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Download - Fortuna Düsseldorf

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Zwei historische Duelle zwischen <strong>Fortuna</strong> und Benfica<br />

Doch wer hätte damals, an<br />

jenem 4. März 1981, gedacht,<br />

dass dies der letzte<br />

Heimauftritt der Flingeraner auf<br />

internationalem Parkett sein würde?<br />

Wohl nur ein paar wenige<br />

Pessimisten unter den 35.000 Zuschauern<br />

im Rheinstadion. Oder<br />

waren es doch Realisten?<br />

Denn während sich Benfica in den<br />

folgenden Jahren beständig in der<br />

ersten portugiesischen Liga hielt<br />

und national (insgesamt 32-facher<br />

Meister und 24-maliger Pokalsieger)<br />

so manchen Titelgewinn<br />

feiern durfte und auch international<br />

(Finalist im Europapokal<br />

der Landesmeister 1988 und 90<br />

und im UEFA-Pokal 1983) im<br />

Rampenlicht stand, taumelte<br />

die <strong>Fortuna</strong> durch die deutschen<br />

Spielklassen - nachdem eine Abwärtsspirale<br />

eingesetzt hatte, die<br />

Insider damals nicht überrascht<br />

haben dürfte…<br />

Das spannende Viertelfinale<br />

von 1981<br />

Über die Stationen SV Austria<br />

Salzburg (heute FC Red Bull)<br />

und THOR Waterschei (mittlerweile<br />

zum KRC Genk fusioniert)<br />

aus Belgien war die <strong>Fortuna</strong> ins<br />

Viertelfinale eingezogen. Doch<br />

diesmal sollte ihr zwei Jahre nach<br />

dem Auftritt im Endspiel in Basel<br />

gegen den FC Barcelona (3:4 nach<br />

Verlängerung) ein Weiterkommen<br />

verwehrt bleiben.<br />

Im Hinspiel sahen die 35.000<br />

Zuschauer im Rheinstadion am<br />

4.März 1981 eine stürmische<br />

<strong>Fortuna</strong>, die sich aber am Ende<br />

aufgrund einiger ungenutzter<br />

Chancen mit einem 2:2 begnügen<br />

musste, das für Katerstimmung an<br />

diesem Aschermittwoch sorgte.<br />

Zwar hatte Rüdiger Wenzel die<br />

Flingeraner früh in Führung gebracht<br />

und Ralf Dusend erzielte<br />

nach dem zwischenzeitlichen<br />

Ausgleich der Gäste noch vor der<br />

Halbzeit das 2:1. Doch erneut trafen<br />

die Portugiesen zum bitteren<br />

Ausgleich. Kurz vor Spielende<br />

bekam die <strong>Fortuna</strong> dann einen<br />

Freistoß in aussichtsreicher Position<br />

am gegnerischen Strafraum<br />

zugesprochen. Klaus Allofs und<br />

Gerd Zewe liefen an – und beide<br />

am Ball vorbei… eine Szene mit<br />

Symbolcharakter?<br />

„Für die <strong>Fortuna</strong> schon das Aus!“,<br />

titelte der „kicker“ am Tag darauf<br />

nach einer Vorstellung, bei der<br />

„wenig Abstimmung untereinander<br />

vorhanden war.“ Und die<br />

„waz“ begründete die düstere<br />

Vorahnung in ihrer Nachbetrachtung<br />

des Spiels: „Wer die die (sic!)<br />

Schwächen der <strong>Düsseldorf</strong>er <strong>Fortuna</strong><br />

zur Zeit auf fremden Plätzen<br />

kennt, wird der Mannschaft im<br />

Viertelfinale … das ´Aus` prophezeien“.<br />

Das Rückspiel fand 14 Tage<br />

später in Lissabon statt. Aufgrund<br />

der damals schon gültigen<br />

„Auswärtstorregel“ war klar, dass<br />

die Rheinländer wohl auf Sieg<br />

spielen mussten, was vor 80.000<br />

frenetisch jubelnden Benfica-Anhängern<br />

kein leichtes Vorhaben<br />

war. „<strong>Fortuna</strong> verließ in der 88.<br />

Minute die <strong>Fortuna</strong>“, schrieb der<br />

heutige DFB-Präsident Wolfgang<br />

Niersbach, damals noch Redakteur<br />

in Diensten des Sport-Informations-Dienstes<br />

(sid). In der<br />

Tat war bis kurz vor Spielende<br />

alles offen. Doch kurz vor Schluss<br />

gingen für die <strong>Fortuna</strong> im Estádio<br />

da Luz die Lichter aus. Fernando<br />

Chalana (27 Länderspiele für<br />

Portugal) erzielte nach einem<br />

Abwurffehler von Torhüter Jörg<br />

Daniel das Siegtor für Benfica.<br />

„Hier in Lissabon war für uns<br />

nichts mehr zu gewinnen“, resümierte<br />

nachher <strong>Fortuna</strong>-Trainer<br />

Heinz Höher, „ausgeschieden<br />

waren wir praktisch schon nach<br />

dem 2:2“.<br />

Dieses 29. Europacup-Spiel sollte<br />

bis dato das letzte sein. Damit<br />

gab es für die <strong>Düsseldorf</strong>er auch<br />

kein Finale daheim. Kurz zuvor<br />

hatte die UEFA entschieden, dass<br />

das Endspiel im <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Rheinstadion ausgetragen werden<br />

sollte. Darin standen sich am 13.<br />

Mai 1981 Dinamo Tiflis und der<br />

FC Carl Zeiss Jena gegenüber.<br />

Die Thüringer hatten sich im<br />

Halbfinale gegen Benfica durchgesetzt.<br />

Vor nur 4.700 Besuchern<br />

siegten die Georgier (damals noch<br />

zur Sowjetunion gehörend) mit<br />

2:1.<br />

Groß, größer, Benfica<br />

Wenn der FC Barcelona in Spanien<br />

schon von und über sich behauptet<br />

und sich dies gleichsam<br />

zum Vereinsmotto gesetzt hat,<br />

dass er „més que un club“ („mehr<br />

als ein Club“) ist, was sollen dann<br />

erst die Fans und Verantwort-<br />

YESTERDAY<br />

Mit dem portugiesischen Vize-Meister<br />

kommt ein Weltverein nach <strong>Düsseldorf</strong><br />

Dieses Aufeinandertreffen zwischen den Rot-Weißen aus <strong>Düsseldorf</strong> und denen aus Lissabon ist nicht nur ein echtes<br />

Fußball-Highlight zu Saisonbeginn; vielmehr weckt es auch Erinnerungen. Zumindest dürften sich die Älteren unter den<br />

<strong>Fortuna</strong>-Anhängern noch vage an die beiden Duelle im Europapokal der Pokalsieger (1999 wurde dieser Wettbewerb<br />

eingestellt) erinnern.<br />

lichen über SLB (Sport Lisboa<br />

e Benfica) sagen? Denn im Vergleich<br />

zum katalanischen Kultverein<br />

Barca gilt Benfica aus dem<br />

gleichnamigen Stadtteil der portugiesischen<br />

Hauptstadt mit weit<br />

über 220.000 Mitgliedern als der<br />

größte Sportverein der Welt! Zahlreiche<br />

Athleten gewannen in den<br />

unterschiedlichsten Sportarten bei<br />

Welt- und Europameisterschaften<br />

sowie Olympischen Spielen Gold-<br />

, Silber- und Bronzemedaillen.<br />

Allerdings liegen die beiden<br />

größten Triumphe der Abteilung<br />

Fußball schon einige Jahrzehnte<br />

zurück. Anfang der 1960er Jahre<br />

gewann Benfica mit seinem damaligen<br />

Star, dem späteren Fußballer<br />

des Jahres in Europa 1965 und<br />

Das Titelbild der <strong>Fortuna</strong>-Aktuell aus dem Jahr 1981, als die Flingeraner im Viertelfinale des Europapokals<br />

der Pokalsieger Benfica Lissabon empfingen.<br />

FORTUNA AKTUELL 33

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