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Zoo aktuell 1 / 2008 - Tiergartenfreunde Heidelberg eV

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<strong>2008</strong>–Froschalarm im Tiergarten<br />

Und wieder einmal ist es soweit: der Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />

rüstet sich für eine weitere Artenschutzkampagne.<br />

Dieses Jahr widmet sie sich nicht nur Exoten, sondern<br />

auch Tieren vor unserer Haustür: den Amphibien; also<br />

Fröschen, Kröten, Salamander und Lurchen.<br />

Tomatenfrosch (Foto: Gerardo Garcia)<br />

Der Weltzooverband hat ein Projekt mit dem Namen<br />

„AArk“ (the amphibian ark) ins Leben gerufen, um, in<br />

Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen,<br />

auf die <strong>aktuell</strong>en Probleme des Amphibiensterbens<br />

aufmerksam zu machen und um dem Entgegenzuwirken.<br />

Auch die EAZA hat ihre diesjährige Kampagne dem<br />

Schutz und Erhalt der Frösche gewidmet.<br />

Viele werden nun denken: „Eine Kampagne für Amphibien?<br />

Frösche findet man doch überall!“. Stimmt. Noch.<br />

Nun, sie sind sicherlich nicht so imposant wie ein Gorilla<br />

oder so süß und flauschig wie Lemuren oder Varis. Im<br />

Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />

Gegenteil, sie sind klein, glitschig, unscheinbar, wirken<br />

unförmig und passen somit nicht in das typische Raster<br />

eines beliebten Schutzobjekts.<br />

Die ersten Amphibien lebten schon im Devon, also vor<br />

etwa 400 Millionen Jahren. Sie überlebten die Herrschaft<br />

der Dinosaurier, standen mehrere Klimawandel aus und<br />

kämpften sich durch schwere Zeiten mit etlichen Massensterben<br />

nach dem andern... und jetzt ist das Urgestein<br />

„Amphibie“ bedrohter denn je.<br />

Frosch bei Untersuchung auf Chytridpilz (Foto: Gerardo Garcia)<br />

Neben Umweltverschmutzung, Pestiziden, Zerstörung<br />

der Lebensräume und Klimaveränderungen ist der<br />

schlimmste Gegner der Chytridpilz. Er verursacht eine<br />

Erkrankung welche in der Regel tödlich verläuft, da die<br />

Schutzfunktion der Amphibienhaut lahmgelegt wird. Die<br />

Infektion breitet sich rasend schnell aus und raffte bereits<br />

ganze Amphibienpopulationen dahin. Dort, wo der Pilz<br />

am erfolgreichsten wütete, wurden innerhalb weniger<br />

Monate 80 Prozent des Amphibienbestandes ausgelöscht.<br />

Schätzungen zufolge sind 35 - 50% aller Amphibienspezies<br />

vom Aussterben bedroht; wahrscheinlich<br />

sind in den letzten Jahren bereits 120 Arten verschwunden.<br />

12 75 Jahre <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Zoo</strong> <strong>aktuell</strong> 1 / <strong>2008</strong>

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