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Anna Lúcia Florisbela dos Santos - Materialien für einen neuen ...

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• Relativ schwieriger Zugang zu diesen Aktivitäten, ein Ausscheiden aus<br />

diesem Sektor ist so gut wie nicht möglich,<br />

• keine schriftlichen Verträge,<br />

• keine Intervention des Staates bei der Bezahlung (z.B. keine Sozialabgaben<br />

etc.),<br />

• Aktivitäten i.d.R. in Brasilien außerhalb eines Familienverbunds,<br />

• keine geregelte, jedoch überdurchschnittlich gute Bezahlung<br />

• hohes Gewaltpotenzial im Sektor,<br />

• kapitalintensiv (Nutzung spezieller Maschinen, Computer, Flugzeuge<br />

usw.),<br />

• große Bandbreite in der Produktqualität,<br />

• Einsatz modernster Technologien,<br />

• unterschiedliche Größenordnungen der Betriebe.<br />

Vor allem die im Vergleich zu den anderen Sektoren wesentlich besseren<br />

Verdienstmöglichkeiten sind Ursache <strong>für</strong> die Attraktivität dieses Sektors, der<br />

in starkem Maße auch Kinder und Jugendliche anzieht, die über die Konsequenzen<br />

des illegalen Handelns unzureichend reflektieren oder diese einfach<br />

ignorieren. 3<br />

Die vorliegende Arbeit begrenzt sich bewusst auf den urbanen Raum,<br />

obwohl auch Aktivitäten des ländlichen Raums wie beispielsweise lebensmittelverarbeitende<br />

Klein- und Mittelindustrien, Kunsthandwerk usw. ebenfalls<br />

dem Informellen Sektor zuzuordnen sind.<br />

Der Informalisierungsprozess und die Rolle des Staates<br />

Seit der industriellen Revolution ist das Streben nach Gewinnmaximierung<br />

durch Reduzierung der Kosten aktuell, angefangen bei den Personalkosten<br />

bis hin zum Verbrauch an Basisgütern. Durch den sich in den letzten Jahren<br />

verstärkenden Prozess der Globalisierung verlieren Staatsgrenzen im ökonomischen<br />

Bereich an Bedeutung. Die ökonomische Distanz zwischen Industrie-<br />

und Entwicklungsländern hat sich durch diesen Prozess eher verschärft<br />

als gebessert.<br />

Die Globalisierung dient der Gewinnmaximierung. Dabei können nationale<br />

Mechanismen außer Kraft gesetzt werden, die dem Schutz der Arbeiter und<br />

3 Vertieft wird auf diese Fragestellung noch im Verlauf der weiteren Arbeit (insbesondere<br />

Kapitel 5.3) eingegangen<br />

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