HOTELBaujOurnaL - Projects and People in Tourism
HOTELBaujOurnaL - Projects and People in Tourism
HOTELBaujOurnaL - Projects and People in Tourism
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Fachmagaz<strong>in</strong> für Hotellerie - Gastronomie - <strong>Tourism</strong>us im Alpe-Adria-Raum und <strong>in</strong> CEE/SEE | Michaeler & Partner, Auflage 16.000 Spedizione <strong>in</strong> a.p. - 70% - DCI Bolzano - Taxe percue - Economy/C - I.R.<br />
AusgAbe 17 | MAI 2009<br />
<strong>HOTELBaujOurnaL</strong><br />
Das <strong>in</strong>ternationale Fachmagaz<strong>in</strong> von Michaeler & Partner für Hotellerie und <strong>Tourism</strong>us<br />
TiTelThema<br />
Edel & Weiss<br />
Das ungewöhnliche Geschwisterpaar<br />
am Katschberg<br />
Pre-OPen<strong>in</strong>g-markeT<strong>in</strong>g<br />
Der L<strong>in</strong>denwirt<br />
Wellness im Zeichen der L<strong>in</strong>de<br />
SPezial<br />
BauSTOff hOlz<br />
kle<strong>in</strong>- und<br />
miTTelBeTrieBe
EDITORIAL<br />
Wie klug ist es, sich etwas Neuem h<strong>in</strong>zugeben,<br />
etwas zu verändern das bisher ganz gut<br />
funktioniert hat? Etwas zu riskieren wo man<br />
eigentlich nichts riskieren müsste? Und das<br />
<strong>in</strong> Zeiten wie diesen?<br />
Nun, wir haben der Logik getrotzt, den Hausverst<strong>and</strong><br />
über Bord geworfen und gesagt: Jetzt<br />
erst recht! Und das was Sie gerade <strong>in</strong> den Händen<br />
halten, ist das Resultat e<strong>in</strong>er fundierten<br />
Recherche und monatelanger Arbeit.<br />
Warum nicht mal was<br />
Neues machen?<br />
Unser neues Hotelbau Journal ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />
Zeichen dafür, dass man auch altbewährtes<br />
wieder neu machen kann, dass man ohne<br />
weiteres auch mal <strong>in</strong> schwierigen Zeiten etwas<br />
riskieren kann. Wir haben es <strong>in</strong>sofern getan,<br />
<strong>in</strong>dem wir uns nicht nur an e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
Relaunch gewagt haben, an etwas das zwar<br />
verbessert wird, aber das man kaum sieht.<br />
Ne<strong>in</strong>, wir dachten uns „wenn schon, denn<br />
schon“. Krempeln wir das ganze um! Gesagt,<br />
getan. E<strong>in</strong> neues, frisches Layout. Moderner,<br />
leichter, mit mehr Information für den Leser.<br />
So soll es ab sofort se<strong>in</strong> – unser Fachmagaz<strong>in</strong><br />
für Hotellerie und <strong>Tourism</strong>us im Alpenraum<br />
und CEE/SEE. Und so beg<strong>in</strong>nen wir diese<br />
erste Ausgabe <strong>in</strong> diesem Jahr der Krise nicht<br />
nur mit frischem W<strong>in</strong>d, sondern auch mit<br />
drei höchst <strong>in</strong>teressanten Bauprojekten, die<br />
Sie begeistern werden. Genauso wie unsere<br />
fachlichen Themen und Specials.<br />
Auf den Inhalt kommt es an!<br />
Wir berichten <strong>in</strong> dieser Ausgabe von „edel“ und<br />
„weiss“, dem e<strong>in</strong>zigartigen Geschwisterpaar am<br />
Katschberg, von e<strong>in</strong>em stylischen Konzept <strong>in</strong><br />
der Hauptstadt der Slowakei und vom größten<br />
Familienclub der Alpen am Katschberg<br />
<strong>in</strong> Österreich. Besonders <strong>in</strong>teressieren wird<br />
Sie mit Sicherheit auch unser Beitrag zum<br />
Hotel L<strong>in</strong>denwirt im Bayerischen Wald. E<strong>in</strong><br />
wunderschönes Hotel, das wir im Bereich<br />
des Pre-Open<strong>in</strong>g-Market<strong>in</strong>g unterstützen<br />
durften und nun im Jahresconsult<strong>in</strong>g weiter<br />
betreuen.<br />
Werte Leser, lassen wir doch das alte h<strong>in</strong>ter<br />
uns und widmen wir uns doch mit voller Kraft<br />
der Zukunft.<br />
Ich wünsche Ihnen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Lektüre<br />
und viele Schmeichele<strong>in</strong>heiten fürs Auge<br />
mit unserem neuen Hotelbau Journal! Ich<br />
hoffe, Sie f<strong>in</strong>den es genauso gut und schön<br />
wie wir.<br />
Otmar Michaeler<br />
Ärmel hochkrempeln und los geht’s!<br />
Hotelbau Journal 01/2009 3
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w w w.tappe<strong>in</strong>er.it – w w w.michaeler-par tner.com
Falkenste<strong>in</strong>er Residences edel:weiss<br />
Seite 6<br />
INHALT<br />
TITEL<br />
6 Falkenste<strong>in</strong>er Residences edel:weiss<br />
12 Im Interview: Franz Eder – e<strong>in</strong> mutiger Bürgermeister<br />
20 Im Interview: Dietmar Re<strong>in</strong>dl argumentiert mit Überzeugung<br />
24 Im Portrait: Matteo Thun<br />
26 Serviciertes Wohnen – der neue Trend<br />
HOTELREPORT<br />
30 Mondäne Architektur <strong>in</strong> historischem Ambiente<br />
48 Wenn Träume wahr werden – Club Funimation Katschberg<br />
58 Wellness im Zeichen der L<strong>in</strong>de<br />
THEMA<br />
45 The w<strong>in</strong>ner is… Stadthotellerie vs. Ferienhotellerie<br />
SPEZIAL<br />
56 Baustoff Holz – der neue Trend im Hotelbau<br />
64 Innovation als Investition <strong>in</strong> die Zukunft<br />
KOMMENTAR<br />
42 Investitionen im Osten – ja oder ne<strong>in</strong>?<br />
Mag. Mitterberger von der Raiffeisen Zentralbank Wien<br />
SERVICE<br />
65 Schaufenster<br />
66 Projektvorschau<br />
Hotelbau Journal 01/2009 5
6<br />
TITELTHEMA FALKENSTEINER RESIdENCES EdEL:WEISS
E<strong>in</strong> Wahrzeichen<br />
mal zwei<br />
Bei Branchen<strong>in</strong>sidern und vor allem <strong>in</strong> der<br />
Architekturszene gilt das Geschwisterpaar<br />
edel:weiss als e<strong>in</strong>zigartig. Investor und<br />
Architekt schaffen e<strong>in</strong> Wahrzeichen.<br />
Der Katschberg, Grenze zwischen den<br />
zwei Bundesländern Salzburg und<br />
Kärnten, ist durch se<strong>in</strong>e Höhenlage<br />
am Alpenhauptkamm e<strong>in</strong> Ort, der zahlreiche<br />
ungetrübte und sonnige Tage im Jahr zu bieten<br />
hat. Daher genießt er zu Recht den Status als<br />
beliebtes Feriendomizil, sowohl Sommers<br />
wie W<strong>in</strong>ters. Nicht verwunderlich also, dass<br />
der Katschberg vorwiegend aus Skiliften und<br />
Hotels besteht, die vor allem für Familien<br />
e<strong>in</strong> Ganzjahres-Rundum-Programm bieten<br />
können. Zwei der <strong>in</strong>sgesamt sieben Hotels<br />
gehören zur Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong><br />
Group – das Hotel Cristallo und der Club Funimation<br />
Katschberg. Seit letztem W<strong>in</strong>ter setzte<br />
die <strong>in</strong>ternationale Hotelkette e<strong>in</strong> weiteres<br />
Wahrzeichen an diesem beliebten Urlaubsort:<br />
„edel“ und „weiss“ – e<strong>in</strong> Geschwisterpaar der<br />
Superlative.<br />
Konzipiert vom <strong>in</strong>ternationalen Stararchitekten<br />
Matteo Thun <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
Michaeler & Partner, zeigen die beiden Türme<br />
am Katschberg wie ambitioniert die <strong>in</strong>ternationale<br />
Hotelgruppe <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
ans Werk g<strong>in</strong>g.<br />
von Goetz Lachmann | FMTG<br />
Hotelbau Journal 01/2009 7
8<br />
TITELTHEMA FALKENSTEINER RESIdENCES EdEL:WEISS<br />
edel und weiss –<br />
Inspiration aus der Natur<br />
E<strong>in</strong> unvergessliches Bild bieten die Türme<br />
bereits bei der Ortse<strong>in</strong>fahrt Katschberg. Das<br />
architektonische Highlight erregt schon alle<strong>in</strong><br />
der Höhe wegen an Aufmerksamkeit. E<strong>in</strong><br />
01<br />
Wow-Erlebnis, ke<strong>in</strong>e Frage. Und bereits jetzt<br />
kann man erahnen, welch unvergesslichen<br />
Blick die beiden Türme se<strong>in</strong>en Bewohnern<br />
bieten, liegt ihnen doch die ganze Schönheit<br />
des Liesertales zu Füssen.<br />
Die Inspiration zur Planung der beiden Türme<br />
holte sich Architekt Matteo Thun aus der
02<br />
Natur. Er selbst beschreibt die Türme „als<br />
warmes, aus Holz und nachhaltigen Materialien<br />
gebautes, <strong>in</strong> die Natur <strong>in</strong>tegriertes<br />
Objekt“. Der Form von Tannenzapfen nachempfunden<br />
bieten „edel“ und „weiss“ Platz<br />
für <strong>in</strong>sgesamt 64 Appartements. Der größere<br />
der beiden Türme, „edel“, zählt mit se<strong>in</strong>en<br />
01 E<strong>in</strong>zigartig <strong>in</strong> Größe und architektur.<br />
Die Türme versetzen den Betrachter <strong>in</strong>s Staunen<br />
02 alp<strong>in</strong>es Lifestyle Design spiegelt sich<br />
besonders <strong>in</strong> der Wahl des Mobiliars wider<br />
03 Lärchenholz dom<strong>in</strong>iert das Interieur der<br />
appartements<br />
03<br />
Hotelbau Journal 01/2009 9
TITELTHEMA FALKENSTEINER RESIdENCES EdEL:WEISS<br />
10<br />
04<br />
14 Stockwerken genau 4 mehr, als der kle<strong>in</strong>ere<br />
Turm „weiss“. Die e<strong>in</strong>fassende Holzrautenkonstruktion<br />
soll Begrenzung und Schutz gleichzeitig<br />
bieten. Das natürliche Holz stellt e<strong>in</strong>e<br />
Verb<strong>in</strong>dung zur umgebenden Natur dar. Das<br />
ermöglicht trotz der beträchtlichen Höhe e<strong>in</strong>e<br />
harmonische Symbiose zwischen Bauwerk und<br />
L<strong>and</strong>schaft.<br />
Urlaub im eigenen Zuhause<br />
Mit den Residenzen setzt die Falkenste<strong>in</strong>er<br />
Michaeler <strong>Tourism</strong> Group den Grundste<strong>in</strong> für<br />
„serviciertes Wohnen“ <strong>in</strong> den Alpen. „Urlaub<br />
im eigenen Zuhause“ verspricht der Investor<br />
den zukünftigen Eigentümern. Dementsprechend<br />
komfortabel s<strong>in</strong>d die Appartements<br />
<strong>in</strong> der Ausstattung. Der Käufer kann wählen<br />
zwischen zwei unterschiedlichen Interieurs:<br />
„alpi nes Lifestyle Design“ und „modern Lifestyle<br />
Design“. Beide Stilrichtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
Lärchenholz gehalten. „Alp<strong>in</strong>es Life style Design“<br />
bietet dem Käufer die Möglichkeit e<strong>in</strong><br />
04 Schlichte L<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Holz<br />
versprechen Gemütlichkeit
Brillante<br />
Technik.<br />
falkenste<strong>in</strong>er residences edel:weiss<br />
4 Auftraggeber:<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group<br />
4 Architekt: Matteo Thun<br />
3<br />
4 Kubatur: 53.000 m<br />
4 Bauzeit: Oktober 2007 bis April 2009<br />
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www.edelweiss-residences.com<br />
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Project Management:<br />
dr. Stefan Krapf<br />
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Ausführungsplanung /<br />
Örtliche Bauaufsicht:<br />
Ing. Herbert Kusternigg<br />
Thomas Michitsch<br />
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Hotelbau Journal 01/2009 11
TITELTHEMA INTERVIEW<br />
12<br />
Im Oktober 2007 wurde mit dem Bau der<br />
beiden edel:weiss Türme begonnen. Mit<br />
welchen Reaktionen musste man sich anfänglich<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Geme<strong>in</strong>de bzw. der<br />
Bevölkerung ause<strong>in</strong><strong>and</strong>ersetzten?<br />
Nachdem wir die ganze Thematik von<br />
Anfang an sehr vorsichtig angegangen s<strong>in</strong>d,<br />
waren die Reaktionen relativ ruhig. Wir hatten<br />
vor Baubeg<strong>in</strong>n zwei bis drei Jahre Vorbereitung,<br />
haben dementsprechend die Bevölkerung<br />
vor Ort immer wieder aufgeklärt, haben<br />
den Vorst<strong>and</strong> der Investorengruppe hergeholt,<br />
<strong>in</strong>tern mehrere Sitzungen abgehalten<br />
und Schritt für Schritt Aufklärungsarbeit<br />
geleistet. Als Bürgermeister b<strong>in</strong> ich selbst<br />
für die Baubehörde zuständig und es war mir<br />
sehr wichtig, ke<strong>in</strong>e Geheimnisse zu haben,<br />
sondern entsprechend zu <strong>in</strong>formieren. Natürlich<br />
musste man beim Geme<strong>in</strong>devorst<strong>and</strong><br />
bzw. Geme<strong>in</strong>derat anfangs argumentieren.<br />
Aber nachdem die Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler<br />
<strong>Tourism</strong> Group bereits soviel auf dem<br />
Katschberg <strong>in</strong>vestiert hat und für großen<br />
Aufschwung sorgt, b<strong>in</strong> ich persönlich der<br />
Me<strong>in</strong>ung, dass es ihnen gebührt, e<strong>in</strong> Projekt<br />
dieser Dimension, welches ja wiederum förderlich<br />
für unseren Berg ist, zu realisieren.<br />
Franz EdEr | Bürgermeister von Rennweg (A)<br />
E<strong>in</strong> mutiges Projekt!<br />
Franz Eder, Bürgermeister der Marktgeme<strong>in</strong>de Rennweg, hatte<br />
ke<strong>in</strong>en leichten Job. Er st<strong>and</strong> zwischen zwei Stühlen, Investor<br />
e<strong>in</strong>erseits und Bevölkerung <strong>and</strong>ererseits und beide Interessen galt<br />
es zu wahren, zur Zufriedenheit aller. Und dies ist ihm gelungen.<br />
Wenn man die Türme das erste Mal sieht,<br />
ist man im wahrsten S<strong>in</strong>ne überwältigt. Wie<br />
war der politische Tenor bzw. wurde das<br />
Projekt gleich zu Beg<strong>in</strong>n genehmigt?<br />
Das Projekt konnte <strong>in</strong>sofern nicht gleich<br />
genehmigt werden, weil bestimmte Schritte<br />
notwendig waren, welche man beachten<br />
musste. Grundsätzlich musste e<strong>in</strong> Verfahren<br />
bezüglich der Widmung beim L<strong>and</strong> Kärnten<br />
durchgeführt werden und auch entsprechende<br />
Beschlüsse im Geme<strong>in</strong>derat waren<br />
notwendig – <strong>in</strong>sbesondere im H<strong>in</strong>blick auf<br />
die entstehenden Zweitwohnsitze. Erst damit<br />
konnte e<strong>in</strong>e Bauverh<strong>and</strong>lung durchgeführt<br />
und der Bau der Türme möglich gemacht<br />
werden. Zum politischen Tenor kann ich<br />
nur soviel sagen, dass das Projekt e<strong>in</strong>stimmig<br />
genehmigt wurde und ich denke, das<br />
spricht für sich.<br />
Was erwartet sich die Geme<strong>in</strong>de durch die<br />
Türme?<br />
Das Projekt war von Anfang an e<strong>in</strong> umstrittenes<br />
Bauwerk, nicht unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Bevölkerung, sondern vielmehr von Außenstehenden.<br />
Sehr wohl weckt es Interesse,<br />
im positiven wie auch im negativen S<strong>in</strong>n. Es
kamen Aussagen wie z.B. „So schlecht ist<br />
es nicht, aber wann kommt das Holzgerüst<br />
weg?“. Hier merkt man, dass sich jeder se<strong>in</strong><br />
eigenes Bild von den Türmen macht. Ich<br />
denke, dass sich die Geme<strong>in</strong>de vor allem<br />
touristisch e<strong>in</strong>en Mehrwert erwarten kann<br />
und man ist natürlich <strong>in</strong> aller Munde.<br />
S<strong>in</strong>d Sie der Me<strong>in</strong>ung, dass durch die Türme<br />
e<strong>in</strong>e Aufwertung des Katschberges stattf<strong>in</strong>det?<br />
Stichwort „Ständige Präsenz <strong>in</strong> den<br />
Medien“?<br />
Ja, sehr wohl. Auch durch die Tatsache,<br />
dass Matteo Thun für die Architektur verantwortlich<br />
ist. Und wie schon erwähnt,<br />
Geschmack ist immer subjektiv. Natürlich<br />
s<strong>in</strong>d Me<strong>in</strong>ungen für e<strong>in</strong> solches Projekt extrem<br />
wichtig, aber wenn wir es realistisch<br />
betrachten, dann kann man auch von der<br />
negativen Resonanz etwas positives gew<strong>in</strong>nen<br />
– und zwar die Tatsache, dass man das<br />
Interesse weckt. Glücklicherweise halten sich<br />
negative Ansichten sehr <strong>in</strong> Grenzen. Und<br />
ich b<strong>in</strong> der Me<strong>in</strong>ung, man muss sie selbst<br />
vor Ort gesehen haben, dann wird man alle<br />
anfänglichen Bedenken über Bord werfen<br />
und man wird begeistert se<strong>in</strong>.<br />
Gab es für die Realisierung des Projektes<br />
seitens der Geme<strong>in</strong>de bestimmte Auflagen,<br />
welche es zu Erfüllen galt? Denken wir an die<br />
Höhe der so genannten Tannenzapfen. Wie<br />
fügen sich Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach die Türme <strong>in</strong><br />
die L<strong>and</strong>schaft mit e<strong>in</strong>?<br />
Selbstverständlich. Die Ausgangssituation<br />
war ja die, dass man mir vor ca. 3 1/2 Jahren e<strong>in</strong><br />
Projekt vorgestellt hat, welches e<strong>in</strong>en Turm mit<br />
90 Metern Höhe zeigte, mit e<strong>in</strong>em „W<strong>in</strong>drad“<br />
oben drauf. Das wäre undenkbar gewesen und<br />
hier musste ich effektiv um e<strong>in</strong>en neuen Entwurf<br />
bitten. Tatsächlich hat man dann aus diesem<br />
e<strong>in</strong>en Turm zwei kle<strong>in</strong>ere Türme gemacht und<br />
die <strong>in</strong>tegrieren sich nun wunderbar <strong>in</strong> die L<strong>and</strong>schaft.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich auch deshalb, weil sie<br />
von e<strong>in</strong>em Holzgerüst umgeben s<strong>in</strong>d, welche –<br />
wenn man sie aus der Distanz betrachtet –<br />
die Form von Tannenzapfen darstellen. Auch<br />
dieses Holzgerüst war e<strong>in</strong>e Auflage unsererseits<br />
bzw. des L<strong>and</strong>es, aber nachdem das Projekt<br />
von Anfang an diese Ummantelung aufwies,<br />
war es für den Investor nicht wirklich e<strong>in</strong>e Auflage,<br />
auch wenn es natürlich mit erheblichen<br />
Mehrkosten verbunden war.<br />
Wie sieht die weitere Entwicklung des Katschberges<br />
<strong>in</strong> Bezug auf Hotelbetten aus? Gibt<br />
es Projekte die anstehen? S<strong>in</strong>d Sie als Bürgermeister<br />
generell offen für zusätzliche Investitionen<br />
oder ist die Kapazität des Berges<br />
nun ausgeschöpft?<br />
Ich b<strong>in</strong> sehr wohl offen für weitere Projekte.<br />
Es gibt auch schon Vorstudien – auch seitens<br />
der Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group,<br />
welche weitere Hotelprojekte vorsehen. Dazu<br />
ist e<strong>in</strong> umfangreiches Verkehrskonzept anzudenken,<br />
welches e<strong>in</strong>en autofreien Katschberg<br />
vorsieht, oder eventuell auch e<strong>in</strong>en detaillierten<br />
Zubr<strong>in</strong>gerdienst. Rund um die Türme<br />
herum ist noch e<strong>in</strong>iges geplant.<br />
Ihre persönliche Me<strong>in</strong>ung zu den Türmen und<br />
deren Architektur?<br />
Für mich ist es e<strong>in</strong> mutiges Projekt h<strong>in</strong>ter<br />
dem ich von Anfang an stehe. Es ist außergewöhnlich<br />
und <strong>in</strong>tegriert sich tadellos <strong>in</strong> die<br />
L<strong>and</strong>schaft. Auch von der Innenarchitektur b<strong>in</strong><br />
ich persönlich begeistert. Die Appartements<br />
s<strong>in</strong>d geräumig und sehr gemütlich.<br />
„ Ich denke,<br />
dass sich die<br />
Geme<strong>in</strong>de<br />
vor allem<br />
touristisch e<strong>in</strong>en<br />
Mehrwert erwarten<br />
kann und man<br />
ist natürlich <strong>in</strong><br />
aller Munde. “<br />
Hotelbau Journal 01/2009 13
TITELTHEMA FALKENSTEINER RESIdENCES EdEL:WEISS<br />
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14<br />
05<br />
kle<strong>in</strong> wenig L<strong>and</strong>idylle <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Heim zu br<strong>in</strong>gen,<br />
also klassisch, tradi tionell e<strong>in</strong>zurichten,<br />
während „modern Lifestyle Design“ die moderne<br />
und „stylischere“ Variante darstellt.<br />
Beiden ist jedoch e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>sam: Gemütlichkeit.<br />
Aber nicht nur unterschiedlich <strong>in</strong><br />
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Hotelbau Journal 01/2009 15
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07
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Serviciertes Wohnen mit<br />
Concierge und Wellness<br />
Die Käufer der Appartements, die <strong>in</strong> Österreich<br />
fraglos zum gelungenen Präzedenzfall<br />
für „serviciertes Wohnen“ werden dürften,<br />
erwerben e<strong>in</strong> exklusives Eigenheim mit den<br />
07/08 Gemütlichkeit dom<strong>in</strong>iert auch <strong>in</strong> den Schlafzimmern<br />
Annehmlichkeiten, die e<strong>in</strong> Hotelaufenthalt<br />
mit sich br<strong>in</strong>gt. Die direkte Anb<strong>in</strong>dung an das<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Hotel & SPA Cristallo lassen<br />
Service und Lifestyle zur perfekten Komb<strong>in</strong>ation<br />
e<strong>in</strong>es komfortablen Eigenheimes und<br />
e<strong>in</strong>es qualitativ-hochwertigen Hotelangebotes<br />
werden. „Serviciertes Wohnen“ bedeutet hier<br />
die Möglichkeit, die Dienstleistungen des<br />
angrenzenden Hotels mit e<strong>in</strong>kaufen zu können,<br />
von Concierge über Housekeep<strong>in</strong>g bis<br />
zu Wellness und SPA.<br />
08<br />
Hotelbau Journal 01/2009 17
TITELTHEMA FALKENSTEINER RESIdENCES EdEL:WEISS<br />
18<br />
Wird das Appartement mit Ausstattungspaket<br />
gekauft, kann e<strong>in</strong> weiterer Service der<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group <strong>in</strong><br />
Anspruch genommen werden: „Wenn der Eigentümer<br />
es wünscht, fällt das Appartement<br />
für den Zeitraum der Nicht-Nutzung <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Rückvermietungsprogramm. D.h. während<br />
der Abwesenheit des Eigentümers kann die<br />
Wohnung wie e<strong>in</strong>e Hotelsuite vermietet werden“<br />
so Christoph Crepaz, Market<strong>in</strong>gleiter der<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group.<br />
09 Die neue Interpretation des Schaukelstuhls<br />
10 Die Komb<strong>in</strong>ation Wohn-, Ess- und Kochbereich mit großer Fensterfront und vorgelagertem Balkon<br />
09<br />
Erholung und Freiraum<br />
ohne Grenzen<br />
Die unberührte Natur <strong>in</strong> dem, sowohl im<br />
Sommer als auch im W<strong>in</strong>ter, außergewöhnlichen<br />
Erholungsgebiet und die Nähe zu den<br />
L<strong>and</strong>eshauptstädten Salzburg und Klagenfurt<br />
erweitern das alp<strong>in</strong>e Freizeitangebot mit der<br />
Möglichkeit des Kulturgenusses. Somit s<strong>in</strong>d<br />
der Erholung und dem Freiraum ke<strong>in</strong>e Grenzen<br />
gesetzt.<br />
10
„ Für e<strong>in</strong> solches Projekt<br />
braucht es Mut und E<strong>in</strong>zigartigkeit. “<br />
Erich Falkenste<strong>in</strong>er<br />
falkenste<strong>in</strong>er residences<br />
edel:weiss – katschberg (a)<br />
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10 Stockwerke, 27 Appartements<br />
4 Appartement 45:<br />
45 m2 Wohnfläche (ohne Balkon),<br />
bestehend aus e<strong>in</strong>em Schlafzimmer,<br />
Wohnzimmer mit Ausziehsofa, Essbereich<br />
und <strong>in</strong>tegrierter Küchenzeile,<br />
e<strong>in</strong>em Badezimmer mit dusche und<br />
getrenntem WC, sowie e<strong>in</strong>em Ankleideraum,<br />
Balkon und Garagenplatz.<br />
4 Appartement 75:<br />
75 m2 Wohnfläche (ohne Balkon),<br />
bestehend aus zwei Schlafzimmern,<br />
e<strong>in</strong>em Wohnraum mit Ausziehsofa,<br />
Essbereich und <strong>in</strong>tegrierter Küchenzeile,<br />
zwei Badezimmern mit dusche, sowie<br />
e<strong>in</strong>em separaten Tages-WC, Balkon<br />
und Garagenplatz.<br />
4 Appartement 100:<br />
100 m2 Wohnfläche (ohne Balkon),<br />
bestehend aus drei Schlafzimmern,<br />
e<strong>in</strong>em Wohnraum mit Ausziehsofa,<br />
Essbereich und <strong>in</strong>tegrierter Küchenzeile,<br />
zwei oder drei Badezimmern mit<br />
Badewanne/dusche, e<strong>in</strong>em getrennten<br />
Tages-WC, großem Balkon und Garagenplatz.<br />
4 Appartement 180:<br />
die Penthouse-Appartements erstrecken<br />
sich über das gesamte Stockwerk.<br />
die Luxuswohnungen umfassen<br />
e<strong>in</strong>e Wohnfläche von ca. 180 m2 und können nach den persönlichen<br />
Vorlieben und Wünschen der Käufer<br />
e<strong>in</strong>geteilt werden. das Appartement<br />
kann z. B. mit drei bis vier Schlafzimmern,<br />
e<strong>in</strong>em großen Wohnraum,<br />
e<strong>in</strong>er großen Küche mit Essbereich,<br />
drei Badezimmern und Tages-WCs<br />
ausgestaltet se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Terrasse und<br />
der umschließende Balkon ermöglichen<br />
e<strong>in</strong>en 360 Grad Rundumblick. der Kauf<br />
e<strong>in</strong>es solchen Appartements be<strong>in</strong>haltet<br />
auch e<strong>in</strong>en Garagenplatz.<br />
Hotelbau Journal 01/2009 19
TITELTHEMA INTERVIEW<br />
20<br />
diEtmar rE<strong>in</strong>dl | Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group<br />
Vier gute Gründe...<br />
... warum „edel“ und „weiss“ so attraktiv s<strong>in</strong>d für den Käufer – dietmar<br />
Re<strong>in</strong>dl, verantwortlich für den Bereich development International der<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group liefert starke Argumente.<br />
Mit dem Projekt „The Punta Skala Resorts“<br />
und den „Residences edel:weiss“ <strong>in</strong>vestiert<br />
die Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group<br />
erstmals <strong>in</strong> „Serviciertes Wohnen“. Was war<br />
der Beweggrund für diese Entscheidung?<br />
E<strong>in</strong> neuer Trend den man erkannt hat oder<br />
e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> weiteres St<strong>and</strong>be<strong>in</strong> im Portfolio<br />
der Gruppe?<br />
In den USA ist „Serviciertes Wohnen“<br />
oder „Serviced Liv<strong>in</strong>g“ wie es die Amerikaner<br />
nennen, e<strong>in</strong>e ganz gängige Sache. Wir haben<br />
uns vor vielen Jahren davon überzeugt,<br />
dass es e<strong>in</strong> ausgezeichnetes Konzept ist,<br />
wenn es fachlich e<strong>in</strong>w<strong>and</strong>frei entwickelt und<br />
später hochprofessionell betreut wird. In<br />
Europa möchten wir deshalb mit unseren<br />
beiden aktuellen Projekten so etwas wie e<strong>in</strong><br />
„Trendsetter“ im Bereich Wohnungseigentum<br />
se<strong>in</strong>. Dass diese Projekte noch dazu ganz<br />
hervorragend <strong>in</strong> unser Portfolio aus Hotels,<br />
Wohnen, Entwicklung von touristischen<br />
Immobilien und Management passen, ist<br />
dabei sicher ke<strong>in</strong> Nachteil.<br />
Warum realisierten Sie das Projekt „Residences<br />
edel:weiss“ genau am Katschberg,<br />
wo bereits zwei Hotels, genauer gesagt,<br />
e<strong>in</strong> Hotel und e<strong>in</strong> Familienclub der Falken-
ste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group stehen?<br />
Warum z. B. nicht am Nassfeld, - auch e<strong>in</strong><br />
sehr beliebtes Ski- und W<strong>and</strong>ergebiet und<br />
wo die Gruppe durch das Hotel Car<strong>in</strong>zia<br />
präsent ist?<br />
Die Architektur von Matteo Thun, der diese<br />
unglaublich fasz<strong>in</strong>ierenden Residenztürme<br />
entwickelt hat, war e<strong>in</strong>es der wichtigsten<br />
Merkmale – natürlich auch die optimale<br />
E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> die Natur und die Möglichkeit<br />
zur relativen Alle<strong>in</strong>stellung der Gebäude mit<br />
e<strong>in</strong>em weiten Blick. Am Nassfeld hätten wir<br />
die Türme <strong>in</strong> die Talsohle bauen müssen.<br />
Von allen Wohnungen am Katschberg h<strong>in</strong>gegen,<br />
haben Sie e<strong>in</strong>en so atemberaubenden<br />
Blick, dass Sie die Welt umher vergessen.<br />
Zusätzlich ist für das Gesamtkonzept ja<br />
die direkte Anb<strong>in</strong>dung ans Hotel notwendig.<br />
Schließlich entwickelt sich die Region<br />
Katschberg <strong>in</strong>sgesamt touristisch seit vielen<br />
Jahren ganz exzellent und ich wüsste nicht,<br />
warum wir uns an so e<strong>in</strong>er Entwicklung nicht<br />
beteiligen sollten.<br />
Wie gestaltete sich der Genehmigungsprozess?<br />
Stichwort „Zweitwohnsitz“.<br />
Bezogen auf den Katschberg bieten wir<br />
ja ke<strong>in</strong>en Zweitwohnsitz, sondern e<strong>in</strong>e touristische<br />
Immobilie an, die entsprechend<br />
genutzt werden kann. In Kroatien h<strong>and</strong>elt es<br />
sich ja augenblicklich um e<strong>in</strong>e Miete auf 200<br />
Jahre mit e<strong>in</strong>er Verlängerung um weitere 200<br />
Jahre. Der Grund ist, dass e<strong>in</strong>e Etagierung<br />
noch nicht möglich und deshalb ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>trag<br />
<strong>in</strong>s Grundbuch für e<strong>in</strong>zelne Appartements<br />
möglich ist. Sobald das dortige Recht dem<br />
EU-Recht angepasst wird, werden wir alles<br />
Nötige <strong>in</strong> die Wege leiten.<br />
Welche Zielgruppe sprechen Sie beim Verkauf<br />
der Appartements genau an?<br />
Menschen, die die Lust verspüren sich<br />
und ihren Lieben etwas Gutes zu tun, <strong>in</strong><br />
dem sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e auch langfristig attraktive<br />
Immobilie an hervorragenden St<strong>and</strong>orten<br />
mit unvergleichlicher Ausstattung <strong>in</strong>vestieren.<br />
Ich glaube nicht, dass man sagen kann,<br />
es werden diese und jene se<strong>in</strong>. Manche<br />
Kaufentscheidung fällt spontan, bei <strong>and</strong>eren<br />
wiederum treffen unsere Appartements<br />
genau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Überlegung, die schon seit<br />
Jahren besteht. Zumal man sich ja über die<br />
f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten <strong>and</strong>erer immer<br />
falsche Vorstellungen macht. Hier ist es e<strong>in</strong><br />
bisschen wie bei der American Express Karte.<br />
Auch wenn alle denken, diese schwarze<br />
Karte sei die Karte der richtig Reichen, kenne<br />
ich persönlich Menschen die immer nur die<br />
ganz gewöhnliche, grüne Karte nehmen<br />
würden. Diese Form des Understatements<br />
müssen wir ja auch bei unseren Zielgruppen<br />
e<strong>in</strong>kalkulieren. Grundsätzlich freuen<br />
wir uns, wenn es uns gel<strong>in</strong>gt, sowohl am<br />
Katschberg, als auch <strong>in</strong> Punta Skala, e<strong>in</strong>en<br />
attraktiven Nationenmix zu erreichen. Das<br />
ist auch langfristig die Komb<strong>in</strong>ation, die für<br />
die Bewohner den größten Wohlfühlfaktor<br />
garantiert.<br />
Stellen wir uns mal e<strong>in</strong>en Appartementkauf<br />
vor. Wie ist der normale Ablauf? Was<br />
kann der Käufer erwarten? Wo kann er<br />
mitreden?<br />
Wie bei jedem Immobilienerwerb bekommt<br />
der Interessent entsprechende<br />
Präsenta tionen zu dem Produkt. Er hat natürlich<br />
die Möglichkeit zu Besichtigungen.<br />
Wir kümmern uns geme<strong>in</strong>sam mit ihm um<br />
Vertragsabstimmung, Notarterm<strong>in</strong>e, Übergabe<br />
etc. Der Ablauf ist so gestaltet, dass der<br />
künftige Besitzer möglichst wenig Aufw<strong>and</strong><br />
betreiben muss und trotzdem ke<strong>in</strong>erlei Fragen<br />
offen bleiben.<br />
Wieviele Appartements s<strong>in</strong>d bisher verkauft?<br />
Nahe 40 Prozent am Katschberg. In Punta<br />
Skala haben wir erst vor kurzem mit dem<br />
Verkauf begonnen, haben aber e<strong>in</strong>e erfreulich<br />
große Nachfrage.<br />
„ Von allen<br />
Wohnungen am<br />
Katschberg haben<br />
Sie e<strong>in</strong>en so<br />
atemberaubenden<br />
Blick, dass Sie<br />
die Welt umher<br />
vergessen. “<br />
Hotelbau Journal 01/2009 21
TITELTHEMA INTERVIEW<br />
22<br />
Entspricht das Ihren Erwartungen?<br />
Es entspricht unseren Erwartungen, aber<br />
wir verschließen uns weiterh<strong>in</strong> nicht der<br />
Möglichkeit, auch <strong>in</strong> kurzer Zeit alle Appartements<br />
zu verkaufen.<br />
Ist die Tatsache, dass Matteo Thun für<br />
die Türme architektonisch verantwortlich<br />
zeichnet, e<strong>in</strong> Verkaufsargument bzw. ist der<br />
Käufer bereit hierfür eventuell auch mehr<br />
zu bezahlen?<br />
In jedem Fall ist die Architektur e<strong>in</strong> ganz<br />
starkes Argument. Im Grunde s<strong>in</strong>d es vier<br />
Aspekte die diese Türme attraktiv machen.<br />
1. Die Tatsache, dass Matteo Thun hier<br />
etwas wirklich Besonderes entworfen und<br />
gestaltet hat. 2. Die Tatsache, dass Michaeler<br />
& Partner dieses Projekt wirklich optimal<br />
umgesetzt hat. 3. Die Tatsache, dass es <strong>in</strong><br />
Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em Falkenste<strong>in</strong>er<br />
Hotel steht, denn diese Qualität ist am<br />
Markt bereits bekannt und anerkannt. Und<br />
4. Die schöne L<strong>and</strong>schaft, die der liebe Gott<br />
genau an dieser Stelle bereitgestellt hat,<br />
damit wir etwas noch Schöneres darauf<br />
bauen können.<br />
Sie bieten dem Eigentümer die Möglichkeit<br />
der Rückvermietung. Wie sieht das im konkreten<br />
Fall aus?<br />
Das hängt von dem ab, was sich der<br />
Eigentümer wünscht. Wenn e<strong>in</strong>e Rückvermietung<br />
stattf<strong>in</strong>den soll, dann muss<br />
erstmal der Eigentümer entscheiden, für<br />
welche Zeiträume etc. Ob für e<strong>in</strong>en Tag,<br />
für e<strong>in</strong> paar Wochen, für mehrere Monate.<br />
Wir sagen jedenfalls, dass Rückvermietung<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Möglichkeit ist, Geld zu<br />
lukrieren, das man vorher für das Eigentum<br />
bezahlt hat.<br />
Abschließend e<strong>in</strong>e Frage zu Ihrem Projekt <strong>in</strong><br />
Kroatien. Können Sie uns kurz e<strong>in</strong> Statement<br />
zum derzeitigen St<strong>and</strong> geben?<br />
Am ersten Juli werden wir pünktlich das<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Hotel Diadora eröffnen, e<strong>in</strong><br />
sehr schönes 4-Sterne-Familienhotel. Im<br />
kommenden Frühjahr werden wir unser<br />
5-Sterne-Hotel Iadera eröffnen und ebenfalls<br />
im Juli dieses Jahres sehen die Residenzen<br />
Senia ihrer Fertigstellung entgegen. Von<br />
unserer Seite läuft somit alles nach Plan.
Trendsetter im Hotelbad<br />
ODÖRFER erkennt Trends nicht nur, sondern schafft auch Trends oder gestaltet diese<br />
aktiv mit. Diese Funktion als Vorreiter bei Neuheiten und Trends gilt selbstverständlich<br />
auch für unsere Hotelabteilung.<br />
Gerade im Hotelbad, wo <strong>and</strong>ere Ansprüche an das Badezimmer gestellt werden, ist es<br />
wichtig, auf die Besonderheiten <strong>in</strong> punkto Qualität und Design e<strong>in</strong>zugehen.<br />
ODÖRFER zeigt PuraVida<br />
von Duravit und Hansgrohe<br />
www.odoerfer.com
TITELTHEMA PORTRAIT<br />
MATTEO THUN<br />
24<br />
Die Marke „Matteo Thun“<br />
Er ist das Synonym für die hohe Kunst der Architektur und emotionales design.<br />
Matteo Thun – e<strong>in</strong> Meister se<strong>in</strong>es Fachs – ist der Inbegriff des modernen Genies.<br />
Was er anfasst, wird zu Gold. Was<br />
se<strong>in</strong>en Namen trägt, weckt nicht<br />
nur das Interesse der Architekturszene,<br />
sondern berührt die Seele des<br />
e<strong>in</strong>zelnen – von der modernen Hausfrau bis<br />
zum erfolgreichen Unternehmer. Und dabei<br />
s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Kreationen nicht e<strong>in</strong>mal „Matteo<br />
Thun“ signiert.<br />
1952 <strong>in</strong> Bozen (Südtirol – I) geboren, war er<br />
bereits mit 16 Jahren e<strong>in</strong> Schüler des Künstlers<br />
Oskar Kokoschka an der Akademie von<br />
Salzburg. Mit 23 Jahren promovierte er an der<br />
Universität Florenz zum Doktor der Architektur<br />
und war wenige Jahre später Mitbegründer der<br />
Gruppe Memphis und Sottsass Associati <strong>in</strong><br />
Mail<strong>and</strong>, e<strong>in</strong>em der e<strong>in</strong>flussreichsten Allround-<br />
Designer-Studios des 20. Jahrhunderts. Für<br />
se<strong>in</strong>e Werke erhielt er zwischen 1987 und 1996<br />
sechs <strong>in</strong>ternationale Design-Auszeichnungen,<br />
davon dreimal den „Compasso d’Oro“ für erstklassiges<br />
Design. 2001 wurde das von ihm<br />
konzipierte „Hotel Side“ <strong>in</strong> Hamburg zum<br />
Hotel des Jahres ausgezeichnet und für das<br />
„Vigilius Mounta<strong>in</strong> Resort“ <strong>in</strong> Lana (I), bekam<br />
er 2004 den Gala Spa Award und den Wallpaper<br />
Design Award. Im selben Jahr wurde<br />
Matteo Thun <strong>in</strong> die New Yorker „Hall of Fame“<br />
aufgenommen. Als Professor für Design und<br />
Angew<strong>and</strong>te Kunst <strong>in</strong> Wien wirkte er <strong>in</strong> den<br />
80er Jahren bis 1996. 1984 gründete er se<strong>in</strong><br />
eigenes Studio <strong>in</strong> Mail<strong>and</strong>. Se<strong>in</strong>e „appiani<br />
family“ zählt heute 60 Angestellte.
Was ist se<strong>in</strong> Geheimnis? Warum geht se<strong>in</strong><br />
Name e<strong>in</strong>her mit Begriffen wie Respekt, Ausstrahlung,<br />
Bescheidenheit, E<strong>in</strong>zigartigkeit?<br />
Die Antwort ist so simpel und doch so komplex.<br />
Es ist se<strong>in</strong>e Authentizität die se<strong>in</strong>en<br />
Produkten diese magische Anziehungskraft<br />
verleiht. Es ist nicht notwendig, dass er se<strong>in</strong>e<br />
Kreationen signiert, „man“ weiß, dass sie se<strong>in</strong>e<br />
H<strong>and</strong>schrift tragen. Er schafft es auf subtile<br />
Art und Weise die Emotionen des Menschen<br />
anzusprechen. Er berührt ihre Seele. Unwichtig<br />
ob es dabei um den berühmten Brotkorb der<br />
italienischen Designfirma Alessi geht, oder<br />
aber um e<strong>in</strong> Hotelprojekt auf 1.500 m Höhe<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en L<strong>and</strong> mitten <strong>in</strong> Europa. Das<br />
ist es, was ihn vermutlich so sehr auszeichnet<br />
– se<strong>in</strong> persönlicher Respekt vor dem Ort des<br />
Geschehens, vor der Identität der Marke.<br />
Inspiriert durch die Natur<br />
Als das Vigilius Mounta<strong>in</strong> Resort 2003 eröffnet<br />
wurde, war es <strong>in</strong> aller Munde. Von der <strong>in</strong>ternationalen<br />
Presse über die Hotelbranche,<br />
bis h<strong>in</strong> zur Architekturszene, jeder suchte die<br />
Begegnung mit dem Projekt. Grund dafür war<br />
e<strong>in</strong> Konglomerat von drei Faktoren:<br />
Die beträchtliche Höhe (1.500 m) bzw. die Unerreichbarkeit<br />
mit alltäglichen Verkehrsmitteln<br />
(es ist lediglich an e<strong>in</strong>e Seilbahn angebunden),<br />
der Name Matteo Thun und letztendlich die<br />
besondere Form des Komplexes. „Das Hotel<br />
liegt <strong>in</strong> der Natur wie e<strong>in</strong> Baumstamm“ – so<br />
wurde es vielfach betitelt.<br />
Dabei hat der Architekt lediglich das getan was<br />
er immer macht, wenn er e<strong>in</strong> neues Projekt<br />
angeht. Er hat sich mit dem Ort des Geschehens<br />
ause<strong>in</strong><strong>and</strong>er gesetzt. Er hat versucht die<br />
Seele des Ortes zu f<strong>in</strong>den um dann etwas zu<br />
schaffen, was dieser Seele schmeichelt.<br />
Ähnlich das jüngste Projekt auf dem Katschberg<br />
(A). „edel“ und „weiss“ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> weiterer<br />
Beweis se<strong>in</strong>er Vielseitigkeit. Die zwei Residenzen<br />
mit ihrem unverwechselbaren Design<br />
s<strong>in</strong>d 14 und 10 Geschosse hoch und entsprechen<br />
<strong>in</strong> ihrer Form derer zweier Tannenzapfen.<br />
Inspiriert durch die Natur wurde auch hier<br />
wiederum e<strong>in</strong> architektonisches Highlight<br />
geschaffen, das als das neue Wahrzeichen<br />
des Katschberges gilt.<br />
„Ecotecture“ ist der neue „Thun’sche“ Begriff.<br />
Das Zusammenspiel aus “ecology <strong>and</strong> architectural<br />
design”. Bei all se<strong>in</strong>en Projekten, sei<br />
es im Hotelbau, als auch im <strong>in</strong>dividuellen<br />
Projektbau, spielen natürliche Materialien<br />
e<strong>in</strong>e große Rolle, komb<strong>in</strong>iert mit e<strong>in</strong>zigartigem<br />
Design.<br />
Es ist die Marke<br />
Matteo-Thun-Projekte s<strong>in</strong>d nicht homogen.<br />
Sie ziehen sich nicht wie e<strong>in</strong> ausdrucksloser<br />
Bildb<strong>and</strong> durch se<strong>in</strong> Leben. Man erkennt sie<br />
nicht an e<strong>in</strong>er gleich bleibenden, immer wiederkehrenden<br />
Stilrichtung. Sie kennzeichnen<br />
sich durch ausgefallene Architektur, die dem<br />
Betrachter e<strong>in</strong> staunendes „Aha“ entlocken.<br />
Sie haben jedoch alle etwas geme<strong>in</strong>sam:<br />
Steht der Name Matteo Thun dah<strong>in</strong>ter, ist<br />
das für den Investor bereits die halbe Miete.<br />
Es ist se<strong>in</strong> Name, dem sie alle folgen. Es<br />
ist die Marke „Matteo Thun“! Sie verkörpert<br />
Lifestyle und mondänes Leben, das Quantum<br />
Luxus, das man sich leisten möchte. Wie<br />
jeder großen Marke ist es ihm gelungen, e<strong>in</strong>e<br />
Beziehung zu se<strong>in</strong>er Zielgruppe aufzubauen.<br />
Vielleicht auch unbewusst und <strong>in</strong>direkt. Aber<br />
tatsächlich spricht er e<strong>in</strong>en klar def<strong>in</strong>ierten<br />
Typus Mensch an. Denjenigen, der es weiß,<br />
das Leben zu genießen und der darauf vertraut,<br />
h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Produkt von Matteo Thun<br />
etwas besonderes zu erhalten, sei es im Design,<br />
als auch <strong>in</strong> der Architektur. Und dazu<br />
gehört auch die perfekte E<strong>in</strong>bettung e<strong>in</strong>es<br />
Projektes <strong>in</strong> die Natur, um e<strong>in</strong> Gesamtbild<br />
zu kreieren, das nicht nur das Auge, sondern<br />
auch den Verst<strong>and</strong> und die Seele anspricht.<br />
Der charismatische Visionär weiß wie man<br />
Emotionen weckt.<br />
„Echo – statt Ego!“ – dadurch def<strong>in</strong>iert sich<br />
Matteo Thun selbst. Nicht die Selbstsucht<br />
des Architekten, sondern der Ruf der Natur<br />
soll ausschlaggebend se<strong>in</strong>.<br />
„Ecotecture“ ist der<br />
neue „Thun’sche“<br />
Begriff.<br />
Matteo Thun<br />
1952 <strong>in</strong> Bozen geboren<br />
Studium an der Salzburger akademie,<br />
Schüler von Oskar Kokoschka<br />
1975 Promotion zum Doktor der<br />
architektur an der universität Florenz<br />
1978 arbeit mit Ettore Sottsass<br />
<strong>in</strong> Mail<strong>and</strong><br />
1981 Mitbegründer der Gruppe<br />
Memphis<br />
1984 Gründer des Studio Matteo<br />
Thun <strong>in</strong> Mail<strong>and</strong><br />
1983 – 1996 Professor für Design<br />
und angew<strong>and</strong>te Kunst <strong>in</strong> Wien<br />
1990 – 1993 Creative Director für<br />
„Swatch“<br />
Preise (Auszüge):<br />
Red Dot Award for Product Design,<br />
Nom<strong>in</strong>ierung für den Design Award der<br />
Bundesrepublik Deutschl<strong>and</strong> (2009),<br />
Compasso d´Oro für erstklassiges Design,<br />
Hotel des Jahres 2001 – Hotel Side <strong>in</strong><br />
Hamburg, P<strong>and</strong>a d´oro Best Hotel Opened<br />
<strong>in</strong> the Year, WWF, Wallpaper Design Award<br />
und Gala Spa Award für das Hotel Vigilius<br />
Mounta<strong>in</strong> Resort, ADI Design System,<br />
Industrial Design Forma Forum, Design<br />
of the Year <strong>in</strong> Austria, IF Product Design<br />
Award, IF Contractworld Award, u.a.<br />
>> www.matteothun.com<br />
Hotelbau Journal 01/2009 25
TITELTHEMA BERICHT<br />
26<br />
„Serviciertes Wohnen“ – Falkenste<strong>in</strong>er<br />
hat die Zeichen der Zeit erkannt!<br />
E<strong>in</strong> luxuriöses Eigenheim im Feriendomizil mit exklusiver Ausstattung und guter<br />
Infrastruktur entspricht schon lange nicht mehr alle<strong>in</strong>e den Wünschen und Vorstellungen<br />
der Urlauber. „Serviciertes Wohnen“ ist der neue Trend, der dem Zweitwohnsitz den<br />
Lifestyle-Faktor verleiht, den sich Kunden des High-Quality-Segments vorstellen.<br />
In der Ferienwohnung entspannt die Vorteile<br />
genießen, welche die eigenen vier Wände<br />
mit sich br<strong>in</strong>gen und zusätzlich nicht auf<br />
den Service verzichten zu müssen, den e<strong>in</strong><br />
Hotelaufenthalt bequemer und e<strong>in</strong>facher gestaltet.<br />
Das alles umfasst und ermöglicht das<br />
„Servicierte Wohnen“.<br />
01<br />
Der Begriff „Serviciertes Wohnen“ wurde schon<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen des Wohnens zum Erfolgsgarant.<br />
Die Upper-Class des „American<br />
way of life“ lebt und genießt das „Servicierte<br />
Wohnen“ im Erstwohnsitz schon lange <strong>in</strong><br />
vollen Zügen. Der „Doorman“ gilt als Statussymbol,<br />
der nicht nur die Türe aufhält,<br />
01/02 Die appartements Punta Skala bestechen durch viel Licht und edles Interieur<br />
von Goetz Lachmann | FMTG
sondern auch E<strong>in</strong>käufe oder Gepäck vom Taxi<br />
zum Lift trägt. Denn immer mehr Menschen<br />
wünschen sich e<strong>in</strong> exklusives und luxuriöses<br />
Lifestyle-Eigenheim oder, wie im Fall von<br />
Falkenste<strong>in</strong>er, e<strong>in</strong> Feriendomizil, wo der Alltag<br />
oder Urlaub unbeschwert genossen werden<br />
kann. Von London aus nahm das Konzept des<br />
„Servicierten Wohnens“ für Geschäftsleute aber<br />
auch Urlauber im Städtetourismus Europas<br />
se<strong>in</strong>en Erfolgslauf. Vor allem <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>esskreisen<br />
f<strong>in</strong>den Appartements, die speziell<br />
für diesen Kundenkreis entwickelt wurden,<br />
regen Zuspruch. Zum Vorteil avanciert hier<br />
die Möglichkeit, Kunden und Geschäftspartner<br />
zum Meet<strong>in</strong>g <strong>in</strong> das gemietete Appartement<br />
zu bitten, da die passenden Räumlichkeiten<br />
bei der Planung dafür vorgesehen wurden.<br />
Die Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group<br />
hat das Thema „Serviciertes Wohnen“ bereits<br />
<strong>in</strong> zwei Projekten, den „Hotels & Residences<br />
Punta Skala“ <strong>in</strong> Kroatien und den „edel:weiss<br />
Residences“ am Katschberg, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigens<br />
<strong>in</strong>terpretierten Konzept verwirklicht. Das <strong>in</strong>novative<br />
Architektur-, Design- und Interieurkonzept<br />
der Eigentumsappartements wurde<br />
am Katschberg von Stararchitekt Matteo Thun<br />
und <strong>in</strong> Punta Skala von e<strong>in</strong>em vierköpfigen<br />
Architektenteam, rund um Boris Podrecca und<br />
Matteo Thun, entwickelt und umgesetzt. Den<br />
Anforderungen, die e<strong>in</strong> solches Großprojekt<br />
mit sich br<strong>in</strong>gen, gerecht zu werden und auf<br />
alle Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen, war<br />
für die Architekten ke<strong>in</strong> leichtes Unterfangen.<br />
Doch die Architekten haben <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem Team von Michaeler & Partner<br />
für die unterschiedlichsten Wünsche, die<br />
Hotelurlauber und Appartementbesitzer mit<br />
Sicherheit haben, e<strong>in</strong>es der qualitativ besten<br />
Ferien-Resorts Europas entstehen lassen.<br />
Wie funktioniert „serviciertes<br />
Wohnen“ <strong>in</strong> Punta Skala?<br />
Punta Skala wird mit den drei exklusiven Appartementtypen<br />
Zara, Rub<strong>in</strong>i und Senia für<br />
e<strong>in</strong>e Neuheit durch „Serviciertes Wohnen“<br />
am kroatischen Ferienmarkt sorgen. Unterschiedlich<br />
<strong>in</strong> Architektur, Design, Größe und<br />
Ausstattung werden beim Kauf e<strong>in</strong>es Appartements<br />
die exklusiven Leistungen der Hotels<br />
auf der Ferienhalb<strong>in</strong>sel mit erworben.<br />
Das be<strong>in</strong>haltet auf Punta Skala unter <strong>and</strong>erem<br />
das gesamte Verwöhnprogramm im Falkenste<strong>in</strong>er<br />
Hotel & SPA Iadera***** mit se<strong>in</strong>er<br />
großartigen Acquapura SPA Wellnesswelt auf<br />
02<br />
Hotelbau Journal 01/2009 27
TITELTHEMA<br />
28<br />
BERICHT<br />
ca. 8.000 m 2 , wie auch das abwechslungsreiche<br />
Unterhaltungs- und Freizeitprogramm<br />
im Falkenste<strong>in</strong>er Family Hotel Diadora****.<br />
Ebenso können auch die e<strong>in</strong>zigartigen Annehmlichkeiten<br />
des „Villages“, dem Dreh- und<br />
Angelpunkt auf Punta Skala mit e<strong>in</strong>em umfangreichen<br />
Dienstleistungsangebot genutzt<br />
werden. Verschiedenste Restaurants und Bars,<br />
ob mit dalmat<strong>in</strong>ischen, italienischen oder<br />
<strong>in</strong>ternationalen Köstlichkeiten, zieren ebenso<br />
das „Village-Bild“, wie unterschiedlichste<br />
E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten, von Boutiquen und<br />
Kunsth<strong>and</strong>werkläden, über Sportartikelgeschäfte<br />
und Ausflugsveranstalter bis h<strong>in</strong> zu<br />
e<strong>in</strong>er Bank und e<strong>in</strong>em Friseur.<br />
Doch so richtig abgerundet wird das Repertoire<br />
des „Servicierten Wohnen´s“ auf Punta Skala<br />
erst durch die 24-Stunden-Gästebetreuung,<br />
die <strong>in</strong>dividuell auf die Kundenwünsche e<strong>in</strong>geht.<br />
Für Familien, sowohl K<strong>in</strong>der als auch<br />
Eltern, wird der Urlaub durch das Angebot der<br />
K<strong>in</strong>derbetreuung und den Babysitterdienst zu<br />
e<strong>in</strong>em entspannten Erlebnis. Der 24 Stunden<br />
Sicherheits- und Securityservice sorgt nicht<br />
nur während des Aufenthaltes für Sicherheit,<br />
auch bei Abwesenheit der Appartementbesitzer<br />
werden Kontrollen durchgeführt. Der<br />
Re<strong>in</strong>igungsservice, sowohl für Appartements<br />
als auch Kleider, das Angebot der Gartenpflege,<br />
sowie der Reparaturservice unterstützen<br />
ebenso die Freude an e<strong>in</strong>em unbesorgten<br />
Urlaub. Alle<strong>in</strong>ig den Appartementbesitzern<br />
steht die Owners Lounge für Meet<strong>in</strong>gs oder<br />
Treffen mit Freunden zur Verfügung, wo auch<br />
Snacks und Getränke gereicht werden. Der<br />
Zeitungslieferdienst erweitert das luxuriöse<br />
Angebot und ermöglicht es dem Eigentümer,<br />
nicht auf Neuigkeiten und Informationen aus<br />
aller Welt verzichten zu müssen. Durch W-LAN<br />
<strong>in</strong> den Appartements und Internetzugänge im<br />
Bus<strong>in</strong>esscenter kann auch im Zweitwohnsitz<br />
der Arbeit nachgegangen oder schnell und<br />
bequem Informationen oder E-Mails abgerufen<br />
werden.<br />
Exklusivität und Lifestyle bestimmen somit,<br />
ohne großen organisatorischen Eigenaufw<strong>and</strong><br />
des Appartementbesitzers, den Aufenthalt <strong>in</strong><br />
der Zweit- oder Ferienwohnung durch das<br />
„Servicierte Wohnen“.
REGION ZADAR<br />
PUNTA SKALA<br />
WOHNEN WIE IM PARADIES!<br />
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HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER HOTEL BRATISLAVA<br />
30<br />
01
E<strong>in</strong> Ort der Kommunikation<br />
und Entspannung<br />
E<strong>in</strong>e besondere Lifestyle-Atmosphäre erwartet den Gast im<br />
neuen Falkenste<strong>in</strong>er Hotel Bratislava, welches vor kurzem <strong>in</strong><br />
der slowakischen Hauptstadt erfolgreich eröffnet wurde.<br />
Das vom Wiener Architekten Arkan<br />
Zeyt<strong>in</strong>oglu entworfene Vier-Sterne<br />
Hotel bietet se<strong>in</strong>en Gästen 141 Doppelzimmer,<br />
5 Suiten, 16 Executive Rooms,<br />
e<strong>in</strong> Restaurant, Tagungsräume für bis zu 200<br />
Personen, sowie im obersten Stock des Hotels<br />
e<strong>in</strong>en Wellnessbereich von 300 Quadratme-<br />
tern und e<strong>in</strong>e Bus<strong>in</strong>ess Executive Lounge,<br />
welche beide e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen Blick auf<br />
die historische Burg und die Altstadt von<br />
Bratislava zulassen.<br />
Das Hotel mit e<strong>in</strong>em Gesamt<strong>in</strong>vestitionsvolumen<br />
von rund 27 Mio. Euro besticht durch<br />
se<strong>in</strong>e mondäne Architektur, die perfekt kontras-<br />
01 Wellnessbereich mit Blick auf die historische Burg und die altstadt von Bratislava<br />
von Petra Gschanes | Architekturbüro Zeyt<strong>in</strong>oglu<br />
Hotelbau Journal 01/2009 31
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER HOTEL BRATISLAVA<br />
32<br />
2009<br />
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tierend zur historischen Hauptstadt überzeugt.<br />
Nicht nur Geschäftsreisende schätzen die<br />
Komb<strong>in</strong>ation aus epochalem Flair und modernem<br />
Ambiente, auch Wochenend-Touristen,<br />
die e<strong>in</strong>en Abstecher nach Bratislava machen<br />
begrüßen die Lifestyle-Architektur.<br />
Metallische Materialien<br />
und warme Farben<br />
Beim Betreten der E<strong>in</strong>gangshalle bef<strong>in</strong>det<br />
sich der Gast <strong>in</strong> direkter Sichtbeziehung zur<br />
Rezeption – e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bronze gekleideter Solitär.<br />
Mittels transparenter Verglasung zur Lobby<br />
getrennt, erstreckt sich entlang des E<strong>in</strong>gang-<br />
bereiches e<strong>in</strong> offener Restaurantbereich mit<br />
Buffet und Showküche, der sich anh<strong>and</strong> von<br />
luftigen, textilen Elementen öffnet oder<br />
schließt und dadurch die W<strong>and</strong>lungsfähigkeit<br />
des Erdgeschosses unterstreicht.<br />
Den Mittelpunkt des E<strong>in</strong>gangs- und Empfangsbereiches<br />
bildet die Bar, ebenfalls als<br />
Solitär im Raum wahrnehmbar, e<strong>in</strong>gebettet<br />
<strong>in</strong> unterschiedlich def<strong>in</strong>ierte, räumliche Beziehungen.<br />
02 Bereits im E<strong>in</strong>gangsbereich erkennt man<br />
die mondäne architektur des Hotels<br />
02<br />
falkenste<strong>in</strong>er<br />
hotel Bratislava****<br />
<strong>in</strong> Bratislava (Sk)<br />
sTEckBRiEF<br />
ausstattung:<br />
4 141 Zimmer<br />
4 5 Suiten<br />
4 16 Executive Rooms<br />
4 Hotellobby mit Rezeption<br />
4 Lounge-Bar mit Communication-Zone<br />
und Cigar Lounge<br />
4 Bus<strong>in</strong>ess Corner<br />
4 104 Stellplätze Tiefgarage<br />
4 à la carte-Restaurant<br />
4 Meet<strong>in</strong>g- und Convention-Bereich mit<br />
<strong>in</strong>sgesamt 600 m2 : E<strong>in</strong> großer Konferenzraum<br />
für max. 200 Personen, drei<br />
Tagungsräume, Konferenzfoyer.<br />
2 4 Fit & Chill-out Area mit 300 m : Cardiound<br />
Fitnessbereich, Saunabereich mit<br />
f<strong>in</strong>nischer Sauna und dampfbad<br />
4 Bus<strong>in</strong>ess Executive Lounge<br />
Hotelbau Journal 01/2009 33
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER HOTEL BRATISLAVA<br />
34<br />
03<br />
03 Eiche, Velours und Bronze ziehen sich durchs Hotel<br />
04 Die Bar als zentraler Bereich<br />
04
Hotelbar, Communication Zone, Cigar Lounge<br />
und Bus<strong>in</strong>ess Zone formen sich zu e<strong>in</strong>em<br />
ausgewogenen, loungeartigen Wohnensemble<br />
<strong>in</strong> der großzügigen Hotelhalle.<br />
Die Lobby des Hotels transportiert das Innen<br />
nach Außen und das Außen nach Innen.<br />
Beides verschmilzt <strong>in</strong> der Dramaturgie des<br />
Lichts und der Farben – e<strong>in</strong> Ort des Sehens<br />
und Gesehen werdens.<br />
Edle, elegante, weiche und im Kontrast stehende<br />
metallische warme Farben und Materialien<br />
bilden das Ambiente des Innenraums. Eiche,<br />
Velours und Bronze stehen im E<strong>in</strong>klang mite<strong>in</strong><strong>and</strong>er,<br />
vermitteln Wärme und Glanz.<br />
Architektur und Licht <strong>in</strong> Perfektion<br />
Das Mite<strong>in</strong><strong>and</strong>er von Architektur und Beleuchtung br<strong>in</strong>gt dann beste Ergebnisse,<br />
wenn beide <strong>in</strong> Perfektion ausgeführt werden. Als Licht-Partner<br />
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Inserat.<strong>in</strong>dd 1 09.03.2009 13:43:30 Uhr<br />
Hotelbau Journal 01/2009 35
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER HOTEL BRATISLAVA<br />
36
05<br />
Über die der Rezeption angeschlossenen Konferenzstiege<br />
erschließt sich das erste Obergeschoss,<br />
das sich jeweils auf e<strong>in</strong>en großzügig<br />
dimensionierten Sem<strong>in</strong>arbereich sowie den<br />
ersten Zimmertrakt erstreckt. Wiederum s<strong>in</strong>d<br />
im Foyer der Konferenz der Infopo<strong>in</strong>t und e<strong>in</strong><br />
05 Der Sem<strong>in</strong>arraum bietet Platz für bis zu 200 Teilnehmer<br />
06 Velours als zentrales Material im Tagungsfoyer<br />
06<br />
Lounge möbel, welches sich um e<strong>in</strong>e Säule<br />
w<strong>in</strong>det, als freistehende Elemente spürbar.<br />
Der gesamte Gebäudekomplex umschließt<br />
dabei e<strong>in</strong>en mittig platzierten Innenhof, der<br />
durch raumhohe Verglasungen den Grünraum<br />
<strong>in</strong>s Innere des Körpers transportiert.<br />
Hotelbau Journal 01/2009 37
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER HOTEL BRATISLAVA<br />
38<br />
07<br />
08
Chic, dynamisch,<br />
entdeckungsfreudig<br />
Von der hell/dunkel kontrastierenden Gangatmosphäre<br />
taucht man e<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> frisches,<br />
elegantes Wohngefühl, das sanft und zurückhaltend<br />
den „Flair“ der Stadt unterstreicht.<br />
Das Zimmer vermittelt durch die Auswahl der<br />
Materialien, Oberflächen und Farben e<strong>in</strong>e dynamische,<br />
urbane Leichtigkeit, die von e<strong>in</strong>em<br />
07 rot ist die zentrale Farbe im Wohnbereich der Suiten<br />
08 E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente raumlösung f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den Gästezimmern<br />
weiß lackiertem Möbelensemble getragen<br />
wird. Durch die Verspiegelung des Vorraums<br />
und den Glanz des Lacks reflektiert und öffnet<br />
sich der Raum, lässt vorh<strong>and</strong>ene Strukturen<br />
ahnend zur Geltung kommen.<br />
Über den <strong>in</strong>sgesamt 5 Zimmergeschossen<br />
thront e<strong>in</strong>e Bus<strong>in</strong>ess-Skylounge, über die man<br />
e<strong>in</strong>e rund umlaufende Terrasse erschließt und<br />
die e<strong>in</strong>en Ausblick auf den historischen Kern<br />
Bratislavas freigibt.<br />
pARTnER AM BAU<br />
Projekt<br />
falkenste<strong>in</strong>er hotel Bratislava****<br />
4 architekt<br />
Arkan Zeyt<strong>in</strong>oglu<br />
Tel. +43 1 5953804<br />
www.arkan.at<br />
4 feasibility Study / Project<br />
management / Örtliche Bauaufsicht /<br />
ausschreibung / vergabe /<br />
abrechnung<br />
Michaeler & Partner<br />
Tel. +39 0472 978140<br />
www.michaeler-partner.com<br />
4 Sauna<br />
dev<strong>in</strong>e Wellnessanlagenbau GmbH<br />
Tel. +43 5372 6912 130<br />
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4 Beleuchtungskörper<br />
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Hotelbau Journal 01/2009 39
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER HOTEL BRATISLAVA<br />
40
Der Wellnessbereich am Dach des Hotels<br />
beherbergt Sauna und Dampfbad, Ruhe- und<br />
Fitnessraum, sowie Umkleidekab<strong>in</strong>en. Zwischen<br />
Foyer und Fitnessraum erstreckt sich<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er <strong>in</strong>timer Terrassenbereich, welcher<br />
zum Verweilen e<strong>in</strong>lädt.<br />
09 Die Wellness-Lounge über den Dächern von Bratislava<br />
10 E<strong>in</strong>zigartiger ausblick gestattet der ruheraum des Wellnessbereiches<br />
E<strong>in</strong> Ort mit Seele und Stil<br />
Klassische, zeitgenössische Eleganz erzeugt<br />
e<strong>in</strong>en gewissen modernen „Simple Chic“, der<br />
den urbanen Geist reflektiert und trotzdem<br />
e<strong>in</strong> Gefühl des „Zuhausese<strong>in</strong>s“ vermittelt.<br />
09<br />
10<br />
falkenste<strong>in</strong>er hotel Bratislava****<br />
4 Auftraggeber:<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group<br />
4 Architekt: Arkan Zeyt<strong>in</strong>oglu<br />
3<br />
4 Kubatur: 45.000 m<br />
4 Bauzeit: März 2007 bis dezember 2008<br />
4 Homepage:<br />
www.falkenste<strong>in</strong>er.com<br />
die leiSTungen vOn<br />
michaeler & ParTner<br />
TEchnikspiEgEl<br />
Feasibility Study:<br />
Mag. (FH) Vala Sadeghi<br />
Project Management:<br />
Wilfried Lechner<br />
dipl. Ing. Elmar Langer<br />
Mag. (FH) Lisa Prammer<br />
Örtliche Bauaufsicht / Ausschreibung /<br />
Vergabe / Abrechnung:<br />
dipl. Ing. Herwig Oberrauner<br />
Ing. Franz Sobocan<br />
Hotelbau Journal 01/2009 41
KOMMENTAR INTERVIEW<br />
42<br />
mag. WolFgang mittErbErgEr | Raiffeisen Zentralbank (RZB)<br />
Investitionen im Osten –<br />
Statement e<strong>in</strong>es Bankers<br />
Seit 13 Jahren ist die Raiffeisen Zentralbank mit e<strong>in</strong>em eigenen Institut im<br />
Osten vertreten und damit Pionier im Bankensektor. Wer, wenn nicht sie, kann<br />
e<strong>in</strong>e qualifizierte Aussage zur derzeitigen Situation <strong>in</strong> diesen Märkten geben.<br />
In welcher Funktion agiert die Raiffeisen<br />
Zentralbank im Osten? Wie s<strong>in</strong>d die Eigentümerverhältnisse?<br />
Die RZB, bzw. ihre Tochter die Raiffeisen<br />
International waren Pionier <strong>in</strong> der Region.<br />
Sie bedient als Universalbank alle Geschäftsfelder,<br />
vom Kommerzkunden über Kle<strong>in</strong>- und<br />
Mittelbetriebe bis zu den Retail-Kunden.<br />
Die RZB hält als Mehrheitseigentümer<strong>in</strong><br />
der Raiffeisen International rund 70<br />
Prozent der Aktien, der Rest bef<strong>in</strong>det sich<br />
im Streubesitz.<br />
Noch vor e<strong>in</strong>em halben Jahr schreibt e<strong>in</strong>e<br />
österreichische Tageszeitung, dass fast die<br />
Hälfte der heimischen Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />
nach Osteuropa fließen und Österreich dadurch<br />
<strong>in</strong> diesen Ländern e<strong>in</strong>e immer größere<br />
Rolle als Investor spielt. Wie sehen Sie die<br />
Situation aus heutiger Sicht?<br />
Die EU-15 haben <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
320 Mrd. EUR an Direkt<strong>in</strong>vestitionen (FDI)<br />
<strong>in</strong> die Region <strong>in</strong>vestiert. Vor allem Deutschl<strong>and</strong>,<br />
Österreich, Italien, Frankreich, das<br />
Vere<strong>in</strong>igte Königreich, Schweden und die<br />
Beneluxländer s<strong>in</strong>d stark <strong>in</strong>volviert. Wobei<br />
ich schon unterstreichen möchte, dass es<br />
hier um Investments mit nachhaltigen Entwicklungschancen<br />
g<strong>in</strong>g.<br />
E<strong>in</strong> Punkt, den man <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
nicht vergessen darf, ist das Gesamtexposure<br />
österreichischer Banken <strong>in</strong><br />
Zentral- und Osteuropa, worüber <strong>in</strong> letzter<br />
Zeit ja viel geredet wurde: Dieses beläuft<br />
sich <strong>in</strong> CEE auf rund 200 Mrd. Euro. Knapp<br />
75 Prozent davon s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> EU Ländern und<br />
genießen daher e<strong>in</strong>en erhöhten Schutz. Und<br />
Banken haben ja nicht nur Ausleihungen,<br />
sondern auch E<strong>in</strong>lagen: Zum 3. Quartal 2008<br />
etwa waren mehr als 85 Prozent aller Kredite<br />
durch lokale E<strong>in</strong>lagen abgedeckt.<br />
Die globale F<strong>in</strong>anzkrise hat Anfang des<br />
Jahres auch Osteuropa erreicht. Welche<br />
Auswirkungen hat dies auf heimische Kredit<strong>in</strong>stitute?<br />
Obwohl die Länder Zentral- und Osteuropas<br />
nicht die Auslöser der Wirtschaftskrise<br />
waren, können sie sich trotzdem den<br />
Auswirkungen nicht entziehen. Die Länder<br />
dieser Region wiesen <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
weit überdurchschnittliche Wachstumsraten<br />
des Brutto<strong>in</strong>l<strong>and</strong>sprodukts auf. Nach E<strong>in</strong>schätzungen<br />
der Analysten wird das Brutto-
<strong>in</strong>l<strong>and</strong>sprodukt 2009 deutlich zurückgehen.<br />
Erschwerend kommt h<strong>in</strong>zu, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Ländern, etwa <strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e und <strong>in</strong> Ungarn,<br />
die Währungen gegenüber dem Euro<br />
merklich an Wert verloren haben. Zudem<br />
ist die derzeitige Situation für viele Länder<br />
Zentral- und Osteuropas die erste ernsthafte<br />
Wirtschaftskrise seit ihrer Transformation<br />
zur Marktwirtschaft.<br />
Es ist daher kaum vorherzusagen, welche<br />
Auswirkungen die Wirtschaftskrise auf die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Länder und auf die Kredit<strong>in</strong>stitute<br />
noch haben wird. Für Osteuropa ist mit der<br />
Fortsetzung des Aufhol-Prozesses zu rechnen.<br />
Es gibt noch viel Platz für Wachstum<br />
<strong>in</strong> der Zukunft. Und wir gehen davon aus,<br />
dass wir <strong>in</strong> CEE bald wieder Wachstumsraten<br />
sehen werden, die um 2-3 Prozentpunkte<br />
über dem europäischen Durchschnitt liegen<br />
werden.<br />
Inwieweit ist die Raiffeisen Zentralbank davon<br />
betroffen?<br />
Jede Bank ist von diesen Entwicklungen<br />
betroffen. Da s<strong>in</strong>d auch wir nicht ausgenommen.<br />
Wir s<strong>in</strong>d Langfrist-Denker und haben<br />
unsere Tochterbanken <strong>in</strong> Osteuropa immer<br />
durchf<strong>in</strong>anziert. Was unser eigenes Bankgeschäft<br />
angeht, haben wir <strong>in</strong> Osteuropa erst<br />
e<strong>in</strong> Drittel des Transformationsprozesses zurückgelegt.<br />
Bei so wesentlichen Kennziffern<br />
wie Kreditvolumen zu Brutto<strong>in</strong>l<strong>and</strong>sprodukt<br />
liegen die Werte <strong>in</strong> Osteuropa bei e<strong>in</strong>em<br />
Drittel der westlichen Vergleichszahlen. So<br />
etwas wie die Krise der Investmentbanken,<br />
die über künstliche Nachfrage entst<strong>and</strong>en<br />
ist, haben wir <strong>in</strong> Osteuropa nicht.<br />
Vor kurzem kursierten Crash-Ängste zu<br />
e<strong>in</strong>em eventuellen Staatsbankrott der Ukra<strong>in</strong>e,<br />
wo auch Ihr Bank<strong>in</strong>stitut stark vertreten<br />
ist. Angenommen es würde tatsächlich zu<br />
so e<strong>in</strong>er Situation kommen, welche tatsächlichen<br />
Auswirkungen hätte dies auf die RZB<br />
und auf den „kle<strong>in</strong>en“ Anleger?<br />
Selbst wenn es zum kolportierten Staatsbankrott<br />
kommen sollte – den wir für nicht<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich halten – würde das hauptsächlich<br />
den Ausfall ukra<strong>in</strong>ischer Staatsschulden<br />
bedeuten. Selbstverständlich führt das<br />
nicht zum Erlöschen des Wirtschaftslebens.<br />
E<strong>in</strong> Staatsbankrott bedeutet ja nicht automatisch,<br />
dass das gesamte Wirtschaftleben<br />
zum Erliegen kommt.<br />
Durch die verschlechterten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für unsere Kunden wären natürlich<br />
auch erhöhte Ausfälle zu erwarten,<br />
<strong>in</strong>sbesondere bei lokalen Privatkunden mit<br />
Fremdwährungskrediten. Jedenfalls hat sich<br />
die RZB <strong>in</strong> ihrer Planung auf die Situation<br />
<strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gestellt und auch <strong>in</strong> den<br />
Budgets entsprechend vorgesorgt.<br />
Wor<strong>in</strong> liegen Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach die Schwierigkeiten<br />
für die zukünftige Entwicklung der<br />
osteuropäischen Länder, vor allem im Bereich<br />
Infrastruktur und Immobilien nach der<br />
Verschärfung der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für<br />
Kredite?<br />
Generell wird bei Immobilien<strong>in</strong>vestitionen<br />
<strong>in</strong> Osteuropa sowohl von Banken- als auch<br />
Investorenseite die Zurückhaltung größer<br />
werden. Daher werden immer weniger Käufer<br />
für Projekte, auch für Hotels, im Markt aktiv<br />
se<strong>in</strong>. Die Ausnahme könnten dabei eigenkapitalstarke<br />
Immobilienfonds bilden.<br />
Die Verschlechterung der Situation auf den<br />
Geld- und Kapitalmärkten hat auch Folgen<br />
für die Banken. Die Ausreichung langfristiger<br />
Kredite zu bisherigen Konditionen ist derzeit<br />
nicht möglich. Gleichzeitig wird auch die Liquiditätssituation<br />
der Immobilien<strong>in</strong>vestoren<br />
und Entwickler zunehmend schwieriger. Die<br />
Ertragskraft e<strong>in</strong>er Immobilie wird daher e<strong>in</strong>e<br />
noch größere Schlüsselrolle spielen. Weiters<br />
steigt das von den Banken geforderte Eigenkapital,<br />
wodurch es für viele Projekte schwieriger<br />
wird, sie zu realisieren. Zusätzlich s<strong>in</strong>d<br />
potentielle Mieter derzeit vorsichtiger, wenn<br />
es um Flächenerweiterungen geht, weshalb<br />
„ Für Osteuropa<br />
ist mit der<br />
Fortsetzung des<br />
Aufhol-Prozesses<br />
zu rechnen. Es<br />
gibt noch viel Platz<br />
für Wachstum <strong>in</strong><br />
der Zukunft. “<br />
Hotelbau Journal 01/2009 43
KOMMENTAR INTERVIEW<br />
„ In Sochi und der<br />
Region Krasnodar<br />
werden sich <strong>in</strong><br />
den nächsten<br />
Jahren enorme<br />
Chancen eröffnen.“<br />
44<br />
es teilweise zu e<strong>in</strong>em Flächenüberangebot<br />
kommen und dadurch die Gefahr s<strong>in</strong>kender<br />
Mieten bestehen könnte. Bei Investitionen im<br />
Infrastrukturbereich besteht die Gefahr, dass<br />
durch die bekannte, verschärfte Budgetsituation<br />
der öffentlichen H<strong>and</strong> im CEE-Raum<br />
Investitionen aufgeschoben werden können;<br />
e<strong>in</strong>e mögliche F<strong>in</strong>anzierungslösung wären<br />
hier Kooperationen der öffentlichen H<strong>and</strong> mit<br />
privaten Unternehmern (PPP-Modelle).<br />
Welche Rolle spielen Banken wie die Raiffeisen<br />
Zentralbank bei der F<strong>in</strong>anzierung von<br />
bevorstehenden Großevents <strong>in</strong> Osteuropa,<br />
wie der EURO 2012 <strong>in</strong> Polen und der<br />
Ukra<strong>in</strong>e oder den Olympischen Spielen <strong>in</strong><br />
Sochi 2014?<br />
In Sochi und der Region Krasnodar werden<br />
sich <strong>in</strong> den nächsten Jahren enorme Chancen<br />
eröffnen. Alle<strong>in</strong> für die Errichtung der<br />
für die Abhaltung der Spiele notwendigen<br />
Infrastruktur wurden umgerechnet 8,78 Milliarden<br />
Euro budgetiert. Die RZB hat gerade<br />
als lokale Netzwerkbank e<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />
<strong>in</strong>ne. Wir s<strong>in</strong>d etwa als e<strong>in</strong>zige westliche<br />
Bank schon seit 2006 <strong>in</strong> Krasnodar und seit<br />
zwei Jahren auch <strong>in</strong> Sochi mit eigenen Niederlassungen<br />
vertreten.<br />
Der gesamte <strong>Tourism</strong>us und unter <strong>and</strong>erem<br />
auch die Hotellerie s<strong>in</strong>d Bereiche, <strong>in</strong> denen<br />
<strong>in</strong> Osteuropa noch große Investitionen <strong>in</strong><br />
Zukunft nötig s<strong>in</strong>d. Welche Voraussetzungen<br />
muss e<strong>in</strong> Investor mitbr<strong>in</strong>gen, damit e<strong>in</strong> touristisches<br />
Projekt von Ihrer Bank als f<strong>in</strong>anzierungswürdig<br />
e<strong>in</strong>geschätzt wird?<br />
Die grundsätzlichen Anforderungen der<br />
RZB an jedes Hotelprojekt s<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>er<br />
Liegenschaft <strong>in</strong> geeigneter Lage und der<br />
zufriedenstellenden Bonität des Investors,<br />
das Vorh<strong>and</strong>ense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es erfahrenen Hotelbetreibers.<br />
Zusätzlich benötigt die Bank e<strong>in</strong>e entsprechende<br />
Berücksichtigung des erhöhten<br />
Risikos <strong>in</strong> der Anlaufphase des Hotels etwa<br />
durch e<strong>in</strong>e Besicherung von Seiten der Investoren.<br />
Das Projekt muss e<strong>in</strong> nachvollziehbares,<br />
realistisches Rückführungsszenario<br />
des Fremdkapitals gewährleisten können.<br />
Die RZB hat sich auf die F<strong>in</strong>anzierung von<br />
Innenstadthotels mit Ganzjahresbetrieb spezialisiert.<br />
Diese weisen normalerweise e<strong>in</strong>en<br />
Mix aus Bus<strong>in</strong>ess- und <strong>Tourism</strong>usgästen auf.<br />
Re<strong>in</strong> touristische Hotelprojekte stellen für<br />
RZB e<strong>in</strong>e seltene Ausnahme dar.<br />
In den letzen Jahren hat sich das Hotel,<br />
vor allem das Stadthotel, aufgrund der hohen<br />
Renditen vor allem im osteuropäischen<br />
Raum als „Star“ unter den Investitionen im<br />
Immobilienbereich hervorgetan. Wie schätzen<br />
Sie diese Entwicklung <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>, vor<br />
allem nachdem sich die Wirtschafts- und<br />
F<strong>in</strong>anzkrise als erstes <strong>in</strong> der Stadthotellerie<br />
bemerkbar gemacht hat?<br />
Vor allem für den 4- und 5-Sterne Bereich<br />
werden sich neue Herausforderungen<br />
stellen. So kann man vor allem mit e<strong>in</strong>em<br />
Rückgang des Sem<strong>in</strong>ar- und Kongresstourismus<br />
rechnen. Aber auch kürzere Aufenthalte<br />
und kurzfristigere Buchungen von<br />
Geschäftskunden, und e<strong>in</strong> Rückgang des<br />
Wochenend-Städtetourismus s<strong>in</strong>d spürbar.<br />
Dadurch geraten die Auslastungen und die<br />
Room Rates massiv unter Druck und der<br />
Verdrängungswettbewerb der bestehenden<br />
Hotels wird schärfer. Zusätzlich s<strong>in</strong>d die Währungen<br />
der CEE-Staaten stark unter Druck<br />
geraten, wodurch das Währungsrisiko bei<br />
Hotelprojekten, welche <strong>in</strong> Euro f<strong>in</strong>anziert<br />
wurden, erhöht se<strong>in</strong> wird. Zusammenfassend<br />
erwarten wir aus den genannten Gründen<br />
generell e<strong>in</strong>en Rückgang der Cash Flows aus<br />
Hotelprojekten. Die Nachfrage von Investoren<br />
nach Hotelprojekten im E<strong>in</strong>klang mit der<br />
gesamten Immobilienbranche wird zurückgehen,<br />
vor allem <strong>in</strong> CEE. Ebenso werden<br />
Neuprojekte und Erweiterungs<strong>in</strong>vestitionen<br />
aufgeschoben.
THEMA<br />
Obwohl <strong>in</strong> den letzten Wochen immer<br />
wieder von e<strong>in</strong>zelnen Urlaubsdest<strong>in</strong>ationen<br />
sehr gute Ergebnisse<br />
zur W<strong>in</strong>tersaison 2008/2009 veröffentlicht<br />
wurden, ist der weitere Verlauf für das heurige<br />
Jahr für die <strong>Tourism</strong>usentwicklung noch<br />
nicht abschätzbar.<br />
Es gibt unterschiedlichste Stimmungen <strong>in</strong><br />
Bezug auf die F<strong>in</strong>anzkrise. So sehen e<strong>in</strong>ige,<br />
wie z.B. Wifo-<strong>Tourism</strong>usexperte Egon Smeral,<br />
harte Zeiten auf Österreich zukommen,<br />
<strong>and</strong>ere, wie der Obmann der Bundessparte<br />
<strong>Tourism</strong>us und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer<br />
Österreich Hans Schenner<br />
h<strong>in</strong>gegen, deuten die F<strong>in</strong>anzkrise als Chance<br />
für den heimischen Markt.<br />
Stadthotellerie zählt<br />
zu den Verlierern<br />
Vorab kann allerd<strong>in</strong>gs schon verkündet werden,<br />
dass die Stadthotellerie derzeit zu den Verlierern<br />
dieser Krise gehört. Der Wien <strong>Tourism</strong>us<br />
musste im Jänner und Februar E<strong>in</strong>bußen von<br />
bis zu 10,8% verbuchen. Geschäftsreisen werden<br />
nur noch dann unternommen, wenn es<br />
absolut notwendig ist, die Streichung oder<br />
Kürzung von Sem<strong>in</strong>aren und Veranstaltungen<br />
s<strong>in</strong>d die erste Sparmaßnahme, die große<br />
Firmen tätigen. Alles, was nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
se<strong>in</strong> muss, wird gespart. So wurden bereits<br />
Stadthotellerie vs. Ferienhotellerie –<br />
Die Gew<strong>in</strong>ner der großen Krise<br />
die Zukunft des <strong>Tourism</strong>us ist derzeit ungewisser denn je. Erfahrungswerte haben<br />
belegt, dass sich Krisen vor allem <strong>in</strong> der Hotellerie meist zeitverzögert auswirken.<br />
e<strong>in</strong> Großteil der <strong>in</strong> Wien gebuchten Veranstaltungen<br />
storniert, was natürlich auch die<br />
heimische Hotellerie stark schädigt. Es gibt<br />
jedoch auch, wie immer, Gew<strong>in</strong>ner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Krisensituation: So konnten beispielsweise die<br />
3-Sterne Betriebe im Vergleich zum letzen Jahr<br />
Zuwächse verbuchen, was nicht überraschend<br />
ersche<strong>in</strong>t. Nachdem viele Unternehmen nun<br />
den Gürtel enger schnallen, ist es nur allzu<br />
verständlich, dass die 4-5 Sterne Häuser <strong>in</strong><br />
Wien <strong>in</strong> Bezug auf Geschäftsreisen <strong>in</strong> vielen<br />
Unternehmen untersagt wurden.<br />
Die Folgen dieser Wirtschaftskrise, die sich <strong>in</strong><br />
der Stadthotellerie am stärksten bemerkbar<br />
machen werden, s<strong>in</strong>d die fehlenden Investitionen,<br />
die künftig für Umbauten und Neubauten<br />
ausbleiben werden. Nachdem mit<br />
Rückgängen <strong>in</strong> den kommenden Monaten<br />
und vielleicht sogar Jahren zu rechnen ist,<br />
vor allem auch weil das bisher sehr starke<br />
Osteuropa Geschäft <strong>in</strong> Zukunft weitere Rückgänge<br />
erfahren wird, werden Investitionen<br />
generell eher für Immobilien getätigt, für<br />
die stabilere Renditen zu erwarten s<strong>in</strong>d, wie<br />
z.B. Büro- und Geschäftsräumlichkeiten. Der<br />
Hotelmarkt <strong>in</strong> Wien ist <strong>in</strong> den letzen Jahren<br />
stark aufgeblüht, so stehen alle<strong>in</strong> heuer im<br />
Vergleich zum letzen Jahr rund 4.100 mehr<br />
Betten zur Verfügung. Nachdem vor allem<br />
Mietpreise für Büros und H<strong>and</strong>elsflächen <strong>in</strong><br />
von Mag. Judith Senoner I Michaeler & Partner<br />
Hotelbau Journal 01/2009 45
THEMA<br />
46<br />
Wien generell im Vergleich zu <strong>and</strong>eren Städten<br />
wie z.B. München sehr tief s<strong>in</strong>d, wurde das<br />
Hotel, das allgeme<strong>in</strong> sehr gute Renditeerlöse<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren erwirtschaften konnte,<br />
zum Star der Immobilien<strong>in</strong>vestoren.<br />
Feriengast sehr<br />
unentschlossen<br />
Betrachtet man die Ferienhotellerie, so gehen<br />
die Me<strong>in</strong>ungen sehr stark ause<strong>in</strong><strong>and</strong>er.<br />
Die Menschen s<strong>in</strong>d sehr vorsichtig und viele<br />
s<strong>in</strong>d nicht bereit ihren Urlaub zu buchen, so<br />
lange die Auswirkungen der F<strong>in</strong>anzkrise noch<br />
nicht ersichtlich s<strong>in</strong>d. Noch nie hat es so viele<br />
Unentschlossene gegeben wie heuer. Alle<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Österreich s<strong>in</strong>d nur 40% der Bevölkerung<br />
sicher, <strong>in</strong> diesem Jahr überhaupt <strong>in</strong> den Urlaub<br />
zu fahren. In Deutschl<strong>and</strong> s<strong>in</strong>d die Menschen<br />
noch unentschlossener, 35% wissen noch<br />
nicht, ob sie heuer überhaupt e<strong>in</strong>en Urlaub<br />
buchen. Da helfen auch nicht verlängerte<br />
Frühbucherrabatte und Schnäppchenpreise<br />
der großen Reiseveranstalter. Die Menschen<br />
fürchten die Auswirkungen der F<strong>in</strong>anzkrise und<br />
halten sich mit allen Käufen, die nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
se<strong>in</strong> müssen, wie zum Beispiel Urlaub,<br />
derzeit noch zurück. Laut e<strong>in</strong>er Umfrage des<br />
Instituts für Freizeit und <strong>Tourism</strong>usforschung<br />
antworteten 63% der Befragten, dass sie bei<br />
weniger Geld den roten Stift als erstes im<br />
Bereich Urlaubsreisen und Wochenendausflügen<br />
ansetzen würden.<br />
Auto und Inl<strong>and</strong>surlaube –<br />
der neue Trend<br />
Jedoch könnte sich die Krise auch als Chance<br />
für den österreichischen Markt entpuppen.<br />
Laut e<strong>in</strong>er <strong>Tourism</strong>usstudie verdrängt das Auto<br />
das Flugzeug als beliebtestes Verkehrsmittel<br />
auf den zweiten Rang. Der tiefe Benz<strong>in</strong>preis,<br />
sowie der E<strong>in</strong>druck, dass der Urlaub im eigenen<br />
L<strong>and</strong> am billigsten ist, trägt se<strong>in</strong>es dazu<br />
bei. Und die Gäste liegen <strong>in</strong> ihrer Annahme<br />
auch nicht falsch. So gibt der Deutsche für<br />
e<strong>in</strong>en Inl<strong>and</strong>surlaub im Schnitt 656 Euro aus,<br />
gefolgt von e<strong>in</strong>em Urlaub im nahe gelegenen<br />
Österreich für 825 Euro. Betrachtet man Länder,<br />
die sich vor allem <strong>in</strong> den Sommermonaten<br />
über große Beliebtheit freuen, wie z.B. Italien,<br />
Spanien oder die Türkei, so werden <strong>in</strong> diesen<br />
Ländern für den Urlaub deutlich mehr als<br />
1.000 Euro ausgegeben. Umfragen zufolge
planen heuer rund 21% der österreichischen<br />
Bevölkerung e<strong>in</strong>en Urlaub im eigenen L<strong>and</strong>,<br />
e<strong>in</strong> Spitzenwert im Vergleich zu früheren Jahren.<br />
Auf der <strong>and</strong>eren Seite droht jedoch e<strong>in</strong><br />
starker Rückgang auch für den heimischen<br />
Markt, da Gästebefragungen ergeben haben,<br />
dass die Zahl jener, die 2009 überhaupt nicht<br />
<strong>in</strong> den Urlaub fahren wollen, so hoch ist wie<br />
noch nie, nämlich 34%. Im Vergleich lag der<br />
Anteil dieses Lagers im Jahr 2007 bei nur 22%.<br />
Ebenso wird sich die Wirtschaftskrise auf die<br />
Aufenthaltsdauer der Gäste auswirken. Es<br />
wird damit gerechnet, dass sich die durchschnittliche<br />
Dauer der Urlaube verr<strong>in</strong>gern<br />
wird: rund 3 Nächte für Inl<strong>and</strong>stouristen und<br />
e<strong>in</strong>e knappe Woche für Ausl<strong>and</strong>stouristen.<br />
Dieser Umst<strong>and</strong> wird e<strong>in</strong>e größere Flexibilität<br />
von den Anbietern fordern, die sich auch auf<br />
kurzfristige, spontane Buchungen e<strong>in</strong>stellen<br />
werden müssen.<br />
Touristiker setzen auf Familien<br />
Die Frage, die sich für alle Betriebe stellt<br />
ist, wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken?<br />
Familienangebote s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />
Alternative. Familien verreisen generell nah,<br />
preiswert und gemütlich. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschl<strong>and</strong><br />
verreiste jede zweite Familie im Inl<strong>and</strong>.<br />
Es besteht jedoch die Möglichkeit durch den<br />
nahe gelegenen Quellmarkt und durch das<br />
Schnüren von attraktiven Paketen e<strong>in</strong>ige Gäste<br />
zum Urlaub nach Österreich oder Südtirol zu<br />
bewegen. Die Devise lautet: Preise so gut wie<br />
möglich zu halten, dafür aber Zusatzangebote<br />
zu <strong>in</strong>kludieren. Um Gäste von e<strong>in</strong>er nahe gelegenen<br />
Urlaubsdest<strong>in</strong>ation zu überzeugen,<br />
müssen jedoch Alternativen zum Meer, zum<br />
S<strong>and</strong> und zum südländischen Flair geboten<br />
werden. Hier ist nun Fantasie gefragt: vom<br />
Erlebnis auf dem Bauernhof mit Melkkurs<br />
für K<strong>in</strong>der, über traditionelle Kochkurse für<br />
die Mamas und Jagdausflüge für die Papas<br />
ist alles möglich. Die Angebote sollen möglichst<br />
erlebnisorientiert se<strong>in</strong> und dem Gast<br />
das Gefühl vermitteln trotz des verwehrt gebliebenen<br />
Meeres e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>maligen Urlaub<br />
erleben zu dürfen. Die großen Verlierer dieser<br />
Krise werden jene Betriebe se<strong>in</strong>, die über ke<strong>in</strong>e<br />
klare Positionierung verfügen, sich über den<br />
Preis verkaufen und jene, die seit Jahren nicht<br />
mehr <strong>in</strong> ihren Betrieb <strong>in</strong>vestiert haben und<br />
somit nicht mehr mit den aktuellen St<strong>and</strong>ards<br />
konkurrieren können.<br />
Wer s<strong>in</strong>d nun die Gew<strong>in</strong>ner?<br />
Zusammenfassend nochmals zurück zur Ausgangsfrage:<br />
Wer s<strong>in</strong>d die Gew<strong>in</strong>ner dieser<br />
Krise? Kurzfristig gesehen, s<strong>in</strong>d derzeit sicherlich<br />
die Stadthotels die großen Verlierer<br />
dieser Krise. Wien zum Beispiel hält sich<br />
derzeit noch recht gut mit e<strong>in</strong>em bisherigen<br />
Rückgang im neuen Jahr von lediglich 5,6%<br />
der Nächtigungen über Wasser, im Vergleich<br />
dazu s<strong>in</strong>d vor allem Städte im osteuropäischen<br />
Raum wie z.B. Bratislava, Prag oder Budapest<br />
drastisch e<strong>in</strong>gebrochen. Zum e<strong>in</strong>en spielen<br />
die Währungsverluste <strong>in</strong> diesen Märkten e<strong>in</strong>e<br />
wesentliche Rolle, zum <strong>and</strong>eren s<strong>in</strong>d die<br />
Geschäftsreisen <strong>in</strong> diesen Ländern bereits zu<br />
Beg<strong>in</strong>n des Jahres stark geschrumpft. Auf der<br />
<strong>and</strong>eren Seite werden es jedoch die Stadthotels<br />
se<strong>in</strong>, die sich bei e<strong>in</strong>er Besserung der<br />
f<strong>in</strong>anziellen Lage wieder als erste erholen<br />
werden. Langfristig jedoch, mit e<strong>in</strong>er nicht<br />
zu unterschätzenden Zeitverzögerung, wird es<br />
auch die Ferienhotellerie treffen. Nachdem e<strong>in</strong><br />
Ende der F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise leider<br />
noch nicht <strong>in</strong> Sicht ist, wird sich auch das<br />
Buchungs- und Kaufverhalten der Gäste <strong>in</strong><br />
Zukunft eher zurückhaltend auswirken. Jedoch<br />
jene Betriebe, die seit Jahren auf Qualität <strong>in</strong><br />
Hardware, sowie im Dienstleistungsbereich<br />
gesetzt, und sich am Markt klar positioniert<br />
haben, gehen sicher im Vergleich zu <strong>and</strong>eren,<br />
profillosen Betrieben, als Gew<strong>in</strong>ner aus dieser<br />
Krise hervor. Es gilt nun sich auf die Krise<br />
vorzubereiten, denn es wird <strong>in</strong> nächster Zeit<br />
nicht besser werden.<br />
Überlegen Sie, wie Sie sich von Ihren Mitbewerbern<br />
abheben können, seien Sie kreativ<br />
<strong>in</strong> der Bündelung Ihrer Pakete und bieten Sie<br />
Ihren Gästen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Erlebnis, das sie<br />
so schnell nicht vergessen werden.<br />
Zum Autor:<br />
Mag. Judith Senoner ist seit vier Jahren im<br />
Bereich <strong>Tourism</strong> development und Hotel &<br />
<strong>Tourism</strong> Consult<strong>in</strong>g bei Michaeler & Partner<br />
tätig und wirkt <strong>in</strong>ternational <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> den Ländern CEE/SEE.<br />
(www.michaeler-partner.com)<br />
Hotelbau Journal 01/2009 47
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER CLUB FUNIMATION KATSCHBERG<br />
48
Funimation Katschberg<br />
der größte Ferienclub der Alpen ist nicht mehr zu übertreffen<br />
Mitten im österreichischen Ski- und<br />
W<strong>and</strong>ergebiet Katschberg wurde<br />
zwischen April und Juli 2008 der<br />
größte 4-Sterne Familienclub der Alpen <strong>in</strong><br />
nur dreie<strong>in</strong>halb Monaten umgestaltet und<br />
ausgebaut. E<strong>in</strong> Umbau <strong>in</strong> Rekordzeit <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick<br />
auf die Investition.<br />
Dabei entst<strong>and</strong>en 119 neue, ansprechende<br />
Gästezimmer <strong>in</strong> unterschiedlichen Kategorien,<br />
die den Bedürfnissen der Gäste nun vollends<br />
entsprechen. 70 Doppelzimmer, 47 Family<br />
Suiten Deluxe und Royal sowie 2 großzügige<br />
Aquapura Suiten wurden mit vielen Materialien<br />
aus nachhaltiger und naturnaher Produktion<br />
erneuert.<br />
Parallel zu den Arbeiten <strong>in</strong> den öffentlichen<br />
Zimmern wurden auch die Unterkünfte für das<br />
Personal neu gestaltet. Das Gesamtbauvolumen<br />
betrug 20.000 Kubikmeter.<br />
Innerhalb kürzester Zeit wurden die Best<strong>and</strong>szimmer<br />
der alten Trakte komplett saniert und<br />
an den bereits 2004 realisierten, neuen Gebäudebereich<br />
optisch und technisch angepasst.<br />
Dabei wurden neben dem kompletten Umbau<br />
der Zimmer auch die dazugehörigen Treppenhäuser<br />
und Flure erneuert und an das Design<br />
der neuen Zimmer angeglichen. Warme, <strong>in</strong><br />
Erd- und Naturtönen gehaltene, freundliche<br />
Flure führen nun zum Hotelzimmer.<br />
Zudem wurden die Dachgeschosse zweier<br />
Hoteltrakte um 1- 2 Etagen aufgestockt und<br />
gleichzeitig mit größeren Dachgauben versehen.<br />
E<strong>in</strong> kompletter Neuanbau wurde im<br />
westlichen Teil des Hotelgebäudes errichtet<br />
und beherbergt nun vorrangig das neue moderne<br />
Skidepot.<br />
die Fassade<br />
Im Zuge der Aufstockung und der Neuplanung<br />
der Zimmer wurden auch die Fassaden der<br />
renovierten Bereiche überarbeitet und <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang<br />
mit dem neueren Bereich gebracht. E<strong>in</strong>e<br />
ansprechende Fassade aus naturbelassenen<br />
Rundhölzern strukturiert nun die Ansicht des<br />
Hotels und schafft e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />
aller Gebäudebereiche.<br />
die Zimmertypen<br />
Auf Grund der komplexen Best<strong>and</strong>skubatur<br />
entwickelte das Architekturbüro AGC Design<br />
16 verschiedene, e<strong>in</strong>zigartige Zimmertypen,<br />
jeweils unter dem Aspekt, e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches, rustikales<br />
und modernes Design zu schaffen.<br />
Alle der 119 neuen Zimmer enthalten anspre-<br />
von Michael Noth | AGC design<br />
Hotelbau Journal 01/2009 49
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER CLUB FUNIMATION KATSCHBERG<br />
50<br />
chende Bäder mit Duschen, Waschbecken und<br />
WC. Jedes der Zimmer besitzt e<strong>in</strong>en großen<br />
Balkon mit Ausblick auf die bee<strong>in</strong>druckende<br />
Bergl<strong>and</strong>schaft. Naturbelassene Holzflächen<br />
aus gebürsteter Lärche, farbliche Lodenstoffakzente<br />
mit weißen Kordelmotiven, Fotodrucke<br />
von alp<strong>in</strong>en Panoramen <strong>in</strong> alt anmutenden<br />
Sepiatönen und strukturierte Schieferoberflächen<br />
<strong>in</strong> den Bädern bilden die Grundelemente<br />
des umfassenden AGC - Interior - Gesamtkonzeptes.<br />
Das klassische Doppelzimmer bildete den<br />
größten Teil der Zimmerneuplanung. Jedes<br />
Doppelzimmer besitzt e<strong>in</strong> farblich akzentuierendes<br />
Textilpaneel mit e<strong>in</strong>er stilisierten<br />
Bergsilhouette aus weißer Kordel über dem<br />
Bett. Dem Gast präsentieren sich die Zimmer<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kam<strong>in</strong>roten, vertikal ausgerichteten<br />
oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er petrolblauen, horizontal ausgerichteten<br />
Ausführung.<br />
01
02<br />
01 uriges Wohngefühl durch Lärche, Lodenstoff und Fotodrucke mit alp<strong>in</strong>en Panoramen<br />
02 Viel Platz bieten die neuen Familiensuiten<br />
Fotodrucke e<strong>in</strong>es Bergpanoramas zieren die<br />
raumhohen Schiebetüren der raff<strong>in</strong>iert über<br />
Eck angeordneten Schrank-/Regal- und M<strong>in</strong>ibarkomb<strong>in</strong>ation<br />
und stimmen den Gast auf<br />
die e<strong>in</strong>zigartige Bergl<strong>and</strong>schaft e<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Komb<strong>in</strong>ation aus Schreibtisch<br />
und W<strong>and</strong>board mit <strong>in</strong>tegriertem Fernseher<br />
dienen der Funktionalität des Zimmers<br />
und s<strong>in</strong>d im rustikalen Lärchenholzdesign<br />
ausgeführt.<br />
Im Badezimmer f<strong>in</strong>det der Hotelgast e<strong>in</strong><br />
modern gestaltetes, warmes Ambiente vor.<br />
Freundliche, naturste<strong>in</strong>farbene Gresfliesen<br />
bilden e<strong>in</strong>en anspruchsvollen Kontrast zur<br />
dunklen, <strong>in</strong> Herbstfarben gehaltenen Schie-<br />
ferwaschtischplatte und schaffen e<strong>in</strong>e gestalterische<br />
Spannung.<br />
Edelstahlelemente und sat<strong>in</strong>ierte Glasduschtrennwände<br />
gliedern sich nahtlos und dezent<br />
<strong>in</strong> das moderne Flair e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> <strong>in</strong> Holz gerahmter<br />
Spiegel verleiht dem Bad den rustikalen Akzent<br />
und verb<strong>in</strong>det somit traditionelle Materialien<br />
mit moderner Formsprache.<br />
die Family deluxe Suiten<br />
Mit e<strong>in</strong>er Fläche von circa 50 Quadratmetern,<br />
bef<strong>in</strong>den sie sich jeweils <strong>in</strong> den letzten Stockwerken<br />
der Gebäudebereiche direkt unter den<br />
Dächern. Sie besitzen e<strong>in</strong>e offene Galerie-<br />
TEchnikspiEgEl<br />
falkenste<strong>in</strong>er club funimation<br />
katschberg<br />
4 Auftraggeber:<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group<br />
4 Architekt: AGC design – Gretchen Alex<strong>and</strong>er<br />
4 Kubatur neu: 21.000 m³<br />
4 Bauzeit: April bis Juli 2008<br />
4 Homepage:<br />
www.falkenste<strong>in</strong>er.com<br />
die leiSTungen vOn<br />
michaeler & ParTner<br />
Feasibility Study:<br />
Mag. (FH) Vala Sadeghi<br />
Project Management:<br />
Kar<strong>in</strong> Mitterrutzner<br />
Mag. Christian Mattes<br />
Örtliche Bauaufsicht / Ausschreibung /<br />
Vergabe / Abrechnung:<br />
Ing. Mario Mak<br />
Wolfgang Schatz<br />
diethard Schranz<br />
Hotelbau Journal 01/2009 51
HOTELREPORTAGE FALKENSTEINER CLUB FUNIMATION KATSCHBERG<br />
ebene und erstrecken sich auf zwei Etagen.<br />
Neben den Doppelzimmern bildeten sie e<strong>in</strong>en<br />
weiteren Großteil der Zimmerplanung. Die<br />
Großzügigkeit des Raumvolumens sollte durch<br />
e<strong>in</strong> Design unterstrichen werden, welches<br />
von e<strong>in</strong>em offenen Raumgefühl geprägt ist.<br />
E<strong>in</strong>e gebürstete Lärchenholztrennw<strong>and</strong> grenzt<br />
den Elternschlafbereich vom Wohnbereich<br />
KREU9028 Ins 50x50_rz.fh11 11.05.2009 11:11 ab. Uhr Highlight S dieser W<strong>and</strong> ist das <strong>in</strong>tegrierte<br />
C M Y CM MY und CY CMY durchdachte K<br />
Fernsehpaneel, welches<br />
e<strong>in</strong>e Drehung des Flachbildschirmes um 180°<br />
zulässt und so e<strong>in</strong>e Nutzung für beide Bereiche<br />
ermöglicht. Die <strong>in</strong>tegrierten Schiebetüren<br />
ermöglichen dem Gast beide Räume zu öffnen<br />
und spiegeln den Designgrundsatz des<br />
offenen Raumgefühls wider.<br />
Im Schlafzimmer wurde bewusst auf e<strong>in</strong>e niedrige<br />
Decke verzichtet. Somit erstreckt sich dem<br />
Gast die volle Höhe über 2 Etagen bis unter<br />
das Dach und bietet e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Blick<br />
auf die traditionelle Holzunterkonstruktion.<br />
Probedruck<br />
52<br />
E<strong>in</strong> rotes Textilpaneel mit weißem Kordelmotiv<br />
ziert auch hier das Kopfteil des Bettes.Der von<br />
zwei Seiten zu begehende Kleiderschrank bildet<br />
e<strong>in</strong> weiteres Highlight im Zimmer. Geschlossen<br />
wirkt er als homogene Lärchenholzbox. Im<br />
geöffneten Zust<strong>and</strong> dient er als Raumerweiterung<br />
zum Wohnbereich. Chocolatefarbene<br />
E<strong>in</strong>legeböden stellen <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en gelungen<br />
Kontrast zum naturbelassenen und gebürsteten<br />
Lärchenholz dar und bieten dem Gast<br />
darüber h<strong>in</strong>aus großzügige Stauflächen.<br />
Am Eckschrank zum Wohnbereich bef<strong>in</strong>det<br />
sich des Weiteren e<strong>in</strong> raumhoher Fotodruck<br />
e<strong>in</strong>er Bergl<strong>and</strong>schaft. Er soll den Gast auf die<br />
Umgebung e<strong>in</strong>stimmen.<br />
E<strong>in</strong>e rustikale, offene Treppe <strong>in</strong> Lärchenholz<br />
führt entlang e<strong>in</strong>er kontrastreichen, braunen<br />
Mansardenw<strong>and</strong> zur Galerie und somit zum<br />
K<strong>in</strong>derbereich. Dort bef<strong>in</strong>den sich jeweils zwei<br />
großzügige K<strong>in</strong>derbetten mit Leseleuchten und<br />
praktischen Ablageflächen für Spielzeug.
04<br />
03<br />
Auch <strong>in</strong> diesem Zimmertyp präsentiert sich das<br />
Badezimmer <strong>in</strong> freundlich hellen Gresfliesen.<br />
Die <strong>in</strong> Schiefer gehaltene Dusche korrespondiert<br />
mit dem Schiefer des Waschtisches und<br />
erzeugt die nötige gestalterische Spannung <strong>in</strong><br />
der Materialwahl des Badezimmers. Die grobe<br />
Struktur des herbstfarbenen Schiefers steht<br />
im E<strong>in</strong>klang mit dem Relief des gebürsteten<br />
Lärchenholzes und bildet den gewünschten<br />
Gegensatz zu den glatten Metall- und Fliesenoberflächen.<br />
03/04 E<strong>in</strong>ige Family Deluxe Suiten s<strong>in</strong>d auf zwei Etagen ausgedehnt mit eigenem Wohnraum,<br />
Elternschlafzimmer und K<strong>in</strong>derschlafraum im oberen Bereich.<br />
sTEckBRiEF<br />
falkenste<strong>in</strong>er club funimation<br />
katschberg (a)<br />
ausstattung:<br />
4 185 Zimmer & Suiten<br />
4 Hotellobby mit Rezeption und Kam<strong>in</strong>ecke<br />
4 Hotelbar im Canadian Lodge Style<br />
4 Theater<br />
4 diskothek<br />
4 Restaurant mit eigenem K<strong>in</strong>derrestaurant<br />
2 4 Aquapura Spa auf über 2.000 m , u.a. mit<br />
Indoor-/Outdoor-Pool, Solepool, Saunen,<br />
Beauty-Kab<strong>in</strong>en, Fitnessraum<br />
4 K<strong>in</strong>derbereich Falky L<strong>and</strong> auf über 1.000 m<br />
u.a. mit Falky Aqua World (K<strong>in</strong>derpool mit<br />
Riesenrutsche und Plantschbecken)<br />
Hotelbau Journal 01/2009 53<br />
2 ,
HOTELREPORTAGE<br />
54<br />
FALKENSTEINER CLUB FUNIMATION KATSCHBERG<br />
Toilette und Dusche werden durch sat<strong>in</strong>ierte<br />
Glastüren vom restlichen Badteil abgegrenzt<br />
und bieten entsprechende Privatsphäre. Das<br />
Bad besitzt e<strong>in</strong> Oberlicht zum Schlafbereich<br />
h<strong>in</strong>. Hierdurch erhält es, wie auch die Bäder der<br />
<strong>and</strong>eren Zimmertypen, natürliches Licht.<br />
Es wurden neben den Family Deluxe Suiten<br />
und den Doppelzimmern noch weitere Zimmertypen<br />
geplant. Stets dem Gesamtkonzept<br />
folgend, wiederholen sich die rustikalen und<br />
modernen Stil-, Farb- und Gestaltungselemente<br />
und richten sich neu an den jewei-<br />
05
ligen Grundrissen der Best<strong>and</strong>sarchitektur<br />
aus. Anordnung und Ausführung der Möbel<br />
musste somit <strong>in</strong> fast jedem Gebäudebereich<br />
neu überdacht und ausgeführt werden. Dadurch<br />
erhielt jeder Zimmertyp se<strong>in</strong>en eigenen<br />
unverkennbaren Charme und folgt dennoch<br />
dem e<strong>in</strong>heitlichen Designgedanken.<br />
die Spa-Suiten<br />
E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk galt den beiden<br />
neu zu gestaltenden luxuriösen Spa-Suiten<br />
im Acquapura – Bereich. Auf circa 80 Quadratmeter<br />
erhält der Gast e<strong>in</strong>e Suite mit Wellnesscharakter.<br />
Die Suite zeichnet sich durch zwei<br />
große getrennte Schlafräume, e<strong>in</strong> großzügiges<br />
Wohnzimmer mit Küchenzeile und Esstisch<br />
sowie zwei separaten Ankleideräumen und<br />
zwei Bäder aus. Dem Gesamtkonzept folgend,<br />
wurden auch <strong>in</strong> diesem Zimmer rustikale,<br />
gebürstete Lärchenmöbel, akzentuierende Textilpaneele<br />
und Lodensitzmöbel verwendet.<br />
Im E<strong>in</strong>gangsbereich erhält der Gast e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Vorgeschmack auf die hiesige L<strong>and</strong>schaft.<br />
Raumhohe Sepiadruckmotive an den<br />
Wänden zeigen e<strong>in</strong>drucksvolle Bergmotive<br />
der Umgebung.<br />
Im Wohnbereich stellt e<strong>in</strong>e rotierende Holztrennw<strong>and</strong><br />
das Highlight dieses Bereiches dar.<br />
In ihr ist der Flachbildschirm <strong>in</strong>tegriert und<br />
ermöglicht somit e<strong>in</strong>e 180° Rotation.<br />
Brillante<br />
Technik.<br />
05 Über e<strong>in</strong>e Treppe erreicht man den<br />
K<strong>in</strong>derschlafraum <strong>in</strong> der Mansarde<br />
06 Durch se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Lösung bietet das<br />
Badezimmer die entsprechende Privatsphäre<br />
Indirekte Beleuchtungen <strong>in</strong> den Vitr<strong>in</strong>en und<br />
Schränken erzeugen e<strong>in</strong>e angenehme, dezente<br />
Lichtsituation am Abend.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Highlight ist das große Badezimmer<br />
im h<strong>in</strong>teren Teil der Suite. Auf circa 14<br />
Quadratmeter Fläche bekommt der Gast das<br />
Wellnessprogramm im eigenen Hotelzimmer.<br />
E<strong>in</strong>e luxuriöse Dusche mit Seitenbrausen,<br />
e<strong>in</strong>e großzügige Badewanne und zwei separate<br />
Waschtische bieten vielfältige Möglichkeiten zu<br />
entspannen. E<strong>in</strong> großflächiger Ganzkörperspiegel<br />
und haptische Schiefernaturste<strong>in</strong>flächen<br />
runden den Badentwurf ab.<br />
Saalfelden · Eugendorf · Tel.: +43(0)6582/740 00 · www.hasenauer-anlagenbau.at<br />
06<br />
Projekt falkenste<strong>in</strong>er<br />
club funimation katschberg<br />
4 architekt<br />
AGC design - Gretchen Alex<strong>and</strong>er<br />
Tel. +39 0436 878289<br />
www.agcdesigngroup.com<br />
4 feasibility Study / Project<br />
management / Örtliche Bauaufsicht /<br />
ausschreibung / vergabe / abrechnung<br />
Michaeler & Partner<br />
Tel. +39 0472 978140<br />
www.michaeler-partner.com<br />
4 hklS<br />
Hasenauer Installations Ges.m.b.H.<br />
Tel. +43 (0)6582 74000<br />
www.design-<strong>and</strong>-more.at<br />
4 ausstattung föns<br />
Kreuzer GmbH<br />
Tel. +43 (0)7229 66360<br />
www.kreuzer-gmbh.com<br />
4 glaserarbeiten<br />
Firma Kiedl<br />
Tel. +43 (0)34 6221171<br />
www.glaskiedl.at<br />
4 <strong>in</strong>nentüren<br />
Rubner Türenwerk AG<br />
Tel. +39 0474 563222<br />
www.tueren.rubner.com<br />
4 kalte Böden<br />
della Vedova GmbH<br />
Tel. +39 0472 779122<br />
www.dellavedova.com<br />
pARTnER AM BAU<br />
Hotelbau Journal 01/2009 55
SPEZIAL<br />
56<br />
Holzbau <strong>in</strong> der Hotellerie<br />
Natur pur oder Bio als neuer Trend –<br />
dies und ähnliche Schlagwörter<br />
prägen die Bauszene <strong>in</strong> der Hotelbranche.<br />
Dem Gast maximales Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
schenken nicht nur im Service, sondern auch<br />
<strong>in</strong> der Qualität der Architektur. Schön soll<br />
sie se<strong>in</strong>, stylisch mit dem gewissen Maß an<br />
Design, und doch warm und gemütlich. Ke<strong>in</strong>e<br />
kalten Wände, ke<strong>in</strong>e puristischen Elemente.<br />
E<strong>in</strong> Blickfang fürs Auge und attraktiv für den<br />
Gast. Welcher Baustoff bietet sich also besser<br />
an als Holz.<br />
Doch ist die Holzbauweise <strong>in</strong> der Hotellerie<br />
auch immer die ideale Bauweise? Umfragen<br />
zufolge, würden 60% der Hoteliers ihr Hotel<br />
gerne mit Holz bauen, zögern aber aufgrund<br />
verschiedener Thematiken wie beispielsweise<br />
Verwitterung, Pflege, Schall- und Br<strong>and</strong>schutz,<br />
Abnutzung oder Langzeithaltbarkeit. E<strong>in</strong> Hotel<br />
<strong>in</strong> Holz zu bauen br<strong>in</strong>gt wie so bei allen <strong>and</strong>eren<br />
Baustoffen auch, sowohl Vor- als auch<br />
Nachteile mit sich. Vier Pfeiler können hierzu<br />
aufschlussreiche Argumentationen als „Für“<br />
und „Wider“ gelten:<br />
Emotional<br />
Holz kann Geschichten erzählen, ist lebendig<br />
und voller Emotionen. Mit Holz verb<strong>in</strong>det<br />
man Tradition und H<strong>and</strong>werk. Holzbau ist<br />
zeitgemäße Architektur, mit der man etwas<br />
e<strong>in</strong>zigartiges schafft, wenn das Konzept echt<br />
und nicht gemogelt ist. Teilweise werden Ho-<br />
Segen und Fluch e<strong>in</strong>er attraktiven Bauweise<br />
von dr. Arnold Harrasser | Michaeler & Partner<br />
tels zwar authentisch designed, aber nicht<br />
dementsprechend gelebt. Man verb<strong>in</strong>det<br />
mit Holz e<strong>in</strong> Gefühl von Geborgenheit und<br />
Wärme, das aber auch glaubwürdig an den<br />
Gast kommuniziert und vermittelt werden<br />
sollte. Nur so bietet man e<strong>in</strong> „rundes“ und<br />
ehrliches Konzept.<br />
Gestalterisch<br />
E<strong>in</strong>e Verschalung macht noch lange ke<strong>in</strong>en<br />
Holzbau. Man sollte sich nicht als Holzbau<br />
verkaufen, wenn das Innenleben aus e<strong>in</strong>er<br />
Stahl- Betonkonstruktion besteht. Die S<strong>in</strong>neswahrnehmung<br />
ist bei e<strong>in</strong>er echten Holzbauweise<br />
<strong>and</strong>ers als wenn nur die Hülle aus<br />
diesem e<strong>in</strong>zigartigen Baustoff besteht. Dem<br />
gestalterischen Element s<strong>in</strong>d dabei ke<strong>in</strong>e<br />
Grenzen gesetzt, von traditionell bis zeitgenössisch<br />
modern ist alles möglich. Von der<br />
massiven Holzbauweise, über die Riegel- oder<br />
Ständerkonstruktion bis zur Mischbauweise.<br />
Holz ist e<strong>in</strong> Element mit dem e<strong>in</strong>e trockene<br />
Bauausführung möglich ist, was wiederum zu<br />
schnellen Realisierung führt. Es kann kreativ<br />
und modern se<strong>in</strong>, es ist leicht und dennoch<br />
leistungsfähig bzw. dauerhaft.<br />
Technologisch<br />
Holz ist e<strong>in</strong> sehr dynamischer Baustoff mit<br />
guten Eigenschaften. Es kann sowohl Zug- wie<br />
Druckkräfte aufnehmen und ist im Vergleich
zum Eigengewicht sehr belastbar. Der größte<br />
Vorteil liegt <strong>in</strong> der kurzen Bauzeit. Aufgrund<br />
der hohen Vorfertigung <strong>in</strong> den Werkhallen<br />
verr<strong>in</strong>gert sich die Bauphase auf der Baustelle<br />
maßgeblich. Dies ist e<strong>in</strong> Faktor, der im <strong>Tourism</strong>us<br />
e<strong>in</strong>deutig für Holz spricht.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d Planungsarbeiten und Vorbereitungen<br />
im Holzbau umfangreicher und<br />
müssen früh genug angesetzt werden. Hier<br />
erlebt man immer wieder Berührungsängste<br />
vieler Planer und Bauherrn.<br />
E<strong>in</strong>e große Herausforderung stellen der Schall-<br />
und Br<strong>and</strong>schutz dar. Für das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
des Gastes ist der Schallschutz <strong>in</strong> der Hotellerie<br />
maßgeblich. Oftmals müssen e<strong>in</strong>zelne<br />
Zellen bzw. Räumlichkeiten entkoppelt und<br />
vone<strong>in</strong><strong>and</strong>er <strong>in</strong> zweischaliger W<strong>and</strong>bauweise<br />
errichtet werden.<br />
Beim Thema Br<strong>and</strong>schutz gibt es genaue<br />
Bestimmungen, welche e<strong>in</strong>gehalten werden<br />
müssen und die oftmals Verkleidungen <strong>in</strong><br />
unbrennbaren Materialien vorschreiben, wo<br />
der Bauherr eigentlich Holzbau wünscht. Hier<br />
muss man häufig mit Mehrkosten gegenüber<br />
<strong>and</strong>eren Bauweisen wie Gipstrockenbau, Betonbau<br />
oder Ziegelmauerwerk rechnen.<br />
Details für Schall- und Br<strong>and</strong>schutzlösungen<br />
werden vielfach nur von erfahrungserprobten<br />
Ausführungsfirmen verlässlich realisiert. Zahlreiche<br />
Lösungen für W<strong>and</strong>- und Deckenaufbauten<br />
<strong>in</strong> Holzbauweise können aber bereits als<br />
Bauteilkatalog z.B. bei Holzforschung Austria<br />
oder <strong>and</strong>eren Instituten von Planern und Architekten<br />
abgerufen werden.<br />
Betont wird jedoch vielfach, dass es vor allem<br />
auf die Ausführung der Anschlüsse und Ent-<br />
koppelungen durch den Zimmerermeister<br />
bzw. durch die Holzbaufirma direkt ankommt,<br />
wo viel Erfahrungswert oder Referenzen vor<br />
allem im Hotelbau vorh<strong>and</strong>en se<strong>in</strong> sollte. Hier<br />
gilt es e<strong>in</strong> verme<strong>in</strong>tlich günstigeres Angebot<br />
h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Qualität und Ausführungserfahrung<br />
zu h<strong>in</strong>terfragen.<br />
Wirtschaftlich<br />
Holzbau kann als Baumaterial gegenüber <strong>and</strong>eren<br />
Bauarten wesentlich teurer se<strong>in</strong>, muss<br />
aber nicht. Vor allem punktet es später durch<br />
se<strong>in</strong>e Vermarktung und kann somit nachhaltiger<br />
zum Erfolg des Unternehmers beitragen.<br />
Die Nachhaltigkeit und den ökologischen Verkaufswert<br />
muss der Unternehmer unter allen<br />
Umständen zu se<strong>in</strong>en Verkaufswerten machen.<br />
Die Annäherung zu Niedrigenergiewerten bzw.<br />
Annäherung an Klimahauswerten muss <strong>in</strong><br />
Komb<strong>in</strong>ation mit Holzbau e<strong>in</strong> weiteres Ziel<br />
bei der Neukonzeption e<strong>in</strong>es Hotels se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> weiterer wirtschaftlicher Fakt ist auch<br />
die kurze Bauzeit, die e<strong>in</strong>e Vermietung bzw.<br />
Bewirtschaftung des neuen Traktes <strong>in</strong> absehbarer<br />
Zeit wieder ermöglicht.<br />
Jeder Gast legt Wert darauf, sich im Urlaub<br />
rundum wohl zu fühlen und dementsprechend<br />
kann er das Element Holz auch sehen, riechen<br />
und spüren. Holz zielgerecht, nachhaltig und<br />
wirtschaftlich e<strong>in</strong>zusetzen wird die Herausforderung<br />
an Architekten und die klare Entscheidung<br />
der Bauherrenschaft se<strong>in</strong>.<br />
Die Verwendung des heimischen Baustoffes<br />
Holz verleiht uns Authentizität und unterscheidet<br />
uns glaubwürdig von <strong>and</strong>eren Urlaubszielen.<br />
Zum Autor:<br />
dr. Arnold Harrasser ist St<strong>and</strong>ortleiter der<br />
Michaeler & Partner <strong>in</strong> Vahrn und hat <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er 13-jährigen Laufbahn e<strong>in</strong>ige renommierte<br />
Holzbauten <strong>in</strong> der Hotellerie betreut.<br />
(www.michaeler-partner.com)<br />
Hotelbau Journal 01/2009 57
HOTELREPORTAGE HOTEL LINdENWIRT<br />
58<br />
01
Echt. Herzlich. raff<strong>in</strong>iert.<br />
der NEUE L<strong>in</strong>denwirt****: das besondere<br />
Wellnesshotel im Bayerischen Wald.<br />
Verwöhnen, genießen, wohlfühlen: Im<br />
gemütlichen, exklusiven Ambiente<br />
des familiengeführten Ferien- und<br />
Wellnesshotels L<strong>in</strong>denwirt**** erwartet den<br />
Gast e<strong>in</strong>e Atmosphäre die begeistert. Dazu<br />
tragen nicht nur die 60 teilweise neu gestalteten<br />
Zimmer, Suiten & Appartements bei oder<br />
der Pool- und Saunabereich, sondern auch<br />
der neue, lichtdurchflutete Wellnessbereich<br />
TILIA-SPA. Abgerundet durch e<strong>in</strong> erstklassiges<br />
kul<strong>in</strong>arisches Angebot wird der Aufenthalt<br />
zum perfekten Erlebnis.<br />
01 E<strong>in</strong> warmes Interieur empfängt den Wellness-Gast <strong>in</strong> der Wartelounge des TILIa-SPa<br />
Ursprünglichkeit und<br />
Bodenständigkeit<br />
E<strong>in</strong>e erholsame Komb<strong>in</strong>ation aus Design und<br />
Gemütlichkeit im Herzen des Bayerischen<br />
Waldes bietet das neue Hotel L<strong>in</strong>denwirt. Seit<br />
der Wiedereröffnung des beliebten Wellnesshotels<br />
im Dezember 2008 heißt es für die Gäste<br />
nun: mehr Komfort, mehr Erholung, mehr<br />
Urlaub im neuen <strong>in</strong>novativen Design!<br />
Familie Geiger war von Beg<strong>in</strong>n an klar, der<br />
Neue L<strong>in</strong>denwirt sollte e<strong>in</strong>zigartig, authentisch<br />
und besonders se<strong>in</strong>. Bevor jedoch der<br />
Hotelbau Journal 01/2009 59
HOTELREPORTAGE HOTEL LINdENWIRT<br />
60<br />
02<br />
03<br />
02 Der Tr<strong>in</strong>kbrunnen mit Quellwasser <strong>in</strong><br />
den neuen Zimmern<br />
03 Das Familienzimmer Liebstöckl erstreckt<br />
sich über zwei Etagen<br />
04 alp<strong>in</strong>er Lifestyle kennzeichnet die Leseecke<br />
umfassende Umbau <strong>in</strong> Angriff genommen wurde,<br />
sollte das Projekt auf se<strong>in</strong>e Rentabilität im<br />
Zuge e<strong>in</strong>er Machbarkeitstudie geprüft werden.<br />
Dabei wurde ebenfalls e<strong>in</strong> betriebliches Gesamtkonzept<br />
ausgearbeitet, welches nun Schritt<br />
für Schritt realisiert werden sollte. Im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es von Michaeler & Partner organisierten<br />
Architektenwettbewerbes wurde der Stil für<br />
den Umbau, sowie die richtigen Partner für<br />
das Projekt def<strong>in</strong>iert.<br />
Der Umbau des Hotels st<strong>and</strong> nun im Zeichen der<br />
L<strong>in</strong>de und der Ursprünglichkeit des Bayerischen<br />
Waldes. Die Bodenständigkeit der Familie und<br />
der Umgebung sollten auch im Neubau e<strong>in</strong>e<br />
starke Rolle spielen. Als zentrales Farbthema<br />
wurde die Farbe grün gewählt. Diese wurde<br />
komb<strong>in</strong>iert mit rohen Materialien wie Ste<strong>in</strong>, gebürstetem<br />
Fichten- und L<strong>in</strong>denholz, Lehm und<br />
rohem Eisen. Traditionelle Materialen haben<br />
dabei e<strong>in</strong>e neue Verwendung gefunden.<br />
In den <strong>in</strong>sgesamt über 26 neuen Zimmern,<br />
Suiten und Appartements f<strong>in</strong>det der Gast Mundartgedichte,<br />
e<strong>in</strong>gewebt <strong>in</strong> den Teppich, und
jedes der neuen Zimmer verfügt über e<strong>in</strong>en<br />
eigenen Tr<strong>in</strong>kbrunnen mit Quellwasser. Die<br />
Kopfteile der Betten s<strong>in</strong>d mit geschwungenen<br />
ausgeschnittenen Ornamenten versehen und<br />
jedes der Zimmertypen erhielt e<strong>in</strong>en Kräuternamen.<br />
Design und Gemütlichkeit sollen hier<br />
ke<strong>in</strong> Gegensatz se<strong>in</strong>, sondern e<strong>in</strong>e erholsame<br />
Komb<strong>in</strong>ation für noch mehr Urlaubsfreude.<br />
Neu ist auch die kuschelig-komfortable Geschichten–Erzählecke.<br />
Wenn es draußen kalt<br />
und ungemütlich ist, oder e<strong>in</strong>fach zum Entspannen<br />
zwischendurch, können sich K<strong>in</strong>der<br />
und Erwachsene gemütlich <strong>in</strong> die Kuschelecke<br />
setzen und über MP3-Player Geschichten „Vom<br />
Kopf <strong>in</strong>s Herz“ lauschen.<br />
04<br />
Bereits vor Eröffnung wurde<br />
das Hotel L<strong>in</strong>denwirt von<br />
Michaeler & Partner erfolgreich<br />
im Pre-Open<strong>in</strong>g Market<strong>in</strong>g<br />
betreut. Dabei galt es, das Hotel<br />
schon während der Bauphase<br />
erfolgreich zu positionieren,<br />
um die optimale Auslastung<br />
nach erfolgtem Umbau zu<br />
gewährleisten. Aufgrund des<br />
positiven Resultates wurde<br />
das touristische Market<strong>in</strong>g-<br />
Consult<strong>in</strong>g auch nach Eröffnung<br />
weitergeführt und setzt sich nun<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Jahresbetreuung fort.<br />
Nach geme<strong>in</strong>samer Festlegung<br />
der Market<strong>in</strong>gstrategie liegt<br />
die Herausforderung an<br />
Michaeler & Partner, diese<br />
def<strong>in</strong>ierten Ziele optimal<br />
umzusetzen und somit e<strong>in</strong>e<br />
den Bedürfnissen des Kunden<br />
entsprechende Kommunikation<br />
zu gewährleisten.<br />
Hotelbau Journal 01/2009 61
HOTELREPORTAGE HOTEL LINdENWIRT<br />
62<br />
05<br />
Im Zeichen der L<strong>in</strong>de steht auch der komplett<br />
umgebaute und erweiterte Wellnessbereich TI-<br />
LIA - SPA. TILIA ist die late<strong>in</strong>ische Bezeichnung<br />
für die L<strong>in</strong>denblüte, die schon seit altersher<br />
sehr erfolgreich als Heilmittel und gesundheitsfördernder<br />
Kraftstoff Anwendung f<strong>in</strong>det.<br />
E<strong>in</strong>e Besonderheit im Wellnessbereich ist das<br />
BANJA, e<strong>in</strong> russisches Baderitual. Im Wechselspiel<br />
von Saunabad, Abkühlung im Zuber<br />
und weiterer Saunaphase mit anregendem<br />
Abklopfen des Körpers mit Birkenzweigen,<br />
wird der Erholungssuchende stets vom Banik<br />
– dem Banjameister – begleitet.<br />
Daneben gibt es e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Gesichts-<br />
und Körperbeh<strong>and</strong>lungen, H<strong>and</strong>- und<br />
Fußpflege, klassische, entspannende und entlastende<br />
Massagen und sogar Beh<strong>and</strong>lungen<br />
speziell für junge Gäste ab 10 Jahren.<br />
Kul<strong>in</strong>arisch werden die Gäste auf höchstem<br />
Niveau mit bayerischen und <strong>in</strong>ternationalen<br />
Gerichten verwöhnt. Angefangen vom<br />
schönen Aperitif an der neuen Bar über das<br />
kle<strong>in</strong>e Schmankerl <strong>in</strong> dem neu gestalteten<br />
und urgemütlichen Stüberl mit e<strong>in</strong>er erstklassigen<br />
Auswahl an Spitzenwe<strong>in</strong>en, bis zum<br />
Fe<strong>in</strong>schmeckermenü im ansprechenden Restaurant,<br />
dessen Gestaltung e<strong>in</strong>en Hauch von<br />
urbaner Gemütlichkeit versprüht. Auch hier<br />
wurde bewiesen: Design und Gemütlichkeit<br />
müssen ke<strong>in</strong> Gegensatz se<strong>in</strong>.<br />
Bereits <strong>in</strong> der Bauphase wurde das Hotel mit<br />
se<strong>in</strong>en vielen Neuerungen aktiv vermarktet.<br />
Die baulichen Veränderungen haben für den<br />
Betrieb zahlreiche Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmale<br />
ergeben und damit strategische Wettbewerbsvorteile<br />
gegenüber den Mitbewerbern geschaffen.<br />
Langfristige Market<strong>in</strong>gziele, Zielgruppen<br />
und Zielmärkte wurden def<strong>in</strong>iert und <strong>in</strong> Folge<br />
e<strong>in</strong> abgestimmtes, <strong>in</strong>tegriertes Market<strong>in</strong>g<br />
entwickelt. Das neue Ersche<strong>in</strong>ungsbild des<br />
L<strong>in</strong>denwirt sollte sich auch <strong>in</strong> den Market<strong>in</strong>g<strong>in</strong>strumenten<br />
widerspiegeln, daher wurde
06<br />
07<br />
05 E<strong>in</strong>gewebte Mundartgedichte auch <strong>in</strong> der Beautyreception<br />
06 Die Bar als Zentrum der Kommunikation<br />
07 Das restaurant „Stüberl“ ist der richtige rahmen für kul<strong>in</strong>arische Genüsse<br />
dieses grundlegend überarbeitet und dem Stil<br />
des Hauses angepasst. Entscheidend war die<br />
kompromisslose Umsetzung der tragenden<br />
und auf Authentizität beruhenden Market<strong>in</strong>gidee<br />
<strong>in</strong> Angebot und Dienstleistung. Es<br />
sollte nicht nur e<strong>in</strong> leeres Versprechen se<strong>in</strong>,<br />
sondern sich durchgängig im Markenauftritt,<br />
<strong>in</strong> den Kommunikationsmaßnahmen, sowie im<br />
Angebot vor Ort widerspiegeln. Authentizität<br />
im Gesamtauftritt des Hotels, der Produkte<br />
und Dienstleistungen geben dem L<strong>in</strong>denwirt<br />
se<strong>in</strong>e Identität, welche die Bedürfnisse der<br />
Gäste trifft. Neben der Authentizität und der<br />
Individualität ist die persönliche B<strong>in</strong>dung des<br />
Gastes der wesentliche Erfolgsfaktor für das<br />
Hotel L<strong>in</strong>denwirt.<br />
**** hotel l<strong>in</strong>denwirt<br />
drachselsried bei Bodenmais (d)<br />
ausstattung:<br />
4 60 Zimmer<br />
4 3 Appartements<br />
4 1 SPA Suite<br />
4 Hotellobby mit Rezeption<br />
4 Kam<strong>in</strong>zimmer<br />
4 Bar<br />
4 Stube<br />
4 Restaurant<br />
4 SPA mit Saunal<strong>and</strong>schaft und „BANJA“<br />
Bereich (e<strong>in</strong> russisches Baderitual)<br />
4 Blockhaussauna im Freien<br />
4 Innenpool mit Außenbecken<br />
4 Naturbadeteich<br />
4 Fitnessraum<br />
4 „Schlafsack“ – K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o<br />
4 Geschichtenerzählecke mit MP3 Player<br />
**** hotel l<strong>in</strong>denwirt<br />
die leiSTungen vOn<br />
michaeler & ParTner<br />
sTEckBRiEF<br />
TEchnikspiEgEl<br />
Machbarkeitsstudie /<br />
Architektenwettbewerb /<br />
Pre-Open<strong>in</strong>g-Consult<strong>in</strong>g /<br />
Market<strong>in</strong>g Jahresconsult<strong>in</strong>g:<br />
dr. Arnold Harrasser<br />
dr. Michaela Willeit<br />
Mag. Alex<strong>and</strong>er Wagner<br />
dr. Barbara Aster<br />
Mag. (FH) Petra Lergetporer<br />
Hotelbau Journal 01/2009 63
SPEZIAL<br />
64<br />
Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetriebe unter Zugzwang<br />
Zum Autor:<br />
Stefano Cicalò ist verantwortlich<br />
für den Bereich Hotel & <strong>Tourism</strong><br />
Consult<strong>in</strong>g der Michaeler & Partner mit<br />
Kernkompetenz Betriebsführung und<br />
Turn-Around-Management.<br />
(www.michaeler-partner.com)<br />
Teilweise schon seit Generationen im Familienbesitz tritt bei Familienbetrieben<br />
oftmals e<strong>in</strong> Unvermögen auf, die Betriebsführung an <strong>in</strong>novative Zielsetzungen zu<br />
orientieren. Betriebsbl<strong>in</strong>d wird oft das fortgeführt, was <strong>and</strong>ere begonnen haben.<br />
Die kle<strong>in</strong>- und mittelständische Hotellerie<br />
besteht großteils aus Familienbetrieben,<br />
die gerade <strong>in</strong> der<br />
familiären Atmosphäre ihres Hauses und im<br />
starken persönlichen E<strong>in</strong>satz der Familienmitglieder<br />
ihre größten Stärken f<strong>in</strong>den.<br />
Insbesondere schwierig s<strong>in</strong>d für diese Betriebe<br />
die Entwicklung generationsübergreifender<br />
Strategien und die Formulierung allseits getragener<br />
Visionen, sowie deren Umsetzung<br />
auf die Belegschaft. Die Suppe wird serviert,<br />
der Gast begrüßt und das Zimmer gere<strong>in</strong>igt,<br />
die Massage verabreicht und der Speisesaal<br />
dekoriert. Alles so, wie seit Generationen<br />
ausgeführt und passend empfunden und<br />
verst<strong>and</strong>en.<br />
Während sich e<strong>in</strong>e schleichende Betriebsbl<strong>in</strong>dheit<br />
unbemerkt verbreitet, ist die Ause<strong>in</strong><strong>and</strong>ersetzung<br />
mit der Gestaltung der<br />
Dienstleistungen und Kontaktmomente zum<br />
Gast äußerst dürftig. E<strong>in</strong>e Orientierung nach<br />
eigenen Stärken und Marktchancen und e<strong>in</strong>e<br />
strategische Produktentwicklung nach der<br />
gästeseitig gestellten Erwartungshaltung und<br />
Wettbewerbsberechtigung bleibt <strong>in</strong> vielen<br />
Fällen aus; die Überlegenheit des eigenen<br />
Leistungspaketes gegenüber jenes <strong>and</strong>erer<br />
Anbieter im Wettbewerb geschieht e<strong>in</strong>fach.<br />
Im Tagesgeschäft s<strong>in</strong>d so viele Probleme zu<br />
lösen, dass für die Konzentration auf das<br />
Wesentliche kaum Zeit bleibt: Die Genera-<br />
von Stefano Cicalò | Michaeler & Partner<br />
tionsfolge oder der Führungswechsel s<strong>in</strong>d<br />
vielerorts noch ungelöst, Investitionsengpässe<br />
erschweren die Angebotserneuerung,<br />
Führungsschwächen und Motivationsdefizite<br />
komb<strong>in</strong>iert ergeben e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt wenig<br />
dienstleistungsorientierte Haltung der Mitarbeiter,<br />
der steigende Kostendruck senkt die<br />
Margen, die Kurzfristigkeit alles Geschehens<br />
erfordert e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches Kurzfristdenken<br />
und –h<strong>and</strong>eln.<br />
In diesem Gesamtbild fällt es schwer, langfristige<br />
Strategien zu entwickeln, aufbauend auf<br />
foto: shutterstock.com
e<strong>in</strong>e St<strong>and</strong>ortanalyse des eigenen Betriebes<br />
und weiter zu blicken als <strong>in</strong> die bevorstehende<br />
Woche oder die verbleibende Saisonszeit.<br />
Objektive Eigenbewertungen s<strong>in</strong>d bei Familienbetrieben<br />
ohneh<strong>in</strong> eher schwierig.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Anlehnung an e<strong>in</strong>en externen, erfahrenen<br />
und vertrauenswürdigen Berater können<br />
diese Schritte erfolgreich gesetzt werden. Die<br />
von der Unternehmerfamilie gelebte Gastfreundschaft<br />
wird von diesem <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Wertbild<br />
übersetzt, welches den Grundste<strong>in</strong> für<br />
die Produkt- und Visionsentwicklung bildet.<br />
Aus der Festlegung der Unternehmenswerte<br />
und –ziele ergibt sich der Leitfaden, für jedes<br />
Tun und H<strong>and</strong>eln im Betrieb. Diese Mission<br />
verb<strong>in</strong>det im geme<strong>in</strong>samen Schaffen, ergibt<br />
greifbare Ziele und ist richtungsweisend für<br />
Anstrengungen und Investitionen.<br />
der Unterschied liegt im detail<br />
So wird aus der anonymen Suppe e<strong>in</strong>e regionale<br />
Spezialität. Bei se<strong>in</strong>er Ankunft erwartet<br />
den Gast e<strong>in</strong> familiäres Umfeld, das Zimmer<br />
heißt durch e<strong>in</strong>en persönlichen Gruß und e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Überraschung den Gast willkommen<br />
und die Massage wird mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Begrüßungsritual<br />
und optimalem Room-Sett<strong>in</strong>g<br />
aufgewertet. Die Summe dieser kle<strong>in</strong>en Details<br />
macht den großen Unterschied und begründet<br />
die Existenzberechtigung e<strong>in</strong>es Hauses<br />
gegenüber e<strong>in</strong>es <strong>and</strong>eren. Diese wird nämlich<br />
ausschließlich vom Gast entschieden.<br />
Mit kle<strong>in</strong>en konkreten Maßnahmen wird Tag<br />
für Tag der Gestaltung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen<br />
Service gearbeitet, kohärent zu den <strong>in</strong> der strategischen<br />
Zielsetzung festgelegten Pr<strong>in</strong>zipien<br />
und zur alles verb<strong>in</strong>denden Maxime etwas<br />
Besonderes zu schaffen und sich fortlaufend<br />
zu erneuern.<br />
Der Aufholbedarf <strong>in</strong> diesen Bereichen ist<br />
groß. Groß die Herausforderung an die junge<br />
Gastgebergeneration, aus dem Betrieb<br />
e<strong>in</strong> Unternehmen und aus dem Mitarbeiter<br />
e<strong>in</strong>en Mitunternehmer zu machen, um den<br />
Gast bei jedem Kontaktmoment aufs Neue<br />
zu überraschen.<br />
SCHAUFENSTER<br />
Poesie der<br />
Leichtigkeit<br />
Zur ISH 2009 präsentiert Duravit e<strong>in</strong>en<br />
neuen Impuls: „PuraVida“ – e<strong>in</strong>e Kreation<br />
von Phoenix Design, die <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit Hansgrohe entst<strong>and</strong>en ist. Stilistisch<br />
g<strong>in</strong>g es dabei um e<strong>in</strong>e Veränderung der<br />
re<strong>in</strong>en Geometrie h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em sanften<br />
Schwung. Der Designprozess wurde zu<br />
e<strong>in</strong>er Suche nach e<strong>in</strong>er natürlichen Form<br />
– weich und klar zugleich. Zu e<strong>in</strong>em besonderen<br />
Gestaltungselement wird das<br />
Thema Licht bei der E<strong>in</strong>bau-Badewanne.<br />
Sie öffnet ihren R<strong>and</strong> zu e<strong>in</strong>er Fuge, aus<br />
der weißes LED-Licht sanften Schimmer<br />
verbreitet. Bei der frei stehenden Wanne<br />
liegt der Akzent ganz auf der Formgebung.<br />
>> www.odoerfer.com<br />
Die beheizte<br />
Kacheltür<br />
Nach zweijähriger <strong>in</strong>tensiver Entwicklungsarbeit<br />
konnte RUBNER<br />
Türen aus Kiens <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit der bekannten Keramikmanufaktur<br />
ARCADIA aus<br />
Bozen e<strong>in</strong>e Innentür aus Holz mit<br />
<strong>in</strong>tegrierten, beheizten Keramikplatten<br />
realisieren. Dabei s<strong>in</strong>d die<br />
Keramikplatten als Füllungen <strong>in</strong><br />
das Holztürblatt e<strong>in</strong>gebaut. Die<br />
Innentüre ist vorerst für den Betrieb<br />
mit Strom ausgelegt und<br />
bietet somit <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
Photovoltaik bzw. Solarenergie<br />
die ideale Ergänzung für den<br />
Wärmehaushalt <strong>in</strong> Niedrigenergiehäusern.<br />
Die noch <strong>in</strong>teressantere<br />
Variante mit Wasser als<br />
Wärmelieferant bzw. als Kühlung<br />
ist bereits <strong>in</strong> Entwicklung und ist<br />
Best<strong>and</strong>teil des angemeldeten<br />
Patentes.<br />
>> www.tueren-rubner.com<br />
Premiere für die neue<br />
Alp<strong>in</strong>e. Life.Style. Collection<br />
„Gemütlich und cool“, das s<strong>in</strong>d treffende Attribute für die neue ALPINE.LIFE.<br />
STYLE. Collection von SELVA Hospitality. E<strong>in</strong>e spektakuläre Kreation, e<strong>in</strong>e<br />
Antwort auf die neue Alp<strong>in</strong>-Romantik der modernen Bergwelt. Das Ziel war, den<br />
alp<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>richtungsstil neu zu def<strong>in</strong>ieren – abseits von Kitsch und Schnörkel.<br />
Ehrlich – bodenständig und doch <strong>in</strong>novativ, auf hohem Design-Niveau sollte<br />
das Alp<strong>in</strong>zimmer von Selva se<strong>in</strong>. Um das zu erreichen, engagierte man zwei<br />
Designer, Hugo und Hanspeter Demetz, Hoteliersöhne aus dem Grödner Tal <strong>in</strong><br />
den Dolomiten. Zurück zu den Wurzeln war ihr Motto, zurück zum Baum, zu<br />
dem Baum, der <strong>in</strong> den höchsten Höhen der Alpen zu Hause ist: die Zirbe.<br />
>> www.selva.com<br />
Hotelbau Journal 01/2009 65
PROJEKTVORSCHAU<br />
66<br />
IN dER NÄCHSTEN AUSGABE<br />
alles neu macht der Mai<br />
Das Falkenste<strong>in</strong>er Hotel & SPA Bad Waltersdorf<br />
(A) öffnete im Mai se<strong>in</strong>e Tore. Sozusagen auf<br />
der grünen Wiese im südsteirischen Thermenl<strong>and</strong><br />
entst<strong>and</strong> dieses fantastische Projekt.<br />
Das hochwertige SPA-Hotel mit großzügiger<br />
Architektur und stilvollem Ambiente bietet<br />
e<strong>in</strong>e 2.300 m 2 Acquapura SPA Wellness &<br />
Wasserwelt mit Thermalwasser und steirischer<br />
Natur-Wellness. Die 128 Zimmer und Suiten<br />
bestechen durch e<strong>in</strong> freundliches und modernes<br />
Interieur. >> www.falkenste<strong>in</strong>er.com<br />
BIO mit Leib und Seele<br />
E<strong>in</strong> Pionier wie es im Buche steht: Walter The<strong>in</strong>er<br />
und se<strong>in</strong> „the<strong>in</strong>er‘s garten BIO Vitalhotel“<br />
<strong>in</strong> Gargazon (I). Aus Überzeugung baut er se<strong>in</strong><br />
erstes Hotel auf Bio-Basis und fährt dadurch<br />
e<strong>in</strong>e völlig neue Schiene, denn bereits <strong>in</strong> der<br />
Vergabephase achtete man darauf, dass sämtliche<br />
Baustoffe biologisch hergestellt wurden.<br />
Somit trägt das Hotel se<strong>in</strong>en Namen absolut<br />
gerechtfertigt. >> www.the<strong>in</strong>ersgarten.it<br />
Last, but not least ...<br />
... die neuen Zimmer im Falkenste<strong>in</strong>er Hotel<br />
Am Schottenfeld <strong>in</strong> Wien (A). Bereits vor se<strong>in</strong>em<br />
Umbau galt das stylische Cityhotel der<br />
Falkenste<strong>in</strong>er Michaeler <strong>Tourism</strong> Group als<br />
Insidertipp für Wien Besucher. Durch se<strong>in</strong>e<br />
neuen, loftartig angelegten Zimmer mit exklusivem<br />
Interieur und trendigem Design wird sich<br />
das nur noch verstärken. Nicht nur Zimmer,<br />
auch Restaurant, Konferenz- und Tagungsraum<br />
und die Bar wurden e<strong>in</strong>em „Face-Lift<strong>in</strong>g“ unterzogen.<br />
>> www.falkenste<strong>in</strong>er.com<br />
Nicht<br />
verpassen...<br />
Sem<strong>in</strong>ar<br />
Von der Idee zum Produkt –<br />
Erfolgreich Bauen <strong>in</strong><br />
10 Schritten<br />
13. Oktober 2009<br />
www.michaeler-partner.com<br />
Sem<strong>in</strong>ar<br />
Mit Kennzahlen zum Erfolg<br />
22. Oktober 2009<br />
www.michaeler-partner.com<br />
Exkursion<br />
Positionierung zwischen<br />
Bio und Lifestyle<br />
26. bis 27. Oktober 2009<br />
www.michaeler-partner.com<br />
IMPRESSUM<br />
E<strong>in</strong> Produkt von Michaeler & Partner GmbH<br />
Eisackstraße 1, I-39040 Vahrn<br />
Tel. +39 0472 978 140<br />
Fax +39 0472 978 141<br />
www.michaeler-partner.com<br />
<strong>in</strong>fo@michaeler-partner.com<br />
Herausgeber: Dr. Otmar Michaeler<br />
E<strong>in</strong>tragung am L<strong>and</strong>esgericht Bozen<br />
am 12.02.02, Nr. 4/2002 R.St.<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon<br />
Grafische Ausarbeitung/DTP: Brixmedia GmbH<br />
Titelfoto: Falkenste<strong>in</strong>er Residences edel:weiss<br />
Druck: Athesia Druck GmbH<br />
Projektleitung: Erika Kusstatscher<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Erika Kusstatscher, Goetz Lachmann,<br />
Stefano Cicalò, Arnold Harrasser, Judith<br />
Senoner, Michaela Willeit
Hotelbau Journal 01/2009 67
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