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Seite 44 | Lehrstellenoffensive in Dessau AZUBI gesucht! Ausbildung und Finanzen Ein neuer Lebensabschnitt startet mit dem Beginn der Ausbildung. Das erste eigene Einkommen und oft auch die erste kleine eigene Wohnung. Ein paar der verdienten Euro wollen ja auch gut angelegt werden. Und wenn der künftige Chef und der Staat mitmachen, spart es sich einfacher. Viele Auszubildende haben Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen, kurz auch oft VL genannt. Oft aus Unwissenheit werden diese sechs bis vierzig Euro, welche es zusätzlich zur Ausbildungsvergütung gibt, verschenkt. Für den Erhalt des Geldes ist ein separater Sparvertrag notwendig. Viele Banken und Sparkassen bieten genau für VL spezielle Sparverträge an. Neben der Möglichkeit des Fondsparens gibt es die Bausparvariante. Letztere wird zusätzlich mit der Arbeitnehmersparzulage versüßt. Eine frühe Altersvorsorge schon mit dem Ausbildungsstart kann das Kindergeld vom Staat retten. Die anrechenbare Einkünfte dürfen in der Ausbildung 7 680 Euro nicht übersteigen, ohne das das Kindergeld in Gefahr ist. Mit Hilfe einer betrieblichen Altersvorsorge über Entgeldumwandlung lässt sich die kritische Grenze unterschreiten. Beispiel: Ein Auszubildender bekommt 8.500 Euro jährlich als Ausbildungsvergütung. Das Einkommen liegt damit über der gesetzlichen Grenze von 7 680 Euro. Verwendet der Azubi allerdings monatlich 100 Euro, also 1 200 Euro jährlich, vom Bruttolohn für die Altersvorsorge, sinkt das anrechenbare Einkommen von 8 500 Euro auf 7 300 Euro und liegt damit wieder innerhalb der Einkommensgrenze für die Kindergeldzahlungen. 13. Lehrstellenoffensive in Dessau: Was willst Du werden? Gestalte Deine Zukunft! Zur 13. Lehrstellenoffensive unter dem Motto „Was willst Du werden? Gestalte Deine Zukunft!“ laden die Dessauer Wirtschaftsjunioren und die Arbeitsagentur am 17. September in den DVV-Saal ein. Am Samstag, den 17. September, präsentieren sich mehr als 40 Unternehmen der Region im großen Saal der Stadtwerke Dessau in der Albrechtstraße 48. Von 10 bis 15 Uhr sind Schüler und Eltern eingeladen, sich über verschiedenste Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu informieren. Jeder Jugendliche sollte so frühzeitig wie möglich darüber nachdenken, welchen Beruf er später erlernen möchte. Einige haben noch kein konkretes Bild über ihren Wunschberuf. „Wenn sich erst in der Ausbildung herausstellt, dass man sich den Beruf eigentlich ganz anders vorgestellt hat, ist es zu spät. Viele brechen dann ihre Ausbil- dung vorzeitig ab und orientieren sich neu. Umso wichtiger ist es, Jugendliche so früh wie möglich mit der Berufswelt vertraut zu machen und gleichzeitig Kontakte zu regionalen Unternehmen zu knüpfen“, appelliert Markus Behrens, Chef der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau. „Viele von den zumeist mittelständischen Firmen werden von den Schülern kaum bei der Lehrstellensuche einbezogen, obwohl sie beste Beschäftigungschancen bieten“, erklärt Oliver Schieke, Vorstand der Wirtschaftsjunioren. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir uns als attraktive Ausbildungsregion präsentieren und den Schülern eine berufliche Perspektive vor der Haustür aufzeigen.“ Die Unternehmen bringen wieder ihre eigenen Azubis mit, so dass interessierte Jugendliche auf Augenhöhe ohne Berührungsängste ihre Fragen loswerden können. Gestalte Deine Zukunft und komm zur Lehrstellenoffensive! Wann? 17.09.2011, 10.00 bis 15.00 Uhr Wo? Saal der DVV Stadtwerke Dessau, Albrechtstraße 48, Dessau-Roßlau Weitere Informationen unter www.lehrstellenoffensive.de Unterschiede in der Ausbildung Betriebliche Ausbildung Bei dieser Form der Berufsausbildung wechseln sich die Zeiten in der Berufsschule und die Zeiten im Betrieb regelmäßig ab. In der Berufsschule werden die für den gewählten Beruf notwendigen theoretischen Grundlagen vermittelt. Im Betrieb kann das Erlernte schnell in der Praxis angewendet werden. Diese Mischung aus Schule und Arbeit garantiert auch, dass man gleich von Anfang an in den Betrieb integriert ist. Meist steht einem auch ein/e Ausbilder/in zur Seite. Die monatliche Ausbildungsvergütung zahlt der Betrieb. Bestimmte Voraussetzungen können es auch möglich machen, zusätzlich die sogenannte Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) zu bekommen. Zwischen 2 und 3 Jahren dauert eine berufliche Ausbildung. Das richtet sich nach dem gewählten Beruf im Dienstleistungsbereich, Handwerk, Handel und Industrie, Landwirtschaft, Freiberuflern (z. B. Rechtsanwälten, Ärzten, Notaren, Steuerberatern) und im öffentlichen Dienst. Schulische Ausbildung Darüber hinaus gibt es Berufe vor allem aus den Bereichen Gesundheit, Pädagogik und Gestaltung, Wirtschaft, Fremdsprachen und Technik, die nur an Schulen wie Berufsfachschulen, Berufskollegs und Fachakademien erlernt werden können. Diese schulischen Ausbildungsberufe sind über das Bundes- und Landesrecht geregelt. Die gesamte Ausbildungszeit wird in der Berufsschule verbracht, wo alles wichtige zum Beruf vermittelt wird. Einige Praktika zwischendurch in Betrieben ermöglichen, die theoretischen Kenntnisse zu vertiefen und in der Praxis anzuwenden. In der Regel wird keine Ausbildungsvergütung bezahlt. Eine schulische Ausbildung dauert zwischen 1 und 3 1 /2 Jahren und findet an einen staatlichen oder privaten Schule (hier wird Schulgeld verlangt) statt. Unter bestimmten Umständen kann BaföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) bezahlt werden.
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