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Alter – Schicksal oder Gnade?

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Gunda Schneider-Flume, <strong>Alter</strong> <strong>–</strong> <strong>Schicksal</strong> <strong>oder</strong> <strong>Gnade</strong>?<br />

Nach-Berufs-Phase alte Menschen in die Position des „Nicht<br />

Mehr“. Dieses „Nicht Mehr“ ist Ausdruck der abwertenden<br />

Beurteilung des <strong>Alter</strong>s. Dadurch verliert die Lebensphase des<br />

<strong>Alter</strong>s ihren Lebens- und Geschichtszusammenhang. Das<br />

führt zu Vereinzelung und Isolierung, gnadenlos.<br />

3. Demographische Daten<br />

Neben der Ausgrenzung aus dem Berufsleben hat eine nie<br />

dagewesene, rasante demographische Entwicklung die Situation<br />

des <strong>Alter</strong>s gewandelt. Aufgrund des medizinischen Fortschritts<br />

steigt die Lebenserwartung aller Menschen weltweit.<br />

Zwischen 1850 und 2000 stieg die Lebenserwartung in<br />

Deutschland von durchschnittlich 37 Jahren auf 78 Jahre, mit<br />

weiter steigender Tendenz. Bei weiterer Verbesserung der<br />

medizinischen Entwicklung und Versorgung wird voraussichtlich<br />

mehr als die Hälfte der Kleinkinder von heute den<br />

hundertsten Geburtstag erleben. 2 Diese Entwicklung vollzieht<br />

sich, mit einer gewissen Verzögerung in den so genannten<br />

Entwicklungsländern, weltweit. Das bringt Veränderungen<br />

mit sich: Als Folge der Zunahme der Lebenserwartung ändert<br />

sich der Bevölkerungsaufbau. 3<br />

Es gibt immer mehr ältere, alte und sehr alte Menschen.<br />

Bei gleichzeitig abnehmenden Geburtenzahlen ändert sich<br />

auf diese Weise der Anteil der <strong>Alter</strong>sgruppen an der Gesellschaft<br />

und das Verhältnis der Generationen zueinander. Man<br />

spricht von Überalterung der Gesellschaft bzw. der Gesellschaften.<br />

Diese Entwicklung ist global und irreversibel,<br />

wenngleich sie in den Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

verzögert einsetzt. Anteilig an der Gesamtgesellschaft beherrschen<br />

in Zukunft immer mehr alte und sehr alte Menschen<br />

das tägliche Leben.<br />

2 Vgl. Vaupel/Kistowski von, Die Plastizität menschlicher Lebenserwartung,<br />

67.<br />

3 Vgl. Schimany, Die <strong>Alter</strong>ung der Gesellschaft, besonders 81<strong>–</strong>93 und<br />

101<strong>–</strong>118.<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong> 17 <strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><br />

© 2010; 2008 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-62404-3

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