Bundesdenkmalamt - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
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<strong>B<strong>und</strong>esdenkmalamt</strong> – Landeskonservatorate<br />
Aufnahmen <strong>für</strong> den Dehio-Oberösterreich, eines vom<br />
BDA erstellten Kurzinventares in Buchform.<br />
Zur weiteren Beschleunigung der Erstellung der<br />
Denkmalverzeichnisse erfolgte der Beginn wichtiger<br />
Rationalisierungsschritte, wie die direkte Eingabe der<br />
neu aufgenommenen Daten <strong>und</strong> digitalen Fotos in<br />
die Datenbank unter Verzicht auf die Ausarbeitung eigener<br />
Datenblätter sowie die unmittelbare Erhebung<br />
der Gr<strong>und</strong>stücksdaten während der Erhebungen.<br />
Abb. 1: Aktueller Stand des Projektes. Untersuchung der Rechtsvermutung<br />
des DMS bei sog. §2-Objekten (Stand des Listenprojektes:<br />
März 2005)<br />
Erhebung im Gange<br />
Erhebungen abgeschlossen<br />
IT-Bearbeitung<br />
Rechtsabteilung, Vorbereitung der Verordnung<br />
Verordnung k<strong>und</strong>gemacht<br />
AUSFUHRABTEILUNG<br />
2004 wurden 847 Ansuchen von der Abteilung bearbeitet<br />
(wobei ein Ansuchen unterschiedlich viele Objekte<br />
beinhalten kann), darunter auch ca. 510 befristete<br />
Ansuchen von Museen <strong>und</strong> privaten<br />
Sammlungen <strong>für</strong> Ausstellungsorte innerhalb <strong>und</strong><br />
außerhalb der EU. Darüber hinaus werden Ausfuhransuchen<br />
(befristete in Klammern) auch von den<br />
Landeskonservatoraten bearbeitet: Kärnten 6 (5),<br />
Oberösterreich 11 (3), Salzburg 15 (10), Steiermark 32<br />
(10) <strong>und</strong> in Tirol 11 (10). B<strong>und</strong>esweit wurden 922<br />
Ausfuhransuchen gestellt <strong>und</strong> bearbeitet, was einen<br />
Zuwachs von 164 Ansuchen im Vergleich zu 2003 bedeutet.<br />
Weiters wurden von der Abteilung zahlreiche<br />
Katalogauktionen in Wien <strong>und</strong> in den B<strong>und</strong>esländern<br />
hinsichtlich eines möglichen Denkmalschutzes <strong>und</strong><br />
damit verb<strong>und</strong>en einer Ausfuhrsperre bearbeitet.<br />
Ebenso wurden die angebotenen <strong>Kunst</strong>gegenstände<br />
auf Antiquitätenmessen <strong>und</strong> Verkaufsaustellungen begutachtet.<br />
Insgesamt wurden 18 Unterschutzstellungsverfahren<br />
eingeleitet. Im Berichtsjahr unter Denkmalschutz gestellt<br />
wurden v.a. Aquarelle <strong>und</strong> Zeichnungen (z.B.<br />
von Egon Schiele, Oskar Laske oder Rudolf von Alt),<br />
aber auch Ölgemälde, Autographen sowie kunstgewerbliche<br />
Gegenstände <strong>und</strong> Möbel.<br />
Rudolf von Alt, Der Graben, Aquarell, 1887 (Abb. 1)<br />
Das Aquarell fällt in die Spätphase Rudolf von Alts, der die Ansicht mit einer<br />
typischen Alltagsszene im sommerlichen Wien kombiniert <strong>und</strong> damit eine<br />
Leichtigkeit <strong>und</strong> Spontaneität erreicht, die sich von den Vorbildern der<br />
traditionellen Wiener Vedutenmalerei deutlich unterscheidet. Die meisterhafte<br />
Verbindung von Nah- <strong>und</strong> Fernsicht bewirkt den Eindruck von Intimität;<br />
die Verknüpfung der Architektur mit der figürlichen Staffage schafft<br />
zudem eine Stimmung voller Dynamik. Das koloristisch brillante Blatt mit<br />
dem <strong>für</strong> den Künstler eher seltenen Sujet wurde aufgr<strong>und</strong> seiner künstlerischen<br />
<strong>und</strong> kulturgeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt<br />
<strong>und</strong> gelangte in Privatbesitz.<br />
Abb. 1: Rudolf von Alt „Der Graben“, Aquarell, 1887<br />
Adolf Loos, Verkaufspult <strong>für</strong> das Herrenmodegeschäft Leschka in<br />
Wien I, (Abb. 2 )<br />
1923 erhielt Loos den Auftrag <strong>für</strong> die Gestaltung des Geschäftes in der Spiegelgasse.<br />
Teil der Ausstattung war auch das Verkaufspult mit mahagonifurniertem<br />
Korpus, ger<strong>und</strong>eten verglasten Längsseiten <strong>und</strong> Glasabdeckung. Es<br />
wurde 1933 in die neue Niederlassung am Graben übertragen <strong>und</strong> blieb dort<br />
bis zur Geschäftsauflösung 2001. Nur wenige auf Loos zurückzuführende<br />
Möbel finden sich in öffentlichen Sammlungen, die meisten Geschäftseinrichtungen<br />
von seiner Hand sind zerstört. Das gegenständliche Verkaufspult<br />
wurde 2003 im Wiener Dorotheum versteigert, unter Denkmalschutz gestellt<br />
<strong>und</strong> befindet sich nun in Privatbesitz.<br />
Abb. 2: Adolf Loos, Verkaufspult <strong>für</strong> das Herrenmodengeschäft<br />
Leschka in Wien<br />
Abbildungsnachweis:<br />
Wr. <strong>Kunst</strong>auktionen: 1<br />
Dorotheum: 2<br />
AUS DER TÄTIGKEIT DER<br />
LANDESKONSERVATORATE<br />
Die Landeskonservatorate sind Außenstellen des <strong>B<strong>und</strong>esdenkmalamt</strong>es<br />
in den Landeshauptstädten (der<br />
Sitz der Landeskonservatorate <strong>für</strong> das Burgenland <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> Niederösterreich befindet sich noch in der Zentrale<br />
des <strong>B<strong>und</strong>esdenkmalamt</strong>es in Wien).<br />
BURGENLAND<br />
Im Spektrum der Arbeit des Landeskonservatorates<br />
nimmt naturgemäß die kirchliche Denkmalpflege<br />
breiten Raum ein, etwa die Betreuung von Veränderungen<br />
von Presbyterien röm.-kath. Kirchen, da im<br />
Zuge von Restaurierungsmaßnahmen auch die konziliaren<br />
Bestimmungen überprüft <strong>und</strong> künstlerisch neu<br />
gestaltet wurden.