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Typische Fehlerquellen bei der Leistungsbewertung/Beobachtung

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Seminar für das Lehramt anGymnasien und GesamtschulenRecklinghausenDiese Effekte sind beson<strong>der</strong>s dann zu beobachten, wenn solche Merkmale beurteiltwerden sollen, die• nur schwer zu beobachten sind,• die nicht präzise definiert beziehungsweise nicht operationalisiert sind,• die eine hohe moralische Bewertung haben.Der "Halo-Effekt" kennzeichnet eine beson<strong>der</strong>s große Gefahren für die Note in"Sonstiger Mitar<strong>bei</strong>t", denn da fließen alle 3 genannten Merkmale ineinan<strong>der</strong>.Ausgangspunkte für diese Effekte sind die "impliziten Persönlichkeitskonzepte" unddie Bil<strong>der</strong>, die sich je<strong>der</strong> Mensch im Laufe seines Lebens über 'die Menschen', 'die Welt'und über sich selbst gebildet hat. Dazu gehören im Laufe des Lebens entwickelteVorlieben und Abneigungen, auch soziale Vorurteile. Das kann als "einfach gegeben"o<strong>der</strong> als "logisch zusammengehörig" erlebt werden.Es handelt sich um implizite Persönlichkeitstheorien im Blick auf die Ar<strong>bei</strong>tshaltung, die"Schwierigkeit" des Schülers, um Intelligenz- bzw. Begabungsvorstellungen des Lehrers,um seine Einstellung bzw. seine Gefühle zu z.B. Dominanz und Ausgeglichenheit, zusozialer Zurückgezogenheit bzw. zu Geselligkeit.Wenn keine Interaktion zwischen Beurteiler und Beurteiltem besteht, wenn keineBeziehungsar<strong>bei</strong>t geleistet werden muß, äußern sich diese Persönlichkeits-konzepteinteressanterweise nicht als "Halo"- o<strong>der</strong> "Hof"-Effekte, son<strong>der</strong>n als "Logische Fehler".9. "Logischer Fehler": Der Beurteiler läßt Merkmalen, die er für logisch zusammengehörigansieht, auch ähnliche Wertungen zuteilwerden.Grundlagen: Implizite Persönlichkeitskonzepte o<strong>der</strong>/und explizite Persönlichkeitstheorien.Hier treten vor allem interindividuelle implizite Persönlichkeits-konzepte zumVorschein, die oft von schichtspezifischen und gesellschafts-spezifischen Einstellungengeprägt sind; vergl. dazu das Phänomen <strong>der</strong> "Stigmatisierung".Beispiele:• verschlossen ⇒ uninteressiert ⇒ unkonzentriert ⇒ lernschwach ⇒ unintelligent;• in Mathe gut ⇒ in Latein gut;• Sauberkeit/Ehrlichkeit ⇒ Fleiß ⇒ guter Schüler ⇒ gut im Fach xy;• ein "ordendlicher" Junge ⇒ guter Schüler ⇒ gute Teilleistungen;• ar<strong>bei</strong>tet wenig für die Schule ⇒ faul ⇒ schwach ⇒ schlechte Teilleistung/Note.Diese Effekte in den Beispielen können auch eine Nähe haben zur10. "Self-fulfilling prophecy" ("Pygmalion"-Effekt o<strong>der</strong> auch "Erwartungseffekt"):Die Erwartungen, die Lehrer in bestimmte Schüler setzen, können sich - aufgrund <strong>der</strong>Erwartung - auch erfüllen. Lehrer unterscheiden sich allerdings darin, wie schnell und wiesehr sie Erwartungen entwickeln, an ihnen festhalten und sie verbal o<strong>der</strong>/und non-verbalmitteilen.11. "Reihungsfehler" ("Positions"-effekte):Bei <strong>der</strong> Durchsicht von Ar<strong>bei</strong>ten (z.B. Aufsätzen) neigen die Beurteiler dazu, die erstenLeit_Anhang10 Seite 2 von 6

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