Magazin - Deutsche Elektro Gruppe
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„Stromtankstellen“ für <strong>Elektro</strong>fahrzeuge<br />
Walther stellt<br />
Ladestromsäulen-<br />
System mit<br />
Verbrauchsdatenerfassung<br />
und<br />
Abrechnung vor<br />
Die „Stromtankstellen“ für <strong>Elektro</strong>fahrzeuge, die<br />
innerhalb der nächsten zehn bis 20 Jahre in ganz<br />
Europa entstehen werden, könnten durchaus<br />
aus der Pfalz kommen: „Mit der Entwicklung<br />
unserer Ladestromsäulen und Abrechnungssoftware<br />
haben wir an unserem Stand auf der<br />
Hannover Messe gezeigt, wie diese Systeme<br />
zukünftig aussehen werden“, sagt Hans Kalthoff ,<br />
Geschäftsführer der Walther-Werke mit Sitz im<br />
pfälzischen Eisenberg. „Unsere Ladestromsäulen<br />
sind so aufgebaut, dass wir sie jetzt, da sich die<br />
Automobilhersteller und Energieversorger auf<br />
einen einheitlichen Normstecker geeinigt haben,<br />
schnell an die Anforderungen und Spezifi kationen<br />
anpassen können.“ Kalthoff ist zugleich deutscher<br />
Sprecher des Komitees, das sich im internationalen<br />
Normungsgremium IEC mit Industriesteckvorrichtungen,<br />
somit auch mit der KFZ-Ladesteckvorrichtung,<br />
beschäftigt (IEC SC 23H). In seinen<br />
Augen „setzt der neue Stecker nicht nur einen<br />
Standard für zukünftige <strong>Elektro</strong>-Tankstellen, sondern<br />
ist auch ein wichtiges Symbol für den Ausbau<br />
der <strong>Elektro</strong>mobilität in Europa.“<br />
Die Energiesäulen der Walther-Werke sind modular<br />
aufgebaut und eignen sich für das „Betanken“<br />
von einem bis vier <strong>Elektro</strong>fahrzeugen. Sie verfügen<br />
über Fehlerstrom- (FI) und Leitungsschutzschalter<br />
(LS) sowie Statusanzeigen, Überwachungs-<br />
und Steuerungsfunktionen. „Die Einspeisung<br />
des Ladestroms wird zukünftig über einen dreiphasigen<br />
Stecker mit einer Spannung von 400 Volt<br />
und Stromstärken bis zu 63 Ampere erfolgen,<br />
was einen relativ kurzen Ladevorgang ermöglicht“,<br />
erklärt Kalthoff . Die abgegebene Energie wird<br />
in den Säulen über geeichte Zähler erfasst und<br />
lässt sich am PC oder über ein Service-Portal<br />
anzeigen und auswerten. Für sichere Ladevorgänge<br />
sowie für die zentrale Verbrauchsdatenerfassung,<br />
Steuerung und Abrechnung bietet<br />
Walther eine genau auf den Bedarf öff entlicher<br />
oder privater Betreiber zugeschnittene Software-<br />
Lösung an, die ihre Funktionalität und Stabilität<br />
bereits in anderen Anwendungen bewiesen<br />
hat.<br />
Der Datenaustausch zwischen den Säulen und<br />
dem Betreiber lässt sich variabel gestalten. Möglich<br />
ist die Einrichtung von Zugriff en via USB-<br />
oder IP- Schnittstellen an der Säule sowie Wireless,<br />
über GSM oder mittels Mobiltelefon aus der<br />
Distanz. Eine vandalensichere GSM-Antenne ist<br />
auf dem Dach der Ladesäule befestigt.<br />
Soll ein Fahrzeug aufgeladen werden, achtet die<br />
von Walther entwickelte Software automatisch<br />
auf die elektrische Sicherheit: Die Ladung beginnt<br />
erst, wenn das Ladekabel richtig angeschlossen<br />
ist, die Meldekontakte ausgelöst wurden<br />
und die Schutzschalter korrekt arbeiten.<br />
Den Betreibern ermöglicht es die Software außerdem,<br />
die Säulen zentral zu verwalten. Sie<br />
können zum Beispiel einzelne Säulen mittels<br />
eines Lageplans auswählen und die Zählerstände<br />
sowie den jeweiligen Energieverbrauch in<br />
Kilowattstunden (kWh) oder Euro ablesen. Die<br />
Verbrauchsdaten, welche die Software in eine<br />
Excel-Tabelle überträgt, können zur Abrechnung<br />
oder zu weiteren Analysen genutzt werden.<br />
Alternativ dazu lassen sich die Energiesäulen<br />
durch das eingebaute GSM-Modul über ein<br />
Service-Portal zentral bedienen. Dabei bieten<br />
DEG FAZIT<br />
WALTHER<br />
sich dem Energieversorger vielfältige Kontroll-<br />
und Zugriff smöglichkeiten.<br />
Vor allem in Ballungszentren wird in den kommenden<br />
Jahren ein Netzwerk von Ladesäulen aufgebaut<br />
werden, die für alle Fahrzeuge geeignet<br />
und einfach an das vorhandene Niederspannungsnetz<br />
anschließbar sind. Pilotprojekte und<br />
Feldtests der großen Automobilhersteller und<br />
Energieversorger mit entsprechenden Systemen<br />
laufen bereits beziehungsweise sind noch für<br />
dieses Jahr geplant. Den Verbrauch sollen die<br />
Fahrer an der Ladesäule über eine Tankkarte<br />
oder über das Mobiltelefon mit ihrem jeweiligen<br />
Stromlieferanten ablesen und abrechnen können.<br />
www.walther-werke.de<br />
Laut dem Nationalen Entwicklungsplan<br />
<strong>Elektro</strong>mobilität der Bundesregierung soll<br />
es auf deutschen Straßen im Jahr 2020 eine<br />
Million, zehn Jahre später bereits fünf Millionen<br />
<strong>Elektro</strong>fahrzeuge geben. Einzelne<br />
Stadtwerke, Energieversorger und Solarunternehmen<br />
gehen sogar von einem<br />
Mehrfachen dieser Zahlen aus.<br />
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