Zoo aktuell 1 / 2008 - Tiergartenfreunde Heidelberg eV

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Neu im Zoo Bereits Ende der 1980er Jahren führte mich mein Weg zur Arbeit für eine Zeit lang in die Tiergartenstraße. Unterwegs zum Springer-Verlag, wo ich meine erste Anstellung hatte, radelte ich damals täglich am Zoo vorbei, und als begeisterte Natur- und Tierfreundin dachte ich dabei oft, wie schön es sein müsse, dort zu arbeiten. Insofern hat sich für mich zum 1. Januar 2008 mit der Aufnahme meiner Tätigkeit als Marketing- und PR-Referentin des Heidelberger Tiergartens gewissermaßen ein Kreis geschlossen, und es freut mich sehr, meine Erfahrungen verschiedener beruflicher Stationen (u.a. Universität Heidelberg, DAI, Berufsakademie Mosbach, Christoffel Blindenmission) in die Arbeit des Zoos einbringen zu können. Die ersten Wochen haben spannend begonnen, ich sondiere meine Arbeitsgebiete und freue mich über sympathische Kolleginnen und Kollegen sowie ein ausgesprochen lebendiges und alle Sinne ansprechendes Arbeitsumfeld. Knapp umrissen zählen zu den Marketing- und PR-Aufgaben die Medienarbeit mit Presse, Funk und Fernsehen, die Redaktion von Werbematerialien und Publikationen, die Kooperation mit Marketing-Partnern, die Sponsoren-Akquise und die Organisation von Veranstaltungen. Veranstaltungen 2008 Und in dieser Hinsicht wird im Verlauf des Jahres im Zoo allerhand los und geboten sein. So bekommen wir am 15. März Besuch von den Spielern der Eishockey Bundesliga-Mannschaft „Adler Mannheim“, die für Autogrammwünsche zur Verfügung stehen und zudem von Hand signierte Fanartikel verlosen werden. Die Einnah- Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg men der Verlosung werden der Adlervoliere zugute kommen. Im April eröffnen wir dann eine Foto- Ausstellung über das größte Feuchtgebiet Welt, das Pantanal in Südamerika. Diese Wanderausstellung des Global Nature Fund dürfte nicht nur für die Tiergartenfreunde, deren Zooreise in diesem Jahr in diese herrliche Gegend führt, einen Besuch wert sein. Am 6. Juni starten wir die „Dream-Night at the Zoo“, ein Projekt, das vor zehn Jahren in den Niederlanden gegründet wurde: Kinder und Jugendliche, die infolge ihrer Krankheit oder Behinderung den Zoo ansonsten nur schwerlich oder überhaupt nicht besuchen können, können zusammen mit ihren Familien und/oder ihren Pflegern einen unbeschwerten Abend im Zoo genießen, wo viele Begegnungen mit Tieren und ein umfangreiches Erlebnisprogramm auf sie warten. Durch den Abend begleitet werden sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zoos und der Zooschule. Am 20. Juli wird es wieder ein großes Fest zugunsten der Elefanten geben, wenige Tage später steigt dann die Party für unsere Tierpaten. Und außerdem nehmen wir in diesem Jahr mit einem spannenden Programm an der „Nacht der Wissenschaften“ teil, die wahrscheinlich wieder im November stattfinden wird. Natürlich engagiert sich der Heidelberger Zoo wieder verstärkt für den Natur- und Artenschutz. „Frosch Alarm im Zoo Heidelberg“ lautet das Motto für ein buntes Tagesprogramm am 1. Mai. Der Froschtag ist Teil einer weltweiten Kampagne des Weltzooverbands in Zusammenarbeit mit anderen Tierschutzorganisationen für die Rettung der stark bedrohten Amphibien. Was die meisten nicht wissen: Frösche gehören zu jenen Wirbeltieren, die von den Auswirkungen des Klimawandels ganz besonders stark betroffen sind. Aber nicht nur das: Pestizide, zerstörte Lebensräume, Umweltverschmutzung und der Chytridpilz, eine Infektion, die schon etliche Amphibienpopulationen dahinraffte, zählen zu den Bedrohungen, denen diese Tierart ausgesetzt ist. 16 75 Jahre Tiergartenfreunde Zoo aktuell 1 / 2008
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Aber nicht nur innerhalb des Zoos möchten wir die Bedeutung der Biodiversität stärker in das Bewusstsein rücken. Vom 12. bis 30. Mai 2008 ist Deutschland Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt. Im Rahmen dieser Konferenz werden wir vier Tage lang bei der so genannten „Expo der Vielfalt“ unsere Programme und Konzepte zur Arterhaltung in unterschiedlichen Projekten präsentieren. Nachruf auf Reinhold Zundel Dazu gehören die Zooschule, das Artenschutzprojekt WAPCA, das sich für den Schutz der hoch bedrohten Affenarten im Westafrikanischen Regenwald einsetzt, sowie das Wiederansiedlungsprojekt für den Europäischen Feldhamster. Ich freue mich, Sie bei der einen oder anderen Veranstaltung begrüßen zu können. Steffanie Richter Reinhold Zundel ist am 21. Januar 2008 gestorben. Der Zoo Heidelberg hat ihm sehr viel zu verdanken. Er holte in einer schwierigen Phase des Zoos mit Dr. Dieter Poley einen jungen dynamischen Zoodirektor nach Heidelberg und förderte den Zoo nach Kräften. Diese Förderung entsprach seiner Überzeugung, dass der Zoo für alle Menschen der Stadt wichtig ist. Im Geleitwort des Jubiläumsbandes zum 50. Geburtstag des Zoos schreibt er: “....,dass es keine Mark der öffentlichen Hand gibt, die besser angelegt ist als im Zoo.“. Dieser noch heute gültige Satz wurde und wird von Tiergärtnern in aller Welt gerne zitiert. Oder wie es die graue Eminenz der deutschen Tiergärtnerei, der ehemalige Berliner Zoodirektor Heinz-Georg Klös formulierte: “Um diesen Zoodirektor haben wir alle den Dieter Poley beneidet.“ In Reinhold Zundels Zeit als Oberbürgermeister fallen vier Kapitalerhöhungen der Tiergarten Heidelberg gGmbH, die Anpassung des städtischen Zuschusses auf ein Niveau, das eine sinnvolle Arbeit erst ermöglichte, eine engagierte Förderung des Zoos durch die Sparkasse Heidelberg, und er half auch ansonsten tatkräftig bei der Gewinnung von Sponsoren und Förderern. So entstanden unter der Leitung von Dr. Poley und der Förderung der von Reinhold Zundel geführten Stadt u.a. Robbenanlage, Afrikahaus und -anlage, Raubtierhaus, Bärenschaufenster, Vogelanlagen und zuletzt das Menschenaffenhaus. Wie wichtig diese Förderung war, zeigt sich noch heute, wo der städtische Zuschuss des Zoos seit seinem letzten Amtsjahr nicht mehr wesentlich gestiegen ist, und die Sparkasse ohne seine leitende Hand andere Projekte vorzieht. Ich habe Reinhold Zundel nur wenige Male getroffen. Sein Interesse am Zoo ist nie versiegt. Ohne sein entschiedenes Handeln für den Zoo gäbe es diesen wohl nicht mehr. Mit tiefempfundener Dankbarkeit denken die Freunde und Mitarbeiter des Zoos, die ihn kennenlernen durften, an ihn. Die, denen dies nicht vergönnt war, danken ihm für den nimmermüden Einsatz für unseren Zoo. Dr. Klaus Wünnemann Zoo aktuell 1 / 2008 75 Jahre Tiergartenfreunde 17
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