Ausgabe 1/09 Download (12 MB) - RegJo Hannover
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82 gESundhEit REgjo HannovER REgjo HannovER gESundhEit 83<br />
Ein Gebäude sticht im Medical Park architektonisch<br />
heraus – das International Neuroscience Institute (INI).<br />
Prof. Dr. med. Amir Samii, stellvertretender Direktor<br />
und leitender Oberarzt am INI: „Das Gehirn ist ein einzigartiges<br />
Organ. Es macht uns zum Menschen. Das<br />
Gebäude des INI in Form eines Gehirns ist ein Symbol<br />
dafür.“ 2002 hat der international renommierte<br />
Neurochirurg Prof. Dr. med. Madjid Samii, ehemaliger<br />
Weltpräsident der Neurochirurgie und Vater von<br />
Amir Samii, das INI am Standort <strong>Hannover</strong> gegründet.<br />
„In <strong>Hannover</strong> kommen viele Faktoren zusammen.<br />
Besonders hervorzuheben ist das kooperative Miteinander.<br />
Besonders die gute klinische und wissenschaftliche<br />
Kooperation mit der Medizinischen Hochschule<br />
spricht für den Standort.“ Das Konzept der „Therapie<br />
aus einer Hand“ – es gibt keine Abteilungsgrenzen,<br />
homogene fachliche Exzellenz und modernste Medizintechnik<br />
begründen den Erfolg der neurochirurgischen<br />
Klinik. Ein Modell, das weltweit Schule macht.<br />
In China ist derzeit gerade ein INI, getreu dem <strong>Hannover</strong>aner<br />
Vorbild, im Bau. Ein weiteres INI ist in der<br />
iranischen Hauptstadt Teheran in Planung. Die Hälfte<br />
der Patienten am INI <strong>Hannover</strong> kommt aus dem Ausland.<br />
Ein enormer Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Prof.<br />
Dr. med. Amir Samii: „Wer für eine Hirn-OP und von<br />
weit her anreist, kommt selten allein. Die meisten bringen<br />
mehrere Angehörige mit, die dann in den Hotels<br />
der Stadt unterkommen. Mindestens für vier Wochen.“<br />
140 Mitarbeiter sorgen im INI für das Wohl der Patienten.<br />
1.500 Operationen werden pro Jahr durchgeführt,<br />
vom komplizierten Hirntumor bis zum normalen<br />
Bandscheibenvorfall. „Gesundheit ist eine der größten<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen der heutigen<br />
Zeit. Die Menschen werden immer älter und die Medizintechnik<br />
entwickelt sich enorm weiter. Ein starkes<br />
Spannungsfeld zwischen Machbarem und Bezahlbarem<br />
tut sich auf.“<br />
Einem überregionalen und globalen Markt stellt<br />
sich auch die Medizinische Hochschule <strong>Hannover</strong><br />
schon jetzt jeden Tag erfolgreich. Als bestes Universitätsklinikum<br />
Deutschlands wird die MHH in der Exzel-<br />
Der Standort <strong>Hannover</strong> ist attraktiv: In <strong>Hannover</strong>-Kirchrode<br />
wird Boehringer Ingelheim demächst sein Europäisches<br />
Forschungszentrum für Tierimpfstoffe errichten.<br />
Bilder li. un.+re.ob.: Die MHH gehört zu den forschungsstärksten<br />
Universitäten Deutschlands.<br />
lenzinitiative von Bund und Ländern bis 2011 mit mehr<br />
als 40 Millionen Euro gefördert. Gerechnet pro Professur<br />
gehört die Hochschule zu den forschungsaktivsten<br />
Universitäten Deutschlands. Die Schwerpunkte<br />
liegen in der Transplantationsmedizin, der Infektiologie<br />
und Immunologie, der Herz- und Gefäßmedizin<br />
sowie im Know-how bei Hörsystemen, insbesondere im<br />
Bereich der „künstlichen Innenohren“, den sog. Cochlea-Implantaten.<br />
Mit jährlich mehr als 450 Organverpflanzungen<br />
führt die MHH bundesweit die meisten<br />
Transplantationen durch, bei den Lungentransplantationen<br />
ist sie weltweit führend. Weltmarktführer ist<br />
das Klinikum auch bei Cochlea-Implantaten, bei Steigerungsraten<br />
von jährlich 20 Prozent. Hier kommen<br />
pro Jahr fast 500 dieser Innenohrprothesen zum Einsatz,<br />
um hochgradig schwerhörigen oder komplett tauben<br />
Patienten das Hören wieder zu ermöglichen. Seit<br />
2003 zentralisiert das Hörzentrum <strong>Hannover</strong> die verschiedenen<br />
Prozesse, die beim Einsatz eines Cochlea-<br />
Implantats notwendig sind – von Forschung und Versorgung<br />
über innovative Konzepte bei der Nachsorge<br />
der Implantate mittels Einsatz von Telemedizin bis hin<br />
zur Präsenz der weltweit größten Cochlea-Implantat<br />
Hersteller vor Ort. Auch die Firma Kind Hörgeräte,<br />
größtes Filialunternehmen für Hörgeräte-Akustik mit<br />
über 500 Fachgeschäften europaweit, ist enger Kooperations-<br />
und Forschungspartner des Hörzentrums der<br />
MHH. Nicht nur im Bereich der Implantate, sondern<br />
auch im konventionellen Hörgerätebereich setzt das<br />
Hörzentrum Maßstäbe mit neuen Entwicklungen. So<br />
wurde etwa für die Anpassung offener Hörsysteme eine<br />
virtuelle Klangwelt entworfen, welche den Prozess der<br />
Einstellung dieser Geräte enorm verkürzt. Der Vorteil<br />
für den Patienten liegt auf der Hand. Dr. Andreas Büchner,<br />
wissenschaftlicher Leiter des Hörzentrums: „Bisher<br />
müssen die Patienten für die Anpassung von Hörsystemen<br />
oft lange Wege und häufige Termine in Kauf<br />
nehmen. Mit dem neuen Verfahren kann dieser Prozess<br />
von mehreren Wochen auf etwa vier Stunden verkürzt<br />
werden.“ Das Rundumsorglos-Paket wird zum neuen<br />
Standard für den Patienten. Bei den Lungentransplan-