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MÜNDUNGSBREMSEN MEHR ALS SCHALL ... - Schweizer Jäger

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Bund und Kantone<br />

ZG<br />

Die Nachsuchenorganisation<br />

des Kantons Zug<br />

(NAORG) legt grossen Wert<br />

auf die Aus- und Weiterbildung.<br />

Zu diesem Zweck wurde<br />

die Teilnahme an einem<br />

Schweisshundeführerlehrgang<br />

des Schwarzwälder Schweisshundeklubs<br />

ins Jahresprogramm<br />

aufgenommen.<br />

Am Wochenende vom 30.<br />

März bis 1. April 2012 besuchten<br />

eine Hundeführerin und elf<br />

Hundeführer, also fast die ganze<br />

NAORG, den Lehrgang in<br />

Schuttertal (DE).<br />

Schuttertal liegt eingebettet<br />

zwischen Höhenzügen im wunderschönen<br />

Schwarzwald. Eine<br />

Region, welche für ein Seminar<br />

mit jagdlichem Hintergrund<br />

nicht schöner sein könnte.<br />

Das Kursprogramm war<br />

reich mit vielen interessanten<br />

Themen bepackt. Sepp Hupfer<br />

und Hubertus Schätzle, beides<br />

ausgewiesene «Profi s» mit einem<br />

grossen Erfahrungsschatz,<br />

führten uns durch die<br />

drei Tage und bewiesen auch,<br />

dass sie mit einem Kurs von<br />

rund 30 Teilnehmenden alles<br />

im Griff haben. Nicht selten<br />

mussten «Randdiskussionen»<br />

unterbunden werden, um ein<br />

Abdriften vom Programm zu<br />

vermeiden.<br />

Vom Welpen zum<br />

Schweisshund<br />

Der Lehrgang ist gut aufgebaut<br />

und startet mit dem systematischen<br />

Einarbeiten eines<br />

Welpen bis zum brauchbaren<br />

86 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 5/2012<br />

Zuger NAORG an<br />

Schweisshundeführer-Seminar<br />

Schweisshund. Viele Kniffs<br />

und Tricks zum Umgehen<br />

möglicher Schwierigkeiten<br />

wurden aufgezeigt.<br />

Der praktische Teil im Feld<br />

beinhaltete das Beurteilen verschiedenster<br />

Anschüsse. In<br />

kleinen Gruppen, auf den Knien<br />

rutschend und mit den Händen<br />

im Falllaub wühlend, arbeiteten<br />

sich die Kursteilnehmer/<br />

innen vom Kugelriss bis zum<br />

Anschuss vor. Viele Pirschzeichen<br />

wurden geborgen und<br />

noch viele mehr übersehen.<br />

Mit dem Gefundenen auf der<br />

Hand versuchten wir schliesslich<br />

die Schusslage zu bestimmen,<br />

oder vielleicht doch mehr<br />

zu erraten. Im Anschluss wurde<br />

das weitere Vorgehen im Bezug<br />

auf die anstehende Nachsuche<br />

besprochen. Eine hoch interessante<br />

Sache, die den Einen oder<br />

Anderen als kleinen Sherlock<br />

Holmes entlarvte.<br />

Ein Thema, welches in einem<br />

solchen Lehrgang nicht<br />

unbedingt erwartet wird, ist<br />

Appell und Hundeführung.<br />

Mit feinfühliger Hand führte<br />

uns Hubertus durch diese Lektion<br />

und zeigte auf, wie einfach<br />

auch «unführige» Hunde<br />

mit konsequentem Handeln<br />

geführt werden können.<br />

Fährten legen gehörte natürlich<br />

auch zum Stoffumfang.<br />

Eine besondere Erfahrung für<br />

Hund und Hundeführer war<br />

die «zum Leben erweckte<br />

Sau». So verschieden wie die<br />

geführten Hunderassen waren<br />

auch die Reaktionen, als sich<br />

Untersuchung eines Anschusses.<br />

die Hunde über die Schleppe<br />

und die letzten Meter frei zur<br />

Sau vorarbeiteten. Beim Stück<br />

angekommen, wurde über ein<br />

Seil das Haupt des Frischlings<br />

angehoben. Dabei gab es Hunde,<br />

die sich dadurch nicht beeindrucken<br />

liessen und andere,<br />

die gleich Reissaus nahmen.<br />

Eine weitere Lektion war<br />

auch der Ersten Hilfe am Jagdhund<br />

gewidmet. Ein eigens dafür<br />

angereister Tierarzt und <strong>Jäger</strong><br />

zeigte an einer gutmütigen<br />

und geduldig hinhaltenden<br />

<strong>Schweizer</strong> Laufhündin, wie<br />

der Fang zum Schutz der Helfer<br />

zugebunden werden kann,<br />

wie ein Hund in die Seitenlage<br />

gebracht und fachmännisch<br />

gehalten wird, wie ein Druckverband<br />

anzulegen ist, wie<br />

Knochenbrüche richtig versorgt<br />

werden und vieles mehr.<br />

Der letzte Tag stand dann<br />

ganz im Zeichen der Fährtenarbeit.<br />

Aufgeteilt in vier Grup-<br />

Die Teilnehmer des Schweisshundeführerlehrgangs<br />

im Schwarzwald.<br />

pen wurden die am Vortag mit<br />

dem Fährtenschuh angelegten<br />

Übungen angegangen. Eine<br />

Fährte um die Andere, alle im<br />

Blickfeld der Lehrgänger, wurde<br />

ausgearbeitet und im Anschluss<br />

beurteilt. Das war eine<br />

gute und lehrreiche Lektion.<br />

NAORG auf gutem Wege<br />

Für die Teilnehmer aus dem<br />

Kanton Zug waren die Rückmeldungen<br />

schmeichelnd.<br />

Sepp Hupfer beurteilt deren<br />

Ausbildungsstand als solide<br />

und gut. Er betonte auch, dass<br />

die erzielten Erfolgsquoten<br />

(30–35%) für Nachsuchen auf<br />

Schrot beschossenes Rehwild,<br />

als gut bis sehr gut einzustufen<br />

sind. Dies aus dem Munde<br />

eines Profi s zu hören macht<br />

Freude, motiviert und zeigt,<br />

dass die NAORG auf gutem<br />

Wege ist.<br />

Gestärkt mit neu erworbenem<br />

oder aufgefrischtem<br />

Wissen, mit wertvollen Ratschlägen<br />

und vielen neuen Erfahrungen<br />

verliessen wir dann<br />

den Schwarzwald in Richtung<br />

Heimat. Die Zuger <strong>Jäger</strong> und<br />

insbesondere das Wild wird<br />

davon bestimmt profi tieren.<br />

Diese Weiterbildung wurde<br />

durch das Amt für Wald und<br />

Wild unterstützt. Peter Ulmann<br />

anerkennt die Leistungen<br />

und das grosse Engagement<br />

der NAORG und erklärte<br />

sich bereit, die Seminarkosten<br />

zu übernehmen – Weidmannsdank.<br />

Philipp Gisiger,<br />

Informations- und Öffentlichkeitsverantwortlicher<br />

ZKPJV

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