Zoo aktuell 1 / 2008 - Tiergartenfreunde Heidelberg eV
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und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
sie sich die Teilnahme des <strong>Heidelberg</strong>er <strong>Zoo</strong>s konkret<br />
vorstellen können.<br />
Dr. Wünnemann:<br />
Unser größtes Engagement gilt den bedrohten Affen<br />
Westafrikas. Hier unterstützen wir den Schutz nicht nur<br />
mit ca. 20.000 € jährlich, sondern sind auch als Vorstand<br />
und Geschäftsstelle der West African Primate Conservation<br />
Action (WAPCA) e.V. aktiv. Die eigentliche Arbeit<br />
geschieht allerdings vor Ort, wo inzwischen über 10<br />
Menschen an der Pflege von Affen in einer Zuchtstation,<br />
an Bestandserhebungen, Fortbildung der Wildhüter, Vernetzung<br />
mit humanitären Projekten etc. beschäftigt sind.<br />
Trotzdem bleibt für uns genug Arbeit, Mitstreiter für das<br />
Projekt zu finden, die Mittel zu verwalten, bis hin zu Verträgen<br />
mit Regierungsstellen und Trägern der Entwicklungshilfe.<br />
Das zweite Projekt findet in unserer Region<br />
statt: Wir züchten Feldhamster für die Wiedereinbürgerung.<br />
Die ersten Tiere aus unserer Zuchtstation leben<br />
bereits wieder in der Feldflur und haben sich auch schon<br />
vermehrt. Trotzdem wird es noch ein langer Weg sein,<br />
bis der Feldhamster in unserer Region wieder eine sichere<br />
Heimat hat. Kleinere Projekte starten wir da, wo es<br />
brennt. So haben wir die Umzäunung eines Reservates<br />
in Madagaskar mitfinanziert. Manchmal kostet der Artenschutz<br />
auch gar kein Geld. In den letzten Jahren haben<br />
wir einem Projekt auf den Philippinen Rückendeckung<br />
gegeben, für den Fall, dass wir gebraucht würden. Inzwischen<br />
wurde ein Sponsor gefunden, der mehr für das<br />
Projekt tun kann als es uns möglich wäre. Unser nicht<br />
unwichtiger Beitrag war es, Geld bereit zu halten für den<br />
Notfall.<br />
<strong>Zoo</strong> <strong>aktuell</strong>:<br />
Sehr geehrter Herr Direktor, lieber Dr. Wünnemann: Wir<br />
danken Ihnen für das Gespräch! (dl)<br />
Winter im alten Elefantenhaus<br />
An einem der wenigen Wintertage besuchten wir die<br />
Elefanten. Der Stall ist eng, viel zu eng. Das wissen wir<br />
alle und starten zahlreiche Aktivitäten in <strong>Heidelberg</strong>, um<br />
das neue Elefantenhaus jetzt endlich zu realisieren. Aber:<br />
wie leben die großen Tiere im Winter ohne den gewohnten<br />
Auslauf? Bei Eis und Schneeglätte heißt es<br />
unerbittlich Hausarrest zum Schutz vor tödlichen Beinbrüchen.<br />
Auf dem engen Raum wäre lange Weile angesagt.<br />
Dagegen haben sich jetzt die Tierpfleger eine einfache,<br />
preiswerte und elefantengerechte Maßnahme<br />
einfallen lassen.<br />
Das Heu hängt in Gitterboxen mit Öffnung in den Besucherraum<br />
(für die Tiere nicht direkt sichtbar). Es ist verblüffend,<br />
wie geschickt die großen Tiere praktisch um die<br />
Kurve herum mit dem Rüssel das duftende Heu aus der<br />
Box rupfen. Auch in Afrika finden sich Leckerbissen hoch<br />
oben an den Bäumen der Savannen. Es war schön, die<br />
Tiere bei dieser sinnvollen Beschäftigung zu beobachten.<br />
Wir sind zuversichtlich, dass nur noch ein Winter in diesem<br />
unzureichenden Quartier überstanden werden<br />
muss. Natürlich werden gerne noch weitere Spenden für<br />
das Elefantenhaus angenommen! (ul)<br />
<strong>Zoo</strong> <strong>aktuell</strong> 1 / <strong>2008</strong> 75 Jahre <strong>Tiergartenfreunde</strong> 9