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Download - Fortuna Düsseldorf

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Seta gab einem japanischen Fußballmagazin ein Interview über die Beletage des deutschen Fußballs.<br />

nische Kinder als Einlauf-Kids<br />

eingesetzt.<br />

Hatten Sie mit diesen Maßnahmen<br />

Erfolg?<br />

Die Mitgliederzahl an Japanern<br />

ist Stück für Stück gestiegen.<br />

Aber das Problem ist, dass meine<br />

Landsleute meistens drei bis<br />

fünf Jahre in <strong>Düsseldorf</strong> bleiben<br />

und dann aufgrund der Arbeit<br />

wieder ins Heimatland zurückkehren.<br />

Daher ist die Anzahl der<br />

Mitglieder eher schwankend.<br />

Trotzdem haben wir momentan<br />

knapp über 60 japanische Mitglieder.<br />

Aber nach dem Aufstieg<br />

hatten wir schon einige Neuanmeldungen,<br />

weil die Japaner vom<br />

Vorkaufsrecht beim Ticketverkauf<br />

Gebrauch machen wollen.<br />

Also kann man doch zufrieden<br />

sein, oder?<br />

Diese Entwicklung haben wir uns<br />

schon früher gewünscht, aber das<br />

war zu Beginn meiner Zeit nicht<br />

so einfach. Glücklicherweise ist<br />

<strong>Fortuna</strong> dann in meinem zweiten<br />

Jahr aufgestiegen und hat anschließend<br />

den japanischen Verteidiger<br />

Kozo Yuki verpflichtet.<br />

Leider ist er nicht so häufig zum<br />

Einsatz gekommen. Sein Pech<br />

war, dass „Bamba“ Anderson in<br />

der Saison überragend war. Ich<br />

war dennoch stolz auf ihn, weil er<br />

im Training immer alles gegeben<br />

hat.<br />

Neulich waren Sie für zwei<br />

Wochen in Japan. Was haben Sie<br />

dort gemacht?<br />

Ich wollte den Leuten zeigen:<br />

<strong>Fortuna</strong> ist unser Verein, der Club<br />

in der Stadt, in der ich wohne.<br />

Auch in der J-League gibt es Vereine<br />

aus verschiedenen Städten.<br />

Aber die meisten Japaner würden<br />

gerne in Tokyo arbeiten und<br />

haben deshalb nicht so eine gute<br />

Verbindung zu dem Verein aus<br />

ihrer Stadt. Das ist sehr schade.<br />

Deshalb war es für mich auch<br />

spannend zu sehen, dass so viele<br />

Leute in <strong>Düsseldorf</strong> die <strong>Fortuna</strong><br />

unterstützen.<br />

Wie wird die Bundesliga in Japan<br />

gesehen?<br />

Vor zwei Jahren ist Shinji Kagawa<br />

zu Borussia Dortmund gewechselt<br />

und mit ihm ein paar weitere<br />

japanische Spieler. Kagawa hat<br />

eine überragende Rolle beim<br />

Deutschen Meister eingenommen,<br />

dadurch ist das Interesse an<br />

der Bundesliga gestiegen. In der<br />

Heimat hat man sich gefragt, warum<br />

so viele japanische Spieler in<br />

Deutschland schnell Fuß fassen.<br />

Wie haben Sie den Leuten die<br />

Bundesliga nähergebracht?<br />

Ich habe schon Anfang des Jahres<br />

damit begonnen, Präsentationen<br />

über die Bundesliga zu erstellen,<br />

um den Leuten in Japan alles zu<br />

erklären. Auf 60 Seiten zeige<br />

ich zum Beispiel statistische<br />

Daten wie die Entwicklung der<br />

Zuschauerzahlen und versuche,<br />

Gründe dafür zu nennen. Oder<br />

ich erkläre die Local-Player-Regelung,<br />

die es in Deutschland<br />

gibt.<br />

Also kennt man Sie in Japan<br />

schon ganz gut?<br />

Ich kenne ein paar wenige Manager<br />

von japanischen Vereinen<br />

oder auch Spielerberater, aber<br />

eigentlich bin ich in Japan komplett<br />

unbekannt. Deshalb habe<br />

ich im Rahmen der Vorträge natürlich<br />

auch mich vorgestellt. Als<br />

ich dann berichtet habe, dass ich<br />

selber bei einem Verein aus dem<br />

deutschen Profi-Bereich arbeite,<br />

hatten die Leute sofort großes<br />

Vertrauen in meine Person. Dafür<br />

war natürlich auch förderlich,<br />

dass die <strong>Fortuna</strong> in die 1. Bundesliga<br />

aufgestiegen ist.<br />

Wie muss man sich Ihre Kontaktaufnahme<br />

vorstellen?<br />

Ich habe schon, bevor ich nach<br />

Japan geflogen bin, meine Präsentation<br />

an einige Adressen<br />

geschickt, um Kontakte zu knüpfen<br />

und Vorträge anzubieten. So<br />

bin ich schon zu einem Termin<br />

gekommen, bei dem ich meine<br />

Präsentation vorstellen sollte.<br />

Außerdem wurde ich in eine<br />

TV-Show eingeladen, um ein<br />

Interview über die Bundesliga zu<br />

geben.<br />

Wie lange waren Sie insgesamt<br />

in Japan?<br />

Ich war zwar nur zwei Wochen<br />

dort, konnte aber viele Termine<br />

wahrnehmen. Natürlich wurde<br />

ich auch zu den verschiedenen<br />

Spielern gefragt. Ich musste<br />

zum Beispiel erklären, warum<br />

Kagawa derart explodiert ist oder<br />

Takashi Usami beim FC Bayern<br />

nicht zum Zuge gekommen ist.<br />

Wie haben Sie das erklärt?<br />

So wurde Seta in einer japanischen TV-Show angekündigt.<br />

INTERVIEW<br />

Dass es unheimlich hart ist, sich<br />

beim FC Bayern durchzusetzen.<br />

Jeder weiß, dass Usami großes<br />

Potenzial hat. Nun sehen die<br />

Leute, dass er nur zwei Mal zum<br />

Einsatz gekommen ist. Dann denken<br />

sich alle, dass er lieber nach<br />

Japan zurückkommen sollte,<br />

weil er dort immer von Anfang<br />

an spielen würde. Aber ich habe<br />

dann betont, dass es viele Vereine<br />

in Deutschland gibt, die ihn gerne<br />

ausleihen würden. Das wissen<br />

viele Japaner nicht. Als ich das<br />

im TV-Studio berichtet habe, haben<br />

die meisten verdutzt reagiert<br />

und gefragt: Das ist wirklich die<br />

Wahrheit?<br />

Hatten Sie während Ihres Aufenthalts<br />

noch zu weiteren Medien<br />

Kontakt?<br />

Ich habe auch einem japanischen<br />

Fußball-Magazin ein Interview<br />

gegeben, in dem ich erklärt<br />

habe, was ich bisher bei <strong>Fortuna</strong><br />

gemacht habe und was ich noch<br />

vorhabe. Das hat den großen<br />

Vorteil, dass die Leute dort den<br />

Verein schon kennenlernen, auch<br />

wenn noch gar kein Japaner bei<br />

uns spielt. Die meisten Clubs sind<br />

nur dadurch bekannt, weil dort jemand<br />

aus der Heimat spielt. Das<br />

beste Beispiel ist Kagawa, vor<br />

seinem Wechsel kannte niemand<br />

in Japan den BVB.<br />

Und wie sieht das mit <strong>Fortuna</strong><br />

aus?<br />

<strong>Fortuna</strong> ist durch die japanische<br />

Gemeinde in <strong>Düsseldorf</strong> etwas<br />

Besonderes in Japan. Wenn ich<br />

jetzt interviewt werde, gibt es<br />

viele Japaner, die sich denken:<br />

Ah, in <strong>Düsseldorf</strong> habe ich auch<br />

mal gelebt oder mit <strong>Düsseldorf</strong><br />

hatte ich mal auf der Arbeit zu<br />

tun. Also wird die <strong>Fortuna</strong> nicht<br />

mit einem bestimmten Spieler<br />

verbunden wie zum Beispiel<br />

der FC Augsburg mit Hajime<br />

Hosogai, sondern mit der Stadt<br />

<strong>Düsseldorf</strong>.<br />

FORTUNA AKTUELL 47

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