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UV-Strahlung - Private HTL des Landes Tirol - Kolleg für Optometrie

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Christian Schwab<br />

DIPLOMARBEIT<br />

2011<br />

<strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong><br />

und die Beeinträchtigung auf das menschliche Auge<br />

verfasst von:<br />

Roland Wartbichler<br />

Rene´ Kammerlander<br />

Christian Schwab<br />

- 1 -


Christian Schwab<br />

EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG<br />

Wir erklären an Ei<strong>des</strong> statt, dass wir die vorliegende Diplomarbeit selbstständig und<br />

ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht<br />

benutzt und die benutzten Quellen wörtlich und inhaltlich entnommenen Stellen als<br />

solche erkenntlich gemacht haben.<br />

Roland Wartbichler<br />

Rene´ Kammerlander<br />

Christian Schwab<br />

Hall in <strong>Tirol</strong>, am 23. Mai 2011<br />

- 2 -


Christian Schwab<br />

INHALTSVERZEICHNIS:<br />

1 VORWORT, INHALT 01<br />

2 ABSTRACT 02<br />

3 ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER <strong>UV</strong>-STRAHLUNG 03<br />

a) Einteilung <strong>des</strong> solaren Lichtspektrums 04<br />

b) Übersicht <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> Erdatmosphärenschädigung 06<br />

c) Wirkungsweise der schädlichen <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> 07<br />

d) Wie kann <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> dem Augengewebe schaden? 07<br />

e) Die Abhängigkeit der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> von der Meereshöhe 08<br />

f) Die <strong>UV</strong>-Belastung global gesehen 10<br />

g) Hilfreiche Informationen über die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> in Österreich 11<br />

4. AUFBAU DES AUGES 12<br />

5. BEOBACHTUNG DES VORDEREN AUGENABSCHNITTS 14<br />

6. <strong>UV</strong>-MESSINSTRUMENTE 16<br />

7. <strong>UV</strong>-SCHÄDEN DURCH SCHWEIßEN 19<br />

8. DIE TEILBEREICHE DER OPTISCHEN STRAHLUNG 22<br />

9. EINDRINGTIEFE OPTISCHER STRAHLUNG INS AUGE 23<br />

10. ABSORBTION DER <strong>UV</strong>-STRAHLUNG IM AUGE 24<br />

11. SCHÄDIGUNG DES AUGES DURCH <strong>UV</strong>-STRAHLUNG 27<br />

11.1 Schädliche Wirkungsweise der drei <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>sarten 27<br />

11.1.1 Cornea 28<br />

11.1.2 Conjunktiva 32<br />

11.1.3 Lider 35<br />

11.1.4 Linse 37<br />

11.1.5 Glaskörper 41<br />

11.1.6 Retina 42<br />

- 3 -


12 POSTITIVE AUSWIRKUNGEN DER <strong>UV</strong>-STRAHLUNG AUF DAS<br />

MENSCHLICHE AUGE 44<br />

12.1 <strong>UV</strong>-Crosslinking bei Keratokonus 44<br />

12.2 Neuartige Linse: CALHOUN LAL 47<br />

12.3 Weitere Aspekte 48<br />

13. FORSCHUNGSSTUDIE DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 50<br />

13.1 Keratitis Solaris – Bestrahlungsdosen durch solare <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> 50<br />

13.2 Solare <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> im Hochgebirge und ihre Bedeutung <strong>für</strong> den Menschen 55<br />

13.3 Schwellenwertdosis der Keratitis Solaris durch solare Bestrahlung 58<br />

14. SCHUTZ DER AUGEN VOR SCHÄDLICHER STRAHLUNG 59<br />

15. DAS PERIPHERE LICHT – DER PLF-EFFEKT 60<br />

16. VERBESSERTER <strong>UV</strong>-SCHUTZ MIT KONTAKTLINSEN 62<br />

17. KANTENFILTER 64<br />

18. <strong>UV</strong>-SCHUTZ UND SOLARIUM 65<br />

19. ANHANG 68<br />

Christian Schwab<br />

- 4 -


1. VORWORT, INHALT:<br />

Wie gefährlich sind ultraviolette Strahlen <strong>für</strong> den Menschen?<br />

Längst ist bewiesen, dass die Exposition durch <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> auf die Erde und somit<br />

auf den Menschen laufend steigt.<br />

Die Folge von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> <strong>für</strong> die Haut ist den meisten Menschen bewusst.<br />

Umfragen belegen, dass 95 % befragter Personen <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> mit Hautproblemen<br />

assoziieren und 85 % der Befragten ist das Melanomrisiko bekannt.<br />

Lediglich 10 % der Befragten bringen die schädliche <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> mit<br />

Augenerkrankungen in Verbindung!<br />

Es ist bestätigt, dass das Auge neben der Haut das anfälligste Organ <strong>für</strong> Schäden,<br />

die durch Sonnenlicht verursacht werden, ist.<br />

Die Aufgabe <strong>des</strong> Augenoptikers ist es unter anderem, seine Kunden hinsichtlich der<br />

großen Gefahr, die durch die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> ausgeht, aufzuklären.<br />

Diese Problematik inspirierte uns und wir versuchten dieses Thema zu durchleuchten<br />

und eine Zusammenfassung zu erstellen.<br />

Der Aufbau unserer Arbeit gliedert sich in einen allgemeinen Teil, in dem<br />

grundsätzliche Informationen über die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> behandelt werden, folgend<br />

darauf wird der anatomische Aufbau <strong>des</strong> Auges behandelt sowie die Abschnitte <strong>des</strong><br />

Auges angeführt, in denen bestimmte <strong>UV</strong>-Bereiche wirken. Nach den<br />

Untersuchungsmethoden folgt der eigentliche Teil der Arbeit und somit die<br />

Beschreibung der Auswirkungen durch <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> auf das menschliche Auge.<br />

Abschließend wird noch die medizinisch induzierte <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> behandelt sowie die<br />

Gabe von künstlicher <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> z. B. im Solarium.<br />

Mit unserer Arbeit wollen wir ein Nachschlagewerk <strong>für</strong> uns nachfolgenden<br />

Schülerkollegen an der P<strong>HTL</strong> <strong>für</strong> <strong>Optometrie</strong> erstellen.<br />

Christian Schwab<br />

- 5 -


2. Abstract:<br />

How dangerous ist the <strong>UV</strong>-radiation for the human eye?<br />

It has been proved for a long time that <strong>UV</strong>-radiation th the earth and thus to us<br />

steadily increases.<br />

The consequence to the skin ist well known. Surveys document that 95 per cent of<br />

the interviewed persons link <strong>UV</strong>-radiation with skin damage and 85 per cent are<br />

informed about the risk of melanos.<br />

Only 10 per cent of the interviewed persons link <strong>UV</strong>-radiation with eye damage!<br />

It´s accredited, that the eye is next to the skin the 2nd delicate organ of the human<br />

body what concerns the effect oft he sunlight.<br />

The challenge of an optician or an optometrist is to inform his customers about the<br />

risk of <strong>UV</strong>-radiation to the human eye.<br />

These problems inspired us to analyse and investigate this problem.<br />

Our work is structured into a general part, in which we give information about <strong>UV</strong>-<br />

radiation. Followed by an part where the anatomy of the human eye is explaned as<br />

well as the sections of the human eye, where <strong>UV</strong>-radiation is effective. This is<br />

followed by the main part of our work: The <strong>des</strong>cription of the consequence of <strong>UV</strong>-<br />

radiation to the human eye. At last we <strong>des</strong>cribe medically approved <strong>UV</strong>-radiation as<br />

well as artificial <strong>UV</strong>-radiation like the solarium.<br />

In our thesis we wanted to create a reference book for students who follow us at the<br />

P<strong>HTL</strong> of optometry.<br />

Christian Schwab<br />

- 6 -


3. ALLGEMEINES <strong>UV</strong>-STRAHLUNG:<br />

Das menschliche Augenpaar ist während der gesamten Wachperiode einer<br />

Lichtexposition ausgesetzt. Die Wirkung dieser optischen <strong>Strahlung</strong> hängt von der<br />

Wellenlänge, Einwirkungsdauer, Einwirkungsintensität sowie der Größe der<br />

bestrahlten Fläche und somit von der Eindringtiefe der <strong>Strahlung</strong> und vom zeitlichen<br />

Verlauf der Einwirkung ab.<br />

Die optische <strong>Strahlung</strong> <strong>des</strong> elektromagnetischen Wellenspektrums verfügt über einen<br />

großen Wellenlängenbereich, der sich vom Nanometerbereich = 100 Milliardstel<br />

Meter bis zu Wellenlängen um einen Millimeter bewegt. Unterschieden wird in<br />

sichtbares und unsichtbares Licht. Die Unterteilung erfolgt in:<br />

1) unsichtbare, ultraviolette (<strong>UV</strong>) <strong>Strahlung</strong> im Wellenlängenbereich von Lambda<br />

= 100 bis 400 nm<br />

Diese <strong>UV</strong> <strong>Strahlung</strong> unterteilt man weiterhin in:<br />

<strong>UV</strong> C = Lambda 100 bis 280 nm<br />

<strong>UV</strong> B = Lambda 280 bis 315 nm<br />

<strong>UV</strong> A = Lambda 315 bis 400 nm<br />

2) sichtbare (VIS) <strong>Strahlung</strong> wird eingeteilt in Wellenlängenbereiche von:<br />

Lambda 400 nm (blau) bis 780 nm (rot)<br />

3) unsichtbare, infrarote (IR) <strong>Strahlung</strong> wird eingeteilt in Bereiche von:<br />

Lambda 780 nm bis 1.400 nm = IR A<br />

Lambda 1.400 nm bis 3.000 nm = IR B<br />

Lambda 3.000 nm bis 1 mm = IR C<br />

Christian Schwab<br />

- 7 -


a) EINTEILUNG DES SOLAREN LICHTSPEKTRUMS:<br />

Bild 1<br />

Die „International Commission on Illumination“ (CIE – Commission International de<br />

l‘Eclairage) hat die Grenze von <strong>UV</strong> A zum sichtbaren Licht vor einigen Jahren von<br />

380 nm auf 400 nm geändert. Der exakte Grund <strong>für</strong> die Verschiebung der <strong>UV</strong>-A<br />

Grenze konnte von uns leider nicht recherchiert werden, wobei das Argument<br />

angegeben werden kann, das die spektrale Empfindlichkeit <strong>des</strong> Auges schon unter<br />

400 nm beginnt. Ein Interesse der Industrie ist auch anzuführen, da bei einer<br />

Senkung der <strong>UV</strong>-A Grenze dann offiziell von einem „100 % igem <strong>UV</strong>-Schutz“<br />

gesprochen werden kann.<br />

Die Einteilung ist damit begründet, dass relativ enge Spektralbereiche sehr<br />

unterschiedliche biologische Wirkungen und somit auch unterschiedliche Wirkungen<br />

auf den menschlichen Körper sprich auch auf das Auge hervorrufen.<br />

Die wichtigste Quelle natürlicher <strong>Strahlung</strong> ist die Sonne. Als Sonnenlicht bezeichnet<br />

man die elektromagnetische Energie, die bei der Fusion <strong>des</strong> in der Sonne<br />

enthaltenen Wasserstoffes freigesetzt wird. Je kurzwelliger und somit energiereicher<br />

das von der Sonne emittierte Licht ist, <strong>des</strong>to schädlicher kann diese <strong>Strahlung</strong> sein.<br />

Christian Schwab<br />

- 8 -


Durch die Ozonschicht, die die Erde in einem Abstand von ca. 50 km (Stratosphäre)<br />

umhüllt, werden <strong>UV</strong> Strahlen bis etwa 300 nm Wellenlänge absorbiert. Die<br />

Ozonmoleküle absorbieren Wellenlängen zwischen 100 und 300 Nanometern. Die<br />

schädliche <strong>UV</strong>-C <strong>Strahlung</strong> wird somit vollständig absorbiert, von der <strong>UV</strong>-B <strong>Strahlung</strong><br />

bleibt ein geringer Rest übrig.<br />

90% <strong>des</strong> Ozons befinden sich in der unteren Stratosphäre. Dieser Bereich wird<br />

Ozonschicht genannt. Streng genommen handelt es sich hierbei nicht um eine<br />

Schicht, sondern lediglich um einen Schleier, denn selbst in dieser Höhe beträgt die<br />

Ozonkonzentration nur 5 bis 10 parts per million, das heißt unter einer Million<br />

Gasteilchen befinden sich jeweils 5 bis 10 Ozonmoleküle. Die gesamte Ozonschicht<br />

wäre unter den auf der Erdoberfläche vorherrschenden Luftdruckbedingunen<br />

lediglich 3,5 mm dick.<br />

Für die Bildung von Ozon aus Sauerstoff ist energiereiche <strong>Strahlung</strong> nötig. Die<br />

kurzwelligen <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>en passieren die oberen Schichten der Atmosphäre<br />

ungefiltert. In der Stratosphäre sorgen dann die <strong>UV</strong>-C Stahlen da<strong>für</strong> dass<br />

Sauerstoffmoleküle durch photochemische Reaktion in Sauerstoffatome<br />

aufgespalten werden, die mit anderen Sauerstoffmolekülen zu Ozon reagieren. Auf<br />

der anderen Seite wird ein Teil <strong>des</strong> Ozons durch <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> wieder in ein<br />

Sauerstoffmolekül und ein Sauerstoffatom gespalten. Diese Reaktionskette<br />

absorbiert einen großen Teil der in die Atmosphäre gelangten kurzwelligen <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong>. Das Ozon hat dort die lebenswichtige Funktion eines Filters gegen den<br />

schädlichen ultravioletten Anteil der Sonnenstrahlung.<br />

Die unaufhaltsame Abnahme der Ozonschicht durch chemische Reaktionen wie die<br />

Einwirkungen von dem Treibgas Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) – mittlerweile<br />

weltweit verboten - bewirkt jedoch einen stetigen Abbau der Schutzschicht um den<br />

Erdball. Eine Ausdünnung der Ozonschicht um zehn Prozent bedeutet eine<br />

Zunahme von schädlicher <strong>UV</strong>B-<strong>Strahlung</strong> um ca. 15 Prozent.<br />

Christian Schwab<br />

- 9 -


Christian Schwab<br />

- 10 -<br />

Nur ca. 15 % der von der Menschheit ausgestoßenen FCKW und andere<br />

halogenhaltige Stoffe werden in der Troposphäre abgebaut, die restlichen 85 %<br />

steigen in einer Zeitdauer von ca. 3 Jahren in die Stratosphäre auf. Erst dort wird die<br />

stabile Kohlenstoff-Chlor-Bindung von kurzwelligem <strong>UV</strong>-Licht gespalten und<br />

Chlorradikale werden frei. Diese Chlorradikale reagieren dann mit den<br />

Ozonmolekülen und bauen so das Ozon ab.<br />

b) ÜBERSICHT <strong>UV</strong>-STRAHLUNG – ERDATMOSPHÄREN<br />

Bild 2<br />

SCHÄDIGUNG.<br />

Transmissionsunterschiede <strong>UV</strong>-Licht und Erdatmosphären


c) DIE WIRKUNGSWEISE DER SCHÄDLICHEN <strong>UV</strong>-STRAHLUNG<br />

AUF Z. B. DIE CORNEA:<br />

Christian Schwab<br />

- 11 -<br />

Ein von der Sonne ausgesendetes Photon trifft auf die Cornea und wird von dieser<br />

absorbiert. Die Moleküle der Cornea nehmen die Energie <strong>des</strong> Photons auf. Die<br />

Auswirkungen sind von der Wellenlänge abhängig. Die Energie eines Photons ist<br />

umgekehrt proportional zu <strong>des</strong>sen Wellenlänge. Das heißt, <strong>UV</strong> B <strong>Strahlung</strong> von z.B.<br />

300 nm ist etwa sechshundert Mal biologisch wirksamer bzw. schädlicher <strong>für</strong> die<br />

Cornea als <strong>UV</strong> A <strong>Strahlung</strong> mit z.B. 325 nm. Je länger die Wellenlänge ist, umso<br />

energieärmer ist die <strong>Strahlung</strong>, jedoch kann sie auch umso tiefer in leben<strong>des</strong><br />

Gewebe eindringen. Sowohl <strong>UV</strong> A- als auch <strong>UV</strong>-B <strong>Strahlung</strong> können die<br />

Kollagenfasern schädigen. Die <strong>UV</strong>-A <strong>Strahlung</strong> kann hochreaktive chemische<br />

Zwischenprodukte z. B. Hydroxyl und Sauerstoffradikale generieren. Diese können<br />

sowie das <strong>UV</strong>-B selbst die DNA <strong>des</strong> menschlichen Körpers schädigen.<br />

Veränderungen an der Desoxyribonukleinsäure bedeuten häufig, dass die <strong>für</strong> den<br />

Proteinaufbau verantwortlichen Enzyme den DANN-Code an der betreffenden Stelle<br />

nicht lesen können. Dadurch können defekte Proteine entstehen, die ihre biologische<br />

Aufgabe nicht mehr erfüllen können, oder Zellen absterben.<br />

d) Wie kann <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> dem Augengewebe schaden?<br />

<strong>UV</strong>A- und <strong>UV</strong>B-<strong>Strahlung</strong> wirkt je nach Wellenlänge unterschiedlich auf biologisches<br />

Gewebe. Es gibt auch Unterschiede hinsichtlich der Absorptionseigenschaften <strong>des</strong><br />

Augengewebes bezüglich der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>. Die Cornea und die Augenlinse sind die<br />

<strong>für</strong> die <strong>UV</strong>-Absorption wichtigsten Gewebestrukturen <strong>des</strong> Auges. Unter 300 nm<br />

(<strong>UV</strong>B) absorbiert die Cornea die meiste <strong>Strahlung</strong>, während die Augenlinse<br />

hauptsächlich <strong>UV</strong>A-<strong>Strahlung</strong> unter 370 nm absorbiert. Die Belastung durch <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> gilt als Risikofaktor ober Ursache <strong>für</strong> die Pathogenese zahlreicher<br />

Augenerkrankungen.


e) DIE ABHÄNGIGKEIT DER <strong>UV</strong>-STRAHLUNG VON DER<br />

MEEHRESHÖHE:<br />

Christian Schwab<br />

- 12 -<br />

Bereits geringe Intensitäten der solaren <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> ergeben wichtige biologische<br />

Reaktionen. Die Wirksamkeit wird durch das Aktivierungsspektrum angegeben,<br />

<strong>des</strong>sen Maximum mit 100 % normiert ist (DIN 5031, 1979). Das bekannteste<br />

Aktivierungsspektrum ist das <strong>des</strong> Erythems (=Sonnenbrand).<br />

Die Zunahme der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> mit der Höhe wird als Höheneffekt bezeichnet und<br />

als Quotient der Intensitäten angegeben. Der Höheneffekt hängt von der<br />

Wellenlänge, der Sonnenhöhe, der Trübung der Atmosphäre, der Albedo (= Maß <strong>für</strong><br />

das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden, also nicht selbst leuchtenden<br />

Oberflächen) dem Gelände und dem troposphärischen Ozon ab.<br />

1994 wurde durch das Institut <strong>für</strong> Medizinische Physik in Innsbruck unter der<br />

Mitwirkung von Univ.-Doz. Prof. Dr. Mario Blumthaler eine Publikation mit dem<br />

Thema:<br />

„Spektrale Messungen <strong>des</strong> Höheneffektes der solaren <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> im Raum<br />

Innsbruck“<br />

veröffentlicht. Hier<strong>für</strong> wurden Messstationen in Innsbruck (577 m) und am Hafelekar<br />

(2300 m) eingerichtet. Diese Stationen eignen sich wegen der kurzen<br />

Horizontaldistanz von 2,5 km sehr gut zur experimentellen Bestimmung <strong>des</strong><br />

Höheneffektes der solaren <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>. Die Zunahme der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> mit der<br />

Seehöhe wurde an diesen Stationen mit einem hochauflösenden<br />

Doppelmonochromator in den Monaten Jänner bis März 1992 an wolkenlosen Tagen<br />

gemessen. Der Doppelmonochromator ermöglicht spektrale Messungen im Bereich<br />

von 290 nm bis 350 nm in Schritten von 0,5 nm mit einer Halbwertsbreite von +/- 0,4<br />

nm. Es wurde die globale <strong>Strahlung</strong> auf die horizontale und die direkte <strong>Strahlung</strong><br />

getrennt gemessen.


Christian Schwab<br />

- 13 -<br />

Ziel der Arbeit war es, den Höheneffekt in Abhängigkeit von der Wellenlänge bei<br />

verschiedenen atmosphärischen Bedingungen <strong>für</strong> die globale und die direkte<br />

<strong>Strahlung</strong> zu erfassen. Unter globaler <strong>Strahlung</strong> versteht man die gesamte<br />

Solarstrahlung, die auf die Erdoberfläche auf eine horizontale Empfangsfläche<br />

auftrifft. Als direkte <strong>Strahlung</strong> wird der Teil der emittierten Solarstrahlung bezeichnet,<br />

der direkt, ohne auf ein Hindernis zu treffen, auf die Erdoberfläche trifft. Diese<br />

Strahlen erreichen somit die Erdoberfläche am kürzesten Weg, ohne reflektiert,<br />

gestreut, gebeugt oder gebrochen zu werden.<br />

Gemessen wird die <strong>Strahlung</strong> in der Einheit der bestrahlungsstärke, Watt pro<br />

Quadratmeter (W/m²). Eine weitere Möglichkeit der Angabe ist die Nicht-SI-Einheit<br />

kWh/(m²*a). In Mitteleuropa erreicht die Globalstrahlung bei wolkenlosem Himmel im<br />

Sommer ca. 1000 W/m2. Bei trübem, wolkigen Wetter sinkt der Wert auf unter 100<br />

W/m2. Von Sonnenschein spricht man ab einem Wert von 120 W/m2.<br />

Bild 3<br />

Unterschiedliche Wellenlänge bezogen auf die Globalstrahlung.<br />

Das <strong>UV</strong>-Spektrum wurde an beiden Stationen getrennt <strong>für</strong> die globale und die direkte<br />

<strong>Strahlung</strong> gemessen. Der Höheneffekt ist <strong>für</strong> die direkte <strong>Strahlung</strong> wesentlich größer<br />

als <strong>für</strong> die globale <strong>Strahlung</strong>. Bei der direkten <strong>Strahlung</strong> ergibt sich eine starke


Christian Schwab<br />

- 14 -<br />

Zunahme <strong>des</strong> Höheneffektes mit abnehmender Wellenlänge, bei der globalen<br />

Strahllung ist diese Zunahme nur schwach ausgeprägt.<br />

Der große Höheneffekt der direkten <strong>Strahlung</strong> ist durch Absorption und Streuung in<br />

der Luftschicht zwischen Berg- und Talstation verursacht, wobei der spektrale Verlauf<br />

hauptsächlich aus der Rayleigh-Streuung (= elastische Streuung<br />

elektromagnetischer Wellen an Luft- oder Staubmolekülen, deren Durchmesser<br />

kleiner im Vergleich zur beobachteten Wellenlänge Lambda ist) resultiert. Der<br />

geringere Höheneffekt der globalen <strong>Strahlung</strong> ergibt sich aus dem Umstand, dass<br />

der aus der direkten <strong>Strahlung</strong> gestreute Anteil den diffusen <strong>Strahlung</strong>sstrom an der<br />

Talstation erhöht.<br />

Für den Höheneffekt der direkten <strong>Strahlung</strong> zeigt sich ein starker Anstieg mit kürzerer<br />

Wellenlänge, <strong>für</strong> die globale <strong>Strahlung</strong> ein schwacher Anstieg.<br />

Für die Intensität der solaren <strong>Strahlung</strong> am Erdboden ist weiter auch noch der<br />

Neigungswinkel ausschlaggebend, unter den die einfallenden Strahlen auftreffen. Je<br />

kleiner der Winkel, den die Sonnenstrahlen mit einer waagerechten Fläche bilden,<br />

<strong>des</strong>to größer ist die Dicke der Atmosphäre, die sich zu durchlaufen haben. Folglich<br />

ist die <strong>Strahlung</strong>, die auf der Erdoberfläche auftrifft, geringer.<br />

Als Faustregel <strong>für</strong> die Zunahme der <strong>UV</strong>-Belastung in Abhängigkeit mit der<br />

Höhenzunahme kann angenommen werden:<br />

Die <strong>UV</strong>-Belastung pro 1.000 Höhenmeter steigt um ca. 18 bis 20 %<br />

f) Die <strong>UV</strong>-Belastung global gesehen:<br />

Die <strong>UV</strong>- Belastung auf der Erdoberfläche ist, bedingt durch die unterschiedlich<br />

vorhandene Schutzschicht (=Ozonschicht), auf der Südhalbkugel bedeutend höher.<br />

Verschiedenste Krankheiten und Erscheinungen treten durch diesen Umstand<br />

bereits wesentlich früher auf. Somit lässt sich auch der Umstand erklären, warum<br />

Menschen, die in diesen Breitengraden leben, bereits mit 32 bis 38 Jahren eine


Lesebrille benötigen. Die höhere <strong>UV</strong>-Belastung wirkt sich negativ auf die<br />

Linsenalterung <strong>des</strong> Menschen aus.<br />

g) Hilfreiche Informationen über die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> in Österreich:<br />

<strong>UV</strong>-Forschungsgruppe der Medizinischen Universität Innsbruck<br />

www.uv-index.at<br />

Bild 4<br />

Christian Schwab<br />

- 15 -


4. Aufbau <strong>des</strong> Auges<br />

Roland Wartbichler<br />

- 16 -<br />

Der Augapfel liegt in der knöchernen Augenhöhle (Orbita). Die äußerste Hülle bildet<br />

die undurchsichtige Sklera und die transparente Hornhaut.<br />

Die mittlere Schicht <strong>des</strong> Auges wird durch die Uvea, die Gefäßhaut gebildet. Sie<br />

besteht aus Iris, Ziliarkörper und Aderhaut. Die stark durchblutete Aderhaut dient zur<br />

Versorgung der Netzhautrezeptoren und sie regelt die Temperatur der Retina. Der<br />

Ziliarkörper ist <strong>für</strong> die Akkommodation verantwortlich und produziert das<br />

Kammerwasser. Die Iris dient als Aperturblende <strong>des</strong> Auges.<br />

Die Retina beherbergt die Netzhautrezeptoren. Sie beginnt an der Ora Serrata, dem<br />

Übergang zwischen Ziliarkörper und Retina. Die wichtigsten Bereiche auf der<br />

Netzhaut sind die Macula mit Fovea und Foveola (Ort <strong>des</strong> schärfsten Sehens) und<br />

der Papille, dem Durchtrittspunkt <strong>des</strong> Sehnervs. Die Rezeptoren der Retina wandeln<br />

optische Reize in elektrische Signale um, die über den Sehnerv zur Sehrinde<br />

weitergeleitet und dort verarbeitet werden.<br />

Die Augenlinse liegt hinter der Iris. Sie trägt zu einem Drittel zum Gesammtbrechwert<br />

<strong>des</strong> Auges bei. Durch die Brechkraftänderung der Augenlinse, die Akkommodation,<br />

ermöglicht sie es dem Auge sich auf unterschiedliche Entfernungen Einzustellen.<br />

Das Kammerwasser wird im Ziliarkörper gebildet, und fließt durch die Pupille aus der<br />

Hinterkammer in die Vorderkammer <strong>des</strong> Auges. Hier fließt es in den Kammerwinkel<br />

und sickert über das Trabekelwerk in den schlemschen Kanal und wird danach über<br />

die Venen von Bindehaut und Sklera abtransportiert.<br />

Durch Diffusion gelangen über das Kammerwasser Wasser und Nährstoffe in die<br />

Hornhaut. Sauerstoff diffundiert aus der Luft über den Tränenfilm in die Hornhaut.<br />

Das Kammerwasser ist auch <strong>für</strong> den Augeninnendruck verantwortlich. Steigt dieser,<br />

durch Störung <strong>des</strong> Abflusses, oder durch Kammerwasserüberproduktion an, kann<br />

der Sehnerv beschädigt oder zerstört werden. Dies kann bei Nichtbehandlung bis zur<br />

Erblindung führen.


1 bio-brucknergym.eduhi.at<br />

Absorbtion von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> im Auge<br />

<strong>UV</strong>-Licht schädigt das Auge an den Stellen, an denen es Absorbiert wird.<br />

Roland Wartbichler<br />

- 17 -<br />

Die Cornea wird durch Starke <strong>UV</strong>B und <strong>UV</strong>C-<strong>Strahlung</strong> der Wellenlängen<br />

100 bis 320 nm geschädigt. Der Vordere Augenabschnitt (Cornea, Conjunctiva und<br />

Lider) kann durch einen großen Bereich der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> (200 bis 400 nm)<br />

geschädigt werden. Durch lange und/oder intensive Bestrahlung (zum Beischpiel<br />

beim Schweißen ohne adequaten <strong>UV</strong>-Schutz) kann es zu einer Photokeratitis<br />

kommen. Diese Entzündung der Hornhaut und Bindehaut ist sehr Schmerzhaft,<br />

jedoch durch die gute Regenerationsfähgkeit der Hornhaut nach durchschnittlich 24<br />

Stunden wieder Abgeheilt.<br />

Die Augenlinse ist vor allem <strong>für</strong> langwellige <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> snfällig (315 bis 400 nm).<br />

Diese <strong>Strahlung</strong> beschleunigt die Eintrübung der Augenlinse (Katarakt).


2 optikum.at<br />

Roland Wartbichler<br />

- 18 -<br />

Die Retina ist zwar durch die vor ihr liegenden Medien, wie Cornea, Kammerwasser,<br />

Augenlinse und Glaskörper fast vollständig gegen <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> geschützt. Trotzdem<br />

ist sie sehr Empfindlich und muss vor zu starker Lichteinstrahlung, vor allem durch<br />

sichtbare Licht und Infrarotlicht geschützt werden.<br />

5. Beobachtung <strong>des</strong> vorderen Augenabschnittes<br />

Spaltlampe<br />

Die Spaltlampe dient zur Inspektion <strong>des</strong> vorderen und mittleren Augenabschnittes.<br />

Durch Messokulare, Vorrichtungen zur Hornhautdickenmessung und<br />

Vorderkammertiefenmessung, Applanationstonometer und Foto- oder Videokameras<br />

lässt sich ihr Anwendungsspektrum beträchtlich erweitern.<br />

Die Spaltlampe ist eine Kombination aus einem Stereomikroskop und einer<br />

speziellen Beleuchtungseinrichtung, die es möglich macht ein helles spaltförmiges<br />

scharf begrenztes Lichtbündel auf das Auge zu projizieren.<br />

Die Beobachtungseinrichtung und die Beleuchtungseinrichtung sind durch die<br />

Gerätemechanik miteinander verbunden. Sie können sich um eine senkrechte durch<br />

den Hornhautscheitel verlaufende Achse unabhängig voneinander drehen. Das<br />

Mikroskop kann verschiedene Vergrösserungsstufen zwischen 5 und 50 fach<br />

aufweisen. Die Beleuchtungseinrichtung ermöglicht es den Spalt in Länge, Breite und<br />

Intensität zu verstellen.


3bon.de<br />

Roland Wartbichler<br />

- 19 -<br />

Eine Untersuchung <strong>des</strong> Auges bei akuter Photokeratitis kann nur nach<br />

Narkotisierung der Hornhaut durchgeführt werden, da eine Photokeratitis sehr<br />

schmerzhaft ist und der Patient die Lieder krampfhaft zukneift (Plepharospasmus).<br />

Andere durch starke <strong>UV</strong>-Einstrahlung begünstigte Veränderungen am Auge die mit<br />

Hilfe der Spaltlampe beobachtet werden können<br />

Pinguecula oder Lidspaltenfleck, ist eine harmlose Degeneration der Bindehaut. Sie<br />

tritt als weiß-gelber Fleck meist erst nasal auf. In stark ausgeprägten Fällen, kann die<br />

Ablagerung auch als störent empfunden werden.<br />

4 www.meduni-graz.at


Roland Wartbichler<br />

- 20 -<br />

Pterygium oder Flügelfell, ist ein einwachsen der Konjunktiva auf die Hornhaut. Das<br />

Pterygium ist im Prinzip harmlos, übt jedoch einen Zug auf die Hornhaut aus, der zu<br />

einem Irregulären Astigmatismus führt und so den Visus beeinträchtigen kann. Das<br />

Pterygium kann jedoch durch Operation entfernt werden. Es besteht jedoch eine<br />

erhöhte Rezidivgefahr.<br />

5 optikum.at<br />

6. <strong>UV</strong>- Messinstrumente<br />

Doppelmonochromator – Radiometer<br />

Das Doppelmonochromator – Radiometer zerlegt das Sonnenlicht fein abgestuft<br />

nach Wellenlängen geordert in seine Bestandteile und misst die Bestrahlungsstärke<br />

der einzelnen Wellenlängen. Diese Zerlegung ist notwendig, da die verschiedenen<br />

Wellenlängen der <strong>UV</strong> – <strong>Strahlung</strong> unterschiedlich stark auf den menschlichen Körper<br />

(Haut und Augen) wirken. <strong>UV</strong>B Strahlen haben beispielsweise eine 10000 stärkere<br />

Wirkung als die länger welligen <strong>UV</strong>A Strahlen.<br />

6 uni-kiel.de


<strong>UV</strong> Biometer<br />

Roland Wartbichler<br />

- 21 -<br />

Beim <strong>UV</strong>-Biometer wird berücksichtigt, dass einzelne Wellenlängenbereiche der<br />

<strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> unterschiedliche Wirksamkeit auf biologische Systeme haben. Zur<br />

Information über die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>sintensität wird durch Filtern eine Gewichtung<br />

entsprechend der Wirkungskurve <strong>für</strong> die Rötung der Haut vorgenommen. Die<br />

gemessene <strong>Strahlung</strong>sintensität wird als <strong>UV</strong>-Index angegeben. Dieser wurde von der<br />

WMO (World Meteorological Organisation) gemeinsam mit der WHO (World Health<br />

Organisation) zur Information der Bevölkerung definiert und gibt die Stärke der <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> en, der <strong>für</strong> die Gesundheit relevant ist.<br />

7 sonnblick.net<br />

Pyrheliometer<br />

Das Pyrheliometer gehört zu den meteorologischen <strong>Strahlung</strong>smessgeräten. Es wird<br />

direkt auf die Sonne gerichtet und misst so die direkte Bestrahlungsstärke(in Watt pro<br />

Quadratmeter) der Sonne Die <strong>Strahlung</strong> wird dabei von einer schwarz eingefärbten<br />

Thermosäule oder Thermometer absorbiert. Die <strong>Strahlung</strong> führt zu einer Erwärmung<br />

aus der der <strong>Strahlung</strong>sfluss errechnet werden kann.<br />

Abhängig von der Art der Abdeckung, kann man entweder nur den kurzwelligen<br />

<strong>Strahlung</strong>santeil(Quarzglas) oder die gesamte <strong>Strahlung</strong> (Kunststoff) messen.


8 de.wikipedia.org<br />

Aktinometer<br />

Roland Wartbichler<br />

- 22 -<br />

Das Aktinometer ist ein relatives Messgerät <strong>für</strong> die direkte Sonnenstrahlung. Es muss<br />

mit einem Absolutinstrument, dem Pyrheliometer geeicht werden.<br />

Sonnenphotometer<br />

Ein Sonnenphotometer ist ein Photometer, welches direkt auf die Sonne gerichtet<br />

wird. Automatisierte Sonnenphotometer folgen der Sonne im Laufe <strong>des</strong> Tages. Sie<br />

messen die direkte Sonneneinstrahlung.<br />

Unter der Annahme konstanter Ausstrahlung der Sonne kann so die Trübung der<br />

Erdatmosphäre aus dem Verhältnis der am Boden gemessenen Einstrahlung zur<br />

Einstrahlung außerhalb der Atmosphäre berechnet werden.<br />

Daraus kann man den Aerosolgehalt, Wasserdampfgehalt oder Ozongehalt in der<br />

Atmosphäre bestimmen.


9 de.wikipedia.org<br />

7. <strong>UV</strong>- Schäden durch Schweißen<br />

Roland Wartbichler<br />

- 23 -<br />

Durch Einwirkung optischer <strong>Strahlung</strong> hoher Intensität, wie sie beim Schweißen<br />

vorkommt, kann das Auge innerhalb kürzester Zeit geschädigt werden. Der Ort der<br />

Schädigung hängt von der Wellenlänge der <strong>Strahlung</strong> ab. Die Intensität der<br />

Schädigung hängte von der Stärke der <strong>Strahlung</strong> und von der Dauer der Bestrahlung<br />

ab.<br />

Direkte Schäden treten dort auf wo die <strong>Strahlung</strong> absorbiert wird, vor allem an der<br />

Bindehaut und der Hornhaut. Durch Wärmeleitung kann jedoch auch die Augenlinse<br />

in Mitleidenschaft gezogen werden.


10 banken-versicherunge.at<br />

Photokeratitis und Photokonjunktivitis<br />

Roland Wartbichler<br />

- 24 -<br />

Durch starke <strong>UV</strong>-Bestrahlung kann der vorderste Teil <strong>des</strong> Auges (Konjunktiva und<br />

Cornea) innerhalb weniger Minuten stark geschädigt werden. Es kommt zu<br />

Entzündungen der Hornhaut (Photokeratitis) und der Bindehaut (Photokonjunktivitis).<br />

Die Schädigung wird durch eine photochemische Reaktion in den Epithelzellen<br />

hervorgerufen. Dabei sterben die äußeren Epithelzellen ab.<br />

Die Schädigung macht sich jedoch erst nach ca. 6-8 Stunden bemerkbar.<br />

Die Symptome sind starke Schmerzen der Augen, tränen der Augen und Lidkrampf.<br />

Die Behandlung erfolgt mit Augensalben und Augenverbänden. Dem Patienten wird<br />

auch Bettruhe verordnet. Ein bis zwei Tage nach der Schädigung haben sich jedoch<br />

die Hornhaut und Bindehautzellen wieder nachgebildet und es tritt eine vollständige<br />

Heilung ein.


11 avwieland.de<br />

Roland Wartbichler<br />

- 25 -


8. DIE TEILBEREICHE DER OPTISCHEN STRAHLUNG<br />

Der Ultraviolett-Bereich wird nochmals in drei Bereiche unterteilt:<br />

- <strong>UV</strong>-A-<strong>Strahlung</strong> 315-400 nm<br />

- <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> 280-315 nm<br />

- <strong>UV</strong>-C-<strong>Strahlung</strong> 100-280 nm<br />

René Kammerlander<br />

- 26 -<br />

Die Ultraviolettstrahlung weist umso mehr Energieinhalt auf, je kurzwelliger sie ist<br />

und umso gefährlicher ist sie <strong>für</strong> Haut und Augen.<br />

Die Stärke der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> wird durch die stratosphärische Ozonschicht, den<br />

Sonnenstand (Jahres- und Tageszeit), die Bewölkung, die Höhenlage über Meer und<br />

die Reflexion durch die Oberfläche <strong>des</strong> Bodens (Schnee, Wasser, Sand) bestimmt.<br />

Je geringer die geografische Breite, <strong>des</strong>to größer der Einfallswinkel der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong><br />

und umso intensiver ist die <strong>Strahlung</strong>.<br />

Die Gefahr der Strahlenschäden nimmt mit zunehmend höherer Lebenserwartung<br />

am Auge zu. Ein erhöhtes Gefahrenpotential liefern:<br />

- alpiner Bergsport<br />

- oftmaliges Sonnenbaden<br />

- Solarien<br />

- Verminderte Ozonschicht


9. EINDRINGTIEFE OPTISCHER STRAHLUNG INS AUGE<br />

Die Eindringtiefe optischer <strong>Strahlung</strong> ins Aug Auge e hängt von der Wellenlänge dieser ab.<br />

<strong>Strahlung</strong>sart<br />

<strong>UV</strong>-C und <strong>UV</strong>-B (teilweise)<br />

<strong>UV</strong>-B (teilweise) und <strong>UV</strong>-A<br />

Sichtbare <strong>Strahlung</strong><br />

Um genauere Angaben über die Eindringtiefe machen zu können, muss der<br />

Transmissionsgrad der einzelnen Komponenten <strong>des</strong> Auges in Abhängigkeit von der<br />

Wellenlänge angegeben werden. Wie aus der Tabelle ersichtlich, dringt <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> umso weiter ins Auge ein, je langwelliger sie ist. Je nach Eindringtiefe kann<br />

es zu Schäden am Auge kommen. Folglich hängt die Schädigung mit der<br />

Wellenlänge und somit Eindringtiefe der <strong>Strahlung</strong> zusammen.<br />

VIS<br />

<strong>UV</strong>-A/B<br />

<strong>UV</strong>-C<br />

Abbildung 1: : Eindringtiefe optischer <strong>Strahlung</strong> ins Auge; perret-optic.ch<br />

René Kammerlander<br />

dringt im Auge ein bis zur<br />

Hornhaut/Bindehaut<br />

Augenlinse<br />

Netzhaut<br />

- 27 -


10. ABSORBTION DER <strong>UV</strong>-STRAHLUNG IM AUGE<br />

René Kammerlander<br />

- 28 -<br />

Dort, wo die einfallende <strong>Strahlung</strong> absorbiert wird, treten vor allem direkte<br />

Schädigungen auf. Es werden nämlich verschiedene Lichtwellenlängen mit<br />

unterschiedlicher Intensität durch die transparenten Augenmedien absorbiert.<br />

Aus Abb. 2 ist ersichtlich, bei <strong>UV</strong>-C- und <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> (100-315 nm) der<br />

Transmissionsgrad der optisch klaren Augenmedien sehr hoch ist. Folglich tritt<br />

hierbei vor allem Keratokonjunktivitis als Folge einer Schädigung der Epithelschicht<br />

der Cornea auf, welche sich aber binnen kurzer Zeit regenerieren kann. <strong>UV</strong>-A-<br />

<strong>Strahlung</strong> (315-400nm) gilt als Ursache <strong>für</strong> einen Katarakt. Der Transmissionsgrad<br />

der optisch klaren Augenmedien ist annähernd gleich.<br />

Abbildung 2: Transmissionsvermögen der optisch klaren Augenmedien und Schädigungsmuster


Anteilige Absorption der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> (von 100%)<br />

Wellenlänge[nm] Cornea Kammerwasser Augenlinse<br />

René Kammerlander<br />

Glaskörper<br />

100 -280 100 % 0 % 0 % 0 %<br />

300 92 % 6 % 2 % 0 %<br />

320 45 % 16 % 36 % 1 %<br />

340 37 % 14 % 48 % 1 %<br />

360 34 % 12 % 52 % 2 %<br />

Tabelle 1: Anteilige Absorption der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>, www.otpikum.at<br />

- 29 -<br />

Aus dieser Tabelle geht eindeutig hervor, dass je langwelliger die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>,<br />

<strong>des</strong>to stärker sind die Schäden in der Augenlinse. Ebenso wird dadurch aufgezeigt,<br />

dass je kurzwelliger die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>, <strong>des</strong>to stärker die cornealen Schäden. Die<br />

Retina erreicht nahezu keine <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> mehr, da diese von davor liegenden<br />

Augenmedien absorbiert wird.<br />

Der verbleibende Rest der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>, welcher nicht schon zuvor von den<br />

vorderen Augenmedien absorbiert wurde, wird vom Glaskörper absorbiert.<br />

Die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> wird bis zu einer Wellenlänge von 300 nm von der Hornhaut<br />

absorbiert. Sie dient sozusagen als erstes Schutzschild. Wobei <strong>UV</strong>-A-<strong>Strahlung</strong> zu<br />

etwa 35% und <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> zu etwa 50% absorbiert wird. Von der Augenlinse<br />

wird der verbleibende Anteil der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> absorbiert.


René Kammerlander<br />

- 30 -<br />

Den größten Anteil an der Fokussierung eintreffender Lichtstrahlen auf die Retina hat<br />

die Cornea (bzw. der Tränenfilm); dies aufgrund der Brechzahldifferenz von 1,376<br />

zu1,0 und der starken Vorderflächenkrümmung. Durch <strong>UV</strong>-B- und <strong>UV</strong>-C-<strong>Strahlung</strong><br />

(100 nm -320 nm) kann die Cornea zu Schaden kommen. Vor allem der vordere<br />

Augenabschnitt, welcher sich aus Cornea, Conjunctiva und Lider zusammensetzt, ist<br />

besonders durch einen großen Bereich der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> (200 – 400 nm) gefährdet.<br />

Folglich kann es zu einer Photokeratitis oder Schneeblindheit führen durch eine<br />

Überdosierung von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>.<br />

Trotz der Tatsache, dass die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> vor dem Erreichen nahezu gänzlich von<br />

den vor der Retina liegenden Augenmedien absorbiert wird, ist das sensible, retinale<br />

Gewebe anfällig <strong>für</strong> Lichtschäden. Folglich ist das Auge von Natur aus mit<br />

Schutzmechanismen gegen zu hohe Dosen versehen. Weitere Schutzfunktionen <strong>des</strong><br />

Auges sind neben der Pupillenreaktion, vermehrter Lidschlag und Zusammenkneifen<br />

der Lider.


11. SCHÄDIGUNG DES AUGES DURCH <strong>UV</strong>-STRAHLUNG<br />

René Kammerlander<br />

- 31 -<br />

11.1 SCHÄDLICHE WIRKUNGSWEISE DER DREI <strong>UV</strong>-<br />

STRAHLUNGSARTEN<br />

<strong>UV</strong>-A, <strong>UV</strong>-B und <strong>UV</strong>-C-Strahlen beeinflussen das Auge, wie in Abbildung 1<br />

ersichtlich, je nach ihrer Eindringtiefe. So üben die <strong>UV</strong>-A-und <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong><br />

Auswirkungen auf die Augenlinse aus, hingegen <strong>UV</strong>-B und <strong>UV</strong>-C-<strong>Strahlung</strong> Einflüsse<br />

auf Hornhaut und Bindehaut.<br />

Es können durch folgende Prozesse strahlenbedingte Effekte an jenen<br />

Augenabschnitten auftreten:<br />

- thermische Prozesse<br />

- fotochemische Prozesse<br />

- thermisch-mechanische Prozesse<br />

Biochemisch betrachtet sind zwei wichtige Mechanismen ursächlich <strong>für</strong><br />

strahlenbedingte Schäden am Auge. Zum einen einem direkten Prozess, bei dem in<br />

dem betreffenden Gewebe die <strong>Strahlung</strong> durch spezifische, chemische<br />

Chromophoren, wie zum Beispiel Nukleinsäuren, absorbiert wird. Zum anderen<br />

einem „photosensitivierten“, indirekten Prozess, bei welchem die Absorption der<br />

Strahlen durch körperfremde Verbindungen oder Medikamenten erfolgt.<br />

Die Folgeschäden der Einwirkung von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> auf das Auge können in akute<br />

und chronische Schäden eingeteilt werden:


René Kammerlander<br />

- 32 -<br />

Als akute Schäden wird vor allem die Photokeratitis und die Retinopathia solaris<br />

bezeichnet. Als Auslöser dieser akuten Schäden gilt eine kurzzeitige Einwirkung von<br />

<strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> (z.Bsp. bei intensiver Sonnenbestrahlung ohne Sonnenschutz oder<br />

ungeschütztes Betrachten einer Sonnenfinsternis).<br />

Unter chronische Schäden werden Lidspaltenfleck, Pterygium und die Ausbildung<br />

eines grauen Stars gezählt. Diese Folgeschäden werden durch langfristige<br />

Einwirkung von <strong>UV</strong>-Strahlen hervorgerufen.<br />

Im Folgenden Kapitel wird auf Augenabschnitte im Allgemeinen und die Auswirkun-<br />

gen bzw. Schädigungen der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> auf diese eingegangen.<br />

11.1.1. Cornea<br />

a) Aufbau und Funktion:<br />

Abb. 3: Schichtaufbau der Cornea; www.medizin.uni-tuebingen.de


René Kammerlander<br />

- 33 -<br />

Die Cornea ist eine optisch brechende Grenzfläche und zugleich das am stärksten<br />

brechende Medium <strong>des</strong> Auges.<br />

Wie in Abb. 3 ersichtlich, ist die Hornhaut aus sechs Schichten aufgebaut. Epithel,<br />

Basalmembran, Bowman-Membran, Stroma, Descemet-Membran und Endothel.<br />

Die Dicke der Hornhaut beträgt ca. 520 µm und ihr Durchmesser liegt horizontal bei<br />

etwa 11-12 mm und vertikal 9-11 mm. Der zentrale Radius beträgt ca. 7,8 mm, was<br />

einer Dioptrieangabe von 43 dpt entspricht.<br />

Die Hornhaut enthält keine Blutgefäße, da sonst die Sicht beeinträchtigt würde.<br />

Jedoch besteht sie aus sehr vielen, sensiblen Nerven, welche die Cornea zu einer<br />

der empfindlichsten Stellen der Körperoberfläche machen. Um eben die klare Sicht<br />

zu gewährleisten, erfolgt die Ernährung avaskulär, also ohne Durchblutung.<br />

Für die Ernährung nimmt die Cornea Sauerstoff aus dem Tränenfilm und der Luft <strong>für</strong><br />

das Epithel und Stroma auf und <strong>für</strong> das Endothel Sauerstoff aus dem<br />

Kammerwasser.<br />

Eine der wichtigsten Funktionen der Cornea ist die Transmission <strong>des</strong> Lichts.<br />

Aufgrund ihrer Transparenz dient sie als Eintrittsfenster <strong>für</strong> Licht. Auch eine<br />

Schutzfunktion <strong>des</strong> vorderen Bulbus, ohne eine Beeinträchtigung der optischen<br />

Anforderungen, zählt zu den Aufgaben der Hornhaut.<br />

Aufgrund ihrer hohen Absorbtion gegenüber <strong>UV</strong>-B-Strahlen gilt sie als Schutzschild<br />

<strong>für</strong> die hinter ihr liegenden Linse und Netzhaut.


) <strong>UV</strong>-induzierte Erkrankungen der Cornea<br />

- Keratitis photoelektrika – Schneeblindheit – Verblitzung<br />

René Kammerlander<br />

Abb. 4: Keratitis photoelectrica; <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> und das<br />

Auge, Prof. Dr. F. Daxecker, Medizinische Universität<br />

Innsbruck;<br />

Abb. 5: Keratitis Phoelektrika; Augenklinik Fulda,<br />

www.augenarzt-fulda.de<br />

- 34 -


René Kammerlander<br />

- 35 -<br />

Durch die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> (vor allem <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong>) beim Schweißen oder durch<br />

extrem lange und hohe <strong>UV</strong>-Expositur kann es zu einer Lockerung der cornealen<br />

Epithelzellen an der Basalmembran kommen. Als Folge dieser photochemischen<br />

Reaktion treten kleine Erosionen auf. Hierbei wird der antioxidative<br />

Schutzmechanismus <strong>für</strong> die Hornhaut geschädigt.<br />

Symptome:<br />

Die Latenzzeit von Symptomen dieser Hornhautentzündung beträgt 3-8 Stunden.<br />

Häufige Symptome sind Schmerzen, ein Gefühl von Sand in den Augen, Tränen,<br />

Rötung und eventuell muzine Ablagerungen. Kommt es zu unerträglichen<br />

Schmerzen, kann ein Blepharospasmus auftreten. Da sich geschädigte Epithelzellen<br />

nach wenigen Tagen regenerieren, gilt die Keratitis photoelektrika als eine temporäre<br />

Erscheinung, welche reversibel ist. Der Visus kann als Folge mehr oder weniger<br />

eingeschränkt sein.<br />

Risikogruppe:<br />

Die Keratitis photoelektrika kommt vor allem beim Elektroschweißen ohne<br />

Augenschutz (Verblitzen) und beim Aufenthalt bei Sonnenschein auf Schneeflächen<br />

im Hochgebirge (Schneeblindheit) vor.<br />

Behandlung:<br />

Eine Behandlung erfolgt mit Lokalanästhetika, einer Salbe, Lichtkarenz und bei<br />

Bedarf mit Schmerztabletten<br />

Handelt es sich bei der Erkrankung jedoch um eine extrem schwerwiegende, so kann<br />

es dazu kommen, dass die Cornea langfristig ihre Transparenz verliert und es folglich<br />

zu einer Hornhaut-Transplantation kommen muss.


René Kammerlander<br />

- 36 -<br />

Bei der Spaltlampenbeobachtung findet man eine unter Fluoreszin anfärbbare<br />

Hornhaut und ein Epithelödem.<br />

Welche Faktoren Einfluss auf die Keratitis photoelektrika hinsichtlich der <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> haben, geht aus einer Forschungsstudie der Universität Innsbruck <strong>für</strong><br />

Ophtalmologie und physikalische Medizin hervor, auf welche in Kapitel 6 näher<br />

eingegangen wird.<br />

4.1.2 Conjunktiva (Bindehaut)<br />

a) Aufbau und Funktion:<br />

Die Bindehaut ist eine durchsichtige, glatte Schleimhaut, welche die Innenfläche der<br />

Augenlider mit der Vorderfläche <strong>des</strong> Augapfels verbindet – daher auch der Name<br />

Bindehaut.<br />

Die Bindehaut erstreckt sich vom Limbus Corneae über die Fornix bis zur Lidkante.<br />

Man unterteilt sie in drei Abschnitte und zwar in die palbebrae, fornikale und bulbäre<br />

Conjunktiva.<br />

Hauptaufgabe der Bindehaut ist der Schutz <strong>des</strong> äußeren Auges vor<br />

Mikroorganismen. Neben Mikroorganismen wirken auch andere Faktoren, wie zum<br />

Beispiel <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>, Fremdkörper usw. auf die Bindehaut ein.


) <strong>UV</strong>-induzierte Erkrankungen der Bindehaut<br />

- Pterygium – Flügelfell<br />

René Kammerlander<br />

- 37 -<br />

Abb. 6: Pterygium; odlarmed.com Abb. 7: Pterygium; Augenarzt, Dr. med E.<br />

Drechsel, München<br />

Das Pterygium ist ein conjunktivales, fibrovaskuläres, flügelförmiges Gewebe,<br />

welches vom nasalen Limbus über die Cornea wächst. Es handelt sich hierbei um<br />

eine <strong>UV</strong>-induzierte Degeneration der limbalen Bindehaut. Diese Degeneration kann<br />

auf Veränderungen <strong>des</strong> Hornhautepithels oder der darunter befindlichen Bowmann-<br />

Membran zurückgeführt werden.<br />

Diese Gewebeschicht ersetzt das Stroma der Bindehaut, welches durch die <strong>UV</strong>-<br />

Einwirkung abgebaut wird. Ausgelöst wird das „Flügelfell“ von <strong>UV</strong>-Strahlen, die<br />

seitlich auf das Auge treffen.<br />

Da der äußere Augenwinkel im Schatten der Nase liegt, ist meist der innere<br />

Augenwinkel betroffen. „In der Hornhaut werden die Strahlen fokussiert und treffen<br />

dann mit sehr hoher Intensität auf die Übergangszone zur Bindehaut“, berichtet<br />

DOG-Präsident Prof. Dr. med. Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Augenklinik<br />

am Universitätsklinikum Freiburg. Deshalb tritt genau in diesem Bereich das<br />

Flügelfell durch Veränderungen aufgrund von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> auf.


Symptome<br />

René Kammerlander<br />

- 38 -<br />

Das Pterygium ist zwar gutartig, kann aber das Sehen erheblich behindern, wenn es<br />

bis zum Zentrum der Hornhaut übergreift.<br />

Als weitere Symptome können außerdem Reizungen auftreten, weil der Tränenfilm,<br />

der die Bindehaut schützt, an dieser Stelle unterbrochen wird (-trockenes Auge).<br />

Weiters kann das Pterygium auch die Radien der Hornhaut verändern, was einen<br />

Astigmatismus zur Folge haben kann. Ein weiterer Aspekt ist eine erhöhte Blendung,<br />

welche durch das trockene Auge und eine vermehrte Lichtstreuung im Bereich <strong>des</strong><br />

Flügelfells hervorgerufen wird.<br />

Risikogruppe<br />

Das sogenannte „Flügelfell“ tritt meist bei Personen auf, die einer hohen <strong>UV</strong>-<br />

Belastung ausgesetzt sind und sich viel im Freien aufhalten, wie dies zum Beispiel<br />

bei Landwirten, Seeleuten oder im Hochgebirge der Fall ist. Häufig kommt es auch<br />

bei Bewohnern südlicher Länder in Äquatornähe aufgrund der höheren <strong>UV</strong>-Belastung<br />

vor.<br />

Behandlung<br />

Eine Behandlung erfolgt in der Regel erst, wenn die angeführten Symptome stärker<br />

werden oder die Sehleistung stark beeinträchtigt wird. Als einzige Möglichkeit einer<br />

Behandlung dient die operative Entfernung.<br />

Diese erfolgt je nach Gesundheitszustand ambulant oder im Rahmen eines<br />

Spitalaufenthaltes und dauert ca. 45 Minuten unter lokaler Betäubung. Im ersten<br />

Schritt wird das Flügelfell chirurgisch entfernt. Im zweiten Schritt erfolgt eine Glättung<br />

<strong>des</strong> Operationsgebietes mittels einer Laser-Behandlung. Das Wieder-Auftreten <strong>des</strong><br />

Pterygiums auch nach operativer Entfernung ist jedoch wahrscheinlich.


- Pinguecula (Lidspaltenfleck)<br />

René Kammerlander<br />

Abb. 8: Pinguecula; Universitätsklinik <strong>für</strong> Augenheilkunde Graz<br />

- 39 -<br />

Der Lidspaltenfleck ist eine harmlos, gelblich, leicht erhabene Verdickung der<br />

Bindehaut im Lidspaltenbereich, welche meist nasal auftritt. Durch seitlich auf das<br />

Auge einfallende <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>en kommt es zu Totalreflexionen, die nasal<br />

Eiweißablagerungen hervorrufen. In der Augenoptik kann es zu Problemen bei der<br />

Linsenanpassung kommen, aber nur wenn der Linsenrand direkt an dem<br />

Lidspaltenfleck anliegt.<br />

11.1.3 Lider<br />

a) Aufbau(Anatomie) und Funktion:<br />

Anatomisch werden die Augenlider in zwei Zonen gegliedert: Die erste Zone ist das<br />

Oberlid, welches wiederum aus zwei Teilen besteht: aus dem tarsalen und dem<br />

orbitalen Teil. Der tarsale Teil beschreibt den Bereich von der Lidkante bis zum<br />

Sulcus Palpebrae superior. Der orbitale Teil erstreckt sich vom Sulcus Palpebrae<br />

superior bis zu den Augenbrauen. Die zweite Zone ist das Unterlid; dieses reicht über<br />

die Wangen bis zur nasojugalen Falte und malaren Falte.


René Kammerlander<br />

- 40 -<br />

Die Hauptfunktionen der Lider bestehen im Schutz <strong>des</strong> Augapfels vor Schäden durch<br />

die Außenwelt und darin, den Bulbus zu befeuchten.<br />

b) <strong>UV</strong>-induzierte Erkrankungen der Lider:<br />

Der Farbstoff Melanin wird unter <strong>UV</strong>-Einfluss gebildet. Dieser lagert sich um die<br />

Zellkerne in der Oberhaut und soll somit die DNA in den Zellen vor Schäden durch<br />

<strong>UV</strong>-Strahlen schützen.<br />

Wird allerdings zu wenig Melanin gebildet, schadet uns die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> – nicht nur<br />

in Form eines Sonnenbran<strong>des</strong>, sondern auch langfristig, indem sie die DNA der<br />

Zellen schädigt und das Hautkrebsrisiko dadurch erhöht.<br />

Auch in unmittelbarer Nähe <strong>des</strong> Auges, am Lid, können bösartige Hauttumore<br />

auftreten:<br />

BASALIOM:<br />

Hierbei handelt es sich um einen semimalignen Hautkrebs, der stetig wächst, aber<br />

keine Metastasen bildet.<br />

Abb. : Basaliom; e-learning.studmed.unibe.ch


photochemisch angeregt werden und fluoreszieren<br />

René Kammerlander<br />

- 41 -<br />

Weitere bösartige Tumore, welche durch <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> hervorgerufen werden<br />

können, sind Karzinome und Melanome.<br />

11.1.4 Linse<br />

a) Aufbau und Funktion:<br />

Die Linse besteht zu 60% aus Proteinen und Wasser. Außerdem ist sie ungleichseitig<br />

bikonvex, elastisch und durchsichtig. Die Linse besteht aus Eiweiß und enthält weder<br />

Blutgefäße noch Nerven. Das Linsenepithel bildet zeitlebens Linsenfasern, folglich<br />

nimmt das Linsenvolumen mit dem Alter zu.<br />

Die Ernährung der Linse erfolgt über das Kammerwasser.<br />

Funktion:<br />

Die wichtigsten Funktionen der Linse sind Akkomodation und sie ist ein Teil <strong>des</strong><br />

optischen Apparates <strong>des</strong> Auges.<br />

b) <strong>UV</strong>-induzierte Erkrankungen der Linse:<br />

Die Strukturproteine der Linse machen den größten Teil <strong>des</strong> Trockengewichts der<br />

Linse aus. Deshalb müssen sie eine wichtige Rolle bei der Transmission, Absorption<br />

und Reflektion <strong>des</strong> Lichts durch das Auge spielen.<br />

So gibt es zum Beispiel beim Kleinkind keinerlei Chromophoren 1 im Auge, die<br />

sichtbares oder <strong>UV</strong>- Licht absorbieren können. Eine 10 Jahre alte Linse verfügt über<br />

1 Chromophoren: z.Bsp. Nukleinsäuren oder aromatische Aminosäuren-Rückstände; können


René Kammerlander<br />

- 42 -<br />

eine Transmission von 75%, eine Linse im Alter von 25 Jahren eine Transmission<br />

von unter 20% (siehe Abb. 9). In jungen Linsen herrscht also ein Mangel an der Zahl<br />

<strong>UV</strong>-absorbierender Chromophoren, welche mit zunehmendem Alter ansteigt.<br />

Abb. 9: Transmission der <strong>UV</strong>- und sichtbaren <strong>Strahlung</strong> in der normalen menschlichen Linse<br />

in Abhängigkeit vom Lebensalter, Buch Biochemie <strong>des</strong> Auges, Band 197, Enke Verlag, Seite<br />

244<br />

Durch direkte Absorption kann die Linse in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Veränderungen bestehen vor allem durch verstärkte Pigmentierung.<br />

Eine ständige <strong>UV</strong>-Bestrahlung aus der Umwelt wirkt vor allem durch eine Reihe von<br />

fluoreszierenden Chromophoren, welche photochemisch angeregt werden (die immer<br />

längere Wellenlängen absorbieren), einem immer dunkler werdenden Gelb <strong>des</strong><br />

Linsenkerns, und einem Anstieg unlöslicher Linsenproteine. Diese fluoreszierenden<br />

Komponenten nehmen mit dem Alter zu und dadurch kommt es zu einer Abnahme<br />

der Lichtdurchlässigkeit (v.a. <strong>UV</strong>- und sichtbares Licht).


René Kammerlander<br />

- 43 -<br />

„Es wird angenommen, dass <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> höherer Intensität starke photochemische<br />

Schäden an wichtigen Enzymsystemen verursachen kann“. Biochemie <strong>des</strong> Auges<br />

G.O.H Gaumann<br />

Mit Hilfe unzähliger Befunde der letzten Jahre kann bewiesen werden, dass die <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> als wichtiger Faktor beim Altern der Linse und bei der Kataraktgenese bei<br />

Tier und Mensch gilt.<br />

- Katarakt (grauer Star)<br />

Abb. 10: Katarakt; Dr. Hadjian, Facharztpraxis Abb. 11: Katarakt; www.dr-leber.de<br />

<strong>für</strong> Augenheilkunde, Stadtoldendorf<br />

Langjährige <strong>UV</strong>-Exposition kann zu einem Verlust der Transparenz und Trübung der<br />

Augenlinse führen. Dies wird als Katarakt bezeichnet. Durch photochemische<br />

Reaktionen werden in den Linsenzellen sogenannte Cristalline, Eiweiße, verändert.<br />

Die <strong>Strahlung</strong> löst die chemischen Bindungen auf – dies macht die Proteine unlöslich<br />

und es kommt zur Klumpenbildung. Zudem legen sich Pigmente an den Linsenzellen<br />

an. Folglich kann eine Pigmentierung der Zellen und Trübung der Linse erfolgen. Das<br />

Sehen kann dadurch stark eingeschränkt werden oder es kann so weit fortschreiten<br />

bis eine vollständige Erblindung eintritt.


René Kammerlander<br />

- 44 -<br />

Auch zeigen Untersuchungen, dass <strong>UV</strong>-B und <strong>UV</strong>-A Schäden an der DNA oder an<br />

den Membranen der Zellen Katarakte hervorrufen.<br />

Bei der Spaltlampenuntersuchung erkennt man die Trübung der Linse durch einen<br />

roten Fundusreflex, welcher je nach Trübungsform weniger brilliant sein oder dunkle<br />

Schatten aufweisen kann. Einen inneren, dunklen Ring kann man bei<br />

myopisierendem Kernkatarakt erkennen und beim direkten Fundusspiegeln erscheint<br />

der Augenhintergrund unschärfer.<br />

Der Katarakt ist die häufigste Ursache <strong>für</strong> Erblindungen weltweit. Eine Schätzung der<br />

WHO (Weltgesundheitsorganisation) ergab, dass ca. 20 % der Katarakte auf eine<br />

<strong>UV</strong>-Belastung zurückzuführen sind.<br />

Symptome:<br />

Als Symptome treten vor allem auf: Blendung durch Lichtstreuung, Nebel-<br />

Schleiersehen, welches zu Visusverschlechterung führt, schlechte<br />

Farbwahrnehmung, schlechtes Kontrastsehen. Auch das Auftreten von<br />

Doppelbildern auf einem Auge ist ein Symptom dieser Erkrankung.<br />

Behandlung<br />

Je nach Art und Härte der Kerntrübungen und Begleiterkrankungen sowie Alter <strong>des</strong><br />

Patienten stehen zwei Operationsverfahren zur Verfügung:


1. ECCE (Extra-Capsulläre-Catarakt-Extraktion):<br />

René Kammerlander<br />

- 45 -<br />

Bei dieser Operationsmethode wird die vordere Linsenkapsel eröffnet und eine<br />

Scheibe entfernt. Anschließend wird mit Hilfe eines Hochfrequenzultraschalls die<br />

Linse zertrümmert und abgesaugt (Phakoemulsifikation). Nach diesem Vorgang<br />

werden der Linsenkern und die Linsenrinde komplett entfernt. Die hintere Kapsel und<br />

die Zonula-Aufhängung bleiben erhalten. Abschließend wird die hintere Kapsel<br />

poliert und eine Kunstlinse (IOL=Intraokularlinse) implantiert.<br />

2. ICCE (Intra-Capsuläre-Cataract-Extraktion):<br />

Die gesamte Linse wird in ihrer Kapsel mit einem Kältestift angefroren und aus dem<br />

Auge herausgezogen, indem man einen großen, oberen Hornhautschnitt durchführt.<br />

Diese Methode gilt schon eher als veraltet.<br />

Eine konservative Therapie zur Rückbildung eines Katarakts gibt es nicht.<br />

11.1.5 Glaskörper<br />

a) Aufbau und Funktion:<br />

Der Glaskörper besteht zu 98% aus Wasser, welches an Hyalyronsäure gebunden<br />

ist. Somit nimmt er 65% <strong>des</strong> Augeninhaltes ein.<br />

Der Glaskörper wird durch die Linse und die Cornea vor <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> geschützt.<br />

Erfolgte bei einem Patienten eine Kataraktextration verliert der Glaskörper einen<br />

erheblichen Schutz vor <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>.


René Kammerlander<br />

- 46 -<br />

Dieser enthält nämlich nur einige Chromophoren, die in der Lage sind <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong><br />

zu absorbieren.<br />

Aus Experimenten geht hervor, dass Einwirkung von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> auf den<br />

Glaskörper eine Schrumpfung <strong>des</strong> Glaskörpergels und Denaturierung <strong>des</strong><br />

Kollagennetzes zur Folge hat.<br />

11.1.6. Retina:<br />

a) Aufbau und Funktion:<br />

Abb. 12: Schemaskizze Aufbau der Retina; http://www.dma.ufg.ac.at<br />

Die Retina empfängt die ins Auge einfallenden Lichtstrahlen und wandelt diese in<br />

chemisch elektrische Impulse um. Diese Impulse werden dann an das Gehirn


René Kammerlander<br />

- 47 -<br />

weitergeleitet. Die Zapfen befinden sich in der Macula und ermöglichen das Tages-<br />

und Farbensehen.<br />

Die Stäbchen befinden sich in der Peripherie und sind <strong>für</strong> das Dämmerungs- und<br />

Nachtsehen zuständig.<br />

b)<strong>UV</strong>-induzierte Erkrankungen der Netzhaut:<br />

Vor dem Erreichen auf der Netzhaut wird die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> beinahe vollständig von<br />

der vor der Retina liegenden Augenmedien absorbiert. Da zum Beispiel die<br />

Transmission von Linsen bei Kindern höher ist (siehe Kapitel 4.1.4), gibt es häufig bei<br />

Kindern Schäden an der Netzhaut durch <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>.<br />

Biochemisch betrachtet, gibt es drei Theorien zur Erklärung der Lichteinwirkung auf<br />

die Retina: Die erste Theorie beschreibt den photodynamischen Einfluss <strong>des</strong><br />

sichtbaren Lichts auf die Photorezeptorzellen, wodurch freie Radikale erzeugt<br />

werden, was zur Peroxidation der Lipidmembran führen kann. Eine weitere Theorie<br />

behandelt die Wirkung <strong>des</strong> <strong>UV</strong>-Lichts auf Stoffwechselvorgänge in der Retina. Dabei<br />

spielt die ständige Lichtexposition eine große Rolle, welche dadurch den<br />

Sauerstoffverbrauch der Linse unterdrückt. Die dritte Theorie geht davon aus, dass<br />

Bleichen zur Bildung eines toxischen Photoprodukts führt, wobei es zu toxischen<br />

Agens kommen kann.<br />

Retinablutungen in der Höhe – eine „Höhenkrankheit“, die das Auge betrifft<br />

Infolge eines Höhenanstiegs können sich Veränderungen in der Retina ergeben,<br />

welche sich durch überfüllte und verstärkt geschlängelte Gefäße sowie fleckförmige<br />

Einblutungen äußern. Diese Erkrankung tritt ab einer Höhe von 5000 Meter auf und<br />

die Symptome können rasch und spontan wieder resorbiert werden. Die Gründe


René Kammerlander<br />

- 48 -<br />

liegen in einer verminderten O2-Sättigung, einer höheninduzierten verstärkten<br />

Gehirndurchblutung, plötzliche Anstrengung aber auch Höhenhusten.<br />

12. POSITIVE AUSWIRKUNGEN DER <strong>UV</strong>-STRAHLUNG AUF DAS<br />

MENSCHLICHE AUGE<br />

<strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> nimmt nicht nur negativen Einfluss auf das menschliche Auge, sondern<br />

kann bei bestimmter Dosis auch eine positive Wirkung haben. Eine langjährige<br />

Einwirkung von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> auf die Cornea bewirkt eine Stabilisierung und<br />

Vernetzung der Cornea-Kollagenfasern. Deshalb ist eine <strong>UV</strong>-Exposition mit Maß und<br />

Ziel auch durchaus gesund <strong>für</strong> das Auge. Diese Erkenntnis machte man sich vor<br />

allem beim <strong>UV</strong>-Crosslinking bei Keratokonus zu Nutze:<br />

12.1 <strong>UV</strong>-Crosslinking bei Keratokonus<br />

Bei einem Keratokonus handelt es sich um eine Erkrankung, bei der es zu einer<br />

meist fortschreitenden Auswölbung der Hornhaut kommt. Diese kann die Sicht<br />

beeinträchtigen und muss oft in Form von einer Hornhautverpflanzung behandelt<br />

werden.<br />

Abb. 13: links: Normale Cornea; rechts: Keratokonus; Quelle: la-sight.com


Abb. 14: Keratokonus; Quelle: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg<br />

René Kammerlander<br />

- 49 -<br />

Diagnostiziert wird der Keratokonus mittels Hornhaut-Topographie. Dabei wird eine<br />

„Höhenkarte“ der Hornhaut erstellt (siehe Abb. 15).<br />

Eine weitere Diagnosemöglichkeit bietet die Hornhaut-Pachymetrie, im Rahmen<br />

derer eine Ultraschall-Untersuchung der Hornhautdicke erfolgt.<br />

Abb. 15: Hornhaut-Topographie, Links: verzerrtes "Placido"-Bild<br />

eines Keratokonus Rechts: Hornhaut-Topographie eines<br />

Keratokonus; http://www.iroc.ch/uv.html


Abb. 16: <strong>UV</strong>-Riboflavin-Crosslinking Universitätsklinikum Marburg<br />

www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_aug/17749.html<br />

René Kammerlander<br />

- 50 -<br />

Zur Behandlung <strong>des</strong> Keratokonus gibt es eine neu entwickelte Methode – das <strong>UV</strong>-<br />

Riboflavin-Crosslinking der Hornhaut.<br />

Hierbei erfolgt eine Quervernetzung der Hornhaut, um der fortschreitenden<br />

Auswölbung durch mechanische Stabilisierung von Gewebe entgegenzuwirken.<br />

In Kombination wird eine <strong>UV</strong>-Bestrahlung mit Verabreichung von Riboflavin-<br />

Augentropfen (ein Vitamin-B2)) durchgeführt. Das Riboflavin wird als Lichtpuffer<br />

verwendet.<br />

Abb. 17: Riboflavin-Molekül themedicalbiochemistrypage.org


René Kammerlander<br />

- 51 -<br />

Diese Verbindung absorbiert die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> und verhindert so, dass das Licht in<br />

die tieferen Gewebeschichten eindringen kann. Durch das Licht angeregt, setzt das<br />

Riboflavin Sauerstoffverbindungen frei, welche <strong>für</strong> die Quervernetzung der<br />

Kollagenfasern die nötige, chemische Energie liefern. Das Riboflavin wird auf die<br />

„nackte“ Hornhaut aufgebracht. Dazu wird das Epithel an der zu behandelnden Stelle<br />

entfernt und die fehlende Zellschicht wächst innerhalb von wenigen Tagen von selbst<br />

wieder nach.<br />

12.2 NEUARTIGE LINSE - CALHOUN LAL:<br />

Seit kurzem existiert am Markt <strong>für</strong> Intraokularlinsen eine neuartige Kunstlinse, die es<br />

ermöglicht das Sehpotential <strong>des</strong> menschlichen Auges optimal auszuschöpfen. Der<br />

Name der Kunstlinse, Calhoun LAL, steht <strong>für</strong> „Light Adjustable Lens“ das heißt, die<br />

Linse ist durch Licht adjustierbar.<br />

Die Linse wurde von dem amerikanischen Augenarzt Dan Schwartz und dem<br />

Chemiker Robert Grubbs, Nobelpreisträger <strong>für</strong> Chemie <strong>des</strong> Jahres 2005, gemeinsam<br />

entwickelt.<br />

Hat sich ein Patient einer Katarakt Operation unterzogen, kann meist die genaue<br />

Stärke der IOL vor der Operation aus verschiedensten Gründen nicht immer ganz<br />

exakt festgelegt werden. Die Folge ist sehr häufig eine Brillenkorrektur zum<br />

Ausgleich der verbleibenden Fehlsichtigkeit.<br />

Mit der Calhoun LAL kann der Augenarzt jedoch nach der Implantation der Linse die<br />

verbleibende Brechkraftfehler sowie zusätzlich einen eventuell vorhandenen<br />

Astigmatismus exakt nachkorrigieren.<br />

Das Besondere der Kunstlinse ist das außergewöhnliche Material, aus dem sie<br />

gefertigt wird. Es besteht zu einem großen Teil aus photosensitiven


René Kammerlander<br />

- 52 -<br />

Silikonmakromeren. Durch Bestrahlung mit <strong>UV</strong>-Licht kann dieses Material verformt<br />

und so die Brechkraft der Linse verändert werden.<br />

2 bis 3 Wochen nach der Operation wird eine Nachbehandlung durchgeführt wo die<br />

postoperative Sehfähigkeit festgestellt und justiert wird. Dies geschieht indem die<br />

IOL mit <strong>UV</strong>-Licht bestrahlt wird. Muss die Brechkraft der Linse erhöht werden,<br />

bestrahlt der Augenarzt den zentralen Teil der Calhoun LAL. Die Linse wird im<br />

Zentrum dicker und die Brechkraft nimmt zu.<br />

Ist die Brechkraft der Linse zu hoch, werden die Ränder der Kunstlinse bestrahlt. Das<br />

Zentrum der Linse flacht ab und die Brechkraft wird reduziert.<br />

Nach drei bis vier Sitzungen wird die IOL endgültig fixiert und kein <strong>UV</strong>-Licht bewirkt<br />

mehr eine Veränderung an der Linse.<br />

Die <strong>UV</strong>-Beeinträchtigung <strong>für</strong> das innere Auge ist unbedenklich, da die Innenseite der<br />

Kunstlinse mit einem <strong>UV</strong>-Blocker versehen ist und somit keine schädliche <strong>Strahlung</strong><br />

an die weiteren Augenabschnitte, und somit bis zur Retina, gelangen kann.<br />

Die Langzeitwirkungen können noch nicht angeführt werden, aber mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit wird der Patient nach der Operation <strong>für</strong> die Ferne und <strong>für</strong> die<br />

Nähe keine Brille mehr benötigen.<br />

12.3 Weitere Aspekte:<br />

Die wichtigste Funktion, die aus der Aufnahme von <strong>UV</strong>-Licht im Körper resultiert, ist<br />

die Umsetzung der <strong>Strahlung</strong> in Vitamin D3. Dieses wird vom menschlichen Körper<br />

benötigt, damit Mineralien, wie Kalzium, gebildet und verwertet werden können.<br />

Vitamin D3 kommt außer in Fisch nicht in unseren Nahrungsmitteln vor. Besteht ein<br />

Mangel von Kalzium, so kann es bei Kindern zu Rachitis und bei Erwachsenen zu<br />

Osteoporose (Knochenerweichung) kommen.<br />

Weiters verhindert <strong>UV</strong>-Licht Karies und verbessert den Mineralhaushalt,<br />

Knochenstoffwechsel und die immunologische Abwehr.


René Kammerlander<br />

- 53 -<br />

<strong>UV</strong>-Licht baut Stresshormone ab, wodurch eine Erweiterung <strong>des</strong> Sehfelds und<br />

eine erhöhte Informationsverarbeitung erfolgt. Ebenso ergibt sich durch <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> eine vermehrte Bildung von roten Blutkörperchen und <strong>des</strong><br />

Hämoglobins, wodurch eine bessere Sauerstoffversorgung der Zellen gegeben<br />

ist.<br />

Über die Augen gelangt Sonnenlicht in die Hirnanhangdrüse. Folglich wird der<br />

Hormonhaushalt auch über <strong>UV</strong>-Einstrahlung beeinflusst. Dort wird Depressionen<br />

vorgebeugt, indem es die Melatoninbildung hemmt.<br />

Sonnenlicht kann auch die Sehkraft stärken, weil es, sofern es nicht direkt auf die<br />

Augen trifft, Nahrung <strong>für</strong> die Sehzellen ist.<br />

Vor allem <strong>UV</strong>-C-<strong>Strahlung</strong> wirkt antibakteriell und ist wichtig <strong>für</strong> das Immunsystem<br />

und die Sehzellen.<br />

<strong>UV</strong>-B-Licht ist essentiell zur Vitamin-D-Bildung, welches u.a., wie oben bereits<br />

angeführt, den Kalziumhaushalt reguliert und indirekt den Blutdruck auf normale<br />

Weise sinken lässt. <strong>UV</strong>-B-Strahlen im Sonnenlicht unterstützen das sympathische<br />

Nervensystem, indem sie die Aktivität von Enzymen erhöhen und den<br />

Zuckerstoffwechsel verbessern. Ebenso wirkt es gegen Störungen <strong>des</strong> Herz-<br />

Kreislaufsystems und hat herzschützende Wirkung. Liegt eine ausreichende<br />

Intensität der <strong>Strahlung</strong> vor, so ist <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> ein wesentlicher Aspekt in der<br />

Abwehr von Krebserkrankungen (Blasen-, Brust-, Darm-, Prostata- und zahlreiche<br />

andere Krebsarten).<br />

<strong>UV</strong>-A- und <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> wird im Kampf gegen Akne, Neorodermitis und<br />

anderen Hautkrankheiten verwendet.<br />

Vitamin D wird mit Hilfe der <strong>UV</strong>-B <strong>Strahlung</strong> gebildet. Dieses dient noch dazu als<br />

Schutzstoff gegen Prostata-, Darm- und Brustkrebs, Zuckerkrankheit und<br />

Osteoporose.


René Kammerlander<br />

- 54 -<br />

13. FORSCHUNGSSTUDIE DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK,<br />

INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE PHYSIK, UNIVERSITÄTSKLINIK<br />

FÜR AUGENHEILKUNDE<br />

13.1 Keratitis Solaris – Bestrahlungsdosen durch solare <strong>UV</strong>B-<strong>Strahlung</strong><br />

Dr. M. Blumthaler, Univ-Prof. Dr. W. Ambach, Institut <strong>für</strong> Medizinische Physik der Universität Innsbruck<br />

Doz. Dr. F. Daxecker, Universitätsklinik <strong>für</strong> Augenheilkunde, Innsbruck<br />

Im Zuge der Bearbeitung unserer Diplomarbeit haben wir uns Kontakt mit Herrn<br />

Univ.-Prof. Dr. M. Blumthaler vom Institut <strong>für</strong> physikalische Medizin an der Universität<br />

Innsbruck aufgenommen. In einem persönlichen Gespräch hat mir dieser ermöglicht,<br />

Einblick in seine Studien zum Thema <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> und das menschliche Auge zu<br />

nehmen. In dieser Studie führte er, unterstützt von der Universitätsklinik <strong>für</strong><br />

Augenheilkunde Dr. F. Daxecker, Messungen der <strong>Strahlung</strong>sdosis von <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong><br />

in Abhängigkeit von der Meereshöhe, dem Ozongehalt der Atmosphäre, der<br />

Sonnenhöhe und dem Reflexionsvermögen <strong>des</strong> Bodens durch. Mit Hilfe dieser<br />

Befunde wertete er Aktivierungsspektren aus, welche Aussagen darüber liefern, wie<br />

groß die Wirksamkeit der <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> unter bestimmten Voraussetzungen ist.<br />

Diese wurden am Beispiel der Keratitis solaris (Keratitis photoelektrika) ausgewertet<br />

und lieferten diese Ergebnisse interessante Aspekte zur Auswirkung der <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> auf das menschliche Auge, welche ich mir im Folgenden erlaube<br />

zusammenzufassen.<br />

Abb. 18: Dr. M. Blumthaler, Universität Innsbruck;<br />

Oberer Teil: Keratitis-Aktivierungsspektrum<br />

Unterer Teil: Keratitiswirksame Bestrahlungsintensität <strong>des</strong> Auges<br />

<strong>für</strong> die solare <strong>Strahlung</strong> in den einzelnen Jahreszeiten sowie O m<br />

NN und 3000 m NN.


René Kammerlander<br />

- 55 -<br />

Durch Multiplikation <strong>des</strong> Aktivierungsspektrums mit dem solaren Spektrum erhält<br />

man die – zum Beispiel – keratitiswirksame Intensität (siehe Abb. 18). Hier wird das<br />

keratitiswirksame Sonnen-spektrum veranschaulicht. Es ist sehr gut ersichtlich, dass bei<br />

einer Wellenlänge von 280 bis 320 nm (<strong>UV</strong>-Bereich) ein Peak die Belastung auf das Auge im<br />

<strong>UV</strong>-Bereich zeigt.<br />

In Zusammenhang mit den <strong>für</strong> das Auge relevanten Bestrahlungsintensitäten spielen<br />

folgende Punkte eine wichtige Rolle:<br />

a) Das Reflexionsvermögen <strong>des</strong> Bodens<br />

Im Allgemeinen wird die Intensität der <strong>Strahlung</strong> durch Reflexion <strong>des</strong> Bodens<br />

verstärkt. So reflektiert zum Beispiel hellfarbiger Sand etwa 15 %, Wasser 5 % und<br />

Schnee (je nach Verschmutzungsgrad) ca. 50-95 % der <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong>.<br />

Geht man vom freien Gelände über auf eine Schneeoberfläche, so erhöht sich die<br />

keratitiswirksame <strong>Strahlung</strong>sintensität um einen Faktor 15,8 – unabhängig von Höhe<br />

und Jahreszeit.<br />

Aus Messungen ist bekannt, dass das Reflexionsvermögen einer trockenen<br />

Schneeoberfläche <strong>für</strong> <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> bis zu 100% beträgt. Es gibt einen großen<br />

Unterschied der Intensitäten bei aperer und schneebedeckter Oberfläche. Der Grund<br />

da<strong>für</strong> ist, dass bei aperem Gelände die Schwellenwertdosis im Verlauf <strong>des</strong> Tages<br />

auch im Sommer praktisch nicht erreicht wird und die Keratitis photoelektrika<br />

praktisch nur bei schneebedecktem Gelände auftritt.


René Kammerlander<br />

- 56 -<br />

Abb.19: Keratitiswirksame Intensitäten zu Mittag <strong>für</strong> Meeresniveau und 3000 m NN. Das Auge<br />

betrachtet horizontale Oberfläche. Punktierter Bereich: schneebedecktes Gelände;<br />

Schraffierter Bereich: aperes Gelände.<br />

b) Ozonkonzentration – jahreszeitlicher Verlauf<br />

Das Verhältnis der Mittagsintensität im Laufe der Jahreszeiten beträgt im Winter 1,7<br />

zu Frühling 7,6 zu Sommer 17,0 zu Herbst 9,9<br />

Es besteht also ein Zusammenhang zwischen Intensität und Ozonkonzentration. Die<br />

Ozonschicht gilt als „riesige <strong>UV</strong>-Schutzbrille der Erde“. Die Ozonkonzentration ergibt<br />

im Herbst verglichen mit dem Frühjahr eine um 30 % größere keratitiswirksame<br />

Mittagsintensität. (siehe Abb 19, Seite 28)<br />

Im Tagesverlauf erfolgt ein steiler Anstieg hin zum Maximum, welches in der<br />

Mittagszeit erreicht wird. Die Globalstrahlung hat dagegen einen deutlich<br />

unterschiedlichen Tagesverlauf (gestrichelte Linie in Abb. 20). Der Grund da<strong>für</strong> liegt<br />

in der Schwächung der keratitiswirksamen Intensität bei niederen Sonnenhöhen als


René Kammerlander<br />

- 57 -<br />

Folge der Änderung der durchstrahlten Ozonschicht bei unterschiedlichen<br />

Sonnenhöhen.<br />

Abb. 20: Keratitiswirksame Intensität auf eine horizontale Fläche im tageszeitlichen Verlauf <strong>für</strong><br />

die einzelnen Jahreszeiten; die Kurven gelten <strong>für</strong> Meeresniveau und 47° geographischer<br />

Breite; zum Vergleich Tagesgang der Globalstrahlung gestrichelt eingetragen<br />

c) Höhengradient<br />

Die Zunahme <strong>des</strong> Mittagswertes der keratitiswirksamen <strong>Strahlung</strong> hängt von der<br />

Meereshöhe ab. Der Höhengradient im Frühling, Sommer und Herbst beträgt<br />

16%/1000m, denn mit zunehmender Höhe kann die dünner werdende Luftschicht<br />

einen immer kleineren Teil der <strong>UV</strong>-Strahlen herausfiltern. Im Vergleich zum<br />

Meeresniveau erfolgt eine Zunahme der keratitiswirksamen <strong>Strahlung</strong> in 3000 m<br />

Höhe im Winter 29%, Frühling 48%, Sommer 48% und Herbst 49%. Im Tagesverlauf<br />

erfolgt ein steiler Anstieg zum mittäglichen Maximalwert.


René Kammerlander<br />

- 58 -<br />

Abb.21: Keratitiswirksame Intensitäten zu Mittag <strong>für</strong> Meeresniveau und 3000 m NN. Das Auge<br />

betrachtet horizontale Oberfläche. Punktierter Bereich: schneebedecktes Gelände;<br />

Schraffierter Bereich: aperes Gelände.<br />

Aus Abb. 21 geht die keratitiswirksame Intensität der <strong>Strahlung</strong> hervor. Das Auge<br />

betrachtet horizontales schneebedecktes Gelände (95 %Albedo=Reflexions-<br />

vermögen) und freies Gelände (6 %Albedo). Die Graphen veranschaulichen die<br />

jeweilige Jahreszeiten-abhängige Intensität. Der linke Graph zeigt 0 m NN und der<br />

rechte Graph zeigt 3000 m NN.<br />

Vor allem im rechten Graphen wird deutlich, wie sehr im Sommer auf<br />

schneebedecktem Gelände die keratitiswirksame Bestrahlungsintensität steigt.


René Kammerlander<br />

- 59 -<br />

13.2 Solare <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> im Hochgebirge und ihre Bedeutung <strong>für</strong><br />

den Menschen<br />

Studie von Walter Ambach und Mario Blumthaler, Institut <strong>für</strong> medizinische Physik der Universität<br />

Innsbruck.<br />

Im Rahmen dieser Studie wurden Aktivierungsspektren aufgenommen, welche ein<br />

schwieriges Unterfangen darstellt, weil monochromatische <strong>Strahlung</strong> hoher Intensität<br />

erforderlich ist.<br />

Messungen der solaren <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>:<br />

Es gibt zwei Detektorsysteme, welche eine spektrale Empfindlichkeitskurve<br />

aufweisen. Zur Messung von <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> wird das Robertson-Berger-Sunburn-<br />

Meter mit einer spezifischen, spektralen Empfindlichkeit. Zur Messung der <strong>UV</strong>-A-<br />

<strong>Strahlung</strong> das Eppley <strong>UV</strong>-Radiometer mit einer der Pigmentierung ähnlichen<br />

spektralen Empfindlichkeit.<br />

Ergebnisse:<br />

Wie bereits erwähnt, spielt die Meereshöhe hinsichtlich der Intensität der <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> eine große Rolle. Zum Zwecke dieser Messungen wurden Messungen der<br />

erythemwirksamen (Sonnenbrand-fördernden) Dosis an einer Höhenstation<br />

(Jungfraujoch, 3576 m) und einer Talstation (Innsbruck, 577 m) im jahreszeitlichen<br />

Verlauf durchgeführt. Es ergeben sich in Zusammenhang mit Höhe und Jahreszeit<br />

Unterschiede der Tagesdosen (Abb. 22).<br />

Abb. 22: Tagessumme der<br />

erythemwirksamen <strong>Strahlung</strong> in<br />

jahreszeitlichen Verlauf am<br />

Jungfraujoch (links) und in<br />

Innsbruck.


Abb. 23: Effektive Aktivierungsspektren verschiedener biologischer Reaktionen vor Sonne.<br />

René Kammerlander<br />

- 60 -<br />

„Wichtige biologische Reaktionen, die durch die solare <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> verursacht<br />

werden, sind das Erythem, die direkte und sekundäre Pigmentierung sowie die<br />

Photokeratitis.“ Seite 16 Blumthaler<br />

Abb. 24: Effektive Aktivierungsspektren verschiedener biologischer Reaktionen vor Sonne und das daraus<br />

resultierende Risikospektrum (durchgezogene Linie); Prof. Dr. M. Blumthaler


René Kammerlander<br />

- 61 -<br />

Aus einigen bekannten Reaktionen bei Sonnenbestrahlung ergeben sich in Abb. 23<br />

gezeigte effektive Aktivierungsspektren von Erythem (Sonnenbrand), Konjunktivitis<br />

und Keratitis. Daraus kann ein Risikospektrum abgeleitet werden, welches die<br />

Einhüllende der Aktivierungsspektren ist (siehe Abb. 24).<br />

Abb. 25: Effektives Aktivierungsspektrum vor Sonne <strong>für</strong> Katarakt (BACHEM, 1956), Sonnenspektrum<br />

<strong>für</strong> 60° Sonnenhöhe und 0,32cm Ozon (BENER, 1972)<br />

In Abb.25 ist ersichtlich, dass die <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong> eine weitaus höhere Wirksamkeit<br />

im Aktivierungsspektrum <strong>für</strong> Katarakt innehat, als die <strong>UV</strong>-A-<strong>Strahlung</strong>. Dies hängt mit<br />

dem starken Anstieg der <strong>UV</strong>-A-Intensität im Sonnenspektrum mit zunehmender<br />

Wellenlänge zusammen. Folglich müssen <strong>UV</strong>-A- und <strong>UV</strong>-B-Bereich berücksichtigt<br />

werden.


René Kammerlander<br />

- 62 -<br />

13.3 Schwellenwertdosis der Keratitis Solaris durch solare<br />

Bestrahlung<br />

Als Schwellenwertdosis wird der kleinste Wert bezeichnet, bei dem eine Reaktion<br />

auftritt.<br />

Aus klinischen Hinweisen aus Fällen von Keratitis Photoelektrika, welche in der<br />

letzten Zeit an der Ambulanz der Universitätsklinik <strong>für</strong> Ophtalmologie in Innsbruck<br />

beobachtet wurden, geht viel Interessantes hervor:<br />

Die beobachteten Fälle mit Keratitis Photoelektrika traten nach einem Aufenthalt im<br />

Hochgebirge auf. Ohne Augenschutz begaben sich die Patienten in<br />

schneebedecktes Gelände in ca. 3000 NN. Aus der Expositionsdauer (Dauer <strong>des</strong><br />

Aufenthalts der Personen in diesem Gelände) konnte die keratitiswirksame Dosis<br />

bestimmt werden. Man erhält eine berechnete, keratitiswirksame Bestrahlungsdosis<br />

von 1200 J/m² bis 5600 J/m². Diese Werte sind als Obergrenze aufzufassen, weil die<br />

tatsächliche Expositionszeit wahrscheinlich kürzer ist als die angegebene<br />

Aufenthaltszeit. (Quelle: Keratitis Solaris, Dr. M. Blumthaler, Universität Innsbruck).<br />

Alle Schwellenwertangaben in der Literatur beziehen sich auf Bestrahlungen von<br />

wenigen Minuten, wie dies zum Beispiel beim Schweißen der Fall ist. Hier<strong>für</strong> liegt die<br />

Schwellenwertdosis bei 40J/m².<br />

Es ist interessant, dass sich bei Langzeitintensitäten geringer Intensität eine höhere<br />

Schwellenwertdosis als bei starken und kurzzeitigen Bestrahlungsintensitäten ergibt.


Christian Schwab<br />

- 63 -<br />

14. SCHUTZ DER AUGEN VOR DER SCHÄDLICHEN STRAHLUNG:<br />

Die Form <strong>des</strong> Augapfels und der Augenbrauen bieten einen gewissen anatomischen<br />

Schutz vor direkter <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>. Auch die Augenhöhle, in der das Auge eingebettet<br />

ist, ist an der Schutzfunktion von Sonnenstrahlung die von oben kommt, beteiligt. Bei<br />

hellem Licht, bzw. direktem Blick in die Sonne wird die Belastung durch das<br />

Zusammenkneifen der Augen noch weiter verringert.<br />

Es ist jedoch bereits länger bekannt, dass reflektiertes Licht bzw. Streustrahlung<br />

trotzdem die Augäpfel und somit auch das Augeninnere treffen kann. Durch den<br />

anatomischen Aufbau <strong>des</strong> Auges kann es z. B. durch den Tränenfilm oder die<br />

Cornea zu deutlicher Streuung bzw. Totalreflexion und somit zu ungeahnter<br />

Schädigung kommen. Neben dem Schutz durch das Tragen von Hut oder<br />

Schildkappe, der die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> maximal um das Vierfache verringern kann, ist<br />

das Tragen einer Sonnenbrille von großer Wichtigkeit.<br />

Das häufige Tragen einer Sonnenbrille wurde mit einem um 40 Prozent geringerem<br />

Risiko <strong>für</strong> einen hinteren subkapsulären Katarakt in Verbindung gebracht. Das<br />

Tragen von Schildkappe oder Sonnenbrille ist zweifellos wichtig jedoch sind zwei<br />

weiter Tatsachen zu berücksichtigen:<br />

Erstens:<br />

Sonnenbrillen werden in der Bevölkerung unterschiedlich häufig getragen. Laut einer<br />

Umfrage tragen die meisten Menschen höchstens in 30 Prozent der im Freien<br />

verbrachten Zeit einen Sonnenschutz. Fast ein Viertel von ihnen trägt nie<br />

Sonnenbrillen.


Zweitens:<br />

Christian Schwab<br />

- 64 -<br />

Da die meisten Sonnenbrillen eine Basiskurve von 4 bis 6 aufweisen, schützen diese<br />

die Augen nicht vor peripherer auftreffender <strong>Strahlung</strong>. Das heißt, Sonnenlicht und<br />

somit die schädliche <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> kann ungehindert auf die empfindlichen<br />

Strukturen <strong>des</strong> Auges treffen.<br />

15. DAS PERIPHERE LICHT – DER PLF-EFFEKT:<br />

Studien bestätigen, dass peripher auftreffende <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> die gefährlichste weil<br />

unerwartete ist. Die Totalreflexion der Cornea ist höchstwahrscheinlich auch der<br />

Grund, warum ein Pterygium auf der nasalen Seite der Konjunktiva häufiger auftritt<br />

als temporal. Studien zeigen, dass die Cornea als zusätzliche Linse fungiert, die das<br />

auf die temporale Cornea auftreffende Licht auf die andere Seite <strong>des</strong> Auges<br />

fokussiert. Die Anatomie der Nase verhindert diesen Effekt in umgekehrter Richtung.<br />

Das heißt, das auf den nasalen Limbus auftreffende Licht hat keinen so spitzen<br />

Winkel, dass es am temporalen Limbus zu einer Fokussierung kommt. Der Grad der<br />

Fokussierung durch den Limbus hängt zum Teil von der Hornhauttopografie und von<br />

der Tiefe der Vorderkammer ab.<br />

Es wurde berechnet, dass die stärkste Lichtintensität am nasalen Limbus etwa<br />

zwanzigmal höher ist als die Intensität <strong>des</strong> auftreffenden Lichts. Dies liegt am Effekt<br />

der oben beschriebenen Fokussierung <strong>des</strong> peripheren Lichts. Darüber hinaus wird<br />

das Licht durch den gleichen Mechanismus auf die nasale Augenlinse fokussiert und<br />

erreicht dort eine Spitzenintensität, die um das 4 bis 5 fache höher ist, als das normal<br />

auftreffende Licht.<br />

Ebenfalls ist es möglich, dass der Effekt der Fokussierung peripheren Lichts ein<br />

Faktor <strong>für</strong> die Entstehung von Katarakten, die vor allem im unteren nasalen<br />

Quadranten entstehen, ist.


- SCHUTZ DES AUGES VOR PLF-EFFEKT:<br />

Christian Schwab<br />

- 65 -<br />

Es wurde nachgewiesen, dass der PLF-Effekt bei verschiedenen Einfallswinkeln<br />

auftritt. Das Phänomen ist sogar bei stumpfen Winkeln erkennbar, bei denen die<br />

<strong>Strahlung</strong>squelle hinter der Augenvorderfläche liegt. Obwohl Sonnenbrillen vom<br />

Fachoptiker fast die gesamte auftreffende <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> blockieren, bieten die<br />

meisten Fassungen seitlich nur einen unzureichenden Schutz. Tatsächlich wurde<br />

festgestellt, dass Sonnbrillen, die das Auge nicht komplett umschließen, nicht<br />

beziehungsweise kaum vor peripher fokussierter <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> schützen.<br />

Hier empfiehlt sich vor allem das Tragen von stark gewölbten Sonnenbrillen (=<br />

Basiskurve 8,00) beziehungsweise das Tragen von Fassungen mit zurückgezogener<br />

Backe und oder breitem Bügel. Auch eine Sonnenbrille mit zusätzlichem<br />

Seitenschutz vermindert deutlich die seitlich einfallende Lichtmenge. Da die<br />

Sonnenbrillenmode in den letzten Jahren eine Veränderung in Richtung Größe<br />

erfuhr, ist dies heutzutage mit den meisten Fassungen gewährleistet.<br />

Das optische Fachpersonal ist geschult und berät hinsichtlich optimalsten und<br />

ausreichenden Schutz. Nicht zu vergessen ist: Auch die beste Sonnenbrille schützt<br />

nicht richtig, wenn sie nicht ordnungsgemäß angepasst ist und / oder rutscht!


16. VERBESSERTER <strong>UV</strong>-SCHUTZ MIT KONTAKTLINSEN:<br />

Christian Schwab<br />

- 66 -<br />

Gut angepasste weiche Kontaktlinsen bedecken die gesamte Cornea und den<br />

Limbus. Ein in die weiche Kontaktlinse integrierter <strong>UV</strong>-Filter schütz sowohl diesen<br />

Bereich als auch das Augeninnere vor direkter und reflektierter <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>. Im<br />

Gegensatz zu den meisten Sonnenbrillen schützen Kontaktlinsen auch vor dem PLF-<br />

Effekt, wie experimentell nachgewiesen wurde. Spezielle Kontaktlinsenmaterialien<br />

mit <strong>UV</strong>-Filter reduzieren die Intensität der auf den nasalen Limbus fokussierten<br />

peripheren <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> signifikant. Der Schutz besteht bei allen Einfallswinkeln und<br />

somit wird die Möglichkeit zur Entstehung eines Pterygiums und <strong>des</strong> frühzeitigen<br />

Katarakts verringert.<br />

Durchgeführte Studien bestätigen, dass Kontaktlinsen mit <strong>UV</strong>-Filter die Cornea, das<br />

Kammerwasser und die Augenlinse vor <strong>UV</strong>-strahlungsbedingten pathologischen<br />

Prozessen schützen kann.<br />

Die Menge, der von der Kontaktlinse absorbierten bzw. durchgelassenen <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> ist vom Material und Design abhängig. Es handelt sich um die<br />

Absorptionskapazität bei einer bestimmten Min<strong>des</strong>tdicke. Der <strong>UV</strong>-Schutz der Klasse I<br />

muss min<strong>des</strong>tens 90 Prozent <strong>UV</strong>A- und min<strong>des</strong>tens 99 Prozent <strong>UV</strong>B-<strong>Strahlung</strong><br />

absorbieren. <strong>UV</strong> Schutz der Klasse II min<strong>des</strong>tens 70 Prozent <strong>UV</strong>A- und min<strong>des</strong>tens<br />

95 Prozent <strong>UV</strong>B-<strong>Strahlung</strong>. Die <strong>UV</strong>-Schutzeigenschaft einer Kontaktlinse wird durch<br />

die Copolymerisation eines <strong>UV</strong>-absorbierenden Benzotriazolmonomers und <strong>des</strong><br />

Monomers der jeweiligen Kontaktlinsenmaterilas erreicht, wobei das Benzotriazol die<br />

<strong>UV</strong>A- und <strong>UV</strong>B-<strong>Strahlung</strong> absorbiert.<br />

Einen 100 %igen <strong>UV</strong>-Schutz bieten zum Beispiel folgende<br />

Kontaktlinsen:<br />

Johnson & Johnson - Acevue Oasys<br />

Boston XO – lila; Boston XO ice – kein <strong>UV</strong>-Schutz


Christian Schwab<br />

- 67 -<br />

Kontaktlinsen mit <strong>UV</strong>-Schutz der Klasse I oder II schützen die Cornea, den Limbus<br />

und die inneren Strukturen <strong>des</strong> Auges auch in Situationen, in denen eine<br />

Sonnenbrille nicht geeignet wäre.<br />

Beim Tragen von Kontaktlinsen sollte man jedoch immer bedenken, dass sie lediglich<br />

einen Teil <strong>des</strong> Auges abdecken und somit meist Bindehaut und Lider ungeschützt<br />

bleiben. Eine Kombination von Kontaktlinse mit <strong>UV</strong>-Schutz und optimal filternder<br />

Sonnenbrille (= der DIN EN 1836 entsprechend) erweist sich als beste<br />

Schutzmöglichkeit. Grundsätzlich sollte beim Kauf von Kontaktlinsen immer auf einen<br />

zusätzlichen <strong>UV</strong>-Schutz durch eine Sonnenbrille gedacht werden.<br />

Neben der DIN Kennzeichnung soll eine Sonnenbrille auch über eine CE<br />

Zertifizierung verfügen. (CE = Conformité Européen). Diese befindet sich meist auf<br />

der Innenseite <strong>des</strong> Brillenbügels. Beide Zeichen belegen, dass die Sonnenbrille den<br />

Sicherheitsanforderungen europäischer Richtlinien entspricht.<br />

Der Endverbraucher ist in der Regel die Ästhetik und die modischen Trends<br />

ausschlaggebend <strong>für</strong> einen Sonnebrillenkauf. Es darf jedoch nicht auf die<br />

Primärfunktion einer Sonnenbrille – die Schutzfunktion – und somit auf die Qualität<br />

der Gläser und auf die Sinnhaftigkeit der Fassung vergessen werden.<br />

Hochwertige Sonnenschutzgläser weisen eine 100 % <strong>UV</strong>-Kante ab 400 nm auf. Der<br />

Grad der Tönung ist auf den Gebrauch abgestimmt.


17. KANTENFILTER:<br />

Christian Schwab<br />

- 68 -<br />

Ein Kantenfilter ist ein Spezialfilterglas, das das <strong>UV</strong>-Licht und das sichtbare blaue<br />

Licht absorbiert. Das heißt, es sind Lichtschutzgläser, die das komplette Licht <strong>des</strong><br />

solaren Spektrums bis zu einer bestimmten Wellenlänge (Kante) komplett<br />

absorbieren. Als Kante wird die filterspezifische Wellenlänge bezeichnet, die den<br />

Absorptions- und Transmissionsbereich voneinander trennt.<br />

Diese Produkte weisen zwei scharf voneinander getrennte Spektralbereiche auf. Das<br />

energiereiche kurzwellige Licht (<strong>UV</strong>-Licht und Blaubereich) wird absorbiert und ab<br />

dem Kantenwert wird das Licht transmittiert. Ebenfalls führt ein Kantenfilterglas auch<br />

zu einer Kontraststeigerung und zu einer Reduktion der Blendung.<br />

VERGLEICH TRANSMISSIONSKURVE SONNENSCHUTZGLAS UND<br />

KANTENFILTERGLAS:<br />

Bild 5, 6<br />

Transmissionskurve Sonnenschutzglas<br />

Transmissionskurve Kantenfilterglas


18. <strong>UV</strong>-Schutz und Solarium:<br />

Christian Schwab<br />

- 69 -<br />

Die wichtigste Quelle natürlicher <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> ist die Sonne. Künstlicher <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> ist man beim Besuch von Sonnenstudios ausgesetzt. Besonders in der<br />

dunklen Jahreszeit suchen viele die Wärme und das Licht von Solarien, jedoch nicht<br />

ohne Risiko. Gesunde Bräune ist im Solarium nicht zu bekommen. Vorbräunen im<br />

Solarium ist kein sicherer Schutz <strong>für</strong> natürliche <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>, da die<br />

Zusammensetzung in den Röhren der Solarien nicht dem Spektrum der Sonne<br />

entspricht. Die Haut muss zuerst einen ausreichenden Eigenschutz aufbauen. Dass<br />

die <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> neben positiven Effekten, wie das Anregen der Durchblutung und<br />

<strong>des</strong> Kreislaufs sowie die Steigerung <strong>des</strong> allgemeinen Wohlbefindens <strong>für</strong> den Körper,<br />

auch erhebliche negative Auswirkungen, vor allem <strong>für</strong> das Auge, haben kann, ist<br />

bereits seit Jahren bekannt. Die künstliche <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> ist keineswegs schonender<br />

oder gesünder. Es handelt sich auch um einen Trugschluss, dass die Bräune aus<br />

dem Solarium vor Urlaubs-Sonnenbrand schützt. Trotzdem nehmen viele Menschen<br />

die Warnhinweise der Experten nur in den seltensten Fällen ernst.<br />

Die meisten Solarien verabreichen <strong>UV</strong>A <strong>Strahlung</strong>. Hierbei handelt es sich meist um<br />

eine viel höhere Strahlenbelastung als die Mittagssonne in den Tropen. Der Gang in<br />

das Solarium ist eine Gefahr <strong>für</strong> das menschliche Auge und bedarf eines<br />

ausreichenden Augenschutz, da das Augenlid selbst nicht alle schädlichen <strong>UV</strong>-<br />

Strahlen abhält. Der gesamte optische Apparat bedarf eines zusätzlichen Schutzes.<br />

Reizungen sind noch das geringste Übel. Eine Trübung der Augenlinse oder der<br />

umgangssprachliche „Sonnenbrand im Auge“ sprich Verbrennungen der Horn- oder<br />

Netzhaut könnten die Folge eines ungeschützten Besuches im Solarium sein.<br />

Von Spezialisten wird empfohlen, pro Jahr nicht mehr als 50 natürliche und<br />

künstliche Sonnenbäder zu nehmen!<br />

Die Schutzbrillen die den gültigen Sicherheitsvorschriften entsprechen, müssen dem<br />

Solariumbesucher unaufgefordert zur Verfügung gestellt werden. Diese Schutzbrillen<br />

bedecken lediglich den Augapfel und hinterlassen somit keine größeren hässlichen<br />

weißen Flecken. Wer sie nicht ausleihen will, kann sie im Fachhandel bereits ab Euro<br />

5,00 beziehen.


Fehlen die Schutzbrillen im Solarium verlassen Sie dieses am besten gleich wieder!<br />

Weiters ist zu beachten:<br />

Christian Schwab<br />

- 70 -<br />

Wenn Sie am Auge und hier speziell an der Augenlinse operiert worden sind, sollten<br />

Sie auf den Solariumbesuch komplett verzichten!<br />

- FUNKTIONSPRINZIP SOLARIUM:<br />

Die technischen Komponenten eines Solariums beschränken sich auf eine künstliche<br />

<strong>UV</strong>-Strahlenquelle, verschiedene Filter und Reflektoren und einem mechanischen<br />

Aufbau mit festgelegter Nutzfläche.<br />

Solarien arbeiten mit dem gleichen ultravioletten Strahlen, wie sie auch im<br />

Sonnenlicht vorkommen. Wie gesagt, meistens <strong>UV</strong>-A aber auch <strong>UV</strong>-B. <strong>UV</strong>-C ist <strong>für</strong><br />

den menschlichen Körper gefährlich!<br />

Am häufigsten verwendete Geräte:<br />

1) Niederdruckgeräte mit Leuchtstoffröhren:<br />

Diese Geräte liegen von ihrer Strahlenqualität zwischen Sonne und<br />

Hochdruckbrenner. Sie geben neben einem relativ hohen <strong>UV</strong>-A Anteil auch<br />

noch einen von der Leuchtstoffbeschichtung abhängigen großen <strong>UV</strong>-B Anteil<br />

ab. Das <strong>UV</strong>-B bewirkt unter anderem, dass die Hornhaut sich verdicken kann,<br />

und somit eine sogenannte Lichtschwiele bildet, die einen natürlichen Schutz<br />

vor weiterer <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> darstellt.<br />

2) Hochdruckbrenner:<br />

Diese werden mit speziellen Filtern betrieben. Sie geben sehr viel <strong>UV</strong>-A und<br />

kein <strong>UV</strong>-B ab. Mit diesen Geräten wird die begehrte „schnelle Bräune“ erzielt.


Christian Schwab<br />

- 71 -<br />

In kommerziellen Bräunungsstudios wird meist eine Kombination der beiden Geräte,<br />

das heißt Solarien mit Leuchtstoffröhren und einem integrierten Hochdruck-<br />

Gesichtsbräuner, verwendet.<br />

Solarien mit einer Leistung von 0,3 Watt erfüllen die derzeit gültigen gesetzlichen<br />

Anforderungen gemäß Brüsseler Beschluss vom Juli 2007 und gelten als<br />

unbedenklich. Dennoch soll der Umgang mit der künstlichen <strong>UV</strong>-Bestrahlung in<br />

Maßen und verantwortungsvoll dosiert werden.


ANHANG:<br />

Christian Schwab<br />

- 72 -<br />

Nachfolgende Tabelle zeigt die Einteilung in Lichtschutzstufen (Tönungsstufen), in<br />

die die am Markt angebotenen Sonnenbrillengläser eingeteilt werden.<br />

Kategorie Transmission Absorption Luminosität Anwendungsbereich Gläserfarbe<br />

0 - S0 80 - 100% 0 - 20% Bewölkt<br />

1 - S1 43,2 - 80% 20-56% Sonnig<br />

2 - S2 17,8 - 43,2% 57-81%<br />

3 - S3 8,5 – 17,8% 82-91%<br />

4 - S4 3,2 – 8,5% 92-97%<br />

Stark sonnig,<br />

Innenstadt<br />

Sehr sonnig,<br />

Land oder<br />

Strand<br />

Extrem<br />

sonnig,<br />

Hochgebirge<br />

und Schnee<br />

Sehr heller Filter. Nur<br />

leichter Lichtschutz.<br />

Eine Brille unter 80 %<br />

Lichtdurchlässigkeit ist<br />

nicht nachtfahrtauglich.<br />

Heller bis mittlerer Filter<br />

in normalen Breiten mit<br />

geringem Blendschutz.<br />

Guter <strong>UV</strong>-Schutz<br />

Dunkles Universalfilter.<br />

Mittlerer Blendschutz.<br />

Guter <strong>UV</strong>-Schutz. In<br />

den meisten<br />

Situationen, besonders<br />

in Mitteleuropa gut<br />

verwendbar.<br />

Sehr dunkler Filter.<br />

Stärkerer Blendschutz.<br />

Hoher <strong>UV</strong>-Schutz.<br />

Notwendigkeit: Tropen,<br />

Subtropen, Südeuropa,<br />

Hochgebirge,<br />

Schneeflächen, helle<br />

Wasserflächen, Sand.<br />

Extrem dunkler Filter.<br />

Hoher Blendschutz.<br />

Hoher <strong>UV</strong>-Schutz. Nur<br />

bei extremen<br />

Bestrahlungsverhältniss<br />

en wie helle<br />

Schneeflächen oder<br />

Gletscher notwendig.<br />

Diese sehr dunklen<br />

Brillen dürfen nicht beim<br />

Führen eines<br />

Kraftfahrzeuges<br />

verwendet werden.<br />

Gelb<br />

Grau<br />

Grün<br />

Grau<br />

Braun


PROBLEME:<br />

Christian Schwab<br />

- 73 -<br />

Um unserer Arbeit eine persönliche Note zu verleihen beschlossen wir, eine von uns<br />

gestaltete Befragung von Personengruppen, die negative Erfahrungen mit der <strong>UV</strong>-<br />

<strong>Strahlung</strong> in Verbindung mit ihren Augen hatten, in das Werk einfließen zu lassen.<br />

Grundsätzlich hatten wir vor, in unserer Arbeit eine <strong>für</strong> uns angemessene Umfrage<br />

mit verschiedenen Probandengruppen durchzuführen.<br />

Variante 1:<br />

Unser erster Gedanke war, dass wir mit Hilfe von einem Augenarzt und der<br />

Universitätsklinik in Innsbruck Patienten mit Keratitis Photoelectrica einer kurzen<br />

Umfrage unterziehen.<br />

Hier dachten wir an Menschen, die sich ohne adäquaten Sonnenschutz <strong>für</strong> ihre<br />

Augen in größeren Höhen befinden. Genauer gesagt wollten wir mit Bergführern oder<br />

Schifahrern sprechen.<br />

Wir wollten allgemeine Fragen wie: Ort, Gegebenheiten, Grund <strong>des</strong> mangelnden<br />

Schutzes, ... eruieren und eventuell den weiteren Verlauf der Erkrankung<br />

dokumentieren.<br />

Die Durchführung dieses Vorhabens war uns jedoch aufgrund <strong>des</strong> individuellen<br />

Datenschutzes nicht möglich. Ebenfalls gestaltete sich eine zeitliche Organisation der<br />

Befragung sehr schwierig, da die Patienten plötzlich mit akuten Problemen einen Arzt<br />

konsultieren und somit hätten wir ständig vor Ort in einer Ordination verweilen<br />

müssen.<br />

Ein weiteres Problem stellte sich uns ebenfalls noch in den Weg. Dokumentationen,<br />

in der Art wie wir sie vorhatten, müssen, laut Auskunft eines Augenarztes und der<br />

Ärztekammer, durch eine Ethikkommission begutachtet und bestätigt werden. Da<br />

dieser Aufwand mit wesentlichen zeitlichen und finanziellen Kosten verbunden ist,<br />

wurde dieses Vorhaben verworfen.


Variante 2 und 3:<br />

Christian Schwab<br />

- 74 -<br />

Unsere folgenden Vorhaben konzentrierten sich auf Umfragen im Bereich von<br />

Solariumbenützern die aus kosmetischen Gründen im Solarium auf einen<br />

Augenschutz verzichten. Wir erfuhren zwar, dass es genug Menschen gibt, die dies<br />

praktizieren, um keine unschönen „weißen Ringe“ um die Augen zu bekommen, die<br />

ihren tollen braunen Teint beeinflussen.<br />

Diese Umfrage scheiterte leider an der mangelnden Mitarbeitsfreudigkeit der<br />

Personengruppe, die wir befragen wollten.<br />

Des Weiteren wollten wir Menschen befragen, die beruflich bedingt mit <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong><br />

zu tun haben, genauer gesagt mit Arbeitern im Metallgewerbe, die ohne oder mit<br />

nicht ausreichendem Schutz die Tätigkeit <strong>des</strong> Elektroschweißens praktizierten.<br />

Wir erhofften uns bei diesem Thema auch größeren Erfolg, welcher jedoch auch an<br />

planungstechnischen Gründen von Seiten unserer Probanden zum Scheitern<br />

verurteilt war.<br />

In Anbetracht der Tatsachen beschränkten wir uns ab Jänner 2011 auf die<br />

Fertigstellung einer mehr oder weniger theoretischen Arbeit.


ZEITAUFWAND SCHWAB:<br />

Juni bis September 2010:<br />

Überlegungen bezüglich Projektarbeitsthema, Gespräche mit Firmen,<br />

Universitätsbibliothek Salzburg, Vorkonzept Thema <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong>, optische<br />

Gespräche mit <strong>Kolleg</strong>en, … (Zeitaufwand 50 Stunden)<br />

06.10.2010: 4 Stunden Unterricht: Findung Team, Projektbesprechung<br />

13.10.2010: 4 Stunden Unterricht: Mail Unternehmen, Gruppenarbeit<br />

20.10.2010: 4 Stunden Unterricht: Zeitplan, Themenaufteilung, Allgemeinarbeit<br />

27.10.2010: 4 Stunden Unterricht: Zeitplan, Themenaufteilung, Allgemeinarbeit<br />

03.11.2010: 4 Stunden Unterricht: Bibliothek, Stoffsammlung<br />

10.11.2010: 4 Stunden Unterricht: Bibliothek, Stoffsammlung<br />

11.11.2010: 4 Stunden: Gespräch Prof. Dr. Blumthaler, Innsbruck<br />

17.11.2010: 4 Stunden Unterricht: Beginn Texterstellung<br />

24.11.2010: 4 Stunden Unterricht: Beginn Texterstellung<br />

Laufende Weiterbearbeitung <strong>des</strong> schriftlichen Teils, Gespräche mit Mitarbeitern über<br />

Messmethoden bzw. Probanden (Zeitaufwand 10 Stunden)<br />

Jan. / Feb. 2011: Gespräche mit Frau Dr. Stieldorf und Herrn Dipl. Ing. (FH) Pöltner<br />

bezüglich Messmethoden, Probandenfindung, Problemerörterung … Ergebnis =<br />

negativ (Zeitaufwand 20 Stunden)<br />

16.02.2011: 4 Stunden Unterricht: Anmeldung <strong>HTL</strong>-Innovativ, Stoffsammlung Projekt<br />

20.02.2011: 5 Stunden: Stoffsichtung, Beginn der Textverarbeitung<br />

24.02.2011: 4 Stunden Unterricht: Email: Dr. Ruckhofer, Dr. Blumthaler<br />

27.02.2011: 5 Stunden: Stoffsichtung, Textverarbeitung<br />

02.03.2011: 4 Stunden Unterricht: Besprechung Mitarbeiter; Email Dr. Ruckhofer<br />

05.03.2011: 4 Stunden Stoffsammlung im Internet<br />

16.03.2011: 4 Stunden Unterricht: Fertigstellung <strong>HTL</strong> Innovativ, abstract <strong>für</strong> Projekt<br />

19.03.2011: 5 Stunden: Textverarbeitung<br />

- 75 -


26.03.2011: 5 Stunden: Textverarbeitung<br />

06.04.2011: 4 Stunden: Textverarbeitung – allgemeiner Teil<br />

09.05.2011: 5 Stunden: Textverarbeitung – allgemeiner Teil<br />

13.04.2011: 4 Stunden: Textverarbeitung, weiterführende Literatur<br />

19.04.2011: 5 Stunden: Textverarbeitung, weiterführende Literatur<br />

20.04.2011: 5 Stunden: Textverarbeitung<br />

29.04.2011: 5 Stunden PC Raum - Fertigstellung meiner Teile<br />

30.04.2011: 5 Stunden PC Raum – Fertigstellung meiner Teile<br />

06.05.2011: 5 Stunden PC Raum – Fertigstellung meiner Teile<br />

07.05.2011: 5 Stunden PC Raum – Fertigstellung meiner Teile<br />

21.05.2011: 5 Stunden PC Raum – Zusammenfügen Kammerlander<br />

Gesamtzeit Schwab: 204 Stunden<br />

(Wobei ich nicht immer jeden Zeitaufwand <strong>für</strong> diese Arbeit exakt dokumentiert habe.<br />

Der Zeitaufwand ist ein Anhaltspunkt und fällt realistisch um einiges höher aus.)<br />

- 76 -


Stundentafel-<br />

Kammerlander René<br />

07.11.2010 3 Literatursammlung+Recherchearbeiten<br />

08.11.2010 2 Literatursammlung+Recherchearbeiten<br />

11.11.2010 4 Gespräch Prof.Dr. Blumthaler, Univ. Ibk<br />

13.11.2010 2 Lieratursammlung+Recherchearbeiten<br />

17.11.2010 2 Recherchearbeiten<br />

01.12.2010 2 Recherchearbeiten<br />

04.12.2010 3 Recherchearbeiten<br />

08.12.2010 1 Gespräch Prof.Dr. Blumthaler, Univ. Ibk<br />

15.12.2010 1 Recherchearbeiten+E-Mail-Kontakt mit Bergführerverband <strong>Tirol</strong><br />

17.12.2010 2 Recherchearbeiten<br />

23.12.2010 3 Recherchearbeiten<br />

27.12.2010 3 Recherchearbeiten<br />

04.01.2011 3 Literatursammlung+Recherchearbeiten<br />

12.01.2011 2 Recherchearbeiten<br />

18.01.2011 2 Literatursammlung+Recherchearbeiten<br />

26.01.2011 4 Literatursammlung+Recherchearbeiten<br />

05.02.2011 4 Recherchearbeiten<br />

06.02.2011 4 Recherchearbeiten<br />

20.02.2011 5 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

23.02.2011 3 Recherchearbeiten<br />

27.02.2011 5 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

18.04.2011 6 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

21.04.2011 2 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

22.04.2011 4 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

23.04.2011 3,5 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

25.04.2011 5 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

27.04.2011 4 Textverarbeitung+Recherchearbeiten<br />

07.05.2011 4 Textverarbeitung<br />

08.05.2011 4 Textverarbeitung<br />

09.05.2011 4 Textverarbeitung<br />

10.05.2011 5 Textverarbeitung<br />

11.05.2011 5 Textverarbeitung<br />

12.05.2011 2 Gespräch Institut <strong>für</strong> Biochemie, Bachmann<br />

13.05.2011 6 Textverarbeitung<br />

14.05.2011 6 Textverarbeitung<br />

15.05.2011 7 Textverarbeitung<br />

16.05.2011 3 Textverarbeitung<br />

17.05.2011 4 Textverarbeitung<br />

18.05.2011 3 Textverarbeitung<br />

19.05.2011 4 Textverarbeitung<br />

20.05.2011 6 Textverarbeitung<br />

21.05.2011 5 Zusammenführung Christian<br />

22.05.2011 2 Textverarbeitung<br />

149,5<br />

- 77 -


PROJEKTSTRUKTURPLAN<br />

Kalenderwoche 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />

Planung<br />

Finden der Probanden<br />

Recherchen<br />

<strong>UV</strong>- <strong>Strahlung</strong> und menschl.<br />

Körper<br />

Veränderungen <strong>des</strong> Auges<br />

med. Anwendung<br />

<strong>UV</strong> Allgemein<br />

<strong>UV</strong>- Höhenabhängigkeit<br />

Situationsbedingte<br />

Schutzmöglichkeiten<br />

Auge allgem.<br />

Prüfinstrumente<br />

Technologie<br />

Rücksprache mit<br />

Projektbegleiter<br />

Kontaktaufnahme mit Prof. Dr.<br />

Blumthaler<br />

Fragebogen erstellen<br />

Probandenmessungen<br />

Auswertung der Messungen<br />

Verschriftlichung der einzelnen<br />

Arbeitsteile<br />

Zusammenfügen der Arbeiten<br />

Zusammenstellung komplett<br />

Korrektur durch<br />

Projektbetreuer<br />

Endfassung<br />

Drucken der Arbeit<br />

Abgabe im Sekretariat<br />

(23.05.2011- 11:59:47 Uhr)<br />

Vorbereitung Präsentation<br />

Einladen der beteiligten Firmen<br />

u. Personen<br />

Probepräsentation<br />

Präsentation (25.05.2011)<br />

Kammerlander René Wartbichler Roland Schwab Christian Gemeinsam<br />

- 78 -


Literaturverzeichnis Kammerlander:<br />

Internetquellen:<br />

www.j-lorber.de<br />

www.gesundheitsamt.de<br />

www.iroc.ch<br />

www.wolfsberg.at<br />

www.nzz.ch<br />

www.optikum.at<br />

www.krebsgesellschaft.de<br />

www.optiker.at<br />

www.wikipedia.org<br />

Peter Schatzl, 2001, Geographische Aspekte <strong>des</strong> Höhenbergsteigens<br />

www.jnjvisioncare.de<br />

www.dog.org<br />

www.meisterfrick.com<br />

www.springerlink.com<br />

www.uni-duesseldorf.de<br />

- 79 -<br />

Gefährdung der Augen, Ausgabe 07/2002, Information <strong>des</strong> Berufsgenossenschaftlichen<br />

Instituts <strong>für</strong> Arbeitssicherheit-BIA St. Augustin


Bücherquellen:<br />

- 80 -<br />

Biochemie <strong>des</strong> Auges, Herausgegeben von Otto Hockwin, G.O.H. Naumann, Band 107,<br />

Enke-Verlag,<br />

Keratitis Solaris: Bestrahlungsdosen durch solare <strong>UV</strong>-B-<strong>Strahlung</strong>. Dr. M. Blumthaler<br />

Solare <strong>UV</strong>-<strong>Strahlung</strong> im Hochgebirge und ihre Bedeutung <strong>für</strong> den Menschen, Dr. M.<br />

Blumthaler


BILDNACHWEIS SCHWAB:<br />

Bild 1: Firma Agetech GmbH, D 12557 Berlin, http://www.agetech.de/<br />

Bild 2: Helmholz Zentrum München, D-85764 Neuherberg,<br />

http://www.helmholtz-muenchen.de/start/index.html<br />

Bild 3: Helmholtz Zentrum München, D-85764 Neuherberg,<br />

http://www.helmholtz-muenchen.de/start/index.html<br />

Bild 4: Startseite <strong>UV</strong>-Gruppe Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck,<br />

http://www2.i-med.ac.at/uv-index/de/index_de.html<br />

Bild 5, 6: Schweizer Optik, http://www.schweizer-optik.de/Start.4.0.html<br />

- 81 -


QUELLENVERZEICHNIS SCHWAB:<br />

Universität Innsbruck, Sektion <strong>für</strong> Biomedizinische Physik, Prof. Dr. Mario Blumthaler<br />

http://www.uibk.ac.at/universitaet/<br />

Universitätsklinik <strong>für</strong> Augenheilkunde und <strong>Optometrie</strong> Salzburg, Dr. Josef Ruckhofer<br />

http://www.augenklinik-salzburg.at/images/home.jpg<br />

Helmholtz Zentrum München<br />

http://www.helmholtz-muenchen.de/start/index.html<br />

Dkfz – Deutsches Krebsforschungszentrum<br />

http://www.dkfz.de/index.html<br />

Schweizer Optik<br />

http://www.schweizer-optik.de/Start.4.0.html<br />

DOZ – Deutsche Optikerzeitung, Karen Walsh<br />

http://www.doz-verlag.de/<br />

Optikum – Unabhängiges Augenoptik Panorama<br />

http://www.optikum.at/<br />

Höhere Fachschule <strong>für</strong> Augenoptik Köln, Dr. Andreas Berke<br />

http://www.hfak.de/dozenten/berke/hfakadr.html<br />

Radiant energy and the eye, Newell, New Orleans Academy of Ophthalmology<br />

Jack Kanski, Klinische Opthalmologie, Atlas, Springer<br />

Augusin A. J., Augenheilkunde, 3 Auflage, Springer<br />

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