GRÜNE AUTOS RÜCKSCHRITTLICH - Sonnenzeitung

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

REPORTAGE 26 Ökostrom in Österreich Ökostromgesetz 2003: Eine Erfolgsstory Sieht man vom (viel zu niedrig angesetzten) Deckel für die Photovoltaik ab, war das ursprüngliche Ökostromgesetz messbar ein erfolgreiches Instrument zum starken Ausbau der Erneuerbaren Energien. Milliarden von Euro wurden in Österreich investiert, die Energie-Versorgungssicherheit erhöht, CO 2 gespart und tausende Arbeitsplätze geschaffen. Nachdem der Ökostrom aber (noch) nicht umsonst ist, haben sich genügend Lobbies gefunden, um das (kurzsichtige) Kostenargument erfolgreich gegen die Erneuerbaren einzusetzen. Gestützt auf „kreative Zahlenspiele“ vom Energie-Regulator Walter Boltz können sich rückschrittliche Betonierer wohlfühlen und Politiker unter Druck setzen, was sie auch unermüdlich tun. Ökostromnovelle 2006: Ökostrom-Ausbaustopp beginnt ... Das Lobbying der falschen Zahlenspiele trug Früchte. Mit der 1. Novelle wurde das Budget auf einen Bruchteil der zuvor bereitgestellten Mittel „zusammengestutzt“. Außerdem wurde die Anzahl der Jahre, in denen die Ökostrombetreiber finanzielle Unterstützungen erhalten, verkürzt. Und neue Ökostrom-Projekte durch die nun fehlende Planungs- und Investitionssicherheit zu planen, ähnelt immer öfter einem „russischen Roulette“. Auch zwei kleine Novellen änderten an dieser Situation nichts und haben den Ökostromausbau praktisch zum Erliegen gebracht (siehe Kasten). Ökostromnovelle 2008: Ausbaustopp wird fortgesetzt Auch die Ende 2007 vorgelegte Novelle, die im Sommer 2008 beschlossen wird, gibt weiterhin rotes Licht für die saubere Energieerzeugung, da sich in den wesentlichen Punkten nichts ändert. Beispielsweise sind die für die Verbesserung der Planungssicherheit entscheidenden Punkte unverändert beibehalten worden. Industriellenvereinigung: Statt Chancen nützen, Ökostrom schlecht reden Der stärkste Ökostrom-Gegenwind kommt von der Industrie. Diese warnt polemisch vor einer „Entindustrialisierung Europas“ durch die CO 2 -Verminderungsmaßnahmen, anstatt die Chancen für die Industrie zu erkennen. In Deutschland herrscht gerade in der Erneuerbaren-Industrie bereits ein akuter Fachkräftemangel und ist damit ein Jobmotor und nicht der propagierte Jobkiller. Der Kopf der Industrieellenvereinigung (IV), Veit Sorger, gerät für seine „strategische Kurzsichtigkeit“ auch innerhalb seiner Zunft immer weiter in Verruf. Robert Kanduth, selbst Industrieller, bringt es auf den Punkt: „Die angestrebte Reduktion des Ökostromzieles der Spitze der IV pflastert den Weg zurück direkt in die Energiesteinzeit!“ Kanduth zählt zu den erfolgreichsten Industriellen, die Österreich zu bieten hat. Sein Kärntner Unternehmen GREENoneTEC ist Weltmarktführer im Solarenergiebereich. Leute wie Veit Sorger machen ihm das Leben schwer, anstatt es ihm zu erleichtern. Auch Peter Thiele, General Manager des players Sharp Solar, der Tochter des Elektronik-Riesen, bringt es auf den Punkt: „Das bestehende Ökostromgesetz in Österreich ist zur nachhaltigen Förderung der erneuerbaren Energie nicht ausreichend“. Sorger handelt damit gegen die Interessen seiner Klientel und vernichtet dadurch zukunftsfähige Arbeitsplätze. Diese Erkenntnis wird sich früher oder später durchsetzen. Allein die Wind-Branche verzeichnet ein Wachstum von 30 Prozent (!!), dagegen sieht Chinas Wirtschaftswachstum blass aus. Sieht man vom Arbeitsplatzpotenzial der Erneuerbaren ab, ist es auch in anderen Bereichen nicht sinnvoll, gegen Ökostrom zu wettern. Denn: Die Industrie benötigt billigen Strom und woher soll dieser kommen, wenn die Öl- und Gaspreise täglich neue Rekordhöhen erreichen und nicht in erneuerbare Energie investiert wird? Windkraftausbau in Österreich kostenlos möglich Noch absurder wird die „Kostenfalle Ökostrom“ als Lüge enttarnt, wenn der Blick auf die „CO 2 -Strafzahlungen“ Österreichs fällt. Da Österreich einen stetig steigenden CO 2 -Ausstoß aufweist, dieser jedoch durch das mittlerweile in Kraft getretene Kyoto-Abkommen gesenkt werden muss, müssen wir in den nächsten Jahren 1,5 Mrd. Euro Strafzahlungen leisten. Die CO 2 -Zertifikate, die dadurch im Ausland zugekauft werden müssen, kosten rund 23 Euro pro Tonne. Die gleiche CO 2 - Reduktion mit österreichischer Windkraft © WKO
Neue Novelle, neuer Rückschritt. Von Lukas Pawek ist mit 16,5 Euro sogar billiger als diese sinnlosen Zertifikate. Mit anderen Worten: Wir könnten in Österreich rund 2000 Windräder bauen, ohne auch nur einen einzigen Cent mehr ausgeben zu müssen, wenn wir auf die „Heiße-Luft-Zertifikate“ verzichten. Ähnlich sieht es bei den anderen erneuerbaren Energien aus. Klimaschutzziele werden auch international immer verbindlicher, der Ökostrom weltweit stärker ausgebaut als hierzulande und SONNENZEITUNG 1/08 Ökostrom-Historie: Die wichtigsten Eckpfeiler 2003-2006 Das erfolgreiche Ökostromgesetz ermöglicht einen starken Ökostromausbau 2006 Umweltminister Pröll und Wirtschaftsminister Bartenstein ruinieren das Ökostromgesetz mit der 1. Ökostromnovelle. Budgetmittel wurden drastisch gekürzt, Planungs- und Investitionssicherheit gehören der Vergangenheit an. Ende 2007 Der Ökostromnovellenentwurf ist nahezu unverändert. Der Ökostromausbaustopp wird damit fortgesetzt. ein derart hohes Maß an gut ausgebildeten Fachkräften wird die IV außerhalb Europas vergeblich suchen. Und CO 2 -Importzölle für „schmutzige Länder“ rücken in greifbare Nähe. Nebenbei bemerkt wären CO 2 - Importzölle endlich einmal eine sinnvolle Forderung der IV, die ja immer betont, wie sauber Österreich und die österreichische Industrie ist. Hoffen wir also auf frischen Wind in der IV sowie auf Politiker und Journalisten, die weniger die Exekutivorgane der (alten) Industriellen sind. © privat © privat REPORTAGE KommR Robert Kanduth Obmann Dachverband Energie-Klima der Wirtschaftskammer Österreich Peter Thiele General Manager Sharp Solar Business Group Germany/Austria IG Windkraft: www.igwindkraft.at Photovoltaik Austria: www.pvaustria.at Österreichischer Biomasseverband: www.biomasseverband.at Kleinwasserkraft Österreich: www.kleinwasserkraft.at Erste Tageszeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit: www.oekonews.at 27
Seite 1 und 2: RÜCKSCHRITTLICH Die österreichisc
Seite 3 und 4: Anton Polessnig Bgm des Sonnenortes
Seite 5 und 6: Regina Musterfrau Firma Mustername
Seite 7 und 8: Ökostromnovelle als Hemmschuh Komm
Seite 9 und 10: Ein doppelter Ouzo für den Umweltm
Seite 11 und 12: © Istituto di Tecnologie Avanzate
Seite 13 und 14: © Thomas Budil Adler über Gibralt
Seite 15 und 16: © Tobias Deml 08/2005 Die 30 Aktie
Seite 17 und 18: Die Erneuerbaren proben den Aufstan
Seite 19 und 20: Quelle: Informationskampagne für E
Seite 21 und 22: alle Energie aus Erneuerbaren herst
Seite 23 und 24: Strom vom Nachbarn Eine deutsche In
Seite 25: Ein Forschungsprojekt soll die posi
Seite 29 und 30: SZ: Würden Sie sagen, diese ganze
Seite 31 und 32: Grander: Sauberes Wasser für die I
Seite 33 und 34: © BilderBox Das Stromquiz - Die Fr
Seite 35 und 36: 5. Richtige Antwort: B Seit der erw
Seite 37 und 38: SONNENZEITUNG 1/08 37
Seite 39 und 40: © Faißner Bereits im Vorjahr ging
Seite 41 und 42: Mexiko ist die Heimat des Maises. D
Seite 43 und 44: Keine Alternative zu Alternativ- Ko
Seite 45 und 46: © Toyota Frey Austria Sie möchten
Seite 47 und 48: gibt es in bivalenter oder monovale
Seite 49 und 50: © VisionGreen © Toyota Frey Austr
Seite 51 und 52: © Porsche Austria © Ford Motor Co
Seite 53 und 54: Gleisdorf Solar 2008 9. Internation
Seite 55 und 56: Badefreuden am Dachstein Mit einer
Seite 57 und 58: © LEV Heiße Tipps und wertvolle I
Seite 59 und 60: Ökowärme Vertriebs GmbH Bio-Brenn
Seite 61 und 62: Altec Solartechnik Produzent und Fa
Seite 63 und 64: WESTFA GmbH (BRD außer Bayern + BW
Seite 65: www.bramac.at HEUTE SCHON SOLAR GED

GRÜNE AUTOS RÜCKSCHRITTLICH - Sonnenzeitung

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?