Mit dem Kopf im Geschäft... ...mit den Füßen im Urlaub. - Radius
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Kostenloses<br />
Exemplar
ÖFFentliche BaUten<br />
6 30 Jahre Schulbau<br />
14 Forstschule Latemar<br />
16 Schulzentrum Stange<br />
20 Öffentliche Bauten<br />
Museion, ex Alumix, Franzensfeste<br />
28 Interview LR Florian Mussner<br />
40 Alters-/Pflegehe<strong>im</strong> St. Michael, Tisens<br />
44 Gewerbezone Kardaun<br />
94 Kulturhaus Kurtatsch<br />
Kl<strong>im</strong>ahaUs<br />
52 Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur<br />
54 Aktiver Umweltschutz<br />
56 Komponenten Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
60 Kyoto Protokoll<br />
61 Interview N. Lantschner<br />
58 LVH: casacl<strong>im</strong>a südtirol<br />
68 Ein Kl<strong>im</strong>ahaus in Bozen<br />
84 Lust auf Behaglichkeit<br />
88 Ein Bauer <strong>im</strong> Passivhaus<br />
BaUWirtschaFt<br />
36 Kollegium Bauunternehmer<br />
38 LVH: Bauarbeiterkasse<br />
74 LVH: Berufe am Bau<br />
82 TIS - Cluster Bau<br />
92 Altbausanierung<br />
Unternehmen/BaUgeWerBe<br />
30 Holzbau Brixen<br />
32 Kälte Kl<strong>im</strong>a Röhler, Bozen<br />
34 Frank Italy, Sand i. T.<br />
46 Hoppe, St. Martin<br />
48 Stampfer, Bozen<br />
49 Niederstätter, Bozen<br />
50 H2, Deutschnofen<br />
64 Tribus Architecture, Lana<br />
66 Türenwerk Rubner, Kiens<br />
69 Zöggeler Bau, Tramin<br />
70 Vario Haus, Nals<br />
76 Südtirol Solar, Lana<br />
77 Moriggl, Glurns<br />
78 Progress, Brixen<br />
80 Artes+, Tscherms<br />
81 Bauplus, Bruneck<br />
90 Südtirol Fenster, Gais<br />
100 Bauservice, Brixen<br />
service<br />
86 Innerhofer, Bruneck<br />
87 Vaia, Bozen<br />
98 Saturn, Sterzing<br />
99 Raika Bruneck<br />
101 Hotel Saltria<br />
106 Sprungschanze Monte Pana<br />
110 Bunte Meldungen<br />
114 Die <strong>Radius</strong> Box<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Athesiadruck GmbH, Bozen<br />
Eintrag. Lg. Bozen Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />
Verantwortlicher Schriftleiter: Armin Mair<br />
Verantwortlicher Projektleiter: Franz W<strong>im</strong>mer<br />
Koordination/Produktion: Elke Schlemmer<br />
Redaktion: Verena Kompatscher, Nicole Dominique Steiner,<br />
Martin Linder, Elke Schlemmer, Franz W<strong>im</strong>mer, Claire Schöne,<br />
Marita W<strong>im</strong>mer<br />
Verwaltung: Kapuzinergasse 5, 39100 Bozen, Tel. 0471 97 78 24<br />
Fotos: Athesia-Archiv (D, Dol-ru, Burger-Rudacs), Privatarchive,<br />
Othmar Seehauser, Gerold Demetz, Thomas Zöggeler,<br />
Suedtirolfoto/Rier, SMG, Walter Niedermayr, Degonda,<br />
Anita Oberhöller, verschie<strong>den</strong>e Online-Archive und Verkaufsunterlagen<br />
Konzept und Abwicklung: King Laurin GmbH, Eppan<br />
Grafik-Layout: Anita Oberhöller Produktion: Athesiadruck Bozen<br />
Auflage: 30.000 Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,50 Euro<br />
Franz W<strong>im</strong>mer<br />
Koordinator<br />
Die öffentlichen Aufträge der sind<br />
nach wie vor ein starker Motor für die<br />
Südtiroler Bauwirtschaft. Sage und<br />
schreibe 480 Projekte wur<strong>den</strong> oder<br />
wer<strong>den</strong> laut Landesrat Florian Mussner<br />
für das Jahr 2007 vergeben. Ein<br />
besonders erfolgreiches Kapitel der<br />
öffentlichen Hand ist die 30-jährige<br />
Geschichte des Schulbaues in Südtirol.<br />
Dem stehen die Aufträge für Infrastrukturen<br />
wie Straßen und Tunnels<br />
– seit die Provinz dafür größtenteils<br />
zuständig ist – nicht viel nach.<br />
Ein besonderes Erfolgsmodell, <strong>mit</strong><br />
einer Eigendynamik welche in dieser<br />
Form nicht zu erwarten war, ist das<br />
vor fünf Jahren von der Landesumweltagentur<br />
ins Leben gerufene<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus-Projekt. Für Handwerk und<br />
Bauindustrie gleichermaßen bietet das<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus einen opt<strong>im</strong>alen Einstieg <strong>im</strong><br />
gesamten italienischen Raum. Südtirol<br />
hat die Kompetenz in Sachen Kl<strong>im</strong>ahaus,<br />
das ist glaubwürdig und wird <strong>mit</strong><br />
der unabhängigen Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur,<br />
zuständig für alle Zertifizierungen,<br />
noch untermauert. Dazu passt natürlich<br />
die Internationale Messe Kl<strong>im</strong>ahouse in<br />
Bozen Ende Jänner.<br />
Der Motor der Baubranche läuft<br />
nicht mehr ganz so hochtourig wie<br />
noch vor einigen Jahren, dafür <strong>im</strong><br />
„wirtschaftlich gesun<strong>den</strong> Tourenbereich“<br />
– und <strong>mit</strong> besten Aussichten auf<br />
weitere gute Jahre.<br />
Franz W<strong>im</strong>mer
30 Jahre schulbauförderung in südtirol<br />
Vor nunmehr fast 30 Jahren, <strong>im</strong> Juli 1977, ist das Schulbaugesetz LG Nr. 21 in<br />
Kraft getreten, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> ein umfangreiches Schulbauprogramm in Gang gesetzt<br />
wurde. Ein Beitrag vom zuständigen Ressortdirektor Architekt Josef March.<br />
nach<strong>dem</strong> Anfang der 70er Jahre die<br />
Gesetzgebungskompetenz für <strong>den</strong><br />
Schulbau vom Staat auf das Land<br />
übergegangen war, ging die Landesverwaltung<br />
unverzüglich daran, auf<br />
diesem Sektor Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Diese waren nämlich dringendst<br />
erforderlich.<br />
Die Situation der Schulbauten war<br />
<strong>im</strong> ganzen Lande äußerst prekär. Der<br />
Staat hatte Jahrzehnte lang diesen<br />
Bereich in unserem Lande so gut<br />
wie vernachlässigt. Vor allem an <strong>den</strong><br />
gemeindeeigenen Strukturen waren<br />
gravierende Mängel festzustellen. Die<br />
Gemein<strong>den</strong> selbst hatten kein Geld,<br />
diese Misere zu beheben, und der<br />
Staat gab nur unzureichende Beiträge<br />
dafür. So war es für die Landesverwaltung<br />
selbstverständlich, das Problem<br />
dringendst anzugehen und in diesem<br />
Bereich vordringlich tätig zu wer<strong>den</strong>.<br />
neue schulbaurichtlinien<br />
Zunächst wur<strong>den</strong> landeseigene<br />
Richtlinien für <strong>den</strong> Schulbau erarbeitet.<br />
Dies war notwendig, weil die staatliche<br />
Regelung die Situation in unserem<br />
Lande nur sehr schlecht berücksichtigte.<br />
Die staatlichen Richtlinien berücksichtigen<br />
vor allem die Schulbauten in<br />
<strong>den</strong> Großstädten, also Schulbauten von<br />
großem Ausmaß. Für Schulgebäude<br />
in <strong>den</strong> Berggebieten wie in Südtirol,<br />
<strong>mit</strong> der besonderen topografischen<br />
Situation in der dörflichen Umgebung,<br />
beinhalteten diese Schulbaurichtlinien<br />
keine Regelung. Bei der Ausarbeitung<br />
der Richtlinien für Südtirol legte man<br />
damals besonderen Wert darauf,<br />
• das starre Regelwerk des Staates<br />
„aufzuweichen“ und auf die Situation<br />
in Südtirol anzupassen und<br />
flexibler zu gestalten;<br />
• ausländischen Vorgaben zu folgen,<br />
die pädagogisch zielführender waren;<br />
gastgewerbeschule emma hellensteiner Brixen<br />
• <strong>mit</strong> <strong>den</strong> zuständigen Pädagogen<br />
intensiv zusammenzuarbeiten und<br />
deren Vorschläge in das Regelwerk<br />
aufzunehmen.<br />
Die erste Fassung aus <strong>dem</strong> Jahre<br />
1978 bildete dann die Grundlage für<br />
die offiziellen Richtlinien des Jahres<br />
1992, die bisher Geltung haben.<br />
schulen auch<br />
außerschulisch nützen<br />
Zum Unterschied zur staatlichen<br />
Regelung war es eine Zielsetzung der<br />
Landesrichtlinien, alle schulischen<br />
und kulturellen Einrichtungen einer<br />
Siedlungsstruktur in einem einzigen<br />
Bildungs- und Kulturzentrum zu konzentrieren<br />
und als eine Einheit in die<br />
Siedlungsstruktur einzufügen. Dies um<br />
Grund zu sparen und die Erhaltungskosten<br />
zu begrenzen. Die Schule war<br />
also ein Teil der Bildungseinrichtung<br />
für ein Dorf oder einen Stadtbezirk.<br />
Die Richtlinien besagen weiters, dass<br />
alle Schulen auch außerschulisch<br />
genutzt wer<strong>den</strong> sollen. Analoges gilt<br />
für die Freiflächen. In <strong>den</strong> Richtlinien<br />
wird befürwortet, dass bei Schulen<br />
die Pausenfreiflächen in der unterrichtsfreien<br />
Zeit auch außerschulisch<br />
benutzt wer<strong>den</strong>.<br />
Gegenüber <strong>den</strong> staatlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />
wurde auch bezüglich der<br />
Grundstücksgröße ein ganz neues<br />
Konzept eingeführt. Der Staat schreibt<br />
verbindliche Größen für die Gesamtfläche<br />
des Areals vor, er spricht sich<br />
aber nicht so klar über die Größe der<br />
für Spiel und Unterricht <strong>im</strong> Freien<br />
erforderlichen Flächen aus. So könnte<br />
ein Planer ein großes Areal <strong>mit</strong> Verkehrsflächen<br />
und verbauten Flächen<br />
verbrauchen und nur mehr Restflächen<br />
als Spielflächen übrig lassen. In <strong>den</strong><br />
Landesrichtlinien dreht man <strong>den</strong> Spieß<br />
um. Es wird die Min<strong>im</strong>algröße der<br />
Spielfläche vorgeschrieben, neun m²<br />
pro Kind, bemessen auf die potentielle<br />
Höchstanzahl der Kinder. Grund sparen<br />
– eine absolute Notwendigkeit in<br />
unserem Lande – soll der Planer nicht<br />
durch die Min<strong>im</strong>ierung der nutzbaren<br />
Freiflächen, sondern durch die knappe<br />
Bemessung der verbauten Fläche und<br />
Verkehrsflächen.<br />
Die neuen Schulbaurichtlinien regeln<br />
auch die Raumgröße und die Raumgestaltung<br />
in <strong>den</strong> Schulbauten. Zum<br />
Unterschied zur staatlichen Gesetzgebung<br />
sind in <strong>den</strong> Landesrichtlinien<br />
auch die niederorganisierten Grund-<br />
schulen (Grundschule <strong>mit</strong> weniger als<br />
fünf Normalklassen) und Zwergschulen<br />
geregelt. Absicht der Landesgesetzgebung<br />
war es auch, <strong>den</strong> Architekten<br />
bei der Planung großen gestalterischen<br />
Freiraum zu belassen, so dass diese<br />
ihre Kreativität voll entfalten können.<br />
1976/1977: erhebung aller<br />
schulbauten <strong>im</strong> lande<br />
Um sich ein Bild von der Schulbausituation<br />
<strong>im</strong> Lande zu machen und<br />
um die Investitions<strong>mit</strong>tel gezielt und<br />
gerecht einsetzen zu können, hat die<br />
Landesverwaltung <strong>im</strong> Jahre 1976 eine<br />
umfassende Erhebung durchführen<br />
lassen. Eine Kommission, bestehend<br />
aus Hellmuth Ladurner vom deutschen<br />
und. Carlo Pomaro vom italienischem<br />
Schulassessorrat sowie Josef March<br />
vom Landesbauassessorat hat alle<br />
Schulbauten des Landes besichtigt.<br />
Man hat die Mängel <strong>im</strong> Detail festgehalten<br />
und <strong>den</strong> Finanzbedarf für die<br />
Lösung der dringendsten Probleme<br />
definiert.<br />
Die größten Mängel, die damals<br />
festgestellt wur<strong>den</strong>, waren folgende:<br />
landesbaudirektor Josef march<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 7<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N
8 <strong>Radius</strong> 09/2006<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 9<br />
aula magna, auer<br />
schloss Baumgarten<br />
- Es gab überall einen akuten Raummangel.<br />
1963 war die Einheits<strong>mit</strong>telschule<br />
eingeführt wor<strong>den</strong> und<br />
dies bedeutete vor allem in <strong>den</strong><br />
Zentren zusätzlichen Raumbedarf,<br />
der noch nicht gedeckt war.<br />
-<br />
<strong>Mit</strong>te der 70er Jahre kamen die<br />
geburtsstärksten Jahrgänge in die<br />
<strong>Mit</strong>telschule; 1965 war die Geburtenzahl<br />
auf über 10.000 angestiegen,<br />
was zu einer Verschärfung der<br />
Schulraumnot in <strong>den</strong> 70er Jahren<br />
führte.<br />
- In <strong>den</strong> Städten musste wegen dieser<br />
Raumnot Turnusunterricht eingeführt<br />
wer<strong>den</strong>, viele <strong>Mit</strong>telschulen<br />
waren auf fünf oder mehr Gebäude<br />
verteilt, vielfach mussten Räume in<br />
Privathäusern angemietet wer<strong>den</strong>,<br />
die für Schulzwecke nur sehr bedingt<br />
geeignet waren.<br />
- Die Räume, in <strong>den</strong>en unterrichtet<br />
wurde, waren vielfach völlig unterd<strong>im</strong>ensioniert.<br />
Die Schulen mussten<br />
in sehr beengten Verhältnissen<br />
zurecht kommen.<br />
- Die Räumlichkeiten entsprachen<br />
oft bei weitem nicht <strong>den</strong> Sicherheitsvorschriften.<br />
Es gab statische<br />
Probleme, Holzbalkendecken wiesen<br />
eine zu geringe Tragfähigkeit auf,<br />
tragendes Mauerwerk zeigte be<strong>den</strong>kliche<br />
Risse, die Fluchtmöglichkeiten<br />
<strong>im</strong> Falle eines Brandes waren<br />
unzureichend, gar nicht zu re<strong>den</strong><br />
von der Behindertengerechtigkeit<br />
der Bauten.<br />
- Die Schulbauten entsprachen in <strong>den</strong><br />
seltensten Fällen <strong>den</strong> Hygienevorschriften.<br />
Zu niedere, beengte und<br />
schlecht belichtete Unterrichtsräume<br />
waren an der Tagesordnung. Die<br />
sanitären Anlagen waren vielfach<br />
prekär. An vielen Schulen gab es<br />
noch „Fallklosetts“.<br />
schulbaufinanzierung<br />
durch das land<br />
Im Juli 1977 hat das Land, um alle<br />
diese Mängel zu beseitigen, das Schulbaugesetz<br />
LG Nr. 21 erlassen. Dieses<br />
Gesetz, das <strong>im</strong>mer noch in Kraft ist,<br />
sieht vor, dass das Land <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
für Baumaßnahmen <strong>im</strong> Pflichtschulbereich<br />
Beiträge gewähren kann,<br />
und zwar bis zu 90% der Baukosten.<br />
<strong>Mit</strong> diesen <strong>Mit</strong>teln können Neubauten,<br />
lBs Berufsschule<br />
grundschule albeins<br />
Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen<br />
<strong>im</strong> Bereich der Grund-, <strong>Mit</strong>tel-<br />
und Musikschulen durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong>. Auch die Oberschulbauten,<br />
die früher in die Zuständigkeit der<br />
Gemein<strong>den</strong> lagen, wie die Lehranstalten,<br />
die Humanistischen Gymnasien<br />
und dergleichen, konnten bezuschusst<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
In der Anfangsphase hatten die<br />
Bezirksgemeinschaften die Aufgabe,<br />
die Schulbauprogramme für das<br />
jeweilige Gebiet zu erstellen und der<br />
Landesregierung zur Beschlussfassung<br />
vorzulegen. Später, als der Großteil der<br />
dringendsten Bauvorhaben durchgeführt<br />
war, wur<strong>den</strong> die Programme<br />
direkt von der Landesverwaltung<br />
erstellt. Eine eigens für diesen Zweck<br />
eingesetzte Schulbaukommission<br />
unterbreitet der Landesregierung die<br />
jeweiligen Finanzierungsvorschläge.<br />
In <strong>den</strong> 30 Jahren hat das Land über<br />
das LG Nr. 21 <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Beiträge<br />
realgymnasium sterzing<br />
<strong>im</strong> Gesamtausmaß von etwa 450 Mio.<br />
Euro zukommen lassen.<br />
eine 30-jährige erfolgsgeschichte<br />
Heute, nach 30 Jahren, kann man<br />
feststellen, dass die Schulbauprobleme<br />
in unserem Lande zum größten Teil<br />
behoben sind. Man kann sogar behaupten,<br />
dass Südtirol <strong>im</strong> Schulbau<br />
Mustergültiges geleistet hat. Kaum ein<br />
Land kann sich rühmen, ein so dichtes<br />
Netz von neuen, funktionellen und<br />
perfekt ausgestatteten Schulgebäu<strong>den</strong><br />
zu haben wie Südtirol.<br />
Viele Gebäude sind auch Beispiele von<br />
hervorragend gelungener zeitgemäßer<br />
Architektur. Die Landesverwaltung hat<br />
<strong>im</strong>mer großen Wert darauf gelegt, dass<br />
die Schulen sich gut in <strong>den</strong> baulichen<br />
Kontext der Umgebung einfügen, dass<br />
die Innenräume funktionell konzipiert<br />
wer<strong>den</strong> und die Schulbauten sowohl<br />
was die innere als auch äußere Gestal-<br />
tung anbelangt, ein Erlebnis sind.<br />
Heute sind die baulichen Probleme<br />
<strong>im</strong> Pflichtschulbereich in Südtirol<br />
gelöst. Es sind nur noch unwesentliche<br />
Umbau- und Ergänzungsarbeiten<br />
durchzuführen. Es sind kleine Adaptierungsarbeiten<br />
aufgrund neuer<br />
gesetzlicher Best<strong>im</strong>mungen erforderlich,<br />
z.B. Beseitigung von architektonischen<br />
Barrieren für Behinderte oder<br />
Verbesserung der Brandschutzmaßnahmen.<br />
In verschie<strong>den</strong>en Fällen sind die<br />
Schulhöfe noch besser zu gestalten;<br />
in einigen wenigen Fällen fehlt noch<br />
eine geeignete Turnhalle. Zu finanzieren<br />
sind noch Baumaßnahmen an<br />
verschie<strong>den</strong>en Musikschulen. Derzeit<br />
konzentriert sich die Schulbautätigkeit<br />
auf die Oberschulen und die Berufsschulen.<br />
In <strong>den</strong> größeren Zentren sind<br />
diesbezüglich noch verschie<strong>den</strong>e Erweiterungen<br />
und Neubauten erforderlich.<br />
Bald wird auch dieses Programm<br />
abgeschlossen sein.<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N
10<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
schöne schulen, engagierte lehrer, gute schüler…<br />
Die erfolgreiche Geschichte von 30<br />
Jahren Schulbau in Südtirol würde<br />
wohl mehr als einen <strong>Radius</strong> füllen.<br />
In diesen Kontext passt auch die<br />
Tatsache, dass Südtirols Schüler bei<br />
internationalen Wettbewerben – von<br />
der PISA-Studie bis zur Lehrlings-WM<br />
– regelmäßig Spitzenplatzierungen<br />
einnehmen.<br />
<strong>mit</strong>telschule leifers<br />
Das ist sicher kein Zufall und so kommen<br />
die hohen Ausgaben des Landes<br />
in Form von besonderen Leistungen<br />
der Jugendlichen wieder zurück.<br />
Zum umfangreichen Beitrag 30 Jahre<br />
Schulbau in Südtirol von Architekt<br />
Josef March noch einige weitere Beispiele<br />
von gelungenen Schulneu- und<br />
-umbauten.<br />
steinmetzschule laas<br />
steinmetzschule laas<br />
Die von Architekt Walter Dietl aus<br />
Schlanders geplante Schule ist für die<br />
Gemeinde <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> weltberühmte Laaser<br />
Marmor ein Aushängeschild. Neben der<br />
Universität Bozen ist die Fachschule in<br />
Mals die <strong>im</strong> Ausland wohl bekannteste<br />
Südtiroler Schule.<br />
landesberufsschule Bozen happacherhof, auer<br />
Die landwirtschaftliche<br />
Oberschule in auer<br />
Dieser Schulkomplex besteht aus<br />
<strong>dem</strong> Happacherhof und <strong>dem</strong> Ansitz<br />
Baumgarten. Die bei<strong>den</strong> alten Ansitze<br />
wur<strong>den</strong> stilgerecht adaptiert und<br />
beherbergen Klassen-, Labor- und<br />
Werkstättenräume. In <strong>den</strong> einzelnen<br />
Bauwerken spiegelt sich die Architektur<br />
der jeweiligen Epoche wieder.<br />
Zuständig für die Planung der<br />
jeweiligen Bauabschnitte waren die<br />
Architekten Josef March und Wolfgang<br />
Piller.<br />
Für die neue Turnhalle samt Aula<br />
Magna zeichnet das Studio Menz und<br />
Gritsch verantwortlich.<br />
lBs tschuggmall in Brixen<br />
Das neue Haus wurde Anfang<br />
September bezogen, die Tschuggmall-<br />
Schule in Brixen steht auf mehreren<br />
Säulen: Zur Berufsgrundstufe<br />
kommt die Lehrlingsausbildung und<br />
ein System von Berufsfach- und<br />
Technikerschulen. Dazu kommt ein<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 11<br />
P A G I N I E R U N G
12<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
lBs tschuggmall, Brixen<br />
breites Angebot von beruflichen<br />
Weiterbildungskursen und Lehrgänge,<br />
die aus <strong>dem</strong> ESF finanziert wer<strong>den</strong>.<br />
Oberschulzentrum und<br />
landesberufsschule Bruneck<br />
Schon in <strong>den</strong> 90er Jahren wurde<br />
be<strong>im</strong> Oberschulzentrum von Bruneck<br />
ein besonderes Pilotprojekt realisiert.<br />
Über Sonnenkollektoren wer<strong>den</strong> seither<br />
30 % der Heizkosten gedeckt. Die<br />
Landesberufsschule wird gerade nach<br />
<strong>den</strong> Plänen von Architekt Meinrad<br />
Gozzi erweitert. In diesem Bau sind eine<br />
ganze Reihe von Labors und Werkstatten<br />
für alle Sparten der Berufsschule<br />
untergebracht. Als einzige <strong>im</strong> ganzen<br />
Land sind Handel, Handwerk, Industrie<br />
und Gastronomie unter einem Dach<br />
vertreten. <strong>Mit</strong> angeboten wer<strong>den</strong> auch<br />
die Berufsgrundstufe und ein Berufsfindungslehrgang<br />
für Behinderte. Das Berufschulzentrum<br />
Bruneck ist für Direktor<br />
Leonhard Niedermayr „seine Schule“.<br />
Es ist <strong>mit</strong> vollem Engagement gelungen,<br />
für <strong>den</strong> Bezirk Pustertal und darüber<br />
hinaus eine Aus- und Weiterbildungsstätte<br />
von hohem Niveau zu installieren:<br />
Dazu Leonhard Niedermayr: „Berufschule<br />
und Oberschule sind heute gleichwertig,<br />
bei uns ist der Ausbildungsschwerpunkt<br />
eben voll auf die Praxis bezogen.<br />
Diese Einstellung transportieren wir <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> gesamten Lehrkörper auch nach<br />
außen. Für unseren Schultyp ist die<br />
Wirtschaft erster Ansprechpartner und<br />
da heißt es, flexibel sein. Das gilt nicht<br />
nur für die Berufschule, sondern speziell<br />
auch für die gesamte praxisbezogene<br />
Weiterbildung.“<br />
historisches aus Bruneck<br />
1950 war es soweit, dass in Bruneck<br />
ein gewerblicher Fortbildungskurs<br />
abgehalten wer<strong>den</strong> konnte. Elf Schüler<br />
nahmen daran teil, und zwar vier<br />
Mechaniker, vier Weber, zwei Schmiede<br />
und ein Tischler. Sie drückten die<br />
Schulbank vom 20. November 1950<br />
bis zum 15. Mai 1951. Kursleiter und<br />
Lehrer war Sepp Prader. Weitere Lehrer<br />
waren Ivo Barozzi, Anton Bosch, Isidoro<br />
Fedele, Anton Tasch und Alfred<br />
Kostner. Am Ende des Kurses fand<br />
eine strenge Prüfung statt (Durchfallquote<br />
54%!). Die Prüfungskom-<br />
Oberschulzentrum Bruneck<br />
Fs für land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis<br />
mission bestand aus Ernst Mariner,<br />
Willi Webhofer und Eduard Auer (<strong>dem</strong><br />
späteren Direktor der ersten Berufsschule).<br />
Im kaufmännischen Bereich<br />
fand <strong>im</strong> gleichen Jahr ein Kurs <strong>mit</strong><br />
13 Schülern statt. Insgesamt waren es<br />
also 24 Schüler und sechs Lehrer. Das<br />
war die statistische Bilanz des ersten<br />
Schuljahres. Das „Unternehmen“ hieß<br />
allerdings noch nicht Berufschule,<br />
sondern „Fortbildungskurs – Gewerbliche<br />
Abteilung – Kaufmännische<br />
Abteilung“, wie der betreffende Schulstempel<br />
zeigt.
14<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
neue Forstschule latemar<br />
Be<strong>im</strong> Entwurf wurde auf eine klare und zeitgemäße Architektur Wert gelegt.<br />
Bei der Planung wur<strong>den</strong> die zwei bestehen<strong>den</strong> und <strong>im</strong> Erscheinungsbild<br />
unterschiedlichen Holzhäuser integriert.<br />
Der von Architekt Stefan Gamper<br />
aus Klausen geplante Neubau ist<br />
als Holzbau entstan<strong>den</strong>, <strong>mit</strong> Holzverkleidung<br />
und Satteldach, da<strong>mit</strong> er<br />
sich gut in die Landschaft einfügt und<br />
zusammen <strong>mit</strong> <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> anderen<br />
Häusern ein Gesamtensemble bildet.<br />
„Es wurde darauf geachtet, <strong>dem</strong> neuen<br />
Gebäude ein zeitgemäßes Erscheinungsbild<br />
zu geben. Eine moderne,<br />
zeitgenössische Architektursprache<br />
verträgt durchaus auch ein traditionelles<br />
Element wie das Satteldach, das<br />
vor allem in höheren Lagen seine Vorteile<br />
hat (erhöhte Schneelast). Südtiroler<br />
Bautradition und eine technische<br />
und architektonische Innovation<br />
lassen sich so<strong>mit</strong> gut kombinieren“, ist<br />
Stefan Gamper überzeugt.<br />
Der Neubau <strong>im</strong> Ausmaß von 35 x<br />
12 m wurde auf <strong>dem</strong> Grundstück so<br />
platziert, dass er <strong>mit</strong> <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> be-<br />
stehen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> einen definierten<br />
Freiraum und Vorplatz bildet. Von<br />
diesem leitet ein Gehweg <strong>mit</strong> Pergola<br />
<strong>den</strong> Besucher direkt zum Haupteingang<br />
der Schule. Die neue Schule ist<br />
durch einen unterirdischen Gang <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> bestehen<strong>den</strong> Gästehaus verbun<strong>den</strong>,<br />
in <strong>dem</strong> sich die Z<strong>im</strong>mer für die<br />
Teilnehmer an <strong>den</strong> mehrtägigen Ausbildungskursen<br />
befin<strong>den</strong> und das erst<br />
vor kurzem renoviert wor<strong>den</strong> ist.<br />
Konstruktion und materialien<br />
Der zweigeschossige Baukörper<br />
der Schule wurde als Holzrahmenbau<br />
konzipiert und von der Firma Holzbau<br />
aus Brixen realisiert. Dazu Geometer<br />
Baumgartner. „Die gesamte tragende<br />
Konstruktion besteht aus Holz, die<br />
Stützen und Balken sind Le<strong>im</strong>binder,<br />
die Decke ist eine Brettstapeldecke. Die<br />
geometer Wilhelm Pfeiffer<br />
(landesforst Domäne), geometer<br />
günther Baumgartner (holzbau)<br />
kl. Bild: architekt stefan gamper<br />
Außenwände bestehen aus vorgefertigten<br />
Holzelementen <strong>mit</strong> Wärmedämm-<br />
Paketen, die außen <strong>mit</strong> einer Holzstülpschalung<br />
aus Lärche verkleidet<br />
wor<strong>den</strong> sind.“ Das neue Schulgebäude<br />
wurde als Kl<strong>im</strong>aHaus B+ geplant und<br />
realisiert, d.h. <strong>mit</strong> einem Wärmebedarf<br />
von weniger als 50 kWh/m² und Jahr.<br />
Stefan Gamper hatte bereits das Siegerprojekt<br />
„Best Kl<strong>im</strong>aHaus 2005“ in<br />
der Kategorie Kl<strong>im</strong>ahaus und Arbeitswelt<br />
gestellt.<br />
Die gute Wärmedämmung der gesamten<br />
Gebäudehülle garantiert einen<br />
min<strong>im</strong>alen Wärmeverlust, wobei<br />
ausschließlich natürliche Materialien<br />
eingesetzt wor<strong>den</strong> sind. Eine zentrale<br />
Heizanlage <strong>mit</strong> Hackschnitzeln beheizt<br />
das gesamte Gebäudeensemble <strong>mit</strong><br />
Schule, Gästehaus und Nebengebäude.<br />
innengestaltung<br />
und Beleuchtung<br />
Die einzelnen Räumlichkeiten<br />
sollten die Qualität und Flexibilität des<br />
Gebäudes unterstreichen, eine zeitgerechte<br />
Nutzung zulassen und auch<br />
eventuellen neuen Anforderungen<br />
durch leicht durchzuführende Änderungen<br />
gerecht wer<strong>den</strong>.<br />
Holz als wichtigstes Material für die<br />
Konstruktion und die Fassa<strong>den</strong> ist<br />
auch <strong>im</strong> Inneren des Gebäudes stark<br />
präsent: als Bo<strong>den</strong>, Wand oder Decke,<br />
aber auch für die Einrichtung, die zu<br />
einem guten Teil aus Massivholzmöbeln<br />
besteht. Außer<strong>dem</strong> wurde bei<br />
der Planung größter Wert auf eine<br />
ausgeklügelte gute künstliche Belichtung<br />
gelegt, die eine angenehme<br />
Lichtatmosphäre entstehen lässt und<br />
<strong>mit</strong> einem speziellen Computerprogramm<br />
gezielt berechnet wor<strong>den</strong><br />
ist. Ausgeführt wur<strong>den</strong> diese speziellen<br />
Arbeiten von Elektro Pernthaler<br />
aus Bozen. Auch die Raumakustik<br />
ist genau geplant wor<strong>den</strong>,<br />
da<strong>mit</strong> die Sprachqualität vor allem<br />
<strong>im</strong> großen Veranstaltungssaal, in<br />
<strong>den</strong> Schulungsräumen und <strong>im</strong> Büro<br />
opt<strong>im</strong>al ist und es keinen stören<strong>den</strong><br />
Widerhall gibt.<br />
<strong>mit</strong> der natur<br />
und in der natur<br />
Dazu Stefan Gamper abschließend:<br />
„Es ist ein Holzbau in moderner<br />
Architektur, der durch große Glasscheiben<br />
und Fensterelemente viel<br />
Tageslicht und – wenn man so will<br />
– die ganze Natur in die Räume holt.<br />
Sie erlauben auch einen opt<strong>im</strong>alen<br />
Ausblick in die großartige Landschaft<br />
um dieses Ausbildungszentrum.“ Für<br />
Schüler und Lehrer also ein opt<strong>im</strong>ales<br />
Umfeld für eine bestmögliche Aus-<br />
und Weiterbildung.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 15<br />
P A G I N I E R U N G
16<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
mehr als ein schlagwort<br />
Das Architekturstudio Zöschg und Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum Stange<br />
bei Sterzing – ein Kl<strong>im</strong>aHaus A Gold – geplant. Kl<strong>im</strong>ahausbauweise ist heutzutage<br />
eine Frage der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, aber Vorsicht vor<br />
Schlagworten.<br />
Kontinuierlicher Luftaustausch<br />
garantiert längere Konzentrationsfähigkeit,<br />
diffuses Licht<br />
fördert das Lernen. Ein Schulhaus in<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus-Bauweise garantiert beides.<br />
Das Architekturstudio Zöschg und<br />
Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum<br />
Stange bei Sterzing als Kl<strong>im</strong>ahaus A<br />
geplant und setzt sich seit langem<br />
<strong>mit</strong> der Thematik Kl<strong>im</strong>ahaus auseinander,<br />
warnt aber vor Vereinfachungen.<br />
Bezugskl<strong>im</strong>a für Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
ist Bozen<br />
Markus Lunz: „Kl<strong>im</strong>ahaus ist heute<br />
ein Schlagwort in aller Munde, aber<br />
die wenigsten wissen, was es eigentlich<br />
bedeutet.“ So ist zum Beispiel das<br />
Bezugskl<strong>im</strong>a für ein Kl<strong>im</strong>ahaus die<br />
Stadt Bozen. Das heißt z.B., dass ein<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus A in Bozen 3 l/m² verbraucht.<br />
„In Sterzing“, so Lunz, „ist<br />
das natürlich mehr. Die Leute vergessen<br />
auch gerne, dass ein Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
zwar kostengünstig betrieben wird,<br />
Die architekten: markus lunz und hubert Zöschg<br />
aber in der Anschaffung um einiges<br />
teurer ist, als ein Haus in herkömmlicher<br />
Bauweise. Dämmmaterialien und<br />
Anschaffung sowie Wartung der empfindlichen<br />
Lüftungsgeräte sind teuer.“<br />
ein grad temperaturdifferenz<br />
= 6 % heizkostendifferenz<br />
Der Vorteil eines Kl<strong>im</strong>ahauses<br />
ist neben <strong>den</strong> geringen Heiz- und<br />
Emissionswerten ein positives Raumkl<strong>im</strong>a.<br />
Kontinuierlich belüftete<br />
Räume verhindern Feuchtigkeits- und<br />
Sch<strong>im</strong>melbildung. Der regelmäßige<br />
Luftaustausch erfordert kein Lüften<br />
durch Öffnen der Fenster, wodurch<br />
die Raumtemperatur konstant erhalten<br />
bleibt. Jeder Grad Temperaturdifferenz<br />
bedeutet <strong>im</strong>merhin 6% mehr Heizkosten.<br />
Zurück zur Schule: in einem herkömmlichen<br />
Schulhaus muss mindestens<br />
stündlich gelüftet wer<strong>den</strong>, wodurch<br />
die Raumtemperatur <strong>im</strong> Winter<br />
auch um mehr als zehn Grad sinken<br />
kann. In einem Kl<strong>im</strong>ahaus genügt es,<br />
zum Lüften kurz die Klassentür zu<br />
öffnen. Kontinuierlicher Luftaustausch<br />
fördert zu<strong>dem</strong> die Konzentrationsfähigkeit<br />
der Schüler. Markus Lunz<br />
warnt allerdings davor, in der Energiespar-<br />
und Emissionsdiskussion nur<br />
Teilaspekte herauszupicken. So ist seiner<br />
Ansicht nach ein Passivhaus, das<br />
null Energie verbrauche, ein Märchen.<br />
Photovoltaik sei heutzutage ein notwendiger<br />
Input, aber insgesamt <strong>im</strong>mer<br />
noch zu aufwändig <strong>mit</strong> Amortisationszeiten<br />
von mehr als 20 Jahren.<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus ist verantwortung<br />
„Energiesparen ja - unbedingt,<br />
aber nicht der Utopie verfallen, man<br />
komme ganz ohne Energie aus.“<br />
Das Kl<strong>im</strong>ahaus ist laut Markus Lunz<br />
heute einfach eine Verantwortung der<br />
Gesellschaft gegenüber: „Wir können<br />
nicht einfach Ressourcen verbrauchen<br />
und das Kl<strong>im</strong>a aufheizen wie bisher.<br />
Ich muss <strong>im</strong>mer schauen, das Beste zu<br />
erreichen, aber ob ein Kl<strong>im</strong>ahaus jetzt<br />
A, A+ oder Gold ist, das geht meiner<br />
Ansicht nach schon in <strong>den</strong> Bereich der<br />
Ideologie.“ Öffentliche Bauten haben<br />
laut Lunz auch erzieherischen Wert<br />
und Vorreiterrolle und sollten daher<br />
in je<strong>dem</strong> Fall in bester Kl<strong>im</strong>ahauskategorie<br />
geplant wer<strong>den</strong>, wie eben<br />
das Schulzentrum Stange bzw. andere<br />
Schul- und Kindergartengebäude, die<br />
das Bozner Architektenteam geplant<br />
hat<br />
schulzentrum stange<br />
Das Schulzentrum Stange bei<br />
Sterzing ist zwischen Oktober 2003<br />
und August 2005 gebaut wor<strong>den</strong>, die<br />
Kosten betrugen rund 3,4 Mio. Euro.<br />
Das Gebäude wurde aus Glas, Stahl,<br />
Holz und Steinmauern aus Quarzit<br />
errichtet. Die Schule liegt zwischen<br />
der Sportzone und der neuen Wohnbauzone<br />
in Stange und stellt eine<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 17<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N
18<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Art Verbindungsgelenk zwischen <strong>den</strong><br />
bei<strong>den</strong> Zonen dar. Die Fenster der<br />
Klassenräume sind alle nach Westen<br />
ausgerichtet, so dass in <strong>den</strong> Hauptunterrichtsstun<strong>den</strong><br />
kein Blendlicht in die<br />
Klassen gelangt.<br />
Das Studio Hubert Zöschg und Markus<br />
Lunz hat u.a. <strong>den</strong> Kindergarten in<br />
Eppan und in Freienfeld gebaut und<br />
ist auf Schul- und Kindergartenbau<br />
spezialisiert.<br />
lehren und lernen <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Seit einem Jahr hat die Sterzinger<br />
Fraktion Stange ein neues Schulhaus.<br />
Und was für eines: Ein Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
A Gold. <strong>Radius</strong> wollte wissen, wie es<br />
sich in einem Kl<strong>im</strong>ahaus lehrt und<br />
lernt.<br />
Ob Kl<strong>im</strong>ahaus oder nicht, fällt <strong>den</strong><br />
Benutzern der neuen Schule weniger<br />
auf, die von uns befragten Schüler<br />
hatten <strong>mit</strong> einer Ausnahme nie davon<br />
gehört. Aber wohl fühlen tun sie sich<br />
alle <strong>im</strong> Schulzentrum Stange, wo eine<br />
Grundschule und ein Kindergarten<br />
zusammen untergebracht sind. Grundschule,<br />
das heißt übrigens: Vier Lehrer,<br />
neun bis zehn Kinder pro Klasse, die<br />
1. und 2. sowie die 3. und 4. Klasse<br />
gemeinsam in einem Raum. Kleine<br />
Anregung an die Lehrpersonen: wie<br />
wäre es <strong>mit</strong> einer Unterrichtsstunde<br />
zum Thema Kl<strong>im</strong>ahaus?<br />
Karl Polig, Mathematiklehrer: Ob<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus oder nicht, fällt einem vielleicht<br />
nicht so direkt auf. Die Tempe-<br />
ratur ist überall<br />
gleich und das<br />
Raumkl<strong>im</strong>a ist,<br />
wie soll ich<br />
sagen, einfach<br />
angenehm. Ich<br />
<strong>den</strong>ke, das ist<br />
der Unterschied.<br />
Und natürlich<br />
sind die Räume<br />
durch die großen Fensterfronten sehr<br />
hell. Das ist sehr wichtig bei einem<br />
Gebäude, das <strong>im</strong> Winter fast ständig<br />
<strong>im</strong> Schatten liegt. Nur am Ende des<br />
Frühjahres, wenn es wärmer wird,<br />
kann das viele Licht schon mal stören<br />
und man muss die Beschattung einschalten.<br />
Judith Mair, Deutschlehrerin: Zu<br />
unserem vorigen, 100 Jahre alten<br />
Schulhaus darf man natürlich keine<br />
Vergleiche ziehen. Was am meisten<br />
auffällt bei der neuen Schule ist das<br />
viele Licht und das Raumkl<strong>im</strong>a. Man<br />
muss eigentlich nie lüften. Die Kinder<br />
lieben besonders die Aula <strong>mit</strong> <strong>den</strong><br />
verglasten Wän<strong>den</strong>.<br />
Renate Trenkwalder,<br />
Mathe-<br />
und Sachunterricht,Integration:<br />
Ich glaube,<br />
<strong>den</strong> Unterschied<br />
zu einem<br />
normalen, das<br />
heißt „Nicht-Kl<strong>im</strong>ahaus“<br />
merkt<br />
man erst <strong>mit</strong> der Zeit. Jetzt machen<br />
wir bei dicker Luft in der Klasse halt<br />
die Tür auf und nicht die Fenster. Die<br />
Raumtemperatur bleibt dadurch <strong>im</strong>mer<br />
schön konstant. Wenn die Sonne ins<br />
Haus scheint, wird es durch die vielen<br />
Fenster allerdings gleich mal sehr<br />
warm. Aber am Vor<strong>mit</strong>tag kommt die<br />
Sonne eigentlich nie hierher.<br />
Mara, 2. Klasse: Die alte Schule<br />
war gar nicht schön, so dunkel und<br />
so alt und in der Klasse war es ganz<br />
eng. Jetzt ist es schön, auch wenn es<br />
regnet, dann dürfen wir in der Aula<br />
spielen. Und in meiner Klasse drinnen<br />
ist es ganz fein.<br />
Anja und Julia, 4. und 3. Klasse:<br />
Wir waren so froh, dass wir die alte<br />
Schule lassen durften und haben<br />
auch be<strong>im</strong> z´sammpacken geholfen.<br />
Hier ist es ganz anders, so schön<br />
hell und warm und viel Platz ist<br />
auch.<br />
Christina, 4. Klasse: „Zuhause hab<br />
ich das schon mal gehört, „Kl<strong>im</strong>ahaus“,<br />
aber ich weiß nicht was das ist.<br />
Die alte Schule war dunkel und kalt<br />
und an <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> gab es Sch<strong>im</strong>mel.<br />
Hier ist es viel schöner.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 19<br />
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<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
museion, Bozen<br />
Preisgekrönt und umstritten<br />
Das Land ist der größte Bauherr in Südtirol. Allein 2007 hat das Bautenressort<br />
480 Projekte zu betreuen. Das Unverständnis der Bürger bei vielen modernen<br />
Bauten entsteht durch fehlende Kommunikation der Architekten.<br />
Über zu wenig Arbeit kann sich<br />
LR Florian Mussner sicherlich<br />
nicht beklagen. Er hat heuer zwar<br />
um rund fünf Prozent weniger <strong>Mit</strong>tel<br />
als 2006 zur Verfügung, dank seiner<br />
sprichwörtlichen Sparsamkeit könnte<br />
es ihm aber trotz<strong>dem</strong> gelingen, die geplanten<br />
Infrastrukturen zu realisieren.<br />
„Wir haben <strong>im</strong>mer viel zu tun. Von<br />
<strong>den</strong> 480 Projekten, die wir in diesem<br />
Jahr betreuen, sind einige aber noch<br />
in der Planungsphase“, bestätigt LR<br />
Florian Mussner. Er hat auch <strong>den</strong> Ehrgeiz,<br />
trotz Kürzungen gleich gut wie<br />
bisher zu arbeiten. Und sein Ressortdirektor<br />
Josef March ergänzt: „Wir sind<br />
seit jeher bemüht, betont sparsam zu<br />
bauen und trotz<strong>dem</strong> die bestmögliche<br />
Architektur zu realisieren.“<br />
Zu <strong>den</strong> 480 großen Projekten kommen<br />
dieses Jahr noch rund 4000 Aufträge<br />
straßenmeisterei süd<br />
für die Bauerhaltung <strong>im</strong> Hochbau<br />
und fast gleich viele Aufträge für die<br />
Straßeninstandhaltung. Bei diesen<br />
handelt es sich durchwegs um kleinere<br />
Eingriffe wie Fassa<strong>den</strong>anstriche, Dachreparaturen,<br />
Einbau von behindertengerechten<br />
Aufzügen, Errichtung von<br />
Stützmauern, Ersetzen von Leitplanken<br />
oder auch der Ankauf eines Schneepfluges.<br />
gleich viel geld<br />
für hochbau und straßen<br />
Für <strong>den</strong> Hochbau (Schulbauten,<br />
Universitätsgebäude, Museen, Straßenbauhöfe,<br />
Naturparkhäuser usw.)<br />
stehen 90 Mio. € zur Verfügung, für<br />
<strong>den</strong> Straßenbau wur<strong>den</strong> ebenfalls 90<br />
Mio. € ausgewiesen. 50 Mio. € stehen<br />
<strong>im</strong> Kapitel Straßeninstandhaltung, 25<br />
Mio. € <strong>im</strong> Kapitel Krankenhausbau<br />
(Schwerpunkt Umbau der Krankenhäuser<br />
Bozen und Bruneck) und 11 Mio.<br />
€ <strong>im</strong> Kapitel Instandhaltungsarbeiten<br />
<strong>im</strong> Hochbau. Der größte Neubau ist<br />
zurzeit das Museum für moderne<br />
Kunst in Bozen, das neue Landesbibliothekenzentrum<br />
in Bozen-Gries<br />
befindet sich noch in der Planungsphase.<br />
Dafür stehen heuer rund 500.000<br />
€ bereit. Die bei<strong>den</strong> insgesamt 43.600<br />
m³ umfassen<strong>den</strong> Museion-Gebäude in<br />
der Dantestraße <strong>mit</strong> 2100 m² Ausstellungsflächen,<br />
Bibliothek und Kunstwerkstätten<br />
sollen bereits <strong>im</strong> Frühjahr<br />
fertig gebaut sein. „Im April soll <strong>mit</strong><br />
der Einrichtung begonnen wer<strong>den</strong> und<br />
<strong>im</strong> Herbst möchten wir das Museion<br />
eröffnen. Bis zur Kulturveranstaltung<br />
Manifesta 2008 sollte schon alles<br />
laufen“, bestätigt LR Florian Mussner.<br />
Das Land errichtet aber nicht nur neue<br />
Gebäude, es baut auch bestehende<br />
Gebäude um bzw. aus. So wird z.B. für<br />
die Manifesta 2008 das Hauptgebäude<br />
des Ex-Alumix-Betriebes in der Bozner<br />
Industriezone – ein Beispiel rationaler<br />
Architektur des 20. Jahrhunderts<br />
– adaptiert. Und auch die in <strong>den</strong> 40er<br />
Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute<br />
Festung Franzensfeste <strong>mit</strong> ihren drei<br />
Bereichen Unter-, <strong>Mit</strong>tel- und Oberfestung<br />
möchte man – sofern sie in <strong>den</strong><br />
Besitz des Landes übergeht – für die<br />
Manifesta 2008 nutzen. Dazu sollen<br />
vor allem der untere und der <strong>mit</strong>tlere<br />
Bereich umgebaut und der Allgemeinheit<br />
zugänglich gemacht wer<strong>den</strong>.<br />
Umbau des ex-alumix-areals<br />
Auf <strong>dem</strong> Ex-Alumix-Areal in Bozen-Süd<br />
wird das Hauptgebäude umgebaut.<br />
Im dortigen Erdgeschoss wird<br />
ein Teil der Manifesta 2008 zu sehen<br />
sein. Die Fassade des Gebäudes wird in<br />
<strong>den</strong> ursprünglichen Zustand versetzt<br />
und innen wer<strong>den</strong> <strong>mit</strong> min<strong>im</strong>alem<br />
Aufwand die Adaptionen vorgenommen.<br />
„Diese Arbeiten wer<strong>den</strong> uns rund<br />
drei Mio. € kosten, sie wer<strong>den</strong> aber ins<br />
Gesamtkonzept für die künftige Nutzung<br />
des Areals einfließen“, beruhigt<br />
LR Mussner.<br />
Auf <strong>dem</strong> Areal ist ein Technologiezentrum<br />
geplant. Das erste <strong>mit</strong> 4,4 Mio. €<br />
von einer Fabrik zu einem Bürohaus<br />
umgebaute Gebäude in der Voltastraße<br />
wurde <strong>Mit</strong>te Dezember 2006 eröffnet.<br />
Das 10.325 m³ große Gebäude dient<br />
bereits der Sterzinger Firma Leitner als<br />
Forschungszentrum <strong>mit</strong> 60 Arbeitsplätzen.<br />
In <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren<br />
sollen weitere Unternehmen <strong>mit</strong> Innovationsgeist<br />
hier angesiedelt wer<strong>den</strong>.<br />
Für die Umgestaltung des Areals sind<br />
rund 40 Mio. € eingeplant. „Der Wettbewerb<br />
wird in wenigen Tagen ausgeschrieben.<br />
„Wir mussten aufgrund des<br />
ex-alumix-areal<br />
Bersani-Dekretes neben der Planungsleistung<br />
und der Qualität der Leistung<br />
auch die Honorare für die Freiberufler<br />
in <strong>den</strong> Wettbewerb einfließen lassen,<br />
sonst wären wir schon viel früher <strong>mit</strong><br />
diesem Wettbewerb gestartet“, begründet<br />
March <strong>den</strong> verspäteten Beginn des<br />
Wettbewerbs.<br />
internationale ausschreibungen<br />
Die Ausschreibung von Honoraren<br />
bereits be<strong>im</strong> Wettbewerb ist etwas<br />
völlig Neues. International wird nur<br />
die Planung ausgeschrieben, das<br />
Projekt bewertet und dann der Auftrag<br />
vergeben. In Südtirol wer<strong>den</strong> seit 1990<br />
größere öffentliche Bauten durchwegs<br />
auf EU-Ebene ausgeschrieben.<br />
„Dadurch haben unsere einhe<strong>im</strong>ischen<br />
Architekten starke Konkurrenz aus<br />
<strong>dem</strong> Ausland bekommen. Dies war<br />
aber sehr befruchtend und hat sich gelohnt“,<br />
ist March überzeugt. Er ist seit<br />
rund 30 Jahren bemüht, bei wichtigen<br />
Bauten die bestmögliche architektonische<br />
Qualität zu erreichen. Durch<br />
Wettbewerbe steht laut March eine<br />
ex-alumix-areal<br />
breite Palette an Projekten zur Verfügung,<br />
aus der die beste Lösung erzielt<br />
wer<strong>den</strong> kann und gleichzeitig erfolgt<br />
eine Weiterbildung aller Teilnehmer.<br />
„Wir stellen bei je<strong>dem</strong> Wettbewerb<br />
sämtliche Projekte aus, da<strong>mit</strong> sich die<br />
Öffentlichkeit informieren und die<br />
Fachleute erkennen können, weshalb<br />
es der Sieger geschafft hat.“
luftaufnahme der Festung von Franzensfeste<br />
manifesta in der Festung Franzensfeste<br />
Zur Zeit ihrer Erbauung (1833<br />
- 1838) war die Festung Franzensfeste<br />
<strong>mit</strong> ihren riesigen Ausmaßen<br />
etwas Einmaliges <strong>im</strong> Festungsbau. Sie<br />
gehörte zum geplanten Festungsgürtel,<br />
der Tirol gegen einen aus <strong>dem</strong> Sü<strong>den</strong><br />
vordringen<strong>den</strong> Feind schützen sollte.<br />
Sie kam aber nie zum Einsatz und<br />
diente seit <strong>Mit</strong>te des vorigen Jahrhunderts<br />
als Depot. Während des 2.<br />
Weltkrieges war ein Teil des italienischen<br />
Goldschatzes dort gelagert<br />
und heute noch wollen die Gerüchte<br />
nicht verstummen, dass das Gold noch<br />
<strong>im</strong>mer in der Festung versteckt sein<br />
soll. Kaiser Ferdinand hatte bei der<br />
Einweihungsfeier am 18. August 1838<br />
wegen der hohen Baukosten gescherzt,<br />
die Anlage könnte aus Silber gebaut<br />
sein. Das Sperrfort wäre erheblich<br />
billiger gewesen, hätte man <strong>den</strong> Granit<br />
nicht aus Pfalzen sondern aus <strong>dem</strong><br />
nahen Graßstein genommen.<br />
manifesta und landesausstellung<br />
Für die internationale Kunstausstellung<br />
Manifesta 2008 – sie wird in<br />
Südtirol in Bozen und in Franzensfeste<br />
an insgesamt drei Standorten gezeigt<br />
– ist geplant, <strong>den</strong> unteren (Eingangsebene<br />
auf Straßenniveau) und <strong>mit</strong>tlere<br />
Festungsbereich (20 m über <strong>dem</strong> Straßenniveau<br />
auf der Südseite der unteren<br />
Festung) ausgebaut. Der <strong>mit</strong>tlere<br />
Festungsbereich wird zusätzlich für<br />
die Landesausstellung 2009 adaptiert.<br />
„Im unteren Bereich wer<strong>den</strong> die Hallen<br />
für Ausstellungszwecke hergerichtet.<br />
Es müssen die Beleuchtung installiert,<br />
Toiletten errichtet, die Fluchtwege,<br />
die Sicherheits- und Brandschutzvorrichtungen<br />
eingebaut sowie einige<br />
statische Sicherungen vorgenommen<br />
wer<strong>den</strong>“, zählt Ressortdirektor March<br />
die wichtigsten Vorhaben auf. Im<br />
Vorbereich der Festung müssen der Zugang<br />
zum Kassenschalter, ein Parkplatz<br />
<strong>mit</strong> mehreren 100 Stellplätzen samt<br />
Zugang gebaut wer<strong>den</strong>. „Die Kassenschalter,<br />
ein Restaurantbetrieb und ein<br />
Shop sollen in bestehen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong><br />
untergebracht wer<strong>den</strong>. Die Außengestaltung<br />
wird ebenfalls verbessert, soll<br />
aber pr<strong>im</strong>itiv bleiben“, betont March.<br />
Franzensfeste<br />
Die obere Festung – sie ist heute<br />
über eine wunderbare interne Stiege<br />
<strong>mit</strong> 400 Stufen zu erreichen – wird<br />
voraussichtlich weder zur Manifesta<br />
noch zur Landesausstellung 2009 für<br />
das Publikum zugänglich sein. Wie<br />
man die Manifesta <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> geplanten<br />
Info-Point für <strong>den</strong> Brennerbasistunnel<br />
in Einklang bringen wird, darüber<br />
ist man sich noch nicht ganz klar.<br />
„Wir müssen uns erst noch über die<br />
Feinabst<strong>im</strong>mung einig wer<strong>den</strong>. Sicher<br />
ist aber schon jetzt, dass es für <strong>den</strong><br />
Info-Point einen gesonderten Eingang<br />
geben muss. Die Erschließung muss<br />
also intelligent geplant wer<strong>den</strong>“, gibt<br />
Ressortdirektor March die Marschrichtung<br />
vor.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 23<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N
24 <strong>Radius</strong> 01/2007<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 25<br />
sigmundskron<br />
architekturpreis für Bauten<br />
Das Bauten-Ressort von LR Mussner<br />
bekommt seit Jahren Preise für<br />
seine Landesbauten. 2006 wurde die<br />
Sanierung von Schloss Sigmundskron<br />
und das umgebaute Postgebäude in<br />
Bozen, in <strong>dem</strong> jetzt das Umweltamt<br />
untergebracht ist, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Architekturpreis<br />
der Stadt Oderzo ausgezeichnet.<br />
2005 erzielte das Land für <strong>den</strong><br />
neuen und innovativen Universitätsbau<br />
in Brixen <strong>den</strong> Bauherrenpreis der<br />
Stadt Oderzo. Prämiert wurde auch<br />
das Kinderzentrum am Krankenhaus<br />
Brixen und für <strong>den</strong> Ausbau des Museums<br />
auf Schloss Tirol gab es ebenfalls<br />
eine Anerkennung.<br />
Die Universitätsgebäude und die Berufsschulgebäude<br />
in Bozen und Brixen,<br />
das derzeit in Bau befindliche Pädagogische<br />
Gymnasium in Brixen, die in<br />
Planung befindliche Gastgewerbeschule<br />
Savoy in Meran, das Naturparkhaus<br />
in Villnöss (Baubeginn Frühjahr 2007)<br />
sind für March herausragende Beispiele<br />
für moderne Architektur, bei <strong>den</strong>en<br />
Funktionalität und Ästhetik opt<strong>im</strong>al<br />
ineinander greifen. „Wir haben bei der<br />
modernen Architektur ein Niveau erreicht,<br />
wo andere auf uns schauen. Wir<br />
haben viele Planer aus Deutschland,<br />
die uns <strong>im</strong> Ausland bekannt machen,<br />
aber auch <strong>im</strong> Ausland tätige Südtiroler<br />
Architekten wie Matteo Thun machen<br />
die Südtiroler Architektur bekannt. Die<br />
Preise in Oderzo tragen auch dazu bei,<br />
dass wir beachtet wer<strong>den</strong>. Und jetzt<br />
hat sich auch die Bayrische Baubehörde<br />
<strong>mit</strong> 30 Mann für eine Woche zur<br />
Begutachtung der modernen Architektur<br />
in Südtirol angemeldet“, freut sich<br />
March.<br />
moderne architektur<br />
Südtirol hat zwar <strong>den</strong> Durchbruch<br />
auf internationaler Ebene geschafft,<br />
<strong>im</strong> eigenen Land regt sich aber <strong>im</strong>mer<br />
wieder starker Widerstand der<br />
Bevölkerung gegen diese modernen<br />
Gebäude. Josef March erklärt dies <strong>mit</strong><br />
einem „Kommunikationsproblem“. Die<br />
Werte der modernen Architektur zu<br />
kommunizieren sei international ein<br />
Problem, an der Uni Cottbus hat man<br />
sogar ein eigenes Institut gegründet,<br />
das diese Problematik bearbeitet. „Die<br />
Vorbildung der breiten Bevölkerung<br />
ist nicht sonderlich ausgeprägt. Es gibt<br />
zwar das Lehrfach moderne Kunst,<br />
aber keines für moderne Architektur.<br />
Dazu kommt, dass die Architekten oft<br />
unfähig sind, ihre Entwürfe <strong>mit</strong>zuteilen<br />
und die Bevölkerung über ihre<br />
Arbeit aufzuklären“, bedauert March.<br />
LR Florian Mussner bemüht sich<br />
deshalb <strong>im</strong>mer stärker, die Projekte zu<br />
kommunizieren. Vor allem <strong>im</strong> Straßenbau<br />
ist er <strong>mit</strong> großen Vorhaben<br />
stark in die Öffentlichkeit gegangen<br />
und hat bei <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Bürgerversammlungen<br />
viel Anregungen<br />
bekommen und durch Abänderungen<br />
auch weitgehen<strong>den</strong> Konsens erzielen<br />
können. „Es ist aber <strong>im</strong>mer wieder<br />
schwierig, einen Konsens zu fin<strong>den</strong>“,<br />
gesteht der Landesrat.<br />
Konsens <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Bürgern<br />
Als Beispiel der Konsensfindung<br />
führen Mussner und March das um-<br />
strittene Naturparkhaus in Villnöss an.<br />
Ende 2005 hatte der Entwurf des Naturparkhauses<br />
eine große Diskussion<br />
entfacht. Nach mehreren Bürgerversammlungen<br />
konnte die Bevölkerung<br />
überzeugt wer<strong>den</strong> und der Gemeinderat<br />
hat das Projekt inzwischen<br />
einst<strong>im</strong>mig genehmigt. „Wir haben<br />
das Projekt etwas abgeändert, das<br />
Flachdach leicht abgeneigt und zu<strong>dem</strong><br />
wird es auch noch begrünt, da<strong>mit</strong> es<br />
sich besser in die Landschaft einfügt“,<br />
bestätigt March. Geplant war, dass<br />
Schule und Naturparkhaus wie zwei<br />
Steinblöcke ausschauen sollten.<br />
Von der Größe und vom Volumen<br />
entspricht das Naturparkhaus einem<br />
Bauernhaus. Die Fassade wird aus<br />
Sichtbeton errichtet, die die Farbe<br />
von Dolo<strong>mit</strong>gestein haben wird, um<br />
so eine Assoziation zu <strong>den</strong> Geißlern<br />
zu erzielen. Das aus Beton gegossene<br />
Mauerwerk muss nie verputzt wer<strong>den</strong><br />
und passt sich durch Verwitterung<br />
noch besser der Landschaft an.<br />
Während außen eine fest gewachsene<br />
Natur gezeigt wird, soll das Innere des<br />
Naturparkhauses durch Holzverkleidung<br />
warm und edel gestaltet wer<strong>den</strong>.<br />
*Burger-rudacs<br />
naturparkhaus villnöss<br />
Die großen Fenster wer<strong>den</strong> einen<br />
Ausblick auf einen großen Wiesenhang,<br />
<strong>den</strong> Bach und die Geislergruppe<br />
gewähren. „Die Funktionalität muss<br />
st<strong>im</strong>men und man muss sich <strong>im</strong><br />
Gebäude zurechtfin<strong>den</strong>. Es wird keine<br />
finsteren Gänge geben. Gut beleuchtete<br />
und spannende Wege sind das Um<br />
und Auf. Ein Ausblick kann nichts<br />
sagend oder aber wie ein Bild <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
richtigen Motiv sein“, kommt March<br />
bei der Beschreibung des Naturparkhauses<br />
ins Schwärmen.
26<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
landesberufsschule Bozen<br />
nachvollziehbare und vorausschauende architektur<br />
Auch die abweisende Architektur<br />
an der Berufsschule in Bozen,<br />
die von <strong>den</strong> Passanten als „grauer<br />
Betonklotz“ abqualifiziert wird, ist<br />
leichter nachvollziehbar, wenn March<br />
die Philosophie des Projektes erklärt.<br />
„Gewerbliche Berufe sind rud<strong>im</strong>entär<br />
und dies ist in die Außengestaltung<br />
eingeflossen.<br />
Das Material von Fabrikgebäu<strong>den</strong> wie<br />
Stahlgitter und Rohbeton ist in die<br />
neutrale und zurückhaltende Fassade<br />
eingeflossen. Da gibt es nichts Verspieltes,<br />
sondern klare Formen. Auch<br />
innen ist die Halle <strong>mit</strong> ihren grauen<br />
Betonwän<strong>den</strong> vielleicht schon sehr<br />
harte Architektur, aber das verglaste<br />
Dach sorgt für viel Licht. Auch die<br />
Klassenräume <strong>mit</strong> ihren orangefarbenen<br />
Bö<strong>den</strong> sind viel lebhafter und<br />
freundlicher“, erklärt March.<br />
Der Ressortdirektor ist überzeugt „Ein<br />
Architekt muss vorausschauen und<br />
Richtungen bzw. Trends aufzeigen.<br />
Dies gelingt manchmal besser, manchmal<br />
weniger. Es ist aber <strong>im</strong>mer gut,<br />
wenn man über Architektur diskutiert.<br />
In der Mode ist es ja auch so, dass<br />
neue Kreationen, die nicht auffallen,<br />
erfolglos sind.“<br />
auf reaktionen eingehen<br />
Die anfänglich negativen Reaktionen<br />
an Unibau in Brixen seien schon<br />
bald verstummt, betont March. Die<br />
Stu<strong>den</strong>ten hätten <strong>den</strong> grauen Beton als<br />
*D<br />
Uni Brixen<br />
schl<strong>im</strong>m empfun<strong>den</strong> und sich angeboten,<br />
ihn zu gestalten. Für Arch.<br />
March sei dies auch der Sinn gewesen,<br />
dass die Stu<strong>den</strong>ten ihre Schule selbst<br />
gestalten.<br />
Die Philosophie sei gewesen, dass der<br />
Bau in <strong>den</strong> Hintergrund treten solle<br />
durch die Farbe der Bekleidung und<br />
die Bewegung der Stu<strong>den</strong>ten. An der<br />
Uni Brixen gibt es viel grauen Sichtbeton<br />
und Glas. „Der zurückhaltende Bau<br />
gestattet durch das Zusammenwirken<br />
von Glas und Licht ein faszinierendes<br />
Spiel“, zeigt March auf.<br />
Be<strong>im</strong> umstrittenen Bauhof in Toblach,<br />
der an der Stelle des verlotterten<br />
*Dol-ru<br />
Bauhof toblach<br />
ANAS-Häuschens gebaut wird, sieht<br />
March das Problem, dass man die<br />
Umfassungsmauer zu nahe an der<br />
Straße gebaut hat, sodass die Mauer<br />
wie eine Faust aufs Auge wirkt und<br />
außer<strong>dem</strong> ein schöner Bau verdeckt<br />
wurde. Jetzt sei man etwas von der<br />
Straße weg gerückt und durch die geringere<br />
Mauerhöhe werde das Geschehen<br />
am Bauhof für alle einsichtbar.<br />
„Der Architekt wollte dies verstecken.<br />
Hätte man uns aber fertig bauen<br />
lassen, wäre bei einem Abrücken<br />
vom Straßenrand allein alles nicht so<br />
schl<strong>im</strong>m ausgefallen, wie befürchtet“,<br />
gibt sich March überzeugt.<br />
Ideen. Bauen. Wachsen.<br />
<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Kopf</strong> <strong>im</strong> <strong>Geschäft</strong>...<br />
...<strong>mit</strong> <strong>den</strong> <strong>Füßen</strong> <strong>im</strong> <strong>Urlaub</strong>.<br />
Sie sehen nichts und spüren umso mehr: Erleben Sie die<br />
Wohlfühlwärme unseres fl achen und überall einsetzbaren<br />
Flächenheizungs-Systems. Für nähere Informationen wen<strong>den</strong><br />
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28<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
<strong>mit</strong> weniger geld gleich gut arbeiten!<br />
Speziell <strong>im</strong> Straßenbau muss <strong>im</strong>mer mehr Aufklärungsarbeit geleistet wer<strong>den</strong>.<br />
Das weiß LR Mussner nur zu gut. Egal ob Westumfahrung von Brixen, der Ausbau<br />
der Pustertaler Straße (in Kürze wer<strong>den</strong> die Arbeiten ausgeschrieben) oder der<br />
umstrittene Küchelbergtunnel in Meran.<br />
Im Pustertal konnte die Bevölkerung<br />
inzwischen durch viel Aufklärung<br />
und Abänderungen vom Projekt<br />
überzeugt wer<strong>den</strong>. Als erstes wird<br />
die Rienz bei der Handwerkerzone<br />
Lo<strong>den</strong>wirt verlegt. Dann wird bei<br />
der Sonnenburg die Straße in <strong>den</strong><br />
Tunnel verlegt, weil die heutige Straße<br />
instabil und abrutschgefährdet ist.<br />
Das gehört zum Gesamtkonzept für<br />
<strong>den</strong> neuen Anschluss ins Gadertal, der<br />
2008 gebaut wer<strong>den</strong> soll. Die Straße<br />
ins Gadertal ist von St. Lorenzen bis<br />
Zwischenwasser bereits fertig gebaut,<br />
die Umfahrung von Zwischenwasser<br />
befindet sich in der Planungsphase.<br />
vom Pustertal bis leifers<br />
Die Umfahrung von Leifers <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> Tunnel für über 100 Mio. € wird<br />
heuer neu ausgeschrieben und ist einer<br />
der Schwerpunkte für das Jahr 2007.<br />
Für die Umfahrung Kastelbell braucht<br />
es noch die Gesamtplanung, die aber<br />
bis Ende des Jahres stehen sollte. Das<br />
zweite Teilstück des Tunnels zur Sicherung<br />
der Einfahrt ins Eggental sollte<br />
ebenfalls Ende dieses Jahres bzw.<br />
Anfang 2008 fertig gebaut sein.<br />
Weitere Details <strong>im</strong> persönlichen<br />
Gespräch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Landesrat Florian<br />
Mussner der heuer <strong>mit</strong> einem um 5%<br />
niedrigeren Budget arbeiten muss.<br />
<strong>Radius</strong>: Herr Landesrat, reicht das<br />
Geld für alle 480 Projekte?<br />
LR Mussner: Wir erstellen unsere<br />
Programme so, dass wir best<strong>im</strong>mte<br />
Projekte auch um ein Jahr verschieben<br />
können. Auf unserer internen Liste<br />
wer<strong>den</strong> auch alle Projekte gestrichen,<br />
die in <strong>den</strong> nächsten fünf bis zehn<br />
Jahren nicht realisiert wer<strong>den</strong> können.<br />
Wir wollen <strong>mit</strong> weniger Geld gleich<br />
gut arbeiten wie bisher. Man kann<br />
in best<strong>im</strong>mten Sparten durch bessere<br />
Organisation einiges einsparen.<br />
<strong>Radius</strong>: Strategische Gebäude<br />
und Brücken müssen erdbebensicher<br />
gemacht wer<strong>den</strong>, ist dazu <strong>im</strong> Budget<br />
2007 genügend Geld<br />
vorhan<strong>den</strong>?<br />
LR Mussner: Für<br />
die Adaptierung<br />
haben wir das Geld<br />
und neue Projekte<br />
wer<strong>den</strong> schon erdbebensicher<br />
geplant<br />
und gebaut. Die Mehrkosten können<br />
wir aufbringen. Notfalls wird ein anderes<br />
Projekt zurückgestellt.<br />
<strong>Radius</strong>: Wo beginnt man <strong>mit</strong> der<br />
Überprüfung der Sicherheit, bei <strong>den</strong><br />
Gebäu<strong>den</strong> oder <strong>den</strong> Brücken?<br />
LR Mussner: Wir wer<strong>den</strong> ab Frühjahr<br />
alle Brücken überprüfen. Derzeit<br />
liegen uns bereits die Daten der<br />
Brücken zwischen Bozen und Brixen<br />
vor, wo wir bei 20% sofort die Statik<br />
verbessern müssen. Bei <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong><br />
Arbeiten an Brücken wer<strong>den</strong> wir<br />
natürlich die Erdbebensicherheit <strong>mit</strong><br />
berücksichtigen. Bei <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />
kommen als erstes Bozen und<br />
Bruneck an die Reihe, weil dort bereits<br />
gearbeitet wird. Es braucht aber nur<br />
geringe Anpassungen.<br />
<strong>Radius</strong>: Das Museum für moderne<br />
Kunst soll für die Manifesta 2008<br />
genutzt wer<strong>den</strong>. Wird man rechtzeitig<br />
fertig?<br />
LR Mussner: Wir konnten bisher<br />
sämtliche Termine einhalten und <strong>im</strong><br />
April sollte bereits <strong>mit</strong> der Einrichtung<br />
begonnen wer<strong>den</strong>. Die Eröffnung ist<br />
für Herbst 2007 geplant, sodass bis zur<br />
Manifesta 2008 schon alles läuft. Die<br />
Manifesta wird aber vor allem auf <strong>dem</strong><br />
Ex-Alumix-Gelände, auf <strong>dem</strong> Bahnhofsareal<br />
und in der Festung Franzensfeste<br />
über die Bühne gehen.<br />
<strong>Radius</strong>: Ist der Standort Franzensfeste<br />
gesichert?<br />
LR Mussner: Das Programm für die<br />
Adaptierung der Festung steht, aber<br />
noch haben wir aus Rom keine Zusicherung,<br />
dass sie in Landesbesitz übergeht.<br />
Ich hoffe zwar, dass wir bald grünes<br />
Licht erhalten, sollte die Festung aber<br />
weiter in Staatsbesitz bleiben, sollten<br />
wir dort besser gar nichts bauen.<br />
<strong>Radius</strong>: Welche großen Projekte<br />
plant ihr Ressort in diesem Jahr?<br />
LR Mussner: Für die Planung<br />
des Landesbibliothekenzentrums in<br />
Bozen-Gries stehen 500.000 € zur<br />
Verfügung. Das ursprüngliche Projekt<br />
muss ja dahin gehend abgeändert<br />
wer<strong>den</strong>, dass die Fassade der Pascoli-Schule<br />
erhalten bleibt und für die<br />
neue Struktur nur die Longon-Schule<br />
abgerissen wird. An <strong>den</strong> Universitätsstandorten<br />
Bozen und Brixen wer<strong>den</strong><br />
die bestehen<strong>den</strong> Gebäude adaptiert<br />
und die vor fünf Jahren in Betrieb<br />
genommene Landesberufsschule in der<br />
Bozner Romstraße wird auch endgültig<br />
fertig gestellt.<br />
Bauhof Brixen<br />
Bauhof Brixen<br />
<strong>Radius</strong>: Welche Schwerpunkte gibt es <strong>im</strong> Straßenbau?<br />
LR Mussner: Wir starten <strong>mit</strong> einem Lärmschutz-<br />
Pilotprojekt auf der Schnellstraße Mebo. Auf der Höhe<br />
von Lana wer<strong>den</strong> wir sowohl <strong>mit</strong> Flüsterasphalt als<br />
auch <strong>mit</strong> verschie<strong>den</strong>en Lärmschutzwän<strong>den</strong> arbeiten.<br />
Ein weiteres Anliegen ist die Belüftung der Tunnels.<br />
Wir haben aus der Erfahrung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Leiferer Tunnel<br />
gelernt und wer<strong>den</strong> diese Erkenntnisse <strong>im</strong> restlichen<br />
Land umsetzen.<br />
<strong>Radius</strong>: Straßenbaustellen sorgen <strong>im</strong>mer wieder für<br />
lange Staus. Was will man dagegen unternehmen?<br />
LR Mussner: Wir wollen durch mehr Information<br />
und Vernetzung <strong>mit</strong> anderen Institutionen verhindern,<br />
dass <strong>im</strong> Abschnitt von wenigen Kilometern mehrere<br />
Baustellen gleichzeitig entstehen. <strong>Mit</strong> der Führung der<br />
Brennerautobahn haben wir vereinbart, dass zwischen<br />
zwei Ausfahrten nur eine Baustelle sein darf, da<strong>mit</strong> die<br />
Autofahrer nicht auf die Staatsstraße ausweichen und<br />
dort alles verstopfen.<br />
<strong>Radius</strong>: Schmale Straßen verursachen Staus, breite<br />
Straßen ziehen mehr Verkehr an. Wie wollen Sie das<br />
Problem lösen?<br />
LR Mussner: Wir passen die Straßen an die heutigen<br />
Erfordernisse an, da<strong>mit</strong> der Verkehr flüssiger,<br />
aber nicht schneller rollt. Wo 20.000 und mehr Autos<br />
durchfahren, muss der Verkehr einfach flüssiger<br />
abgewickelt wer<strong>den</strong>. Die Vinschgauer Straße kann <strong>im</strong><br />
Abschnitt Forst-Töll nach <strong>dem</strong> Ausbau nur um 46 Sekun<strong>den</strong><br />
schneller befahrbar sein, aber durch die bei<strong>den</strong><br />
Tunnels wird sie viel sicherer sein.<br />
<strong>Radius</strong>: Wie weit ist man be<strong>im</strong> umstrittenen Küchelbergtunnel<br />
in Meran?<br />
LR Mussner: Die konkreten Projekte sind fertig und<br />
die Ziele abgesteckt. Jetzt müssen wir nur noch die<br />
Planung durchziehen. Es gibt kaum eine Alternative<br />
zum Tunnel und der vorgeschlagene Zug ins Passeiertal<br />
bringt nicht die Lösung. Für <strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />
Passeiertal ist eine Straße wichtig, da<strong>mit</strong> er <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> Lkw erreichbar ist.
30<br />
U N T E R N E H M E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Die neue mautstelle in Brixen<br />
autobahneinfahrt Brixen<br />
Die Mautstelle an der Autobahneinfahrt in Brixen ist ein kleines, aber wichtiges<br />
Projekt für die Holzbau AG Brixen. Sowohl durch die Formgebung als auch durch<br />
die Wahl des Materials wirkt sie einzigartig.<br />
Ob die Form nun in Anlehnung an<br />
<strong>den</strong> Bischofsstab, als Symbol der<br />
ehemaligen Bischofsstadt oder<br />
eine Interpretation der umgeben<strong>den</strong><br />
Hügellandschaft entstan<strong>den</strong> ist, sei dahingestellt.<br />
Das Projekt entstand durch<br />
die gute Zusammenarbeit zwischen<br />
der Autobahngesellschaft, <strong>dem</strong> Land,<br />
<strong>dem</strong> Ingenieurbüro Konrad Bergmeister<br />
und der Firma Holzbau. Die<br />
Einfahrt in die Mautstelle besteht aus<br />
einer geschwungenen Überdachung<br />
in Brettschichtholz, die auf Stützen<br />
<strong>im</strong> Achsenabstand von 10 m aufliegt.<br />
Bei der Ausfahrt reicht das geschwungene<br />
Dach bis zum Bo<strong>den</strong> und ersetzt<br />
so<strong>mit</strong> auf einer Seite die Stützen. Ein<br />
abgeschlossener Raum beinhaltet<br />
eine Treppe und die gesamte Technik.<br />
Brettschichtholzpaneele bil<strong>den</strong> die<br />
Dachflächen der Ein- und Ausfahrt.<br />
Sie dienen gleichzeitig als Aussteifung<br />
und geben <strong>den</strong> Baukörpern eine gewisse<br />
Leichtigkeit. Die geschwungene,<br />
elegante Struktur wurde <strong>mit</strong> Kupfer<br />
eingedeckt.<br />
Obstgenossenschaft melinda<br />
Neben der Autobahnmautstelle<br />
Brixen gibt es noch zahlreiche<br />
andere nennenswerte Projekte. Im<br />
Trentino wird zum Beispiel derzeit<br />
für Melinda die Erweiterung einer<br />
Obstgenossenschaft fertig gestellt.<br />
Es handelt sich dabei um das größte<br />
Genossenschaftsgebäude der Melinda.<br />
Der Baukomplex gliedert sich in vier<br />
Teile: Eine überdachte Fläche zum<br />
Auf- und Abla<strong>den</strong> zu ca.1200 m²,<br />
zwei Hallen zu je 2300 m² und ein<br />
Verbindungstrakt zu 1500 m² Fläche.<br />
Die Besonderheit liegt darin, dass die<br />
Obstgenossenschaft melinda in trient<br />
Holzbau AG neben der Tragekonstruktion<br />
auch die gesamte Dacheindeckung<br />
und die Wände lieferte. Der<br />
oberste Teil der Wand wurde – um<br />
auch <strong>den</strong> architektonischen Ansprüchen<br />
gerecht zu wer<strong>den</strong> – <strong>mit</strong> besonderen<br />
Paneelen von Holzbau Brixen<br />
verkleidet. Be<strong>im</strong> Dachvorsprung ist<br />
die Konstruktion nach unten hin <strong>mit</strong><br />
Brettschichtholzpaneelen verkleidet,<br />
dadurch gewinnt der Bau an Eleganz<br />
und Leichtigkeit.<br />
tragende struktur<br />
in nur einer Woche Bauzeit<br />
Neben <strong>den</strong> ästhetischen Vorteilen<br />
von Holz ist auch der Zeitfaktor entschei<strong>den</strong>d.<br />
In nur einer Woche wurde<br />
die tragende Struktur einer gesamten<br />
Halle aufgestellt. In der zweiten Woche<br />
folgten die Wände (ca.1000 m² pro<br />
Halle) und Dachaufbauten. Das Bauen<br />
<strong>mit</strong> vorgefertigten Bauteilen in Holz<br />
liegt voll <strong>im</strong> Trend. Argumente wie<br />
geringe Baustellenzeiten, wetterunabhängiges<br />
und so<strong>mit</strong> auch genaueres<br />
Vorfertigen in <strong>den</strong> Hallen, saubere<br />
und vor allem schnelle Baustellenarbeit<br />
überzeugen. Insgesamt wur<strong>den</strong><br />
bei diesem Bauvorhaben 2000 m²<br />
Wandfläche und 7000 m² Dachfläche<br />
montiert.<br />
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holzbau ag<br />
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<strong>Radius</strong> 01/2007 31<br />
P A G I N I E R U N G
32<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Kl<strong>im</strong>ahauslösungen vom Frank team<br />
Frank Italy ist <strong>mit</strong> besonderen Schalungs- und Fugentechniken oder <strong>mit</strong> Auflagern<br />
für Trittschallreduzierung spezialisiert für Problemlösungen am Bau. Dies gilt auch<br />
für verschie<strong>den</strong>e Lösungen <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus-Umfeld.<br />
all diese Themen kann man unter<br />
<strong>dem</strong> Begriff Bauphysik unter einen<br />
Hut bringen; in diesem umfangreichen<br />
Segment ist Firmenchef<br />
Helmut Ausserhofer ein anerkannter<br />
Spezialist. Abgesehen von Baustellen<br />
in der Türkei, in Syrien oder in Uruguay<br />
gab und gibt es auch in Italien<br />
zahlreiche Aufgaben für das Tauferer<br />
Unternehmen: Trinkwasserbehälter in<br />
Neapel oder Rom, die Metro in Mailand,<br />
die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke<br />
Mailand-Bologna, spezielle<br />
Pecafil-Schalungen für bauliche Maßnahmen<br />
in der Lagune vor Venedig<br />
oder Problemlösungen für die neuen<br />
Silos <strong>mit</strong> einem Durchmesser von 12<br />
Metern und einer Höhe von 43 Meter<br />
für <strong>den</strong> Nudelhersteller Barilla.<br />
neue möglichkeiten<br />
<strong>im</strong> Umfeld Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Wärmebrücken sind lokale Bauteilbereiche<br />
in der Gebäudehülle, bei <strong>den</strong>en<br />
ein erhöhter Wärmeverlust vorliegt.<br />
Schon aus Sicht des Energieverbrauches<br />
ist dieses Thema enorm wichtig. Ein<br />
weiterer Aspekt <strong>im</strong> Umfeld von Wärmebrücken<br />
ist die Sch<strong>im</strong>melbildung durch<br />
Feuchtigkeit. Da<strong>mit</strong> ist dann auch das<br />
gesamte Raumkl<strong>im</strong>a negativ betroffen!<br />
Wärmebild ecgobox<br />
Die gesamten Kl<strong>im</strong>ahausnormen zielen<br />
darauf hin, Wärmebrücken so gut es<br />
geht und die Sch<strong>im</strong>melbildung ganz zu<br />
vermei<strong>den</strong>. Zu <strong>den</strong> neuesten Erkenntnissen<br />
für ein angenehmes Wohnen ge-<br />
hört ebenso der Lärmschutz. Frank Italy<br />
ist auch Vor<strong>den</strong>ker bei der Schallisola-<br />
tion. Auf der Kl<strong>im</strong>ahaus-Messe in Bozen<br />
ist das Frank Team <strong>mit</strong> einem Info-<br />
Stand präsent, um spezielle Lösungen<br />
für Balkonanschlüsse und Randzonen<br />
von Stahlbeton zu präsentieren.<br />
Der ungedämmte<br />
Balkonanschluss<br />
Bei ungedämmten Balkonplattenanschlüssen<br />
ergibt das Zusammenwirken<br />
der geometrischen Wärmebrücke<br />
Die silos von Barilla<br />
ecgobox: technische Details<br />
(Kühlrippeneffekt der Balkonplatte)<br />
sowie der materialbedingten Wärmebrücke<br />
(gut wärmeleitende Stahlbetonplatte)<br />
einen starken Wärmeabfluss, so<br />
dass der ungedämmte Balkonanschluss<br />
zu <strong>den</strong> kritischsten Wärmebrücken der<br />
Gebäudehülle zählt. Eine starke Absenkung<br />
der Oberflächentemperaturen<br />
<strong>im</strong> Anschlussbereich und erhebliche<br />
Heizenergieverluste sind die Folge.<br />
Es besteht <strong>im</strong> Anschlussbereich des<br />
ungedämmten Balkons auch ein hohes<br />
Sch<strong>im</strong>melpilzrisiko.<br />
effektive Wärmedämmung<br />
<strong>mit</strong> der egcobox<br />
Die egcobox stellt durch ihre<br />
wärmetechnisch und statisch opt<strong>im</strong>ierte<br />
Konstruktion (min<strong>im</strong>ierte<br />
Bewehrungsquerschnitte, Verwendung<br />
von Materialien <strong>mit</strong> besonders<br />
niedriger Wärmeleitfähigkeit eine<br />
sehr effektive Dämmung des Balkonanschlusses<br />
dar. Dieses System<br />
ist auch für Stahlbetonbalkone gut<br />
geeignet. Dazu Helmut Ausserhofer:<br />
„Bei Stahlbetonbalkonen wer<strong>den</strong> <strong>im</strong><br />
Bereich des Balkonanschlusses durch<br />
die Verwendung der egcobox der<br />
gut wärmeleitende Beton und der<br />
sehr gut wärmeleitende Betonstahl<br />
durch Dämmstoff und <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu Betonstahl sehr schlecht wärmeleiten<strong>den</strong><br />
Edelstahl und hochfesten<br />
Feinbeton ersetzt. Dadurch ergibt<br />
sich für egcoboxen gegenüber der<br />
betonierten Stahlbetonplatte eine<br />
um ca. 91% reduzierte <strong>mit</strong>tlere<br />
Wärmeleitfähigkeit.“<br />
inFO<br />
Frank italy gmbh<br />
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39032 sand in taufers<br />
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<strong>Radius</strong> 01/2007 33<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E
34<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
alternative energie ...<br />
... oder effiziente Energieeinsparung? Be<strong>im</strong> Thema des umweltbewussten<br />
Umgangs <strong>mit</strong> Energie gehen die Entwicklungen derzeit in zwei Richtungen:<br />
Anlagen zur Gewinnung alternativer Energien wer<strong>den</strong> gefördert und es wird<br />
gezielt auf effiziente Energieeinsparung Wert gelegt.<br />
Für die Firma KKR, Kälte Kl<strong>im</strong>a<br />
Röhler stehen – <strong>mit</strong> etwas provokantem<br />
Humor – „Hackschnitzel“<br />
wohl eher auf der Menükarte eines<br />
Gasthauses. In <strong>dem</strong> Unternehmen verlagert<br />
man <strong>den</strong> Schwerpunkt eindeutig<br />
auf <strong>den</strong> effizienten Einsatz von Energie<br />
als Beitrag zum Umweltschutz.<br />
vrv Kl<strong>im</strong>asysteme von Daikin<br />
<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> Vertrieb und der Installation<br />
der Kl<strong>im</strong>ageräte VRV des japanischen<br />
Herstellers Daikin setzt KKR<br />
neue Maßstäbe in der Kl<strong>im</strong>atisierung<br />
von Räumen. Entwicklungen und<br />
Erfahrungen aus 80 Jahren Kl<strong>im</strong>atechnik<br />
von Daikin in Japan und Europa<br />
wur<strong>den</strong> nun in der neuesten Entwicklung,<br />
<strong>dem</strong> VRV III, umgesetzt. Hierbei<br />
handelt es sich um ein Kl<strong>im</strong>agerät,<br />
welches zwar <strong>mit</strong> elektrischem Strom<br />
betrieben, die Wärme/Kälte aber über<br />
eine sogenannte „Luft-Luft-Wärmepumpe“<br />
erzeugt wird, wobei ein viel<br />
effizienteres Kälte<strong>mit</strong>tel an Stelle von<br />
Wasser als Energieträger eingesetzt<br />
wird. Besonders gut eignet sich der<br />
Einbau dieser Systeme in Gewerbebauten,<br />
bei Sanierung und Platzmangel,<br />
für <strong>den</strong> Wohnungsbau sowie für<br />
Bürokomplexe.<br />
eine anlage für alles<br />
„Im Wesentlichen lassen sich die<br />
Pluspunkte dieses Systems in vier<br />
Hauptaugenmerke untergliedern“,<br />
erklärt Martin Bozzetta von KKR:<br />
„Energieeinsparung bzw. Umweltfreundlichkeit,<br />
einfaches Warten und<br />
Handling, geringe Betriebskosten und<br />
– das Wichtigste überhaupt – das<br />
alles <strong>mit</strong> nur einer Anlage. Wenn wir<br />
behaupten, eine Anlage für alles, dann<br />
meinen wir in erster Linie das Heizen<br />
und Kühlen von Räumen <strong>mit</strong>tels einem<br />
einzigen System. Große Reichweiten<br />
der Rohrleitungen von bis zu 1000 m,<br />
der Verzicht auf Heizraum oder Heizzentrale<br />
sowie der geringe Platzbedarf<br />
von Außen- und Innengeräten<br />
wer<strong>den</strong> durch eine ausgereifte Technik<br />
ermöglicht. Wenn es Raumkl<strong>im</strong>a oder<br />
Nutzerverhalten erfordern, können<br />
problemlos bestehende oder neue<br />
Belüftungsanlagen <strong>mit</strong> Wärmerückgewinnung<br />
oder eine Luftbefeuchtung<br />
in das System integriert wer<strong>den</strong>. Auch<br />
die Einbindung von Niedertemperaturheizsystemen<br />
wie z.b. Bo<strong>den</strong>- oder<br />
Wandheizung sind möglich. Sollte es<br />
notwendig wer<strong>den</strong>, einen Raum zu<br />
beheizen und gleichzeitig <strong>den</strong> danebenliegen<strong>den</strong><br />
zu kühlen, kann dies<br />
über eine Steuerung ohne Aufwand<br />
veranlasst wer<strong>den</strong>. Das Wichtigste aber<br />
unter diesem Gesichtspunkt ist das<br />
große Einsatzgebiet dieses Kl<strong>im</strong>asystems,<br />
<strong>den</strong>n die Wärmepumpe arbeitet<br />
in einem Aussentemperaturbereich<br />
von -20°C bis +43°C, was bis heute<br />
einzigartig ist. Dieses System eignet<br />
sich folglich bestens für die Südtiroler<br />
Kl<strong>im</strong>averhältnisse.“<br />
ein Plus für die Umwelt<br />
Umweltschutz bedeutet für das<br />
Unternehmen KKR vor allem Energieeinsparung<br />
durch hohe Effizienz. Dies<br />
wird durch einen hohen Wirkungsgrad<br />
der Geräte erreicht. Diese wer<strong>den</strong><br />
durch eine Invertersteuerung drehzahlgeregelt,<br />
d.h. es wird nur soviel<br />
Energie erzeugt wie in <strong>den</strong> Räumen<br />
letztendlich verbraucht wird. Andere<br />
vergleichbare Systeme produzieren<br />
ständig dieselbe Menge an Energie,<br />
welche sie bei Nichtverbrauch einfach<br />
wieder in die Umwelt „verpuffen“.<br />
Durch <strong>den</strong> Einsatz von FCKW-freien<br />
Kälte<strong>mit</strong>teln sowie das El<strong>im</strong>inieren<br />
jeglicher Abgase leistet man einen Beitrag<br />
zur Bekämpfung des Treibhauseffekts.<br />
Für dieses Bestreben wurde<br />
Daikin 2002 <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> „Stratospheric<br />
Ozone Protection Award“ der EPA (Environmental<br />
Protection Agency) ausgezeichnet.<br />
„Die Einhaltung von Normen,<br />
wie der RoHS (Restriction of the<br />
use of certain hazardous substances),<br />
welche die Vermeidung von umweltschädlichen<br />
Substanzen wie Blei,<br />
Quecksilber und Cadmium, usw.<br />
anstrebt, ist für Daikin eine Selbstverständlichkeit.“<br />
beschreibt Martin<br />
Bozzetta die Qualitätskriterien der<br />
Daikin. „<strong>Mit</strong> in diesen Bereich gehören<br />
natürlicherweise eine hohe Lebensdauer<br />
sowie ein geräuscharmer Betrieb der<br />
Geräte. Da wir keinen Bedarf an Heizöl<br />
oder anderen Energiequellen – ausgenommen<br />
Elektrizität – haben, schonen<br />
wir die Energiereserven der Erde. Für<br />
<strong>den</strong> Nutzer letztendlich hat unser System<br />
noch einen weiteren, wesentlichen<br />
Vorteil. Vor <strong>dem</strong> Kauf hat der Kunde<br />
die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte<br />
Betriebskostenanalyse seiner<br />
Anlage zu erhalten welche er <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
Energieaufwand eines traditionellen<br />
Heizungs- Kühl- und Lüftungssystems,<br />
d.h. Heizölbedarf bzw. Strom- und<br />
Wasserverbrauch vergleichen kann.<br />
handling und Wartung<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Kl<strong>im</strong>asystemen überzeugt die VRV<br />
III - Anlage durch einfache Bedienung<br />
und kurze Reaktionszeiten. Das<br />
einfache Umschalten von Heizen auf<br />
Kühlen per Knopfdruck sowie die<br />
einfache und individuelle Steuerung<br />
der Innengeräte macht das Handling<br />
der Anlage kinderleicht. Natürlich ist<br />
auch eine zentrale Steuerung innerhalb<br />
eines Sektors oder Gebäudes möglich.<br />
Durch die Integration in eine Gebäudeleittechnik,<br />
wie z.B. ein BUS-System,<br />
lassen sich auch Beschattungssysteme<br />
problemlos einbin<strong>den</strong>. Wer<strong>den</strong> Büroeinheiten<br />
getrennt benutzt, können<br />
auch die Kosten eines je<strong>den</strong> einzelnen<br />
Innengerätes separat aufgeführt und<br />
abgerechnet wer<strong>den</strong>. „Durch die hohe<br />
Betriebssicherheit der Anlagen, welche<br />
in diverse Komponenten aufgeteilt<br />
sind, wer<strong>den</strong> Wartungskosten auf ein<br />
Min<strong>im</strong>um reduziert“, führt Martin Bozzetta<br />
weiter aus, „bis auf das Reinigen<br />
von Filtern arbeitet das System wartungsfrei.<br />
Das Entleeren der Kl<strong>im</strong>aanlage<br />
<strong>im</strong> Winter entfällt zur gänze, eine<br />
automatische Systemdiagnose sowie<br />
eine automatische Dichtheitsprüfung<br />
sorgen für einen sicheren Betrieb der<br />
Anlage und ermöglichen ein sofortiges<br />
Reagieren <strong>im</strong> Falle einer Störung.<br />
Kostenvergleich<br />
Bei wesentlich geringeren Anschaffungskosten<br />
gegenüber vergleichbaren<br />
Heizungs- Kühl- und Lüftunsgsanlagen<br />
liegt ein weiteres große Plus der VRV-<br />
Anlage eindeutig bei <strong>den</strong> Betriebskosten.<br />
Hier können nachgewiesenerweise<br />
bis 25% an <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong> Ausgaben<br />
eingespart wer<strong>den</strong>. Gebäudewartungskosten<br />
verringern sich und weitere,<br />
wie z.b. Kaminkehrer- und Hydraulikerspesen<br />
für Heizraum und Kamine<br />
entfallen zur Gänze. Kostengünstig<br />
wirkt sich auch der einfache Einbau<br />
der Geräte aus, auf große Mauerdurchbrüche<br />
kann verzichtet wer<strong>den</strong>, da nur<br />
geringe Rohrdurchmesser zum Einsatz<br />
kommen. Durch die kleinen Rohrquerschnitte<br />
eignet sich das System auch<br />
für schwierige Altbausanierungen, wo<br />
flexible Leitungsverlegung und niedere<br />
Aufbauhöhen gefragt sind. „Wir sehen<br />
unser VRV-System schon als ein<br />
kleines „Kl<strong>im</strong>awunder“, schließt Martin<br />
Bozzetta, „bei allen raumkl<strong>im</strong>atischen<br />
Vorteilen steht es für ein zeitgemäßes<br />
Umweltbewusstsein.“<br />
inFO<br />
KKr - Kälte Kl<strong>im</strong>a röhler gmbh<br />
Kravoglstr. 14 - 39100 Bozen<br />
tel. 0471 500 085 - Fax 0471 930 911<br />
info@kkr.it - www.kkr.it<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 35<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E
36<br />
B A U W I R T S C H A F T<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
energieeffizientes Bauen<br />
Der sparsame Umgang <strong>mit</strong> <strong>den</strong> vorhan<strong>den</strong>en Ressourcen ist das Gebot der<br />
Stunde, speziell in der Bauwirtschaft, wo in <strong>den</strong> vergangenen Jahren ein<br />
markantes Um<strong>den</strong>ken stattgefun<strong>den</strong> hat. Beispiele sind die Wiederverwertung von<br />
Baurestmassen und energieeffizientes Bauen.<br />
Die Ergebnisse des Bewusstseinswandels<br />
in der Bauwirtschaft<br />
sind bereits greifbar. Durch die<br />
Umsetzung des 1992 gemeinsam <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> Kollegium der Bauunternehmer<br />
ausgearbeiteten Landesprogramms zur<br />
Wiedergewinnung von Baurestmassen<br />
wer<strong>den</strong> in Südtirol heute bereits über<br />
90% der anfallen<strong>den</strong> Baurestmassen<br />
aufbereitet und <strong>dem</strong> Produktionszyklus<br />
wieder zugeführt. Da<strong>mit</strong> n<strong>im</strong>mt Südtirol<br />
europaweit eine Spitzenposition ein.<br />
Besondere Anstrengungen untern<strong>im</strong>mt<br />
das Land Südtirol auch <strong>im</strong> Bereich des<br />
energieeffizienten Bauens. Das weltweit<br />
steigende Bewusstsein für Umwelt-<br />
und Kl<strong>im</strong>aschutz ist eine weitere gute<br />
Voraussetzung, um <strong>den</strong> Einsatz neuer<br />
Technologien be<strong>im</strong> Bau eines Hauses<br />
vermehrt zu berücksichtigen. Energieeffizientes<br />
Bauen ist nachhaltig, schont<br />
die Umwelt und ermöglicht langfristig<br />
erhebliche Kosteneinsparungen.<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus c ist mindeststandard<br />
Aus allen diesen Überlegungen<br />
heraus hat das Land Südtirol vor<br />
einigen Jahren das Konzept Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus entwickelt. Als Kl<strong>im</strong>ahäuser<br />
gelten Gebäude, die <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu herkömmlichen Bauten einen<br />
wesentlich geringeren jährlichen Heizenergiebedarf<br />
aufweisen. Seit 2004<br />
ist das Kl<strong>im</strong>ahaus C als Mindeststandard<br />
für Neubauten in Südtirol<br />
gesetzlich verankert. In der Gemeinde<br />
Bozen wer<strong>den</strong> bereits Überlegungen<br />
angestellt, <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard<br />
B verpflichtend einzuführen. Südtirol<br />
hat <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Konzept Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus italienweit eine Vorreiterrolle<br />
eingenommen, die auch <strong>im</strong> restlichen<br />
Staatsgebiet dazu geführt hat, dass<br />
offen über die Einführung einer<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus-Verordnung nachgedacht<br />
wird. Laut Umweltminister Alfonso<br />
Pecoraro Scanio könnte die Südtiroler<br />
Kl<strong>im</strong>ahausverordnung ein Modell für<br />
ganz Italien wer<strong>den</strong>.<br />
Begeisterung für Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Das Kollegium der Bauunternehmer<br />
und die angeschlossenen <strong>Mit</strong>gliedsbetriebe<br />
haben die Initiative Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
von Anfang an <strong>mit</strong> Begeisterung<br />
<strong>mit</strong>getragen. Nunmehr hat das Kollegium<br />
auch eine eigene Beratungsstelle<br />
eingerichtet. Außer<strong>dem</strong> will man eng<br />
<strong>mit</strong> der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur zusammenarbeiten.<br />
Eine besondere Aufgabe der unabhängigen<br />
Agentur ist es, das Gütesiegel<br />
„Kl<strong>im</strong>aHaus“ zu vergeben sowie<br />
die Zertifizierung der ermächtigten<br />
Produkte und Unternehmen vorzunehmen.<br />
Die Agentur wird dafür sorgen, dass<br />
die Marke Kl<strong>im</strong>aHaus nicht missbraucht<br />
wird und langfristig gewährleistet<br />
ist, dass auch tatsächlich<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus drinnen ist, wo Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
draufsteht.<br />
Die neu errichtete Kl<strong>im</strong>ahaus-Beratungsstelle<br />
<strong>im</strong> Kollegium der Bauunternehmer<br />
wird sich auch um die<br />
kontinuierliche Aus- und Weiterbildung<br />
der <strong>Mit</strong>arbeiter der <strong>Mit</strong>gliedsunternehmen<br />
kümmern, wobei es die<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur sein wird, welche<br />
die Inhalte der Aus- und Weiterbildung<br />
definiert.<br />
Als „Kl<strong>im</strong>aHaus-Unternehmen“ dürfen<br />
sich Betriebe bezeichnen, die nachgewiesen<br />
energieeffizient und nachhaltigen<br />
bauen. Um diese begehrte<br />
Auszeichnung zu erhalten und zu<br />
behalten, müssen sich die Unternehmen<br />
alle zwei Jahre einer Kl<strong>im</strong>aHaus-<br />
Auditierung unterziehen, wo durch<br />
unabhängige Prüfer kontrolliert wird,<br />
ob alle notwendigen Standards eingehalten<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
inFO<br />
Kollegium der Bauunternehmer<br />
schlachthofstraße 57<br />
39100 Bozen<br />
tel. 0471 282 894 - Fax 0471 263 901<br />
www.coll.edile.bz.it<br />
„trotz einbußen, die situation ist zufrie<strong>den</strong>stellend…“<br />
Etwa ein Viertel aller in Südtirol<br />
<strong>im</strong> Produktionssektor tätigen Beschäftigten<br />
arbeitet <strong>im</strong> Baugewerbe.<br />
Dieses spielt so<strong>mit</strong> als Arbeitgeber<br />
nach wie vor eine herausragende Rolle.<br />
Ein Gespräch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Präsi<strong>den</strong>ten<br />
des Kollegiums der Bauunternehmer,<br />
Christian Egartner.<br />
<strong>Radius</strong>: Herr Egartner, wie beurteilen<br />
Sie die aktuelle Lage der Bauwirtschaft<br />
in Südtirol?<br />
Ch. Egartner: Südtirols Bauwirtschaft<br />
ist bekanntlich vorwiegend<br />
klein- bis <strong>mit</strong>telbetrieblich strukturiert.<br />
Dies ist durchaus kein Nachteil, zumal<br />
die Betriebe größtenteils technisch<br />
hervorragend ausgestattet, flexibel und<br />
anpassungsfähig sind. Aus <strong>den</strong> Daten<br />
der Bauarbeiterkasse ist allerdings<br />
abzulesen, dass sowohl <strong>im</strong> privaten als<br />
auch <strong>im</strong> öffentlichen Bereich in <strong>den</strong><br />
letzten bei<strong>den</strong> Jahren deutliche Einbußen<br />
zu verzeichnen sind, also z.B. die<br />
<strong>im</strong> Baugewerbe geleisteten Arbeitstun<strong>den</strong><br />
empfindlich gesunken sind. Dennoch<br />
kann die Situation nach wie vor<br />
als zufrie<strong>den</strong>stellend beurteilt wer<strong>den</strong>,<br />
nicht zuletzt weil die Unternehmen in<br />
<strong>den</strong> letzten Jahren die Zusammenarbeit<br />
untereinander verstärkt und da<strong>mit</strong> ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit enorm gesteigert<br />
haben. Dadurch konnten rund 70% der<br />
größeren Bauarbeiten von Landesinteresse<br />
(in Betrag von über 2 Mio. Euro)<br />
an he<strong>im</strong>ische Unternehmen vergeben<br />
wer<strong>den</strong> und nur 30% an provinzfremde<br />
Betriebe. Zum Vergleich: 2003 lag der<br />
Anteil der Arbeiten, die an hiesige<br />
Unternehmen gegangen sind, in diesem<br />
Marktsegment noch bei geringen 33%.<br />
<strong>Radius</strong>: Wo sehen Sie neue Entwicklungspotentiale<br />
und -chancen?<br />
Ch. Egartner: Das geplante Großbauprojekt<br />
Brennerbasistunnel ist für<br />
die he<strong>im</strong>ische Bauwirtschaft natürlich<br />
eine Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeit<br />
ersten Ranges.<br />
Zusammenarbeit ist dabei das Gebot<br />
der Stunde, wobei Abkommen von<br />
he<strong>im</strong>ischen Firmenzusammenschlüssen<br />
<strong>mit</strong> nationalen und internationalen<br />
Partnern bereits jetzt erste Früchte tragen<br />
und noch viel Entwicklungspotenzial<br />
in sich haben. Die Bereitschaft, die<br />
Kräfte zu bündeln, ist absolut gegeben.<br />
Eine andere große Entwicklungschance<br />
für die Bauwirtschaft liegt sicherlich<br />
<strong>im</strong> Bereich des energieeffizienten Bauens.<br />
Südtirol hat dabei italienweit eine<br />
Vorreiterrolle, die durch die hierzulande<br />
kürzlich in Kraft getretene energetische<br />
Gebäudezertifizierung und die<br />
Einführung der neuen Wärmeschutzstandards<br />
für Gebäude noch weiter<br />
verstärkt wird. Nächstes Ziel muss es<br />
sein, die neuen Standards nicht nur<br />
bei Neubauten anzuwen<strong>den</strong>, sondern<br />
auch bei der Sanierung und Renovierung<br />
des bestehen<strong>den</strong> Baubestandes.<br />
Unsere Betriebe haben <strong>im</strong> Bereich<br />
des energieeffizienten Bauens einen<br />
Know-how-Vorsprung, <strong>den</strong> es in <strong>den</strong><br />
nächsten Jahren voll auszuspielen gilt.<br />
Die Chance, die neuen Standards in die<br />
Nachbarprovinz und darüber hinaus zu<br />
„exportieren“ ist absolut gegeben. Die<br />
Marke Kl<strong>im</strong>aHaus ist für Südtirol ein<br />
zukunftsträchtiger Exportartikel.<br />
<strong>Radius</strong>: Wie unterstützt das<br />
Kolle-gium der Bauunternehmer die<br />
<strong>Mit</strong>gliedsunternehmen,<br />
da<strong>mit</strong><br />
diese die auf-<br />
gezeigten Ent-<br />
wicklungsmöglichkeitenmöglichstgewinnbringend<br />
nutzen<br />
können?<br />
Ch. Egartner: Ich darf daran erinnern,<br />
dass das Kollegium der Bauunternehmer<br />
<strong>im</strong> vergangenen Jahr die<br />
Gründung des ständigen Konsortiums<br />
„Bauunternehmen Südtirol GmbH“<br />
angeregt und begleitet hat. Dieses<br />
ständige Konsortium, <strong>dem</strong> derzeit 26<br />
Unternehmen angehören, hat sich die<br />
Teilnahme an <strong>den</strong> größten Infrastrukturarbeiten<br />
des Landes und an <strong>den</strong><br />
Arbeiten zum Bau der neuen Brennerbahnlinie<br />
zum Ziel gesetzt. Rund<br />
ein Jahr nach der Gründung können<br />
bereits erste Erfolge verzeichnet wer<strong>den</strong>.<br />
So hat es beispielsweise <strong>mit</strong> namhaften<br />
italienischen und europäischen<br />
Gesellschaften Vorvereinbarungen für<br />
die Durchführung der Arbeiten zum<br />
Bau des Brennerbasistunnels abschließen<br />
können.<br />
Was die gezielte Nutzung und Vermarktung<br />
der Marke Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
angeht, ist unser Kollegium dabei,<br />
einen neuen internen Dienst aufzubauen,<br />
der die <strong>Mit</strong>gliedsunternehmen<br />
gezielt betreut. In enger Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> <strong>den</strong> Unternehmen sollen<br />
neue, marktorientierte Modelle entwickelt<br />
und umgesetzt wer<strong>den</strong>. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt soll die ständige<br />
Aus- und Weiterbildung in diesem<br />
Bereich sein.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 37<br />
B A U W I R T S C H A F T
38<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Die landesbauarbeiterkasse<br />
Im September 2005 gründeten der Landesverband der Handwerker und der<br />
Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse<br />
(SLBK) für das Handwerk und die Klein- und <strong>Mit</strong>telbetriebe.<br />
gründer der neuen Bauarbeiterkasse<br />
sind der Landesverband der Handwerker<br />
(LVH) und der ASGB (Autonomer<br />
Südtiroler Gewerkschaftsbund).<br />
Das Handwerk und besonders das<br />
Bauhandwerk haben sich <strong>im</strong> Laufe der<br />
letzten 60 Jahre wirtschaftlich <strong>im</strong>mer<br />
wieder behaupten können. Dementsprechend<br />
ist auch sein Stellenwert in<br />
Wirtschaft und Gesellschaft gestiegen.<br />
Die natürliche Folge dieser durchaus<br />
positiven Entwicklung für das Handwerk<br />
ist die autonome Verwaltung der<br />
verschie<strong>den</strong>en Fonds für die Sicherung<br />
des Einkommens und die Förderung<br />
der Qualifikation von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern anzustreben. Diese<br />
Fonds beruhen auf sogenannte „bilaterale<br />
Abkommen“, die auf Staatsebene<br />
vor Jahrzehnten unterzeichnet wur<strong>den</strong>.<br />
Die Berufsgruppe Bau <strong>im</strong> LVH hat die<br />
Gründung einer eigenen Bauarbeiterkasse<br />
für das Handwerk seit langem<br />
angestrebt, um die Fonds je nach<br />
Bedürfnisse der Kleinbetriebe verwalten<br />
zu können. Seit 16 Monaten ist<br />
die neue Südtiroler Landesbauarbeiterkasse<br />
nun operativ und das Vertrauen<br />
der kleinen Betriebe ist in ständigem<br />
Wachsen. Über 200 Betriebe <strong>mit</strong> über<br />
„eine reihe von anerkennungen …“<br />
<strong>Radius</strong>: „Herr<br />
Bernard, die<br />
SLBK hatte<br />
von Anfang an<br />
<strong>mit</strong> Kritik zu<br />
kämpfen, es hieß<br />
sogar, die Kasse<br />
sei nicht rechtmäßig!<br />
M. Bernard: Ja, es gab eine Verunsicherungskampagne<br />
von mehreren Seiten,<br />
die aber nicht gewirkt hat, wie die<br />
steigen<strong>den</strong> <strong>Mit</strong>gliederzahlen belegen.<br />
Die Entscheidung von Bautenlandesrat<br />
Florian Mussner <strong>im</strong> Dezember 2006,<br />
die Konstituierung der Südtiroler Bauarbeiterkasse<br />
gesetzlich zu verankern<br />
und zu akzeptieren, ist der letzte Akt<br />
einer Reihe von Anerkennungen, die<br />
in <strong>den</strong> letzten Monaten veröffentlicht<br />
1000 Angestellten sind bereits in der<br />
neuen Bauarbeiterkasse (SLBK) eingeschrieben.<br />
Ziel und Zweck der slBK<br />
Die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse,<br />
kurz SLBK, entstand aus<br />
der Notwendigkeit heraus, besser<br />
auf die Bedürfnisse des Bausektors<br />
einzugehen. Diese unterschei<strong>den</strong> sich<br />
wur<strong>den</strong>. So wur<strong>den</strong> unter anderem Bescheinigungen<br />
über die Rechtmäßigkeit<br />
der SLBK vom Assessorat für Bauten,<br />
von der Anwaltschaft des Landes, Zentralamt<br />
für Rechnungsangelegenheiten<br />
der Autonomen Provinz Bozen, <strong>dem</strong><br />
Amt für sozialen Arbeitsschutz und<br />
<strong>dem</strong> Gemein<strong>den</strong>verband ausgestellt.<br />
<strong>Radius</strong>: Dennoch haben einige Baufirmen<br />
Angst vor einem Wechsel von<br />
einer Kassa zur anderen…<br />
M. Bernard: Dafür besteht kein<br />
Grund. Ein Wechsel von der Bauarbeiterkasse<br />
zur SLBK bedeutet kein<br />
Risiko, weder für Firmen noch für<br />
Arbeiter. Die bereits ausgezahlten<br />
Leistungen und Arbeiterjahre wer<strong>den</strong><br />
von der SLBK übernommen und<br />
weitergeführt.<br />
wesentlich von jenen der Industrie.<br />
So benötigen die zahlreichen Kleinbetriebe<br />
eine kleinere und kostengünstigere<br />
Verwaltungsstruktur sowie eine<br />
flexiblere Entscheidungsstruktur.<br />
aufgaben der slBK<br />
Wie jede Bauarbeiterkasse – in<br />
Italien gibt es 124 – verwaltet die<br />
SLBK die vorgeschriebenen Beiträge,<br />
unterstützt die Arbeitgeber in der<br />
Anwendung der kollektivvertraglichen<br />
Best<strong>im</strong>mungen, garantiert die Leistungen<br />
für <strong>den</strong> Arbeitnehmer und stellt<br />
schließlich die Sammelbescheinigung<br />
der ordnungsgemäßen Beitragszahlung<br />
(DURC) aus, die <strong>den</strong> Betrieben Zutritt<br />
zu <strong>den</strong> öffentlichen Ausschreibungen<br />
gewährt.<br />
Das <strong>Urlaub</strong>sgeld direkt in der<br />
lohntüte<br />
Markus Bernard, Bauunternehmer<br />
aus <strong>dem</strong> Unterland und der ASGB-<br />
Vorsitzender Georg Pardeller, sind die<br />
Begründer der neuen Landesbauarbeiterkasse.<br />
Beide sind überzeugt, dass<br />
vor allem eine Neuheit bei <strong>den</strong> Baukollegen<br />
Anklang gefun<strong>den</strong> hat: Der<br />
Arbeitgeber bezahlt seinem Bauarbeiter<br />
<strong>den</strong> <strong>Urlaub</strong> direkt in die Lohntüte.<br />
Seit<strong>dem</strong> muss das <strong>Urlaub</strong>sgeld nicht<br />
mehr monatlich bei der SLBK hinterlegt<br />
wer<strong>den</strong>, sondern der Bauarbeiter<br />
erhält es <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Monat, in <strong>dem</strong> er<br />
<strong>den</strong> <strong>Urlaub</strong> in Anspruch genommen<br />
hat und nicht wie bisher, wo der <strong>Urlaub</strong><br />
nur einmal <strong>im</strong> Jahr in Form eines<br />
Schecks ausbezahlt wurde.<br />
inFO<br />
südtiroler landesbauarbeiterkasse<br />
<strong>mit</strong>terweg 7 - 2. stock<br />
39100 Bozen<br />
tel. 0471 323 360 - Fax 0471 323 366<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 39<br />
B A U W I R T S C H A F T
40<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
gemein<strong>den</strong> bauen gemeinsam<br />
Die vier Gemein<strong>den</strong> Tisens, Nals, Tscherms und Unsere Liebe Frau <strong>im</strong> Walde/<br />
St. Felix investieren gemeinsam in eine zeitgemäße Unterbringung ihrer<br />
pflegebedürftigen <strong>Mit</strong>bürger und Senioren: Das neue Alters- und Pflegehe<strong>im</strong><br />
St. Michael in Tisens.<br />
<strong>im</strong> Jahre 1999 wurde zwischen<br />
<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Tisens, Nals,<br />
U. Frau <strong>im</strong> Walde, St. Felix und<br />
Tscherms ein Konsortium gegründet,<br />
welches Träger des Alters- und Pflegehe<strong>im</strong>es<br />
ist.<br />
Nach<strong>dem</strong> das seit 1983 bestehende<br />
He<strong>im</strong> <strong>den</strong> heutigen Pflegestandards<br />
nicht mehr entsprach, entschie<strong>den</strong><br />
sich die <strong>im</strong> Konsortium vereinten<br />
Gemeindeverwaltungen nach eingehen<strong>den</strong><br />
Studien und Untersuchungen<br />
der <strong>dem</strong>ographischen Entwicklung<br />
der Bevölkerung für <strong>den</strong> Neubau des<br />
Alten-/Pflegehe<strong>im</strong>es, an Stelle eines<br />
Umbaues <strong>mit</strong> Erweiterung des bestehen<strong>den</strong><br />
Hauses. Wie Ing. Hansjörg<br />
Plattner berichtet, sind die Arbeiten<br />
in der Endphase bzw. zum Großteil<br />
abgeschlossen.<br />
Die gebäudestruktur<br />
Das Gebäude wurde auf <strong>dem</strong> direkt<br />
an das bestehende Pflegehe<strong>im</strong> angrenzen<strong>den</strong><br />
Grundstück errichtet und ist<br />
u-förmig ausgebildet, zusammengesetzt<br />
aus einem abgewinkelten<br />
Wohnbereich und <strong>den</strong> quer dazu<br />
angeordneten Gemeinschaftsräumen.<br />
Dazwischen findet sich ein kleiner,<br />
sich nach Sü<strong>den</strong> hin öffnender Innenhof.<br />
Der Baukörper ist in <strong>den</strong> Hang<br />
geschoben und bindet an mehreren<br />
Ebenen direkt an das Gelände an.<br />
Sowohl <strong>im</strong> Sockel- (Personal, Nebenräume,<br />
externe Dienste) wie <strong>im</strong><br />
Hauptgeschoss (Haupteingang: Z<strong>im</strong>mer,<br />
Speisesaal, Küche) ist ein direkter<br />
Zugang möglich. Auch das darüber<br />
liegende Geschoss hat einen direkten<br />
Zeichnung zur Farbgestaltung der Fassade<br />
41<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N
42<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Ausgang in <strong>den</strong> Garten. Die Z<strong>im</strong>mer<br />
sind in zwei Pflegeeinheiten zu je 20<br />
Betten aufgeteilt und <strong>mit</strong> <strong>den</strong> erforderlichen<br />
Nebenräumen ausgestattet.<br />
Die Servicebereiche sind gleichmäßig<br />
pro Geschoss verteilt, da<strong>mit</strong> die Wege<br />
für das Personal kurz gehalten wer<strong>den</strong><br />
können.<br />
Die Aufenthaltsbereiche haben je<br />
nach Zweckbest<strong>im</strong>mung unter-<br />
schiedliche Ausrichtung, Größe und<br />
Belichtung. Der zentrale Raum <strong>im</strong> Eck<br />
ist groß gehalten, um ausreichend<br />
Platz für die gemeinsamen Mahlzeiten<br />
der Bewohner zu bieten. Die<br />
Gemeinschaftsräume in der oberen<br />
Ebene sind flexibel und funktionell<br />
gestaltet. Der Andachtsraum (Kapelle)<br />
<strong>mit</strong> Sakristei-Nische kann zum<br />
Gemeinschaftsraum hin geöffnet<br />
wer<strong>den</strong>. Die hellen Seniorenwohnungen<br />
sind in der obersten Ebene<br />
des Gebäudes untergebracht. Der<br />
<strong>den</strong> Wohnungen vorgelagerte breite<br />
Flur dient als gemeinsamer Aufenthaltsraum<br />
und da<strong>mit</strong> Treffpunkt. Die<br />
externen Dienste (Arztpraxis, offene<br />
Altenpflege, Mütterberatung) sind <strong>im</strong><br />
Sockelgeschoss untergebracht, <strong>mit</strong><br />
eigenen autonomen Eingängen, wobei<br />
die Arztpraxis auch über eine interne<br />
Verbindung zum He<strong>im</strong> verfügt.<br />
maßnahmen zur<br />
energieeinsparung<br />
Bauweise, Wahl der Materialien,<br />
Ausrichtung des Gebäudes, thermische<br />
Dämmung der Außenhülle und die<br />
technischen Anlagen tragen zur Energieeffizienz<br />
des Gebäudes nach Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus-Standard B bei. Das Energiekonzept<br />
beinhaltet eine Solaranlage zur<br />
Warmwasserbereitung, über welche <strong>im</strong><br />
Jahresdurchschnitt 82% des Energiebedarfs<br />
für diesen Bereich abgedeckt<br />
wer<strong>den</strong> können. „Die ursprünglich<br />
vorgesehene Photovoltaikanlage konnte<br />
auf <strong>dem</strong> Flachdach aus technischen<br />
Grün<strong>den</strong> nicht realisiert wer<strong>den</strong>“<br />
berichtet der zuständige Fachplaner,<br />
Ing. Gunter Langer.<br />
regenwasser für spülung<br />
Als weitere Maßnahme zur Energieeinsparung<br />
und Ressourcenschonung<br />
kommt die Regenwassernutzung zur<br />
Anwendung: das anfallende Regenwasser<br />
wird von <strong>den</strong> Dachflächen aufgefangen<br />
und in einen Speichertank<br />
geleitet. Das so erzeugte Klarwasser<br />
ist sauber und wird hauptsächlich zur<br />
Toilettenspülung eingesetzt. Alternativ<br />
dazu kann das Beregnungswasser<br />
aus <strong>dem</strong> direkt nebenan verlaufen<strong>den</strong><br />
Wasserlauf genutzt wer<strong>den</strong>, so<strong>mit</strong><br />
fallen für diesen Teil keine Abwassergebühren<br />
an. Über die Lüftungsgeräte<br />
kann eine Wärmerückgewinnung von<br />
bis zu 90% erzielt wer<strong>den</strong>, d.h. dass<br />
max<strong>im</strong>al 10% Zusatzenergie zum<br />
Nachheizen der Frischluft aufgewendet<br />
wer<strong>den</strong> muss. Weiters trägt ein Gas-<br />
Brennwertkessel zur Rückgewinnung<br />
latenter Wärme <strong>mit</strong> einem Wirkungsgrad<br />
nahe 100% zur Einsparung von<br />
Heizkosten bei.<br />
elektrotechnik elettrotecnica<br />
Ausführung der gesamten Elektroinstallation<br />
Elpo GmbH | J.-G.-Mahl-Straße 19 | I-39031 Bruneck (BZ)<br />
Tel. +39 0474 57 07 00 | Fax +39 0474 57 07 77<br />
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43<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N
44<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Jahrhundertprojekt Kardaun<br />
Die Großbaustelle für das zukünftige Gewerbegebiet Kardaun zwischen<br />
Autobahnausfahrt Bozen-Nord und Eggentaler Kreisverkehr könnte<br />
verkehrsstrategisch nicht günstiger liegen und befindet sich noch dazu auf<br />
Karneider Gemeindegebiet.<br />
Das ehrgeizige Projekt wäre ohne<br />
<strong>den</strong> tatkräftigen Einsatz des<br />
dortigen Bürgermeisters Albin<br />
Kofler wohl nie zustande gekommen.<br />
Bereits seit etlichen Jahren hatte sich<br />
die Gemeindeverwaltung Karneid für<br />
die Ausweisung dieser Gewerbezone<br />
eingesetzt. Und wie man jetzt sieht:<br />
<strong>mit</strong> Erfolg.<br />
Nicht umsonst gilt Karneids erster<br />
Bürger und gleichzeitig Präsi<strong>den</strong>t der<br />
Bezirksgemeinschaft Salten Schlern<br />
als überaus energischer und versierter<br />
Erfolgsmensch, tatkräftig unterstützt<br />
von seinem Gemeindesekretär Thomas<br />
Mathà. Beharrlich und geduldig<br />
wur<strong>den</strong> anfallende Probleme und<br />
Daten & Fakten<br />
Bauherr: Konsortium<br />
Gewerbegebiet Kardaun<br />
Bauzeit: 2006 – 2008<br />
Kubatur: 128.862 m³<br />
Fläche: 21.477 m²<br />
Kosten Infrastrukturen: 4,78 Mio. E<br />
Bisher vergebene Arbeiten:<br />
• Aushub- und Abbrucharbeiten:<br />
Bietergemeinschaft Tutzer &<br />
Falserbau<br />
• Böschungssicherungen: Geobau<br />
• Infrastrukturen: Falserbau<br />
• Planungsbüro: Seehauser & Partner<br />
Schwierigkeiten aus <strong>dem</strong> Weg geräumt<br />
und so stand der Eintragung der neuen<br />
Gewerbezone Kardaun in <strong>den</strong> Bauleitplan<br />
schlussendlich nichts mehr <strong>im</strong><br />
Wege. „Für mich ist in erster Linie die<br />
Stärkung der he<strong>im</strong>ischen Klein- und<br />
<strong>Mit</strong>telbetriebe von zentraler Bedeutung“,<br />
so Bürgermeister Albin Kofler.<br />
„Durch moderne Betriebsstätten soll<br />
<strong>den</strong> Gewerbebetrieben die Möglichkeit<br />
geboten wer<strong>den</strong>, die Produktionsabläufe<br />
zu verbessern und so<strong>mit</strong> opt<strong>im</strong>ale<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen.“<br />
Der Werdegang<br />
Die Gemeinde Karneid erteilte 2003<br />
<strong>den</strong> Auftrag für eine Machbarkeitsstudie<br />
zur Realisierung des neuen Gewerbegebietes.<br />
Im Anschluss daran konnte<br />
die Leitung bzw. Verantwortung über<br />
das Großprojekt <strong>dem</strong> zu diesem Zweck<br />
gegründeten „Konsortium Gewerbegebiet<br />
Kardaun“ übertragen wer<strong>den</strong>. Das<br />
Konsortium umfasst derzeit fünfzehn<br />
<strong>Mit</strong>glieder. „Ausdrücklicher Wunsch<br />
der Gemeinde Karneid war es, alle<br />
interessierten gemeindeansässigen<br />
Betriebe zum Zuge kommen zu lassen“,<br />
so der Präsi<strong>den</strong>t des Konsortiums Peter<br />
Gasser. „Das ist hervorragend gelungen.<br />
Da es sich bei der Fläche um einen<br />
ziemlich weitläufigen Bereich handelt,<br />
konnten auch noch zahlreiche weitere<br />
Unternehmen aus der Umgebung die<br />
Zuweisung eines Bauloses erhalten.“<br />
Der Hauptgrund für die große Attraktivität<br />
der Zone liegt sicherlich in ihrer<br />
verkehrstechnischen Top-Lage. Vor<br />
<strong>den</strong> Toren der Landeshauptstadt und<br />
direkt angebun<strong>den</strong> an die Brennerautobahn:<br />
Der Mobilitäts-Vorteil einer<br />
Betriebsansiedlung in diesem Gebiet<br />
liegt klar auf der Hand. „Derzeit haben<br />
wir – je nach Flächenbedarf – noch<br />
für max<strong>im</strong>al zwei bis vier <strong>Mit</strong>glieder<br />
Baulose in der Parzelle P7 (ca. 7000<br />
m³ in <strong>den</strong> Obergeschossen) sowie ein<br />
kleineres Baulos (<strong>im</strong> Ausmaß von 2900<br />
m³) zur Verfügung, da die frei nutzbare<br />
Fläche der Parzelle P6 (unterliegt nicht<br />
<strong>den</strong> Landesbindungen) <strong>im</strong> Ausmaß von<br />
3090 m² <strong>mit</strong> einem Bauvolumen von<br />
25.484 m³ verkauft wird.“<br />
Das Konzept<br />
Die beste Idee zur Realisierung<br />
der neuen Gewerbezone lieferte die<br />
Ingenieurgemeinschaft Seehauser &<br />
Partner. Ihr Konzept einer Bebauung<br />
auf drei verschie<strong>den</strong>en Ebenen<br />
überzeugte ebenso wie ihre Planung<br />
hinsichtlich einer modern effizienten<br />
Erschließung. Die gesamte Gewerbezone<br />
kann als vorbildlich bezeichnet<br />
wer<strong>den</strong>, da sie platzsparend konzipiert<br />
ist, <strong>den</strong> Wünschen aller <strong>Mit</strong>glieder aber<br />
trotz<strong>dem</strong> opt<strong>im</strong>al entgegenkommt. „Ein<br />
wesentlicher Vorteil bei diesem Projekt<br />
ist es, dass wir <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Konsortium<br />
einen einzigen Ansprechpartner haben“,<br />
erläutert Ing. Hansjörg Weger von<br />
der Ingenieurgemeinschaft Seehauser<br />
& Partner. „Eine homogene Bauweise<br />
sowie eine einheitliche Fassa<strong>den</strong>gestaltung<br />
sind so sehr viel leichter zu verwirklichen.“<br />
Den einzelnen Bewerbern<br />
kann so<strong>mit</strong> auch eine auf ihre individuellen<br />
Bedürfnisse „maßgeschneiderte“<br />
Lösung angeboten wer<strong>den</strong> und das<br />
Gesamtkonzept beinhaltet nicht zuletzt<br />
eine sehr harmonische und umweltverträgliche<br />
Eingliederung der einzelnen<br />
Baukörper in die Landschaft. Begrünte<br />
Dächer verstärken <strong>den</strong> ästhetisch ansprechen<strong>den</strong><br />
Eindruck noch zusätzlich.<br />
Die Fertigstellung des Gewerbegebietes<br />
Kardaun ist für 2008 geplant.<br />
inFO<br />
Konsortium gewerbegebiet Kardaun<br />
Dorf 68/steinegg - 39053 Karneid<br />
tel. 347 921 08 85<br />
Konsortial<strong>mit</strong>glied Tätigkeit<br />
Agrocenter Bozen OHG<br />
des Hans Huber & Martin Ebnicher<br />
Frigo Service KG<br />
des Walter Pisetta & Co.<br />
Großhandel <strong>mit</strong> Produkten<br />
für die Landwirtschaft<br />
Kühlanlagen<br />
Frigomont des Maier Roland Kühlanlagen<br />
Lunger Gottfried Abdichtungen, Isolierer<br />
Lageder Metallverarbeitung OHG<br />
des Lageder Robert und Theodor<br />
Metallverarbeitungsbetrieb<br />
Race Point des Rudiferia Kurt Motorradmechaniker<br />
Raiffeisenkasse Karneid-<br />
Steinegg Gen.m.H.<br />
Bank u. Versicherungen<br />
Luss KG des Pohl Christian Lawinen- und Steinschlagschutz<br />
A. Resch Zentralstaubsauganlagen<br />
Franziskaner Bäckerei Bäckerei<br />
Raintec Irrigation GmbH Beregnungstechnik<br />
Larcher OHG<br />
Schlüsseldienst,<br />
Sicherheitssysteme, Tresore<br />
Senoner Hotelbedarf des<br />
Handelsunternehmen<br />
Senoner Markus<br />
für die Gastronomie<br />
Fritz & Felix OHG<br />
d. Reichhalter E. und Gasser Ch.<br />
Bäckerei für Knabbergebäck<br />
Raffeiner Walter<br />
Wanderhandel und<br />
Großhandel <strong>mit</strong> Textilien<br />
Noch verfügbare Flächen für neue <strong>Mit</strong>glieder:<br />
ca. 7.000 m³ in <strong>den</strong> Obergeschossen der Parzelle P7<br />
ca. 2.900 m³ <strong>im</strong> Obergeschoss der Parzelle P4<br />
Frei nutzbare Fläche ohne Landesbindungen zum Verkauf:<br />
Ausmaß von 3.090 m²<br />
Bauvolumen von 25.484 m³
46<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Wohnkultur <strong>im</strong> Detail<br />
„Kreativität ist sinnvolles Denken gegen die Regel“ und – als Ergebnis:<br />
„Anders und besser als andere.“<br />
<strong>mit</strong> diesen Leitsätzen hat sich<br />
HOPPE zum europaweiten<br />
Marktführer in der Entwicklung,<br />
Herstellung und Vermarktung von<br />
Beschlagsystemen aus Aluminium,<br />
Bronze, Edelstahl, Kunststoff und Messing<br />
für Türen und Fenster etabliert.<br />
HOPPE ist heute eine international tätige<br />
Unternehmensgruppe: Rund 3000<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter in neun Werken in Europa<br />
und <strong>den</strong> USA sowie weltweite Vermarktung<br />
<strong>mit</strong> Vertriebsgesellschaften<br />
und mehreren Repräsentanzen sorgen<br />
dafür, dass durch <strong>den</strong> guten Griff<br />
Wohnkultur <strong>im</strong> Detail spürbar wird.<br />
Die HOPPE AG <strong>mit</strong> Sitz in St. Martin<br />
in Passeier ist <strong>mit</strong> 1000 <strong>Mit</strong>arbeitern<br />
und einem Umsatz von über 100<br />
Mio. Euro eine der tragen<strong>den</strong> Säulen<br />
der Gruppe. Das Unternehmen entwickelt<br />
und produziert in <strong>den</strong> drei<br />
Südtiroler Werken in St. Martin i.<br />
P., Laas und Schluderns Messing-,<br />
Kunststoff- und Aluminium-Produkte<br />
und ist verantwortlich für die<br />
Vermarktung in Italien, Österreich<br />
und Südosteuropa.<br />
Wettbewerbs“faktor“<br />
<strong>mit</strong>arbeiter<br />
Das Generalziel der HOPPE-Gruppe<br />
ist die kontinuierliche Steigerung der<br />
eigenen Überlebensfähigkeit, deren<br />
Elemente Liquidität, Rentabilität, Flexibilität,<br />
Innovation, Absatzsicherung<br />
und Gewinnerzielung unter der Bedingung<br />
der sozialen Akzeptabilität verwirklicht<br />
wer<strong>den</strong>. Sozialfairträglichkeit<br />
und Umweltschonung sind Kriterien,<br />
die für das gesamte Unternehmen,<br />
seine Produkte und deren Herstellung<br />
verbindlich sind. HOPPE folgt der<br />
Erkenntnis, dass die <strong>Mit</strong>arbeiter der<br />
best<strong>im</strong>mende Wettbewerbs“faktor“ für<br />
<strong>den</strong> langfristigen Erfolg des Unternehmens<br />
sind.<br />
Qualität zum anfassen<br />
Seit 1979 verfolgt HOPPE eine<br />
konsequente Markenartikel-Strategie,<br />
die <strong>den</strong> guten Griff be<strong>im</strong> Endgebrau-<br />
cher als Gestaltungsdetail an Türen<br />
und Fenster bekannt machen soll. Der<br />
Markenartikel ist nach <strong>dem</strong> Verständnis<br />
von HOPPE die Einlösung eines<br />
Qualitätsversprechens gegenüber <strong>dem</strong><br />
Verwender, <strong>den</strong>n Qualität anfassen<br />
macht Spaß und ver<strong>mit</strong>telt das Gefühl,<br />
einen guten Griff getan zu haben.<br />
Die in Serienfertigung hergestellten<br />
HOPPE-Produkte überzeugen durch<br />
hochwertige Qualität zu einem fairen<br />
Preis.<br />
Der Erfolg des Unternehmens, seine<br />
Grundgedanken und seine Bereitschaft,<br />
sich kontinuierlich <strong>den</strong> Herausforderungen<br />
<strong>im</strong> Markt zu stellen, lassen<br />
HOPPE vertrauensvoll und zuversichtlich<br />
in die Zukunft blicken.<br />
inFO<br />
hOPPe ag<br />
Jaufenstr. 16 - 39010 st. martin i. P.<br />
tel. 0473 640 111 - Fax 0473 651 359<br />
info.it@hoppe.com - www.hoppe.com
48<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Premiere für südtirol<br />
Das Bauunternehmen Stampfer hat in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ingenieurbüro<br />
Oswald Holzner und <strong>dem</strong> Betonwerk Tschigg bei der Errichtung der Lagerhalle der<br />
Firma Niederstätter die bisher größte fugenlose Deckenkonstruktion in Südtirol<br />
realisiert. Die Technik: verbundlose Vorspannung.<br />
Deckentragwerke sind <strong>im</strong> Hochbau<br />
ein wichtiges Konstruktionselement.<br />
Die Technik der verbundlosen<br />
Vorspannung ermöglicht bei sehr<br />
geringer Deckenstärke große Spannweiten<br />
<strong>mit</strong> hohen Auflasten. Die neue<br />
Lagerhalle der Firma Niederstätter in<br />
Kardaun hat eine Länge von 93 m,<br />
ein gemeinsames PrOJeKt vOn:<br />
Bauunternehmen<br />
negrellistraße 13/b - 39100 Bozen<br />
tel. 0471 501 373 - Fax 0471 501 310<br />
info@stampferbz.it<br />
eine Breite von max. 45 m, insgesamt<br />
eine Fläche von 3804 m² und eine<br />
Nettohöhe der Halle von 8 m. Die Decke<br />
ist außen auf Ortbetonwän<strong>den</strong> und<br />
innen auf zehn Rundstützen gelagert.<br />
Die Spannweiten der Decken betragen<br />
14,8 m – 15,2 m – 14,8 m, bei einer<br />
Stärke von 45 cm. Durch die Vorspan-<br />
schotterwerk - Baggerarbeiten<br />
Fertigbeton - industriebö<strong>den</strong><br />
Unterrainerstraße 5 - 39010 andrian<br />
tel. 0471 510 255 - Fax 0471 510 257<br />
info@tschigg.it - www.tschigg.it<br />
nung und das besondere Betonrezept<br />
kann auf Abdichtungsmaßnahmen und<br />
Belag verzichtet wer<strong>den</strong>. Dadurch ist<br />
die Decke sehr wirtschaftlich und hat<br />
trotz<strong>dem</strong> eine hohe Dauerhaftigkeit.<br />
Organisatorische und<br />
logistische meisterleistung<br />
Die Decke <strong>mit</strong> einem Gesamtvolumen<br />
von 2200 m³ wurde in einem<br />
Arbeitsschritt <strong>im</strong> Laufe von 15 Stun<strong>den</strong><br />
betoniert. Dabei wur<strong>den</strong> bis zu<br />
180 m³ Beton pro Stunde eingebaut.<br />
Dazu wur<strong>den</strong> sämtliche Arbeitsabläufe<br />
exakt geplant, so musste die Baustelle<br />
entsprechend vorbeireitet wer<strong>den</strong>:<br />
Beleuchtung, Verkehrsregelung,<br />
Fre<strong>im</strong>achen des Geländes, Koordination<br />
der Entladung der Betonmischer<br />
und Beschickung der Betonpumpen.<br />
Die Anlieferung der Ausgangsstoffe<br />
Zement und Flugasche erfolgte „just<br />
in t<strong>im</strong>e“ <strong>mit</strong> 36 Sattelschleppern aus<br />
Österreich ins Betonwerk Tschigg in<br />
Andrian. Dort wurde der Beton nach<br />
Boznerstraße 15/11 - 39011 lana<br />
tel. 0473 561 526 - Fax 0473 559 826<br />
bauingenieur@tuga.it<br />
einem eigenen Rezept gemischt und<br />
<strong>mit</strong> 35 Mischfahrzeugen zur Baustelle<br />
transportiert. <strong>Mit</strong> vier Betonpumpen<br />
wurde der Beton auf der Decke verteilt<br />
und von Mannschaften zu je sieben<br />
Personen pro Pumpe eingebaut. Nach<br />
einigen Stun<strong>den</strong> Wartezeit konnte<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Glätten <strong>mit</strong>tels maschinellen<br />
Flügelglätter begonnen wer<strong>den</strong>. Da<strong>mit</strong><br />
die Oberfläche auch <strong>den</strong> geforderten<br />
Verschleißwiderstand erreicht, wurde<br />
die gesamte Decke <strong>mit</strong> einem Wollfilzflies<br />
und einer Nylonfolie abgedeckt.<br />
abschluss des<br />
Betoniermarathons<br />
Am Donnerstag, <strong>den</strong> 14.12.2006<br />
um 19.00 Uhr trafen die ersten Betonmischer<br />
auf der Baustelle ein. Als letzter<br />
Schritt erfolgte am Samstag Nach<strong>mit</strong>tag<br />
der erste Spannvorgang der eingelegten<br />
Spannlitzen. Es folgten bis zum Erreichen<br />
der notwendigen Betonenddruckfestigkeit<br />
zwei weitere Spannvorgänge.<br />
Den Abschluss bildete das Entfernen der<br />
Schalung <strong>Mit</strong>te Jänner.<br />
Die halle in atzwang<br />
Am Niederstätter-<strong>Geschäft</strong>ssitz<br />
in Bozen ist der Raum sehr eingeschränkt.<br />
Neben <strong>den</strong> Filialen in<br />
Schlanders und Bruneck ist das Lager<br />
in Atzwang von großer Bedeutung.<br />
Auf etwa zwei Hektar sind Kräne<br />
und Maschinen untergebracht und<br />
seit Herbst 2006 wird dort auch die<br />
neue Betriebshalle gebaut. Notwendig<br />
wurde diese Halle zu<strong>dem</strong>, weil die<br />
Niederstätter AG seit einem Jahr um<br />
das <strong>Geschäft</strong>sfeld Baugerüste-Verleih<br />
aufgestockt hat.<br />
Als Partner in diesem Segment konnte<br />
der Marktführer Layher gewonnen<br />
Daten und Fakten<br />
Fläche/Volumen der Halle:<br />
3.804 m² / 30.584 m³<br />
Länge und Breite/Höhe der Halle:<br />
93,1 m / max. 45,7 m / 8,1 m<br />
Spannweite Decke: max. 15,2 m<br />
Stärke Decke: 45 cm<br />
Spannweite Träger: 15,5 m<br />
Höhe Träger: 1 m<br />
Ausführung Decke : verbundlos<br />
vorgespannte Massivdecke<br />
Nutzlast: 1.700 kg/m²<br />
Beteiligte:<br />
36 Sattelschlepper (plus Fahrer)<br />
35 Betonmischer (plus Fahrer)<br />
2 Mischmeister<br />
2 Baggerfahrer<br />
4 Bauingenieure<br />
2 Techniker<br />
6 Verkehrsanweiser vor und auf der<br />
Baustelle<br />
Elektriker, Mechaniker<br />
und weitere 40 Stampfer-<strong>Mit</strong>arbeiter<br />
wer<strong>den</strong>. Knapp 20 nach <strong>den</strong> Pr<strong>im</strong>us-<br />
Normen ausgebildete <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
sind <strong>mit</strong>tlerweile in diesem Bereich<br />
bei Niederstätter tätig. Nicht nur um<br />
Gerüste geht es da, sondern auch um<br />
die speziellen Layher-Stützsysteme<br />
für Deckenschalungen. Diese Systeme<br />
eigenen sich insbesondere für große<br />
Spannweiten und Überbauten sowie<br />
für Räume <strong>mit</strong> großen Höhen. Be<strong>im</strong><br />
Bau der neuen 4000 m² großen Halle<br />
kamen diese schon zur Anwendung.<br />
Die neue Halle ist so konzipiert, dass<br />
ein opt<strong>im</strong>ales Lagersystem für die<br />
Gerüstteile installiert wer<strong>den</strong> kann und<br />
entsprechende Bewegungsfreiheit für<br />
Lkws und Maschinen gegeben ist.<br />
Dazu Maria Niederstätter: „Der Hallenbau<br />
war schon eine Herausforderung<br />
für alle Beteiligten. In Südtirol gibt es<br />
spezialisierte Baufirmen, die so einen<br />
Auftrag übernehmen können, die<br />
meisten dieser Firmen sind auch gute<br />
Kun<strong>den</strong> von uns. Die Auftragsvergabe<br />
war also alles eher als einfach. Zu<br />
guter letzt sind nach <strong>den</strong> Ausschreibungskriterien<br />
dann ein Hand voll<br />
Baufirmen übrig gerblieben. Wir mussten<br />
dann eine Entscheidung treffen...“<br />
vollständiger videoclip über die Betonierarbeiten: radius-Box 001
50<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
gärtnerei als Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Der Gärtnereibetrieb Rottensteiner ist bekannt für seine Ideen und Konzepte zum<br />
Begrünen von Dächern, Gärten und Parkanlagen sowie für die Errichtung von<br />
vegetativen Lärmschutzwän<strong>den</strong>.<br />
nach<strong>dem</strong> am alten Standort in<br />
Bozen keine Erweiterungs- und<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bestan<strong>den</strong>, wurde der Betrieb in die<br />
Obstwiesen an der Meraner Straße in<br />
Moritzing verlegt und hat nun eine<br />
Gesamtfläche von 2,5 ha. Der Zugang<br />
der Kun<strong>den</strong> zum gesamten Freigelände<br />
erfolgt über das vorgelagerte Glas-<br />
Treibhaus. Dem Kun<strong>den</strong> will man die<br />
Verwendung der Ziergehölze und Kletterpflanzen<br />
aber auch augenscheinlich<br />
und praktisch vorführen, in<strong>dem</strong> ein<br />
großer Teil des Treibhaus-Gebäudes<br />
<strong>mit</strong> einer vorgesetzten vegetativen<br />
Fassa<strong>den</strong>begrünung gestaltet wurde,<br />
welche zugleich Sonnenschutz für die<br />
dahinter liegen<strong>den</strong> Räume bietet. Auch<br />
die Flachdächer (ca. 800 m²) wur<strong>den</strong><br />
intensiv bzw. extensiv begrünt.<br />
ein ganz besonderer Bau<br />
Der von der H2 GmbH und Norbert<br />
Hofer aus Deutschnofen realisierte<br />
Bau fügt sich hervorragend in die<br />
Landschaft ein. Das Treibhaus-Dach ist<br />
zu<strong>dem</strong> über eine Außentreppe erreichbar.<br />
Von diesem Dach aus hat man<br />
einen wunderbaren Überblick über die<br />
gesamte Gartenanlage und das Etschtal.<br />
Durch die Fassa<strong>den</strong>begrünung<br />
soll <strong>mit</strong> der Zeit auch ein bauliches,<br />
paradoxerweise aber nicht auffälliges,<br />
Markenzeichen entstehen.<br />
Der vom Studio Metris (Mühlen), Rudi<br />
Viehweider und Albert Willeit (Gais)<br />
geplante Niedrigenergie-Firmensitz<br />
wurde in Holzbauweise realisiert<br />
und <strong>mit</strong> einer Lärchenholzschalung<br />
verkleidet. Durch die professionelle<br />
Grob- und Detailplanung, fachgemäße<br />
Vorfertigung und gut koordinierte<br />
Vorgangsweise konnte diese große<br />
Anlage in weniger als vier Monaten<br />
fertig gestellt wer<strong>den</strong>. Dazu Norbert<br />
Hofer von H2: “Wie <strong>im</strong>mer lag<br />
es uns sehr am Herzen, die Bauzeiten<br />
einzuhalten, besonders da der<br />
Termin für die Neueröffnung schon<br />
vor Baubeginn fest stand. Durch die<br />
Trockenbauweise und Vorfertigung der<br />
tragen<strong>den</strong> Elemente konnte dieses Ziel<br />
ohne größere Schwierigkeiten erreicht<br />
wer<strong>den</strong>. Durch unsere langjährigen Erfahrungswerte<br />
in der Baukoordination<br />
und die gute Zusammenarbeit <strong>mit</strong> bekannten<br />
und bewährten Partnerfirmen<br />
konnten die ablaufbedingten Wartezeiten<br />
stark reduziert wer<strong>den</strong>. Besonders<br />
bei Strukturen, die etwas von der<br />
Norm abweichen, wie in diesem Fall<br />
die Eisenstangen an der Außenfassade,<br />
ist es notwendig, dass die Detailplanung<br />
und die ausführen<strong>den</strong> Handwerker<br />
eng zusammenarbeiten und ein<br />
gegenseitiges Vertrauen besteht.“<br />
Firmensitz <strong>mit</strong> auszeichnung<br />
Das Verwaltungsgebäude wurde als<br />
Niedrigenergiehaus <strong>mit</strong> einer rundum<br />
entsprechend gut gedämmten Außenhülle<br />
und speziellen Solargläsern<br />
errichtet. Es hat <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard<br />
B, wofür <strong>den</strong> Bauherren von<br />
Landesrat Michl La<strong>im</strong>er persönlich die<br />
Plakette überreicht wurde. Toni Rottensteiner<br />
findet ein Betriebsgebäude<br />
nach Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard B für seine<br />
Gärtnerei besonders passend: „Wir<br />
beschäftigen uns <strong>mit</strong> Pflanzen und<br />
Zierbäumen aller Art und sind unter<br />
Übergabe Plakette Kl<strong>im</strong>ahaus B durch landesrat michl la<strong>im</strong>er<br />
anderem spezialisiert auf die Begrünung<br />
von Dächern. Wir geben also <strong>mit</strong><br />
unserer Arbeit der Natur Grünflächen<br />
zurück. In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
Architekturstudio und <strong>dem</strong> Planungsbüro<br />
von Norbert Hofer aus Deutschnofen<br />
konnten wir einen Firmensitz<br />
bauen, der als umweltschonendes<br />
Niedrigenergiehaus genau unserer<br />
Philosophie entspricht.“<br />
inFO<br />
h2 gmbh - norbert hofer<br />
handwerkerzone 3 - 39050 Deutschnofen<br />
tel: 0471 617 120 - info@h-2.it<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 51<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E
52<br />
K L I M A H A U S<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006<br />
einfach nur Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Gute Ideen haben etwas gemeinsam. Sie sind einfach und leicht verständlich – so<br />
wie die Idee und das Projekt Kl<strong>im</strong>aHaus.<br />
Besondere Standards für Isolierungen<br />
und Dämmwerte, verbun<strong>den</strong><br />
<strong>mit</strong> entsprechen<strong>den</strong> Förderungen,<br />
gibt es seit <strong>den</strong> 80er Jahren;<br />
meist <strong>im</strong> Umfeld der Altbausanierung.<br />
In <strong>den</strong> 90er Jahren kamen dann die<br />
Begriffe wie Niedrigenergiehaus oder<br />
Passivhaus dazu. <strong>Mit</strong> der Diskussion<br />
um das Weltkl<strong>im</strong>a, die Erderwärmung<br />
und das Kyoto Protokoll war<br />
das Kl<strong>im</strong>a zum absoluten Schlagwort<br />
gewor<strong>den</strong>.<br />
In diesem Umfeld war <strong>dem</strong> Begriff<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus, welcher vor sechs Jahren<br />
in der Landesumweltagentur (Amt<br />
für Luft und Lärm) seinen Anfang<br />
nahm, der Erfolg<br />
sozusagen in die<br />
Wiege gelegt.<br />
„Trotz<strong>dem</strong> war<br />
es anfangs sehr<br />
schwer, die Idee<br />
des Kl<strong>im</strong>ahauses<br />
zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />
Der einfachste norbert lantschner<br />
Nenner war dann<br />
<strong>im</strong>mer das Argument Energieverbrauch<br />
pro m² und da<strong>mit</strong> die Kostenfrage“,<br />
erinnert sich Norbert Lantschner,<br />
Promotor in Sachen Kl<strong>im</strong>aHaus.<br />
„Diverse bautechnische Details sind für<br />
<strong>den</strong> Bauherrn oder für die Immobilien-<br />
käufer nur bedingt interessant. Dafür<br />
sind die drei Kategorien A, B und<br />
C, die sich ausschließlich nach <strong>dem</strong><br />
Energieverbrauch pro Fläche ergeben,<br />
umso leichter zu verstehen.“<br />
Best Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Zu einer Zeit, als der Begriff<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus noch etwas für „Spinner“<br />
war, plante Albert Willeit aus Gais<br />
sein Kl<strong>im</strong>ahaus. Er hat sein Haus bis<br />
ins Detail selbst geplant und dabei<br />
einige wesentliche Neuerungen eingebaut.<br />
Dafür erhielt er <strong>im</strong> Juli 2002<br />
die erste und damals höchste von<br />
der Landesverwaltung zu vergebende<br />
Auszeichnung nämlich die „Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus-A-plus“-Plakette und <strong>im</strong> Jahr<br />
darauf wurde es als Südtirols „Best<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus“ prämiert. Daraufhin gab<br />
es ein großes Medieninteresse; sogar in<br />
der Beilage der „Repubblica“ erschien<br />
damals eine vierseitige Titelgeschichte<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> reißerischen Titel: „La casa<br />
più ecologica d’Italia“. In der Folge<br />
kamen viele Besucher aus ganz Italien,<br />
um sich zu erkundigen, darunter ganze<br />
Abordnungen von Gemeindeverwaltungen.“<br />
Dazu Albert Willeit: „Dass<br />
nun alle vom Kl<strong>im</strong>aHaus sprechen, ist<br />
der Verdienst von einzelnen Pionie-<br />
ren und vom nunmehrigen Direktor<br />
der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur Norbert<br />
Lantschner, der <strong>den</strong> positiv besetzten<br />
Begriff und das Konzept Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
geprägt hat, das nun auch national so<br />
erfolgreich ist.“<br />
Das glück des tüchtigen<br />
Nichts ist stärker als eine Idee,<br />
deren Zeit gekommen ist. Dieses Zitat<br />
von Victor Hugo passt genau auf die<br />
Eigendynamik der Südtiroler Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus-Geschichte. Dazu Ressortchef<br />
Walter Huber: „Durch unseren Start<br />
Die Kernbereiche der Kl<strong>im</strong>ahaus agentur<br />
Zu <strong>den</strong> drei Kernbereichen der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur gehören der Energieausweis,<br />
die Aus- und Weiterbildung sowie die Beratung.<br />
Der Energieausweis zeigt auf<br />
<strong>den</strong> ersten Blick, wie hoch der<br />
Energieverbrauch eines Gebäudes<br />
ist. Er schafft Transparenz für alle<br />
Betei-ligten und kann zur Wertsteigerung<br />
einer Immobilie beitragen.<br />
Bei bestehen<strong>den</strong> Häusern hilft der<br />
Energieausweis Heizkosten senken,<br />
<strong>den</strong>n er enthält Informationen, welche<br />
Modernisierungen sinnvoll sind. Die<br />
Bewertung erfolgt unabhängig und<br />
so<strong>mit</strong> frei von Interessenskonflikten<br />
nach strengen Kriterien und Überprüfungen<br />
vor Ort. Die Kl<strong>im</strong>aHaus-Plakette<br />
ist ein Qualitätssiegel. Sie wird nur<br />
jenen Gebäu<strong>den</strong> verliehen, die eine<br />
hohe Energieeffizienz aufweisen.<br />
Die aus- und Weiterbildung<br />
Praxisorientiert und vielseitig wird<br />
Wissen über energieeffizientes und<br />
nachhaltiges Bauen von qualifizierten<br />
und motivierten Experten und Expertinnen<br />
in <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Kursen ver<strong>mit</strong>telt.<br />
Bisher haben über 4000 Teilnehmer<br />
das Angebot der Kl<strong>im</strong>aHaus-<br />
Fortbildung besucht, das nunmehr<br />
erweitert wird. Neben <strong>den</strong> Grund- und<br />
Aufbaukursen wer<strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Energieberater<br />
und Kl<strong>im</strong>aHaus-Zertifizierer-Kurse<br />
anboten. Neu sind auch die<br />
Kurse für Bauherren und „Baufrauen“,<br />
<strong>den</strong>en eine hilfreiche Einführung in<br />
die komplexe Welt des Bauens <strong>den</strong><br />
schon vor fünf<br />
Jahren sind wir<br />
heute <strong>den</strong> EU-<br />
Vorgaben zwei bis<br />
drei Jahre voraus.<br />
Noch dazu sind<br />
wir in Südtirol kl<strong>im</strong>atisch<br />
in einem<br />
extremen Bereich, Walter huber<br />
zwischen mediterranem<br />
und hochalpinem Kl<strong>im</strong>a.<br />
Daher gesteht man uns international<br />
die Kompetenz für Kl<strong>im</strong>ahäuser ganz<br />
einfach zu. Das geht von der Entwicklung<br />
der Vorgaben bis zu <strong>den</strong> Ausführen<strong>den</strong><br />
<strong>im</strong> Baugewerbe.“<br />
Weg zum Eigenhe<strong>im</strong> erleichtert und<br />
Entscheidungshilfen bietet.<br />
Der internationale Kl<strong>im</strong>aHaus-Master<br />
an der Freien Universität Bozen bietet<br />
die Möglichkeit einer umfangreichen<br />
aka<strong>dem</strong>ischen Spezialisierung.<br />
Die Beratung<br />
Wie können die Einsparpotentiale<br />
in Gebäu<strong>den</strong> ausgeschöpft wer<strong>den</strong>,<br />
welche Energieträger kommen wirtschaftlich<br />
und ökologisch in Frage,<br />
welche Technik der Wärmerzeugung<br />
Der Begriff Kl<strong>im</strong>ahaus ist in kürzester<br />
Zeit zu einem wahren Südtiroler „Exportschlager“<br />
gewor<strong>den</strong>. In Süd- und<br />
Nordeuropa, in Kanada, ja sogar Afrika<br />
gibt es Interessenten am Südtiroler<br />
Know-how. Da<strong>mit</strong> war es notwendig<br />
gewor<strong>den</strong>, eine eigene Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
Agentur einzurichten, die selbständig<br />
agiert. „Wir haben in eigenem Interesse<br />
die Entwicklung des Projektes<br />
vorangetrieben, es kann aber nicht<br />
die Aufgabe von Landesstellen sein,<br />
international zu agieren. Das macht<br />
jetzt die eigenständige Agentur unter<br />
der Leitung von Norbert Lantschner“<br />
so Ressortleiter Walter Huber.<br />
und Wärmeverteilung ermöglicht die<br />
geringsten Heizkosten, wie kann eine<br />
sommerliche Behaglichkeit möglichst<br />
ohne künstliche Kühlung erreicht wer<strong>den</strong>?<br />
Das sind die alltäglichen Fragen,<br />
für die die Experten und Expertinnen<br />
der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur berät Unternehmen,<br />
Planer und Planerinnen<br />
und öffentliche Einrichtungen sowie<br />
die Politik auf <strong>dem</strong> Weg zu einer<br />
energieeffizienten und nachhaltigen<br />
Entwicklung unserer Gesellschaft.<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 53<br />
K L I M A H A U S
54<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Fünf Jahre Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Nachfolgend die Chronologie des<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus-Projektes, entwickelt und<br />
umgesetzt <strong>im</strong> Landesamt für Luft und<br />
Lärm der Autonomen Provinz Bozen<br />
Südtirol. Vorausgegangen ist 1992<br />
der Beitritt der Landesregierung zum<br />
Kl<strong>im</strong>abündnis, der int. Partnerschaft<br />
zum Schutz der Erdatmosphäre zwischen<br />
europäischen Kommunen (inkl.<br />
der Südtiroler Gemein<strong>den</strong>) und <strong>den</strong><br />
indigenen Völkern des Regenwaldes.<br />
Von 1992 bis 2006 gab es Aktionen<br />
zur Information und Sensibilisierung<br />
über die Kl<strong>im</strong>abedrohung und <strong>den</strong><br />
sorgsamen Umgang <strong>mit</strong> Energie und<br />
Ressourcen. Großes Interesse fin-<br />
<strong>den</strong> landesweit die Initiativen Kl<strong>im</strong>a<br />
verbündet, Kl<strong>im</strong>aschritte, Kl<strong>im</strong>aschule,<br />
Pr<strong>im</strong>a Kl<strong>im</strong>a und Kl<strong>im</strong>aBetrieb. Von<br />
2000 bis 2002 Erarbeitung eines<br />
Energiepasses bzw. Wärmeausweises<br />
für Gebäude (ehemals Kl<strong>im</strong>aausweis).<br />
Das Projekt wird in Anlehnung an<br />
die bisherigen Kl<strong>im</strong>aaktivitäten Kl<strong>im</strong>aHaus/CasaCl<strong>im</strong>a<br />
genannt.<br />
eine Zwischenbilanz<br />
2002 Februar Erste Präsentation vom Kl<strong>im</strong>aHaus über<br />
eigene Tagung in Bozen. Der Kommunikation<br />
wird große Bedeutung beigemessen.<br />
2002 April Einladung der kanadischen Regierung zur<br />
Vorstellung des Kl<strong>im</strong>aHaus-Projektes be<strong>im</strong><br />
Generalkonsul der kanad. Botschaft.<br />
2002 Mai Die erste Auszeichnung Kl<strong>im</strong>aHaus A<br />
erhält aus <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> des Landesrates<br />
La<strong>im</strong>er die Familie Schäfer in Oberinn am<br />
Ritten für ihr Reihenhaus.<br />
2002 Oktober Die Stadtgemeinde Bozen übern<strong>im</strong>mt die<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus-Instrumente in die Bauordnung,<br />
kurze Zeit später folgen weitere<br />
Gemein<strong>den</strong>.<br />
2003 April Das Wohnbauinstitut „WOBI“, Eigentümer<br />
von ca. 12.000 Wohnungen in Südtirol,<br />
verpflichtet sich freiwillig, nur mehr Kl<strong>im</strong>aHäuser<br />
zu errichten.<br />
2003 Mai 1. Wettbewerb „Best Kl<strong>im</strong>aHaus“. Diese<br />
Auszeichnung erhält das Wohnhaus von<br />
Albert Willeit in Gais.<br />
2004 Juni Einladung an der Fakultät für Architektur<br />
der Universität „La Sapienza“ in Rom über<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus zu unterrichten.<br />
2004 Dezember Veröffentlichung des Dekretes des Landeshauptmanns<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> die Kl<strong>im</strong>aHaus-Best<strong>im</strong>mungen<br />
in Südtirol Anwendung fin<strong>den</strong>.<br />
2005 Oktober Das Buch „Kl<strong>im</strong>aHaus - Leben <strong>im</strong> Plus“<br />
erscheint in deutscher und italienischer<br />
Fassung und erfährt eine große<br />
Nachfrage.<br />
Bisher haben 3400 Planer an <strong>den</strong><br />
Kl<strong>im</strong>aHaus-Kursen teilgenommen.<br />
Ca. 1400 Besucher bei <strong>den</strong> Kursen<br />
für Bauausführende (<strong>Mit</strong>arbeiter aus<br />
Handwerks und Industrieunternehmen).<br />
In über 100 Städten Italiens<br />
wird auf Einladung verschie<strong>den</strong>er<br />
Organisationen, Institutionen oder<br />
Universitäten das Kl<strong>im</strong>aHaus-Projekt<br />
vorgestellt. Bisher wur<strong>den</strong> ungefähr<br />
500 Kl<strong>im</strong>aHäuser zertifiziert, darunter<br />
zahlreiche auch außerhalb von Südtirol.<br />
Eine Untersuchung <strong>im</strong> August<br />
2006 hat ergeben, dass in Südtirol<br />
knapp 10% der <strong>im</strong> Bau befindlichen<br />
Gebäude in der Energieeffizienzklasse<br />
A errichtet wer<strong>den</strong>. Laut Umfragen<br />
be<strong>im</strong> Baustoffhandel in Südtirol stieg<br />
der jährliche Umsatz be<strong>im</strong> Verkauf<br />
von Dämmstoffen in <strong>den</strong> Jahren 2004<br />
und 2005 um ca. 25%.<br />
2005 November Einladung zur 11. Weltkl<strong>im</strong>akonferenz in<br />
Montreal. Kl<strong>im</strong>aHaus wird als Beispiel für<br />
nachhaltigen Kl<strong>im</strong>aschutz präsentiert.<br />
2006 Jänner Erste Kl<strong>im</strong>aHaus-Messe in Bozen. Es<br />
kommen 24.000 Besucher und am 1. int.<br />
Kongress „Zukunft Bauen“ sind ca. 1000<br />
Teilnehmer dabei.<br />
2006 Jänner Erstmals wird der Preis „Bestes Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus“ von der Jury in sechs Kategorien<br />
vergeben.<br />
2006 Februar Validierung und Verkauf von VERs<br />
(verified emission reduction) durch das<br />
Kl<strong>im</strong>aprogramm. Kl<strong>im</strong>aHaus erhält die<br />
ersten CO 2 -Zertifikate.<br />
2006 April An der Freien Universität Bozen beginnt<br />
der erste Kl<strong>im</strong>aHaus-Master. Die Nachfrage<br />
ist so groß, dass Auswahlkriterien über<br />
<strong>den</strong> Zugang entschei<strong>den</strong>.<br />
2006 Mai Gründung der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur GmbH.<br />
Die Gesellschafter sind: SEL, Pensplan,<br />
Südtiroler Landessparkasse und Raiffeisen<br />
Landesbank.<br />
2006 Dezember Am 1. Dezember n<strong>im</strong>mt die neue Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
Agentur unter der Leitung von<br />
Norbert Lantschner in der Dante Straße in<br />
Bozen ihre Tätigkeit auf.<br />
2007 Jänner Int. Workshop von Natural Step in<br />
Stockholm <strong>mit</strong> persönlicher Einladung des<br />
Königs von Schwe<strong>den</strong>.<br />
2007 Jänner 2. Fachmesse Kl<strong>im</strong>aHaus und 2. int. Kongress<br />
„Zukunft Bauen“.<br />
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<strong>Radius</strong> 09/2006<br />
anlage für Wandheizung<br />
aktiver Umweltschutz<br />
Als Schritt zur Erhaltung von Umwelt und Kl<strong>im</strong>a führt die Europäische Union für<br />
ihre <strong>Mit</strong>gliedsstaaten ab 2008 <strong>den</strong> Energiepass für Gebäude ein.<br />
<strong>mit</strong> diesem Element der Klassifizierung<br />
sollen Gebäude eine<br />
Art Siegel ähnlich <strong>dem</strong> schon<br />
bestehen<strong>den</strong> für „weiße Ware“ wie<br />
Kühlschränke, Geschirr- und Waschmaschinen<br />
erhalten.<br />
In Zukunft wer<strong>den</strong> in Europa andere<br />
Werte <strong>im</strong> Bezug auf Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit gelten. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong><br />
Bau und der Zertifizierung von Kl<strong>im</strong>ahäusern<br />
beschreitet Südtirol also<br />
bereits <strong>den</strong> Weg zu vorbildlichem<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz. Im Trend eines gesun<strong>den</strong><br />
Bauens und Wohnens geht es um<br />
Materialien und vor allem ein gutes<br />
und st<strong>im</strong>miges Energiekonzept. Das<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus und dessen Komponenten<br />
wer<strong>den</strong> eine <strong>im</strong>mer größere Rolle für<br />
potenzielle Bauherren spielen.<br />
energie wird <strong>im</strong>mer wertvoller<br />
Den Zahlen von Greenpeace zufolge<br />
wer<strong>den</strong> ab 2050 Öl- und Gasreserven<br />
weltweit knapp und um ein Vielfaches<br />
wertvoller sein als heute. Für <strong>den</strong> Endverbraucher<br />
heißt das, sich von diesen<br />
Brennstoffen unabhängig zu machen<br />
und sich auf andere Brennstoffe zu<br />
konzentrieren oder einfach weniger<br />
Energie zu verbrauchen. „Es kann nicht<br />
sein, dass wir Regenwälder abholzen<br />
um Palmölplantagen zu errichten“,<br />
mahnt Norbert Lantschner von der Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
Agentur: „Nicht die kollektive<br />
Suche nach der billigsten Energiequelle<br />
kann die Lösung für unseren „Energiehunger“<br />
sein, sondern <strong>im</strong> Gebäudebau<br />
müssen andere Energiequellen<br />
Wärmeverlustvergleich: alt- und neubau<br />
angezapft wer<strong>den</strong>, beispielsweise die<br />
der Sonne oder der Erde. Des Weiteren<br />
ist jede Kilowattstunde, welche wir<br />
nicht verbrauchen, für <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
natürlicherweise die beste.“<br />
energiesparen <strong>mit</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Bei Neubauten wie auch bei<br />
Sanierungen heißt dies vor allem,<br />
aufgebrachte Energien wie z.B. Wärme<br />
nicht verpuffen zu lassen. <strong>Mit</strong> ausreichend<br />
Dämmung eingepackt und quasi<br />
luftdicht verschlossen sorgen verantwortungsvolle<br />
Bauherren dafür, dass<br />
Energie nicht „zum Fenster rausgeht“.<br />
Gleichzeitig sorgt die Verwendung von<br />
nachwachsen<strong>den</strong> Baustoffen und Dämmungen<br />
dafür, dass Mineralölreserven<br />
länger halten. Dass in diese Richtung<br />
sehr viel geforscht und entwickelt wird,<br />
zeigen neueste Beispiele von Dämmmetho<strong>den</strong>.<br />
Gerade <strong>im</strong> Hinblick auf das<br />
riesige Einsparungspotenzial bei bestehen<strong>den</strong><br />
Gebäu<strong>den</strong> ab einem Alter von<br />
20 Jahren sind innovative und auch<br />
preiswerte Lösungen gefragt. Oft wird<br />
auf Platzmangel oder auf zu großen<br />
Aufwand hingewiesen. Hier aber<br />
zeigen z.B. Vakuum-Isolations-Paneele,<br />
kurz VIP’s genannt, dass Wärmeschutz<br />
nicht gleichzeitig auch Wohnraumverzicht<br />
bedeutet. Die ca. 3 cm dicken<br />
Platten weisen <strong>den</strong> gleichen Dämmwert<br />
wie z.B. 20 cm Mineralfaserdämmung<br />
oder 38 cm Dämmziegel auf.<br />
heizen und lüften<br />
Für die meisten Gebäude wird<br />
der Passivhausstandard wohl noch<br />
nicht realisierbar sein, bei einem gut<br />
gedämmten Gebäude braucht es also<br />
trotz<strong>dem</strong> eine Heizung. Hier gilt es, die<br />
„kostenlose“ Energie der Natur zu nut-<br />
sommerlicher Wärmeschutz<br />
Photovoltaikanlage<br />
zen. Die Ausrichtung der Gebäude zur<br />
Sonne hin, d.h. <strong>im</strong> Allgemeinen offen<br />
nach Sü<strong>den</strong> und geschlossen nach<br />
Nor<strong>den</strong>, hilft, die Energie der Sonne zu<br />
„tanken“. Solartechnik und Geothermie<br />
sind Grundpfeiler einer unabhängigen<br />
Versorgung von Gebäu<strong>den</strong> <strong>mit</strong> Wärme<br />
und Strom. Eine kontrollierte Be- und<br />
Entlüftung <strong>mit</strong> Wärmerückgewinnung<br />
sorgt bei geschlossenem Fenster für<br />
frische und gesunde Luft, gleichzeitig<br />
verhindert dies das Eindringen von<br />
Lärm oder Feinstaub.<br />
Wissen ver<strong>mit</strong>teln<br />
„Wir wollen vor allem das Basiswissen<br />
zu energiesparen<strong>dem</strong> Bauen<br />
ver<strong>mit</strong>teln, nicht nur an Planer und<br />
Handwerker sondern auch an die<br />
Bauherren und Nutzer von Gebäu<strong>den</strong>“,<br />
erklärt Norbert Lantschner. Die<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur hat und wird auch<br />
weiterhin eine tragende Rolle hierbei<br />
einnehmen.“ <strong>Mit</strong>tlerweile haben über<br />
3000 Planer und über 800 Handwerker<br />
erfolgreich an Kursen zu Kl<strong>im</strong>ahaus-<br />
Experten teilgenommen. Hinzu kommen<br />
die an der Universität ausgebil-<br />
deten „Kl<strong>im</strong>ahaus-Master“. Derzeitige<br />
„Parallel-Welten“ unter <strong>den</strong> Propagierern<br />
des energiesparen<strong>den</strong> Bauens müssen<br />
zusammengeführt wer<strong>den</strong>. „Unser<br />
neu gegründeter wissenschaftlicher<br />
Beirat, die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der<br />
<strong>den</strong>a, der Deutschen Energie Agentur,<br />
der TU München und anderen Institutionen<br />
wer<strong>den</strong> helfen, diese große<br />
Aufgabe zu bewältigen, wagt Norbert<br />
Lantschner einen Blick in die Zukunft,<br />
„wichtig ist die Aufklärung und eine<br />
seriöse Zertifizierung, welche ausreichend<br />
Transparenz <strong>im</strong> Vergleich von<br />
Gebäu<strong>den</strong> bietet. Seriosität muss hier<br />
groß geschrieben wer<strong>den</strong>, da an einem<br />
solch großen Markt auch unlautere<br />
„Experten“ ihre Dienste anbieten. Die<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur wird weiter wachsen,<br />
sich neues Wissen erschließen,<br />
<strong>im</strong>mer <strong>mit</strong> Blick auf das Morgen. Wir<br />
haben auch einen sozialen Auftrag,<br />
wollen helfen, unsere zum Teil maro<strong>den</strong><br />
Stadteile aufzuwerten, um auf<br />
diesem Weg <strong>den</strong> Menschen näher an<br />
die Umwelt zu führen und schließlich<br />
auch in der Zukunft ein menschenwürdiges<br />
<strong>Mit</strong>einander zu fördern.“<br />
Biogasanlage in nicaragua<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 57<br />
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<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
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<strong>Radius</strong> 09/2006<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz geht je<strong>den</strong> an<br />
Die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur fördert kl<strong>im</strong>aschützende Maßnahmen und versucht, ein<br />
allgemeines Bewusstsein für Kl<strong>im</strong>aschutz zu wecken. Das Zertifikat für aktiven<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz „VER“ soll zum positiven Kl<strong>im</strong>aschutz-Image beitragen<br />
südtirol ist nicht nur in Italien,<br />
sondern auch innerhalb der EU<br />
absoluter Vorreiter in Sachen<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz. Kl<strong>im</strong>aschutz heißt aber<br />
nicht nur Kl<strong>im</strong>ahaus, auch wenn<br />
dieses Thema in Südtirol Dauerbrenner<br />
ist und inzwischen auch auf reges<br />
Interesse in anderen italienischen<br />
Regionen getroffen ist. Aktiver<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz bedeutet, Aktivitäten so<br />
kl<strong>im</strong>aneutral wie möglich zu gestalten,<br />
bzw. wo dies nicht möglich ist, die eigene<br />
kl<strong>im</strong>aschädigende Aktivität durch<br />
Kompensationsmaßnahmen, wie z.B.<br />
die Unterstützung kl<strong>im</strong>afreundlicher<br />
Projekte, auszugleichen.<br />
Für aktive wie passive kl<strong>im</strong>aschützende<br />
Maßnahmen stellt die Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus Agentur zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
TÜV Bayern ein Zertifikat aus, das<br />
sogenannte VER, Verified Emission<br />
Reduction. Norbert Lantschner, Leiter<br />
der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur: „Jeder<br />
kann seinen Beitrag zum Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
leisten und sein Verhalten<br />
durch Ausgleichsverhalten kompensieren.“<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz ist schwer<br />
zu kommunizieren<br />
Gebäude, Verkehr und Industrie<br />
sind die hauptverantwortlichen Kl<strong>im</strong>aschädiger.<br />
Auch <strong>im</strong> industriearmen<br />
Südtirol gibt es genug andere Aktivitäten,<br />
die CO2-Emissionen produzieren,<br />
so beispielsweise Landwirtschaft,<br />
Gewerbe, Tourismus. Kl<strong>im</strong>aschutz ist<br />
allerdings – <strong>im</strong>mer noch – schwer zu<br />
kommunizieren, kl<strong>im</strong>afreundliche bzw.<br />
-schädigende Aktivitäten kann man<br />
nicht anfassen, nicht sehen. Norbert<br />
Lantschner: „Wir müssen deshalb<br />
an das Bewusstsein, an das Verantwortungsbewusstsein<br />
des Einzelnen<br />
appellieren“. Wenn einer etwas für<br />
das Kl<strong>im</strong>a tut, soll er es auch zeigen<br />
können. Kl<strong>im</strong>aschutz muss eine<br />
Image-Angelegenheit wer<strong>den</strong>.“ Das<br />
VER-Zertifikat wird für Unternehmen<br />
ein Aushängeschild wie eine ISO-Zertifizierung.<br />
ver = <strong>im</strong>age durch aktiven<br />
oder passiven Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
Norbert Lantschner: „Die Ausstellung<br />
der VER-Zertifikate hat nichts<br />
<strong>mit</strong> Emissionshandel zu tun, sondern<br />
ist einfach die Bestätigung für aktiven<br />
oder passiven Kl<strong>im</strong>aschutz.“ So kann<br />
z.B. eine Firma, deren Tätigkeit kl<strong>im</strong>abelastend<br />
ist, durch finanzielle Unterstützung<br />
von Aufforstungsprojekten<br />
einen positiven Ausgleich schaffen.<br />
Andere Unternehmen, die durch<br />
Sanierungsmaßnahmen, Umstellung<br />
des Fahrzeugparks auf Gasbetrieb<br />
oder Investitionen in Neubauten nach<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus-Standards ihren aktiven<br />
Beitrag zur Emissionsreduzierung<br />
leisten, können sich dies ebenfalls<br />
zertifizieren lassen. Das Unternehmen<br />
hat davon keinerlei finanziellen Vorteil,<br />
gewinnt allerdings ein positives<br />
Image. „Das VER hat reinen Symbolcharakter.<br />
Jeder kann seinen Beitrag<br />
leisten und soll das auch zeigen<br />
können.“<br />
Das Projekt VER hat eine Laufzeit von<br />
zehn Jahren. Der deutsche Partner<br />
TÜV ist Garant für Seriosität. Das<br />
Projekt ist nicht verdienstorientiert,<br />
die Einnahmen aus der Erstellung der<br />
Zertifikate wer<strong>den</strong> in Kl<strong>im</strong>aschutzmaßnahmen<br />
<strong>im</strong> Rahmen des Kl<strong>im</strong>abündnisses<br />
re-investiert. Es handelt sich<br />
allerdings – zumindest bislang – noch<br />
um ein aufwändiges Prozedere, das<br />
nur für größere Gruppen bzw. Firmen<br />
interessant ist. Lantschner: „Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
ist teuer, aber es führt kein<br />
Weg daran vorbei. Wenn die Staaten<br />
versagen, dann muss man versuchen,<br />
<strong>den</strong> Einzelnen zu sensibilisieren.“<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus handelt nicht <strong>mit</strong> cO 2<br />
Die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur stellt<br />
Zertifikate für kl<strong>im</strong>afreundliches<br />
Verhalten aus und ist da<strong>mit</strong> in <strong>den</strong><br />
Verruf gekommen, Emissionshandel<br />
zu betreiben. Das Eine hat <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
Anderen allerdings nichts zu tun,<br />
stellt Norbert Lantschner, Direktor<br />
der Agentur, klar.<br />
<strong>Radius</strong>: Verdient ihre Agentur<br />
Geld <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Verkauf von in Südtirol<br />
nicht benutzten CO2-Emissionen?<br />
N. Lantschner: Absolut nicht. Wir<br />
dürften das auch gar nicht. Der CO2-<br />
Handel ist laut Kyoto Protokoll nur<br />
bei best<strong>im</strong>mten Großindustrien und<br />
Energieproduzenten, also Kraftwerksbetreibern,<br />
möglich und unterliegt<br />
strengen Auflagen.<br />
<strong>Radius</strong>: Was bedeutet der Handel<br />
<strong>mit</strong> Emissionen eigentlich konkret?<br />
Ich kaufe Verschmutzungsrechte auf<br />
von anderen, die weniger verschmutzen<br />
und mache da<strong>mit</strong> das Ozonloch<br />
über meinem Land größer?<br />
N. Lantschner: Nein, so einfach ist<br />
das nicht. Zuerst muss man wissen,<br />
dass CO2 sich in der Atmosphäre<br />
gleichmäßig verteilt. Das heißt, die<br />
Konzentration gleicht sich aus. Deshalb<br />
ist es möglich, dass Großverbraucher<br />
Quoten von Ländern aufkaufen,<br />
die keine emissionsstarke Industrie,<br />
weniger Gebäude und weniger Verkehr<br />
haben. Die Emissionsquoten sind<br />
durch das Kyoto Protokoll geregelt,<br />
die einzelnen Länder haben unterschiedliche<br />
Allokationen, die u.a. von<br />
wirtschaftlichen Faktoren abhängen.<br />
<strong>Mit</strong>tlerweile haben die CO2-Quoten<br />
kaum noch<br />
einen Wert.<br />
Ein CO2-Equivalent<br />
pro<br />
Tonne kostet<br />
heute an der<br />
Börse ca. 5<br />
Euro, vor<br />
einem Jahr<br />
waren es vielleicht 25 Euro.<br />
<strong>Radius</strong>: Es gibt also eine Börse für<br />
Emissionen?<br />
N. Lantschner: Ja, die Kl<strong>im</strong>abörse<br />
in London. Dort handeln Broker <strong>mit</strong><br />
diesen Quoten. Die Idee dahinter<br />
ist allerdings, dass es <strong>mit</strong> der Zeit<br />
aufwändiger ist, Quoten zu erwerben,<br />
als zu sanieren. Im Moment ist<br />
es allerdings – leider - noch billiger,<br />
CO2-Quoten einzukaufen. Wo 100<br />
Tonnen CO2 ausgeschüttet wer<strong>den</strong><br />
– ob über Russland oder in Argentinien<br />
– ist je<strong>den</strong>falls irrelevant. Kyoto<br />
zielt auf eine langfristige weltweite<br />
Reduzierung der Emissionen.<br />
<strong>Radius</strong>: Davon sind wir <strong>im</strong> Augenblick<br />
aber weiter <strong>den</strong>n je entfernt,<br />
oder?<br />
N. Lantschner: Die Allokationsvergabe<br />
muss seriöser wer<strong>den</strong>,<br />
sonst bleibt Kyoto eine leere Hülse.<br />
Grundsätzlich habe ich nichts gegen<br />
<strong>den</strong> Emissionshandel, nur müssen die<br />
Spielregeln besser definiert wer<strong>den</strong><br />
und wir dürfen das Endziel nicht aus<br />
<strong>den</strong> Augen verlieren, nämlich die<br />
tatsächliche Reduzierung von Emissionen.<br />
Derzeit sägen wir kräftig an<br />
<strong>dem</strong> Ast, auf <strong>dem</strong> wir sitzen.<br />
<strong>Radius</strong>: Das Kl<strong>im</strong>a ist aus <strong>den</strong><br />
Fugen?<br />
N. Lantschner: Das kann man<br />
wohl sagen. Es ist schon später als<br />
fünf nach 12. Wir müssen langfristig<br />
gesehen unseren Lebensstil ändern,<br />
und das geht je<strong>den</strong> etwas an. Der<br />
Wohlstand in <strong>den</strong> Industrienationen<br />
wird schon derzeit durch Kl<strong>im</strong>aschä<strong>den</strong><br />
um 20% reduziert. Und es kann<br />
nicht angehen, dass 5% der Weltbevölkerung,<br />
zu <strong>den</strong>en gehören auch<br />
wir, sich Energie- und Ressourcenraub<br />
auf Kosten anderer leisten.<br />
Wir müssen anfangen, zumindest<br />
für sozialen und ökologischen Ausgleich<br />
zu sorgen und dürfen dabei<br />
das Endziel nicht aus <strong>den</strong> Augen<br />
verlieren.<br />
<strong>Radius</strong>: Sie meinen, <strong>im</strong> Augenblick<br />
können wir noch kompensieren,<br />
aber irgendwann reicht das<br />
nicht mehr …<br />
N. Lantschner: Genau, <strong>im</strong> Augen-<br />
blick ist schon viel getan, wenn<br />
derjenige, der seine Emissionen<br />
nicht ausreichend reduzieren kann,<br />
wenigstens auf der anderen Seite kl<strong>im</strong>afreundliche<br />
Aktivitäten finanziert.<br />
Emissionen reduzieren, sanieren und<br />
kl<strong>im</strong>afreundliche Anlagen bauen<br />
geht nicht von heute auf morgen,<br />
das ist klar – aber es führt kein<br />
Weg daran vorbei und wir müssen,<br />
wenn nicht gestern, wenigstens<br />
heute da<strong>mit</strong> beginnen. So wie heute<br />
können wir je<strong>den</strong>falls nicht weiterleben.<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz kostet, aber kein<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz kostet langfristig noch<br />
viel mehr!<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 61<br />
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<strong>Radius</strong> 09/2006<br />
comeback für<br />
casacl<strong>im</strong>a südtirol<br />
Anlässlich der Kl<strong>im</strong>ahouse 2007 wird wieder ein energiesparendes Gebäude in der<br />
Messe aufgestellt. Es ist das dritte Mal, dass Südtiroler Handwerker zeigen, was<br />
die Bauherren bei der low-energy-Bauweise alles berücksichtigen müssen.<br />
experten, aber auch alle Interessierten<br />
<strong>im</strong> Bereich innovatives Bauen<br />
erwarteten <strong>mit</strong> großem Interesse<br />
die Fachmesse Kl<strong>im</strong>ahouse in Bozen<br />
(25. bis 28. Jänner). Die Fachmesse hat<br />
sich bereits als Fixpunkt für Italiens<br />
Fachleute <strong>im</strong> Bereich energieeffizientes<br />
Bauen und Renovieren etabliert.<br />
Das Kl<strong>im</strong>ahaus in der messe<br />
Wie schon die Male vorher, ist<br />
der Landesverband der Handwerker<br />
auch bei der diesjährigen Ausgabe der<br />
Kl<strong>im</strong>ahouse <strong>mit</strong> einem zweistöckigen<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus vertreten. Dieses Haus<br />
zeigt mehrere Formen und Lösungen<br />
von Verschalungen, Isolierungen,<br />
Holz- und Massivbauweise, Installationen<br />
und Innenausbau. Die Besucher<br />
erhalten die Möglichkeit, „hinter die<br />
Wände“ eines Kl<strong>im</strong>ahauses zu sehen,<br />
diese Bauweise kennen zu lernen und<br />
zu beurteilen.<br />
Die Entdeckungsreise der verschie<strong>den</strong>en<br />
Bautechniken wird noch<br />
interessanter durch die Präsenz der<br />
Projektanten und Bauunternehmer des<br />
Konsortiums casacl<strong>im</strong>a südtirol gestaltet,<br />
die an allen Messetagen geführte<br />
Besichtigungen durch das Modellhaus<br />
veranstalten. Das Kl<strong>im</strong>ahaus, das in<br />
Rekordzeit von <strong>den</strong> Berufsgemeinschaften<br />
des LVH in der Messehalle<br />
aufgebaut wird, ist konzeptionell i<strong>den</strong>tisch<br />
<strong>mit</strong> jenem Haus, das letztes Jahr<br />
bereits auf der Messe MCE in Mailand<br />
stand. Dieses Modell eines Kl<strong>im</strong>ahauses<br />
fand so großen Anklang, dass<br />
der LVH beschlossen hat, es auch auf<br />
der Kl<strong>im</strong>ahouse in Bozen <strong>mit</strong> einigen<br />
Modifizierungen auszustellen.<br />
alle aspekte des Bauens<br />
Das zweistöckige Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
erstreckt sich auf einer Fläche von<br />
100 m². Im Erdgeschoß befindet sich<br />
das Wohnz<strong>im</strong>mer, das sich zu einem<br />
Wintergarten hin öffnet. In Küche, Bad<br />
und Heizraum wer<strong>den</strong> alle Installationen<br />
an der Oberfläche der Wände<br />
gezeigt, um dadurch <strong>den</strong> Besuchern<br />
<strong>den</strong> Blick in das Innenleben eines<br />
Kl<strong>im</strong>ahauses zu gewähren. Das Obergeschoß<br />
besteht aus einem Schlafz<strong>im</strong>mer<br />
und einer großen Dachterrasse.<br />
Die vier Außenwände sind in vier<br />
verschie<strong>den</strong>en Varianten aufgebaut:<br />
zwei Holzkonstruktionen und zwei<br />
Massivbauweisen. Für die Isolierung<br />
wur<strong>den</strong> sowohl natürliche als auch<br />
synthetische Materialien verwendet.<br />
Zum Schluss des Rundgangs durch<br />
das Haus lernen die Interessierten<br />
noch die Lüftungssysteme kennen und<br />
die Möglichkeiten und Vorteile eines<br />
begrünten Daches.<br />
Auf <strong>dem</strong> Areal der casacl<strong>im</strong>a südtirol<br />
stehen auch die Stände der teilnehmen<strong>den</strong><br />
LVH-Berufsgemeinschaften<br />
der Maurer, Dachdecker, Maler, Bo<strong>den</strong>leger,<br />
Installateure für Heizung und<br />
sanitäre Anlagen, die Solargemeinschaft<br />
und das Konsortium casacl<strong>im</strong>a<br />
südtirol. Hier erfährt der Besucher alle<br />
Neuheiten <strong>im</strong> Bereich Türen und Fenster,<br />
Bö<strong>den</strong>, Trockenbau, kontrollierte<br />
Lüftung und Massivbauweise.<br />
Wie funktioniert das haus?<br />
Neben <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Arten des<br />
Aufbaus der Außenhülle zeigt das von<br />
<strong>den</strong> eigens ausgebildeten Südtiroler<br />
Handwerkern errichtete Gebäude auch<br />
Beispiele von durchdachten Installationen:<br />
Heizungssysteme, Bo<strong>den</strong>- und<br />
Wandheizung, kontrollierte Lüftung<br />
und Wärmerückgewinnung, Solar-<br />
und Photovoltaikanlagen. Auch der<br />
Aufbau des Bo<strong>den</strong>s, von der Isolierung<br />
bis hin zum Schallschutz und<br />
der Bo<strong>den</strong>heizung, wird klar gezeigt.<br />
Das LVH-Kl<strong>im</strong>ahaus weist sämtliche<br />
Parameter auf, um als Kl<strong>im</strong>ahaus A+<br />
eingestuft zu wer<strong>den</strong>.<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus-experten<br />
Das Kl<strong>im</strong>ahaus auf der Messe ist<br />
ein Projekt der LVH-Berufsgemeinschaften<br />
und des Konsortiums<br />
casacl<strong>im</strong>a südtirol. Das Konsortium<br />
bündelt Wissen und Können des<br />
Südtiroler Handwerks und bietet die<br />
gesamte Realisierung eines Kl<strong>im</strong>ahauses<br />
an – von der Projektierung<br />
über <strong>den</strong> Aufbau bis hin zur Bauaufsicht.<br />
Südtirols Handwerker und die<br />
neu gegründete Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur<br />
vereinen langjährige Erfahrung und<br />
gezielte Weiterbildung <strong>im</strong> Bereich<br />
energieeffizientes Bauen und haben<br />
sich dadurch als die Kl<strong>im</strong>ahaus-Experten<br />
etabliert. Ein Kl<strong>im</strong>ahaus zu bauen<br />
bedeutet Energie sparen, die Umwelt<br />
schonen, Geld sparen und mehr<br />
Wohnqualität schaffen. <strong>Mit</strong>tlerweile<br />
errichten die Handwerker von casacl<strong>im</strong>a<br />
südtirol <strong>im</strong>mer mehr Kl<strong>im</strong>ahäuser<br />
außerhalb der Provinz. Besonders in<br />
Italien findet diese Bauweise großen<br />
Anklang und räumt südtirols Handwerkern<br />
eine Vorreiterrolle in diesem<br />
Bereich ein, wie ein Artikel über das<br />
„Modello Bolzano“ in der Wirtschaftszeitung<br />
„Il sole 24 ore“ vom 6. Jänner<br />
2007 belegt.<br />
Wer sich an casacl<strong>im</strong>a südtirol oder<br />
die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur wendet erhält<br />
ein Qualitätsprodukt, das die Einhaltung<br />
der verschie<strong>den</strong>en Parameter der<br />
Energieeinsparung (ein Verbrauch von<br />
weniger als 50 kWh/m²) garantiert.<br />
„Wenn diese Parameter nicht eingehalten<br />
wer<strong>den</strong>, gehört das Haus nicht<br />
zur Marke casacl<strong>im</strong>a südtirol“, erklärt<br />
Mike Marseiler, Sprecher der casacl<strong>im</strong>a<br />
südtirol. „Die Partner von casacl<strong>im</strong>a<br />
sind verpflichtet, nach <strong>den</strong> Vorlagen<br />
der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur die low-energy-Häuser<br />
zu bauen.“<br />
Anlässlich der Messe Kl<strong>im</strong>ahouse<br />
erscheint die zweite und erweiterte<br />
Auflage des Handbuchs zum Bau<br />
eines Kl<strong>im</strong>ahauses in Massivbauweise.<br />
Dieser Wegweiser ist sowohl für Bauherren<br />
und Projektanten, als auch für<br />
Bauunternehmen gedacht, um ihnen<br />
Anregungen, Möglichkeiten und Lösungen<br />
zum fachgerecht ausgeführten<br />
massiven Kl<strong>im</strong>ahaus zu präsentieren.<br />
Was ist los <strong>im</strong> lvh-Kl<strong>im</strong>ahaus?<br />
Treffpunkt auf der Messe <strong>mit</strong><br />
Bio-Energy-Snacks und Live Jazz<br />
Musik bei casacl<strong>im</strong>a südtirol und<br />
<strong>den</strong> LVH-Berufsgemeinschaften der<br />
Bo<strong>den</strong>leger, Dachdecker, Installateure<br />
für Heizung- und Sanitäre Anlagen,<br />
Maler, Maurer sowie die Südtiroler<br />
Solargemeinschaft:<br />
Donnerstag, 25. Januar um 12 Uhr<br />
und Freitag, 26. bis Sonntag,<br />
28. Januar, jeweils um 11 Uhr<br />
c/o Fachmesse Kl<strong>im</strong>ahouse<br />
Bozen 25. - 28. Jänner 2007<br />
Sektor D, Gang 22, Stand 12<br />
inFO<br />
hotline Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
0471 323 232 - kl<strong>im</strong>ahaus@lvh.it<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 63<br />
K L I M A H A U S
64<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Wenn schon, <strong>den</strong>n schon<br />
Michael Tribus Architecture aus Lana setzt diesen Leitspruch als<br />
Passivhaus-Planungsbüro um. Wenn schon Bauen oder Sanieren, dann<br />
<strong>mit</strong> höchster Energieeffizienz und ansprechender Architektur.<br />
Wenn schon Investitionen für<br />
einen Hausbau oder eine Sanierung<br />
getätigt wer<strong>den</strong> und die<br />
Arbeiten für die nächsten 30 Jahre<br />
einen Nutzen bringen sollen, dann<br />
sollten diese Gelder auch möglichst<br />
sinnvoll eingesetzt wer<strong>den</strong>. Es wäre<br />
also schade, nur eine „halbe Sache“<br />
zu machen. Stattdessen sollte „or<strong>den</strong>tlich“,<br />
wenn nicht „opt<strong>im</strong>al“ gebaut<br />
wer<strong>den</strong>. Vielfach wird aber leider nur<br />
ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt,<br />
der Weg aber nicht gegangen: es<br />
wird zwar ein wenig (10 cm) gedämmt,<br />
aber nicht konsequent genug (30<br />
cm), um auf ein traditionelles Hei-<br />
zungssystem (<strong>mit</strong> <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />
Mehrkosten) verzichten zu können.<br />
Denn die Kosten und der Aufwand<br />
(Gerüst, Verputzen) für die Arbeit<br />
bleiben annähernd gleich, die Kosten<br />
für die verdreifachte Dämmstärke<br />
steigen aber nicht dre<strong>im</strong>al. Dafür aber<br />
wird es durch eine luftdichte und hoch<br />
gedämmte Gebäudehülle <strong>im</strong> Passivhaus-Standard<br />
möglich, <strong>den</strong> Verbrauch<br />
des Gebäudes um bis zu 90% zu<br />
reduzieren.<br />
Durch diese Maßnahme wird der<br />
Verbrauch von derzeit durchschnittlich<br />
über 20 Litern Heizöl auf ca.<br />
umgerechnet 1 Liter pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche und Jahr reduziert. Der so<br />
nur noch geringe Restheizwärmebedarf<br />
kann dann auch sowohl durch moderne<br />
Heizsysteme <strong>mit</strong> Holzpellets erzeugt<br />
oder durch alternative Energiesysteme<br />
wie Erdwärmeson<strong>den</strong> (Geothermie)<br />
oder Photovoltaikanlagen ergänzt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen<br />
bei Formen oder Materialien.<br />
Holz- oder Massivbau sind ebenso<br />
möglich wie die Wahl des Daches,<br />
egal ob begrüntes Flachdach oder<br />
traditionelles Satteldach.<br />
neubau und sanierung –<br />
privat und öffentlich<br />
Dies gilt nicht nur für private<br />
Kun<strong>den</strong>, sondern auch für öffentliche<br />
Verwaltungen. Bisher konnte das Büro<br />
Michael Tribus Architecture seine Erfahrungen<br />
sowohl in Neubau als auch<br />
Sanierung für Bürogebäude (beispielsweise<br />
der neue Sitz des Landesressorts<br />
für Umwelt- und Energie be<strong>im</strong> Bozner<br />
Bahnhof) und Schule, Kindergarten,<br />
Turnhalle, Feuerwehrhalle („KOM“<br />
Oberplanitzing Kaltern) oder Mehrzweckgebäude<br />
(Moos i. P.) einbringen<br />
und umsetzen. Auch für Rathäuser,<br />
Krankenhäuser oder Pflegehe<strong>im</strong>e bietet<br />
sich die Chance, durch Steigerung<br />
der Energieeffizienz der Gebäude die<br />
Energiekosten zu senken und <strong>den</strong><br />
Gemeinde- bzw. Landeshaushalt langfristig<br />
zu entlasten – bei gestiegenem<br />
Wohn- oder Arbeitskomfort wie zum<br />
Beispiel dauerhaft frischer Raumluft<br />
in Büros, Arbeits- und Wohnräumen.<br />
Sowohl Privaten als auch öffentlichen<br />
Verwaltungen wird so<strong>mit</strong> ermöglicht,<br />
in Unabhängigkeit von steigen<strong>den</strong><br />
Erdölpreisen und Lieferengpässen von<br />
Erdgas, einen Beitrag zum Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
und zur Verminderung der Abgase<br />
auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Feinstaub-<br />
Thematik zu leisten.<br />
„Wenn schon, dann schön!“<br />
Der „Premio di Architettura<br />
della cittá<br />
di Oderzo“ bezeugt,<br />
dass energieeffizientes<br />
Bauen auch<br />
ästhetisch sein kann.<br />
Für <strong>den</strong> Architekten<br />
Michael Tribus ist<br />
energieeffizientes<br />
Bauen und Sanieren<br />
kein Selbstzweck,<br />
sondern die logische Konsequenz<br />
zur Nachhaltigkeit. Passivhaus-Standard<br />
ist keine Zwangsjacke, sondern<br />
wird zu einem architektonischen<br />
Gestaltungselement, wie die Fassade<br />
des ehemaligen Postgebäudes be<strong>im</strong><br />
Bozner Bahnhof zeigt. Die 35 cm<br />
dicke Isolierung wird individuell an<br />
die Erfordernisse des Standorts unter<br />
Berücksichtigung von Licht- und<br />
Schattenverhältnissen sowie verschie<strong>den</strong>e<br />
Ausblicksmöglichkeiten gestaltet.<br />
Es ist bei der EXPOST also gelungen,<br />
das erste Passivhaus-Bürogebäude<br />
Italiens so schön zu gestalten, dass<br />
es be<strong>im</strong> renommierten Architekturpreis<br />
„Cittá di Oderzo“ aufgrund der<br />
Ästhetik prämiert wurde. Durch <strong>den</strong><br />
geringen Fensteranteil von 16% in<br />
der Fassade wird auch das Vorurteil<br />
widerlegt, dass Passivhäuser nur <strong>mit</strong><br />
großzügigen Südverglasungen funktionieren,<br />
da <strong>im</strong> Fall des Bürogebäudes<br />
vielmehr die sommerliche Überhitzung<br />
durch zu große Fensterflächen vermie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> kann.<br />
Diesen bewussten Umgang <strong>mit</strong> hochwertiger<br />
und zeitgemäßer Architektur<br />
in Abst<strong>im</strong>mung <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Wünschen der<br />
Bauherren hat sich das Planungsteam<br />
zum Ziel gesetzt. Elegante Entwürfe<br />
verschie<strong>den</strong>ster Projekte wer<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />
nachhaltiger Bauweise und innovativer<br />
Technologie (Passivhaus) konzipiert<br />
und genauso realisiert.<br />
Wichtig sind dabei Behaglichkeit,<br />
Komfort und Lebensqualität für<br />
Bewohner und Nutzer. Dies wirkt sich<br />
auch auf die Ruhe, die Gesundheit und<br />
das Wohlbefin<strong>den</strong> aus. Die Architektur<br />
stellt einen individuellen Bezug<br />
zum Projekt und <strong>den</strong> Bauherren her<br />
und zeichnet sich durch Leichtigkeit,<br />
Klarheit und Kompaktheit aus.<br />
Durch energieeffiziente Projektierung<br />
in Passivhaus-Standard gelingt es<br />
– bei geringem Mehraufwand – die<br />
zukünftigen Nebenkosten für die<br />
Nutzer äußerst niedrig zu halten und<br />
so ihre finanziellen Ressourcen zu<br />
schonen.<br />
inFO<br />
michael tribus architecture<br />
schießstandgasse 9/1 - 39011 lana<br />
tel. 0473 550 681 - Fax 0473 554 175<br />
mail@michaeltribus.com - www.michaeltribus.com<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 65<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E
66<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006<br />
Kl<strong>im</strong>ahaustür und ce-norm<br />
Die Haustür ist die Visitenkarte eines Hauses. Sie ist sozusagen ein Spiegelbild<br />
der Persönlichkeiten, die hinter ihr wohnen, deren Geschmack, Vorlieben,<br />
Einstellungen und Werte.<br />
Bei der Auswahl der Haustür wird<br />
besonders viel Augenmerk auf<br />
Ästhetik, Design und Funktion<br />
gelegt. Rubner wird seiner Vorreiterstellung<br />
in Sachen Haustüren aus Holz<br />
und als Entwickler der ersten Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haustür und Passivhaustür in Italien<br />
weiter gerecht und präsentiert seine<br />
neueste Innovation: die Kl<strong>im</strong>aHaustür<br />
in flächenbündiger Ausführung.<br />
Die flächenbündige Ausführung bei<br />
Türen ist <strong>im</strong> Prinzip nichts Neues:<br />
<strong>im</strong>mer häufiger findet sie Anwendung<br />
<strong>im</strong> Objekt- und Privatbereich und wird<br />
von Planern und Architekten gerne als<br />
dezentes Gestaltungselement herangezogen.<br />
Rubner hat hier bereits ein<br />
abgerundetes Programm an Ausführungsmöglichkeiten<br />
bei Innentüren.<br />
Neu ist diese Ausführungsvariante<br />
bei <strong>den</strong> Haustüren insofern, dass die<br />
Vorteile der Kl<strong>im</strong>aHaustür bei Wärmedämmung,<br />
Stabilität und Sicherheit<br />
uneingeschränkt erhalten bleiben.<br />
Besonders bei der Wärmedämmung<br />
sind durch <strong>den</strong> stärkeren Türblattaufbau<br />
von 80 mm noch weitere Ver-<br />
besserungen erzielt wor<strong>den</strong>.<br />
ce-Kennzeichnung für<br />
haustüren ab 01.02.2007<br />
Die CE-Kennzeichnung von verschie<strong>den</strong>en<br />
Gegenstän<strong>den</strong> des täglichen<br />
Gebrauchs sind wir seit Jahren<br />
gewohnt. So findet sich das CE-Label<br />
beispielsweise auf allen elektrischen<br />
und elektronischen Geräten und bei<br />
Kinderspielzeug. Nun n<strong>im</strong>mt die<br />
Kennzeichnungspflicht auch Einzug<br />
bei <strong>den</strong> Bauelementen, zunächst bei<br />
Fenstern und Außentüren. Die gesetzliche<br />
Grundlage für die Kennzeichnung<br />
ist die europäische Produktnorm EN<br />
14351-1, die vor kurzem vom Euro-<br />
päischen Technischen Ko<strong>mit</strong>ee (CEN/<br />
TC 33) verabschiedet wurde und ab<br />
Frühjahr 2007 in allen EU-Staaten<br />
greifen wird. Das CE-Kennzeichen<br />
zeigt die Übereinst<strong>im</strong>mung des Produktes<br />
<strong>mit</strong> <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> europäischen<br />
Richtlinien und ermöglicht<br />
so<strong>mit</strong> <strong>den</strong> europaweiten Vertrieb.<br />
<strong>Mit</strong> 1. Februar beginnt die so genannte<br />
Koexistenzphase, eine Übergangsphase<br />
von zwei Jahren, innerhalb der alle<br />
Produkttypen entsprechen<strong>den</strong> Prüftests<br />
unterzogen wer<strong>den</strong> müssen, um dann<br />
die CE-Kennzeichnung vornehmen<br />
zu können – ein sicherlich nicht zu<br />
unterschätzender Aufwand für die<br />
Produzenten.<br />
rubner baut seit<br />
generationen auf holz<br />
Die Unternehmensgruppe Rubner<br />
hat sich seit Jahrzehnten <strong>dem</strong> Holz<br />
verschrieben: vom Rundholz bis zum<br />
Fertighaus deckt man nahezu alle<br />
Fertigungsstufen bei der Holzverarbeitung<br />
ab. Auch in Sachen Haustüren ist<br />
das Rubner Türenwerk seit 40 Jahren<br />
erfolgreich und beweist <strong>mit</strong> <strong>den</strong> jüngsten<br />
Entwicklungen für alle Kategorien<br />
des Niedrigenergiehausbaus und der<br />
Passivhaustür seine führende Rolle<br />
auf <strong>dem</strong> europäischen Markt. Rubner<br />
verdankt diese Stellung <strong>dem</strong> Weitblick<br />
seiner Gründer einerseits und der tief<br />
verwurzelten Tradition der Holzbearbeitung<br />
gepaart <strong>mit</strong> technologischem und<br />
innovativem Fortschritt andererseits.<br />
eine weitere neuheit bei rubner: Bündig eingesetztes<br />
Wärmeschutzglas...<br />
Der Umweltaspekt<br />
Nicht zuletzt ist Holz ein nachwachsender Rohstoff,<br />
der bei umweltschonender Gewinnung und Transport<br />
als CO 2 -neutral eingestuft wer<strong>den</strong> kann. Der Wald<br />
bindet be<strong>im</strong> Wachstum Kohlendioxid und trägt so<br />
wesentlich zum Kl<strong>im</strong>aschutz bei – ein wesentlicher<br />
Vorteil in Zeiten steigender CO 2 -Emissionen. Wird<br />
<strong>mit</strong> Holz gebaut, bleibt der Kohlenstoff langfristig<br />
gebun<strong>den</strong> und belastet die Atmosphäre nicht. Holz ist<br />
ein Baustoff, der für seine Erzeugung keine fremde<br />
Energie benötigt. Und für die Verarbeitung zu Werkstoffen<br />
muss vergleichsweise wenig Energie aufgewendet<br />
wer<strong>den</strong>. Da<strong>mit</strong> ist Holz anderen, energieintensiven<br />
Baustoffen wie Beton, Stahl und Ziegel deutlich<br />
überlegen. Holzprodukte sind Plus-Energie-Produkte:<br />
Sie enthalten mehr gespeicherte (Sonnen-) Energie, als<br />
zu ihrer Herstellung und Entsorgung nötig ist.
68<br />
K L I M A H A U S<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
architektur und aktiver Kl<strong>im</strong>a schutz<br />
In der Altstadt, in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe zur Marienklinik, wird in diesen Monaten<br />
ein Kl<strong>im</strong>ahaus A fertig gestellt. Das vom Architekten Wolfgang Piller aus Bozen<br />
geplante Gebäude beeindruckt nicht nur in seiner Gestalt, sondern auch wegen<br />
seiner Energieeffizienz.<br />
Keine sichtbare Heizung, eine kontrollierte<br />
Be- und Entlüftung sowie<br />
Holzfenster <strong>mit</strong> zum Teil Dreifachverglasung<br />
sorgen für behagliches<br />
Wohnen und Arbeiten an exponierter<br />
Stelle.<br />
„Als die Entscheidung gefallen war,<br />
ein Kl<strong>im</strong>ahaus A zu bauen, wollten wir<br />
nicht auf die Vorteile eines Massivbaus<br />
verzichten, erläutert Architekt Wolf-<br />
gang Piller (<strong>im</strong><br />
Bild), „so wählten<br />
wir innen und<br />
außen <strong>den</strong> Ziegel<br />
und dazwischen<br />
die Dämmung.<br />
Dadurch konnten<br />
wir außen einen<br />
„normalen“ Putz aufbringen und die<br />
Fassade so besser gestalten. In einer<br />
städtebaulichen Übergangssituation<br />
zwischen dicht verbauter Altstadt <strong>mit</strong><br />
typischer Straßenrandbebauung und<br />
bereits aufgelockerter punktueller Bebauung<br />
<strong>mit</strong> mehrgeschossigen Stadtvillen,<br />
wird der Neubau einen logischen<br />
Übergang <strong>im</strong> Stadtgefüge bil<strong>den</strong>.“<br />
Konzeption und<br />
architektursprache<br />
Der Hauptbaukörper, vier Geschosse<br />
hoch <strong>mit</strong> gerundeter Fassade, wirkt<br />
dominant und gleichzeitig zurücknehmend,<br />
die fehlen<strong>den</strong> Ecken bewirken<br />
ein nahtloses Einfügen ins umgebende<br />
Stadtbild. <strong>Mit</strong>tels eines eingeschossigen<br />
Zwischenbaus wer<strong>den</strong> Anbindung<br />
und gebührender Abstand an ein<br />
bestehendes Gebäude ver<strong>mit</strong>telt. „Der<br />
Zuschnitt des Grundstücks ließ uns<br />
nicht allzu viel Möglichkeiten eines<br />
vernünftigen Gebäudegrundrisses, war<br />
aber gleichzeitig eine große Chance,<br />
etwas Ansprechendes entstehen zu<br />
lassen“, erklärt Architekt Piller, „ich<br />
<strong>den</strong>ke, wir haben eine dieser besonderen<br />
Lage entsprechende Lösung<br />
gefun<strong>den</strong>.“ Über zwei Tiefgeschossen,<br />
welche für Parken und Technik<br />
vorbehalten sind, stapeln sich ein<br />
Bürogeschoss sowie drei Wohn-Etagen.<br />
Darüber befindet sich noch eine<br />
großzügige Dachterrasse, welche <strong>dem</strong><br />
Bauherrn vorbehalten ist. Die Wohnräume<br />
orientieren sich zur Sonne und<br />
<strong>dem</strong> Licht, Schlafräume und Bäder<br />
sind der „kühleren“ Seite zugeordnet.<br />
energieeffizienz und<br />
Behaglichkeit<br />
Die Lage des Gebäudes ist geradezu<br />
ideal für eine Ausführung <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus-Standard. Wenig Verschattung<br />
und viele Sonnenstun<strong>den</strong> ermöglichen<br />
einen großen Eintrag passiver Solarenergie.<br />
Die großen Fensterflächen an<br />
der gerundeten Südfassade in Zusammenhang<br />
<strong>mit</strong> <strong>den</strong> sich nach innen<br />
verjüngen<strong>den</strong> Räumen wirken geradezu<br />
als „Energiefänger“. Verschiebbare<br />
Sonnenschutzelemente vor <strong>den</strong> Balkonen<br />
sowie Raffstores vor <strong>den</strong> übrigen<br />
Fenstern sorgen dafür, dass es in <strong>den</strong><br />
Innenräumen nicht zu heiß wird. Gut<br />
gedämmte Wände und Holzfenster <strong>mit</strong><br />
ausgezeichneten U-Werten halten in<br />
<strong>den</strong> kalten Tagen wertvolle Energie<br />
<strong>im</strong> Gebäude. Deckenheizung und die<br />
teilweise entlang der Fassade verlegte<br />
Fußbo<strong>den</strong>heizung geben angenehme<br />
Strahlungswärme an <strong>den</strong> Raum ab. Die<br />
kontrollierte Be- und Entlüftung <strong>mit</strong><br />
Wärmerückgewinnung versorgt <strong>den</strong><br />
Bewohner <strong>mit</strong> frischer gefilterter Luft,<br />
ein besonderer Komfort in Zeiten von<br />
erhöhtem Feinstaub und Allergien. Des<br />
Weiteren kann an verkehrsintensiven<br />
Straßen ohne lärmbelästigen<strong>den</strong> Ver-<br />
kehr gewohnt und gearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
In <strong>den</strong> heißen Sommermonaten kann<br />
die Deckenheizung zur Kühlung der<br />
Räume herangezogen wer<strong>den</strong>, allerdings<br />
ist dies nicht <strong>mit</strong> einer Vollkl<strong>im</strong>atisierung<br />
<strong>im</strong> herkömmlichen Sinne<br />
gleichzusetzen. „Modernes Bauen<br />
versucht neben zeitgemäßer Architektur<br />
und Kostenbudget vor allem auch<br />
Umweltschutz und <strong>den</strong> <strong>im</strong>mer höher<br />
wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ansprüchen der Menschen<br />
an das Wohnen und Arbeiten gerecht<br />
zu wer<strong>den</strong>“, resümiert Architekt Piller,<br />
„dies ist meistens nicht leicht, aber<br />
manchmal gelingt es – wenn auch <strong>mit</strong><br />
Abstrichen – doch.<br />
anlagentechnik<br />
Be<strong>im</strong> Thema Deckenheizung sorgen<br />
oft gehörte Meinungen für Besorgnis,<br />
z.B. Wärme steigt doch nach oben, das<br />
heißt man bekommt kalte Füße oder<br />
zum anderen einen „heißen“ <strong>Kopf</strong>.<br />
„Bei Heizsystemen <strong>mit</strong> Heizkörpern ist<br />
die Luftkonvektion Teil des Heizeffektes,<br />
d.h. die Luft wird erwärmt und<br />
69<br />
K L I M A H A U S
70<br />
K L I M A H A U S<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
zirkuliert so <strong>im</strong> Raum“, erklärt Michele<br />
Carlini, als Planer für die technischen<br />
Anlagen verantwortlich. „Bei diesen<br />
auf Strahlungswärme basieren<strong>den</strong><br />
Systemen verhält es sich jedoch anders.<br />
Hier wer<strong>den</strong> die Bauteile selbst<br />
sowie der Raum als Gesamtes bestrahlt<br />
und so<strong>mit</strong> erwärmt. Gerade bei gut<br />
gedämmten Gebäu<strong>den</strong> sind Temperaturdifferenzen<br />
zwischen Bo<strong>den</strong> und<br />
Decke praktisch nicht wahrnehmbar,<br />
die Wärme verteilt sich gleichmäßig<br />
<strong>im</strong> Raum. Zu<strong>dem</strong> herrschen keine<br />
Staubaufwirbelungen, wie das bei<br />
herkömmlicher Radiatorenheizung der<br />
Fall war.“ Demnach besteht der große<br />
Vorteil der Deckenheizung darin, dass<br />
sie zum einen vollflächig <strong>im</strong> Raum<br />
verlegt wer<strong>den</strong> kann und gegenüber<br />
der Fußbo<strong>den</strong>heizung kurze Reaktionszeiten<br />
hat. Während bei einer<br />
Fußbo<strong>den</strong>heizung Aufwärmen und<br />
Erkalten bis zu vier Stun<strong>den</strong> dauern<br />
kann, bringt die Deckenheizung schon<br />
nach zehn Minuten die gewünschte<br />
Temperatur. So<strong>mit</strong> sind hohe Temperaturschwankungen<br />
gerade in <strong>den</strong> Morgenstun<strong>den</strong><br />
praktisch ausgeschlossen.<br />
Die Wandheizung wäre eigentlich auf-<br />
grund der größeren Bestrahlungsfläche<br />
des menschlichen Körpers die ideale<br />
Lösung, kann allerdings bei aufwändigen<br />
Installationen nicht überall eingesetzt<br />
wer<strong>den</strong>. Daher bildet die Deckenheizung<br />
<strong>den</strong> besten Kompromiss<br />
aller Strahlungsheizsysteme. „Wäre es<br />
möglich gewesen, anstatt einem Gas-<br />
brennwertkessel eine geothermische<br />
Anlage, welche ihren benötigten Strom<br />
über eine Photovoltaikanlage bezogen<br />
hätte, einzusetzen, hätten wir hier ein<br />
insgesamt ausgezeichnetes System,<br />
was Energieeffizienz und Behaglichkeit<br />
der Räume angeht, verwirklichen<br />
können“, bilanziert Ing. Carlini.<br />
an alle, die Zähne putzen<br />
Putzen Sie je<strong>den</strong> Morgen Ihre Zähne? Wahrscheinlich schon. Kochen Sie Tee?<br />
Kaffee? Auch. Am Ende bereiten Sie sogar noch Babynahrung zu? <strong>Mit</strong> frischem,<br />
sauberem Leitungswasser. Glaubten Sie je<strong>den</strong>falls.<br />
Jedes noch so frische Wasser muss<br />
durch eine Wasserleitung – und wie<br />
die von innen aussieht, weiß meist<br />
kein Mensch. Erstaunliche 70% aller<br />
Trinkwasserleitungen sind von innen<br />
veraltet. Egal ob dicke oder dünne<br />
Rohre, egal ob aus Kupfer, Zink oder<br />
aus Eisen: Rost frisst sie auf. Braunes<br />
Wasser und sinkender Wasserdruck<br />
sind eindeutige Signale.<br />
Unheil rost<br />
Der Rost in Ihren Wasserleitungen<br />
schläft nie. Und schon nach kurzer<br />
Zeit hat er ein or<strong>den</strong>tliches Unheil angerichtet.<br />
Völlig unbemerkt hat er sich<br />
bis in <strong>den</strong> letzten Winkel der Rohre<br />
vorgearbeitet und sie teilweise so<br />
angefressen, dass schon bald Rohrbrüche<br />
unausweichlich sein wer<strong>den</strong>. Eine<br />
tickende Zeitbombe sozusagen.<br />
Bereits nach fünf Jahren sind die<br />
meisten Wasserleitungen vom Rost<br />
angegriffen. Nach spätestens zehn<br />
Jahren ist das Problem praktisch in<br />
je<strong>dem</strong> Haushalt akut, aber oft noch<br />
unbemerkt. Was nutzt das sauberste<br />
Bergquellwasser, wenn es durch eine<br />
vom Rost zerfressene, dreckige Leitung<br />
geflossen ist? Sie ahnen es: Nichts.<br />
sanierung von innen<br />
statt teurer totalsanierung<br />
Es gibt nur zwei Möglichkeiten,<br />
frisches und sauberes Wasser durch<br />
frische und saubere Rohre zu leiten.<br />
Die eine wäre die Totalsanierung.<br />
Dabei wer<strong>den</strong> die alten Rohre aus<br />
allen Wän<strong>den</strong> und Bö<strong>den</strong> gerissen und<br />
durch neue ersetzt. Eine aufwändige<br />
und vor allem teure Sache. Im Bild<br />
rechts sehen Sie ein Badez<strong>im</strong>mer während<br />
der herkömmlichen Totalsanierung.<br />
Die eindeutig bessere Lösung ist<br />
die Rohrsanierung von Innen (<strong>im</strong> Bild<br />
oben rechts). Ohne lästigen Schmutz,<br />
Lärm und Wasserunterbruch wird das<br />
gesamte Leitungsnetz saniert. Und<br />
das wesentlich günstiger als bei einer<br />
Totalsanierung. Bei der Rohrsanierung<br />
von Innen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> weltweit patentierten<br />
LSE-System wird zunächst<br />
Quarzsand <strong>mit</strong> Luft durch die Rohre<br />
geblasen. Der Quarzsand löst <strong>den</strong> Rost,<br />
bis ein blankes, sauberes Rohr übrig<br />
bleibt. Das Rohr ist dann so, wie es<br />
einmal war: Neu. Doch das ist noch<br />
nicht genug, <strong>den</strong>n das Rohr soll auch<br />
so bleiben. Deshalb wird anschließend<br />
eine schützende Kunststoffbeschichtung<br />
<strong>im</strong> flüssigen Zustand durch das<br />
Rohr geblasen. Der Kunststoff setzt<br />
sich wie eine zweite Haut <strong>im</strong> Inneren<br />
der Rohre fest, erhärtet und verhindert<br />
jede neue Ablagerung. Rost hat nun<br />
ganz best<strong>im</strong>mt keine Chance mehr. Das<br />
herkömmliche totalsanierung, oder...<br />
…rohrsanierung von innen, die eindeutig bessere lösung!<br />
rostiges, gereinigtes und saniertes rohr<br />
Rohr bleibt neu und Ihr Wasser bleibt<br />
so, wie es vom Berg kommt - frisch<br />
und sauber. Garantiert.<br />
schnell, sauber, günstig<br />
Die Vorteile für die Rohrsanierung<br />
von innen liegen also auf der<br />
Hand. Schnell, sauber, günstig und<br />
dazu noch umweltfreundlich. Zu<strong>dem</strong><br />
gibt es für die Rohrsanierung<br />
von innen dieselbe Garantie wie auf<br />
eine Neuinstallation des gesamten<br />
Leitungsnetzes! Lassen auch Sie sich<br />
unverbindlich beraten und fordern Sie<br />
die umfangreiche Referenzliste <strong>mit</strong><br />
sanierten Objekten der letzten zwölf<br />
Jahre in Südtirol, Italien, Österreich<br />
und Deutschland an!<br />
inFO<br />
moriggl gmbh<br />
Punistraße 2 - 39020 glurns<br />
tel. 0473 831 555 - Fax 0473 831 596<br />
info@moriggl.com - www.moriggl.com<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 71<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E
72<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Das vario-haus: gut schaut’s aus!<br />
VARIO BAU, der Österreichische Fertighausspezialist für Niedrigenergie- und<br />
Passivhäuser ist seit Februar 2006 <strong>mit</strong> einem Musterhaus in Nals vertreten.<br />
Das Unternehmen verfolgt seit Jahren<br />
das Konzept, Häuser nach <strong>den</strong><br />
Anforderungen des Kl<strong>im</strong>a- und<br />
Umweltschutzes und <strong>mit</strong> möglichst<br />
geringem Energiebedarf zu planen<br />
und zu bauen. Das Niedrigenergiehaus<br />
ist der anzustrebende Standard für<br />
hochkomfortable und schadstoffarme<br />
3-Liter-Häuser, das Passivhaus (unter<br />
1,5 Liter/m² Nettowohnfläche pro<br />
Jahr) hingegen ist das Maß des neuen<br />
Jahrtausends. Das <strong>im</strong> Frühjahr 2006<br />
fertig gestellte Musterhaus in Nals<br />
wurde nach <strong>den</strong> aller neuesten Stand<br />
der Technik und weit über die derzeit<br />
gelten<strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus-Best<strong>im</strong>mungen<br />
hinaus gehend konzipiert.<br />
Photovoltaikanlage<br />
sonnenenergie effizient nutzen:<br />
erdwärme und Photovoltaik<br />
Das nach Terminvereinbarung<br />
zugängliche Musterhaus von Günther<br />
Pallweber vereint eine Reihe wichtiger<br />
Kriterien „unter einem Dach“:<br />
• Passivhausstandard – hier hat der<br />
Hersteller seit Jahren sehr große Erfahrungen<br />
und kann <strong>mit</strong> über zehn<br />
verschie<strong>den</strong>e Wandaufbauten jeder<br />
individuellen Anforderung gerecht<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
• kontrollierte Be- und Endlüftung<br />
für max<strong>im</strong>alen Wohnkomfort und<br />
ein gesundes Raumkl<strong>im</strong>a.<br />
• Nutzung erneuerbarer Energie für<br />
die Warmwassererzeugung und das<br />
Heizen, hier fiel die Entscheidung<br />
auf eine Wärmepumpe und eine<br />
Daten & Fakten<br />
vario-haus in nals<br />
Photovoltaikanlage, so<strong>mit</strong> können<br />
Strom- und Heizkosten einfach auf<br />
Null gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
• Kostenpunkt und Fixpreis: trotz<br />
des hohen Standards konnten die<br />
Baukosten gering gehalten wer<strong>den</strong>.<br />
Ein Niedrigenergiehaus muss<br />
nicht zwangsläufig teuerer sein,<br />
das Know-how liegt in der durchdachten<br />
Planung und <strong>im</strong> effizienten<br />
Einsetzen der Technik.<br />
Energieausweis: „Kl<strong>im</strong>ahaus Gold“<br />
und Passivhausstandard variables und individuelles Bauen<br />
Energiekennzahl: 9 KWh/(m²a)<br />
Energiekosten <strong>im</strong> Jahr: 0,80 EUR/m² VARIO BAU bietet eine ganze Palette<br />
Werte der Gebäudehülle:<br />
unterschiedlicher Häuser, um variables<br />
- Außenwand Um= 0,11 W/m² K Bauen – von traditionell bis modern<br />
- Dach Um= 0,13 W/m² K<br />
– zu ermöglichen. Das Musterhaus von<br />
- Kellerdecke Um= 0,12 W/m² K Günther Pallweber in Nals lässt gerade<br />
Fenster: Dreifachverglasung<br />
durch seine traditionelle Form die Bau-<br />
- Ug= 0,5 W/m².K<br />
weise nach weit über die derzeitigen<br />
- Uw= 0,8 W/m².K<br />
Standards hinausgehen<strong>den</strong> technischen<br />
Luftwechselrate<br />
Möglichkeiten nicht auf <strong>den</strong> ersten Blick<br />
„Blower-Door-Test“: 0,6<br />
erkennen. Das Vario-Musterhaus in Nals<br />
Kontrollierte Be- und Entlüftung für ist nach Terminvereinbarung für Be-<br />
max<strong>im</strong>alen Wohnkomfort und ein sichtigungen und <strong>den</strong> Erhalt konkreter<br />
gesundes Raumkl<strong>im</strong>a<br />
Detailinformationen zugänglich.<br />
Nutzung erneuerbarer Energien für<br />
die Warmwassererzeugung und<br />
das Heizen:<br />
- eine Wärmepumpe 6 KW <strong>mit</strong><br />
Spiralkollektoren<br />
- eine Photovoltaikanlage auf <strong>dem</strong><br />
Dach die ca. 4.600 kwh Strom<br />
pro Jahr erzeugt<br />
- so<strong>mit</strong> können Strom und Heizkosten<br />
einfach auf Null gesetzt<br />
wer<strong>den</strong><br />
Baukosten Schlüsselfertig:<br />
1340 Euro/m² Nettowohnnutzfläche<br />
ab Oberkante Kellerdecke Passivbauwand<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 73<br />
P A G I N I E R U N G
74<br />
B A U W I R T S C H A F T<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
lehrberufe am Bau<br />
Die Entwicklung der Märkte setzt es voraus: In allen Bereichen steigt der<br />
Bedarf an Wissen – so auch <strong>im</strong> Handwerk. Speziell in <strong>den</strong> Bauberufen hat der<br />
neue „Markt Kl<strong>im</strong>ahaus“ die Nachfrage an spezialisierten und innovativen<br />
Fachkräften gesteigert.<br />
häuser bauen heißt Zukunft bauen,<br />
dies gilt für Bauherren, Bauunternehmer<br />
und – in erster Linie<br />
– auch für junge Menschen. Wer eine<br />
Lehre in einem Bauberuf absolviert,<br />
baut auf eine sichere Zukunft. Die<br />
neue Entwicklung der energieeffizienten<br />
Bauweise hat die Anforderungen<br />
an das Bauhandwerk und da<strong>mit</strong> auch<br />
an die Ausbildung geändert.<br />
Berufsbilder verändern sich, wer<strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> aktuellen Anforderungen gerecht<br />
und sind zukunftsorientiert. Kreative,<br />
individuelle Lösungen wer<strong>den</strong> verlangt,<br />
ob be<strong>im</strong> Erstellen des Rohbaus<br />
und Bauen nach ökologischen Gesichtspunkten,<br />
bei der Fassa<strong>den</strong>gestaltung,<br />
der Sanierung und Restaurierung<br />
oder be<strong>im</strong> Innenausbau. Der Bau eines<br />
Kl<strong>im</strong>ahauses verlangt <strong>den</strong> Einsatz fortschrittlicher<br />
Technologien zur zeitgemäßen<br />
Aufgabenlösung unter Berücksichtigung<br />
der Bereiche Umweltschutz,<br />
Energieeinsparung, Arbeitserleichterung<br />
und hohes Qualitätsniveau.<br />
lehrberufe rund ums Bauen:<br />
• Bo<strong>den</strong>leger<br />
• Dachdecker<br />
• Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />
• Hafner<br />
• Maler und Lackierer<br />
• Maurer<br />
• Steinmetz und Steinbildhauer<br />
• Tiefbauer<br />
• Z<strong>im</strong>merer<br />
Die unterschiedlichen Anforderungen<br />
in <strong>den</strong> Bauberufen sorgen für<br />
Begeisterung unter <strong>den</strong> Lehrlingen. Sie<br />
sprachen <strong>mit</strong> <strong>Radius</strong> über ihren Beruf.<br />
Ulrich Kaser (20), Z<strong>im</strong>mererlehrling,<br />
Vintl: „Die Arbeit macht Spaß<br />
und ist abwechslungsreich. Du siehst<br />
<strong>im</strong>mer, was du geleistet hast – und das<br />
noch nach Jahren!“<br />
Dietmar Heiß (19), Fliesenlegerlehrling,<br />
Mölten: „Meine Arbeit bietet<br />
mir viel Abwechslung, <strong>den</strong> Kontakt<br />
<strong>mit</strong> anderen Menschen und <strong>im</strong>mer<br />
eine neue Herausforderung.“<br />
Florian Romen (16), Tiefbaulehrling,<br />
Eppan: „<strong>Mit</strong> je<strong>dem</strong> neuen<br />
Auftrag wechseln wir die Baustelle. Ich<br />
komme also viel herum und mein Job<br />
wird mir nie langweilig!“<br />
Tobias Nussbaumer (17), Steinmetzlehrling,<br />
Sarntal „In meinem<br />
Beruf ist Kreativität gefragt. Wir bearbeiten<br />
Natur- oder Kunststein.“<br />
Karriere <strong>mit</strong> Lehre heißt die Infokampagne,<br />
die der LVH bereits vor 15<br />
Jahren ins Leben gerufen hat. Durch<br />
<strong>den</strong> Besuch an <strong>Mit</strong>telschulen, <strong>den</strong><br />
„Heißen Draht zum Traumberuf“ unter<br />
0471 323 323 oder die Lehrstellenbörse<br />
unter www.lvh.it informiert der<br />
LVH Eltern und Jugendliche, aber auch<br />
Lehrherren über die Ausbildung, freie<br />
Lehrstellen und sämtliche Informationen<br />
rund um die Ausbildung <strong>im</strong><br />
Handwerk.<br />
<strong>Radius</strong> 09/2006 75
76<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Photovoltaik-experten<br />
Südtirol Solar gehört zu <strong>den</strong> Experten der Südtiroler Photovoltaik-Branche. Schon<br />
lange bevor der Photovoltaikmarkt in Italien <strong>mit</strong> der Förderung von Solarstrom einen<br />
Aufschwung erlebt hat plante und montierte das Unternehmen Photovoltaikanlagen.<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Kyoto Protokoll haben<br />
sich die Industrienationen <strong>im</strong><br />
Jahre 1997 dazu verpflichtet,<br />
<strong>den</strong> Ausstoß von Kohlendioxid und<br />
anderen Treibhausgasen zu verringern.<br />
Der Emissionshandel, der 2005 in <strong>den</strong><br />
EU-<strong>Mit</strong>gliedsstaaten gestartet wurde,<br />
soll dazu beitragen. Statt Verbote und<br />
südtirol solar plant, berechtnet und montiert Photovoltaikanlagen nach<br />
<strong>dem</strong> neuesten stand der technik.<br />
Grenzwerte regulieren nun Verschmutzungskosten<br />
und Einsparprämien das<br />
Ausmaß der Belastung. Innerhalb des<br />
letzten Jahrzehnts hat sich der internationale<br />
Markt für Photovoltaik aufgrund<br />
verschie<strong>den</strong>er Fördermaßnahmen<br />
enorm entwickelt. In Italien ist<br />
<strong>im</strong> Sommer 2005 ein Ministerialdekret<br />
in Kraft getreten, welches das Einspeisevergütungssystem<br />
nach deutschem<br />
Vorbild vorsieht. Demnach wer<strong>den</strong> die<br />
Leistungsgrößen der Photovoltaikanlagen<br />
in drei Klassen eingeteilt, wobei<br />
je nach Klasse andere Best<strong>im</strong>mungen<br />
und Vergütungen gelten. Zusätzlich<br />
zur Einspeisevergütung kann man bei<br />
Anlagen bis zu 20 kW für die Alternative<br />
„scambio sul posto“ optieren.<br />
Hierbei handelt es sich um ein System,<br />
bei <strong>dem</strong> der in das öffentliche Netz<br />
eingespeiste Strom <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> daraus<br />
entnommenen verrechnet wird. Alternativ<br />
kann der produzierte Strom zu<br />
einem fixen Mindestpreis, der je nach<br />
eingespeister Strommenge variiert,<br />
an <strong>den</strong> lokalen Netzbetreiber verkauft<br />
wer<strong>den</strong>. Ein weiterer wirtschaftlicher<br />
Vorteil kommt noch hinzu: Die<br />
Einspeisevergütung wird für 20 Jahre<br />
garantiert.<br />
Qualität <strong>im</strong> vordergrund<br />
In Südtirol haben bereits <strong>im</strong> Spätsommer<br />
2005 einige Unternehmen <strong>mit</strong><br />
Weitsicht auf ihren teils riesigen Lagerdächern<br />
Photovoltaikmodule installiert.<br />
So auch die Obstgenossenschaft<br />
Cafa Meran. <strong>Mit</strong> der Ausführung des<br />
Projektes wurde die Südtirol Solar KG<br />
betraut, die schon seit fünf Jahren <strong>im</strong><br />
Photovoltaik-Bereich tätig ist. Südtirol<br />
Solar plant, berechnet und montiert<br />
Photovoltaikanlagen nach <strong>dem</strong> neuesten<br />
Stand der Technik und versteht<br />
sich dabei als Ansprechpartner für<br />
Planer sowie Privatpersonen, die an<br />
Photovoltaik-Anlagen interessiert sind.<br />
Zumal man großen Wert auf hochwertige<br />
Produkte legt, greift die Südtirol<br />
Solar KG auf Partner aus <strong>dem</strong> Raum<br />
Deutschland zurück, die ebenfalls eine<br />
mehrjährige Erfahrung aufweisen. Die<br />
montierten Solarmodule und -zellen<br />
entsprechen hohen Qualitätsansprüchen,<br />
wobei jedes einzelne Modul<br />
gesondert vermessen wird und eine<br />
eigene Seriennummer erhält. Fachleute<br />
prophezeien diesen Produkten eine<br />
Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten.<br />
Nach <strong>dem</strong> Kauf garantiert<br />
das Burggräfler Unternehmen Support,<br />
Wartung und Service. Die 6000 kW<br />
große Anlage der Obstgenossenschaft<br />
Cafa Meran wird dieses Frühjahr ans<br />
Netz gehen und so<strong>mit</strong> eine Vorreiterrolle<br />
<strong>im</strong> Bereich „erneuerbare Energie“<br />
einnehmen.<br />
inFO<br />
südtirol solar Kg<br />
industriezone 11 - 39011 lana<br />
tel. 0473 550 040 - Fax 0473 559 126<br />
mobil 348 222 88 67<br />
info@suedtirol-solar.com - www.suedtirol-solar.com<br />
<strong>mit</strong> der sonne wohnen<br />
In Tramin, in<strong>mit</strong>ten der Südtiroler Weinlandschaft, bekommt ein Passivhaus gerade<br />
<strong>den</strong> letzten Schliff. Das vom Architekturbüro Dell‘Agnolo-Kelderer konzipierte<br />
Gebäude ist in abgewandelter Form der traditionellen „Pergl“ nachempfun<strong>den</strong>.<br />
Zwei Wohneinheiten <strong>mit</strong> jeweils 110<br />
m² Wohnfläche, 25 m² Bürofläche<br />
sowie eine Tiefgarage <strong>mit</strong> Kellerräumen<br />
und Archiven wer<strong>den</strong> bald<br />
<strong>den</strong> Rahmen für zeitgemäßes Wohnen<br />
bil<strong>den</strong>. Das Gebäude <strong>mit</strong> einer<br />
beheizten Gesamtkubatur von über<br />
1500 m³ stellt eine Investition in eine<br />
Zukunft dar, in welcher Energie <strong>im</strong>mer<br />
kostbarer wird.<br />
energiekonzept<br />
„Bei diesem Haus handelt es sich<br />
um ein äußerst energiesparendes<br />
Gebäude, bei einem Verbrauch von<br />
umgerechnet gerade mal einem halben<br />
Liter Heizöl pro m² und Jahr wer<strong>den</strong><br />
die Heizkosten auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert“,<br />
führt Ing. Egon Kelderer aus,<br />
„wir haben das Gebäude ähnlich einem<br />
offenen U, welches sich zur Sonne<br />
öffnet, entwickelt“. Zugleich lehnt sich<br />
die Südfassade etwas gegen <strong>den</strong> Hang<br />
zurück, um so noch mehr Sonnen-<br />
energie einfangen zu können. Während<br />
sich drei Seiten eher geschlossen<br />
<strong>mit</strong> kleineren Fenstern darstellen,<br />
kennzeichnet sich die Sonnenseite<br />
vor allem durch viel Glas. Im Sommer<br />
wer<strong>den</strong> eine Art Pergola und außenliegende<br />
Raffstore vor Überhitzung<br />
schützen. Das in traditioneller Bau-<br />
weise <strong>mit</strong> Ziegel und Beton konstruierte<br />
Gebäude wird auf <strong>den</strong> „kälteren<br />
Seiten“ <strong>mit</strong> 20 cm Vollwärmeschutz<br />
eingepackt, auf der Südseite garantiert<br />
die Dreifachverglasung dafür, dass die<br />
Wärme drinnen bleibt. Die absolute<br />
Dichtigkeit des Gebäudes zusammen<br />
<strong>mit</strong> einer kontrollierten Be- und Entlüftung<br />
sorgen für eine gesunde Luft<br />
<strong>im</strong> Haus. Das Gebäude verzichtet fast<br />
zur Gänze auf eine herkömmliche Heizung.<br />
Auf der Südfassade aufgebrachte<br />
Solarkollektoren sorgen für ausreichend<br />
Warmwasser, das Dach ist auf<br />
Wunsch der Bauherren vorbereitet zur<br />
Montage von einer Photovoltaikanlage,<br />
so dass das Haus quasi energieautark<br />
funktioniert.<br />
Know-how als Basis<br />
vorbildlichen Bauens<br />
„Was auf <strong>den</strong> ersten Blick <strong>den</strong> Eindruck<br />
eines einfachen Gebäudes ver<strong>mit</strong>telt,<br />
hat uns dann doch einiges an<br />
„Hirnschmalz“ abverlangt“, sagt Thomas<br />
Zöggeler von der Zöggeler Bau<br />
GmbH, welche die Baumeisterarbeiten<br />
ausgeführt hat. „So haben wir das Untergeschoss<br />
von <strong>den</strong> darüberliegen<strong>den</strong><br />
Geschossen thermisch komplett abgekoppelt,<br />
viele Wärmebrücken konnten<br />
so vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Hier haben wir<br />
nach innovativen Lösungen gesucht<br />
und schließlich auch gefun<strong>den</strong>. Für<br />
uns braucht es vor allem ein gutes<br />
Konzept um moderne Gebäude <strong>mit</strong><br />
ansprechender Architektur zu realisieren,<br />
dann erst wird Bauen zeitgemäß.“<br />
Dass hier ein Passivhaus entstan<strong>den</strong> ist<br />
lag unter anderem auch an einem in<br />
der Planungsphase erstellten Energiekonzept,<br />
das mehrere Bauvarianten in<br />
Betracht zog und bei <strong>dem</strong> sich langfristig<br />
das Passivhaus als beste Lösung<br />
erwies, sowie <strong>dem</strong> enormen Fundus an<br />
Erfahrung des Planers Egon Kelderer<br />
des Architekturbüros Dell’Agnolo-<br />
Kelderer, welches bereits seit 2002<br />
<strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahausbau Pionierarbeit in<br />
Südtirol leistet. „Eigentlich ist hier<br />
ein Zweifamilienhaus entstan<strong>den</strong>, das<br />
alles bietet, was man <strong>mit</strong> modernem<br />
Wohnen verbindet, einen wunderbaren<br />
Ausblick, angenehmes Raumkl<strong>im</strong>a und<br />
vor allem einen sparsamen Verbrauch<br />
von Energie“, schließt Ing. Kelderer<br />
seine Ausführungen.<br />
inFO<br />
Zöggeler Bau gmbh<br />
handwerkerz. max valier 5 - 39040 tramin<br />
tel. 0471 860 200 - Fax 0471 861 141<br />
info@zoeggelerbau.it - www.zoeggelerbau.it<br />
Planungsbüro<br />
Dell‘agnolo-Kelderer<br />
silbergasse 15 - 39100 Bozen<br />
tel. 0471 300 236 - Fax 0471 309 869<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 77<br />
U N T E R N E H M E N
78<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Patent: Kl<strong>im</strong>ahaus-Fertigteile<br />
SystemBau, die Fertigteilabteilung der Progress AG hat <strong>den</strong> neuen Gesetzen<br />
zum energieeffizienten Bauen dadurch Rechnung getragen, dass sie zwei neue<br />
Produkte entwickelte.<br />
Zum einen die patentierte ECO-<br />
Decke, die – als Erweiterung der<br />
klassischen Plattendecke – ein<br />
hervorragendes Raumkl<strong>im</strong>a sowie eine<br />
perfekte Schall- und Wärmedämmung<br />
gewährleistet. Zum anderen die neue<br />
Doppelwand <strong>mit</strong> integrierter Wärmedämmung,<br />
die innovative Lösungen<br />
<strong>im</strong> Betonfertigteilbau ermöglicht.<br />
Anwendung findet diese besonders<br />
bei tragen<strong>den</strong> Stahlbetonwän<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />
außen liegender Wärmedämmung, für<br />
gedämmte Fassa<strong>den</strong> in Sichtbeton,<br />
und fürs Kl<strong>im</strong>ahaus.<br />
Ein Blick auf das Sort<strong>im</strong>ent von Systembau<br />
Progress zeigt, dass es heute<br />
keinen Bau mehr gibt, der nicht <strong>mit</strong><br />
Fertigteilsystemen ausgeführt wer<strong>den</strong><br />
kann. Der Grund dafür liegt in der hohen<br />
Flexibilität der Fertigteile, die von<br />
<strong>dem</strong> 20-köpfigen technischen Büro der<br />
SystemBau Progress ständig weiterentwickelt<br />
wer<strong>den</strong>. Dieses umfassende<br />
Know-how können Planer, Handwerksbetriebe<br />
und Bauherrn bereits in<br />
der Planungsphase nutzen.<br />
tophaus Progress: vom Produktverkäufer<br />
zum systemberater<br />
Es reicht nicht mehr, nur Produkte<br />
zu verkaufen, TopHaus Progress legt<br />
größten Wert auch auf Beratung.<br />
Kompetentes Verkaufspersonal und<br />
fachlich bestens ausgebildete Außendienst<strong>mit</strong>arbeiter<br />
beraten die Kun<strong>den</strong><br />
ausführlich. Das ganzheitliche Denken,<br />
<strong>dem</strong> sich das Unternehmen verpflichtet<br />
fühlt, spiegelt sich auch <strong>im</strong> Produktangebot<br />
von TopHaus wider. Dort fin<strong>den</strong><br />
sich viele innovative, energieeffiziente<br />
und nachhaltige Produkte für alle<br />
Bereiche eines Bauvorhabens.<br />
Komplettpaket für<br />
„energetische gebäudesanierung“<br />
Zur Systemberatung gehört auch, dass<br />
das Brixner Unternehmen in enger<br />
Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Landesamt<br />
für Luft und Lärm von Beginn an die<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus-Initiative unterstützt hat.<br />
Deshalb hat TopHaus Progress auch<br />
das fix und fertig geschnürtes Komplettpaket<br />
zur energetischen Gebäudesanierung<br />
entwickelt, das <strong>den</strong> Hauseigentümern<br />
eine einfache Lösung<br />
bietet, um zukünftig 50 bis 80% der<br />
Energiekosten einzusparen. Grundlage<br />
für eine sinnvolle energetische<br />
Gebäudesanierung ist eine Analyse des<br />
IST- Zustandes der Immobilie. Diese<br />
Analyse umfasst die Qualität aller rele-<br />
vanten Bauteile (Wände, Decken, Dach<br />
und Fenster). Dann wird das Sparpotential<br />
konkret er<strong>mit</strong>telt. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong><br />
Hauptsitz in Brixen und <strong>den</strong> Filialen<br />
in Bozen/Frangart, Lana, Bruneck<br />
und Lavis können die Kun<strong>den</strong> vor Ort<br />
bestens betreut und informiert wer<strong>den</strong>.<br />
Immer nah be<strong>im</strong> Kun<strong>den</strong>, ist auch das<br />
Credo von TopHaus Progress.<br />
inFO<br />
PrOgress ag<br />
Julius Durst straße 100 - 39042 Brixen<br />
tel. 0472 823 111 - Fax 0472 834 333<br />
www.progress-online.it<br />
Prospektmaterial:<br />
systemBau und tophaus Progress intensivieren Produktinformation
80<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
handwerker bündeln Kräfte<br />
Wachsende Konkurrenz und zunehmender Preisverfall zwingen Kleinstunternehmen<br />
zum Handeln. Vier Südtiroler Handwerks- und ein Handelsunternehmen begegnen<br />
diesem Marktdruck durch Fusion ihrer Unternehmen.<br />
Die Initiatoren Reinhold Alber,<br />
Christoph Buchschwenter, Paul<br />
Jaider, Klaus Lunger und Ivo Veith<br />
gründeten das Unternehmen „Artes+<br />
GmbH“. Unter <strong>dem</strong> Motto „gemeinsam<br />
sind wir stark“ positionieren sie sich<br />
nunmehr als großes Dienstleistungsunternehmen<br />
rund um das Thema Fliesenhandwerk<br />
und Fliesenhandel. Höchste<br />
Qualität, Zuverlässigkeit und Kompetenz<br />
stehen dabei <strong>im</strong> <strong>Mit</strong>telpunkt.<br />
artes + = mehr Qualität,<br />
mehr service, mehr sicherheit<br />
Aus <strong>dem</strong> Erfahrungsschatz ihrer<br />
insgesamt 115 Berufsjahre wissen sie,<br />
wie stark der Unternehmenserfolg von<br />
der Zufrie<strong>den</strong>heit ihrer Kun<strong>den</strong> abhängt.<br />
Die Anforderungen aus <strong>dem</strong> Kun<strong>den</strong>umfeld<br />
haben sich zum Teil stark verändert.<br />
Der Kunde wünscht sich nicht nur<br />
beste Qualität und die Einhaltung von<br />
Terminen, er wünscht sich zunehmend<br />
auch eine kompetente Beratung, mehr<br />
Transparenz in der Abwicklung der Aufträge<br />
und einen nachhaltigen Service.<br />
<strong>Mit</strong> einem erweiterten Leistungsspektrum<br />
möchte nunmehr das Unternehmen<br />
in <strong>den</strong> nächsten Jahren auf Wachstum<br />
setzen und zu einem der führen<strong>den</strong><br />
Anbieter in der Branche aufsteigen.<br />
initiatoren und gesellschafter artes+ gmbh (v.l.n.r.): christoph<br />
Buchschwenter, reinhold alber, ivo veith, Klaus lunger und Paul Jaider<br />
moderne Organisation<br />
als schlüssel zum erfolg<br />
Der Zusammenschluss von fünf<br />
Einzelunternehmen in eine GmbH<br />
erforderte ein Um<strong>den</strong>ken jedes Einzelnen.<br />
Die größte Herausforderung dabei<br />
war, ein neues Organisationsmodell zu<br />
entwickeln, das die bisher vollkommen<br />
eigenständigen fünf Unternehmer in<br />
ein schlagkräftiges Team umwandelt.<br />
Die Verantwortlichkeiten der Partner<br />
mussten neu definiert wer<strong>den</strong>. Parallel<br />
dazu wurde eine gezielte Marketing-<br />
Strategie aufgesetzt sowie ein Qualitätsmanagement<br />
und Projekt-Controlling<br />
eingeführt. Begleitet wird „Artes<br />
+ GmbH“ seit der ersten Stunde von<br />
der Unternehmensberatung Gravitas<br />
München GmbH, Bärbel Lenke.<br />
Produkt-highlight: die sauerstoff<br />
spen<strong>den</strong>de Fliese<br />
<strong>Mit</strong> der Gründung der Artes+ GmbH<br />
konnte sich das Unternehmen auch die<br />
Exklusivrechte für eine neuartige welt-<br />
weit patentierte Fliese sichern – die<br />
Oxygena. Wie der Name schon verrät,<br />
handelt es sich hier um eine Fliese <strong>mit</strong><br />
Sauerstoff spen<strong>den</strong><strong>den</strong> Eigenschaften.<br />
Da<strong>mit</strong> reagiert das Unternehmen auf<br />
<strong>den</strong> allgemeinen Trend nach mehr<br />
Gesundheit und Wohlbefin<strong>den</strong>.<br />
inFO<br />
artes + gmbh<br />
ifingerstraße 5 - handwerkerzone<br />
39010 tscherms<br />
tel. 0473 562 124 - Fax: 0473 554 227<br />
info@artesplus.com<br />
Für bestes Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong> haus<br />
Ein opt<strong>im</strong>ierter Isothermenverlauf <strong>mit</strong> entsprechend hervorragen<strong>den</strong><br />
Wärmedämmwerten ist das Markenzeichen des ebenen, lüftbaren Lichtelements<br />
CI-System Lichtarchitektur FE von LAMILUX.<br />
so eignet sich das CI-System Lichtarchitektur<br />
FE für <strong>den</strong> Einsatz <strong>im</strong><br />
privaten Wohnungsbau ebenso wie<br />
auf <strong>dem</strong> größer d<strong>im</strong>ensionierten Flachdach;<br />
<strong>im</strong>mer dann, wenn besondere<br />
Ansprüche an <strong>den</strong> Wärme-, Schall-<br />
und Lichtschutz gestellt wer<strong>den</strong>.<br />
Das LAMILUX CI-System Lichtarchitektur<br />
FE als montagefertige und<br />
architektonisch ansprechende Tageslichtlösung<br />
überzeugt durch neuartige<br />
Technik und maßgeschneiderte Eigenschaften.<br />
Der konsequente Einsatz von<br />
durchgehend geschäumten Kernverbundzonen<br />
führt zu einem hochfesten,<br />
thermisch idealen Aluminiumverbundsystem<br />
<strong>mit</strong> knickfreiem Isothermenverlauf.<br />
Insgesamt verfügt es da<strong>mit</strong><br />
über sehr gute Wärmedämmwerte und<br />
einen wärmebrückenfreien Fußpunkt,<br />
der die Kon<strong>den</strong>satbildung verhindert.<br />
Opt<strong>im</strong>ale Wärmedämmwerte<br />
Alle Gläser sind <strong>mit</strong> der „warmen<br />
Kante“ ausgestattet. Die Verglasungsvarianten<br />
reichen von der Wärme-<br />
lüftbares<br />
lichtelement Fe<br />
schutzverglasung <strong>mit</strong> einem Ug-Wert<br />
von 0,6 W/(m²K), Cl<strong>im</strong>atop-Verglasung<br />
(weitere Verglasungsvarianten von 0,8<br />
W/(m²K) bis 1,1 W(m²K) sind möglich)<br />
über selbstreinigendes Glas bis hin zu<br />
Sonnen- und Wärmeschutzverglasung<br />
sowie Schallschutzglas. Je nach Verglasung<br />
ist eine Lichtdurchlässigkeit<br />
bis 77% möglich.<br />
verschie<strong>den</strong>e varianten<br />
Weitere Markenzeichen des Tageslichtsystems<br />
sind elegante und schmale<br />
Sprossenprofile, Farbbeschichtung nach<br />
RAL-Karte, verschie<strong>den</strong>e Größen, verschie<strong>den</strong>e<br />
Varianten in Ausführung und<br />
Öffnungsantrieb zur Belüftung sowie<br />
Sonderausstattungen (vom Dachaustieg<br />
über <strong>im</strong> Aufsatzkranz integrierte Lüfter<br />
bis hin zu Beschattungselementen). Außer<strong>dem</strong><br />
ist das ebene Lichtelement sehr<br />
einfach zu montieren, weil es komplett<br />
auf <strong>den</strong> Aufsatzkranz vormontiert<br />
angeliefert wird.<br />
Wärmebrückenfreiheit durch<br />
innovationen<br />
Wärmetechnische Berechnungen<br />
gehören zu <strong>den</strong> wichtigsten Instrumenten<br />
einer permanenten Produktopt<strong>im</strong>ierung.<br />
Opt<strong>im</strong>ierung heißt:<br />
Isothermenverläufe (Linien gleicher<br />
Temperatur) müssen knickfrei und<br />
innerhalb der Konstruktion verlaufen,<br />
um das Risiko der Kon<strong>den</strong>satbildung<br />
nachdrücklich zu min<strong>im</strong>ieren.<br />
Das patentierte Gesamtsystem – der<br />
Isotherme Lastkonverter (ITL) sorgt<br />
dabei für einen wärmebrückenfreien<br />
Fußpunkt. Das Ergebnis: Die Bildung<br />
von Kon<strong>den</strong>sat (Schwitzwasser) wird<br />
min<strong>im</strong>iert und die Wärmedämmwerte<br />
erhöhen sich deutlich.<br />
Die roten linien zeigen <strong>den</strong> knickfreien isothermenverlauf<br />
<strong>im</strong> ci-system lichtarchitektur Fe.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 81<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
grafik
82<br />
B A U W I R T S C H A F T<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus vom netzwerk<br />
Schlüsselfertige Kl<strong>im</strong>ahäuser sind die Spezialität eines Mini-Netzwerks bestehend<br />
aus vier Südtiroler Kleinbetrieben, das <strong>im</strong> Sommer 2006 seine Arbeit in Südtirol<br />
aufgenommen hat.<br />
Das Mini-Netzwerk, <strong>dem</strong> eine<br />
Planungsfirma, eine Firma für<br />
Baumeisterarbeiten, eine Tischlerei<br />
und eine Z<strong>im</strong>merei angehören,<br />
verfolgt <strong>mit</strong> der Kooperation vor<br />
allem zwei Ziele: Als eingespieltes<br />
Team wollen die vier Partner einerseits<br />
qualitativ hochwertige Arbeit leisten,<br />
andererseits ihre Konkurrenzfähigkeit<br />
gegenüber großen Unternehmen <strong>im</strong><br />
Baubereich sichern.<br />
gemeinsamer marktauftritt<br />
„Ich bin ein junger Unternehmer<br />
und beschäftige in meinem Planungsbüro<br />
außer mir noch zwei weitere<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter“, sagt Martin Kofler,<br />
<strong>Geschäft</strong>sführer<br />
der Sterzinger<br />
Firma<br />
BauConcept.<br />
Gemeinsam <strong>mit</strong><br />
der Niederkofler<br />
GmbH<br />
aus Flans, der<br />
Kofler OHG<br />
aus Flans und<br />
geometer martin Kofler der Tischlerei<br />
Kiebacher aus Sterzing kooperiert Bau-<br />
Concept seit Sommer 2006. Gemeinsam<br />
treten sie auf <strong>dem</strong> Markt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
Logo „a Plus“ auf.<br />
tis innovation park<br />
Der Wunsch <strong>mit</strong> anderen Firmen in<br />
einem festen Verbund zusammenzuarbeiten,<br />
reifte bei Martin Kofler schon<br />
früh. Im Jahr 2005 bekam er dann <strong>im</strong><br />
Rahmen einer Weiterbildung Kontakt<br />
zum Clustermanager Guido Sandforth<br />
vom TIS innovation park. „Von da an<br />
hatte ich einen festen Ansprechpartner<br />
für mein Vorhaben, mich <strong>mit</strong> anderen<br />
Firmen zu vernetzen“, so Kofler.<br />
Eine glückliche Fügung wollte es,<br />
dass zeitgleich das Modell Business<br />
Units <strong>im</strong> Rahmen eines <strong>mit</strong> EU-<strong>Mit</strong>teln<br />
finanzierten Projektes durch das Amt<br />
für Innovation gefördert wurde. Business<br />
Unit bedeutet zu Deutsch so viel<br />
wie <strong>Geschäft</strong>s-Einheit. Unternehmen<br />
<strong>mit</strong> unterschiedlichen Kompetenzen<br />
bündeln ihr Angebot und treten auf<br />
<strong>dem</strong> Markt <strong>mit</strong> einem gemeinsamen<br />
Leistungspaket auf. Nach <strong>dem</strong> Ende<br />
des EU-Projekts wird dieses Modell<br />
seit Sommer<br />
2006 von <strong>den</strong><br />
<strong>Mit</strong>arbeitern <strong>im</strong><br />
TIS innovation<br />
park betreut<br />
und angeboten.<br />
Unternehmer,<br />
die eine innovative<br />
Form der<br />
Kooperation <strong>im</strong><br />
Vertrieb suchen,<br />
erarbeiten <strong>mit</strong><br />
<strong>den</strong> Clustermanagern des TIS die Ziele<br />
und Regeln für ihre Zusammenarbeit,<br />
definieren die Abläufe und Verantwortlichkeiten<br />
der einzelnen Partner.<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus „a Plus“<br />
clustermanager<br />
guido sandforth<br />
Ziel der Business Unit „a Plus“ ist<br />
es, Kl<strong>im</strong>ahäuser der Energie-Effizienzstufe<br />
A oder hochwertigere Kl<strong>im</strong>ahäuser<br />
zu bauen. Deswegen gaben sich<br />
die vier Partner auch <strong>den</strong> Namen „a<br />
Plus“. Bei Kl<strong>im</strong>ahäusern dieser Klasse<br />
wer<strong>den</strong> umweltfreundliche Baumaterialien<br />
eingesetzt, durch eine opt<strong>im</strong>ale<br />
Dämmung der Gebäude wird aber<br />
auch dafür gesorgt, dass sich der<br />
Heizölverbrauch <strong>im</strong> Jahr auf max<strong>im</strong>al<br />
drei Liter pro Quadratmeter beläuft.<br />
Durch die hochwertigen Dämmstoffe<br />
gelingt es auch geringe Wärmequellen<br />
– wie beispielsweise die Abwärme<br />
von Fernseher, Computer, Toaster oder<br />
Backofen – <strong>im</strong> Hausinnern zu bewahren,<br />
sodass die Heizung <strong>im</strong> Sparmodus<br />
laufen kann.<br />
effizient & koordiniert<br />
„Das ist natürlich eine innovative<br />
Geschichte“, sagt Martin Kofler<br />
und ergänzt: „Wer sich von uns sein<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus bauen lässt, erhält ein<br />
Rund-um-sorglos-Paket.“ Soll heißen:<br />
für <strong>den</strong> Bauherrn entfällt die oft<br />
nervenaufreibende Koordination der<br />
einzelnen Gewerke. Die Partnerbetriebe<br />
der Business Unit koordinieren ihre<br />
Arbeiten untereinander und wissen,<br />
wer wann und wo welche Arbeiten<br />
zu verrichten hat. Die Arbeitsabläufe<br />
wer<strong>den</strong> dadurch effizienter aufeinander<br />
abgest<strong>im</strong>mt. Auch noch so kleine<br />
Details können bereits in der Planungsphase<br />
berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />
Umstrukturierung<br />
nicht nötig<br />
Der Bau eines Kl<strong>im</strong>ahauses der<br />
Klasse A stellt die ausführen<strong>den</strong><br />
Handwerksbetriebe natürlich vor<br />
einige Herausforderungen. Die Tischlerei<br />
und die Z<strong>im</strong>merei der Business<br />
Unit „a Plus“ dürfen beispielsweise<br />
für die Holzbehandlung nur umweltfreundliche<br />
Lacke verwen<strong>den</strong>.<br />
Clustermanager Guido Sandforth<br />
betont aber, dass die Anschaffung<br />
neuer Maschinen oder andere kostenintensive<br />
Umstrukturierungen nicht<br />
zwangsläufig erforderlich sind, um<br />
Kl<strong>im</strong>ahäuser der Energieeffizienzstufe<br />
A zu bauen.<br />
stressfrei erzielte<br />
Produktqualität<br />
Die Kooperationspartner der Business<br />
Unit hat sich Martin Kofler selbst<br />
ausgesucht. Wichtig für ihn war, dass<br />
er sie schon von früheren Projekten<br />
kannte und die Qualität ihrer Arbeit<br />
beurteilen konnte. Durch die kontinuierliche<br />
Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
<strong>im</strong>mer <strong>den</strong>selben Partnern erhöhe sich<br />
letztlich die Qualität des Produktes<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus, erläutert Kofler. Die Business<br />
Unit bringt also sowohl für die<br />
kooperieren<strong>den</strong> Betriebe als auch für<br />
<strong>den</strong> Bauherrn Vorteile. Die Kooperationspartner<br />
können ihren Kun<strong>den</strong> in<br />
dauerhafter Teamarbeit ein qualitativ<br />
hochwertiges Leistungspaket anbieten.<br />
„Für <strong>den</strong> Bauherrn heißt dies unterm<br />
Strich, dass er ein Kl<strong>im</strong>ahaus auf <strong>dem</strong><br />
neusten Stand der Technik erhält, bei<br />
<strong>dem</strong> ein routiniertes Team <strong>den</strong> Bau des<br />
gesamten Hauses von der Planung bis<br />
zur Schlüsselübergabe abwickelt“, erläutert<br />
Guido Sandforth, Manager des<br />
Clusters Bau & Facility Management<br />
<strong>im</strong> TIS. „Dies bedeutet weniger Stress<br />
und am Ende steht ein Kl<strong>im</strong>ahaus,<br />
bei <strong>dem</strong> das Preis-Leistungsverhältnis<br />
st<strong>im</strong>mt“ ergänzt Martin Kofler.<br />
inFO<br />
tis innovation park<br />
siemensstraße 19 - 39100 Bozen<br />
tel. 0471 568 144 - Fax 0471 568 145<br />
www.tis.bz.it - info@tis.bz.it<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 83<br />
P A G I N I E R U N G
84<br />
K L I M A H A U S<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
lust auf Behaglichkeit<br />
Es sind viele Dinge welche ein Raumkl<strong>im</strong>a kennzeichnen, Faktoren, die einander<br />
zuträglich sind oder auch nicht.<br />
Wer hat nicht schon mal gedacht:<br />
„Irgendwie fühle ich mich hier<br />
nicht wohl“, als er zu einer<br />
Wohnungseinweihung eingela<strong>den</strong> war.<br />
Manchmal ist die Temperatur zu hoch,<br />
vielleicht ziehts auch nur ein bisschen<br />
oder wir haben kalte Füße. Kurzum, es<br />
ist unbehaglich.<br />
Letztendlich best<strong>im</strong>mt der Mensch<br />
selbst, meist <strong>im</strong> Unterbewusstsein, ob<br />
ihm ein Raum passt oder ob er am<br />
liebsten woanders wäre. Wenn dicke<br />
Luft herrscht <strong>im</strong> Raum oder das Kratzen<br />
<strong>im</strong> Hals bedingt durch fehlende<br />
Luftfeuchtigkeit das Arbeiten unangenehm<br />
macht, können dies Indikatoren<br />
für ein schlechtes Raumkl<strong>im</strong>a sein.<br />
Was <strong>den</strong> Menschen auf der Gefühlsebene<br />
erfasst aber sind s<strong>im</strong>ple physikalische<br />
Einflüsse auf sein Nervensystem.<br />
Etwas. Das man <strong>mit</strong> Worten zu<br />
umschreiben versucht und doch meist<br />
unzureichend in Fakten gefasst wer<strong>den</strong><br />
kann. Diese Fakten aber, besser gesagt<br />
die Faktoren zur Definition des Raumkl<strong>im</strong>as,<br />
beschreiben allgemein was wir<br />
unter Behaglichkeit verstehen. Behaglich<br />
ist dort, wo wir uns wohl fühlen.<br />
abhängigkeiten<br />
Es gibt mehrere Faktoren, welche<br />
das Raumkl<strong>im</strong>a in Abhängigkeit<br />
zueinander best<strong>im</strong>men. So z.B. die<br />
Lufttemperatur, die Temperatur der<br />
umgeben<strong>den</strong> Oberflächen sowie die<br />
Feuchtigkeit und Geschwindigkeit der<br />
Luft. Wichtig für das Empfin<strong>den</strong> sind<br />
zu<strong>dem</strong> die Kleidung und die <strong>im</strong> Raum<br />
ausgeübte Tätigkeit. „Es ist natürlich<br />
für unser Befin<strong>den</strong> ein Unterschied ob<br />
wir <strong>im</strong> Raum nur Herumsitzen oder<br />
turnen“, erklärt Ing. Michele Carlini<br />
vom Studio Tecnico Carlini aus Bozen,<br />
„bei aktiver Tätigkeit ist für <strong>den</strong><br />
Menschen eine niedere Temperatur<br />
angenehmer als beispielsweise bei<br />
der Büroarbeit.“ Gerade bei längerem<br />
Aufenthalt in geschlossenen Räumen<br />
ist ein opt<strong>im</strong>ales Verhältnis dieser<br />
Faktoren zueinander äußerst wichtig.<br />
Andernfalls können schnelles Ermü<strong>den</strong>,<br />
Unkonzentriertheit, Unbehagen<br />
bis hin zu „kränklichen“ Symptomen<br />
die Folgen sein.<br />
gute voraussetzungen<br />
Erwiesenermaßen fühlt sich der<br />
Mensch in geschlossenen Räumen<br />
wohl, wenn die ge<strong>mit</strong>telte Temperatur<br />
zwischen Raumtemperatur und der<br />
Temperatur der ihn umgeben<strong>den</strong> Oberflächen<br />
<strong>im</strong> Bereich von 20-24°C <strong>im</strong><br />
Winter und 23-26°C <strong>im</strong> Sommer liegt.<br />
Das heißt, wenn <strong>im</strong> Winter die Wände<br />
eines schlecht gedämmten Gebäudes<br />
innenseitig eine Temperatur von nur<br />
16°C haben, muss die Raumtemperatur<br />
entsprechend höher sein, da<strong>mit</strong> sich<br />
ein Behaglichkeitsgefühl einstellt. „Der<br />
Idealfall ist natürlich die Temperierung<br />
der umgeben<strong>den</strong> Bauteile wie<br />
Fußbo<strong>den</strong>, Wand oder Decke. Hier hat<br />
man zum einen Strahlungswärme, die<br />
für <strong>den</strong> Menschen die angenehmste<br />
Wärmequelle ist, weil sie ähnlich der<br />
Sonne wirkt, und zum anderen wenig<br />
kalte Oberflächen <strong>im</strong> Raum. Diese Art<br />
der Heizung hat zu<strong>dem</strong> <strong>den</strong> Vorteil,<br />
dass sie großflächig verlegt und <strong>mit</strong><br />
niederen Temperaturen gearbeitet<br />
wer<strong>den</strong> kann. Wird nun ausreichender<br />
Luftwechsel <strong>mit</strong> gleichzeitiger<br />
Befeuchtung und Filterung der Luft<br />
<strong>mit</strong>tels einer kontrollierten Be- und<br />
Entlüftung gewährleistet, sind die physikalischen<br />
Hauptfaktoren für Behaglichkeit<br />
geschaffen.<br />
Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
Kl<strong>im</strong>ahäuser haben gute Voraussetzungen<br />
für opt<strong>im</strong>ales Raumkl<strong>im</strong>a,<br />
aber es ist nicht alles Gold, was<br />
glänzt. Gerade be<strong>im</strong> Bau von Passivhäusern,<br />
<strong>dem</strong> sparsamsten aller<br />
Kl<strong>im</strong>ahäuser was Energie angeht, sind<br />
Standort und Nutzung genau aufeinander<br />
abzust<strong>im</strong>men. Dem Prinzip folgend,<br />
dass das Gebäude hauptsächlich<br />
durch die Sonne beheizt wird, muss<br />
es vor Überhitzung geschützt wer<strong>den</strong>,<br />
teils auch <strong>im</strong> Winter. Der Mensch und<br />
sein Wärmepotential spielen hierbei<br />
eine ganz wesentliche Rolle. Wird eine<br />
Zusatzheizung eingebaut, müssen<br />
hohe Temperaturschwankungen vermie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>, welche zu Unbehagen<br />
führen wür<strong>den</strong>. Aufgrund der guten<br />
Rahmenbedingungen, welche vor<br />
allem die gute Dämmung, die Dichtigkeit<br />
des Gebäudes bei gleichzeitiger<br />
kontrollierter Be- und Entlüftung<br />
bedingen, wird sich in einem Kl<strong>im</strong>ahaus<br />
normalerweise auch behaglich<br />
leben lassen.<br />
Baubiologie und Feng shui<br />
Das Raumkl<strong>im</strong>a ist aber auch noch<br />
anderen Einflüssen unterworfen.<br />
Biologische Baustoffe, Vermeidung<br />
von Elektrosmog und das Abst<strong>im</strong>men<br />
der Räume auf die Bedürfnisse des<br />
Unterbewusstseins sorgen für Harmonie<br />
<strong>im</strong> Raum. Geht es in der Baubiologie<br />
in erster Linie um Baustoffe,<br />
deren Verwendung und das Vermei<strong>den</strong><br />
von schädlicher Strahlung, wer<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />
Feng Shui Gebäude auf weitere äußere<br />
Bedingungen untersucht und gestaltet.<br />
Diese Jahrtausende alte Lehre beinhaltet<br />
in erster Linie ein ganzheitliches<br />
und gesundes Leben <strong>mit</strong> der Natur.<br />
Der Mensch soll in einem insgesamt<br />
positiven Umfeld leben, wobei <strong>im</strong>mer<br />
ein Gleichgewicht vorhan<strong>den</strong> sein soll.<br />
Gesundheitliche Probleme, familiäre<br />
Disharmonie oder mangelnder<br />
beruflicher Erfolg lassen sich diesen<br />
Grundsätzen folgend auf <strong>den</strong> Grundriss<br />
und die Gestalt von Gebäu<strong>den</strong><br />
zurückführen.<br />
Beispielsweise wissen viele Menschen<br />
nicht, warum sie morgens schlecht<br />
ausgeruht aufwachen. Liegt es am<br />
Bett, <strong>dem</strong> Radiowecker, der Antenne<br />
auf <strong>dem</strong> Dach oder an der Wasserader,<br />
auf der man unwissenderweise<br />
nächtigt?<br />
Vielleicht ist es auch zu warm oder<br />
eine stickige Luft, welche schlecht<br />
schlafen lässt. Letztendlich sind es<br />
viele Faktoren, welche ein Raumkl<strong>im</strong>a<br />
best<strong>im</strong>men. Moderne Raumplaner sind<br />
gefordert, die physikalisch opt<strong>im</strong>alen<br />
Bedingungen herzustellen und schließlich<br />
alles auf <strong>den</strong> einen <strong>Mit</strong>telpunkt zu<br />
fokussieren: <strong>den</strong> Menschen.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 85<br />
K L I M A H A U S
WerZalit ® ideal für<br />
ihre Kl<strong>im</strong>afassade.<br />
Das Thema Kl<strong>im</strong>ahaus ist hochaktuell. Laufend gibt<br />
es Neuheiten in Material- und Bautechnik. Zu diesen<br />
zählen auch die innovativen Fassa<strong>den</strong>profile und<br />
Werkstoffe von WERZALIT®, für welche Holzland Vaia<br />
in Leifers die Exklusivvertretung in Italien hat.<br />
WERZALIT® entsteht aus zerspantem, ausgesuchtem<br />
Holz in genau festgelegten Mischungsverhältnissen<br />
unter Hitze und Druck. Dadurch ist der Holzwerkstoff<br />
Werzalit extrem widerstandsfähig gegen Hitze<br />
und Nässe.<br />
Ob für Fassa<strong>den</strong>, Balkone oder Zäune, das weltweit<br />
patentierte Werzalit-Verfahren garantiert einzigartige<br />
Materialeigenschaften. Durch <strong>den</strong> Einsatz<br />
von witterungsbeständigen Fassa<strong>den</strong>profilen und<br />
wirkungsvollen Dämmstoffen führt die Luftzirkulation<br />
zwischen Mauerwerk und Fassade die Bau- und<br />
Nutzungsfeuchte nach außen ab. Die Fassa<strong>den</strong>profile<br />
bil<strong>den</strong> zu<strong>dem</strong> auch ein gestalterisches Element und<br />
harmonieren <strong>mit</strong> anderen architektonischen Elementen<br />
wie Beton, Glas oder Holz.<br />
Alle weiteren Infos zu diesem Thema gibt es bei<br />
Holzland Vaia in Leifers, auf <strong>dem</strong> Messestand der<br />
Kl<strong>im</strong>ahouse vom 25. bis 28. Januar 2007 oder unter<br />
www.holzlandvaia.it.<br />
ein individuelles<br />
holzhaus!<br />
Der Wunsch des Kun<strong>den</strong> ist oberstes Gebot bei<br />
innerhoferholzbau. Flexibel und <strong>mit</strong> höchsten Anforderungen<br />
an die Qualität wer<strong>den</strong> Niedrigenergiebauten<br />
in Holzbauweise schlüsselfertig ausgeführt.<br />
Bei Planung und Ausführung wer<strong>den</strong> neben <strong>den</strong><br />
neuesten technischen Standards vor allem die persönlichen<br />
Wünsche des Bauherrn und der Planer berücksichtigt.<br />
Dabei spielt die enge und bewährte Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> allen an der Bauausführung beteiligten<br />
Betriebe eine wichtige Rolle.<br />
Alle Häuser von innerhoferholzbau wer<strong>den</strong> als<br />
Kl<strong>im</strong>ahäuser erbaut und erreichen Energieverbrauchswerte<br />
zur Einstufung in die höchsten vorgesehenen<br />
Kategorien. Zu<strong>dem</strong> wer<strong>den</strong> auch Dachstühle, Balkone<br />
usw. gefertigt.<br />
Neben einer soli<strong>den</strong> und fachmännischen Erledigung<br />
aller Bauaufträge legt die Unternehmensführung<br />
besonderen Wert auf die pünktliche Fertigstellung der<br />
Bauten.<br />
Dazu Alois Innerhofer: „Wir begleiten und beraten die<br />
Bauherren während der gesamten Bauphase. Dieser<br />
ständige Kontakt ist wichtig und ermöglicht die<br />
schlüsselfertige Übergabe innerhalb weniger Monate<br />
bzw. innerhalb der <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Auftraggeber vereinbarten<br />
Termine.“<br />
inFO<br />
innerhofer holzbau<br />
handwerkerzone 8 - 39010 vöran<br />
tel. 0473 278 072 - Fax 0473 279 566<br />
mobil 335 548 94 93<br />
info@innerhofer-holzbau.it - www.innerhofer-holzbau.it
88<br />
K L I M A H A U S<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
ein Bauer <strong>im</strong> Passivhaus<br />
Gert Telfser ist Bauherr und Besitzer des ersten Kl<strong>im</strong>ahauses A Gold, einem<br />
Passivhaus, <strong>im</strong> Raum Naturns. Die <strong>mit</strong> hohen Qualitätsstandards ausgeführte neue<br />
landwirtschaftliche Hofstelle bietet Platz für <strong>den</strong> Alt- und <strong>den</strong> Jungbauern.<br />
Das Gebäude zeigt vor allem eines:<br />
moderne Architektur. „Es ist ein<br />
ganz besonderes Wohngefühl in<br />
unserem neuen He<strong>im</strong>, man lebt förmlich<br />
auf“, schwärmt Josef Telfser, Vater<br />
von Gert Telfser.<br />
entscheidungsfindung<br />
„Wir hatten nur eine best<strong>im</strong>mte<br />
Kubatur zur Verfügung, wieso also<br />
sich <strong>mit</strong> Dachschrägen plagen, wenn<br />
es auch einfacher geht“, begründet<br />
der „Altbauer“ die Wahl einer „kubistischen“<br />
Formensprache. Der Entscheidung,<br />
ein Passivhaus zu bauen,<br />
war sondern vorausgegangen waren<br />
das Sammeln von Informationen und<br />
das Anschauen von bereits gebauten<br />
Passivhäusern in der weiteren Umgebung<br />
vorausgegangen. „Wir sind der<br />
Meinung dass unser Geld so gut investiert<br />
ist und dass wir für die Umwelt<br />
einen angemessenen Beitrag leisten. “,<br />
stellt der Josef Telfser klar. Die Wahl<br />
fiel auf ein Passivhaus des Malser<br />
Unternehmens Klas Haus, welche die<br />
Projektierung schlüsselfertig angeboten,<br />
<strong>mit</strong> einem schlüssigen Gesamtkonzept<br />
überzeugt und letztendlich für<br />
eine ausgezeichnete Ausführung Sorge<br />
getragen hat.<br />
ausführung<br />
Das Gebäude wurde in Massivbauweise<br />
erstellt und dessen Dach<br />
und Außenmauern entsprechend dick<br />
gedämmt. Das Treppenhaus wurde<br />
thermisch getrennt und zählt so<strong>mit</strong><br />
nicht zur beheizten Kubatur. Dreifachverglasung<br />
und Passivhaustüren<br />
verhindern ein Entweichen von teurer<br />
Energie. Die kontrollierte Be- und Entlüftung<br />
sowie Wandheizung bzw. in<br />
Teilbereichen auch Fußbo<strong>den</strong>heizung<br />
sorgen für ein behagliches Raumkl<strong>im</strong>a.<br />
Die Wärme wird geothermisch aus<br />
<strong>dem</strong> Bo<strong>den</strong> bezogen, für Strom sorgt<br />
eine Photovoltaikanlage an Fassade<br />
und auf <strong>dem</strong> Dach. <strong>Mit</strong> dieser Technik<br />
ist man sozusagen energieunabhängig,<br />
Josef telfser<br />
die Wärme aus der Erde ist abgesehen<br />
vom Strom für die Wärmepumpe<br />
kostenlos ebenso wie die Energie<br />
der Sonne. Und schließlich wird der<br />
eventuell mehr produzierte Strom an<br />
<strong>den</strong> Energieversorger verkauft, sodass<br />
der Blick auf steigende Ölpreise ein<br />
amüsiertes Lächeln hervorzaubert. Da<br />
Passivhäuser extrem wenig Energie<br />
abgeben, leistet man so<strong>mit</strong> einen großen<br />
Beitrag zu aktivem Kl<strong>im</strong>aschutz.<br />
Vor der sommerlichen Überhitzung<br />
schützen außenliegende Raffstore welche<br />
sich vollautomatisch regeln lassen.<br />
Die Raffstores haben <strong>den</strong> Vorteil, dass<br />
die Hitze draußen bleibt, die Bewohner<br />
trotz<strong>dem</strong> der Blick in die Natur erhalten<br />
bleibt, sich also nicht „eingekastelt“<br />
fühlen, wie es bei Rolllä<strong>den</strong> der<br />
Fall wäre.<br />
Wohngefühl<br />
„Dass die Architektur sich von<br />
<strong>den</strong> anderen Häusern etwas abhebt<br />
stört uns überhaupt nicht, sondern <strong>im</strong><br />
Gegenteil, dieses Gebäude hat viele<br />
Vorteile“, führt der Hausherr weiter<br />
aus, „große Fenster erlauben einen<br />
herrlichen Blick in unsere Obstwiesen<br />
oder Schloss Juval und bei Nacht<br />
kann man ausgezeichnet die Sterne<br />
betrachten“. Weiße Putzflächen und<br />
große Fensterflächen zur Südseite<br />
beschreiben zunächst das Gebäude.<br />
Die offene Fassade sucht <strong>den</strong> Bezug<br />
zu <strong>den</strong> Obstwiesen und bildet eine<br />
Art „Brücke“ zwischen Wohnen und<br />
Erwerb. Den Ankommen<strong>den</strong> erwartet<br />
moderne Architektur eingebun<strong>den</strong> in<br />
ländliche Umgebung. Architektur und<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz verbin<strong>den</strong> sich in diesem<br />
Gebäude zur gebauten Vision des Bauherrn.<br />
„Unser neues He<strong>im</strong> muss etwas<br />
Angenehmes an sich haben, schließt<br />
Herr Telfser schmunzelnd, „<strong>den</strong>n so<br />
mancher Gast findet oft ziemlich spät,<br />
dass es Zeit wäre, he<strong>im</strong>zugehen. Aber<br />
für uns ist dies ein Zeichen, dass wir<br />
ein schönes Zuhause haben.“
90<br />
U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
südtirol Fenster für Jordanien<br />
Es war schon ein ungewöhnlicher Auftrag, <strong>den</strong> der Fensterspezialist aus Gais <strong>im</strong><br />
vergangenen Jahr abgewickelt hat.<br />
Die Anfrage kam über einen ehemaligen<br />
jordanischen Stu<strong>den</strong>ten,<br />
der in Rom studierte und jetzt <strong>im</strong><br />
Ahrntal lebt. Max Serdah hat dann<br />
auch als Dolmetscher und jordanischer<br />
Vertrauensmann Firmenschef Werner<br />
Seeber und sein Team nach Jordanien<br />
begleitet. Dazu Werner Seeber: „Um<br />
<strong>den</strong> Auftrag zu bekommen, haben wir<br />
nach <strong>den</strong> Plänen der Villa ein Muster<br />
angefertigt und sind <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Angebot<br />
nach Jordanien geflogen. Der Kunde<br />
ist der Präsi<strong>den</strong>t von der „Bank of<br />
Jordan“ und be<strong>im</strong> Objekt handelte<br />
es sich um seine Privatvilla. Wir<br />
mussten natürlich auf das Ritual des<br />
Feilschens und Handels eingehen; das<br />
hat insgesamt drei Tage gedauert und<br />
der Auftrag wurde schlussendlich per<br />
v.l.: Bauing. mr. hassan, Bauherr mr. Fakhouri und Werner seeber von<br />
südtirol Fenster<br />
Handschlag besiegelt“, erinnert sich<br />
Werner Seeber.<br />
Besuch <strong>im</strong> Werk<br />
Einige Wochen später, Ende April<br />
2005, kam der Kunde zu Besuch nach<br />
Gais, um sich <strong>den</strong> Betrieb anzusehen.<br />
Die Jordanier haben eine hohe<br />
Baukultur <strong>im</strong> eigenen Land und sie<br />
hatten auch genaue Vorstellungen von<br />
Ausführung und Qualität der Fenster.<br />
Bis zum Herbst war dann der Rohbau<br />
soweit fertig, dass ein Team aus Gais<br />
die Rohmaße auf der Baustelle nehmen<br />
konnte. Im Mai 2006 war dann wieder<br />
ein Besuch der Jordanier bei Südtirol<br />
Fenster angesagt, um die fertigen<br />
Fenster zu sehen und die Abnahme zu<br />
bestätigen. Vom Geometer Egon Tauber<br />
generalstabsmäßig geplant wurde<br />
dann ein großer Container bela<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />
Fenstern, Montage- und Reservematerial<br />
von Gais aus per Lkw und später<br />
per Schiff auf die Reise nach Jordanien<br />
geschickt.<br />
andere länder andere sitten<br />
In frem<strong>den</strong> Kulturen gelten andere<br />
Sitten, speziell <strong>im</strong> Umgang <strong>mit</strong> Frauen.<br />
Bei der Montage einfach das Hemd ausziehen,<br />
weil einem zu heiß ist, kann <strong>mit</strong><br />
Problemen verbun<strong>den</strong> sein, besonders<br />
dann wenn z.B. Putzfrauen die Fenster-Monteure<br />
<strong>mit</strong> freiem Oberkörper<br />
sehen. Insgesamt war die dreiwöchige<br />
Montagearbeit für Andreas Prenn,<br />
Johann Unteregelsbacher, Albert Steiner<br />
und Florian Winkler ein Erlebnis. Sie<br />
wür<strong>den</strong> nach eigenen Angaben sofort<br />
wieder fahren. Das kann gut passieren,<br />
<strong>den</strong>n ein weiterer Auftrag ist schon so<br />
gut wie fix. Zur Einweihung der Villa<br />
gab es ein großes Fest, zu <strong>dem</strong> die Firmenchefs<br />
aus Gais natürlich eingela<strong>den</strong><br />
waren. <strong>Mit</strong> dabei auch der Bürgermeister<br />
von Amann. Dazu Werner Seeber:<br />
„<strong>Mit</strong>tlerweile hat sich eine gute persönlich<br />
Beziehung zum Kun<strong>den</strong> entwickelt<br />
und Fenster für die zwei Villen der<br />
Töchter sind schon spruchreif…“ Und<br />
auch die <strong>Mit</strong>arbeiter freuen sich schon<br />
auf <strong>den</strong> nächsten Auftrag.<br />
inFO<br />
südtirol Fenster gmbh<br />
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92<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Denkmalschutz kontra<br />
eigentum?<br />
Im Bereich Denkmalschutz geraten zwei elementare Bürgerrechte in Konflikt: Das<br />
Recht auf Eigentum und das Recht auf Erhalt der Vergangenheit. Ein Gespräch <strong>mit</strong><br />
Waltraud Kofler-Engl, Leiterin des Amts für Kunst- und Bau<strong>den</strong>kmäler.<br />
<strong>Radius</strong>: Ab wann haben wir es <strong>mit</strong><br />
einem Denkmal zu tun?<br />
W. Kofler-Engl: Dem Gesetz nach<br />
kann man ein Objekt unter Schutz<br />
stellen, wenn es 50 Jahre alt ist. In<br />
unserer schnelllebigen Zeit, ist diese<br />
Definition allerdings veraltet. Nehmen<br />
sie das Beispiel Cinema Corso. Eines<br />
der besten Stücke der rationalistischen<br />
Architektur in Bozen; es wurde abgerissen,<br />
als es 49 Jahre alt war.<br />
<strong>Radius</strong>: Bei <strong>den</strong> Besitzern historischer<br />
Gebäude sind Sie nicht unbedingt<br />
gern gesehen?<br />
W. Kofler-Engl: Die Eigentümer<br />
erheben oft Einspruch gegen geplante<br />
Unterschutzstellungen. Leider wird<br />
je nach politischen Beziehungen des<br />
Betreffen<strong>den</strong> diesen Einsprüchen nur<br />
zu oft nachgegeben. Wir sind dann<br />
machtlos. Die Leute verstehen oft<br />
nicht, <strong>mit</strong> welchem Wert sie es zu<br />
tun haben und sehen nur die Nachteile,<br />
befürchten, nicht mehr frei über<br />
ihren Besitz verfügen zu können.<br />
Dabei ist ein Haus eben mehr als<br />
nur Höhe x Breite x Geld. Denkmalschutz<br />
ist keineswegs eine Beeinträchtigung.<br />
<strong>Radius</strong>: Alter Baubestand heißt ja<br />
auch nicht einfach nur alte und feuchte<br />
Mauern ... .<br />
W. Kofler-Engl: Im Gegenteil: Die<br />
baubiologische Qualität der meisten<br />
älteren Gebäude ist hervorragend, die<br />
Lage ebenso. N<strong>im</strong>mt man noch Flair,<br />
St<strong>im</strong>mung, Botschaften eines Gebäudes<br />
dazu, müsste man doch eigentlich<br />
verstehen, dass die Erhaltung dieser<br />
Objekte nicht bloßem Romantizismus<br />
entspringt, sondern auch Erhaltung<br />
von Qualität ist, ganz abgesehen vom<br />
historischen Wert.<br />
<strong>Radius</strong>: Viele Eigentümer fürchten<br />
die hohen Kosten, die <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Erhalt<br />
eines historischen Gebäudes verbun<strong>den</strong><br />
sind.<br />
W. Kofler-Engl: Der Denkmalschutz<br />
bringt natürlich für <strong>den</strong> Eigentümer<br />
die Pflicht <strong>mit</strong> sich, das betreffende<br />
Objekt zu erhalten und seinen Fortbestand<br />
zu gewährleisten. Dafür erhält<br />
er aber auch Steuererleichterungen.<br />
Wir haben ein jährliches Budget von<br />
6 mio. Euro und sind besser gestellt<br />
als viele andere Regionen Italiens oder<br />
andere Länder Europas. Wir decken<br />
grundsätzlich die Mehrkosten ab, die<br />
aufgrund unserer Auflagen entstehen.<br />
Das heißt wir zahlen die Mehrkosten<br />
für spezialisierte Handwerker oder<br />
besondere Materialien usw.<br />
<strong>Radius</strong>: Ich kann aber mein unter<br />
Schutz stehendes Eigentum nicht<br />
einfach umbauen oder erweitern wie<br />
ich möchte.<br />
W. Kofler-Engl: Besitzer von schützenswerten<br />
Objekten und hierunter<br />
fallen nicht nur Paläste oder Fresken,<br />
also nicht nur „Hochkunst“, haben<br />
Recht auf kostenlose fachliche Beratung<br />
unsererseits. Allerdings haben sie<br />
auch die Pflicht, jede Änderung genehmigen<br />
zu lassen. Aber keine Angst,<br />
wir wollen unsere Denkmäler nicht als<br />
museales Stück unter eine Käseglocke<br />
stellen, sondern einer sinnvollen, kompatiblen<br />
modernen Nutzung zuführen.<br />
<strong>Radius</strong>: Wieviel erhaltenswerte Objekte<br />
gibt es in Südtirol ungefähr?<br />
W. Kofler-Engl: Seit der Übernahme<br />
durch die Provinz vom Staat haben<br />
wir <strong>mit</strong> der systematischen Erfassung<br />
der Objekte begonnen, die bis 1988<br />
abgeschlossen war. Aber der Denkmalbegriff<br />
wandelt sich, Denkmalschutz<br />
ist ein fortlaufender Prozess. Denkmalqualität<br />
hat eigentlich alles Überdauerte,<br />
was repräsentativ ist für alle<br />
Schichten des Lebens, ein Weberhaus,<br />
ein Stadl, die Holzhütte, wo Mahler<br />
komponierte, eine alte Bauernhütte,<br />
das Sieges<strong>den</strong>kmal in Bozen (auch<br />
wenn das von best<strong>im</strong>mter Seite nicht<br />
gerne gehört wird) ebenso wie das<br />
Ex-Gil-Gebäude oder ein Wegstock.<br />
Wir zählen derzeit etwa 5.000 Objekte,<br />
davon ca. ein Drittel sakrale Objekte<br />
„auf gebautem bauen ...“<br />
Im Dialog<br />
<strong>mit</strong> historischer<br />
Bausubstanz;<br />
Eine Recherche<br />
in Südtirol“<br />
ist der Titel<br />
eines <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr<br />
von Susanne<br />
Waiz herausgegebenen<br />
Buches. Das Buch zeigt anhand<br />
von konkreten Beispielen einen<br />
Weg für <strong>den</strong> sensiblen und bewussten<br />
Umgang <strong>mit</strong> historischem Baubestand.<br />
Das Buch will sich nicht in die zahllosen,<br />
nur einem Kreis von Kunsthistorikern<br />
und Architekten bekannten<br />
Bände von Fachliteratur eingliedern,<br />
sondern richtet sich bewusst an ein<br />
breites Publikum. Jeder Einzelne soll<br />
sich seiner Verantwortung gegenüber<br />
<strong>dem</strong> alten Baubestand bewusst wer-<br />
und nur etwa 3.000 tatsächliche Bau<strong>den</strong>kmäler.<br />
<strong>Radius</strong>: Wie viele kommen jährlich<br />
dazu?<br />
W. Kofler-Engl: Wir haben <strong>im</strong> Jahr<br />
ca. 15 neue Unterschutzstellungen,<br />
wobei ich sagen muss, dass es eigentlich<br />
mehr als das Doppelte wären,<br />
leider übergeht die Landesregierung<br />
oft unsere Anträge und gibt <strong>den</strong> Einsprüchen<br />
der Eigentümer nach.<br />
<strong>den</strong>. „Auf Gebautem bauen“ ist Metapher<br />
für neue Architektur in historischem<br />
Ambiente. Das Buch ist in drei<br />
Teile gegliedert: Burg – Dorf – Stadt.<br />
Anhand von sorgfältig ausgewählten<br />
Beispielen wird gezeigt, dass ein sensibler<br />
und bewusster Umgang <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
vorhan<strong>den</strong>en Baubestand keineswegs<br />
<strong>im</strong> Widerspruch zur zeitgemäßen Architektur<br />
stehen muss, dass der Dialog<br />
zwischen Alt und Neu vielmehr sehr<br />
spannend und bereichernd sein kann.<br />
architekten und<br />
Denkmalschützer gemeinsam<br />
Architekten und Denkmalschützer,<br />
so der Appell der Herausgeberin, müssen<br />
sich nicht verständnislos gegenüberstehen,<br />
sondern vereint <strong>den</strong> Konflikt<br />
zwischen Alt und Neu auflösen<br />
und eine gemeinsame Sprache fin<strong>den</strong>.<br />
Vorhan<strong>den</strong>es muss in Schichten zerlegt<br />
und interpretiert wer<strong>den</strong>, bevor <strong>im</strong><br />
Sinne einer verbesserten oder neuen<br />
Nutzung weitergebaut, angebaut oder<br />
rekonstruiert wer<strong>den</strong> kann. Das Buch<br />
stellt aktuelle Beispiele für Aufwertung<br />
und neue Nutzung von historischer<br />
Bausubstanz in Südtirol vor. Die<br />
klaren und absichtlich kurz gehaltenen<br />
Texte sind von Fotos und Planzeichnungen<br />
begleitet. Die Spanne reicht<br />
von der <strong>mit</strong>telalterlichen Burganlage<br />
über Stadthäuser und ländliche Ensembles<br />
bis zu <strong>den</strong> Bau<strong>den</strong>kmälern der<br />
Moderne. Das Buch „Auf Gebautem<br />
bauen“ ist <strong>im</strong> Folio-Verlag Wien/Bozen<br />
erschienen. Herausgegeben wurde<br />
es von Susanne Waiz gemeinsam <strong>mit</strong><br />
der Galerie Lungomare. Susanne Waiz,<br />
geboren in Wien, lebt als freie Architektin<br />
<strong>mit</strong> Schwerpunkt Denkmalpflege<br />
und Museumsarchitektur in Bozen.<br />
93<br />
B A U W I R T S C H A F T
94<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Kultur neu „eingekleidet“<br />
„Und dies ist das Tüpfelchen auf <strong>dem</strong> „i“, welch ein herrlicher Ausblick auf unser<br />
Tal“, <strong>mit</strong> diesen Worten präsentierte Bürgermeister Schiefer „seine“ Terrasse des<br />
neuen Kulturhauses in Kurtatsch.<br />
nicht ohne Stolz führt er durch das<br />
vor kurzem fertig gestellte Gebäude:<br />
„Es war ein langer Weg bis zur<br />
Fertigstellung <strong>im</strong> Mai dieses Jahres,<br />
aber es hat sich wirklich gelohnt,<br />
unser kulturelles Leben findet nun in<br />
wunderbaren Räumen statt.“<br />
Als eine der ersten Gemein<strong>den</strong>, welche<br />
bereits Ende der 60er Jahre ein Kulturhaus<br />
erbaute, legt Kurtatsch großen<br />
Wert auf die Pflege von Traditionen.<br />
Nach <strong>dem</strong> Bau 1969 durch <strong>den</strong> Architekten<br />
Helmut Maurer bildete das<br />
Kulturhaus über 30 Jahre lang <strong>den</strong><br />
<strong>Mit</strong>telpunkt kulturellen Lebens von<br />
Vereinen, Theatergruppen Chören usw.<br />
Da gerade öffentliche Gebäude <strong>mit</strong><br />
<strong>den</strong> Jahren eine technische Auffrischung<br />
brauchen, veranlasste die<br />
Gemeinde 1994 die Auslobung eines<br />
Wettbewerbes, um <strong>den</strong> Ansprüchen der<br />
Gegenwart gerecht zu wer<strong>den</strong>. „Als ich<br />
zusammen <strong>mit</strong> der Architektin Anita<br />
Schenk <strong>den</strong> Wettbewerb gewonnen<br />
hatte, dauerte es noch ganze zehn<br />
Jahre bis zum Baubeginn,“ erläutert<br />
Architekt Wolfram H. Pardatscher aus<br />
Meran, „zwischenzeitlich gründete ich<br />
<strong>mit</strong> <strong>den</strong> Architekten Joach<strong>im</strong> Clemens,<br />
Klaus Valtingojer und Alex Teti die<br />
Sozietät PVC-architects, welche dann<br />
Ausführungsplanung und Bauleitung<br />
übernommen hat.“<br />
Umfeld und architektur<br />
Umgeben von historischen Mauern,<br />
in Nachbarschaft <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ansitz<br />
Freienfeld und dessen ehemaligen<br />
Gesindehäusern bewahrt sich das neu<br />
gestaltete Kulturhaus eine behutsame<br />
Eigenständigkeit. Materialien, Farben<br />
und Formensprache kommunizieren<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Umfeld und interpretieren<br />
<strong>den</strong> Ort und seine Tradition. Kupfer als<br />
<strong>Mit</strong>tel in der Rebenpflege verwendet,<br />
dessen grüne Patina das Symbol des<br />
wachsen<strong>den</strong> Weins und schließlich das<br />
Rot eines genussvollen Lagreins ver<strong>mit</strong>teln<br />
zwischen landwirtschaftlicher<br />
Kultur und gesellschaftlichem Leben.<br />
Ganz bewusst bil<strong>den</strong> das Kulturhaus<br />
und dessen Architektur einen Ankerpunkt<br />
von Geschichte und Tradition<br />
sowie einen Wegweiser in die Zukunft<br />
von Kurtatsch.<br />
Dass der Standort für das Kulturhaus<br />
einer gewissen Logik folgt, erklärt ein<br />
Blick auf die Zeit nach <strong>dem</strong> 2. Weltkrieg.<br />
„An diese Zeit kann ich mich<br />
noch gut erinnern“, führt Bürgermeister<br />
Schiefer aus, „damals gab es dort<br />
eine Rebschule, von uns <strong>im</strong>mer nur<br />
das Treibhaus genannt, sowie eine Kegelbahn.<br />
Später kam noch die Feuerwehr<br />
dazu. Und wir Buben hatten auf<br />
<strong>dem</strong> Vorbereich unseren ‚kulturellen<br />
<strong>Mit</strong>telpunkt’, <strong>den</strong> Bolzplatz.“ In un<strong>mit</strong>telbarer<br />
Nähe zu Schule, Gemeinde<br />
und Kindergarten lag es nahe, hier das<br />
Kulturhaus zu errichten. So mussten<br />
für <strong>den</strong> in Sichtbeton errichteten<br />
Neubau – in dieser Zeit modern, für<br />
manchen aber eher revolutionär und<br />
sehr gewöhnungsbedürftig – die Bestandsgebäude<br />
weichen, um Vereinen,<br />
<strong>dem</strong> Theater, <strong>den</strong> Chören usw. entsprechende<br />
Räumlichkeiten zu bieten.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 95<br />
Ö F F E N T L I C H E B A U T E N
96<br />
P A G I N I E R U N G<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
Update<br />
Weil Ansprüche an das Gebäude<br />
sich ändern, vielseitige Medien zum<br />
Einsatz gebracht wer<strong>den</strong> und der<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz seinen Tribut fordert,<br />
brauchen vor allem öffentliche<br />
Gebäude nach und nach eine Runder-<br />
neuerung. „Unser Konzept war relativ<br />
einfach“, erklärt Architekt Wolfram<br />
Pardatscher seinen Entwurf, „es gibt<br />
ein bestehendes Gebäude, welches<br />
erhalten und <strong>den</strong> technischen Anforderungen<br />
der heutigen Zeit angepasst<br />
wer<strong>den</strong> sollte. Gleichzeitig haben wir<br />
das Gebäude auch architektonisch<br />
etwas aufgefrischt.“ Das Gebäude wird<br />
dominiert von Offenheit, das Foyer<br />
wird zum Empfang, Bar und leder-<br />
bezogene Bänke la<strong>den</strong> ein zum<br />
Plausch. Zum Hof erlauben Glas-<br />
Schiebeelemente eine mühelose Erweiterung<br />
in <strong>den</strong> Außenbereich. Durch<br />
die neue Empore und die talseitige<br />
Erweiterung fin<strong>den</strong> nun bis zu 400<br />
Personen Platz <strong>im</strong> Kulturhaus. Holz<br />
dominiert <strong>den</strong> Innenraum, die Fassade<br />
des Zuschauerraums gibt einen beeindrucken<strong>den</strong><br />
Blick ins Tal. Ein Aufzug<br />
und die Küche <strong>im</strong> Untergeschoss<br />
ermöglichen eine tadellose Verköstigung<br />
bei Veranstaltungen sowie die<br />
<strong>mit</strong>tägliche Ausspeisung der Schüler.<br />
Events wie „Fußball live“ haben diesen<br />
Sommer bereits großen Anklang<br />
gefun<strong>den</strong>.<br />
ein haus für alle<br />
„Wir haben jetzt wieder ein Haus<br />
für unsere Gemeinde, welches sehr<br />
vielen Wünschen seitens der Vereine,<br />
der Jugend usw. entspricht“, erläutert<br />
Bürgermeister Schiefer abschließend,<br />
„trotz der langen Phase zwischen<br />
Ausschreibung und Ausführung von<br />
fast zehn Jahren konnten die Kosten<br />
nahezu eingehalten wer<strong>den</strong>. Die<br />
Gemeinde Kurtatsch, die ausführen<strong>den</strong><br />
Handwerker und nicht zuletzt Architekt<br />
Wolfram H. Pardatscher dürfen<br />
sich zu einem gelungenen Projekt<br />
beglückwünschen.“<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 97<br />
P A G I N I E R U N G
98<br />
S E R V I C E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
heizen <strong>mit</strong> Köpfchen<br />
Das Thema Heizen bewegt nicht nur viele Private und Kondominien, sondern<br />
auch öffentliche Einrichtungen wie Gemein<strong>den</strong>, Schulen, Schw<strong>im</strong>mbäder und<br />
vor allem Hotels. Energiecontracting ist eine neue Finanzierungsform.<br />
Die Kosten für fossile Brennstoffe<br />
wie Öl oder Gas steigen konstant<br />
und sind finanziell kaum noch<br />
tragbar. Zu<strong>dem</strong> sind dies „unsichere“<br />
Energieträger, welche sehr stark von<br />
politischen Schwankungen beeinflusst<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Es genügt eine kleine Krise oder Unruhe<br />
und schon schwebt die gesamte<br />
Energieversorgung in der Luft.<br />
Umstieg als lösung<br />
Der Umstieg auf erneuerbare Energie<br />
ist also die einzige Möglichkeit,<br />
um eine unabhängige Sicherheit in<br />
der Energieversorgung zu haben und<br />
die Heizkosten erheblich zu senken.<br />
Hier ist zwar die Investition in eine<br />
entsprechende Anlage höher, langfristig<br />
gesehen zahlt sie sich aber in<br />
je<strong>dem</strong> Fall aus. Um eine Pellets- oder<br />
Kondominium in mals, welches ohne investitionskosten eine neue Pelletsanlage<br />
erhalten hat und so<strong>mit</strong> eine jährliche energieeinsparung erzielt.<br />
Hackgutheizung ohne eigene Investitionskosten<br />
zu finanzieren und sofort<br />
jährliche Heizkosten zu sparen und die<br />
Umwelt zu schonen gibt es das interessante<br />
Finanzierungsmodell Energiecontracting.<br />
neuheit energiecontracting<br />
So, wie man heutzutage das Auto<br />
<strong>mit</strong> Leasing kauft, als Gastbetrieb die<br />
Kaffeemaschine vom Kaffeelieferant<br />
bekommt oder das Handy über <strong>den</strong><br />
jeweiligen Telefonanbieter symbolisch<br />
um 1 Euro bezieht, so funktioniert es<br />
auch <strong>mit</strong> Energiecontracting.<br />
Energiecontracting ist eine vertraglich<br />
vereinbarte Dienstleistung zwischen<br />
<strong>dem</strong> Gebäudeeigentümer und einen<br />
Energiedienstleistungsunternehmen“<br />
erklärt Ilona Ganthaler, <strong>Geschäft</strong>sführerin<br />
der Firma Saturn GmbH aus<br />
Sterzing. Das Energiedienstleistungsunternehmen<br />
plant, realisiert und<br />
finanziert die gesamte Pellets- oder<br />
Hackgutheizung, übern<strong>im</strong>mt die<br />
Lieferung des Brennstoffes und hält<br />
die Anlage während der gesamten<br />
Vertragslaufzeit instand.<br />
Funktionsweise ähnlich<br />
einem Fernheizwerk<br />
Der Gebäudeeigentümer zahlt <strong>dem</strong><br />
EDU (Energiedienstleistungsunternehmen)<br />
<strong>den</strong> vereinbarten Preis pro<br />
verbrauchte Kilowattstunde. „Im<br />
Prinzip funktioniert Contracting<br />
ähnlich wie ein Fernheizwerk, nur<br />
eben lokal <strong>im</strong> Gebäude“, fügt Ilona<br />
Ganthaler hinzu. „Contracting ist eine<br />
gute Alternative für Gebäude, welche<br />
z.B. außerhalb der Versorgungszone<br />
von Fernheizwerken liegen“, bemerkt<br />
die <strong>Geschäft</strong>sführerin von Saturn.<br />
„Wir sind stets bemüht unsere Kun<strong>den</strong><br />
opt<strong>im</strong>al zu informieren, <strong>den</strong>n je mehr<br />
Informationen ein potenzieller Kunde<br />
über unser Angebot hat, umso größer<br />
ist auch sein Interesse <strong>mit</strong> uns zusam-<br />
ilona ganthaler<br />
men zu arbeiten und die Investition<br />
in Aufklärungsarbeit macht sich für<br />
beide Seiten bezahlt.“<br />
interessantes<br />
Finanzierungsmuster<br />
Diese Form des Leasings funktioniert<br />
in Österreich und Deutschland<br />
schon seit vielen Jahren erfolgreich.<br />
Viele Gemein<strong>den</strong>, Hotels und Kondominien<br />
lassen sich die aufwendigen<br />
Heizanlagen über ein solches Muster<br />
finanzieren. Aber auch für Bau- und<br />
Immobiliengesellschaften, welche<br />
schlüsselfertige Wohnanlagen errichten,<br />
ist Contracting eine durchaus<br />
interessante Finanzierungsmethode.<br />
So konnte die Firma Saturn <strong>im</strong> letzten<br />
Jahr zahlreiche Neukun<strong>den</strong> in Südtirol<br />
sowohl <strong>im</strong> öffentlichen als auch <strong>im</strong><br />
privaten Sektor gewinnen.<br />
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neues Beratungszentrum<br />
<strong>im</strong> Februar wird die Raiffeisenkasse<br />
Bruneck am Brunecker Gilmplatz<br />
das neue „Beratungszentrum Bauen<br />
& Wohnen“ eröffnen. Nach<strong>dem</strong> <strong>den</strong><br />
Kun<strong>den</strong> bereits seit vielen Jahren bei<br />
Fragen rund ums Bauen zur Seite<br />
gestan<strong>den</strong> wird, wird nun <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
eigenen Zentrum die Bedeutung der<br />
spezialisierten Wohnbauberatung<br />
untermauert.<br />
Das „Beratungszentrum Bauen & Wohnen“<br />
versteht sich als Anlaufstelle für<br />
alle kauf-, bau- und sanierungswilligen<br />
Kun<strong>den</strong> und bietet eine dauerhafte und<br />
ganzheitliche Beratung vor, während<br />
und nach der Bauphase. Geboten wer<strong>den</strong><br />
Hilfestellung bei <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten<br />
Ansuchen wie Wohnbauförderung,<br />
Energiesparmassnahmen, Wiedergewinnung<br />
von Gebäu<strong>den</strong>, Energieausweis<br />
usw. In punkto Finanzierung<br />
wer<strong>den</strong> maßgeschneiderte Angebote<br />
zusammengestellt und eine individuelle<br />
Beratung für einen angemessenen Versicherungsschutz<br />
geboten. Die Klärung<br />
verschie<strong>den</strong>er familienrechtlicher Angelegenheiten<br />
rundet das Angebot ab.<br />
Günther Pichler, Günther Falkensteiner<br />
und Elke Rieder freuen sich darauf,<br />
ihre Kun<strong>den</strong> in <strong>den</strong> neuen Räumlichkeiten<br />
am Gilmplatz zu beraten. Um<br />
eine telefonische Terminvereinbarung<br />
unter 0474 584 000 wird ersucht.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 99<br />
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<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
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Die Bauservice KG in Brixen ist <strong>mit</strong><br />
ihrer langjährigen Branchenerfahrung,<br />
einem Kun<strong>den</strong>stamm von<br />
über 700 Unternehmen und über 1.200<br />
wöchentlich erbrachten Dienstleistungen<br />
absoluter Markführer in Südtirol<br />
<strong>im</strong> Bereich Ver<strong>mit</strong>tlung von öffentlichen<br />
und privaten Bauaufträgen.<br />
Das Dienstleistungsunternehmen<br />
informiert Handwerks- und Baufirmen<br />
über öffentliche Ausschreibungen<br />
und deren Ergebnisse, Projektierungsaufträge<br />
und genehmigte Projekte<br />
der öffentlichen Verwaltungen sowie<br />
Baukonzessionen und Grundzuweisungen<br />
und ermöglicht ihnen so stets<br />
rechtzeitig über neue Ausschreibungen<br />
informiert zu sein um termingerecht<br />
für die Einladung anzusuchen oder<br />
ihre Angebote unterbreiten zu können.<br />
Die Unternehmer ersparen sich da<strong>mit</strong><br />
die zeit- und kostenaufwendige Suche<br />
nach privaten und öffentlichen Aufträgen;<br />
außer<strong>dem</strong> wer<strong>den</strong> sie auch effizient<br />
beraten. Die kostenlose Beratung<br />
und Beistand in allen Rechtsfragen des<br />
öffentlichen und privaten Bauwesens,<br />
Zugang zu allen gesetzlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />
der öffentlichen Vergabe bzw.<br />
Freischw<strong>im</strong>mbad schenna, wo alle Z<strong>im</strong>mermanns-, spengler-, Fassa<strong>den</strong>- und abdichtungsarbeiten von der Firma gostner<br />
Dachbau aus vahrn ausgeführt wur<strong>den</strong>. ausschreiber: gemeinde schenna. veröffentlicht von Bauservice <strong>im</strong> Jahre 2004<br />
der Bauwirtschaft gehören ebenfalls<br />
zum Service.<br />
Über aktuelle Neuerungen in gesetzlichen<br />
Best<strong>im</strong>mungen wird laufend<br />
informiert.<br />
rundum informiert<br />
<strong>Mit</strong> Bauservice erhalten Bau- und<br />
Handwerksfirmen, aber auch Freiberufler<br />
und Banken eine Komplett-In-<br />
formation über das gesamte Bauwesen<br />
Südtirols. Um auch <strong>den</strong> kleineren<br />
Handwerksbetrieben, welche vor allem<br />
auf Bezirksebene arbeiten, entgegenzukommen,<br />
können die einzelnen<br />
Dienstleistungen auch auf eine<br />
best<strong>im</strong>mte Zone l<strong>im</strong>itiert abonniert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Interessierte können die Demoversion<br />
auf www.bauservice.it testen.<br />
Nähere Infos: 0472 208 308<br />
Willkommen <strong>im</strong> hotel saltria<br />
Nur sieben Monate Bauzeit stan<strong>den</strong> für <strong>den</strong> Umbau des Hotels Saltria auf Europas<br />
größtem Hochplateau zur Verfügung. Pünktlich zur Wintersaison 2006 wur<strong>den</strong> die<br />
ersten Gäste <strong>im</strong> November empfangen.<br />
in<strong>mit</strong>ten der Seiser Alm, umgeben<br />
von einer fantastischen Natur, <strong>mit</strong><br />
unzähligen Freizeit-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten,<br />
besitzt das neugestaltete<br />
Viersterne-Hotel alle Möglichkeiten,<br />
<strong>den</strong> <strong>Urlaub</strong> zu einem echten<br />
Erlebnis wer<strong>den</strong> zu lassen. Auf 1700 m<br />
Meereshöhe bieten sich ein einmaliges<br />
Bergpanorama, angenehmes Kl<strong>im</strong>a und<br />
die besten Bedingungen für Erholung,<br />
Entspannung, aber auch für einen<br />
Aktivurlaub.<br />
ideal für sommer- und<br />
Wintersportbegeisterte<br />
Unzählig sind die Routen für<br />
Wanderungen und Klettertouren <strong>im</strong><br />
Sommer. Im Winter la<strong>den</strong> das Skigebiet<br />
<strong>mit</strong> rund 70 km Pisten und die<br />
ausgedehnten, gut gespurten Langlaufloipen<br />
von 60 km Länge ein und<br />
bieten allen Wintersportbegeisterten<br />
ideale Voraussetzungen für einen erlebnisreichen<br />
<strong>Urlaub</strong>. Die Aufstiegsan-<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 101<br />
P A G I N I E R U N G
102<br />
S E R V I C E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
lagen Florian und Goldknopf befin<strong>den</strong><br />
sich in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe des Hotels.<br />
Sie geben Anschluss an durch 20<br />
Liftanlagen <strong>mit</strong>einander verbun<strong>den</strong>e<br />
Abfahrtshänge. Beliebt sind auch<br />
Spaziergänge auf <strong>dem</strong> insgesamt<br />
40 km geräumten, breitangelegten<br />
Winterwanderwegenetz und die<br />
Rodelbahnen la<strong>den</strong> zur rasanten Fahrt<br />
ins Tal.<br />
Doch auch die Naturliebhaber kommen<br />
hier voll auf ihre Kosten. Von<br />
der Langkofelgruppe bis zum Schlern<br />
erstreckt sich ein Gebiet, in <strong>dem</strong> die<br />
Natur noch naturbelassen ist.<br />
strenge schutzvorschriften<br />
Das Naturschutzgebiet ist ein Paradies<br />
<strong>mit</strong> einer riesigen Artenvielfalt.<br />
Flora und Fauna präsentieren sich<br />
Dank der strengen Schutzvorschriften<br />
<strong>im</strong>mer noch wie zu alten Zeiten. Das<br />
Naturschutzgebiet ist für <strong>den</strong> Autoverkehr<br />
gesperrt, nur Bewohner und<br />
Hotelgäste erhalten Sonderfahrgenehmigungen.<br />
rekordumbau<br />
in sieben monaten<br />
Im Mai des vergangenen Jahres<br />
verabschiedeten sich die letzten Gäste,<br />
dann wurde das Hotel Saltria auf der<br />
Seiser Alm zur Großbaustelle.<br />
Nicht nur eine komplette Renovierung<br />
und Modernisierung wurde vorgenommen,<br />
die Kubatur des Hotels wurde<br />
um 6500 m³ auf 19.000 m³ erweitert,<br />
um <strong>den</strong> Gästen in der schönsten Zeit<br />
des Jahres, in ihrem <strong>Urlaub</strong>, noch<br />
mehr Komfort und Bequemlichkeit<br />
bieten zu können. Das Viersterne-Haus<br />
zeigt sich nun <strong>mit</strong> einem strahlen<strong>den</strong><br />
Anblick und kann rundherum <strong>den</strong><br />
Wünschen der Gäste gerecht wer<strong>den</strong>.<br />
Der neue Bettentrakt <strong>mit</strong> großzügig<br />
gestalteten Z<strong>im</strong>mer wurde als eigenständiger<br />
Baukörper <strong>mit</strong> alpinem<br />
Charakter harmonisch <strong>dem</strong> bestehen<strong>den</strong><br />
Gebäude angegliedert. Die zehn<br />
Z<strong>im</strong>mer und Suiten besitzen rund<br />
40 m² Grundfläche und verfügen<br />
alle über eine großen Balkone an der<br />
Südfront des Hauses <strong>mit</strong> Blick auf <strong>den</strong><br />
Lang- und Plattkofel.<br />
anbau <strong>mit</strong> natürlichen<br />
Bauelementen<br />
Für <strong>den</strong> Anbau wur<strong>den</strong> ortstypische<br />
Materialien eingesetzt, und so das<br />
Gebäude in die bestehen<strong>den</strong> architektonischen<br />
Gegebenheiten integriert.<br />
Für die Fassa<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> Naturstein<br />
<strong>im</strong> Erdgeschoss und horizontale Lärchenholzverkleidungen<br />
in <strong>den</strong> oberen<br />
Geschossen verwendet. Das Flachdach<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 103<br />
S E R V I C E
104<br />
S E R V I C E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
wurde <strong>mit</strong> Extensivbepflanzung begrünt.<br />
Die Autos der Gäste können in<br />
der Tiefgarage <strong>mit</strong> ca. 20 Stellplätzen<br />
untergebracht wer<strong>den</strong>.<br />
Zu<strong>dem</strong> stehen <strong>den</strong> Gästen nun auch<br />
ein großzügiger Wellnessbereich, ein<br />
Konferenzraum für Businessreisende<br />
und eine Bibliothek zur Verfügung.<br />
Die Eingangshalle wurde erneuert und<br />
der Restaurantbereich <strong>mit</strong> Altholzstube<br />
erweitert.<br />
Wohlfühloase <strong>mit</strong><br />
erholungsgarantie<br />
In der siebenmonatigen Umbauzeit<br />
wur<strong>den</strong> nun die Voraussetzungen geschaffen,<br />
da<strong>mit</strong> das Erlebnis „<strong>Urlaub</strong>“<br />
auch <strong>im</strong> Feriendomizil fortgesetzt wird.<br />
Nach einem langen Skitag oder einer<br />
anstrengen<strong>den</strong> Wanderung lädt die<br />
neue Paradiso Fitness&Wellness-Oase<br />
<strong>im</strong> Untergeschoss des Hotels zum Entspannen<br />
und Kräfte tanken ein. Neben<br />
<strong>den</strong> großen Panoramahallenbad und<br />
integriertem Whirlpool, der Finnischen<br />
Fichtenholzsauna, <strong>dem</strong> Türkischen<br />
Dampfbad und Gesundheitskabine<br />
<strong>mit</strong> Infrarottechnik kann man sich <strong>im</strong><br />
Fitness Center verwöhnen lassen und<br />
findet <strong>im</strong> Whirlpool <strong>im</strong> Freien Vergnügen<br />
und Entspannung. Außer<strong>dem</strong><br />
stehen <strong>den</strong> Gästen eine Ruhezone und<br />
ein Massageraum zur Verfügung.<br />
Unterhaltung<br />
für groß und Klein<br />
Auf der Sonnenterrasse genießt man<br />
ein herrliches Bergpanorama und für<br />
die sport- und spielbegeisterten Gäste<br />
steht eine Tischtennisplatte und Tischfußball<br />
zur Verfügung. Abends la<strong>den</strong><br />
die Cafè-Bar, ein Aufenthaltsraum,<br />
eine Tiroler Bauernstube und ein<br />
Veranstaltungsraum zum gemütlichen<br />
Beisammensein ein.
106<br />
S E R V I C E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
„i sauc“ am monte Pana<br />
Viele kleine Skispringer waren bei der Eröffnung der neuen Sprunganlage<br />
am Monte Pana in Aktion. Vor allem für sie, aber auch für die Athleten der<br />
Nordischen Kombination bietet die neue Anlage hervorragende Trainings- und<br />
Wettkampfbedingungen.<br />
Für die idealen Voraussetzungen<br />
für Wintersportler ist das Grödner<br />
Tal weithin bekannt. Es bestehen<br />
die besten Bedingungen für Abfahrt,<br />
Langlauf, Ski alpin, Snowboard, Rodeln<br />
und Schneeschuhwanderungen,<br />
<strong>im</strong> Leistungssport, fürs Hobby oder<br />
einen aktiven Winterurlaub. Der Bau<br />
der bei<strong>den</strong> Sprungschanzen hat das<br />
Angebot nun vervollständigt.<br />
Bisher mussten die Sportler für ihre<br />
Trainingssprünge weite Anfahrtswege<br />
und da<strong>mit</strong> verbun<strong>den</strong> viel Zeitaufwand<br />
und hohe Kosten für <strong>den</strong> Sportclub in<br />
Kauf nehmen. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> Bau des neuen<br />
Trainings- und Wettkampfzentrums in<br />
St. Christina in Grö<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> jetzt<br />
ideale Voraussetzungen geschaffen,<br />
<strong>den</strong> Springern hervorragende Bedingungen<br />
bei der Vorbereitung auf ihre<br />
Wettkämpfe und für sportliche Ver-<br />
gleiche zu geben. Gleichzeitig ist die<br />
Attraktivität dieser Anlage auch für<br />
die Nachwuchsgewinnung in diesen<br />
Sportarten von besonderer Bedeutung.<br />
Direkt vor Ort können nun kleine<br />
Springer und Springerinnen trainieren<br />
und zu ihren ersten Wettkämpfen antreten.<br />
Zeitraubende Trainingsfahrten<br />
bleiben allen erspart.<br />
Zwei schanzen<br />
namens „i sauc“<br />
Ein wahrer Boom ist inzwischen<br />
unter <strong>dem</strong> Nachwuchs seit der Fertigstellung<br />
der bei<strong>den</strong> Schanzen zu<br />
verzeichnen. Deshalb war es auch<br />
nicht verwunderlich, dass zur feierlichen<br />
Übergabe auch die jüngsten<br />
Sportler des „Schi Club Gherdëina“ ihr<br />
Können zeigen durften. Die öffentliche<br />
Sprunganlage findet sich in zentraler<br />
Lage <strong>im</strong> Start- und Zielbereich des<br />
geplanten Langlaufzentrums von St.<br />
Christina. Nach deren Fertigstellung<br />
sollen in der hochmodernen Anlage<br />
Rennen der Nordischen Kombination<br />
abgehalten wer<strong>den</strong>. Bereits jetzt be-<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 107<br />
P A G I N I E R U N G
108<br />
S E R V I C E<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007<br />
fin<strong>den</strong> sich auf <strong>dem</strong> Monte Pana drei<br />
Langlauf-Schleifen unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsgrades und eine Verbindungsloipe<br />
zur Seiser Alm.<br />
Die Kosten zum Bau der zwei Sprungschanzen<br />
belaufen sich auf 400.000<br />
Euro, die vom Land und der Gemeinde<br />
gemeinsam getragen wer<strong>den</strong>. Besonders<br />
<strong>dem</strong> großen persönlichen Engagement<br />
von Trainer Romed Moroder und<br />
der guten Zusammenarbeit zwischen<br />
Gemeinde und Land ist es zu verdan-<br />
ken, dass das ehrgeizige Projekt in die<br />
Tat umgesetzt wer<strong>den</strong> konnte.<br />
Wettkampffähige anlage<br />
Die zwei Schanzen haben eine Sprungweite<br />
von 21 und 35 Metern. Trainiert<br />
wer<strong>den</strong> kann zu allen Jahreszeiten.<br />
Dies wird über eine Beregnungsanlage<br />
ermöglicht, die <strong>den</strong> Kunststoffbelag <strong>im</strong><br />
Sommer befeuchtet und so<strong>mit</strong> gleitfähig<br />
hält. Die moderne Anlage ist auch<br />
für Wettkämpfe zugelassen.<br />
maßarbeit bei<br />
<strong>den</strong> erdarbeiten<br />
Die Firma Schenk Bau <strong>mit</strong> Sitz und<br />
Gufidaun/Klausen war entschei<strong>den</strong>d<br />
an der Errichtung der zwei neuen<br />
Schanzen am Monte Pana beteiligt. Sie<br />
übernahm neben <strong>den</strong> Aushubarbeiten<br />
und der Wiederverfüllung des Geländes<br />
<strong>mit</strong> Baumaschinen und Baggern<br />
auch die Begrünung der Anlage. Von<br />
der Baufirma wur<strong>den</strong> auch der Schanzentisch<br />
und die steile Landebahn<br />
errichtet. Letztere wurde betoniert, was<br />
<strong>den</strong> Einsatz von Spezialtechniken für<br />
eine hochpräzise Ausführung der steilen Flächen und<br />
eines genauen Profils erforderten und eine besondere<br />
Herausforderung für <strong>den</strong> Geometer Gerold Demetz<br />
darstellte. Alle waren sich voll bewusst, dass eine präzise<br />
Projektverwirklichung die Grundlage für das gute<br />
Funktionieren und <strong>den</strong> Erfolg der neuen Anlage ist.<br />
+++ Das WIFO stellte in einer Studie fest,<br />
dass von <strong>den</strong> rund 5000 Südtiroler Unternehmen <strong>mit</strong> mindestens<br />
fünf Beschäftigten ca. 1900 (39%) zwischen 2002<br />
und 2004 erfolgreich neue Produkte und Produktionsprozesse<br />
eingeführt haben. Die Südtiroler Wirtschaft basiert<br />
grundsätzlich auf kleinen und sehr kleinen Unternehmen<br />
und ist darüber hinaus durch <strong>den</strong> hohen Anteil der<br />
„traditionellen“ Bereiche (Landwirtschaft, Tourismus,<br />
Handel) gekennzeichnet. Die Erklärung für das Ergebnis<br />
liegt in der Art und Weise, <strong>mit</strong> welcher die lokalen<br />
Betriebe die Innovation ihrer Produkte und Verfahren<br />
betreiben: Oft wird das erforderliche Know-how einfach<br />
von außen erworben, oder durch Kooperationen. Die<br />
Prozessinnovation wird üblicherweise bei <strong>den</strong> Zulieferern<br />
zugekauft. Aus der Studie geht zu<strong>dem</strong> hervor, dass in<br />
Südtirol verstärkt in <strong>den</strong> Erwerb von Anlagen und die<br />
Weiterbildung der <strong>Mit</strong>arbeiter investiert wird, während<br />
relativ wenige Unternehmen Ausgaben für Forschung und<br />
Entwicklung, Design und Produktgestaltung tätigen +++<br />
Padua +++ Ein voller Erfolg war die Aktion der<br />
Handelskammer Bozen, die <strong>im</strong> Dezember zum dritten Mal die<br />
Südtiroler Qualitätsprodukte <strong>im</strong> Einkaufszentrum Le Brentelle<br />
in Padua präsentierte. <strong>Mit</strong> einer originalgetreuen<br />
Darstellung der einzigartigen Atmosphäre der Südtiroler<br />
Weihnachtsmärkte kamen über 20.000 Besucher in <strong>den</strong> Genuss<br />
der echten „Südtiroler Qualität“, die sowohl für die<br />
he<strong>im</strong>ischen Qualitätsprodukte als auch für das Südtiroler<br />
Kunsthandwerk bezeichnend ist. Im Rahmen einer dreitägigen<br />
Verkaufsaktion konnten die Kun<strong>den</strong> des Einkaufszentrums<br />
Le Brentelle in Padua Südtiroler Produkte wie Käse,<br />
Joghurt, Brot, Kekse, Apfelsaft und Apfelstrudel sowie<br />
verschie<strong>den</strong>e Apfelsorten verkosten. Degustiert wur<strong>den</strong><br />
auch Südtiroler Weiß- und Rotweine, Grappa und Speck +++<br />
Bozen +++ Welche Marktpotenziale fin<strong>den</strong> Südtirols<br />
Kleinbetriebe (5-50 Beschäftigte) auf <strong>den</strong> nahen Märkten<br />
außerhalb der Landesgrenzen? Das WIFO hat ein Pilotprojekt<br />
gestartet und zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Marktforschungsinstitut<br />
RPM aus Verona vorerst drei Bereiche analysiert:<br />
Metallverarbeitung, Holzverarbeitung (vor allem Tischler)<br />
und Kunsthandwerk. Ergebnis: Südtirols Produkten wird von<br />
jenen Firmen, die Südtirols Produkte kennen, ein exzellentes<br />
Zeugnis ausgestellt, was Qualität, Einzigartigkeit<br />
und Verlässlichkeit anbelangt. Allerdings sind die<br />
Unternehmen <strong>im</strong> näheren Umfeld (Trentino, Veneto, Friaul,<br />
Emilia Romagna, Lombardei, Tirol, Vorarlberg, Kärnten,<br />
Bayern, Graubün<strong>den</strong>), welche die Südtiroler Produkte<br />
effektiv kennen, relativ wenige. Die Herausforderung: Gemeinsame<br />
Maßnahmen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades,<br />
funktionierende Logistik und unterstützende Maßnahmen<br />
durch Institutionen, Assessorate und Verbände +++<br />
Capena +++ Ende Oktober 06 hat Würth Italien am<br />
Firmenstandort Capena (RM) ein Art Forum eröffnet. Diese<br />
Einrichtung ist Ausdruck des kulturellen Engagements,<br />
das seit jeher zur Unternehmenskultur von Würth gehört<br />
und nicht nur <strong>den</strong> <strong>Mit</strong>arbeitern, sondern auch der interessierten<br />
Öffentlichkeit <strong>den</strong> Umgang <strong>mit</strong> Kunst und Kultur<br />
ermöglichen will. Das Sanierungsprojekt „Laubenhaus“<br />
der Firma Würth, bei <strong>dem</strong> in Neumarkt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Museum des<br />
Unternehmens ein bedeutendes Kunst- und Kulturzentrum<br />
entstehen wird, verläuft planmäßig, anlässlich der<br />
Eröffnung des Art Forums Würth in Capena wurde sogar die<br />
Möglichkeit abgewogen, die für das Laubenhaus vorgesehene<br />
Sanierung auszuweiten +++ WirtschaftstelegrammBozen
eintönigkeit ade<br />
Opt<strong>im</strong>ale, professionelle<br />
Planung: Raum, Form, Farbe,<br />
Licht. Harmonie ist ein<br />
Grundsatz von Acquasan in<br />
Branzoll. Oberstes Anliegen<br />
ist es, dass das Endprodukt<br />
„Bad“ auf das Beste gelingt.<br />
Ob klein oder groß, Wellness<br />
ist keine Frage der D<strong>im</strong>ensionen.<br />
<strong>Mit</strong> einfachen,<br />
sprachliche Kontinuität<br />
Nun schon <strong>im</strong> dritten Jahr<br />
sorgte <strong>Radius</strong> dafür, dass<br />
die Leistungsfähigkeit der<br />
Südtiroler Wirtschaft auch<br />
außerhalb der Landesgrenzen<br />
besser bekannt wird.<br />
Die Verteilung der Ausgabe<br />
„Alta Qualità“ in Norditalien<br />
pfiffigen Ideen lässt sich<br />
auch das kleinste Bad zur<br />
gelungenen Wohlfühl-Oase<br />
umbauen. Dies ist das<br />
Markenzeichen des Fachgeschäfts<br />
Acquasan. Eine weitere<br />
Stärke von Acquasan ist<br />
die Komplett-Renovierung<br />
bestehender Bäder. Maurer,<br />
Installateur, Elektriker, Flie-<br />
senleger, Maler, Monteur:<br />
alles aus einer Hand, schlüsselfertig<br />
und termingerecht<br />
zum vereinbarten Zeitpunkt<br />
und Preis. Acquasan<br />
gewährleistet Service pur.<br />
Tanja Coleselli und ihr Team<br />
freuen sich auf Ihren Besuch.<br />
Acquasan ist auch Samstag<br />
nach<strong>mit</strong>tag geöffnet.<br />
licht ist nicht gleich licht<br />
Zur perfekten Wohnungseinrichtung<br />
gehören nicht<br />
nur die richtigen Möbel am<br />
rechten Ort. <strong>Mit</strong> der falschen<br />
Beleuchtung wirken selbst<br />
die schönsten Designmöbel<br />
nichts sagend und auch die<br />
technischste Küche funktioniert<br />
nur halb. Bei der Auswahl<br />
von Lampen geht es<br />
außer um Form, Größe und<br />
Design vor allem auch um<br />
Funktionalität. Licht ist nicht<br />
gleich Licht. Arbeiten, lesen,<br />
essen, spielen, ausspannen<br />
wurde 2006 weiter ausgedehnt<br />
und die notwendige<br />
sprachliche Unterstützung<br />
und Kontinuität war durch<br />
die Zusammenarbeit des<br />
<strong>Radius</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Text- und<br />
Übersetzungsbüro Pro text<br />
KG in Bozen gesichert. Pro<br />
– all diese Momente stellen<br />
unterschiedliche Ansprüche<br />
an die Beleuchtung. Die<br />
Auswahl von Lampen und<br />
die Erstellung eines funktionellenGesamt-Beleuchtungskonzeptes<br />
ist gar nicht<br />
so einfach. Das Team von Clic<br />
berät professionell (auch vor<br />
Ort) und hilft, die geeignete<br />
Lampe für jedes Ambiente zu<br />
fin<strong>den</strong>. Clic Lichtprogramm<br />
Bozen, Claudia Augusta Straße<br />
123/b, 0471/351069, www.<br />
paginegialle.it/clicbizzarri.<br />
text betreut seit 2000 eine<br />
zunehmende Anzahl an<br />
Firmenkun<strong>den</strong> und sieht in<br />
der Bearbeitung von redaktionellen<br />
und PR-Texten<br />
einen Schwerpunkt seiner<br />
Tätigkeit. Infos unter www.<br />
protext.bz.it.<br />
gute aussichten für 2007<br />
Seit November läuft be<strong>im</strong><br />
Weiße Kreuz die <strong>Mit</strong>gliederaktion<br />
2007. Auch <strong>im</strong><br />
vergangenen Jahr waren die<br />
2300 freiwilligen und Helfer<br />
und angestellten <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
des Weißen Kreuzes<br />
tausende Male <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Finanziert auch dank der<br />
Unterstützung seiner 44.000<br />
<strong>Mit</strong>glieder. Als Gegenleistung<br />
für nur 23 Euro können<br />
sich die Spender zahlreicher<br />
Vorteile erfreuen und haben<br />
Anspruch auf ein umfangreiches<br />
Leistungspaket.<br />
Das Weiße Kreuz bietet natürlich<br />
auch familienfreundliche<br />
<strong>Mit</strong>gliedschaften an: Dabei<br />
übertragen sich die Vorteile<br />
der Familienkarte auf alle<br />
Familien<strong>mit</strong>glieder. Die Südtirol-<strong>Mit</strong>gliedschaft<br />
ist für<br />
42 Euro erhältlich, ein sehr<br />
günstiges Angebot. Für eine<br />
„Weltweiter Rückholdienst“-<br />
Familienkarte sind 88 Euro zu<br />
bezahlen. Vor allem <strong>im</strong> Ausland<br />
ist ein gut organisierter<br />
Rückholdienst von Vorteil.<br />
Der <strong>Mit</strong>gliedsbeitrag kann<br />
bei je<strong>dem</strong> Bank- oder Postschalter<br />
bezahlt wer<strong>den</strong>. Oder<br />
bequem und einfach <strong>mit</strong><br />
Kreditkarte <strong>im</strong> Internet unter<br />
www.wk-cb.bz.it. Es ist auch<br />
möglich, direkt in <strong>den</strong> Sektionssitzen<br />
des Weißen Kreuzes<br />
vorbeizuschauen: Dort wartet<br />
übrigens ein kleines Dankeschön<br />
auf das <strong>Mit</strong>glied.<br />
Weitere Infos: Tel. 0471/444<br />
310 oder mga@wk-cb.bz.it -<br />
www.wk-cb.bz.it.<br />
neue Pressesprecherin<br />
Gabriele Oberhauser wird in<br />
Zukunft für die bei<strong>den</strong> CEOs<br />
Erich Falkensteiner und Othmar<br />
Michaeler (Tourismus<br />
Gruppe FalkensteinerMichaeler)<br />
die Funktion der Pressesprecherin<br />
übernehmen.<br />
Die gebürtige Kärntnerin ist<br />
seit fünf Jahren in verschie<strong>den</strong>en<br />
Marketing- und Kommunikationsbereichen<br />
für<br />
die Gruppe tätig. Sie zeichnet<br />
auch weiterhin verantwortlich<br />
für Beratung, Entwicklung<br />
und Umsetzung<br />
maßgeschneiderter Konzepte<br />
und Kommunikationsstrategien<br />
<strong>im</strong> Tochterunternehmen<br />
Michaeler & Partner.<br />
„südtiroler charakterköpfe“<br />
Das bei Edition Raetia erschienene<br />
Buch von Zeno<br />
Braitenberg und Udo Bernhart<br />
widmet sich <strong>den</strong> Menschen<br />
des Landes und schaut<br />
ihnen ins Gesicht.<br />
50 Südtiroler Charakterköpfen<br />
ist ein Porträt in Wort<br />
und Bild gewidmet, viele<br />
andere hat Udo Bernhard,<br />
der 1956 in Bozen geborene<br />
Fotograf <strong>mit</strong> Wahlhe<strong>im</strong>at<br />
Frankfurt, <strong>mit</strong> seiner Linse<br />
festgehalten. Doch wer ist<br />
nun ein Südtiroler Charakterkopf?<br />
Neben vielen bekannten Gesichtern<br />
wie Landeshauptmann<br />
Durnwalder, Reinhold<br />
Messner und Gustav Thöni,<br />
sind auch solche dabei, die<br />
man meist nur vom Namen<br />
kennt wie etwa Christoph<br />
Franceschini, Umberto Gandini,<br />
Elena Walch. Und wer<br />
kennt Hansjörg Verdorfer,<br />
Stefania Gander oder Christoph<br />
Tribus? Leider die wenigsten.<br />
Dabei sind es interessante<br />
Menschen, die teilweise<br />
großes leisten.<br />
Edition Raetia 2006<br />
ISBN: 88-7283-250-0<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 111<br />
B U N T E M E L D U N G E N
112 <strong>Radius</strong> 01/2007<br />
B U N T E M E L D U N G E N<br />
lifteinweihung & Kompl<strong>im</strong>ente<br />
Die kombinierte Talstation<br />
für <strong>den</strong> Zanggen- und<br />
Obereggenlift <strong>im</strong> Skicenter<br />
Latemar wurde <strong>Mit</strong>te Jänner<br />
bei frühlingshaften Temperaturen<br />
und besten Pistenverhältnissen(!)<br />
eingeweiht.<br />
Gekommen waren dazu die<br />
bei<strong>den</strong> Landeshauptleute<br />
Durnwalder und Dellai, die<br />
Bürgermeister der Gemein<strong>den</strong><br />
Tesero und Deutschnofen<br />
Delladio und Daum, die<br />
Präsi<strong>den</strong>ten der jeweiligen<br />
Liftgesellschaften, weitere<br />
Vertreter aus Wirtschaft und<br />
Politik und natürlich auch<br />
die bei<strong>den</strong> Geistlichen Wendelin<br />
Pohl (Pfarrer in Eggen)<br />
und Bruno Daprà ( Pfarrer in<br />
Tesero).<br />
Diese Einweihung ist auch<br />
ein Symbol der funktionieren<strong>den</strong>Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
Betreibergesellschaften in<br />
Pampeago und Obereggen,<br />
welche zusammen 23<br />
Mio. Euro investiert haben.<br />
„Projekte, die provinzübergreifend<br />
gemeinsam angegangen<br />
wer<strong>den</strong>, haben auch<br />
in Zukunft die besten Aussichten<br />
auf Erfolg“, so Landeshauptmann<br />
Durnwalder.<br />
Ein großes Kompl<strong>im</strong>ent kam<br />
vom Trentiner Landeshauptmann<br />
Dellai, der die Einweihung<br />
auch für einen Skitag<br />
nutzte.<br />
„Bei derartigen kl<strong>im</strong>atischen<br />
Bedingungen so perfekte<br />
Pisten hinzukriegen ist eine<br />
einmalige Leistung, die<br />
höchstes Lob verdient.“<br />
Siegfried Pichler und seine<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter haben das sicher<br />
gerne gehört. Für das passende<br />
kulinarische Umfeld<br />
sorgten zum Abschluss Georg<br />
Pichler und sein Team<br />
von der Latemar-Hütte.<br />
titelfoto: suedtirolfoto/rier<br />
Qualität seit 100 Jahren<br />
Seit 1910 wur<strong>den</strong> bei Unterluggauer<br />
das handwerkliche<br />
Geschick, die Begeisterung<br />
und alle Erfahrung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
Baustoff Holz von Generation<br />
zu Generation weitergegeben.<br />
„Jedes Projekt, ob einfacher<br />
Dachstuhl, Niedrigenergie-<br />
bzw. Passivwohnhaus oder<br />
komplexes Großprojekt, ist<br />
für uns gleichermaßen Ansporn<br />
zu Höchstleistungen.<br />
<strong>Mit</strong> harmonischer D<strong>im</strong>ensionierung,<br />
passender Materialwahl<br />
und schließlich perfekter<br />
Ausführung schaffen wir die<br />
Werk lienz der Unterluggauer holzbau gmbh<br />
Voraussetzungen für Funktionalität,<br />
Design und Wohlfühlen“,<br />
berichtet Firmenchef<br />
Josef Unterluggauer. Begeisterte<br />
Kun<strong>den</strong> und die Freude<br />
am gelungenen Werk sind die<br />
tägliche Bestätigung für hartnäckige<br />
<strong>Kopf</strong>- und präzise<br />
Handarbeit des ca. 50-köpfigen<br />
Unterluggauer Teams.<br />
Weitere Infos: KLIMAHOUSE<br />
07 – Stand D24-09, Unterluggauer<br />
Holzbau Gmbh, A-9900<br />
Lienz, Tel. +43/4852/62800,<br />
holzbau@unterluggauer.at,<br />
www.unterluggauer.at.<br />
360° am monte Baldo<br />
Eine Baustelle wie jene am<br />
Gipfel des Monte Baldo gibt<br />
es nicht leicht wieder. Davon<br />
sind Werner Z<strong>im</strong>merhofer<br />
und seine <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
überzeugt. „Das war wohl<br />
die schönste Baustelle Europas…“<br />
Gemeint ist die<br />
Bergstation am Monte Bal-<br />
do hoch über <strong>dem</strong> Gardasee.<br />
Die besondere Architektur<br />
des Objektes, das unglaubliche<br />
Panorama und der<br />
schöne, milde Herbst <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr ergaben ein<br />
Arbeitsumfeld, wie man es<br />
sich nicht besser wünschen<br />
konnte.<br />
<strong>Radius</strong> 01/2007 113<br />
B U N T E M E L D U N G E N
114<br />
R A D I U S - B O X<br />
Partnerlist <strong>Radius</strong><br />
01/2007<br />
radius als interaktives magazin<br />
Wie in der Dezember-Ausgabe<br />
angekündigt, plant<br />
<strong>Radius</strong> in diesem Jahr ein<br />
zukunftsweisendes Pilotprojekt.<br />
In Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> Sell Well und K<strong>im</strong> (keep<br />
in mind) aus Bozen wer<strong>den</strong><br />
Schritt für Schritt zu redaktionellen<br />
Beiträgen aber<br />
auch <strong>im</strong> Umfeld von Inseraten<br />
Zusatzinfos aus <strong>dem</strong><br />
Internet angeboten.<br />
Möglich wird das <strong>mit</strong> der<br />
<strong>Radius</strong> Box, die man ganz<br />
einfach und schnell auf <strong>den</strong><br />
eigenen PC downloa<strong>den</strong><br />
kann (über die <strong>Radius</strong>-Webseite<br />
oder direkt unter www.<br />
mediaradius.it/radiusbox<br />
Der Download ist nur einmal<br />
erforderlich.<br />
Über die Box können weitere<br />
Informationen zu redaktionellen<br />
Themen oder<br />
acquasan<br />
tribus architecture<br />
arredis<br />
artes+<br />
auto Brenner 002<br />
autonome Provinz Bozen 003<br />
Bauplus<br />
Bauservice<br />
Bautechnik<br />
Beton eisack<br />
Bö<strong>den</strong> & co<br />
c.l.e.<br />
calligione<br />
cluster Bau tis 004<br />
elektro Platter<br />
elpo Beleuchtung<br />
euroauto <strong>mit</strong>subishi<br />
Finstral<br />
Frank italy 005<br />
gasser tischlerei<br />
zu Werbeinseraten abgerufen<br />
wer<strong>den</strong>. Das geht soweit,<br />
dass auch Kurzfilme, wie<br />
z.B. jener von Stampfer Bau<br />
zum Projekt Niederstätter-<br />
Halle (<strong>Radius</strong> Box Code 001),<br />
verlinkt wer<strong>den</strong> können.<br />
1-2-3 – <strong>mit</strong> einem<br />
Klick dabei<br />
Das Angebot der zusätzlichen<br />
Informationen über<br />
Internet funktioniert ganz<br />
einfach und ist für Leser und<br />
(Stamm)Kun<strong>den</strong> gleichermaßen<br />
kostenlos! Unsere Kun<strong>den</strong><br />
stellen die Hyperlinks,<br />
über welche Zusatzinformationen<br />
abgerufen wer<strong>den</strong><br />
können, zur Verfügung. Über<br />
einen dreistelligen Code, <strong>den</strong><br />
man in die <strong>Radius</strong>-Box eingibt,<br />
wird man direkt verbun<strong>den</strong>.<br />
Einige Beispiele: In der<br />
Dezember-Ausgabe <strong>im</strong> Umfeld<br />
des Artikels über <strong>den</strong> VW<br />
Touran bekommt man über<br />
<strong>den</strong> Code 101 Infos zum Touran.<br />
Das gleiche gilt für Frank<br />
Italy und der Spezialschalung<br />
Pecafil (Code 102). Im Umfeld<br />
gostner elektro<br />
götsch stefan<br />
h2 hofer<br />
handwerkerzone Kardaun<br />
hatek<br />
heiss georg<br />
hella italien<br />
herokal<br />
hofergroup 006<br />
holzbau Brixen 007<br />
hoppe<br />
hypo vorarlberg<br />
innerhofer holzbau<br />
KKr Kälte Kl<strong>im</strong>a röhler<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus agentur 008<br />
Kollegium Bauunternehmer<br />
Kritzinger<br />
lanz<br />
larcher maschinenbau<br />
leitner hubert<br />
der Musik Walter-Werbung<br />
kommt man <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Code<br />
104 direkt zu einem Werbefilm<br />
über Yamaha-Klaviere.<br />
Das gleiche gilt für Gasser<br />
Iveco <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Code 103 und<br />
einem Film von Iveco-Modell<br />
Daily. Die Möglichkeiten für<br />
zusätzliche Informationen<br />
sind so umfangreich wie das<br />
„www“ selber!<br />
Die radius Box<br />
Die Tags zur <strong>Radius</strong> Box<br />
fin<strong>den</strong> Sie <strong>im</strong> Kleinformat<br />
lift 2000<br />
lvh<br />
mair gert<br />
moriggl<br />
niederstätter 012<br />
Omya<br />
Obereggen ag 009<br />
Pichler holz algund<br />
Plankl<br />
Platter gärtnerei<br />
Plunger stahlbau<br />
Prefa - alpewa<br />
Progress 010<br />
Quelle Fenster<br />
r. Demetz<br />
raffeiner Z<strong>im</strong>merei<br />
raiffeisen<br />
rottensteiner<br />
rubner türenwerk 011<br />
runggaldier valentin<br />
überall dort abgebildet, wo<br />
es zusätzliche Infos <strong>im</strong> Internet<br />
darüber gibt.<br />
Das kann <strong>mit</strong>ten <strong>im</strong> redaktionellen<br />
Text sein, am Ende<br />
eines Berichtes, direkt<br />
bei der Info-Adresse oder in<br />
einem Inserat.<br />
Weiters ist die Box <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
passen<strong>den</strong> dreistelligen Code<br />
auf der Partnerlist angeführt.<br />
(siehe unten), Voraussetzung<br />
dafür ist, dass unsere Kun<strong>den</strong>,<br />
die passen<strong>den</strong> Links<br />
zum betreffen<strong>den</strong> Thema zur<br />
Verfügung stellen.<br />
saturn<br />
schenk Bau<br />
schmalzl thomas<br />
schwienbacher<br />
selectra<br />
sonnenkraft<br />
stampfer Bau 001<br />
südtirol Fenster 013<br />
südtirol solar<br />
telser türen<br />
tip top Fenster<br />
Unicom<br />
Unterluggauer holzbau<br />
vaja holzland 014<br />
vario haus<br />
vitralux<br />
volksbank<br />
Weger Walter<br />
Z<strong>im</strong>merhofer 015<br />
Zöggeler Bau