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AZUBI gesucht! Steckbrief Brauer und Mälzer | Seite 25<br />
Marcel König aus Wippra, 26 Jahre:<br />
„Sauberkeit ist in unserem<br />
Beruf das A und O“<br />
Welchen Beruf erlernst Du?<br />
Ich lerne im 3. Lehrjahr den Beruf Brauer<br />
und Mälzer bei der Museums- und Traditionsbrauerei<br />
Wippra Gebrüder Gehring<br />
Gbr.<br />
Welchen Schulabschluss hast Du?<br />
Realschulabschluss<br />
Was lernt man in diesem Beruf?<br />
Bier zu brauen – ganz klar. Die Ausbildung<br />
zum Brauer und Mälzer erfolgt in<br />
der Brauerei und in der Berufsschule (in<br />
Dresden) abwechselnd. In der dreijährigen<br />
Ausbildung werden Kenntnisse über<br />
die verschiedenen Rohstoffe vermittelt.<br />
Im Unterrichtsfach „Verkostung“, beispielsweise,<br />
geht es um die Unterscheidung<br />
der verschiedenen Bierarten. Man<br />
lernt die unterschiedlichen Brauverfahren<br />
kennen, die Zusammensetzung der Biere,<br />
Geschichtliches zum Brauen und natürlich<br />
das Reinheitsgebot, nach dem gebraut<br />
wird. Da Sauberkeit in unserem Beruf<br />
das „A“ und „O“ ist, widmet sich ein<br />
großer Teil der Ausbildung auch den Hygiene-<br />
und Sicherheitsvorschriften. Zum<br />
Abschluss der Ausbildung wird jeweils in<br />
Dreiergruppen ein Gesellensud, in der<br />
schuleigenen „Miniaturbrauerei“, nach<br />
eigener Rezeptur hergestellt – inklusive<br />
eigenes Etikett, Name, Flasche und Vermarktungsidee.<br />
Warum hast Du Dich für<br />
diesen Beruf entschieden?<br />
Brauer zu werden lag auf der Hand. Mein<br />
Vater ist seit 35 Jahren der Braumeister in<br />
der Brauerei hier in Wippra. Der Beruf<br />
interessiert mich sehr, außerdem gibt es<br />
viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung.<br />
Welche Fähigkeiten sollte man<br />
bei diesem Berufswunsch mitbringen?<br />
Kenntnisse in Bio und<br />
Chemie sind von<br />
Vorteil, um die<br />
biochemischenProzesse<br />
beim<br />
Brauen besser zu verstehen. Interesse am<br />
Bierbrauen ist aber, glaube ich, das Wichtigste.<br />
Man sollte die Arbeit nicht scheuen,<br />
die der Beruf mit sich bringt – hier ist<br />
vieles noch Handarbeit.<br />
Wie hast Du Deine<br />
Ausbildungsfirma gefunden?<br />
Ich habe mich in verschieden Brauereien<br />
– auch größeren beworben. Mein Vater<br />
hat mir den Kontakt hier zur Brauerei<br />
vermittelt. Und es hat geklappt.<br />
Wie lange lernt man diesen Beruf?<br />
Die Ausbildung dauert 3 bis 3 fi Jahre<br />
und kann – auf Antrag des Ausbildungsbetriebes<br />
bei entsprechenden Noten – auf<br />
2 Jahre verkürzt werden.<br />
Welche Tipps würdest Du<br />
künftigen Lehrlingen in diesem<br />
Ausbildungsberuf geben?<br />
Brauer muss man mit dem Herzen sein,<br />
man muss es wirklich wollen. Sich eine<br />
kleine Brauerei als Ausbildungsbetrieb zu<br />
suchen, ist ratsam, da sieht man mehr von<br />
den einzelnen Produktionsabläufen. In<br />
den großen Brauereien läuft das meiste<br />
automatisch ab und man kommt kaum<br />
noch mit dem Produkt in Berührung. Im<br />
ersten Ausbildungsjahr geht es viel um<br />
die Sauberkeit, putzen, putzen ... . Da<br />
muss man durch. Trotzdem sollte man<br />
darauf drängen, schon die verschiedenen<br />
Arbeitsprozesse kennenzulernen.<br />
Als Brauer reicht reines<br />
theoretisches Wissen nicht aus,<br />
die Praxis und die Routine machen´<br />
s. Man muss einfach ein<br />
Gefühl für das Brauen bekommen.<br />
Wie soll Deine berufliche<br />
Karriere nach der<br />
Ausbildung weiter gehen?<br />
Ich hoffe, dass ich hier übernommen<br />
werde. Wenn nicht, werde ich mich in anderen<br />
Brauereien bewerben. Braumeister<br />
würde ich später schon gern noch werden.<br />
Und Diplom Braumeister? –<br />
Ich weiß nicht, ich will<br />
doch Bier brauen und<br />
keine Arbeiten schreiben!