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Ritter 200 Bände KSG

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Gerhard R. <strong>Ritter</strong><br />

Kockas Pionierstudie über »Klassengesellschaft im Krieg« von<br />

1973, (Bd. 8) der Erste Weltkrieg mit immerhin acht Studien<br />

vertreten.<br />

Die NS-Zeit wurde wohl auch aus Furcht mit sozialgeschichtlichen<br />

Fragestellungen den tiefen moralischen Problemen nicht<br />

gerecht zu werden, lange ausgeklammert. Inzwischen liegen<br />

dazu aber, beginnend mit dem vom polnischen Historiker<br />

Waclaw Dlugoborski herausgegebenen Sammelband über Sozialen<br />

Wandel im Zweiten Weltkrieg 27 12 <strong>Bände</strong>, davon 11 seit den<br />

späten 1980er Jahren, vor.<br />

Zur Geschichte Westdeutschlands bzw. der Bundesrepublik sind<br />

bisher 11 <strong>Bände</strong> veröffentlicht worden, davon 10 seit 1999. Die<br />

erste Studie zur Geschichte der SBZ/DDR, eine vergleichende<br />

Untersuchung über deutsche und polnische Vertriebene und ihre<br />

Politik 1945-1956 von Philipp Ther (Bd. 127), wurde 1998 veröffentlicht.<br />

Seitdem sind in relativ schneller Folge, vor allem<br />

zwischen 1999 und <strong>200</strong>4, sechs weitere Arbeiten, darunter die<br />

brillante Untersuchung von Ralph Jessen über »Die ostdeutsche<br />

Hochschullehrerschaft in der Ulbricht-Ära« (Bd. 135, 1999) und<br />

der wichtige Band von Gunilla Budde über »Akademikerinnen in<br />

der DDR 1945-1975« (Bd. 162, <strong>200</strong>3)erschienen.<br />

Insgesamt ist die Reihe der Kritischen Studien eine erstaunliche<br />

Erfolgsgeschichte, auch wenn es nur zehn <strong>Bände</strong> zu einer<br />

zweiten und einer zu einer dritten Auflage geschafft haben. Die<br />

Reihe hat entscheidend dazu beigetragen, die Sozialgeschichte in<br />

der deutschen Geschichtswissenschaft breit zu verankern. Sie hat<br />

mitbewirkt, dass die Auseinandersentwicklung von Wirtschaftsgeschichte<br />

und allgemeiner Geschichte nicht noch weiter gegangen<br />

ist, obwohl sie diese bedauernswerte, auch international zu<br />

beobachtende Entwicklung, nicht verhindern konnte. Sie hat<br />

viele weiße Flecke auf der Landkarte der Geschichte, insbesondere<br />

die der gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse, und<br />

sozialer Gruppen, erforscht und ins Bewusstsein der Zunft der<br />

Historiker gehoben. Sie hat viele fruchtbare Diskussionen ausgelöst.<br />

—————<br />

27 Waclaw Dlugoborski (Hg.), Zweiter Weltkrieg und sozialer Wandel. Achsenmächte<br />

und besetzte Länder. Achtzehn Beiträge, Bd. 47, 1981.

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