ROTWILDES 6 - Schweizer Jäger
ROTWILDES 6 - Schweizer Jäger
ROTWILDES 6 - Schweizer Jäger
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<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Schweizer</strong><br />
Das aktuelle<br />
Monatsmagazin<br />
für den <strong>Jäger</strong><br />
Nr. 9 September 2009<br />
94. Jahrgang<br />
Fr. 9.80 (inkl. MWST)<br />
ISSN 0036-8016<br />
Buntspecht<br />
Lautstarker<br />
Trommler des<br />
Waldes 26<br />
Biberkonzept<br />
Bern 40<br />
Verwertung<br />
von Federwild<br />
56<br />
Bernhard<br />
Blaser<br />
Jagdwaffen<br />
von Steyr<br />
Mannlicher 18<br />
HOHE ZEIT DES<br />
<strong>ROTWILDES</strong> 6
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LES DIX SARL 1950 SION
IMPRESSUM ISSN 0036-8016<br />
Publikationsorgan für<br />
JagdSchweiz<br />
Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa<br />
www.jagdschweiz.org<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Patentjäger- und<br />
Wildschutzverband SPW<br />
Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt<br />
www.spw.ch<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Laufhundclub<br />
<strong>Schweizer</strong> Niederlaufhund- und<br />
Dachsbracken-Club<br />
Schweiz. Club für Deutsche<br />
Jagdterrier<br />
Der Grüne Bruch<br />
Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club<br />
Schweiz. Klub für Österr. Bracken<br />
Schweiz. Falkner-Vereinigung<br />
Förderverein Magyar Vizsla<br />
Organisation SPW-Vorstand<br />
Präsident<br />
Albert Stössel<br />
Vertreter im JagdSchweiz-Vorstand<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Naasstrasse 37, 6315 Morgarten<br />
Telefon 041 750 34 56<br />
Fax 041 752 14 57<br />
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Stefan Frischknecht, Vizepräsident<br />
Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch<br />
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Telefon G 071 364 16 25<br />
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Sekretariat<br />
Philippe Volery<br />
Betreuung (Präsident) der SPW-<br />
Stiftung Naturland<br />
Bernstrasse 65, 3175 Flamatt<br />
Telefon P 031 741 36 40<br />
Mobile 079 322 12 90<br />
phvolery@hispeed.ch<br />
Redaktion<br />
Kurt Gansner, Parschientsch 528<br />
7212 Seewis Dorf<br />
Telefon P 081 325 22 02<br />
Mobile 079 236 73 55<br />
redaktion@schweizerjaeger.ch<br />
Konzept und Gestaltung:<br />
Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin<br />
Druck, Verlag, Adressänderungen<br />
und Abonnement-Bestellungen<br />
Kürzi AG, PF 261, 8840 Einsiedeln<br />
PC-Konto 80-16768-7<br />
Telefon 055 418 43 43<br />
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www.schweizerjaeger.ch<br />
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Abonnementspreis<br />
(erscheint 12x jährlich)<br />
Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt)<br />
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Ausland<br />
Einzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt)<br />
Anzeigenverkauf<br />
RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr<br />
Postfach 1121, 5401 Baden<br />
Telefon 056 221 88 12<br />
Fax 056 221 84 34<br />
info@rgannoncen.ch<br />
Titelbild:<br />
Platzhirsch<br />
Foto: Martin Merker<br />
Editorial<br />
Weidmannsheil<br />
Es ist ein sonderbares Gefühl, nach zwanzig Jahren wieder ein auf meinen Namen ausgestelltes<br />
Jagdpatent in den Händen zu halten. Da kommen Erinnerungen hoch, die schon<br />
in Vergessenheit geraten sind. Nicht nur die Patentgebühren haben sich in den letzten<br />
zwei Jahrzehnten verändert, sondern auch die Jagdbetriebsvorschriften. Diese Veränderungen<br />
durfte ich in berufl icher Art eindrücklich miterleben. Das Einzige, was sich nicht<br />
verändert hat, sind die persönlichen Anliegen, Ängste und Hoffnungen des einzelnen<br />
<strong>Jäger</strong>s. Mein Beruf gestattet mir immer wieder aufschlussreiche Einblicke in andere<br />
Kantone, Länder und Jagdsysteme. Andere Länder, andere Sitten – die Grundprobleme<br />
bleiben dieselben. Was sich ganz offensichtlich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat,<br />
ist das Bild der Jagd in der Öffentlichkeit. Das Naturverständnis der Bevölkerung hat<br />
sich schleichend verändert, entfremdet sozusagen. Jagd wird mit Mord gleichgesetzt.<br />
Bei diesem Schlagwort wird das «Bambi-Syndrom» in den Köpfen wachgerüttelt. Etwas<br />
machtlos stehen wir <strong>Jäger</strong> als Minderheit mit einem Anteil von 0.4% der nichtjagenden<br />
<strong>Schweizer</strong> Bevölkerung gegenüber. Wie kann der Einzelne da etwas verändern? Ein hoffnungsloses<br />
Unterfangen?<br />
Gerne denke ich dabei an eine Begebenheit zurück, die sich anlässlich der Ausstellung<br />
«Fischen Jagen Schiessen» 2004 in Bern zugetragen hat. Der Kanton Graubünden war<br />
an der Fachmesse als Gastkanton eingeladen und durfte auf einigen hundert Quadratmetern<br />
die Bündner Jagd vorstellen. Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden,<br />
darunter auch ich, und Bündner <strong>Jäger</strong> übernahmen die Standbetreuung. Während<br />
einem dieser Ausstellungstage steuerte mich zielstrebig eine Messebesucherin an, die mit<br />
ihrem äusseren Erscheinungsbild sichtbar aus dem Rahmen fi el. Keine Jagdbekleidung,<br />
sondern ein selbstgestrickter, weiter Pullover und verwaschene Jeans. Selbstsicher und<br />
provokativ sprach sie mich an und mit den ersten Sätzen wurde meine vage Vermutung<br />
bestätigt. Was die junge, zierliche Frau lauthals von sich gab, war wenig schmeichelhaft<br />
und die überzeugte Vegetarierin liess dabei nichts aus. Kurz gefasst tönte es folgendermassen:<br />
«<strong>Jäger</strong> sind Fleischfresser, Mörder und mutierte Steinzeitmenschen». Da stand<br />
ich nun und sah mich gezwungen, mich zu rechtfertigen und nicht wie vorgesehen von<br />
den Schönheiten des Kantons zu schwärmen. Ich nahm mir die Zeit. Zu meiner Überraschung<br />
liess sich die kämpferische junge Frau durch die Ausstellung führen. Nach vierzig<br />
Minuten ein abschliessendes Dankeschön und weg war sie. Das war’s dann.<br />
Es dürfte ein halbes Jahr vergangen sein, da erhielt ich unerwartete Post. Was ich da las<br />
versetzte mich in Staunen: «Lieber Herr Gansner, Ihre Ausführungen haben überzeugt<br />
und heute esse ich wieder Fleisch – Wildfl eisch.» Natürlich nahm ich das geschmeichelt<br />
zur Kenntnis. Fast ein Jahr später erneut Post mit folgendem Text:<br />
«In der Zwischenzeit habe ich in Frankreich die Jagdprüfung<br />
absolviert und freue mich auf die erste Wildschweinjagd», so<br />
die überraschenden Ausführungen.<br />
Liebe Leser/innen, auch ich habe im Nachhinein darüber<br />
geschmunzelt. Das Zauberwort heisst Kommunikation – das<br />
gilt übrigens nicht nur für die Jagd. Ich wünsche allen<br />
<strong>Jäger</strong>/innen eine unfallfreie und erfolgreiche Jagdzeit<br />
und den restlichen 99.6% <strong>Schweizer</strong>/innen «An Guata»<br />
beim Hirsch-, Gäms- oder Rehpfefferschmaus.<br />
Mit Weidmannsgruss<br />
Kurt Gansner<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 3
Wildverwertung<br />
Respektvolle<br />
Verwertung von<br />
Federwild<br />
Erlegte Wildtiere<br />
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Handhabung hochwertiges<br />
Wildbret.<br />
Wie sieht es aber<br />
mit der Verwertung<br />
von Elster und<br />
Eichelhäher aus?<br />
4 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
6<br />
Monatsthema<br />
Herbstzeit –<br />
Brunftzeit<br />
Wer die Rotwildbrunft<br />
schon miterlebt<br />
hat, weiss um<br />
die Faszination, die<br />
davon ausgeht. Martin<br />
Merker und Helge<br />
Schulz bieten anhand<br />
einmaliger Bilder<br />
einen spannenden<br />
Einblick in das Brunftgeschehen.<br />
56
Lebensraum<br />
26<br />
Wildkunde<br />
Lautstarker Trommler des Waldes<br />
Der Specht ist durch seinen Trommelwirbel von<br />
weitem zu hören. Trotz stundenlanger Kopfarbeit<br />
zeigt er jedoch keinerlei Symptome einer Gehirnerschütterung.<br />
Umgang mit dem Biber im<br />
Grossen Moos<br />
Die aktuelle Besiedlungsaktivität des Bibers<br />
fordert Naturschutz und Behörden. Handlungsbedarf<br />
besteht einerseits im Bereich Aufwertung<br />
von Lebensräumen für den Biber und dem Schutz<br />
seiner Bauten. Andererseits müssen die Schäden<br />
tragbar bleiben.<br />
40<br />
INHALT<br />
Jagd & Wild<br />
Monatsthema 6<br />
Wildkunde 26<br />
Jagdgeschichten 38<br />
Lebensraum 40<br />
Wildverwertung 56<br />
Tierarzt 58<br />
Testen Sie Ihr Wissen 60<br />
Waffen & Ausrüstung<br />
Interview 18<br />
Flinten mit Geschichte 44<br />
Neuheiten für den <strong>Jäger</strong> 48<br />
<strong>Jäger</strong>markt 95<br />
<strong>Jäger</strong> & Hund<br />
Hundeporträt 20<br />
Programme und Berichte 21<br />
Jagdspektrum<br />
Veranstaltungen 14<br />
Satire 14<br />
Jagdschiessen 34<br />
Leser schreiben 54<br />
Bund und Kantone 62<br />
Fehlschuss 65<br />
Blattschuss 67<br />
Kapitale Trophäen 69<br />
Sonne, Mond, Solunar 71<br />
Ausland 72<br />
Abschied 75<br />
Schnappschuss 76<br />
Literatur 78<br />
Wettbewerb 82<br />
Vorschau 10/2009<br />
� Neue Erkenntnisse über den<br />
Schneehasen<br />
�<br />
Neues aus den Kantonen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 5
Die HOHE ZEIT<br />
6 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
des <strong>ROTWILDES</strong><br />
Der Brunfthirsch weiss sich in Szene zu setzen, sein Röhren ist<br />
anfangs September kilometerweit zu hören und läutet endgültig<br />
den Herbst ein. Martin Merker aus Samedan, Naturfotograf<br />
und regelmässiger Mitarbeiter des «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>», war dem<br />
König der Wälder mit der Kamera auf der Spur.
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 7<br />
Monatsthema
Monatsthema<br />
Kämpfe sind kräftezehrend und meist nur von kurzer Dauer. Sie enden selten tödlich.<br />
Der Platzhirsch hält sein Brunftrudel möglichst zusammen.<br />
8 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
In den Wochen der Paarung verliert der Brunfthirsch<br />
viel Gewicht.
Der Deckakt dauert nur ein paar Sekunden.<br />
Er zeigt sich von seiner zärtlichen Seite.<br />
Immer<br />
dabei ...<br />
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Monatsthema<br />
10 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009
Die WEISHEIT<br />
des ALTERS<br />
Die letzte Septemberdekade ist angebrochen und trotz der<br />
relativ milden Witterung läuft die Rotwildbrunft auf Hoch touren.<br />
Helge Schulz wurde Zeuge eines erbitterten Brunftkampfes in<br />
einem Rotwildrevier in Deutschland.<br />
Text und Fotos: Helge Schulz<br />
Wie in fast jedem Jahr, versuche<br />
ich auch diesmal mein Fotoglück.<br />
Vier Wunschmotive schwirren<br />
schon seit einigen Jahren in meinem<br />
Kopf und warten auf Umsetzung.<br />
Rottiere, die auf den Hinterläufen<br />
stehen und Blattwerk<br />
von den Bäumen äsen, endlich<br />
mal einen Rothirsch mit zusätzlichem<br />
Kopfschmuck (Wimpel) im<br />
Geweih fotografi eren, die Dokumentation<br />
einer Paarung bei guten<br />
Licht- und Sichtverhältnissen<br />
und der sehnlichste Wunsch: die<br />
Urgewalt eines Kampfes in beeindruckenden<br />
Bildern festhalten.<br />
Drei Tage später ist der Wunschzettel<br />
bis auf den Kampf erfüllt<br />
und es sollte, aus fotografi scher<br />
Sicht betrachtet, die erfolgreichste<br />
Brunft meiner bisherigen fotografi<br />
schen Laufbahn werden.<br />
An diesem Spätnachmittag<br />
beo bachte ich seit einer Stunde<br />
einen Rothirsch mit kleinem Rudel.<br />
Die Tiere und Kälber ruhen<br />
gut gedeckt im hohen Gras. Ein<br />
idyllischer Anblick, der zeitweise<br />
Langeweile aufkommen lässt, da<br />
sich ansonsten nicht viel bewegt.<br />
Als sich dann aus östlicher Richtung<br />
zwei weitere Tiere mit Kälbern<br />
nähern, kommt auch Leben<br />
in das vor mir ruhende Kahlwild.<br />
Die Rottiere erheben sich und<br />
äugen interessiert zu dem sich<br />
schnell heranwechselnden Rotwild.<br />
Dem Hirsch sind die Damen<br />
ebenfalls nicht entgangen und mit<br />
dem arttypischen Imponierverhalten,<br />
das Haupt zurück gelehnt und<br />
mit stampfend wirkenden Schritten<br />
versucht er, die Weibchen in<br />
«sein» Rudel einzugliedern.<br />
Offensichtlich haben Hirsche<br />
zeitweise die gleichen Verständigungsprobleme<br />
mit dem weibli-<br />
chen Geschlecht, wie der Homo<br />
sapiens. Das Kahlwild zieht zielstrebig<br />
weiter und animiert die<br />
anderen Tiere zu folgen.<br />
Überraschende Wende<br />
Der Recke folgt dem kleinen<br />
Rudel und versucht, dieses immer<br />
wieder an seinen Platz zu dirigieren.<br />
Die Versuche scheitern und<br />
schlussendlich folgt der Geweihte<br />
den Tieren im Abstand von 50 Metern.<br />
Das Rudel hat mittlerweile<br />
einen gut einsehbaren Eichenhain<br />
durchquert und steht am Rand einer<br />
grossen Wildwiese, sichert<br />
kurz und zieht auf die Freifl äche.<br />
Es vergeht ein kurzer Moment und<br />
der dortige Platzhirsch eräugt das<br />
zielstrebig ziehende Wild, wechselt<br />
diesem mit Imponierverhalten<br />
röhrend entgegen. In diesem Moment<br />
erscheint der dem Kahlwild<br />
folgende Hirsch am Rand des Eichenhorstes,<br />
lässt ebenfalls seinen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 11
Monatsthema<br />
Bass ertönen und wechselt dem<br />
Platzhirsch entgegen.<br />
Schneller Ortswechsel<br />
Mein Adrenalinspiegel ist doch<br />
merklich gestiegen und da ich mir<br />
in den vergangenen Tagen wie ein<br />
kleines Glücksschwein vorgekommen<br />
bin, bestehen bestimmt berechtigte<br />
Chancen, einem Kampf<br />
beiwohnen zu dürfen. Meine logistische<br />
Schaltzentrale arbeitet<br />
auf maximaler Leistung. Jetzt<br />
muss alles schnell gehen, will ich<br />
das vielleicht bevorstehende Duell<br />
nicht verpassen. Letztendlich<br />
entscheide ich mich für «Alles<br />
oder Nichts», und ehrlich gesagt,<br />
standen mir auch keine weiteren<br />
Optionen zur Verfügung.<br />
Ritual vor dem Kampf<br />
Ich erreiche tatsächlich ungesehen<br />
den Rand des Eichenwaldes<br />
und beziehe Deckung hinter einer<br />
mittelalten Eiche. Das Kahlwild<br />
12 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
hat sich bereits dem auf der Freifläche<br />
äsenden Rudel angeschlossen<br />
und, bis auf einige neugierige<br />
Kälber, zeigt niemand Interesse an<br />
den beiden Hirschen. Oder irre ich<br />
mich diesbezüglich?<br />
Parallel ziehen die Kontrahenten<br />
nebeneinander her, verharren,<br />
röhren und versuchen, dem Gegenüber<br />
ihre Kräfte zu demonstrieren.<br />
Die Geweihe beider Rothirsche<br />
erscheinen gleich stark zu<br />
sein. Allerdings wirkt der Wildkörper<br />
des Herausforderers gedrungener,<br />
stämmiger und auch<br />
kräftiger. In regelmässigen Abständen<br />
halten die Hirsche inne,<br />
senken das Haupt, drohen mit den<br />
Geweihen und nässen intensiv mit<br />
der Brunftrute. All das hab ich<br />
schon oftmals beobachten können<br />
und am Ende haben diese Demonstrationen<br />
von Kraft gereicht<br />
und einen richtigen Kampf verhindert.<br />
Da sich dieses Geplänkel<br />
schon eine ganze Weile fortsetzt,<br />
Mit gebundenen<br />
Geweihen stemmen<br />
sich die Rivalen<br />
wie zwei<br />
gespannte Federn<br />
gegeneinander.<br />
Im Hintergrund<br />
beobachtet ein<br />
älterer Hirsch das<br />
Geschehen.<br />
Die Entscheidung<br />
ist gefallen. Der<br />
Platzhirsch muss<br />
dem Herausforderer<br />
den Platz<br />
und das Kahlwild<br />
überlassen.<br />
kommen mir erste Zweifel. Sollte<br />
es wieder keinen Kampf geben, ist<br />
meine Glücksphase schon wieder<br />
vorbei? Ich hoffe inständig, dass<br />
dies nicht der Fall ist. Wieder senken<br />
die Rivalen ihre Köpfe.<br />
Das Duell beginnt<br />
Und plötzlich, wie auf Kommando,<br />
schlagen die Geweihe<br />
ineinander. Der Kampf hat begonnen<br />
und die ersten Minuten<br />
werden entscheiden, ob sich dieser<br />
zu einem richtigen Duell entwickelt,<br />
oder ob der vermeintlich<br />
Schwächere vorzeitig den Kampf<br />
beendet.<br />
Nach einigen Minuten ist diese<br />
Entscheidung gefallen, hier<br />
wird sich ein richtiger «Fight»<br />
entwickeln. Was für ein Erlebnis,<br />
diesem Naturschauspiel in fotografisch<br />
optimaler Distanz beiwohnen<br />
zu dürfen. Die Kräfte sind<br />
gut verteilt, mal schiebt der eine<br />
Rivale den Anderen einige Me-
ter zurück, um dann vom Gegner wieder<br />
mit brachialer Kraft zurück geschoben<br />
zu werden. Durch das Teleobjektiv<br />
erkenne ich die grosse Anstrengung, die<br />
Äser sind teilweise am Rand mit weissem<br />
Schaum umrandet, die Lichter treten<br />
hervor und je länger die Auseinandersetzung<br />
andauert, desto auffälliger<br />
treten diese Merkmale hervor.<br />
Interessant ist an diesem fast 20 Minuten<br />
dauernden Duell auch die Tatsache,<br />
dass die Hirsche nicht einmal die<br />
Geweihe voneinander lösen, sondern<br />
beinahe pausenlos Druck ausüben.<br />
Nach einer Viertelstunde kristallisiert<br />
sich merklich ein kräftemässiger Vorteil<br />
zugunsten des Herausforderers heraus,<br />
die Kräfte des eigentlichen Platzhirsches<br />
schwinden.<br />
Der Abstauber oder die weise<br />
Voraussicht des Alters<br />
Schon zu Beginn der Auseinandersetzung<br />
konnte ich neben den Kälbern<br />
einen weiteren, sehr interessierten Zuschauer<br />
im Hintergrund auf einer Erhöhung<br />
der Wiese beobachten. Ein relativ<br />
alter und starker Rothirsch hatte hier<br />
seinen Brunfteinstand bezogen. Beobachten<br />
konnte ich diesen Edlen relativ<br />
häufig, fotografisch liess er sich allerdings<br />
bislang nicht überlisten und ich<br />
musste mich mit Beobachtungen des<br />
reifen Edelhirsches begnügen. Im Verlauf<br />
des Kampfes zog dieser Hirsch immer<br />
näher he ran, um zu meinem Erstaunen<br />
an den beiden kämpfenden Rivalen<br />
vorbei zu ziehen und seinen Anspruch<br />
auf das Rudel geltend zu machen. Eigentlich<br />
sollte man ja mit menschlichen<br />
Vergleichen zurückhaltend sein,<br />
doch ich muss gestehen, dass ich etwas<br />
ahnte und den endgültigen Ausgang als<br />
sehr unfair empfinden würde. Zu meinem<br />
Glück konnte ich dieses Verhalten<br />
in Bildern festhalten.<br />
Das Ende des ersten Kampfes<br />
Die Beobachtungen der kämpfenden<br />
Recken hatten nicht getäuscht, der bald<br />
ehemalige Platzhirsch wich immer weiter<br />
zurück, seine Gegenwehr war gebrochen<br />
und schlussendlich konnte er sich<br />
lösen, wand sich vom neuen Platzhirsch<br />
ab, ergriff – gefolgt vom Herausforderer<br />
– die Flucht und verschwand in müder<br />
Flucht im angrenzenden Wald.<br />
Um der Mühe Lohn gebracht<br />
Abgekämpft mit gesenktem Haupt<br />
zog nun der Sieger in Richtung Kahlwild,<br />
als ihm der Alte merklich kampfbereit<br />
und voller Selbstvertrauen entgegen<br />
zog. Zu allem Pech – ich weiss<br />
natürlich nicht, ob dies bewusst geschehen<br />
ist – forderte der neue Herausforderer<br />
den Platzhirsch an exponierter Stelle<br />
zum Duell heraus. Er stand oberhalb einer<br />
eiszeitlichen Moräne und griff nach<br />
kurzem Imponieren an.<br />
Was dann folgte, war ein kurzer<br />
Kampf mit ungleich verteilten Kräften,<br />
zugunsten des Alten. Die Entscheidung<br />
sollte zu allem Überfluss auch noch<br />
blutig enden. Nach wenigen Sekunden<br />
wandte sich der Platzhirsch ab, räumte<br />
aber nicht die Bühne. Er röhrte und ich<br />
sah Schweiss aus seiner rechten Nüster<br />
rinnen. Dank der digitalen Fotografie<br />
stellte ich später am Rechner fest, dass<br />
eine Sprosse des Rivalen in diese relativ<br />
tief eingedrungen war. Der Unterlegene<br />
verliess nicht sofort den Platz,<br />
versuchte zeitweilig durch Röhren und<br />
Imponieren den Gegner erfolglos einzuschüchtern,<br />
um dann doch in eine am<br />
Waldrand gelegene Suhle zu wechseln.<br />
■<br />
Der vermeintliche Sieg des 16-Enders währt<br />
nicht lange. Nach kurzem und blutigem<br />
Kampf muss dieser ebenfalls einem älteren<br />
Rivalen weichen.<br />
DER RICHTIGE DREH.<br />
DER SICHERE GRIFF.<br />
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17. September<br />
Vernissage<br />
Naturkalender 2010<br />
Vorstellung des 4. Naturkalenders<br />
von Kurt Gansner<br />
19.00 Uhr im Rest. Krone,<br />
Grüsch<br />
25. September<br />
Rehwild hegen –<br />
Rehwild bejagen Seminar<br />
mit Bruno Hespeler<br />
Hildisrieden<br />
(siehe Seite17)<br />
Veranstaltungen Veranstaltungen<br />
2. Oktober<br />
«Zusammenspiel Jagd,<br />
Wild und Natur»<br />
Jagdanlass im Kursaal<br />
Grand Resort Bad Ragaz<br />
19.00 Uhr<br />
(siehe Seite 43)<br />
2.–11. Oktober<br />
Foire du Valais – Martigny<br />
(siehe Seite 16)<br />
3./4. Oktober<br />
Erlebnismesse Jagd,<br />
Fischerei und Outdoor<br />
Trendige Modeshow, Weinhalle<br />
mit Frühstücksbuffet,<br />
14 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Ausstellungen Ausflüge<br />
Restaurantbetrieb und<br />
Fischessen<br />
Markthalle, Herzogstr. 8,<br />
4900 Langenthal<br />
(siehe Seite 82)<br />
12.–15. November<br />
1. Internationale Messe<br />
für Jagd & Fischerei,<br />
Dornbirn/Österreich<br />
Messe für <strong>Jäger</strong>, Fischer,<br />
Naturfreunde und Hunde -<br />
liebhaber. Sonderschau:<br />
Jagd in der Steinzeit<br />
Öffnungszeiten:<br />
täglich 09.00–18.00 Uhr<br />
4.–6. Dezember<br />
6. Internationale<br />
Waffenbörse, Palais<br />
Beaulieu, Lausanne<br />
Sonderausstellung «Cutlery<br />
Art Exhibition». Aussteller<br />
aus der Schweiz, Deutschland,<br />
Frankreich und Belgien<br />
stellen auf 5000 m 2 Antik-,<br />
Sport-, Schützen- und Militärwaffen<br />
sowie Lederartikel<br />
aus.<br />
10.–12. Dezember<br />
Kursausschreibung<br />
Techniken der Nachsuche<br />
am <strong>Jäger</strong>lehrhof Springe<br />
und Drückjagd<br />
(siehe Seite 17)<br />
18.–21. Februar 2010<br />
Ausstellung<br />
Fischen Jagen Schiessen<br />
BEA bern expo<br />
Jagdausstellung<br />
in Salgesch<br />
<strong>Jäger</strong>verein Diana Leuk<br />
bis 31. November 2009<br />
im Natur- und Landschaftszentrum<br />
von Salgesch<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo–Fr 8.30–12, 13–17 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Alpengarten<br />
Schynige Platte<br />
Öffnungszeiten:<br />
täglich 08.30 bis 18.00 Uhr<br />
www.alpengarten.ch<br />
Der Pfad, Natursteine und<br />
Adernsteine erleben<br />
Sattel-Hochstuckli<br />
Schweiz. Nationalpark<br />
Zernez<br />
Auskunft:<br />
Tel. 081 856 83 78<br />
Fax 081 856 17 40<br />
Agenda Natur<br />
Aktuelle Zusammenstellung<br />
aller Anlässe und Tagesprogramm<br />
unter:<br />
ww.nationalpark.ch/<br />
veranstaltungskalender<br />
11. September: WWF-<br />
Nightwalk durch die Inn-<br />
Schlucht, Exkursion<br />
18./19. September: Wer trägt<br />
die Verantwortung für das<br />
Wasser? Wassertage<br />
29. September: Friedrich<br />
Nietzsches Auseinandersetzung<br />
mit der Lehre Darwins,<br />
Vortrag<br />
30. September: Dem «Angsthasen»<br />
auf der Spur, Vortrag<br />
3./4. Oktober: Internationaler<br />
Zugvogeltag (Bird<br />
Watch), Vogelzählung<br />
7. Oktober: WWF-Naturschutzeinsatz,<br />
Arbeitseinsatz<br />
7. Oktober: Katastrophen<br />
und Massenaussterben in<br />
der Erdgeschichte, Vortrag<br />
Natur-Museum Luzern<br />
Kasernenplatz 6<br />
041 228 54 11<br />
Sonderausstellung<br />
bis 8. November 2009:<br />
«Einfach Spitze! Dornenkleid<br />
und Giftstachel»<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di–So 10–17 Uhr, Mo<br />
geschlossen, geöffnet an<br />
Feiertagen<br />
www.naturmuseum.ch<br />
<strong>Schweizer</strong> Museum für<br />
Wild und Jagd<br />
Schloss Landshut<br />
3427 Utzenstorf BE<br />
Saison 2009:<br />
10. Mai bis 18. Oktober<br />
Sonderausstellung 2009:<br />
«Die Tierwelt des Zeichners<br />
Jörg Kühn»<br />
Öffnungszeiten: Di–Sa 14–17<br />
Uhr; Sonntage, Auffahrt<br />
(21. Mai) und Pfingstmontag<br />
(1. Juni): 10–17 Uhr<br />
Abendführungen 2009:<br />
jeweils 19.30–20.30 Uhr,<br />
Eintritt: 7.– / 6.– / 1.–<br />
24. September:<br />
«Truhen-Geschichten»<br />
Einblicke in die «Wunder -<br />
kiste» eines Möbelrestaurators.<br />
Daniel Gerber,<br />
Antikschreiner, Bern
Grosser<br />
Hubertusball<br />
zum 25-jährigen Jubiläum<br />
der Jagdhornbläser «Cornists<br />
Scuol» mit Engadiner Jagdhornbläsertreffen<br />
am Samstag,<br />
17. Oktober 2009, 16.00–<br />
03.00 Uhr im Gemeindesaal<br />
Scuol.<br />
Verschiedene Jagdhornformationen<br />
– Trophäenschau<br />
– Wildspezialitäten – grosse<br />
Naturkundemuseum<br />
mit Wildlife-Show<br />
in Bad Säckingen am<br />
Hochrhein<br />
Neu: Modernes Schiesskino<br />
und Nutzungsmöglichkeit<br />
des Konferenzraumes durch<br />
Jagdgesellschaften<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag–Freitag 14–18 Uhr<br />
Samstag/Sonntag 10–16 Uhr<br />
www.golfwelt-hochrhein.de<br />
Wildpark Peter und Paul<br />
Kirchlistrasse 92, St. Gallen<br />
Telefon 071 244 51 13<br />
www.wildpark-peterundpaul.ch<br />
Der Wildpark ist bei freiem<br />
Eintritt 7 Tage in der Woche<br />
geöffnet. Hunde sind an der<br />
kurzen Leine zu führen!<br />
Natur- und Tierpark<br />
Goldau<br />
Parkstrasse 40<br />
Telefon 041 859 06 06<br />
www.tierpark.ch<br />
Täglich geöffnet<br />
1. April bis 31. Oktober: Mo–<br />
Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr<br />
1. November bis 31.März:<br />
täglich 9–17 Uhr<br />
Jubiläumstombola – Laserschiessen<br />
– Ballmusik – Frevler-Bar.<br />
Hinweis: www.scuol.ch/de/<br />
event_calendar/event_display.<br />
cfm?event_id=4401637&date<br />
from=2009-10-17 00:00:00&<br />
resortid=439<br />
Internationales Baumarchiv<br />
(IBA), Winterthur<br />
Öffnungszeiten: Fr 10–12,<br />
15–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr<br />
Schulklassen-Workshops<br />
und Gruppenführungen nach<br />
Absprache<br />
Telefon 052 212 61 00<br />
www.naturmuseum.tg.ch<br />
Naturama, das Aargauer<br />
Naturmuseum<br />
Bahnhofplatz, Aarau<br />
Öffnungszeiten: täglich<br />
ausser Montag 10–17 Uhr<br />
Führungen auf Anfrage<br />
www.naturama.ch<br />
Naturhistorisches<br />
Museum<br />
der Burger gemeinde Bern<br />
Öffnungszeiten: Mo 14–17<br />
Uhr, Di/Do/Fr 9–17 Uhr, Mi<br />
9–18 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr.<br />
Wechselausstellung «C’est<br />
la vie». Die Ausstellung<br />
zeigt anhand von über 1000<br />
Exponaten, interaktiven<br />
Stationen und verschiedenen<br />
Themenwelten, wie Leben<br />
entsteht und vergeht, entführt<br />
in die wundersame Welt im<br />
Kopf und greift Fragen auf,<br />
die uns von der Wiege bis zur<br />
Bahre begleiten.<br />
Jagdhornbläser<br />
Hubertusmessen<br />
12. September<br />
19.00 Uhr<br />
Hubertusmesse<br />
Pfarrkirche Zermatt<br />
Jagdhornbläser Diana Mettelhorn,<br />
Parforcehörner in ES<br />
www.diana-mettelhorn.ch<br />
26. September<br />
16.30 Uhr<br />
Hubertusmesse<br />
Stiftskirche Beromünster<br />
Jagdhornbläser Auerhahn<br />
Luzern<br />
4. Oktober<br />
09.30 Uhr<br />
<strong>Jäger</strong>gottesdienst in<br />
der Kirche Schönau,<br />
Bürglenstrasse 15, Thun<br />
Hubertusmesse in Es<br />
von Reinhold Stief<br />
mit den Jagdhornisten<br />
«Diana» Burgdorf und den<br />
Jagdhornbläsern «Rabenfluh»,<br />
Thun<br />
11. Oktober<br />
09.00 Uhr<br />
Hubertusmesse in der<br />
kath. Pfarrkirche Sattel SZ<br />
mit den Zuger Jagd hornbläsern.<br />
Parforce-Hörner in<br />
Es unter der Leitung von<br />
Alois Hugener.<br />
17. Oktober<br />
25-jähriges Jubiläum der<br />
Jagdhornbläser «Cornists<br />
Scuol» mit Engadiner<br />
Jagdhornbläsertreffen<br />
16.00–03.00 Uhr,<br />
Gemeindesaal Scuol<br />
Hinweis: www.scuol.ch/de/<br />
event_calendar/event_display.<br />
cfm?event_id=4401637&date<br />
from=2009-10-17 00:00:00&<br />
resortid=439<br />
18. Oktober<br />
11.00 Uhr<br />
Hubertusmesse in der St.<br />
Jostkapelle Raten<br />
Oberägeri mit den Zuger<br />
Jagd horn bläsern. Parforce-Hörner<br />
in Es unter der<br />
Leitung von Alois Hugener.<br />
Durchführung bei zweifelhaftem<br />
Wetter in der katholischen<br />
Pfarrkirche Oberägeri.<br />
Auskunft: 079 722 95 33<br />
25. Oktober<br />
10.00 Uhr<br />
Hubertusmesse in der<br />
Pfarrkirche Walchwil mit<br />
den Zuger Jagdhorn bläsern.<br />
Parforce-Hörner in<br />
Es unter der Leitung von<br />
Alois Hugener.<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert in der<br />
Pfarrkirche Menzingen<br />
8. November<br />
09.30 Uhr<br />
Hubertusmesse in der<br />
katholischen Pfarrkirche<br />
Melchtal OW<br />
mit den Zuger Jagd hornbläsern.<br />
Parforce-Hörner in<br />
Es unter der Leitung von<br />
Alois Hugener.<br />
8. November<br />
10.30 Uhr<br />
Hubertusmesse<br />
in Stansstad<br />
umrahmt von den<br />
Nidwaldner Jagdhornbläsern<br />
15. November<br />
Jubiläum 80 Jahre<br />
Jagdgesellschaft Hubertus<br />
Wetzikon<br />
09.30 Uhr Hubertusmesse<br />
in der Heilig-Geist-Kirche<br />
mit den Jagdhornbläsern<br />
vom Bachtel.<br />
Gleichzeitig findet die<br />
Brevetierung der Jagdaufseher<br />
statt.<br />
15. November<br />
10.00 Uhr<br />
Hubertusmesse in der<br />
Pfarrkirche Flühli<br />
Entlebucher Gämsjäger<br />
15. November<br />
10.00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
Michaelskirche Meiringen<br />
mit musikalischen Darbie-<br />
tungen von: Jagdhornbläser/<br />
<strong>Jäger</strong>chörli Oberhasli,<br />
Obwaldner Jagdhornbläser<br />
29. November<br />
10.00 Uhr<br />
Hubertusmesse in der<br />
katholischen Kirche in<br />
Bütschwil, Toggenburg<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 15<br />
Veranstaltungen
Veranstaltungen<br />
Foire du Valais –<br />
Martigny<br />
Ein 50-jähriges Jubiläum<br />
der Superklasse<br />
Die Foire du Valais, Volksfest<br />
und erstklassiges Wirtschaftshighlight<br />
in unserem<br />
Kanton, feiert dieses Jahr ihr<br />
fünfzigjähriges Jubiläum.<br />
Die diesjährige Messe steigt<br />
denn auch unter dem Motto<br />
«Superklasse» und hat Entsprechendes<br />
zu bieten. Mit der<br />
Ausstellung MANIMAL des<br />
berühmten jurassischen Tierpräparators<br />
Christian Schneiter<br />
entsteht eine Weltneuheit.<br />
Auch sind zahlreiche Animationen,<br />
Konzerte und Attraktionen<br />
für Gross und Klein vorgesehen.<br />
Eine Ausstellung der<br />
Superklasse als absolute<br />
Weltneuheit<br />
Dieses Jahr wird den Besuchern<br />
eine absolut neuartige<br />
Ausstellung geboten, ein<br />
echtes Kunstwerk: an die 100<br />
Gliederpuppen mit Tierköpfen<br />
stellen Situationen aus dem Leben<br />
dar.<br />
Löwe, Steinbock, Eule, Gepard…<br />
mehr als 80 Tierarten<br />
aus fünf Kontinenten sind<br />
in dieser aussergewöhnlichen<br />
Ausstellung vertreten. Vor der<br />
Kulisse eines Pariser Parks mit<br />
einer Fläche von ca. 1000 m 2<br />
kann der Besucher Alltägliches<br />
wiederfinden. Diese Ausstellung<br />
für gross und klein wird<br />
alle in ihren Bann ziehen, Ausdruck<br />
und Haltung der Puppen<br />
in den dem Leben nachempfundenen<br />
Szenen wird amüsieren,<br />
erheitern, betroffen machen<br />
oder begeistern.<br />
Vier Ehrengäste<br />
Als Ehrengäste werden an<br />
der Foire du Valais das Eidgenössische<br />
Departement für Verteidigung,<br />
Bevölkerungsschutz<br />
und Sport (VBS), der FC Sitten,<br />
der auf eine hundertjährige<br />
Geschichte zurückblicken<br />
kann, die Weinkellerei Fils de<br />
Charles Favre SA und die Stadt<br />
Vaison-la Romaine, mit der<br />
Martigny seit 30 Jahren eine<br />
Städtepartnerschaft verbindet,<br />
präsent sein.<br />
16 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Die 50. Foire du Valais findet vom<br />
2. bis zum 11. Oktober im CERM in<br />
Martigny statt. Öffnungszeiten: 10<br />
Uhr bis 21 Uhr. Auf Wiedersehen an<br />
der Foire du Valais!<br />
Das VBS wird sich mit seinen<br />
zahlreichen Facetten auf<br />
einer Ausstellungsfläche von<br />
13 000 m 2 vorstellen: Infanterie,<br />
Kavallerie, Luftwaffe, Zivilschutz,<br />
verschiedene Sportarten<br />
mit Vorführungen in<br />
Anwesenheit von Olympiasiegern,<br />
Modeschauen, exklusive<br />
Aufführungen und Konzerte<br />
etc. – kurz gesagt, das VBS<br />
bietet ein Programm, wie man<br />
es in der Westschweiz noch<br />
nie gesehen hat! Der FC Sitten<br />
lässt in einer Retrospektive<br />
100 Jahre Fussballleidenschaft<br />
in Bildern Revue passieren: 11<br />
Finalrunden und 11 <strong>Schweizer</strong>meistertitel<br />
– das ist ein Weltrekord!<br />
Die Besucher werden die<br />
Hubertusfeier: Samstag,<br />
26. September 2009, 16.30,<br />
Stiftskirche Beromünster<br />
Wir «Auerhähne» wurden<br />
1969 gegründet und spielen<br />
seither auf Parforcehörnern<br />
in Es. Mit konzertanter<br />
Jagdmusik bei festlichen Anlässen,<br />
aber auch mit unzähligen<br />
Hubertusmessen im In-<br />
und Ausland haben wir uns<br />
in all den Jahren hohes Ansehen<br />
verschafft und dürfen uns<br />
zu den Spitzenformationen in<br />
der Schweiz zählen. Seit 2001<br />
stehen wir unter der Leitung<br />
von Joseph Koller. Unter seiner<br />
Führung entstand auch<br />
die CD «Parforcehornklänge».<br />
Ebenfalls können wir auf<br />
verschiedene TV-Auftritte zurückblicken.<br />
Wir freuen uns<br />
sehr, Sie im Rahmen unserer<br />
Jubiläumsfeier in der Stiftskirche<br />
Beromünster mit Jagdmusik<br />
vom Feinsten zu verwöh-<br />
Möglichkeit haben, Stammspieler<br />
des FC Sitten kennenzulernen,<br />
die regelmässig im<br />
Ehrenpavillon anwesend sind.<br />
Besonderheit für Weinliebhaber:<br />
Das 50-jährige Jubiläum<br />
der Foire du Valais bietet dem<br />
Familienunternehmen Fils de<br />
Charles Favre SA «la pe tite<br />
maison des Grands Vins» einen<br />
würdigen Rahmen, das<br />
ebenfalls fünfzigjährige Bestehen<br />
seines Fendant «la Dame<br />
de Sion» zu feiern. Da kommt<br />
Stimmung auf!<br />
Die Foire du Valais in Fakten<br />
und Zahlen<br />
Während der 10 Messetage<br />
präsentieren sich 370 Aussteller<br />
aus zahlreichen Tätigkeitsbereichen<br />
auf über 50 000 m 2<br />
166 000 Besuchern. Bestimmte<br />
besonders preiswerte Angebote<br />
sind nur während der Messe<br />
erhältlich und am Hinweis «La<br />
Bonne Affaire» zu erkennen.<br />
Musikalisch wird das Jubiläum<br />
von einer bekannten<br />
Gruppe umrahmt, die auf der<br />
grossen Bühne der Foire du<br />
Valais zum Auftakt des fünf-<br />
nen! Unsere Ziele sind und<br />
bleiben: das Spielen von konzertanter<br />
Jagdmusik; als Bindeglied<br />
zwischen der Bevölkerung<br />
und der Jagd zu dienen;<br />
die Mitgestaltung von liturgischen<br />
Feiern; die Pflege des<br />
überlieferten Brauchtums; die<br />
zigjährigen Jubiläums aufspielen<br />
wird. Anschliessend treten<br />
jeden Abend Künstler und<br />
Musikgruppen auf, die in ihrer<br />
Vorstellung auf die 5 Jahrzehnte<br />
des Bestehens der Foire du<br />
Valais Bezug nehmen.<br />
Die Begegnungswelten der<br />
«Espaces»<br />
Im Laufe der Zeit sind die<br />
verschiedenen Begegnungswelten<br />
eines der Markenzeichen<br />
der Foire du Valais geworden.<br />
Der «Espace Tribus»<br />
lädt zur Begegnung zwischen<br />
den Generationen ein und stellt<br />
regionale Gruppen mit ihren<br />
Programmen vor. Im Espace<br />
Live finden Konzerte statt und<br />
es gibt Bars. Geniesser kommen<br />
im Espace Gourmand auf<br />
ihre Rechnung. In der Halle<br />
des Animaux geht es um Tiere.<br />
Als letzter ist der Espace Electro<br />
Games dazugekommen, wo<br />
den Besuchern über 30 Spielkonsolen<br />
und elektronische<br />
Spiele der bekannten Marken<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Besucherinfos, Detailprogramm und Trans port -<br />
möglichkeiten sind auf www.foireduvalais.ch zu finden.<br />
40 Jahre Jagdhornbläser<br />
«Auerhahn» Luzern<br />
Förderung von Nachwuchs;<br />
die Sicherung einer nachhaltigen<br />
Vereinszukunft!<br />
Wir danken Ihnen für die<br />
Unterstützung unserer wertvollen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Dienste der Jagd und freuen<br />
uns auf Ihren Besuch.<br />
Unsere Bläser (vlnr): Philipp Küng, Franz Thürig (Obmann), Hans Estermann,<br />
Ernst Walti, Hans Dissler, Bruno Bannwart, Erich Schnyder, Joseph Koller<br />
(Musikalischer Leiter), Anton Mieschbühler, Erwin Warth (fehlt auf Foto).
Rehwild hegen –<br />
Rehwild bejagen<br />
Das Rehwild befindet sich<br />
im Aufwärtstrend. Gleichzeitig<br />
nimmt seine Sichtbarkeit<br />
ab. Die Gründe dazu sind<br />
vielseitig: Störung der Wildlebensräume<br />
durch Erholungssuchende,<br />
fehlende Vernetzung<br />
und die veränderte<br />
Land- und Waldbewirtschaftung.<br />
Die Rahmenbedingungen<br />
für das Wild und die <strong>Jäger</strong><br />
haben sich also verändert.<br />
Was es braucht, ist ein zeitgerechtes<br />
Jagdverständnis. Dazu<br />
gehören neben umweltverträglichen<br />
Zielsetzungen, angepasste<br />
Jagdstrategien und<br />
Jagdmethoden.<br />
Die Rehwildfütterung ist<br />
ein ebenso kontrovers diskutiertes<br />
Thema und nach dem<br />
langen Winter 2008/09 besonders<br />
aktuell. Soll das Rehwild<br />
gefüttert werden? Ist die Fütterung<br />
für die Arterhaltung notwendig?<br />
Gibt es berechtigte<br />
Argumente für die Fütterung?<br />
Bruno Hespeler (www.hespeler.at)<br />
arbeitet seit über 20<br />
Jahren als freier Journalist<br />
und zeichnet sich durch Beiträge<br />
über Wild, Wald, Jagd<br />
und Natur aus. Über 15 Fachbücher<br />
sind das Ergebnis sei-<br />
nes Schaffens. Wer kennt nicht<br />
die Klassiker: Rehwild heute,<br />
Vor und nach dem Schuss,<br />
Hege und Jagd im Jahreslauf?<br />
Ein Markenzeichen von Bruno<br />
Hespeler ist sein steter Bezug<br />
zur Praxis. Wie kaum ein Anderer<br />
versteht er es, seine Erfahrungen<br />
und Kenntnisse lebensnah<br />
und unterhaltsam zu<br />
dokumentieren. Dabei schöpft<br />
Hespeler aus seiner langjährigen<br />
Erfahrung als Berufsjäger<br />
und forstlicher Revierleiter.<br />
Zuhören wird zum Genuss!<br />
Mit diesem Seminar möchte<br />
die Sektion Seetal von Revierjagd<br />
Luzern einen Diskussionsbeitrag<br />
zur Rehwildhege<br />
und -bejagung leisten. Im Anschluss<br />
an die Veranstaltung<br />
sind Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer zu einem «Waldfest»<br />
(inkl. Getränke) eingeladen.<br />
Wir freuen uns auf einen<br />
interessanten Abend in jagdlicher<br />
Runde.<br />
Wann: Freitag, 25. September 2009, 19.30 Uhr<br />
Wo: Restaurant «Zum roten Löwen», Hildisrieden<br />
Kosten: Fr. 30.– Mitglieder von Revierjagd Luzern, «Waldfest inklusive»<br />
Nicht-Mitglieder bezahlen einen Zuschlag von Fr. 10.–<br />
Anmeldung: Thomas Wyss-Christen, Dorf, 6234 Kulmerau<br />
wyss.christen@bluewin.ch, Telefon: 041 933 33 92<br />
Anmeldeschluss: Montag, 20. September 2009<br />
(Wichtig: die Teilnehmerzahl ist beschränkt)<br />
Dornenkleid<br />
und Giftstachel<br />
«Einfach Spitze! Dornenkleid<br />
und Giftstachel»<br />
Eine Sonderausstellung des<br />
Natur-Museums Luzern, 16.<br />
Mai – 8. November 2009<br />
Die unglaubliche Vielfalt<br />
der Stacheln und Dornen im<br />
Tier- und Pflanzenreich ist bestechend.<br />
Die unterschiedlichsten<br />
stacheligen Strukturen die-<br />
Kurs: Techniken<br />
der Nachsuche<br />
Kursausschreibung<br />
«Techniken der Nachsuche<br />
am <strong>Jäger</strong>lehrhof Springe<br />
und Drückjagd»<br />
10. bis 12. Dezember 2009<br />
Exklusiv für erfahrene<br />
<strong>Schweizer</strong> Hundeführer können<br />
wir einen Zweitageskurs<br />
mit Wildmeister Hans Joachim<br />
Borngräber am bekannten <strong>Jäger</strong>lehrhof<br />
in Springe anbieten.<br />
An zwei Lehrgangstagen<br />
werden verschiedene Techniken<br />
der Nachsuche wie z.B.<br />
Arbeiten in einem Bachlauf, in<br />
Theorie und im Revier in der<br />
Praxis unterrichtet.<br />
Voraussetzung für den Kurs<br />
ist die bereits erfolgte Teilnahme<br />
an einem Grundkurs<br />
bei Hans Joachim Borngräber<br />
oder eine adäquate Praxiserfahrung<br />
in der Nachsuche.<br />
An einem dritten Tag wird<br />
für die Teilnehmer eine Drück-<br />
nen zur Abschreckung oder<br />
Tarnung, als Jagdstacheln oder<br />
Paarungsstacheln, als Kletterhilfen,<br />
zum Ablegen von Eiern,<br />
zur Fortbewegung oder zur besseren<br />
Verbreitung von Früchten<br />
… Die Welt der Stacheln ist<br />
ganz schön «Spitze»!<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr,<br />
Montag geschlossen (geöffnet an Feiertagen)<br />
jagd in einem Revier in der<br />
Nähe von Springe auf vornehmlich<br />
Schwarzwild durchgeführt.<br />
Es wird erwartet, dass<br />
sich Kursteilnehmer im Anschluss<br />
daran (Nachmittags)<br />
als Schweisshundführer zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Die Anreise sollte bereits<br />
am Mittwoch, 9. Dezember<br />
2009, erfolgen. In der Kursgebühr<br />
von total CHF 470.– sind<br />
die Übernachtungen im <strong>Jäger</strong>lehrhof<br />
Springe im Doppelzimmer<br />
inkl. der Verpflegung<br />
(keine Getränke) enthalten.<br />
Die Anzahl der Teilnehmer<br />
ist auf 12 Gespanne begrenzt.<br />
Verbindliche Anmeldungen<br />
sollten bis 30. Oktober 2009 erfolgen<br />
und werden nach Datum<br />
des Eingangs berücksichtigt.<br />
Weitere Auskünfte (Jagdschein Deutschland,<br />
Waffeneinfuhr, Unterbringung Hund etc.) unter<br />
brandt@becon.ch oder 079 412 47 25.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 17<br />
Veranstaltungen
Interview<br />
18 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
PRÄZISIONSWAFFEN<br />
auf dem SCHWEIZER MARKT<br />
Im Interview mit dem «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>» gibt Bernhard Blaser, Blaser<br />
Trading und Generalvertreter in der Schweiz von Steyr Mannlicher, ausführlich<br />
Auskunft über die Jagdwaffen von Steyr Mannlicher.<br />
Bernhard Blaser<br />
erklärt einem<br />
Kunden die Zerlegbarkeit<br />
und<br />
die Kaliberwechselmöglichkeit<br />
des neuen Steyr<br />
Mannlicher Luxus.<br />
«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»: Herr Blaser,<br />
vielen <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong>n<br />
ist der Repetierer von Steyr<br />
Mannlicher ein Begriff für Präzision,<br />
Solidität, modernes Design<br />
und gefertigt aus besten Materialien.<br />
Warum wurde so lange Zeit<br />
für dieses Markenprodukt Steyr<br />
Mannlicher die Werbung ausgesetzt?<br />
Bernhard Blaser: Warum für<br />
diese qualitativ sehr hoch stehenden<br />
Waffen in den letzten Jahren<br />
fast keine Werbung gemacht wurde,<br />
ist auch für mich unerklärlich!<br />
Eventuell haben die ehemaligen<br />
Importeure versäumt, den Marktauftritt<br />
zu organisieren, denn Werbung<br />
und Marktauftritt sind Angelegenheit<br />
des Importeurs.<br />
Sie haben also seit 2009 die<br />
Generalvertretung von Steyr<br />
Mannlicher für die Schweiz. Was<br />
sind Ihre Zielsetzungen und wie<br />
viele verschiedene Modelle hat<br />
Steyr Mannlicher für die Schweiz<br />
anzubieten?<br />
Mein Ziel ist es, eine der präzisesten<br />
und sichersten Waffen der<br />
Welt wieder auf den <strong>Schweizer</strong>
Markt zu bringen. Es gibt grundsätzlich<br />
drei Basis-Modelle für<br />
die Jagd (es gibt noch viele andere<br />
Modelle, welche hier nicht<br />
näher erwähnt werden sollen, da<br />
sie für den <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> nicht<br />
von Relevanz sind). Die 3 Grundmodelle<br />
gibt es in unterschiedlichen<br />
Ausführungen wie: Standard,<br />
Mountain/Goiserer, Light,<br />
Stutzen, mit oder ohne Stecher,<br />
normaler oder ge-<br />
fluteter Lauf, verschiedene<br />
Farben<br />
bei den Kunststoffschäften<br />
(Schwarz,<br />
Holzimitation, Camouflage)<br />
mit insgesamt 24 möglichen<br />
Kalibern von .222Rem bis<br />
.375H&H. Bei dieser breiten Palette<br />
ist für jede <strong>Jäger</strong>in und jeden<br />
<strong>Jäger</strong> etwas dabei!<br />
1. Die «Luxus» als moderne<br />
«modulare» Waffe mit Kaliberwechselmöglichkeit<br />
und Zerlegbarkeit.<br />
2. Die «Classic» als «die» traditionelle,<br />
klassische Waffe.<br />
3. Die «Pro Hunter» als robuste<br />
universelle Allwetter-Waffe.<br />
Kann ich meinen Repetierer<br />
Steyr Mannlicher über den Fachhandel<br />
bei meinem vertrauten<br />
Büchsenmacher in meiner Region<br />
anschauen und allenfalls beziehen<br />
und notfalls reparieren<br />
lassen?<br />
Grundsätzlich können Sie in<br />
jedem Waffenfachhandel in Ihrer<br />
«Bei uns ist jeder Waffen-<br />
fachhändler ein offizieller ’Steyr<br />
Mannlicher-Vertreter’.»<br />
«Mein Ziel ist es, eine der prä-<br />
zisesten Waffen der Welt wieder auf<br />
den <strong>Schweizer</strong> Markt zu bringen.»<br />
Region Infos über die möglichen<br />
Varianten holen, einzelne Modelle<br />
besichtigen und natürlich die<br />
nach Ihren Wünschen entsprechende<br />
Waffe erwerben. Jeder<br />
gute Waffenfachhandel mit eigener<br />
Werkstatt kann Steyr Mannlicher-Waffen<br />
reparieren.<br />
Gibt es eine Liste der offiziellen<br />
Vertreter von Steyr Mannlicher<br />
in den einzelnen Regionen<br />
und wo kann ich diese beziehen?<br />
Es gibt keine Liste von offiziellen<br />
und regionalen Vertretern. Bei<br />
uns ist jeder Waffenfachhändler<br />
ein offizieller «Steyr Mannlicher-<br />
Vertreter».<br />
Sie unterstützen in vorbildlicher<br />
Art die praxisgerechte Jagdvorbereitung<br />
des Berner Jagdverbandes,<br />
indem Sie für die beiden<br />
Pirschgänge Rouchgrat, 7./8. August<br />
2009, und Sustenpass, 22./23.<br />
August 2009, (siehe Inserat auf<br />
Seite 15 des «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />
7/2009) einen Steyr Mannlicher<br />
Repetierer, Modell Pro Hunter,<br />
Kal. 7x64, im Wert von Fr. 2262.–<br />
spenden. Was versprechen Sie sich<br />
von dieser grosszügigen Geste?<br />
Die Waffe wurde nach Absprache<br />
freundlicherweise von der<br />
Firma Steyr Mannlicher kostenlos<br />
zur Verfügung gestellt. Wir<br />
versprechen uns davon, den Namen<br />
Steyr Mannlicher den <strong>Jäger</strong>innen<br />
und <strong>Jäger</strong>n wieder nahe<br />
zu bringen. Natürlich ist es uns<br />
ein besonderes Anliegen, in einer<br />
praxisgerechten Jagdvorbereitung<br />
auch das optimale Werkzeug<br />
für eine erfolgreiche und sichere<br />
Jagd zu präsentieren.<br />
Sie offerieren ein Angebot mit<br />
einem Jungjäger-Komplettpaket<br />
für Steyr Mannlicher (Waffe) und<br />
Docter (Zielfernrohr). Kann ich<br />
von diesem Angebot<br />
bei meinem<br />
Fachhändler profitieren<br />
oder läuft<br />
dieses attraktive<br />
Sonderangebot nur über Sie als<br />
Generalvertreter der beiden Markenprodukte?<br />
Natürlich können Sie zum<br />
Fachhändler Ihres Vertrauens gehen<br />
und Sie profitieren von diesem<br />
Angebot gemäss dem publizierten<br />
Inserat in dieser Ausgabe<br />
des «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>».<br />
Herr Blaser, wir danken Ihnen<br />
für dieses Interview und wünschen<br />
Ihnen mit Ihrer Generalvertretung<br />
von Steyr Mannlicher<br />
für die Schweiz viel Glück und geschäftlichen<br />
Erfolg.<br />
BEWEGUNGS-<br />
JAGDEN<br />
2009<br />
Bis 10 Stück weibliches<br />
Schalenwild inkl. geringe<br />
Sauen unter 30 kg<br />
Festpreis ab 2 Teilnehmern<br />
inkl. Wildabschüsse<br />
ab CHF 1900.–<br />
Rückzahlung CHF 460.–<br />
bei weniger als 5 Abschüssen<br />
1 Rot- oder Damhirsch bis 3.49 kg<br />
1 Sau (Keiler bis 15,9 cm),<br />
2 St. Kahlwild<br />
Terminvorschläge<br />
3. – 10. Okt. 2009<br />
27. Okt. – 1. Nov. 2009<br />
26. Nov. – 1. Dez. 2009<br />
26. – 31. Dez. 2009<br />
Festpreis ab 2 Teilnehmern<br />
inkl. Wildabschüsse<br />
ab CHF 2940.–<br />
Rückzahlung CHF 830.–<br />
falls kein Hirsch erlegt wird<br />
Frühzeitig buchen<br />
zahlt sich aus!<br />
CH-8606 Greifensee / ZH<br />
Tel. 044 940 89 32<br />
KAHLWILDJAGDEN<br />
WINTERPAKET
Hund<br />
Hundeporträt<br />
Schwarzwälder Schweisshunde<br />
und Plott Hounds<br />
«Über die Leistung zur Rasse»<br />
– dies ist der Leitsatz der<br />
Personen, welche diese imposanten<br />
freundlichen und leistungsstarken<br />
Hunde züchten,<br />
die sich darüber hinaus durch<br />
eine aussergewöhnliche Jagdpassion<br />
und Wildschärfe auszeichnen.<br />
Das 15-jährige Jubiläum<br />
konnte vor der eindrücklichen<br />
Kulisse des Linslerhofes im<br />
Saarland gefeiert werden. Am<br />
Samstag fand im Lehrrevier<br />
der Jagdschule eine Jugendsichtung<br />
statt. Jede Hundeführerin,<br />
jeder Hundeführer wurde<br />
auf einen Anschuss geführt,<br />
wo der Hund die Fährte aufnehmen<br />
musste und nach kurzer<br />
Suche am langen Riemen<br />
geschnallt wurde. Im weiteren<br />
Verlauf der Fährte kam<br />
der Hund an einen Überläufer,<br />
welcher mittels eines Seilzuges<br />
zum «Leben» erweckt<br />
wurde. Der Hund musste nun<br />
die scheinbar annehmende Sau<br />
stellen. Sechzehn der achtzehn<br />
gemeldeten Hunde meisterten<br />
diese Aufgabe hervorragend.<br />
Beurteilt wurde, wie sich der<br />
20 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Hund auf der Fährte und anschliessend<br />
am Stück verhält.<br />
Der Abend wurde im Innenhof<br />
der Jagdschule in gemütlicher<br />
Runde verbracht, wo das<br />
Ehepaar Sommer mit einer<br />
Sau am Spiess die Gäste verwöhnte.<br />
Am Sonntag konnten<br />
sowohl die Mitglieder als auch<br />
zahlreiche Gäste des Linslerhofes,<br />
die rund vierzig anwesenden<br />
Hunde fachmännisch<br />
begutachten; sie wurden wurfweise<br />
vom Zuchtwart Hubertus<br />
Schätzle vorgestellt. Im Vergleich<br />
der verschiedenen Würfe<br />
zeigten sich dann auch die<br />
verschiedensten Schläge, die<br />
aus der Kreuzung Plott Hound<br />
x Hannoverscher Schweisshund<br />
und der Kreuzung der<br />
F1-Generation Schwarzwälder<br />
x Schwarzwälder entstehen<br />
können.<br />
Der Schwarzwälder<br />
Schweisshund ist eine noch<br />
sehr junge und noch nicht anerkannte<br />
Rasse. Der Verein<br />
kreuzt über einen langen Zeitraum<br />
Schweisshunde (Hannoverscher<br />
Schweisshund) mit<br />
Plott Hounds, eine im Mittel-<br />
Werner Stauffacher<br />
mit SSH Calli<br />
vom Schuttertal,<br />
3-jährig (dunkler<br />
Schlag).<br />
Schwarzwälder<br />
Schweisshund<br />
(SSH) Arthos vom<br />
Murgtal,<br />
9 Monate.<br />
Präsentation aller Hunde.<br />
Rassekennzeichen des Schwarzwälder Schweisshundes (SSH)<br />
Kopf: breit, nicht zu schwer, Fang nicht zu lang und nicht spitz<br />
Behang: nicht länger als der Fang<br />
Auge: gut geschlossen<br />
Hals: mittellang und kräftig<br />
Rücken: breit und gut bemuskelt<br />
Bauch und Brust: tiefe Brust, Bauch leicht aufgezogen und behaart<br />
Rute: hoch angesetzt und kräftig<br />
Vorderhand: stark, gerade und bemuskelte Läufe<br />
Hinterhand: breit und gut bemuskelt<br />
Pfoten: geschlossen, kräftige Ballen<br />
Haar: dichtes Stockhaar<br />
Farbe: alle Farbschläge, dunkle Maske erwünscht<br />
alter aus Deutschland in die<br />
neue Welt exportierte Bracke.<br />
Mit der F1-Generation erfolgt<br />
bei den Schweisshunden<br />
der schrittweise und vorsichtig<br />
parallel geschaltete<br />
Übergang zur Reinzucht. Dieser<br />
lange Weg, hin zu einer eigenständigen<br />
Rasse, sichert<br />
eine grosse genetische Vielfalt.<br />
Um einen hohen Leistungsstand<br />
zu erreichen, züchtet<br />
der Verein im Gegensatz zu<br />
anderen Vereinen nur Hunde,<br />
die hauptgeprüft sind. Weitere<br />
Zuchtvoraussetzungen sind<br />
HD-Freiheit (Übergangsformen<br />
sind begrenzt zulässig)<br />
und überdurchschnittliche<br />
Leistungen im Nachsucheeinsatz.<br />
Der Schwarzwälder<br />
Schweisshund hat in den vergangenen<br />
10 Jahren auch Einzug<br />
in der Schweiz gehalten.<br />
Momentan sind rund ein Dutzend<br />
Hunde im Einsatz, verteilt<br />
über die ganze Schweiz.<br />
Das Prüfungswesen des<br />
Vereins besteht aus einer Jugendsichtung,<br />
einer Vorprüfung<br />
und einer Hauptprüfung.<br />
Die Jugendprüfung wiederum<br />
besteht aus einer Formbewertung<br />
und der eingangs<br />
erwähnten Prüfung mit dem<br />
«lebenden» Schwein. An der<br />
Vorprüfung werden Leinenführigkeit,<br />
Gehorsam, Schussfestigkeit,<br />
Schussruhe und die<br />
Riemenarbeit geprüft. Die<br />
Fährte wird über mindestens<br />
1000 m mit zwei Haken mit<br />
dem Fährtenschuh gelegt, davon<br />
sind mindestens 400 m<br />
schweissfrei, die Stehzeit beträgt<br />
mindestens zwanzig<br />
Stunden. Die Hauptprüfung<br />
wird bei einer Schalenwildnachsuche<br />
abgenommen. Bewertet<br />
werden hier die Riemenarbeit,<br />
die Hatz, der Laut<br />
und das Stellen des Wildes.<br />
W. Stauffacher
Erfolgreiche<br />
Schweisshundeführer<br />
An der diesjährigen kantonal-bernischenSchweisshundeprüfung<br />
vom 16. August<br />
2009 nahmen auch vier Gespanne<br />
des <strong>Jäger</strong>vereins des<br />
Amtes Konolfingen teil.<br />
Eine Hundeführerin wurde<br />
auf der 500-Meter-Fährte<br />
und vier Hundeführer wurden<br />
auf der 1000-Meter-Fährte<br />
geprüft. Und die seriöse Vorbereitung,<br />
unter der Leitung<br />
des Hundeobmanns Hanspeter<br />
Berger, Konolfingen, hat sich<br />
offensichtlich gelohnt: Alle<br />
vier Gespanne haben die Prüfung<br />
bestanden.<br />
Ankörung<br />
Datum: Samstag, 24. Oktober<br />
2009, 09.00 Uhr; Ort:<br />
SKG Bremgarten (AG). Körgebühr:<br />
Aktuelle Gebührenliste<br />
des SFC.<br />
Mindestalter: 12 Monate.<br />
Formwertrichter: Peter Lauber;<br />
Verhaltensüberprüfung:<br />
Hanspeter Lutz.<br />
Meldeschluss: 10. Oktober<br />
2009 (Poststempel A-Post).<br />
Eigentümerwechsel muss<br />
bei der SKG eingetragen sein.<br />
Bitte zur Ankörung die Original-Abstammungen<br />
und Einzahlungsbeleg<br />
der gemeldeten<br />
Hunde mitbringen.<br />
Die erfolgreichen vier Gespanne:<br />
1000 m: Thomas Bieri, Grosshöchstetten, mit<br />
Hanya (Deutsch Drahthaar); Otmar Deflorin, Grosshöchstetten,<br />
mit Unja (Magyar Vizsla); Bernhard Kaufmann,<br />
Schwendibach, mit Ura (Weimaraner).<br />
500 m: Cristina Köppel, mit Cara (Magyar<br />
Vizsla).<br />
Ihnen allen gebührt ein<br />
herzlicher Glückwunsch zu<br />
dieser grossartigen Leistung,<br />
und für kommende Einsätze<br />
wünscht der <strong>Jäger</strong>verein des<br />
Amtes Konolfingen ein kräftiges<br />
Suchen-Heil!<br />
Gabi Eschler,<br />
Medienverantwortliche JVK<br />
Thomas Bieri, Grosshöchstetten, 1000 m (Deutsch Drahthaar); Bernhard<br />
Kaufmann, Schwendibach, 1000 m (Weimaraner); Hanspeter Berger, Hundeobmann;<br />
Cristina Köppel, 500 m (Magyar Vizsla); Otmar Deflorin, Grosshöchstetten,<br />
1000 m (Magyar Vizsla).<br />
Körung / Formwert und<br />
Verhalten des Hundes<br />
Schriftliche Anmeldungen<br />
mit Fotokopie der Abstammungsurkunde<br />
erbeten an:<br />
Hanspeter Lutz, Altstätterstrasse<br />
1, 9462 Montlingen. Nach<br />
eingegangener Anmeldung erfolgt<br />
die Rechnung. Anfahrtswegbeschreibung<br />
wird bei Anmeldung<br />
zugesandt.<br />
Für Fragen stehe ich gerne<br />
zur Verfügung:<br />
Der Zuchtwart:<br />
Hanspeter Lutz<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Foxterrier-Club; Präsident: Harry<br />
Rellstab, Tel. 056 243 17 51; Kassier: Herta Lutz,<br />
Tel. 071 888 69 25, Fax 071 888 69 25; Zuchtwart:<br />
Hanspeter Lutz, Tel. 071 888 25 69, zucht@<br />
foxterrier.ch<br />
WILDFANG<br />
1,1-4 x 24 Zenith<br />
Das neueste Zielfernrohr der Zenith-Linie verfügt über Absehen in der 2. Bildebene,<br />
wodurch dieses auch beim Vergrößerungswechsel unverändert bleibt. Durch<br />
sein großes Sehfeld (36 m/100 m) eignet sich dieses Modell für den schnellen<br />
Schuss auf flüchtiges Wild. Hier kann der <strong>Jäger</strong> beim Anschlag auf kurze Distanz<br />
beide Augen offen lassen und behält dadurch den größtmöglichen Überblick.<br />
Bei der Drückjagd auf Schwarzwild oder bei der Safari auf Büffel und<br />
anderes wehrhaftes Wild unterstützt es den <strong>Jäger</strong> in idealer Weise.<br />
www.schmidt-bender.de<br />
Bezug über den Fachhandel<br />
Importeur: Glaser Handels AG www.glaser-handels.ch
Hund<br />
Schweissprüfung des<br />
SNLC in Liestal BL<br />
Bislang liess das Sommerwetter<br />
zu wünschen übrig,<br />
aber am Wochenende des<br />
18./19. Juli 2009 war uns Petrus<br />
gut gesinnt. Zwölf Hundeführer<br />
stellten sich der Herausforderung,<br />
zwei auf der<br />
1000-m- und zehn auf der<br />
500-m-Fährte. Am Schluss<br />
waren zehn Gespanne erfolgreich.<br />
«Suchenheil»!<br />
Nachdem der Prüfungsleiter,<br />
Urs Moritz, den Prüfungsablauf<br />
erklärt hat, wurden die<br />
Erfolgreiche Oberaargauer Gespanne<br />
im Berner Oberland<br />
Am sechzehnten August<br />
fand im Raum Wimmis die<br />
Schweisshundeprüfung im<br />
Berner Oberland statt. Wir<br />
Mitglieder des Patentjäger-<br />
Vereins der Ämter Wangen<br />
und Aarwangen hatten dort<br />
anzutreten. Das Reglement<br />
verbot uns, die Prüfung eine<br />
Woche vorher in unserem Vereinsgebiet<br />
abzulegen. So fanden<br />
wir uns kurz nach sechs<br />
Uhr am Morgen am Fusse des<br />
Stockhorns bei der Natureisbahn<br />
in Reutigen ein.<br />
Die Organisatoren teilten<br />
uns den vorgesehenen Revierführern<br />
zu und noch fast bei<br />
Dunkelheit ging die Fahrt weiter<br />
auf die Arbeitsplätze. Pro<br />
Revier waren zwei Tausend-<br />
Meter-Fährten und zwei Fünfhunderter<br />
am Vorabend ge-<br />
22 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Fährten ausgelost. Dafür hat<br />
sich Urs Moritz eine originelle<br />
Idee einfallen lassen: Eine in<br />
Vakuum verpackte Wurst mit<br />
der Fährtennummer stellte das<br />
Los dar und diente gleichzeitig<br />
als Belohnung des Hundes<br />
oder als Zwischenverpflegung<br />
des Führers.<br />
Die Fährten wurden am<br />
Samstag von den Richtern<br />
und den ortskundigen Revierführern<br />
mit dem Fährtenstock<br />
angelegt. Das Gelände stell-<br />
Hundeführer mit ihren treuen Vierbeinern. Prüfungsleiter Urs Moritz.<br />
spritzt worden. Zuerst kamen<br />
die Gespanne der Fünfhunderter,<br />
anschliessend die Tausender<br />
zum Einsatz. Die Startreihenfolge<br />
wurde ausgelost.<br />
Wir sechs Oberaargauer<br />
wurden je zu zweit in drei ver-<br />
te sich als mehrheitlich flach,<br />
bzw. leicht hügelig und stark<br />
bewaldet sowie mit Brombeeren<br />
durchwachsen heraus. Da<br />
es in der Nacht noch leicht<br />
regnete, waren die Bedingungen<br />
optimal.<br />
Folgendes Gespann hat die<br />
1000-m-Fährte bestanden: Tschepp, LuN-<br />
LHxSp, mit Robert Kälin.<br />
Die 500m-Fährte haben folgende<br />
Gespanne erfolgreich absolviert: Chiara<br />
v. Rüfitobel, Alpenl. Dbr., mit Thomas Maurer; Amira<br />
v. Reistelkopf, Alpenl. Dbr., mit Franz Waltensbühl;<br />
Malinka v. Grundli, Berner NLH, mit Freddy Abegg;<br />
Assi v.d. Steinbrucken, DK Vorstehhund, mit Bernhard<br />
Frei, geführt durch Christof Köppel; York v. Limeshain,<br />
DJT, mit Bernhard Frei, geführt durch Christof<br />
Köppel; Dasty v. Rohr-Höfli, Alpenl. Dbr., mit Peter<br />
Wilhelm Wäfler; Axel v. Neufunder, Alpenl. Dbr., mit<br />
Christoph Stoll; Eiko v. Gruebi, Alpenl. Dbr., mit Alfred<br />
Schneider; Flott v. Kronawetberg, DD Vorstehhund,<br />
mit Edy Holenweg.<br />
schiedene Gruppen eingeteilt.<br />
Robert Schärer und Hansruedi<br />
Rohrbach kamen zusammen,<br />
Alfred Fankhauser und Armin<br />
Rosser. Jaqueline Sitje und ich<br />
waren einer Gruppe mit zwei<br />
jungen Obersimmentalern zu-<br />
Herzliche Gratulation an<br />
alle Gespanne, welche die Prüfung<br />
erfolgreich absolviert haben.<br />
Die übrigen Teilnehmer<br />
erwarten wir gerne im nächsten<br />
Jahr zur Schweisshundeprüfung<br />
des SNLC und wünschen<br />
weiterhin viel Glück<br />
und Freude.<br />
Ein besonderes Dankeschön<br />
geht an den Prüfungsleiter Urs<br />
Moritz sowie an alle Richter,<br />
Richteranwärter/in sowie an<br />
die engagierten Revierführer.<br />
Besten Dank auch der Familie<br />
des Prüfungsleiters, welche<br />
für das leibliche Wohl der<br />
Gäste besorgt war.<br />
Marcel Weber<br />
geteilt. Jaqueline «durfte» als<br />
erste an den Start, wir drei andern<br />
beschäftigten uns mit den<br />
Hunden und kamen noch etwas<br />
zum Fachsimpeln.<br />
Nach kaum 45 Minuten<br />
kam der Fährtenchef und wir<br />
Die sechs erfolgreichen Paare (vlnr): Hansrudolf Rohrbach mit Cliff, Jaqueline Sitje mit Pandur, Andreas Haslebacher<br />
mit Eisha, Robert Schärer mit Grischa, Alfred Fankhauser mit Trac, Armin Rosser mit Sina.
fuhren zusammen an meinen<br />
Startplatz. Dort warteten die<br />
zwei Richter Ernst Huggenberger<br />
und Peter Zenklusen.<br />
Sie informierten darüber, wo<br />
der Anschuss und wie die<br />
Fluchtrichtung des Tieres ist.<br />
Also zwei, drei Mal tief<br />
durchatmen, auf diesen Moment<br />
haben wir ja in der Gruppe<br />
mit Robi Schärer seit dem<br />
Frühjahr jedes Wochenende<br />
geübt.<br />
Eisha, meine sechzehn Monate<br />
alte Flat Coated Retriever<br />
Hündin, schien es auch zu wissen,<br />
jetzt gilt es ernst.<br />
Hund ablegen, Halsung<br />
wechseln, Schweissriemen<br />
auslegen und den Anschuss<br />
begutachten. Schnitthaare und<br />
Reste von Schweiss waren gut<br />
auszumachen.<br />
Los geht’s, wir sind auf der<br />
Fährte. Der junge Hund arbeitet<br />
ruhig und der alte Führer<br />
wird es auch, je weiter wir<br />
vorwärts kommen. Eisha hebt<br />
die Nase, wo ist die Fährte,<br />
eine kurze Unsicherheit, vier<br />
fünf Meter zurück, aha, der<br />
erste Winkel und nun geht es<br />
sehr steil über ein Bord hinaus.<br />
Natürlich, wir sind ja im<br />
Simmental. Nun nach rechts<br />
dem Hang entlang, und wieder<br />
steil bergauf, wir sind ganz<br />
schön in Fahrt, es ist eine wahre<br />
Freude! Da ist das Wundbett,<br />
von der Hündin wunderschön<br />
verwiesen. Schon bald<br />
der nächste Winkel, die Richter<br />
sind immer noch hinter uns<br />
und es geht noch steiler bergab.<br />
Der Hund hebt wieder die<br />
Nase, ich rieche es auch, da<br />
muss eine nicht mehr ganz frische<br />
Decke in der Nähe sein.<br />
Das kommt von unten, da ist<br />
aber eine Fluh. Eisha geht<br />
nach rechts, umgeht das steilste<br />
Stück, ein Weg und direkt<br />
unter der Fluh unser Ziel, wir<br />
sind am Stück!<br />
Dieser Moment ist fast unbeschreiblich,<br />
ich kann nicht<br />
sagen, wer sich mehr freute,<br />
mein Hund oder ich. Auf jeden<br />
Fall genoss ich den Augenblick,<br />
als uns Peter Zenklusen<br />
den Bruch für die erfolgreiche<br />
Suche überreichte und Eisha<br />
das wohlverdiente Extrastück<br />
Cervelat.<br />
Zurück beim Sammelplatz.<br />
Jaqueline strahlt, sie hat es<br />
auch geschafft. Dazu ein SMS<br />
von Robert Schärer, Hans ruedi<br />
und er waren erfolgreich. Wie<br />
ging es wohl Armin und Alfred?<br />
Die Freude war gross, als<br />
wir in Reutigen vernahmen,<br />
dass wir alle sechs die Prüfung<br />
bestanden haben. Beat Brenzikofer,<br />
unser Hundeobmann,<br />
freute sich mit uns über diesen<br />
schönen Erfolg. Wir genossen<br />
den ausgezeichneten Mittagsaser,<br />
der sogar mit einer köst-<br />
lichen Crèmeschnitte abgerundet<br />
wurde.<br />
Walter Stoller, Organisator,<br />
bekannt als Berner Hundeobmann,<br />
lobte die sehr gute Arbeit<br />
der Richter und Hundeführer.<br />
Wir Oberaargauer erlebten<br />
nicht nur vom Wetter her einen<br />
wunderschönen Tag im Berner<br />
Oberland. Auch von uns<br />
Unterländern ein ganz gros-<br />
ses Kompliment und Weidmannsdank<br />
für die hervorragende<br />
Organisation, die sehr<br />
schön und realistisch angelegten<br />
Fährten und natürlich auch<br />
für Speis und Trank.<br />
Wir kommen gerne wieder<br />
bei anderer Gelegenheit!<br />
Andreas Haslebacher<br />
Schweisshundeprüfung<br />
des Berner <strong>Jäger</strong>verbandes<br />
Am 9. August organisierte<br />
der Patentjägerverein der Ämter<br />
Aarwangen und Wangen<br />
die Schweisshundeprüfung im<br />
Auftrag des Berner <strong>Jäger</strong>verbandes,<br />
für das Mittelland und<br />
den Jura.<br />
Der Nebel und die Dunkelheit<br />
wiesen schon ganz deutlich<br />
darauf hin, dass der Herbst<br />
nicht mehr allzu weit entfernt<br />
ist, als an diesem trüben Sonntagmorgen<br />
früh die ersten Gespanne<br />
in Wangen an der Aare<br />
eingetroffen sind. Die Organisatoren<br />
und Helfer des organisierenden<br />
Vereins wiesen die<br />
Ankommenden in ihre Sektoren<br />
ein, damit pünktlich in die<br />
jeweiligen Reviere gestartet<br />
werden konnte.<br />
Leider war die Beteiligung<br />
nicht überwältigend. Es hatten<br />
sich dreizehn Gespanne für die<br />
Prüfung gemeldet, zwei für die<br />
1000-Meter- und elf für die<br />
500-Meter-Fährte. Schlussendlich<br />
war ein Paar auf der<br />
1000-Meter-Fährte und neun<br />
auf der 500-Meter-Spur am<br />
Start.<br />
Die Organisatoren um Hundeobmann<br />
Beat Brenzikofer<br />
stellten im Raum Längwald<br />
zwischen Wangen an der Aare<br />
und Aarwangen und im Bollodingerwald<br />
zwischen Thörigen<br />
und Oschwand in vier<br />
Revieren anspruchsvolle, aber<br />
vollkommen faire Fährten zur<br />
Verfügung. Die Fährten wurden<br />
am Vorabend von den jeweiligen<br />
Richtern zusammen<br />
mit den ortskundigen Revierführern<br />
gespritzt. Am Ziel jeder<br />
Fährte wurde am Morgen<br />
eine frische Decke mit Haupt<br />
und Läufen ausgelegt.<br />
Richterinnen und Richter mit<br />
Prüfungsleiter Jürg.<br />
Um 08.30 Uhr begann die<br />
Arbeit in den Revieren. Vom<br />
Wetter her fühlte man sich fast<br />
wie auf der Herbstjagd, zogen<br />
doch immer wieder feine Nebelschwaden<br />
durch die nassen<br />
Wälder. Sicher waren das<br />
nicht die schlechtesten Voraussetzungen,<br />
um erfolgreiche<br />
Sucharbeit zu leisten.<br />
An der Seite von Prüfungsleiter<br />
Jürg Jäggi aus Bellach<br />
konnten die folgenden Richterinnen<br />
und Richter engagiert<br />
werden: Yvonne Blatter,<br />
Margret Torriani, Walter<br />
Stoller (Bernischer Jagdhundeobmann),<br />
Urs Stettler, Rudolf<br />
Ruf, Roger Leuenberger,<br />
Hansruedi Merz und Willy<br />
Widmer. Dazu waren auch<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 23<br />
Hund
Hund<br />
die zwei Richteranwärter Beat<br />
Brenzikofer und Walter Beyeler<br />
an der Arbeit.<br />
Ab 11.00 Uhr besammelten<br />
sich alle Teilnehmer beim<br />
<strong>Jäger</strong>haus des organisierenden<br />
Vereins im Seebergwald.<br />
Natürlich hatte das «Wirtepaar»<br />
Nelly und Martin Wagner<br />
mit seinen Helfer/innen<br />
schon fleis sig gearbeitet und<br />
der Aser mit Dessert konnte<br />
genossen werden. Noch vor<br />
den Jagdhornbläsern kam auch<br />
die Sonne zum <strong>Jäger</strong>haus und<br />
es bildeten sich verschiedenste<br />
Gruppen und Grüppchen,<br />
der Sommernachmittag wurde<br />
sichtlich genossen.<br />
Von den Jagdhornbläsern<br />
feierlich umrahmt kam Prüfungsleiter<br />
Jürg Jäggi zum<br />
Absenden. Für die vorzügliche<br />
Organisation dankte er<br />
Vereinspräsident Fritz Gertsch<br />
und Hundeobmann Beat Brenzikofer,<br />
den Revierführern,<br />
dem Küchenteam und natürlich<br />
seinen Richterinnen und<br />
Richtern. Die sehr gut angelegten<br />
Fährten wurden von<br />
Jürg Jäggi ebenso verdankt<br />
wie das Spiel der Bläser.<br />
Nun hatte auch das angespannte<br />
Warten der Hundeführer<br />
mit ihren treuen Vierbeinern<br />
ein Ende, die Resultate<br />
24 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
wurden bekannt gegeben und<br />
die erfolgreichen Gespanne<br />
durften die wohlverdiente Urkunde<br />
in Empfang nehmen.<br />
Von den zehn gestarteten<br />
Paaren kamen acht zum Ziel.<br />
Zwei, eines auf der 500-Meter-Spur<br />
und das Paar auf der<br />
1000-Meter-Fährte hatten keinen<br />
Erfolg.<br />
Jürg Jäggi ermunterte alle<br />
Paare, nun nicht aufzugeben,<br />
ob erfolgreich oder nicht, weiter<br />
zu arbeiten zahle sich immer<br />
aus. Mit der Bemerkung,<br />
dass am Abend alle den gleichen<br />
Hund und treuen Jagdbegleiter<br />
mit nach Hause nehmen,<br />
mit dem sie am Morgen<br />
angetreten sind, schloss er den<br />
Tag mit einem kräftigen Suchenheil<br />
und dem Wunsch für<br />
guten Anblick und <strong>Jäger</strong>sgfehl<br />
auf der kommenden Herbstjagd.<br />
Die erfolgreichen Paare<br />
Brigitte Aeberli, Willadingen, mit DW-Hündin Ioni<br />
v. Buchrain. Werner Ammann, Kallnach,mit KLM-Hündin<br />
Joli. Werner Etter, Wahlendorf, mit KLM-Hündin<br />
Cayenne v. Braunberg. Paul Gerber, Grünenmatt, mit<br />
DW-Hündin Xena v. Schnäpfengrabe. Dominic Remy,<br />
Riggisberg, mit DK-Hündin Etzel aus dem Königswald.<br />
Hansrudolf Riedwyl, Eggiwil, mit DL-Rüde Bax v. Seuligswald.<br />
Thomas Sollberger, Utzenstorf, mit AlpDB-<br />
Rüde Asco v. Hirschgehege. Kurt Tüscher, Kallnach,<br />
mit BT-Hündin Cora.<br />
Herzliche Gratulation<br />
Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club<br />
Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag<br />
September<br />
Lucie Wirth, Wallisellen (13.)<br />
Zum 60. Janusch Raft, Küsnacht (7.)<br />
Hans-Rudolf Sandhofer, Zürich (24.)<br />
Zum 65. Fritz Stüssi, Bilten (8.)<br />
Zum 70. Dieter Hurlin, Dussnang (10.)<br />
Jean-Jacques Devez, Prilly (22.)<br />
Walter Graf, Glattfelden (22.)<br />
Zum 71. Hans Brügger, Schönenwerd (18.)<br />
Zum 74. Robert Hotz, Dällikon (11.)<br />
Heinz Sommer, Räterschen (20.)<br />
Zum 75. Arthur Schmid, Siebnen (12.)<br />
Zum 76. Max Grossenbacher, Pfäffikon (10.)<br />
Zum 79. Alfred Schneider, Zürich (15.<br />
Zum 81. Herbert Auer, Adlikon b. Regensdorf (10.)<br />
Zum 82. Rolf Schäuble, Rüdlingen (15.)<br />
Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20<br />
Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74<br />
Zuchtwart: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01<br />
Richterschulung<br />
des SKMV<br />
Am 18. Juli 2009 lud der<br />
SKMV (<strong>Schweizer</strong>ischer<br />
Klub für Münsterländer Vorstehhunde)<br />
seine Richter und<br />
Richter-Anwärter zur klubinternen<br />
Richterschulung ins<br />
aargauische Brittnau ein. Urs<br />
Hoppler, Präsident des SKMV,<br />
konnte in der Jagdschule von<br />
Verbandsrichter Robert Bertschinger<br />
sieben Schweissrichter<br />
begrüssen, die aus den<br />
verschiedensten Ecken der<br />
Schweiz angereist waren. Die<br />
Teilnehmer wurden sowohl in<br />
theoretischer wie auch praktischer<br />
Hinsicht geschult. Robert<br />
Bertschinger sprach in<br />
einem ersten Teil über das Heranführen<br />
eines Welpen an<br />
die Schweissarbeit. Dank seiner<br />
langjährigen Erfahrung<br />
als Schweissrichter fiel es<br />
ihm leicht, auf die wichtigsten<br />
Punkte hinzuweisen, auf<br />
die man bei der Ausbildung<br />
sein Augenmerk richten sollte.<br />
Weitere Bestandteile des Theorieblockes<br />
waren das neue<br />
Bringselverweiser-Reglement<br />
des SKMV, sowie die Vertiefung<br />
des TKJ-Reglements.<br />
Im Plenum sprach man dann<br />
über bestehende Gehorsamsprüfungen,<br />
die heute bereits in<br />
verschiedenen Kantonen der<br />
Schweiz vor der eigentlichen<br />
Schweissprüfung zum Einsatz<br />
kommen. Leinenführigkeit,<br />
Appell, Schussruhe und ein<br />
allgemeiner Grundgehorsam<br />
gehören zu den Eigenschaf-<br />
Richter und Richteranwärter des SKMV.<br />
ten, die ein vorzüglich ausgebildeter<br />
Schweisshund mit<br />
sich bringt. Der SKMV möchte<br />
in dieser Hinsicht als Verein<br />
eine Vorreiterrolle spielen<br />
und die kleinen Münsterländer<br />
Vorstehhunde dementsprechend<br />
vermehrt schulen und<br />
auch prüfen. An der nächsten<br />
GV müssten allerdings die<br />
Mitglieder des SKMV einer<br />
klubinternen Gehorsamsprüfung<br />
noch zustimmen.<br />
Es blieb an diesem Tag<br />
nicht nur bei der Theorie. Im<br />
Revier rund um die Gemeinde<br />
Brittnau konnten die Richter<br />
zwei Gespanne auf der<br />
Fährte gemeinsam beobachten,<br />
besprechen und bewerten.<br />
Peter Gautschi folgte mit<br />
seinem Juralaufhund «Eiko»,<br />
der mit dem Fährtenschuh gelegten<br />
Spur, während Käthi<br />
Bertschinger den noch jungen<br />
KLM-Rüden «Boran» vom<br />
Anschuss bis zum Bock führte.<br />
Zurück im Schulungslokal<br />
nahmen die Teilnehmer dann<br />
gemeinsam das Mittagsmahl<br />
ein. Sie wurden von der Familie<br />
Bertschinger aufs Beste bewirtet.<br />
Bis in die Nachmittagsstunden<br />
hinein tauschte man<br />
Fachwissen aus und pflegte die<br />
Kameradschaft.<br />
Die klubinterne Richterschulung<br />
soll in Zukunft einen<br />
festen Bestandteil im Jahresprogramm<br />
des SKMV einnehmen.<br />
Richard Imboden
Nach der Trennung<br />
verkauften sie zuerst ihre<br />
Hütte. Und dann meine.<br />
Helft uns<br />
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zu helfen.<br />
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Rocky, 4 Jahre<br />
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Wildkunde<br />
Lautstarker TROMMLER<br />
Von Rolf Giger<br />
Der Buntspecht ist die häufigste<br />
und am weitesten verbreitete<br />
Spechtart der Schweiz. Sowohl<br />
Laub- als auch Nadelwälder<br />
werden von ihm besiedelt. Seine<br />
unüberhörbaren, scharfen und<br />
kurzen Rufe, sowie sein gelegentliches<br />
Trommeln verraten seine<br />
Anwesenheit.<br />
Bunter Waldbewohner<br />
Der Buntspecht ist an seiner<br />
Körpergrösse und Färbung zu er-<br />
des WALDES<br />
Der Buntspecht besiedelt Tieflagen bis hinauf zur Baumgrenze, beinahe<br />
flächendeckend, in der ganzen Schweiz. Ohne seine Höhlen wäre eine<br />
Vielzahl anderer Wildtierarten obdachlos.<br />
Ein junger Buntspecht<br />
wartet<br />
ungeduldig am<br />
Höhleneingang.<br />
26 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
kennen. Oberseits ist er vorwiegend<br />
schwarz mit zwei grossen<br />
Flügelflecken. Ausserdem sind<br />
an den Flügeln noch kleine weisse<br />
Tupfen. Die Bauchseite ist gelblich-grau,<br />
die Unterschwanzdecke<br />
ist leuchtend rot. Den gegabelten<br />
Schwanz nutzt er als zusätzliche<br />
Stütze beim Klettern. Charakteristisch<br />
sind die kräftigen Füsse<br />
mit zwei nach vorne und zwei<br />
nach hinten gerichteten Zehen.<br />
Die spitzen, gebogenen Krallen<br />
sind eine zuverlässige und stabile<br />
Kletterhilfe. Das Buntspechtmännchen<br />
weist am Hinterkopf<br />
Bilder Rolf Giger/www.naturfotografie-giger.ch<br />
einen roten Fleck auf, der beim<br />
Weibchen fehlt. Die Jungvögel<br />
sind an ihrem roten Scheitel zu<br />
erkennen.<br />
Fleissiger Wohnungsbauer<br />
Der Buntspecht ist ein hervorragender<br />
Höhlenbauer. Dabei<br />
stellt er dem Höhlenzustand auch<br />
noch recht hohe Ansprüche. Jedes<br />
Jahr entstehen mehrere Bruthöhlen,<br />
die zum Teil nicht fertiggestellt<br />
werden. Diese verlassenen<br />
oder verwaisten Höhlen dienen<br />
einer vielzahl unterschiedlichster<br />
Waldbewohner wie Vögeln, Bilchen<br />
und Fledermäusen als Unterschlupf.<br />
Der Bau einer Höhle<br />
kann ein bis zwei Wochen dauern,<br />
woran sich beide Geschlechter<br />
abwechselnd beteiligen.<br />
Gelegentlicher Vegetarier<br />
Der Buntspecht ernährt sich<br />
hauptsächlich von Insekten und<br />
Larven, die er im Sommer an der<br />
Oberfläche findet. Früchte mag<br />
er besonders gern. Deshalb ist es<br />
nicht verwunderlich, dass er Erdbeeren<br />
und Kirschen anderer, fleischiger<br />
Kost vorzieht. Im Winter<br />
Steckbrief<br />
Buntspecht (Dentrocopos major)<br />
Gattung: Buntspechte<br />
Familie: Spechte (Picidae)<br />
Unterfamilie: Echte Spechte<br />
Grösse: 23 cm<br />
Spannweite: 34–39 cm<br />
Gewicht: 70–90 g<br />
Zugverhalten: Standvogel<br />
Gelegegrösse: 4–7<br />
Brutdauer: 11–13 Tage<br />
Nestlingsdauer: 20–24 Tage
stellt er kurzerhand seine Ernährung auf<br />
verschiedene Nussarten und Zapfensamen<br />
um. Diese klemmt er geschickt in Baumrinde<br />
ein, um sie mit seinem kräftigen<br />
Schnabel aufzumeisseln.<br />
Köpfchen muss man haben<br />
Der Specht ist durch seinen Trommelwirbel<br />
schon von weitem zu hören. Trotz<br />
stundenlanger Kopfarbeit zeigt er jedoch<br />
keinerlei Symptome einer Ge-<br />
hirnerschütterung.<br />
Charakteristisch für<br />
den Specht ist zweifellos sein<br />
schier unermüdliches Trommeln und<br />
Hämmern. Doch dieses Verhalten dient<br />
nicht nur zur Nahrungsbeschaffung. Während<br />
der Balzzeit sucht sich das Männchen,<br />
nach der Fertigstellung der Bruthöhle,<br />
einen geeigneten toten Ast als<br />
Resonanzkörper. Mit schnellen Schnabelhieben<br />
lenkt er die Aufmerksamkeit<br />
der Weibchen auf sich und lockt sie so<br />
an. Das Trommeln während der Balzzeit<br />
wird häufiger angewandt und dauert länger<br />
als während des Jahres. In 2 Sekunden<br />
dauernde Folgen werden 10–15 Schnabelhiebserien<br />
getrommelt. Das gleiche Hämmern<br />
dient jedoch auch zur Festlegung der<br />
Revierabgrenzungen.<br />
Perfekt angepasste Schädelanatomie<br />
Der Spechtkopf ist verhältnismässig<br />
klein. Dafür gibt es einen triftigen Grund.<br />
Die Hirnmasse füllt den Schädel ohne<br />
Hirnflüssigkeit beinahe vollständig aus.<br />
Im Vergleich zu anderen Vogelarten weist<br />
der Spechtschädel auch eine stärkere Knochenhülle<br />
und eine aussergewöhnlich effiziente,<br />
stossdämpfende Konstruktion auf.<br />
Zwischen Schnabel und Schädel verläuft<br />
eine ausschliesslich aus Knochen bestehende<br />
Achse, bei der das Gehirn oberhalb<br />
sitzt. So läuft bei jedem Schlag die Stosswelle<br />
unterhalb des Gehirns vorbei. Ausserdem<br />
befindet sich eine gelenkartige<br />
Verbindung zwischen der breiten Schnabelbasis<br />
und dem Schädel, die zusätzlich<br />
Erschütterungen abfedert.<br />
Aus Schlagkräften entstehen<br />
Zugkräfte<br />
Verschiedene Kopfmuskeln bilden ein<br />
komplexes Stossdämpfersystem, die entgegen<br />
der Schlagrichtung vorgespannt<br />
werden und Stosskräfte am Schädel als<br />
Zugkräfte wirken lassen. Der oberste Teil<br />
der Wirbelsäule spielt beim Hämmern<br />
auch eine wichtige Rolle. Zwei Muskelbündel<br />
bewegen die Einheit durch abwechselndes<br />
Zusammenziehen und Entspannen<br />
vor und zurück. ■<br />
Zwischendurch gönnt sich<br />
das Buntspechtmännchen eine<br />
kleine Verschnaufpause.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 27<br />
Wildkunde
Wildkunde<br />
28 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Wikipedia-Creative Commons-Lizenz, Foto: Richard Bartz
Der VOGEL mit dem<br />
Klaus Böhme<br />
Überhaupt stammen so viele<br />
der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen<br />
Quellen aus der<br />
Schweiz, dass der Waldrapp damals<br />
für lange Zeit als «<strong>Schweizer</strong><br />
Vogel» in die Literatur Eingang<br />
fand. Auch der englische<br />
Arzt und Theologe William Turner<br />
bezeichnete ihn 1544 sogar<br />
als «Helvetiorum Vualtrapus»,<br />
allerdings ohne dem Vogel selbst<br />
eine nähere Beschreibung zu widmen.<br />
Wesentlichsten Anteil an dieser<br />
Einschätzung hatten aber die zu<br />
diesem Vogel zwar recht kurzen,<br />
aber doch umfassenden Ausführungen<br />
des Züricher Arztes und<br />
Naturforschers Conrad Gesner<br />
(1516–1565). In dem der Vogelwelt<br />
gewidmeten dritten Teil seiner<br />
«Historia animalium» ordnet<br />
er den schwarzen Gesellen allerdings<br />
noch keineswegs den Ibissen,<br />
sondern den Rabenvögeln<br />
zu und versieht ihn folgerichtig<br />
mit dem wissenschaftlichen Na-<br />
GREISENANTLITZ<br />
Die aussergewöhnliche Geschichte einer fast<br />
unbekannten Art (Teil 2)<br />
Rotgeränderte Augen, ein langer roter Schnabel, der wie eine überdimensionale<br />
Nase herabhängt, sowie eine warzige «Glatze», so präsentiert sich<br />
der Waldrapp. Kein Wunder, dass die Wissenschaftler ihn «den Greisenhaften»<br />
nannten. Erfahren Sie im Bericht von Klaus Böhme mehr über den<br />
«Vogelgreis».<br />
Ruhend auf<br />
einem Ast<br />
präsentiert<br />
sich hier ein<br />
Waldrapp in<br />
voller Grösse.<br />
men «Corvus sylvaticus». So ist<br />
dann im Kapitel «Von dem Wald-<br />
Raben», der von den Bearbeitern<br />
späterer Ausgaben dann aber<br />
auch schon «Wald-Rapp» genannt<br />
wird, zu lesen:<br />
«Der Vogel / welches Figur hie<br />
verzeichnet stehet / wird von den<br />
unsern gemeiniglich ein Wald-<br />
Rab genennet / dieweil er in den<br />
einöden Wäldern wohnet: da er<br />
dann in den hohen Felsen / oder<br />
alten Türmen und Schlössern<br />
nistet / daher er auch ein Steinrab<br />
genennet wird / und anderswo<br />
in Bayern und Steyrmarck<br />
ein Klaußrab / von den Felsen<br />
und engen Klausen / darin er sein<br />
Nest macht. … An anderen Orten<br />
ein Waldrab / als in Italien /<br />
da er dann bißweilen von einem<br />
Menschen / so an einem Seil hinab<br />
gelassen worden / außgenommen<br />
/ und für einen Schleck gehalten<br />
wird: wie er auch bey uns<br />
auff etlichen hohen Felsen bey<br />
dem Bad Pfäfers gefunden wird /<br />
da sich auch die Weydleut hinab<br />
lassen / ihn zu fangen. Von seiner<br />
Stimm wird er auch ein Scheller<br />
geheißen…. Unser Waldrab ist in<br />
der Größe einer Hennen / gantz<br />
schwartz gefärbet / wenn du ihn<br />
von weiten anschauest: Besiehest<br />
du ihn aber in der nähe / sonderlich<br />
gegen der Sonnen bedünckt<br />
er mit grün vermischet sein. Seine<br />
Füß sind auch beinahe wie der<br />
Hennen / länger / und zerspalten.<br />
Der Schwantz ist nicht lang / und<br />
hat auf seinem Kopff ein Sträußlein<br />
hinter sich gerichtet / nicht<br />
weiß ich ob dies an allen / und<br />
allzeit gesehen wird. Der Schnabel<br />
ist röthlich / lang und bequem<br />
im Erdtreich zu graben / und in<br />
die engen Klüffte der Mauren /<br />
Bäumen und Felsen zu stossen /<br />
damit er die verborgene Würmlein<br />
und Käferlein herauß ziehe.<br />
Er hat lange dunckel rothe Bein.<br />
Sie leben von den Häwschrecken<br />
/ Grillen / Fischlein und kleinen<br />
Fröschlein. Mehrentheils nistet er<br />
auff den alten und hohen Mauern<br />
der zerbrochenen Schlösser: welcher<br />
dann im Schweitzerland sehr<br />
viel gefunden werden…»<br />
Recht ungewöhnlich für die<br />
Zeit um 1555, als Gesners «Vo-<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 29
Wildkunde<br />
gelbuch» im Urtext entstand, ist<br />
der Hinweis auf die mögliche<br />
Gefährdung der Vogelart durch<br />
menschliche Nachstellungen<br />
und die dazu bereits getroffenen<br />
Schutzmassnahmen:<br />
«Ihre jungen werden auch<br />
zur Speiß gelobt / und für einen<br />
Schleck gehalten: Dann sie haben<br />
ein lieblich Fleisch und weich Gebein.<br />
Diejenige aber welche sie<br />
auß ihrem Nest nehmen / die lassen<br />
in einem jeglichen eins liegen<br />
/ damit sie nachgehendem Jahr<br />
desto lieber wiederkommen.»<br />
In den Chroniken und Dokumenten<br />
vieler Klöster finden sich<br />
ebenfalls zahlreiche Hinweise auf<br />
das Vorkommen des Waldrapps,<br />
der manchmal auch als «Steinrabe»<br />
bezeichnet und offenbar gern<br />
als Fastenspeise verzehrt wurde.<br />
So finden sich in den Annalen<br />
des Augustiner-Chorherren-Klosters<br />
Baumburg bei Traunstein im<br />
Chiemgau mehrere Hinweise,<br />
die sogar auf einen für Jahrzehnte<br />
recht stabilen Bestand schliessen<br />
lassen, auf einem Altargemälde<br />
in der Stiftskirche des Klosters<br />
Rottenbuch im Ammertal ist ein<br />
Waldrapp abgebildet und auch<br />
auf einem Fresko des ehemaligen<br />
Klosters Murrhardt nordöstlich<br />
von Stuttgart ist eindeutig<br />
ein solcher Vogel zu sehen. Die<br />
Erzbischöfe von Salzburg erliessen<br />
im 15. und 16. Jahrhundert<br />
sogar Verordnungen zum Schutze<br />
des Waldrapps und verboten<br />
insbesondere bei schwerer Strafe,<br />
sie aus den Fenstern der Häuser<br />
he raus, die in der Nähe der<br />
Brutplätze in Felsen oder Mauern<br />
lagen, mit Büchsen abzuschiessen;<br />
offen muss aber bleiben, ob<br />
sie dies tatsächlich bereits aus<br />
Gründen des Artenschutzes taten<br />
oder doch nur, um sich selbst das<br />
«lieblich Fleisch» zu sichern. Dabei<br />
war der Waldrapp – oder auch<br />
nur sein Wildbret – so hoch geschätzt,<br />
dass er 1560 das Wappentier<br />
des Grazer Stadtpfarrers<br />
wurde und auch in einem Wiener<br />
Messbuch aus dem Spätmittelalter<br />
abgebildet ist.<br />
Bis heute sollen die Waldrappe<br />
ihre Spuren in der Kulturgeschichte<br />
hinterlassen haben. So<br />
werden Flur- und Geländebe-<br />
30 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 8/2009<br />
zeichnungen wie Rappenklamm,<br />
Rappenköpfe, Rappenspitze und<br />
Rappenschrofen im bayerischen<br />
Voralpenland auf historische Vorkommen<br />
des Waldrapps oder<br />
Durchzüge im Herbst und Frühjahr<br />
zurückgeführt. Loisachtal<br />
und Isarwinkel liegen an der<br />
klassischen Zugvogelroute über<br />
Scharnitz und den Brennerpass<br />
nach Italien und wurden vermutlich<br />
von den historisch verbürgten<br />
Waldrapppopulationen aus dem<br />
Donaugebiet genutzt. Jedoch ist<br />
generell Vorsicht geboten bei dem<br />
Versuch, aus solchen Bezeichnungen<br />
etwa auf historische Vorkommen<br />
von Vögeln oder auch anderen<br />
Tieren zu schliessen. Oftmals<br />
ist der Ursprung geographischer<br />
Namen in längst ausgestorbenen<br />
Sprachen alter Völker zu suchen<br />
und hat eine vollkommen andere<br />
Bedeutung als man nach der<br />
heutigen Schreibweise vermuten<br />
sollte. Zurückhaltung gilt auch<br />
für die Annahme, dass die historischen,<br />
langnasigen und mit<br />
einem Federschopf versehenen<br />
Karnevalsmasken der Venezianer<br />
den Waldrapp als Vorbild hatten.<br />
Es ist nicht verbürgt und eher unwahrscheinlich,<br />
dass in der Lagunenstadt<br />
jemals Waldrappe bekannt<br />
und populär waren.<br />
Quelle: Wikipedia-public domain<br />
Diese Lithographie<br />
aus dem 7. Band<br />
von Naumanns<br />
«Naturgeschichte<br />
der Vögel Mitteleuropas»,<br />
1899<br />
in Gera erschienen,<br />
hebt besonders<br />
den bläulichen<br />
Schimmer<br />
des Waldrappgefieders<br />
hervor.<br />
Ausgestorben und vergessen …<br />
Häufig waren bei alledem die<br />
Vögel wohl nirgendwo und niemals<br />
und so konnte es recht<br />
schnell zu einer Entwicklung<br />
kommen, an deren baldigem Ende<br />
das vollkommene Aussterben des<br />
Waldrapps in Europa stand. Dabei<br />
muss man aber annehmen, dass es<br />
mehrere Ursachen dafür gab. Die<br />
Jagd zur Bereicherung des Speisezettels,<br />
der damals ausserhalb<br />
fürstlicher und hoher klerikaler<br />
Kreise meist recht eintönig aussah,<br />
hat dabei sicherlich eine gewichtige<br />
Rolle gespielt. Die Vögel<br />
hielten sich meist in der Nähe<br />
menschlicher Siedlungen und sogar<br />
mitten in Städten wie Zürich,<br />
Graz und Salzburg auf und sind<br />
von Natur aus neugierig und zutraulich,<br />
so dass sie sich recht<br />
leicht fangen liessen und eine<br />
Schusswaffe gar nicht immer zur<br />
Hand sein musste. Dennoch dürfte<br />
aber auch die Besiedlung und<br />
Zerstörung ihrer Lebensräume<br />
durch den Menschen, auch ohne<br />
direkte Verfolgung, eine nicht geringere<br />
Rolle gespielt haben als<br />
bei vielen anderen Tierarten.<br />
Auffällig ist aber auch, dass der<br />
deutliche Rückgang der Art mit<br />
der Anfangsphase bzw. dem ersten<br />
Drittel der so genannten «Kleinen<br />
Eiszeit» zusammenfällt, einer Periode<br />
relativ kühlen Klimas, die<br />
durch eine gesteigerte vulkanische<br />
Aktivität auf dem Planeten<br />
und eine verringerte Strahlungsintensität<br />
der Sonne verursacht<br />
wurde. Sie begann – unmittelbar<br />
anschliessend an eine mehrere<br />
hundert Jahre andauernde Wärmeperiode,<br />
dem Mittelalter lichen<br />
Klimaoptimum – etwa um 1550<br />
und dauerte nahezu bis 1850 an.<br />
Einer der besonders kalten Zeitabschnitte<br />
mit langen, extrem<br />
schneereichen und eisigen Wintern<br />
sowie kurzen, nasskalten<br />
Sommern war für die Jahre von<br />
1570 bis 1630 zu verzeichnen.<br />
Es kam nicht nur zu katastrophalen<br />
Missernten und grossen Hungersnöten,<br />
sondern die Vegetation<br />
passte sich insgesamt den radikal<br />
verschlechterten Klimaverhältnissen<br />
an und liess die Lebensgrundlagen<br />
für zahlreiche eher Wärme<br />
liebende Pflanzen- und Tierarten
dahinschwinden. Der Waldrapp als circummediterrane<br />
Vogelart war von dieser<br />
Klimaentwicklung sicherlich besonders<br />
hart betroffen.<br />
Anders als bei besonders auffälligen<br />
Tier- und Vogelarten wie Wolf, Bär und<br />
Luchs oder Steinadler und Bartgeier<br />
gibt es für den Waldrapp aber keinerlei<br />
Nachrichten über die Sichtung oder Erlegung<br />
regional letzter Exemplare. Mitteilungen<br />
zur Existenz des Waldrapps<br />
verstummen einfach mit dem Ende des<br />
16., spätestens in der ersten Hälfte des<br />
17. Jahrhunderts, als zudem der Dreissigjährige<br />
Krieg grosse Not über ganz<br />
Europa brachte. In der Schweiz gilt als<br />
eines der letzten Lebenszeichen bereits<br />
eine Graubündner Chronik aus dem<br />
Jahre 1573, in Deutschland ein Reisebericht<br />
aus Breisach am Rhein aus<br />
dem Jahre 1593 und in Österreich eine<br />
«Fischerei Instruk tion», die zur Hege<br />
der Waldrappe anhielt, aus dem Jahre<br />
1621.<br />
So frühzeitig und so schnell war der<br />
schwarze Vogel aus dem Alpenraum verschwunden,<br />
dass im ornithologischen<br />
Schrifttum des 18. und 19. Jahrhunderts<br />
zunächst die systematische Einordnung<br />
wieder völlig durcheinander geriet und<br />
der schwarze Ibis, je nach Sinnesrichtung<br />
des jeweiligen Naturforschers, erneut<br />
zu einer Wiedehopf-, Brach- oder<br />
Rabenvogelart wurde. Dann jedoch widerfuhr<br />
dem Waldrapp ein Schicksal,<br />
das in der Naturgeschichte der Tier-<br />
und Vogelwelt wohl kaum ein Beispiel<br />
Aus der 36-bändigen «Allgemeinen und speziellen<br />
Geschichte der Natur» des französischen<br />
Forschers Georges Louis Marie Leclerc, Comte<br />
de Buffon (1707–1788), der einen bedeutenden<br />
Einfluss auf die Naturwissenschaft seiner<br />
Zeit hatte, stammt diese anschauliche Darstellung<br />
des damals schon seltenen Vogels.<br />
hat: Er wurde nicht etwa nur vergessen,<br />
sondern sogar regelrecht aus der<br />
wissenschaftlichen Literatur verdrängt.<br />
Ausgewiesene Fachleute wie, um nur einige<br />
zu nennen, Daniel Sprüngli in seiner<br />
«Ornithologia Helvetica», Johann<br />
Matthäus Bechstein in einer 1805 erschienenen<br />
Überarbeitung seines «Ornithologischen<br />
Taschenbuches» und<br />
Friedrich Meisner im «Museum der<br />
Naturgeschichte Helvetiens» (1817) erklärten,<br />
dass es den Waldrapp niemals<br />
gegeben habe, er ein Fabeltier sei und<br />
alle Berichte da rüber in Wahrheit die<br />
Alpenkrähe, auch als Steinkrähe oder<br />
ähnlich bezeichnet, beschrieben hätten.<br />
In der 1864/1869 erschienenen Erstausgabe<br />
von Alfred Edmund Brehms<br />
«Illustrirtem Thierleben», gewöhnlich<br />
eine reichhaltige Fundstelle für Naturhistoriker,<br />
sucht man ihn vergeblich.<br />
Noch in der «Naturgeschichte der deutschen<br />
Vögel» aus dem Jahre 1891 von<br />
Carl Gustav Friderich war sogar zu lesen,<br />
dass es sich bei dem «Waldraben»<br />
um ein aus Teilen verschiedener Vögel<br />
zusammengesetztes Präparat gehandelt<br />
habe und selbst diese Albernheit stiess<br />
in der Fachwelt nicht überall auf die gebotene<br />
Skepsis.<br />
«Wiederentdeckung» in<br />
Kleinasien und Nordafrika<br />
Nur sechs Jahre später aber folgte<br />
die grosse Überraschung. Die Ornithologen<br />
Ernst Hartert, Otto Kleinschmidt<br />
und Lionel Walter Rothschild<br />
verglichen die Darstellung eines Waldrapps<br />
in Johann Matthäus Bechsteins<br />
Werk mit einer Abbildung in der 1880<br />
erschienenen «History of the birds of<br />
Europe» des englischen Ornithologen<br />
Henry Eeles Dresser (1838–1915), die<br />
den erst um 1825 am Roten Meer entdeckten<br />
Mähnen- oder Schopfibis mit<br />
dem wissen schaftlichen Namen Ibis<br />
comata zeigte. Sie konnten eindeutig<br />
feststellen, dass dieser Vogel mit dem<br />
Waldrapp identisch ist. Dort, in den<br />
kleinasiatischen und nordafrikanischen<br />
Ländern um das Mittelmeer bis an die<br />
marokkanische Atlantikküste, bestanden<br />
zum Ende des 19. Jahrhunderts offenbar<br />
noch recht zahlreiche und grosse<br />
Kolonien der schwarzen Ibisse und in<br />
der Religion und Mythologie der islamischen<br />
Völker und der Wüstenbewohner<br />
spielte der schwarze Ibis keine geringe<br />
Rolle.<br />
So soll er nach Meinung mancher<br />
Forscher sogar der eigentliche «Heilige<br />
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Wildkunde<br />
Ibis» und die Verkörperung des<br />
Gottes Thot im alten Ägypten sein<br />
und nicht die weisse Art Threskiornis<br />
aethiopicus, die erst später<br />
so genannt wurde. In Hieroglyphentexten,<br />
auf Schmuckstücken<br />
und in anderen Darstellungen<br />
finden sich jedenfalls eindeutige<br />
Hinweise auf den Mähnenibis.<br />
Auch zählt eine im östlichen<br />
Anatolien verwurzelte muslimische<br />
Überlieferung der Sintflutgeschichte<br />
einen schwarzen Ibis,<br />
hier «Abu Mengel» genannt, zu<br />
denjenigen Vögeln, die Noah von<br />
der Arche aussandte, um trockenes<br />
Land zu suchen; eben jener<br />
«Kelaynak», wie der Waldrapp in<br />
der Landessprache genannt wird,<br />
führte Noah vom Berg Ararat zu<br />
einem «kleinen Haus», türkisch<br />
«Bir-evçik», der Legende nach<br />
die Urzelle der Stadt Bireçik mit<br />
dem Sitz der einstmals grössten<br />
Waldrappkolonie der Türkei.<br />
Überdies galten sie den türkischen<br />
Muslimen nicht nur als Begleiter<br />
der Seelen Verstorbener,<br />
sondern auch als Führer der Mekkapilger,<br />
da sie auf ihrem Flug in<br />
die südlichen Überwinterungsgebiete<br />
den Weg in Richtung der<br />
Heiligen Stadt einschlagen.<br />
Aus der Rückschau gesehen<br />
erhält jedoch die «Wiederentdeckung»<br />
der Mähnenibisse im<br />
Jahre 1897 einen eher tragischen<br />
Zug. Es drängt sich die Feststellung<br />
auf, dass es für die Bestände<br />
an den östlichen und südlichen<br />
Gestaden des Mittelländischen<br />
Meeres besser gewesen wäre,<br />
man hätte ihre Identität mit dem<br />
in Europa ausgestorbenen Waldrapp<br />
erst einige Jahrzehnte später<br />
erkannt, als das Ziel des Schutzes<br />
seltener Tiere schon mehr zum<br />
allgemeinen Gedankengut geworden<br />
war. Während nämlich in<br />
Europa ein positiver Effekt eintrat<br />
und eine Spurensuche in den<br />
ehemaligen Verbreitungsgebieten<br />
einsetzte, wurden in den verbliebenen<br />
Lebensräumen die in den<br />
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit<br />
gerückten Vögel nicht nur zum<br />
Opfer illegaler Wilderer, Bälgesammler<br />
und Eierdiebe, sondern<br />
vor allem auch zum Objekt der<br />
Begierde für die damaligen Ornithologen.<br />
Ein grosser Teil der Vo-<br />
32 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 8/2009<br />
Repro: Verfasser<br />
gelkundler war nämlich bis in die<br />
ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts<br />
vom Gedanken des Naturschutzes<br />
und der Arterhaltung<br />
weit entfernt. Vielmehr war es<br />
nicht nur gang und gäbe, Vögel<br />
ohne Rücksicht auf die Überlebenschancen<br />
der Populationen in<br />
grossen Mengen für Zoologische<br />
Gärten einzufangen, sondern auch<br />
von bereits selten gewordenen Arten<br />
möglichst viele abzuschiessen<br />
und deren Federn, Bälge und<br />
Eier den eigenen wie auch anderen<br />
Sammlungen einzuverleiben.<br />
«Wie gern hätte ich dazwischen<br />
geknallt!» schrieb ein bekannter<br />
Ornithologe im Jahre 1913 in einem<br />
Bericht über den Besuch eines<br />
Rastplatzes von Mähnenibissen<br />
im Nahen Osten. Ein anderer<br />
beklagt zwar die rücksichtslose<br />
Ausbeutung der Waldrappkolonien,<br />
brachte aber selbst in den<br />
20er-Jahren noch 30 lebendige<br />
Jungvögel, etwa 100 Bälge und<br />
noch mehr Eier aus Syrien, wo<br />
es damals ohnehin nur noch eine<br />
Kolonie gab, nach Deutschland<br />
und in die Schweiz.<br />
So erlitten die kleinasiatischen<br />
und nordafrikanischen Populationen<br />
binnen weniger Jahrzehnte<br />
zum grossen Teil das gleiche<br />
Desaster wie die europäischen<br />
Waldrappe 300 Jahre zuvor. In<br />
Bireçik wurde noch bis 1958 die<br />
Rückkehr der Ibisvögel mit einem<br />
grossen Frühlingsfest am Euphrat<br />
gefeiert. Die Überfremdung der<br />
Bevölkerung und der Bau einer<br />
grossen Brücke über den Euphrat<br />
im Bereich der Kolonie führ-<br />
Besonders ausgeprägt<br />
ist auf dieser<br />
Abbildung<br />
aus Conrad Gesners<br />
«Vogelbuch»<br />
der abstehende<br />
«Haarschopf» des<br />
Waldrapps und<br />
auch der lange<br />
Schnabel ist als<br />
Charakteristikum<br />
gut dargestellt.<br />
te aber auch dort nicht nur zum<br />
Verschwinden des alten, von den<br />
nunmehr ebenfalls aussterbenden<br />
Fährleuten gehüteten Festbrauches.<br />
Nach jahrzehntelangem, fast<br />
heldenhaftem Ausharren der letzten<br />
Vögel in einem buchstäblich<br />
zusammenbrechenden Lebensraum<br />
erlosch im 1989 schliesslich<br />
trotz menschlicher Hilfe die letzte<br />
frei lebende Waldrapp kolonie<br />
Anatoliens durch die rücksichtslose<br />
Bautätigkeit und massive<br />
menschliche Störungen. In den<br />
Folgejahren wurde versucht, dort<br />
mit Volierenvögeln eine neue Kolonie<br />
aufzubauen und diese Bemühungen<br />
halten, soweit bekannt<br />
ist, noch an.<br />
Nach Erlöschen der türkischen<br />
Population waren um 1990 sichere<br />
Waldrappvorkommen nur noch<br />
aus Marokko bekannt. Obwohl<br />
seit den 20er-Jahren gesetzlich<br />
geschützt, wurden die Waldrappe<br />
dort jedoch dennoch unvermindert<br />
sowohl von Einheimischen<br />
als auch von ausländischen Jagdgesellschaften<br />
abgeschossen, die<br />
Nester geplündert und die Vögel<br />
für Tierparks und Zoos gefangen.<br />
Zudem wurden Bruthabitate<br />
durch Baumassnahmen für<br />
einen Staudamm, Strassen, Siedlungen<br />
und Ferienanlagen zerstört<br />
oder unbenutzbar gemacht.<br />
Durch jahrzehntelange Bemühungen<br />
des WWF und der in der<br />
Schweiz ansässigen International<br />
Union for Conservation of Nature<br />
and Natural Resources (IUCN) in<br />
oft schwieriger Zusammenarbeit<br />
mit marokkanischen Behörden<br />
und Institutionen konnte jedoch<br />
erreicht werden, dass ein Gebiet<br />
südlich von Agadir um die Mündung<br />
des Flusses Massa, das zahlreiche<br />
andere seltene Tier- und<br />
Pflanzenarten beherbergt, bereits<br />
in 1962 zum Naturschutzreservat<br />
erklärt und 1991 als Nationalpark<br />
ausgewiesen wurde. Doch<br />
auch hier sind die natürlichen<br />
Lebensgrundlagen durch Landwirtschaft,<br />
Viehzucht und andere<br />
menschliche Einflüsse wie Tourismus<br />
und Wüstenrallyes ständig<br />
bedroht. Immerhin jedoch wurde<br />
in 2004 der Waldrapp bestand auf<br />
knapp 100 Brutpaare und insgesamt<br />
420 Tiere geschätzt; dies be-
deutet gegenüber den Zahlen von<br />
1990 knapp eine Verdoppelung<br />
und gibt zu Hoffnungen Anlass.<br />
Ausser der Population im Sous-<br />
Massa-Nationalpark ist nach der<br />
Aufgabe einer Kolonie in Algerien<br />
zum Ende der 80er-Jahre nur<br />
noch eine einzige frei lebende<br />
Kolonie im Mittelmeerraum bekannt,<br />
die durch Hinweise von<br />
Beduinen erst im Jahre 2002 nahe<br />
Palmyra in Syrien entdeckt wurde<br />
und derzeit wohl nur noch aus<br />
sieben oder acht Tieren besteht.<br />
Weitere angebliche Waldrappvorkommen<br />
in abgelegenen Regionen<br />
Syriens, Jordaniens oder<br />
Ägyptens, wo die letzte verlässliche<br />
Beobachtung 1921 bei den<br />
Pyramiden von Gizeh erfolgte,<br />
werden hin und wieder gemeldet,<br />
sind aber wissen schaftlich bisher<br />
nicht bestätigt.<br />
Die «Wiederbelebung»<br />
Erste Ansätze zum Aufbau<br />
zuchtfähiger Bestände in zoologischen<br />
Gärten begannen bereits<br />
in den 60er-Jahren unter<br />
der Leitung von <strong>Schweizer</strong> Zoos;<br />
das Zuchtbuch für die Waldrappe<br />
wird, ebenso wie für die im<br />
Alpenraum ausgestorbenen und<br />
wieder angesiedelten Bartgeier,<br />
vom Alpenzoo Innsbruck geführt<br />
und derzeit leben etwa 2000<br />
Waldrappe in zoologischen Gärten<br />
und Tierparks. 1971 zog Frau<br />
Dr. Ellen Thaler, die damalige<br />
stellvertretende Direktorin des<br />
Alpenzoos, zum ersten Mal einen<br />
Waldrapp mit der Hand auf und<br />
1987 gelang mit dem so genannten<br />
Innsbrucker Projekt der erste<br />
Aufbau einer Kolonie frei fliegender<br />
Waldrappe. Zehn Jahre<br />
später wurde dies an der Konrad-<br />
Lorenz-Forschungsstelle in Grünau<br />
im Almtal erfolgreich wiederholt<br />
und von dort aus startete ein<br />
ungewöhnliches Projekt mit dem<br />
Ziel, die ersten völlig frei lebenden<br />
Waldrappe im Alpenraum seit<br />
rund 350 Jahren anzusiedeln.<br />
Als bei weitem grösste Schwierigkeit<br />
erwies sich die fehlende<br />
biologisch-genetische «Programmierung»<br />
des Winterzugverhaltens<br />
bei den ausnahmslos aus<br />
marokkanischen Populationen<br />
abstammenden Zuchtvögeln, wie<br />
Eine Informationstafel<br />
am Schlossberg<br />
in Graz weist<br />
auf das ehemalige<br />
Waldrappvorkommen<br />
in der Felswand<br />
des Berges<br />
und die letzten frei<br />
lebenden Brut paare<br />
in Nordafrika und<br />
im Nahen<br />
Osten hin.<br />
es hingegen beispielsweise bei den<br />
europäischen Weissstörchen der<br />
Fall ist. Festgestellt wurde dies,<br />
als die ersten Waldrappe, die im<br />
Herbst 1998 das Almtal verliessen,<br />
in alle möglichen Richtungen,<br />
aber nicht in geeignete Überwinterungsgebiete<br />
flogen. Die extremste<br />
Leistung zeigte «Grobi», der – leider<br />
verendet – im 1600 Kilometer<br />
entfernten Kaliningrad, dem ehemaligen<br />
Königsberg, gefunden<br />
wurde; andere flogen zum niederländischen<br />
Wattenmeer, nach<br />
Frankfurt am Main und an den<br />
Plattensee. Dies brachte zunächst<br />
die Erkenntnis, dass ursprünglich<br />
wohl den Jungvögeln die Flugroute<br />
im ersten Jahr von ihren Eltern<br />
gezeigt und angelernt wurde und<br />
folgerichtig die Idee, dass diese<br />
Rolle, da es Waldrappe mit dem<br />
Wissen um die Zugrouten nicht<br />
mehr gab, nun von den menschlichen<br />
Zieheltern übernommen werden<br />
musste.<br />
Im Jahre 2002 wurde das Projekt<br />
«waldrappteam.at» geboren<br />
und man erarbeitete einen Plan,<br />
der Vogelschar mit motorisierten<br />
Hängegleitern den Weg in den<br />
Süden zu zeigen. In Nordamerika<br />
und Schweden hatte man ähnliches<br />
schon mit Kanada- und<br />
Zwerggänsen erfolgreich unternommen.<br />
Der erste Versuch im<br />
August 2003 verlief, auch wetterbedingt,<br />
noch nicht wie geplant,<br />
aber ein Jahr später, im<br />
September 2004 gelang es zum<br />
ersten Mal, eine Gruppe von sieben<br />
Waldrappe binnen 14 Flugtagen<br />
über 860 Kilometer an die<br />
Laguna di Orbetello zu führen.<br />
Quelle: Wikipedia-public domain<br />
Seitdem werden jährlich Migrationsflüge,<br />
auch auf neuen Routen,<br />
durchgeführt und motorisierte<br />
Gleitschirme, so genannte<br />
Paraplains, als bessere, weil langsamere<br />
Fluggeräte eingesetzt. Die<br />
Erfolge bleiben nicht aus: Im Jahre<br />
2007 flogen erstmalig drei Vögel<br />
selbstständig von Italien nach<br />
Norden und ein Brutpaar war zu<br />
beobachten, in 2008 waren es bereits<br />
sechs Rückkehrer und zwei<br />
Brutpaare. Damit gibt es wieder,<br />
wenn auch noch in einem sehr<br />
geringen und empfindlichen Bestand,<br />
frei lebende und migrierende<br />
Waldrappe in Europa.<br />
Die Fortsetzung des Projekts<br />
unter Einbindung von Interessengruppen<br />
aus Deutschland, der<br />
Schweiz und Italien ist zunächst<br />
bis zum Jahre 2011 vorgesehen.<br />
Abgesehen von wenigen kritischen<br />
Stimmen, die aus historischer als<br />
auch aus gegenwärtiger Sicht den<br />
Platz des Waldrapps im Ökosystem<br />
der Alpenländer in Zweifel<br />
ziehen, geniesst das Wiederansiedlungsprogramm<br />
grösste internationale<br />
Anerkennung, vielfältige Unterstützung<br />
durch Sponsoren und<br />
ein enormes Echo in den Printmedien<br />
und in Film- und Fernsehproduktionen.<br />
So stehen die Chancen<br />
nicht schlecht, dem schwarzen Ibis<br />
mit dem Greisengesicht eine neue<br />
Heimat in seinem alten Lebensraum<br />
zu schaffen.<br />
Literatur- und Quellenverzeichnis: Gesner, Conrad:<br />
Vogelbuch, Nachdruck der Ausgabe 1669, Hannover, 1980.<br />
– Hofrichter, Robert: Die Rückkehr der Wildtiere – Wolf,<br />
Geier, Elch & Co., Graz/Stuttgart, 2005. – Pegoraro, Karin: Der<br />
Waldrapp, Wiesbaden, 1996. – Waldrapp – Vogel im Aufwind,<br />
TV-Dokumentation, ORF 2007. – www.waldrapp.eu – www.<br />
waldrapp-burghausen.de<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 8/2009 33<br />
Wildkunde
Jagdschiessen<br />
Jagdschiessen<br />
Daten 2009 ohne Gewähr<br />
<strong>Jäger</strong>verein Kandertal<br />
Schiessplatz<br />
«Unter dem Bühl»,<br />
3717 Blausee-Mitholz<br />
Herbsttaubenmatch:<br />
So 4. Oktober,<br />
10.00–16.00 Uhr.<br />
Fragen oder Anmeldungen:<br />
Willy Matti, 3711 Mülenen,<br />
Tel. 079 295 30 79<br />
willy.matti@bluewin.ch<br />
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Kontaktadressen:<br />
Peter Schmid, Hotel Rössli,<br />
Hospental am Gotthard,<br />
Tel. 041 887 13 76<br />
Andreas Schmid, Rest. zum<br />
Dörfli, Zumdorf, Hospental,<br />
Tel. 041 887 01 32<br />
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während der Geschäftszeit<br />
geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00<br />
und 13.30 –18.00 Uhr, Sa<br />
9.00–15.00 durchgehend,<br />
Do Abendverkauf bis 20.30<br />
Uhr, Mo geschlossen<br />
11. September<br />
Jagdschiessverein Gampel<br />
17.30–20.00 Uhr<br />
11. September<br />
Jagdschiessanlage Erlenholz,<br />
Wittenbach<br />
Trapanlage und alle weiteren<br />
Anlagen geöffnet (ausgenommen<br />
Jagdparcours)<br />
16.30–19.30 Uhr<br />
16. September<br />
Übungsschiessen, Schiessanlage<br />
Rebe-Ulmiz, <strong>Jäger</strong>verein<br />
des Seebezirks, Diana du Lac,<br />
13.30–20.30 Uhr<br />
34 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
18. September<br />
Jagdschiessanlage Erlenholz,<br />
Wittenbach<br />
Jagdparcours und alle weiteren<br />
Anlagen geöffnet (ausgenommen<br />
Trapanlage)<br />
16.30–19.30 Uhr<br />
19. September<br />
Übungstag, Jagdschützen<br />
Berken, 13.00–18.00 Uhr,<br />
www.jagdschuetzen-berken.ch<br />
19. September<br />
Übungsschiessen, Schiessanlage<br />
Rebe-Ulmiz, <strong>Jäger</strong>verein<br />
des Seebezirks, Diana du Lac,<br />
13.30–18.00 Uhr<br />
19. September<br />
Jagdschiessanlage Erlenholz,<br />
Wittenbach<br />
Trapanlage und alle weiteren<br />
Anlagen geöffnet (ausgenommen<br />
Jagdparcours)<br />
14.00–17.00 Uhr<br />
25. September<br />
Jagdschiessanlage Erlenholz,<br />
Wittenbach<br />
Jagdparcours und alle weiteren<br />
Anlagen geöffnet (ausgenommen<br />
Trapanlage)<br />
16.30–19.30 Uhr<br />
4. Oktober<br />
Herbsttaubenmatch, <strong>Jäger</strong>verein<br />
Kandertal, «Unter dem<br />
Bühl», Blausee-Mitholz<br />
10.00–16.00 Uhr<br />
Fragen oder Anmeldungen:<br />
Willy Matti, 3711 Mülenen,<br />
Tel. 079 295 30 79<br />
willy.matti@bluewin.ch<br />
8. November<br />
100 Taubenmatch, Jagdschützen<br />
Berken, 08.30–17.00 Uhr,<br />
Auskunft: F. Gertsch,<br />
Tel. 062 961 25 04<br />
www.jagdschuetzen-berken.ch<br />
28. November<br />
Goldener Fuchs, Jagdschützen<br />
Berken, 12.30–17.00 Uhr,<br />
Auskunft: F. Gertsch,<br />
Tel. 062 961 25 04<br />
www.jagdschuetzen-berken.ch<br />
Elektronische Anlage<br />
überzeugt<br />
Anfang August hat der <strong>Jäger</strong>verein<br />
Toggenburg auf einer<br />
neuen, elektronischen<br />
Anlage das jährliche Jagdschiessen<br />
durchgeführt. Während<br />
früher die Schusslage<br />
noch von Hand angezeigt werden<br />
musste, können die <strong>Jäger</strong><br />
heute auf dem elektronischen<br />
Monitor exakt feststellen, wie<br />
gut sie getroffen haben.<br />
«Der erste Schuss auf der<br />
neuen elektronischen Jagdschiess-Anlage<br />
ging wie<br />
Butter», sagt Hugo Annen,<br />
Vorstandsmitglied des <strong>Jäger</strong>vereins<br />
Toggenburg und Käser<br />
auf der Wasserfluh. Die<br />
neue Anlage habe auf Anhieb<br />
funktioniert. Auch sonst hörte<br />
man aus den Reihen der<br />
<strong>Jäger</strong> nur Positives zum erneuerten<br />
Jagdschiessstand in<br />
Nesslau. Der <strong>Jäger</strong>verein ist<br />
dort auf der 300-Meter-Anlage<br />
der Nesslauer Schützengesellschaft<br />
«eingemietet». An<br />
zwei fixen Daten, jeweils vor<br />
Jagdbeginn Ende April und<br />
Mitte August, ist die Anlage<br />
für den <strong>Jäger</strong>verein Toggenburg<br />
und seine rund 260 Mitglieder<br />
reserviert. Die Benützung<br />
des Schiessstandes wird<br />
dem 300-Meter-Verein mittels<br />
Schussgeld abgegolten.<br />
Elektronische Anlage<br />
«gezügelt»<br />
Dort, wo sonst die weissen<br />
Scheiben mit dem schwarzen<br />
Punkt aufgezogen sind, stehen<br />
für die <strong>Jäger</strong> Reh-, Gams- oder<br />
Schwarzwild-Scheiben bereit.<br />
Auf halber Strecke zum Schützenhaus<br />
bauten die Helfer des<br />
Vereins ein Zelt auf und sechs<br />
Abschussstellen. Die elektronische<br />
Anlage ist dieselbe, die<br />
von den 300-Meter-Schützen<br />
benützt wird. Für das Jagdschiessen<br />
wurde sie kurzerhand<br />
«gezügelt». Die Monitore<br />
zeigen für jede Wildart das<br />
Die neu eingerichtete elektronische Jagdschiess-Anlage in Nesslau stiess auf<br />
ein positives Echo.<br />
entsprechende anatomische<br />
Trefferbild.<br />
Für Hugo Annen ist diese<br />
Lösung «optimal» und hat<br />
viele Vorteile. «Wir benötigen<br />
nun weniger Helfer, da wir die<br />
Schüsse nicht mehr von Hand<br />
anzeigen müssen. Dies erleichtert<br />
die Organisation», so<br />
der <strong>Jäger</strong>. Zudem sei die elektronische<br />
Anzeige viel genauer,<br />
was für die Übung und das<br />
Einschiessen der Waffe wichtig<br />
sei, ergänzt er. Dabei blickt<br />
er bereits in die Zukunft: «Im<br />
Kanton St. Gallen ist das Einschiessen<br />
der Waffe im Moment<br />
noch freiwillig – im Gegensatz<br />
zu anderen Kantonen<br />
mit Obligatorium.» Falls auch<br />
St. Gallen irgendwann ein solches<br />
einführen sollte, sei der<br />
<strong>Jäger</strong>verein Toggenburg mit<br />
der neuen Anlage dafür ausgezeichnet<br />
gerüstet. Bereits jetzt<br />
werden die St. Galler Jagdgesellschaften<br />
angehalten, das<br />
Einschiessen der Waffe an<br />
den kantonalen Verband Revierjagd<br />
St. Gallen zu melden.<br />
Letztes Jahr sei der Anteil der<br />
<strong>Jäger</strong>, die angaben ihre Waf-
fe eingeschossen zu haben, 90<br />
Prozent gewesen, informierte<br />
Jürg Hobby, der Präsident des<br />
Toggenburger <strong>Jäger</strong>vereins,<br />
an der diesjährigen Hauptversammlung<br />
im Februar.<br />
Knacknuss Festwirtschaft<br />
An den letzten Hauptversammlungen<br />
der Toggenburger<br />
war das Jagdschiessen immer<br />
wieder Thema. Seit 1992<br />
fand es auf dem Schützenstand<br />
der Nesslauer Schützengesellschaft<br />
statt. «Früher einmal<br />
richteten verschiedene Jagdgesellschaften<br />
das Schiessen<br />
aus. Man rotierte von Revier<br />
zu Revier», erinnert sich Hugo<br />
Annen.<br />
Im Februar 2007 stellte der<br />
Vorstand das Jagdschiessen in<br />
Nesslau in Frage. Knacknuss<br />
war damals vor allem die Organisation<br />
der Festwirtschaft,<br />
wofür sich jeweils eine Jagdgesellschaft<br />
zur Verfügung<br />
stellte. Da keine mehr gefunden<br />
werden konnte, die diese<br />
freiwillige Arbeit übernahm,<br />
musste nach einer neuen Lösung<br />
gesucht werden.<br />
Der <strong>Jäger</strong>verein Toggenburg<br />
setzte 2007 dazu eine fünfköp-<br />
fige Kommission unter Federführung<br />
des Wattwiler <strong>Jäger</strong>s<br />
Bruno Forrer ein. Dieser präsentierte<br />
im darauffolgenden<br />
Jahr zwei Möglichkeiten. Einerseits<br />
zog man ein gemeinsames<br />
Schiessen mit dem <strong>Jäger</strong>verein<br />
See und Gaster auf dem<br />
Militärschiessplatz Cholloch<br />
in Ricken in Betracht, andererseits<br />
stand beim Schützenstand<br />
in Nesslau eine Sanierung an,<br />
wovon der <strong>Jäger</strong>verein hätte<br />
profitieren können. Die Mitglieder<br />
des <strong>Jäger</strong>vereins entschieden<br />
sich für Nesslau und<br />
beschlossen an der damaligen<br />
Hauptversammlung, die Investition<br />
von 17 000 Franken<br />
in sechs Abschussstellen für<br />
das Jagdschiessen zu tätigen.<br />
Zudem konnten auch für die<br />
kommenden Jahre Jagdgesellschaften<br />
für die Festwirtschaft<br />
gefunden werden.<br />
Auszug aus der Rangliste:<br />
Matchstich: 1. Werner Bollhalder, Alt St.<br />
Johann; 2. Robert Durnig, Sevelen; 3. Stefan Klotz,<br />
Bazenheid; 4. Tres Bollhalder, Alt St. Johann; 5. Urban<br />
Gämperle, Busskirch; 6. Dominik Rüegg, Rapperswil.<br />
Standweihstich: 1. Robert Durnig, Sevelen;<br />
2. Damian Signer, Hasle; 3. Urs Büchler, Stein; 4. Andy<br />
Degiacomi, Davos; 5. Martin Peter, Horgen; 6. Roland<br />
Moser, Nesslau.<br />
Katharina Rutz<br />
9. Int. Jagdparcours<br />
Schaniela in Küblis<br />
Zum neunten Mal wurde<br />
am Wochenende vom 8. und<br />
9. August 2009 bei sehr gutem<br />
Wetter das internationale<br />
Jagdschiessen im Schanielatobel<br />
durchgeführt. Ein Jahr vor<br />
dem Jubiläum nahmen 482 <strong>Jäger</strong>/innen<br />
am Anlass teil, was<br />
mit 41 neuen Teilnehmer/innen<br />
die Erwartungen des OK<br />
übertraf. Von den schlussendlich<br />
454 klassierten Schützen/<br />
Jagd- und Sportschützenverein<br />
Selgis Muotathal<br />
6436 Ried (Muotathal)<br />
www.selgis.ch<br />
info@selgis.ch<br />
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innen erreichten 11 das Punktemaximum<br />
in der 10er-Wertung.<br />
Diese durften zum Abschluss<br />
auf die Ehrenscheibe<br />
schies sen, welche heuer das<br />
Bild eines Murmeltiers zeigte.<br />
Beim Schuss auf die Ehrenscheibe,<br />
auf 113 Meter, Stellung<br />
stehend am Stock angestrichen,<br />
siegte Gebhard<br />
Darnutzer aus Summapra-<br />
Schützen mit<br />
maximaler<br />
Punktzahl,<br />
10er-Wertung.<br />
Annalies Conrad,<br />
beste Dame.<br />
da GR und kürte sich so zum<br />
Schützenkönig 2009, was gewissermassen<br />
den Umstand<br />
ausglich, dass er trotz gleicher<br />
Punktzahl wie der Tagessieger,<br />
wegen der Altersregelung<br />
zweiter wurde. Als Tagessieger<br />
konnte sich heuer Walter<br />
Hubert aus Vals feiern lassen.<br />
In der Kategorie der besten<br />
Schützinnen schwang Annalies<br />
Conrad aus Davos oben<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 35<br />
Jagdschiessen<br />
Anzeige
Jagdschiessen<br />
aus. Bester Jungschütze wurde<br />
Roger Monsch aus Zizers.<br />
Das zumindest unter Bündner<br />
<strong>Jäger</strong>n begehrte Hochjagdpatent<br />
für den im 77-sten Rang<br />
klassierten Schützen konnte<br />
Georg Weibel aus Gersau SZ<br />
nach Hause nehmen.<br />
Vom jüngsten Schützen mit<br />
14 bis zum ältesten mit 78 Jahren<br />
wurden spannende Wettkämpfe<br />
mit viel Herzblut und<br />
Ehrgeiz gezeigt. Das OK um<br />
den Präsidenten Köbi Dönz<br />
aus Pany konnte sich über<br />
eine reibungs- und unfalllose<br />
Durchführung des Anlasses<br />
freuen. Der Gabentempel<br />
mit einem Wert von knapp<br />
Fr. 30000.– (Jagdrepetierer,<br />
Spektiv, Hirschabschuss in Polen,<br />
Mountainbike, versteckter<br />
Barpreis Wert Fr. 500.–, Jagdbekleidung,<br />
Alpkäse usw.),<br />
war dieses Jahr wieder reich<br />
ausgestaltet und alle Schützen<br />
mit bis zu 47 Punkten durften<br />
einen Preis nach Hause nehmen,<br />
d.h. 156 Preise im Wert<br />
von Fr. 50.– bis 3500.–!<br />
Für das leibliche Wohl sorgte<br />
Corina Gurt und ihr Team,<br />
so dass sich alle Teilnehmer/innen<br />
vor und nach dem Schiessen<br />
im Festzelt verpflegen und<br />
erfrischen konnten. Herzlichen<br />
Dank allen Schützen/innen<br />
und Besucher/innen für<br />
ihr Kommen ins Schanielatobel,<br />
sowie allen Helfer/innen,<br />
Sponsoren und Gönnern, ohne<br />
die es nicht möglich wäre, diesen<br />
aussergewöhnlichen Anlass<br />
durchzuführen.<br />
Auszug aus der Rangliste<br />
1. Walter Hubert, Vals, 50 Punkte, Hirsch 97,<br />
Fuchs 96; 2. Gebhard Darnutzer, Summaprada, 50, H<br />
97, F 96; 3. Thomas Fankhauser, Balgach, 50, H 96, F<br />
100; 4. Josef Geiger, A-Gurtis, 50, H 96, F 94; 5. Robert<br />
Müller, Waltensburg, 50, H 95, F 95; 6. Hubertus<br />
Jacomet, Disentis Mustér, 50, H 94, F 96; 7. Simon Fluor,<br />
Sargans, 50, H 94, F 94; 8. Meinrad Monsch, Zizers,<br />
50, H 93, F 100; 9. Othmar Jllien, Vals, 50, H 93, F 92;<br />
10. Rolf Meisser, Conters, 50, H 91, F 98; 11. Weber<br />
Thomas, Saas i.P., 50, H 91, F 98; 45. Annalies Conrad,<br />
Davos, 48, H 100, F 98; 77. Georg Weibel, Gersau (Gewinner<br />
Jagdpatent), 48, H 87, F 92; 78. Roger Monsch,<br />
Zizers, 48, H 86, F 94.<br />
Gesamte Rangliste siehe auch www.jaegerverein-praettigau.ch<br />
Für das OK:<br />
Franco Cicerone<br />
36 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Jagdschiessen der Diana Visp<br />
und Umgebung im Mattwald<br />
Bei guter Witterung und tadelloser<br />
Organisation konnte<br />
am Samstag, 22. August 2009,<br />
das traditionelle Jagdschiessen<br />
durchgeführt werden.<br />
Einen herzlichen Dank<br />
an alle Helfer und Schützen!<br />
Dank ihrem Einsatz und Dis-<br />
Jubiläums-Jagdschiessen<br />
mit grosser Teilnehmerzahl<br />
Jagdschiessen<br />
«Der grüne Bruch»<br />
«Der grüne Bruch» ist eine<br />
unabhängige Vereinigung von<br />
Weidmännern und Jagdfreunden<br />
und besteht seit 1980. In<br />
diesem Jahr hat «Der grüne<br />
Bruch» zum 25. Mal ein Jagdschiessen<br />
durchgeführt. Zu<br />
diesem Jubiläumsanlass kamen<br />
am 8. August 2009 besonders<br />
viele Freunde des<br />
jagdlichen Schiesssports ins<br />
urnerische Wassen.<br />
Der OK-Präsident dieses<br />
Anlasses, Heinz Merenda,<br />
hatte nicht nur grosse Freude<br />
daran, dass ingesamt 64<br />
Jagdschützen an diesem Ju-<br />
ziplin war es möglich, einen<br />
unfallfreien und fairen Wettkampf<br />
durchzuführen.<br />
Der Einsatz wurde durch einen<br />
reichhaltigen Gabentisch<br />
belohnt.<br />
Heinz Gruber<br />
biläumsanlass teilnahmen, er<br />
freute sich inbesondere auch<br />
über seinen 2. Rang der<br />
«Grün-Bruch»-internen Vereinsmeisterschaft.<br />
Lediglich<br />
sein Bruder, Flavio Merenda,<br />
war ihm mit 158 Punkten um<br />
einen Punkt überlegen. Dritter<br />
in der Vereinswertung wurde<br />
Hansruedi Schmid.<br />
Anton Gruber zum Zweiten<br />
Dem Sieger der offenen<br />
Meisterschaft, dem Walliser<br />
Anton Gruber, scheint die<br />
Schiessanlage in Wassen richtiggehend<br />
zu liegen. Er hatte<br />
dort dieses Jahr bereits die<br />
Urner Meisterschaften gewon-<br />
Die Gewinner der «Grün-Bruch»-Meisterschaft (vl): Flavio Merenda und<br />
Heinz Merenda.<br />
Auszug aus der Rangliste :<br />
Niederjagd: 1. Willy Gruber, Visp; 2. Hermann Imboden,<br />
Visp; 3. Dyonis Imboden, Täsch; 4. Konrad Walker,<br />
Eyholz; 5. Heinz Gruber, St. Niklaus.<br />
Hochjagd: 1. Regis Magnin, Herens; 2. Peter Rovina,<br />
St. Niklaus; 3. Jeremi Truffer, Grächen; 4. Damian<br />
Fux, Visp; 5. Heinz Gruber, St. Niklaus.<br />
Kombination: 1. Heinz Gruber, St. Niklaus; 2. Anton<br />
Gruber, Eusegne; 3. Hermann Imboden, Visp; 4. Dyonis<br />
Imboden, Täsch; 5. Konrad Walker, Eyholz.<br />
nen und liess sich auch bei seinem<br />
zweiten Auftritt im Urnerland<br />
von keinem anderen <strong>Jäger</strong><br />
die Butter vom Brot nehmen.<br />
Mit 159 Punkten aus der Kugelmeisterschaft<br />
und Schrotmeisterschaft<br />
auf Kipphase<br />
und Tontaube erreichte er das<br />
beste Tagesresultat.<br />
Preise für alle<br />
Auf der modernen und<br />
schön gelegenen Jagdschiessanlage<br />
«Standel» in Wassen<br />
fanden hochstehende Wettkämpfe<br />
statt und auch das gemütliche<br />
Beisammensein unter<br />
den <strong>Jäger</strong>n und Jagdfreunden<br />
kam nicht zu kurz. Kein<br />
Teilnehmer musste nach diesem<br />
Jubiläums-Jagdschiessen<br />
mit leeren Händen nach Hause<br />
gehen. Dank vieler grosszügiger<br />
Sponsoren war es dem<br />
Organisationskomitee gelungen,<br />
nicht nur einen qualitativ<br />
hochstehenden, sondern auch<br />
einen quantitativ reichen Gabentempel<br />
zu bestücken.<br />
Georg Simmen<br />
Aus der Rangliste<br />
«Grün Bruch»-Meisterschaft: 1.<br />
Flavio Merenda, 158; 2. Heinz Merenda, 157; 3. Hansruedi<br />
Schmid, 155; 4. Beat Schmid, 154; 5. Josef<br />
Zgraggen, 149.<br />
Gäste-Meisterschaft: 1. Anton Gruber,<br />
159; 2. David Burch, 158; 3. Marian Zilincan, 151; 4.<br />
Peter Schuler, 151; 5. Hanspeter Stalder, 151; 6. Oliver<br />
Indergand, 151.<br />
Kugelmeisterschaft: 1. Igor Zilincan,<br />
100/10; 2. Anton Gruber, 100/10; 3. José Mabillard,<br />
100/10; 4. Hanspeter Stalder, 100/9; 5. Max Baumann,<br />
100/8.<br />
Schrotmeisterschaft: 1. Anton Gruber,<br />
59/0; 2. Flavio Merenda, 59/0; 3. Heinz Merenda, 57/1;<br />
4. David Burch, 56/0; 5. Beat Schmid, 56/1.
Randschrote<br />
Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer Markus-Urs<br />
Felder auch Ihre Fragen über alles, was mit dem Flintenschies sen zusammenhängt.<br />
Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-<br />
Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romans horn, www.flintenakademie.ch<br />
Frage: Ich besitze zwei Jagdflinten<br />
im Kaliber 12. Eine<br />
schwere Bockflinte mit Halb-<br />
und Vollchoke und eine etwa<br />
drei Kilogramm schwere Querflinte,<br />
ebenfalls mit Halb- und<br />
Vollchoke. Ist es sinnvoll, die<br />
Würgebohrung der einen Flinte<br />
zu ändern und wo und wann<br />
kann ich die Bock- und Querflinte<br />
am sinnvollsten jagdlich<br />
einsetzen?<br />
Unabhängig von der Anordnung<br />
der Läufe, ergibt sich<br />
Gewicht<br />
Kaliber 12<br />
(in kg)<br />
Ihre<br />
Bockflinte<br />
3,4<br />
Ihre<br />
Querflinte<br />
3,0<br />
Choke<br />
1/2<br />
1/4<br />
voll<br />
1/2<br />
Schrotgewicht<br />
in Gramm<br />
36<br />
30<br />
der ideale Einsatzbereich einer<br />
Flinte aus dem Gewicht<br />
der Waffe, der Würgebohrung,<br />
dem Schrotgewicht und<br />
der verwendeten Schrotstärke<br />
– all dies unter Berücksichtigung<br />
bequemer Handhabung<br />
und angenehmer Rückstosseigenschaften.<br />
Unter diesen Gesichtspunkten<br />
wäre es laienhaft,<br />
eine leichte Flinte mit engen<br />
Chokes und 36 Gramm Postenschrot<br />
zu verwenden. Die<br />
Günstig<br />
für<br />
Schrot<br />
(in mm)<br />
3,5 – 4<br />
2,5 – 3,5<br />
Weites Wasserwild,<br />
Ansitz am<br />
Luder, allgemein<br />
grobes Wild<br />
Ideal für Weitschüsse<br />
als<br />
Spezialgewehr<br />
für diesen begrenzten<br />
Zweck<br />
Ungeeignet,<br />
da bei grobem<br />
Schrot keine<br />
gute Deckung<br />
mehr möglich<br />
Feldjagd, Streife,<br />
Kessel<br />
(weite Hasen)<br />
Aktion <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
Waffensafe Jagd<br />
Noch geeignet, da<br />
rechter Lauf auch<br />
3-mm-Schrot erlaubt.<br />
Doch eigentlich auch<br />
für diesen Zweck<br />
reichlich eng gebohrt.<br />
Noch geeignet!<br />
Linker Lauf verschiesst<br />
wirksam bis zu 3,5 mm,<br />
rechter bis fast 3 mm<br />
mit guter Deckung<br />
bis 38–40 Meter.<br />
Beinahe allen Anforderungen<br />
gewachsen.<br />
Sichern Sie Ihre Waffen, bevor es zu spät ist!<br />
Waffen-Safe Jagd 8-B<br />
Aussenmasse (in mm): H 1500, B 850, T 500; Gewicht: ca. 225 kg<br />
mit 8 Waffenhaltern und Innensafeblock<br />
Putzstockhalter und Staufächer auf der Türinnenseite<br />
Verschluss: Elektronikschloss; Farben: jägergrün, hellgrau, anthrazit<br />
Aktionspreis: CHF 2’260.– exkl. MwSt.<br />
ZÜBLIN FIRESAFE AG<br />
Zürcherstr. 70, CH-8104 Weiningen<br />
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Deckung mit dem engen Lauf<br />
wäre schlecht und der Rückstoss<br />
wäre mit Sicherheit<br />
auf der unangenehmen Seite.<br />
Das muss nicht sein! Vielmehr<br />
würden Sie die schwere<br />
Bockflinte mit ½- und Vollchoke<br />
als Spezialgewehr für<br />
Weitschüsse betrachten und so<br />
eben beispielsweise bei weitem<br />
Wasserwild, beim Ansitz<br />
am Luderplatz oder bei allge-<br />
Treibjagd (Feld<br />
und Wald gemischt)<br />
Wenig geeignet,<br />
kaum als Notbehelf.<br />
Wildbretzerstörung,<br />
unbefriedigendes<br />
Zeichnen, schlechte<br />
Treffer, selten<br />
schlagartiges Verenden<br />
auf Normaldistanz<br />
Sehr gut und ideal<br />
vielseitig. Mit 2,75<br />
oder 3 mm Schrot<br />
fällt turmhohes Wild.<br />
Ideale Universalflinte<br />
mit 2,75 mm Schrot.<br />
Bock oder Quer –<br />
gewusst wo!<br />
mein grobem Wild verwenden.<br />
Wohingegen es bei der leichteren<br />
Querflinte durchaus sinnvoll<br />
wäre, die Chokes etwas<br />
zu öffnen. Ich würde bei ei-<br />
ner drei Kilogramm schweren<br />
Waffe ¼ und ½ empfehlen. Sie<br />
hätten damit eine wunderbare<br />
«Universalflinte» für sicheres,<br />
ermüdungsfreies Schiessen<br />
bei den meisten Jagdarten zur<br />
Hand.<br />
Waldtreibjagd,<br />
Suche auf Huhn,<br />
Schnepfe, usw.<br />
Ungeeignet! Zu<br />
kleine gedeckte<br />
Fläche, daher<br />
mehr krankgeschossenes<br />
Wild. Dicker<br />
Schrot zerstört<br />
Wildbret.<br />
Sehr zu empfehlen!<br />
Mit Schrot 2,5 bis<br />
2,75 mm ideal!<br />
Sicheres, ermüdungsfreiesSchiessen<br />
auf den meisten<br />
Jagdarten. Auch für<br />
die Entenjagd.<br />
Suche,<br />
Frettieren,<br />
Kaninchentreiben,<br />
usw.<br />
Jagd 8-B Aktionsmodell<br />
Gänzlich ungeeignet.<br />
Unhandlich<br />
und völlig<br />
unbefriedigend,<br />
da dünner Schrot<br />
Wildbret zerstört.<br />
Kein gutes Zeichnen<br />
im Schuss.<br />
Finger weg!<br />
Sehr vielseitig und<br />
geeignet, da grosse<br />
Variationsbreite<br />
durch Wahl der<br />
Schrotstärke.<br />
Nach Gustav Freiherr von Fürstenberg<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 37<br />
Jagdschiessen
Jagdgeschichten<br />
JAGDFIEBER<br />
Da stand ich nun und zitterte<br />
am ganzen Körper wie<br />
ein Schlosshund. Es schüttelte<br />
mich derart, dass ich im<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
glaubte, keinen Fuss mehr auf<br />
den Boden zu kriegen. Kennen<br />
Sie dieses Gefühl? Dagegen<br />
gibt es kein Medikament,<br />
da hilft weder Tamiflu noch<br />
eine Schutzmaske und von<br />
keinem Arzt würde man deswegen<br />
für arbeitsunfähig erklärt<br />
werden. Höchstens für<br />
eingeschränkt zurechnungsfähig,<br />
aber das wäre dann eine<br />
andere Geschichte. Nur wer<br />
diesen Zustand schon erlebt<br />
hat, der weiss, wovon die Rede<br />
ist. Das Jagdfieber hatte mich<br />
gepackt. Eben war ich noch<br />
«kerngesund» und marschierte<br />
etwas verträumt und wenig<br />
aufmerksam auf dem Waldweg<br />
nach Hause und schon befand<br />
ich mich mitten in einem meiner<br />
aufregendsten Jagderlebnisse,<br />
die ich bis heute erleben<br />
durfte. Was hatte sich zugetragen?<br />
Um neun Uhr wollte ich<br />
mich mit meinem Bruder auf<br />
dem Dorfplatz beim Brunnen<br />
in Compatsch treffen. Es war<br />
also Zeit, die morgendliche<br />
Pirsch abzubrechen und sich<br />
auf den Rückweg zu machen.<br />
Die Sonne stand schon hinter<br />
den sich langsam gelblich verfärbenden<br />
Lärchen des Samnauntals<br />
und allerlei Insekten<br />
schwirrten durch die kühle<br />
Morgenluft. Es sollte ein wundervoller<br />
Herbsttag werden.<br />
Keine Wolke war am Himmel<br />
auszumachen und die kalte<br />
Nacht musste endgültig weichen.<br />
Schon auf dem Hinweg<br />
hatte ich unter dem Forstweg<br />
eine Rehgeiss mit zwei Kitzen<br />
gesehen. Die mutmasslich alleinerziehende<br />
Dame beäugte<br />
mich zwar etwas argwöhnisch,<br />
beschloss dann aber, mir nicht<br />
jene Aufmerksamkeit zu Teil<br />
werden zu lassen, die ich meines<br />
Erachtens eigentlich verdient<br />
hätte. Frauen halt, dachte<br />
ich mir und ging meines<br />
Weges. Die beiden Kitze, die<br />
bereits das Winterfell trugen,<br />
38 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
nahmen überhaupt keine Notiz<br />
von mir und ästen friedlich<br />
das mit morgendlichem Tau<br />
benetzte Grün, das sich zwischen<br />
den Bäumen einen Platz<br />
an der Sonne zu ergattern versuchte.<br />
Nun, wie gesagt, ich befand<br />
mich auf dem Rückweg und<br />
kam wieder an der Stelle vorbei,<br />
wo ich vor gut zwei Stunden<br />
die alte Dame mit ihrer<br />
Kinderstube sah. Etwas neugierig,<br />
ob sich die Drei immer<br />
noch an der selben Stelle aufhielten,<br />
pirschte ich langsam<br />
und so leise wie möglich den<br />
Weg entlang. In der Ferne hörte<br />
ich die Glocken des Kirchturms<br />
viertel vor Neun schlagen.<br />
Nach wenigen Schritten<br />
sah ich zwischen den Bäumen<br />
ein Kitz und gleich daneben<br />
die Geiss. Beide ästen unbekümmert<br />
und hatten mich wohl<br />
noch nicht bemerkt. Die Sonne<br />
schien nun schon gut eine halbe<br />
Stunde auf die «Platten»,<br />
sodass sich die Luft schon ein<br />
wenig erwärmte und der Wind<br />
nach oben stieg. Günstige Verhältnisse<br />
also, mindestens was<br />
den Wind anging. So setzte ich<br />
einen Fuss vor den anderen,<br />
bis ich schräg über den beiden<br />
Rehen auf dem Weg stand. Ich<br />
verharrte einen Augenblick<br />
und sog die friedliche Morgenstimmung<br />
regelrecht in mich<br />
hinein, als plötzlich links von<br />
den beiden Rehen ein drittes<br />
Stück Rehwild auf einer kleinen<br />
Lichtung erschien. Zuerst<br />
dachte ich, es würde sich dabei<br />
um das zweite Kitz handeln,<br />
doch dann schoss mir durch<br />
den Kopf, dass die Rehkitze<br />
ja schon das Winterfell trugen<br />
Aquarell: Mario Prinz, Samnaun<br />
und das Reh dort unten noch<br />
ziemlich rot war. Also nahm<br />
ich mein Fernglas und wollte<br />
der Sache auf den Grund gehen.<br />
Was ich da zu sehen bekam,<br />
liess meinen Atem stocken.<br />
Da stand ein Bock, und<br />
was für einer. Hohe wuchtige<br />
Stangen, stark im Wildbret,<br />
das musste der Bock sein, von<br />
dem ich schon des öfteren hörte,<br />
den ich aber bis zu diesem<br />
Moment noch nie gesehen hatte.<br />
Der Gedanke war noch gar<br />
nicht zu Ende gedacht, da zerriss<br />
ein Schuss schon die morgendliche<br />
Stille. Wer hatte da<br />
geschossen, mögen Sie sich<br />
jetzt fragen. Um es vorweg zu<br />
nehmen: ich war es. Nur wie<br />
es soweit kam, kann ich heute<br />
nicht mehr mit Sicherheit<br />
sagen. Zwischen Ansprechen<br />
und Schiessen lagen lediglich<br />
Bruchteile von Sekunden. Wie<br />
und wann ich meine Ruger im<br />
Kaliber 10.3x60R entsicherte,<br />
ist mir heute noch schleierhaft.<br />
Da stand ich nun und zitterte<br />
am ganzen Körper wie<br />
ein Schlosshund. Es schüttelte<br />
mich derart, dass ich im<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
glaubte, keinen Fuss mehr auf<br />
den Boden zu kriegen. Aber<br />
das sagte ich schon, ich weiss.<br />
Als ich mich wieder etwas gefasst<br />
hatte, versuchte ich mich<br />
in aller Ruhe daran zu erinnern,<br />
wo der Bock stand, als<br />
ich ihm den Schuss antrug. Er<br />
stand schräg links etwa 60 Meter<br />
relativ steil unter mir. Ich<br />
meinte gesehen zu haben, dass<br />
er im Schuss deutlich gezeichnet<br />
hatte. Aber hatte ich ihn<br />
in dieser Aufregung tatsächlich<br />
gut getroffen? Hatte ich<br />
überhaupt auf den Bock geschossen,<br />
oder hätte es nicht<br />
sein können, dass in der Zeit,<br />
in welcher ich das Fernglas<br />
durch die Büchse tauschte, das<br />
zweite Kitz, oder noch schlimmer,<br />
die führende Geiss an der<br />
Stelle des Bockes stand? Noch<br />
immer schüttelte es mich und<br />
wenn mich jemand in diesem<br />
Zustand auf dem Weg gesehen<br />
hätte, dann wäre mir sein Mitleid<br />
bestimmt gewiss gewesen.<br />
Während vom nahe gelegenen<br />
Dorf die Glocken des<br />
Kirchturms neun Uhr schlugen,<br />
wich das Jagdfieber langsam<br />
aber sicher aus meinem<br />
Körper und eine gewisse Unsicherheit<br />
machte sich breit.<br />
Den Anschuss konnte ich<br />
von hier oben einsehen, aber<br />
der Bock lag dort nicht. Was<br />
sollte ich jetzt tun? Sollte ich<br />
auf den Anschuss gehen, oder<br />
lieber noch ein wenig zuwarten?<br />
Ich entschloss mich, meine<br />
Position und den Anschuss<br />
zu markieren und dann meinen<br />
Bruder Mario zu holen.<br />
Immerhin hatte er schon einige<br />
Jagderfahrungen gemacht<br />
und ich war mir sicher,<br />
dass er mir in meinem fieberhaften<br />
Zustand eine Hilfe<br />
sein würde. Zudem würde<br />
mir etwas «Auslauf» in meiner<br />
Verfassung bestimmt gut<br />
tun. Ich machte mich also auf<br />
den Weg ins Dorf. Ich zwang<br />
mich langsam zu laufen, aber<br />
es half nichts. Die Aufregung<br />
in mir trieb mich an und so<br />
wähnte ich mich schon bald in<br />
Siebenmeilenstiefeln und lief<br />
mit zittrigen Beinen und grossen<br />
Schritten Richtung Compatsch.<br />
Auf halbem Weg kam<br />
mir mein Bruder schon entgegen.<br />
Er hatte den Schuss gehört,<br />
und sich wohl gedacht,<br />
er müsse bei seinem kleinen<br />
Bruder nach dem Rechten<br />
sehen. Auf dem Weg zum<br />
Anschuss schilderte ich ihm,<br />
was sich zugetragen hatte.<br />
In der Zwischenzeit war es<br />
viertel nach Neun. Ich führte<br />
also meinen Bruder zum Anschuss<br />
und wir suchten diesen<br />
nach Schweiss ab, doch finden<br />
konnten wir nichts. Dass ich<br />
das Tier verfehlt haben sollte,
wollte mir aber nicht richtig in<br />
den Kopf und so suchten wir<br />
weiter. Eben beschloss ich die<br />
Übung abzubrechen und einen<br />
Schweisshundeführer aufzubieten,<br />
als Mario gute dreissig<br />
Meter vom Anschuss entfernt<br />
einen einzelnen, etwa stecknadelkopfgrossenSchweisstropfen<br />
in einer Waldlichtung fand.<br />
Die Färbung des Schweisses<br />
liess auf einen guten Schuss<br />
hoffen und wenige Meter unter<br />
diesem ersten Tropfen war<br />
noch mehr Schweiss auszumachen.<br />
Anhand der vorgefundenen<br />
Spuren lag die Vermutung<br />
nahe, dass der Bock durch<br />
die steilabfallende Waldlichtung<br />
rutschte, oder zumindest<br />
Vor fast 13 Jahren haben<br />
mein Wildhüter und ich geheiratet.<br />
Das war keine logische<br />
Verbindung. Eine Anwältin<br />
vom Flachland, die immer<br />
dachte, ein Reh sei ein weiblicher<br />
Hirsch, vermählte sich<br />
mit einem Wildhüter zwischen<br />
den Bergen. Tja, die Liebe ist<br />
eben nicht logisch. Dass wir<br />
kürzlich nach holländischem<br />
Brauch unsere bronzene Hochzeit<br />
(12½ Jahre verheiratet)<br />
gefeiert haben, zeigt, dass es<br />
bis jetzt gehalten hat. Wie das<br />
im Alltag funktioniert? Anders<br />
als der Titel vermuten lässt, ist<br />
es kein Hundeleben. Mit Tochter<br />
und zwei Jagdhunden läuft<br />
es ganz rund.<br />
Ich hatte aber nie Hunde und<br />
bekam mit der Hochzeit gleich<br />
zwei von diesen eigenartigen,<br />
eigensinnigen und liebenswürdigen<br />
Tieren. Ayla, eine bayerischeGebirgsschweisshündin,<br />
und Tasco, ein Luzerner<br />
Niederlaufrüde. Sie sind trotz<br />
hohem Alter (13 und 16) wie<br />
Kinder, mit dem Unterschied,<br />
dass sie nie erwachsen geworden<br />
sind (eher umgekehrt).<br />
flüchtete. Um allenfalls einen<br />
Fangschuss antragen zu können,<br />
lud ich meine Büchse und<br />
sicherte sie.<br />
Die Spannung war kaum zu<br />
übertreffen. Auf leisen Sohlen<br />
folgten wir der Schweissspur,<br />
bis wir zwischen ein<br />
paar Bäumen auf einer kleinen<br />
Waldwiese ein Reh liegen sahen.<br />
Von hier aus konnte man<br />
nicht mit Sicherheit sagen, ob<br />
es verendet war, oder sich im<br />
Wundbett befand. Wir nahmen<br />
beide die Ferngläser zur<br />
Hilfe und kamen schnell zum<br />
Schluss, dass das Reh verendet<br />
sein musste. Und plötzlich war<br />
es wieder da, das Jagdfieber.<br />
Mit zittrigen Händen entlud<br />
Die WILDHÜTERFRAU<br />
und das HUNDELEBEN<br />
Ayla liebt Schuhe, namentlich<br />
meine Schuhe, und Tasco<br />
hat dank einer kleinen Persönlichkeitsstörung<br />
namentlich<br />
sich selber gern. Wir dürfen<br />
ihn nur streicheln, wenn er<br />
das will, zudem tut er nur das,<br />
wozu er gerade Lust hat. Er<br />
heult wie ein Wolf gegen den<br />
Mond, und das am liebsten,<br />
wenn wir in tiefer Ruhe weilen.<br />
Auch die Kuckucksuhr,<br />
Sirenen, Spieldosen und Pianomusik<br />
formen den Anlass<br />
zu einem wahren Hundeheulkonzert.<br />
Unsere Gäste wissen<br />
meist nicht, was passiert.<br />
Des Weiteren verweigert Tasco,<br />
in ein anderes Auto als den<br />
Landrover (das Dienstauto) zu<br />
steigen. Wollen wir mit dem<br />
Privatauto wegfahren, sitzt<br />
Tasco mit seinem Rücken gegen<br />
uns in der festen Überzeugung,<br />
dass, wenn er uns nicht<br />
sieht, wir ihn auch nicht sehen<br />
können. Oder aber er versteckt<br />
sich, worauf wir mit<br />
dem Jagdhorn einen Hunderuf<br />
blasen müssen, damit er sich<br />
verrät, weil er das unwiderstehliche<br />
Bedürfnis hat, mit-<br />
ich das Gewehr. Nun trennten<br />
uns nur noch zwanzig Meter<br />
von meiner Beute. Langsam<br />
näherten wir uns der Szenerie<br />
und noch als ich vor dem<br />
Stück Rehwild stand, konnte<br />
ich im hohen Gras nicht sehen,<br />
ob es ein Bock oder ein weibliches<br />
Tier war. Der Atem stand<br />
mir für einen Augenblick still,<br />
erst jetzt sahen wir, dass es ein<br />
Bock war. Es war tatsächlich<br />
ein prächtiger Rehbock mit einer<br />
aussergewöhnlichen Krone.<br />
Ich selber hatte ihn zuvor<br />
nie gesehen, umso mehr freute<br />
ich mich über dieses grosse<br />
Jagdglück und mein Bruder<br />
freute sich mit mir. Und<br />
wissen Sie was? Ich zitterte<br />
zuheulen. Kommt noch dazu,<br />
dass, wenn man ihm etwas<br />
zum Hüten gibt, man es unwiderruflich<br />
nie mehr zurück bekommt.<br />
Trotz ihren Eigenartigkeiten<br />
werden diese Monster verwöhnt<br />
mit gutem Essen, viel<br />
Streicheleinheiten und viel<br />
Freiheit in einem grossen<br />
Garten, wo sie Stunden verbringen<br />
können mit dem Post-<br />
immer noch. Ich zitterte derart,<br />
dass ich den Verschluss<br />
von meinem Flachmann beinahe<br />
nicht auf brachte. Aber<br />
wo ein «Willi» ist, da ist bekanntlich<br />
auch ein Weg und so<br />
nahmen wir beide erstmal einen<br />
ordentlichen Schluck und<br />
genossen diesen unvergesslichen<br />
Augenblick, der uns<br />
noch heute in allerbester Erinnerung<br />
ist.<br />
Von allen fieberhaften Erkrankungen<br />
ist mir das Jagdfieber<br />
die Liebste und wissen<br />
Sie was? Ich hoffe, ich habe<br />
Sie ein wenig angesteckt.<br />
Christian Prinz<br />
boten und Velofahrern einen<br />
grossen Schrecken einjagen,<br />
spielen und herumtoben. Ich<br />
kann mir deswegen gar nicht<br />
vorstellen, woher dieser eher<br />
negative Ausdruck «ein Hundeleben<br />
führen» kommt. Wer<br />
will nicht gerne leben wie unsere<br />
Hunde, mit neun Jahren<br />
pensioniert werden und keine<br />
(Hunde)Steuer bezahlen?<br />
Louise Dräyer-de Moor<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 39<br />
Jagdgeschichten
Lebensraum<br />
BIBER im<br />
40 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
GROSSEN MOOS<br />
Eine breit abgestützte Arbeitsgruppe hat im Auftrag des Jagdinspektorats,<br />
unter Einbezug der Interessensvertreter sowie unter Berücksichtigung<br />
der gesetzlichen, ökologischen, ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen<br />
ein Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im<br />
Grossen Moos (Berner Seeland) erarbeitet.<br />
Ausgangslage<br />
Der Kanton Bern entwickelte<br />
2006 mit einer breit abgestützten<br />
Arbeitsgruppe ein Konzept Biber<br />
Kanton Bern, welches im gleichen<br />
Jahr von der Volkswirtschaftsdirektion<br />
genehmigt wurde.<br />
Die aktuelle Besiedlungsaktivität<br />
des Bibers forderte Naturschutz,<br />
Behörden und andere<br />
betroffene Kreise auf, sich<br />
Gedanken zu einem nachhaltigen<br />
Umgang mit dieser Tierart<br />
zu machen. Handlungsbedarf besteht<br />
einerseits im Bereich Aufwertung<br />
von Lebensräumen für<br />
den Biber und dem Schutz seiner<br />
Bauten. Andererseits müssen die<br />
Schäden an landwirtschaftlichen<br />
Kulturen, Wald, Landschaft, Gewässer<br />
und Infrastrukturen, welche<br />
durch Biberdämme und -bauten<br />
verursacht werden, tragbar<br />
bleiben. Bisher waren die Biberschäden<br />
im Kanton Bern nur geringfügig.<br />
Seit ca. zwei Jahren werden<br />
vermehrt Konflikte mit dem Biber<br />
im Grossen Moos festgestellt.<br />
Durch das Erstellen von Biberdämmen<br />
werden Drainagen verstopft<br />
und die Folge davon ist u.a.<br />
die Vernässung von Gemüsekulturen.<br />
Zudem werden durch Grabarbeiten<br />
der Biber die Dämme der<br />
Kanäle im Seeland teilweise beschädigt<br />
mit Folgen für die umlie-
genden Infrastrukturen (z.B. Wege). Vor<br />
diesem Hintergrund wurde durch eine<br />
paritätische Arbeitsgruppe die Situation<br />
im Grossen Moos analysiert und Ende<br />
Mai 2009 zu Handen der Volkswirtschaftsdirektion<br />
ein Bericht verfasst.<br />
Ein zeitlich gestaffeltes Umsetzungsprogramm<br />
wird in diesem Zusammenhang<br />
von zen traler Bedeutung sein.<br />
Peter Juesy, Jagdinspektor<br />
Kurzfassung des<br />
Managementkonzepts für<br />
den Umgang mit dem Biber<br />
Ziele des Managementkonzepts<br />
Ein Nebeneinander von Biber und<br />
Mensch im Grossen Moos wird angestrebt.<br />
Einerseits kann sich der Biber in<br />
den geeigneten Lebensräumen soweit<br />
wie möglich seinen natürlichen Bedürfnissen<br />
entsprechend verhalten. Andererseits<br />
müssen die Funktionen und<br />
Aufgaben der Landwirtschaft und anderer<br />
Nutzungen sowie der dazu nötigen<br />
Infrastrukturen gewährleistet bleiben.<br />
Durch den Biber verursachte Konflikte<br />
werden mittels geeigneter Präventionsmassnahmen<br />
möglichst verhindert<br />
und auf ein tragbares Mass minimiert.<br />
Im Konfliktfall kommen geregelte Abläufe<br />
und Zuständigkeiten zum Zuge.<br />
Der Mehraufwand wird für alle Beteiligten<br />
minimiert.<br />
Ausgangslage<br />
Der Biber besiedelt das Grosse Moos<br />
in zunehmenden Mass. Die Bestände im<br />
Seeland bilden einen zentralen Teil der<br />
<strong>Schweizer</strong> Population. Seine baulichen<br />
Tätigkeiten geraten dabei in Konflikt<br />
mit menschlichen Nutzungsansprüchen<br />
aus Wasserbau und Landwirtschaft,<br />
welche in der Region eine sehr hohe<br />
Bedeutung haben. Die durch den Biber<br />
verursachten Konflikte mit Infrastrukturen<br />
nehmen entsprechend zu. Für die<br />
Vergütung daraus entstehender Schäden<br />
gibt es keine gesetzliche Grundlage.<br />
Deshalb ist ein integrativer Ansatz zum<br />
Umgang mit dem Biber nötig, welcher<br />
Potenzial, Ursache und Auswirkung von<br />
Konflikten berücksichtigt.<br />
Konfliktpotenzial und Ursachen<br />
Frassschäden an Feldfrüchten und<br />
an Holz sind marginal und werden entschädigt.<br />
Die beiden Hauptkonflikte<br />
sind der Bau von Dämmen und Erdbau-<br />
Biberbau<br />
Biberdamm<br />
ten. In beiden Fällen ist das Konfliktpotenzial<br />
fast im ganzen Grossen Moos<br />
hoch bis sehr hoch. Durch Dämme entstehen<br />
Rückstaus, die Funktion der Kanäle<br />
kann beeinträchtigt und das umliegende<br />
Land vernässt werden. Durch<br />
Erdbauten können Wege einbrechen<br />
oder Böschungen abrutschen.<br />
Aktionsplan<br />
Ein Aktionsplan regelt das Vorgehen<br />
im Konfliktfall, d.h. von effektiven oder<br />
sich abzeichnenden Schäden an Infrastrukturen,<br />
verursacht durch die Bautätigkeit<br />
des Bibers (Dämme und Bauten).<br />
Es wird unterschieden zwischen<br />
kurz- und mittelfristiger Schadensbehebung<br />
sowie langfristigen Präventions-<br />
und Abwehrmassnahmen. Die Kanäle<br />
des Grossen Moos werden in drei Managementzonen<br />
eingeteilt (rot / gelb /<br />
grün) mit unterschiedlichen Abläufen<br />
und Verantwortlichkeiten. Die Unterhaltsequipen<br />
der Wasserbauverantwortlichen<br />
erhalten in der roten Zone weitgehende<br />
Befugnisse, um Schäden rasch<br />
und unbürokratisch zu verhindern bzw.<br />
zu beheben. Die Wildhut spielt in allen<br />
mittel- und langfristigen Massnahmen,<br />
der Prävention, sowie generell in der<br />
gelben und grünen Zone eine zentrale<br />
Rolle. Der Informationsfluss zwischen<br />
Unterhaltsequipen, Wildhut und diversen<br />
Partnern wird verbessert.<br />
Finanzierung<br />
Die Finanzierung im Konfliktfall mit<br />
Infrastrukturen ist bis jetzt nicht gesetzlich<br />
geregelt. Das betrifft alle im Aktionsplan<br />
aufgeführten Massnahmen zur<br />
Schadensbehebung oder zur langfristigen<br />
Schadensprävention. Die Kosten<br />
übersteigen aber zunehmend die Möglichkeiten<br />
der Wasserbaupflichtigen, besonders<br />
wenn es sich um Private handelt.<br />
Die Anerkennung als «Wildschaden»<br />
erfordert gesetzliche Änderungen, teilweise<br />
auf Bundesebene. Diese Varian-<br />
ten sind deshalb höchst unrealistisch.<br />
Erfolgversprechender sind die anderen<br />
Varianten (Integrierung im Unterhaltsbudget,<br />
Regelung des Spezialfalls Flurgenossenschaft).<br />
Verwaltungsintern und<br />
auf politischer Ebene wird angestrebt,<br />
die Zuständigkeiten, Kostenteiler und/<br />
oder Budgets neu zu regeln. Daneben<br />
können für einzelne Projekte, v.a. langfristige<br />
Aufwertungsmassnahmen, zusätzliche<br />
Finanzmittel beantragt werden.<br />
Dies ist grundsätzlich möglich, ist<br />
aber in jedem Einzelfall zu prüfen (z.B.<br />
Renaturierungsfonds, ÖQV).<br />
Begleitmassnahmen<br />
� Information der Öffentlichkeit und<br />
der direkt betroffenen Kreise über<br />
das Konzept<br />
� Beratung und Ausbildung der direkt<br />
Involvierten<br />
� Systematisches Monitoring der Biberkonflikte<br />
� Integration von biberspezifischen<br />
Massnahmen in reguläre Unterhalts-,<br />
Sanierungs- und Aufwertungsprojekte<br />
mittels einer beratenden Bibergruppe<br />
� Berücksichtigung der biberspezifischen<br />
Aspekte in langfristigen, grossräumigen<br />
und kantonsübergreifenden<br />
Planungsprozessen<br />
� Periodische Erfolgskontrolle und<br />
Überarbeitung des Konzepts<br />
Jagdinspektorat des Kantons Bern<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 41<br />
Lebensraum
Lebensraum<br />
SVS verlangt korrekte<br />
In diesen Tagen beginnen<br />
Winzer und Winzerinnen,<br />
ihre Reben mit Netzen vor Vogelfrass<br />
zu schützen. Falsch<br />
montierte Rebnetze sind aber<br />
immer noch eine grausame<br />
Todesfalle für tausende Vögel<br />
sowie für Igel. Eine neue Untersuchung<br />
zeigt, dass die geltenden<br />
Richtlinien beim Aufstellen<br />
von Rebnetzen vielfach<br />
nicht befolgt werden. Der SVS<br />
ruft darum eindringlich zum<br />
korrekten Montieren der Rebnetze<br />
auf, damit die Reben geschützt<br />
und Vögel geschont<br />
werden.<br />
Rebnetze stellen, vor allem<br />
wenn sie schlecht montiert<br />
werden, für Vögel eine<br />
tödliche Gefahr dar. Die Tiere<br />
verheddern sich in den<br />
Netzen und verdursten und<br />
verhungern langsam und qualvoll.<br />
Stichprobenkontrollen in<br />
zwei Neuenburger Weinbaugemeinden<br />
zeigten, dass die Abwehrmassnahmen<br />
gegen Vogelfrass<br />
durch Star, Spatzen<br />
und Amseln auch viele andere<br />
Vogelarten trafen, die sich<br />
überhaupt nicht von Trauben<br />
ernähren. So verfingen sich in<br />
den schlecht montierten Rebnetzen<br />
geschützte Vogelarten<br />
wie Turmfalke, Wiedehopf,<br />
Kuckuck oder der Wendehals.<br />
Schliesslich zahlen auch Igel<br />
einen schweren Tribut, wenn<br />
sie in den am Boden herumliegenden<br />
Rebnetzen hängen<br />
bleiben und allenfalls erst von<br />
Katzen oder Füchsen von ihrer<br />
Todesqual befreit werden.<br />
Stichprobe zeigt:<br />
Nur 5 Prozent der Netze<br />
waren korrekt montiert<br />
Insgesamt zeigt eine Untersuchung*<br />
der 9 grossen<br />
<strong>Schweizer</strong> Weinbaugebiete,<br />
dass sich zahlreiche Winzer<br />
* A. Streit (2009): Werden die Empfehlungen zur<br />
tierfreundlichen Anwendung von Rebnetzen befolgt?<br />
Typ und Montage von Rebnetzen – Stichproben<br />
aus neun grossen Rebregionen der Schweiz im<br />
Herbst 2008. Praktikumsarbeit im Rahmen des<br />
Studiengangs Umweltnaturwissenschaften der ETH<br />
Zürich. <strong>Schweizer</strong>ische Vogelwarte Sempach<br />
42 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
MONTAGE von REBNETZEN<br />
Diese Opfer will der <strong>Schweizer</strong><br />
Vogelschutz SVS vermeiden:<br />
Ein Grünspecht hat sich in einem<br />
schlecht montierten Rebnetz<br />
verfangen.<br />
Foto: Katha Tränkle<br />
und Winzerinnen nicht an die<br />
geltenden Richtlinien zum<br />
Montieren der Rebnetze halten.<br />
Hauptresultate der stichprobenartigen<br />
Untersuchung,<br />
die an der <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Vogelwarte Sempach durchgeführt<br />
wurde: Von den 228 ganz<br />
oder am Rand überdeckten<br />
Parzellen war das Netz in nur<br />
11 Fällen korrekt montiert.<br />
Rebnetze korrekt montieren<br />
Der <strong>Schweizer</strong> Vogelschutz<br />
SVS/BirdLife Schweiz ruft gemeinsam<br />
mit seinen Partnern<br />
<strong>Schweizer</strong> Tierschutz STS<br />
und Pro Igel die Rebbauern<br />
mit Nachdruck dazu auf, die<br />
Netze gemäss den geltenden<br />
Richtlinien zu montieren, wie<br />
dies seit einigen Jahren bereits<br />
von verantwortungsbewussten<br />
Rebbauern gemacht wird. Die<br />
Richtlinien wurden von den<br />
Eidgenössischen Forschungsanstalten<br />
und den Natur- und<br />
Tierschutzorganisationen aus-<br />
gearbeitet und von Agroscope<br />
Changins-Wädenswil herausgegeben.<br />
Zu den 10 Regeln<br />
gehört, dass die Rebnetze korrekt<br />
montiert, gut gespannt<br />
und die Enden satt aufgerollt<br />
an die Rebreihen angelegt<br />
werden müssen. Nach der<br />
Traubenernte sind die Rebnetze<br />
zudem unverzüglich wieder<br />
abzunehmen.<br />
Der SVS macht darauf aufmerksam,<br />
dass es zum Rebnetz<br />
alternative Schutzmethoden<br />
gibt, wie die akustische<br />
oder optische Abwehr. Indem<br />
Winzerinnen und Winzer die<br />
10 Regeln<br />
1 Notwendigkeit eines Rebnetzes zuerst prüfen<br />
2 Vogelabwehr frühzeitig einrichten<br />
3 Mehrweg-Rebnetze oder Einweg-Rebnetze mit weichen<br />
Fäden wählen<br />
4 Rebnetze mit hellen und auffälligen Farben verwenden<br />
5 Netze gut befestigen und immer spannen<br />
6 Netzbahnen überlappen, Löcher verschliessen<br />
7 Enden von Einweg-Rebnetzen über dem Boden spannen<br />
und keine losen Teile auf dem Boden liegen lassen<br />
8 Enden von Mehrweg-Rebnetzen satt aufrollen und an die<br />
Rebreihen anlegen<br />
9 Netze gewissenhaft kontrollieren und gefangene Igel und<br />
Vögel befreien<br />
10 Nach der Traubenernte die Netze sofort entfernen, andernfalls<br />
die losen Enden auf den Geiztrieben fixieren<br />
Foto: Agroscope Changins-Wädenswil ACW<br />
Solche Todesfallen kritisiert der SVS:<br />
Schlecht montiertes Rebnetz<br />
mit nicht aufgerolltem Rand ist<br />
eine Todesfalle.<br />
einfachen Regeln beim Aufstellen<br />
von Rebnetzen respektieren,<br />
zeigen sie ihr Engagement<br />
zugunsten der Natur. Sie<br />
ermöglichen den Konsumentinnen<br />
und Konsumenten, einen<br />
guten <strong>Schweizer</strong> Wein mit<br />
einem ebenso guten Gewissen<br />
zu trinken.<br />
Merkblatt: Alles vernetzt? Merkblatt Nr. 404,<br />
Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein-<br />
und Gartenbau, Wädenswil. Dieses kann auf der<br />
Homepage des <strong>Schweizer</strong> Vogelschutzes SVS/BirdLife<br />
Schweiz heruntergeladen werden.<br />
Foto: Agroscope Changins-Wädenswil ACW<br />
Ganze Arbeit sensibilisierter<br />
Winzer: Ein gut montiertes,<br />
straff gespanntes Rebnetz mit aufgerolltem<br />
Rand.
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 43
Ausrüstung<br />
44 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
FLINTEN<br />
mit GESCHICHTE<br />
Teil I: Holland & Hollands «Paradox»<br />
Nach beinahe 100 Jahren produziert Holland & Holland die «Paradox»<br />
wieder. Tiger und Löwen haben nichts zu befürchten.<br />
Russel Wilkin, der technische Direktor von Holland & Holland<br />
und Vater der wiedererweckten «Paradox», hat die übermässig<br />
zunehmenden Hirsch-Populationen in Amerika und die Wildschweinrotten<br />
in Europa im Visier. Markus-Urs Felder testete<br />
die Paradox auf den H&H Shooting Grounds in Northwood.
Von Markus-Urs Felder<br />
Für den <strong>Jäger</strong> wurde alles etwas<br />
komplizierter, als es Mitte<br />
des 17. Jahrhunderts üblich wurde,<br />
spiralige Züge in den Lauf eines<br />
Gewehres einzuarbeiten. Ein<br />
Gewehr für Kugel und Schrot<br />
reichte nicht mehr aus. Ärgerlich,<br />
wenn der büchsenbewehrte Topfjäger<br />
weit und breit kein Schalenwild<br />
erblickt, aber den prächtigsten<br />
Fasanen begegnet und tags<br />
darauf, mit der Flinte unterwegs,<br />
dem lange nachgestellten Kronenhirsch<br />
gegenübersteht. Findige<br />
Büchsenmacher nahmen sich<br />
dem verständlichen Wunsch, jederzeit<br />
für alle Gelegenheiten gerüstet<br />
zu sein, an. Drillinge, Vierlinge<br />
und andere Linge entstanden<br />
– vor allem in deutschen Meisterwerkstätten.<br />
Wunderbare Waffen,<br />
technische Pretiosen, die aber oft<br />
Wünsche in Bezug auf Gewicht,<br />
Führigkeit, Handhabung oder<br />
Feuerkraft offen liessen. Wie wäre<br />
es mit einer leichten, handlichen<br />
Doppelbüchse, die Schrot wie<br />
die beste Flinte verdaut oder einer<br />
3,2 Kilogramm schweren, gut<br />
balancierten Flinte, die bis mindestens<br />
100 Meter grosskalibrige<br />
Projektile mit der Präzision einer<br />
guten Doppelbüchse ins Ziel<br />
bringt? Unmöglich? Es schien so,<br />
bis der ehemalige Oberstleutnant<br />
George Vincent Fosbery sein Patent<br />
Nr. 7568, mit Datum vom 20.<br />
Juni 1885, der Firma Holland &<br />
Holland vorlegte.<br />
Henry Holland erkannte die<br />
kommerziellen Möglichkeiten<br />
dieses «Dual-Systems» sofort:<br />
Wunderbar zu gebrauchen in den<br />
Kolonien des Empire, Indien,<br />
Südafrika und in allen wild- und<br />
artenreichen Revieren – bei Tiger<br />
und Schnepfe, kapitalem Keiler<br />
und Eichelhäher.<br />
Fosberys Idee: Patent Nr.<br />
7568 vom 20. Juni 1885<br />
Fosberys Konzept war bestechend<br />
einfach: Man versehe einen<br />
Flintenlauf mit gezogenem<br />
Chokebereich! Die letzten fünf<br />
Zentimeter des Laufes vor der<br />
Mündung weisen sieben tiefe<br />
Züge auf. Diese «Würgebohrung»<br />
Ein Mann seiner Zeit …<br />
George Vincent Fosbery war die Verkörperung eines Helden des Britischen Empire. Geboren<br />
am 11. April 1832 und in Eton erzogen, trat er 1852 als Freiwilliger in den Dienst des 4.<br />
Bengal-Regiments Ihrer Majestät. Als 31-jähriger Leutnant wurde ihm das «Victoria Cross»,<br />
damals die höchste Auszeichnung für ausserordentliche Tapferkeit vor dem Feind, verliehen.<br />
Bei der Wiedereroberung des Forts Crag Piquet an der Nordwestgrenze Indiens führte er<br />
eine kleine Schar von Schützen an, ausgerüstet mit Enfield-Gewehren und geladen mit Patronen,<br />
die er selbst entwickelt hatte. Die London Gazette schrieb am 7. Juli 1865. «…Über<br />
60 Mann waren beim Versuch, die Stellung zurückzuerobern, bereits gefallen. Leutnant Fosbery<br />
meldete sich freiwillig und führte eine Gruppe den Hügel hinauf . Der Zugang zum Fort<br />
war durch Felsen versperrt, so dass nur immer zwei Mann zugleich vorrücken konnten. Mit<br />
grosser Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit erreichte er als erster den Durchgang, trieb<br />
den Feind mit den ihm folgenden Männern aus den Stellungen in die Flucht und eroberte so<br />
die strategisch wichtige Position zurück.» 1877 trat er aus der Armee aus, um sich fortan den unterschiedlichsten Experimenten<br />
mit Feuerwaffen zu widmen. Er starb am 8. Mai 1907 in Bath, England. Fosberys «Victoria Cross» übrigens,<br />
über Generationen in Familienbesitz, wurde vor kurzem an einen unbekannten amerikanischen Privatmann für 45 000<br />
Dollar versteigert …<br />
Patentskizze<br />
Nr. 7568 (oberes<br />
Bild): Die «gezogeneWürgebohrung»<br />
mit<br />
Übergangs-<br />
konus, sieben<br />
Feldern und<br />
sieben Zügen<br />
und die prak-<br />
tische Umsetzung<br />
(unteres Bild).<br />
(Photo mit freundlicher Genehmigung von Holland & Holland)<br />
verengt den Lauf um etwa einen<br />
Millimeter. Ein Bleigeschoss<br />
wird beim Durchgang durch den<br />
«Kanal» leicht in die Züge gedrückt,<br />
in Rotation versetzt und<br />
verlässt den Lauf wie ein stabilisiertes<br />
Büchsenprojektil, akkurat<br />
bis etwa 150 Meter. Der übrige<br />
Laufbereich entspricht einem<br />
glatten Flintenlauf. Der gezogene<br />
Bereich wirkt, bei Verwendung<br />
von Schrot, wie ein Viertel-<br />
Choke der besten Flinte. Das ist<br />
alles! Paradox, nicht wahr?<br />
Zugegeben, die Idee, glatte<br />
Läufe an bestimmten Stellen<br />
mit Zügen und Feldern zu versehen,<br />
war nichts Neues. Bereits<br />
Joe Manton experimentierte um<br />
1820 in diese Richtung. James<br />
Purdey schlug im Patent Nr. 2952<br />
vom 3. September 1870 vor, ein<br />
George Vincent<br />
Fosbery V.C., Erfinder<br />
der «Paradox»<br />
etwa 10 Zentimeter langes, mit<br />
Zügen und Feldern versehenes<br />
Rohr unmittelbar hinter der Mündung<br />
eines glatten Laufes einzufügen<br />
und war damit der Lösung<br />
schon recht nahe. Doch Purdeys<br />
Konzept war wohl der Zeit etwas<br />
voraus und blieb in den Schubladen<br />
liegen. Mit der Entwicklung<br />
und Perfektionierung der Würgebohrung<br />
Mitte der siebziger Jahre<br />
des neunzehnten Jahrhunderts<br />
war der Weg für Neues gebahnt –<br />
und Fosbery nutzte die Chance!<br />
Er experimentierte monatelang<br />
mit verschiedenen Kalibern, Projektilformen<br />
und -gewichten, unterschiedlichen<br />
Pulverladungen<br />
und -sorten auf verschiedenste<br />
Distanzen. Der Oberstleutnant<br />
a.D. war ein praktischer Mann<br />
und ein gewiefter Techniker. Zu<br />
guter Letzt liegen Konzepte und<br />
Berechnungen für Gewehre vor,<br />
welche in den Kalibern 8, 10, 12<br />
und 16 exzellente Schussbilder<br />
mit Schrot liefern sowie eine Kugel<br />
auf 100 oder 150 Meter Entfernung<br />
mit guter Präzision ins<br />
Ziel bringen.<br />
Der Weg zurück –<br />
die «neue Paradox»<br />
Leider gingen Fosberys Aufzeichnungen,<br />
wie auch die Werkzeuge<br />
und Maschinen zur Fertigung,<br />
in den Wirren des zweiten<br />
Weltkriegs verloren.<br />
Vorhanden waren einige Paradox-Gewehre<br />
aus der Zeit und<br />
Bemerkungen über Läufe und<br />
Choke-Dimensionen in den Bestellbüchern<br />
der Holland-Archive.<br />
So wurde denn eine Reihe von<br />
geeigneten «Paradox» im Kaliber<br />
12 mit Herstelldatum von 1890<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 45<br />
Ausrüstung
Ausrüstung<br />
bis 1910 vermessen und mit den<br />
noch vorhandenen Einträgen verglichen.<br />
Werkzeuge wurden hergestellt<br />
und schliesslich konnten<br />
Läufe und der gezogene Choke<br />
dupliziert werden. Dieses «reverse<br />
engineering» war nicht die<br />
leichteste Aufgabe, bemerkt Russell<br />
Wilkin.<br />
Der «Prototyp» mit der Seriennummer<br />
15983 wurde schliesslich<br />
im September 2005 fertiggestellt.<br />
Die Entwicklung des Paradox-Geschosses<br />
war beinahe so<br />
schwierig wie der Bau der Waffe<br />
selbst. Obwohl hier die Informationen<br />
zu Pulver und Ladung<br />
noch vorhanden waren, hatte sich<br />
seit den Schwarzpulver- und Kordit-Tagen<br />
doch Einiges geändert.<br />
Man entschied sich für das originale<br />
Fosbery-Projektil mit einem<br />
Gewicht von 47,628 bis 47,952<br />
Gramm. Es stellte sich heraus,<br />
dass die besten Ergebnisse mit<br />
einem Geschossdurchmesser erzielt<br />
werden konnten, der ein Tausendstel<br />
Inch kleiner war als der<br />
Laufinnendurchmesser.<br />
Hull produzierte schliesslich<br />
eine Patrone für 65’er Lager mit<br />
einer Mündungsgeschwindigkeit<br />
von 320 Metern pro Sekunde, die<br />
2,54 Zentimeter vom Stossboden<br />
46 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Test der neuen<br />
Paradox Kaliber 12<br />
auf der «Rifle<br />
Range» der H&H<br />
Shooting Grounds<br />
in Northwood. Im<br />
Hintergrund der<br />
technische Direktor<br />
von Holland<br />
& Holland und<br />
Initiator der neuen<br />
Paradox-Serie,<br />
Russell Wilkin.<br />
Testergebnis auf 50 Meter. Offene Visierung mit klappbarem<br />
V-Kimmenblatt (p.o.a. 50 Yards). Haltepunkt Mitte Unterkante<br />
des schwarzen 13x13 cm Quadrates. Die vier Probeschüsse<br />
liegen innerhalb einer Fläche von 4,4 Zentimetern<br />
und entsprechen dem Paradox-Standard. In einem nächsten<br />
Schritt würde die Position des Kimmenblattes entsprechend<br />
angepasst. Anschliessend erneutes Probeschiessen …<br />
einen Druck von 524 bar entwickelt.<br />
Zu verschiessen aus einer<br />
nach CIP-Norm auf 850 bar geprüften<br />
Flinte. So!<br />
Auf dem Stand …<br />
Kaliber 12 geht, mit einem Gewicht<br />
von 3,28 kg (7¼ Pfund),<br />
souverän mit dem 48 Gramm<br />
schweren Bleigeschoss um. Dank<br />
des glatten Laufbereichs halten<br />
sich Druck und Rückstoss, bei einer<br />
Mündungsenergie von 2500<br />
Jules, in angenehmen Grenzen.<br />
Den Effekt, dass das Geschoss<br />
beim Durchlaufen der Züge und<br />
Felder das Gewehr nach vorne<br />
zieht und dadurch den Rückstoss<br />
abschwächt, wie von Roger Lake<br />
im «Double Gun Journal» beschrieben,<br />
konnte ich allerdings<br />
nicht wirklich feststellen.<br />
Mit einer Mündungsgeschwindigkeit<br />
von 320 Metern pro Se-<br />
kunde behält das schwere Projektil<br />
bis etwa 100 Meter über<br />
90 Prozent der Mündungsgeschwindigkeit<br />
und 85 Prozent<br />
der Mündungsenergie. Eine im<br />
Rahmen ihrer Reichweite in der<br />
Tat wirkungsvolle Waffe – auch<br />
für grösste Dünnhäuter. Die beträchtliche<br />
Durchschlagskraft erzeugt<br />
einen grossen Wundkanal,<br />
hat jedoch nicht die «Schockwirkung»<br />
der Gewehre mit höherer<br />
Mündungsgeschwindigkeit. Auf<br />
jeden Fall konnte ich das Auftreffen<br />
der «Kugel» auf dem Ziel<br />
nicht überhören. Das satte, vollmundige<br />
«thwock» ist für den <strong>Jäger</strong><br />
ein wunderbares Geräusch.<br />
Ja selbst im Flug ist eine Art Zischen<br />
wahrzunehmen und Russell<br />
Wilkin meinte, dass bei geeigneten<br />
Lichtverhältnissen das Geschoss<br />
auf dem Weg zum Ziel zu<br />
sehen sei.<br />
Bei der Verwendung mit dünnem<br />
Schrot lässt die «Paradox»<br />
keine Wünsche offen. Die<br />
wunderbare Balance, herrliche<br />
Schussbilder und ein blitzschnelles<br />
Erfassen des Zieles erfreuen<br />
jeden passionierten Flintenschützen.<br />
Paradox Kaliber 12 / Technische Daten<br />
Gewicht 3,28 kg (7¼ lbs)<br />
Lauflänge 71 cm<br />
Geschoss-Gewicht 48 Gramm (740 grains)<br />
Geschoss-Durchmesser 18,67 mm (.735”), Modell Fosbery, massiv Blei<br />
Würgebohrung (Choke) Cylinder / 1/4<br />
Mündungsgeschwindigkeit V0 320 m/s* (1050 ft./sec.)<br />
Mündungsenergie E0 2500 Joules* (1840 ft./lbs)<br />
Prüfdruck 850 bar (3¼ tons ”)<br />
Patronenlager 65 mm (2½”) / 70mm (2¾”)<br />
Zwei klappbare Kimmen 50 yards / (45–50m) / 100 yards / (90–100m)<br />
Preis 44’200 £
Vorerst wird sich die Produktion auf<br />
das Kaliber 12 beschränken. Das war<br />
nicht immer so: Von 1886 bis 1932<br />
wurden 1479 «Paradox» von Kaliber<br />
8 bis 16 ausgeliefert (Einzelanfertigungen<br />
in 20 und 28). Kaliber 8 wurde<br />
als Elephantenbüchse angepriesen<br />
und verwendet. Mit einem Gewicht von<br />
14 bis 15 Pfund immer noch um einiges<br />
leichter und führiger als eine vergleichbare<br />
Doppelbüchse. Kaliber 10<br />
empfahl sich für Nashorn, Bison und<br />
ähnliches Grosswild. Die Verwendung<br />
als Flinte, obwohl möglich, trat bei diesen<br />
Kragenweiten verständlicherweise<br />
in den Hintergrund. Kaliber 12 und 16<br />
eigneten sich hervorragend als «Backup-Waffe»<br />
bei angreifenden Löwen<br />
oder Tigern im Dickicht oder bei einem<br />
nächtlichen Angriff auf das Camp.<br />
Ihre grosse Popularität verdankte die<br />
«Paradox» nicht zuletzt den schreibenden<br />
Abenteurern, Forschern und professionellen<br />
<strong>Jäger</strong>n des späten 19. und<br />
frühen 20. Jahrhunderts wie Sir Samuel<br />
Baker, Count Teleki und Lord Wolverton.<br />
Die Ebenen und Wälder Afrikas<br />
und Indiens waren für die vielseitig<br />
verwendbare Waffe die idealen Jagdgründe.<br />
Holland verstand es hervorragend,<br />
die Erfahrungen dieser Männer<br />
für die Vermarktung der «Paradox» einzusetzen.<br />
Ein Hauch Exotik, Abenteuer<br />
und Gefahr war dem Verkauf jedenfalls<br />
«Völlig unvermutet griff der Bulle an. Ich<br />
hob die ’Paradox’ an die Schulter und schoss<br />
aus ungünstigstem Winkel auf das linke<br />
Schulterblatt. Der Riese brach auf der Stelle<br />
ein und rührte sich nicht mehr. Ein zweiter<br />
Schuss war nicht mehr nötig.»<br />
Lord Wolverton – «Fünf Monate in Somaliland»<br />
nicht abträglich. Erfolglos versuchte<br />
die Konkurrenz ähnliche Ergebnisse zu<br />
erzielen.<br />
Als der Patentschutz 1899 schliesslich<br />
auslief, wurde Fosberys Idee von<br />
vielen namhaften Firmen unter den unterschiedlichsten<br />
Bezeichnungen kopiert:<br />
Army & Navys «Jungle», Blands<br />
«Eupholia», Cogswell & Harrisons<br />
«Cosmos», Langs «Afrindia», More<br />
& Grays «Anomaly», Tolleys «Ubique».<br />
Einiger Erfolg war dabei Westley<br />
Richards «Explora» und «Fauneta»<br />
beschieden. Holland & Hollands «Paradox»<br />
jedoch blieb und bleibt für Viele<br />
das Synonym für die «Schrotbüchse»<br />
mit gezogenem Choke. ■<br />
«Paradox» im Kaliber 16 mit Bleigeschoss, Gussform und «Fixer», einem Werkzeug, um die<br />
«Kugel» in der Messinghülse zu befestigen. Ausgeliefert am 18. Januar 1899 an S. Kingscole,<br />
schiesst sie heute traumhafte Schussbilder mit dünnem Schrot und dem Fosbery-Projektil.<br />
Man beachte die Verstärkung des Kolbenhalses mit einer bis über die Schaftnase reichenden<br />
verlängerten Scheibe und das klappbare Visier. Ansonsten ist sie auf den ersten Blick nicht<br />
von einer «gewöhnlichen» Flinte zu unterscheiden.<br />
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Ausrüstung<br />
Laser-Entfernungsmesser Victory 8x26 T*<br />
PRF mit LotuTec ® -Schutzschicht<br />
Kompakt und formschön ist das innovative<br />
Victory PRF mit integriertem<br />
Laser-Entfernungsmesser und<br />
Ballistik-Informations-System BIS®<br />
Das Victory 8x26 T* PRF ist<br />
ab August 2009 mit der innovativen<br />
LotuTec ® -Beschichtung<br />
ausgerüstet: Die Schutzschicht<br />
für klares Se hen sorgt auf der<br />
Objektiv- und Okularlinse dafür,<br />
dass Wasser sofort und<br />
ohne Rückstände abperlt. Der<br />
<strong>Jäger</strong> hat so auch bei Regen<br />
stets klare Sicht.<br />
Schmutz, Fett und Fingerabdrücke<br />
können leicht abgewischt<br />
werden, ohne Risiko,<br />
die hochwertigen Linsen dabei<br />
zu beschädigen.<br />
Diese Beschichtung hat<br />
sich bei Brillengläsern, Ferngläsern,<br />
Spektiven und Zielfernrohren<br />
von Carl Zeiss<br />
bereits seit vielen Jahren bewährt.<br />
Der besondere Vorteil<br />
der LotuTec ® -Schutzschicht<br />
von Carl Zeiss ist, neben der<br />
besonderen Langlebigkeit,<br />
der herausragende Wirkungsgrad:<br />
Entscheidend ist der sogenannte<br />
«Kontaktwinkel». Je<br />
grösser der Kontaktwinkel ist,<br />
desto besser wirkt die Schutzschicht.<br />
Carl Zeiss setzt hier<br />
mit einem Kontaktwinkel von<br />
über 110º neue Massstäbe: Bei<br />
einem derart grossen Kontaktwinkel<br />
behält der Tropfen seine<br />
Kugelform bei und perlt<br />
deshalb besonders leicht ab.<br />
Für engagierte Anwender<br />
mit höchsten Ansprüchen an<br />
Präzision und niedrigeres Gewicht<br />
realisierte Carl Zeiss mit<br />
dem Victory 8x26 T* PRF ein<br />
optoelektronisches Hochleistungsgerät<br />
mit weltweit erstem<br />
digitalem Laser-Entfernungsmesser<br />
mit LED-Display und<br />
integriertem Ballistikrechner,<br />
der dank LotuTec ® uneinge-<br />
48 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
schränkte Seherlebnisse bei<br />
jedem Wetter ermöglicht. Mit<br />
diesem Produkt, einer weiteren<br />
gelungenen Verbindung<br />
von klassischer Optik und modernster<br />
Elektronik, setzt Carl<br />
Zeiss nach dem Victory Diarange<br />
und dem Victory RF einen<br />
neuen Meilenstein im Bereich<br />
der Jagdoptik. Carl Zeiss<br />
ist damit im Premiumsegment<br />
der einzige Anbieter, der Laser-Entfernungsmesser<br />
sowohl<br />
in Zielfernrohren als auch in<br />
Ferngläsern und mono kularen<br />
Entfernungsmessern anbietet.<br />
Monokulare Entfernungsmesser<br />
haben in den vergangenen<br />
Jahren unter den Jä-<br />
Eine ideale Licht- und<br />
Energiequelle für unterwegs<br />
hat OSRAM entwickelt. «LED<br />
Solar I» heisst die einer grossen<br />
Campingleuchte ähnelnde<br />
pfi ffi ge gerade 159 Millimeter<br />
hohe Lampe, die durch einen<br />
Refl ektor das Licht einer starken<br />
1 Watt LED rundum abstrahlt.<br />
Keine Taschenlampe<br />
also, sondern eine Tischlampe<br />
zum Gebrauch in Jagd- oder<br />
Berghütte. Der Clou: Ein nur<br />
120 mal 90 Millimeter grosses<br />
Solarmodul lädt die Akkus<br />
der Lampe auf. 0,95 Wp Leistung<br />
bringt das Solar-Panel.<br />
Ein Test ergab: Schon in weniger<br />
als einer Stunde Sonneneinstrahlung<br />
brachten die helles<br />
Licht. Im Preis der Lampe<br />
ist auch ein 230-Volt-Ladegerät<br />
enthalten.<br />
Ein weiteres pfi ffi ges Detail:<br />
Mit dem mitgelieferten<br />
Ladekabel für Mobiltelefone<br />
mit Adaptern für Nokia,<br />
Sony, Ericsson und Motorola<br />
kann die LED Solar I ihr Handy<br />
laden. Notfalls wird per<br />
Solar-Panel und Sonnenenergie<br />
(bewölkter Himmel reicht)<br />
aufgeladen. So ist ein unbe-<br />
gern eine grosse Verbreitung<br />
gefunden. Bei der Auslandsjagd<br />
oder im heimischen Feldrevier<br />
sind sie vielfach zum<br />
unentbehrlichen Begleiter geworden.<br />
Nicht nur die exak-<br />
Linse ohne und mit LotuTec ®<br />
te Kenntnis der Distanz zum<br />
Wild ist entscheidend, auch<br />
der daraus resultierende Haltepunkt<br />
(x Zentimeter höher<br />
oder tiefer «anhalten») ist von<br />
elementarer Bedeutung.<br />
Der Laser-Entfernungsmesser Victory 8x26 T*<br />
PRF mit LotuTec ® ist ab August 2009 lieferbar. Im<br />
Lieferumfang ist eine hochwertige Corduratasche,<br />
eine Tragschnur, ein Okularschutzdeckel und eine<br />
Batterie enthalten.<br />
Im Internet unter www.Zeiss.de/<br />
BIS befi nden sich weitere Informationen<br />
zum Thema Ballistik-Informations-System<br />
(BIS). Eine besonders<br />
komfortable Möglichkeit, unter<br />
1800 Patronen die «eigene» Patrone<br />
zu fi nden und dann die «passende»<br />
Ballistikkurve schnell zu bestimmen.<br />
Osrams neue Mini-Leuchte<br />
für die Jagdhütte<br />
schränkter Handy-Gebrauch<br />
auch bei mehrtägigem Hüttenaufenthalt<br />
ohne Stromversorgung<br />
möglich.<br />
Für Licht sorgt die 1 Watt<br />
Osram Golden Dragon ® LED.<br />
Energiesparende LED-Technologie<br />
und eine zweistufi -<br />
ge Schaltung garantieren eine<br />
lange Leuchtdauer. Im ge-<br />
dimmten Zustand verspricht<br />
Osram eine Leuchtzeit bis<br />
30 Stunden, bei voller Leistung<br />
bis zu 7 Stunden Akkuleistung.<br />
Die Sonne sorgt am<br />
nächsten Morgen für die nötige<br />
Aufl adung der vier mitgelieferten<br />
1,2 V NiMH-1700<br />
mAh-Akkus. Zwei Schaltungen<br />
sind möglich: 100 und 25<br />
Prozent Licht. Beim Laden<br />
von Handys schaltet die Lampe<br />
auf Notlicht.<br />
Weitere pfi ffi ge Details:<br />
Ausklappbarer Aufhängebügel<br />
und drei ausklappbare<br />
kleine Füsse am Lampenboden<br />
für den festen Stand. Der<br />
unbestreitbare Vorteil: Unabhängigkeit<br />
vom Netzanschluss<br />
durch Solar-Panel und wieder<br />
aufl adbare Akkus samt Lademöglichkeit<br />
fürs Handy. Die<br />
ideale Off-Grid Licht- und<br />
Energiequelle für entlegene<br />
Gebiete mit unzulänglicher<br />
Stromversorgung.<br />
Die Lampe gibt’s im<br />
Fachhandel und in Baumärkten<br />
zum Preis von<br />
99 Euro (ca. 140–150<br />
SFR).<br />
Peter Bussmann
Neuer Jagd-Repetierer<br />
von Anschütz<br />
ANSCHÜTZ-Matchgewehre<br />
sind weltweit bekannt für ihre<br />
Genauigkeit, präzise Konstruktion<br />
und unübertroffene<br />
Schussleistung. Die hervorragenden<br />
Eigenschaften, die<br />
ANSCHÜTZ-Sportgeräte seit<br />
1856 auf nationalen und internationalen<br />
Wettkämpfen insbesondere<br />
auch beim Biathlon<br />
dominieren lassen, finden sich<br />
auch bei den ANSCHÜTZ-<br />
Jagdrepetierern wieder. Die<br />
exakte und immer gleich bleibende<br />
Schussleistung, die Präzisionsläufe<br />
und die ins Detail<br />
ausgereiften Verschlusskonstruktionen<br />
garantieren beste<br />
Büchsenmacher-Qualität auf<br />
High-Tech-Niveau made in<br />
Germany.<br />
Neuer Jagd-Repetierer<br />
von AModell 1770<br />
im Kaliber .223 Rem.<br />
Das neue Modell 1770<br />
ist nicht nur ein Jagdrepetierer<br />
auf höchstem technologischem<br />
Standard, sondern auch<br />
ein Meisterwerk seiner Klasse.<br />
Beim Modell 1770 handelt es<br />
sich um einen Mehrlader mit<br />
Zylinderverschluss in einer<br />
komplett neu entwickelten Verschlusshülse.<br />
die von Grund auf<br />
für die Verwendung von Zentralfeuerpatronen<br />
konstruiert<br />
wurde. Ausgeliefert mit einem<br />
einreihigen 3-Schuss-Einsteckmagazin<br />
im Kaliber .223 Rem.<br />
Die Verriegelung erfolgt über<br />
einen zweireihigen Sechs-Warzen-Verschluss<br />
(3x2) im Lauf,<br />
welche eine sehr grosse und besonders<br />
sichere Verriegelungsfläche<br />
bietet. Der Öffnungswin-<br />
kel der Kammer beträgt 60°.<br />
Der Schlossgang ist ausserordentlich<br />
weich und erlaubt<br />
ein schnelles und störungsfreies<br />
Repetieren, wie es auch von<br />
den ANSCHÜTZ-Biathlongewehren<br />
bekannt ist. Der Verriegelungsmechanismus<br />
verfügt<br />
über eine Anzahl korrespondierender<br />
Bohrungen, die das<br />
im Falle eines Zündhütchendurchbläsers<br />
oder Bodenreissers<br />
austretende Gas zuverlässig<br />
seitlich aus der Waffe und<br />
weg vom Schützen ableiten.<br />
Der Schlagbolzen wird über<br />
eine Steuerkurve beim Öffnungsvorgang<br />
gespannt. Wird<br />
der Abzug bei halb geöffnetem<br />
Schloss betätigt, so wird durch<br />
die Energie des Schlagbolzens<br />
zuerst die Kammer verriegelt,<br />
bevor dieser das Zündhütchen<br />
treffen kann. Der einteilige<br />
Schlagbolzen verfügt über eine<br />
Anschlagfläche, um Beschädigungen<br />
beim leeren Abschlagen<br />
zu vermeiden.<br />
Die Verschlusshülse ist<br />
mit einer 11 mm breiten Prismenschiene<br />
im neuen AN-<br />
SCHÜTZ Wave Style und zusätzlichen<br />
Gewindebohrungen<br />
für die Montage von Zielhilfen<br />
ausgestattet.<br />
Der ANSCHÜTZ-Direktabzug<br />
ist auf 1200 g entsprechend<br />
den ANSCHÜTZ-Matchabzügen<br />
5094D eingestellt, die in<br />
vielen ANSCHÜTZ-Matchgewehren<br />
Verwendung finden.<br />
Die im Gewicht leicht gehaltenen,<br />
gehärteten und geläppten<br />
Abzugsteile ermöglichen ein<br />
schnelles, sauberes Auslösen<br />
des Abzuges. Die Abzugssiche-<br />
rung unterstellt den Stollen und<br />
hebt gleichzeitig Fanghebel und<br />
Klinke ab. Der kaltgehämmerte<br />
Präzisionslauf ist mit einer<br />
zurückgesetzten Laufmündung<br />
versehen, wie sie auch die berühmtenANSCHÜTZ-Matchläufe<br />
vorweisen.<br />
Deutscher Schaft,<br />
Meistergrade<br />
Der hochwertige Nussbaumschaft<br />
in geölter Qualität<br />
ist mit einer Deutschen Backe<br />
und leichtem Schweinsrücken<br />
ausgestattet. Der Vorderschaft<br />
schliesst mit einer Tropfnase<br />
ab. Die Fischhaut mit Umrandung<br />
an Pistolengriff und Vorderschaft<br />
ist handgeschnitten.<br />
Das Bild des führigen Jagdrepetierers<br />
wird durch die ca. 15<br />
mm starke, ventilierte Gummikappe<br />
abgerundet.<br />
DJV-Schaft<br />
Der matt geschliffene Nussbaumbackenschaft<br />
ist anatomisch<br />
für das wettkampfmässige<br />
jagdliche Schiessen<br />
konzipiert, mit Griffrille und<br />
Punzierung an Pistolengriff<br />
und Vorderschaft. Die ventillierte<br />
Gummischaftkappe gewährleistet<br />
einen sicheren<br />
Anschlag und ein Pistolengriffkäppchen<br />
aus Palisanderholz<br />
mit weisser Zwischenlage<br />
rundet das Bild einer elegan-<br />
ten sowie führigen Wettkampf-<br />
Jagdwaffe ab. Das Gewicht<br />
des 1770 mit DJV-Schaft beträgt<br />
3,8 kg.<br />
Ein ausführlicher Testbericht von<br />
Markus Urs Felder folgt in der<br />
nächsten Ausgabe.<br />
Klein, leicht, handlich<br />
Pocket Traveler<br />
Das ideale SWAROVSKI<br />
OPTIK-Taschenfernglas für<br />
jede Reise<br />
Als idealen Begleiter für<br />
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Optik sein neues Taschenfernglas<br />
Pocket Traveler. Das<br />
sandfarbene, kompakte und<br />
handliche Fernglas ist in den<br />
bewährten Pocket-Modellen<br />
8x20 und 10x25 erhältlich.<br />
Swarovski Optik erweitert<br />
sein Produktsortiment um das<br />
handliche Taschenfernglas Pocket<br />
Traveler. Durch den speziellen<br />
Klappmechanismus<br />
besticht das kleinste Fernglas<br />
aus dem Hause Swarovski Optik<br />
mit seinen Massen von nur<br />
5,9 cm Breite und 10,1 cm<br />
(Modell 8x20 B) bzw. 11,6 cm<br />
(Modell 10x25 B) Länge. Da<br />
das Pocket Traveler mit 215<br />
bzw. 230 Gramm auch noch<br />
sehr leicht ist, eignet es sich<br />
ideal als kleiner, handlicher<br />
Begleiter für jede Reise.<br />
Diese sandfarbenen Fernglasmodelle<br />
bieten darüber<br />
hinaus trotz ihrer geringen<br />
Grösse und ihrer leichten Bauweise<br />
ein beachtliches Sehfeld:<br />
In 1000 m Entfernung<br />
ist es mit dem Pocket Traveler<br />
möglich, eine Breite von 115<br />
m zu überblicken. Durch das<br />
aufwändige, brillante optische<br />
System und die bewährten<br />
und modernen Swarovski Optik<br />
Vergütungs- und Beschichtungstechnologien<br />
garantieren<br />
auch diese Modelle naturgetreue<br />
Farben und kontrastreiche<br />
Bilder.<br />
Wie alle Pocket-Modelle<br />
sind auch diese absolut staub-<br />
und wasserdicht. Die silbernen,<br />
abnehmbaren Drehaugenmuscheln<br />
sind individuell<br />
einstellbar und bieten somit<br />
auch Brillenträgern ein volles<br />
Sehfeld. Darüber hinaus ist<br />
das farblich abgestimmte Zubehör,<br />
wie der Tragegurt und<br />
die Tasche im Lieferumfang<br />
inbegriffen.<br />
Die Modelle Pocket Traveler<br />
8x20 B und 10x25 B sind<br />
ab Oktober 2009 verfügbar.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 49<br />
Ausrüstung
Ausrüstung<br />
«Kleiner Werkzeugkasten»<br />
Jagdlich gute Messer zum<br />
sensationell niedrigen Preis<br />
bietet die Firma Walther, bekannt<br />
durch Sportwaffen. Sieben<br />
der für den taktischen Gebrauch<br />
konstruierten Messer<br />
eignen sich hervorragend für<br />
den jagdlichen Gebrauch. Drei<br />
seien hier vorgestellt.<br />
Hit ist das «MultiTac»,<br />
Messer und Multifunktionswerkzeug<br />
in einem. Anders<br />
als die Tools grosser Hersteller<br />
wie z.B. Leatherman oder<br />
Victorinox unterscheidet es<br />
sich im konkurrenzlos günstigen<br />
Preis und einer wirklich<br />
jagdlich nutzbaren Klinge, geeignet<br />
zum Aufbrechen selbst<br />
stärkerer Stücke Wild. Die 78<br />
mm lange Spearpoint-Klinge<br />
aus rostfreiem schwarzem<br />
440C-Stahl mit partiellem<br />
Wellenschliff wird rasiermesserscharf<br />
ausgeliefert. Geöffnet<br />
wird die Klinge mit einem<br />
Daumen-Pin, verriegelt mit<br />
einem Liner-Lock, der sich<br />
leicht wieder lösen lässt. Pfiffige<br />
Details zeichnen das gerade<br />
mal 32,50 Euro (ca. 50<br />
SFR) teure Multi-Tool-Messer<br />
aus. Am unteren Ende des<br />
ebenfalls schwarzen Aluminium-Griffs<br />
liegt ein Glasbrecher.<br />
Das Einhand-Messer hat<br />
eine perfekt arbeitende Kombi-Spitzzange,herausklappbaren<br />
Dosenöffner, Drahtschneider,<br />
Schraubendreher und<br />
50 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
einen Bithalter. Der Clou: Im<br />
mitgelieferten Cordura-Gürtel-Etui<br />
sitzt ein Gummihalter<br />
mit neun verschiedenen<br />
Bits, je drei mit Inbus, Kreuzschlitz<br />
und Schlitz: Hervorragend<br />
geeignet für kleinere Instandhaltungsarbeiten,<br />
selbst<br />
an der Waffe. Das Multi-<br />
Funktionstool-Messer ist mit<br />
243 Gramm, mit Kordura-Etui<br />
samt Bits 341 Gramm, ein pfiffiges<br />
Leichtgewicht gegenüber<br />
anderen Multi-Tools, steht denen<br />
aber nur kaum nach und<br />
hat mit 32,50 Euro ein ausgezeichnetes<br />
Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. Übrigens: Wer andere<br />
Bits braucht, tauscht die<br />
gegen gewünschte aus dem<br />
Baumarkt aus. Wer das Multi-<br />
Tac dabei hat, ist Dank Vielseitigkeit<br />
der Tools und der<br />
scharfen Messerklinge mit<br />
dem partiellen Wellenschliff<br />
für fast alles gerüstet. Auch<br />
ein starkes Stück Wild lässt<br />
sich problemlos aufbrechen,<br />
so selbst beim Damwild probiert.<br />
Bei dem niedrigen Preis<br />
kann man auch mal einen Verlust<br />
in Wald, Feld oder Gebirge<br />
verschmerzen.<br />
Das gilt auch für das «Black-<br />
Tac». Für gerade mal 22 Euro<br />
(ca. 35 SFR) erhält der <strong>Jäger</strong><br />
ein rundum brauchbares Jagdmesser.<br />
Mit nur 114 Gramm<br />
ist das Einhandmesser, das mit<br />
dem doppelseitigen Daumen-<br />
am Hosenbund Gesamtlänge: 245 mm. Der<br />
Pin die 85-mm-Spearpoint-<br />
Klinge (440 C Stainless-Steel)<br />
mit partiellem Wellenschliff<br />
öffnet, ein Leichtgewicht. Obwohl<br />
ein Cordura-Etui mit separater<br />
Fangschnur zum Lieferumfang<br />
gehört, hat das<br />
Messer einen zusätzlichen abschraubbaren<br />
Gürtelclip. Daumenauflage,<br />
Flipper und ein<br />
Glasbrecher am Heftende runden<br />
das jagdlich hervorragend<br />
nutzbare Messer der «kleinen<br />
Fränkli» ab.<br />
Wer lieber ein feststehendes<br />
Messer für die Jagd nutzt,<br />
ist mit dem Walther Jagdmesser<br />
«La Chasse» zum günstigen<br />
Preis von 55 Euro (ca. 80<br />
SFR) gut bedient. Auch hier<br />
ist die 120 mm lange Klinge<br />
aus 440 stainless Steel mit<br />
Daumenrille auf dem Rücken.<br />
Das westfälische Unternehmen<br />
Askari kennt sich im<br />
Versandhandel aus, im Angelsportbereich<br />
ist es führend in<br />
Europa und will nun auch dem<br />
<strong>Jäger</strong> ein ausgesuchtes Spezial-<br />
Programm bieten. In der Produktabteilung<br />
von Askari sitzen<br />
kundige <strong>Jäger</strong> und Angler<br />
und arbeiten an den neuesten<br />
Produkten, die Funktionalität,<br />
Qualität und Preis-Leistung<br />
verbinden sollen. Von funktioneller<br />
Bekleidung, über traditionelle<br />
und moderne Lederwaren<br />
bis zum Waffenschrank<br />
und Optikzubehör bietet Askari<br />
ein übersichtliches, speziell<br />
abgestimmtes Sortiment. Rund<br />
150 Mitarbeiter sorgen für einen<br />
reibungslosen Ablauf, von<br />
der Entwicklung bis zum Versand<br />
der Produkte. Auch vor<br />
Ort können Sie bei Askari in<br />
Deutschland einkaufen, in 6<br />
Fachmärkten, 2 mit integriertem<br />
Jagd-Shop (Lüdinghausen<br />
und Hannover) werden Sie<br />
fachkundig beraten.<br />
leicht gebogene Griff mit Fingerfang<br />
ist aus unverwüstlichem<br />
schwarzem Kraton mit<br />
einem Loch für den Fangriemen.<br />
Auch hier gehört die<br />
Cordura-Scheide zum Lieferumfang.<br />
Ein Jagdmesser zum<br />
kleinen Preis für den jagdlich<br />
harten Einsatz.<br />
Ganz in Schwarz, auch die<br />
Klinge, sind die Messer. Doch<br />
die findet man leichter im Laub<br />
als ein Messer mit Hirschhorngriff<br />
als «Tarnanzug». Wer es<br />
auffälliger haben will, heftet<br />
einen Fleck grellen Nagellack<br />
oder Leuchtfarbe auf das Messerheft.<br />
Die Messer sind über<br />
den Fachhandel erhältlich.<br />
Peter Bussmann<br />
Neu für <strong>Jäger</strong>:<br />
Askari Sport GmbH<br />
Askari ist ein neues Unternehmen<br />
im Jagdbereich, das<br />
Ihnen eine Vielzahl an nützlichen<br />
und auch innovativen<br />
Produkten bietet. Den Katalog<br />
mit über 100 Seiten gibt es<br />
gratis.<br />
Katalog-Anforderung über Askari Sport GmbH,<br />
4017 Basel 17, Tel. 061 322 27 74, Fax 061 322 27<br />
75 oder im Internet www.askarijagd.ch
Neue Perspektiven mit<br />
Leica Monovid 8x20<br />
Schon bei der Apollo Mondlandemission<br />
1969 hatten die<br />
Astronauten die Vorzüge eines<br />
monokularen Fernglases<br />
genutzt. So liess die NASA<br />
zwecks Gewichtsreduzierung<br />
und Platzgründen ein Leica-<br />
Fernglas für ihre Zwecke monokular<br />
umbauen.<br />
Mit dem neuen LEICA<br />
MONOVID 8x20, einer monokularen<br />
Fernoptik, erweitert<br />
die Traditionsmarke ihr Sportoptiksortiment<br />
um ein weiteres<br />
Produkt-Highlight. Die 8-fache<br />
Vergrösserung sowie die<br />
äusserst kompakten Abmessungen<br />
von nur 105x35 mm in<br />
Verbindung mit der hochwertigen<br />
Verarbeitung im edlen<br />
Design machen das LEICA<br />
MONOVID 8x20 zum idealen<br />
Begleiter: Für die Vogel-<br />
und Insektenbeobachtung, die<br />
Jagd und andere Outdoor-Aktivitäten<br />
sowie bei Kultur- und<br />
Sportveranstaltungen.<br />
Das von Leica entwickelte<br />
Leica AquaDuraTM auf der<br />
äusseren Glasfl äche des LEI-<br />
CA MONOVID 8x20 bewirkt,<br />
dass Wassertropfen auf der Optik<br />
einfach abperlen. Gerade<br />
bei Regen wird so für eine bessere<br />
Sicht gesorgt. Das Monovid<br />
ist selbst bei ungünstigen<br />
Witterungsbedingungen und<br />
hoher Luftfeuchtigkeit optimal<br />
einsetzbar. Zudem lassen sich<br />
die Linsen durch diese spezielle<br />
Beschichtung noch leichter<br />
und schneller reinigen.<br />
Mit der im Lieferumfang<br />
enthaltenen Nahlinse sind detaillierte<br />
Beobachtungen feinster<br />
Strukturen aus einer Distanz<br />
ab 25 cm möglich. Dies<br />
ergibt den sogenannten «Makro-Effekt».<br />
Gerade scheue<br />
Insekten sind so aus sicherer<br />
Dis tanz zu beobachten.<br />
Die Integration der optischen<br />
Komponenten in ein solides,<br />
stickstoffgefülltes Aluminiumgehäuse<br />
garantiert<br />
höchste optische Präzision<br />
und Langlebigkeit. Das leichte<br />
und bis zu 5 m Tiefe druckwasserdichte<br />
Gehäuse schützt<br />
das Gerät auch beim Einsatz<br />
unter Extrembedingungen.<br />
Die Auslieferung des LEI-<br />
CA MONOVID 8x20 erfolgt<br />
in einem attraktiven Lederköcher<br />
mit Gürtelschlaufe.<br />
Ab September 2009 ist dieses<br />
Produkt im Fachhandel erhältlich.<br />
Technische Daten<br />
Vergrösserung 8x<br />
Objektivdurchmesser 20 mm<br />
Sehfeld 110 m<br />
Augenabstand 15 mm<br />
Nahbereich ca. 1,8 m<br />
Nahbereich mit Nahlinse 25–30 cm<br />
Vergütung High Durable Coating (HDCTM) und AquaDura-<br />
Vergütung auf der Aussenlinse<br />
Augenabstand 15 mm<br />
Wasserdichtigkeit druckwasserdicht bis 5 m Wassertiefe<br />
Gehäuse Aluminium, stickstoffgefüllt<br />
Länge inkl. Nahlinse 105 mm<br />
Aussendurchmesser 35,5 mm (am Fokussierrad)<br />
Gewicht 112 g Monovid / 14 g Nahlinse<br />
Schrotpatronen<br />
Remington Express Long Range<br />
Exklusiv für die Schweiz: Kal. 12/70 No BB<br />
In Kal. 12, 16, 20, 28 in verschiedenen<br />
Schrotgrössen erhältlich<br />
Remington Nitro Magnum<br />
Exklusiv für die Schweiz: Kal.12/76 No BB<br />
und Kal. 20/76 No 2<br />
In Kal. 12/70, 12/76, 20/76 in<br />
versch. Schrotgrössen erhältlich<br />
Remington Nitro-Magnum<br />
Kal. 12/76 No BB zum Einführungspreis:<br />
25 Stck. für Fr. 67.- statt 74.-<br />
Bezug über den Fachhandel<br />
www.glaser-handels.ch<br />
Importeur: Glaser Handels AG, 8405 Winterthur
Ausrüstung<br />
LUMI . NOX<br />
Herbstneuheiten<br />
Die Marke LUMI . NOX –<br />
LUMI für «Licht» und NOX<br />
für «Nacht» – wurde 1989 in<br />
den USA eingeführt, um in<br />
der Produktlinie leistungsstarker<br />
Sportuhren optimale Lesbarkeit<br />
mit einem innovativen<br />
Beleuchtungssystem zu kombinieren.<br />
In den darauf folgenden 20<br />
Jahren ist LUMI . NOX dieser<br />
Idee immer treu geblieben.<br />
Dass dies die richtige Strategie<br />
war, sieht man daran, dass viele<br />
Elite-Militär- und Polizeieinheiten<br />
LUMI . NOX in ihre<br />
Standardausrüstung inte griert<br />
haben. Dazu gehören z.B. die<br />
Navy SEALs, Piloten der Luftwaffe<br />
und Marine, Sondereinsatzkommandos,<br />
Such- und<br />
Rettungsmannschaften, Elitehubschraubereinheiten,Feuerwehren<br />
und andere Einsatzteams<br />
in der ganzen Welt.<br />
LUMI . NOX-Uhren werden<br />
wie nur wenige andere Uhren<br />
hergestellt. Das patentrechtlich<br />
geschützte LUMI . NOX-<br />
Beleuchtungssystem und die<br />
zusätzlichen Produktionsprozesse<br />
zur Qualitätskontrolle<br />
erfordern bei der Herstellung<br />
viel Hingabe zum Detail und<br />
Sorgfalt. LUMI . NOX-Uhren<br />
werden in der Schweiz hergestellt.<br />
The Sentry-Serie 0200<br />
Die aufregende, neue Kollektion<br />
«The Sentry» steht für<br />
eine neue Einstiegspreisklasse<br />
der Marke und vereint neben<br />
der LUMI . NOX-Technologie<br />
all jene markentypischen Eigenschaften<br />
wie Präzision,<br />
Langlebigkeit und Lesbarkeit,<br />
die diese Uhren zur unverzichtbaren<br />
Ausrüstung machen.<br />
52 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Für das Design der Sentry-<br />
Serie wurde die beliebte Kissenform<br />
gewählt, die einmal<br />
mehr als starker Retro Style<br />
Trend in der Uhrenwelt ihren<br />
Einzug gehalten hat. Das<br />
Zifferblatt ist in den drei Farben<br />
Schwarz, Weiss oder Dunkel-Olivgrau<br />
erhältlich. Das<br />
Gehäuse dieser Dreizeiger-<br />
Quartzuhr wurde in karbonverstärktem<br />
Polymer gearbeitet<br />
und das Armband besteht<br />
aus Polyurethan. Die Uhr verfügt<br />
über kräftige, übergrosse<br />
Ziffern bei den Stunden 12, 2,<br />
4, 6, 8 und 10. Die Zwischenstunden<br />
sowie die Zeiger wurden<br />
mit dem LUMI . NOX-Beleuchtungssystem<br />
versehen,<br />
so dass insgesamt 8 anstatt<br />
14 Leuchtelemente eingesetzt<br />
wurden.<br />
2 Jahre internationale Garantie,<br />
Swiss Made, internationales<br />
Servicenetz von Mondaine<br />
(MISO). Erhältlich im<br />
Fachhandel ab Oktober 2009.<br />
Black Out-Modelle<br />
Die Uhr BlackOut SEAL<br />
gehört zur 3050 EVO Navy<br />
SEAL-Kollektion und besticht<br />
optisch durch ihr mattschwarzes<br />
Zifferblatt mit polierten,<br />
schwarzen Nummern.<br />
Sie misst 44 mm im Durchmesser<br />
und ist bis 200 Meter<br />
wasserdicht. Die Uhr besteht<br />
aus einem karbonverstärkten<br />
Polymergehäuse, einem geschraubten<br />
Gehäuseboden, einer<br />
geschützten Krone, speziell<br />
gehärtetem Mineralglas<br />
und einem Armband aus Polyurethan.<br />
Das andere Modell ist<br />
als Teil der EVO F117<br />
Nighthawk-Kollektion genauso<br />
schnittig und ähnlich<br />
im Design wie das Flugzeug.<br />
Speziell bezüglich des<br />
Tarnlooks steht die BlackOut<br />
Stealth dem Kampfflieger in<br />
nichts nach. Das Gehäuse aus<br />
schwarzem PVD-Edelstahl mit<br />
schwarzem Zifferblatt und das<br />
ebenfalls mit schwarzem PVD<br />
beschichtete Stahlarmband<br />
sorgen für ein geheimnisvolles<br />
Aussehen. Sie hat einen<br />
Durchmesser von 45 mm und<br />
ist mit einem geschraubten<br />
Gehäuseboden, einer versenkbaren<br />
Krone, einem Drehring<br />
und einem antireflektierenden<br />
Saphirglas versehen. Sie ist bis<br />
200 Meter wasserdicht.<br />
2 Jahre internationale Garantie,<br />
Swiss Made, internationales<br />
Servicenetz von Mondaine<br />
(MISO). Erhältlich im<br />
Fachhandel ab Oktober 2009.<br />
LUMI . NOX zollt der F-22<br />
Raptor Tribut<br />
LUMI . NOX ist stolz darauf,<br />
die Serie F-22 Time Date<br />
9200 vorstellen zu können, ein<br />
Tribut an das Tarnkappenflugzeug<br />
F-22 Raptor. Als Uhrenhersteller<br />
mit Exklusivlizenz<br />
von Lockheed Martin hat sich<br />
LUMI . NOX in Stilfragen direkt<br />
von diesem Flugzeug inspirieren<br />
lassen, so dass beim<br />
Tragen der F-22-Uhr ein<br />
Hauch des Charakters dieses<br />
Flugzeugs mitschwingt.<br />
Die F-22 Raptor Time Date<br />
ist ein <strong>Schweizer</strong> Fabrikat mit<br />
massivem 43-mm-Titangehäuse<br />
und bis 200 Meter wasserdicht.<br />
In ihr sind ein <strong>Schweizer</strong><br />
Multi-Juwel-Quartzwerk,<br />
eine Lithiumbatterie (10 Jahre),<br />
anti-reflektierendes Saphirglas<br />
und eine versenkbare<br />
Krone mit speziellem Klapp-<br />
schutz integriert. Die Time<br />
Date besticht durch ihr exklusives<br />
dunkelgraues Zifferblatt<br />
und ihre unverkennbare Struktur.<br />
Die F-22 Raptor ist das<br />
weltweit beste Kampfflugzeug<br />
der fünften Generation und<br />
kombiniert Tarnkappentechnologie<br />
mit<br />
«Supercruise»,<br />
d.h. das Triebwerk<br />
besitzt<br />
genug Schub,<br />
um auch ohne<br />
Einsatz des<br />
Nachbrenners<br />
überschallschnell<br />
fliegen zu können,<br />
was die Reichweite<br />
gegenüber konventionellen<br />
Triebwerken erheblich<br />
erhöht. Die F-22 erreicht ohne<br />
Nachbrenner eine Geschwindigkeit<br />
von bis zu Mach 1,82<br />
und mit Nachbrenner über<br />
Mach 2,0.<br />
Das schlanke, schöne<br />
Kampfflugzeug F-22 ist<br />
ein beeindruckendes Zeugnis<br />
hochentwickelter Technik.<br />
Die LUMI . NOX-Serie F-22<br />
Chrono 9200 integriert zahlreiche<br />
Designmerkmale dieses<br />
Flugzeugs. Der Designer<br />
von LUMI . NOX hat alle Unterlagen<br />
zur F-22 studiert und<br />
sich auf Stil- und Designelemente<br />
des Flugzeugs konzentriert,<br />
die für die Uhr nachgebildet<br />
und nachempfunden<br />
werden können.<br />
Bei der Uhr F-22 Raptor<br />
sind der Drehring und der<br />
Armbandverschluss an die<br />
Flügel des Flugzeugs angelehnt.<br />
Ausserdem spiegelt die<br />
Form des Gehäuses den Flugzeugrumpf<br />
wider, und die Krone<br />
ähnelt den Triebwerken des<br />
Flugzeugs. Letztlich hat man<br />
sich bei Ziffern, Farben und<br />
Stil des Zifferblatts vom echten<br />
Armaturenbrett der F-22<br />
inspirieren lassen.<br />
Um der Uhr einen ganz besonderen<br />
Touch zu verleihen,<br />
ist auf dem Gehäuseboden eine<br />
F-22 im Detail eingraviert.<br />
2 Jahre internationale Garantie,<br />
Swiss Made, internationales<br />
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Lassen Sie sich beraten.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 53
Leser schreiben<br />
Wildtierkorridore nur<br />
auf Papier und in den Köpfen?<br />
Jedes Jahr fallen mehrere<br />
Tausend Rehe, Dachse oder<br />
Rothirsche sowie unzählige<br />
Kleinsäuger und Vögel<br />
dem Verkehr zum Opfer. In<br />
der Schweiz leben unzählige<br />
Wildtierarten mit einem unterschiedlichen<br />
Raumbedarf.<br />
Die wichtigsten Rückzugsgebiete<br />
für grosse Tierarten stellen<br />
die ausgedehnten Waldge-<br />
Wildtierkorridor bei Birchiwald, Kanton Bern.<br />
biete im ganzen Alpenraum,<br />
im Emmental insbesondere<br />
im gesamten Arc Jurassien<br />
dar. Aufgrund der teilweise<br />
sehr grossen Raumansprüche<br />
der einzelnen Individuen mit<br />
einem Flächenanspruch von<br />
teilweise mehreren Hundert<br />
Quadratkilometern und der<br />
enormen Wanderfähigkeiten<br />
(mehrere Dutzend Kilometer<br />
pro Tag) benötigen diese Arten<br />
Räume oder Landschaftsteile,<br />
die ihre Lebensräume<br />
verbinden. Wir sprechen hier<br />
von Wander- oder Wildtierkorridoren.<br />
Der Rothirsch gilt unter<br />
den Grosswildtieren als ausgesprochener<br />
«Wanderer».<br />
Stets wechselt dieser von seinem<br />
Sommer- in den Wintereinstand.<br />
Gefährdung durch<br />
Zerschneidung<br />
Zu den bedeutenden Gefährdungsfaktoren<br />
für einheimischeLebensgemeinschaf-<br />
54 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
ten und viele Arten zählen die<br />
Zerschneidung bzw. Zersiedlung<br />
oder Unterbrechung von<br />
Lebensräumen.<br />
In erster Linie sind das<br />
dichte Strassennetz zu nennen,<br />
insbesondere die Autobahnen<br />
und teilweise auch die Bahnlinien.<br />
Im Berner Mittelland<br />
zerschneidet die A1 die Wanderachse<br />
von Ost nach West<br />
praktisch lückenlos. Die Wanderungen<br />
und Ausbreitungsbewegungen<br />
werden zwischen<br />
Thun und Bern und ab Kirchberg<br />
bis nach Baden gänzlich<br />
verunmöglicht. Längs<br />
der Autobahnachsen, welche<br />
mit Wildschutzzäunen ausgestattet<br />
sind, bilden nahezu<br />
eine vollständige Abriegelung<br />
bzw. Barrieren für die meisten<br />
Wildtiere ab der Grös se eines<br />
Igels.<br />
Durchlässigkeit des<br />
Strassennetzes<br />
Wildtiere haben es heute<br />
sehr schwer, auf ihren Wanderwegen<br />
erfolgreich verriegelte<br />
Verkehrsachsen zu passieren<br />
und schaffen dies in<br />
der Regel nur, wenn sie günstig<br />
gelegene Bauwerke (im<br />
Idealfall Viadukte und andere<br />
Grossbrücken oder Tunnel)<br />
finden, die eine Unter- oder<br />
Überquerung ermöglichen.<br />
Für den Wolf und ebenfalls<br />
für den Luchs sind diese vom<br />
Menschen geschaffenen Barrieren<br />
überwindbar und für deren<br />
Ausbreitung kaum von Bedeutung.<br />
Rothirschkonzept 2006 des<br />
Kantons Bern<br />
Der Rothirsch wurde vor<br />
rund zweihundert Jahren systematisch<br />
dezimiert und ausgerottet.<br />
Bis heute fristet der<br />
Bild: Martin Frick, TBA<br />
Hirsch ein schlechter Ruf, der<br />
dem grössten einheimischen<br />
Wiederkäuer als Schädling –<br />
insbesondere für die Forstwirtschaft<br />
– anhaftet.<br />
Erst im Jahre 2003 mit der<br />
Anpassung der neuen Jadgverordnung<br />
wurde der Hirsch Gegenstand<br />
einer konsequenten<br />
Jagdplanung. Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt wurde der Hirsch<br />
im Kanton Bern unverhältnismässig<br />
und in allen Alterskategorien<br />
bejagt, damit zerstörte<br />
man auch die Sozialstruktur<br />
der Rothirsche.<br />
Mit dem heutigen Rothirschkonzept<br />
und mit einer<br />
strukturierten und ausgewogenen<br />
Jagdplanung wurde eine<br />
Massnahme zur Ausbreitung<br />
der Hirsche im Kanton Bern<br />
verwirklicht.<br />
Hirsche im Längwald<br />
Teils überraschend für Experten<br />
und von der Politik<br />
nicht prognostizierbar, sind<br />
sie nun da – in grosser An-<br />
zahl. Die Populationsdynamik<br />
der Rothirsche wurde unterschätzt<br />
und ist auf dem Papier<br />
kaum planbar.<br />
Die Wanderfreudigkeit der<br />
Rothirsche bestätigt bereits<br />
innerhalb von 3 Jahren, dass<br />
die Hirsche ihren Lebensraum<br />
selbständig nach ihrer Wesensart<br />
zurück erobern. Heute zählen<br />
wir rund 25 Rothirsche im<br />
Längwald.<br />
Beeinflusst durch die Barriere<br />
der A1 kommen diese nicht<br />
weiter. Bereits werden Stimmen<br />
laut, einzelne Rothirsche<br />
abzuschiessen. Die Schäden<br />
im Wald sind zwar noch zumutbar,<br />
aber auf «Dauer» für<br />
die Forstwirtschaft unerträglich.<br />
Wie weiter<br />
Das Rothirschkonzept des<br />
Kantons Bern ist beispielhaft.<br />
Nun braucht es weiterführende<br />
Umsetzungsmassnahmen und<br />
Taten – die politischen Behörden<br />
sind gefordert!<br />
Pro Natura Bern hat anlässlich<br />
seiner Delegiertenversammlung<br />
2009 in Langnau<br />
eine Resolution hierzu<br />
verabschiedet. Darin wird das<br />
UVEK/ASTRA aufgefordert,<br />
dass die Erstellung von national<br />
bedeutenden Wildtierkorridoren<br />
mit Priorität zu behandeln<br />
sind.<br />
Es gilt nun vereint und kantonsübergreifend<br />
mit interessierten<br />
Partnerorganisationen<br />
zusammen zu arbeiten und gemeinsam<br />
die Thematik voranzutreiben.<br />
Wildtiere sind glücklicherweise<br />
an keine Kantonsgrenzen<br />
gebunden und benötigen<br />
auch keinen Passierschein –<br />
definitiv aber ein entsprechendes<br />
Bauwerk als Brücke in zersiedelter<br />
und vom Menschen<br />
geschaffener Landschaft!<br />
Wir werden mit Beharrlichkeit<br />
dieses Thema weiterverfolgen.<br />
Hirschkomitee<br />
Mario Fracheboud,<br />
David Gerke
Die stärksten<br />
<strong>Schweizer</strong> Rehtrophäen gesucht<br />
Für einen internationalen<br />
Trophäenkatalog werden die<br />
stärksten Rehtrophäen aus der<br />
Schweiz gesucht. Es ist vorgesehen,<br />
die Daten und Fotos<br />
von rund 20 000 Rehböcken<br />
aus ganz Europa zu sammeln<br />
und in einem Band zu veröffentlichen.<br />
Das Abschussjahr<br />
spielt dabei keine Rolle, also<br />
auch Trophäen aus früheren<br />
Jahrzehnten sind gesucht. Aus<br />
der Schweiz fehlen solche Daten<br />
weitgehend.<br />
Der «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />
ruft im Auftrag des Verlegers<br />
Bozóki László <strong>Jäger</strong>/innen<br />
auf, sich daran zu beteiligen.<br />
Helfen Sie mit, damit die<br />
Buchseiten unseres Landes in<br />
diesem einmaligen und umfassenden<br />
Werk nicht weiss bleiben.<br />
In mancher Stube dürfte<br />
ein Goldmedaillenbock hän-<br />
gen – also raus damit! Benötigt<br />
werden das Trophäenblatt<br />
und ein Foto der Trophäe. Das<br />
Erscheinungsdatum ist voraussichtlich<br />
in der zweiten Hälfte<br />
2010.<br />
Per Mail oder Post können die Daten bis am 31.<br />
Dezember 2009 an die nachstehende Adresse gesendet<br />
werden: Bozóki László, Babits M. utca 18., 8623<br />
Balatonföldvár, Ungarn, trofeakatalogusbozoki@tonline.hu,<br />
www.trofea-bozoki.hu<br />
Wildhüter –<br />
Traum beruf und Realität<br />
Anlässlich der Jagdorientierung<br />
2009 im Restaurant<br />
«Denkmal» hielt Wildhüter<br />
Hansueli Hofer einen<br />
Rückblick über die Arbeit des<br />
Wildhüters. Im Kanton Bern<br />
sind 32 Wildhüter im Vollamt.<br />
Je nach Gebiet gestaltet<br />
sich die Berufsausübung sehr<br />
unterschiedlich. Ein Wildhüter<br />
im Berggebiet muss andere<br />
Schwerpunkte setzen als<br />
sein Kollege im dichtbesiedelten<br />
Raum Bern. Sehr erschwerend<br />
wirkt sich die naturferne<br />
Mentalität der Menschen aus.<br />
Hansueli Hofer ist für ein Ge-<br />
S c h w e i z e r<br />
<strong>Schweizer</strong><br />
Neu!<br />
Exklusiv vom <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
Auch im Fachhandel<br />
erhältlich<br />
Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
PF 261, 8840 Einsiedeln<br />
kontakt@schweizerjaeger.ch<br />
Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44<br />
biet von ca. 145 km 2 zuständig<br />
und betreut so 55 000 Einwohner.<br />
«Alles potenzielle Anrufer<br />
bei Tag und Nacht!» Ein Wildhüter<br />
muss 365 Tage während<br />
24 Stunden zur Verfügung stehen.<br />
Pro Woche sind mindestens<br />
ein nächtliches Ausrücken<br />
zwischen 22 und 6 Uhr<br />
und zwei Einsätze zwischen<br />
19 und 22 Uhr zu leisten. Ein<br />
Drittel der Arbeitszeit wird<br />
durch Tierunfälle und Fallwildbergung<br />
beansprucht. Ein<br />
Drittel wird durch Wildschadenberatung<br />
belastet und der<br />
Rest für Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Erhaltung und Förderung der<br />
Artenvielfalt, Projektbeurteilungen,<br />
Naturschutzaufsicht,<br />
Unterstützung der Wildtierforschung,<br />
Wildzählung usw. eingesetzt.<br />
Pro Jahr hat Hans ueli<br />
Hofer 75 Stück Rehwild aus<br />
der Decke geschlagen, um sie<br />
noch der Verwertung zuführen<br />
zu können. Pro Jahr sind<br />
500 Stück Fallwild angefallen.<br />
Eine gute Zusammenarbeit mit<br />
der <strong>Jäger</strong>schaft während der<br />
Jagdzeit kann eher als erholsam<br />
gewertet werden.<br />
Wildhüter – ein vielseitiger<br />
Beruf. Aus dem Traumbe-<br />
Testen Sie Ihr Wissen<br />
Aufl ösung<br />
Seiten 60/61<br />
1 C<br />
2 A<br />
3 B<br />
4 der Seeadler<br />
5 B<br />
6 B<br />
7 die Altvögel<br />
8 B + C<br />
9 nein<br />
10 A + B + C<br />
11 A<br />
12 ca. 350<br />
13 der Fischadler<br />
14 C<br />
15 C<br />
16 B<br />
17 A + B<br />
18 A + C<br />
19 A + B + C<br />
20 C<br />
21 B<br />
22 C<br />
23 A + C<br />
ruf kann aber bald einmal ein<br />
Alptraum werden, der ein normales<br />
Familienleben verunmöglicht.<br />
Hansueli Hofer wird<br />
auf Ende Jahr aus gesundheitlichen<br />
Gründen in seinen früheren<br />
Beruf zurückkehren.<br />
Die Laupener <strong>Jäger</strong> verlieren<br />
einen menschlich hochstehenden,<br />
fachkompetenten Ansprechpartner.<br />
Tony Beyeler,<br />
Pressebeauftragter<br />
Amt Laupen<br />
Leser schreiben<br />
<strong>Jäger</strong> Tool<br />
Fr. 52.–<br />
inkl. Versand
Wildverwertung<br />
Wer die<br />
KRÄHENBRUST nicht ehrt,<br />
ist des<br />
REHRÜCKENS nicht wert!<br />
Es werden immer wieder Diskussionen um die Verwertung und Veredlung<br />
von weniger bekannten oder verschmähten Lebensmitteln geführt. Noch<br />
vor nicht allzu langer Zeit wurden alle Lebensmittel respektiert und verspiesen,<br />
erst durch den wachsenden Wohlstand verschwanden etliche Produkte<br />
von unserem Speisezettel.<br />
56 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Von Philippe Volery<br />
Bei Gourmetköchen hat sich<br />
dieser Trend gewendet und einheimische<br />
Raritäten werden zu<br />
Spezialitäten umgewandelt. Ebenfalls<br />
will der Konsument den Produzenten<br />
kennen, so dass er diesem<br />
vertraut und seine Produkte<br />
kauft. Diesen Wunsch können<br />
auch wir <strong>Jäger</strong> erfüllen. Wir kennen<br />
«unser» Wild, respektieren<br />
die Produktionsabläufe und können<br />
somit ein einwandfreies Lebensmittel<br />
herstellen und verkaufen.<br />
Erlegen von Elstern und<br />
Eichelhähern<br />
Als wir vor kurzem an einer<br />
offiziellen Sitzung, das «Beibehalten<br />
der Elstern- und Eichelhäherjagd»<br />
diskutierten, wurde uns<br />
klar, dass wir <strong>Jäger</strong> in Argumentationsnotstand<br />
geraten, falls wir<br />
die erlegten Wildtiere nicht nutzen.<br />
All diese Vögel und Säugetiere<br />
liefern uns bei korrekter<br />
Handhabung ein interessantes,<br />
hochwertiges und manchmal auch<br />
nicht alltägliches Wildbret. Da es<br />
sich bei diesen Lebensmittelquellen<br />
um natürliche und nachhaltige<br />
Produkte handelt, die genutzt<br />
werden möchten, sollten wir diese<br />
respektvoll behandeln. Im Gegenzug<br />
wird die Veredelung der weniger<br />
bekannten Wildtiere durch<br />
unsere jagdkritischen Mitmenschen<br />
begrüsst, was wiederum die<br />
Akzeptanz der Jagd fördert.<br />
Hoffentlich fühlen sich einige<br />
<strong>Jäger</strong> motiviert, die aufgeführten<br />
Rezepte nachzukochen oder<br />
selbst welche zu kreieren. Diese<br />
schmackhaften Gerichte können<br />
als Werbeträger für unsere Leidenschaft<br />
genutzt werden.<br />
Bemerkungen der<br />
Versuchskaninchen<br />
Als diese Gerichte an einem<br />
Sommernachtsfest als Vorspeise<br />
serviert wurden, waren alle begeistert.<br />
Da die Katze nicht sofort<br />
aus dem Sack gelassen wurde, war<br />
nach dem Genuss dieser Gerichte<br />
als erstes ein kleiner Wettbewerb<br />
angesagt. Die Aufgabe war, die<br />
Hauptzutaten dieser «<strong>Jäger</strong>spezialität»<br />
herauszufinden. Es war nicht<br />
erstaunlich, dass ausser den Eingeweihten<br />
niemand das verwendete<br />
Wild herausfand. Die Gäste<br />
wurden beim anschliessenden<br />
«Wildschwein am Spiess» aufgeklärt<br />
und waren positiv erstaunt.<br />
Folgende Bemerkungen wurden<br />
beim Verköstigen der Mais-Stibizer-Roulade<br />
und der Maisdiebe-Terrine<br />
aufgeschnappt: «Vorzüglich»,<br />
«Unbekannt, jedoch<br />
sehr fein», «Hätte ich nie gedacht»,<br />
«Ist es Wildschwein oder<br />
vielleicht sogar Dachs?», «Rehleber»,<br />
«Hmmmmm», «Fein»,<br />
«Nicht schlecht».<br />
Wer Lust hat diese Rezepte<br />
nachzukochen oder neue Gerichte<br />
mit den speziellen Wildtieren<br />
zu kreieren, dem wünsche<br />
ich viel Spass beim respektvollen<br />
Veredeln unserer natürlichen Ressourcen.
Mais-Stibizer-Roulade mit Cognac<br />
und Federwildterrine mit Aprikosen<br />
Vorbereitungsarbeiten<br />
Alle Zutaten abwiegen, eventuell<br />
waschen, rüsten oder zurechtschneiden,<br />
Krähen- und Eichelhäherbrüstchen<br />
eventuell etwas parieren (wegschneiden<br />
von unerwünschten Teilen wie Sehnen,<br />
usw.).<br />
Steinpilze, Zwiebeln und Knoblauch<br />
schnetzeln, Wildfleisch in grobe Würfel<br />
schneiden 1 .<br />
Pfanne erhitzen, Rapsöl beigeben<br />
und das Fleisch heiss ansautieren/anbraten<br />
(sollte blutig bleiben). Zwiebeln,<br />
Knoblauch und Steinpilze ebenfalls<br />
beigeben, mit Weisswein und Cognac<br />
ablöschen 2 .<br />
Die heissen Zutaten in eine Platte<br />
geben, gut mit Salz, Pfeffer, Kräutern<br />
und Orangenraspeln würzen, die Krähen-<br />
und Eichelhäherbrüstchen dazulegen<br />
und mindestens 2 Stunden zugedeckt<br />
im Kühlschrank stehen lassen 3 .<br />
Die Pouletbrust aufschneiden und<br />
mit Hilfe einer Plastikfolie und einem<br />
Hackbeil oder grossem Fleischmesser<br />
flach klopfen. (Dieser Arbeitsgang<br />
könnte auch der Metzger erledigen.)<br />
Das dünne Pouletschnitzel auf eine<br />
Klarsichtfolie legen, würzen und kühlstellen<br />
4 .<br />
Farce(Brät)herstellung<br />
Die Fleisch-Zwiebel-Krähen- und<br />
Eichelhäherbrüstchen-Mischung durch<br />
den «Wolf» drehen (hacken) 5 .<br />
Rahm unter die Masse rühren. Mit<br />
Salz und Pfeffer eventuell nachwürzen.<br />
Einlage beigeben 6 .<br />
Rouladen(Galantinen)herstellung<br />
Die dünnen Pouletschnitzel mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Mit der Farce dünn<br />
bestreichen 7 .<br />
Einrollen und mit einem Knoten oder<br />
einer Schnur seitlich fixieren. Eventuell<br />
sicherheitshalber mit einer zweiten<br />
Plastik- oder einer Alufolie nochmals<br />
einpacken 8 .<br />
Im Wasserbad bei zirka 75°C pochieren.<br />
Gardauer ungefähr 40 Minuten.<br />
Mit Wasser auskühlen lassen.<br />
Terrinenherstellung<br />
Anstelle die Farce in einem Lebensmittel<br />
einzurollen, kann man diese direkt<br />
in eine mit Klarsichtfolie oder mit<br />
Rohschinken, Mangoldblätter, usw.<br />
ausgelegte Form einfüllen. Diese wie<br />
oben erwähnt pochieren und bei einer<br />
Kerntemperatur von 72°C den Garprozess<br />
unterbrechen. Die Form im Kühlraum<br />
auskühlen lassen 9 .<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
Zutaten<br />
für 10 Personen als Vorspeise<br />
400 g Brüstchen von Krähen,<br />
Elstern oder/und Eichelhähern; 5 g<br />
Rapsöl; 200 g Wildfleisch (in dieser<br />
Zubereitung wurde ein Rothirschherz<br />
verwendet); 100 g Zwiebeln; 5<br />
g Knoblauch; 40 g Steinpilze; 3 dl<br />
Vollrahm 35%; 1 dl Weisswein; 0,3<br />
dl Brandwein (Cognac); 150 g Geflügelbrust<br />
als «Verpackung» für die<br />
Rouladen/Galantine.<br />
Würzen: Salz, Pfeffer, frische<br />
Kräuter und etwas Orangenraspeln.<br />
50 g Einlagen: Maiskörner oder<br />
getrocknete Aprikosen.<br />
Anrichten<br />
Die Roulade oder Terrine auspacken<br />
und aufschneiden. Mit Salaten garnieren.<br />
Als Saucen eignen sich süss-scharfe-Früchtesaucen<br />
wie zum Beispiel ein<br />
Rhabarber-Ingwer-Chutney oder ein<br />
Preiselbeer-Pfeffer-Couils.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 57<br />
Wildverwertung
Tierarzt<br />
TUBERKULOSE bei<br />
Der schweizerische Rinderbestand<br />
ist seit 1959 amtlich<br />
anerkannt frei von Tuberkulose.<br />
Die Krankheit gilt aber<br />
nach wie vor als auszurottende<br />
Seuche, deren Bekämpfung<br />
in der Tierseuchenverordnung<br />
– TVO – geregelt ist. Dass Tuberkulose<br />
– Tbc – nach wie<br />
vor auch in der Nachbarschaft<br />
zur Schweiz immer wieder<br />
einmal auftreten kann, beweist<br />
der nachfolgende Artikel von<br />
Univ. Doz. Dr. Armin Deutz<br />
über Tuberkulosefälle bei Rothirschen<br />
im Tirol. Die Krankheit<br />
trat aber auch schon bei<br />
Haus- und Wildtieren im Vorarlberg<br />
auf. Wir <strong>Jäger</strong> tun gut<br />
daran, uns rechtzeitig mit dem<br />
Problem zu beschäftigen, auch<br />
wenn es noch nicht direkt vor<br />
der eigenen Haustüre in Erscheinung<br />
getreten ist. Dr. Armin<br />
Deutz danke ich für die<br />
Überlassung seiner Arbeit.<br />
Fjs.<br />
Fragen an den Tierarzt<br />
Unter dieser Rubrik gibt der<br />
Tierarzt, <strong>Jäger</strong> und <strong>Jäger</strong>ausbildner<br />
Franz-Joseph<br />
Schawalder Auskunft auf Ihre<br />
Fragen.<br />
Richten Sie bitte die Fragen<br />
direkt an:<br />
Franz-Joseph Schawalder<br />
Weidlistrasse 8, 9607 Mosnang<br />
58 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
ROTWILD und RINDERN<br />
Nicht nur in Westösterreich,<br />
sondern in einigen Teilen<br />
Europas ist derzeit eine Steigerung<br />
der Tuberkulosefälle<br />
zu beobachten. Um eine weitere<br />
Ausbreitung zu unterbinden<br />
bzw. einzudämmen, erscheint<br />
es unbedingt notwendig, <strong>Jäger</strong><br />
und kundige Personen nachdrücklich<br />
auf die Möglichkeit<br />
des Vorkommens von Tuberkulose<br />
bei jagdbarem Wild<br />
hinzuweisen, damit in Verdachtsfällen<br />
entsprechende<br />
diagnostische und fleischhygienische<br />
Schritte gesetzt werden<br />
können. Ein Missachten,<br />
Ignorieren oder «Verstecken»<br />
des Problems hilft nichts und<br />
ist sogar riskant, bedenke man<br />
nur die massiven Übertragungsmöglichkeiten<br />
an Fütterungsstandorten.<br />
Gegenseitige<br />
Schuldzuweisungen zwischen<br />
Landwirten und <strong>Jäger</strong>n bringen<br />
ebenso wenig, gemeinsame<br />
Strategien mit den Behörden<br />
werden gefordert.<br />
Aktuelle Diskussionen drehen<br />
sich um das Auftreten<br />
der Tuberkulose bei Rindern<br />
und Rotwild in Tirol, daneben<br />
wurde auch ein Fall bei einem<br />
Reh (Knoten in Milz und Lunge)<br />
und einem Fuchs diagnostiziert.<br />
Nach Hauttests kam es<br />
zu diagnostischen Schlachtungen<br />
bei rund 100 Rindern und<br />
in einer Querschnittsuntersuchung<br />
wurden bei 9 von 130<br />
Stück Rotwild, die keine äus-<br />
Gratulamur<br />
Anlässlich des Landeskonvents des Ordens der «Silberne<br />
Bruch» auf Schloss Seggauberg, Stmk., erhielt Univ. Doz.<br />
Dr. Armin Deutz aus der Hand des Landesobmanns Mag. Dr.<br />
Gerd Kaltenegger – er ist wie der Geehrte Amtstierarzt – den<br />
diesjährigen «Natur- und Umwelt-Preis» des Ordens. Damit<br />
wurde ein durch Deutz initiiertes Forschungsprojekt zum Thema<br />
Rehwildfütterung ausgezeichnet. Das Projekt versuchte<br />
anhand von Nierenveränderungen Fehler in der Rehwildfütterung<br />
aufzuzeigen. Redaktion, Verlag und Leserschaft schliessen<br />
sich den Gratulationen an. fjs<br />
serlich erkennbaren Krankheitserscheinungen<br />
zeigten,<br />
der Erreger (Mycobacterium<br />
caprae) gefunden.<br />
Tuberkulosen sind<br />
ansteckende,<br />
chronische Infektionskrankheiten<br />
durch pathogene Mykobakterien<br />
bei Mensch und<br />
Tier, die meist unter Bildung<br />
charakteristischer Veränderungen<br />
(«Tuberkel») verlaufen. In<br />
fortgeschrittenen Stadien führt<br />
Tuberkulose zu Abmagerung<br />
und Schwäche (früher beim<br />
Menschen als «Schwindsucht»<br />
bezeichnet).<br />
Die Übertragung der Tuberkulose<br />
erfolgt durch eingeatmete<br />
oder mit Äsung/Futter<br />
aufgenommene Erreger. Häufige<br />
Ansteckungsquellen sind<br />
Lungenschleim bzw. Kot/Losung<br />
von tuberkulösen Tieren<br />
(oder Menschen), die entweder<br />
mit dem Lungenschleim<br />
Hauttuberkulose<br />
bei einem<br />
Spiesshirsch.<br />
aufgehustete und abgeschluckte<br />
oder im Darm befindliche<br />
Erreger (Darmtuberkulose)<br />
enthält. In Losung/Kot bleiben<br />
die Erreger bis 2 Wochen,<br />
im eingetrockneten Lungenschleim<br />
4 Monate und in tuberkulösen<br />
Organen bis zu 3<br />
Jahre ansteckungsfähig.<br />
Bei der oralen Aufnahme<br />
der Erreger können die<br />
Halslymphknoten und auch der<br />
Darm bzw. die Darmlymphknoten<br />
infiziert werden. Brechen<br />
Mykobakterien in die<br />
Blutbahn ein, sind Infektionen<br />
von z.B. Milz, Nieren, Gehirn<br />
oder Knochen möglich.<br />
Der klinische Verlauf der<br />
Tuberkulose<br />
ist im Anfangsstadium uncharakteristisch<br />
und bleibt in<br />
Abhängigkeit von der Widerstandskraft<br />
des befallenen Organismus<br />
entweder lokal begrenzt<br />
oder breitet sich weiter
aus. Es kann auch zur Abkapselung<br />
und Ausheilung kommen.<br />
Je nach erkranktem Organ<br />
treten Husten, Röcheln,<br />
Atemnot (Lungentuberkulose)<br />
oder Durchfall (Darmtuberkulose)<br />
auf, später magern die<br />
Tiere hochgradig ab. Die Losung<br />
ist stinkend und manchmal<br />
mit Blut durchsetzt. Daneben<br />
sind die Tiere matt,<br />
nehmen wenig Äsung/Futter<br />
auf und verfärben schlecht<br />
oder zeigen ein struppiges,<br />
glanzloses Haarkleid.<br />
Knotig-eitrige, oft verkalkte<br />
Veränderungen (Beispiele<br />
oben: Leber und Darmlymphknoten)<br />
müssen immer einen<br />
Tuberkuloseverdacht auslösen.<br />
Die Infektion verursacht<br />
weisslich-gelbe, trockene und<br />
bröckelige Entzündungsherde<br />
vorwiegend in Lymphknoten,<br />
Lunge, Leber, Milz<br />
und Darm sowie an Brust-<br />
und Bauchfell. Diese Entzündungsherde<br />
werden zumeist<br />
von Bindegewebe eingekapselt,<br />
es entstehen abszessartige<br />
Knoten. Man fi ndet auch<br />
die Lungen oder Darmlymphknoten<br />
hochgradig vergrössert<br />
und verkäst oder auch<br />
verkalkt («Knirschen» beim<br />
Anschneiden). Die Lymphknoten<br />
sind oft stärker verändert<br />
als das primär entzündete<br />
Knotig-eitrige,<br />
oft verkalkte<br />
Veränderungen<br />
(Beispiele: Leber<br />
und Darmlymphknoten)<br />
müssen<br />
immer einen<br />
Tuberkuloseverdacht<br />
auslösen.<br />
Organ, Lymphknoten können<br />
bis faustgross werden. Von<br />
den Innenorganen erkrankt<br />
beim Schalenwild in erster Linie<br />
die Lunge. Die meist auffällig<br />
veränderte Lunge enthält<br />
viele kleine oder wenige<br />
grosse tuberkulöse Herde. Von<br />
der Lunge kann die Tuberkulose<br />
auch auf das Rippenfell<br />
übergreifen, wobei dann das<br />
Krankheitsbild der sogenannten<br />
«Perlsucht» entsteht. Eine<br />
Sonderform ist die «Miliartuberkulose»<br />
(lat. milium = Hirse)<br />
der Lunge, bei der das<br />
ganze Organ mit kleinen hirsekorngrossen<br />
Knötchen durchsetzt<br />
ist. Auf der Schnittfl äche<br />
der Knoten sind eine zentrale<br />
Verkäsung und häufi g Verkalkung<br />
zu erkennen, verkäsende<br />
Einschmelzungsherde können<br />
zusammenfl iessen.<br />
Besonders beim Vorliegen<br />
knotiger Veränderungen in Organen<br />
und bei abgemagerten<br />
Stücken ist an Tuberkulose zu<br />
denken, diagnostische Schritte<br />
können aufklären und weiteren<br />
Schaden minimieren!<br />
«DAS SCHÖNSTE IST DIE ERWARTUNG -<br />
DAS SCHLIMMSTE IST DIE ENTTÄUSCHUNG.<br />
ABER OHNE BEIDES FEHLT DIE SPANNUNG.»<br />
Kaum ein Sport stellt so hohe Anforderung an die Ausrüstung wie die Jagd. Anstrengende<br />
und schweisstreibende Aktivitäten wechseln sich mit Wartezeiten<br />
ab. Ein Zusammenspiel von kalt und warm - von schnell und langsam - von nass<br />
und trocken. Eine Formel auf diese Gegensätze zu finden - das ist unser Ehrgeiz.<br />
Deshalb verwenden wir nur die neusten Technologien der Textil-Technik, und<br />
kombinieren sie mit über 30 Jahren Erfahrung aus der Bündner Hochwildjagd.<br />
Das Resultat sind kompromisslose Produkte auf technisch hohem Niveau. Aber<br />
wir wissen auch: <strong>Jäger</strong> ist man das ganze Jahr. Also muss unsere Bekleidung<br />
auch schön sein.<br />
MAIENSÄSS<br />
grösserer Jagdrucksack // leises und robustes Canvas Material // intergrierte Patenttasche<br />
// seitliche bedienbare Spektiv- und Fernglas-Taschen // intergrierte Regenhülle<br />
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BELLINZONA, GROSSI SPORT AG - BRIG-GLIS, BERG - UND SCHNEESPORTCENTER - BÜR-<br />
GLEN, IMHOLZ-SPORT AG - ENTLEBUCH-EBNET, FELDER JAGDSPORT - ERSTFELD, INDER-<br />
GAND SPORT - FILZBACH, MENZI SPORT - ILANZ, MENZLI SPORT - KLOSTERS, ANDRIST<br />
SPORT - KONOLFINGEN, BERGER SCHUHE & SPORT - LOCARNO, BELOTTI SPORT & MODE<br />
LUGANO, CASARMI SA - LUNGERN, WAFFENWERKSTATT MING - MARTIGNY, MAISON DU<br />
CHASSEUR - MÜNSTER, BACHER SPORT - MUOTATHAL, GWERDER SPORT - MÜSTAIR, GROND<br />
SPORT - POSCHIAVO, SALA SPORT S.A.T - SAAS-GRUND, FUN SPORT - SATTEL, SPORTSHOP<br />
AM GLEIS - SAVOGNIN, BANANAS - SCHATTDORF, EPP BRUNO SPORT - SION, DAYER G.<br />
ARMES SA - ST. MORITZ, HAUS DES JÄGERS - THUN, WAFFEN SCHÄRER - TRIMMIS, VALI SPORT<br />
AG - WEISSBAD, DÖRIG SPORT AG - WILER, KILY-SPORT - ZERMATT, BAYARD SPORT & FASHION<br />
ZOFINGEN, WILDI WAFFEN AG<br />
MENCO SVIZRA - RUESSENSTRASSE 6 - 6341 BAAR - TEL 041 769 72 20 - SALES@MENCO.CH<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 59<br />
Tierarzt
A<br />
B<br />
C<br />
60 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
A<br />
B<br />
C<br />
6<br />
A<br />
B<br />
C<br />
7<br />
8<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ADLER<br />
Die landläufig als «Adler» bezeichneten Greifvögel gehören verschiedenen<br />
zoologischen Gattungen an, unter denen vor allem der Fischadler eine<br />
Sonderstellung einnimmt. Die grössten und bekanntesten Arten (die auch<br />
als «Wappenvögel» zu Symbolen geworden sind) sind Stein- und Seeadler.<br />
Alle Adler haben ganzjährige Schonzeit und gehören zu den in ihrem Bestand<br />
bedrohten Vogelarten.<br />
Ordnen Sie die Abbildungen<br />
richtig zu!<br />
Welche Flügelspannweite erreicht<br />
der Steinadler?<br />
bis 1,5 m<br />
bis 2,0 m<br />
bis 2,5 m<br />
Steinadler<br />
Seeadler<br />
Fischadler<br />
Wer ist unser grösster Adler?<br />
Welche Grösse hat der Fischadler?<br />
grösser als Steinadler<br />
etwas grösser als Mäusebussard<br />
kleiner als Mäusebussard<br />
Welche Seeadler haben einen<br />
weissen Stoss?<br />
Welche Merkmale kennzeichnen<br />
den jungen Steinadler?<br />
hell gefleckter Bauch<br />
helle Flecken auf der Schwingen-Unterseite<br />
helle Zeichnung der Stoss-Unterseite<br />
9<br />
10<br />
A<br />
B<br />
C<br />
11<br />
A<br />
B<br />
C<br />
12<br />
13<br />
14<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Lässt sich bei den Adlern das Geschlecht<br />
am Gefieder erkennen?<br />
Welche der genannten Adlerarten<br />
sind in Europa in ihrem Bestand<br />
bedroht?<br />
Fischadler<br />
Steinadler<br />
Seeadler<br />
Welchen Lebensraum bean sprucht<br />
der Fischadler?<br />
Seen- und Flusslandschaften<br />
geschlossene Waldgebiete<br />
Hochgebirge<br />
Wie viele Brutpaare des Steinadlers<br />
gibt es ca. in der Schweiz?<br />
Welcher Adler ist ein ausgesprochener<br />
Zugvogel?<br />
Wann erreichen Stein- und Seeadler<br />
die Geschlechtsreife?<br />
mit 1 bis 2 Jahren<br />
mit 3 bis 4 Jahren<br />
mit 5 bis 6 Jahren<br />
Foto: Christoph Meier, Malans
15<br />
16<br />
A<br />
B<br />
C<br />
17<br />
A<br />
B<br />
C<br />
18<br />
A B C<br />
A<br />
B<br />
C<br />
19<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Wie lange dauert die Brutzeit?<br />
rund 14 Tage rund 3 Wochen rund 6 Wochen<br />
Wie viele Eier umfasst das Gelege des<br />
Steinadlers?<br />
immer nur 1 Ei<br />
2 Eier, selten 3<br />
3 bis 4 Eier<br />
Wo brüten Steinadler?<br />
in Felswänden<br />
selten auf Bäumen<br />
am Boden<br />
Wie jagt der Steinadler?<br />
Häufig paarweise; die Beute wird überwiegend<br />
am Boden geschlagen.<br />
Die Beute wird überwiegend in der Luft<br />
gegriffen.<br />
Das Beutetier wird von einer Ansitzwarte<br />
oder aus schwebendem Suchflug erspäht und<br />
überraschend angegriffen.<br />
Welche der folgenden Beutetiere<br />
kommen für den Steinadler in Betracht?<br />
Rehkitze, Schneehühner<br />
Hase, Murmeltier, Kleinsäuger<br />
Marder, Jungfuchs, Gamskitz<br />
Testlänge: 23 Aufgaben<br />
Testzeit: 15 Minuten<br />
Auswertung: 21 Fragen sehr gut<br />
18 Fragen ausreichend<br />
weniger ungenügend<br />
Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung<br />
mit freundlicher Genehmigung von<br />
Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH. (Vervielfältigung,<br />
Fotokopie und Nachdruck verboten!)<br />
Bezugsquellennachweis siehe Rub rik «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />
Seite 1, oben links.<br />
Antworten siehe Seite 55<br />
www.schweizerjaeger.ch<br />
20<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Welche besondere Anpassung an<br />
das Schlagen von Fischen zeigen die<br />
Fänge des Fischadlers?<br />
starke Befiederung bis zu den Zehen<br />
Schwimmhäute<br />
Wendezehe und besonders scharf<br />
gekrümmte Waffen<br />
21<br />
A<br />
B<br />
C<br />
22<br />
A<br />
B<br />
C<br />
23<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Welches sind die Haupt-<br />
beutetiere des Seeadlers?<br />
ausschliesslich Fische<br />
Wasservögel, kleinere Säugetiere<br />
(Kaninchen, Hase)<br />
Mäuse, Frösche, Jungvögel<br />
Sind Adler auch Aasfresser?<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 61<br />
Testen Sie Ihr Wissen<br />
Nein, sie schlagen nur lebende Beute.<br />
Nur der Steinadler nimmt<br />
ausnahmsweise Fallwild an.<br />
Stein- und Seeadler nehmen<br />
regelmässig Fallwild an.<br />
Welche Aussage über das Ver-<br />
halten des Fischadlers ist richtig?<br />
Der Rüttelflug ist häufig.<br />
Er jagt ausschliesslich von einer<br />
Ansitzwarte aus.<br />
Er taucht auch.
Bund und Kantone<br />
«Lernort Natur» in<br />
drei Sprachen online<br />
Die nationale Internetplattform<br />
für die Aus- und Weiterbildung<br />
zum Thema «Natur,<br />
Wild und Jagd» ist fertig. Soeben<br />
wurden neue Inhalte hinzugefügt<br />
und die französischen<br />
und italienischen Übersetzungen<br />
ins Netz gestellt. «Lernort<br />
Natur» (www.lernort-natur.ch)<br />
ist ein ausbaufähiges Portal<br />
von JagdSchweiz, das die Informationen<br />
aus den Kantonen,<br />
den Regionen und des<br />
Bundes sammelt und relevante<br />
Seiten zur Umweltbildung<br />
verlinkt. Die <strong>Jäger</strong>schaft wird<br />
in Zukunft zunehmend auch<br />
an ihrer Ausbildungskompetenz<br />
gemessen, weshalb auch<br />
dem Auftritt die nötige Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden<br />
muss.<br />
«Lernort Natur» ist auf drei<br />
Zielgruppen ausgerichtet: die<br />
<strong>Jäger</strong>schaft, die Schulen und<br />
die Medien. Einerseits werden<br />
Informationen und Dokumente<br />
für die Weiterbildung<br />
von <strong>Jäger</strong>n (z.B. Hundeausbildung,<br />
Schiesswesen) und für<br />
die Ausbildung von Jungjägern<br />
bereit gestellt. Die jagdlichen<br />
Kantonalverbände und<br />
-vereine erhalten als Dienstleistung<br />
von JagdSchweiz<br />
die Möglichkeit, ihre Ausbildungsunterlagen<br />
kostenlos auf<br />
«Lernort Natur» aufzuschalten.<br />
Im Bereich der Schule liegen<br />
Informationen für Jugendliche<br />
wie für Lehrpersonen<br />
vor. Schliesslich die Medienleute,<br />
die in Zukunft die Gelegenheit<br />
erhalten werden, sachliche<br />
Informationen über die<br />
Natur und die Jagd direkt von<br />
den <strong>Jäger</strong>n zu erhalten. Es ist<br />
Zeit, dass die <strong>Jäger</strong>schaft aktiv<br />
wird und ihrerseits Informationsveranstaltungen<br />
zu gesellschaftsrelevanten<br />
Themen anbietet.<br />
«Lernort Natur» ist in Zusammenarbeit<br />
mit ecomunicare.<br />
ch Sagl (www.ecomunicare.<br />
ch) entstanden, einer Firma<br />
aus Südbünden, die seit mehreren<br />
Jahren Erfahrungen mit<br />
62 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
internetbasierter Ausbildung<br />
sammelt. Bereits hat sich eine<br />
Optikfirma spontan bereit erklärt,<br />
ein Werbebanner auf der<br />
attraktiven Seite zu schalten.<br />
Die Plattform «Lernort Natur»<br />
ist beliebig ausbaubar, da<br />
die Verwaltung der Internetseiten<br />
leicht zu erlernen ist<br />
und durch mehrere Administratoren<br />
erfolgen kann. Der<br />
Zugang zu bestimmten Bereichen<br />
kann ausserdem passwortgeschützt<br />
werden, so dass<br />
Hinweistafeln für<br />
Schneeschuhpisten<br />
Wie wir bereits in der Juni-Ausgabe<br />
des «<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» berichten konnten,<br />
wurde das Projekt «Schneeschuh-Trail»<br />
im Oberwallis<br />
von der Stiftung Naturland unterstützt.<br />
Auf Initiative des Jagdvereins<br />
Diana des Bezirkes<br />
Brig und in Zusammenarbeit<br />
mit den zuständigen Wildhütern<br />
und Forstverantwortlichen<br />
wurde ein Konzept für<br />
Schnee schuh-Trails ausgearbeitet.<br />
Mittels Hinweistafeln<br />
auch vertrauliche oder kostenpflichtige<br />
Dokumente abgelegt<br />
werden können.<br />
Es könnten digitale Lehrunterlagen<br />
abgelegt werden,<br />
die sich – modular konzipiert<br />
– auch für die Ausbildung<br />
der Jungjäger eignen könnten<br />
(Grundmodule für alle, Vertiefungsmodule<br />
für die Profis).<br />
Die Produktion und der<br />
Vertrieb von Büchern und CDs<br />
sind bekanntlich teuer und arbeitsintensiv.<br />
Mit diesem System<br />
liesse sich die breit gefächerte<br />
Thematik rund um die<br />
Jagd in den verschiedenen<br />
Sprachen laufend ausbauen,<br />
ergänzen und aktualisieren.<br />
Ideen, ergänzende Infor-<br />
STIFTUNG NATURLAND<br />
und geführten Wanderungen<br />
wurden die Schneeschuhläufer<br />
«kanalisiert» und so die Wintereinstände<br />
des Wildes geschützt.<br />
Dieses Konzept wurde<br />
im vergangenen Winter von<br />
Brig Belalp Tourismus übernommen<br />
und mit Erfolg umgesetzt.<br />
Dabei wurde auch eine Beschilderung<br />
entwickelt, welche<br />
die Ruhegebiete des Wildes<br />
schützen soll. Nun hat sich<br />
die Stiftung Naturland mit den<br />
Projektverantwortlichen darauf<br />
geeinigt, dass diese Tafeln<br />
auch in anderen Gebieten<br />
zum Einsatz gebracht werden<br />
Mit Verbotstafeln werden die Schneeschuhläufer darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass das Betreten der Wildruhezonen nicht gestattet ist.<br />
mationen oder nötige Korrekturen<br />
zu «Lernort Natur»<br />
können an die Geschäftsstelle<br />
von JagdSchweiz (Tel. 081<br />
834 01 09, Fax 081 834 01 41,<br />
info@jagdschweiz.org) übermittelt<br />
werden. JagdSchweiz<br />
freut sich bereits jetzt auf die<br />
Zusammenarbeit mit den Mitgliedern<br />
und mit den Partnern,<br />
die eine Optimierung und einen<br />
kontinuierlichen Ausbau<br />
des internetbasierten Ausbildungsangebots<br />
ermöglichen<br />
wird.<br />
JagdSchweiz<br />
können. Den Interessierten<br />
stehen folgende Möglichkeiten<br />
offen:<br />
– Die Tafeln können beim<br />
gleichen Hersteller wie im<br />
Bezirk Brig bezogen werden.<br />
– Die Druckvorlagen können<br />
bei der Stiftung Naturland<br />
angefordert werden.<br />
Die Herstellung der Tafeln<br />
muss in diesem Fall selber<br />
organisiert werden.<br />
Gleichzeitig möchte die<br />
Stiftung Naturland einige<br />
Tipps für das Vorgehen bei<br />
solchen Beschilderungen abgeben:<br />
– Die Beschilderung sollte<br />
nicht im Alleingang durch<br />
eine Jagdgruppe oder einen<br />
Jagdverein erfolgen. Die<br />
Aktion muss mit der Wildhut<br />
und dem Grundbesitzer<br />
koordiniert werden. Ferner<br />
muss der Betreiber (Skigebiet<br />
/ Anbieter von Schneeschuh-Touren<br />
oder ähnlich)<br />
mit einbezogen werden.<br />
Dieser ist schlussendlich<br />
für die Sicherheit und den<br />
Unterhalt der Trails verantwortlich.<br />
– Es ist empfehlenswert, den<br />
Wintersportlern nebst den<br />
verbotenen Trails generell<br />
auch Routen anzubieten,<br />
welche die Wintereinstände<br />
nicht tangieren. Dies muss<br />
wiederum durch die Betreiber<br />
erfolgen.<br />
– Es macht Sinn, bei den vorgesehenen<br />
Standorten der
Die Warntafeln dienen dazu, dass die Schneeschuhläufer die markierten<br />
Routen nicht verlassen sollen.<br />
Verbotstafeln die vom Kanton<br />
festgelegten Wildruhezonen<br />
zu berücksichtigen.<br />
– Die Tafeln sollten unbedingt<br />
witterungsbeständig<br />
sein, so dass sie auch noch<br />
im Frühjahr lesbar sind.<br />
– Wenn Beschilderungen mit<br />
diesen Tafeln vorgenommen<br />
werden, so stehen diese<br />
vollumfänglich in der<br />
Verantwortung der Initianten.<br />
Die Stiftung Naturland<br />
ist lediglich behilfl ich bei<br />
der Beratung und der Materialbeschaffung,<br />
übernimmt<br />
jedoch keinerlei Verantwortung<br />
bei allfälligen Rechtsstreiten.<br />
Die Tafeln für den Schneeschuh-Trail<br />
auf der Belalp<br />
wurden bei der Makro Art AG<br />
in Grosswangen hergestellt.<br />
Mittels Digitaldruck wird eine<br />
Folie hergestellt, welche auf<br />
eine Aluminium-Sandwichtafel<br />
aufgezogen wird. Dies garantiert<br />
eine robuste Ausführung<br />
mit hoher Lebensdauer.<br />
Makro Art übernimmt für diese<br />
Ausführung eine Garantie<br />
von 4 Jahren.<br />
Die Kosten belaufen sich<br />
auf Fr. 52.– pro Stück (exkl.<br />
MWSt.). Hinzu kommt noch<br />
die Pauschale von Fr. 40.– pro<br />
Auftrag für die Datenübertragung<br />
(Einrichtkosten). Es<br />
lohnt sich somit, eine Sammelbestellung<br />
zu organisieren.<br />
Bei grösseren Bestellungen<br />
lässt der Hersteller noch<br />
über den Stückpreis mit sich<br />
diskutieren. Die Tafeln haben<br />
eine Grösse von 60x40 cm und<br />
sind bereits mit zwei Bohrungen<br />
versehen.<br />
Für Bestellungen melden<br />
sich Interessierte direkt bei<br />
der Makro Art AG: Urs Schirmer,<br />
Telefon 079 708 13 49,<br />
u.schirmer@makroart.ch<br />
Bei den Projektabwicklungen<br />
sollte auch der Frage der<br />
Verantwortung ein wesentliches<br />
Augenmerk geschenkt<br />
werden. Sobald jemand einen<br />
Schneeschuh-Trail anbietet<br />
oder beschildert, so ist er<br />
nach <strong>Schweizer</strong> Recht für die<br />
Sicherheit der Benutzer verantwortlich.<br />
Dieser Punkt<br />
muss genau geregelt werden,<br />
so dass es im Falle von Naturkatastrophen<br />
(Lawinen, Steinschlag,<br />
usw.) kein böses Erwachen<br />
gibt.<br />
Für diesen Fall wurde im<br />
Bezirk Brig mit den Betreibern<br />
der Schneeschuh-Trails<br />
eine Vereinbarung getroffen.<br />
Diese Vorlage kann ebenfalls<br />
bei der Stiftung Naturland bezogen<br />
und in anderen Projekten<br />
verwendet werden.<br />
Es besteht auch die Möglichkeit,<br />
mit dem Projektverantwortlichen<br />
im Bezirk Brig<br />
direkt Kontakt aufzunehmen<br />
und nach seinen Erfahrungen<br />
zu fragen: Louis Schmid, Präsident<br />
Jagdverein Diana des<br />
Bezirks Brig, Tel. 079 300 71<br />
03, schmid.louis@bluewin.ch<br />
Die Unterlagen (Druckvorlagen,<br />
Mustervertrag) können<br />
bei folgender Adresse angefordert<br />
werden: Stiftung<br />
Naturland, Othmar Käslin,<br />
Kirchweg 24, 6375 Beckenried,<br />
Telefon 041 619 20 40,<br />
o.kaeslin@szeno.ch<br />
Bei kaum einem Waffentyp ist das Gefühl des Schützen so entscheidend<br />
für den Erfolg wie bei Flinten. Die richtige Flinte überträgt<br />
das instinktive Deuten des Schützen in die Realität. Sie liegt<br />
ruhig im Anschlag, ist angenehm zu tragen und bietet ein hohes<br />
Maß an Sicherheit und Präzision. Rottweil-Flinten werden hinsichtlich<br />
dieser Kriterien strengstens überprüft und nur eine Flinte,<br />
die diesen Ansprüchen genügt, trägt den Namen Rottweil.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.rottweil-munition.de<br />
FLINTEN<br />
Bezug über den Fachhandel<br />
Importeur: Glaser Handels AG www.glaser-handels.ch
Bund und Kantone<br />
CH<br />
«Die Jagd als<br />
Schule des Masses»<br />
Delgiertenversammlung<br />
RevierJagd Schweiz<br />
In Sempach haben am 22.<br />
August über zweihundert<br />
Funktionäre und Freunde der<br />
<strong>Schweizer</strong> Revierjagd das hundertjährige<br />
Bestehen des Verbandes<br />
RevierJagd Schweiz<br />
und zugleich dessen Aufl ösung<br />
gefeiert. Bundesrat Moritz<br />
Leuenberger wertete den<br />
Anlass mit einer wegweisenden<br />
Rede auf. Er rief die <strong>Jäger</strong><br />
dazu auf, «die ewigen Jagdgründe<br />
zu sichern».<br />
Einstimmig genehmigte<br />
die DV des Verbandes Revier-<br />
Jagd Schweiz die Aufl ösung.<br />
Die Sektionen werden einzeln<br />
in den gestärkten Dachverband<br />
JagdSchweiz eintreten, der in<br />
Zukunft die systemunabhängige<br />
und sprachenübergreifende<br />
Stimme der rund 30 000<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> sein wird.<br />
Bundesrat Moritz Leuenberger ging<br />
auf die ökologischen Gleichgewichte<br />
und die Nachhaltigkeit ein und würdigte<br />
die Arbeit der <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>innen<br />
und <strong>Jäger</strong>: «Was Mass ist,<br />
zeigt uns die Jagd beispielhaft».<br />
64 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Über die defi nitive Verwendung<br />
des Verbandsvermögens<br />
(ca. 228 000 Franken minus Jubiläumskosten)<br />
entscheidet der<br />
als Liquidationskommis sion<br />
eingesetzte bisherige Vorstand<br />
bis zum Oktober.<br />
Werner Fluder, Präsident<br />
des Verbandes seit 2000, bezeichnete<br />
in seinem Grusswort<br />
in der jagdlich geschmückten<br />
Sempacher Festhalle am See<br />
die Aufl ösung des Verbandes<br />
als «einen Akt der radikalen<br />
Selbstbesinnung und Neuori-<br />
entierung. Die <strong>Jäger</strong> haben allen<br />
Grund dazu.» Jagd ist nicht<br />
mehr so gesellschaftsfähig wie<br />
früher. Sie ist zwar wirtschaftlich<br />
unbedeutend, aber «ein<br />
Randgebiet von hohem emotionalem<br />
Reizwert». Als wichtigste<br />
Herausforderungen der<br />
<strong>Schweizer</strong> Jagd im 21. Jahrhundert<br />
bezeichnete Fluder<br />
den intelligenten Umgang mit<br />
dem Problem der zurückkehrenden<br />
Grossraubtiere und die<br />
Fähigkeit, Wildbestände zu regulieren:<br />
den Rothirsch in den<br />
Bergen, das Schwarzwild im<br />
Mittelland. Fluder sagte wörtlich:<br />
«Die <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
werden in Zukunft auch da ran<br />
gemessen werden, wie sie mit<br />
den nicht jagdbaren Arten umgehen.<br />
Wer die Natur als unteilbares<br />
Ganzes begreift, wird<br />
sich für alle Lebewesen verantwortlich<br />
fühlen.»<br />
«Knutisierung» der Tierwelt<br />
verschleiert die wahren<br />
Probleme!<br />
Bundesrat Moritz Leuenberger<br />
enttäuschte die hohen<br />
Die Aufl ösung des Verbandes RevierJagd Schweiz erfolgte einstimmig. Eine Kommission von RevierJagd Schweiz soll<br />
über den Verwendungszweck des Verbandskapitals Vorschläge ausarbeiten.<br />
Erwartungen der gespannten<br />
<strong>Jäger</strong>gemeinde nicht, sondern<br />
legte einmal mehr eine Probe<br />
seiner brillanten und geistreichen<br />
Rhetorik ab – aber auch<br />
ein Muster für politische Sensibilität<br />
und Problemkenntnis.<br />
Er stellte die Jagd in grössere<br />
Zusammenhänge und wies auf<br />
die Folgen unseres Lebens-<br />
Dr. Thomas Petitjean, bisher Vizepräsident RJS, und Hanspeter Egli,<br />
Präsident der Sektion St. Gallen, wurden als Vertreter im Vorstand von<br />
JagdSchweiz für die DV 2010 vorgeschlagen.<br />
stils hin: Mit vordergründigen<br />
emotionalen Debatten um<br />
Grossraubtiere, Jagd usw. verdecken<br />
wir fundamentale Widersprüche.<br />
«Wir bestellen im<br />
Restaurant liebend gern Wild,<br />
doch vom Erlegen des Tieres<br />
wollen wir nichts wissen. Dass<br />
jährlich rund 8000 Rehe, 400<br />
Wildschweine und 800 Feldhasen<br />
von Autos angefahren<br />
und getötet werden, verdrängen<br />
wir gefl issentlich. Das romantische<br />
Getue um herzige<br />
Tierlein, diese ’Knutisierung’<br />
der Tierwelt verschleiert die<br />
wahren Probleme und verunmöglicht<br />
eine rationale Diskussion<br />
über vernünftigen und<br />
nachhaltigen Umweltschutz»,<br />
sagte Moritz Leuenberger in<br />
Sempach. Er brach eine Lanze<br />
für die Biodiversität, die<br />
in der Jagd längst verwirklicht<br />
sei. Und wörtlich: «Die<br />
gefährlichsten Wilderer sind<br />
die Wilderer an den Regenwäldern<br />
und am Klima. Die<br />
wirklich gefährlichen Wilderer<br />
sind wir alle.» Das Ökosystem<br />
basiere auf sehr vielen<br />
Gleichgewichten und auf dem<br />
Prinzip des guten Masses. <strong>Jäger</strong>,<br />
die die feinen Veränderungen<br />
des Gleichgewichts in der<br />
Natur als erste wahrnehmen,<br />
seien Garanten dieses Masses.<br />
«Was mass ist, zeigt uns die<br />
Jagd beispielhaft. Wenn wir<br />
über die Jagd nachdenken,<br />
sehen wir auch uns selber, unsere<br />
Geschichte, unsere Einstellung<br />
zu Tier und Umwelt<br />
und damit auch zur ganzen<br />
Welt.» Kari Lüönd<br />
Fotos: Josef Griffel<br />
Die ganze Rede von Bundesrat Moritz Leuenberger<br />
im Wortlaut: www.uvek.admin.ch/dokumentation/00476/00477/01702/index.html?lang=de<br />
Albert Stössel überbrachte die<br />
Grüsse des SPW und hob hervor,<br />
dass der Einheitsverband Jagd-<br />
Schweiz dank der guten Zusammenarbeit<br />
der Verbände zustande kam.
Lettre de la<br />
Romandie<br />
Zurück in der Schweiz.<br />
Je älter einer wird, es sei zugegeben,<br />
umso länger dauert<br />
die Zeit der Akklimatisation.<br />
Schnell die Spalten der<br />
Tageszeitungen durchfl iegen:<br />
Soso, Bundesrat Merz musste<br />
vor dem allmächtigen Ölbaron<br />
und Wüstensohn Khadafi den<br />
Bückling machen. Wohlstand<br />
will seinen Preis haben. Zwar<br />
weigerte sich der <strong>Jäger</strong> Tell<br />
(zumindest will es die Sage<br />
so), vor den Habsburgern den<br />
Hut zu lupfen. Mittlerweile<br />
müssen wir armen Bergler uns<br />
einmal mehr an allen Fronten<br />
mit dem Recht des Stärkeren<br />
auseinandersetzen, so scheint<br />
es.<br />
Zum Glück geht es bald los<br />
mit der Herbstjagd, dann hat<br />
man eine Weile Ruhe vor deprimierendenZeitungsmeldungen<br />
wie dieser: Im Wallis,<br />
nach dem dort bereits im<br />
November 2006 einer im Feuer<br />
liegen blieb, wurde im August<br />
2009 erneut ein Wolf geschossen.<br />
Muss das sein? Gibt<br />
es da wirklich keine anderen<br />
Methoden? Diese fragwürdige<br />
Formel, dem Wolf das Todesurteil<br />
auszusprechen, nachdem<br />
er so und so viele Schafe<br />
gerissen hat, sie hinterlässt bei<br />
mir ein ungutes Gefühl. Denn<br />
auch für die <strong>Jäger</strong>, die wir uns<br />
in Mitteleuropa infolge akuten<br />
Erklärungsnotstandes sowieso<br />
schwer tun, ist das ein<br />
Imageverlust. Erklären Sie einem<br />
modernen Stadtbewohner<br />
einmal den Unterschied zwischen<br />
der behördlichen Kugel<br />
oder dem Geschoss aus des<br />
<strong>Jäger</strong>’s Flinte. Der Wolf ist tot<br />
und es ist nur eine Frage der<br />
Zeit, bevor der nächste auf die<br />
Decke gelegt wird. Längst hat<br />
es sich im Wolfslager herum-<br />
FR<br />
GE<br />
VD<br />
JU<br />
NE<br />
gesprochen, dass jeder Hobby-<br />
Landwirt in der Eidgenossenschaft<br />
vom Bund Geld in den<br />
Sack gesteckt erhält, wenn er<br />
hinter dem Ferienhäuschen ein<br />
paar Schafe grasen lässt. Ab in<br />
die Schweiz, lachen die appeninnischen<br />
lupis canis und machen<br />
sich schnurstracks auf<br />
den Weg über den nächsten Alpenpass.<br />
Indes, sie haben nicht<br />
mit einem ihnen unbekannten<br />
Feind gerechnet: dem gnadenlosen<br />
schweizerischen Amtsschimmel.<br />
Im beliebten Zoo Garenne,<br />
unweit von Lausanne, ist das<br />
Luchsweibchen Bissule krankheitshalber<br />
gestorben. Gut,<br />
dass es sie gibt, die Tiergärten<br />
und Zoos. Bissule hinterlässt<br />
im gleichen Gehege ihren<br />
Bruder Moise sowie den<br />
achtjährigen Luchs Toundra.<br />
Was mich bangen lässt: Ist es<br />
wirklich bald soweit, dass wir<br />
die an und für sich einheimischen<br />
Wildtiere bald nur noch<br />
hinter Gittern bewundern dürfen?<br />
Ich fi nde es traurig, dass<br />
im Gespräch mit den meisten<br />
<strong>Jäger</strong>sleuten hierzulande<br />
eine solche Abneigung, ja,<br />
ein Hass besteht gegenüber<br />
Luchs und Wolf. In Einzelgesprächen<br />
erstaunt mich immer<br />
wieder die «potenzielle Mordbereitschaft»<br />
gewisser <strong>Jäger</strong>kollegen.<br />
Diese ballen schon<br />
einmal die Faust in der Hosentasche<br />
und erklären freimütig,<br />
dass sie den ihnen im<br />
Feld anlaufenden Luchs oder<br />
Wolf ohne zu zögern die Kugel<br />
antragen würden. Handelt<br />
es sich dabei ganz einfach um<br />
die von den Vorfahren überlieferte<br />
Angst vor dem «geifernden,<br />
mörderischen Wildtier»?<br />
Oder ist es wieder einmal die<br />
in der Schweiz ganz und gar<br />
unbeliebte Konkurrenz? Vergessen<br />
die <strong>Jäger</strong> nicht allzu<br />
schnell, dass ihnen trotz Anwesenheit<br />
einiger Prädatoren,<br />
bei weitem die gnadenloseste<br />
Regulatorenrolle zukommt.<br />
Ich bekunde etwelche Mühe<br />
mit dieser Mentalität. Sie erinnert<br />
mich zu sehr an jenen<br />
Vorfall, als ein Meuchelschütze<br />
ein absenderloses Paket an<br />
das Bundesamt für Natur und<br />
Landwirtschaft in Bern adressierte.<br />
Dessen Inhalt: Die Pfoten<br />
eines Luchses. Feig ist das,<br />
wenn sie mich fragen, und eines<br />
<strong>Jäger</strong>s nicht würdig.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
freue ich mich doppelt über<br />
das konstruktive Gespräch unseres<br />
Chefredaktors mit Exponenten<br />
der Pro Natura… (SJ,<br />
Juli 2009).<br />
Wenn Sie diese Zeilen lesen,<br />
ist die Herbstjagd in der<br />
Waadt bereits im Gange. Jene<br />
<strong>Jäger</strong>, welche im Lotterieverfahren<br />
einen Steinbock zugesprochen<br />
erhielten, heften sich<br />
dieser Tage an die Fährte des<br />
Wappentiers. Dann folgt die<br />
offene Jagd auf die Gämse in<br />
den Waadtländer Alpen. Bereits<br />
seit anfangs September<br />
darf der Waadtländer Nimrod<br />
dem Schwarzwild nachstellen:<br />
Fünf Monate Zeit, um<br />
die Jagd auf die Borstentiere<br />
erfolgreich zu gestalten. Dies<br />
als Folge landwirtschaftlichen<br />
Drucks und einer grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit<br />
mit den französischen <strong>Jäger</strong>n<br />
und dem Nicht-Jagd-Kanton<br />
Genf.<br />
stuckjohn@hotmail.com<br />
Missliebiges und Negatives fi nden Sie unter diesem Titel.<br />
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.<br />
Militante Tierschützer<br />
Fehlschuss<br />
Bereits jeder zehnte Extremismus-Fall in der Schweiz<br />
ist dem Tierschutz-Milieu zuzurechnen. Novartis-Chef<br />
Daniel Vasella ist in das Visier der Tierschützer geraten.<br />
Die Organisation Stop Huntingdon Animal Cruelty<br />
(SHAC) wird verdächtigt, das Grab von Vasellas Mutter<br />
geschändet zu haben und das Ferienhaus von Vasella<br />
im österreichischen Bach angezündet zu haben.<br />
Beim Bund sah man die Gefahr kommen:<br />
Bereits 2006 stufte der Dienst für Analyse und<br />
Prävention (DAP) – der <strong>Schweizer</strong> Inlandgeheimdienst –<br />
«Drohungen, aber auch Anschläge gegen Personen<br />
und Einrichtungen im Umfeld internationaler Pharma-<br />
und Chemieunternehmen», als «wahrscheinlich» ein.<br />
Das Knowhow für die Anschläge kommt aus dem Ausland.<br />
Oft sind es ausländische Aktivisten, die sich bei uns<br />
Organisationen wie der ALF, der Animal Liberation Front,<br />
anschliessen. Die ALF gilt als Schwesterorganisation<br />
der SHAC. Ausserdem versuchen die Extremisten,<br />
Kontakte zur linksextremen Szene aufzubauen.<br />
Tierschutzfanatiker sind eine Gefahr für die Öffentlichkeit<br />
und setzen mit ihren Aktionen andere Tierschutzorganisationen<br />
in ein falsches Licht.<br />
KG<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 65<br />
Bund und Kantone
Bund und Kantone<br />
AG<br />
Mit dem Abschluss des<br />
Jagdjahres hat die Sektion<br />
Jagd und Fischerei des aargauischen<br />
Departements Bau, Verkehr<br />
und Umwelt Bilanz gezogen.<br />
Die <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong><br />
haben gute Arbeit geleistet.<br />
Die Abschusszahl bei den<br />
Wildschweinen im Jagdjahr<br />
2008/2009 bestätigt, was sich<br />
bereits in der Zählperiode zuvor<br />
abzeichnete: Der Wildschweinbestand<br />
ist weiter angestiegen.<br />
Mit 1548 erlegten Sauen überfl<br />
ügelte die Jahresstrecke den<br />
bisherigen Rekordwert aus<br />
dem Jagdjahr 2003/2004 um<br />
rund 20 Prozent.<br />
Günstige Witterungsverhältnisse<br />
und ein gutes Nahrungsangebot<br />
dürften Gründe<br />
für das anhaltende Bestandswachstum<br />
sein. Der jagdliche<br />
Eingriff im Jagdjahr<br />
2007/2008 mit rund 1200 erlegten<br />
Sauen genügte offenbar<br />
nicht, um das Bestandswachstum<br />
zu bremsen. Dazu<br />
René Urs Altermatt, Leiter<br />
der Sektion Jagd und Fischerei:<br />
«Da mehr männliche als<br />
weibliche Wildschweine erlegt<br />
wurden, verfehlte der relativ<br />
hohe Abschuss des Vorjahres<br />
die erhoffte Wirkung,<br />
und der Bestand stieg weiter<br />
an. Jetzt erwarten wir aber<br />
Hochjagdpatente sind begehrt<br />
in Ausserrhoden. Heuer<br />
sind 53 solche Patente gelöst<br />
worden, und 45 Hochwildjäger<br />
trafen sich zur Vorbesprechung<br />
der Jagdsaison im Saal<br />
des Restaurants Rossfall. Der<br />
Präsident, Hanspeter Gantenbein,<br />
hatte vorgängig allen<br />
Mitgliedern das vierseitige<br />
Jagdreglement zustellen<br />
lassen, besprach Schritt für<br />
Schritt jedes einzelne Kapitel<br />
und leitete die Diskussion über<br />
die heiklen Punkte.<br />
66 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Jagdstatistik<br />
ausgewertet<br />
eine Trendumkehr, weil in der<br />
Berichtsperiode erstmals wieder<br />
deutlich mehr weibliche<br />
als männliche Wildschweine<br />
geschossen wurden. Das vermag<br />
das Bestandswachstum<br />
wohl vorübergehend etwas abzubremsen.»<br />
Die Schäden an<br />
landwirtschaftlichen Kulturen<br />
dürften so oder so bis Ende<br />
2009 den bisherigen Höchstwert<br />
von 610000 Franken<br />
egalisieren oder übertreffen,<br />
kamen doch bis Ende Juni bereits<br />
über 400000 Franken zur<br />
Auszahlung.<br />
René Altermatt ist trotzdem<br />
zuversichtlich: «Wir dürfen<br />
feststellen, dass die regionalen<br />
Arbeitskreise im Rahmen<br />
des laufenden Projekts zur<br />
Verbesserung der Verhütungsmassnahmen<br />
in besonders<br />
betroffenen Regionen den<br />
Herausforderungen des Wildschweinmanagementszunehmend<br />
effi zienter begegnen.<br />
Nur so haben wir eine Chance,<br />
den schlauen Rottentieren<br />
einen Schritt voraus zu sein<br />
und die Schadensumme gesamtkantonal<br />
zu stabilisieren,<br />
beziehungsweise zu reduzieren.»<br />
Eine erste Auswertung<br />
der bisherigen Erfolgskontrolle<br />
im Rahmen des Projekts ist<br />
Ende 2009 zu erwarten.<br />
AR<br />
Vorbereitung<br />
auf erfolgreiche Jagd<br />
Kerngebiet<br />
Urnäsch–Hundwil<br />
Bei einer so grossen Zahl<br />
von <strong>Jäger</strong>n in einem begrenzten<br />
Gebiet ist es besonders<br />
wichtig, dass sich alle diszipliniert<br />
an die Abmachungen<br />
halten. Das Kerngebiet der<br />
Hochjagd umfasst die südwestlichen<br />
Teile der Gemeinden<br />
Urnäsch und Hundwil.<br />
Die Strasse Bächli-Schönau-<br />
Urnäsch-Chronbach bildet die<br />
nördliche Grenze bis nach Innerrhoden.<br />
Urs Dörig, rechts, zeigt seinem Jagdkollegen Sepp Keller die Trophäe des<br />
Knopfspiessers.<br />
Der Gamsbestand ist in der<br />
letzten Zeit stark zurückgegangen.<br />
Darum sind nur wenige<br />
Tiere im Kerngebiet, und<br />
da ausschliesslich westlich<br />
der Rossfallstrasse zum Abschuss<br />
frei gegeben wurden,<br />
nämlich vier über acht Jahre<br />
alte Böcke. Ausserhalb des<br />
Kerngebiets können in allen<br />
drei Bezirken sieben bis neun<br />
Gämsen, davon höchstens drei<br />
Böcke erlegt werden. Im ganzen<br />
Kantonsgebiet dürfen die<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> nur je<br />
eine Gams erlegen. Dabei haben<br />
sie darauf zu achten, dass<br />
die Altersgrenzen der jagdbaren<br />
Tiere eingehalten und führende<br />
Geissen und Kitze geschont<br />
werden müssen.<br />
Andrang auf der Hirschjagd<br />
Weil nur wenige Gämsen<br />
geschossen werden können,<br />
werden als Folge davon mehr<br />
<strong>Jäger</strong> auf der Rotwildjagd anzutreffen<br />
sein. Deshalb ist es<br />
besonders wichtig, dass sich<br />
alle an die bekannten Sicherheitsvorschriften<br />
halten, damit<br />
Unfälle vermieden werden<br />
können. Die Jagdkommission,<br />
die zuständig ist für die Festlegung<br />
der Abschussquoten,<br />
hat für das Kerngebiet 24 bis<br />
27 Stück Rotwild frei gegeben,<br />
mehr als vom Hochjagdverein<br />
vorgeschlagen wurde.<br />
Im übrigen Kantonsgebiet ist<br />
der Abschuss frei. Damit möglichst<br />
viele <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong><br />
einmal die Gelegenheit erhalten,<br />
einen Geweihträger zu<br />
erlegen, ist pro <strong>Jäger</strong> nur ein<br />
Hirschstier frei gegeben. Wer<br />
Foto: Hans Hürlemann<br />
im vergangenen Jahr einen<br />
solchen erlegt hat, muss heuer<br />
pausieren und sich auf das<br />
Kahlwild beschränken. Und<br />
da sollten sich die Schützen<br />
an Jungtiere halten, Kälber<br />
und Schmaltiere, das sind einjährige<br />
weibliche Tiere. Auf<br />
den Abschuss von Kühen soll<br />
möglichst verzichtet werden.<br />
Vor Antritt der Jagd haben<br />
sich alle über den Stand des<br />
Abschusses zu erkundigen,<br />
am Anschlagkasten beim Säntisblick<br />
in Urnäsch oder beim<br />
Präsidenten. Nach erfolgreicher<br />
Jagd müssen die erlegten<br />
Tiere dem Präsidenten Hanspeter<br />
Gantenbein gemeldet<br />
und Wildhüter Roland Guntli<br />
vorgewiesen werden.<br />
Jagdleiter René Büchel<br />
machte darauf aufmerksam,<br />
dass bei den drei Drück- oder<br />
Treibjagden besonderes Augenmerk<br />
auf die Sicherheit aller<br />
Teilnehmer zu richten sei,<br />
logischerweise wie bei der<br />
freien Jagd auf einen einwandfreien<br />
Kugelfang, und vor allem<br />
auf die Signalwesten für<br />
die Treiber und die orangen<br />
Hutbänder der <strong>Jäger</strong>innen und<br />
<strong>Jäger</strong>.<br />
Ein Knopfspiesser<br />
Urs Dörig brachte eine interessante<br />
Trophäe mit, die auch<br />
Laien zeigt, was unter einem<br />
Hegeabschuss zu verstehen ist.<br />
Es handelt sich um das Haupt<br />
eines zweijährigen männlichen<br />
Hirsches, der offenbar bei einem<br />
Unfall mit einem Auto am<br />
Kopf so verletzt wurde, dass<br />
sich die Geweihstangen nicht
ichtig entwickeln konnten.<br />
Tiere mit solchen Missbildungen<br />
nennt man Knopfspiesser,<br />
weil sich anstelle des Geweihs<br />
nur verkrüppelte Knoten gebildet<br />
haben, eine sehr seltene<br />
Erscheinung. Der Spiesser<br />
wog nur gerade 60 Kilo, ein<br />
weiterer Hinweis darauf, dass<br />
er sich nach dem Unfall nicht<br />
mehr richtig erholt hat. Tiere<br />
mit Krankheiten oder Missbildungen<br />
und so genannte Kümmerer,<br />
die sich nicht recht ent-<br />
wickeln, sollen in erster Linie<br />
geschossen werden.<br />
Zum Schluss des Abends<br />
lud Sepp Keller, Herisau, der<br />
ebenfalls Mitglied im Hochjagdverein<br />
ist, zu einem hervorragend<br />
gestalteten Film ein<br />
mit dem Titel «Wunder Natur<br />
in vier Jahreszeiten». Dieser<br />
Teil des Abends war öffentlich<br />
und wurde von erfreulich vielen<br />
Gästen besucht.<br />
Hans Hürlemann<br />
<strong>Jäger</strong>messe des<br />
Patentjägervereins<br />
AI<br />
Oberhalb von Eggerstanden<br />
bei Appenzell, mitten im Wald,<br />
liegt die Kapelle «Maria Hilf<br />
zum Bildstein». An diesem<br />
idyllischen Ort lud der Patentjägerverein<br />
I.Rh. anfangs Juli<br />
die Bevölkerung ein, gemeinsam<br />
eine <strong>Jäger</strong>messe zu feiern.<br />
Im Gegensatz zu den Vorjahren<br />
konnten heuer die Jagdhornbläser<br />
«Freiheit» nicht<br />
teilnehmen. Spontan erklärte<br />
sich der Jodlerclub Teufen bereit,<br />
den von Pfarrer Stephan<br />
Guggenbühl zelebrierten Gottesdienst<br />
musikalisch zu untermalen.<br />
Auch wenn das Wetter nicht<br />
ganz mitspielte, waren die<br />
zahlreichen Sitzplätze schon<br />
früh besetzt. Später eingetroffene<br />
Besucher folgten der<br />
Messe stehend oder auf dem<br />
Waldboden sitzend. Nach dem<br />
Die <strong>Jäger</strong>messe lockte eine grosse Schar zur Wald-Kapelle.<br />
Kirchgang fanden sich Nichtjäger<br />
und <strong>Jäger</strong> bei Wurst,<br />
Brot und Trank. Bis in die frühen<br />
Abendstunden blieb die<br />
gemütliche Gesellschaft sitzen,<br />
von den Jodlern mit ihren<br />
Liedern immer wieder aufs<br />
Treffl ichste unterhalten.<br />
Der Patentjägerverein I.Rh.<br />
bedankt sich ganz herzlich bei<br />
allen, die zu diesem gelungenen<br />
und gemütlichen Sonntag<br />
beigetragen haben, allen<br />
voran bei Pfarrer Stephan<br />
Guggenbühl und dem Jodlerclub<br />
Teufen, aber auch bei<br />
der Messmerin und der HolzkorporationSteinegg-Eggerstanden<br />
für die Benützung der<br />
Kapelle, der Scheidweg-Garage<br />
AG für die Benutzung des<br />
Busses, und allen übrigen Helferinnen<br />
und Helfern.<br />
Urs Koster<br />
Wildspezialitäten und Murmeli-Kräutersalbe<br />
Blattschuss<br />
Durch Zufall sind sich Andreas Schmid und Ruedi<br />
Widmer anlässlich einer Messe in München begegnet.<br />
Andreas Schmid als Messestandbetreiber und Ruedi<br />
Widmer als Wirt des Posthotels Rössli in Gstaad<br />
verstanden sich sofort und so entstand spontan die Idee,<br />
gemeinsam etwas anzubieten. Eine erste Ausstellung mit<br />
Wildtieren, Informationen über die Jagd und die<br />
Verwertung von Wild wurde durchgeführt. Das positive<br />
Echo spornte an und der Grundstein für eine langfristige<br />
Zusammenarbeit war gelegt. Andreas Schmid nutzt den<br />
belebten Platz vor dem Posthotel Rössli für seinen<br />
Marktstand, während im Posthotel von Ruedi Widmer<br />
Wildköstlichkeiten angeboten werden.<br />
Am 24. Oktober und am 7. November 2009 ist es wieder<br />
soweit und im Posthotel Rössli wird Wild am Buffet<br />
angeboten. Interessierte können sich direkt beim<br />
Posthotel Rössli, Promenade, 3780 Gstaad, unter der<br />
Telefonnummer 033 748 42 42 anmelden.<br />
Ebenso ist Andreas Schmid mit seinem Stand vor Ort<br />
und bietet Wildprodukte, sowie seine beliebten Murmeli-<br />
Kräutersalben an. Interessierten gibt er gerne Auskunft<br />
über Jagd, Wildverwertung etc. Natürlich besteht<br />
auch die Möglichkeit, im «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>», der<br />
Fachzeitschrift für <strong>Jäger</strong>, zu schnuppern.<br />
Für die Murmeli-Kräutersalben und Öle werden<br />
jährlich grössere Mengen von Wildtierfetten benötigt.<br />
Diese werden ausschliesslich in der Schweiz bezogen.<br />
Interessierte <strong>Jäger</strong>, die Murmeltier-Öl oder Gämsfett<br />
verkaufen wollen, können sich bei der<br />
AS Alpenprodukte GmbH, Tel. 033 671 29 48, melden.<br />
Weitere Infos unter: AS Alpenprodukte GmbH, www.murmeli-kraeutersalbe.ch<br />
Ruedi und Eliane Widmer und Andreas Schmid<br />
vor dem Posthotel Rössli und dem Verkaufsstand.<br />
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten.<br />
Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 67<br />
Bund und Kantone
Bund und Kantone<br />
BE<br />
... eine ungewohnte Art zu<br />
zählen. Gewohnt sind wir die<br />
Zahlenreihe Zwei – Vier –<br />
Sechs. Nach einem ersten Versuch<br />
mit einem Tag im Jahre<br />
2007, mit drei Tagen im Jahre<br />
2008, konnte die Confrérie<br />
St Hubert du Grand-Val (Region<br />
Moutier im Berner Jura)<br />
während fünf Tagen den Ferienpass<br />
(Passeport-vacances du<br />
Jura bernois) anbieten. Das Interesse<br />
daran war enorm hoch<br />
und das Angebot entsprechend<br />
rasch ausgebucht.<br />
Auf dem Montagne de Mou-<br />
68 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Eins –<br />
Drei – Fünf...<br />
tier, sowie auf den Höhen über<br />
Eschert und auf dem Mont<br />
Raimeux, wurde den Kindern<br />
die Gelegenheit geboten, die<br />
Geheimnisse unserer einheimischen<br />
Tierwelt zu entdecken.<br />
Fuchs, Gams, Reh und<br />
deren Spuren gab es zu entdecken<br />
und zu erfahren. Ein Erlebnis,<br />
das die Kinder dank<br />
den <strong>Jäger</strong>n Philippe Dumont<br />
aus Moutier, Fritz Schluep aus<br />
Eschert und René Kaenzig aus<br />
Crémines (Präsident der Confrérie)<br />
während dieser Woche<br />
erleben konnten.<br />
Das Ferienpassangebot der Confrérie St Hubert du Grand-Val erfreute sich<br />
grosser Beliebtheit.<br />
GL<br />
Auf Einladung des Glarner<br />
Jagdvereins (GJV) nahmen am<br />
14. August 2009 Regierungsrat<br />
Röbi Marti, Vorsteher des<br />
Departements Bau- und Umwelt,<br />
und Jagdverwalter Christoph<br />
Jäggi am traditionellen<br />
Vorstands- und Funktionärencup<br />
im Jagdstand Aeschen im<br />
Oberseetal teil.<br />
Der GJV offeriert seinen<br />
Mitgliedern im vereinseigenen<br />
Stand die Möglichkeit<br />
Treffsicherer<br />
Regierungsrat<br />
zur gründlichen Ausbildung<br />
im jagdlichen Schiessen. An<br />
acht Trainingstagen und am<br />
Vereinsjagdschiessen können<br />
sich <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong><br />
auf den Anlagen für Tontauben,<br />
laufenden Hasen sowie<br />
im 100-m-Kugelstand die für<br />
eine ethische Ausübung der<br />
Jagd notwendigen Fertigkeiten<br />
aneignen.<br />
Die am Vorstands- und<br />
Funktionärencup den Jagd-<br />
schützen gestellte, realitätsnahe<br />
Aufgabe erwies sich als<br />
nicht ganz einfach: 6 verschiedene<br />
Scheiben (Gams, Mungg<br />
mit Kopfziel, Keiler, Fuchs,<br />
Reh und Hirsch), Distanzen<br />
von 100 bis 165 m, keine Probeschüsse.<br />
Regierungsrat Röbi Marti,<br />
der erstmals ein solches Programm<br />
absolvierte (und erst<br />
noch mit einem geliehenen<br />
Gewehr), beeindruckte die <strong>Jäger</strong><br />
mit seiner Treffsicherheit,<br />
war seinerseits aber auch angetan<br />
von der Seriosität und<br />
Schiessfertigkeit von Vorstandsmitgliedern<br />
wie Funktionären<br />
und konnte sich erst<br />
noch davon überzeugen, dass<br />
auch sein Jagdverwalter ins<br />
«Schwarze» zu treffen weiss.<br />
Der Jagdlehrgang 2008–09<br />
ist mit der theoretischen Prüfung<br />
Ende Juni 2009 zu Ende<br />
gegangen. Voraussetzung für<br />
die Zulassung zur Prüfung<br />
waren mit dem Lehrgang viele<br />
Pfl ichtstunden in den Fächern<br />
Jagdrecht, Jagdkunde,<br />
Wildkunde, Waffenkunde sowie<br />
Hundehaltung sowie der<br />
Nachweis der erfolgreichen<br />
praktischen Schiessprüfung.<br />
10 von den 12 zur Prüfung<br />
angetretenen Lehrgänger haben<br />
die Theorie-Prüfung mit<br />
teils sehr guten Resultaten erfolgreich<br />
abgeschlossen. Ihnen<br />
sei an dieser Stelle ganz<br />
herzlich gratuliert.<br />
In der Prüfungsvorbereitung<br />
hat sich gemäss ihren eigenen<br />
Aussagen bewährt, dass<br />
sie sich mehrheitlich gemeinsam<br />
und in Lerngruppen auf<br />
die Prüfung vorbereitet haben.<br />
Es ist erfreulich, dass mehrere<br />
der erfolgreichen Prüfl inge<br />
auch dem Glarner Jagdverein<br />
beigetreten sind.<br />
An dieser Stelle danke ich<br />
den Kursleitern Hans Oeler,<br />
Hans Zopfi sowie Fritz Marti<br />
mit all ihren Helfern für ihre<br />
Die Rangliste<br />
1. Engelbert Mächler und<br />
Franz Ruoss, 60,1; 2. Rolf<br />
Schwitter, 59,4; 3. Reto Oeler,<br />
58,2; 4. Alexander Kubli, 57,2;<br />
5. Alfred Oswald und Sepp<br />
Schwitter, 57,1; gefolgt von<br />
einer Reihe weiterer Schützen<br />
mit sehr guten bis ansprechenden<br />
Leistungen.<br />
Im Namen des Vorstands<br />
des GJV bedanke ich mich bei<br />
Regierungsrat Röbi Marti für<br />
sein Interesse am jagdlichen<br />
Schiessen im Glarner Jagdverein,<br />
bei allen Funktionären<br />
für ihre Mithilfe während der<br />
vergangenen – erneut unfallfrei<br />
verlaufenen – Saison und<br />
wünsche allen <strong>Jäger</strong>innen und<br />
<strong>Jäger</strong>n für die kommende Jagd<br />
guten Anblick und «Jeger’s<br />
Glügg».<br />
Alexander Kubli, Präsident<br />
Glarner Jagdverein<br />
10 erfolgreiche<br />
Jagdlehrgänger<br />
grosse Arbeit innerhalb des<br />
Jagdlehrganges. Schon seit<br />
Jahren bereiten sie die Prüflinge<br />
immer wieder mit grossem<br />
Engagement und durch<br />
hohes Fachwissen intensiv auf<br />
die Prüfungen vor. Dass sie in<br />
diesem Jahr von den erfolgreichen<br />
Prüfl ingen zu einem<br />
Abschluss-Aser eingeladen<br />
wurden, hat sie wohl gleichermassen<br />
überrascht wie auch<br />
gefreut.<br />
Für die bevorstehende Jagdzeit<br />
wünsche ich den Jungjägern<br />
in ihrem ersten Jagdjahr<br />
guten Anblick, erfolgreiche<br />
und in Erinnerung bleibende<br />
Jagdtage und gut Schuss.<br />
Möge bereits das erste Jagdjahr<br />
ihnen allen Weidmanns-<br />
Glück bringen.<br />
Reto Oeler,<br />
Obmann Jagdlehrgang
GR<br />
Schafrisse in<br />
Seewis im Prättigau<br />
In den letzten Julitagen sind<br />
in einer Schafherde im Gebiet<br />
der Schesaplana mehrere gerissene<br />
Schafe aufgefunden worden.<br />
Insgesamt wurden 9 Tiere<br />
registriert, 4 davon mussten<br />
von ihren schweren Bissverletzungen<br />
erlöst werden. Bereits<br />
ein Tag darauf wurden im<br />
Grenzgebiet zu Österreich erneut<br />
3 gerissene Schafe gefunden.<br />
Die Alp Vals auf Gebiet der<br />
Gemeinde Seewis wird von<br />
rund 500 Schafen bestossen.<br />
Die Herde wird von einem<br />
versierten Schafhirten unter<br />
Mithilfe von zwei Hütehunden<br />
betreut.<br />
Wie mittlerweile bekannt<br />
wurde, waren bereits anfangs<br />
Juli nördlich der Drusenfl uh,<br />
auf einer in Österreich gelege-<br />
nen Schafalp, jedoch nahe der<br />
<strong>Schweizer</strong> Grenze, 8 gerissene<br />
Schafe festgestellt worden.<br />
Als Verursacher der Schafrisse<br />
kommt ein Wolf durchaus in<br />
Frage. Es ist möglich, dass ein<br />
Zusammenhang zwischen einem<br />
im vergangenen Frühjahr<br />
gefundenen Wolfskot auf dem<br />
Äbigrat, Maienfelder Alp und<br />
dem Verursacher der Schafrisse<br />
im Rhätikon besteht. Vor<br />
Ort wurden Schutzmassnahmen<br />
eingeleitet, ebenso wurde<br />
der Kontakt zu den für den<br />
Herdenschutz verantwortlichen<br />
Fachstellen aufgebaut.<br />
Amt für Jagd und Fischerei<br />
Graubünden<br />
Auskunft: Dr. Georg Brosi, Amt für Jagd und<br />
Fischerei, Tel. 081 257 38 92. Hannes Jenny,<br />
Wildbiologe, Amt für Jagd und Fischerei, Tel. 081<br />
257 38 92<br />
Kapitale Trophäen<br />
Rehbock<br />
Gross ist die Freude, wenn<br />
ein Bock mit kapitalen Trophäen<br />
erlegt werden kann, wohlwissend,<br />
dass Hegeabschüsse<br />
für die Entwicklung einer<br />
Population von grosser Bedeutung<br />
sind. Der «<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» bietet den Service der<br />
Trophäenbewertung weiterhin<br />
an. Mit Ruedi Suter, Muotathal,<br />
und Röbi Nigg, Gersau,<br />
konnten dafür zwei anerkannte<br />
Juroren gewonnen werden.<br />
Damit die Bewertung transparent<br />
wird und die Leserschaft<br />
daraus lernen kann, publizieren<br />
wir jeweils das Bewertungsblatt<br />
mit Foto.<br />
Wenn Sie eine Trophäe bewerten<br />
lassen wollen, schicken<br />
Sie diese gut verpackt und<br />
eingeschrieben an: Ruedi Suter,<br />
Schützenstrasse 5, 6436<br />
Muota thal.<br />
Notieren Sie neben Ihrem<br />
Namen diejenigen Angaben,<br />
die Sie auf dem Bewertungs-<br />
blatt erwähnt haben wollen.<br />
Bei grossen Trophäen und<br />
Voll prä pa raten vereinbaren Sie<br />
mit Ruedi Suter einen Termin<br />
(Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung<br />
inkl. Rücksendung<br />
der Trophäe und detailliertes<br />
Bewertungsblatt mit Foto kostet<br />
Fr. 40.–. Bitte diesen Be-<br />
Am 8. August 2009 fand im<br />
Berg- und Schneesportcenter<br />
in Gamsen der 1. Walliser <strong>Jäger</strong>tag<br />
statt.<br />
Ab 09.00 Uhr fanden unzählige<br />
<strong>Jäger</strong> und Interessierte<br />
den Weg nach Gamsen. Bereits<br />
vor dem Geschäft wurden<br />
die Besucher freundlich mit<br />
einem Bäcker-Konditor-Wa-<br />
trag beilegen. Die Veröffentlichung<br />
im «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />
geschieht nach der Reihenfolge<br />
der Eingänge.<br />
Erleger: Bruno Rölli, Luthern Bad LU<br />
Datum: 18. Oktober 2008 «Sonnseiten-Bock»<br />
Messung Durchschnitt Faktor Punkte<br />
Stangenlänge links 23.0 cm<br />
rechts 23.4 cm<br />
23.2 x 0.5 11.600<br />
Gewicht 285.2 g x 0.1 28.520<br />
Gehörnvolumen 110.8 ccm x 0.3 33.240<br />
Auslage 14.7 cm 63.4% 4.000<br />
Beim Gewicht wurden 10 g wegen leicht zu grossem Schädel und Trocknungszeit abgezogen<br />
Farbe 0–4 P. 3.000<br />
Perlung 0–4 P. 2.000<br />
Rosen 0–4 P. 2.000<br />
Spitzen der Enden 0–2 P. 1.500<br />
Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. 2.000<br />
Abzüge 0–5 P. 1.500<br />
Gesamtsumme 86.360<br />
Eine grosse Schar von <strong>Jäger</strong>n und Interessierten folgte der Einladung nach<br />
Gamsen.<br />
VS<br />
1. Walliser<br />
<strong>Jäger</strong>tag<br />
gen begrüsst und die kochenden<br />
Männer von Ernen waren<br />
schon früh morgens am Rühren<br />
der Polenta für den dazupassenden<br />
Hirschpfeffer. Auch<br />
die Kids fanden schnell den<br />
Weg zum grossen Vaude-Kletterturm.<br />
Im Geschäft bezauberte<br />
Wildmaler Marcel Moser einmal<br />
mehr mit seinen realistisch<br />
gemalten Wild-Bildern<br />
die Besucher. Aber auch Scherenschnittkunst<br />
der einheimischen<br />
Künstlerin Elisabeth<br />
Imhof wurde bestaunt und gekauft.<br />
Kurz vor der Jagdzeit<br />
waren natürlich auch die optischen<br />
Geräte wie Feldstecher,<br />
Distanzmesser und ebenso die<br />
Waffen gefragt. Die <strong>Schweizer</strong><br />
Jagdbekleidungs-Marke<br />
Menco Svizra konnte auch in<br />
diesem Jahr mit ein paar interessanten<br />
Neuigkeiten die <strong>Jäger</strong>schaft<br />
begeistern.<br />
Nach dem tollen Mittagessen<br />
der kochenden Männer von<br />
Ernen wurde um 16.30 Uhr die<br />
Verlosung eines Steingeissabschusses<br />
durchgeführt. Der<br />
von der Firma Optilink AG /<br />
Bushnell aus Biel gesponserte<br />
Abschuss wurde vom Lötschentaler<br />
Alex Rieder aus<br />
Wiler gewonnen.<br />
Die erste Ausgabe des 1.<br />
Walliser <strong>Jäger</strong>tages war für<br />
die Besucher, Aussteller und<br />
das Berg- und Schneesportcenter<br />
ein voller Erfolg. Der<br />
Organisator sieht mit Freude<br />
der zweiten Ausgabe entgegen,<br />
welche voraussichtlich<br />
am 7. August 2010 stattfi nden<br />
wird. Daniel Grichting<br />
Bilder vom 1. Walliser <strong>Jäger</strong>tag können unter<br />
www.bergsportcenter.ch angeschaut werden.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 69<br />
Bund und Kantone
Bund und Kantone<br />
Standartenweihe der<br />
Diana Mettelhorn<br />
Wo eine Standarte auftaucht,<br />
vermittelt diese ein<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
Gleichgesinnte versammeln<br />
sich, um in Freundschaft<br />
einen Anlass zu begehen oder<br />
um Abschied von einem der<br />
ihren zu nehmen.<br />
Die ersten obenausschwingenden<br />
Standarten standen<br />
schon in der Antike in Gebrauch<br />
und markierten Sammelplätze<br />
(Standorte) für<br />
Leute, die gleiche Interessen<br />
vertraten oder vertreten mussten.<br />
Die Diana Mettelhorn (Zermatt,<br />
Täsch und Randa) fasste<br />
nach 37 Jahren den Entschluss,<br />
ZG<br />
Am Montag, 17. August,<br />
fand kurz vor Beginn der<br />
Jagdsaison ein Wildverwertungskurs<br />
des Zuger Jagdlehrgangs<br />
statt. Neu sind wichtige<br />
und einmalige Kurse, wie dieser<br />
Pfl ichtkurs, für alle Teilnehmer<br />
obligatorisch. Da die<br />
Schlachtanlage Walterswil zur<br />
Zeit umgebaut wird, fand dieser<br />
Kurs auf dem Bauernhof<br />
Hintermoos in Alosen statt.<br />
Mit einigen Improvisationen<br />
verstanden es der Instruktor<br />
Wildkunde, Peter Schön,<br />
und Metzger Bruno Meier,<br />
die grundlegendsten Elemente<br />
dieses wichtigen Faches<br />
den Teilnehmern mitzugeben.<br />
An von den Wildhütern be-<br />
70 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
ein neues Banner anzuschaffen.<br />
Wind, Wetter und Altersschwäche<br />
liessen das erste Hoheitszeichen<br />
von 1971 in den<br />
Ruhestand treten. Eine neue<br />
Standarte sollte am 12. Juni<br />
2009 die alte ersetzen. Ni cole<br />
Perren-Bayard und Roger Zuber<br />
nahmen die grosse Ehre<br />
wahr, die Fahnenpatenschaft<br />
zu übernehmen und in den Annalen<br />
der Diana verewigt zu<br />
werden. Einem ungeschriebenen<br />
Brauch zufolge wird das<br />
Banner anlässlich eines Gottesdienstes<br />
geweiht und alle<br />
unter diesem Zeichen Versammelten<br />
dem Schutz Gottes<br />
empfohlen. Die Einladung zu<br />
Pfl ichtkurs<br />
Wildverwertung<br />
reitgestelltem Fallwild wurde<br />
das Ausweiden, aus der Decke<br />
schlagen und die Wildbretverwertung<br />
mit vielen wichtigen<br />
Tipps 1:1 demonstriert. Anschliessend<br />
konnten die Jagdlehrgänger<br />
das Gelernte selber<br />
ausprobieren.<br />
Nach getaner Arbeit wurden<br />
die Kameradschaft und<br />
auch die Weidmannssprache<br />
gepfl egt! Bis in die Nacht<br />
wurde beim offerierten Kaffee<br />
über die neuen Eindrücke diskutiert!<br />
Besten Dank den beteiligten<br />
Personen für ihre Arbeit!<br />
Alfred Meier, Präsident<br />
ZKPJV und Koordinator<br />
Zuger Jagdlehrgang<br />
Kurt Guntli, Präsident Diana Mettelhorn; Nicole Perren-Bayard, Fahnengotta;<br />
Fähnrich Kurt Zuber; Fahnengetti Roger Zuber (vlnr).<br />
dieser Feier erging an die Mitglieder<br />
mit ihrem Anhang und<br />
die ganze Bevölkerung.<br />
Die Klänge der Jagdhornbläser<br />
Mettelhorn eröffneten<br />
den geistlichen Teil. Die Zelebration<br />
und die Segnung nahmen<br />
Pater Florian, Missionar<br />
in Tansania, und Pater Amandus<br />
vom Kloster Brig vor.<br />
Wie bei solchen Anlässen<br />
üblich, überliess die ernste Zeremonie<br />
im Nachhinein dem<br />
kollegialen Zusammensein die<br />
Bühne. Das Festgelände Attermenzen<br />
bei Randa erlebte eine<br />
Tauffeier nach Weidmannsart<br />
unter dem neuen Wahrzeichen<br />
der Diana Mettelhorn.<br />
r.w.<br />
Jagdhornbläsergruppe Mettelhorn.<br />
Die Teilnehmer des Pfl ichtkurses erfuhren viel Interessantes über die<br />
Wildverwertung.
ZH<br />
Zürcher<br />
Hundeverordnung<br />
Der Regierungsrat des Kantons<br />
Zürich hat Ende Mai den<br />
Entwurf der neuen Hundeverordnung<br />
in die Vernehmlassung<br />
geschickt. Der Verein<br />
Zürcher Jagdaufseher hat<br />
die Koordination der jagdkynologischen<br />
Vernehmlassung<br />
übernommen, in zwei Arbeitssitzungen<br />
wurde die Vorlage<br />
geprüft.<br />
Die neue zürcherische Hundeverordnung<br />
fällt durch einen<br />
hohen Detaillierungs- und<br />
Reglementierungsgrad auf. So<br />
werden zum Beispiel über 250<br />
Hunderassen auf die Rasseliste<br />
I genommen, für die eine<br />
erweiterte Ausbildungspfl icht<br />
von rund 20 Lektionen besteht.<br />
Ebenfalls fi nden wir die<br />
Tarifl iste für Dienstleistungen<br />
der Gemeinden, des Veterinäramtes<br />
oder der Hundespezialisten.<br />
Das bedeutet bis zu<br />
200.– Franken Hundesteuern<br />
pro Jahr, bis 1000.– Franken<br />
Kosten bei einer Wesensbeurteilung<br />
oder ein Beamtenstundenansatz<br />
von bis zu 180.–<br />
Franken.<br />
Unter der Leitung der Vorstandsmitglieder<br />
Urs Hilfi ker<br />
und Christoph Küpfer haben<br />
die eingeladenen Vertreter der<br />
Jagdschutzvereine, der TKJ,<br />
einiger Rasseclubs und der<br />
Bezirksobmänner folgende<br />
Feststellungen gemacht:<br />
1. In den in der Verordnung<br />
erwähnten aber noch nicht<br />
vorliegenden Ausbildungs-<br />
und Püfungsreglementen<br />
und in der Zusammensetzung<br />
der Ausbildner-Prüfungskommission<br />
müssen<br />
die rasse- und einsetzspezifi<br />
schen Jagdhundefähigkeiten<br />
angemessen berücksichtigt<br />
werden.<br />
2. Es muss der Tatsache Rechnung<br />
getragen werden, dass<br />
Jagdhundehalter mit ihrem<br />
Hund auch ausserkantonale<br />
und internationale Ausbildungen<br />
und Prüfungen<br />
absolvieren. Diese sind den<br />
zürcherischen Ausbildungen<br />
gleichzustellen, das Veterinäramt<br />
muss eine Liste<br />
dieser anerkannten Ausbil-<br />
dungen zusammenstellen<br />
und veröffentlichen.<br />
3. Im Hundegesetz werden nur<br />
anerkannte und für die Reviere<br />
gemeldete Schweisshunde<br />
von der Steuerpfl icht<br />
befreit. Gerade in der Zeit<br />
der hohen Schwarzwildbestände<br />
und der schwierigen<br />
Bejagung des Rehwildes in<br />
den Lotarfl ächen sind ausgebildete<br />
und eingejagte<br />
Stöberhunde ein Bedürfnis<br />
der Bauern und der Förster.<br />
Deshalb sind die Halter<br />
von geprüften Stöberhunden<br />
ebenfalls von der<br />
Steurpfl icht zu befreien.<br />
September<br />
Mi 16.<br />
Do 17.<br />
Fr 18.<br />
Sa 19.<br />
So 20.<br />
Mo 21.<br />
Di 22.<br />
Mi 23.<br />
Do 24.<br />
Fr 25.<br />
Sa 26.<br />
So 27.<br />
Mo 28.<br />
Di 29.<br />
Mi 30.<br />
Oktober<br />
Do 1.<br />
Fr 2.<br />
Sa 3.<br />
So 4.<br />
Mo 5.<br />
Di 6.<br />
Mi 7.<br />
Do 8.<br />
Fr 9.<br />
Sa 10.<br />
So 11.<br />
Mo 12.<br />
Di 13.<br />
Mi 14.<br />
Do 15.<br />
Diese Forderungen wurden<br />
dem Veterinäramt in Zürich<br />
zugestellt und mit Nachdruck<br />
auf deren Umsetzung gepocht.<br />
Der Verein Zürcher Jagdaufseher<br />
freut sich auf die moralische<br />
und tatkräftige Unterstüt-<br />
Aufgang Untergang<br />
03.57 18.17<br />
05.19 18.40<br />
06.40 19.01<br />
07.59 19.22<br />
09.17 19.45<br />
10.34 20.10<br />
11.48 20.41<br />
12.58 21.19<br />
14.01 22.04<br />
14.54 22.58<br />
15.38 23.58<br />
16.13 –<br />
16.41 01.01<br />
17.04 02.07<br />
17.24 03.13<br />
17.43 04.19<br />
18.00 05.26<br />
18.18 06.34<br />
18.38 07.44<br />
19.01 08.56<br />
19.30 10.10<br />
20.06 11.25<br />
20.53 12.37<br />
21.52 13.42<br />
23.02 14.36<br />
– 15.18<br />
00.20 15.52<br />
01.40 16.19<br />
03.00 16.42<br />
04.18 17.03<br />
zung durch die Rasseclubs,<br />
der Jagschutzvereine und natürlich<br />
aller <strong>Jäger</strong>. Denn Jagd<br />
ohne Hund ist Schund.<br />
Bea Fuchs<br />
PR-Verantwortliche des<br />
Zürcher Jagdaufseher-Vereins<br />
Sonne Mond Solunar<br />
Aufgang Untergang<br />
07.05 19.36<br />
07.06 19.34<br />
07.08 19.32<br />
07.09 19.30<br />
07.10 19.28<br />
07.12 19.26<br />
07.13 19.24<br />
07.14 19.22<br />
07.15 19.20<br />
07.17 19.18<br />
07.18 19.16<br />
07.19 19.14<br />
07.21 19.12<br />
07.22 19.10<br />
07.23 19.08<br />
07.25 19.06<br />
07.26 19.04<br />
07.28 19.02<br />
07.29 19.00<br />
07.30 18.58<br />
07.32 18.56<br />
07.33 18.54<br />
07.34 18.52<br />
07.36 18.50<br />
07.37 18.48<br />
07.38 18.46<br />
07.40 18.44<br />
07.41 18.43<br />
07.43 18.41<br />
07.44 18.39<br />
Die neue zürcherische Hundeverordnung fällt durch einen hohen Detaillierungs-<br />
und Reglementierungsgrad auf.<br />
04.43 10.56 17.09 23.23<br />
05.30 11.43 17.56 –<br />
00.30 06.18 12.55 18.43<br />
01.20 07.08 13.44 19.32<br />
01.44 08.00 14.13 20.25<br />
02.43 08.56 15.09 21.21<br />
03.40 09.53 16.06 22.19<br />
04.38 10.51 17.04 23.18<br />
– 05.35 12.14 18.01<br />
00.43 06.30 13.08 18.55<br />
01.33 07.21 13.58 19.46<br />
01.48 08.09 14.21 20.33<br />
02.41 08.53 15.04 21.15<br />
03.22 09.33 15.44 21.55<br />
04.02 10.11 16.22 22.33<br />
04.38 10.48 16.59 23.09<br />
05.15 11.26 17.36 23.47<br />
00.05 05.55 12.27 18.16<br />
00.49 06.38 13.12 19.00<br />
01.38 07.26 – 19.50<br />
02.06 08.19 14.32 20.46<br />
03.04 09.18 15.32 21.46<br />
04.07 10.22 16.36 22.51<br />
05.11 11.26 17.41 23.56<br />
00.30 06.15 13.00 18.45<br />
01.31 07.16 – 19.45<br />
02.02 08.12 14.26 20.40<br />
02.49 09.02 15.15 21.29<br />
03.36 09.48 16.00 22.13<br />
04.19 10.31 16.43 22.55<br />
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden<br />
andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Inte resse<br />
entgegen. Die Redaktion<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 71<br />
Bund und Kantone
DE<br />
Jagdverband erstellt<br />
Positionspapier Waffenrecht<br />
als Argumentationshilfe<br />
Obwohl die Waffengesetze,<br />
auch in der Schweiz, nahezu<br />
alles regeln und sehr restriktiv<br />
sind, passieren immer wieder<br />
Straftaten mit Schusswaffen.<br />
Die meisten natürlich durch<br />
illegale Waffen, die in Händen<br />
von Kriminellen sind. Nur zu<br />
einem verschwindend geringen<br />
Teil werden Schusswaffen<br />
der <strong>Jäger</strong> bei Straftaten benutzt.<br />
Und dennoch versuchen<br />
immer wieder einfl ussreiche<br />
Kreise, wollen sich Politiker<br />
profi lieren, die Waffengesetze<br />
noch schärfer zu formulieren,<br />
Besitz und Mitführen<br />
von Schusswaffen noch mehr<br />
einzuschränken. Dabei stehen<br />
sowohl <strong>Jäger</strong> als auch Sportschützen<br />
im besonderen Blickpunkt.<br />
Sie sind privilegierte<br />
Waffenbesitzer. Da kommt<br />
auch eine gewisse Neidhaltung<br />
hinzu.<br />
Ausland Deutschlands PROBLEME<br />
Eines der schärfsten Waffengesetze<br />
Europas soll nach<br />
Amoklauf erneut geändert<br />
werden<br />
Eines der schärfsten Waffengesetze<br />
Europas hat<br />
Deutschland. Das wurde nach<br />
dem Amoklauf des gefeuerten<br />
Gymnasiasten Robert Steinhäuser<br />
vor Jahren in Erfurt,<br />
bei dem er wahllos Schüler<br />
und Lehrer erschoss, regelrecht<br />
liquidierte, neu geschaffen.<br />
Der junge Mann hatte als<br />
Sportschütze Zugang zu Lang-<br />
und Kurzwaffen. Das deutsche<br />
Waffengesetz regelt heute bis<br />
ins Detail zum Beispiel, dass<br />
Schusswaffen und Munition<br />
in bestimmten Stahlschränken<br />
und Tresoren aufbewahrt<br />
werden müssen, die Munition<br />
in getrennt verschliessbaren<br />
Schrankteilen oder besonderen<br />
Schränken. Für <strong>Jäger</strong> ist<br />
Transport und Nutzung der<br />
Schusswaffen nahezu verwirrend<br />
geregelt, so dass es eine<br />
stete Gratwanderung ist, nicht<br />
72 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
mit dem WAFFENRECHT<br />
mit dem Gesetz in Konfl ikt zu<br />
kommen. Wie schnell <strong>Jäger</strong><br />
dabei strafbar werden, zeigt<br />
ein jüngeres Urteil des Landgerichtes<br />
Stuttgart: Ein <strong>Jäger</strong><br />
war innerhalb seines eigenen<br />
Jagdrevieres (!) von der Polizei<br />
mit einer geladenen Büchse<br />
auf dem Rücksitz seines<br />
Autos angetroffen worden. Er<br />
war nachts auf dem Weg zu einer<br />
Wildfütterung. Weil Wildfütterung<br />
nichts mit direkter<br />
Jagdausübung zu tun habe, so<br />
das Gericht, hätte er die Waffe<br />
nicht geladen mitführen dürfen.<br />
Da reichte auch die Argumentation<br />
des <strong>Jäger</strong>s nicht,<br />
dass er Schwarzwild, das er<br />
bei der Fahrt durchs Revier<br />
(es herrschten bei Schneelage<br />
gute Sichtverhältnisse) beschossen<br />
hätte, wäre es in Anblick<br />
gekommen. Er wurde<br />
empfi ndlich verurteilt. Nach<br />
Auffassung der Richter zweier<br />
Instanzen hätten Waffen und<br />
Munition im Auto getrennt<br />
voneinander mitgeführt werden<br />
müssen, da es keine jagdlich<br />
bedingte Fahrt war, ein<br />
direkter Bezug zur Jagd nicht<br />
erkennbar gewesen sei. In den<br />
Augen des Autors eine Perversion<br />
des Rechts.<br />
Der Autor masst sich an,<br />
Waffenrecht und kriminelle<br />
Handlungen werten und beurteilen<br />
zu können. Er war langjährig<br />
Polizeidirektor, hatte<br />
ständig mit kriminellen Waffenhandlungen<br />
zu tun. Zudem<br />
war in seinem deutschen Bundesland<br />
die Polizei zuständige<br />
Behörde für das Waffenrecht.<br />
Insofern vermag er zu beurteilen,<br />
dass die Forderungen aus<br />
der Politik, wie sie teils auch in<br />
der Schweiz erhoben werden,<br />
völlig überzogen sind. Nach<br />
dem Amoklauf von Winn enden<br />
vor wenigen Monaten, bei dem<br />
ein junger Mann 15 Menschen<br />
erschoss, werden erneut schärfere<br />
Gesetze gefordert. Dabei<br />
hat Deutschland bereits, wie<br />
erwähnt, eines der schärfsten<br />
Waffengesetze. Längst an der<br />
Praxis vorbei gehend. Im Winningener<br />
Fall hatte der junge<br />
Mann, geübter Sportschütze,<br />
den Revolver seines Vaters,<br />
Mitglied eines Sportschützenvereins,<br />
entwendet. Der hatte<br />
seine Waffen allesamt zu<br />
Hause in dem jetzt gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Stahltresor<br />
aufbewahrt. Nur den Revolver<br />
hatte er aus unerfi ndlichen<br />
Gründen an einem Tag nicht<br />
eingeschlossen, zudem Munition<br />
herum liegen lassen.<br />
Weitere technische<br />
Sicherheitsforderungen<br />
Deutsche Politiker fordern<br />
jetzt erneute Verschärfungen<br />
in der Art, dass ein Waffenschrank<br />
nicht mehr mit<br />
Schlüssel oder Zahlenschloss,<br />
sondern nur noch mit biometrischen<br />
Hilfsmitteln wie einem<br />
Schloss, das Fingerabdrücke<br />
oder die Augeniris erkennt,<br />
geöffnet werden kann. Ihnen<br />
reicht ein Tresorschlüssel nicht<br />
mehr aus. Den muss der Inhaber<br />
dem Zugriff Unberechtigter<br />
entziehen, z.B. ständig bei<br />
sich tragen (auch nachts im<br />
Schlaf!) oder in einem separaten,<br />
durch Zahlenschloss gesicherten<br />
Tresor bewahren. Ihn<br />
nachts unter dem Kopfkissen<br />
aufzubewahren, reicht nicht<br />
mehr. Denn im Schlaf könnte<br />
die Ehefrau diesen unbemerkt<br />
unter dem Kissen wegholen.<br />
Das führte bereits zu Verurteilungen<br />
von <strong>Jäger</strong>n, die dadurch<br />
Jagdschein und Waffenbesitzkarten<br />
verloren.<br />
Es gibt sogar Forderungen,<br />
Jagdwaffen wie auch von <strong>Jäger</strong>n<br />
genutzte Kurzwaffen<br />
ebenso wie Sportwaffen technisch<br />
so zu verändern, dass<br />
sie nur von Berechtigten, im<br />
Regelfall dem Besitzer, abgefeuert<br />
werden können. Gedacht<br />
ist dabei an elektronische<br />
Vorrichtungen, die eine<br />
Sicherung erst dann freigeben,<br />
wenn zum Beispiel durch<br />
ein Chip-Armband mit elektronischem<br />
Code klar ist, dass<br />
Gewehr und Schütze eine legale<br />
Einheit sind. Technisch<br />
ist dies machbar, würde Unsummen<br />
Gel der für Umrüstungen<br />
erfordern. Alte Waffen<br />
liessen sich in der Regel nicht<br />
umrüsten.<br />
Wie widersinnig einzelne<br />
Regelungen des neuen deutschen<br />
Waffengesetzes sind,<br />
fern jeder Logik, mag ein Beispiel<br />
zeigen: Auf der direkten<br />
Fahrt zur Jagd, auch wenn<br />
das Revier 400 Kilometer entfernt<br />
ist, ist es dem <strong>Jäger</strong> erlaubt,<br />
die Langwaffe offen auf<br />
dem Rücksitz, allerdings ungeladen,<br />
abzulegen. Fährt er<br />
dagegen zum nur einen Kilometer<br />
entfernten Büchsenmacher<br />
oder zum benachbarten<br />
Schiessstand, muss sich die<br />
gleiche Waffe in einem «verschlossenen<br />
Behältnis» befi nden.<br />
Das kann dann das Lederfutteral<br />
sein, muss aber mit<br />
einem Schloss bestückt sein.<br />
Fahre ich also zum Schiessstand,<br />
kommt die Büchse<br />
ins Futteral. Zwei schlichte<br />
Schlüsselringe habe ich in den<br />
Zip des Reissverschlusses und<br />
in ein mit einer Ahle ins Leder<br />
des Futterals geriebenes<br />
Loch befestigt. Daran kommt<br />
ein billiges schlichtes Vorhängeschloss.<br />
Lachhaft mutet<br />
das an, ist es auch, aber dem<br />
Gesetz wurde Genüge getan.<br />
Foto: Kurt Gansner<br />
Nicht von legalen, sondern von illegalen<br />
Waffen gehen Gefahren aus.
Denn ansonsten hätte ich ja<br />
auf der Fahrt zum Stand einen<br />
anderen Menschen problemlos<br />
erschiessen können. Die Munition<br />
muss natürlich noch separat<br />
weg von der Waffe liegen.<br />
Behörde soll verdachtsunabhängig<br />
jederzeit Zugangskontrollen<br />
in Privathäusern<br />
durchführen dürfen<br />
Bei den Überlegungen<br />
zur weiteren Verschärfung<br />
des Waffenrechts werden sogar<br />
Grundrechte («Human<br />
Rights») ausser Kraft gesetzt.<br />
Politiker fordern routinemässige<br />
Zufallskontrollen durch<br />
Polizei- und Waffenbehörden<br />
bei <strong>Jäger</strong>n und Sportschützen.<br />
Das ohne jeden Anfangsverdacht.<br />
Es reicht, Waffenbesitzer<br />
zu sein, um Hausdurchsuchungen<br />
ohne richterlichen<br />
Durchsuchungsbefehl zu ermöglichen.<br />
So derzeit Forderungen<br />
aus der Politik. Der<br />
Waffenbesitzer wie <strong>Jäger</strong> oder<br />
Sportschütze wird von vornherein<br />
unter Generalverdacht gestellt,<br />
ist potenzieller Gefährder.<br />
Für Sportschützen geht<br />
die Überlegung so weit, dass<br />
man ihnen die Aufbewahrung<br />
der Waffen selbst in einem gesicherten<br />
Tresor zu Hause verbieten<br />
will und zentrale Aufbewahrungen<br />
bei Behörden oder<br />
an den Schiessstätten sehen<br />
möchte. Für Schwerkriminelle<br />
ein Wunschtraum: So könnten<br />
sie sich mit einem einzigen<br />
schnellen Einbruch oder Raub<br />
eine LKW-Ladung Waffen und<br />
Munition verschaffen. Überlegungen<br />
aus der Politik gehen<br />
in Deutschland dahin, den Jä-<br />
Foto: Kurt Gansner<br />
gern nur den Besitz weniger<br />
Waffen durch gesetzliche Limitierung<br />
zu erlauben. Ebenso<br />
Munition: <strong>Jäger</strong>n soll nur noch<br />
eine eng begrenzte Zahl von<br />
Munition erlaubt werden. Obwohl<br />
die Kriminalstatistik der<br />
letzten Jahrzehnte wohl kaum<br />
einen Fall ausweist, in der mit<br />
einem Jagdkaliber, zum Beispiel<br />
mit einer 6,5x55 oder der<br />
8x68 S eine Straftat begangen<br />
worden ist.<br />
Nicht von legalen, sondern<br />
von illegalen Waffen gehen<br />
Gefahren aus<br />
Dabei übersieht man bei<br />
den aktionistischen Forderungen<br />
völlig, dass es selten Waffen<br />
von <strong>Jäger</strong>n waren, die bei<br />
kriminellen Handlungen benutzt<br />
wurden. Dafür sprechen<br />
in Deutschland wie auch in der<br />
Schweiz deutliche Zahlen. Es<br />
gibt in Deutschland etwa 10<br />
Millionen legale Waffen bei<br />
Polizei, Militär, Sicherheitsunternehmen,<br />
<strong>Jäger</strong>n, Sportschützen,<br />
legalen Sammlern.<br />
Dem steht die zwei- bis dreifache<br />
Menge illegaler Schusswaffen<br />
gegenüber. Die Dunkelziffer<br />
ist hier sehr hoch, doch<br />
nach professionellen Schätzungen<br />
gibt es mindestens 20<br />
Millionen illegale Schusswaffen<br />
in Deutschland.<br />
In England wurde 1996 nach<br />
einem ähnlichen Massaker, bei<br />
dem der Amokschütze Thomas<br />
Hamilton 16 Kinder und eine<br />
Lehrerin erschoss, der private<br />
Waffenbesitz fast ganz verboten.<br />
Dennoch steigt in Grossbritannien<br />
bei gleichzeitiger<br />
Abnahme der Gewalttaten die<br />
Zahl der Straftaten, bei denen<br />
Waffen dürfen nicht an Orten aufbewahrt werden, die für Unberechtigte<br />
zugänglich sind.<br />
Schusswaffen benutzt werden,<br />
stetig. Waffen aber hätte es gar<br />
nicht mehr geben dürfen. Übrigens:<br />
Bei den dort bei kriminellen<br />
Handlungen genutzten<br />
steigt der Anteil automatischer<br />
Waffen derzeit an.<br />
Laut Statistik des deutschen<br />
Bundeskriminalamtes hat sich<br />
in Deutschland die Gewaltkriminalität<br />
zwischen 1970 und<br />
2000 verdreifacht. Die Zahl<br />
der Fälle, bei denen Schusswaffen<br />
verwendet wurden,<br />
sank in der gleichen Zeit: Von<br />
12 904 in 1971 über 8892 in<br />
1980 auf 6937 in 2000, obwohl<br />
die Bundesrepublik Deutschland<br />
durch Wiedervereinigung<br />
grösser wurde. In 1999 wurden<br />
bei 2851 Straftaten gegen<br />
das Leben 381 mit Schusswaffen<br />
verübt (13,4%), davon nur<br />
22 mit legalen Schusswaffen.<br />
Das sind gerade mal 0,77 Prozent!<br />
Das heisst: 99,23% der<br />
Morde und Totschläge sowie<br />
deren Versuche würden nachweislich<br />
weiter passieren,<br />
wenn es keine legalen Waffen<br />
mehr gäbe. Es ist nachgerade<br />
idiotisch, für die 0,77 Prozent<br />
der Fälle erneut die Waffengesetze<br />
zu verschärfen, wohingegen<br />
die 99,23 Prozent illegaler<br />
Waffen gesetzlich nicht<br />
erreichbar sein werden.<br />
Positionspapier des<br />
Landesjagdverbandes<br />
Baden-Württemberg<br />
Der Landesjagdverband Baden-Württemberg<br />
hat ein Positionspapier<br />
erarbeitet, um die<br />
Diskussion zu versachlichen<br />
und <strong>Jäger</strong>n und Schützen eine<br />
Argumentationshilfe zu bieten.<br />
Das Papier ist für gleiche<br />
Diskussionen in der Schweiz<br />
nützlich. Die baden-württembergischen<br />
<strong>Jäger</strong> verlangen,<br />
wieder den Verstand heranzuziehen<br />
und zur Gelassenheit<br />
zurückzukehren. Dies muss<br />
auch dazu führen, dass weg<br />
von Hektik und Hysterie wieder<br />
sachlich und Vorfall bezogen<br />
diskutiert werden kann.<br />
Die umfassenden Diskussionen<br />
zur erneuten und wiederum<br />
unsystematischen oder<br />
sinnlosen Änderung des Waffenrechts<br />
machten aber wieder<br />
einmal deutlich, dass man<br />
sich den eigentlichen Problemen<br />
nicht zuwenden will oder<br />
kann.<br />
Die einzelnen Punkte des<br />
Positionspapieres sind nachstehend<br />
wortwörtlich abgedruckt:<br />
1. Bei der uns ständig eingeredeten<br />
Rundumfürsorge<br />
des Staates wird der Eindruck<br />
erweckt, dass veränderte gesetzliche<br />
Regelungen eine Lösung<br />
bringen, selbst wenn die<br />
Ursache eines Vorfalles in ei-<br />
nem Gesetzesverstoss liegt.<br />
Versagt haben aber Menschen,<br />
die gesetzliche Bestimmungen<br />
übertreten haben; versagt hat<br />
auch ein zwischenmenschliches<br />
Kontrollsystem. Nicht das<br />
Recht muss sich ändern, sondern<br />
die Menschen, die damit<br />
umzugehen haben. Seit jeher<br />
war es eine bequeme Lösung,<br />
sich mit Regelungen den etwa<br />
10% legalen Waffenbesitzern<br />
zuzuwenden, weil man die ca.<br />
90% illegalen Waffenbesitzer<br />
weder greifen, noch reglementieren<br />
kann. Dies wäre erneut<br />
zu kurz gesprungen.<br />
2. Wir haben ein ausserordentlich<br />
strenges Waffenrecht.<br />
Erwerb, Transport, Aufbewahrung<br />
und Führen von Waffen<br />
sind streng geregelt. Hier bedarf<br />
es keinerlei Änderungen.<br />
Selbst ein völliges Waffenverbot<br />
könnte nicht verhindern,<br />
dass illegal Waffen vorhanden<br />
sind und verwendet werden.<br />
Die für den Waffenbesitz<br />
geregelten Zuverlässigkeitsvoraussetzungen<br />
sind ausserordentlich<br />
streng. Schon bei Bestrafungen<br />
ab 60 Tagessätzen,<br />
ganz gleichgültig, ob die Strafe<br />
einen Waffenbezug hat oder<br />
aus völlig anderen Bereichen<br />
wie dem lnsolvenzrecht, dem<br />
Umweltrecht oder dem allgemeinen<br />
Strafrecht kommt, ist<br />
die Zuverlässigkeit beseitigt<br />
und der Waffenbesitz hoch gefährdet.<br />
Würde man dieselben<br />
Massstäbe an die Zuverlässigkeit<br />
etwa für die Politik, den<br />
öffentlichen Dienst oder andere<br />
verantwortungsvolle Bereiche<br />
anlegen, dann könnte<br />
sich dort manche personelle<br />
Zusammensetzung ändern.<br />
Deshalb bedarf es keiner Verschärfung,<br />
aber einer sauberen<br />
Rechtsanwendung.<br />
3. Zur Erfüllung ihrer Aufgabe<br />
benötigen <strong>Jäger</strong> geeignete<br />
Langwaffen für die Jagdausübung,<br />
Kurzwaffen für<br />
die Fallenjagd und die Nach-<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 73<br />
Ausland
Ausland<br />
suche. Dabei kann man sich<br />
nicht auf wenige Waffen beschränken;<br />
dies ist abhängig<br />
von der Jagdart, der Jagdgelegenheit,<br />
der Erforderlichkeit<br />
vor Ort und der persönlichen<br />
Gewöhnung. Verbrechen werden<br />
stets nur mit einer Waffe<br />
begangen. Was in diesem Zusammenhang<br />
die Begrenzung<br />
von Waffen bei einzelnen Personen<br />
soll, ist unerfindlich.<br />
Zusätzliche Reglementierungen<br />
für legale Waffenbesitzer<br />
verhindern illegale Vorgehensweisen<br />
nicht, auch nicht eine<br />
Veränderung der Technik.<br />
4. Zur Jagdausübung<br />
braucht man die erforderliche<br />
Munition, auch zum jagdlichen<br />
Übungsschiessen. Gerade<br />
die Schiessfertigkeit, die<br />
man auf dem Schiessstand gewinnt,<br />
ist Voraussetzung für<br />
den jagdlichen Erfolg etwa bei<br />
dringend notwendigen Drückjagden<br />
auf Schwarzwild. Die<br />
Präzision der Geschosse ist<br />
von einer gleichmässigen Fertigung<br />
und damit von einem<br />
gleichzeitig erworbenen fertigungsgleichen<br />
Bestand an Munition<br />
abhängig. Dies gilt auch<br />
für das Wiederladen. Es würde<br />
ausschliesslich eine Förderung<br />
des Waffenhandels darstellen,<br />
wenn <strong>Jäger</strong> darauf begrenzt<br />
würden, nur kleine Mengen zu<br />
dann höheren Preisen zu erwerben.<br />
5. Wenn wir die sachgerechte<br />
Durchführung der Jagd<br />
an die nächste Generation weitergeben<br />
wollen, brauchen wir<br />
junge <strong>Jäger</strong>. Diese müssen<br />
auch vollwertig jagen können.<br />
Eine Reglementierung, dass<br />
die Waffenhandhabung von<br />
Volljährigen eingeschränkt<br />
werden soll, ist ebenso Unsinn<br />
wie der Versuch, jagdliches<br />
Übungsschiessen auf<br />
bestimmte Altersgruppen einzugrenzen.<br />
Wir gewinnen Sicherheit<br />
im Umgang und<br />
Verantwortung für übertragene<br />
Rechte und Aufgaben nur<br />
durch Vorbild und Praxis.<br />
Es wäre auch widersinnig,<br />
wenn über die Absenkung des<br />
Wahlalters oder des Alters für<br />
den Führerschein diskutiert<br />
wird, wenn junge Männer mit<br />
18 zur Bundeswehr eingezogen<br />
werden und dort an weit<br />
gefährlicheren Waffen ausgebildet<br />
werden und dabei auch<br />
74 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
Foto: Kurt Gansner<br />
lernen, wie man auf Menschen<br />
schiesst, gleichzeitig<br />
aber jagdliches Übungsschiessen<br />
und jagdliche Praxis unterbunden<br />
würde. Verantwortung<br />
ist nicht aufteilbar. Sie muss<br />
bei jungen Leuten vorgezeigt,<br />
eingeübt und ständig praktiziert<br />
werden.<br />
6. Blockiersysteme oder<br />
gar biometrische Erkennungssysteme<br />
an Waffen oder Waffenschränken<br />
bringen nur<br />
eine scheinbare Sicherheit.<br />
Auch bei der sicheren Verwahrung<br />
der Erbenwaffen haben<br />
sich solche Systeme noch<br />
nicht durchgesetzt. Wir sehen<br />
in solchen Vorschlägen nicht<br />
nur eine unzumutbare Mehrbelastung<br />
für die <strong>Jäger</strong>, sondern<br />
auch eine Augenwischerei,<br />
mit der für viel Geld eine<br />
nicht ausreichende Sicherung<br />
den Anschein erwecken soll,<br />
dass dies künftige Missbräuche<br />
verhindert. Gerade das<br />
Gegenteil ist der Fall. Keiner<br />
der bekannt gewordenen<br />
Amokläufe hätte damit verhindert<br />
werden können, solange<br />
die Ursache im menschlichen<br />
Versagen steckt.<br />
7. Wir leben in einer freiheitlichen<br />
Demokratie. Diese<br />
ermöglicht Begrenzungen der<br />
Rechte dort, wo dies notwendig<br />
ist, nicht aber dort, wo dies<br />
politische Willkür darstellt.<br />
Es werden Menschen durch<br />
Kraftfahrzeuge getötet, Küchenmesser<br />
sind lebensgefährlich,<br />
Holzstöcke oder Golfschläger<br />
ebenso, je nachdem<br />
wie man sie einsetzt. Was soll<br />
also das Experimentieren mit<br />
neuen gesetzlichen Bestimmungen,<br />
was soll eine weitere<br />
Eingrenzung von Regelungen,<br />
die sich inzwischen dem<br />
nähern sollen, was in diktato-<br />
Werden Waffen<br />
verkauft, ist der<br />
Abschluss eines<br />
Kaufvertrages<br />
zwingend notwendig.<br />
rischen Systemen früher mit<br />
«alle Gewehre aufs Rathaus»<br />
umschrieben waren. Noch nie<br />
haben Begrenzungen von Freiheitsrechten,<br />
Reduzierung der<br />
Verantwortung durch staatliche<br />
Reglementierungen dazu<br />
geführt, dass mehr persönliche<br />
Verantwortung übernommen<br />
wird.<br />
8. Es ist höchste Zeit, dass<br />
in der Diskussion zum Waffenrecht<br />
wieder Vernunft und<br />
Verstand einkehrt und man<br />
zur Sachlichkeit zurückfindet.<br />
Menschliches Versagen kann<br />
man mit gesetzlichen Bestimmungen<br />
ebenso wenig aus der<br />
Welt bringen wie Gewalt zwischen<br />
Menschen, Gier oder<br />
Geltungssucht. Deshalb wird<br />
es leider auch weiterhin Vorfälle<br />
geben, die für uns schockierend,<br />
unverständlich und<br />
aufrüttelnd sind. Wir können<br />
sie auch mit verschärften Bestimmungen<br />
für diejenigen,<br />
die sich bisher gesetzestreu<br />
verhalten haben, nicht verhindern.<br />
Deshalb müssen wir von<br />
unbedachten Änderungen im<br />
Waffenrecht dringend Abstand<br />
nehmen. Das eigentliche Problem<br />
von Winnenden liegt nicht<br />
im Waffenrecht.<br />
Es besteht der Eindruck,<br />
dass die derzeitige Verworrenheit<br />
in der Diskussion<br />
zum Waffenrecht massgebend<br />
durch anstehende Wahlen geprägt<br />
ist. Aber auch <strong>Jäger</strong> sind<br />
Wähler. Die Jagdverbände,<br />
ihre <strong>Jäger</strong>vereinigungen und<br />
deren Mitglieder sind deshalb<br />
aufgefordert, nicht nur auf die<br />
Regierungen und die zuständigen<br />
Ministerien zuzugehen,<br />
sondern im Rahmen der<br />
Wahlbewerbungen die Verhaltensweisen<br />
der Politik zu hinterfragen.<br />
Gewaltverbrechen<br />
lassen sich nicht durch inhaltslose<br />
Gesetzesänderungen verhindern.<br />
Wir brauchen Sachlichkeit<br />
in der Entscheidung,<br />
Verantwortung in der Handhabung<br />
und eine Diskussion abseits<br />
von Hysterie und Hektik.<br />
Deshalb fordern wir alle <strong>Jäger</strong>innen<br />
und <strong>Jäger</strong> auf, diese<br />
Positionen auch in der Politik<br />
deutlich zu machen.<br />
Soweit der Text des druckfrischen<br />
Positionspapieres<br />
der baden-württembergischen<br />
<strong>Jäger</strong>. In einem anderen deutschen<br />
Bundesland, dem Saarland,<br />
wählte dessen Landesjägermeister<br />
Andreas Schober,<br />
ein Rechtsanwalt, in einem<br />
Schreiben an alle Abgeordneten<br />
des Landes einen anderen<br />
Weg: Er stellte den hypothetischen<br />
Fall eines jugendlichen<br />
Autofahrers auf, der seinem<br />
Vater den Schlüssel eines<br />
hoch motorisierten Wagens<br />
klaute und damit bewusst in<br />
eine Menschenmenge rast, um<br />
zu töten.<br />
Schober schreibt: «Wäre<br />
auch gefordert worden, das<br />
Strassenverkehrsgesetz zu verschärfen?<br />
Wäre auch gefordert<br />
worden, den Schlüssel für<br />
ein Kraftfahrzeug so zu verwahren,<br />
dass ausser dem Fahrer<br />
kein anderer dran kommt?<br />
Wäre auch gefordert worden,<br />
die Aufbewahrung des PKW<br />
in der Garage zu verschärfen<br />
und dies ggfs. regelmässig zu<br />
überprüfen und dafür in die<br />
grundgesetzlich garantierten<br />
Freiheitsrechte einzugreifen?<br />
Wäre auch gefordert worden,<br />
die Anzahl der PKW pro Einwohner<br />
zu begrenzen oder gar<br />
alle PKW in Privathand abzuschaffen?<br />
Übrigens mit dem<br />
positiven Nebeneffekt für den<br />
Klimaschutz. Da es sich bei<br />
dem fiktiven PKW um einen<br />
Mercedes der S-Klasse gehandelt<br />
hat, wäre auch gefordert<br />
worden, vielleicht nur noch<br />
einen Peugeot 207 zuzulassen,<br />
da man sich mit diesem auch<br />
fortbewegen kann und doch<br />
wirklich niemand eine solche<br />
Nobel-Karosse braucht?» Der<br />
Landesjägermeister bezeichnet<br />
diese Ideen als ebenso abstrus<br />
wie die Idee, Nutzung und<br />
Zahl der Jagdwaffen zu reduzieren.<br />
P.B.
Heinz-Ulrich Krieghoff<br />
15. 4. 1922 – 23. 7. 2009<br />
Heinz-Ulrich Krieghoff ist<br />
unerwartet im Alter von 87<br />
Jahren am 23. Juli 2009 verstorben.<br />
Seit dem Jahr 1950<br />
lenkte Heinz-Ulrich Krieghoff<br />
mit grösster Aufmerksamkeit<br />
und Diplomatie die H. Krieghoff<br />
Jagd- und Sportwaffenfabrik,<br />
welche 1886 in Suhl gegründet<br />
wurde. Er formte aus<br />
dieser Firma die heute bekannte<br />
H. Krieghoff GmbH in Ulm<br />
und war massgeblich bis zuletzt<br />
aktiv tätig.<br />
Aus der Kriegsgefangenschaft<br />
in England entlassen,<br />
kehrte Heinz-Ulrich Krieghoff<br />
1946 zu seinen Eltern zurück,<br />
die nach Heidenheim in Baden-Württembergzwangsevakuiert<br />
wurden. Vor dem Nichts<br />
stehend, begann er eine Lehre<br />
– zunächst als Maschinenbauer,<br />
dann als Werkzeugdreher –,<br />
die er mit «Auszeichnung» absolvierte.<br />
Zusammen mit seinem<br />
Vater gründete er die «H.<br />
Krieghoff OHG», Heidenheim.<br />
Mit grossem Geschick<br />
und Geschäftssinn fertigten<br />
sie Gesteckteile für Zielfernrohr-Montagen<br />
und bauten<br />
alte Militärkarabiner in Jagdwaffen<br />
für die amerikanischen<br />
Besatzungstruppen um. Nach<br />
getaner Arbeit vertiefte er sein<br />
Wissen im Fach Betriebswirtschaft<br />
an der Volkshochschule<br />
Heidenheim. Bereits im Gefangenencamp<br />
hatte er damit<br />
begonnen.<br />
1950 siedelte die Familie<br />
Krieghoff nach Ulm um. Dort<br />
gründeten Vater und Sohn die<br />
H. Krieghoff KG als Jagd- und<br />
Sportwaffenfabrik. Der da-<br />
mals 28-jährige Heinz-Ulrich<br />
Krieghoff war zunächst als<br />
Leiter des Verkaufs tätig. Unter<br />
den erheblichen Einschränkungen<br />
der Besatzungsmächte<br />
fertigte die Firma zunächst<br />
Luftgewehre, dann Flinten und<br />
ab 1954 kombinierte Waffen,<br />
wie den legendären Krieghoff<br />
Waldschütz-Drilling, und beschäftigte<br />
54 Mitarbeiter. Der<br />
überaus gute Geschäftsmann<br />
Heinz-Ulrich Krieghoff stieg<br />
schnell im Unternehmen auf.<br />
1970 schied sein Vater<br />
Heinrich Krieghoff aus dem<br />
Unternehmen aus. Von nun an<br />
Stefan Henzen<br />
26. 10. 1937 – 27. 2. 2008<br />
Nach 71 Jahren schloss sich<br />
der Kreislauf seines ereignisreichen<br />
Lebens. Bei unseren<br />
heutigen Lebenserwartungen<br />
viel zu früh.<br />
Gesundheit als höchstes<br />
Gut erfuhr Stefan bis zu seiner<br />
Frühpensionierung. Diese<br />
wurde durch ein plötzlich auftretendes<br />
Leiden erzwungen.<br />
Es liess ihn aber nie zu einem<br />
Rückzug aus dem öffentlichen<br />
Leben verleiten. Bis zu seinem<br />
unerwarteten Tod sah man ihn<br />
täglich gemächlich auf seinen<br />
gewohnten Wegen durch Brig<br />
schreiten.<br />
1937 in Blatten Lötschental<br />
geboren, besuchte er dort die<br />
obligatorische Schulzeit. Zusammen<br />
mit seinen Geschwis-<br />
lenkte Heinz-Ulrich Krieghoff<br />
die Geschicke der inzwischen<br />
auf 110 Mitarbeiter gewachsenen<br />
Firma allein.<br />
Aus Unternehmenssicht<br />
setzte er fortan stetig neue<br />
Meilensteine. Dabei halfen<br />
ihm seine jahrelange Erfahrung,<br />
sein technischer wie<br />
auch kaufmännischer Hintergrund<br />
und nicht zuletzt seine<br />
von der Natur gegebene Fähigkeit,<br />
offen auf Menschen<br />
zuzugehen und für jeden Einzelnen<br />
das passende Wort zu<br />
finden.<br />
Sei es in der Modellpolitik<br />
oder die Entscheidung zur<br />
Modernisierung: Mit Sorgfalt<br />
und Bedacht traf er die Entscheidungen,<br />
welche die heutige<br />
H. Krieghoff GmbH zu<br />
tern prägte harte Arbeit die<br />
Schul- und Jugendjahre. Zur<br />
damaligen Zeit hiess es für<br />
alle neun Angehörigen, einen<br />
Beitrag zum Lebensunterhalt<br />
der Familie zu leisten. Von seinem<br />
Vater als Bergführer, von<br />
<strong>Jäger</strong>n in seinem familiären<br />
Umfeld ererbte er in der imposanten<br />
Landschaft des Lötschentals<br />
die Liebe zur Natur<br />
und Jagd.<br />
Im Alter von zwanzig Jahren<br />
verliess er die väterliche<br />
Scholle und gab den bis anhin<br />
ausgeübten Bauhandwerkerberuf<br />
auf. Stefan besuchte<br />
in Estavayer-le-Lac die<br />
französische Schule und absolvierte<br />
1959 die Polizeischule<br />
in Sitten. Von seinen<br />
Fähigkeiten überzeugt, übertrug<br />
ihm das Polizeikommando<br />
trotz seinen jungen Jahren<br />
die Leitung des Polizeipostens<br />
in Saas-Fee. Hier vermählte er<br />
sich 1963 mit Lia Furrer. Dieser<br />
Ehe entsprossen ein Sohn<br />
und zwei Töchter. Im August<br />
1965 begrub der folgenschwere<br />
Gletschersturz bei Mattmark<br />
88 Menschen unter sich.<br />
Die Katastrophe ereignete sich<br />
in seinem Tätigkeitsrayon. All<br />
die Untersuchungen, die Iden-<br />
einem der führenden Hersteller<br />
von Jagd- und Sportwaffen<br />
machten. Er war stets tolerant<br />
und der ruhende Pol des Unternehmens.<br />
Für Wünsche und<br />
Sorgen seiner Mitarbeiter hatte<br />
er immer ein offenes Ohr<br />
und stand mit passendem Rat<br />
zur Seite. Sein Herz hing an<br />
der Jagd, welcher er mit grosser<br />
Passion nachging.<br />
Mit dem Tod von Heinz-Ulrich<br />
Krieghoff geht eine unvergleichliche<br />
Persönlichkeit. Ein<br />
wahrer Pionier, der alle Menschen<br />
in seinem Umfeld durch<br />
seine Einzigartigkeit begeistert<br />
hat. Die H. Krieghoff GmbH<br />
wird Heinz-Ulrich Krieghoff<br />
ein ehrendes Andenken bewahren<br />
und sein Lebenswerk<br />
in seinem Willen fortführen.<br />
tifikationen, die Zusammenarbeit<br />
mit der Justiz und dem<br />
Ausland gingen über sein Pult.<br />
Als 28-Jähriger stellte er sich<br />
dieser Herausforderung mit<br />
grosser Kompetenz und Sachverstand<br />
und leistete während<br />
Monaten nahezu unmenschliches.<br />
Mit den Arbeitsortwechseln<br />
von Saas-Fee nach Siders<br />
und Brig fand auch der Übertritt<br />
zur Kriminalpolizei statt.<br />
Seine angeschlagene Gesundheit<br />
machte sich in Intervallen<br />
vermehrt bemerkbar und liess<br />
ihn deshalb früher als vorgesehen<br />
die berufliche Tätigkeit<br />
aufgeben.<br />
Zeitlebens verschafften ihm<br />
die Jagd und der Schiesssport<br />
einen Ausgleich zu seiner Arbeit.<br />
Unzählige Becher und<br />
Medaillen zeugen von seinem<br />
Schützentalent. In jungen Jahren<br />
sah man ihn mit <strong>Jäger</strong>n aus<br />
seinem Heimatort weidwerken.<br />
Später gesellte sich sein Sohn<br />
Stephan dazu. Die letzten Jahre<br />
frönte er mit Jagdkollegen<br />
aus seiner Wohnortsumgebung<br />
der Hoch- oder Niederjagd.<br />
Nach vierzig Jagdpatenten<br />
freute er sich auf den Abschuss<br />
eines Steinbocks. Was für den<br />
Herbst vorgesehen war, verhinderte<br />
ein Schlaganfall am<br />
27. Februar 2008.<br />
Niemand, der einem angetan<br />
war, ist jemals tot!<br />
Weidmannsruh! r.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 75<br />
Abschied
Zu Tode gefüttert<br />
Tödlicher Irrtum<br />
Elisabeth Steinmann<br />
aus Haslen sandte der<br />
Redaktion das Bild<br />
eines eingegangenen<br />
Jungvogels. Dieser<br />
wurde scheinbar<br />
irrtümlich mit einem<br />
Stück Schnur zu Tode<br />
gefüttert.<br />
Begegnung am<br />
Aareuferweg bei Brugg<br />
Ob er wohl Hunger<br />
hat?<br />
Ob dieser Grasfrosch<br />
auf dem «grünen Teppich»<br />
vor ihm die nächste<br />
Mahlzeit – zum Beispiel<br />
einen Wurm oder eine<br />
Schnecke – erwartet?<br />
Das Foto schickte uns<br />
Arthur Dietiker<br />
Mähtod<br />
Er kann auch Füchse<br />
treffen...<br />
Nicht nur Rehkitze<br />
erleiden den Mähtod, hier<br />
erwischte es gleich zwei<br />
Füchse. Foto von Ivo<br />
Bächler aus Rechthalten.
www.schweizerjaeger.ch<br />
«Lippengrind»<br />
Ansteckende Krankheit<br />
Im Raum Schächental / Uri wurde<br />
im letzten Winter diese Gämse mit<br />
Befall «Lippengrind» aufgefunden.<br />
Das Foto stammt von Max Baumann<br />
aus Spiringen.<br />
Danke schön!<br />
Aufmerksamer Wächter<br />
Walter Kehrli aus Meiringen sandte uns<br />
dieses tolle Foto und bedankte sich damit für<br />
den ersten Preis beim Leserwettbewerb.<br />
Erfreuliche Begegnung<br />
Starke Böcke<br />
Ende März begegnete<br />
Thomas Seiler diesen<br />
starken Böcken im<br />
Lötschental.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 11/2008 77 3<br />
Schnappschuss
Literatur<br />
Neues Lehrmittel<br />
«Treffpunkt Jagd»<br />
«Treffpunkt Jagd» heisst<br />
das neue Lehrmittel, welches<br />
das Bundesamt für Umwelt<br />
BAFU, die Stiftung SILVIVA<br />
und JagdSchweiz gemeinsam<br />
herausgegeben haben. Das<br />
kürzlich veröffentlichte Werk<br />
wurde mit Unterstützung der<br />
kantonalen Jagdverbände und<br />
einem Vertreter der Wildhut<br />
erarbeitet. Es vermittelt <strong>Jäger</strong>innen<br />
und <strong>Jäger</strong>n die Grundlagen<br />
der Naturpädagogik und<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Seit es den Menschen gibt,<br />
jagt er. Heute ist die Jagd auch<br />
gesetzlich vorgesehen und<br />
geregelt. Aber der Bevölkerung<br />
fehlt oft das Verständnis<br />
für die Anliegen und Leistungen<br />
der <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong><br />
zu Gunsten der Natur und der<br />
Gesellschaft. Denn sie setzen<br />
sich für die Erhaltung jagdbarer<br />
und bedrohter Tierarten<br />
ein, sie pflegen Lebensräume<br />
und leisten der Gesellschaft<br />
durch die Regulation der Wildbestände<br />
einen grossen Dienst.<br />
All dies geschieht weitgehend<br />
freiwillig und oft kaum beachtet<br />
von der Bevölkerung.<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> haben<br />
einen engen Naturbezug<br />
und nutzen die heimische Fauna<br />
nach den Grundsätzen der<br />
Nachhaltigkeit. Mit einer entsprechenden<br />
Weiterbildung<br />
könnten die rund 30 000 <strong>Jäger</strong>innen<br />
und <strong>Jäger</strong> in der<br />
Schweiz zu Multiplikatoren<br />
einer naturbezogenen Umweltbildung<br />
werden und somit<br />
der Bevölkerung ein ganzheitliches<br />
Naturverständnis näher<br />
bringen. Zudem leisten sie damit<br />
gute Öffentlichkeitsarbeit<br />
für die Sache der Jagd.<br />
Als Unterstützung für die<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> bei der<br />
Öffentlichkeitsarbeit haben<br />
das Bundesamt für Umwelt<br />
BAFU, die Stiftung SILVIVA<br />
und JagdSchweiz gemeinsam<br />
das neue Lehrmittel «Treffpunkt<br />
Jagd – Naturbezogene<br />
Umweltbildung – Handbuch<br />
für <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong>» erarbeitet.<br />
Das heute den Fachmedien<br />
präsentierte Werk<br />
liefert Grundlagen für Natur-<br />
78 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />
pädagogik und für gute jagdliche<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Es<br />
zeigt beispielsweise, wie <strong>Jäger</strong>innen<br />
und <strong>Jäger</strong> einen Anlass<br />
mit einer Schulklasse oder mit<br />
dem Gemeinderat organisieren<br />
und durchführen können,<br />
und es liefert gebrauchsfertige<br />
Arbeits- und Evaluationsunterlagen.<br />
Auskünfte: Bundesamt für Umwelt BAFU, Dienst<br />
Bildung, Daniela Jost, Tel. 031 325 37 24 – Stiftung<br />
SILVIVA, Peter Kyburz, Projektleiter Lehrmittel Treffpunkt<br />
Jagd, Tel. 044 291 21 91 – JagdSchweiz, Dr.<br />
Marco Giacometti, Geschäftsführer JagdSchweiz, Tel.<br />
081 834 01 09.<br />
Neues Lehrmittel «Treffpunkt Jagd –<br />
Naturbezogene Umweltbildung – Ein Handbuch für<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong>» bestellen: http://silviva.ch/<br />
index.php?option=com_content&task=view&id=4<br />
5&Itemid=79&lang=german<br />
www.bafu.admin.ch/jagd_wildtiere/index.html<br />
?lang=de – www.silviva.ch – www.jagdschweiz.org/<br />
Baarer Tierfilmer<br />
schafft Lehrmittel<br />
Georg Iten, der bekannte<br />
Tierfilmer und Mahner für die<br />
Hege der Wildtiere und die<br />
Erhaltung ihrer Lebensräume<br />
hat sein Angebot für Schulen<br />
und Naturbegeisterte erweitert.<br />
Seine DVD über unsere<br />
heimischen Wildtiere, über<br />
Fuchs und Dachs, die das Leben<br />
dieser interessanten Tiere<br />
so zeigen, wie es sich in der<br />
Natur abspielt und wie es mit<br />
viel Geduld und Standvermögen<br />
auch beobachtet werden<br />
kann, haben in Schulen, Vereinen<br />
und privaten Krei sen<br />
grossen Anklang gefunden.<br />
Mit seinem enormen Wissen<br />
über den Fuchs und den Dachs<br />
hat er nun zwei Lehrmittel zu<br />
diesen Tieren geschaffen, die<br />
für Schülerinnen und Schüler<br />
ab der Mittelstufe geeignet<br />
sind, die aber auch im Familienkreis<br />
eingesetzt werden<br />
können. Wenn <strong>Jäger</strong>/innen Öffentlichkeitsarbeit<br />
planen, haben<br />
sie mit den Lehrmitteln<br />
Hörbücher<br />
für den <strong>Jäger</strong><br />
Völkel, Jagd- und<br />
Tiererzählungen. Eine Einleitung<br />
und<br />
sieben Erzählungen.<br />
Gelesen von<br />
Hans Paetsch.<br />
1 CD, Laufzeit<br />
ca. 61<br />
Min.; Neumann-Neudamm;<br />
Fr. 34.90. Hans Paetsch<br />
erzählt mit seiner bekannten<br />
Stimme, die uns noch von den<br />
Märchenerzählungen unserer<br />
Kindertage im Gedächtnis<br />
ist, Erlebnisse und Begebenheiten<br />
in der Natur, die auch<br />
für Nicht-<strong>Jäger</strong> unvergesslich<br />
bleiben.<br />
von Harling (Hrsg.),<br />
Begegnungen. Stimmungsvolle<br />
Geschichten aus dem<br />
Jagdrevier. Sprecherin: Kat-<br />
von Georg Iten die idealen Unterlagen<br />
zur Hand.<br />
Neben einem umfassenden<br />
Steckbrief über die zwei<br />
bekanntesten Raubtiere unserer<br />
Gegend, enthält jede Unterrichtseinheit<br />
einen Test, ein<br />
Kreuzworträtsel, Spurenbilder,<br />
ein Bestimmungsblatt für<br />
Wildtiere und die entsprechenden<br />
Lösungsblätter. Georg Iten<br />
bietet die Unterrichtseinheiten<br />
UNTERRICHTSEINHEIT DACHS<br />
Die Unterrichtseinheit ist für Schüler/innen ab der Mittelstufe geeignet.<br />
Sie enthält:<br />
- Steckbrief Dachs<br />
- Testblatt Dachs<br />
- Kreuzworträtsel Dachs<br />
- Spurenbild Dachs<br />
- Fotos von Dachs und Fuchsspuren<br />
- Malvorlage Dachs<br />
- Bestimmungsblatt Wildtiere<br />
- Lösungen<br />
rin Decker;<br />
Sprecher: H.<br />
Schmidt.<br />
1 CD, Laufzeit<br />
ca. 75 Minuten;Neumann-Neudamm;<br />
Fr.<br />
34.90. Die<br />
Auswahl der Hörbeiträge richtet<br />
den Focus auf diejenigen<br />
Erlebnisse, die von der Freude<br />
an Wild- und Natur-Beobachtungen<br />
berichten und von der<br />
dadurch erfahrenen, persönlichen<br />
Bereicherung. Ein echtes<br />
Novum stellen auch die hier<br />
erstmals zu hörenden Jagdund<br />
Naturgedichte dar, atmosphärisch<br />
verfasst von Erich<br />
Henn, Germanist, Autor und<br />
<strong>Jäger</strong>.<br />
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />
oben links.<br />
zu einem bescheidenen Preis<br />
von 12 Franken inkl. Porto<br />
und Versand je Einheit an. Ihm<br />
geht es dabei vor allem darum,<br />
bei Jugendlichen und Erwachsenen<br />
Freude und Begeisterung<br />
für die Abläufe in der<br />
Natur zu wecken. Denn, wer<br />
mehr weiss, versteht mehr.<br />
Bezug bei: Georg Iten, Sonnenweg 22, 6340 Baar,<br />
041 761 71 23 oder www.wildkunde-georg-iten.ch<br />
Die Unterrichtseinheit kostet Fr. 12.– inkl. Porto und Versand.<br />
BESTELLUNGEN: Georg Iten, Sonnenweg 22, 6340 Baar<br />
Tel. 041 761 71 23, E-Mail: info@wildkunde-georg-iten.ch
Bezugsquellennachweis<br />
Die im Inhalt erwähnten Bücher und<br />
Produkte sind im Fachhandel und<br />
beim Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, Postfach<br />
261, 8840 Einsiedeln, Telefon<br />
055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-<br />
Mail: kontakt@schweizerjaeger.ch, zu<br />
beziehen.<br />
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Veranstaltungen<br />
Spezial-Wildkochkurs<br />
Anhand eines Rehs aus der Zuger Jagd wird der<br />
<strong>Jäger</strong> und Metzger Bruno Meier die Wildbretverwertung<br />
zeigen. Mit dem aus der Decke geschlagenen<br />
und zerwirkten Fleisch bereiten wir<br />
anschliessend zusammen ein feines Menu zu.<br />
Do 15. Oktober in Steinhausen (ZG), 18.00 Uhr<br />
Fr. 150.- (inkl. Kursunterlagen und Wein).<br />
Anmeldungen und Mehr Infos:<br />
www.kochinsel.ch<br />
041 740 60 70<br />
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Welpenvermittlung Schwarzwälder Schweisshunde: Hubertus Schätzle, +49 7823-5831<br />
Plott Hound: Stefan Tluczykont, +49 7304-929320 www.ssh-ph.de<br />
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Immobilien<br />
Dringend gesucht in Baden/AG und Umgebung:<br />
Bauernhaus, Einfamilienhaus oder<br />
Altbauwohnung mit Garten! Haustiere erlaubt,<br />
ruhige Umgebung. Angebote an nicole@<br />
zobin-ch.com oder 079 405 04 17<br />
Oberhalb von Reckingen/Wallis<br />
am Gommer-Höhenweg<br />
Maiensäss<br />
bestehend aus Hütte, Scheune-Stall.<br />
Mit Auto erreichbar.<br />
Telefon 079 341 79 13<br />
Inserattext für «<strong>Jäger</strong>markt» <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
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In unserem modern eingerichteten<br />
Büchsenmacherbetrieb mit Lehrlingsausbildung,<br />
suchen wir per Ende Jahr<br />
oder nach Vereinbarung eine/n<br />
Büchsenmacher/in.<br />
Sie sind es gewohnt selbstständig<br />
in der Werkstatt zu arbeiten,<br />
schiessen Kundenwaffen ein und<br />
haben Freude am Kundenkontakt<br />
im Laden und auf der Schiessanlage?<br />
Sie sind zwischen 22 und 35 Jahre alt<br />
und fühlen sich angesprochen?<br />
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Büchel Waffen & Outdoor GmbH<br />
Oberrieterstrasse 77, CH-9450 Altstätten/SG<br />
Tel. 071 755 33 23, Fax 071 755 14 15<br />
info@buechelwaffen.ch, www.buechelwaffen.ch<br />
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Nächste Nummer: 9. Oktober Inseratenschluss: 18. September<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 81<br />
<strong>Jäger</strong>markt<br />
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Wettbewerb<br />
Was bedeutet der<br />
Ausdruck «Flehmen»?<br />
Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich!<br />
Unter den richtigen Einsendern werden jeweils<br />
1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.–<br />
1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 <strong>Jäger</strong>Tool von Victorinox, Wert Fr. 52.–<br />
2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost.<br />
Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Oktober 2009 an:<br />
Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln,<br />
oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch<br />
Der Experte<br />
Herzliche Gratulation den<br />
Gewinnern!<br />
Aufl ösung Wettbewerb Nr. 7/2009:<br />
Die Nahrung des Mäusebussards besteht zu<br />
70 bis 90 Prozent aus Kleinsäugern<br />
1 LED-Taschenlampe<br />
«WildFinder» mit<br />
grünem Licht:<br />
Ruedi Zangger, Goldau.<br />
1 Jagdbuch:<br />
Patrick Gisler, Schattdorf.<br />
1 Jagdmesser Victorinox<br />
«Hunter»:<br />
Xaver Henggeler, Sattel.<br />
Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»:<br />
Hans-Peter Hauser, Schönenwerd; Walter<br />
Kägi, Schübelbach..<br />
Die Gewinner/innen erhalten den Preis<br />
persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen<br />
und muntern Sie auf, die gestellten<br />
Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!<br />
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen.<br />
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ranger 57<br />
Klinge mit gebogener Schneide<br />
und stumpfer Spitze<br />
12 Funktionen<br />
RangerGrip 57.821.X<br />
Hardwoods 57
www.zeiss.de/sportsoptics<br />
Je nach Situation flexibel umschaltbar zwischen Punkt und Kreuz<br />
NEUHEIT<br />
NNEUHEIT<br />
Flexibel in jeder Jagdsituation und<br />
bei allen Lichtverhältnissen<br />
Weltexklusiv bietet die neue Varipoint-Generation mit dem Absehen<br />
V69 erstmals die Möglichkeit individuell auf Licht- und<br />
Jagdbedingungen zu reagieren: die Modelle 2,5 - 10 x 50 T* und<br />
3 - 12 x 56 T* bieten sowohl Leuchtkreuz in erster als auch<br />
Leuchtpunkt in zweiter Bildebene. Optional sind diese Modelle<br />
auch mit Illumination Control (iC) erhältlich.<br />
Die neue nneue<br />
Varipoint-Generation Varipointt-Generation<br />
mit V69