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Versuchsprotokoll Mößbauer-Spektroskopie - carsten-brandt.de

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<strong>de</strong>r umgekehrte Effekt <strong>de</strong>s Rückstoßphänomens auf: Aus Impulserhaltungsgrün<strong>de</strong>nwür<strong>de</strong> ein Teil <strong>de</strong>r Energie in kinetische Energie <strong>de</strong>s absorbieren<strong>de</strong>n Kerns umgewan<strong>de</strong>lt,in<strong>de</strong>m dieser beschleunigt wird, es sei <strong>de</strong>nn, daß auch <strong>de</strong>r Absorberkern in eine festeKristallmatrix eingebettet ist.Nicht je<strong>de</strong>s Quant wird mit <strong>de</strong>r „richtigen“ Energie ausgesandt, auch nicht je<strong>de</strong>s Quantmit <strong>de</strong>r „richtigen“ Energie führt zur Absorption, da es z. B. aufgrund von thermischenSchwingungen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch innerhalb eines Kristalls zuRückstoßphänomenen kommt. Der Anteil <strong>de</strong>r spektroskopisch nutzbaren Quanten wirddurch <strong>de</strong>n Lamb-Mößbauer-Faktor angegeben:(3)f= e⎛⎜−⎜⎝2Eγ2( c)⎞2x ⎟⎟⎠2x = mittl. quadr. Schwingungsampl. <strong>de</strong>s Kerns in Richtung <strong>de</strong>s γ-QuantsDer Lamb-Mößbauer-Faktor ist temperaturabhängig, je geringer die Temperatur ist, umso größer wird f. Selbst bei 0 K ist f jedoch noch kleiner als 1, da es eine Reihe vonsogenannten 0-Phononen-Prozessen gibt, d. h. die absorbierte Energie wird über innereQuantenübergänge ohne Schwingungsphänomene abgeleitet.Wenn Emitter- und Absorberkern sich in unterschiedlicher chemischer Umgebungbefin<strong>de</strong>n, verän<strong>de</strong>rn sich die Kernenergieniveaus minimal, zum Beispiel durch dieEntschirmung <strong>de</strong>s Kerns durch Elektronen bei höheren Oxidationsstufen.Diese Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kernenergieniveaus sind so gering, daß bereits eine Bewegung <strong>de</strong>sStrahlers mit Geschwindigkeiten von einigen mm pro Sekun<strong>de</strong> auf die Probe zu o<strong>de</strong>r vondieser weg und die damit verbun<strong>de</strong>nen Energieän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s γ-Quants ausreicht, umAbsorption in <strong>de</strong>r Probe hervorzurufen o<strong>de</strong>r zu verhin<strong>de</strong>rn. Die Mößbauerspektroskopiebefaßt sich mit <strong>de</strong>r Quantifizierung dieser Energieän<strong>de</strong>rungen und <strong>de</strong>n damitverbun<strong>de</strong>nen Auswirkungen.5/2 -3/2 -1/2 - 57 Fe57 Co7/2 - t 1/2 = 270 dEC (K-Einfang)137 keV14.4 keV, t 1/2 = 98 ns0Es lassen sich nur Elementeuntersuchen, von <strong>de</strong>nen es auchradioaktive Isotope gibt, die geeigneteγ-Strahlen aussen<strong>de</strong>n, alsrepräsentatives Beispiel sei Eisenangeführt: In Kernreaktoren läßt sichCobalt-57 darstellen, welches sich ineiner K-Einfangreaktion in Eisen-57 imangeregten Zustand umwan<strong>de</strong>lt. Dieserangeregte57 Fe-Kern sen<strong>de</strong>t einAbb.2: Co-57-Zerfallnutzbares γ-Quant mit einer Energievon 14.4 keV aus, welcher von an<strong>de</strong>ren (in <strong>de</strong>r Probe befindlichen, nicht angeregten)57 Fe-Kernen absorbiert wer<strong>de</strong>n kann.Da Eisen in vielen Verbindungen vorkommt und sowohl chemisch als auch biologischsehr wichtig ist und außer<strong>de</strong>m mit Cobalt-57 eine vergleichsweise günstige γ-Strahlenquelle zur Verfügung steht, ist es das zur Zeit mößbauerspektroskopisch ambesten untersuchte Element.Mößbauerspektroskopie ist auch mit diversen an<strong>de</strong>ren Elementen möglich, sofern einegeeignete Strahlenquelle zur Verfügung steht. Das wissenschaftliche Interesse ist dabei2

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