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Mit dem Kopf im Geschäft... ...mit den Füßen im Urlaub. - Radius

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Exemplar


ÖFFentliche BaUten<br />

6 30 Jahre Schulbau<br />

14 Forstschule Latemar<br />

16 Schulzentrum Stange<br />

20 Öffentliche Bauten<br />

Museion, ex Alumix, Franzensfeste<br />

28 Interview LR Florian Mussner<br />

40 Alters-/Pflegehe<strong>im</strong> St. Michael, Tisens<br />

44 Gewerbezone Kardaun<br />

94 Kulturhaus Kurtatsch<br />

Kl<strong>im</strong>ahaUs<br />

52 Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur<br />

54 Aktiver Umweltschutz<br />

56 Komponenten Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

60 Kyoto Protokoll<br />

61 Interview N. Lantschner<br />

58 LVH: casacl<strong>im</strong>a südtirol<br />

68 Ein Kl<strong>im</strong>ahaus in Bozen<br />

84 Lust auf Behaglichkeit<br />

88 Ein Bauer <strong>im</strong> Passivhaus<br />

BaUWirtschaFt<br />

36 Kollegium Bauunternehmer<br />

38 LVH: Bauarbeiterkasse<br />

74 LVH: Berufe am Bau<br />

82 TIS - Cluster Bau<br />

92 Altbausanierung<br />

Unternehmen/BaUgeWerBe<br />

30 Holzbau Brixen<br />

32 Kälte Kl<strong>im</strong>a Röhler, Bozen<br />

34 Frank Italy, Sand i. T.<br />

46 Hoppe, St. Martin<br />

48 Stampfer, Bozen<br />

49 Niederstätter, Bozen<br />

50 H2, Deutschnofen<br />

64 Tribus Architecture, Lana<br />

66 Türenwerk Rubner, Kiens<br />

69 Zöggeler Bau, Tramin<br />

70 Vario Haus, Nals<br />

76 Südtirol Solar, Lana<br />

77 Moriggl, Glurns<br />

78 Progress, Brixen<br />

80 Artes+, Tscherms<br />

81 Bauplus, Bruneck<br />

90 Südtirol Fenster, Gais<br />

100 Bauservice, Brixen<br />

service<br />

86 Innerhofer, Bruneck<br />

87 Vaia, Bozen<br />

98 Saturn, Sterzing<br />

99 Raika Bruneck<br />

101 Hotel Saltria<br />

106 Sprungschanze Monte Pana<br />

110 Bunte Meldungen<br />

114 Die <strong>Radius</strong> Box<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Athesiadruck GmbH, Bozen<br />

Eintrag. Lg. Bozen Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />

Verantwortlicher Schriftleiter: Armin Mair<br />

Verantwortlicher Projektleiter: Franz W<strong>im</strong>mer<br />

Koordination/Produktion: Elke Schlemmer<br />

Redaktion: Verena Kompatscher, Nicole Dominique Steiner,<br />

Martin Linder, Elke Schlemmer, Franz W<strong>im</strong>mer, Claire Schöne,<br />

Marita W<strong>im</strong>mer<br />

Verwaltung: Kapuzinergasse 5, 39100 Bozen, Tel. 0471 97 78 24<br />

Fotos: Athesia-Archiv (D, Dol-ru, Burger-Rudacs), Privatarchive,<br />

Othmar Seehauser, Gerold Demetz, Thomas Zöggeler,<br />

Suedtirolfoto/Rier, SMG, Walter Niedermayr, Degonda,<br />

Anita Oberhöller, verschie<strong>den</strong>e Online-Archive und Verkaufsunterlagen<br />

Konzept und Abwicklung: King Laurin GmbH, Eppan<br />

Grafik-Layout: Anita Oberhöller Produktion: Athesiadruck Bozen<br />

Auflage: 30.000 Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,50 Euro<br />

Franz W<strong>im</strong>mer<br />

Koordinator<br />

Die öffentlichen Aufträge der sind<br />

nach wie vor ein starker Motor für die<br />

Südtiroler Bauwirtschaft. Sage und<br />

schreibe 480 Projekte wur<strong>den</strong> oder<br />

wer<strong>den</strong> laut Landesrat Florian Mussner<br />

für das Jahr 2007 vergeben. Ein<br />

besonders erfolgreiches Kapitel der<br />

öffentlichen Hand ist die 30-jährige<br />

Geschichte des Schulbaues in Südtirol.<br />

Dem stehen die Aufträge für Infrastrukturen<br />

wie Straßen und Tunnels<br />

– seit die Provinz dafür größtenteils<br />

zuständig ist – nicht viel nach.<br />

Ein besonderes Erfolgsmodell, <strong>mit</strong><br />

einer Eigendynamik welche in dieser<br />

Form nicht zu erwarten war, ist das<br />

vor fünf Jahren von der Landesumweltagentur<br />

ins Leben gerufene<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus-Projekt. Für Handwerk und<br />

Bauindustrie gleichermaßen bietet das<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus einen opt<strong>im</strong>alen Einstieg <strong>im</strong><br />

gesamten italienischen Raum. Südtirol<br />

hat die Kompetenz in Sachen Kl<strong>im</strong>ahaus,<br />

das ist glaubwürdig und wird <strong>mit</strong><br />

der unabhängigen Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur,<br />

zuständig für alle Zertifizierungen,<br />

noch untermauert. Dazu passt natürlich<br />

die Internationale Messe Kl<strong>im</strong>ahouse in<br />

Bozen Ende Jänner.<br />

Der Motor der Baubranche läuft<br />

nicht mehr ganz so hochtourig wie<br />

noch vor einigen Jahren, dafür <strong>im</strong><br />

„wirtschaftlich gesun<strong>den</strong> Tourenbereich“<br />

– und <strong>mit</strong> besten Aussichten auf<br />

weitere gute Jahre.<br />

Franz W<strong>im</strong>mer


30 Jahre schulbauförderung in südtirol<br />

Vor nunmehr fast 30 Jahren, <strong>im</strong> Juli 1977, ist das Schulbaugesetz LG Nr. 21 in<br />

Kraft getreten, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> ein umfangreiches Schulbauprogramm in Gang gesetzt<br />

wurde. Ein Beitrag vom zuständigen Ressortdirektor Architekt Josef March.<br />

nach<strong>dem</strong> Anfang der 70er Jahre die<br />

Gesetzgebungskompetenz für <strong>den</strong><br />

Schulbau vom Staat auf das Land<br />

übergegangen war, ging die Landesverwaltung<br />

unverzüglich daran, auf<br />

diesem Sektor Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Diese waren nämlich dringendst<br />

erforderlich.<br />

Die Situation der Schulbauten war<br />

<strong>im</strong> ganzen Lande äußerst prekär. Der<br />

Staat hatte Jahrzehnte lang diesen<br />

Bereich in unserem Lande so gut<br />

wie vernachlässigt. Vor allem an <strong>den</strong><br />

gemeindeeigenen Strukturen waren<br />

gravierende Mängel festzustellen. Die<br />

Gemein<strong>den</strong> selbst hatten kein Geld,<br />

diese Misere zu beheben, und der<br />

Staat gab nur unzureichende Beiträge<br />

dafür. So war es für die Landesverwaltung<br />

selbstverständlich, das Problem<br />

dringendst anzugehen und in diesem<br />

Bereich vordringlich tätig zu wer<strong>den</strong>.<br />

neue schulbaurichtlinien<br />

Zunächst wur<strong>den</strong> landeseigene<br />

Richtlinien für <strong>den</strong> Schulbau erarbeitet.<br />

Dies war notwendig, weil die staatliche<br />

Regelung die Situation in unserem<br />

Lande nur sehr schlecht berücksichtigte.<br />

Die staatlichen Richtlinien berücksichtigen<br />

vor allem die Schulbauten in<br />

<strong>den</strong> Großstädten, also Schulbauten von<br />

großem Ausmaß. Für Schulgebäude<br />

in <strong>den</strong> Berggebieten wie in Südtirol,<br />

<strong>mit</strong> der besonderen topografischen<br />

Situation in der dörflichen Umgebung,<br />

beinhalteten diese Schulbaurichtlinien<br />

keine Regelung. Bei der Ausarbeitung<br />

der Richtlinien für Südtirol legte man<br />

damals besonderen Wert darauf,<br />

• das starre Regelwerk des Staates<br />

„aufzuweichen“ und auf die Situation<br />

in Südtirol anzupassen und<br />

flexibler zu gestalten;<br />

• ausländischen Vorgaben zu folgen,<br />

die pädagogisch zielführender waren;<br />

gastgewerbeschule emma hellensteiner Brixen<br />

• <strong>mit</strong> <strong>den</strong> zuständigen Pädagogen<br />

intensiv zusammenzuarbeiten und<br />

deren Vorschläge in das Regelwerk<br />

aufzunehmen.<br />

Die erste Fassung aus <strong>dem</strong> Jahre<br />

1978 bildete dann die Grundlage für<br />

die offiziellen Richtlinien des Jahres<br />

1992, die bisher Geltung haben.<br />

schulen auch<br />

außerschulisch nützen<br />

Zum Unterschied zur staatlichen<br />

Regelung war es eine Zielsetzung der<br />

Landesrichtlinien, alle schulischen<br />

und kulturellen Einrichtungen einer<br />

Siedlungsstruktur in einem einzigen<br />

Bildungs- und Kulturzentrum zu konzentrieren<br />

und als eine Einheit in die<br />

Siedlungsstruktur einzufügen. Dies um<br />

Grund zu sparen und die Erhaltungskosten<br />

zu begrenzen. Die Schule war<br />

also ein Teil der Bildungseinrichtung<br />

für ein Dorf oder einen Stadtbezirk.<br />

Die Richtlinien besagen weiters, dass<br />

alle Schulen auch außerschulisch<br />

genutzt wer<strong>den</strong> sollen. Analoges gilt<br />

für die Freiflächen. In <strong>den</strong> Richtlinien<br />

wird befürwortet, dass bei Schulen<br />

die Pausenfreiflächen in der unterrichtsfreien<br />

Zeit auch außerschulisch<br />

benutzt wer<strong>den</strong>.<br />

Gegenüber <strong>den</strong> staatlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />

wurde auch bezüglich der<br />

Grundstücksgröße ein ganz neues<br />

Konzept eingeführt. Der Staat schreibt<br />

verbindliche Größen für die Gesamtfläche<br />

des Areals vor, er spricht sich<br />

aber nicht so klar über die Größe der<br />

für Spiel und Unterricht <strong>im</strong> Freien<br />

erforderlichen Flächen aus. So könnte<br />

ein Planer ein großes Areal <strong>mit</strong> Verkehrsflächen<br />

und verbauten Flächen<br />

verbrauchen und nur mehr Restflächen<br />

als Spielflächen übrig lassen. In <strong>den</strong><br />

Landesrichtlinien dreht man <strong>den</strong> Spieß<br />

um. Es wird die Min<strong>im</strong>algröße der<br />

Spielfläche vorgeschrieben, neun m²<br />

pro Kind, bemessen auf die potentielle<br />

Höchstanzahl der Kinder. Grund sparen<br />

– eine absolute Notwendigkeit in<br />

unserem Lande – soll der Planer nicht<br />

durch die Min<strong>im</strong>ierung der nutzbaren<br />

Freiflächen, sondern durch die knappe<br />

Bemessung der verbauten Fläche und<br />

Verkehrsflächen.<br />

Die neuen Schulbaurichtlinien regeln<br />

auch die Raumgröße und die Raumgestaltung<br />

in <strong>den</strong> Schulbauten. Zum<br />

Unterschied zur staatlichen Gesetzgebung<br />

sind in <strong>den</strong> Landesrichtlinien<br />

auch die niederorganisierten Grund-<br />

schulen (Grundschule <strong>mit</strong> weniger als<br />

fünf Normalklassen) und Zwergschulen<br />

geregelt. Absicht der Landesgesetzgebung<br />

war es auch, <strong>den</strong> Architekten<br />

bei der Planung großen gestalterischen<br />

Freiraum zu belassen, so dass diese<br />

ihre Kreativität voll entfalten können.<br />

1976/1977: erhebung aller<br />

schulbauten <strong>im</strong> lande<br />

Um sich ein Bild von der Schulbausituation<br />

<strong>im</strong> Lande zu machen und<br />

um die Investitions<strong>mit</strong>tel gezielt und<br />

gerecht einsetzen zu können, hat die<br />

Landesverwaltung <strong>im</strong> Jahre 1976 eine<br />

umfassende Erhebung durchführen<br />

lassen. Eine Kommission, bestehend<br />

aus Hellmuth Ladurner vom deutschen<br />

und. Carlo Pomaro vom italienischem<br />

Schulassessorrat sowie Josef March<br />

vom Landesbauassessorat hat alle<br />

Schulbauten des Landes besichtigt.<br />

Man hat die Mängel <strong>im</strong> Detail festgehalten<br />

und <strong>den</strong> Finanzbedarf für die<br />

Lösung der dringendsten Probleme<br />

definiert.<br />

Die größten Mängel, die damals<br />

festgestellt wur<strong>den</strong>, waren folgende:<br />

landesbaudirektor Josef march<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 7<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N


8 <strong>Radius</strong> 09/2006<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 9<br />

aula magna, auer<br />

schloss Baumgarten<br />

- Es gab überall einen akuten Raummangel.<br />

1963 war die Einheits<strong>mit</strong>telschule<br />

eingeführt wor<strong>den</strong> und<br />

dies bedeutete vor allem in <strong>den</strong><br />

Zentren zusätzlichen Raumbedarf,<br />

der noch nicht gedeckt war.<br />

-<br />

<strong>Mit</strong>te der 70er Jahre kamen die<br />

geburtsstärksten Jahrgänge in die<br />

<strong>Mit</strong>telschule; 1965 war die Geburtenzahl<br />

auf über 10.000 angestiegen,<br />

was zu einer Verschärfung der<br />

Schulraumnot in <strong>den</strong> 70er Jahren<br />

führte.<br />

- In <strong>den</strong> Städten musste wegen dieser<br />

Raumnot Turnusunterricht eingeführt<br />

wer<strong>den</strong>, viele <strong>Mit</strong>telschulen<br />

waren auf fünf oder mehr Gebäude<br />

verteilt, vielfach mussten Räume in<br />

Privathäusern angemietet wer<strong>den</strong>,<br />

die für Schulzwecke nur sehr bedingt<br />

geeignet waren.<br />

- Die Räume, in <strong>den</strong>en unterrichtet<br />

wurde, waren vielfach völlig unterd<strong>im</strong>ensioniert.<br />

Die Schulen mussten<br />

in sehr beengten Verhältnissen<br />

zurecht kommen.<br />

- Die Räumlichkeiten entsprachen<br />

oft bei weitem nicht <strong>den</strong> Sicherheitsvorschriften.<br />

Es gab statische<br />

Probleme, Holzbalkendecken wiesen<br />

eine zu geringe Tragfähigkeit auf,<br />

tragendes Mauerwerk zeigte be<strong>den</strong>kliche<br />

Risse, die Fluchtmöglichkeiten<br />

<strong>im</strong> Falle eines Brandes waren<br />

unzureichend, gar nicht zu re<strong>den</strong><br />

von der Behindertengerechtigkeit<br />

der Bauten.<br />

- Die Schulbauten entsprachen in <strong>den</strong><br />

seltensten Fällen <strong>den</strong> Hygienevorschriften.<br />

Zu niedere, beengte und<br />

schlecht belichtete Unterrichtsräume<br />

waren an der Tagesordnung. Die<br />

sanitären Anlagen waren vielfach<br />

prekär. An vielen Schulen gab es<br />

noch „Fallklosetts“.<br />

schulbaufinanzierung<br />

durch das land<br />

Im Juli 1977 hat das Land, um alle<br />

diese Mängel zu beseitigen, das Schulbaugesetz<br />

LG Nr. 21 erlassen. Dieses<br />

Gesetz, das <strong>im</strong>mer noch in Kraft ist,<br />

sieht vor, dass das Land <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

für Baumaßnahmen <strong>im</strong> Pflichtschulbereich<br />

Beiträge gewähren kann,<br />

und zwar bis zu 90% der Baukosten.<br />

<strong>Mit</strong> diesen <strong>Mit</strong>teln können Neubauten,<br />

lBs Berufsschule<br />

grundschule albeins<br />

Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen<br />

<strong>im</strong> Bereich der Grund-, <strong>Mit</strong>tel-<br />

und Musikschulen durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>. Auch die Oberschulbauten,<br />

die früher in die Zuständigkeit der<br />

Gemein<strong>den</strong> lagen, wie die Lehranstalten,<br />

die Humanistischen Gymnasien<br />

und dergleichen, konnten bezuschusst<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

In der Anfangsphase hatten die<br />

Bezirksgemeinschaften die Aufgabe,<br />

die Schulbauprogramme für das<br />

jeweilige Gebiet zu erstellen und der<br />

Landesregierung zur Beschlussfassung<br />

vorzulegen. Später, als der Großteil der<br />

dringendsten Bauvorhaben durchgeführt<br />

war, wur<strong>den</strong> die Programme<br />

direkt von der Landesverwaltung<br />

erstellt. Eine eigens für diesen Zweck<br />

eingesetzte Schulbaukommission<br />

unterbreitet der Landesregierung die<br />

jeweiligen Finanzierungsvorschläge.<br />

In <strong>den</strong> 30 Jahren hat das Land über<br />

das LG Nr. 21 <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Beiträge<br />

realgymnasium sterzing<br />

<strong>im</strong> Gesamtausmaß von etwa 450 Mio.<br />

Euro zukommen lassen.<br />

eine 30-jährige erfolgsgeschichte<br />

Heute, nach 30 Jahren, kann man<br />

feststellen, dass die Schulbauprobleme<br />

in unserem Lande zum größten Teil<br />

behoben sind. Man kann sogar behaupten,<br />

dass Südtirol <strong>im</strong> Schulbau<br />

Mustergültiges geleistet hat. Kaum ein<br />

Land kann sich rühmen, ein so dichtes<br />

Netz von neuen, funktionellen und<br />

perfekt ausgestatteten Schulgebäu<strong>den</strong><br />

zu haben wie Südtirol.<br />

Viele Gebäude sind auch Beispiele von<br />

hervorragend gelungener zeitgemäßer<br />

Architektur. Die Landesverwaltung hat<br />

<strong>im</strong>mer großen Wert darauf gelegt, dass<br />

die Schulen sich gut in <strong>den</strong> baulichen<br />

Kontext der Umgebung einfügen, dass<br />

die Innenräume funktionell konzipiert<br />

wer<strong>den</strong> und die Schulbauten sowohl<br />

was die innere als auch äußere Gestal-<br />

tung anbelangt, ein Erlebnis sind.<br />

Heute sind die baulichen Probleme<br />

<strong>im</strong> Pflichtschulbereich in Südtirol<br />

gelöst. Es sind nur noch unwesentliche<br />

Umbau- und Ergänzungsarbeiten<br />

durchzuführen. Es sind kleine Adaptierungsarbeiten<br />

aufgrund neuer<br />

gesetzlicher Best<strong>im</strong>mungen erforderlich,<br />

z.B. Beseitigung von architektonischen<br />

Barrieren für Behinderte oder<br />

Verbesserung der Brandschutzmaßnahmen.<br />

In verschie<strong>den</strong>en Fällen sind die<br />

Schulhöfe noch besser zu gestalten;<br />

in einigen wenigen Fällen fehlt noch<br />

eine geeignete Turnhalle. Zu finanzieren<br />

sind noch Baumaßnahmen an<br />

verschie<strong>den</strong>en Musikschulen. Derzeit<br />

konzentriert sich die Schulbautätigkeit<br />

auf die Oberschulen und die Berufsschulen.<br />

In <strong>den</strong> größeren Zentren sind<br />

diesbezüglich noch verschie<strong>den</strong>e Erweiterungen<br />

und Neubauten erforderlich.<br />

Bald wird auch dieses Programm<br />

abgeschlossen sein.<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N


10<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

schöne schulen, engagierte lehrer, gute schüler…<br />

Die erfolgreiche Geschichte von 30<br />

Jahren Schulbau in Südtirol würde<br />

wohl mehr als einen <strong>Radius</strong> füllen.<br />

In diesen Kontext passt auch die<br />

Tatsache, dass Südtirols Schüler bei<br />

internationalen Wettbewerben – von<br />

der PISA-Studie bis zur Lehrlings-WM<br />

– regelmäßig Spitzenplatzierungen<br />

einnehmen.<br />

<strong>mit</strong>telschule leifers<br />

Das ist sicher kein Zufall und so kommen<br />

die hohen Ausgaben des Landes<br />

in Form von besonderen Leistungen<br />

der Jugendlichen wieder zurück.<br />

Zum umfangreichen Beitrag 30 Jahre<br />

Schulbau in Südtirol von Architekt<br />

Josef March noch einige weitere Beispiele<br />

von gelungenen Schulneu- und<br />

-umbauten.<br />

steinmetzschule laas<br />

steinmetzschule laas<br />

Die von Architekt Walter Dietl aus<br />

Schlanders geplante Schule ist für die<br />

Gemeinde <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> weltberühmte Laaser<br />

Marmor ein Aushängeschild. Neben der<br />

Universität Bozen ist die Fachschule in<br />

Mals die <strong>im</strong> Ausland wohl bekannteste<br />

Südtiroler Schule.<br />

landesberufsschule Bozen happacherhof, auer<br />

Die landwirtschaftliche<br />

Oberschule in auer<br />

Dieser Schulkomplex besteht aus<br />

<strong>dem</strong> Happacherhof und <strong>dem</strong> Ansitz<br />

Baumgarten. Die bei<strong>den</strong> alten Ansitze<br />

wur<strong>den</strong> stilgerecht adaptiert und<br />

beherbergen Klassen-, Labor- und<br />

Werkstättenräume. In <strong>den</strong> einzelnen<br />

Bauwerken spiegelt sich die Architektur<br />

der jeweiligen Epoche wieder.<br />

Zuständig für die Planung der<br />

jeweiligen Bauabschnitte waren die<br />

Architekten Josef March und Wolfgang<br />

Piller.<br />

Für die neue Turnhalle samt Aula<br />

Magna zeichnet das Studio Menz und<br />

Gritsch verantwortlich.<br />

lBs tschuggmall in Brixen<br />

Das neue Haus wurde Anfang<br />

September bezogen, die Tschuggmall-<br />

Schule in Brixen steht auf mehreren<br />

Säulen: Zur Berufsgrundstufe<br />

kommt die Lehrlingsausbildung und<br />

ein System von Berufsfach- und<br />

Technikerschulen. Dazu kommt ein<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 11<br />

P A G I N I E R U N G


12<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

lBs tschuggmall, Brixen<br />

breites Angebot von beruflichen<br />

Weiterbildungskursen und Lehrgänge,<br />

die aus <strong>dem</strong> ESF finanziert wer<strong>den</strong>.<br />

Oberschulzentrum und<br />

landesberufsschule Bruneck<br />

Schon in <strong>den</strong> 90er Jahren wurde<br />

be<strong>im</strong> Oberschulzentrum von Bruneck<br />

ein besonderes Pilotprojekt realisiert.<br />

Über Sonnenkollektoren wer<strong>den</strong> seither<br />

30 % der Heizkosten gedeckt. Die<br />

Landesberufsschule wird gerade nach<br />

<strong>den</strong> Plänen von Architekt Meinrad<br />

Gozzi erweitert. In diesem Bau sind eine<br />

ganze Reihe von Labors und Werkstatten<br />

für alle Sparten der Berufsschule<br />

untergebracht. Als einzige <strong>im</strong> ganzen<br />

Land sind Handel, Handwerk, Industrie<br />

und Gastronomie unter einem Dach<br />

vertreten. <strong>Mit</strong> angeboten wer<strong>den</strong> auch<br />

die Berufsgrundstufe und ein Berufsfindungslehrgang<br />

für Behinderte. Das Berufschulzentrum<br />

Bruneck ist für Direktor<br />

Leonhard Niedermayr „seine Schule“.<br />

Es ist <strong>mit</strong> vollem Engagement gelungen,<br />

für <strong>den</strong> Bezirk Pustertal und darüber<br />

hinaus eine Aus- und Weiterbildungsstätte<br />

von hohem Niveau zu installieren:<br />

Dazu Leonhard Niedermayr: „Berufschule<br />

und Oberschule sind heute gleichwertig,<br />

bei uns ist der Ausbildungsschwerpunkt<br />

eben voll auf die Praxis bezogen.<br />

Diese Einstellung transportieren wir <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> gesamten Lehrkörper auch nach<br />

außen. Für unseren Schultyp ist die<br />

Wirtschaft erster Ansprechpartner und<br />

da heißt es, flexibel sein. Das gilt nicht<br />

nur für die Berufschule, sondern speziell<br />

auch für die gesamte praxisbezogene<br />

Weiterbildung.“<br />

historisches aus Bruneck<br />

1950 war es soweit, dass in Bruneck<br />

ein gewerblicher Fortbildungskurs<br />

abgehalten wer<strong>den</strong> konnte. Elf Schüler<br />

nahmen daran teil, und zwar vier<br />

Mechaniker, vier Weber, zwei Schmiede<br />

und ein Tischler. Sie drückten die<br />

Schulbank vom 20. November 1950<br />

bis zum 15. Mai 1951. Kursleiter und<br />

Lehrer war Sepp Prader. Weitere Lehrer<br />

waren Ivo Barozzi, Anton Bosch, Isidoro<br />

Fedele, Anton Tasch und Alfred<br />

Kostner. Am Ende des Kurses fand<br />

eine strenge Prüfung statt (Durchfallquote<br />

54%!). Die Prüfungskom-<br />

Oberschulzentrum Bruneck<br />

Fs für land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis<br />

mission bestand aus Ernst Mariner,<br />

Willi Webhofer und Eduard Auer (<strong>dem</strong><br />

späteren Direktor der ersten Berufsschule).<br />

Im kaufmännischen Bereich<br />

fand <strong>im</strong> gleichen Jahr ein Kurs <strong>mit</strong><br />

13 Schülern statt. Insgesamt waren es<br />

also 24 Schüler und sechs Lehrer. Das<br />

war die statistische Bilanz des ersten<br />

Schuljahres. Das „Unternehmen“ hieß<br />

allerdings noch nicht Berufschule,<br />

sondern „Fortbildungskurs – Gewerbliche<br />

Abteilung – Kaufmännische<br />

Abteilung“, wie der betreffende Schulstempel<br />

zeigt.


14<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

neue Forstschule latemar<br />

Be<strong>im</strong> Entwurf wurde auf eine klare und zeitgemäße Architektur Wert gelegt.<br />

Bei der Planung wur<strong>den</strong> die zwei bestehen<strong>den</strong> und <strong>im</strong> Erscheinungsbild<br />

unterschiedlichen Holzhäuser integriert.<br />

Der von Architekt Stefan Gamper<br />

aus Klausen geplante Neubau ist<br />

als Holzbau entstan<strong>den</strong>, <strong>mit</strong> Holzverkleidung<br />

und Satteldach, da<strong>mit</strong> er<br />

sich gut in die Landschaft einfügt und<br />

zusammen <strong>mit</strong> <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> anderen<br />

Häusern ein Gesamtensemble bildet.<br />

„Es wurde darauf geachtet, <strong>dem</strong> neuen<br />

Gebäude ein zeitgemäßes Erscheinungsbild<br />

zu geben. Eine moderne,<br />

zeitgenössische Architektursprache<br />

verträgt durchaus auch ein traditionelles<br />

Element wie das Satteldach, das<br />

vor allem in höheren Lagen seine Vorteile<br />

hat (erhöhte Schneelast). Südtiroler<br />

Bautradition und eine technische<br />

und architektonische Innovation<br />

lassen sich so<strong>mit</strong> gut kombinieren“, ist<br />

Stefan Gamper überzeugt.<br />

Der Neubau <strong>im</strong> Ausmaß von 35 x<br />

12 m wurde auf <strong>dem</strong> Grundstück so<br />

platziert, dass er <strong>mit</strong> <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> be-<br />

stehen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> einen definierten<br />

Freiraum und Vorplatz bildet. Von<br />

diesem leitet ein Gehweg <strong>mit</strong> Pergola<br />

<strong>den</strong> Besucher direkt zum Haupteingang<br />

der Schule. Die neue Schule ist<br />

durch einen unterirdischen Gang <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> bestehen<strong>den</strong> Gästehaus verbun<strong>den</strong>,<br />

in <strong>dem</strong> sich die Z<strong>im</strong>mer für die<br />

Teilnehmer an <strong>den</strong> mehrtägigen Ausbildungskursen<br />

befin<strong>den</strong> und das erst<br />

vor kurzem renoviert wor<strong>den</strong> ist.<br />

Konstruktion und materialien<br />

Der zweigeschossige Baukörper<br />

der Schule wurde als Holzrahmenbau<br />

konzipiert und von der Firma Holzbau<br />

aus Brixen realisiert. Dazu Geometer<br />

Baumgartner. „Die gesamte tragende<br />

Konstruktion besteht aus Holz, die<br />

Stützen und Balken sind Le<strong>im</strong>binder,<br />

die Decke ist eine Brettstapeldecke. Die<br />

geometer Wilhelm Pfeiffer<br />

(landesforst Domäne), geometer<br />

günther Baumgartner (holzbau)<br />

kl. Bild: architekt stefan gamper<br />

Außenwände bestehen aus vorgefertigten<br />

Holzelementen <strong>mit</strong> Wärmedämm-<br />

Paketen, die außen <strong>mit</strong> einer Holzstülpschalung<br />

aus Lärche verkleidet<br />

wor<strong>den</strong> sind.“ Das neue Schulgebäude<br />

wurde als Kl<strong>im</strong>aHaus B+ geplant und<br />

realisiert, d.h. <strong>mit</strong> einem Wärmebedarf<br />

von weniger als 50 kWh/m² und Jahr.<br />

Stefan Gamper hatte bereits das Siegerprojekt<br />

„Best Kl<strong>im</strong>aHaus 2005“ in<br />

der Kategorie Kl<strong>im</strong>ahaus und Arbeitswelt<br />

gestellt.<br />

Die gute Wärmedämmung der gesamten<br />

Gebäudehülle garantiert einen<br />

min<strong>im</strong>alen Wärmeverlust, wobei<br />

ausschließlich natürliche Materialien<br />

eingesetzt wor<strong>den</strong> sind. Eine zentrale<br />

Heizanlage <strong>mit</strong> Hackschnitzeln beheizt<br />

das gesamte Gebäudeensemble <strong>mit</strong><br />

Schule, Gästehaus und Nebengebäude.<br />

innengestaltung<br />

und Beleuchtung<br />

Die einzelnen Räumlichkeiten<br />

sollten die Qualität und Flexibilität des<br />

Gebäudes unterstreichen, eine zeitgerechte<br />

Nutzung zulassen und auch<br />

eventuellen neuen Anforderungen<br />

durch leicht durchzuführende Änderungen<br />

gerecht wer<strong>den</strong>.<br />

Holz als wichtigstes Material für die<br />

Konstruktion und die Fassa<strong>den</strong> ist<br />

auch <strong>im</strong> Inneren des Gebäudes stark<br />

präsent: als Bo<strong>den</strong>, Wand oder Decke,<br />

aber auch für die Einrichtung, die zu<br />

einem guten Teil aus Massivholzmöbeln<br />

besteht. Außer<strong>dem</strong> wurde bei<br />

der Planung größter Wert auf eine<br />

ausgeklügelte gute künstliche Belichtung<br />

gelegt, die eine angenehme<br />

Lichtatmosphäre entstehen lässt und<br />

<strong>mit</strong> einem speziellen Computerprogramm<br />

gezielt berechnet wor<strong>den</strong><br />

ist. Ausgeführt wur<strong>den</strong> diese speziellen<br />

Arbeiten von Elektro Pernthaler<br />

aus Bozen. Auch die Raumakustik<br />

ist genau geplant wor<strong>den</strong>,<br />

da<strong>mit</strong> die Sprachqualität vor allem<br />

<strong>im</strong> großen Veranstaltungssaal, in<br />

<strong>den</strong> Schulungsräumen und <strong>im</strong> Büro<br />

opt<strong>im</strong>al ist und es keinen stören<strong>den</strong><br />

Widerhall gibt.<br />

<strong>mit</strong> der natur<br />

und in der natur<br />

Dazu Stefan Gamper abschließend:<br />

„Es ist ein Holzbau in moderner<br />

Architektur, der durch große Glasscheiben<br />

und Fensterelemente viel<br />

Tageslicht und – wenn man so will<br />

– die ganze Natur in die Räume holt.<br />

Sie erlauben auch einen opt<strong>im</strong>alen<br />

Ausblick in die großartige Landschaft<br />

um dieses Ausbildungszentrum.“ Für<br />

Schüler und Lehrer also ein opt<strong>im</strong>ales<br />

Umfeld für eine bestmögliche Aus-<br />

und Weiterbildung.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 15<br />

P A G I N I E R U N G


16<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

mehr als ein schlagwort<br />

Das Architekturstudio Zöschg und Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum Stange<br />

bei Sterzing – ein Kl<strong>im</strong>aHaus A Gold – geplant. Kl<strong>im</strong>ahausbauweise ist heutzutage<br />

eine Frage der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, aber Vorsicht vor<br />

Schlagworten.<br />

Kontinuierlicher Luftaustausch<br />

garantiert längere Konzentrationsfähigkeit,<br />

diffuses Licht<br />

fördert das Lernen. Ein Schulhaus in<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus-Bauweise garantiert beides.<br />

Das Architekturstudio Zöschg und<br />

Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum<br />

Stange bei Sterzing als Kl<strong>im</strong>ahaus A<br />

geplant und setzt sich seit langem<br />

<strong>mit</strong> der Thematik Kl<strong>im</strong>ahaus auseinander,<br />

warnt aber vor Vereinfachungen.<br />

Bezugskl<strong>im</strong>a für Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

ist Bozen<br />

Markus Lunz: „Kl<strong>im</strong>ahaus ist heute<br />

ein Schlagwort in aller Munde, aber<br />

die wenigsten wissen, was es eigentlich<br />

bedeutet.“ So ist zum Beispiel das<br />

Bezugskl<strong>im</strong>a für ein Kl<strong>im</strong>ahaus die<br />

Stadt Bozen. Das heißt z.B., dass ein<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus A in Bozen 3 l/m² verbraucht.<br />

„In Sterzing“, so Lunz, „ist<br />

das natürlich mehr. Die Leute vergessen<br />

auch gerne, dass ein Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

zwar kostengünstig betrieben wird,<br />

Die architekten: markus lunz und hubert Zöschg<br />

aber in der Anschaffung um einiges<br />

teurer ist, als ein Haus in herkömmlicher<br />

Bauweise. Dämmmaterialien und<br />

Anschaffung sowie Wartung der empfindlichen<br />

Lüftungsgeräte sind teuer.“<br />

ein grad temperaturdifferenz<br />

= 6 % heizkostendifferenz<br />

Der Vorteil eines Kl<strong>im</strong>ahauses<br />

ist neben <strong>den</strong> geringen Heiz- und<br />

Emissionswerten ein positives Raumkl<strong>im</strong>a.<br />

Kontinuierlich belüftete<br />

Räume verhindern Feuchtigkeits- und<br />

Sch<strong>im</strong>melbildung. Der regelmäßige<br />

Luftaustausch erfordert kein Lüften<br />

durch Öffnen der Fenster, wodurch<br />

die Raumtemperatur konstant erhalten<br />

bleibt. Jeder Grad Temperaturdifferenz<br />

bedeutet <strong>im</strong>merhin 6% mehr Heizkosten.<br />

Zurück zur Schule: in einem herkömmlichen<br />

Schulhaus muss mindestens<br />

stündlich gelüftet wer<strong>den</strong>, wodurch<br />

die Raumtemperatur <strong>im</strong> Winter<br />

auch um mehr als zehn Grad sinken<br />

kann. In einem Kl<strong>im</strong>ahaus genügt es,<br />

zum Lüften kurz die Klassentür zu<br />

öffnen. Kontinuierlicher Luftaustausch<br />

fördert zu<strong>dem</strong> die Konzentrationsfähigkeit<br />

der Schüler. Markus Lunz<br />

warnt allerdings davor, in der Energiespar-<br />

und Emissionsdiskussion nur<br />

Teilaspekte herauszupicken. So ist seiner<br />

Ansicht nach ein Passivhaus, das<br />

null Energie verbrauche, ein Märchen.<br />

Photovoltaik sei heutzutage ein notwendiger<br />

Input, aber insgesamt <strong>im</strong>mer<br />

noch zu aufwändig <strong>mit</strong> Amortisationszeiten<br />

von mehr als 20 Jahren.<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus ist verantwortung<br />

„Energiesparen ja - unbedingt,<br />

aber nicht der Utopie verfallen, man<br />

komme ganz ohne Energie aus.“<br />

Das Kl<strong>im</strong>ahaus ist laut Markus Lunz<br />

heute einfach eine Verantwortung der<br />

Gesellschaft gegenüber: „Wir können<br />

nicht einfach Ressourcen verbrauchen<br />

und das Kl<strong>im</strong>a aufheizen wie bisher.<br />

Ich muss <strong>im</strong>mer schauen, das Beste zu<br />

erreichen, aber ob ein Kl<strong>im</strong>ahaus jetzt<br />

A, A+ oder Gold ist, das geht meiner<br />

Ansicht nach schon in <strong>den</strong> Bereich der<br />

Ideologie.“ Öffentliche Bauten haben<br />

laut Lunz auch erzieherischen Wert<br />

und Vorreiterrolle und sollten daher<br />

in je<strong>dem</strong> Fall in bester Kl<strong>im</strong>ahauskategorie<br />

geplant wer<strong>den</strong>, wie eben<br />

das Schulzentrum Stange bzw. andere<br />

Schul- und Kindergartengebäude, die<br />

das Bozner Architektenteam geplant<br />

hat<br />

schulzentrum stange<br />

Das Schulzentrum Stange bei<br />

Sterzing ist zwischen Oktober 2003<br />

und August 2005 gebaut wor<strong>den</strong>, die<br />

Kosten betrugen rund 3,4 Mio. Euro.<br />

Das Gebäude wurde aus Glas, Stahl,<br />

Holz und Steinmauern aus Quarzit<br />

errichtet. Die Schule liegt zwischen<br />

der Sportzone und der neuen Wohnbauzone<br />

in Stange und stellt eine<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 17<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N


18<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Art Verbindungsgelenk zwischen <strong>den</strong><br />

bei<strong>den</strong> Zonen dar. Die Fenster der<br />

Klassenräume sind alle nach Westen<br />

ausgerichtet, so dass in <strong>den</strong> Hauptunterrichtsstun<strong>den</strong><br />

kein Blendlicht in die<br />

Klassen gelangt.<br />

Das Studio Hubert Zöschg und Markus<br />

Lunz hat u.a. <strong>den</strong> Kindergarten in<br />

Eppan und in Freienfeld gebaut und<br />

ist auf Schul- und Kindergartenbau<br />

spezialisiert.<br />

lehren und lernen <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Seit einem Jahr hat die Sterzinger<br />

Fraktion Stange ein neues Schulhaus.<br />

Und was für eines: Ein Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

A Gold. <strong>Radius</strong> wollte wissen, wie es<br />

sich in einem Kl<strong>im</strong>ahaus lehrt und<br />

lernt.<br />

Ob Kl<strong>im</strong>ahaus oder nicht, fällt <strong>den</strong><br />

Benutzern der neuen Schule weniger<br />

auf, die von uns befragten Schüler<br />

hatten <strong>mit</strong> einer Ausnahme nie davon<br />

gehört. Aber wohl fühlen tun sie sich<br />

alle <strong>im</strong> Schulzentrum Stange, wo eine<br />

Grundschule und ein Kindergarten<br />

zusammen untergebracht sind. Grundschule,<br />

das heißt übrigens: Vier Lehrer,<br />

neun bis zehn Kinder pro Klasse, die<br />

1. und 2. sowie die 3. und 4. Klasse<br />

gemeinsam in einem Raum. Kleine<br />

Anregung an die Lehrpersonen: wie<br />

wäre es <strong>mit</strong> einer Unterrichtsstunde<br />

zum Thema Kl<strong>im</strong>ahaus?<br />

Karl Polig, Mathematiklehrer: Ob<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus oder nicht, fällt einem vielleicht<br />

nicht so direkt auf. Die Tempe-<br />

ratur ist überall<br />

gleich und das<br />

Raumkl<strong>im</strong>a ist,<br />

wie soll ich<br />

sagen, einfach<br />

angenehm. Ich<br />

<strong>den</strong>ke, das ist<br />

der Unterschied.<br />

Und natürlich<br />

sind die Räume<br />

durch die großen Fensterfronten sehr<br />

hell. Das ist sehr wichtig bei einem<br />

Gebäude, das <strong>im</strong> Winter fast ständig<br />

<strong>im</strong> Schatten liegt. Nur am Ende des<br />

Frühjahres, wenn es wärmer wird,<br />

kann das viele Licht schon mal stören<br />

und man muss die Beschattung einschalten.<br />

Judith Mair, Deutschlehrerin: Zu<br />

unserem vorigen, 100 Jahre alten<br />

Schulhaus darf man natürlich keine<br />

Vergleiche ziehen. Was am meisten<br />

auffällt bei der neuen Schule ist das<br />

viele Licht und das Raumkl<strong>im</strong>a. Man<br />

muss eigentlich nie lüften. Die Kinder<br />

lieben besonders die Aula <strong>mit</strong> <strong>den</strong><br />

verglasten Wän<strong>den</strong>.<br />

Renate Trenkwalder,<br />

Mathe-<br />

und Sachunterricht,Integration:<br />

Ich glaube,<br />

<strong>den</strong> Unterschied<br />

zu einem<br />

normalen, das<br />

heißt „Nicht-Kl<strong>im</strong>ahaus“<br />

merkt<br />

man erst <strong>mit</strong> der Zeit. Jetzt machen<br />

wir bei dicker Luft in der Klasse halt<br />

die Tür auf und nicht die Fenster. Die<br />

Raumtemperatur bleibt dadurch <strong>im</strong>mer<br />

schön konstant. Wenn die Sonne ins<br />

Haus scheint, wird es durch die vielen<br />

Fenster allerdings gleich mal sehr<br />

warm. Aber am Vor<strong>mit</strong>tag kommt die<br />

Sonne eigentlich nie hierher.<br />

Mara, 2. Klasse: Die alte Schule<br />

war gar nicht schön, so dunkel und<br />

so alt und in der Klasse war es ganz<br />

eng. Jetzt ist es schön, auch wenn es<br />

regnet, dann dürfen wir in der Aula<br />

spielen. Und in meiner Klasse drinnen<br />

ist es ganz fein.<br />

Anja und Julia, 4. und 3. Klasse:<br />

Wir waren so froh, dass wir die alte<br />

Schule lassen durften und haben<br />

auch be<strong>im</strong> z´sammpacken geholfen.<br />

Hier ist es ganz anders, so schön<br />

hell und warm und viel Platz ist<br />

auch.<br />

Christina, 4. Klasse: „Zuhause hab<br />

ich das schon mal gehört, „Kl<strong>im</strong>ahaus“,<br />

aber ich weiß nicht was das ist.<br />

Die alte Schule war dunkel und kalt<br />

und an <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> gab es Sch<strong>im</strong>mel.<br />

Hier ist es viel schöner.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 19<br />

P A G I N I E R U N G


20<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

museion, Bozen<br />

Preisgekrönt und umstritten<br />

Das Land ist der größte Bauherr in Südtirol. Allein 2007 hat das Bautenressort<br />

480 Projekte zu betreuen. Das Unverständnis der Bürger bei vielen modernen<br />

Bauten entsteht durch fehlende Kommunikation der Architekten.<br />

Über zu wenig Arbeit kann sich<br />

LR Florian Mussner sicherlich<br />

nicht beklagen. Er hat heuer zwar<br />

um rund fünf Prozent weniger <strong>Mit</strong>tel<br />

als 2006 zur Verfügung, dank seiner<br />

sprichwörtlichen Sparsamkeit könnte<br />

es ihm aber trotz<strong>dem</strong> gelingen, die geplanten<br />

Infrastrukturen zu realisieren.<br />

„Wir haben <strong>im</strong>mer viel zu tun. Von<br />

<strong>den</strong> 480 Projekten, die wir in diesem<br />

Jahr betreuen, sind einige aber noch<br />

in der Planungsphase“, bestätigt LR<br />

Florian Mussner. Er hat auch <strong>den</strong> Ehrgeiz,<br />

trotz Kürzungen gleich gut wie<br />

bisher zu arbeiten. Und sein Ressortdirektor<br />

Josef March ergänzt: „Wir sind<br />

seit jeher bemüht, betont sparsam zu<br />

bauen und trotz<strong>dem</strong> die bestmögliche<br />

Architektur zu realisieren.“<br />

Zu <strong>den</strong> 480 großen Projekten kommen<br />

dieses Jahr noch rund 4000 Aufträge<br />

straßenmeisterei süd<br />

für die Bauerhaltung <strong>im</strong> Hochbau<br />

und fast gleich viele Aufträge für die<br />

Straßeninstandhaltung. Bei diesen<br />

handelt es sich durchwegs um kleinere<br />

Eingriffe wie Fassa<strong>den</strong>anstriche, Dachreparaturen,<br />

Einbau von behindertengerechten<br />

Aufzügen, Errichtung von<br />

Stützmauern, Ersetzen von Leitplanken<br />

oder auch der Ankauf eines Schneepfluges.<br />

gleich viel geld<br />

für hochbau und straßen<br />

Für <strong>den</strong> Hochbau (Schulbauten,<br />

Universitätsgebäude, Museen, Straßenbauhöfe,<br />

Naturparkhäuser usw.)<br />

stehen 90 Mio. € zur Verfügung, für<br />

<strong>den</strong> Straßenbau wur<strong>den</strong> ebenfalls 90<br />

Mio. € ausgewiesen. 50 Mio. € stehen<br />

<strong>im</strong> Kapitel Straßeninstandhaltung, 25<br />

Mio. € <strong>im</strong> Kapitel Krankenhausbau<br />

(Schwerpunkt Umbau der Krankenhäuser<br />

Bozen und Bruneck) und 11 Mio.<br />

€ <strong>im</strong> Kapitel Instandhaltungsarbeiten<br />

<strong>im</strong> Hochbau. Der größte Neubau ist<br />

zurzeit das Museum für moderne<br />

Kunst in Bozen, das neue Landesbibliothekenzentrum<br />

in Bozen-Gries<br />

befindet sich noch in der Planungsphase.<br />

Dafür stehen heuer rund 500.000<br />

€ bereit. Die bei<strong>den</strong> insgesamt 43.600<br />

m³ umfassen<strong>den</strong> Museion-Gebäude in<br />

der Dantestraße <strong>mit</strong> 2100 m² Ausstellungsflächen,<br />

Bibliothek und Kunstwerkstätten<br />

sollen bereits <strong>im</strong> Frühjahr<br />

fertig gebaut sein. „Im April soll <strong>mit</strong><br />

der Einrichtung begonnen wer<strong>den</strong> und<br />

<strong>im</strong> Herbst möchten wir das Museion<br />

eröffnen. Bis zur Kulturveranstaltung<br />

Manifesta 2008 sollte schon alles<br />

laufen“, bestätigt LR Florian Mussner.<br />

Das Land errichtet aber nicht nur neue<br />

Gebäude, es baut auch bestehende<br />

Gebäude um bzw. aus. So wird z.B. für<br />

die Manifesta 2008 das Hauptgebäude<br />

des Ex-Alumix-Betriebes in der Bozner<br />

Industriezone – ein Beispiel rationaler<br />

Architektur des 20. Jahrhunderts<br />

– adaptiert. Und auch die in <strong>den</strong> 40er<br />

Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute<br />

Festung Franzensfeste <strong>mit</strong> ihren drei<br />

Bereichen Unter-, <strong>Mit</strong>tel- und Oberfestung<br />

möchte man – sofern sie in <strong>den</strong><br />

Besitz des Landes übergeht – für die<br />

Manifesta 2008 nutzen. Dazu sollen<br />

vor allem der untere und der <strong>mit</strong>tlere<br />

Bereich umgebaut und der Allgemeinheit<br />

zugänglich gemacht wer<strong>den</strong>.<br />

Umbau des ex-alumix-areals<br />

Auf <strong>dem</strong> Ex-Alumix-Areal in Bozen-Süd<br />

wird das Hauptgebäude umgebaut.<br />

Im dortigen Erdgeschoss wird<br />

ein Teil der Manifesta 2008 zu sehen<br />

sein. Die Fassade des Gebäudes wird in<br />

<strong>den</strong> ursprünglichen Zustand versetzt<br />

und innen wer<strong>den</strong> <strong>mit</strong> min<strong>im</strong>alem<br />

Aufwand die Adaptionen vorgenommen.<br />

„Diese Arbeiten wer<strong>den</strong> uns rund<br />

drei Mio. € kosten, sie wer<strong>den</strong> aber ins<br />

Gesamtkonzept für die künftige Nutzung<br />

des Areals einfließen“, beruhigt<br />

LR Mussner.<br />

Auf <strong>dem</strong> Areal ist ein Technologiezentrum<br />

geplant. Das erste <strong>mit</strong> 4,4 Mio. €<br />

von einer Fabrik zu einem Bürohaus<br />

umgebaute Gebäude in der Voltastraße<br />

wurde <strong>Mit</strong>te Dezember 2006 eröffnet.<br />

Das 10.325 m³ große Gebäude dient<br />

bereits der Sterzinger Firma Leitner als<br />

Forschungszentrum <strong>mit</strong> 60 Arbeitsplätzen.<br />

In <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren<br />

sollen weitere Unternehmen <strong>mit</strong> Innovationsgeist<br />

hier angesiedelt wer<strong>den</strong>.<br />

Für die Umgestaltung des Areals sind<br />

rund 40 Mio. € eingeplant. „Der Wettbewerb<br />

wird in wenigen Tagen ausgeschrieben.<br />

„Wir mussten aufgrund des<br />

ex-alumix-areal<br />

Bersani-Dekretes neben der Planungsleistung<br />

und der Qualität der Leistung<br />

auch die Honorare für die Freiberufler<br />

in <strong>den</strong> Wettbewerb einfließen lassen,<br />

sonst wären wir schon viel früher <strong>mit</strong><br />

diesem Wettbewerb gestartet“, begründet<br />

March <strong>den</strong> verspäteten Beginn des<br />

Wettbewerbs.<br />

internationale ausschreibungen<br />

Die Ausschreibung von Honoraren<br />

bereits be<strong>im</strong> Wettbewerb ist etwas<br />

völlig Neues. International wird nur<br />

die Planung ausgeschrieben, das<br />

Projekt bewertet und dann der Auftrag<br />

vergeben. In Südtirol wer<strong>den</strong> seit 1990<br />

größere öffentliche Bauten durchwegs<br />

auf EU-Ebene ausgeschrieben.<br />

„Dadurch haben unsere einhe<strong>im</strong>ischen<br />

Architekten starke Konkurrenz aus<br />

<strong>dem</strong> Ausland bekommen. Dies war<br />

aber sehr befruchtend und hat sich gelohnt“,<br />

ist March überzeugt. Er ist seit<br />

rund 30 Jahren bemüht, bei wichtigen<br />

Bauten die bestmögliche architektonische<br />

Qualität zu erreichen. Durch<br />

Wettbewerbe steht laut March eine<br />

ex-alumix-areal<br />

breite Palette an Projekten zur Verfügung,<br />

aus der die beste Lösung erzielt<br />

wer<strong>den</strong> kann und gleichzeitig erfolgt<br />

eine Weiterbildung aller Teilnehmer.<br />

„Wir stellen bei je<strong>dem</strong> Wettbewerb<br />

sämtliche Projekte aus, da<strong>mit</strong> sich die<br />

Öffentlichkeit informieren und die<br />

Fachleute erkennen können, weshalb<br />

es der Sieger geschafft hat.“


luftaufnahme der Festung von Franzensfeste<br />

manifesta in der Festung Franzensfeste<br />

Zur Zeit ihrer Erbauung (1833<br />

- 1838) war die Festung Franzensfeste<br />

<strong>mit</strong> ihren riesigen Ausmaßen<br />

etwas Einmaliges <strong>im</strong> Festungsbau. Sie<br />

gehörte zum geplanten Festungsgürtel,<br />

der Tirol gegen einen aus <strong>dem</strong> Sü<strong>den</strong><br />

vordringen<strong>den</strong> Feind schützen sollte.<br />

Sie kam aber nie zum Einsatz und<br />

diente seit <strong>Mit</strong>te des vorigen Jahrhunderts<br />

als Depot. Während des 2.<br />

Weltkrieges war ein Teil des italienischen<br />

Goldschatzes dort gelagert<br />

und heute noch wollen die Gerüchte<br />

nicht verstummen, dass das Gold noch<br />

<strong>im</strong>mer in der Festung versteckt sein<br />

soll. Kaiser Ferdinand hatte bei der<br />

Einweihungsfeier am 18. August 1838<br />

wegen der hohen Baukosten gescherzt,<br />

die Anlage könnte aus Silber gebaut<br />

sein. Das Sperrfort wäre erheblich<br />

billiger gewesen, hätte man <strong>den</strong> Granit<br />

nicht aus Pfalzen sondern aus <strong>dem</strong><br />

nahen Graßstein genommen.<br />

manifesta und landesausstellung<br />

Für die internationale Kunstausstellung<br />

Manifesta 2008 – sie wird in<br />

Südtirol in Bozen und in Franzensfeste<br />

an insgesamt drei Standorten gezeigt<br />

– ist geplant, <strong>den</strong> unteren (Eingangsebene<br />

auf Straßenniveau) und <strong>mit</strong>tlere<br />

Festungsbereich (20 m über <strong>dem</strong> Straßenniveau<br />

auf der Südseite der unteren<br />

Festung) ausgebaut. Der <strong>mit</strong>tlere<br />

Festungsbereich wird zusätzlich für<br />

die Landesausstellung 2009 adaptiert.<br />

„Im unteren Bereich wer<strong>den</strong> die Hallen<br />

für Ausstellungszwecke hergerichtet.<br />

Es müssen die Beleuchtung installiert,<br />

Toiletten errichtet, die Fluchtwege,<br />

die Sicherheits- und Brandschutzvorrichtungen<br />

eingebaut sowie einige<br />

statische Sicherungen vorgenommen<br />

wer<strong>den</strong>“, zählt Ressortdirektor March<br />

die wichtigsten Vorhaben auf. Im<br />

Vorbereich der Festung müssen der Zugang<br />

zum Kassenschalter, ein Parkplatz<br />

<strong>mit</strong> mehreren 100 Stellplätzen samt<br />

Zugang gebaut wer<strong>den</strong>. „Die Kassenschalter,<br />

ein Restaurantbetrieb und ein<br />

Shop sollen in bestehen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong><br />

untergebracht wer<strong>den</strong>. Die Außengestaltung<br />

wird ebenfalls verbessert, soll<br />

aber pr<strong>im</strong>itiv bleiben“, betont March.<br />

Franzensfeste<br />

Die obere Festung – sie ist heute<br />

über eine wunderbare interne Stiege<br />

<strong>mit</strong> 400 Stufen zu erreichen – wird<br />

voraussichtlich weder zur Manifesta<br />

noch zur Landesausstellung 2009 für<br />

das Publikum zugänglich sein. Wie<br />

man die Manifesta <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> geplanten<br />

Info-Point für <strong>den</strong> Brennerbasistunnel<br />

in Einklang bringen wird, darüber<br />

ist man sich noch nicht ganz klar.<br />

„Wir müssen uns erst noch über die<br />

Feinabst<strong>im</strong>mung einig wer<strong>den</strong>. Sicher<br />

ist aber schon jetzt, dass es für <strong>den</strong><br />

Info-Point einen gesonderten Eingang<br />

geben muss. Die Erschließung muss<br />

also intelligent geplant wer<strong>den</strong>“, gibt<br />

Ressortdirektor March die Marschrichtung<br />

vor.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 23<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N


24 <strong>Radius</strong> 01/2007<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 25<br />

sigmundskron<br />

architekturpreis für Bauten<br />

Das Bauten-Ressort von LR Mussner<br />

bekommt seit Jahren Preise für<br />

seine Landesbauten. 2006 wurde die<br />

Sanierung von Schloss Sigmundskron<br />

und das umgebaute Postgebäude in<br />

Bozen, in <strong>dem</strong> jetzt das Umweltamt<br />

untergebracht ist, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Architekturpreis<br />

der Stadt Oderzo ausgezeichnet.<br />

2005 erzielte das Land für <strong>den</strong><br />

neuen und innovativen Universitätsbau<br />

in Brixen <strong>den</strong> Bauherrenpreis der<br />

Stadt Oderzo. Prämiert wurde auch<br />

das Kinderzentrum am Krankenhaus<br />

Brixen und für <strong>den</strong> Ausbau des Museums<br />

auf Schloss Tirol gab es ebenfalls<br />

eine Anerkennung.<br />

Die Universitätsgebäude und die Berufsschulgebäude<br />

in Bozen und Brixen,<br />

das derzeit in Bau befindliche Pädagogische<br />

Gymnasium in Brixen, die in<br />

Planung befindliche Gastgewerbeschule<br />

Savoy in Meran, das Naturparkhaus<br />

in Villnöss (Baubeginn Frühjahr 2007)<br />

sind für March herausragende Beispiele<br />

für moderne Architektur, bei <strong>den</strong>en<br />

Funktionalität und Ästhetik opt<strong>im</strong>al<br />

ineinander greifen. „Wir haben bei der<br />

modernen Architektur ein Niveau erreicht,<br />

wo andere auf uns schauen. Wir<br />

haben viele Planer aus Deutschland,<br />

die uns <strong>im</strong> Ausland bekannt machen,<br />

aber auch <strong>im</strong> Ausland tätige Südtiroler<br />

Architekten wie Matteo Thun machen<br />

die Südtiroler Architektur bekannt. Die<br />

Preise in Oderzo tragen auch dazu bei,<br />

dass wir beachtet wer<strong>den</strong>. Und jetzt<br />

hat sich auch die Bayrische Baubehörde<br />

<strong>mit</strong> 30 Mann für eine Woche zur<br />

Begutachtung der modernen Architektur<br />

in Südtirol angemeldet“, freut sich<br />

March.<br />

moderne architektur<br />

Südtirol hat zwar <strong>den</strong> Durchbruch<br />

auf internationaler Ebene geschafft,<br />

<strong>im</strong> eigenen Land regt sich aber <strong>im</strong>mer<br />

wieder starker Widerstand der<br />

Bevölkerung gegen diese modernen<br />

Gebäude. Josef March erklärt dies <strong>mit</strong><br />

einem „Kommunikationsproblem“. Die<br />

Werte der modernen Architektur zu<br />

kommunizieren sei international ein<br />

Problem, an der Uni Cottbus hat man<br />

sogar ein eigenes Institut gegründet,<br />

das diese Problematik bearbeitet. „Die<br />

Vorbildung der breiten Bevölkerung<br />

ist nicht sonderlich ausgeprägt. Es gibt<br />

zwar das Lehrfach moderne Kunst,<br />

aber keines für moderne Architektur.<br />

Dazu kommt, dass die Architekten oft<br />

unfähig sind, ihre Entwürfe <strong>mit</strong>zuteilen<br />

und die Bevölkerung über ihre<br />

Arbeit aufzuklären“, bedauert March.<br />

LR Florian Mussner bemüht sich<br />

deshalb <strong>im</strong>mer stärker, die Projekte zu<br />

kommunizieren. Vor allem <strong>im</strong> Straßenbau<br />

ist er <strong>mit</strong> großen Vorhaben<br />

stark in die Öffentlichkeit gegangen<br />

und hat bei <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Bürgerversammlungen<br />

viel Anregungen<br />

bekommen und durch Abänderungen<br />

auch weitgehen<strong>den</strong> Konsens erzielen<br />

können. „Es ist aber <strong>im</strong>mer wieder<br />

schwierig, einen Konsens zu fin<strong>den</strong>“,<br />

gesteht der Landesrat.<br />

Konsens <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Bürgern<br />

Als Beispiel der Konsensfindung<br />

führen Mussner und March das um-<br />

strittene Naturparkhaus in Villnöss an.<br />

Ende 2005 hatte der Entwurf des Naturparkhauses<br />

eine große Diskussion<br />

entfacht. Nach mehreren Bürgerversammlungen<br />

konnte die Bevölkerung<br />

überzeugt wer<strong>den</strong> und der Gemeinderat<br />

hat das Projekt inzwischen<br />

einst<strong>im</strong>mig genehmigt. „Wir haben<br />

das Projekt etwas abgeändert, das<br />

Flachdach leicht abgeneigt und zu<strong>dem</strong><br />

wird es auch noch begrünt, da<strong>mit</strong> es<br />

sich besser in die Landschaft einfügt“,<br />

bestätigt March. Geplant war, dass<br />

Schule und Naturparkhaus wie zwei<br />

Steinblöcke ausschauen sollten.<br />

Von der Größe und vom Volumen<br />

entspricht das Naturparkhaus einem<br />

Bauernhaus. Die Fassade wird aus<br />

Sichtbeton errichtet, die die Farbe<br />

von Dolo<strong>mit</strong>gestein haben wird, um<br />

so eine Assoziation zu <strong>den</strong> Geißlern<br />

zu erzielen. Das aus Beton gegossene<br />

Mauerwerk muss nie verputzt wer<strong>den</strong><br />

und passt sich durch Verwitterung<br />

noch besser der Landschaft an.<br />

Während außen eine fest gewachsene<br />

Natur gezeigt wird, soll das Innere des<br />

Naturparkhauses durch Holzverkleidung<br />

warm und edel gestaltet wer<strong>den</strong>.<br />

*Burger-rudacs<br />

naturparkhaus villnöss<br />

Die großen Fenster wer<strong>den</strong> einen<br />

Ausblick auf einen großen Wiesenhang,<br />

<strong>den</strong> Bach und die Geislergruppe<br />

gewähren. „Die Funktionalität muss<br />

st<strong>im</strong>men und man muss sich <strong>im</strong><br />

Gebäude zurechtfin<strong>den</strong>. Es wird keine<br />

finsteren Gänge geben. Gut beleuchtete<br />

und spannende Wege sind das Um<br />

und Auf. Ein Ausblick kann nichts<br />

sagend oder aber wie ein Bild <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

richtigen Motiv sein“, kommt March<br />

bei der Beschreibung des Naturparkhauses<br />

ins Schwärmen.


26<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

landesberufsschule Bozen<br />

nachvollziehbare und vorausschauende architektur<br />

Auch die abweisende Architektur<br />

an der Berufsschule in Bozen,<br />

die von <strong>den</strong> Passanten als „grauer<br />

Betonklotz“ abqualifiziert wird, ist<br />

leichter nachvollziehbar, wenn March<br />

die Philosophie des Projektes erklärt.<br />

„Gewerbliche Berufe sind rud<strong>im</strong>entär<br />

und dies ist in die Außengestaltung<br />

eingeflossen.<br />

Das Material von Fabrikgebäu<strong>den</strong> wie<br />

Stahlgitter und Rohbeton ist in die<br />

neutrale und zurückhaltende Fassade<br />

eingeflossen. Da gibt es nichts Verspieltes,<br />

sondern klare Formen. Auch<br />

innen ist die Halle <strong>mit</strong> ihren grauen<br />

Betonwän<strong>den</strong> vielleicht schon sehr<br />

harte Architektur, aber das verglaste<br />

Dach sorgt für viel Licht. Auch die<br />

Klassenräume <strong>mit</strong> ihren orangefarbenen<br />

Bö<strong>den</strong> sind viel lebhafter und<br />

freundlicher“, erklärt March.<br />

Der Ressortdirektor ist überzeugt „Ein<br />

Architekt muss vorausschauen und<br />

Richtungen bzw. Trends aufzeigen.<br />

Dies gelingt manchmal besser, manchmal<br />

weniger. Es ist aber <strong>im</strong>mer gut,<br />

wenn man über Architektur diskutiert.<br />

In der Mode ist es ja auch so, dass<br />

neue Kreationen, die nicht auffallen,<br />

erfolglos sind.“<br />

auf reaktionen eingehen<br />

Die anfänglich negativen Reaktionen<br />

an Unibau in Brixen seien schon<br />

bald verstummt, betont March. Die<br />

Stu<strong>den</strong>ten hätten <strong>den</strong> grauen Beton als<br />

*D<br />

Uni Brixen<br />

schl<strong>im</strong>m empfun<strong>den</strong> und sich angeboten,<br />

ihn zu gestalten. Für Arch.<br />

March sei dies auch der Sinn gewesen,<br />

dass die Stu<strong>den</strong>ten ihre Schule selbst<br />

gestalten.<br />

Die Philosophie sei gewesen, dass der<br />

Bau in <strong>den</strong> Hintergrund treten solle<br />

durch die Farbe der Bekleidung und<br />

die Bewegung der Stu<strong>den</strong>ten. An der<br />

Uni Brixen gibt es viel grauen Sichtbeton<br />

und Glas. „Der zurückhaltende Bau<br />

gestattet durch das Zusammenwirken<br />

von Glas und Licht ein faszinierendes<br />

Spiel“, zeigt March auf.<br />

Be<strong>im</strong> umstrittenen Bauhof in Toblach,<br />

der an der Stelle des verlotterten<br />

*Dol-ru<br />

Bauhof toblach<br />

ANAS-Häuschens gebaut wird, sieht<br />

March das Problem, dass man die<br />

Umfassungsmauer zu nahe an der<br />

Straße gebaut hat, sodass die Mauer<br />

wie eine Faust aufs Auge wirkt und<br />

außer<strong>dem</strong> ein schöner Bau verdeckt<br />

wurde. Jetzt sei man etwas von der<br />

Straße weg gerückt und durch die geringere<br />

Mauerhöhe werde das Geschehen<br />

am Bauhof für alle einsichtbar.<br />

„Der Architekt wollte dies verstecken.<br />

Hätte man uns aber fertig bauen<br />

lassen, wäre bei einem Abrücken<br />

vom Straßenrand allein alles nicht so<br />

schl<strong>im</strong>m ausgefallen, wie befürchtet“,<br />

gibt sich March überzeugt.<br />

Ideen. Bauen. Wachsen.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Kopf</strong> <strong>im</strong> <strong>Geschäft</strong>...<br />

...<strong>mit</strong> <strong>den</strong> <strong>Füßen</strong> <strong>im</strong> <strong>Urlaub</strong>.<br />

Sie sehen nichts und spüren umso mehr: Erleben Sie die<br />

Wohlfühlwärme unseres fl achen und überall einsetzbaren<br />

Flächenheizungs-Systems. Für nähere Informationen wen<strong>den</strong><br />

Sie Sich an Ihren Heizungstechniker oder Installateur.<br />

Bautechnik G.m.b.H. • E.-Fermi-Straße 22 • 39100 Bozen • Tel. 0471 92 61 11 • Fax 0471 92 61 15 • www.bautechnik.it • info@bautechnik.it<br />

www.werbecompany.it


28<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

<strong>mit</strong> weniger geld gleich gut arbeiten!<br />

Speziell <strong>im</strong> Straßenbau muss <strong>im</strong>mer mehr Aufklärungsarbeit geleistet wer<strong>den</strong>.<br />

Das weiß LR Mussner nur zu gut. Egal ob Westumfahrung von Brixen, der Ausbau<br />

der Pustertaler Straße (in Kürze wer<strong>den</strong> die Arbeiten ausgeschrieben) oder der<br />

umstrittene Küchelbergtunnel in Meran.<br />

Im Pustertal konnte die Bevölkerung<br />

inzwischen durch viel Aufklärung<br />

und Abänderungen vom Projekt<br />

überzeugt wer<strong>den</strong>. Als erstes wird<br />

die Rienz bei der Handwerkerzone<br />

Lo<strong>den</strong>wirt verlegt. Dann wird bei<br />

der Sonnenburg die Straße in <strong>den</strong><br />

Tunnel verlegt, weil die heutige Straße<br />

instabil und abrutschgefährdet ist.<br />

Das gehört zum Gesamtkonzept für<br />

<strong>den</strong> neuen Anschluss ins Gadertal, der<br />

2008 gebaut wer<strong>den</strong> soll. Die Straße<br />

ins Gadertal ist von St. Lorenzen bis<br />

Zwischenwasser bereits fertig gebaut,<br />

die Umfahrung von Zwischenwasser<br />

befindet sich in der Planungsphase.<br />

vom Pustertal bis leifers<br />

Die Umfahrung von Leifers <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Tunnel für über 100 Mio. € wird<br />

heuer neu ausgeschrieben und ist einer<br />

der Schwerpunkte für das Jahr 2007.<br />

Für die Umfahrung Kastelbell braucht<br />

es noch die Gesamtplanung, die aber<br />

bis Ende des Jahres stehen sollte. Das<br />

zweite Teilstück des Tunnels zur Sicherung<br />

der Einfahrt ins Eggental sollte<br />

ebenfalls Ende dieses Jahres bzw.<br />

Anfang 2008 fertig gebaut sein.<br />

Weitere Details <strong>im</strong> persönlichen<br />

Gespräch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Landesrat Florian<br />

Mussner der heuer <strong>mit</strong> einem um 5%<br />

niedrigeren Budget arbeiten muss.<br />

<strong>Radius</strong>: Herr Landesrat, reicht das<br />

Geld für alle 480 Projekte?<br />

LR Mussner: Wir erstellen unsere<br />

Programme so, dass wir best<strong>im</strong>mte<br />

Projekte auch um ein Jahr verschieben<br />

können. Auf unserer internen Liste<br />

wer<strong>den</strong> auch alle Projekte gestrichen,<br />

die in <strong>den</strong> nächsten fünf bis zehn<br />

Jahren nicht realisiert wer<strong>den</strong> können.<br />

Wir wollen <strong>mit</strong> weniger Geld gleich<br />

gut arbeiten wie bisher. Man kann<br />

in best<strong>im</strong>mten Sparten durch bessere<br />

Organisation einiges einsparen.<br />

<strong>Radius</strong>: Strategische Gebäude<br />

und Brücken müssen erdbebensicher<br />

gemacht wer<strong>den</strong>, ist dazu <strong>im</strong> Budget<br />

2007 genügend Geld<br />

vorhan<strong>den</strong>?<br />

LR Mussner: Für<br />

die Adaptierung<br />

haben wir das Geld<br />

und neue Projekte<br />

wer<strong>den</strong> schon erdbebensicher<br />

geplant<br />

und gebaut. Die Mehrkosten können<br />

wir aufbringen. Notfalls wird ein anderes<br />

Projekt zurückgestellt.<br />

<strong>Radius</strong>: Wo beginnt man <strong>mit</strong> der<br />

Überprüfung der Sicherheit, bei <strong>den</strong><br />

Gebäu<strong>den</strong> oder <strong>den</strong> Brücken?<br />

LR Mussner: Wir wer<strong>den</strong> ab Frühjahr<br />

alle Brücken überprüfen. Derzeit<br />

liegen uns bereits die Daten der<br />

Brücken zwischen Bozen und Brixen<br />

vor, wo wir bei 20% sofort die Statik<br />

verbessern müssen. Bei <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong><br />

Arbeiten an Brücken wer<strong>den</strong> wir<br />

natürlich die Erdbebensicherheit <strong>mit</strong><br />

berücksichtigen. Bei <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />

kommen als erstes Bozen und<br />

Bruneck an die Reihe, weil dort bereits<br />

gearbeitet wird. Es braucht aber nur<br />

geringe Anpassungen.<br />

<strong>Radius</strong>: Das Museum für moderne<br />

Kunst soll für die Manifesta 2008<br />

genutzt wer<strong>den</strong>. Wird man rechtzeitig<br />

fertig?<br />

LR Mussner: Wir konnten bisher<br />

sämtliche Termine einhalten und <strong>im</strong><br />

April sollte bereits <strong>mit</strong> der Einrichtung<br />

begonnen wer<strong>den</strong>. Die Eröffnung ist<br />

für Herbst 2007 geplant, sodass bis zur<br />

Manifesta 2008 schon alles läuft. Die<br />

Manifesta wird aber vor allem auf <strong>dem</strong><br />

Ex-Alumix-Gelände, auf <strong>dem</strong> Bahnhofsareal<br />

und in der Festung Franzensfeste<br />

über die Bühne gehen.<br />

<strong>Radius</strong>: Ist der Standort Franzensfeste<br />

gesichert?<br />

LR Mussner: Das Programm für die<br />

Adaptierung der Festung steht, aber<br />

noch haben wir aus Rom keine Zusicherung,<br />

dass sie in Landesbesitz übergeht.<br />

Ich hoffe zwar, dass wir bald grünes<br />

Licht erhalten, sollte die Festung aber<br />

weiter in Staatsbesitz bleiben, sollten<br />

wir dort besser gar nichts bauen.<br />

<strong>Radius</strong>: Welche großen Projekte<br />

plant ihr Ressort in diesem Jahr?<br />

LR Mussner: Für die Planung<br />

des Landesbibliothekenzentrums in<br />

Bozen-Gries stehen 500.000 € zur<br />

Verfügung. Das ursprüngliche Projekt<br />

muss ja dahin gehend abgeändert<br />

wer<strong>den</strong>, dass die Fassade der Pascoli-Schule<br />

erhalten bleibt und für die<br />

neue Struktur nur die Longon-Schule<br />

abgerissen wird. An <strong>den</strong> Universitätsstandorten<br />

Bozen und Brixen wer<strong>den</strong><br />

die bestehen<strong>den</strong> Gebäude adaptiert<br />

und die vor fünf Jahren in Betrieb<br />

genommene Landesberufsschule in der<br />

Bozner Romstraße wird auch endgültig<br />

fertig gestellt.<br />

Bauhof Brixen<br />

Bauhof Brixen<br />

<strong>Radius</strong>: Welche Schwerpunkte gibt es <strong>im</strong> Straßenbau?<br />

LR Mussner: Wir starten <strong>mit</strong> einem Lärmschutz-<br />

Pilotprojekt auf der Schnellstraße Mebo. Auf der Höhe<br />

von Lana wer<strong>den</strong> wir sowohl <strong>mit</strong> Flüsterasphalt als<br />

auch <strong>mit</strong> verschie<strong>den</strong>en Lärmschutzwän<strong>den</strong> arbeiten.<br />

Ein weiteres Anliegen ist die Belüftung der Tunnels.<br />

Wir haben aus der Erfahrung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Leiferer Tunnel<br />

gelernt und wer<strong>den</strong> diese Erkenntnisse <strong>im</strong> restlichen<br />

Land umsetzen.<br />

<strong>Radius</strong>: Straßenbaustellen sorgen <strong>im</strong>mer wieder für<br />

lange Staus. Was will man dagegen unternehmen?<br />

LR Mussner: Wir wollen durch mehr Information<br />

und Vernetzung <strong>mit</strong> anderen Institutionen verhindern,<br />

dass <strong>im</strong> Abschnitt von wenigen Kilometern mehrere<br />

Baustellen gleichzeitig entstehen. <strong>Mit</strong> der Führung der<br />

Brennerautobahn haben wir vereinbart, dass zwischen<br />

zwei Ausfahrten nur eine Baustelle sein darf, da<strong>mit</strong> die<br />

Autofahrer nicht auf die Staatsstraße ausweichen und<br />

dort alles verstopfen.<br />

<strong>Radius</strong>: Schmale Straßen verursachen Staus, breite<br />

Straßen ziehen mehr Verkehr an. Wie wollen Sie das<br />

Problem lösen?<br />

LR Mussner: Wir passen die Straßen an die heutigen<br />

Erfordernisse an, da<strong>mit</strong> der Verkehr flüssiger,<br />

aber nicht schneller rollt. Wo 20.000 und mehr Autos<br />

durchfahren, muss der Verkehr einfach flüssiger<br />

abgewickelt wer<strong>den</strong>. Die Vinschgauer Straße kann <strong>im</strong><br />

Abschnitt Forst-Töll nach <strong>dem</strong> Ausbau nur um 46 Sekun<strong>den</strong><br />

schneller befahrbar sein, aber durch die bei<strong>den</strong><br />

Tunnels wird sie viel sicherer sein.<br />

<strong>Radius</strong>: Wie weit ist man be<strong>im</strong> umstrittenen Küchelbergtunnel<br />

in Meran?<br />

LR Mussner: Die konkreten Projekte sind fertig und<br />

die Ziele abgesteckt. Jetzt müssen wir nur noch die<br />

Planung durchziehen. Es gibt kaum eine Alternative<br />

zum Tunnel und der vorgeschlagene Zug ins Passeiertal<br />

bringt nicht die Lösung. Für <strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />

Passeiertal ist eine Straße wichtig, da<strong>mit</strong> er <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Lkw erreichbar ist.


30<br />

U N T E R N E H M E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Die neue mautstelle in Brixen<br />

autobahneinfahrt Brixen<br />

Die Mautstelle an der Autobahneinfahrt in Brixen ist ein kleines, aber wichtiges<br />

Projekt für die Holzbau AG Brixen. Sowohl durch die Formgebung als auch durch<br />

die Wahl des Materials wirkt sie einzigartig.<br />

Ob die Form nun in Anlehnung an<br />

<strong>den</strong> Bischofsstab, als Symbol der<br />

ehemaligen Bischofsstadt oder<br />

eine Interpretation der umgeben<strong>den</strong><br />

Hügellandschaft entstan<strong>den</strong> ist, sei dahingestellt.<br />

Das Projekt entstand durch<br />

die gute Zusammenarbeit zwischen<br />

der Autobahngesellschaft, <strong>dem</strong> Land,<br />

<strong>dem</strong> Ingenieurbüro Konrad Bergmeister<br />

und der Firma Holzbau. Die<br />

Einfahrt in die Mautstelle besteht aus<br />

einer geschwungenen Überdachung<br />

in Brettschichtholz, die auf Stützen<br />

<strong>im</strong> Achsenabstand von 10 m aufliegt.<br />

Bei der Ausfahrt reicht das geschwungene<br />

Dach bis zum Bo<strong>den</strong> und ersetzt<br />

so<strong>mit</strong> auf einer Seite die Stützen. Ein<br />

abgeschlossener Raum beinhaltet<br />

eine Treppe und die gesamte Technik.<br />

Brettschichtholzpaneele bil<strong>den</strong> die<br />

Dachflächen der Ein- und Ausfahrt.<br />

Sie dienen gleichzeitig als Aussteifung<br />

und geben <strong>den</strong> Baukörpern eine gewisse<br />

Leichtigkeit. Die geschwungene,<br />

elegante Struktur wurde <strong>mit</strong> Kupfer<br />

eingedeckt.<br />

Obstgenossenschaft melinda<br />

Neben der Autobahnmautstelle<br />

Brixen gibt es noch zahlreiche<br />

andere nennenswerte Projekte. Im<br />

Trentino wird zum Beispiel derzeit<br />

für Melinda die Erweiterung einer<br />

Obstgenossenschaft fertig gestellt.<br />

Es handelt sich dabei um das größte<br />

Genossenschaftsgebäude der Melinda.<br />

Der Baukomplex gliedert sich in vier<br />

Teile: Eine überdachte Fläche zum<br />

Auf- und Abla<strong>den</strong> zu ca.1200 m²,<br />

zwei Hallen zu je 2300 m² und ein<br />

Verbindungstrakt zu 1500 m² Fläche.<br />

Die Besonderheit liegt darin, dass die<br />

Obstgenossenschaft melinda in trient<br />

Holzbau AG neben der Tragekonstruktion<br />

auch die gesamte Dacheindeckung<br />

und die Wände lieferte. Der<br />

oberste Teil der Wand wurde – um<br />

auch <strong>den</strong> architektonischen Ansprüchen<br />

gerecht zu wer<strong>den</strong> – <strong>mit</strong> besonderen<br />

Paneelen von Holzbau Brixen<br />

verkleidet. Be<strong>im</strong> Dachvorsprung ist<br />

die Konstruktion nach unten hin <strong>mit</strong><br />

Brettschichtholzpaneelen verkleidet,<br />

dadurch gewinnt der Bau an Eleganz<br />

und Leichtigkeit.<br />

tragende struktur<br />

in nur einer Woche Bauzeit<br />

Neben <strong>den</strong> ästhetischen Vorteilen<br />

von Holz ist auch der Zeitfaktor entschei<strong>den</strong>d.<br />

In nur einer Woche wurde<br />

die tragende Struktur einer gesamten<br />

Halle aufgestellt. In der zweiten Woche<br />

folgten die Wände (ca.1000 m² pro<br />

Halle) und Dachaufbauten. Das Bauen<br />

<strong>mit</strong> vorgefertigten Bauteilen in Holz<br />

liegt voll <strong>im</strong> Trend. Argumente wie<br />

geringe Baustellenzeiten, wetterunabhängiges<br />

und so<strong>mit</strong> auch genaueres<br />

Vorfertigen in <strong>den</strong> Hallen, saubere<br />

und vor allem schnelle Baustellenarbeit<br />

überzeugen. Insgesamt wur<strong>den</strong><br />

bei diesem Bauvorhaben 2000 m²<br />

Wandfläche und 7000 m² Dachfläche<br />

montiert.<br />

inFO<br />

holzbau ag<br />

industriezone - 39042 Brixen<br />

tel. 0472 822 666 - Fax 0472 822 600<br />

info@holzbau.com - www.holzbau.com<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 31<br />

P A G I N I E R U N G


32<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Kl<strong>im</strong>ahauslösungen vom Frank team<br />

Frank Italy ist <strong>mit</strong> besonderen Schalungs- und Fugentechniken oder <strong>mit</strong> Auflagern<br />

für Trittschallreduzierung spezialisiert für Problemlösungen am Bau. Dies gilt auch<br />

für verschie<strong>den</strong>e Lösungen <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus-Umfeld.<br />

all diese Themen kann man unter<br />

<strong>dem</strong> Begriff Bauphysik unter einen<br />

Hut bringen; in diesem umfangreichen<br />

Segment ist Firmenchef<br />

Helmut Ausserhofer ein anerkannter<br />

Spezialist. Abgesehen von Baustellen<br />

in der Türkei, in Syrien oder in Uruguay<br />

gab und gibt es auch in Italien<br />

zahlreiche Aufgaben für das Tauferer<br />

Unternehmen: Trinkwasserbehälter in<br />

Neapel oder Rom, die Metro in Mailand,<br />

die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke<br />

Mailand-Bologna, spezielle<br />

Pecafil-Schalungen für bauliche Maßnahmen<br />

in der Lagune vor Venedig<br />

oder Problemlösungen für die neuen<br />

Silos <strong>mit</strong> einem Durchmesser von 12<br />

Metern und einer Höhe von 43 Meter<br />

für <strong>den</strong> Nudelhersteller Barilla.<br />

neue möglichkeiten<br />

<strong>im</strong> Umfeld Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Wärmebrücken sind lokale Bauteilbereiche<br />

in der Gebäudehülle, bei <strong>den</strong>en<br />

ein erhöhter Wärmeverlust vorliegt.<br />

Schon aus Sicht des Energieverbrauches<br />

ist dieses Thema enorm wichtig. Ein<br />

weiterer Aspekt <strong>im</strong> Umfeld von Wärmebrücken<br />

ist die Sch<strong>im</strong>melbildung durch<br />

Feuchtigkeit. Da<strong>mit</strong> ist dann auch das<br />

gesamte Raumkl<strong>im</strong>a negativ betroffen!<br />

Wärmebild ecgobox<br />

Die gesamten Kl<strong>im</strong>ahausnormen zielen<br />

darauf hin, Wärmebrücken so gut es<br />

geht und die Sch<strong>im</strong>melbildung ganz zu<br />

vermei<strong>den</strong>. Zu <strong>den</strong> neuesten Erkenntnissen<br />

für ein angenehmes Wohnen ge-<br />

hört ebenso der Lärmschutz. Frank Italy<br />

ist auch Vor<strong>den</strong>ker bei der Schallisola-<br />

tion. Auf der Kl<strong>im</strong>ahaus-Messe in Bozen<br />

ist das Frank Team <strong>mit</strong> einem Info-<br />

Stand präsent, um spezielle Lösungen<br />

für Balkonanschlüsse und Randzonen<br />

von Stahlbeton zu präsentieren.<br />

Der ungedämmte<br />

Balkonanschluss<br />

Bei ungedämmten Balkonplattenanschlüssen<br />

ergibt das Zusammenwirken<br />

der geometrischen Wärmebrücke<br />

Die silos von Barilla<br />

ecgobox: technische Details<br />

(Kühlrippeneffekt der Balkonplatte)<br />

sowie der materialbedingten Wärmebrücke<br />

(gut wärmeleitende Stahlbetonplatte)<br />

einen starken Wärmeabfluss, so<br />

dass der ungedämmte Balkonanschluss<br />

zu <strong>den</strong> kritischsten Wärmebrücken der<br />

Gebäudehülle zählt. Eine starke Absenkung<br />

der Oberflächentemperaturen<br />

<strong>im</strong> Anschlussbereich und erhebliche<br />

Heizenergieverluste sind die Folge.<br />

Es besteht <strong>im</strong> Anschlussbereich des<br />

ungedämmten Balkons auch ein hohes<br />

Sch<strong>im</strong>melpilzrisiko.<br />

effektive Wärmedämmung<br />

<strong>mit</strong> der egcobox<br />

Die egcobox stellt durch ihre<br />

wärmetechnisch und statisch opt<strong>im</strong>ierte<br />

Konstruktion (min<strong>im</strong>ierte<br />

Bewehrungsquerschnitte, Verwendung<br />

von Materialien <strong>mit</strong> besonders<br />

niedriger Wärmeleitfähigkeit eine<br />

sehr effektive Dämmung des Balkonanschlusses<br />

dar. Dieses System<br />

ist auch für Stahlbetonbalkone gut<br />

geeignet. Dazu Helmut Ausserhofer:<br />

„Bei Stahlbetonbalkonen wer<strong>den</strong> <strong>im</strong><br />

Bereich des Balkonanschlusses durch<br />

die Verwendung der egcobox der<br />

gut wärmeleitende Beton und der<br />

sehr gut wärmeleitende Betonstahl<br />

durch Dämmstoff und <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu Betonstahl sehr schlecht wärmeleiten<strong>den</strong><br />

Edelstahl und hochfesten<br />

Feinbeton ersetzt. Dadurch ergibt<br />

sich für egcoboxen gegenüber der<br />

betonierten Stahlbetonplatte eine<br />

um ca. 91% reduzierte <strong>mit</strong>tlere<br />

Wärmeleitfähigkeit.“<br />

inFO<br />

Frank italy gmbh<br />

gewerbezone mühlen 6<br />

39032 sand in taufers<br />

tel. 0474 659 008 - Fax 0474 659 018<br />

info@frank-italy.com - www.frank-italy.com<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 33<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E


34<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

alternative energie ...<br />

... oder effiziente Energieeinsparung? Be<strong>im</strong> Thema des umweltbewussten<br />

Umgangs <strong>mit</strong> Energie gehen die Entwicklungen derzeit in zwei Richtungen:<br />

Anlagen zur Gewinnung alternativer Energien wer<strong>den</strong> gefördert und es wird<br />

gezielt auf effiziente Energieeinsparung Wert gelegt.<br />

Für die Firma KKR, Kälte Kl<strong>im</strong>a<br />

Röhler stehen – <strong>mit</strong> etwas provokantem<br />

Humor – „Hackschnitzel“<br />

wohl eher auf der Menükarte eines<br />

Gasthauses. In <strong>dem</strong> Unternehmen verlagert<br />

man <strong>den</strong> Schwerpunkt eindeutig<br />

auf <strong>den</strong> effizienten Einsatz von Energie<br />

als Beitrag zum Umweltschutz.<br />

vrv Kl<strong>im</strong>asysteme von Daikin<br />

<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> Vertrieb und der Installation<br />

der Kl<strong>im</strong>ageräte VRV des japanischen<br />

Herstellers Daikin setzt KKR<br />

neue Maßstäbe in der Kl<strong>im</strong>atisierung<br />

von Räumen. Entwicklungen und<br />

Erfahrungen aus 80 Jahren Kl<strong>im</strong>atechnik<br />

von Daikin in Japan und Europa<br />

wur<strong>den</strong> nun in der neuesten Entwicklung,<br />

<strong>dem</strong> VRV III, umgesetzt. Hierbei<br />

handelt es sich um ein Kl<strong>im</strong>agerät,<br />

welches zwar <strong>mit</strong> elektrischem Strom<br />

betrieben, die Wärme/Kälte aber über<br />

eine sogenannte „Luft-Luft-Wärmepumpe“<br />

erzeugt wird, wobei ein viel<br />

effizienteres Kälte<strong>mit</strong>tel an Stelle von<br />

Wasser als Energieträger eingesetzt<br />

wird. Besonders gut eignet sich der<br />

Einbau dieser Systeme in Gewerbebauten,<br />

bei Sanierung und Platzmangel,<br />

für <strong>den</strong> Wohnungsbau sowie für<br />

Bürokomplexe.<br />

eine anlage für alles<br />

„Im Wesentlichen lassen sich die<br />

Pluspunkte dieses Systems in vier<br />

Hauptaugenmerke untergliedern“,<br />

erklärt Martin Bozzetta von KKR:<br />

„Energieeinsparung bzw. Umweltfreundlichkeit,<br />

einfaches Warten und<br />

Handling, geringe Betriebskosten und<br />

– das Wichtigste überhaupt – das<br />

alles <strong>mit</strong> nur einer Anlage. Wenn wir<br />

behaupten, eine Anlage für alles, dann<br />

meinen wir in erster Linie das Heizen<br />

und Kühlen von Räumen <strong>mit</strong>tels einem<br />

einzigen System. Große Reichweiten<br />

der Rohrleitungen von bis zu 1000 m,<br />

der Verzicht auf Heizraum oder Heizzentrale<br />

sowie der geringe Platzbedarf<br />

von Außen- und Innengeräten<br />

wer<strong>den</strong> durch eine ausgereifte Technik<br />

ermöglicht. Wenn es Raumkl<strong>im</strong>a oder<br />

Nutzerverhalten erfordern, können<br />

problemlos bestehende oder neue<br />

Belüftungsanlagen <strong>mit</strong> Wärmerückgewinnung<br />

oder eine Luftbefeuchtung<br />

in das System integriert wer<strong>den</strong>. Auch<br />

die Einbindung von Niedertemperaturheizsystemen<br />

wie z.b. Bo<strong>den</strong>- oder<br />

Wandheizung sind möglich. Sollte es<br />

notwendig wer<strong>den</strong>, einen Raum zu<br />

beheizen und gleichzeitig <strong>den</strong> danebenliegen<strong>den</strong><br />

zu kühlen, kann dies<br />

über eine Steuerung ohne Aufwand<br />

veranlasst wer<strong>den</strong>. Das Wichtigste aber<br />

unter diesem Gesichtspunkt ist das<br />

große Einsatzgebiet dieses Kl<strong>im</strong>asystems,<br />

<strong>den</strong>n die Wärmepumpe arbeitet<br />

in einem Aussentemperaturbereich<br />

von -20°C bis +43°C, was bis heute<br />

einzigartig ist. Dieses System eignet<br />

sich folglich bestens für die Südtiroler<br />

Kl<strong>im</strong>averhältnisse.“<br />

ein Plus für die Umwelt<br />

Umweltschutz bedeutet für das<br />

Unternehmen KKR vor allem Energieeinsparung<br />

durch hohe Effizienz. Dies<br />

wird durch einen hohen Wirkungsgrad<br />

der Geräte erreicht. Diese wer<strong>den</strong><br />

durch eine Invertersteuerung drehzahlgeregelt,<br />

d.h. es wird nur soviel<br />

Energie erzeugt wie in <strong>den</strong> Räumen<br />

letztendlich verbraucht wird. Andere<br />

vergleichbare Systeme produzieren<br />

ständig dieselbe Menge an Energie,<br />

welche sie bei Nichtverbrauch einfach<br />

wieder in die Umwelt „verpuffen“.<br />

Durch <strong>den</strong> Einsatz von FCKW-freien<br />

Kälte<strong>mit</strong>teln sowie das El<strong>im</strong>inieren<br />

jeglicher Abgase leistet man einen Beitrag<br />

zur Bekämpfung des Treibhauseffekts.<br />

Für dieses Bestreben wurde<br />

Daikin 2002 <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> „Stratospheric<br />

Ozone Protection Award“ der EPA (Environmental<br />

Protection Agency) ausgezeichnet.<br />

„Die Einhaltung von Normen,<br />

wie der RoHS (Restriction of the<br />

use of certain hazardous substances),<br />

welche die Vermeidung von umweltschädlichen<br />

Substanzen wie Blei,<br />

Quecksilber und Cadmium, usw.<br />

anstrebt, ist für Daikin eine Selbstverständlichkeit.“<br />

beschreibt Martin<br />

Bozzetta die Qualitätskriterien der<br />

Daikin. „<strong>Mit</strong> in diesen Bereich gehören<br />

natürlicherweise eine hohe Lebensdauer<br />

sowie ein geräuscharmer Betrieb der<br />

Geräte. Da wir keinen Bedarf an Heizöl<br />

oder anderen Energiequellen – ausgenommen<br />

Elektrizität – haben, schonen<br />

wir die Energiereserven der Erde. Für<br />

<strong>den</strong> Nutzer letztendlich hat unser System<br />

noch einen weiteren, wesentlichen<br />

Vorteil. Vor <strong>dem</strong> Kauf hat der Kunde<br />

die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte<br />

Betriebskostenanalyse seiner<br />

Anlage zu erhalten welche er <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Energieaufwand eines traditionellen<br />

Heizungs- Kühl- und Lüftungssystems,<br />

d.h. Heizölbedarf bzw. Strom- und<br />

Wasserverbrauch vergleichen kann.<br />

handling und Wartung<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Kl<strong>im</strong>asystemen überzeugt die VRV<br />

III - Anlage durch einfache Bedienung<br />

und kurze Reaktionszeiten. Das<br />

einfache Umschalten von Heizen auf<br />

Kühlen per Knopfdruck sowie die<br />

einfache und individuelle Steuerung<br />

der Innengeräte macht das Handling<br />

der Anlage kinderleicht. Natürlich ist<br />

auch eine zentrale Steuerung innerhalb<br />

eines Sektors oder Gebäudes möglich.<br />

Durch die Integration in eine Gebäudeleittechnik,<br />

wie z.B. ein BUS-System,<br />

lassen sich auch Beschattungssysteme<br />

problemlos einbin<strong>den</strong>. Wer<strong>den</strong> Büroeinheiten<br />

getrennt benutzt, können<br />

auch die Kosten eines je<strong>den</strong> einzelnen<br />

Innengerätes separat aufgeführt und<br />

abgerechnet wer<strong>den</strong>. „Durch die hohe<br />

Betriebssicherheit der Anlagen, welche<br />

in diverse Komponenten aufgeteilt<br />

sind, wer<strong>den</strong> Wartungskosten auf ein<br />

Min<strong>im</strong>um reduziert“, führt Martin Bozzetta<br />

weiter aus, „bis auf das Reinigen<br />

von Filtern arbeitet das System wartungsfrei.<br />

Das Entleeren der Kl<strong>im</strong>aanlage<br />

<strong>im</strong> Winter entfällt zur gänze, eine<br />

automatische Systemdiagnose sowie<br />

eine automatische Dichtheitsprüfung<br />

sorgen für einen sicheren Betrieb der<br />

Anlage und ermöglichen ein sofortiges<br />

Reagieren <strong>im</strong> Falle einer Störung.<br />

Kostenvergleich<br />

Bei wesentlich geringeren Anschaffungskosten<br />

gegenüber vergleichbaren<br />

Heizungs- Kühl- und Lüftunsgsanlagen<br />

liegt ein weiteres große Plus der VRV-<br />

Anlage eindeutig bei <strong>den</strong> Betriebskosten.<br />

Hier können nachgewiesenerweise<br />

bis 25% an <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong> Ausgaben<br />

eingespart wer<strong>den</strong>. Gebäudewartungskosten<br />

verringern sich und weitere,<br />

wie z.b. Kaminkehrer- und Hydraulikerspesen<br />

für Heizraum und Kamine<br />

entfallen zur Gänze. Kostengünstig<br />

wirkt sich auch der einfache Einbau<br />

der Geräte aus, auf große Mauerdurchbrüche<br />

kann verzichtet wer<strong>den</strong>, da nur<br />

geringe Rohrdurchmesser zum Einsatz<br />

kommen. Durch die kleinen Rohrquerschnitte<br />

eignet sich das System auch<br />

für schwierige Altbausanierungen, wo<br />

flexible Leitungsverlegung und niedere<br />

Aufbauhöhen gefragt sind. „Wir sehen<br />

unser VRV-System schon als ein<br />

kleines „Kl<strong>im</strong>awunder“, schließt Martin<br />

Bozzetta, „bei allen raumkl<strong>im</strong>atischen<br />

Vorteilen steht es für ein zeitgemäßes<br />

Umweltbewusstsein.“<br />

inFO<br />

KKr - Kälte Kl<strong>im</strong>a röhler gmbh<br />

Kravoglstr. 14 - 39100 Bozen<br />

tel. 0471 500 085 - Fax 0471 930 911<br />

info@kkr.it - www.kkr.it<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 35<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E


36<br />

B A U W I R T S C H A F T<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

energieeffizientes Bauen<br />

Der sparsame Umgang <strong>mit</strong> <strong>den</strong> vorhan<strong>den</strong>en Ressourcen ist das Gebot der<br />

Stunde, speziell in der Bauwirtschaft, wo in <strong>den</strong> vergangenen Jahren ein<br />

markantes Um<strong>den</strong>ken stattgefun<strong>den</strong> hat. Beispiele sind die Wiederverwertung von<br />

Baurestmassen und energieeffizientes Bauen.<br />

Die Ergebnisse des Bewusstseinswandels<br />

in der Bauwirtschaft<br />

sind bereits greifbar. Durch die<br />

Umsetzung des 1992 gemeinsam <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Kollegium der Bauunternehmer<br />

ausgearbeiteten Landesprogramms zur<br />

Wiedergewinnung von Baurestmassen<br />

wer<strong>den</strong> in Südtirol heute bereits über<br />

90% der anfallen<strong>den</strong> Baurestmassen<br />

aufbereitet und <strong>dem</strong> Produktionszyklus<br />

wieder zugeführt. Da<strong>mit</strong> n<strong>im</strong>mt Südtirol<br />

europaweit eine Spitzenposition ein.<br />

Besondere Anstrengungen untern<strong>im</strong>mt<br />

das Land Südtirol auch <strong>im</strong> Bereich des<br />

energieeffizienten Bauens. Das weltweit<br />

steigende Bewusstsein für Umwelt-<br />

und Kl<strong>im</strong>aschutz ist eine weitere gute<br />

Voraussetzung, um <strong>den</strong> Einsatz neuer<br />

Technologien be<strong>im</strong> Bau eines Hauses<br />

vermehrt zu berücksichtigen. Energieeffizientes<br />

Bauen ist nachhaltig, schont<br />

die Umwelt und ermöglicht langfristig<br />

erhebliche Kosteneinsparungen.<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus c ist mindeststandard<br />

Aus allen diesen Überlegungen<br />

heraus hat das Land Südtirol vor<br />

einigen Jahren das Konzept Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus entwickelt. Als Kl<strong>im</strong>ahäuser<br />

gelten Gebäude, die <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu herkömmlichen Bauten einen<br />

wesentlich geringeren jährlichen Heizenergiebedarf<br />

aufweisen. Seit 2004<br />

ist das Kl<strong>im</strong>ahaus C als Mindeststandard<br />

für Neubauten in Südtirol<br />

gesetzlich verankert. In der Gemeinde<br />

Bozen wer<strong>den</strong> bereits Überlegungen<br />

angestellt, <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard<br />

B verpflichtend einzuführen. Südtirol<br />

hat <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Konzept Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus italienweit eine Vorreiterrolle<br />

eingenommen, die auch <strong>im</strong> restlichen<br />

Staatsgebiet dazu geführt hat, dass<br />

offen über die Einführung einer<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus-Verordnung nachgedacht<br />

wird. Laut Umweltminister Alfonso<br />

Pecoraro Scanio könnte die Südtiroler<br />

Kl<strong>im</strong>ahausverordnung ein Modell für<br />

ganz Italien wer<strong>den</strong>.<br />

Begeisterung für Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Das Kollegium der Bauunternehmer<br />

und die angeschlossenen <strong>Mit</strong>gliedsbetriebe<br />

haben die Initiative Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

von Anfang an <strong>mit</strong> Begeisterung<br />

<strong>mit</strong>getragen. Nunmehr hat das Kollegium<br />

auch eine eigene Beratungsstelle<br />

eingerichtet. Außer<strong>dem</strong> will man eng<br />

<strong>mit</strong> der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur zusammenarbeiten.<br />

Eine besondere Aufgabe der unabhängigen<br />

Agentur ist es, das Gütesiegel<br />

„Kl<strong>im</strong>aHaus“ zu vergeben sowie<br />

die Zertifizierung der ermächtigten<br />

Produkte und Unternehmen vorzunehmen.<br />

Die Agentur wird dafür sorgen, dass<br />

die Marke Kl<strong>im</strong>aHaus nicht missbraucht<br />

wird und langfristig gewährleistet<br />

ist, dass auch tatsächlich<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus drinnen ist, wo Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

draufsteht.<br />

Die neu errichtete Kl<strong>im</strong>ahaus-Beratungsstelle<br />

<strong>im</strong> Kollegium der Bauunternehmer<br />

wird sich auch um die<br />

kontinuierliche Aus- und Weiterbildung<br />

der <strong>Mit</strong>arbeiter der <strong>Mit</strong>gliedsunternehmen<br />

kümmern, wobei es die<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur sein wird, welche<br />

die Inhalte der Aus- und Weiterbildung<br />

definiert.<br />

Als „Kl<strong>im</strong>aHaus-Unternehmen“ dürfen<br />

sich Betriebe bezeichnen, die nachgewiesen<br />

energieeffizient und nachhaltigen<br />

bauen. Um diese begehrte<br />

Auszeichnung zu erhalten und zu<br />

behalten, müssen sich die Unternehmen<br />

alle zwei Jahre einer Kl<strong>im</strong>aHaus-<br />

Auditierung unterziehen, wo durch<br />

unabhängige Prüfer kontrolliert wird,<br />

ob alle notwendigen Standards eingehalten<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

inFO<br />

Kollegium der Bauunternehmer<br />

schlachthofstraße 57<br />

39100 Bozen<br />

tel. 0471 282 894 - Fax 0471 263 901<br />

www.coll.edile.bz.it<br />

„trotz einbußen, die situation ist zufrie<strong>den</strong>stellend…“<br />

Etwa ein Viertel aller in Südtirol<br />

<strong>im</strong> Produktionssektor tätigen Beschäftigten<br />

arbeitet <strong>im</strong> Baugewerbe.<br />

Dieses spielt so<strong>mit</strong> als Arbeitgeber<br />

nach wie vor eine herausragende Rolle.<br />

Ein Gespräch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Präsi<strong>den</strong>ten<br />

des Kollegiums der Bauunternehmer,<br />

Christian Egartner.<br />

<strong>Radius</strong>: Herr Egartner, wie beurteilen<br />

Sie die aktuelle Lage der Bauwirtschaft<br />

in Südtirol?<br />

Ch. Egartner: Südtirols Bauwirtschaft<br />

ist bekanntlich vorwiegend<br />

klein- bis <strong>mit</strong>telbetrieblich strukturiert.<br />

Dies ist durchaus kein Nachteil, zumal<br />

die Betriebe größtenteils technisch<br />

hervorragend ausgestattet, flexibel und<br />

anpassungsfähig sind. Aus <strong>den</strong> Daten<br />

der Bauarbeiterkasse ist allerdings<br />

abzulesen, dass sowohl <strong>im</strong> privaten als<br />

auch <strong>im</strong> öffentlichen Bereich in <strong>den</strong><br />

letzten bei<strong>den</strong> Jahren deutliche Einbußen<br />

zu verzeichnen sind, also z.B. die<br />

<strong>im</strong> Baugewerbe geleisteten Arbeitstun<strong>den</strong><br />

empfindlich gesunken sind. Dennoch<br />

kann die Situation nach wie vor<br />

als zufrie<strong>den</strong>stellend beurteilt wer<strong>den</strong>,<br />

nicht zuletzt weil die Unternehmen in<br />

<strong>den</strong> letzten Jahren die Zusammenarbeit<br />

untereinander verstärkt und da<strong>mit</strong> ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit enorm gesteigert<br />

haben. Dadurch konnten rund 70% der<br />

größeren Bauarbeiten von Landesinteresse<br />

(in Betrag von über 2 Mio. Euro)<br />

an he<strong>im</strong>ische Unternehmen vergeben<br />

wer<strong>den</strong> und nur 30% an provinzfremde<br />

Betriebe. Zum Vergleich: 2003 lag der<br />

Anteil der Arbeiten, die an hiesige<br />

Unternehmen gegangen sind, in diesem<br />

Marktsegment noch bei geringen 33%.<br />

<strong>Radius</strong>: Wo sehen Sie neue Entwicklungspotentiale<br />

und -chancen?<br />

Ch. Egartner: Das geplante Großbauprojekt<br />

Brennerbasistunnel ist für<br />

die he<strong>im</strong>ische Bauwirtschaft natürlich<br />

eine Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeit<br />

ersten Ranges.<br />

Zusammenarbeit ist dabei das Gebot<br />

der Stunde, wobei Abkommen von<br />

he<strong>im</strong>ischen Firmenzusammenschlüssen<br />

<strong>mit</strong> nationalen und internationalen<br />

Partnern bereits jetzt erste Früchte tragen<br />

und noch viel Entwicklungspotenzial<br />

in sich haben. Die Bereitschaft, die<br />

Kräfte zu bündeln, ist absolut gegeben.<br />

Eine andere große Entwicklungschance<br />

für die Bauwirtschaft liegt sicherlich<br />

<strong>im</strong> Bereich des energieeffizienten Bauens.<br />

Südtirol hat dabei italienweit eine<br />

Vorreiterrolle, die durch die hierzulande<br />

kürzlich in Kraft getretene energetische<br />

Gebäudezertifizierung und die<br />

Einführung der neuen Wärmeschutzstandards<br />

für Gebäude noch weiter<br />

verstärkt wird. Nächstes Ziel muss es<br />

sein, die neuen Standards nicht nur<br />

bei Neubauten anzuwen<strong>den</strong>, sondern<br />

auch bei der Sanierung und Renovierung<br />

des bestehen<strong>den</strong> Baubestandes.<br />

Unsere Betriebe haben <strong>im</strong> Bereich<br />

des energieeffizienten Bauens einen<br />

Know-how-Vorsprung, <strong>den</strong> es in <strong>den</strong><br />

nächsten Jahren voll auszuspielen gilt.<br />

Die Chance, die neuen Standards in die<br />

Nachbarprovinz und darüber hinaus zu<br />

„exportieren“ ist absolut gegeben. Die<br />

Marke Kl<strong>im</strong>aHaus ist für Südtirol ein<br />

zukunftsträchtiger Exportartikel.<br />

<strong>Radius</strong>: Wie unterstützt das<br />

Kolle-gium der Bauunternehmer die<br />

<strong>Mit</strong>gliedsunternehmen,<br />

da<strong>mit</strong><br />

diese die auf-<br />

gezeigten Ent-<br />

wicklungsmöglichkeitenmöglichstgewinnbringend<br />

nutzen<br />

können?<br />

Ch. Egartner: Ich darf daran erinnern,<br />

dass das Kollegium der Bauunternehmer<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahr die<br />

Gründung des ständigen Konsortiums<br />

„Bauunternehmen Südtirol GmbH“<br />

angeregt und begleitet hat. Dieses<br />

ständige Konsortium, <strong>dem</strong> derzeit 26<br />

Unternehmen angehören, hat sich die<br />

Teilnahme an <strong>den</strong> größten Infrastrukturarbeiten<br />

des Landes und an <strong>den</strong><br />

Arbeiten zum Bau der neuen Brennerbahnlinie<br />

zum Ziel gesetzt. Rund<br />

ein Jahr nach der Gründung können<br />

bereits erste Erfolge verzeichnet wer<strong>den</strong>.<br />

So hat es beispielsweise <strong>mit</strong> namhaften<br />

italienischen und europäischen<br />

Gesellschaften Vorvereinbarungen für<br />

die Durchführung der Arbeiten zum<br />

Bau des Brennerbasistunnels abschließen<br />

können.<br />

Was die gezielte Nutzung und Vermarktung<br />

der Marke Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

angeht, ist unser Kollegium dabei,<br />

einen neuen internen Dienst aufzubauen,<br />

der die <strong>Mit</strong>gliedsunternehmen<br />

gezielt betreut. In enger Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> <strong>den</strong> Unternehmen sollen<br />

neue, marktorientierte Modelle entwickelt<br />

und umgesetzt wer<strong>den</strong>. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt soll die ständige<br />

Aus- und Weiterbildung in diesem<br />

Bereich sein.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 37<br />

B A U W I R T S C H A F T


38<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Die landesbauarbeiterkasse<br />

Im September 2005 gründeten der Landesverband der Handwerker und der<br />

Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse<br />

(SLBK) für das Handwerk und die Klein- und <strong>Mit</strong>telbetriebe.<br />

gründer der neuen Bauarbeiterkasse<br />

sind der Landesverband der Handwerker<br />

(LVH) und der ASGB (Autonomer<br />

Südtiroler Gewerkschaftsbund).<br />

Das Handwerk und besonders das<br />

Bauhandwerk haben sich <strong>im</strong> Laufe der<br />

letzten 60 Jahre wirtschaftlich <strong>im</strong>mer<br />

wieder behaupten können. Dementsprechend<br />

ist auch sein Stellenwert in<br />

Wirtschaft und Gesellschaft gestiegen.<br />

Die natürliche Folge dieser durchaus<br />

positiven Entwicklung für das Handwerk<br />

ist die autonome Verwaltung der<br />

verschie<strong>den</strong>en Fonds für die Sicherung<br />

des Einkommens und die Förderung<br />

der Qualifikation von Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern anzustreben. Diese<br />

Fonds beruhen auf sogenannte „bilaterale<br />

Abkommen“, die auf Staatsebene<br />

vor Jahrzehnten unterzeichnet wur<strong>den</strong>.<br />

Die Berufsgruppe Bau <strong>im</strong> LVH hat die<br />

Gründung einer eigenen Bauarbeiterkasse<br />

für das Handwerk seit langem<br />

angestrebt, um die Fonds je nach<br />

Bedürfnisse der Kleinbetriebe verwalten<br />

zu können. Seit 16 Monaten ist<br />

die neue Südtiroler Landesbauarbeiterkasse<br />

nun operativ und das Vertrauen<br />

der kleinen Betriebe ist in ständigem<br />

Wachsen. Über 200 Betriebe <strong>mit</strong> über<br />

„eine reihe von anerkennungen …“<br />

<strong>Radius</strong>: „Herr<br />

Bernard, die<br />

SLBK hatte<br />

von Anfang an<br />

<strong>mit</strong> Kritik zu<br />

kämpfen, es hieß<br />

sogar, die Kasse<br />

sei nicht rechtmäßig!<br />

M. Bernard: Ja, es gab eine Verunsicherungskampagne<br />

von mehreren Seiten,<br />

die aber nicht gewirkt hat, wie die<br />

steigen<strong>den</strong> <strong>Mit</strong>gliederzahlen belegen.<br />

Die Entscheidung von Bautenlandesrat<br />

Florian Mussner <strong>im</strong> Dezember 2006,<br />

die Konstituierung der Südtiroler Bauarbeiterkasse<br />

gesetzlich zu verankern<br />

und zu akzeptieren, ist der letzte Akt<br />

einer Reihe von Anerkennungen, die<br />

in <strong>den</strong> letzten Monaten veröffentlicht<br />

1000 Angestellten sind bereits in der<br />

neuen Bauarbeiterkasse (SLBK) eingeschrieben.<br />

Ziel und Zweck der slBK<br />

Die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse,<br />

kurz SLBK, entstand aus<br />

der Notwendigkeit heraus, besser<br />

auf die Bedürfnisse des Bausektors<br />

einzugehen. Diese unterschei<strong>den</strong> sich<br />

wur<strong>den</strong>. So wur<strong>den</strong> unter anderem Bescheinigungen<br />

über die Rechtmäßigkeit<br />

der SLBK vom Assessorat für Bauten,<br />

von der Anwaltschaft des Landes, Zentralamt<br />

für Rechnungsangelegenheiten<br />

der Autonomen Provinz Bozen, <strong>dem</strong><br />

Amt für sozialen Arbeitsschutz und<br />

<strong>dem</strong> Gemein<strong>den</strong>verband ausgestellt.<br />

<strong>Radius</strong>: Dennoch haben einige Baufirmen<br />

Angst vor einem Wechsel von<br />

einer Kassa zur anderen…<br />

M. Bernard: Dafür besteht kein<br />

Grund. Ein Wechsel von der Bauarbeiterkasse<br />

zur SLBK bedeutet kein<br />

Risiko, weder für Firmen noch für<br />

Arbeiter. Die bereits ausgezahlten<br />

Leistungen und Arbeiterjahre wer<strong>den</strong><br />

von der SLBK übernommen und<br />

weitergeführt.<br />

wesentlich von jenen der Industrie.<br />

So benötigen die zahlreichen Kleinbetriebe<br />

eine kleinere und kostengünstigere<br />

Verwaltungsstruktur sowie eine<br />

flexiblere Entscheidungsstruktur.<br />

aufgaben der slBK<br />

Wie jede Bauarbeiterkasse – in<br />

Italien gibt es 124 – verwaltet die<br />

SLBK die vorgeschriebenen Beiträge,<br />

unterstützt die Arbeitgeber in der<br />

Anwendung der kollektivvertraglichen<br />

Best<strong>im</strong>mungen, garantiert die Leistungen<br />

für <strong>den</strong> Arbeitnehmer und stellt<br />

schließlich die Sammelbescheinigung<br />

der ordnungsgemäßen Beitragszahlung<br />

(DURC) aus, die <strong>den</strong> Betrieben Zutritt<br />

zu <strong>den</strong> öffentlichen Ausschreibungen<br />

gewährt.<br />

Das <strong>Urlaub</strong>sgeld direkt in der<br />

lohntüte<br />

Markus Bernard, Bauunternehmer<br />

aus <strong>dem</strong> Unterland und der ASGB-<br />

Vorsitzender Georg Pardeller, sind die<br />

Begründer der neuen Landesbauarbeiterkasse.<br />

Beide sind überzeugt, dass<br />

vor allem eine Neuheit bei <strong>den</strong> Baukollegen<br />

Anklang gefun<strong>den</strong> hat: Der<br />

Arbeitgeber bezahlt seinem Bauarbeiter<br />

<strong>den</strong> <strong>Urlaub</strong> direkt in die Lohntüte.<br />

Seit<strong>dem</strong> muss das <strong>Urlaub</strong>sgeld nicht<br />

mehr monatlich bei der SLBK hinterlegt<br />

wer<strong>den</strong>, sondern der Bauarbeiter<br />

erhält es <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Monat, in <strong>dem</strong> er<br />

<strong>den</strong> <strong>Urlaub</strong> in Anspruch genommen<br />

hat und nicht wie bisher, wo der <strong>Urlaub</strong><br />

nur einmal <strong>im</strong> Jahr in Form eines<br />

Schecks ausbezahlt wurde.<br />

inFO<br />

südtiroler landesbauarbeiterkasse<br />

<strong>mit</strong>terweg 7 - 2. stock<br />

39100 Bozen<br />

tel. 0471 323 360 - Fax 0471 323 366<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 39<br />

B A U W I R T S C H A F T


40<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

gemein<strong>den</strong> bauen gemeinsam<br />

Die vier Gemein<strong>den</strong> Tisens, Nals, Tscherms und Unsere Liebe Frau <strong>im</strong> Walde/<br />

St. Felix investieren gemeinsam in eine zeitgemäße Unterbringung ihrer<br />

pflegebedürftigen <strong>Mit</strong>bürger und Senioren: Das neue Alters- und Pflegehe<strong>im</strong><br />

St. Michael in Tisens.<br />

<strong>im</strong> Jahre 1999 wurde zwischen<br />

<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Tisens, Nals,<br />

U. Frau <strong>im</strong> Walde, St. Felix und<br />

Tscherms ein Konsortium gegründet,<br />

welches Träger des Alters- und Pflegehe<strong>im</strong>es<br />

ist.<br />

Nach<strong>dem</strong> das seit 1983 bestehende<br />

He<strong>im</strong> <strong>den</strong> heutigen Pflegestandards<br />

nicht mehr entsprach, entschie<strong>den</strong><br />

sich die <strong>im</strong> Konsortium vereinten<br />

Gemeindeverwaltungen nach eingehen<strong>den</strong><br />

Studien und Untersuchungen<br />

der <strong>dem</strong>ographischen Entwicklung<br />

der Bevölkerung für <strong>den</strong> Neubau des<br />

Alten-/Pflegehe<strong>im</strong>es, an Stelle eines<br />

Umbaues <strong>mit</strong> Erweiterung des bestehen<strong>den</strong><br />

Hauses. Wie Ing. Hansjörg<br />

Plattner berichtet, sind die Arbeiten<br />

in der Endphase bzw. zum Großteil<br />

abgeschlossen.<br />

Die gebäudestruktur<br />

Das Gebäude wurde auf <strong>dem</strong> direkt<br />

an das bestehende Pflegehe<strong>im</strong> angrenzen<strong>den</strong><br />

Grundstück errichtet und ist<br />

u-förmig ausgebildet, zusammengesetzt<br />

aus einem abgewinkelten<br />

Wohnbereich und <strong>den</strong> quer dazu<br />

angeordneten Gemeinschaftsräumen.<br />

Dazwischen findet sich ein kleiner,<br />

sich nach Sü<strong>den</strong> hin öffnender Innenhof.<br />

Der Baukörper ist in <strong>den</strong> Hang<br />

geschoben und bindet an mehreren<br />

Ebenen direkt an das Gelände an.<br />

Sowohl <strong>im</strong> Sockel- (Personal, Nebenräume,<br />

externe Dienste) wie <strong>im</strong><br />

Hauptgeschoss (Haupteingang: Z<strong>im</strong>mer,<br />

Speisesaal, Küche) ist ein direkter<br />

Zugang möglich. Auch das darüber<br />

liegende Geschoss hat einen direkten<br />

Zeichnung zur Farbgestaltung der Fassade<br />

41<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N


42<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Ausgang in <strong>den</strong> Garten. Die Z<strong>im</strong>mer<br />

sind in zwei Pflegeeinheiten zu je 20<br />

Betten aufgeteilt und <strong>mit</strong> <strong>den</strong> erforderlichen<br />

Nebenräumen ausgestattet.<br />

Die Servicebereiche sind gleichmäßig<br />

pro Geschoss verteilt, da<strong>mit</strong> die Wege<br />

für das Personal kurz gehalten wer<strong>den</strong><br />

können.<br />

Die Aufenthaltsbereiche haben je<br />

nach Zweckbest<strong>im</strong>mung unter-<br />

schiedliche Ausrichtung, Größe und<br />

Belichtung. Der zentrale Raum <strong>im</strong> Eck<br />

ist groß gehalten, um ausreichend<br />

Platz für die gemeinsamen Mahlzeiten<br />

der Bewohner zu bieten. Die<br />

Gemeinschaftsräume in der oberen<br />

Ebene sind flexibel und funktionell<br />

gestaltet. Der Andachtsraum (Kapelle)<br />

<strong>mit</strong> Sakristei-Nische kann zum<br />

Gemeinschaftsraum hin geöffnet<br />

wer<strong>den</strong>. Die hellen Seniorenwohnungen<br />

sind in der obersten Ebene<br />

des Gebäudes untergebracht. Der<br />

<strong>den</strong> Wohnungen vorgelagerte breite<br />

Flur dient als gemeinsamer Aufenthaltsraum<br />

und da<strong>mit</strong> Treffpunkt. Die<br />

externen Dienste (Arztpraxis, offene<br />

Altenpflege, Mütterberatung) sind <strong>im</strong><br />

Sockelgeschoss untergebracht, <strong>mit</strong><br />

eigenen autonomen Eingängen, wobei<br />

die Arztpraxis auch über eine interne<br />

Verbindung zum He<strong>im</strong> verfügt.<br />

maßnahmen zur<br />

energieeinsparung<br />

Bauweise, Wahl der Materialien,<br />

Ausrichtung des Gebäudes, thermische<br />

Dämmung der Außenhülle und die<br />

technischen Anlagen tragen zur Energieeffizienz<br />

des Gebäudes nach Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus-Standard B bei. Das Energiekonzept<br />

beinhaltet eine Solaranlage zur<br />

Warmwasserbereitung, über welche <strong>im</strong><br />

Jahresdurchschnitt 82% des Energiebedarfs<br />

für diesen Bereich abgedeckt<br />

wer<strong>den</strong> können. „Die ursprünglich<br />

vorgesehene Photovoltaikanlage konnte<br />

auf <strong>dem</strong> Flachdach aus technischen<br />

Grün<strong>den</strong> nicht realisiert wer<strong>den</strong>“<br />

berichtet der zuständige Fachplaner,<br />

Ing. Gunter Langer.<br />

regenwasser für spülung<br />

Als weitere Maßnahme zur Energieeinsparung<br />

und Ressourcenschonung<br />

kommt die Regenwassernutzung zur<br />

Anwendung: das anfallende Regenwasser<br />

wird von <strong>den</strong> Dachflächen aufgefangen<br />

und in einen Speichertank<br />

geleitet. Das so erzeugte Klarwasser<br />

ist sauber und wird hauptsächlich zur<br />

Toilettenspülung eingesetzt. Alternativ<br />

dazu kann das Beregnungswasser<br />

aus <strong>dem</strong> direkt nebenan verlaufen<strong>den</strong><br />

Wasserlauf genutzt wer<strong>den</strong>, so<strong>mit</strong><br />

fallen für diesen Teil keine Abwassergebühren<br />

an. Über die Lüftungsgeräte<br />

kann eine Wärmerückgewinnung von<br />

bis zu 90% erzielt wer<strong>den</strong>, d.h. dass<br />

max<strong>im</strong>al 10% Zusatzenergie zum<br />

Nachheizen der Frischluft aufgewendet<br />

wer<strong>den</strong> muss. Weiters trägt ein Gas-<br />

Brennwertkessel zur Rückgewinnung<br />

latenter Wärme <strong>mit</strong> einem Wirkungsgrad<br />

nahe 100% zur Einsparung von<br />

Heizkosten bei.<br />

elektrotechnik elettrotecnica<br />

Ausführung der gesamten Elektroinstallation<br />

Elpo GmbH | J.-G.-Mahl-Straße 19 | I-39031 Bruneck (BZ)<br />

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43<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N


44<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Jahrhundertprojekt Kardaun<br />

Die Großbaustelle für das zukünftige Gewerbegebiet Kardaun zwischen<br />

Autobahnausfahrt Bozen-Nord und Eggentaler Kreisverkehr könnte<br />

verkehrsstrategisch nicht günstiger liegen und befindet sich noch dazu auf<br />

Karneider Gemeindegebiet.<br />

Das ehrgeizige Projekt wäre ohne<br />

<strong>den</strong> tatkräftigen Einsatz des<br />

dortigen Bürgermeisters Albin<br />

Kofler wohl nie zustande gekommen.<br />

Bereits seit etlichen Jahren hatte sich<br />

die Gemeindeverwaltung Karneid für<br />

die Ausweisung dieser Gewerbezone<br />

eingesetzt. Und wie man jetzt sieht:<br />

<strong>mit</strong> Erfolg.<br />

Nicht umsonst gilt Karneids erster<br />

Bürger und gleichzeitig Präsi<strong>den</strong>t der<br />

Bezirksgemeinschaft Salten Schlern<br />

als überaus energischer und versierter<br />

Erfolgsmensch, tatkräftig unterstützt<br />

von seinem Gemeindesekretär Thomas<br />

Mathà. Beharrlich und geduldig<br />

wur<strong>den</strong> anfallende Probleme und<br />

Daten & Fakten<br />

Bauherr: Konsortium<br />

Gewerbegebiet Kardaun<br />

Bauzeit: 2006 – 2008<br />

Kubatur: 128.862 m³<br />

Fläche: 21.477 m²<br />

Kosten Infrastrukturen: 4,78 Mio. E<br />

Bisher vergebene Arbeiten:<br />

• Aushub- und Abbrucharbeiten:<br />

Bietergemeinschaft Tutzer &<br />

Falserbau<br />

• Böschungssicherungen: Geobau<br />

• Infrastrukturen: Falserbau<br />

• Planungsbüro: Seehauser & Partner<br />

Schwierigkeiten aus <strong>dem</strong> Weg geräumt<br />

und so stand der Eintragung der neuen<br />

Gewerbezone Kardaun in <strong>den</strong> Bauleitplan<br />

schlussendlich nichts mehr <strong>im</strong><br />

Wege. „Für mich ist in erster Linie die<br />

Stärkung der he<strong>im</strong>ischen Klein- und<br />

<strong>Mit</strong>telbetriebe von zentraler Bedeutung“,<br />

so Bürgermeister Albin Kofler.<br />

„Durch moderne Betriebsstätten soll<br />

<strong>den</strong> Gewerbebetrieben die Möglichkeit<br />

geboten wer<strong>den</strong>, die Produktionsabläufe<br />

zu verbessern und so<strong>mit</strong> opt<strong>im</strong>ale<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen.“<br />

Der Werdegang<br />

Die Gemeinde Karneid erteilte 2003<br />

<strong>den</strong> Auftrag für eine Machbarkeitsstudie<br />

zur Realisierung des neuen Gewerbegebietes.<br />

Im Anschluss daran konnte<br />

die Leitung bzw. Verantwortung über<br />

das Großprojekt <strong>dem</strong> zu diesem Zweck<br />

gegründeten „Konsortium Gewerbegebiet<br />

Kardaun“ übertragen wer<strong>den</strong>. Das<br />

Konsortium umfasst derzeit fünfzehn<br />

<strong>Mit</strong>glieder. „Ausdrücklicher Wunsch<br />

der Gemeinde Karneid war es, alle<br />

interessierten gemeindeansässigen<br />

Betriebe zum Zuge kommen zu lassen“,<br />

so der Präsi<strong>den</strong>t des Konsortiums Peter<br />

Gasser. „Das ist hervorragend gelungen.<br />

Da es sich bei der Fläche um einen<br />

ziemlich weitläufigen Bereich handelt,<br />

konnten auch noch zahlreiche weitere<br />

Unternehmen aus der Umgebung die<br />

Zuweisung eines Bauloses erhalten.“<br />

Der Hauptgrund für die große Attraktivität<br />

der Zone liegt sicherlich in ihrer<br />

verkehrstechnischen Top-Lage. Vor<br />

<strong>den</strong> Toren der Landeshauptstadt und<br />

direkt angebun<strong>den</strong> an die Brennerautobahn:<br />

Der Mobilitäts-Vorteil einer<br />

Betriebsansiedlung in diesem Gebiet<br />

liegt klar auf der Hand. „Derzeit haben<br />

wir – je nach Flächenbedarf – noch<br />

für max<strong>im</strong>al zwei bis vier <strong>Mit</strong>glieder<br />

Baulose in der Parzelle P7 (ca. 7000<br />

m³ in <strong>den</strong> Obergeschossen) sowie ein<br />

kleineres Baulos (<strong>im</strong> Ausmaß von 2900<br />

m³) zur Verfügung, da die frei nutzbare<br />

Fläche der Parzelle P6 (unterliegt nicht<br />

<strong>den</strong> Landesbindungen) <strong>im</strong> Ausmaß von<br />

3090 m² <strong>mit</strong> einem Bauvolumen von<br />

25.484 m³ verkauft wird.“<br />

Das Konzept<br />

Die beste Idee zur Realisierung<br />

der neuen Gewerbezone lieferte die<br />

Ingenieurgemeinschaft Seehauser &<br />

Partner. Ihr Konzept einer Bebauung<br />

auf drei verschie<strong>den</strong>en Ebenen<br />

überzeugte ebenso wie ihre Planung<br />

hinsichtlich einer modern effizienten<br />

Erschließung. Die gesamte Gewerbezone<br />

kann als vorbildlich bezeichnet<br />

wer<strong>den</strong>, da sie platzsparend konzipiert<br />

ist, <strong>den</strong> Wünschen aller <strong>Mit</strong>glieder aber<br />

trotz<strong>dem</strong> opt<strong>im</strong>al entgegenkommt. „Ein<br />

wesentlicher Vorteil bei diesem Projekt<br />

ist es, dass wir <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Konsortium<br />

einen einzigen Ansprechpartner haben“,<br />

erläutert Ing. Hansjörg Weger von<br />

der Ingenieurgemeinschaft Seehauser<br />

& Partner. „Eine homogene Bauweise<br />

sowie eine einheitliche Fassa<strong>den</strong>gestaltung<br />

sind so sehr viel leichter zu verwirklichen.“<br />

Den einzelnen Bewerbern<br />

kann so<strong>mit</strong> auch eine auf ihre individuellen<br />

Bedürfnisse „maßgeschneiderte“<br />

Lösung angeboten wer<strong>den</strong> und das<br />

Gesamtkonzept beinhaltet nicht zuletzt<br />

eine sehr harmonische und umweltverträgliche<br />

Eingliederung der einzelnen<br />

Baukörper in die Landschaft. Begrünte<br />

Dächer verstärken <strong>den</strong> ästhetisch ansprechen<strong>den</strong><br />

Eindruck noch zusätzlich.<br />

Die Fertigstellung des Gewerbegebietes<br />

Kardaun ist für 2008 geplant.<br />

inFO<br />

Konsortium gewerbegebiet Kardaun<br />

Dorf 68/steinegg - 39053 Karneid<br />

tel. 347 921 08 85<br />

Konsortial<strong>mit</strong>glied Tätigkeit<br />

Agrocenter Bozen OHG<br />

des Hans Huber & Martin Ebnicher<br />

Frigo Service KG<br />

des Walter Pisetta & Co.<br />

Großhandel <strong>mit</strong> Produkten<br />

für die Landwirtschaft<br />

Kühlanlagen<br />

Frigomont des Maier Roland Kühlanlagen<br />

Lunger Gottfried Abdichtungen, Isolierer<br />

Lageder Metallverarbeitung OHG<br />

des Lageder Robert und Theodor<br />

Metallverarbeitungsbetrieb<br />

Race Point des Rudiferia Kurt Motorradmechaniker<br />

Raiffeisenkasse Karneid-<br />

Steinegg Gen.m.H.<br />

Bank u. Versicherungen<br />

Luss KG des Pohl Christian Lawinen- und Steinschlagschutz<br />

A. Resch Zentralstaubsauganlagen<br />

Franziskaner Bäckerei Bäckerei<br />

Raintec Irrigation GmbH Beregnungstechnik<br />

Larcher OHG<br />

Schlüsseldienst,<br />

Sicherheitssysteme, Tresore<br />

Senoner Hotelbedarf des<br />

Handelsunternehmen<br />

Senoner Markus<br />

für die Gastronomie<br />

Fritz & Felix OHG<br />

d. Reichhalter E. und Gasser Ch.<br />

Bäckerei für Knabbergebäck<br />

Raffeiner Walter<br />

Wanderhandel und<br />

Großhandel <strong>mit</strong> Textilien<br />

Noch verfügbare Flächen für neue <strong>Mit</strong>glieder:<br />

ca. 7.000 m³ in <strong>den</strong> Obergeschossen der Parzelle P7<br />

ca. 2.900 m³ <strong>im</strong> Obergeschoss der Parzelle P4<br />

Frei nutzbare Fläche ohne Landesbindungen zum Verkauf:<br />

Ausmaß von 3.090 m²<br />

Bauvolumen von 25.484 m³


46<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Wohnkultur <strong>im</strong> Detail<br />

„Kreativität ist sinnvolles Denken gegen die Regel“ und – als Ergebnis:<br />

„Anders und besser als andere.“<br />

<strong>mit</strong> diesen Leitsätzen hat sich<br />

HOPPE zum europaweiten<br />

Marktführer in der Entwicklung,<br />

Herstellung und Vermarktung von<br />

Beschlagsystemen aus Aluminium,<br />

Bronze, Edelstahl, Kunststoff und Messing<br />

für Türen und Fenster etabliert.<br />

HOPPE ist heute eine international tätige<br />

Unternehmensgruppe: Rund 3000<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter in neun Werken in Europa<br />

und <strong>den</strong> USA sowie weltweite Vermarktung<br />

<strong>mit</strong> Vertriebsgesellschaften<br />

und mehreren Repräsentanzen sorgen<br />

dafür, dass durch <strong>den</strong> guten Griff<br />

Wohnkultur <strong>im</strong> Detail spürbar wird.<br />

Die HOPPE AG <strong>mit</strong> Sitz in St. Martin<br />

in Passeier ist <strong>mit</strong> 1000 <strong>Mit</strong>arbeitern<br />

und einem Umsatz von über 100<br />

Mio. Euro eine der tragen<strong>den</strong> Säulen<br />

der Gruppe. Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert in <strong>den</strong> drei<br />

Südtiroler Werken in St. Martin i.<br />

P., Laas und Schluderns Messing-,<br />

Kunststoff- und Aluminium-Produkte<br />

und ist verantwortlich für die<br />

Vermarktung in Italien, Österreich<br />

und Südosteuropa.<br />

Wettbewerbs“faktor“<br />

<strong>mit</strong>arbeiter<br />

Das Generalziel der HOPPE-Gruppe<br />

ist die kontinuierliche Steigerung der<br />

eigenen Überlebensfähigkeit, deren<br />

Elemente Liquidität, Rentabilität, Flexibilität,<br />

Innovation, Absatzsicherung<br />

und Gewinnerzielung unter der Bedingung<br />

der sozialen Akzeptabilität verwirklicht<br />

wer<strong>den</strong>. Sozialfairträglichkeit<br />

und Umweltschonung sind Kriterien,<br />

die für das gesamte Unternehmen,<br />

seine Produkte und deren Herstellung<br />

verbindlich sind. HOPPE folgt der<br />

Erkenntnis, dass die <strong>Mit</strong>arbeiter der<br />

best<strong>im</strong>mende Wettbewerbs“faktor“ für<br />

<strong>den</strong> langfristigen Erfolg des Unternehmens<br />

sind.<br />

Qualität zum anfassen<br />

Seit 1979 verfolgt HOPPE eine<br />

konsequente Markenartikel-Strategie,<br />

die <strong>den</strong> guten Griff be<strong>im</strong> Endgebrau-<br />

cher als Gestaltungsdetail an Türen<br />

und Fenster bekannt machen soll. Der<br />

Markenartikel ist nach <strong>dem</strong> Verständnis<br />

von HOPPE die Einlösung eines<br />

Qualitätsversprechens gegenüber <strong>dem</strong><br />

Verwender, <strong>den</strong>n Qualität anfassen<br />

macht Spaß und ver<strong>mit</strong>telt das Gefühl,<br />

einen guten Griff getan zu haben.<br />

Die in Serienfertigung hergestellten<br />

HOPPE-Produkte überzeugen durch<br />

hochwertige Qualität zu einem fairen<br />

Preis.<br />

Der Erfolg des Unternehmens, seine<br />

Grundgedanken und seine Bereitschaft,<br />

sich kontinuierlich <strong>den</strong> Herausforderungen<br />

<strong>im</strong> Markt zu stellen, lassen<br />

HOPPE vertrauensvoll und zuversichtlich<br />

in die Zukunft blicken.<br />

inFO<br />

hOPPe ag<br />

Jaufenstr. 16 - 39010 st. martin i. P.<br />

tel. 0473 640 111 - Fax 0473 651 359<br />

info.it@hoppe.com - www.hoppe.com


48<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Premiere für südtirol<br />

Das Bauunternehmen Stampfer hat in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ingenieurbüro<br />

Oswald Holzner und <strong>dem</strong> Betonwerk Tschigg bei der Errichtung der Lagerhalle der<br />

Firma Niederstätter die bisher größte fugenlose Deckenkonstruktion in Südtirol<br />

realisiert. Die Technik: verbundlose Vorspannung.<br />

Deckentragwerke sind <strong>im</strong> Hochbau<br />

ein wichtiges Konstruktionselement.<br />

Die Technik der verbundlosen<br />

Vorspannung ermöglicht bei sehr<br />

geringer Deckenstärke große Spannweiten<br />

<strong>mit</strong> hohen Auflasten. Die neue<br />

Lagerhalle der Firma Niederstätter in<br />

Kardaun hat eine Länge von 93 m,<br />

ein gemeinsames PrOJeKt vOn:<br />

Bauunternehmen<br />

negrellistraße 13/b - 39100 Bozen<br />

tel. 0471 501 373 - Fax 0471 501 310<br />

info@stampferbz.it<br />

eine Breite von max. 45 m, insgesamt<br />

eine Fläche von 3804 m² und eine<br />

Nettohöhe der Halle von 8 m. Die Decke<br />

ist außen auf Ortbetonwän<strong>den</strong> und<br />

innen auf zehn Rundstützen gelagert.<br />

Die Spannweiten der Decken betragen<br />

14,8 m – 15,2 m – 14,8 m, bei einer<br />

Stärke von 45 cm. Durch die Vorspan-<br />

schotterwerk - Baggerarbeiten<br />

Fertigbeton - industriebö<strong>den</strong><br />

Unterrainerstraße 5 - 39010 andrian<br />

tel. 0471 510 255 - Fax 0471 510 257<br />

info@tschigg.it - www.tschigg.it<br />

nung und das besondere Betonrezept<br />

kann auf Abdichtungsmaßnahmen und<br />

Belag verzichtet wer<strong>den</strong>. Dadurch ist<br />

die Decke sehr wirtschaftlich und hat<br />

trotz<strong>dem</strong> eine hohe Dauerhaftigkeit.<br />

Organisatorische und<br />

logistische meisterleistung<br />

Die Decke <strong>mit</strong> einem Gesamtvolumen<br />

von 2200 m³ wurde in einem<br />

Arbeitsschritt <strong>im</strong> Laufe von 15 Stun<strong>den</strong><br />

betoniert. Dabei wur<strong>den</strong> bis zu<br />

180 m³ Beton pro Stunde eingebaut.<br />

Dazu wur<strong>den</strong> sämtliche Arbeitsabläufe<br />

exakt geplant, so musste die Baustelle<br />

entsprechend vorbeireitet wer<strong>den</strong>:<br />

Beleuchtung, Verkehrsregelung,<br />

Fre<strong>im</strong>achen des Geländes, Koordination<br />

der Entladung der Betonmischer<br />

und Beschickung der Betonpumpen.<br />

Die Anlieferung der Ausgangsstoffe<br />

Zement und Flugasche erfolgte „just<br />

in t<strong>im</strong>e“ <strong>mit</strong> 36 Sattelschleppern aus<br />

Österreich ins Betonwerk Tschigg in<br />

Andrian. Dort wurde der Beton nach<br />

Boznerstraße 15/11 - 39011 lana<br />

tel. 0473 561 526 - Fax 0473 559 826<br />

bauingenieur@tuga.it<br />

einem eigenen Rezept gemischt und<br />

<strong>mit</strong> 35 Mischfahrzeugen zur Baustelle<br />

transportiert. <strong>Mit</strong> vier Betonpumpen<br />

wurde der Beton auf der Decke verteilt<br />

und von Mannschaften zu je sieben<br />

Personen pro Pumpe eingebaut. Nach<br />

einigen Stun<strong>den</strong> Wartezeit konnte<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Glätten <strong>mit</strong>tels maschinellen<br />

Flügelglätter begonnen wer<strong>den</strong>. Da<strong>mit</strong><br />

die Oberfläche auch <strong>den</strong> geforderten<br />

Verschleißwiderstand erreicht, wurde<br />

die gesamte Decke <strong>mit</strong> einem Wollfilzflies<br />

und einer Nylonfolie abgedeckt.<br />

abschluss des<br />

Betoniermarathons<br />

Am Donnerstag, <strong>den</strong> 14.12.2006<br />

um 19.00 Uhr trafen die ersten Betonmischer<br />

auf der Baustelle ein. Als letzter<br />

Schritt erfolgte am Samstag Nach<strong>mit</strong>tag<br />

der erste Spannvorgang der eingelegten<br />

Spannlitzen. Es folgten bis zum Erreichen<br />

der notwendigen Betonenddruckfestigkeit<br />

zwei weitere Spannvorgänge.<br />

Den Abschluss bildete das Entfernen der<br />

Schalung <strong>Mit</strong>te Jänner.<br />

Die halle in atzwang<br />

Am Niederstätter-<strong>Geschäft</strong>ssitz<br />

in Bozen ist der Raum sehr eingeschränkt.<br />

Neben <strong>den</strong> Filialen in<br />

Schlanders und Bruneck ist das Lager<br />

in Atzwang von großer Bedeutung.<br />

Auf etwa zwei Hektar sind Kräne<br />

und Maschinen untergebracht und<br />

seit Herbst 2006 wird dort auch die<br />

neue Betriebshalle gebaut. Notwendig<br />

wurde diese Halle zu<strong>dem</strong>, weil die<br />

Niederstätter AG seit einem Jahr um<br />

das <strong>Geschäft</strong>sfeld Baugerüste-Verleih<br />

aufgestockt hat.<br />

Als Partner in diesem Segment konnte<br />

der Marktführer Layher gewonnen<br />

Daten und Fakten<br />

Fläche/Volumen der Halle:<br />

3.804 m² / 30.584 m³<br />

Länge und Breite/Höhe der Halle:<br />

93,1 m / max. 45,7 m / 8,1 m<br />

Spannweite Decke: max. 15,2 m<br />

Stärke Decke: 45 cm<br />

Spannweite Träger: 15,5 m<br />

Höhe Träger: 1 m<br />

Ausführung Decke : verbundlos<br />

vorgespannte Massivdecke<br />

Nutzlast: 1.700 kg/m²<br />

Beteiligte:<br />

36 Sattelschlepper (plus Fahrer)<br />

35 Betonmischer (plus Fahrer)<br />

2 Mischmeister<br />

2 Baggerfahrer<br />

4 Bauingenieure<br />

2 Techniker<br />

6 Verkehrsanweiser vor und auf der<br />

Baustelle<br />

Elektriker, Mechaniker<br />

und weitere 40 Stampfer-<strong>Mit</strong>arbeiter<br />

wer<strong>den</strong>. Knapp 20 nach <strong>den</strong> Pr<strong>im</strong>us-<br />

Normen ausgebildete <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

sind <strong>mit</strong>tlerweile in diesem Bereich<br />

bei Niederstätter tätig. Nicht nur um<br />

Gerüste geht es da, sondern auch um<br />

die speziellen Layher-Stützsysteme<br />

für Deckenschalungen. Diese Systeme<br />

eigenen sich insbesondere für große<br />

Spannweiten und Überbauten sowie<br />

für Räume <strong>mit</strong> großen Höhen. Be<strong>im</strong><br />

Bau der neuen 4000 m² großen Halle<br />

kamen diese schon zur Anwendung.<br />

Die neue Halle ist so konzipiert, dass<br />

ein opt<strong>im</strong>ales Lagersystem für die<br />

Gerüstteile installiert wer<strong>den</strong> kann und<br />

entsprechende Bewegungsfreiheit für<br />

Lkws und Maschinen gegeben ist.<br />

Dazu Maria Niederstätter: „Der Hallenbau<br />

war schon eine Herausforderung<br />

für alle Beteiligten. In Südtirol gibt es<br />

spezialisierte Baufirmen, die so einen<br />

Auftrag übernehmen können, die<br />

meisten dieser Firmen sind auch gute<br />

Kun<strong>den</strong> von uns. Die Auftragsvergabe<br />

war also alles eher als einfach. Zu<br />

guter letzt sind nach <strong>den</strong> Ausschreibungskriterien<br />

dann ein Hand voll<br />

Baufirmen übrig gerblieben. Wir mussten<br />

dann eine Entscheidung treffen...“<br />

vollständiger videoclip über die Betonierarbeiten: radius-Box 001


50<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

gärtnerei als Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Der Gärtnereibetrieb Rottensteiner ist bekannt für seine Ideen und Konzepte zum<br />

Begrünen von Dächern, Gärten und Parkanlagen sowie für die Errichtung von<br />

vegetativen Lärmschutzwän<strong>den</strong>.<br />

nach<strong>dem</strong> am alten Standort in<br />

Bozen keine Erweiterungs- und<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bestan<strong>den</strong>, wurde der Betrieb in die<br />

Obstwiesen an der Meraner Straße in<br />

Moritzing verlegt und hat nun eine<br />

Gesamtfläche von 2,5 ha. Der Zugang<br />

der Kun<strong>den</strong> zum gesamten Freigelände<br />

erfolgt über das vorgelagerte Glas-<br />

Treibhaus. Dem Kun<strong>den</strong> will man die<br />

Verwendung der Ziergehölze und Kletterpflanzen<br />

aber auch augenscheinlich<br />

und praktisch vorführen, in<strong>dem</strong> ein<br />

großer Teil des Treibhaus-Gebäudes<br />

<strong>mit</strong> einer vorgesetzten vegetativen<br />

Fassa<strong>den</strong>begrünung gestaltet wurde,<br />

welche zugleich Sonnenschutz für die<br />

dahinter liegen<strong>den</strong> Räume bietet. Auch<br />

die Flachdächer (ca. 800 m²) wur<strong>den</strong><br />

intensiv bzw. extensiv begrünt.<br />

ein ganz besonderer Bau<br />

Der von der H2 GmbH und Norbert<br />

Hofer aus Deutschnofen realisierte<br />

Bau fügt sich hervorragend in die<br />

Landschaft ein. Das Treibhaus-Dach ist<br />

zu<strong>dem</strong> über eine Außentreppe erreichbar.<br />

Von diesem Dach aus hat man<br />

einen wunderbaren Überblick über die<br />

gesamte Gartenanlage und das Etschtal.<br />

Durch die Fassa<strong>den</strong>begrünung<br />

soll <strong>mit</strong> der Zeit auch ein bauliches,<br />

paradoxerweise aber nicht auffälliges,<br />

Markenzeichen entstehen.<br />

Der vom Studio Metris (Mühlen), Rudi<br />

Viehweider und Albert Willeit (Gais)<br />

geplante Niedrigenergie-Firmensitz<br />

wurde in Holzbauweise realisiert<br />

und <strong>mit</strong> einer Lärchenholzschalung<br />

verkleidet. Durch die professionelle<br />

Grob- und Detailplanung, fachgemäße<br />

Vorfertigung und gut koordinierte<br />

Vorgangsweise konnte diese große<br />

Anlage in weniger als vier Monaten<br />

fertig gestellt wer<strong>den</strong>. Dazu Norbert<br />

Hofer von H2: “Wie <strong>im</strong>mer lag<br />

es uns sehr am Herzen, die Bauzeiten<br />

einzuhalten, besonders da der<br />

Termin für die Neueröffnung schon<br />

vor Baubeginn fest stand. Durch die<br />

Trockenbauweise und Vorfertigung der<br />

tragen<strong>den</strong> Elemente konnte dieses Ziel<br />

ohne größere Schwierigkeiten erreicht<br />

wer<strong>den</strong>. Durch unsere langjährigen Erfahrungswerte<br />

in der Baukoordination<br />

und die gute Zusammenarbeit <strong>mit</strong> bekannten<br />

und bewährten Partnerfirmen<br />

konnten die ablaufbedingten Wartezeiten<br />

stark reduziert wer<strong>den</strong>. Besonders<br />

bei Strukturen, die etwas von der<br />

Norm abweichen, wie in diesem Fall<br />

die Eisenstangen an der Außenfassade,<br />

ist es notwendig, dass die Detailplanung<br />

und die ausführen<strong>den</strong> Handwerker<br />

eng zusammenarbeiten und ein<br />

gegenseitiges Vertrauen besteht.“<br />

Firmensitz <strong>mit</strong> auszeichnung<br />

Das Verwaltungsgebäude wurde als<br />

Niedrigenergiehaus <strong>mit</strong> einer rundum<br />

entsprechend gut gedämmten Außenhülle<br />

und speziellen Solargläsern<br />

errichtet. Es hat <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard<br />

B, wofür <strong>den</strong> Bauherren von<br />

Landesrat Michl La<strong>im</strong>er persönlich die<br />

Plakette überreicht wurde. Toni Rottensteiner<br />

findet ein Betriebsgebäude<br />

nach Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard B für seine<br />

Gärtnerei besonders passend: „Wir<br />

beschäftigen uns <strong>mit</strong> Pflanzen und<br />

Zierbäumen aller Art und sind unter<br />

Übergabe Plakette Kl<strong>im</strong>ahaus B durch landesrat michl la<strong>im</strong>er<br />

anderem spezialisiert auf die Begrünung<br />

von Dächern. Wir geben also <strong>mit</strong><br />

unserer Arbeit der Natur Grünflächen<br />

zurück. In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Architekturstudio und <strong>dem</strong> Planungsbüro<br />

von Norbert Hofer aus Deutschnofen<br />

konnten wir einen Firmensitz<br />

bauen, der als umweltschonendes<br />

Niedrigenergiehaus genau unserer<br />

Philosophie entspricht.“<br />

inFO<br />

h2 gmbh - norbert hofer<br />

handwerkerzone 3 - 39050 Deutschnofen<br />

tel: 0471 617 120 - info@h-2.it<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 51<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E


52<br />

K L I M A H A U S<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006<br />

einfach nur Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Gute Ideen haben etwas gemeinsam. Sie sind einfach und leicht verständlich – so<br />

wie die Idee und das Projekt Kl<strong>im</strong>aHaus.<br />

Besondere Standards für Isolierungen<br />

und Dämmwerte, verbun<strong>den</strong><br />

<strong>mit</strong> entsprechen<strong>den</strong> Förderungen,<br />

gibt es seit <strong>den</strong> 80er Jahren;<br />

meist <strong>im</strong> Umfeld der Altbausanierung.<br />

In <strong>den</strong> 90er Jahren kamen dann die<br />

Begriffe wie Niedrigenergiehaus oder<br />

Passivhaus dazu. <strong>Mit</strong> der Diskussion<br />

um das Weltkl<strong>im</strong>a, die Erderwärmung<br />

und das Kyoto Protokoll war<br />

das Kl<strong>im</strong>a zum absoluten Schlagwort<br />

gewor<strong>den</strong>.<br />

In diesem Umfeld war <strong>dem</strong> Begriff<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus, welcher vor sechs Jahren<br />

in der Landesumweltagentur (Amt<br />

für Luft und Lärm) seinen Anfang<br />

nahm, der Erfolg<br />

sozusagen in die<br />

Wiege gelegt.<br />

„Trotz<strong>dem</strong> war<br />

es anfangs sehr<br />

schwer, die Idee<br />

des Kl<strong>im</strong>ahauses<br />

zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Der einfachste norbert lantschner<br />

Nenner war dann<br />

<strong>im</strong>mer das Argument Energieverbrauch<br />

pro m² und da<strong>mit</strong> die Kostenfrage“,<br />

erinnert sich Norbert Lantschner,<br />

Promotor in Sachen Kl<strong>im</strong>aHaus.<br />

„Diverse bautechnische Details sind für<br />

<strong>den</strong> Bauherrn oder für die Immobilien-<br />

käufer nur bedingt interessant. Dafür<br />

sind die drei Kategorien A, B und<br />

C, die sich ausschließlich nach <strong>dem</strong><br />

Energieverbrauch pro Fläche ergeben,<br />

umso leichter zu verstehen.“<br />

Best Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Zu einer Zeit, als der Begriff<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus noch etwas für „Spinner“<br />

war, plante Albert Willeit aus Gais<br />

sein Kl<strong>im</strong>ahaus. Er hat sein Haus bis<br />

ins Detail selbst geplant und dabei<br />

einige wesentliche Neuerungen eingebaut.<br />

Dafür erhielt er <strong>im</strong> Juli 2002<br />

die erste und damals höchste von<br />

der Landesverwaltung zu vergebende<br />

Auszeichnung nämlich die „Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus-A-plus“-Plakette und <strong>im</strong> Jahr<br />

darauf wurde es als Südtirols „Best<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus“ prämiert. Daraufhin gab<br />

es ein großes Medieninteresse; sogar in<br />

der Beilage der „Repubblica“ erschien<br />

damals eine vierseitige Titelgeschichte<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> reißerischen Titel: „La casa<br />

più ecologica d’Italia“. In der Folge<br />

kamen viele Besucher aus ganz Italien,<br />

um sich zu erkundigen, darunter ganze<br />

Abordnungen von Gemeindeverwaltungen.“<br />

Dazu Albert Willeit: „Dass<br />

nun alle vom Kl<strong>im</strong>aHaus sprechen, ist<br />

der Verdienst von einzelnen Pionie-<br />

ren und vom nunmehrigen Direktor<br />

der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur Norbert<br />

Lantschner, der <strong>den</strong> positiv besetzten<br />

Begriff und das Konzept Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

geprägt hat, das nun auch national so<br />

erfolgreich ist.“<br />

Das glück des tüchtigen<br />

Nichts ist stärker als eine Idee,<br />

deren Zeit gekommen ist. Dieses Zitat<br />

von Victor Hugo passt genau auf die<br />

Eigendynamik der Südtiroler Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus-Geschichte. Dazu Ressortchef<br />

Walter Huber: „Durch unseren Start<br />

Die Kernbereiche der Kl<strong>im</strong>ahaus agentur<br />

Zu <strong>den</strong> drei Kernbereichen der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur gehören der Energieausweis,<br />

die Aus- und Weiterbildung sowie die Beratung.<br />

Der Energieausweis zeigt auf<br />

<strong>den</strong> ersten Blick, wie hoch der<br />

Energieverbrauch eines Gebäudes<br />

ist. Er schafft Transparenz für alle<br />

Betei-ligten und kann zur Wertsteigerung<br />

einer Immobilie beitragen.<br />

Bei bestehen<strong>den</strong> Häusern hilft der<br />

Energieausweis Heizkosten senken,<br />

<strong>den</strong>n er enthält Informationen, welche<br />

Modernisierungen sinnvoll sind. Die<br />

Bewertung erfolgt unabhängig und<br />

so<strong>mit</strong> frei von Interessenskonflikten<br />

nach strengen Kriterien und Überprüfungen<br />

vor Ort. Die Kl<strong>im</strong>aHaus-Plakette<br />

ist ein Qualitätssiegel. Sie wird nur<br />

jenen Gebäu<strong>den</strong> verliehen, die eine<br />

hohe Energieeffizienz aufweisen.<br />

Die aus- und Weiterbildung<br />

Praxisorientiert und vielseitig wird<br />

Wissen über energieeffizientes und<br />

nachhaltiges Bauen von qualifizierten<br />

und motivierten Experten und Expertinnen<br />

in <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Kursen ver<strong>mit</strong>telt.<br />

Bisher haben über 4000 Teilnehmer<br />

das Angebot der Kl<strong>im</strong>aHaus-<br />

Fortbildung besucht, das nunmehr<br />

erweitert wird. Neben <strong>den</strong> Grund- und<br />

Aufbaukursen wer<strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus-Energieberater<br />

und Kl<strong>im</strong>aHaus-Zertifizierer-Kurse<br />

anboten. Neu sind auch die<br />

Kurse für Bauherren und „Baufrauen“,<br />

<strong>den</strong>en eine hilfreiche Einführung in<br />

die komplexe Welt des Bauens <strong>den</strong><br />

schon vor fünf<br />

Jahren sind wir<br />

heute <strong>den</strong> EU-<br />

Vorgaben zwei bis<br />

drei Jahre voraus.<br />

Noch dazu sind<br />

wir in Südtirol kl<strong>im</strong>atisch<br />

in einem<br />

extremen Bereich, Walter huber<br />

zwischen mediterranem<br />

und hochalpinem Kl<strong>im</strong>a.<br />

Daher gesteht man uns international<br />

die Kompetenz für Kl<strong>im</strong>ahäuser ganz<br />

einfach zu. Das geht von der Entwicklung<br />

der Vorgaben bis zu <strong>den</strong> Ausführen<strong>den</strong><br />

<strong>im</strong> Baugewerbe.“<br />

Weg zum Eigenhe<strong>im</strong> erleichtert und<br />

Entscheidungshilfen bietet.<br />

Der internationale Kl<strong>im</strong>aHaus-Master<br />

an der Freien Universität Bozen bietet<br />

die Möglichkeit einer umfangreichen<br />

aka<strong>dem</strong>ischen Spezialisierung.<br />

Die Beratung<br />

Wie können die Einsparpotentiale<br />

in Gebäu<strong>den</strong> ausgeschöpft wer<strong>den</strong>,<br />

welche Energieträger kommen wirtschaftlich<br />

und ökologisch in Frage,<br />

welche Technik der Wärmerzeugung<br />

Der Begriff Kl<strong>im</strong>ahaus ist in kürzester<br />

Zeit zu einem wahren Südtiroler „Exportschlager“<br />

gewor<strong>den</strong>. In Süd- und<br />

Nordeuropa, in Kanada, ja sogar Afrika<br />

gibt es Interessenten am Südtiroler<br />

Know-how. Da<strong>mit</strong> war es notwendig<br />

gewor<strong>den</strong>, eine eigene Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

Agentur einzurichten, die selbständig<br />

agiert. „Wir haben in eigenem Interesse<br />

die Entwicklung des Projektes<br />

vorangetrieben, es kann aber nicht<br />

die Aufgabe von Landesstellen sein,<br />

international zu agieren. Das macht<br />

jetzt die eigenständige Agentur unter<br />

der Leitung von Norbert Lantschner“<br />

so Ressortleiter Walter Huber.<br />

und Wärmeverteilung ermöglicht die<br />

geringsten Heizkosten, wie kann eine<br />

sommerliche Behaglichkeit möglichst<br />

ohne künstliche Kühlung erreicht wer<strong>den</strong>?<br />

Das sind die alltäglichen Fragen,<br />

für die die Experten und Expertinnen<br />

der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur berät Unternehmen,<br />

Planer und Planerinnen<br />

und öffentliche Einrichtungen sowie<br />

die Politik auf <strong>dem</strong> Weg zu einer<br />

energieeffizienten und nachhaltigen<br />

Entwicklung unserer Gesellschaft.<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 53<br />

K L I M A H A U S


54<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Fünf Jahre Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Nachfolgend die Chronologie des<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus-Projektes, entwickelt und<br />

umgesetzt <strong>im</strong> Landesamt für Luft und<br />

Lärm der Autonomen Provinz Bozen<br />

Südtirol. Vorausgegangen ist 1992<br />

der Beitritt der Landesregierung zum<br />

Kl<strong>im</strong>abündnis, der int. Partnerschaft<br />

zum Schutz der Erdatmosphäre zwischen<br />

europäischen Kommunen (inkl.<br />

der Südtiroler Gemein<strong>den</strong>) und <strong>den</strong><br />

indigenen Völkern des Regenwaldes.<br />

Von 1992 bis 2006 gab es Aktionen<br />

zur Information und Sensibilisierung<br />

über die Kl<strong>im</strong>abedrohung und <strong>den</strong><br />

sorgsamen Umgang <strong>mit</strong> Energie und<br />

Ressourcen. Großes Interesse fin-<br />

<strong>den</strong> landesweit die Initiativen Kl<strong>im</strong>a<br />

verbündet, Kl<strong>im</strong>aschritte, Kl<strong>im</strong>aschule,<br />

Pr<strong>im</strong>a Kl<strong>im</strong>a und Kl<strong>im</strong>aBetrieb. Von<br />

2000 bis 2002 Erarbeitung eines<br />

Energiepasses bzw. Wärmeausweises<br />

für Gebäude (ehemals Kl<strong>im</strong>aausweis).<br />

Das Projekt wird in Anlehnung an<br />

die bisherigen Kl<strong>im</strong>aaktivitäten Kl<strong>im</strong>aHaus/CasaCl<strong>im</strong>a<br />

genannt.<br />

eine Zwischenbilanz<br />

2002 Februar Erste Präsentation vom Kl<strong>im</strong>aHaus über<br />

eigene Tagung in Bozen. Der Kommunikation<br />

wird große Bedeutung beigemessen.<br />

2002 April Einladung der kanadischen Regierung zur<br />

Vorstellung des Kl<strong>im</strong>aHaus-Projektes be<strong>im</strong><br />

Generalkonsul der kanad. Botschaft.<br />

2002 Mai Die erste Auszeichnung Kl<strong>im</strong>aHaus A<br />

erhält aus <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> des Landesrates<br />

La<strong>im</strong>er die Familie Schäfer in Oberinn am<br />

Ritten für ihr Reihenhaus.<br />

2002 Oktober Die Stadtgemeinde Bozen übern<strong>im</strong>mt die<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus-Instrumente in die Bauordnung,<br />

kurze Zeit später folgen weitere<br />

Gemein<strong>den</strong>.<br />

2003 April Das Wohnbauinstitut „WOBI“, Eigentümer<br />

von ca. 12.000 Wohnungen in Südtirol,<br />

verpflichtet sich freiwillig, nur mehr Kl<strong>im</strong>aHäuser<br />

zu errichten.<br />

2003 Mai 1. Wettbewerb „Best Kl<strong>im</strong>aHaus“. Diese<br />

Auszeichnung erhält das Wohnhaus von<br />

Albert Willeit in Gais.<br />

2004 Juni Einladung an der Fakultät für Architektur<br />

der Universität „La Sapienza“ in Rom über<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus zu unterrichten.<br />

2004 Dezember Veröffentlichung des Dekretes des Landeshauptmanns<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> die Kl<strong>im</strong>aHaus-Best<strong>im</strong>mungen<br />

in Südtirol Anwendung fin<strong>den</strong>.<br />

2005 Oktober Das Buch „Kl<strong>im</strong>aHaus - Leben <strong>im</strong> Plus“<br />

erscheint in deutscher und italienischer<br />

Fassung und erfährt eine große<br />

Nachfrage.<br />

Bisher haben 3400 Planer an <strong>den</strong><br />

Kl<strong>im</strong>aHaus-Kursen teilgenommen.<br />

Ca. 1400 Besucher bei <strong>den</strong> Kursen<br />

für Bauausführende (<strong>Mit</strong>arbeiter aus<br />

Handwerks und Industrieunternehmen).<br />

In über 100 Städten Italiens<br />

wird auf Einladung verschie<strong>den</strong>er<br />

Organisationen, Institutionen oder<br />

Universitäten das Kl<strong>im</strong>aHaus-Projekt<br />

vorgestellt. Bisher wur<strong>den</strong> ungefähr<br />

500 Kl<strong>im</strong>aHäuser zertifiziert, darunter<br />

zahlreiche auch außerhalb von Südtirol.<br />

Eine Untersuchung <strong>im</strong> August<br />

2006 hat ergeben, dass in Südtirol<br />

knapp 10% der <strong>im</strong> Bau befindlichen<br />

Gebäude in der Energieeffizienzklasse<br />

A errichtet wer<strong>den</strong>. Laut Umfragen<br />

be<strong>im</strong> Baustoffhandel in Südtirol stieg<br />

der jährliche Umsatz be<strong>im</strong> Verkauf<br />

von Dämmstoffen in <strong>den</strong> Jahren 2004<br />

und 2005 um ca. 25%.<br />

2005 November Einladung zur 11. Weltkl<strong>im</strong>akonferenz in<br />

Montreal. Kl<strong>im</strong>aHaus wird als Beispiel für<br />

nachhaltigen Kl<strong>im</strong>aschutz präsentiert.<br />

2006 Jänner Erste Kl<strong>im</strong>aHaus-Messe in Bozen. Es<br />

kommen 24.000 Besucher und am 1. int.<br />

Kongress „Zukunft Bauen“ sind ca. 1000<br />

Teilnehmer dabei.<br />

2006 Jänner Erstmals wird der Preis „Bestes Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus“ von der Jury in sechs Kategorien<br />

vergeben.<br />

2006 Februar Validierung und Verkauf von VERs<br />

(verified emission reduction) durch das<br />

Kl<strong>im</strong>aprogramm. Kl<strong>im</strong>aHaus erhält die<br />

ersten CO 2 -Zertifikate.<br />

2006 April An der Freien Universität Bozen beginnt<br />

der erste Kl<strong>im</strong>aHaus-Master. Die Nachfrage<br />

ist so groß, dass Auswahlkriterien über<br />

<strong>den</strong> Zugang entschei<strong>den</strong>.<br />

2006 Mai Gründung der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur GmbH.<br />

Die Gesellschafter sind: SEL, Pensplan,<br />

Südtiroler Landessparkasse und Raiffeisen<br />

Landesbank.<br />

2006 Dezember Am 1. Dezember n<strong>im</strong>mt die neue Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

Agentur unter der Leitung von<br />

Norbert Lantschner in der Dante Straße in<br />

Bozen ihre Tätigkeit auf.<br />

2007 Jänner Int. Workshop von Natural Step in<br />

Stockholm <strong>mit</strong> persönlicher Einladung des<br />

Königs von Schwe<strong>den</strong>.<br />

2007 Jänner 2. Fachmesse Kl<strong>im</strong>aHaus und 2. int. Kongress<br />

„Zukunft Bauen“.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 55<br />

P A G I N I E R U N G


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K L I M A H A U S<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006<br />

anlage für Wandheizung<br />

aktiver Umweltschutz<br />

Als Schritt zur Erhaltung von Umwelt und Kl<strong>im</strong>a führt die Europäische Union für<br />

ihre <strong>Mit</strong>gliedsstaaten ab 2008 <strong>den</strong> Energiepass für Gebäude ein.<br />

<strong>mit</strong> diesem Element der Klassifizierung<br />

sollen Gebäude eine<br />

Art Siegel ähnlich <strong>dem</strong> schon<br />

bestehen<strong>den</strong> für „weiße Ware“ wie<br />

Kühlschränke, Geschirr- und Waschmaschinen<br />

erhalten.<br />

In Zukunft wer<strong>den</strong> in Europa andere<br />

Werte <strong>im</strong> Bezug auf Umweltschutz<br />

und Nachhaltigkeit gelten. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Bau und der Zertifizierung von Kl<strong>im</strong>ahäusern<br />

beschreitet Südtirol also<br />

bereits <strong>den</strong> Weg zu vorbildlichem<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz. Im Trend eines gesun<strong>den</strong><br />

Bauens und Wohnens geht es um<br />

Materialien und vor allem ein gutes<br />

und st<strong>im</strong>miges Energiekonzept. Das<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus und dessen Komponenten<br />

wer<strong>den</strong> eine <strong>im</strong>mer größere Rolle für<br />

potenzielle Bauherren spielen.<br />

energie wird <strong>im</strong>mer wertvoller<br />

Den Zahlen von Greenpeace zufolge<br />

wer<strong>den</strong> ab 2050 Öl- und Gasreserven<br />

weltweit knapp und um ein Vielfaches<br />

wertvoller sein als heute. Für <strong>den</strong> Endverbraucher<br />

heißt das, sich von diesen<br />

Brennstoffen unabhängig zu machen<br />

und sich auf andere Brennstoffe zu<br />

konzentrieren oder einfach weniger<br />

Energie zu verbrauchen. „Es kann nicht<br />

sein, dass wir Regenwälder abholzen<br />

um Palmölplantagen zu errichten“,<br />

mahnt Norbert Lantschner von der Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

Agentur: „Nicht die kollektive<br />

Suche nach der billigsten Energiequelle<br />

kann die Lösung für unseren „Energiehunger“<br />

sein, sondern <strong>im</strong> Gebäudebau<br />

müssen andere Energiequellen<br />

Wärmeverlustvergleich: alt- und neubau<br />

angezapft wer<strong>den</strong>, beispielsweise die<br />

der Sonne oder der Erde. Des Weiteren<br />

ist jede Kilowattstunde, welche wir<br />

nicht verbrauchen, für <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

natürlicherweise die beste.“<br />

energiesparen <strong>mit</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Bei Neubauten wie auch bei<br />

Sanierungen heißt dies vor allem,<br />

aufgebrachte Energien wie z.B. Wärme<br />

nicht verpuffen zu lassen. <strong>Mit</strong> ausreichend<br />

Dämmung eingepackt und quasi<br />

luftdicht verschlossen sorgen verantwortungsvolle<br />

Bauherren dafür, dass<br />

Energie nicht „zum Fenster rausgeht“.<br />

Gleichzeitig sorgt die Verwendung von<br />

nachwachsen<strong>den</strong> Baustoffen und Dämmungen<br />

dafür, dass Mineralölreserven<br />

länger halten. Dass in diese Richtung<br />

sehr viel geforscht und entwickelt wird,<br />

zeigen neueste Beispiele von Dämmmetho<strong>den</strong>.<br />

Gerade <strong>im</strong> Hinblick auf das<br />

riesige Einsparungspotenzial bei bestehen<strong>den</strong><br />

Gebäu<strong>den</strong> ab einem Alter von<br />

20 Jahren sind innovative und auch<br />

preiswerte Lösungen gefragt. Oft wird<br />

auf Platzmangel oder auf zu großen<br />

Aufwand hingewiesen. Hier aber<br />

zeigen z.B. Vakuum-Isolations-Paneele,<br />

kurz VIP’s genannt, dass Wärmeschutz<br />

nicht gleichzeitig auch Wohnraumverzicht<br />

bedeutet. Die ca. 3 cm dicken<br />

Platten weisen <strong>den</strong> gleichen Dämmwert<br />

wie z.B. 20 cm Mineralfaserdämmung<br />

oder 38 cm Dämmziegel auf.<br />

heizen und lüften<br />

Für die meisten Gebäude wird<br />

der Passivhausstandard wohl noch<br />

nicht realisierbar sein, bei einem gut<br />

gedämmten Gebäude braucht es also<br />

trotz<strong>dem</strong> eine Heizung. Hier gilt es, die<br />

„kostenlose“ Energie der Natur zu nut-<br />

sommerlicher Wärmeschutz<br />

Photovoltaikanlage<br />

zen. Die Ausrichtung der Gebäude zur<br />

Sonne hin, d.h. <strong>im</strong> Allgemeinen offen<br />

nach Sü<strong>den</strong> und geschlossen nach<br />

Nor<strong>den</strong>, hilft, die Energie der Sonne zu<br />

„tanken“. Solartechnik und Geothermie<br />

sind Grundpfeiler einer unabhängigen<br />

Versorgung von Gebäu<strong>den</strong> <strong>mit</strong> Wärme<br />

und Strom. Eine kontrollierte Be- und<br />

Entlüftung <strong>mit</strong> Wärmerückgewinnung<br />

sorgt bei geschlossenem Fenster für<br />

frische und gesunde Luft, gleichzeitig<br />

verhindert dies das Eindringen von<br />

Lärm oder Feinstaub.<br />

Wissen ver<strong>mit</strong>teln<br />

„Wir wollen vor allem das Basiswissen<br />

zu energiesparen<strong>dem</strong> Bauen<br />

ver<strong>mit</strong>teln, nicht nur an Planer und<br />

Handwerker sondern auch an die<br />

Bauherren und Nutzer von Gebäu<strong>den</strong>“,<br />

erklärt Norbert Lantschner. Die<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur hat und wird auch<br />

weiterhin eine tragende Rolle hierbei<br />

einnehmen.“ <strong>Mit</strong>tlerweile haben über<br />

3000 Planer und über 800 Handwerker<br />

erfolgreich an Kursen zu Kl<strong>im</strong>ahaus-<br />

Experten teilgenommen. Hinzu kommen<br />

die an der Universität ausgebil-<br />

deten „Kl<strong>im</strong>ahaus-Master“. Derzeitige<br />

„Parallel-Welten“ unter <strong>den</strong> Propagierern<br />

des energiesparen<strong>den</strong> Bauens müssen<br />

zusammengeführt wer<strong>den</strong>. „Unser<br />

neu gegründeter wissenschaftlicher<br />

Beirat, die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der<br />

<strong>den</strong>a, der Deutschen Energie Agentur,<br />

der TU München und anderen Institutionen<br />

wer<strong>den</strong> helfen, diese große<br />

Aufgabe zu bewältigen, wagt Norbert<br />

Lantschner einen Blick in die Zukunft,<br />

„wichtig ist die Aufklärung und eine<br />

seriöse Zertifizierung, welche ausreichend<br />

Transparenz <strong>im</strong> Vergleich von<br />

Gebäu<strong>den</strong> bietet. Seriosität muss hier<br />

groß geschrieben wer<strong>den</strong>, da an einem<br />

solch großen Markt auch unlautere<br />

„Experten“ ihre Dienste anbieten. Die<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur wird weiter wachsen,<br />

sich neues Wissen erschließen,<br />

<strong>im</strong>mer <strong>mit</strong> Blick auf das Morgen. Wir<br />

haben auch einen sozialen Auftrag,<br />

wollen helfen, unsere zum Teil maro<strong>den</strong><br />

Stadteile aufzuwerten, um auf<br />

diesem Weg <strong>den</strong> Menschen näher an<br />

die Umwelt zu führen und schließlich<br />

auch in der Zukunft ein menschenwürdiges<br />

<strong>Mit</strong>einander zu fördern.“<br />

Biogasanlage in nicaragua<br />

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<strong>Radius</strong> 09/2006<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz geht je<strong>den</strong> an<br />

Die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur fördert kl<strong>im</strong>aschützende Maßnahmen und versucht, ein<br />

allgemeines Bewusstsein für Kl<strong>im</strong>aschutz zu wecken. Das Zertifikat für aktiven<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz „VER“ soll zum positiven Kl<strong>im</strong>aschutz-Image beitragen<br />

südtirol ist nicht nur in Italien,<br />

sondern auch innerhalb der EU<br />

absoluter Vorreiter in Sachen<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz. Kl<strong>im</strong>aschutz heißt aber<br />

nicht nur Kl<strong>im</strong>ahaus, auch wenn<br />

dieses Thema in Südtirol Dauerbrenner<br />

ist und inzwischen auch auf reges<br />

Interesse in anderen italienischen<br />

Regionen getroffen ist. Aktiver<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz bedeutet, Aktivitäten so<br />

kl<strong>im</strong>aneutral wie möglich zu gestalten,<br />

bzw. wo dies nicht möglich ist, die eigene<br />

kl<strong>im</strong>aschädigende Aktivität durch<br />

Kompensationsmaßnahmen, wie z.B.<br />

die Unterstützung kl<strong>im</strong>afreundlicher<br />

Projekte, auszugleichen.<br />

Für aktive wie passive kl<strong>im</strong>aschützende<br />

Maßnahmen stellt die Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus Agentur zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

TÜV Bayern ein Zertifikat aus, das<br />

sogenannte VER, Verified Emission<br />

Reduction. Norbert Lantschner, Leiter<br />

der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur: „Jeder<br />

kann seinen Beitrag zum Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

leisten und sein Verhalten<br />

durch Ausgleichsverhalten kompensieren.“<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz ist schwer<br />

zu kommunizieren<br />

Gebäude, Verkehr und Industrie<br />

sind die hauptverantwortlichen Kl<strong>im</strong>aschädiger.<br />

Auch <strong>im</strong> industriearmen<br />

Südtirol gibt es genug andere Aktivitäten,<br />

die CO2-Emissionen produzieren,<br />

so beispielsweise Landwirtschaft,<br />

Gewerbe, Tourismus. Kl<strong>im</strong>aschutz ist<br />

allerdings – <strong>im</strong>mer noch – schwer zu<br />

kommunizieren, kl<strong>im</strong>afreundliche bzw.<br />

-schädigende Aktivitäten kann man<br />

nicht anfassen, nicht sehen. Norbert<br />

Lantschner: „Wir müssen deshalb<br />

an das Bewusstsein, an das Verantwortungsbewusstsein<br />

des Einzelnen<br />

appellieren“. Wenn einer etwas für<br />

das Kl<strong>im</strong>a tut, soll er es auch zeigen<br />

können. Kl<strong>im</strong>aschutz muss eine<br />

Image-Angelegenheit wer<strong>den</strong>.“ Das<br />

VER-Zertifikat wird für Unternehmen<br />

ein Aushängeschild wie eine ISO-Zertifizierung.<br />

ver = <strong>im</strong>age durch aktiven<br />

oder passiven Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

Norbert Lantschner: „Die Ausstellung<br />

der VER-Zertifikate hat nichts<br />

<strong>mit</strong> Emissionshandel zu tun, sondern<br />

ist einfach die Bestätigung für aktiven<br />

oder passiven Kl<strong>im</strong>aschutz.“ So kann<br />

z.B. eine Firma, deren Tätigkeit kl<strong>im</strong>abelastend<br />

ist, durch finanzielle Unterstützung<br />

von Aufforstungsprojekten<br />

einen positiven Ausgleich schaffen.<br />

Andere Unternehmen, die durch<br />

Sanierungsmaßnahmen, Umstellung<br />

des Fahrzeugparks auf Gasbetrieb<br />

oder Investitionen in Neubauten nach<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus-Standards ihren aktiven<br />

Beitrag zur Emissionsreduzierung<br />

leisten, können sich dies ebenfalls<br />

zertifizieren lassen. Das Unternehmen<br />

hat davon keinerlei finanziellen Vorteil,<br />

gewinnt allerdings ein positives<br />

Image. „Das VER hat reinen Symbolcharakter.<br />

Jeder kann seinen Beitrag<br />

leisten und soll das auch zeigen<br />

können.“<br />

Das Projekt VER hat eine Laufzeit von<br />

zehn Jahren. Der deutsche Partner<br />

TÜV ist Garant für Seriosität. Das<br />

Projekt ist nicht verdienstorientiert,<br />

die Einnahmen aus der Erstellung der<br />

Zertifikate wer<strong>den</strong> in Kl<strong>im</strong>aschutzmaßnahmen<br />

<strong>im</strong> Rahmen des Kl<strong>im</strong>abündnisses<br />

re-investiert. Es handelt sich<br />

allerdings – zumindest bislang – noch<br />

um ein aufwändiges Prozedere, das<br />

nur für größere Gruppen bzw. Firmen<br />

interessant ist. Lantschner: „Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

ist teuer, aber es führt kein<br />

Weg daran vorbei. Wenn die Staaten<br />

versagen, dann muss man versuchen,<br />

<strong>den</strong> Einzelnen zu sensibilisieren.“<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus handelt nicht <strong>mit</strong> cO 2<br />

Die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur stellt<br />

Zertifikate für kl<strong>im</strong>afreundliches<br />

Verhalten aus und ist da<strong>mit</strong> in <strong>den</strong><br />

Verruf gekommen, Emissionshandel<br />

zu betreiben. Das Eine hat <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Anderen allerdings nichts zu tun,<br />

stellt Norbert Lantschner, Direktor<br />

der Agentur, klar.<br />

<strong>Radius</strong>: Verdient ihre Agentur<br />

Geld <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Verkauf von in Südtirol<br />

nicht benutzten CO2-Emissionen?<br />

N. Lantschner: Absolut nicht. Wir<br />

dürften das auch gar nicht. Der CO2-<br />

Handel ist laut Kyoto Protokoll nur<br />

bei best<strong>im</strong>mten Großindustrien und<br />

Energieproduzenten, also Kraftwerksbetreibern,<br />

möglich und unterliegt<br />

strengen Auflagen.<br />

<strong>Radius</strong>: Was bedeutet der Handel<br />

<strong>mit</strong> Emissionen eigentlich konkret?<br />

Ich kaufe Verschmutzungsrechte auf<br />

von anderen, die weniger verschmutzen<br />

und mache da<strong>mit</strong> das Ozonloch<br />

über meinem Land größer?<br />

N. Lantschner: Nein, so einfach ist<br />

das nicht. Zuerst muss man wissen,<br />

dass CO2 sich in der Atmosphäre<br />

gleichmäßig verteilt. Das heißt, die<br />

Konzentration gleicht sich aus. Deshalb<br />

ist es möglich, dass Großverbraucher<br />

Quoten von Ländern aufkaufen,<br />

die keine emissionsstarke Industrie,<br />

weniger Gebäude und weniger Verkehr<br />

haben. Die Emissionsquoten sind<br />

durch das Kyoto Protokoll geregelt,<br />

die einzelnen Länder haben unterschiedliche<br />

Allokationen, die u.a. von<br />

wirtschaftlichen Faktoren abhängen.<br />

<strong>Mit</strong>tlerweile haben die CO2-Quoten<br />

kaum noch<br />

einen Wert.<br />

Ein CO2-Equivalent<br />

pro<br />

Tonne kostet<br />

heute an der<br />

Börse ca. 5<br />

Euro, vor<br />

einem Jahr<br />

waren es vielleicht 25 Euro.<br />

<strong>Radius</strong>: Es gibt also eine Börse für<br />

Emissionen?<br />

N. Lantschner: Ja, die Kl<strong>im</strong>abörse<br />

in London. Dort handeln Broker <strong>mit</strong><br />

diesen Quoten. Die Idee dahinter<br />

ist allerdings, dass es <strong>mit</strong> der Zeit<br />

aufwändiger ist, Quoten zu erwerben,<br />

als zu sanieren. Im Moment ist<br />

es allerdings – leider - noch billiger,<br />

CO2-Quoten einzukaufen. Wo 100<br />

Tonnen CO2 ausgeschüttet wer<strong>den</strong><br />

– ob über Russland oder in Argentinien<br />

– ist je<strong>den</strong>falls irrelevant. Kyoto<br />

zielt auf eine langfristige weltweite<br />

Reduzierung der Emissionen.<br />

<strong>Radius</strong>: Davon sind wir <strong>im</strong> Augenblick<br />

aber weiter <strong>den</strong>n je entfernt,<br />

oder?<br />

N. Lantschner: Die Allokationsvergabe<br />

muss seriöser wer<strong>den</strong>,<br />

sonst bleibt Kyoto eine leere Hülse.<br />

Grundsätzlich habe ich nichts gegen<br />

<strong>den</strong> Emissionshandel, nur müssen die<br />

Spielregeln besser definiert wer<strong>den</strong><br />

und wir dürfen das Endziel nicht aus<br />

<strong>den</strong> Augen verlieren, nämlich die<br />

tatsächliche Reduzierung von Emissionen.<br />

Derzeit sägen wir kräftig an<br />

<strong>dem</strong> Ast, auf <strong>dem</strong> wir sitzen.<br />

<strong>Radius</strong>: Das Kl<strong>im</strong>a ist aus <strong>den</strong><br />

Fugen?<br />

N. Lantschner: Das kann man<br />

wohl sagen. Es ist schon später als<br />

fünf nach 12. Wir müssen langfristig<br />

gesehen unseren Lebensstil ändern,<br />

und das geht je<strong>den</strong> etwas an. Der<br />

Wohlstand in <strong>den</strong> Industrienationen<br />

wird schon derzeit durch Kl<strong>im</strong>aschä<strong>den</strong><br />

um 20% reduziert. Und es kann<br />

nicht angehen, dass 5% der Weltbevölkerung,<br />

zu <strong>den</strong>en gehören auch<br />

wir, sich Energie- und Ressourcenraub<br />

auf Kosten anderer leisten.<br />

Wir müssen anfangen, zumindest<br />

für sozialen und ökologischen Ausgleich<br />

zu sorgen und dürfen dabei<br />

das Endziel nicht aus <strong>den</strong> Augen<br />

verlieren.<br />

<strong>Radius</strong>: Sie meinen, <strong>im</strong> Augenblick<br />

können wir noch kompensieren,<br />

aber irgendwann reicht das<br />

nicht mehr …<br />

N. Lantschner: Genau, <strong>im</strong> Augen-<br />

blick ist schon viel getan, wenn<br />

derjenige, der seine Emissionen<br />

nicht ausreichend reduzieren kann,<br />

wenigstens auf der anderen Seite kl<strong>im</strong>afreundliche<br />

Aktivitäten finanziert.<br />

Emissionen reduzieren, sanieren und<br />

kl<strong>im</strong>afreundliche Anlagen bauen<br />

geht nicht von heute auf morgen,<br />

das ist klar – aber es führt kein<br />

Weg daran vorbei und wir müssen,<br />

wenn nicht gestern, wenigstens<br />

heute da<strong>mit</strong> beginnen. So wie heute<br />

können wir je<strong>den</strong>falls nicht weiterleben.<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz kostet, aber kein<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz kostet langfristig noch<br />

viel mehr!<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 61<br />

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<strong>Radius</strong> 09/2006<br />

comeback für<br />

casacl<strong>im</strong>a südtirol<br />

Anlässlich der Kl<strong>im</strong>ahouse 2007 wird wieder ein energiesparendes Gebäude in der<br />

Messe aufgestellt. Es ist das dritte Mal, dass Südtiroler Handwerker zeigen, was<br />

die Bauherren bei der low-energy-Bauweise alles berücksichtigen müssen.<br />

experten, aber auch alle Interessierten<br />

<strong>im</strong> Bereich innovatives Bauen<br />

erwarteten <strong>mit</strong> großem Interesse<br />

die Fachmesse Kl<strong>im</strong>ahouse in Bozen<br />

(25. bis 28. Jänner). Die Fachmesse hat<br />

sich bereits als Fixpunkt für Italiens<br />

Fachleute <strong>im</strong> Bereich energieeffizientes<br />

Bauen und Renovieren etabliert.<br />

Das Kl<strong>im</strong>ahaus in der messe<br />

Wie schon die Male vorher, ist<br />

der Landesverband der Handwerker<br />

auch bei der diesjährigen Ausgabe der<br />

Kl<strong>im</strong>ahouse <strong>mit</strong> einem zweistöckigen<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus vertreten. Dieses Haus<br />

zeigt mehrere Formen und Lösungen<br />

von Verschalungen, Isolierungen,<br />

Holz- und Massivbauweise, Installationen<br />

und Innenausbau. Die Besucher<br />

erhalten die Möglichkeit, „hinter die<br />

Wände“ eines Kl<strong>im</strong>ahauses zu sehen,<br />

diese Bauweise kennen zu lernen und<br />

zu beurteilen.<br />

Die Entdeckungsreise der verschie<strong>den</strong>en<br />

Bautechniken wird noch<br />

interessanter durch die Präsenz der<br />

Projektanten und Bauunternehmer des<br />

Konsortiums casacl<strong>im</strong>a südtirol gestaltet,<br />

die an allen Messetagen geführte<br />

Besichtigungen durch das Modellhaus<br />

veranstalten. Das Kl<strong>im</strong>ahaus, das in<br />

Rekordzeit von <strong>den</strong> Berufsgemeinschaften<br />

des LVH in der Messehalle<br />

aufgebaut wird, ist konzeptionell i<strong>den</strong>tisch<br />

<strong>mit</strong> jenem Haus, das letztes Jahr<br />

bereits auf der Messe MCE in Mailand<br />

stand. Dieses Modell eines Kl<strong>im</strong>ahauses<br />

fand so großen Anklang, dass<br />

der LVH beschlossen hat, es auch auf<br />

der Kl<strong>im</strong>ahouse in Bozen <strong>mit</strong> einigen<br />

Modifizierungen auszustellen.<br />

alle aspekte des Bauens<br />

Das zweistöckige Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

erstreckt sich auf einer Fläche von<br />

100 m². Im Erdgeschoß befindet sich<br />

das Wohnz<strong>im</strong>mer, das sich zu einem<br />

Wintergarten hin öffnet. In Küche, Bad<br />

und Heizraum wer<strong>den</strong> alle Installationen<br />

an der Oberfläche der Wände<br />

gezeigt, um dadurch <strong>den</strong> Besuchern<br />

<strong>den</strong> Blick in das Innenleben eines<br />

Kl<strong>im</strong>ahauses zu gewähren. Das Obergeschoß<br />

besteht aus einem Schlafz<strong>im</strong>mer<br />

und einer großen Dachterrasse.<br />

Die vier Außenwände sind in vier<br />

verschie<strong>den</strong>en Varianten aufgebaut:<br />

zwei Holzkonstruktionen und zwei<br />

Massivbauweisen. Für die Isolierung<br />

wur<strong>den</strong> sowohl natürliche als auch<br />

synthetische Materialien verwendet.<br />

Zum Schluss des Rundgangs durch<br />

das Haus lernen die Interessierten<br />

noch die Lüftungssysteme kennen und<br />

die Möglichkeiten und Vorteile eines<br />

begrünten Daches.<br />

Auf <strong>dem</strong> Areal der casacl<strong>im</strong>a südtirol<br />

stehen auch die Stände der teilnehmen<strong>den</strong><br />

LVH-Berufsgemeinschaften<br />

der Maurer, Dachdecker, Maler, Bo<strong>den</strong>leger,<br />

Installateure für Heizung und<br />

sanitäre Anlagen, die Solargemeinschaft<br />

und das Konsortium casacl<strong>im</strong>a<br />

südtirol. Hier erfährt der Besucher alle<br />

Neuheiten <strong>im</strong> Bereich Türen und Fenster,<br />

Bö<strong>den</strong>, Trockenbau, kontrollierte<br />

Lüftung und Massivbauweise.<br />

Wie funktioniert das haus?<br />

Neben <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Arten des<br />

Aufbaus der Außenhülle zeigt das von<br />

<strong>den</strong> eigens ausgebildeten Südtiroler<br />

Handwerkern errichtete Gebäude auch<br />

Beispiele von durchdachten Installationen:<br />

Heizungssysteme, Bo<strong>den</strong>- und<br />

Wandheizung, kontrollierte Lüftung<br />

und Wärmerückgewinnung, Solar-<br />

und Photovoltaikanlagen. Auch der<br />

Aufbau des Bo<strong>den</strong>s, von der Isolierung<br />

bis hin zum Schallschutz und<br />

der Bo<strong>den</strong>heizung, wird klar gezeigt.<br />

Das LVH-Kl<strong>im</strong>ahaus weist sämtliche<br />

Parameter auf, um als Kl<strong>im</strong>ahaus A+<br />

eingestuft zu wer<strong>den</strong>.<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus-experten<br />

Das Kl<strong>im</strong>ahaus auf der Messe ist<br />

ein Projekt der LVH-Berufsgemeinschaften<br />

und des Konsortiums<br />

casacl<strong>im</strong>a südtirol. Das Konsortium<br />

bündelt Wissen und Können des<br />

Südtiroler Handwerks und bietet die<br />

gesamte Realisierung eines Kl<strong>im</strong>ahauses<br />

an – von der Projektierung<br />

über <strong>den</strong> Aufbau bis hin zur Bauaufsicht.<br />

Südtirols Handwerker und die<br />

neu gegründete Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur<br />

vereinen langjährige Erfahrung und<br />

gezielte Weiterbildung <strong>im</strong> Bereich<br />

energieeffizientes Bauen und haben<br />

sich dadurch als die Kl<strong>im</strong>ahaus-Experten<br />

etabliert. Ein Kl<strong>im</strong>ahaus zu bauen<br />

bedeutet Energie sparen, die Umwelt<br />

schonen, Geld sparen und mehr<br />

Wohnqualität schaffen. <strong>Mit</strong>tlerweile<br />

errichten die Handwerker von casacl<strong>im</strong>a<br />

südtirol <strong>im</strong>mer mehr Kl<strong>im</strong>ahäuser<br />

außerhalb der Provinz. Besonders in<br />

Italien findet diese Bauweise großen<br />

Anklang und räumt südtirols Handwerkern<br />

eine Vorreiterrolle in diesem<br />

Bereich ein, wie ein Artikel über das<br />

„Modello Bolzano“ in der Wirtschaftszeitung<br />

„Il sole 24 ore“ vom 6. Jänner<br />

2007 belegt.<br />

Wer sich an casacl<strong>im</strong>a südtirol oder<br />

die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur wendet erhält<br />

ein Qualitätsprodukt, das die Einhaltung<br />

der verschie<strong>den</strong>en Parameter der<br />

Energieeinsparung (ein Verbrauch von<br />

weniger als 50 kWh/m²) garantiert.<br />

„Wenn diese Parameter nicht eingehalten<br />

wer<strong>den</strong>, gehört das Haus nicht<br />

zur Marke casacl<strong>im</strong>a südtirol“, erklärt<br />

Mike Marseiler, Sprecher der casacl<strong>im</strong>a<br />

südtirol. „Die Partner von casacl<strong>im</strong>a<br />

sind verpflichtet, nach <strong>den</strong> Vorlagen<br />

der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur die low-energy-Häuser<br />

zu bauen.“<br />

Anlässlich der Messe Kl<strong>im</strong>ahouse<br />

erscheint die zweite und erweiterte<br />

Auflage des Handbuchs zum Bau<br />

eines Kl<strong>im</strong>ahauses in Massivbauweise.<br />

Dieser Wegweiser ist sowohl für Bauherren<br />

und Projektanten, als auch für<br />

Bauunternehmen gedacht, um ihnen<br />

Anregungen, Möglichkeiten und Lösungen<br />

zum fachgerecht ausgeführten<br />

massiven Kl<strong>im</strong>ahaus zu präsentieren.<br />

Was ist los <strong>im</strong> lvh-Kl<strong>im</strong>ahaus?<br />

Treffpunkt auf der Messe <strong>mit</strong><br />

Bio-Energy-Snacks und Live Jazz<br />

Musik bei casacl<strong>im</strong>a südtirol und<br />

<strong>den</strong> LVH-Berufsgemeinschaften der<br />

Bo<strong>den</strong>leger, Dachdecker, Installateure<br />

für Heizung- und Sanitäre Anlagen,<br />

Maler, Maurer sowie die Südtiroler<br />

Solargemeinschaft:<br />

Donnerstag, 25. Januar um 12 Uhr<br />

und Freitag, 26. bis Sonntag,<br />

28. Januar, jeweils um 11 Uhr<br />

c/o Fachmesse Kl<strong>im</strong>ahouse<br />

Bozen 25. - 28. Jänner 2007<br />

Sektor D, Gang 22, Stand 12<br />

inFO<br />

hotline Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

0471 323 232 - kl<strong>im</strong>ahaus@lvh.it<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 63<br />

K L I M A H A U S


64<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Wenn schon, <strong>den</strong>n schon<br />

Michael Tribus Architecture aus Lana setzt diesen Leitspruch als<br />

Passivhaus-Planungsbüro um. Wenn schon Bauen oder Sanieren, dann<br />

<strong>mit</strong> höchster Energieeffizienz und ansprechender Architektur.<br />

Wenn schon Investitionen für<br />

einen Hausbau oder eine Sanierung<br />

getätigt wer<strong>den</strong> und die<br />

Arbeiten für die nächsten 30 Jahre<br />

einen Nutzen bringen sollen, dann<br />

sollten diese Gelder auch möglichst<br />

sinnvoll eingesetzt wer<strong>den</strong>. Es wäre<br />

also schade, nur eine „halbe Sache“<br />

zu machen. Stattdessen sollte „or<strong>den</strong>tlich“,<br />

wenn nicht „opt<strong>im</strong>al“ gebaut<br />

wer<strong>den</strong>. Vielfach wird aber leider nur<br />

ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt,<br />

der Weg aber nicht gegangen: es<br />

wird zwar ein wenig (10 cm) gedämmt,<br />

aber nicht konsequent genug (30<br />

cm), um auf ein traditionelles Hei-<br />

zungssystem (<strong>mit</strong> <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />

Mehrkosten) verzichten zu können.<br />

Denn die Kosten und der Aufwand<br />

(Gerüst, Verputzen) für die Arbeit<br />

bleiben annähernd gleich, die Kosten<br />

für die verdreifachte Dämmstärke<br />

steigen aber nicht dre<strong>im</strong>al. Dafür aber<br />

wird es durch eine luftdichte und hoch<br />

gedämmte Gebäudehülle <strong>im</strong> Passivhaus-Standard<br />

möglich, <strong>den</strong> Verbrauch<br />

des Gebäudes um bis zu 90% zu<br />

reduzieren.<br />

Durch diese Maßnahme wird der<br />

Verbrauch von derzeit durchschnittlich<br />

über 20 Litern Heizöl auf ca.<br />

umgerechnet 1 Liter pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche und Jahr reduziert. Der so<br />

nur noch geringe Restheizwärmebedarf<br />

kann dann auch sowohl durch moderne<br />

Heizsysteme <strong>mit</strong> Holzpellets erzeugt<br />

oder durch alternative Energiesysteme<br />

wie Erdwärmeson<strong>den</strong> (Geothermie)<br />

oder Photovoltaikanlagen ergänzt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen<br />

bei Formen oder Materialien.<br />

Holz- oder Massivbau sind ebenso<br />

möglich wie die Wahl des Daches,<br />

egal ob begrüntes Flachdach oder<br />

traditionelles Satteldach.<br />

neubau und sanierung –<br />

privat und öffentlich<br />

Dies gilt nicht nur für private<br />

Kun<strong>den</strong>, sondern auch für öffentliche<br />

Verwaltungen. Bisher konnte das Büro<br />

Michael Tribus Architecture seine Erfahrungen<br />

sowohl in Neubau als auch<br />

Sanierung für Bürogebäude (beispielsweise<br />

der neue Sitz des Landesressorts<br />

für Umwelt- und Energie be<strong>im</strong> Bozner<br />

Bahnhof) und Schule, Kindergarten,<br />

Turnhalle, Feuerwehrhalle („KOM“<br />

Oberplanitzing Kaltern) oder Mehrzweckgebäude<br />

(Moos i. P.) einbringen<br />

und umsetzen. Auch für Rathäuser,<br />

Krankenhäuser oder Pflegehe<strong>im</strong>e bietet<br />

sich die Chance, durch Steigerung<br />

der Energieeffizienz der Gebäude die<br />

Energiekosten zu senken und <strong>den</strong><br />

Gemeinde- bzw. Landeshaushalt langfristig<br />

zu entlasten – bei gestiegenem<br />

Wohn- oder Arbeitskomfort wie zum<br />

Beispiel dauerhaft frischer Raumluft<br />

in Büros, Arbeits- und Wohnräumen.<br />

Sowohl Privaten als auch öffentlichen<br />

Verwaltungen wird so<strong>mit</strong> ermöglicht,<br />

in Unabhängigkeit von steigen<strong>den</strong><br />

Erdölpreisen und Lieferengpässen von<br />

Erdgas, einen Beitrag zum Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

und zur Verminderung der Abgase<br />

auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Feinstaub-<br />

Thematik zu leisten.<br />

„Wenn schon, dann schön!“<br />

Der „Premio di Architettura<br />

della cittá<br />

di Oderzo“ bezeugt,<br />

dass energieeffizientes<br />

Bauen auch<br />

ästhetisch sein kann.<br />

Für <strong>den</strong> Architekten<br />

Michael Tribus ist<br />

energieeffizientes<br />

Bauen und Sanieren<br />

kein Selbstzweck,<br />

sondern die logische Konsequenz<br />

zur Nachhaltigkeit. Passivhaus-Standard<br />

ist keine Zwangsjacke, sondern<br />

wird zu einem architektonischen<br />

Gestaltungselement, wie die Fassade<br />

des ehemaligen Postgebäudes be<strong>im</strong><br />

Bozner Bahnhof zeigt. Die 35 cm<br />

dicke Isolierung wird individuell an<br />

die Erfordernisse des Standorts unter<br />

Berücksichtigung von Licht- und<br />

Schattenverhältnissen sowie verschie<strong>den</strong>e<br />

Ausblicksmöglichkeiten gestaltet.<br />

Es ist bei der EXPOST also gelungen,<br />

das erste Passivhaus-Bürogebäude<br />

Italiens so schön zu gestalten, dass<br />

es be<strong>im</strong> renommierten Architekturpreis<br />

„Cittá di Oderzo“ aufgrund der<br />

Ästhetik prämiert wurde. Durch <strong>den</strong><br />

geringen Fensteranteil von 16% in<br />

der Fassade wird auch das Vorurteil<br />

widerlegt, dass Passivhäuser nur <strong>mit</strong><br />

großzügigen Südverglasungen funktionieren,<br />

da <strong>im</strong> Fall des Bürogebäudes<br />

vielmehr die sommerliche Überhitzung<br />

durch zu große Fensterflächen vermie<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> kann.<br />

Diesen bewussten Umgang <strong>mit</strong> hochwertiger<br />

und zeitgemäßer Architektur<br />

in Abst<strong>im</strong>mung <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Wünschen der<br />

Bauherren hat sich das Planungsteam<br />

zum Ziel gesetzt. Elegante Entwürfe<br />

verschie<strong>den</strong>ster Projekte wer<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />

nachhaltiger Bauweise und innovativer<br />

Technologie (Passivhaus) konzipiert<br />

und genauso realisiert.<br />

Wichtig sind dabei Behaglichkeit,<br />

Komfort und Lebensqualität für<br />

Bewohner und Nutzer. Dies wirkt sich<br />

auch auf die Ruhe, die Gesundheit und<br />

das Wohlbefin<strong>den</strong> aus. Die Architektur<br />

stellt einen individuellen Bezug<br />

zum Projekt und <strong>den</strong> Bauherren her<br />

und zeichnet sich durch Leichtigkeit,<br />

Klarheit und Kompaktheit aus.<br />

Durch energieeffiziente Projektierung<br />

in Passivhaus-Standard gelingt es<br />

– bei geringem Mehraufwand – die<br />

zukünftigen Nebenkosten für die<br />

Nutzer äußerst niedrig zu halten und<br />

so ihre finanziellen Ressourcen zu<br />

schonen.<br />

inFO<br />

michael tribus architecture<br />

schießstandgasse 9/1 - 39011 lana<br />

tel. 0473 550 681 - Fax 0473 554 175<br />

mail@michaeltribus.com - www.michaeltribus.com<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 65<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E


66<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006<br />

Kl<strong>im</strong>ahaustür und ce-norm<br />

Die Haustür ist die Visitenkarte eines Hauses. Sie ist sozusagen ein Spiegelbild<br />

der Persönlichkeiten, die hinter ihr wohnen, deren Geschmack, Vorlieben,<br />

Einstellungen und Werte.<br />

Bei der Auswahl der Haustür wird<br />

besonders viel Augenmerk auf<br />

Ästhetik, Design und Funktion<br />

gelegt. Rubner wird seiner Vorreiterstellung<br />

in Sachen Haustüren aus Holz<br />

und als Entwickler der ersten Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haustür und Passivhaustür in Italien<br />

weiter gerecht und präsentiert seine<br />

neueste Innovation: die Kl<strong>im</strong>aHaustür<br />

in flächenbündiger Ausführung.<br />

Die flächenbündige Ausführung bei<br />

Türen ist <strong>im</strong> Prinzip nichts Neues:<br />

<strong>im</strong>mer häufiger findet sie Anwendung<br />

<strong>im</strong> Objekt- und Privatbereich und wird<br />

von Planern und Architekten gerne als<br />

dezentes Gestaltungselement herangezogen.<br />

Rubner hat hier bereits ein<br />

abgerundetes Programm an Ausführungsmöglichkeiten<br />

bei Innentüren.<br />

Neu ist diese Ausführungsvariante<br />

bei <strong>den</strong> Haustüren insofern, dass die<br />

Vorteile der Kl<strong>im</strong>aHaustür bei Wärmedämmung,<br />

Stabilität und Sicherheit<br />

uneingeschränkt erhalten bleiben.<br />

Besonders bei der Wärmedämmung<br />

sind durch <strong>den</strong> stärkeren Türblattaufbau<br />

von 80 mm noch weitere Ver-<br />

besserungen erzielt wor<strong>den</strong>.<br />

ce-Kennzeichnung für<br />

haustüren ab 01.02.2007<br />

Die CE-Kennzeichnung von verschie<strong>den</strong>en<br />

Gegenstän<strong>den</strong> des täglichen<br />

Gebrauchs sind wir seit Jahren<br />

gewohnt. So findet sich das CE-Label<br />

beispielsweise auf allen elektrischen<br />

und elektronischen Geräten und bei<br />

Kinderspielzeug. Nun n<strong>im</strong>mt die<br />

Kennzeichnungspflicht auch Einzug<br />

bei <strong>den</strong> Bauelementen, zunächst bei<br />

Fenstern und Außentüren. Die gesetzliche<br />

Grundlage für die Kennzeichnung<br />

ist die europäische Produktnorm EN<br />

14351-1, die vor kurzem vom Euro-<br />

päischen Technischen Ko<strong>mit</strong>ee (CEN/<br />

TC 33) verabschiedet wurde und ab<br />

Frühjahr 2007 in allen EU-Staaten<br />

greifen wird. Das CE-Kennzeichen<br />

zeigt die Übereinst<strong>im</strong>mung des Produktes<br />

<strong>mit</strong> <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> europäischen<br />

Richtlinien und ermöglicht<br />

so<strong>mit</strong> <strong>den</strong> europaweiten Vertrieb.<br />

<strong>Mit</strong> 1. Februar beginnt die so genannte<br />

Koexistenzphase, eine Übergangsphase<br />

von zwei Jahren, innerhalb der alle<br />

Produkttypen entsprechen<strong>den</strong> Prüftests<br />

unterzogen wer<strong>den</strong> müssen, um dann<br />

die CE-Kennzeichnung vornehmen<br />

zu können – ein sicherlich nicht zu<br />

unterschätzender Aufwand für die<br />

Produzenten.<br />

rubner baut seit<br />

generationen auf holz<br />

Die Unternehmensgruppe Rubner<br />

hat sich seit Jahrzehnten <strong>dem</strong> Holz<br />

verschrieben: vom Rundholz bis zum<br />

Fertighaus deckt man nahezu alle<br />

Fertigungsstufen bei der Holzverarbeitung<br />

ab. Auch in Sachen Haustüren ist<br />

das Rubner Türenwerk seit 40 Jahren<br />

erfolgreich und beweist <strong>mit</strong> <strong>den</strong> jüngsten<br />

Entwicklungen für alle Kategorien<br />

des Niedrigenergiehausbaus und der<br />

Passivhaustür seine führende Rolle<br />

auf <strong>dem</strong> europäischen Markt. Rubner<br />

verdankt diese Stellung <strong>dem</strong> Weitblick<br />

seiner Gründer einerseits und der tief<br />

verwurzelten Tradition der Holzbearbeitung<br />

gepaart <strong>mit</strong> technologischem und<br />

innovativem Fortschritt andererseits.<br />

eine weitere neuheit bei rubner: Bündig eingesetztes<br />

Wärmeschutzglas...<br />

Der Umweltaspekt<br />

Nicht zuletzt ist Holz ein nachwachsender Rohstoff,<br />

der bei umweltschonender Gewinnung und Transport<br />

als CO 2 -neutral eingestuft wer<strong>den</strong> kann. Der Wald<br />

bindet be<strong>im</strong> Wachstum Kohlendioxid und trägt so<br />

wesentlich zum Kl<strong>im</strong>aschutz bei – ein wesentlicher<br />

Vorteil in Zeiten steigender CO 2 -Emissionen. Wird<br />

<strong>mit</strong> Holz gebaut, bleibt der Kohlenstoff langfristig<br />

gebun<strong>den</strong> und belastet die Atmosphäre nicht. Holz ist<br />

ein Baustoff, der für seine Erzeugung keine fremde<br />

Energie benötigt. Und für die Verarbeitung zu Werkstoffen<br />

muss vergleichsweise wenig Energie aufgewendet<br />

wer<strong>den</strong>. Da<strong>mit</strong> ist Holz anderen, energieintensiven<br />

Baustoffen wie Beton, Stahl und Ziegel deutlich<br />

überlegen. Holzprodukte sind Plus-Energie-Produkte:<br />

Sie enthalten mehr gespeicherte (Sonnen-) Energie, als<br />

zu ihrer Herstellung und Entsorgung nötig ist.


68<br />

K L I M A H A U S<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

architektur und aktiver Kl<strong>im</strong>a schutz<br />

In der Altstadt, in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe zur Marienklinik, wird in diesen Monaten<br />

ein Kl<strong>im</strong>ahaus A fertig gestellt. Das vom Architekten Wolfgang Piller aus Bozen<br />

geplante Gebäude beeindruckt nicht nur in seiner Gestalt, sondern auch wegen<br />

seiner Energieeffizienz.<br />

Keine sichtbare Heizung, eine kontrollierte<br />

Be- und Entlüftung sowie<br />

Holzfenster <strong>mit</strong> zum Teil Dreifachverglasung<br />

sorgen für behagliches<br />

Wohnen und Arbeiten an exponierter<br />

Stelle.<br />

„Als die Entscheidung gefallen war,<br />

ein Kl<strong>im</strong>ahaus A zu bauen, wollten wir<br />

nicht auf die Vorteile eines Massivbaus<br />

verzichten, erläutert Architekt Wolf-<br />

gang Piller (<strong>im</strong><br />

Bild), „so wählten<br />

wir innen und<br />

außen <strong>den</strong> Ziegel<br />

und dazwischen<br />

die Dämmung.<br />

Dadurch konnten<br />

wir außen einen<br />

„normalen“ Putz aufbringen und die<br />

Fassade so besser gestalten. In einer<br />

städtebaulichen Übergangssituation<br />

zwischen dicht verbauter Altstadt <strong>mit</strong><br />

typischer Straßenrandbebauung und<br />

bereits aufgelockerter punktueller Bebauung<br />

<strong>mit</strong> mehrgeschossigen Stadtvillen,<br />

wird der Neubau einen logischen<br />

Übergang <strong>im</strong> Stadtgefüge bil<strong>den</strong>.“<br />

Konzeption und<br />

architektursprache<br />

Der Hauptbaukörper, vier Geschosse<br />

hoch <strong>mit</strong> gerundeter Fassade, wirkt<br />

dominant und gleichzeitig zurücknehmend,<br />

die fehlen<strong>den</strong> Ecken bewirken<br />

ein nahtloses Einfügen ins umgebende<br />

Stadtbild. <strong>Mit</strong>tels eines eingeschossigen<br />

Zwischenbaus wer<strong>den</strong> Anbindung<br />

und gebührender Abstand an ein<br />

bestehendes Gebäude ver<strong>mit</strong>telt. „Der<br />

Zuschnitt des Grundstücks ließ uns<br />

nicht allzu viel Möglichkeiten eines<br />

vernünftigen Gebäudegrundrisses, war<br />

aber gleichzeitig eine große Chance,<br />

etwas Ansprechendes entstehen zu<br />

lassen“, erklärt Architekt Piller, „ich<br />

<strong>den</strong>ke, wir haben eine dieser besonderen<br />

Lage entsprechende Lösung<br />

gefun<strong>den</strong>.“ Über zwei Tiefgeschossen,<br />

welche für Parken und Technik<br />

vorbehalten sind, stapeln sich ein<br />

Bürogeschoss sowie drei Wohn-Etagen.<br />

Darüber befindet sich noch eine<br />

großzügige Dachterrasse, welche <strong>dem</strong><br />

Bauherrn vorbehalten ist. Die Wohnräume<br />

orientieren sich zur Sonne und<br />

<strong>dem</strong> Licht, Schlafräume und Bäder<br />

sind der „kühleren“ Seite zugeordnet.<br />

energieeffizienz und<br />

Behaglichkeit<br />

Die Lage des Gebäudes ist geradezu<br />

ideal für eine Ausführung <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>a-<br />

Haus-Standard. Wenig Verschattung<br />

und viele Sonnenstun<strong>den</strong> ermöglichen<br />

einen großen Eintrag passiver Solarenergie.<br />

Die großen Fensterflächen an<br />

der gerundeten Südfassade in Zusammenhang<br />

<strong>mit</strong> <strong>den</strong> sich nach innen<br />

verjüngen<strong>den</strong> Räumen wirken geradezu<br />

als „Energiefänger“. Verschiebbare<br />

Sonnenschutzelemente vor <strong>den</strong> Balkonen<br />

sowie Raffstores vor <strong>den</strong> übrigen<br />

Fenstern sorgen dafür, dass es in <strong>den</strong><br />

Innenräumen nicht zu heiß wird. Gut<br />

gedämmte Wände und Holzfenster <strong>mit</strong><br />

ausgezeichneten U-Werten halten in<br />

<strong>den</strong> kalten Tagen wertvolle Energie<br />

<strong>im</strong> Gebäude. Deckenheizung und die<br />

teilweise entlang der Fassade verlegte<br />

Fußbo<strong>den</strong>heizung geben angenehme<br />

Strahlungswärme an <strong>den</strong> Raum ab. Die<br />

kontrollierte Be- und Entlüftung <strong>mit</strong><br />

Wärmerückgewinnung versorgt <strong>den</strong><br />

Bewohner <strong>mit</strong> frischer gefilterter Luft,<br />

ein besonderer Komfort in Zeiten von<br />

erhöhtem Feinstaub und Allergien. Des<br />

Weiteren kann an verkehrsintensiven<br />

Straßen ohne lärmbelästigen<strong>den</strong> Ver-<br />

kehr gewohnt und gearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> heißen Sommermonaten kann<br />

die Deckenheizung zur Kühlung der<br />

Räume herangezogen wer<strong>den</strong>, allerdings<br />

ist dies nicht <strong>mit</strong> einer Vollkl<strong>im</strong>atisierung<br />

<strong>im</strong> herkömmlichen Sinne<br />

gleichzusetzen. „Modernes Bauen<br />

versucht neben zeitgemäßer Architektur<br />

und Kostenbudget vor allem auch<br />

Umweltschutz und <strong>den</strong> <strong>im</strong>mer höher<br />

wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ansprüchen der Menschen<br />

an das Wohnen und Arbeiten gerecht<br />

zu wer<strong>den</strong>“, resümiert Architekt Piller,<br />

„dies ist meistens nicht leicht, aber<br />

manchmal gelingt es – wenn auch <strong>mit</strong><br />

Abstrichen – doch.<br />

anlagentechnik<br />

Be<strong>im</strong> Thema Deckenheizung sorgen<br />

oft gehörte Meinungen für Besorgnis,<br />

z.B. Wärme steigt doch nach oben, das<br />

heißt man bekommt kalte Füße oder<br />

zum anderen einen „heißen“ <strong>Kopf</strong>.<br />

„Bei Heizsystemen <strong>mit</strong> Heizkörpern ist<br />

die Luftkonvektion Teil des Heizeffektes,<br />

d.h. die Luft wird erwärmt und<br />

69<br />

K L I M A H A U S


70<br />

K L I M A H A U S<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

zirkuliert so <strong>im</strong> Raum“, erklärt Michele<br />

Carlini, als Planer für die technischen<br />

Anlagen verantwortlich. „Bei diesen<br />

auf Strahlungswärme basieren<strong>den</strong><br />

Systemen verhält es sich jedoch anders.<br />

Hier wer<strong>den</strong> die Bauteile selbst<br />

sowie der Raum als Gesamtes bestrahlt<br />

und so<strong>mit</strong> erwärmt. Gerade bei gut<br />

gedämmten Gebäu<strong>den</strong> sind Temperaturdifferenzen<br />

zwischen Bo<strong>den</strong> und<br />

Decke praktisch nicht wahrnehmbar,<br />

die Wärme verteilt sich gleichmäßig<br />

<strong>im</strong> Raum. Zu<strong>dem</strong> herrschen keine<br />

Staubaufwirbelungen, wie das bei<br />

herkömmlicher Radiatorenheizung der<br />

Fall war.“ Demnach besteht der große<br />

Vorteil der Deckenheizung darin, dass<br />

sie zum einen vollflächig <strong>im</strong> Raum<br />

verlegt wer<strong>den</strong> kann und gegenüber<br />

der Fußbo<strong>den</strong>heizung kurze Reaktionszeiten<br />

hat. Während bei einer<br />

Fußbo<strong>den</strong>heizung Aufwärmen und<br />

Erkalten bis zu vier Stun<strong>den</strong> dauern<br />

kann, bringt die Deckenheizung schon<br />

nach zehn Minuten die gewünschte<br />

Temperatur. So<strong>mit</strong> sind hohe Temperaturschwankungen<br />

gerade in <strong>den</strong> Morgenstun<strong>den</strong><br />

praktisch ausgeschlossen.<br />

Die Wandheizung wäre eigentlich auf-<br />

grund der größeren Bestrahlungsfläche<br />

des menschlichen Körpers die ideale<br />

Lösung, kann allerdings bei aufwändigen<br />

Installationen nicht überall eingesetzt<br />

wer<strong>den</strong>. Daher bildet die Deckenheizung<br />

<strong>den</strong> besten Kompromiss<br />

aller Strahlungsheizsysteme. „Wäre es<br />

möglich gewesen, anstatt einem Gas-<br />

brennwertkessel eine geothermische<br />

Anlage, welche ihren benötigten Strom<br />

über eine Photovoltaikanlage bezogen<br />

hätte, einzusetzen, hätten wir hier ein<br />

insgesamt ausgezeichnetes System,<br />

was Energieeffizienz und Behaglichkeit<br />

der Räume angeht, verwirklichen<br />

können“, bilanziert Ing. Carlini.<br />

an alle, die Zähne putzen<br />

Putzen Sie je<strong>den</strong> Morgen Ihre Zähne? Wahrscheinlich schon. Kochen Sie Tee?<br />

Kaffee? Auch. Am Ende bereiten Sie sogar noch Babynahrung zu? <strong>Mit</strong> frischem,<br />

sauberem Leitungswasser. Glaubten Sie je<strong>den</strong>falls.<br />

Jedes noch so frische Wasser muss<br />

durch eine Wasserleitung – und wie<br />

die von innen aussieht, weiß meist<br />

kein Mensch. Erstaunliche 70% aller<br />

Trinkwasserleitungen sind von innen<br />

veraltet. Egal ob dicke oder dünne<br />

Rohre, egal ob aus Kupfer, Zink oder<br />

aus Eisen: Rost frisst sie auf. Braunes<br />

Wasser und sinkender Wasserdruck<br />

sind eindeutige Signale.<br />

Unheil rost<br />

Der Rost in Ihren Wasserleitungen<br />

schläft nie. Und schon nach kurzer<br />

Zeit hat er ein or<strong>den</strong>tliches Unheil angerichtet.<br />

Völlig unbemerkt hat er sich<br />

bis in <strong>den</strong> letzten Winkel der Rohre<br />

vorgearbeitet und sie teilweise so<br />

angefressen, dass schon bald Rohrbrüche<br />

unausweichlich sein wer<strong>den</strong>. Eine<br />

tickende Zeitbombe sozusagen.<br />

Bereits nach fünf Jahren sind die<br />

meisten Wasserleitungen vom Rost<br />

angegriffen. Nach spätestens zehn<br />

Jahren ist das Problem praktisch in<br />

je<strong>dem</strong> Haushalt akut, aber oft noch<br />

unbemerkt. Was nutzt das sauberste<br />

Bergquellwasser, wenn es durch eine<br />

vom Rost zerfressene, dreckige Leitung<br />

geflossen ist? Sie ahnen es: Nichts.<br />

sanierung von innen<br />

statt teurer totalsanierung<br />

Es gibt nur zwei Möglichkeiten,<br />

frisches und sauberes Wasser durch<br />

frische und saubere Rohre zu leiten.<br />

Die eine wäre die Totalsanierung.<br />

Dabei wer<strong>den</strong> die alten Rohre aus<br />

allen Wän<strong>den</strong> und Bö<strong>den</strong> gerissen und<br />

durch neue ersetzt. Eine aufwändige<br />

und vor allem teure Sache. Im Bild<br />

rechts sehen Sie ein Badez<strong>im</strong>mer während<br />

der herkömmlichen Totalsanierung.<br />

Die eindeutig bessere Lösung ist<br />

die Rohrsanierung von Innen (<strong>im</strong> Bild<br />

oben rechts). Ohne lästigen Schmutz,<br />

Lärm und Wasserunterbruch wird das<br />

gesamte Leitungsnetz saniert. Und<br />

das wesentlich günstiger als bei einer<br />

Totalsanierung. Bei der Rohrsanierung<br />

von Innen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> weltweit patentierten<br />

LSE-System wird zunächst<br />

Quarzsand <strong>mit</strong> Luft durch die Rohre<br />

geblasen. Der Quarzsand löst <strong>den</strong> Rost,<br />

bis ein blankes, sauberes Rohr übrig<br />

bleibt. Das Rohr ist dann so, wie es<br />

einmal war: Neu. Doch das ist noch<br />

nicht genug, <strong>den</strong>n das Rohr soll auch<br />

so bleiben. Deshalb wird anschließend<br />

eine schützende Kunststoffbeschichtung<br />

<strong>im</strong> flüssigen Zustand durch das<br />

Rohr geblasen. Der Kunststoff setzt<br />

sich wie eine zweite Haut <strong>im</strong> Inneren<br />

der Rohre fest, erhärtet und verhindert<br />

jede neue Ablagerung. Rost hat nun<br />

ganz best<strong>im</strong>mt keine Chance mehr. Das<br />

herkömmliche totalsanierung, oder...<br />

…rohrsanierung von innen, die eindeutig bessere lösung!<br />

rostiges, gereinigtes und saniertes rohr<br />

Rohr bleibt neu und Ihr Wasser bleibt<br />

so, wie es vom Berg kommt - frisch<br />

und sauber. Garantiert.<br />

schnell, sauber, günstig<br />

Die Vorteile für die Rohrsanierung<br />

von innen liegen also auf der<br />

Hand. Schnell, sauber, günstig und<br />

dazu noch umweltfreundlich. Zu<strong>dem</strong><br />

gibt es für die Rohrsanierung<br />

von innen dieselbe Garantie wie auf<br />

eine Neuinstallation des gesamten<br />

Leitungsnetzes! Lassen auch Sie sich<br />

unverbindlich beraten und fordern Sie<br />

die umfangreiche Referenzliste <strong>mit</strong><br />

sanierten Objekten der letzten zwölf<br />

Jahre in Südtirol, Italien, Österreich<br />

und Deutschland an!<br />

inFO<br />

moriggl gmbh<br />

Punistraße 2 - 39020 glurns<br />

tel. 0473 831 555 - Fax 0473 831 596<br />

info@moriggl.com - www.moriggl.com<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 71<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E


72<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Das vario-haus: gut schaut’s aus!<br />

VARIO BAU, der Österreichische Fertighausspezialist für Niedrigenergie- und<br />

Passivhäuser ist seit Februar 2006 <strong>mit</strong> einem Musterhaus in Nals vertreten.<br />

Das Unternehmen verfolgt seit Jahren<br />

das Konzept, Häuser nach <strong>den</strong><br />

Anforderungen des Kl<strong>im</strong>a- und<br />

Umweltschutzes und <strong>mit</strong> möglichst<br />

geringem Energiebedarf zu planen<br />

und zu bauen. Das Niedrigenergiehaus<br />

ist der anzustrebende Standard für<br />

hochkomfortable und schadstoffarme<br />

3-Liter-Häuser, das Passivhaus (unter<br />

1,5 Liter/m² Nettowohnfläche pro<br />

Jahr) hingegen ist das Maß des neuen<br />

Jahrtausends. Das <strong>im</strong> Frühjahr 2006<br />

fertig gestellte Musterhaus in Nals<br />

wurde nach <strong>den</strong> aller neuesten Stand<br />

der Technik und weit über die derzeit<br />

gelten<strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus-Best<strong>im</strong>mungen<br />

hinaus gehend konzipiert.<br />

Photovoltaikanlage<br />

sonnenenergie effizient nutzen:<br />

erdwärme und Photovoltaik<br />

Das nach Terminvereinbarung<br />

zugängliche Musterhaus von Günther<br />

Pallweber vereint eine Reihe wichtiger<br />

Kriterien „unter einem Dach“:<br />

• Passivhausstandard – hier hat der<br />

Hersteller seit Jahren sehr große Erfahrungen<br />

und kann <strong>mit</strong> über zehn<br />

verschie<strong>den</strong>e Wandaufbauten jeder<br />

individuellen Anforderung gerecht<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

• kontrollierte Be- und Endlüftung<br />

für max<strong>im</strong>alen Wohnkomfort und<br />

ein gesundes Raumkl<strong>im</strong>a.<br />

• Nutzung erneuerbarer Energie für<br />

die Warmwassererzeugung und das<br />

Heizen, hier fiel die Entscheidung<br />

auf eine Wärmepumpe und eine<br />

Daten & Fakten<br />

vario-haus in nals<br />

Photovoltaikanlage, so<strong>mit</strong> können<br />

Strom- und Heizkosten einfach auf<br />

Null gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

• Kostenpunkt und Fixpreis: trotz<br />

des hohen Standards konnten die<br />

Baukosten gering gehalten wer<strong>den</strong>.<br />

Ein Niedrigenergiehaus muss<br />

nicht zwangsläufig teuerer sein,<br />

das Know-how liegt in der durchdachten<br />

Planung und <strong>im</strong> effizienten<br />

Einsetzen der Technik.<br />

Energieausweis: „Kl<strong>im</strong>ahaus Gold“<br />

und Passivhausstandard variables und individuelles Bauen<br />

Energiekennzahl: 9 KWh/(m²a)<br />

Energiekosten <strong>im</strong> Jahr: 0,80 EUR/m² VARIO BAU bietet eine ganze Palette<br />

Werte der Gebäudehülle:<br />

unterschiedlicher Häuser, um variables<br />

- Außenwand Um= 0,11 W/m² K Bauen – von traditionell bis modern<br />

- Dach Um= 0,13 W/m² K<br />

– zu ermöglichen. Das Musterhaus von<br />

- Kellerdecke Um= 0,12 W/m² K Günther Pallweber in Nals lässt gerade<br />

Fenster: Dreifachverglasung<br />

durch seine traditionelle Form die Bau-<br />

- Ug= 0,5 W/m².K<br />

weise nach weit über die derzeitigen<br />

- Uw= 0,8 W/m².K<br />

Standards hinausgehen<strong>den</strong> technischen<br />

Luftwechselrate<br />

Möglichkeiten nicht auf <strong>den</strong> ersten Blick<br />

„Blower-Door-Test“: 0,6<br />

erkennen. Das Vario-Musterhaus in Nals<br />

Kontrollierte Be- und Entlüftung für ist nach Terminvereinbarung für Be-<br />

max<strong>im</strong>alen Wohnkomfort und ein sichtigungen und <strong>den</strong> Erhalt konkreter<br />

gesundes Raumkl<strong>im</strong>a<br />

Detailinformationen zugänglich.<br />

Nutzung erneuerbarer Energien für<br />

die Warmwassererzeugung und<br />

das Heizen:<br />

- eine Wärmepumpe 6 KW <strong>mit</strong><br />

Spiralkollektoren<br />

- eine Photovoltaikanlage auf <strong>dem</strong><br />

Dach die ca. 4.600 kwh Strom<br />

pro Jahr erzeugt<br />

- so<strong>mit</strong> können Strom und Heizkosten<br />

einfach auf Null gesetzt<br />

wer<strong>den</strong><br />

Baukosten Schlüsselfertig:<br />

1340 Euro/m² Nettowohnnutzfläche<br />

ab Oberkante Kellerdecke Passivbauwand<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 73<br />

P A G I N I E R U N G


74<br />

B A U W I R T S C H A F T<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

lehrberufe am Bau<br />

Die Entwicklung der Märkte setzt es voraus: In allen Bereichen steigt der<br />

Bedarf an Wissen – so auch <strong>im</strong> Handwerk. Speziell in <strong>den</strong> Bauberufen hat der<br />

neue „Markt Kl<strong>im</strong>ahaus“ die Nachfrage an spezialisierten und innovativen<br />

Fachkräften gesteigert.<br />

häuser bauen heißt Zukunft bauen,<br />

dies gilt für Bauherren, Bauunternehmer<br />

und – in erster Linie<br />

– auch für junge Menschen. Wer eine<br />

Lehre in einem Bauberuf absolviert,<br />

baut auf eine sichere Zukunft. Die<br />

neue Entwicklung der energieeffizienten<br />

Bauweise hat die Anforderungen<br />

an das Bauhandwerk und da<strong>mit</strong> auch<br />

an die Ausbildung geändert.<br />

Berufsbilder verändern sich, wer<strong>den</strong><br />

<strong>den</strong> aktuellen Anforderungen gerecht<br />

und sind zukunftsorientiert. Kreative,<br />

individuelle Lösungen wer<strong>den</strong> verlangt,<br />

ob be<strong>im</strong> Erstellen des Rohbaus<br />

und Bauen nach ökologischen Gesichtspunkten,<br />

bei der Fassa<strong>den</strong>gestaltung,<br />

der Sanierung und Restaurierung<br />

oder be<strong>im</strong> Innenausbau. Der Bau eines<br />

Kl<strong>im</strong>ahauses verlangt <strong>den</strong> Einsatz fortschrittlicher<br />

Technologien zur zeitgemäßen<br />

Aufgabenlösung unter Berücksichtigung<br />

der Bereiche Umweltschutz,<br />

Energieeinsparung, Arbeitserleichterung<br />

und hohes Qualitätsniveau.<br />

lehrberufe rund ums Bauen:<br />

• Bo<strong>den</strong>leger<br />

• Dachdecker<br />

• Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />

• Hafner<br />

• Maler und Lackierer<br />

• Maurer<br />

• Steinmetz und Steinbildhauer<br />

• Tiefbauer<br />

• Z<strong>im</strong>merer<br />

Die unterschiedlichen Anforderungen<br />

in <strong>den</strong> Bauberufen sorgen für<br />

Begeisterung unter <strong>den</strong> Lehrlingen. Sie<br />

sprachen <strong>mit</strong> <strong>Radius</strong> über ihren Beruf.<br />

Ulrich Kaser (20), Z<strong>im</strong>mererlehrling,<br />

Vintl: „Die Arbeit macht Spaß<br />

und ist abwechslungsreich. Du siehst<br />

<strong>im</strong>mer, was du geleistet hast – und das<br />

noch nach Jahren!“<br />

Dietmar Heiß (19), Fliesenlegerlehrling,<br />

Mölten: „Meine Arbeit bietet<br />

mir viel Abwechslung, <strong>den</strong> Kontakt<br />

<strong>mit</strong> anderen Menschen und <strong>im</strong>mer<br />

eine neue Herausforderung.“<br />

Florian Romen (16), Tiefbaulehrling,<br />

Eppan: „<strong>Mit</strong> je<strong>dem</strong> neuen<br />

Auftrag wechseln wir die Baustelle. Ich<br />

komme also viel herum und mein Job<br />

wird mir nie langweilig!“<br />

Tobias Nussbaumer (17), Steinmetzlehrling,<br />

Sarntal „In meinem<br />

Beruf ist Kreativität gefragt. Wir bearbeiten<br />

Natur- oder Kunststein.“<br />

Karriere <strong>mit</strong> Lehre heißt die Infokampagne,<br />

die der LVH bereits vor 15<br />

Jahren ins Leben gerufen hat. Durch<br />

<strong>den</strong> Besuch an <strong>Mit</strong>telschulen, <strong>den</strong><br />

„Heißen Draht zum Traumberuf“ unter<br />

0471 323 323 oder die Lehrstellenbörse<br />

unter www.lvh.it informiert der<br />

LVH Eltern und Jugendliche, aber auch<br />

Lehrherren über die Ausbildung, freie<br />

Lehrstellen und sämtliche Informationen<br />

rund um die Ausbildung <strong>im</strong><br />

Handwerk.<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 75


76<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Photovoltaik-experten<br />

Südtirol Solar gehört zu <strong>den</strong> Experten der Südtiroler Photovoltaik-Branche. Schon<br />

lange bevor der Photovoltaikmarkt in Italien <strong>mit</strong> der Förderung von Solarstrom einen<br />

Aufschwung erlebt hat plante und montierte das Unternehmen Photovoltaikanlagen.<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Kyoto Protokoll haben<br />

sich die Industrienationen <strong>im</strong><br />

Jahre 1997 dazu verpflichtet,<br />

<strong>den</strong> Ausstoß von Kohlendioxid und<br />

anderen Treibhausgasen zu verringern.<br />

Der Emissionshandel, der 2005 in <strong>den</strong><br />

EU-<strong>Mit</strong>gliedsstaaten gestartet wurde,<br />

soll dazu beitragen. Statt Verbote und<br />

südtirol solar plant, berechtnet und montiert Photovoltaikanlagen nach<br />

<strong>dem</strong> neuesten stand der technik.<br />

Grenzwerte regulieren nun Verschmutzungskosten<br />

und Einsparprämien das<br />

Ausmaß der Belastung. Innerhalb des<br />

letzten Jahrzehnts hat sich der internationale<br />

Markt für Photovoltaik aufgrund<br />

verschie<strong>den</strong>er Fördermaßnahmen<br />

enorm entwickelt. In Italien ist<br />

<strong>im</strong> Sommer 2005 ein Ministerialdekret<br />

in Kraft getreten, welches das Einspeisevergütungssystem<br />

nach deutschem<br />

Vorbild vorsieht. Demnach wer<strong>den</strong> die<br />

Leistungsgrößen der Photovoltaikanlagen<br />

in drei Klassen eingeteilt, wobei<br />

je nach Klasse andere Best<strong>im</strong>mungen<br />

und Vergütungen gelten. Zusätzlich<br />

zur Einspeisevergütung kann man bei<br />

Anlagen bis zu 20 kW für die Alternative<br />

„scambio sul posto“ optieren.<br />

Hierbei handelt es sich um ein System,<br />

bei <strong>dem</strong> der in das öffentliche Netz<br />

eingespeiste Strom <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> daraus<br />

entnommenen verrechnet wird. Alternativ<br />

kann der produzierte Strom zu<br />

einem fixen Mindestpreis, der je nach<br />

eingespeister Strommenge variiert,<br />

an <strong>den</strong> lokalen Netzbetreiber verkauft<br />

wer<strong>den</strong>. Ein weiterer wirtschaftlicher<br />

Vorteil kommt noch hinzu: Die<br />

Einspeisevergütung wird für 20 Jahre<br />

garantiert.<br />

Qualität <strong>im</strong> vordergrund<br />

In Südtirol haben bereits <strong>im</strong> Spätsommer<br />

2005 einige Unternehmen <strong>mit</strong><br />

Weitsicht auf ihren teils riesigen Lagerdächern<br />

Photovoltaikmodule installiert.<br />

So auch die Obstgenossenschaft<br />

Cafa Meran. <strong>Mit</strong> der Ausführung des<br />

Projektes wurde die Südtirol Solar KG<br />

betraut, die schon seit fünf Jahren <strong>im</strong><br />

Photovoltaik-Bereich tätig ist. Südtirol<br />

Solar plant, berechnet und montiert<br />

Photovoltaikanlagen nach <strong>dem</strong> neuesten<br />

Stand der Technik und versteht<br />

sich dabei als Ansprechpartner für<br />

Planer sowie Privatpersonen, die an<br />

Photovoltaik-Anlagen interessiert sind.<br />

Zumal man großen Wert auf hochwertige<br />

Produkte legt, greift die Südtirol<br />

Solar KG auf Partner aus <strong>dem</strong> Raum<br />

Deutschland zurück, die ebenfalls eine<br />

mehrjährige Erfahrung aufweisen. Die<br />

montierten Solarmodule und -zellen<br />

entsprechen hohen Qualitätsansprüchen,<br />

wobei jedes einzelne Modul<br />

gesondert vermessen wird und eine<br />

eigene Seriennummer erhält. Fachleute<br />

prophezeien diesen Produkten eine<br />

Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten.<br />

Nach <strong>dem</strong> Kauf garantiert<br />

das Burggräfler Unternehmen Support,<br />

Wartung und Service. Die 6000 kW<br />

große Anlage der Obstgenossenschaft<br />

Cafa Meran wird dieses Frühjahr ans<br />

Netz gehen und so<strong>mit</strong> eine Vorreiterrolle<br />

<strong>im</strong> Bereich „erneuerbare Energie“<br />

einnehmen.<br />

inFO<br />

südtirol solar Kg<br />

industriezone 11 - 39011 lana<br />

tel. 0473 550 040 - Fax 0473 559 126<br />

mobil 348 222 88 67<br />

info@suedtirol-solar.com - www.suedtirol-solar.com<br />

<strong>mit</strong> der sonne wohnen<br />

In Tramin, in<strong>mit</strong>ten der Südtiroler Weinlandschaft, bekommt ein Passivhaus gerade<br />

<strong>den</strong> letzten Schliff. Das vom Architekturbüro Dell‘Agnolo-Kelderer konzipierte<br />

Gebäude ist in abgewandelter Form der traditionellen „Pergl“ nachempfun<strong>den</strong>.<br />

Zwei Wohneinheiten <strong>mit</strong> jeweils 110<br />

m² Wohnfläche, 25 m² Bürofläche<br />

sowie eine Tiefgarage <strong>mit</strong> Kellerräumen<br />

und Archiven wer<strong>den</strong> bald<br />

<strong>den</strong> Rahmen für zeitgemäßes Wohnen<br />

bil<strong>den</strong>. Das Gebäude <strong>mit</strong> einer<br />

beheizten Gesamtkubatur von über<br />

1500 m³ stellt eine Investition in eine<br />

Zukunft dar, in welcher Energie <strong>im</strong>mer<br />

kostbarer wird.<br />

energiekonzept<br />

„Bei diesem Haus handelt es sich<br />

um ein äußerst energiesparendes<br />

Gebäude, bei einem Verbrauch von<br />

umgerechnet gerade mal einem halben<br />

Liter Heizöl pro m² und Jahr wer<strong>den</strong><br />

die Heizkosten auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert“,<br />

führt Ing. Egon Kelderer aus,<br />

„wir haben das Gebäude ähnlich einem<br />

offenen U, welches sich zur Sonne<br />

öffnet, entwickelt“. Zugleich lehnt sich<br />

die Südfassade etwas gegen <strong>den</strong> Hang<br />

zurück, um so noch mehr Sonnen-<br />

energie einfangen zu können. Während<br />

sich drei Seiten eher geschlossen<br />

<strong>mit</strong> kleineren Fenstern darstellen,<br />

kennzeichnet sich die Sonnenseite<br />

vor allem durch viel Glas. Im Sommer<br />

wer<strong>den</strong> eine Art Pergola und außenliegende<br />

Raffstore vor Überhitzung<br />

schützen. Das in traditioneller Bau-<br />

weise <strong>mit</strong> Ziegel und Beton konstruierte<br />

Gebäude wird auf <strong>den</strong> „kälteren<br />

Seiten“ <strong>mit</strong> 20 cm Vollwärmeschutz<br />

eingepackt, auf der Südseite garantiert<br />

die Dreifachverglasung dafür, dass die<br />

Wärme drinnen bleibt. Die absolute<br />

Dichtigkeit des Gebäudes zusammen<br />

<strong>mit</strong> einer kontrollierten Be- und Entlüftung<br />

sorgen für eine gesunde Luft<br />

<strong>im</strong> Haus. Das Gebäude verzichtet fast<br />

zur Gänze auf eine herkömmliche Heizung.<br />

Auf der Südfassade aufgebrachte<br />

Solarkollektoren sorgen für ausreichend<br />

Warmwasser, das Dach ist auf<br />

Wunsch der Bauherren vorbereitet zur<br />

Montage von einer Photovoltaikanlage,<br />

so dass das Haus quasi energieautark<br />

funktioniert.<br />

Know-how als Basis<br />

vorbildlichen Bauens<br />

„Was auf <strong>den</strong> ersten Blick <strong>den</strong> Eindruck<br />

eines einfachen Gebäudes ver<strong>mit</strong>telt,<br />

hat uns dann doch einiges an<br />

„Hirnschmalz“ abverlangt“, sagt Thomas<br />

Zöggeler von der Zöggeler Bau<br />

GmbH, welche die Baumeisterarbeiten<br />

ausgeführt hat. „So haben wir das Untergeschoss<br />

von <strong>den</strong> darüberliegen<strong>den</strong><br />

Geschossen thermisch komplett abgekoppelt,<br />

viele Wärmebrücken konnten<br />

so vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Hier haben wir<br />

nach innovativen Lösungen gesucht<br />

und schließlich auch gefun<strong>den</strong>. Für<br />

uns braucht es vor allem ein gutes<br />

Konzept um moderne Gebäude <strong>mit</strong><br />

ansprechender Architektur zu realisieren,<br />

dann erst wird Bauen zeitgemäß.“<br />

Dass hier ein Passivhaus entstan<strong>den</strong> ist<br />

lag unter anderem auch an einem in<br />

der Planungsphase erstellten Energiekonzept,<br />

das mehrere Bauvarianten in<br />

Betracht zog und bei <strong>dem</strong> sich langfristig<br />

das Passivhaus als beste Lösung<br />

erwies, sowie <strong>dem</strong> enormen Fundus an<br />

Erfahrung des Planers Egon Kelderer<br />

des Architekturbüros Dell’Agnolo-<br />

Kelderer, welches bereits seit 2002<br />

<strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahausbau Pionierarbeit in<br />

Südtirol leistet. „Eigentlich ist hier<br />

ein Zweifamilienhaus entstan<strong>den</strong>, das<br />

alles bietet, was man <strong>mit</strong> modernem<br />

Wohnen verbindet, einen wunderbaren<br />

Ausblick, angenehmes Raumkl<strong>im</strong>a und<br />

vor allem einen sparsamen Verbrauch<br />

von Energie“, schließt Ing. Kelderer<br />

seine Ausführungen.<br />

inFO<br />

Zöggeler Bau gmbh<br />

handwerkerz. max valier 5 - 39040 tramin<br />

tel. 0471 860 200 - Fax 0471 861 141<br />

info@zoeggelerbau.it - www.zoeggelerbau.it<br />

Planungsbüro<br />

Dell‘agnolo-Kelderer<br />

silbergasse 15 - 39100 Bozen<br />

tel. 0471 300 236 - Fax 0471 309 869<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 77<br />

U N T E R N E H M E N


78<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Patent: Kl<strong>im</strong>ahaus-Fertigteile<br />

SystemBau, die Fertigteilabteilung der Progress AG hat <strong>den</strong> neuen Gesetzen<br />

zum energieeffizienten Bauen dadurch Rechnung getragen, dass sie zwei neue<br />

Produkte entwickelte.<br />

Zum einen die patentierte ECO-<br />

Decke, die – als Erweiterung der<br />

klassischen Plattendecke – ein<br />

hervorragendes Raumkl<strong>im</strong>a sowie eine<br />

perfekte Schall- und Wärmedämmung<br />

gewährleistet. Zum anderen die neue<br />

Doppelwand <strong>mit</strong> integrierter Wärmedämmung,<br />

die innovative Lösungen<br />

<strong>im</strong> Betonfertigteilbau ermöglicht.<br />

Anwendung findet diese besonders<br />

bei tragen<strong>den</strong> Stahlbetonwän<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />

außen liegender Wärmedämmung, für<br />

gedämmte Fassa<strong>den</strong> in Sichtbeton,<br />

und fürs Kl<strong>im</strong>ahaus.<br />

Ein Blick auf das Sort<strong>im</strong>ent von Systembau<br />

Progress zeigt, dass es heute<br />

keinen Bau mehr gibt, der nicht <strong>mit</strong><br />

Fertigteilsystemen ausgeführt wer<strong>den</strong><br />

kann. Der Grund dafür liegt in der hohen<br />

Flexibilität der Fertigteile, die von<br />

<strong>dem</strong> 20-köpfigen technischen Büro der<br />

SystemBau Progress ständig weiterentwickelt<br />

wer<strong>den</strong>. Dieses umfassende<br />

Know-how können Planer, Handwerksbetriebe<br />

und Bauherrn bereits in<br />

der Planungsphase nutzen.<br />

tophaus Progress: vom Produktverkäufer<br />

zum systemberater<br />

Es reicht nicht mehr, nur Produkte<br />

zu verkaufen, TopHaus Progress legt<br />

größten Wert auch auf Beratung.<br />

Kompetentes Verkaufspersonal und<br />

fachlich bestens ausgebildete Außendienst<strong>mit</strong>arbeiter<br />

beraten die Kun<strong>den</strong><br />

ausführlich. Das ganzheitliche Denken,<br />

<strong>dem</strong> sich das Unternehmen verpflichtet<br />

fühlt, spiegelt sich auch <strong>im</strong> Produktangebot<br />

von TopHaus wider. Dort fin<strong>den</strong><br />

sich viele innovative, energieeffiziente<br />

und nachhaltige Produkte für alle<br />

Bereiche eines Bauvorhabens.<br />

Komplettpaket für<br />

„energetische gebäudesanierung“<br />

Zur Systemberatung gehört auch, dass<br />

das Brixner Unternehmen in enger<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Landesamt<br />

für Luft und Lärm von Beginn an die<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus-Initiative unterstützt hat.<br />

Deshalb hat TopHaus Progress auch<br />

das fix und fertig geschnürtes Komplettpaket<br />

zur energetischen Gebäudesanierung<br />

entwickelt, das <strong>den</strong> Hauseigentümern<br />

eine einfache Lösung<br />

bietet, um zukünftig 50 bis 80% der<br />

Energiekosten einzusparen. Grundlage<br />

für eine sinnvolle energetische<br />

Gebäudesanierung ist eine Analyse des<br />

IST- Zustandes der Immobilie. Diese<br />

Analyse umfasst die Qualität aller rele-<br />

vanten Bauteile (Wände, Decken, Dach<br />

und Fenster). Dann wird das Sparpotential<br />

konkret er<strong>mit</strong>telt. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Hauptsitz in Brixen und <strong>den</strong> Filialen<br />

in Bozen/Frangart, Lana, Bruneck<br />

und Lavis können die Kun<strong>den</strong> vor Ort<br />

bestens betreut und informiert wer<strong>den</strong>.<br />

Immer nah be<strong>im</strong> Kun<strong>den</strong>, ist auch das<br />

Credo von TopHaus Progress.<br />

inFO<br />

PrOgress ag<br />

Julius Durst straße 100 - 39042 Brixen<br />

tel. 0472 823 111 - Fax 0472 834 333<br />

www.progress-online.it<br />

Prospektmaterial:<br />

systemBau und tophaus Progress intensivieren Produktinformation


80<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

handwerker bündeln Kräfte<br />

Wachsende Konkurrenz und zunehmender Preisverfall zwingen Kleinstunternehmen<br />

zum Handeln. Vier Südtiroler Handwerks- und ein Handelsunternehmen begegnen<br />

diesem Marktdruck durch Fusion ihrer Unternehmen.<br />

Die Initiatoren Reinhold Alber,<br />

Christoph Buchschwenter, Paul<br />

Jaider, Klaus Lunger und Ivo Veith<br />

gründeten das Unternehmen „Artes+<br />

GmbH“. Unter <strong>dem</strong> Motto „gemeinsam<br />

sind wir stark“ positionieren sie sich<br />

nunmehr als großes Dienstleistungsunternehmen<br />

rund um das Thema Fliesenhandwerk<br />

und Fliesenhandel. Höchste<br />

Qualität, Zuverlässigkeit und Kompetenz<br />

stehen dabei <strong>im</strong> <strong>Mit</strong>telpunkt.<br />

artes + = mehr Qualität,<br />

mehr service, mehr sicherheit<br />

Aus <strong>dem</strong> Erfahrungsschatz ihrer<br />

insgesamt 115 Berufsjahre wissen sie,<br />

wie stark der Unternehmenserfolg von<br />

der Zufrie<strong>den</strong>heit ihrer Kun<strong>den</strong> abhängt.<br />

Die Anforderungen aus <strong>dem</strong> Kun<strong>den</strong>umfeld<br />

haben sich zum Teil stark verändert.<br />

Der Kunde wünscht sich nicht nur<br />

beste Qualität und die Einhaltung von<br />

Terminen, er wünscht sich zunehmend<br />

auch eine kompetente Beratung, mehr<br />

Transparenz in der Abwicklung der Aufträge<br />

und einen nachhaltigen Service.<br />

<strong>Mit</strong> einem erweiterten Leistungsspektrum<br />

möchte nunmehr das Unternehmen<br />

in <strong>den</strong> nächsten Jahren auf Wachstum<br />

setzen und zu einem der führen<strong>den</strong><br />

Anbieter in der Branche aufsteigen.<br />

initiatoren und gesellschafter artes+ gmbh (v.l.n.r.): christoph<br />

Buchschwenter, reinhold alber, ivo veith, Klaus lunger und Paul Jaider<br />

moderne Organisation<br />

als schlüssel zum erfolg<br />

Der Zusammenschluss von fünf<br />

Einzelunternehmen in eine GmbH<br />

erforderte ein Um<strong>den</strong>ken jedes Einzelnen.<br />

Die größte Herausforderung dabei<br />

war, ein neues Organisationsmodell zu<br />

entwickeln, das die bisher vollkommen<br />

eigenständigen fünf Unternehmer in<br />

ein schlagkräftiges Team umwandelt.<br />

Die Verantwortlichkeiten der Partner<br />

mussten neu definiert wer<strong>den</strong>. Parallel<br />

dazu wurde eine gezielte Marketing-<br />

Strategie aufgesetzt sowie ein Qualitätsmanagement<br />

und Projekt-Controlling<br />

eingeführt. Begleitet wird „Artes<br />

+ GmbH“ seit der ersten Stunde von<br />

der Unternehmensberatung Gravitas<br />

München GmbH, Bärbel Lenke.<br />

Produkt-highlight: die sauerstoff<br />

spen<strong>den</strong>de Fliese<br />

<strong>Mit</strong> der Gründung der Artes+ GmbH<br />

konnte sich das Unternehmen auch die<br />

Exklusivrechte für eine neuartige welt-<br />

weit patentierte Fliese sichern – die<br />

Oxygena. Wie der Name schon verrät,<br />

handelt es sich hier um eine Fliese <strong>mit</strong><br />

Sauerstoff spen<strong>den</strong><strong>den</strong> Eigenschaften.<br />

Da<strong>mit</strong> reagiert das Unternehmen auf<br />

<strong>den</strong> allgemeinen Trend nach mehr<br />

Gesundheit und Wohlbefin<strong>den</strong>.<br />

inFO<br />

artes + gmbh<br />

ifingerstraße 5 - handwerkerzone<br />

39010 tscherms<br />

tel. 0473 562 124 - Fax: 0473 554 227<br />

info@artesplus.com<br />

Für bestes Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong> haus<br />

Ein opt<strong>im</strong>ierter Isothermenverlauf <strong>mit</strong> entsprechend hervorragen<strong>den</strong><br />

Wärmedämmwerten ist das Markenzeichen des ebenen, lüftbaren Lichtelements<br />

CI-System Lichtarchitektur FE von LAMILUX.<br />

so eignet sich das CI-System Lichtarchitektur<br />

FE für <strong>den</strong> Einsatz <strong>im</strong><br />

privaten Wohnungsbau ebenso wie<br />

auf <strong>dem</strong> größer d<strong>im</strong>ensionierten Flachdach;<br />

<strong>im</strong>mer dann, wenn besondere<br />

Ansprüche an <strong>den</strong> Wärme-, Schall-<br />

und Lichtschutz gestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Das LAMILUX CI-System Lichtarchitektur<br />

FE als montagefertige und<br />

architektonisch ansprechende Tageslichtlösung<br />

überzeugt durch neuartige<br />

Technik und maßgeschneiderte Eigenschaften.<br />

Der konsequente Einsatz von<br />

durchgehend geschäumten Kernverbundzonen<br />

führt zu einem hochfesten,<br />

thermisch idealen Aluminiumverbundsystem<br />

<strong>mit</strong> knickfreiem Isothermenverlauf.<br />

Insgesamt verfügt es da<strong>mit</strong><br />

über sehr gute Wärmedämmwerte und<br />

einen wärmebrückenfreien Fußpunkt,<br />

der die Kon<strong>den</strong>satbildung verhindert.<br />

Opt<strong>im</strong>ale Wärmedämmwerte<br />

Alle Gläser sind <strong>mit</strong> der „warmen<br />

Kante“ ausgestattet. Die Verglasungsvarianten<br />

reichen von der Wärme-<br />

lüftbares<br />

lichtelement Fe<br />

schutzverglasung <strong>mit</strong> einem Ug-Wert<br />

von 0,6 W/(m²K), Cl<strong>im</strong>atop-Verglasung<br />

(weitere Verglasungsvarianten von 0,8<br />

W/(m²K) bis 1,1 W(m²K) sind möglich)<br />

über selbstreinigendes Glas bis hin zu<br />

Sonnen- und Wärmeschutzverglasung<br />

sowie Schallschutzglas. Je nach Verglasung<br />

ist eine Lichtdurchlässigkeit<br />

bis 77% möglich.<br />

verschie<strong>den</strong>e varianten<br />

Weitere Markenzeichen des Tageslichtsystems<br />

sind elegante und schmale<br />

Sprossenprofile, Farbbeschichtung nach<br />

RAL-Karte, verschie<strong>den</strong>e Größen, verschie<strong>den</strong>e<br />

Varianten in Ausführung und<br />

Öffnungsantrieb zur Belüftung sowie<br />

Sonderausstattungen (vom Dachaustieg<br />

über <strong>im</strong> Aufsatzkranz integrierte Lüfter<br />

bis hin zu Beschattungselementen). Außer<strong>dem</strong><br />

ist das ebene Lichtelement sehr<br />

einfach zu montieren, weil es komplett<br />

auf <strong>den</strong> Aufsatzkranz vormontiert<br />

angeliefert wird.<br />

Wärmebrückenfreiheit durch<br />

innovationen<br />

Wärmetechnische Berechnungen<br />

gehören zu <strong>den</strong> wichtigsten Instrumenten<br />

einer permanenten Produktopt<strong>im</strong>ierung.<br />

Opt<strong>im</strong>ierung heißt:<br />

Isothermenverläufe (Linien gleicher<br />

Temperatur) müssen knickfrei und<br />

innerhalb der Konstruktion verlaufen,<br />

um das Risiko der Kon<strong>den</strong>satbildung<br />

nachdrücklich zu min<strong>im</strong>ieren.<br />

Das patentierte Gesamtsystem – der<br />

Isotherme Lastkonverter (ITL) sorgt<br />

dabei für einen wärmebrückenfreien<br />

Fußpunkt. Das Ergebnis: Die Bildung<br />

von Kon<strong>den</strong>sat (Schwitzwasser) wird<br />

min<strong>im</strong>iert und die Wärmedämmwerte<br />

erhöhen sich deutlich.<br />

Die roten linien zeigen <strong>den</strong> knickfreien isothermenverlauf<br />

<strong>im</strong> ci-system lichtarchitektur Fe.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 81<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

grafik


82<br />

B A U W I R T S C H A F T<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus vom netzwerk<br />

Schlüsselfertige Kl<strong>im</strong>ahäuser sind die Spezialität eines Mini-Netzwerks bestehend<br />

aus vier Südtiroler Kleinbetrieben, das <strong>im</strong> Sommer 2006 seine Arbeit in Südtirol<br />

aufgenommen hat.<br />

Das Mini-Netzwerk, <strong>dem</strong> eine<br />

Planungsfirma, eine Firma für<br />

Baumeisterarbeiten, eine Tischlerei<br />

und eine Z<strong>im</strong>merei angehören,<br />

verfolgt <strong>mit</strong> der Kooperation vor<br />

allem zwei Ziele: Als eingespieltes<br />

Team wollen die vier Partner einerseits<br />

qualitativ hochwertige Arbeit leisten,<br />

andererseits ihre Konkurrenzfähigkeit<br />

gegenüber großen Unternehmen <strong>im</strong><br />

Baubereich sichern.<br />

gemeinsamer marktauftritt<br />

„Ich bin ein junger Unternehmer<br />

und beschäftige in meinem Planungsbüro<br />

außer mir noch zwei weitere<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter“, sagt Martin Kofler,<br />

<strong>Geschäft</strong>sführer<br />

der Sterzinger<br />

Firma<br />

BauConcept.<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong><br />

der Niederkofler<br />

GmbH<br />

aus Flans, der<br />

Kofler OHG<br />

aus Flans und<br />

geometer martin Kofler der Tischlerei<br />

Kiebacher aus Sterzing kooperiert Bau-<br />

Concept seit Sommer 2006. Gemeinsam<br />

treten sie auf <strong>dem</strong> Markt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Logo „a Plus“ auf.<br />

tis innovation park<br />

Der Wunsch <strong>mit</strong> anderen Firmen in<br />

einem festen Verbund zusammenzuarbeiten,<br />

reifte bei Martin Kofler schon<br />

früh. Im Jahr 2005 bekam er dann <strong>im</strong><br />

Rahmen einer Weiterbildung Kontakt<br />

zum Clustermanager Guido Sandforth<br />

vom TIS innovation park. „Von da an<br />

hatte ich einen festen Ansprechpartner<br />

für mein Vorhaben, mich <strong>mit</strong> anderen<br />

Firmen zu vernetzen“, so Kofler.<br />

Eine glückliche Fügung wollte es,<br />

dass zeitgleich das Modell Business<br />

Units <strong>im</strong> Rahmen eines <strong>mit</strong> EU-<strong>Mit</strong>teln<br />

finanzierten Projektes durch das Amt<br />

für Innovation gefördert wurde. Business<br />

Unit bedeutet zu Deutsch so viel<br />

wie <strong>Geschäft</strong>s-Einheit. Unternehmen<br />

<strong>mit</strong> unterschiedlichen Kompetenzen<br />

bündeln ihr Angebot und treten auf<br />

<strong>dem</strong> Markt <strong>mit</strong> einem gemeinsamen<br />

Leistungspaket auf. Nach <strong>dem</strong> Ende<br />

des EU-Projekts wird dieses Modell<br />

seit Sommer<br />

2006 von <strong>den</strong><br />

<strong>Mit</strong>arbeitern <strong>im</strong><br />

TIS innovation<br />

park betreut<br />

und angeboten.<br />

Unternehmer,<br />

die eine innovative<br />

Form der<br />

Kooperation <strong>im</strong><br />

Vertrieb suchen,<br />

erarbeiten <strong>mit</strong><br />

<strong>den</strong> Clustermanagern des TIS die Ziele<br />

und Regeln für ihre Zusammenarbeit,<br />

definieren die Abläufe und Verantwortlichkeiten<br />

der einzelnen Partner.<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus „a Plus“<br />

clustermanager<br />

guido sandforth<br />

Ziel der Business Unit „a Plus“ ist<br />

es, Kl<strong>im</strong>ahäuser der Energie-Effizienzstufe<br />

A oder hochwertigere Kl<strong>im</strong>ahäuser<br />

zu bauen. Deswegen gaben sich<br />

die vier Partner auch <strong>den</strong> Namen „a<br />

Plus“. Bei Kl<strong>im</strong>ahäusern dieser Klasse<br />

wer<strong>den</strong> umweltfreundliche Baumaterialien<br />

eingesetzt, durch eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Dämmung der Gebäude wird aber<br />

auch dafür gesorgt, dass sich der<br />

Heizölverbrauch <strong>im</strong> Jahr auf max<strong>im</strong>al<br />

drei Liter pro Quadratmeter beläuft.<br />

Durch die hochwertigen Dämmstoffe<br />

gelingt es auch geringe Wärmequellen<br />

– wie beispielsweise die Abwärme<br />

von Fernseher, Computer, Toaster oder<br />

Backofen – <strong>im</strong> Hausinnern zu bewahren,<br />

sodass die Heizung <strong>im</strong> Sparmodus<br />

laufen kann.<br />

effizient & koordiniert<br />

„Das ist natürlich eine innovative<br />

Geschichte“, sagt Martin Kofler<br />

und ergänzt: „Wer sich von uns sein<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus bauen lässt, erhält ein<br />

Rund-um-sorglos-Paket.“ Soll heißen:<br />

für <strong>den</strong> Bauherrn entfällt die oft<br />

nervenaufreibende Koordination der<br />

einzelnen Gewerke. Die Partnerbetriebe<br />

der Business Unit koordinieren ihre<br />

Arbeiten untereinander und wissen,<br />

wer wann und wo welche Arbeiten<br />

zu verrichten hat. Die Arbeitsabläufe<br />

wer<strong>den</strong> dadurch effizienter aufeinander<br />

abgest<strong>im</strong>mt. Auch noch so kleine<br />

Details können bereits in der Planungsphase<br />

berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />

Umstrukturierung<br />

nicht nötig<br />

Der Bau eines Kl<strong>im</strong>ahauses der<br />

Klasse A stellt die ausführen<strong>den</strong><br />

Handwerksbetriebe natürlich vor<br />

einige Herausforderungen. Die Tischlerei<br />

und die Z<strong>im</strong>merei der Business<br />

Unit „a Plus“ dürfen beispielsweise<br />

für die Holzbehandlung nur umweltfreundliche<br />

Lacke verwen<strong>den</strong>.<br />

Clustermanager Guido Sandforth<br />

betont aber, dass die Anschaffung<br />

neuer Maschinen oder andere kostenintensive<br />

Umstrukturierungen nicht<br />

zwangsläufig erforderlich sind, um<br />

Kl<strong>im</strong>ahäuser der Energieeffizienzstufe<br />

A zu bauen.<br />

stressfrei erzielte<br />

Produktqualität<br />

Die Kooperationspartner der Business<br />

Unit hat sich Martin Kofler selbst<br />

ausgesucht. Wichtig für ihn war, dass<br />

er sie schon von früheren Projekten<br />

kannte und die Qualität ihrer Arbeit<br />

beurteilen konnte. Durch die kontinuierliche<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

<strong>im</strong>mer <strong>den</strong>selben Partnern erhöhe sich<br />

letztlich die Qualität des Produktes<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus, erläutert Kofler. Die Business<br />

Unit bringt also sowohl für die<br />

kooperieren<strong>den</strong> Betriebe als auch für<br />

<strong>den</strong> Bauherrn Vorteile. Die Kooperationspartner<br />

können ihren Kun<strong>den</strong> in<br />

dauerhafter Teamarbeit ein qualitativ<br />

hochwertiges Leistungspaket anbieten.<br />

„Für <strong>den</strong> Bauherrn heißt dies unterm<br />

Strich, dass er ein Kl<strong>im</strong>ahaus auf <strong>dem</strong><br />

neusten Stand der Technik erhält, bei<br />

<strong>dem</strong> ein routiniertes Team <strong>den</strong> Bau des<br />

gesamten Hauses von der Planung bis<br />

zur Schlüsselübergabe abwickelt“, erläutert<br />

Guido Sandforth, Manager des<br />

Clusters Bau & Facility Management<br />

<strong>im</strong> TIS. „Dies bedeutet weniger Stress<br />

und am Ende steht ein Kl<strong>im</strong>ahaus,<br />

bei <strong>dem</strong> das Preis-Leistungsverhältnis<br />

st<strong>im</strong>mt“ ergänzt Martin Kofler.<br />

inFO<br />

tis innovation park<br />

siemensstraße 19 - 39100 Bozen<br />

tel. 0471 568 144 - Fax 0471 568 145<br />

www.tis.bz.it - info@tis.bz.it<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 83<br />

P A G I N I E R U N G


84<br />

K L I M A H A U S<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

lust auf Behaglichkeit<br />

Es sind viele Dinge welche ein Raumkl<strong>im</strong>a kennzeichnen, Faktoren, die einander<br />

zuträglich sind oder auch nicht.<br />

Wer hat nicht schon mal gedacht:<br />

„Irgendwie fühle ich mich hier<br />

nicht wohl“, als er zu einer<br />

Wohnungseinweihung eingela<strong>den</strong> war.<br />

Manchmal ist die Temperatur zu hoch,<br />

vielleicht ziehts auch nur ein bisschen<br />

oder wir haben kalte Füße. Kurzum, es<br />

ist unbehaglich.<br />

Letztendlich best<strong>im</strong>mt der Mensch<br />

selbst, meist <strong>im</strong> Unterbewusstsein, ob<br />

ihm ein Raum passt oder ob er am<br />

liebsten woanders wäre. Wenn dicke<br />

Luft herrscht <strong>im</strong> Raum oder das Kratzen<br />

<strong>im</strong> Hals bedingt durch fehlende<br />

Luftfeuchtigkeit das Arbeiten unangenehm<br />

macht, können dies Indikatoren<br />

für ein schlechtes Raumkl<strong>im</strong>a sein.<br />

Was <strong>den</strong> Menschen auf der Gefühlsebene<br />

erfasst aber sind s<strong>im</strong>ple physikalische<br />

Einflüsse auf sein Nervensystem.<br />

Etwas. Das man <strong>mit</strong> Worten zu<br />

umschreiben versucht und doch meist<br />

unzureichend in Fakten gefasst wer<strong>den</strong><br />

kann. Diese Fakten aber, besser gesagt<br />

die Faktoren zur Definition des Raumkl<strong>im</strong>as,<br />

beschreiben allgemein was wir<br />

unter Behaglichkeit verstehen. Behaglich<br />

ist dort, wo wir uns wohl fühlen.<br />

abhängigkeiten<br />

Es gibt mehrere Faktoren, welche<br />

das Raumkl<strong>im</strong>a in Abhängigkeit<br />

zueinander best<strong>im</strong>men. So z.B. die<br />

Lufttemperatur, die Temperatur der<br />

umgeben<strong>den</strong> Oberflächen sowie die<br />

Feuchtigkeit und Geschwindigkeit der<br />

Luft. Wichtig für das Empfin<strong>den</strong> sind<br />

zu<strong>dem</strong> die Kleidung und die <strong>im</strong> Raum<br />

ausgeübte Tätigkeit. „Es ist natürlich<br />

für unser Befin<strong>den</strong> ein Unterschied ob<br />

wir <strong>im</strong> Raum nur Herumsitzen oder<br />

turnen“, erklärt Ing. Michele Carlini<br />

vom Studio Tecnico Carlini aus Bozen,<br />

„bei aktiver Tätigkeit ist für <strong>den</strong><br />

Menschen eine niedere Temperatur<br />

angenehmer als beispielsweise bei<br />

der Büroarbeit.“ Gerade bei längerem<br />

Aufenthalt in geschlossenen Räumen<br />

ist ein opt<strong>im</strong>ales Verhältnis dieser<br />

Faktoren zueinander äußerst wichtig.<br />

Andernfalls können schnelles Ermü<strong>den</strong>,<br />

Unkonzentriertheit, Unbehagen<br />

bis hin zu „kränklichen“ Symptomen<br />

die Folgen sein.<br />

gute voraussetzungen<br />

Erwiesenermaßen fühlt sich der<br />

Mensch in geschlossenen Räumen<br />

wohl, wenn die ge<strong>mit</strong>telte Temperatur<br />

zwischen Raumtemperatur und der<br />

Temperatur der ihn umgeben<strong>den</strong> Oberflächen<br />

<strong>im</strong> Bereich von 20-24°C <strong>im</strong><br />

Winter und 23-26°C <strong>im</strong> Sommer liegt.<br />

Das heißt, wenn <strong>im</strong> Winter die Wände<br />

eines schlecht gedämmten Gebäudes<br />

innenseitig eine Temperatur von nur<br />

16°C haben, muss die Raumtemperatur<br />

entsprechend höher sein, da<strong>mit</strong> sich<br />

ein Behaglichkeitsgefühl einstellt. „Der<br />

Idealfall ist natürlich die Temperierung<br />

der umgeben<strong>den</strong> Bauteile wie<br />

Fußbo<strong>den</strong>, Wand oder Decke. Hier hat<br />

man zum einen Strahlungswärme, die<br />

für <strong>den</strong> Menschen die angenehmste<br />

Wärmequelle ist, weil sie ähnlich der<br />

Sonne wirkt, und zum anderen wenig<br />

kalte Oberflächen <strong>im</strong> Raum. Diese Art<br />

der Heizung hat zu<strong>dem</strong> <strong>den</strong> Vorteil,<br />

dass sie großflächig verlegt und <strong>mit</strong><br />

niederen Temperaturen gearbeitet<br />

wer<strong>den</strong> kann. Wird nun ausreichender<br />

Luftwechsel <strong>mit</strong> gleichzeitiger<br />

Befeuchtung und Filterung der Luft<br />

<strong>mit</strong>tels einer kontrollierten Be- und<br />

Entlüftung gewährleistet, sind die physikalischen<br />

Hauptfaktoren für Behaglichkeit<br />

geschaffen.<br />

Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Kl<strong>im</strong>ahäuser haben gute Voraussetzungen<br />

für opt<strong>im</strong>ales Raumkl<strong>im</strong>a,<br />

aber es ist nicht alles Gold, was<br />

glänzt. Gerade be<strong>im</strong> Bau von Passivhäusern,<br />

<strong>dem</strong> sparsamsten aller<br />

Kl<strong>im</strong>ahäuser was Energie angeht, sind<br />

Standort und Nutzung genau aufeinander<br />

abzust<strong>im</strong>men. Dem Prinzip folgend,<br />

dass das Gebäude hauptsächlich<br />

durch die Sonne beheizt wird, muss<br />

es vor Überhitzung geschützt wer<strong>den</strong>,<br />

teils auch <strong>im</strong> Winter. Der Mensch und<br />

sein Wärmepotential spielen hierbei<br />

eine ganz wesentliche Rolle. Wird eine<br />

Zusatzheizung eingebaut, müssen<br />

hohe Temperaturschwankungen vermie<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>, welche zu Unbehagen<br />

führen wür<strong>den</strong>. Aufgrund der guten<br />

Rahmenbedingungen, welche vor<br />

allem die gute Dämmung, die Dichtigkeit<br />

des Gebäudes bei gleichzeitiger<br />

kontrollierter Be- und Entlüftung<br />

bedingen, wird sich in einem Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

normalerweise auch behaglich<br />

leben lassen.<br />

Baubiologie und Feng shui<br />

Das Raumkl<strong>im</strong>a ist aber auch noch<br />

anderen Einflüssen unterworfen.<br />

Biologische Baustoffe, Vermeidung<br />

von Elektrosmog und das Abst<strong>im</strong>men<br />

der Räume auf die Bedürfnisse des<br />

Unterbewusstseins sorgen für Harmonie<br />

<strong>im</strong> Raum. Geht es in der Baubiologie<br />

in erster Linie um Baustoffe,<br />

deren Verwendung und das Vermei<strong>den</strong><br />

von schädlicher Strahlung, wer<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />

Feng Shui Gebäude auf weitere äußere<br />

Bedingungen untersucht und gestaltet.<br />

Diese Jahrtausende alte Lehre beinhaltet<br />

in erster Linie ein ganzheitliches<br />

und gesundes Leben <strong>mit</strong> der Natur.<br />

Der Mensch soll in einem insgesamt<br />

positiven Umfeld leben, wobei <strong>im</strong>mer<br />

ein Gleichgewicht vorhan<strong>den</strong> sein soll.<br />

Gesundheitliche Probleme, familiäre<br />

Disharmonie oder mangelnder<br />

beruflicher Erfolg lassen sich diesen<br />

Grundsätzen folgend auf <strong>den</strong> Grundriss<br />

und die Gestalt von Gebäu<strong>den</strong><br />

zurückführen.<br />

Beispielsweise wissen viele Menschen<br />

nicht, warum sie morgens schlecht<br />

ausgeruht aufwachen. Liegt es am<br />

Bett, <strong>dem</strong> Radiowecker, der Antenne<br />

auf <strong>dem</strong> Dach oder an der Wasserader,<br />

auf der man unwissenderweise<br />

nächtigt?<br />

Vielleicht ist es auch zu warm oder<br />

eine stickige Luft, welche schlecht<br />

schlafen lässt. Letztendlich sind es<br />

viele Faktoren, welche ein Raumkl<strong>im</strong>a<br />

best<strong>im</strong>men. Moderne Raumplaner sind<br />

gefordert, die physikalisch opt<strong>im</strong>alen<br />

Bedingungen herzustellen und schließlich<br />

alles auf <strong>den</strong> einen <strong>Mit</strong>telpunkt zu<br />

fokussieren: <strong>den</strong> Menschen.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 85<br />

K L I M A H A U S


WerZalit ® ideal für<br />

ihre Kl<strong>im</strong>afassade.<br />

Das Thema Kl<strong>im</strong>ahaus ist hochaktuell. Laufend gibt<br />

es Neuheiten in Material- und Bautechnik. Zu diesen<br />

zählen auch die innovativen Fassa<strong>den</strong>profile und<br />

Werkstoffe von WERZALIT®, für welche Holzland Vaia<br />

in Leifers die Exklusivvertretung in Italien hat.<br />

WERZALIT® entsteht aus zerspantem, ausgesuchtem<br />

Holz in genau festgelegten Mischungsverhältnissen<br />

unter Hitze und Druck. Dadurch ist der Holzwerkstoff<br />

Werzalit extrem widerstandsfähig gegen Hitze<br />

und Nässe.<br />

Ob für Fassa<strong>den</strong>, Balkone oder Zäune, das weltweit<br />

patentierte Werzalit-Verfahren garantiert einzigartige<br />

Materialeigenschaften. Durch <strong>den</strong> Einsatz<br />

von witterungsbeständigen Fassa<strong>den</strong>profilen und<br />

wirkungsvollen Dämmstoffen führt die Luftzirkulation<br />

zwischen Mauerwerk und Fassade die Bau- und<br />

Nutzungsfeuchte nach außen ab. Die Fassa<strong>den</strong>profile<br />

bil<strong>den</strong> zu<strong>dem</strong> auch ein gestalterisches Element und<br />

harmonieren <strong>mit</strong> anderen architektonischen Elementen<br />

wie Beton, Glas oder Holz.<br />

Alle weiteren Infos zu diesem Thema gibt es bei<br />

Holzland Vaia in Leifers, auf <strong>dem</strong> Messestand der<br />

Kl<strong>im</strong>ahouse vom 25. bis 28. Januar 2007 oder unter<br />

www.holzlandvaia.it.<br />

ein individuelles<br />

holzhaus!<br />

Der Wunsch des Kun<strong>den</strong> ist oberstes Gebot bei<br />

innerhoferholzbau. Flexibel und <strong>mit</strong> höchsten Anforderungen<br />

an die Qualität wer<strong>den</strong> Niedrigenergiebauten<br />

in Holzbauweise schlüsselfertig ausgeführt.<br />

Bei Planung und Ausführung wer<strong>den</strong> neben <strong>den</strong><br />

neuesten technischen Standards vor allem die persönlichen<br />

Wünsche des Bauherrn und der Planer berücksichtigt.<br />

Dabei spielt die enge und bewährte Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> allen an der Bauausführung beteiligten<br />

Betriebe eine wichtige Rolle.<br />

Alle Häuser von innerhoferholzbau wer<strong>den</strong> als<br />

Kl<strong>im</strong>ahäuser erbaut und erreichen Energieverbrauchswerte<br />

zur Einstufung in die höchsten vorgesehenen<br />

Kategorien. Zu<strong>dem</strong> wer<strong>den</strong> auch Dachstühle, Balkone<br />

usw. gefertigt.<br />

Neben einer soli<strong>den</strong> und fachmännischen Erledigung<br />

aller Bauaufträge legt die Unternehmensführung<br />

besonderen Wert auf die pünktliche Fertigstellung der<br />

Bauten.<br />

Dazu Alois Innerhofer: „Wir begleiten und beraten die<br />

Bauherren während der gesamten Bauphase. Dieser<br />

ständige Kontakt ist wichtig und ermöglicht die<br />

schlüsselfertige Übergabe innerhalb weniger Monate<br />

bzw. innerhalb der <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Auftraggeber vereinbarten<br />

Termine.“<br />

inFO<br />

innerhofer holzbau<br />

handwerkerzone 8 - 39010 vöran<br />

tel. 0473 278 072 - Fax 0473 279 566<br />

mobil 335 548 94 93<br />

info@innerhofer-holzbau.it - www.innerhofer-holzbau.it


88<br />

K L I M A H A U S<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

ein Bauer <strong>im</strong> Passivhaus<br />

Gert Telfser ist Bauherr und Besitzer des ersten Kl<strong>im</strong>ahauses A Gold, einem<br />

Passivhaus, <strong>im</strong> Raum Naturns. Die <strong>mit</strong> hohen Qualitätsstandards ausgeführte neue<br />

landwirtschaftliche Hofstelle bietet Platz für <strong>den</strong> Alt- und <strong>den</strong> Jungbauern.<br />

Das Gebäude zeigt vor allem eines:<br />

moderne Architektur. „Es ist ein<br />

ganz besonderes Wohngefühl in<br />

unserem neuen He<strong>im</strong>, man lebt förmlich<br />

auf“, schwärmt Josef Telfser, Vater<br />

von Gert Telfser.<br />

entscheidungsfindung<br />

„Wir hatten nur eine best<strong>im</strong>mte<br />

Kubatur zur Verfügung, wieso also<br />

sich <strong>mit</strong> Dachschrägen plagen, wenn<br />

es auch einfacher geht“, begründet<br />

der „Altbauer“ die Wahl einer „kubistischen“<br />

Formensprache. Der Entscheidung,<br />

ein Passivhaus zu bauen,<br />

war sondern vorausgegangen waren<br />

das Sammeln von Informationen und<br />

das Anschauen von bereits gebauten<br />

Passivhäusern in der weiteren Umgebung<br />

vorausgegangen. „Wir sind der<br />

Meinung dass unser Geld so gut investiert<br />

ist und dass wir für die Umwelt<br />

einen angemessenen Beitrag leisten. “,<br />

stellt der Josef Telfser klar. Die Wahl<br />

fiel auf ein Passivhaus des Malser<br />

Unternehmens Klas Haus, welche die<br />

Projektierung schlüsselfertig angeboten,<br />

<strong>mit</strong> einem schlüssigen Gesamtkonzept<br />

überzeugt und letztendlich für<br />

eine ausgezeichnete Ausführung Sorge<br />

getragen hat.<br />

ausführung<br />

Das Gebäude wurde in Massivbauweise<br />

erstellt und dessen Dach<br />

und Außenmauern entsprechend dick<br />

gedämmt. Das Treppenhaus wurde<br />

thermisch getrennt und zählt so<strong>mit</strong><br />

nicht zur beheizten Kubatur. Dreifachverglasung<br />

und Passivhaustüren<br />

verhindern ein Entweichen von teurer<br />

Energie. Die kontrollierte Be- und Entlüftung<br />

sowie Wandheizung bzw. in<br />

Teilbereichen auch Fußbo<strong>den</strong>heizung<br />

sorgen für ein behagliches Raumkl<strong>im</strong>a.<br />

Die Wärme wird geothermisch aus<br />

<strong>dem</strong> Bo<strong>den</strong> bezogen, für Strom sorgt<br />

eine Photovoltaikanlage an Fassade<br />

und auf <strong>dem</strong> Dach. <strong>Mit</strong> dieser Technik<br />

ist man sozusagen energieunabhängig,<br />

Josef telfser<br />

die Wärme aus der Erde ist abgesehen<br />

vom Strom für die Wärmepumpe<br />

kostenlos ebenso wie die Energie<br />

der Sonne. Und schließlich wird der<br />

eventuell mehr produzierte Strom an<br />

<strong>den</strong> Energieversorger verkauft, sodass<br />

der Blick auf steigende Ölpreise ein<br />

amüsiertes Lächeln hervorzaubert. Da<br />

Passivhäuser extrem wenig Energie<br />

abgeben, leistet man so<strong>mit</strong> einen großen<br />

Beitrag zu aktivem Kl<strong>im</strong>aschutz.<br />

Vor der sommerlichen Überhitzung<br />

schützen außenliegende Raffstore welche<br />

sich vollautomatisch regeln lassen.<br />

Die Raffstores haben <strong>den</strong> Vorteil, dass<br />

die Hitze draußen bleibt, die Bewohner<br />

trotz<strong>dem</strong> der Blick in die Natur erhalten<br />

bleibt, sich also nicht „eingekastelt“<br />

fühlen, wie es bei Rolllä<strong>den</strong> der<br />

Fall wäre.<br />

Wohngefühl<br />

„Dass die Architektur sich von<br />

<strong>den</strong> anderen Häusern etwas abhebt<br />

stört uns überhaupt nicht, sondern <strong>im</strong><br />

Gegenteil, dieses Gebäude hat viele<br />

Vorteile“, führt der Hausherr weiter<br />

aus, „große Fenster erlauben einen<br />

herrlichen Blick in unsere Obstwiesen<br />

oder Schloss Juval und bei Nacht<br />

kann man ausgezeichnet die Sterne<br />

betrachten“. Weiße Putzflächen und<br />

große Fensterflächen zur Südseite<br />

beschreiben zunächst das Gebäude.<br />

Die offene Fassade sucht <strong>den</strong> Bezug<br />

zu <strong>den</strong> Obstwiesen und bildet eine<br />

Art „Brücke“ zwischen Wohnen und<br />

Erwerb. Den Ankommen<strong>den</strong> erwartet<br />

moderne Architektur eingebun<strong>den</strong> in<br />

ländliche Umgebung. Architektur und<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz verbin<strong>den</strong> sich in diesem<br />

Gebäude zur gebauten Vision des Bauherrn.<br />

„Unser neues He<strong>im</strong> muss etwas<br />

Angenehmes an sich haben, schließt<br />

Herr Telfser schmunzelnd, „<strong>den</strong>n so<br />

mancher Gast findet oft ziemlich spät,<br />

dass es Zeit wäre, he<strong>im</strong>zugehen. Aber<br />

für uns ist dies ein Zeichen, dass wir<br />

ein schönes Zuhause haben.“


90<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

südtirol Fenster für Jordanien<br />

Es war schon ein ungewöhnlicher Auftrag, <strong>den</strong> der Fensterspezialist aus Gais <strong>im</strong><br />

vergangenen Jahr abgewickelt hat.<br />

Die Anfrage kam über einen ehemaligen<br />

jordanischen Stu<strong>den</strong>ten,<br />

der in Rom studierte und jetzt <strong>im</strong><br />

Ahrntal lebt. Max Serdah hat dann<br />

auch als Dolmetscher und jordanischer<br />

Vertrauensmann Firmenschef Werner<br />

Seeber und sein Team nach Jordanien<br />

begleitet. Dazu Werner Seeber: „Um<br />

<strong>den</strong> Auftrag zu bekommen, haben wir<br />

nach <strong>den</strong> Plänen der Villa ein Muster<br />

angefertigt und sind <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Angebot<br />

nach Jordanien geflogen. Der Kunde<br />

ist der Präsi<strong>den</strong>t von der „Bank of<br />

Jordan“ und be<strong>im</strong> Objekt handelte<br />

es sich um seine Privatvilla. Wir<br />

mussten natürlich auf das Ritual des<br />

Feilschens und Handels eingehen; das<br />

hat insgesamt drei Tage gedauert und<br />

der Auftrag wurde schlussendlich per<br />

v.l.: Bauing. mr. hassan, Bauherr mr. Fakhouri und Werner seeber von<br />

südtirol Fenster<br />

Handschlag besiegelt“, erinnert sich<br />

Werner Seeber.<br />

Besuch <strong>im</strong> Werk<br />

Einige Wochen später, Ende April<br />

2005, kam der Kunde zu Besuch nach<br />

Gais, um sich <strong>den</strong> Betrieb anzusehen.<br />

Die Jordanier haben eine hohe<br />

Baukultur <strong>im</strong> eigenen Land und sie<br />

hatten auch genaue Vorstellungen von<br />

Ausführung und Qualität der Fenster.<br />

Bis zum Herbst war dann der Rohbau<br />

soweit fertig, dass ein Team aus Gais<br />

die Rohmaße auf der Baustelle nehmen<br />

konnte. Im Mai 2006 war dann wieder<br />

ein Besuch der Jordanier bei Südtirol<br />

Fenster angesagt, um die fertigen<br />

Fenster zu sehen und die Abnahme zu<br />

bestätigen. Vom Geometer Egon Tauber<br />

generalstabsmäßig geplant wurde<br />

dann ein großer Container bela<strong>den</strong> <strong>mit</strong><br />

Fenstern, Montage- und Reservematerial<br />

von Gais aus per Lkw und später<br />

per Schiff auf die Reise nach Jordanien<br />

geschickt.<br />

andere länder andere sitten<br />

In frem<strong>den</strong> Kulturen gelten andere<br />

Sitten, speziell <strong>im</strong> Umgang <strong>mit</strong> Frauen.<br />

Bei der Montage einfach das Hemd ausziehen,<br />

weil einem zu heiß ist, kann <strong>mit</strong><br />

Problemen verbun<strong>den</strong> sein, besonders<br />

dann wenn z.B. Putzfrauen die Fenster-Monteure<br />

<strong>mit</strong> freiem Oberkörper<br />

sehen. Insgesamt war die dreiwöchige<br />

Montagearbeit für Andreas Prenn,<br />

Johann Unteregelsbacher, Albert Steiner<br />

und Florian Winkler ein Erlebnis. Sie<br />

wür<strong>den</strong> nach eigenen Angaben sofort<br />

wieder fahren. Das kann gut passieren,<br />

<strong>den</strong>n ein weiterer Auftrag ist schon so<br />

gut wie fix. Zur Einweihung der Villa<br />

gab es ein großes Fest, zu <strong>dem</strong> die Firmenchefs<br />

aus Gais natürlich eingela<strong>den</strong><br />

waren. <strong>Mit</strong> dabei auch der Bürgermeister<br />

von Amann. Dazu Werner Seeber:<br />

„<strong>Mit</strong>tlerweile hat sich eine gute persönlich<br />

Beziehung zum Kun<strong>den</strong> entwickelt<br />

und Fenster für die zwei Villen der<br />

Töchter sind schon spruchreif…“ Und<br />

auch die <strong>Mit</strong>arbeiter freuen sich schon<br />

auf <strong>den</strong> nächsten Auftrag.<br />

inFO<br />

südtirol Fenster gmbh<br />

industriezone - 39030 gais<br />

tel. 0474 504 257 - Fax 0474 504 455<br />

info@suedtirol-fenster.com<br />

www.suedtirol-fenster.com


92<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Denkmalschutz kontra<br />

eigentum?<br />

Im Bereich Denkmalschutz geraten zwei elementare Bürgerrechte in Konflikt: Das<br />

Recht auf Eigentum und das Recht auf Erhalt der Vergangenheit. Ein Gespräch <strong>mit</strong><br />

Waltraud Kofler-Engl, Leiterin des Amts für Kunst- und Bau<strong>den</strong>kmäler.<br />

<strong>Radius</strong>: Ab wann haben wir es <strong>mit</strong><br />

einem Denkmal zu tun?<br />

W. Kofler-Engl: Dem Gesetz nach<br />

kann man ein Objekt unter Schutz<br />

stellen, wenn es 50 Jahre alt ist. In<br />

unserer schnelllebigen Zeit, ist diese<br />

Definition allerdings veraltet. Nehmen<br />

sie das Beispiel Cinema Corso. Eines<br />

der besten Stücke der rationalistischen<br />

Architektur in Bozen; es wurde abgerissen,<br />

als es 49 Jahre alt war.<br />

<strong>Radius</strong>: Bei <strong>den</strong> Besitzern historischer<br />

Gebäude sind Sie nicht unbedingt<br />

gern gesehen?<br />

W. Kofler-Engl: Die Eigentümer<br />

erheben oft Einspruch gegen geplante<br />

Unterschutzstellungen. Leider wird<br />

je nach politischen Beziehungen des<br />

Betreffen<strong>den</strong> diesen Einsprüchen nur<br />

zu oft nachgegeben. Wir sind dann<br />

machtlos. Die Leute verstehen oft<br />

nicht, <strong>mit</strong> welchem Wert sie es zu<br />

tun haben und sehen nur die Nachteile,<br />

befürchten, nicht mehr frei über<br />

ihren Besitz verfügen zu können.<br />

Dabei ist ein Haus eben mehr als<br />

nur Höhe x Breite x Geld. Denkmalschutz<br />

ist keineswegs eine Beeinträchtigung.<br />

<strong>Radius</strong>: Alter Baubestand heißt ja<br />

auch nicht einfach nur alte und feuchte<br />

Mauern ... .<br />

W. Kofler-Engl: Im Gegenteil: Die<br />

baubiologische Qualität der meisten<br />

älteren Gebäude ist hervorragend, die<br />

Lage ebenso. N<strong>im</strong>mt man noch Flair,<br />

St<strong>im</strong>mung, Botschaften eines Gebäudes<br />

dazu, müsste man doch eigentlich<br />

verstehen, dass die Erhaltung dieser<br />

Objekte nicht bloßem Romantizismus<br />

entspringt, sondern auch Erhaltung<br />

von Qualität ist, ganz abgesehen vom<br />

historischen Wert.<br />

<strong>Radius</strong>: Viele Eigentümer fürchten<br />

die hohen Kosten, die <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Erhalt<br />

eines historischen Gebäudes verbun<strong>den</strong><br />

sind.<br />

W. Kofler-Engl: Der Denkmalschutz<br />

bringt natürlich für <strong>den</strong> Eigentümer<br />

die Pflicht <strong>mit</strong> sich, das betreffende<br />

Objekt zu erhalten und seinen Fortbestand<br />

zu gewährleisten. Dafür erhält<br />

er aber auch Steuererleichterungen.<br />

Wir haben ein jährliches Budget von<br />

6 mio. Euro und sind besser gestellt<br />

als viele andere Regionen Italiens oder<br />

andere Länder Europas. Wir decken<br />

grundsätzlich die Mehrkosten ab, die<br />

aufgrund unserer Auflagen entstehen.<br />

Das heißt wir zahlen die Mehrkosten<br />

für spezialisierte Handwerker oder<br />

besondere Materialien usw.<br />

<strong>Radius</strong>: Ich kann aber mein unter<br />

Schutz stehendes Eigentum nicht<br />

einfach umbauen oder erweitern wie<br />

ich möchte.<br />

W. Kofler-Engl: Besitzer von schützenswerten<br />

Objekten und hierunter<br />

fallen nicht nur Paläste oder Fresken,<br />

also nicht nur „Hochkunst“, haben<br />

Recht auf kostenlose fachliche Beratung<br />

unsererseits. Allerdings haben sie<br />

auch die Pflicht, jede Änderung genehmigen<br />

zu lassen. Aber keine Angst,<br />

wir wollen unsere Denkmäler nicht als<br />

museales Stück unter eine Käseglocke<br />

stellen, sondern einer sinnvollen, kompatiblen<br />

modernen Nutzung zuführen.<br />

<strong>Radius</strong>: Wieviel erhaltenswerte Objekte<br />

gibt es in Südtirol ungefähr?<br />

W. Kofler-Engl: Seit der Übernahme<br />

durch die Provinz vom Staat haben<br />

wir <strong>mit</strong> der systematischen Erfassung<br />

der Objekte begonnen, die bis 1988<br />

abgeschlossen war. Aber der Denkmalbegriff<br />

wandelt sich, Denkmalschutz<br />

ist ein fortlaufender Prozess. Denkmalqualität<br />

hat eigentlich alles Überdauerte,<br />

was repräsentativ ist für alle<br />

Schichten des Lebens, ein Weberhaus,<br />

ein Stadl, die Holzhütte, wo Mahler<br />

komponierte, eine alte Bauernhütte,<br />

das Sieges<strong>den</strong>kmal in Bozen (auch<br />

wenn das von best<strong>im</strong>mter Seite nicht<br />

gerne gehört wird) ebenso wie das<br />

Ex-Gil-Gebäude oder ein Wegstock.<br />

Wir zählen derzeit etwa 5.000 Objekte,<br />

davon ca. ein Drittel sakrale Objekte<br />

„auf gebautem bauen ...“<br />

Im Dialog<br />

<strong>mit</strong> historischer<br />

Bausubstanz;<br />

Eine Recherche<br />

in Südtirol“<br />

ist der Titel<br />

eines <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr<br />

von Susanne<br />

Waiz herausgegebenen<br />

Buches. Das Buch zeigt anhand<br />

von konkreten Beispielen einen<br />

Weg für <strong>den</strong> sensiblen und bewussten<br />

Umgang <strong>mit</strong> historischem Baubestand.<br />

Das Buch will sich nicht in die zahllosen,<br />

nur einem Kreis von Kunsthistorikern<br />

und Architekten bekannten<br />

Bände von Fachliteratur eingliedern,<br />

sondern richtet sich bewusst an ein<br />

breites Publikum. Jeder Einzelne soll<br />

sich seiner Verantwortung gegenüber<br />

<strong>dem</strong> alten Baubestand bewusst wer-<br />

und nur etwa 3.000 tatsächliche Bau<strong>den</strong>kmäler.<br />

<strong>Radius</strong>: Wie viele kommen jährlich<br />

dazu?<br />

W. Kofler-Engl: Wir haben <strong>im</strong> Jahr<br />

ca. 15 neue Unterschutzstellungen,<br />

wobei ich sagen muss, dass es eigentlich<br />

mehr als das Doppelte wären,<br />

leider übergeht die Landesregierung<br />

oft unsere Anträge und gibt <strong>den</strong> Einsprüchen<br />

der Eigentümer nach.<br />

<strong>den</strong>. „Auf Gebautem bauen“ ist Metapher<br />

für neue Architektur in historischem<br />

Ambiente. Das Buch ist in drei<br />

Teile gegliedert: Burg – Dorf – Stadt.<br />

Anhand von sorgfältig ausgewählten<br />

Beispielen wird gezeigt, dass ein sensibler<br />

und bewusster Umgang <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

vorhan<strong>den</strong>en Baubestand keineswegs<br />

<strong>im</strong> Widerspruch zur zeitgemäßen Architektur<br />

stehen muss, dass der Dialog<br />

zwischen Alt und Neu vielmehr sehr<br />

spannend und bereichernd sein kann.<br />

architekten und<br />

Denkmalschützer gemeinsam<br />

Architekten und Denkmalschützer,<br />

so der Appell der Herausgeberin, müssen<br />

sich nicht verständnislos gegenüberstehen,<br />

sondern vereint <strong>den</strong> Konflikt<br />

zwischen Alt und Neu auflösen<br />

und eine gemeinsame Sprache fin<strong>den</strong>.<br />

Vorhan<strong>den</strong>es muss in Schichten zerlegt<br />

und interpretiert wer<strong>den</strong>, bevor <strong>im</strong><br />

Sinne einer verbesserten oder neuen<br />

Nutzung weitergebaut, angebaut oder<br />

rekonstruiert wer<strong>den</strong> kann. Das Buch<br />

stellt aktuelle Beispiele für Aufwertung<br />

und neue Nutzung von historischer<br />

Bausubstanz in Südtirol vor. Die<br />

klaren und absichtlich kurz gehaltenen<br />

Texte sind von Fotos und Planzeichnungen<br />

begleitet. Die Spanne reicht<br />

von der <strong>mit</strong>telalterlichen Burganlage<br />

über Stadthäuser und ländliche Ensembles<br />

bis zu <strong>den</strong> Bau<strong>den</strong>kmälern der<br />

Moderne. Das Buch „Auf Gebautem<br />

bauen“ ist <strong>im</strong> Folio-Verlag Wien/Bozen<br />

erschienen. Herausgegeben wurde<br />

es von Susanne Waiz gemeinsam <strong>mit</strong><br />

der Galerie Lungomare. Susanne Waiz,<br />

geboren in Wien, lebt als freie Architektin<br />

<strong>mit</strong> Schwerpunkt Denkmalpflege<br />

und Museumsarchitektur in Bozen.<br />

93<br />

B A U W I R T S C H A F T


94<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Kultur neu „eingekleidet“<br />

„Und dies ist das Tüpfelchen auf <strong>dem</strong> „i“, welch ein herrlicher Ausblick auf unser<br />

Tal“, <strong>mit</strong> diesen Worten präsentierte Bürgermeister Schiefer „seine“ Terrasse des<br />

neuen Kulturhauses in Kurtatsch.<br />

nicht ohne Stolz führt er durch das<br />

vor kurzem fertig gestellte Gebäude:<br />

„Es war ein langer Weg bis zur<br />

Fertigstellung <strong>im</strong> Mai dieses Jahres,<br />

aber es hat sich wirklich gelohnt,<br />

unser kulturelles Leben findet nun in<br />

wunderbaren Räumen statt.“<br />

Als eine der ersten Gemein<strong>den</strong>, welche<br />

bereits Ende der 60er Jahre ein Kulturhaus<br />

erbaute, legt Kurtatsch großen<br />

Wert auf die Pflege von Traditionen.<br />

Nach <strong>dem</strong> Bau 1969 durch <strong>den</strong> Architekten<br />

Helmut Maurer bildete das<br />

Kulturhaus über 30 Jahre lang <strong>den</strong><br />

<strong>Mit</strong>telpunkt kulturellen Lebens von<br />

Vereinen, Theatergruppen Chören usw.<br />

Da gerade öffentliche Gebäude <strong>mit</strong><br />

<strong>den</strong> Jahren eine technische Auffrischung<br />

brauchen, veranlasste die<br />

Gemeinde 1994 die Auslobung eines<br />

Wettbewerbes, um <strong>den</strong> Ansprüchen der<br />

Gegenwart gerecht zu wer<strong>den</strong>. „Als ich<br />

zusammen <strong>mit</strong> der Architektin Anita<br />

Schenk <strong>den</strong> Wettbewerb gewonnen<br />

hatte, dauerte es noch ganze zehn<br />

Jahre bis zum Baubeginn,“ erläutert<br />

Architekt Wolfram H. Pardatscher aus<br />

Meran, „zwischenzeitlich gründete ich<br />

<strong>mit</strong> <strong>den</strong> Architekten Joach<strong>im</strong> Clemens,<br />

Klaus Valtingojer und Alex Teti die<br />

Sozietät PVC-architects, welche dann<br />

Ausführungsplanung und Bauleitung<br />

übernommen hat.“<br />

Umfeld und architektur<br />

Umgeben von historischen Mauern,<br />

in Nachbarschaft <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ansitz<br />

Freienfeld und dessen ehemaligen<br />

Gesindehäusern bewahrt sich das neu<br />

gestaltete Kulturhaus eine behutsame<br />

Eigenständigkeit. Materialien, Farben<br />

und Formensprache kommunizieren<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Umfeld und interpretieren<br />

<strong>den</strong> Ort und seine Tradition. Kupfer als<br />

<strong>Mit</strong>tel in der Rebenpflege verwendet,<br />

dessen grüne Patina das Symbol des<br />

wachsen<strong>den</strong> Weins und schließlich das<br />

Rot eines genussvollen Lagreins ver<strong>mit</strong>teln<br />

zwischen landwirtschaftlicher<br />

Kultur und gesellschaftlichem Leben.<br />

Ganz bewusst bil<strong>den</strong> das Kulturhaus<br />

und dessen Architektur einen Ankerpunkt<br />

von Geschichte und Tradition<br />

sowie einen Wegweiser in die Zukunft<br />

von Kurtatsch.<br />

Dass der Standort für das Kulturhaus<br />

einer gewissen Logik folgt, erklärt ein<br />

Blick auf die Zeit nach <strong>dem</strong> 2. Weltkrieg.<br />

„An diese Zeit kann ich mich<br />

noch gut erinnern“, führt Bürgermeister<br />

Schiefer aus, „damals gab es dort<br />

eine Rebschule, von uns <strong>im</strong>mer nur<br />

das Treibhaus genannt, sowie eine Kegelbahn.<br />

Später kam noch die Feuerwehr<br />

dazu. Und wir Buben hatten auf<br />

<strong>dem</strong> Vorbereich unseren ‚kulturellen<br />

<strong>Mit</strong>telpunkt’, <strong>den</strong> Bolzplatz.“ In un<strong>mit</strong>telbarer<br />

Nähe zu Schule, Gemeinde<br />

und Kindergarten lag es nahe, hier das<br />

Kulturhaus zu errichten. So mussten<br />

für <strong>den</strong> in Sichtbeton errichteten<br />

Neubau – in dieser Zeit modern, für<br />

manchen aber eher revolutionär und<br />

sehr gewöhnungsbedürftig – die Bestandsgebäude<br />

weichen, um Vereinen,<br />

<strong>dem</strong> Theater, <strong>den</strong> Chören usw. entsprechende<br />

Räumlichkeiten zu bieten.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 95<br />

Ö F F E N T L I C H E B A U T E N


96<br />

P A G I N I E R U N G<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

Update<br />

Weil Ansprüche an das Gebäude<br />

sich ändern, vielseitige Medien zum<br />

Einsatz gebracht wer<strong>den</strong> und der<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz seinen Tribut fordert,<br />

brauchen vor allem öffentliche<br />

Gebäude nach und nach eine Runder-<br />

neuerung. „Unser Konzept war relativ<br />

einfach“, erklärt Architekt Wolfram<br />

Pardatscher seinen Entwurf, „es gibt<br />

ein bestehendes Gebäude, welches<br />

erhalten und <strong>den</strong> technischen Anforderungen<br />

der heutigen Zeit angepasst<br />

wer<strong>den</strong> sollte. Gleichzeitig haben wir<br />

das Gebäude auch architektonisch<br />

etwas aufgefrischt.“ Das Gebäude wird<br />

dominiert von Offenheit, das Foyer<br />

wird zum Empfang, Bar und leder-<br />

bezogene Bänke la<strong>den</strong> ein zum<br />

Plausch. Zum Hof erlauben Glas-<br />

Schiebeelemente eine mühelose Erweiterung<br />

in <strong>den</strong> Außenbereich. Durch<br />

die neue Empore und die talseitige<br />

Erweiterung fin<strong>den</strong> nun bis zu 400<br />

Personen Platz <strong>im</strong> Kulturhaus. Holz<br />

dominiert <strong>den</strong> Innenraum, die Fassade<br />

des Zuschauerraums gibt einen beeindrucken<strong>den</strong><br />

Blick ins Tal. Ein Aufzug<br />

und die Küche <strong>im</strong> Untergeschoss<br />

ermöglichen eine tadellose Verköstigung<br />

bei Veranstaltungen sowie die<br />

<strong>mit</strong>tägliche Ausspeisung der Schüler.<br />

Events wie „Fußball live“ haben diesen<br />

Sommer bereits großen Anklang<br />

gefun<strong>den</strong>.<br />

ein haus für alle<br />

„Wir haben jetzt wieder ein Haus<br />

für unsere Gemeinde, welches sehr<br />

vielen Wünschen seitens der Vereine,<br />

der Jugend usw. entspricht“, erläutert<br />

Bürgermeister Schiefer abschließend,<br />

„trotz der langen Phase zwischen<br />

Ausschreibung und Ausführung von<br />

fast zehn Jahren konnten die Kosten<br />

nahezu eingehalten wer<strong>den</strong>. Die<br />

Gemeinde Kurtatsch, die ausführen<strong>den</strong><br />

Handwerker und nicht zuletzt Architekt<br />

Wolfram H. Pardatscher dürfen<br />

sich zu einem gelungenen Projekt<br />

beglückwünschen.“<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 97<br />

P A G I N I E R U N G


98<br />

S E R V I C E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

heizen <strong>mit</strong> Köpfchen<br />

Das Thema Heizen bewegt nicht nur viele Private und Kondominien, sondern<br />

auch öffentliche Einrichtungen wie Gemein<strong>den</strong>, Schulen, Schw<strong>im</strong>mbäder und<br />

vor allem Hotels. Energiecontracting ist eine neue Finanzierungsform.<br />

Die Kosten für fossile Brennstoffe<br />

wie Öl oder Gas steigen konstant<br />

und sind finanziell kaum noch<br />

tragbar. Zu<strong>dem</strong> sind dies „unsichere“<br />

Energieträger, welche sehr stark von<br />

politischen Schwankungen beeinflusst<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Es genügt eine kleine Krise oder Unruhe<br />

und schon schwebt die gesamte<br />

Energieversorgung in der Luft.<br />

Umstieg als lösung<br />

Der Umstieg auf erneuerbare Energie<br />

ist also die einzige Möglichkeit,<br />

um eine unabhängige Sicherheit in<br />

der Energieversorgung zu haben und<br />

die Heizkosten erheblich zu senken.<br />

Hier ist zwar die Investition in eine<br />

entsprechende Anlage höher, langfristig<br />

gesehen zahlt sie sich aber in<br />

je<strong>dem</strong> Fall aus. Um eine Pellets- oder<br />

Kondominium in mals, welches ohne investitionskosten eine neue Pelletsanlage<br />

erhalten hat und so<strong>mit</strong> eine jährliche energieeinsparung erzielt.<br />

Hackgutheizung ohne eigene Investitionskosten<br />

zu finanzieren und sofort<br />

jährliche Heizkosten zu sparen und die<br />

Umwelt zu schonen gibt es das interessante<br />

Finanzierungsmodell Energiecontracting.<br />

neuheit energiecontracting<br />

So, wie man heutzutage das Auto<br />

<strong>mit</strong> Leasing kauft, als Gastbetrieb die<br />

Kaffeemaschine vom Kaffeelieferant<br />

bekommt oder das Handy über <strong>den</strong><br />

jeweiligen Telefonanbieter symbolisch<br />

um 1 Euro bezieht, so funktioniert es<br />

auch <strong>mit</strong> Energiecontracting.<br />

Energiecontracting ist eine vertraglich<br />

vereinbarte Dienstleistung zwischen<br />

<strong>dem</strong> Gebäudeeigentümer und einen<br />

Energiedienstleistungsunternehmen“<br />

erklärt Ilona Ganthaler, <strong>Geschäft</strong>sführerin<br />

der Firma Saturn GmbH aus<br />

Sterzing. Das Energiedienstleistungsunternehmen<br />

plant, realisiert und<br />

finanziert die gesamte Pellets- oder<br />

Hackgutheizung, übern<strong>im</strong>mt die<br />

Lieferung des Brennstoffes und hält<br />

die Anlage während der gesamten<br />

Vertragslaufzeit instand.<br />

Funktionsweise ähnlich<br />

einem Fernheizwerk<br />

Der Gebäudeeigentümer zahlt <strong>dem</strong><br />

EDU (Energiedienstleistungsunternehmen)<br />

<strong>den</strong> vereinbarten Preis pro<br />

verbrauchte Kilowattstunde. „Im<br />

Prinzip funktioniert Contracting<br />

ähnlich wie ein Fernheizwerk, nur<br />

eben lokal <strong>im</strong> Gebäude“, fügt Ilona<br />

Ganthaler hinzu. „Contracting ist eine<br />

gute Alternative für Gebäude, welche<br />

z.B. außerhalb der Versorgungszone<br />

von Fernheizwerken liegen“, bemerkt<br />

die <strong>Geschäft</strong>sführerin von Saturn.<br />

„Wir sind stets bemüht unsere Kun<strong>den</strong><br />

opt<strong>im</strong>al zu informieren, <strong>den</strong>n je mehr<br />

Informationen ein potenzieller Kunde<br />

über unser Angebot hat, umso größer<br />

ist auch sein Interesse <strong>mit</strong> uns zusam-<br />

ilona ganthaler<br />

men zu arbeiten und die Investition<br />

in Aufklärungsarbeit macht sich für<br />

beide Seiten bezahlt.“<br />

interessantes<br />

Finanzierungsmuster<br />

Diese Form des Leasings funktioniert<br />

in Österreich und Deutschland<br />

schon seit vielen Jahren erfolgreich.<br />

Viele Gemein<strong>den</strong>, Hotels und Kondominien<br />

lassen sich die aufwendigen<br />

Heizanlagen über ein solches Muster<br />

finanzieren. Aber auch für Bau- und<br />

Immobiliengesellschaften, welche<br />

schlüsselfertige Wohnanlagen errichten,<br />

ist Contracting eine durchaus<br />

interessante Finanzierungsmethode.<br />

So konnte die Firma Saturn <strong>im</strong> letzten<br />

Jahr zahlreiche Neukun<strong>den</strong> in Südtirol<br />

sowohl <strong>im</strong> öffentlichen als auch <strong>im</strong><br />

privaten Sektor gewinnen.<br />

inFO<br />

saturn gmbh<br />

handwerkerzone Unterackern<br />

39049 sterzing<br />

tel. 0472 759 042<br />

Fax 0472 759 298<br />

info@saturn-energie.it<br />

www.saturn-energie.it<br />

neues Beratungszentrum<br />

<strong>im</strong> Februar wird die Raiffeisenkasse<br />

Bruneck am Brunecker Gilmplatz<br />

das neue „Beratungszentrum Bauen<br />

& Wohnen“ eröffnen. Nach<strong>dem</strong> <strong>den</strong><br />

Kun<strong>den</strong> bereits seit vielen Jahren bei<br />

Fragen rund ums Bauen zur Seite<br />

gestan<strong>den</strong> wird, wird nun <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

eigenen Zentrum die Bedeutung der<br />

spezialisierten Wohnbauberatung<br />

untermauert.<br />

Das „Beratungszentrum Bauen & Wohnen“<br />

versteht sich als Anlaufstelle für<br />

alle kauf-, bau- und sanierungswilligen<br />

Kun<strong>den</strong> und bietet eine dauerhafte und<br />

ganzheitliche Beratung vor, während<br />

und nach der Bauphase. Geboten wer<strong>den</strong><br />

Hilfestellung bei <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten<br />

Ansuchen wie Wohnbauförderung,<br />

Energiesparmassnahmen, Wiedergewinnung<br />

von Gebäu<strong>den</strong>, Energieausweis<br />

usw. In punkto Finanzierung<br />

wer<strong>den</strong> maßgeschneiderte Angebote<br />

zusammengestellt und eine individuelle<br />

Beratung für einen angemessenen Versicherungsschutz<br />

geboten. Die Klärung<br />

verschie<strong>den</strong>er familienrechtlicher Angelegenheiten<br />

rundet das Angebot ab.<br />

Günther Pichler, Günther Falkensteiner<br />

und Elke Rieder freuen sich darauf,<br />

ihre Kun<strong>den</strong> in <strong>den</strong> neuen Räumlichkeiten<br />

am Gilmplatz zu beraten. Um<br />

eine telefonische Terminvereinbarung<br />

unter 0474 584 000 wird ersucht.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 99<br />

S E R V I C E


100<br />

U N T E R N E H M E N / B A U G E W E R B E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

rechtzeitige infos – schlüssel zum erfolg<br />

Die Bauservice KG in Brixen ist <strong>mit</strong><br />

ihrer langjährigen Branchenerfahrung,<br />

einem Kun<strong>den</strong>stamm von<br />

über 700 Unternehmen und über 1.200<br />

wöchentlich erbrachten Dienstleistungen<br />

absoluter Markführer in Südtirol<br />

<strong>im</strong> Bereich Ver<strong>mit</strong>tlung von öffentlichen<br />

und privaten Bauaufträgen.<br />

Das Dienstleistungsunternehmen<br />

informiert Handwerks- und Baufirmen<br />

über öffentliche Ausschreibungen<br />

und deren Ergebnisse, Projektierungsaufträge<br />

und genehmigte Projekte<br />

der öffentlichen Verwaltungen sowie<br />

Baukonzessionen und Grundzuweisungen<br />

und ermöglicht ihnen so stets<br />

rechtzeitig über neue Ausschreibungen<br />

informiert zu sein um termingerecht<br />

für die Einladung anzusuchen oder<br />

ihre Angebote unterbreiten zu können.<br />

Die Unternehmer ersparen sich da<strong>mit</strong><br />

die zeit- und kostenaufwendige Suche<br />

nach privaten und öffentlichen Aufträgen;<br />

außer<strong>dem</strong> wer<strong>den</strong> sie auch effizient<br />

beraten. Die kostenlose Beratung<br />

und Beistand in allen Rechtsfragen des<br />

öffentlichen und privaten Bauwesens,<br />

Zugang zu allen gesetzlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />

der öffentlichen Vergabe bzw.<br />

Freischw<strong>im</strong>mbad schenna, wo alle Z<strong>im</strong>mermanns-, spengler-, Fassa<strong>den</strong>- und abdichtungsarbeiten von der Firma gostner<br />

Dachbau aus vahrn ausgeführt wur<strong>den</strong>. ausschreiber: gemeinde schenna. veröffentlicht von Bauservice <strong>im</strong> Jahre 2004<br />

der Bauwirtschaft gehören ebenfalls<br />

zum Service.<br />

Über aktuelle Neuerungen in gesetzlichen<br />

Best<strong>im</strong>mungen wird laufend<br />

informiert.<br />

rundum informiert<br />

<strong>Mit</strong> Bauservice erhalten Bau- und<br />

Handwerksfirmen, aber auch Freiberufler<br />

und Banken eine Komplett-In-<br />

formation über das gesamte Bauwesen<br />

Südtirols. Um auch <strong>den</strong> kleineren<br />

Handwerksbetrieben, welche vor allem<br />

auf Bezirksebene arbeiten, entgegenzukommen,<br />

können die einzelnen<br />

Dienstleistungen auch auf eine<br />

best<strong>im</strong>mte Zone l<strong>im</strong>itiert abonniert<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Interessierte können die Demoversion<br />

auf www.bauservice.it testen.<br />

Nähere Infos: 0472 208 308<br />

Willkommen <strong>im</strong> hotel saltria<br />

Nur sieben Monate Bauzeit stan<strong>den</strong> für <strong>den</strong> Umbau des Hotels Saltria auf Europas<br />

größtem Hochplateau zur Verfügung. Pünktlich zur Wintersaison 2006 wur<strong>den</strong> die<br />

ersten Gäste <strong>im</strong> November empfangen.<br />

in<strong>mit</strong>ten der Seiser Alm, umgeben<br />

von einer fantastischen Natur, <strong>mit</strong><br />

unzähligen Freizeit-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten,<br />

besitzt das neugestaltete<br />

Viersterne-Hotel alle Möglichkeiten,<br />

<strong>den</strong> <strong>Urlaub</strong> zu einem echten<br />

Erlebnis wer<strong>den</strong> zu lassen. Auf 1700 m<br />

Meereshöhe bieten sich ein einmaliges<br />

Bergpanorama, angenehmes Kl<strong>im</strong>a und<br />

die besten Bedingungen für Erholung,<br />

Entspannung, aber auch für einen<br />

Aktivurlaub.<br />

ideal für sommer- und<br />

Wintersportbegeisterte<br />

Unzählig sind die Routen für<br />

Wanderungen und Klettertouren <strong>im</strong><br />

Sommer. Im Winter la<strong>den</strong> das Skigebiet<br />

<strong>mit</strong> rund 70 km Pisten und die<br />

ausgedehnten, gut gespurten Langlaufloipen<br />

von 60 km Länge ein und<br />

bieten allen Wintersportbegeisterten<br />

ideale Voraussetzungen für einen erlebnisreichen<br />

<strong>Urlaub</strong>. Die Aufstiegsan-<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 101<br />

P A G I N I E R U N G


102<br />

S E R V I C E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

lagen Florian und Goldknopf befin<strong>den</strong><br />

sich in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe des Hotels.<br />

Sie geben Anschluss an durch 20<br />

Liftanlagen <strong>mit</strong>einander verbun<strong>den</strong>e<br />

Abfahrtshänge. Beliebt sind auch<br />

Spaziergänge auf <strong>dem</strong> insgesamt<br />

40 km geräumten, breitangelegten<br />

Winterwanderwegenetz und die<br />

Rodelbahnen la<strong>den</strong> zur rasanten Fahrt<br />

ins Tal.<br />

Doch auch die Naturliebhaber kommen<br />

hier voll auf ihre Kosten. Von<br />

der Langkofelgruppe bis zum Schlern<br />

erstreckt sich ein Gebiet, in <strong>dem</strong> die<br />

Natur noch naturbelassen ist.<br />

strenge schutzvorschriften<br />

Das Naturschutzgebiet ist ein Paradies<br />

<strong>mit</strong> einer riesigen Artenvielfalt.<br />

Flora und Fauna präsentieren sich<br />

Dank der strengen Schutzvorschriften<br />

<strong>im</strong>mer noch wie zu alten Zeiten. Das<br />

Naturschutzgebiet ist für <strong>den</strong> Autoverkehr<br />

gesperrt, nur Bewohner und<br />

Hotelgäste erhalten Sonderfahrgenehmigungen.<br />

rekordumbau<br />

in sieben monaten<br />

Im Mai des vergangenen Jahres<br />

verabschiedeten sich die letzten Gäste,<br />

dann wurde das Hotel Saltria auf der<br />

Seiser Alm zur Großbaustelle.<br />

Nicht nur eine komplette Renovierung<br />

und Modernisierung wurde vorgenommen,<br />

die Kubatur des Hotels wurde<br />

um 6500 m³ auf 19.000 m³ erweitert,<br />

um <strong>den</strong> Gästen in der schönsten Zeit<br />

des Jahres, in ihrem <strong>Urlaub</strong>, noch<br />

mehr Komfort und Bequemlichkeit<br />

bieten zu können. Das Viersterne-Haus<br />

zeigt sich nun <strong>mit</strong> einem strahlen<strong>den</strong><br />

Anblick und kann rundherum <strong>den</strong><br />

Wünschen der Gäste gerecht wer<strong>den</strong>.<br />

Der neue Bettentrakt <strong>mit</strong> großzügig<br />

gestalteten Z<strong>im</strong>mer wurde als eigenständiger<br />

Baukörper <strong>mit</strong> alpinem<br />

Charakter harmonisch <strong>dem</strong> bestehen<strong>den</strong><br />

Gebäude angegliedert. Die zehn<br />

Z<strong>im</strong>mer und Suiten besitzen rund<br />

40 m² Grundfläche und verfügen<br />

alle über eine großen Balkone an der<br />

Südfront des Hauses <strong>mit</strong> Blick auf <strong>den</strong><br />

Lang- und Plattkofel.<br />

anbau <strong>mit</strong> natürlichen<br />

Bauelementen<br />

Für <strong>den</strong> Anbau wur<strong>den</strong> ortstypische<br />

Materialien eingesetzt, und so das<br />

Gebäude in die bestehen<strong>den</strong> architektonischen<br />

Gegebenheiten integriert.<br />

Für die Fassa<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> Naturstein<br />

<strong>im</strong> Erdgeschoss und horizontale Lärchenholzverkleidungen<br />

in <strong>den</strong> oberen<br />

Geschossen verwendet. Das Flachdach<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 103<br />

S E R V I C E


104<br />

S E R V I C E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

wurde <strong>mit</strong> Extensivbepflanzung begrünt.<br />

Die Autos der Gäste können in<br />

der Tiefgarage <strong>mit</strong> ca. 20 Stellplätzen<br />

untergebracht wer<strong>den</strong>.<br />

Zu<strong>dem</strong> stehen <strong>den</strong> Gästen nun auch<br />

ein großzügiger Wellnessbereich, ein<br />

Konferenzraum für Businessreisende<br />

und eine Bibliothek zur Verfügung.<br />

Die Eingangshalle wurde erneuert und<br />

der Restaurantbereich <strong>mit</strong> Altholzstube<br />

erweitert.<br />

Wohlfühloase <strong>mit</strong><br />

erholungsgarantie<br />

In der siebenmonatigen Umbauzeit<br />

wur<strong>den</strong> nun die Voraussetzungen geschaffen,<br />

da<strong>mit</strong> das Erlebnis „<strong>Urlaub</strong>“<br />

auch <strong>im</strong> Feriendomizil fortgesetzt wird.<br />

Nach einem langen Skitag oder einer<br />

anstrengen<strong>den</strong> Wanderung lädt die<br />

neue Paradiso Fitness&Wellness-Oase<br />

<strong>im</strong> Untergeschoss des Hotels zum Entspannen<br />

und Kräfte tanken ein. Neben<br />

<strong>den</strong> großen Panoramahallenbad und<br />

integriertem Whirlpool, der Finnischen<br />

Fichtenholzsauna, <strong>dem</strong> Türkischen<br />

Dampfbad und Gesundheitskabine<br />

<strong>mit</strong> Infrarottechnik kann man sich <strong>im</strong><br />

Fitness Center verwöhnen lassen und<br />

findet <strong>im</strong> Whirlpool <strong>im</strong> Freien Vergnügen<br />

und Entspannung. Außer<strong>dem</strong><br />

stehen <strong>den</strong> Gästen eine Ruhezone und<br />

ein Massageraum zur Verfügung.<br />

Unterhaltung<br />

für groß und Klein<br />

Auf der Sonnenterrasse genießt man<br />

ein herrliches Bergpanorama und für<br />

die sport- und spielbegeisterten Gäste<br />

steht eine Tischtennisplatte und Tischfußball<br />

zur Verfügung. Abends la<strong>den</strong><br />

die Cafè-Bar, ein Aufenthaltsraum,<br />

eine Tiroler Bauernstube und ein<br />

Veranstaltungsraum zum gemütlichen<br />

Beisammensein ein.


106<br />

S E R V I C E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

„i sauc“ am monte Pana<br />

Viele kleine Skispringer waren bei der Eröffnung der neuen Sprunganlage<br />

am Monte Pana in Aktion. Vor allem für sie, aber auch für die Athleten der<br />

Nordischen Kombination bietet die neue Anlage hervorragende Trainings- und<br />

Wettkampfbedingungen.<br />

Für die idealen Voraussetzungen<br />

für Wintersportler ist das Grödner<br />

Tal weithin bekannt. Es bestehen<br />

die besten Bedingungen für Abfahrt,<br />

Langlauf, Ski alpin, Snowboard, Rodeln<br />

und Schneeschuhwanderungen,<br />

<strong>im</strong> Leistungssport, fürs Hobby oder<br />

einen aktiven Winterurlaub. Der Bau<br />

der bei<strong>den</strong> Sprungschanzen hat das<br />

Angebot nun vervollständigt.<br />

Bisher mussten die Sportler für ihre<br />

Trainingssprünge weite Anfahrtswege<br />

und da<strong>mit</strong> verbun<strong>den</strong> viel Zeitaufwand<br />

und hohe Kosten für <strong>den</strong> Sportclub in<br />

Kauf nehmen. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> Bau des neuen<br />

Trainings- und Wettkampfzentrums in<br />

St. Christina in Grö<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> jetzt<br />

ideale Voraussetzungen geschaffen,<br />

<strong>den</strong> Springern hervorragende Bedingungen<br />

bei der Vorbereitung auf ihre<br />

Wettkämpfe und für sportliche Ver-<br />

gleiche zu geben. Gleichzeitig ist die<br />

Attraktivität dieser Anlage auch für<br />

die Nachwuchsgewinnung in diesen<br />

Sportarten von besonderer Bedeutung.<br />

Direkt vor Ort können nun kleine<br />

Springer und Springerinnen trainieren<br />

und zu ihren ersten Wettkämpfen antreten.<br />

Zeitraubende Trainingsfahrten<br />

bleiben allen erspart.<br />

Zwei schanzen<br />

namens „i sauc“<br />

Ein wahrer Boom ist inzwischen<br />

unter <strong>dem</strong> Nachwuchs seit der Fertigstellung<br />

der bei<strong>den</strong> Schanzen zu<br />

verzeichnen. Deshalb war es auch<br />

nicht verwunderlich, dass zur feierlichen<br />

Übergabe auch die jüngsten<br />

Sportler des „Schi Club Gherdëina“ ihr<br />

Können zeigen durften. Die öffentliche<br />

Sprunganlage findet sich in zentraler<br />

Lage <strong>im</strong> Start- und Zielbereich des<br />

geplanten Langlaufzentrums von St.<br />

Christina. Nach deren Fertigstellung<br />

sollen in der hochmodernen Anlage<br />

Rennen der Nordischen Kombination<br />

abgehalten wer<strong>den</strong>. Bereits jetzt be-<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 107<br />

P A G I N I E R U N G


108<br />

S E R V I C E<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007<br />

fin<strong>den</strong> sich auf <strong>dem</strong> Monte Pana drei<br />

Langlauf-Schleifen unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgrades und eine Verbindungsloipe<br />

zur Seiser Alm.<br />

Die Kosten zum Bau der zwei Sprungschanzen<br />

belaufen sich auf 400.000<br />

Euro, die vom Land und der Gemeinde<br />

gemeinsam getragen wer<strong>den</strong>. Besonders<br />

<strong>dem</strong> großen persönlichen Engagement<br />

von Trainer Romed Moroder und<br />

der guten Zusammenarbeit zwischen<br />

Gemeinde und Land ist es zu verdan-<br />

ken, dass das ehrgeizige Projekt in die<br />

Tat umgesetzt wer<strong>den</strong> konnte.<br />

Wettkampffähige anlage<br />

Die zwei Schanzen haben eine Sprungweite<br />

von 21 und 35 Metern. Trainiert<br />

wer<strong>den</strong> kann zu allen Jahreszeiten.<br />

Dies wird über eine Beregnungsanlage<br />

ermöglicht, die <strong>den</strong> Kunststoffbelag <strong>im</strong><br />

Sommer befeuchtet und so<strong>mit</strong> gleitfähig<br />

hält. Die moderne Anlage ist auch<br />

für Wettkämpfe zugelassen.<br />

maßarbeit bei<br />

<strong>den</strong> erdarbeiten<br />

Die Firma Schenk Bau <strong>mit</strong> Sitz und<br />

Gufidaun/Klausen war entschei<strong>den</strong>d<br />

an der Errichtung der zwei neuen<br />

Schanzen am Monte Pana beteiligt. Sie<br />

übernahm neben <strong>den</strong> Aushubarbeiten<br />

und der Wiederverfüllung des Geländes<br />

<strong>mit</strong> Baumaschinen und Baggern<br />

auch die Begrünung der Anlage. Von<br />

der Baufirma wur<strong>den</strong> auch der Schanzentisch<br />

und die steile Landebahn<br />

errichtet. Letztere wurde betoniert, was<br />

<strong>den</strong> Einsatz von Spezialtechniken für<br />

eine hochpräzise Ausführung der steilen Flächen und<br />

eines genauen Profils erforderten und eine besondere<br />

Herausforderung für <strong>den</strong> Geometer Gerold Demetz<br />

darstellte. Alle waren sich voll bewusst, dass eine präzise<br />

Projektverwirklichung die Grundlage für das gute<br />

Funktionieren und <strong>den</strong> Erfolg der neuen Anlage ist.<br />

+++ Das WIFO stellte in einer Studie fest,<br />

dass von <strong>den</strong> rund 5000 Südtiroler Unternehmen <strong>mit</strong> mindestens<br />

fünf Beschäftigten ca. 1900 (39%) zwischen 2002<br />

und 2004 erfolgreich neue Produkte und Produktionsprozesse<br />

eingeführt haben. Die Südtiroler Wirtschaft basiert<br />

grundsätzlich auf kleinen und sehr kleinen Unternehmen<br />

und ist darüber hinaus durch <strong>den</strong> hohen Anteil der<br />

„traditionellen“ Bereiche (Landwirtschaft, Tourismus,<br />

Handel) gekennzeichnet. Die Erklärung für das Ergebnis<br />

liegt in der Art und Weise, <strong>mit</strong> welcher die lokalen<br />

Betriebe die Innovation ihrer Produkte und Verfahren<br />

betreiben: Oft wird das erforderliche Know-how einfach<br />

von außen erworben, oder durch Kooperationen. Die<br />

Prozessinnovation wird üblicherweise bei <strong>den</strong> Zulieferern<br />

zugekauft. Aus der Studie geht zu<strong>dem</strong> hervor, dass in<br />

Südtirol verstärkt in <strong>den</strong> Erwerb von Anlagen und die<br />

Weiterbildung der <strong>Mit</strong>arbeiter investiert wird, während<br />

relativ wenige Unternehmen Ausgaben für Forschung und<br />

Entwicklung, Design und Produktgestaltung tätigen +++<br />

Padua +++ Ein voller Erfolg war die Aktion der<br />

Handelskammer Bozen, die <strong>im</strong> Dezember zum dritten Mal die<br />

Südtiroler Qualitätsprodukte <strong>im</strong> Einkaufszentrum Le Brentelle<br />

in Padua präsentierte. <strong>Mit</strong> einer originalgetreuen<br />

Darstellung der einzigartigen Atmosphäre der Südtiroler<br />

Weihnachtsmärkte kamen über 20.000 Besucher in <strong>den</strong> Genuss<br />

der echten „Südtiroler Qualität“, die sowohl für die<br />

he<strong>im</strong>ischen Qualitätsprodukte als auch für das Südtiroler<br />

Kunsthandwerk bezeichnend ist. Im Rahmen einer dreitägigen<br />

Verkaufsaktion konnten die Kun<strong>den</strong> des Einkaufszentrums<br />

Le Brentelle in Padua Südtiroler Produkte wie Käse,<br />

Joghurt, Brot, Kekse, Apfelsaft und Apfelstrudel sowie<br />

verschie<strong>den</strong>e Apfelsorten verkosten. Degustiert wur<strong>den</strong><br />

auch Südtiroler Weiß- und Rotweine, Grappa und Speck +++<br />

Bozen +++ Welche Marktpotenziale fin<strong>den</strong> Südtirols<br />

Kleinbetriebe (5-50 Beschäftigte) auf <strong>den</strong> nahen Märkten<br />

außerhalb der Landesgrenzen? Das WIFO hat ein Pilotprojekt<br />

gestartet und zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Marktforschungsinstitut<br />

RPM aus Verona vorerst drei Bereiche analysiert:<br />

Metallverarbeitung, Holzverarbeitung (vor allem Tischler)<br />

und Kunsthandwerk. Ergebnis: Südtirols Produkten wird von<br />

jenen Firmen, die Südtirols Produkte kennen, ein exzellentes<br />

Zeugnis ausgestellt, was Qualität, Einzigartigkeit<br />

und Verlässlichkeit anbelangt. Allerdings sind die<br />

Unternehmen <strong>im</strong> näheren Umfeld (Trentino, Veneto, Friaul,<br />

Emilia Romagna, Lombardei, Tirol, Vorarlberg, Kärnten,<br />

Bayern, Graubün<strong>den</strong>), welche die Südtiroler Produkte<br />

effektiv kennen, relativ wenige. Die Herausforderung: Gemeinsame<br />

Maßnahmen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades,<br />

funktionierende Logistik und unterstützende Maßnahmen<br />

durch Institutionen, Assessorate und Verbände +++<br />

Capena +++ Ende Oktober 06 hat Würth Italien am<br />

Firmenstandort Capena (RM) ein Art Forum eröffnet. Diese<br />

Einrichtung ist Ausdruck des kulturellen Engagements,<br />

das seit jeher zur Unternehmenskultur von Würth gehört<br />

und nicht nur <strong>den</strong> <strong>Mit</strong>arbeitern, sondern auch der interessierten<br />

Öffentlichkeit <strong>den</strong> Umgang <strong>mit</strong> Kunst und Kultur<br />

ermöglichen will. Das Sanierungsprojekt „Laubenhaus“<br />

der Firma Würth, bei <strong>dem</strong> in Neumarkt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Museum des<br />

Unternehmens ein bedeutendes Kunst- und Kulturzentrum<br />

entstehen wird, verläuft planmäßig, anlässlich der<br />

Eröffnung des Art Forums Würth in Capena wurde sogar die<br />

Möglichkeit abgewogen, die für das Laubenhaus vorgesehene<br />

Sanierung auszuweiten +++ WirtschaftstelegrammBozen


eintönigkeit ade<br />

Opt<strong>im</strong>ale, professionelle<br />

Planung: Raum, Form, Farbe,<br />

Licht. Harmonie ist ein<br />

Grundsatz von Acquasan in<br />

Branzoll. Oberstes Anliegen<br />

ist es, dass das Endprodukt<br />

„Bad“ auf das Beste gelingt.<br />

Ob klein oder groß, Wellness<br />

ist keine Frage der D<strong>im</strong>ensionen.<br />

<strong>Mit</strong> einfachen,<br />

sprachliche Kontinuität<br />

Nun schon <strong>im</strong> dritten Jahr<br />

sorgte <strong>Radius</strong> dafür, dass<br />

die Leistungsfähigkeit der<br />

Südtiroler Wirtschaft auch<br />

außerhalb der Landesgrenzen<br />

besser bekannt wird.<br />

Die Verteilung der Ausgabe<br />

„Alta Qualità“ in Norditalien<br />

pfiffigen Ideen lässt sich<br />

auch das kleinste Bad zur<br />

gelungenen Wohlfühl-Oase<br />

umbauen. Dies ist das<br />

Markenzeichen des Fachgeschäfts<br />

Acquasan. Eine weitere<br />

Stärke von Acquasan ist<br />

die Komplett-Renovierung<br />

bestehender Bäder. Maurer,<br />

Installateur, Elektriker, Flie-<br />

senleger, Maler, Monteur:<br />

alles aus einer Hand, schlüsselfertig<br />

und termingerecht<br />

zum vereinbarten Zeitpunkt<br />

und Preis. Acquasan<br />

gewährleistet Service pur.<br />

Tanja Coleselli und ihr Team<br />

freuen sich auf Ihren Besuch.<br />

Acquasan ist auch Samstag<br />

nach<strong>mit</strong>tag geöffnet.<br />

licht ist nicht gleich licht<br />

Zur perfekten Wohnungseinrichtung<br />

gehören nicht<br />

nur die richtigen Möbel am<br />

rechten Ort. <strong>Mit</strong> der falschen<br />

Beleuchtung wirken selbst<br />

die schönsten Designmöbel<br />

nichts sagend und auch die<br />

technischste Küche funktioniert<br />

nur halb. Bei der Auswahl<br />

von Lampen geht es<br />

außer um Form, Größe und<br />

Design vor allem auch um<br />

Funktionalität. Licht ist nicht<br />

gleich Licht. Arbeiten, lesen,<br />

essen, spielen, ausspannen<br />

wurde 2006 weiter ausgedehnt<br />

und die notwendige<br />

sprachliche Unterstützung<br />

und Kontinuität war durch<br />

die Zusammenarbeit des<br />

<strong>Radius</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Text- und<br />

Übersetzungsbüro Pro text<br />

KG in Bozen gesichert. Pro<br />

– all diese Momente stellen<br />

unterschiedliche Ansprüche<br />

an die Beleuchtung. Die<br />

Auswahl von Lampen und<br />

die Erstellung eines funktionellenGesamt-Beleuchtungskonzeptes<br />

ist gar nicht<br />

so einfach. Das Team von Clic<br />

berät professionell (auch vor<br />

Ort) und hilft, die geeignete<br />

Lampe für jedes Ambiente zu<br />

fin<strong>den</strong>. Clic Lichtprogramm<br />

Bozen, Claudia Augusta Straße<br />

123/b, 0471/351069, www.<br />

paginegialle.it/clicbizzarri.<br />

text betreut seit 2000 eine<br />

zunehmende Anzahl an<br />

Firmenkun<strong>den</strong> und sieht in<br />

der Bearbeitung von redaktionellen<br />

und PR-Texten<br />

einen Schwerpunkt seiner<br />

Tätigkeit. Infos unter www.<br />

protext.bz.it.<br />

gute aussichten für 2007<br />

Seit November läuft be<strong>im</strong><br />

Weiße Kreuz die <strong>Mit</strong>gliederaktion<br />

2007. Auch <strong>im</strong><br />

vergangenen Jahr waren die<br />

2300 freiwilligen und Helfer<br />

und angestellten <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

des Weißen Kreuzes<br />

tausende Male <strong>im</strong> Einsatz.<br />

Finanziert auch dank der<br />

Unterstützung seiner 44.000<br />

<strong>Mit</strong>glieder. Als Gegenleistung<br />

für nur 23 Euro können<br />

sich die Spender zahlreicher<br />

Vorteile erfreuen und haben<br />

Anspruch auf ein umfangreiches<br />

Leistungspaket.<br />

Das Weiße Kreuz bietet natürlich<br />

auch familienfreundliche<br />

<strong>Mit</strong>gliedschaften an: Dabei<br />

übertragen sich die Vorteile<br />

der Familienkarte auf alle<br />

Familien<strong>mit</strong>glieder. Die Südtirol-<strong>Mit</strong>gliedschaft<br />

ist für<br />

42 Euro erhältlich, ein sehr<br />

günstiges Angebot. Für eine<br />

„Weltweiter Rückholdienst“-<br />

Familienkarte sind 88 Euro zu<br />

bezahlen. Vor allem <strong>im</strong> Ausland<br />

ist ein gut organisierter<br />

Rückholdienst von Vorteil.<br />

Der <strong>Mit</strong>gliedsbeitrag kann<br />

bei je<strong>dem</strong> Bank- oder Postschalter<br />

bezahlt wer<strong>den</strong>. Oder<br />

bequem und einfach <strong>mit</strong><br />

Kreditkarte <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.wk-cb.bz.it. Es ist auch<br />

möglich, direkt in <strong>den</strong> Sektionssitzen<br />

des Weißen Kreuzes<br />

vorbeizuschauen: Dort wartet<br />

übrigens ein kleines Dankeschön<br />

auf das <strong>Mit</strong>glied.<br />

Weitere Infos: Tel. 0471/444<br />

310 oder mga@wk-cb.bz.it -<br />

www.wk-cb.bz.it.<br />

neue Pressesprecherin<br />

Gabriele Oberhauser wird in<br />

Zukunft für die bei<strong>den</strong> CEOs<br />

Erich Falkensteiner und Othmar<br />

Michaeler (Tourismus<br />

Gruppe FalkensteinerMichaeler)<br />

die Funktion der Pressesprecherin<br />

übernehmen.<br />

Die gebürtige Kärntnerin ist<br />

seit fünf Jahren in verschie<strong>den</strong>en<br />

Marketing- und Kommunikationsbereichen<br />

für<br />

die Gruppe tätig. Sie zeichnet<br />

auch weiterhin verantwortlich<br />

für Beratung, Entwicklung<br />

und Umsetzung<br />

maßgeschneiderter Konzepte<br />

und Kommunikationsstrategien<br />

<strong>im</strong> Tochterunternehmen<br />

Michaeler & Partner.<br />

„südtiroler charakterköpfe“<br />

Das bei Edition Raetia erschienene<br />

Buch von Zeno<br />

Braitenberg und Udo Bernhart<br />

widmet sich <strong>den</strong> Menschen<br />

des Landes und schaut<br />

ihnen ins Gesicht.<br />

50 Südtiroler Charakterköpfen<br />

ist ein Porträt in Wort<br />

und Bild gewidmet, viele<br />

andere hat Udo Bernhard,<br />

der 1956 in Bozen geborene<br />

Fotograf <strong>mit</strong> Wahlhe<strong>im</strong>at<br />

Frankfurt, <strong>mit</strong> seiner Linse<br />

festgehalten. Doch wer ist<br />

nun ein Südtiroler Charakterkopf?<br />

Neben vielen bekannten Gesichtern<br />

wie Landeshauptmann<br />

Durnwalder, Reinhold<br />

Messner und Gustav Thöni,<br />

sind auch solche dabei, die<br />

man meist nur vom Namen<br />

kennt wie etwa Christoph<br />

Franceschini, Umberto Gandini,<br />

Elena Walch. Und wer<br />

kennt Hansjörg Verdorfer,<br />

Stefania Gander oder Christoph<br />

Tribus? Leider die wenigsten.<br />

Dabei sind es interessante<br />

Menschen, die teilweise<br />

großes leisten.<br />

Edition Raetia 2006<br />

ISBN: 88-7283-250-0<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 111<br />

B U N T E M E L D U N G E N


112 <strong>Radius</strong> 01/2007<br />

B U N T E M E L D U N G E N<br />

lifteinweihung & Kompl<strong>im</strong>ente<br />

Die kombinierte Talstation<br />

für <strong>den</strong> Zanggen- und<br />

Obereggenlift <strong>im</strong> Skicenter<br />

Latemar wurde <strong>Mit</strong>te Jänner<br />

bei frühlingshaften Temperaturen<br />

und besten Pistenverhältnissen(!)<br />

eingeweiht.<br />

Gekommen waren dazu die<br />

bei<strong>den</strong> Landeshauptleute<br />

Durnwalder und Dellai, die<br />

Bürgermeister der Gemein<strong>den</strong><br />

Tesero und Deutschnofen<br />

Delladio und Daum, die<br />

Präsi<strong>den</strong>ten der jeweiligen<br />

Liftgesellschaften, weitere<br />

Vertreter aus Wirtschaft und<br />

Politik und natürlich auch<br />

die bei<strong>den</strong> Geistlichen Wendelin<br />

Pohl (Pfarrer in Eggen)<br />

und Bruno Daprà ( Pfarrer in<br />

Tesero).<br />

Diese Einweihung ist auch<br />

ein Symbol der funktionieren<strong>den</strong>Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />

Betreibergesellschaften in<br />

Pampeago und Obereggen,<br />

welche zusammen 23<br />

Mio. Euro investiert haben.<br />

„Projekte, die provinzübergreifend<br />

gemeinsam angegangen<br />

wer<strong>den</strong>, haben auch<br />

in Zukunft die besten Aussichten<br />

auf Erfolg“, so Landeshauptmann<br />

Durnwalder.<br />

Ein großes Kompl<strong>im</strong>ent kam<br />

vom Trentiner Landeshauptmann<br />

Dellai, der die Einweihung<br />

auch für einen Skitag<br />

nutzte.<br />

„Bei derartigen kl<strong>im</strong>atischen<br />

Bedingungen so perfekte<br />

Pisten hinzukriegen ist eine<br />

einmalige Leistung, die<br />

höchstes Lob verdient.“<br />

Siegfried Pichler und seine<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter haben das sicher<br />

gerne gehört. Für das passende<br />

kulinarische Umfeld<br />

sorgten zum Abschluss Georg<br />

Pichler und sein Team<br />

von der Latemar-Hütte.<br />

titelfoto: suedtirolfoto/rier<br />

Qualität seit 100 Jahren<br />

Seit 1910 wur<strong>den</strong> bei Unterluggauer<br />

das handwerkliche<br />

Geschick, die Begeisterung<br />

und alle Erfahrung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Baustoff Holz von Generation<br />

zu Generation weitergegeben.<br />

„Jedes Projekt, ob einfacher<br />

Dachstuhl, Niedrigenergie-<br />

bzw. Passivwohnhaus oder<br />

komplexes Großprojekt, ist<br />

für uns gleichermaßen Ansporn<br />

zu Höchstleistungen.<br />

<strong>Mit</strong> harmonischer D<strong>im</strong>ensionierung,<br />

passender Materialwahl<br />

und schließlich perfekter<br />

Ausführung schaffen wir die<br />

Werk lienz der Unterluggauer holzbau gmbh<br />

Voraussetzungen für Funktionalität,<br />

Design und Wohlfühlen“,<br />

berichtet Firmenchef<br />

Josef Unterluggauer. Begeisterte<br />

Kun<strong>den</strong> und die Freude<br />

am gelungenen Werk sind die<br />

tägliche Bestätigung für hartnäckige<br />

<strong>Kopf</strong>- und präzise<br />

Handarbeit des ca. 50-köpfigen<br />

Unterluggauer Teams.<br />

Weitere Infos: KLIMAHOUSE<br />

07 – Stand D24-09, Unterluggauer<br />

Holzbau Gmbh, A-9900<br />

Lienz, Tel. +43/4852/62800,<br />

holzbau@unterluggauer.at,<br />

www.unterluggauer.at.<br />

360° am monte Baldo<br />

Eine Baustelle wie jene am<br />

Gipfel des Monte Baldo gibt<br />

es nicht leicht wieder. Davon<br />

sind Werner Z<strong>im</strong>merhofer<br />

und seine <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

überzeugt. „Das war wohl<br />

die schönste Baustelle Europas…“<br />

Gemeint ist die<br />

Bergstation am Monte Bal-<br />

do hoch über <strong>dem</strong> Gardasee.<br />

Die besondere Architektur<br />

des Objektes, das unglaubliche<br />

Panorama und der<br />

schöne, milde Herbst <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr ergaben ein<br />

Arbeitsumfeld, wie man es<br />

sich nicht besser wünschen<br />

konnte.<br />

<strong>Radius</strong> 01/2007 113<br />

B U N T E M E L D U N G E N


114<br />

R A D I U S - B O X<br />

Partnerlist <strong>Radius</strong><br />

01/2007<br />

radius als interaktives magazin<br />

Wie in der Dezember-Ausgabe<br />

angekündigt, plant<br />

<strong>Radius</strong> in diesem Jahr ein<br />

zukunftsweisendes Pilotprojekt.<br />

In Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> Sell Well und K<strong>im</strong> (keep<br />

in mind) aus Bozen wer<strong>den</strong><br />

Schritt für Schritt zu redaktionellen<br />

Beiträgen aber<br />

auch <strong>im</strong> Umfeld von Inseraten<br />

Zusatzinfos aus <strong>dem</strong><br />

Internet angeboten.<br />

Möglich wird das <strong>mit</strong> der<br />

<strong>Radius</strong> Box, die man ganz<br />

einfach und schnell auf <strong>den</strong><br />

eigenen PC downloa<strong>den</strong><br />

kann (über die <strong>Radius</strong>-Webseite<br />

oder direkt unter www.<br />

mediaradius.it/radiusbox<br />

Der Download ist nur einmal<br />

erforderlich.<br />

Über die Box können weitere<br />

Informationen zu redaktionellen<br />

Themen oder<br />

acquasan<br />

tribus architecture<br />

arredis<br />

artes+<br />

auto Brenner 002<br />

autonome Provinz Bozen 003<br />

Bauplus<br />

Bauservice<br />

Bautechnik<br />

Beton eisack<br />

Bö<strong>den</strong> & co<br />

c.l.e.<br />

calligione<br />

cluster Bau tis 004<br />

elektro Platter<br />

elpo Beleuchtung<br />

euroauto <strong>mit</strong>subishi<br />

Finstral<br />

Frank italy 005<br />

gasser tischlerei<br />

zu Werbeinseraten abgerufen<br />

wer<strong>den</strong>. Das geht soweit,<br />

dass auch Kurzfilme, wie<br />

z.B. jener von Stampfer Bau<br />

zum Projekt Niederstätter-<br />

Halle (<strong>Radius</strong> Box Code 001),<br />

verlinkt wer<strong>den</strong> können.<br />

1-2-3 – <strong>mit</strong> einem<br />

Klick dabei<br />

Das Angebot der zusätzlichen<br />

Informationen über<br />

Internet funktioniert ganz<br />

einfach und ist für Leser und<br />

(Stamm)Kun<strong>den</strong> gleichermaßen<br />

kostenlos! Unsere Kun<strong>den</strong><br />

stellen die Hyperlinks,<br />

über welche Zusatzinformationen<br />

abgerufen wer<strong>den</strong><br />

können, zur Verfügung. Über<br />

einen dreistelligen Code, <strong>den</strong><br />

man in die <strong>Radius</strong>-Box eingibt,<br />

wird man direkt verbun<strong>den</strong>.<br />

Einige Beispiele: In der<br />

Dezember-Ausgabe <strong>im</strong> Umfeld<br />

des Artikels über <strong>den</strong> VW<br />

Touran bekommt man über<br />

<strong>den</strong> Code 101 Infos zum Touran.<br />

Das gleiche gilt für Frank<br />

Italy und der Spezialschalung<br />

Pecafil (Code 102). Im Umfeld<br />

gostner elektro<br />

götsch stefan<br />

h2 hofer<br />

handwerkerzone Kardaun<br />

hatek<br />

heiss georg<br />

hella italien<br />

herokal<br />

hofergroup 006<br />

holzbau Brixen 007<br />

hoppe<br />

hypo vorarlberg<br />

innerhofer holzbau<br />

KKr Kälte Kl<strong>im</strong>a röhler<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus agentur 008<br />

Kollegium Bauunternehmer<br />

Kritzinger<br />

lanz<br />

larcher maschinenbau<br />

leitner hubert<br />

der Musik Walter-Werbung<br />

kommt man <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Code<br />

104 direkt zu einem Werbefilm<br />

über Yamaha-Klaviere.<br />

Das gleiche gilt für Gasser<br />

Iveco <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Code 103 und<br />

einem Film von Iveco-Modell<br />

Daily. Die Möglichkeiten für<br />

zusätzliche Informationen<br />

sind so umfangreich wie das<br />

„www“ selber!<br />

Die radius Box<br />

Die Tags zur <strong>Radius</strong> Box<br />

fin<strong>den</strong> Sie <strong>im</strong> Kleinformat<br />

lift 2000<br />

lvh<br />

mair gert<br />

moriggl<br />

niederstätter 012<br />

Omya<br />

Obereggen ag 009<br />

Pichler holz algund<br />

Plankl<br />

Platter gärtnerei<br />

Plunger stahlbau<br />

Prefa - alpewa<br />

Progress 010<br />

Quelle Fenster<br />

r. Demetz<br />

raffeiner Z<strong>im</strong>merei<br />

raiffeisen<br />

rottensteiner<br />

rubner türenwerk 011<br />

runggaldier valentin<br />

überall dort abgebildet, wo<br />

es zusätzliche Infos <strong>im</strong> Internet<br />

darüber gibt.<br />

Das kann <strong>mit</strong>ten <strong>im</strong> redaktionellen<br />

Text sein, am Ende<br />

eines Berichtes, direkt<br />

bei der Info-Adresse oder in<br />

einem Inserat.<br />

Weiters ist die Box <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

passen<strong>den</strong> dreistelligen Code<br />

auf der Partnerlist angeführt.<br />

(siehe unten), Voraussetzung<br />

dafür ist, dass unsere Kun<strong>den</strong>,<br />

die passen<strong>den</strong> Links<br />

zum betreffen<strong>den</strong> Thema zur<br />

Verfügung stellen.<br />

saturn<br />

schenk Bau<br />

schmalzl thomas<br />

schwienbacher<br />

selectra<br />

sonnenkraft<br />

stampfer Bau 001<br />

südtirol Fenster 013<br />

südtirol solar<br />

telser türen<br />

tip top Fenster<br />

Unicom<br />

Unterluggauer holzbau<br />

vaja holzland 014<br />

vario haus<br />

vitralux<br />

volksbank<br />

Weger Walter<br />

Z<strong>im</strong>merhofer 015<br />

Zöggeler Bau

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