 400 kW ist.<br />
2. Groflfl‰chigen Anbau nach EEW‰rmeG planen und bauen<br />
Das Erneuerbare-Energien-W‰rmegesetz (EEW‰rmG <strong>2011</strong>) legt ausschliefllich An-<br />
for<strong>de</strong>rungen fest f¸r neu zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>. An<strong>de</strong>rerseits ist zu beachten,<br />
dass lan<strong>de</strong>srechtliche Vorschriften auch f¸r die Sanierung o<strong>de</strong>r Erweiterung von<br />
Geb‰u<strong>de</strong>n Vorschriften f¸r die Anwendung von erneuerbarer Energiequellen bei <strong>de</strong>r<br />
Deckung <strong>de</strong>s W‰rmebedarfes f¸r die Beheizung o<strong>de</strong>r K¸hlung von Geb‰u<strong>de</strong>n vor-<br />
han<strong>de</strong>n sein kˆnnten. Es ist in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>s Planers zu kl‰ren, ob neben<br />
<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sgesetz auch noch Lan<strong>de</strong>sgesetze mit gleichem o<strong>de</strong>r ‰hnlichem Rege-<br />
lungsgegenstand gegenw‰rtig sind. Im Folgen<strong>de</strong>n genannte Aussagen beziehen<br />
sich ausschliefllich auf das EEW‰rmG <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s vom 7. August 2008 mit seiner<br />
im Februar <strong>2011</strong> verabschie<strong>de</strong>ten konsolidierten Fassung.<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong> Seite 3 von 6
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A. 13 - Seite 4 von 6<br />
� Zitat: EEW‰rmG, ß 3 Nutzungspflicht<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Ñ(1) Die Eigent¸mer von Geb‰u<strong>de</strong>n nach ß 4, die neu errichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
(Verpflichtete) m¸ssen <strong>de</strong>n W‰rme- und K‰lteenergiebedarf durch die<br />
anteilige Nutzung von Erneuerbaren Energien nach Maflgabe <strong>de</strong>r ßß 5<br />
und 6 <strong>de</strong>cken.ì<br />
Grunds‰tzlich bezieht sich das EEW‰rmeG daher auf neu zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
Im ß 4 wird <strong>de</strong>r im ß 3 dargestellte Regelungsgegenstand f¸r bestimmte Geb‰u<strong>de</strong><br />
ausgenommen und nur auf neu zu errichten<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> mit einer Nutzfl‰che von<br />
mehr als 50 m bezogen. Die Ausnahmetatbest‰n<strong>de</strong> stimmen mit <strong>de</strong>n nach <strong>EnEV</strong><br />
2009 ß 1 ¸berein und m¸ssen daher hier nicht weiter erl‰utert wer<strong>de</strong>n.<br />
� Zitat: EEW‰rmG, ß 4 Geltungsbereich <strong>de</strong>r Nutzungspflicht<br />
Ñ(4) Die Pflicht <strong>de</strong>r ß 3 Abs. 1 gilt f¸r alle Geb‰u<strong>de</strong> mit einer Nutzfl‰che von<br />
mehr als 50 Quadratmetern, die unter Einsatz von Energie beheizt o-<br />
<strong>de</strong>r gek¸hlt wer<strong>de</strong>nÖÖ.. ì<br />
Die Frage, ob die Vorschriften <strong>de</strong>s EEW‰rmG auf die in diesem Beispiel beschrie-<br />
bene Erweiterung anzuwen<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r nicht, konzentriert sich <strong>de</strong>mnach allein auf<br />
die Einordung <strong>de</strong>s neu zu errichten<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>teils als ein in sich selbst abge-<br />
schlossenes Geb‰u<strong>de</strong>.<br />
Zur Beurteilung von in <strong>de</strong>r Praxis mˆglichen F‰llen hat das Bun<strong>de</strong>sministerium f¸r<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit als f¸r das EEW‰rmG zust‰ndige Minis-<br />
terium Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s EEW‰rmG im Falle von An- und Um-<br />
bauten verˆffentlicht.<br />
Nach diesen Anwendungshinweisen ist es als das entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kriterium anzuse-<br />
hen, ob <strong>de</strong>r neu hinzukommen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong>teil als ein selbst‰ndiges Geb‰u<strong>de</strong>s an-<br />
zusehen ist o<strong>de</strong>r nicht. Hier sind ggfs. Einzelfallentscheidungen notwendig. Da aber<br />
in <strong>de</strong>m hier besprochenen Praxisfall das neu hinzukommen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> einerseits<br />
durch die bestehen<strong>de</strong>n Heizungsanlage beheizt und an<strong>de</strong>rerseits auch keine bauli-<br />
che Trennung (Brandw‰n<strong>de</strong>, Komplextrennw‰n<strong>de</strong>) aufweist, ist unter Anwendung<br />
¸blicher teleologischer Grunds‰tze davon auszugehen, dass die Vorschriften <strong>de</strong>s<br />
EEW‰rmG nicht anzuwen<strong>de</strong>n sind.<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong> Seite 4 von 6
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A. 13 - Seite 5 von 6<br />
Es besteht daher keine Verpflichtung, f¸r <strong>de</strong>n hinzukommen<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>teil eine<br />
Solaranlage zum Zwecke <strong>de</strong>r Erf¸llung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s EEW‰rmG vorzu-<br />
sehen. Auch Ersatzmaflnahmen (z.B. hˆherer D‰mmstandard <strong>de</strong>s hinzukom-<br />
men<strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>teils, Unterschreitung <strong>de</strong>s zul‰ssigen Prim‰renergiebedarfs)<br />
m¸ssen nicht ergriffen wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Anbau mit einer Nutzfl‰che von hˆchstens 50 m planen<br />
Fazit:<br />
F¸r diesen Fall gelten die Bauteilanfor<strong>de</strong>rungen nach <strong>EnEV</strong> 2009 Anlage 3.<br />
Die in <strong>de</strong>r Tabelle 1 f¸r die Auflenbauteile festgelegten max. U-Werte (Auflenwand<br />
z. B. 0,24 W/(m K)) sind einzuhalten. Weitere Anfor<strong>de</strong>rungen bestehen nicht.<br />
Die Hinweise zur Nachr¸stung alter Anlagen nach ß 10 <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong> sind auch f¸r die-<br />
sen Fall bin<strong>de</strong>nd (siehe oben).<br />
Das EEW‰rmG ist f¸r diesen Fall generell nicht maflgebend.<br />
F¸r <strong>de</strong>n Anbau sind nach <strong>EnEV</strong> 2009 und EEW‰rmG je nach Grˆfle <strong>de</strong>r neu hinzu-<br />
gekommenen Nutzfl‰che unterschiedliche Anfor<strong>de</strong>rungen maflgebend.<br />
� In bei<strong>de</strong>n F‰llen besteht keine Pflicht zur D‰mmung <strong>de</strong>s Bestandsgeb‰u<strong>de</strong>s.<br />
� Die energiesparrechtlichen Vorschriften for<strong>de</strong>rn auch keine Installation eines<br />
neuen Heizkessels mit Solaranlage.<br />
F¸r das hinzukommen<strong>de</strong> Geb‰u<strong>de</strong> sind entwe<strong>de</strong>r die Bauteilanfor<strong>de</strong>rungen (hinzu-<br />
kommen<strong>de</strong> Nutzfl‰che max. 50 m ) o<strong>de</strong>r die Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Prim‰renergie-<br />
bedarf und <strong>de</strong>n max. Transmissionsw‰rmeverlust einzuhalten (hinzukommen<strong>de</strong><br />
Nutzfl‰che grˆfler 50 m ). F¸r <strong>de</strong>n zweiten Fall ist zus‰tzlich die Einhaltung <strong>de</strong>r An-<br />
for<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n sommerlichen W‰rmeschutz nachzuweisen.<br />
� Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heizkessel ñ <strong>de</strong>r k¸nftig sowohl f¸r das Bestandsgeb‰u<strong>de</strong> als auch<br />
f¸r <strong>de</strong>n Anbau gemeinsam genutzt wer<strong>de</strong>n soll - vor <strong>de</strong>m 1. Oktober 1978<br />
eingebaut o<strong>de</strong>r aufgestellt, so greift unter Umst‰n<strong>de</strong>n (Umst‰n<strong>de</strong> siehe oben)<br />
die Nachr¸stpflicht nach ß 10 <strong>de</strong>r <strong>EnEV</strong>.<br />
Institut f¸r Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien<br />
Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie Architektin, Stuttgart, info@tuschinski.<strong>de</strong>, www.tuschinski.<strong>de</strong> Seite 5 von 6
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang A. 13 - Seite 6 von 6<br />
Quellen:<br />
<strong>EnEV</strong> 2007: Verordnung ¸ber energiesparen<strong>de</strong>n W‰rmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagen-<br />
technik bei Geb‰u<strong>de</strong>n (Energieeinsparverordnung - <strong>EnEV</strong>) vom 24. Juli 2007, verk¸n<strong>de</strong>t im<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln, Jahrgang 2007, Teil I, Nr. 34, Seite 1519 bis<br />
1563, am 26. Juli 2007. Sie war vom 1. Oktober 2007 bis einschliefllich 30. September 2009 in<br />
Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
<strong>EnEV</strong> 2009: <strong>EnEV</strong> 2007 ge‰n<strong>de</strong>rt durch die ÑVerordnung zur ƒn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Energieeinsparver-<br />
ordnungì vom 29. April 2009, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag in Kˆln,<br />
Jahrgang 2009, Teil I, Nr. 23, Seite 954 bis 989, am 30. April 2009. Die <strong>EnEV</strong> 2009 ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. Oktober 2009 in Kraft. www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong><br />
EEW‰rmeG 2009: Gesetz zur Fˆr<strong>de</strong>rung Erneuerbarer Energien im W‰rmebereich (Erneuerba-<br />
re-Energien-W‰rmegesetz - EEW‰rmeG) vom 7. August 2008, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt,<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger Verlag, Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 36, am 18. August 2008. Das EEW‰rmeG<br />
war vom 1. Januar 2009 bis einschliefllich 30. April <strong>2011</strong> in Kraft, www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>,<br />
www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/2009<br />
EEW‰rmeG <strong>2011</strong>: EEW‰rmeG 2009 ge‰n<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 und Artikel 6 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Richtlinie 2009/28/EG zur Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von Energie aus erneuerba-<br />
ren Quellen (Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien ñ EAG EE) vom 12. April<br />
<strong>2011</strong>, verk¸n<strong>de</strong>t im Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt, Jahrgang <strong>2011</strong>, Teil I, Nr. 17, am 15. April <strong>2011</strong>, ab Sei-<br />
te 623, Das EEW‰rmeG <strong>2011</strong> ist seit <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> bun<strong>de</strong>sweit in Kraft.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgesetzblatt.<strong>de</strong>, www.enev-online.<strong>de</strong>/eewaermeg/<strong>2011</strong><br />
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Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang B ñ Checkliste f¸r Fachleute - Seite 1 von 3<br />
Praxis-Tipps Checklisten und Hinweise<br />
Neubau - Praxis-Tipps f¸r Fachleute -<br />
Architekten, Planer und Energieberater<br />
Geltungsbereich F‰llt das Bauvorhaben unter das W‰rmegesetz <strong>2011</strong>?<br />
� Wird das Geb‰u<strong>de</strong> unter Einsatz von Energie beheizt o<strong>de</strong>r<br />
gek¸hlt?<br />
� Wie grofl ist die Nutzfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s?<br />
� Wie soll das Geb‰u<strong>de</strong> genutzt wer<strong>de</strong>n? Bil<strong>de</strong>t es durch seine<br />
Nutzung eine Ausnahme nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Welche baurechtlichen Schritte muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸-<br />
mer nach <strong>de</strong>m gelten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbaurecht unternehmen?<br />
� Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bauantrag nach <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> gestellt, bzw.<br />
wur<strong>de</strong> die Bauanzeige nach <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> erstattet?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig f¸r die Baugenehmigung?<br />
� Gibt es ˆffentlich-rechtliche Pflichten, die <strong>de</strong>r Eigent¸mer<br />
erf¸llen muss und die <strong>de</strong>m W‰rmegesetz <strong>2011</strong> entgegenste-<br />
hen?<br />
Quartierslˆsungen Welche Lˆsungen kommen f¸r die Nutzungspflicht in Frage?<br />
� Besteht <strong>de</strong>r Zwang das Geb‰u<strong>de</strong> an ein ˆffentliches Fern-<br />
w‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz anzuschlieflen?<br />
� Ist <strong>de</strong>r Anschluss an ein ˆffentliches Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fern-<br />
k‰ltenetz, welches <strong>de</strong>m W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> entspricht,<br />
mˆglich und sinnvoll?<br />
� Ist die Teilnahme an einer quartiersbezogenen Lˆsung zu-<br />
sammen mit an<strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong>n mˆglich und sinnvoll?<br />
� Sollen im Geb‰u<strong>de</strong> Erneuerbare Energien genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r sollen eher Ersatzmaflnahmen durchgef¸hrt wer<strong>de</strong>n?<br />
Nutzungspflicht Wie soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer seiner Nutzungspflicht nachkommen?<br />
� Welche Erneuerbaren Energien kommen in Frage?<br />
� Wie hoch ist <strong>de</strong>r pflichtgem‰fl Anteil nach <strong>de</strong>m Gesetz?<br />
� Welche Technologien sollen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n?<br />
ß 4<br />
ß 3<br />
ß 16<br />
ß 6<br />
ß 7<br />
ß 4
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang B ñ Checkliste f¸r Fachleute - Seite 2 von 3<br />
� Was gilt es bei <strong>de</strong>n einzelnen Maflnahmen zu beachten?<br />
� Sind Kombinationen von Erneuerbaren Energien untereinan-<br />
<strong>de</strong>r und mit Ersatzmaflnahmen mˆglich und sinnvoll?<br />
� Gibt es technische Hin<strong>de</strong>rnisse, die <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
nicht erlauben seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Gibt es persˆnliche Gr¸n<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
daran hin<strong>de</strong>rn seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Bei welcher Behˆr<strong>de</strong> muss er ggf. <strong>de</strong>n Antrag einreichen?<br />
� Welche Nachweise, bzw. Bescheinigungen muss er beilegen?<br />
Finanzielle Aspekte Wie hoch sind die Kosten und Fˆr<strong>de</strong>rmˆglichkeiten?<br />
� Wie hoch sind die Kosten f¸r die angestrebte Lˆsung zur<br />
Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Entsteht <strong>de</strong>m Eigent¸mer durch die Umsetzung seiner Nut-<br />
zungspflicht ein unangemessener Aufwand <strong>de</strong>r zu einer un-<br />
billigen H‰rte f¸hren kˆnnte?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Wie umfangreich sind die geplanten Maflnahmen?<br />
� Kommt eine Fˆr<strong>de</strong>rung ¸ber das BAFA o<strong>de</strong>r ¸ber die KfW-<br />
Fˆr<strong>de</strong>rbank in Frage?<br />
� Wann, wo und wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer <strong>de</strong>n Fˆr-<br />
<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Welche Planungsunterlagen und Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>m Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Wann und wie kann <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>r-<br />
gel<strong>de</strong>rn rechnen?<br />
Nachweise Welche Nachweise benˆtigt <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer und wie<br />
muss er sie handhaben?<br />
� Welche Nachweise for<strong>de</strong>rt das W‰rmegesetz f¸r die ange-<br />
strebten Lˆsungen zur Nutzungspflicht?<br />
� Wer stellt die einzelnen Nachweise aus?<br />
� Sind Sie als Fachmann / Fachfrau ausstellungsberechtigt?<br />
� Was muss <strong>de</strong>r Aussteller dabei beson<strong>de</strong>rs beachten?<br />
BAFA + KfW<br />
ß 10
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang B ñ Checkliste f¸r Fachleute - Seite 3 von 3<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise handhaben?<br />
� Wer verwahrt die einzelnen Nachweise?<br />
� Wie lange muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Nachweise ggf.<br />
aufbewahren?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong><br />
nach <strong>de</strong>r Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Heizungsanlage vorlegen?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erst auf<br />
Verlangen <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig?<br />
� Wer ist <strong>de</strong>r Ansprechpartner bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> und wie kann<br />
man ihn telefonisch erreichen?<br />
Ihre Notizen Weitere Aspekte, die Sie bei diesem Einzelfall beachten sollten:<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang C ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer und -verwalter - Seite 1 von 3<br />
Praxis-Tipps Checklisten und Hinweise<br />
BESTAND<br />
÷ffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong><br />
Praxis-Tipps f¸r verpflichtete Eigent¸mer<br />
und Verwalter von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Nutzungspflicht nach Bun<strong>de</strong>sland-Regelung<br />
Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer einer Nutzungspflicht f¸r Erneuer-<br />
bare Energien gem‰fl einer Regelung seines Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s nach-<br />
kommen? In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg gilt beispielsweise seit <strong>de</strong>m 1.<br />
April 2008 das Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz auch f¸r <strong>de</strong>n Baubestand.<br />
F¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, siehe Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigen-<br />
t¸mer und Verwalter von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n.<br />
Anbau und Ausbau Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer f¸r die ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Neubau-<br />
Standard nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) einhalten?<br />
� � <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9: ƒn<strong>de</strong>rung von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Bei Anbauten und Ausbauten bei <strong>de</strong>nen die neu hinzugekommene<br />
beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte Nutzfl‰che 50 m ¸bersteigt, for<strong>de</strong>rt die<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, dass <strong>de</strong>r neu angebaute o<strong>de</strong>r ausgebaute Geb‰u<strong>de</strong>-<br />
teil die Anfor<strong>de</strong>rungen wie f¸r Neubauten erf¸llt.<br />
F¸r die Frage, ob auch das W‰rmegesetz in diesen F‰llen jeweils<br />
greift verweisen wir auf die Publikation <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Berlin:<br />
Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetzes hier: Anwendung auf An- und Umbauten (Hin-<br />
weis Nr. 2/2010). Sie fin<strong>de</strong>n das Dokument im Internet unter:<br />
www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/anwendungs<br />
hinweise_umbauten_bf.pdf<br />
NEUBAU F‰llt das Bauvorhaben unter das W‰rmegesetz?<br />
� Wird das Geb‰u<strong>de</strong> unter Einsatz von Energie beheizt o<strong>de</strong>r<br />
gek¸hlt?<br />
� Wie grofl ist die Nutzfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s?<br />
� Wie soll das Geb‰u<strong>de</strong> genutzt wer<strong>de</strong>n? Bil<strong>de</strong>t es durch seine<br />
Nutzung eine Ausnahme nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Welche baurechtlichen Schritte muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸-<br />
ß 3 (2)<br />
ß 4
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang C ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer und -verwalter - Seite 2 von 3<br />
mer nach <strong>de</strong>m gelten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbaurecht unternehmen?<br />
� Wann wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bauantrag o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Antrag auf Zustimmung<br />
bei <strong>de</strong>r Baubehˆr<strong>de</strong> gestellt?<br />
� Wann wur<strong>de</strong> die Bauanzeige bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> erstattet?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig f¸r die Baugenehmigung?<br />
� Gibt es ˆffentlich-rechtliche Pflichten, die <strong>de</strong>r Eigent¸mer<br />
erf¸llen muss und die <strong>de</strong>m W‰rmegesetz entgegenstehen?<br />
Quartierslˆsungen Welche Lˆsungen kommen f¸r die Nutzungspflicht in Frage?<br />
� Zwingt die Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Eigent¸mer sein Geb‰u<strong>de</strong> an ein<br />
ˆffentliches Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rmenetz anzuschlieflen?<br />
� Ist <strong>de</strong>r Anschluss an ein Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rmenetz, das <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes entspricht, gew¸nscht?<br />
� Ist die Teilnahme an einer quartiersbezogenen Lˆsung zu-<br />
sammen mit an<strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong>n mˆglich und gew¸nscht?<br />
� Sollen im Geb‰u<strong>de</strong> Erneuerbare Energien genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r sollen eher Ersatzmaflnahmen durchgef¸hrt wer<strong>de</strong>n?<br />
Nutzungspflicht Wie soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer seiner Nutzungspflicht nachkommen?<br />
� Welche Erneuerbaren Energien bevorzugt <strong>de</strong>r Eigent¸mer?<br />
� Gibt es technische Hin<strong>de</strong>rnisse, die <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
nicht erlauben seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Gibt es persˆnliche Gr¸n<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
daran hin<strong>de</strong>rn seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
Finanzielle Aspekte Wie hoch sind die Kosten und Fˆr<strong>de</strong>rmˆglichkeiten?<br />
� Wie hoch sind die Kosten f¸r die angestrebte Lˆsung zur<br />
Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Entsteht <strong>de</strong>m Eigent¸mer ein unangemessener Aufwand <strong>de</strong>r<br />
zu einer unbilligen H‰rte f¸hren kˆnnte?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Wie umfangreich sind die geplanten Maflnahmen?<br />
� Kommt eine finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung ¸ber das BAFA o<strong>de</strong>r ¸ber<br />
die KfW-Fˆr<strong>de</strong>rbank in Frage?<br />
ß 3<br />
ß 4<br />
KfW
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang C ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer und -verwalter - Seite 3 von 3<br />
� Wann, wo und wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer ggf. <strong>de</strong>n<br />
Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Welche Planungsunterlagen und Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>m Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Wann kann <strong>de</strong>r Eigent¸mer mit <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>rn rechnen?<br />
Nachweise Welche Nachweise benˆtigt <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer und wie<br />
muss er sie handhaben?<br />
� Welche Nachweise for<strong>de</strong>rt das W‰rmegesetz f¸r die ange-<br />
strebten Lˆsungen zur Nutzungspflicht?<br />
� Wer stellt die einzelnen Nachweise aus?<br />
� Wie fin<strong>de</strong>t man qualifizierte Fachleute?<br />
� Was muss <strong>de</strong>r Aussteller dabei beson<strong>de</strong>rs beachten?<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise handhaben?<br />
� Wer verwahrt die einzelnen Nachweise?<br />
� Wie lange muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise aufbewahren?<br />
� Welche Nachweise muss er bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erst auf<br />
Verlangen <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig?<br />
� Wer ist <strong>de</strong>r Ansprechpartner und wie ist er erreichbar?<br />
Ihre Notizen Weitere Aspekte, die Sie bei diesem Einzelfall beachten sollten:<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
ß 10
Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer, Verwalter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> - Seite 1 von 3<br />
Praxis-Tipps Checklisten und Hinweise<br />
Praxis-Tipps f¸r die Eigent¸mer und Verwalter<br />
ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> im Bestand<br />
NEUBAU Achtung: F¸r Neubauten gelten dieselben Regeln wie f¸r alle<br />
an<strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong>. Siehe Checkliste C ñ f¸r Eigent¸mer von Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> und Verwaltern.<br />
BESTAND Nutzungspflicht nach Bun<strong>de</strong>sland-Regelung<br />
÷ffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong> sanieren<br />
Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer einer Nutzungspflicht f¸r Erneuer-<br />
bare Energien gem‰fl einer Regelung seines Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s nach-<br />
kommen? In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg gilt beispielsweise seit <strong>de</strong>m 1.<br />
April 2008 das Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz auch f¸r <strong>de</strong>n Baubestand.<br />
Vorbildfunktion bei grundlegen<strong>de</strong>r Renovierung erf¸llen<br />
� Han<strong>de</strong>lt es sich um ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong>?<br />
� Wird es grundlegend renoviert im Sinne <strong>de</strong>s Gesetzes?<br />
� Welche Erneuerbare Energien wer<strong>de</strong>n im Geb‰u<strong>de</strong> genutzt?<br />
� Wie wird die ÷ffentlichkeit ¸ber die Erf¸llung <strong>de</strong>r Vorbild-<br />
funktion informiert?<br />
Anbau und Ausbau Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer f¸r die ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Neubau-<br />
Standard nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) einhalten?<br />
� � <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9: ƒn<strong>de</strong>rung von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Bei Anbauten und Ausbauten bei <strong>de</strong>nen die neu hinzugekommene<br />
beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte Nutzfl‰che 50 m ¸bersteigt, for<strong>de</strong>rt die<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, dass <strong>de</strong>r neu angebaute o<strong>de</strong>r ausgebaute Geb‰u<strong>de</strong>-<br />
teil die Anfor<strong>de</strong>rungen wie f¸r Neubauten erf¸llt.<br />
F¸r die Frage, ob auch das W‰rmegesetz in diesen F‰llen jeweils<br />
greift verweisen wir auf die Publikation <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Berlin:<br />
Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetzes hier: Anwendung auf An- und Umbauten (Hin-<br />
weis Nr. 2/2010). Sie fin<strong>de</strong>n das Dokument im Internet unter:<br />
www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/anwendungs<br />
hinweise_umbauten_bf.pdf<br />
ß 3 (2)<br />
ß 2 (2) 5.<br />
ß 2 (2) 3.<br />
ß 5a<br />
ß 10a
Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer, Verwalter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> - Seite 2 von 3<br />
Finanzielle Aspekte Wie hoch sind die Kosten und Fˆr<strong>de</strong>rmˆglichkeiten?<br />
� Wie hoch sind die Kosten f¸r die angestrebte Lˆsung zur<br />
Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Entsteht <strong>de</strong>m Eigent¸mer ein unangemessener Aufwand <strong>de</strong>r<br />
zu einer unbilligen H‰rte f¸hren kˆnnte?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Wie umfangreich sind die geplanten Maflnahmen?<br />
� Kommt eine finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung in Frage?<br />
� Wann, wo und wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer ggf. <strong>de</strong>n<br />
Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Welche Planungsunterlagen und Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>m Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Wann kann <strong>de</strong>r Eigent¸mer mit <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>rn rechnen?<br />
Nachweise Welche Nachweise benˆtigt <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer und wie<br />
muss er sie handhaben?<br />
� Welche Nachweise for<strong>de</strong>rt das W‰rmegesetz f¸r die ange-<br />
strebten Lˆsungen zur Nutzungspflicht?<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die ÷ffentlichkeit infor-<br />
mieren?<br />
� Wer stellt die einzelnen Nachweise aus?<br />
� Wie fin<strong>de</strong>t man qualifizierte Fachleute?<br />
� Was muss <strong>de</strong>r Aussteller dabei beson<strong>de</strong>rs beachten?<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise handhaben?<br />
� Wer verwahrt die einzelnen Nachweise?<br />
� Wie lange muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise aufbewahren?<br />
� Welche Nachweise muss er bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erst auf<br />
Verlangen <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig?<br />
� Wer ist <strong>de</strong>r Ansprechpartner und wie ist er erreichbar?<br />
KfW<br />
ß 10
Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer, Verwalter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> - Seite 3 von 3<br />
Ihre Notizen Weitere Aspekte, die Sie bei diesem Einzelfall beachten sollten:<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang E ñ Info-Partner und Sponsoren ñ Seite 1 von 3<br />
. Melita Tuschinski, Autorin<br />
Info-Partner und Sponsoren stellen sich vor<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
diese Brosch¸re stelle ich Ihnen in <strong>EnEV</strong>-online kostenfrei zur Ver-<br />
f¸gung. Diesen Service kann ich als Autorin nur mit <strong>de</strong>r Unterst¸t-<br />
zung <strong>de</strong>r Info-Partner und Sponsoren anbieten. Herzlichen Dank!<br />
Bitte besuchen Sie die Webseiten <strong>de</strong>r Info-Partner und Sponsoren!<br />
BVF Bun<strong>de</strong>sverband Fl‰chenheizungen und Fl‰chen-<br />
k¸hlungen e.V.<br />
Der BVF ist ein Zusammenschluss namhafter System- und Kompo-<br />
nentenanbieter f¸r Warmwasser- und Elektrofl‰chenheizungen.<br />
‹ber die Vorteile von Fl‰chenheizungen bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
informiert <strong>de</strong>r BVF ausf¸hrlich auf seinen neuen Webseiten.<br />
www.flaechenheizung.<strong>de</strong><br />
EnBW Energiegemeinschaft e. V.<br />
Der Verein ist seit Jahrzehnten in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg verwurzelt.<br />
Mit ¸ber 2400 Mitglie<strong>de</strong>rn fˆr<strong>de</strong>rt er sinnvolle, sparsame und um-<br />
weltschonen<strong>de</strong> Energie-Anwendungen und -Dienstleistungen. Ein<br />
Schwerpunkt ist die Information und Weiterbildung <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r.<br />
www.enbw-eg.<strong>de</strong><br />
FPX Fachvereinigung Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff<br />
Die Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r normgerechten D‰mmstoffe aus extrudiertem<br />
Polystyrol-Hartschaum (XPS) ist das Ziel <strong>de</strong>r FPX. Sie ber‰t und<br />
informiert die Anwen<strong>de</strong>r ¸ber die guten funktionalen Eigenschaften<br />
von XPS-D‰mmstoffen und ihre umweltbezogene Bewertung.<br />
www.fpx-daemmstoffe.<strong>de</strong><br />
Heinemann GmbH<br />
Als Spezialist f¸r L¸ftungssysteme mit W‰rmer¸ckgewinnung sorgt<br />
Heinemann seit 1992 mit seinen hochwertigen, bew‰hrten Produk-<br />
ten daf¸r, dass sich die Menschen in Geb‰u<strong>de</strong>n wohl f¸hlen und<br />
je<strong>de</strong>rzeit gesun<strong>de</strong> Luft zum Atmen haben.<br />
www.heinemann-gmbh.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang E ñ Info-Partner und Sponsoren ñ Seite 2 von 3<br />
Interpane Glas Industrie AG<br />
Die Interpane Glas Industrie AG z‰hlt zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Flachglasveredlern Europas. In elf europaweit gelegenen Standor-<br />
ten stellt Interpane hochwertige Verglasungsprodukte her.<br />
www.interpane.com<br />
IVPU - Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V.<br />
Die sinnvolle Nutzung erneuerbarer Energien setzt gut ged‰mmte<br />
Geb‰u<strong>de</strong> voraus. Polyurethan-D‰mmstoffe sind hocheffizient und<br />
reduzieren <strong>de</strong>n Heizw‰rmebedarf nachhaltig.<br />
www.daemmt-besser.<strong>de</strong><br />
LUNOS L¸ftungstechnik GmbH f¸r Raumluftsysteme<br />
Lunos bietet kosteng¸nstige, effiziente Lˆsungen zur Wohnungsl¸f-<br />
tung, wie feuchtegeregelte, sparsame, sehr leise Abluftanlagen,<br />
<strong>de</strong>zentrale L¸ftungsger‰te mit W‰rmer¸ckgewinnung sowie ver-<br />
steckte L¸ftungsˆffnungen mit <strong>de</strong>m LUNOtherm Fassa<strong>de</strong>nelement.<br />
www.lunos.<strong>de</strong><br />
Paradigma Deutschland GmbH<br />
Seit nun mehr als 20 Jahren entwickelt und vertreibt <strong>de</strong>r mehrfach<br />
ausgezeichnete Hersteller thermische Solaranlagen, umweltfreund-<br />
liche Pelletsheizungen sowie mo<strong>de</strong>rne Brennwertkessel. ÷kologie<br />
und Effizienz stehen bei allen Heizsystemen an erster Stelle.<br />
www.paradigma.<strong>de</strong><br />
Stiebel Eltron GmbH & Co. KG<br />
Stiebel Eltron ist eine international ausgerichtete Unternehmens-<br />
gruppe und gehˆrt weltweit zu <strong>de</strong>n Markt- und Technologief¸hrern<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen ÇHaustechnikë und Çerneuerbare Energienë, insbe-<br />
son<strong>de</strong>re bei W‰rmepumpen.<br />
www.stiebel-eltron.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang E ñ Info-Partner und Sponsoren ñ Seite 3 von 3<br />
WAREMA Renkhoff SE<br />
WAREMA ist Komplettanbieter f¸r innen und auflen liegen<strong>de</strong>n tech-<br />
nischen Sonnen- und Blendschutz sowie Steuerungssysteme. Die<br />
zukunftsweisen<strong>de</strong>n Lˆsungen verbessern die Energiebilanz und <strong>de</strong>n<br />
Werterhalt <strong>de</strong>r Immobilie sowie die Lebensqualit‰t <strong>de</strong>r Menschen.<br />
www.warema.<strong>de</strong><br />
WTT-Expo: Industrielle W‰rme- und K‰ltetechnik<br />
Im Herzen <strong>de</strong>r TechnologieRegion Karlsruhe - eine <strong>de</strong>r grˆflten<br />
Hightech- und IT-Regionen Deutschlands - pr‰sentiert sich im Sep-<br />
tember 2013 die n‰chste WTT-Expo als einzige europ‰ische Fach-<br />
messe f¸r industrielle W‰rme- und K‰ltetechnik.<br />
www.wtt-expo.com<br />
Uponor GmbH<br />
Uponor ist weltweit ein starker Partner f¸r Komplettlˆsungen rund<br />
um Fl‰chenheizung, Fl‰chenk¸hlung, Installations- sowie Versor-<br />
gungssysteme. Das ausgereifte Angebot bietet Wohlf¸hlklima f¸r<br />
<strong>de</strong>n privaten, gewerblichen und ˆffentlichen Bau.<br />
www.uponor<br />
Wienerberger GmbH<br />
Innovative Poroton-Ziegelsysteme von Wienerberger stehen f¸r<br />
eine energieeffiziente, wertbest‰ndige sowie ˆkologische und<br />
wohngesun<strong>de</strong> Bauweise. Wienerberger unterst¸tzt Planer mit Un-<br />
terlagen, Software, Fachseminaren und einem Beratungsnetz.<br />
www.wienerberger.<strong>de</strong><br />
Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft mbH<br />
Xella baut auf eine eigene I<strong>de</strong>enschmie<strong>de</strong>. Das Technologie- und<br />
Forschungszentrum betreibt Grundlagenforschung, entwickelt neue<br />
und optimiert bew‰hrte Produkte, um innovative Baustoffe, effi-<br />
ziente Bauverfahren und -technologien auf <strong>de</strong>m Markt anzubieten.<br />
www.xella.com
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang B ñ Checkliste f¸r Fachleute - Seite 1 von 3<br />
Praxis-Tipps Checklisten und Hinweise<br />
Neubau - Praxis-Tipps f¸r Fachleute -<br />
Architekten, Planer und Energieberater<br />
Geltungsbereich F‰llt das Bauvorhaben unter das W‰rmegesetz <strong>2011</strong>?<br />
� Wird das Geb‰u<strong>de</strong> unter Einsatz von Energie beheizt o<strong>de</strong>r<br />
gek¸hlt?<br />
� Wie grofl ist die Nutzfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s?<br />
� Wie soll das Geb‰u<strong>de</strong> genutzt wer<strong>de</strong>n? Bil<strong>de</strong>t es durch seine<br />
Nutzung eine Ausnahme nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Welche baurechtlichen Schritte muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸-<br />
mer nach <strong>de</strong>m gelten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbaurecht unternehmen?<br />
� Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bauantrag nach <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> gestellt, bzw.<br />
wur<strong>de</strong> die Bauanzeige nach <strong>de</strong>m 1. Mai <strong>2011</strong> erstattet?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig f¸r die Baugenehmigung?<br />
� Gibt es ˆffentlich-rechtliche Pflichten, die <strong>de</strong>r Eigent¸mer<br />
erf¸llen muss und die <strong>de</strong>m W‰rmegesetz <strong>2011</strong> entgegenste-<br />
hen?<br />
Quartierslˆsungen Welche Lˆsungen kommen f¸r die Nutzungspflicht in Frage?<br />
� Besteht <strong>de</strong>r Zwang das Geb‰u<strong>de</strong> an ein ˆffentliches Fern-<br />
w‰rme- o<strong>de</strong>r Fernk‰ltenetz anzuschlieflen?<br />
� Ist <strong>de</strong>r Anschluss an ein ˆffentliches Fernw‰rme- o<strong>de</strong>r Fern-<br />
k‰ltenetz, welches <strong>de</strong>m W‰rmegesetzes <strong>2011</strong> entspricht,<br />
mˆglich und sinnvoll?<br />
� Ist die Teilnahme an einer quartiersbezogenen Lˆsung zu-<br />
sammen mit an<strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong>n mˆglich und sinnvoll?<br />
� Sollen im Geb‰u<strong>de</strong> Erneuerbare Energien genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r sollen eher Ersatzmaflnahmen durchgef¸hrt wer<strong>de</strong>n?<br />
Nutzungspflicht Wie soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer seiner Nutzungspflicht nachkommen?<br />
� Welche Erneuerbaren Energien kommen in Frage?<br />
� Wie hoch ist <strong>de</strong>r pflichtgem‰fl Anteil nach <strong>de</strong>m Gesetz?<br />
� Welche Technologien sollen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n?<br />
ß 4<br />
ß 3<br />
ß 16<br />
ß 6<br />
ß 7<br />
ß 4
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang B ñ Checkliste f¸r Fachleute - Seite 2 von 3<br />
� Was gilt es bei <strong>de</strong>n einzelnen Maflnahmen zu beachten?<br />
� Sind Kombinationen von Erneuerbaren Energien untereinan-<br />
<strong>de</strong>r und mit Ersatzmaflnahmen mˆglich und sinnvoll?<br />
� Gibt es technische Hin<strong>de</strong>rnisse, die <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
nicht erlauben seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Gibt es persˆnliche Gr¸n<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
daran hin<strong>de</strong>rn seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Bei welcher Behˆr<strong>de</strong> muss er ggf. <strong>de</strong>n Antrag einreichen?<br />
� Welche Nachweise, bzw. Bescheinigungen muss er beilegen?<br />
Finanzielle Aspekte Wie hoch sind die Kosten und Fˆr<strong>de</strong>rmˆglichkeiten?<br />
� Wie hoch sind die Kosten f¸r die angestrebte Lˆsung zur<br />
Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Entsteht <strong>de</strong>m Eigent¸mer durch die Umsetzung seiner Nut-<br />
zungspflicht ein unangemessener Aufwand <strong>de</strong>r zu einer un-<br />
billigen H‰rte f¸hren kˆnnte?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Wie umfangreich sind die geplanten Maflnahmen?<br />
� Kommt eine Fˆr<strong>de</strong>rung ¸ber das BAFA o<strong>de</strong>r ¸ber die KfW-<br />
Fˆr<strong>de</strong>rbank in Frage?<br />
� Wann, wo und wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer <strong>de</strong>n Fˆr-<br />
<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Welche Planungsunterlagen und Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>m Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Wann und wie kann <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>r-<br />
gel<strong>de</strong>rn rechnen?<br />
Nachweise Welche Nachweise benˆtigt <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer und wie<br />
muss er sie handhaben?<br />
� Welche Nachweise for<strong>de</strong>rt das W‰rmegesetz f¸r die ange-<br />
strebten Lˆsungen zur Nutzungspflicht?<br />
� Wer stellt die einzelnen Nachweise aus?<br />
� Sind Sie als Fachmann / Fachfrau ausstellungsberechtigt?<br />
� Was muss <strong>de</strong>r Aussteller dabei beson<strong>de</strong>rs beachten?<br />
BAFA + KfW<br />
ß 10
Melita Tuschinski (Hrsg.): EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis Anhang B ñ Checkliste f¸r Fachleute - Seite 3 von 3<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise handhaben?<br />
� Wer verwahrt die einzelnen Nachweise?<br />
� Wie lange muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die Nachweise ggf.<br />
aufbewahren?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong><br />
nach <strong>de</strong>r Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Heizungsanlage vorlegen?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erst auf<br />
Verlangen <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig?<br />
� Wer ist <strong>de</strong>r Ansprechpartner bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> und wie kann<br />
man ihn telefonisch erreichen?<br />
Ihre Notizen Weitere Aspekte, die Sie bei diesem Einzelfall beachten sollten:<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
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� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang C ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer und -verwalter - Seite 1 von 3<br />
Praxis-Tipps Checklisten und Hinweise<br />
BESTAND<br />
÷ffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong><br />
Praxis-Tipps f¸r verpflichtete Eigent¸mer<br />
und Verwalter von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Nutzungspflicht nach Bun<strong>de</strong>sland-Regelung<br />
Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer einer Nutzungspflicht f¸r Erneuer-<br />
bare Energien gem‰fl einer Regelung seines Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s nach-<br />
kommen? In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg gilt beispielsweise seit <strong>de</strong>m 1.<br />
April 2008 das Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz auch f¸r <strong>de</strong>n Baubestand.<br />
F¸r ˆffentliche Geb‰u<strong>de</strong>, siehe Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigen-<br />
t¸mer und Verwalter von ˆffentlichen Geb‰u<strong>de</strong>n.<br />
Anbau und Ausbau Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer f¸r die ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Neubau-<br />
Standard nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) einhalten?<br />
� � <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9: ƒn<strong>de</strong>rung von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Bei Anbauten und Ausbauten bei <strong>de</strong>nen die neu hinzugekommene<br />
beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte Nutzfl‰che 50 m ¸bersteigt, for<strong>de</strong>rt die<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, dass <strong>de</strong>r neu angebaute o<strong>de</strong>r ausgebaute Geb‰u<strong>de</strong>-<br />
teil die Anfor<strong>de</strong>rungen wie f¸r Neubauten erf¸llt.<br />
F¸r die Frage, ob auch das W‰rmegesetz in diesen F‰llen jeweils<br />
greift verweisen wir auf die Publikation <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Berlin:<br />
Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetzes hier: Anwendung auf An- und Umbauten (Hin-<br />
weis Nr. 2/2010). Sie fin<strong>de</strong>n das Dokument im Internet unter:<br />
www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/anwendungs<br />
hinweise_umbauten_bf.pdf<br />
NEUBAU F‰llt das Bauvorhaben unter das W‰rmegesetz?<br />
� Wird das Geb‰u<strong>de</strong> unter Einsatz von Energie beheizt o<strong>de</strong>r<br />
gek¸hlt?<br />
� Wie grofl ist die Nutzfl‰che <strong>de</strong>s Geb‰u<strong>de</strong>s?<br />
� Wie soll das Geb‰u<strong>de</strong> genutzt wer<strong>de</strong>n? Bil<strong>de</strong>t es durch seine<br />
Nutzung eine Ausnahme nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Welche baurechtlichen Schritte muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸-<br />
ß 3 (2)<br />
ß 4
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang C ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer und -verwalter - Seite 2 von 3<br />
mer nach <strong>de</strong>m gelten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbaurecht unternehmen?<br />
� Wann wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bauantrag o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Antrag auf Zustimmung<br />
bei <strong>de</strong>r Baubehˆr<strong>de</strong> gestellt?<br />
� Wann wur<strong>de</strong> die Bauanzeige bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> erstattet?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig f¸r die Baugenehmigung?<br />
� Gibt es ˆffentlich-rechtliche Pflichten, die <strong>de</strong>r Eigent¸mer<br />
erf¸llen muss und die <strong>de</strong>m W‰rmegesetz entgegenstehen?<br />
Quartierslˆsungen Welche Lˆsungen kommen f¸r die Nutzungspflicht in Frage?<br />
� Zwingt die Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Eigent¸mer sein Geb‰u<strong>de</strong> an ein<br />
ˆffentliches Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rmenetz anzuschlieflen?<br />
� Ist <strong>de</strong>r Anschluss an ein Nah- o<strong>de</strong>r Fernw‰rmenetz, das <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s W‰rmegesetzes entspricht, gew¸nscht?<br />
� Ist die Teilnahme an einer quartiersbezogenen Lˆsung zu-<br />
sammen mit an<strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong>n mˆglich und gew¸nscht?<br />
� Sollen im Geb‰u<strong>de</strong> Erneuerbare Energien genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r sollen eher Ersatzmaflnahmen durchgef¸hrt wer<strong>de</strong>n?<br />
Nutzungspflicht Wie soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer seiner Nutzungspflicht nachkommen?<br />
� Welche Erneuerbaren Energien bevorzugt <strong>de</strong>r Eigent¸mer?<br />
� Gibt es technische Hin<strong>de</strong>rnisse, die <strong>de</strong>m Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
nicht erlauben seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Gibt es persˆnliche Gr¸n<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer<br />
daran hin<strong>de</strong>rn seiner Nutzungspflicht nachzukommen?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
Finanzielle Aspekte Wie hoch sind die Kosten und Fˆr<strong>de</strong>rmˆglichkeiten?<br />
� Wie hoch sind die Kosten f¸r die angestrebte Lˆsung zur<br />
Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Entsteht <strong>de</strong>m Eigent¸mer ein unangemessener Aufwand <strong>de</strong>r<br />
zu einer unbilligen H‰rte f¸hren kˆnnte?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Wie umfangreich sind die geplanten Maflnahmen?<br />
� Kommt eine finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung ¸ber das BAFA o<strong>de</strong>r ¸ber<br />
die KfW-Fˆr<strong>de</strong>rbank in Frage?<br />
ß 3<br />
ß 4<br />
KfW
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang C ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer und -verwalter - Seite 3 von 3<br />
� Wann, wo und wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer ggf. <strong>de</strong>n<br />
Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Welche Planungsunterlagen und Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>m Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Wann kann <strong>de</strong>r Eigent¸mer mit <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>rn rechnen?<br />
Nachweise Welche Nachweise benˆtigt <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer und wie<br />
muss er sie handhaben?<br />
� Welche Nachweise for<strong>de</strong>rt das W‰rmegesetz f¸r die ange-<br />
strebten Lˆsungen zur Nutzungspflicht?<br />
� Wer stellt die einzelnen Nachweise aus?<br />
� Wie fin<strong>de</strong>t man qualifizierte Fachleute?<br />
� Was muss <strong>de</strong>r Aussteller dabei beson<strong>de</strong>rs beachten?<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise handhaben?<br />
� Wer verwahrt die einzelnen Nachweise?<br />
� Wie lange muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise aufbewahren?<br />
� Welche Nachweise muss er bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erst auf<br />
Verlangen <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig?<br />
� Wer ist <strong>de</strong>r Ansprechpartner und wie ist er erreichbar?<br />
Ihre Notizen Weitere Aspekte, die Sie bei diesem Einzelfall beachten sollten:<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
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Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer, Verwalter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> - Seite 1 von 3<br />
Praxis-Tipps Checklisten und Hinweise<br />
Praxis-Tipps f¸r die Eigent¸mer und Verwalter<br />
ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> im Bestand<br />
NEUBAU Achtung: F¸r Neubauten gelten dieselben Regeln wie f¸r alle<br />
an<strong>de</strong>ren Geb‰u<strong>de</strong>. Siehe Checkliste C ñ f¸r Eigent¸mer von Ge-<br />
b‰u<strong>de</strong> und Verwaltern.<br />
BESTAND Nutzungspflicht nach Bun<strong>de</strong>sland-Regelung<br />
÷ffentliche<br />
Geb‰u<strong>de</strong> sanieren<br />
Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer einer Nutzungspflicht f¸r Erneuer-<br />
bare Energien gem‰fl einer Regelung seines Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s nach-<br />
kommen? In Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg gilt beispielsweise seit <strong>de</strong>m 1.<br />
April 2008 das Lan<strong>de</strong>s-W‰rmegesetz auch f¸r <strong>de</strong>n Baubestand.<br />
Vorbildfunktion bei grundlegen<strong>de</strong>r Renovierung erf¸llen<br />
� Han<strong>de</strong>lt es sich um ein ˆffentliches Geb‰u<strong>de</strong>?<br />
� Wird es grundlegend renoviert im Sinne <strong>de</strong>s Gesetzes?<br />
� Welche Erneuerbare Energien wer<strong>de</strong>n im Geb‰u<strong>de</strong> genutzt?<br />
� Wie wird die ÷ffentlichkeit ¸ber die Erf¸llung <strong>de</strong>r Vorbild-<br />
funktion informiert?<br />
Anbau und Ausbau Muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer f¸r die ƒn<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Neubau-<br />
Standard nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) einhalten?<br />
� � <strong>EnEV</strong> 2009, ß 9: ƒn<strong>de</strong>rung von Geb‰u<strong>de</strong>n<br />
Bei Anbauten und Ausbauten bei <strong>de</strong>nen die neu hinzugekommene<br />
beheizte o<strong>de</strong>r gek¸hlte Nutzfl‰che 50 m ¸bersteigt, for<strong>de</strong>rt die<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, dass <strong>de</strong>r neu angebaute o<strong>de</strong>r ausgebaute Geb‰u<strong>de</strong>-<br />
teil die Anfor<strong>de</strong>rungen wie f¸r Neubauten erf¸llt.<br />
F¸r die Frage, ob auch das W‰rmegesetz in diesen F‰llen jeweils<br />
greift verweisen wir auf die Publikation <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
f¸r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Berlin:<br />
Anwendungshinweise zum Vollzug <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-<br />
W‰rmegesetzes hier: Anwendung auf An- und Umbauten (Hin-<br />
weis Nr. 2/2010). Sie fin<strong>de</strong>n das Dokument im Internet unter:<br />
www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/anwendungs<br />
hinweise_umbauten_bf.pdf<br />
ß 3 (2)<br />
ß 2 (2) 5.<br />
ß 2 (2) 3.<br />
ß 5a<br />
ß 10a
Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer, Verwalter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> - Seite 2 von 3<br />
Finanzielle Aspekte Wie hoch sind die Kosten und Fˆr<strong>de</strong>rmˆglichkeiten?<br />
� Wie hoch sind die Kosten f¸r die angestrebte Lˆsung zur<br />
Erf¸llung <strong>de</strong>r Nutzungspflicht nach <strong>de</strong>m W‰rmegesetz?<br />
� Entsteht <strong>de</strong>m Eigent¸mer ein unangemessener Aufwand <strong>de</strong>r<br />
zu einer unbilligen H‰rte f¸hren kˆnnte?<br />
� Soll <strong>de</strong>r Eigent¸mer einen Antrag auf Befreiung einreichen?<br />
� Wie umfangreich sind die geplanten Maflnahmen?<br />
� Kommt eine finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung in Frage?<br />
� Wann, wo und wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer ggf. <strong>de</strong>n<br />
Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Welche Planungsunterlagen und Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u-<br />
<strong>de</strong>eigent¸mer mit <strong>de</strong>m Fˆr<strong>de</strong>rantrag einreichen?<br />
� Wann kann <strong>de</strong>r Eigent¸mer mit <strong>de</strong>n Fˆr<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>rn rechnen?<br />
Nachweise Welche Nachweise benˆtigt <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer und wie<br />
muss er sie handhaben?<br />
� Welche Nachweise for<strong>de</strong>rt das W‰rmegesetz f¸r die ange-<br />
strebten Lˆsungen zur Nutzungspflicht?<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer die ÷ffentlichkeit infor-<br />
mieren?<br />
� Wer stellt die einzelnen Nachweise aus?<br />
� Wie fin<strong>de</strong>t man qualifizierte Fachleute?<br />
� Was muss <strong>de</strong>r Aussteller dabei beson<strong>de</strong>rs beachten?<br />
� Wie muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise handhaben?<br />
� Wer verwahrt die einzelnen Nachweise?<br />
� Wie lange muss <strong>de</strong>r Eigent¸mer die Nachweise aufbewahren?<br />
� Welche Nachweise muss er bei <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Nachweise muss <strong>de</strong>r Geb‰u<strong>de</strong>eigent¸mer erst auf<br />
Verlangen <strong>de</strong>r Behˆr<strong>de</strong> vorlegen?<br />
� Welche Behˆr<strong>de</strong> ist zust‰ndig?<br />
� Wer ist <strong>de</strong>r Ansprechpartner und wie ist er erreichbar?<br />
KfW<br />
ß 10
Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> Anhang D ñ Checkliste f¸r Eigent¸mer, Verwalter ˆffentlicher Geb‰u<strong>de</strong> - Seite 3 von 3<br />
Ihre Notizen Weitere Aspekte, die Sie bei diesem Einzelfall beachten sollten:<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
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� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ<br />
� ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG 2009 + <strong>EnEV</strong> Praxis Anhang F ñ Info-Partner und Sponsoren ñ Seite 1 von 3<br />
. Melita Tuschinski, Autorin<br />
Info-Partner und Sponsoren stellen sich vor<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
diese Brosch¸re stelle ich Ihnen in <strong>EnEV</strong>-online kostenfrei zur Ver-<br />
f¸gung. Diesen Service kann ich als Autorin nur mit <strong>de</strong>r Unterst¸t-<br />
zung <strong>de</strong>r Info-Partner und Sponsoren anbieten. Herzlichen Dank!<br />
Bitte besuchen Sie die Webseiten <strong>de</strong>r Info-Partner und Sponsoren!<br />
BVF Bun<strong>de</strong>sverband Fl‰chenheizungen und Fl‰chen-<br />
k¸hlungen e.V.<br />
Der BVF ist ein Zusammenschluss namhafter System- und Kompo-<br />
nentenanbieter f¸r Warmwasser- und Elektrofl‰chenheizungen.<br />
‹ber die Vorteile von Fl‰chenheizungen bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
informiert <strong>de</strong>r BVF ausf¸hrlich auf seinen neuen Webseiten.<br />
www.flaechenheizung.<strong>de</strong><br />
EnBW Energiegemeinschaft e. V.<br />
Der Verein ist seit Jahrzehnten in Ba<strong>de</strong>n-W¸rttemberg verwurzelt.<br />
Mit ¸ber 2400 Mitglie<strong>de</strong>rn fˆr<strong>de</strong>rt er sinnvolle, sparsame und um-<br />
weltschonen<strong>de</strong> Energie-Anwendungen und -Dienstleistungen. Ein<br />
Schwerpunkt ist die Information und Weiterbildung <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r.<br />
www.enbw-eg.<strong>de</strong><br />
FPX Fachvereinigung Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff<br />
Die Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r normgerechten D‰mmstoffe aus extrudiertem<br />
Polystyrol-Hartschaum (XPS) ist das Ziel <strong>de</strong>r FPX. Sie ber‰t und<br />
informiert die Anwen<strong>de</strong>r ¸ber die guten funktionalen Eigenschaften<br />
von XPS-D‰mmstoffen und ihre umweltbezogene Bewertung.<br />
www.fpx-daemmstoffe.<strong>de</strong><br />
Heinemann GmbH<br />
Als Spezialist f¸r L¸ftungssysteme mit W‰rmer¸ckgewinnung sorgt<br />
Heinemann seit 1992 mit seinen hochwertigen, bew‰hrten Produk-<br />
ten daf¸r, dass sich die Menschen in Geb‰u<strong>de</strong>n wohl f¸hlen und<br />
je<strong>de</strong>rzeit gesun<strong>de</strong> Luft zum Atmen haben.<br />
www.heinemann-gmbh.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG 2009 + <strong>EnEV</strong> Praxis Anhang F ñ Info-Partner und Sponsoren ñ Seite 2 von 3<br />
Interpane Glas Industrie AG<br />
Die Interpane Glas Industrie AG z‰hlt zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Flach-<br />
glasveredlern Europas. In elf europaweit gelegenen Standorten<br />
stellt Interpane hochwertige Verglasungsprodukte her.<br />
www.interpane.com<br />
IVPU - Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V.<br />
Die sinnvolle Nutzung erneuerbarer Energien setzt gut ged‰mmte<br />
Geb‰u<strong>de</strong> voraus. Polyurethan-D‰mmstoffe sind hocheffizient und<br />
reduzieren <strong>de</strong>n Heizw‰rmebedarf nachhaltig.<br />
www.daemmt-besser.<strong>de</strong><br />
LUNOS L¸ftungstechnik GmbH f¸r Raumluftsysteme<br />
Lunos bietet kosteng¸nstige, effiziente Lˆsungen zur Wohnungsl¸f-<br />
tung, wie feuchtegeregelte, sparsame, sehr leise Abluftanlagen,<br />
<strong>de</strong>zentrale L¸ftungsger‰te mit W‰rmer¸ckgewinnung sowie ver-<br />
steckte L¸ftungsˆffnungen mit <strong>de</strong>m LUNOtherm Fassa<strong>de</strong>nelement.<br />
www.lunos.<strong>de</strong><br />
Paradigma Deutschland GmbH<br />
Seit nun mehr als 20 Jahren entwickelt und vertreibt <strong>de</strong>r mehrfach<br />
ausgezeichnete Hersteller thermische Solaranlagen, umweltfreund-<br />
liche Pelletsheizungen sowie mo<strong>de</strong>rne Brennwertkessel. ÷kologie<br />
und Effizienz stehen bei allen Heizsystemen an erster Stelle.<br />
www.paradigma.<strong>de</strong><br />
Stiebel Eltron GmbH & Co. KG<br />
Mit ¸ber 30.000 Systemlˆsungen f¸r die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien bietet Stiebel Eltron zukunftssichere, komfortable Haus-<br />
technik: W‰rmepumpen, Solarthermie, Photovoltaik, kontrollierte<br />
Wohnungsl¸ftung sowie effiziente Warmwasserbereitung.<br />
www.stiebel-eltron.<strong>de</strong>
Melita Tuschinski: EEW‰rmeG 2009 + <strong>EnEV</strong> Praxis Anhang F ñ Info-Partner und Sponsoren ñ Seite 3 von 3<br />
WAREMA Renkhoff SE<br />
WAREMA ist Komplettanbieter f¸r innen und auflen liegen<strong>de</strong>n tech-<br />
nischen Sonnen- und Blendschutz sowie Steuerungssysteme. Die<br />
zukunftsweisen<strong>de</strong>n Lˆsungen verbessern die Energiebilanz und <strong>de</strong>n<br />
Werterhalt <strong>de</strong>r Immobilie sowie die Lebensqualit‰t <strong>de</strong>r Menschen.<br />
www.warema.<strong>de</strong><br />
WTT-Expo: Industrielle W‰rme- und K‰ltetechnik<br />
Im Herzen <strong>de</strong>r TechnologieRegion Karlsruhe - eine <strong>de</strong>r grˆflten<br />
Hightech- und IT-Regionen Deutschlands - pr‰sentiert sich im Sep-<br />
tember 2013 die n‰chste WTT-Expo als einzige europ‰ische Fach-<br />
messe f¸r industrielle W‰rme- und K‰ltetechnik.<br />
www.wtt-expo.com<br />
Uponor GmbH<br />
Uponor ist weltweit ein starker Partner f¸r Komplettlˆsungen rund<br />
um Fl‰chenheizung, Fl‰chenk¸hlung, Installations- sowie Versor-<br />
gungssysteme. Das ausgereifte Angebot bietet Wohlf¸hlklima f¸r<br />
<strong>de</strong>n privaten, gewerblichen und ˆffentlichen Bau.<br />
www.uponor<br />
Wienerberger GmbH<br />
Innovative Poroton-Ziegelsysteme von Wienerberger stehen f¸r<br />
eine energieeffiziente, wertbest‰ndige sowie ˆkologische und<br />
wohngesun<strong>de</strong> Bauweise. Wienerberger unterst¸tzt Planer mit Un-<br />
terlagen, Software, Fachseminaren und einem Beratungsnetz.<br />
www.wienerberger.<strong>de</strong><br />
Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft mbH<br />
Xella baut auf eine eigene I<strong>de</strong>enschmie<strong>de</strong>. Das Technologie- und<br />
Forschungszentrum betreibt Grundlagenforschung, entwickelt neue<br />
und optimiert bew‰hrte Produkte, um innovative Baustoffe, effi-<br />
ziente Bauverfahren und -technologien auf <strong>de</strong>m Markt anzubieten.<br />
www.xella.com